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Mathematische Modellierung der Ausscheidung ... - OPUS-Datenbank

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4 Methoden <strong>der</strong> physikalischen <strong>Modellierung</strong> 30<br />

onen. Da diese Annahme im Allgemeinen aber nicht gültig ist, kann das Modell <strong>der</strong> subre-<br />

gulären Lösung verwendet werden, bei dem <strong>der</strong> Interaktionsparameter konzentrations-<br />

und temperaturabhängig ist. Der generellste Ansatz ist aber die Beschreibung <strong>der</strong> Konzentrationsabhängigkeit<br />

mit einem Potenzansatz k-ter Ordnung [Sau98]:<br />

0 1 2<br />

2<br />

k<br />

( xi , xj, T) Lij Lij ( xixj) Lij( xixj) ∑ Lij ( xixj) Ω = + − + − + K = −<br />

(4.6)<br />

Der Interaktionsparameter k<br />

L ij gibt die Wechselwirkung <strong>der</strong> Atome untereinan<strong>der</strong> an. Für<br />

k=0 vereinfacht sich <strong>der</strong> <strong>der</strong> Potenzansatz zur regulären Lösung und für k = 1 zur subregulären<br />

Lösung. Die Gibbs’sche Freie Enthalpie wird mit diesem Ansatz nun durch die Redlich-Kister-Gleichung<br />

beschrieben, welche für die meisten festen Lösungen gültig ist<br />

[Sau98]:<br />

G<br />

kfz<br />

0, kfz k<br />

k<br />

∑xiGi RT∑⎡xln<br />

i ( xi) ⎤ ∑∑xx i j∑ Lij( xi − xj)<br />

(4.7)<br />

= + ⎣ ⎦ +<br />

i i i<br />

j> i k<br />

Die Gleichung berücksichtigt lediglich binäre Wechselwirkungen zwischen den Atomen,<br />

was oft eine ausreichend gute Näherung ist. Im Bedarfsfall kann aber die Gleichung (4.7)<br />

noch um einen ternären Interaktionsparameter Ω ijl erweitert werden, so dass sich dann<br />

folgende Gleichung ergibt:<br />

0, kz f<br />

k<br />

∑ i i R ∑⎡ i ( i) ⎤ ∑∑ i j∑ ij( xi xj)<br />

kfz<br />

G xG T xln x xx L<br />

= + ⎣ ⎦+<br />

−<br />

i i i j> i k<br />

+<br />

∑∑∑<br />

i j> i l><br />

j<br />

xx x Ω<br />

i j l ijl<br />

k<br />

k<br />

+<br />

k<br />

(4.8)<br />

In <strong>der</strong> Praxis sind nach Saun<strong>der</strong>s et al. (1998) fast nie höhere als ternäre Interaktionen<br />

zwischen den Atomen notwendig, um die Thermodynamik gut zu modellieren [Sau98].<br />

Dies lässt sich dadurch begründen, dass nur die unmittelbaren Koordinationspartner ein<br />

bestimmtes Atom im Gitter beeinflussen und damit die Anzahl <strong>der</strong> Wechselwirkungen relativ<br />

klein ist. Multikomponentensysteme werden daher durch Extrapolationen auf Basis binärer<br />

und ternärer Wechselwirkungen fast immer hervorragend modelliert.<br />

Extrapolation auf Multikomponentensysteme<br />

Sämtliche Modelle zur Beschreibung von Multikomponentensystemen summieren die binären<br />

und ternären Wechselwirkungsparameter mit Hilfe geometrischer Wichtungen <strong>der</strong><br />

Elementkonzentrationen. Es existieren verschiedene Modelle für diese Extrapolation, die<br />

wichtigsten für metallische Systeme sind die Muggianu-Gleichung und die Kohler-<br />

Gleichung. Bezüglich einer detaillierten Darstellung wird auf das Werk von Saun<strong>der</strong>s et al.<br />

(1998) verwiesen [Sau98].

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