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PDF Volltext - Universität Hohenheim

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Aus dem Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong><br />

Fachgebiet: Analyse, Planung und Organisation<br />

der landwirtschaftlichen Produktion<br />

Prof. Dr. Drs. h.c. J. Zeddies<br />

Betriebswirtschaftliche Analyse des Einsatzes<br />

moderner Agrartechnik in der Körnerfrüchteproduktion<br />

in Russland<br />

Dissertation<br />

zur Erlangung des Grades eines Doktors<br />

der Agrarwissenschaften<br />

vorgelegt<br />

der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

von<br />

Tatiana Vorontsova<br />

aus Celinograd, Kasachstan<br />

2007


Die vorliegende Arbeit wurde am 06.09.2007 von der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong> als „Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors<br />

der Agrarwissenschaften“ angenommen.<br />

Tag der Mündlichen Prüfung: 06.09.2007<br />

1. Prodekan: Prof. Dr. W. Bessei<br />

Berichterstatter/in 1. Prüfer/in: Prof. Dr. J. Zeddies<br />

Mitberichterstatter/in, 2. Prüfer: Prof. Dr. K. Köller<br />

ggf. weitere Berichter/in bzw. Prüfer/in: Prof. Dr. L. Gekle


Danksagung<br />

Herrn Prof. Dr. Drs. h.c. J. Zeddies möchte ich für die Überlassung des Themas, die wissenschaftlichen<br />

Anregungen und die großzügige Unterstutzung bei der Durchführung dieser Arbeit<br />

meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Mein Dank gilt ihm auch für seine persönliche<br />

Anteilnahme, Fürsorge und Mühe, die er mir bei der Anfertigung dieser Arbeit gewährte.<br />

Mein spezieller Dank gilt Herrn Dr. H. Schüle für konstruktive Anregungen und Hilfestellung<br />

bei methodischen Fragen sowie für die Unterstützung bei der Gewinnung von Daten in den<br />

Agrarbetrieben im Gebiet Samara/Russland.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachgebiets Analyse, Planung und Organisation<br />

der landwirtschaftlichen Produktion danke ich für die geleistete Unterstützung und eine angenehme<br />

Arbeitsatmosphäre.<br />

Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. K.-H. Köller danke ich herzlich für die Übernahme des Korreferats.<br />

Nicht zuletzt sei der Konrad-Adenauer Stiftung für die Gewährung des Stipendiums, welches<br />

die Durchführung dieser Arbeit ermöglicht hat, gedankt.<br />

Durch ihre wertvolle Hilfe bei der Korrektur des Textes bin ich auch besonders Sigrid und<br />

Sibylle zum Dank verpflichtet.<br />

Meiner gesamten Familie danke ich von ganzem Herzen für das Verständnis und die liebevolle<br />

Unterstützung während der gesamten Promotionszeit.


Inhaltsverzeichnis I<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ..................................................................................................... I<br />

Verzeichnis der Abbildungen ................................................................................. IV<br />

Verzeichnis der Tabellen.......................................................................................... V<br />

Verzeichnis der Tabellen im Anhang .................................................................... VII<br />

Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................... IX<br />

1 Einführung.......................................................................................................... 1<br />

1.1 Problemstellung .......................................................................................................1<br />

1.2 Zielsetzung...............................................................................................................2<br />

1.3 Vorgehensweise.......................................................................................................3<br />

2 Der Getreidemarkt.............................................................................................. 5<br />

2.1 Entwicklung des Getreidemarktes weltweit..............................................................5<br />

2.1.1 Getreideproduktion.......................................................................................5<br />

2.1.2 Getreidehandel.............................................................................................5<br />

2.2 Übersicht über den russischen Getreidemarkt.........................................................6<br />

2.2.1 Entwicklung der Getreideproduktion.............................................................6<br />

2.2.2 Außenhandel Russlands mit Getreide..........................................................7<br />

3 Der Markt für Agrartechnik.............................................................................. 10<br />

3.1 Entwicklung des internationalen Marktes für Agrartechnik ....................................10<br />

3.1.1 Agrartechnikhersteller international ............................................................11<br />

3.1.2 Entwicklungsperspektiven auf dem internationalen Markt für<br />

3.2<br />

Agrartechnik .............................................................................................12<br />

Der Markt für Agrartechnik in Russland .................................................................13<br />

3.2.1 Bedarf an Agrartechnik...............................................................................14<br />

3.2.2 Ausstattung der russischen Getreideproduktion mit Agrartechnik..............16<br />

3.2.3 Entwicklung des Landmaschinenbestandes 1975 - 2002 ..........................17<br />

3.2.4 Auslastung der Agrartechnik ......................................................................21<br />

3.2.5 Entwicklung der Altersstruktur des Maschinenparks ..................................22<br />

3.2.6 Probleme der Agrartechnikbranche............................................................24<br />

4 Produktion von Agrartechnik in Russland .................................................... 26<br />

4.1 Entwicklung der Agrartechnikproduktion (1990-2003) ...........................................26<br />

4.2 Reform des Landmaschinenbaus und die wichtigsten Marktteilnehmer ................29<br />

4.2.1 Führende russische Hersteller von Landmaschinen ..................................29<br />

4.2.2 Aktuelle Tendenzen in der Agrartechnikproduktion....................................31


Inhaltsverzeichnis II<br />

4.3 Traktorenproduktion...............................................................................................35<br />

4.4 Mähdrescherproduktion .........................................................................................40<br />

5 Außenhandel Russlands mit Agrartechnik.................................................... 47<br />

5.1 Export von Agrartechnik.........................................................................................47<br />

5.1.1 Traktorenexport ..........................................................................................48<br />

5.1.2 Mähdrescherexport.....................................................................................50<br />

5.2 Import von Agrartechnik .........................................................................................51<br />

5.2.1 Traktorenimport ..........................................................................................51<br />

5.2.1.1 Traktorenimport aus GUS-Ländern ............................................53<br />

5.2.1.2 Traktorenimport aus dem westlichen Ausland ...........................56<br />

5.2.2 Mähdrescherimport.....................................................................................59<br />

6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln . 69<br />

6.1 Der Düngemittelmarkt ............................................................................................69<br />

6.2 Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im russischen Agrarsektor..........72<br />

7 Charakteristik des Gebiets Samara................................................................ 74<br />

7.1 Regionale und klimatische Charakteristik des Gebiets ..........................................74<br />

7.2 Übersicht über die Getreideproduktion ..................................................................75<br />

7.2.1 Voraussetzungen für die Anwendung ressourcenschonender<br />

7.3<br />

Anbauverfahren in der Getreideproduktion ..............................................77<br />

7.2.2 Technische Ausstattung der Getreideproduktion .......................................79<br />

7.2.3 Ausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe mit Produktionsmitteln .......83<br />

Staatliche Unterstützung der Pflanzenproduktion ..................................................84<br />

8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion ...................................... 86<br />

8.1 Getreideproduktion in den befragten Agrarbetrieben.............................................87<br />

8.2 Marktleistung..........................................................................................................89<br />

8.3 Darstellung des vorhandenen Technikbestandes ..................................................89<br />

8.3.1 Traktoren ....................................................................................................89<br />

8.3.2 Geräte.........................................................................................................90<br />

8.3.3 Mähdrescher...............................................................................................91<br />

8.4 Kalkulation der Produktionskosten.........................................................................91<br />

8.4.1 Saatgutkosten.............................................................................................91<br />

8.4.2 Düngemittelkosten......................................................................................92<br />

8.4.3 Pflanzenschutzmittelkosten ........................................................................93<br />

8.5 Kalkulation der Maschinenkosten ..........................................................................93<br />

8.6 Kalkulation der Arbeitskosten.................................................................................95<br />

8.7 Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion bei Einsatz des vorhandenen<br />

Technikbestandes..................................................................................................96


Inhaltsverzeichnis III<br />

9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen .................................................... 98<br />

9.1 Potenziale zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion bei<br />

optimierten Anbauverfahren...................................................................................98<br />

9.2 Darstellung des optimierten Technikbestandes .....................................................99<br />

9.3 Berechnung der optimierten Maschinenkosten....................................................102<br />

9.3.1 Abschreibung, Reparaturkosten und Zinskosten......................................103<br />

9.3.2 Maschinenkosten......................................................................................103<br />

9.4 Berechnung der optimierten Arbeitskosten ..........................................................107<br />

9.5 Optimierter Einsatz von Produktionsmitteln .........................................................109<br />

9.5.1 Düngemittel ..............................................................................................109<br />

9.5.2 Pflanzenschutzmittel.................................................................................110<br />

9.6 Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion unter Berücksichtigung von<br />

9.7<br />

pfluglosen Anbauverfahren und Direktsaat ..........................................................112<br />

Kalkulation der Gleichgewichtserträge.................................................................115<br />

10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf .................................118<br />

11 Zusammenfassung .........................................................................................123<br />

12 Literaturverzeichnis ........................................................................................129<br />

13 Anhang.............................................................................................................134


Verzeichnis der Abbildungen IV<br />

Verzeichnis der Abbildungen<br />

Abbildung 1: Außenhandel mit Getreide (1995-2006), Mio. Tonnen........................................8<br />

Abbildung 2: Ausstattung der Agrarbetriebe mit Landmaschinen (1975-2002), Tsd. Stück...17<br />

Abbildung 3: Neukäufe an Landmaschinen (1985-2002), Tsd. Stück ....................................19<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Ackerfläche und des Traktorenbestandes in den<br />

Agrarbetrieben (1990 = 100%) ..........................................................................20<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Getreidefläche und des Mähdrescherbestandes in<br />

Russland (1990 = 100%)...................................................................................21<br />

Abbildung 6: Auslastung von Traktoren und Mähdreschern (1990-2006), ha/Maschine<br />

(Traktoren: Ackerfläche, Mähdrescher: Getreidefläche)....................................22<br />

Abbildung 7: Altersstruktur des Traktorenbestandes (2000-2003), %....................................22<br />

Abbildung 8: Altersstruktur des Mähdrescherbestandes (2000-2003), % ..............................23<br />

Abbildung 9: Entwicklungsprognose der Altersstruktur des Agrartechnikbestandes im<br />

Jahr 2006, % .....................................................................................................24<br />

Abbildung 10: Entwicklung der Verkaufszahlen russischer Traktoren (1985-2001), Tsd.<br />

Stück..................................................................................................................36<br />

Abbildung 11: Struktur des Traktoren- und Mähdrescherexportes (1996-2001), % der<br />

Gesamtproduktion .............................................................................................48<br />

Abbildung 12: Struktur des russischen Marktes importierter westlicher Traktoren ................56<br />

Abbildung 13: Struktur der gedüngten Fläche (1999 - 2003), % ............................................69<br />

Abbildung 14: Produktion und Verbrauch der Mineraldünger in Russland (1988-1999),<br />

Mio. Tonnen.......................................................................................................70<br />

Abbildung 15: Entwicklungsdynamik auf dem Markt der chemischen<br />

Pflanzenschutzmittel in Russland (1999-2003), Tsd. Tonnen ...........................73<br />

Abbildung 16: Topographische Karte des Gebiets Samara ...................................................74<br />

Abbildung 17: Entwicklung der Saatfläche und des Hektarertrages von Getreide im<br />

Gebiet Samara (1990-2002)..............................................................................75<br />

Abbildung 18: Verteilung der befragten Betriebe ...................................................................86<br />

Abbildung 19: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen beim konventionellen<br />

Anbauverfahren.................................................................................................94<br />

Abbildung 20: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen beim pfluglosen<br />

Anbauverfahren...............................................................................................104<br />

Abbildung 21: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen bei Direktsaat...............106


Verzeichnis der Tabellen V<br />

Verzeichnis der Tabellen<br />

Tabelle 1: Die größten Getreideproduzenten weltweit (1999-2005), Mio. Tonnen...................5<br />

Tabelle 2: Die größten Getreideexporteure (Weizen), Mio. Tonnen ........................................6<br />

Tabelle 3: Entwicklung der Getreideproduktion (1990 - 2005) .................................................7<br />

Tabelle 4: Entwicklung des weltweiten Marktes für Agrartechnik, Mio. US$..........................10<br />

Tabelle 5: Entwicklung des weltweiten Agrartechnikmarktes nach Produkten, Mio. US$......10<br />

Tabelle 6: Die Produktionsstruktur der größten Agrartechnikhersteller..................................12<br />

Tabelle 7: Bestand der Agrartechnik in landwirtschaftlichen Betrieben, Tsd. Stück ..............18<br />

Tabelle 8: Input und Output der Traktoren und Mähdrescher (1990-2006 1 ), Tsd. Stück .......19<br />

Tabelle 9: Entwicklung der Agrartechnikproduktion (1990-2003), Tsd. Stück........................26<br />

Tabelle 10: Produktion von Traktoren nach Herstellern, Tsd. Stück ......................................35<br />

Tabelle 11: Mähdrescherproduktion in Russland (1998-2003), Stück ...................................41<br />

Tabelle 12: Modellreihe „Jenisei“ nach Einsatzbedingungen .................................................45<br />

Tabelle 13: Struktur des russischen Traktorenexportes (1996-2001) ....................................49<br />

Tabelle 14: Struktur des Mähdrescherexportes (1996-2001).................................................50<br />

Tabelle 15: Struktur des Traktorenimportes nach Russland ..................................................52<br />

Tabelle 16: Klassifizierung der MTZ-Traktoren nach Nennleistung .......................................54<br />

Tabelle 17: Klassifizierung der HTZ-Traktoren nach Nennleistung........................................55<br />

Tabelle 18: Produktion und Verkauf von Mähdreschern in Russland (1996-2001)................60<br />

Tabelle 19: Struktur des Mähdrescherimportes (1998-2001).................................................61<br />

Tabelle 20: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma CLAAS........................62<br />

Tabelle 21: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma John Deere .................63<br />

Tabelle 22: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma CASE IH .....................64<br />

Tabelle 23: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma New Holland ...............65<br />

Tabelle 24: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma Fendt (AGCO) ............66<br />

Tabelle 25: Import und Export von Mineraldünger (2000-2004), Mio. Tonnen.......................72<br />

Tabelle 26: Struktur der Getreideproduktion im Gebiet Samara (1990-2002),<br />

Tsd. Tonnen ......................................................................................................76<br />

Tabelle 27: Hektarertrag von Getreide im Gebiet Samara in Agrarbetrieben aller<br />

Kategorien, dt/ha ...............................................................................................77<br />

Tabelle 28: Agrartechnikbestand in der Pflanzenproduktion, Tsd. Stück...............................80<br />

Tabelle 29: Bestandsentwicklung der in der Pflanzenproduktion eingesetzten<br />

Agrartechnik im Gebiet Samara im Jahr 2002, Stück........................................81<br />

Tabelle 30: Übersicht über die Getreideproduktion in den befragten Bezirken (2000-<br />

2002) .................................................................................................................87<br />

Tabelle 31: Übersicht über die Getreidefläche, ha .................................................................88<br />

Tabelle 32: Übersicht über die Hektarerträge von Getreide, dt/ha.........................................88<br />

Tabelle 33: Marktleistung bei konventionellem Anbauverfahren, €/ha...................................89


Verzeichnis der Tabellen VI<br />

Tabelle 34: Bestand der Traktoren auf den befragten Agrarbetrieben, Stück........................90<br />

Tabelle 35: Bestand der Mähdrescher auf den befragten Agrarbetrieben, Stück ..................91<br />

Tabelle 36: Übersicht über die Saatgutkosten, €/ha ..............................................................92<br />

Tabelle 37: Übersicht über die Düngemittelkosten, €/ha........................................................92<br />

Tabelle 38: Übersicht über die Pflanzenschutzmittelkosten, €/ha..........................................93<br />

Tabelle 39: Maschinenkosten bei konventionellen Anbauverfahren, €/ha .............................95<br />

Tabelle 40: Übersicht über Arbeitsaufwand und -kosten in der Getreideproduktion ..............95<br />

Tabelle 41: Kalkulation der Deckungsbeiträge, €/ha..............................................................96<br />

Tabelle 42: Gegenüberstellung der Anbauverfahren .............................................................98<br />

Tabelle 43: Übersicht über den optimierten Agrartechnikbestand .........................................99<br />

Tabelle 44: Technische Charakteristika des Scheibengrubbers Smaragd 9/600K ..............100<br />

Tabelle 45: Technische Charakteristika der Drillmaschine DMC PRIMERA 601.................100<br />

Tabelle 46: Technische Charakteristika der Einzelkornsämaschine ED 601K.....................101<br />

Tabelle 47: Technische Charakteristika des Düngerstreuers ZA-M Max 3000 ....................101<br />

Tabelle 48: Technische Charakteristika der Feldspritze UG 3000 .......................................102<br />

Tabelle 49: Neupreise und Reparatursätze des optimierten Agrartechnikbestandes ..........103<br />

Tabelle 50: Maschinenkosten bei pfluglosen Anbauverfahren, €/ha....................................105<br />

Tabelle 51: Maschinenkosten bei Direktsaat, €/ha...............................................................107<br />

Tabelle 52: Übersicht über den Arbeitsaufwand und die Lohnkosten bei pfluglosen<br />

Anbauverfahren sowie bei Direktsaat..............................................................108<br />

Tabelle 53: Düngemittelkosten bei pfluglosen Anbauverfahren sowie bei Direktsaat, €/ha.110<br />

Tabelle 54: Pflanzenschutzmittelkosten bei pfluglosen Anbauverfahren sowie bei<br />

Direktsaat, €/ha ...............................................................................................111<br />

Tabelle 55: Deckungsbeiträge bei pfluglosen Anbauverfahren, €/ha...................................112<br />

Tabelle 56: Deckungsbeiträge bei Direktsaat, €/ha..............................................................113<br />

Tabelle 57: Gegenüberstellung der Deckungsbeiträge bei konventionellen und den<br />

optimierten Anbauverfahren im Durchschnitt, €/ha .........................................114<br />

Tabelle 58: Gegenüberstellung der Gleichgewichtserträge bei konventionellen und den<br />

pfluglosen Anbauverfahren sowie bei Direktsaat, dt/ha ..................................117


Verzeichnis der Tabellen im Anhang VII<br />

Verzeichnis der Tabellen im Anhang<br />

Tabelle A1: Klassifizierung der in Russland hergestellten Traktoren nach Nennleistung ....134<br />

Tabelle A2: Klassifizierung der Traktoren der Firmen CASE NH, John Deere, Fendt und<br />

Claas nach Nennleistung.................................................................................135<br />

Tabelle A3: Bestand der Geräte auf den befragten Agrarbetrieben, Stück..........................136<br />

Tabelle A4: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Dimitrow..................................................137<br />

Tabelle A5: Ist-Bestand der Agrartechnik im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba .................138<br />

Tabelle A6: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Kolchose Kaljagin ...................................139<br />

Tabelle A7: Ist-Bestand der Agrartechnik in der Kolchose Kuibyschew...............................140<br />

Tabelle A8: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Progress .................................................141<br />

Tabelle A9: Ist-Bestand der Agrartechnik in der Kolchose Tschapajew...............................142<br />

Tabelle A10: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK<br />

Dimitrow pro 1 ha ............................................................................................143<br />

Tabelle A11: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren im<br />

Zuchtbetrieb Drushba pro 1 ha........................................................................144<br />

Tabelle A12: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK<br />

Kolchose Kaljagin pro 1 ha..............................................................................145<br />

Tabelle A13: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in der<br />

Kolchose Kuibyschew pro 1 ha .......................................................................146<br />

Tabelle A14: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK<br />

Progress pro 1 ha............................................................................................147<br />

Tabelle A15: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in der<br />

Kolchose Tschapajew pro 1 ha .......................................................................148<br />

Tabelle A16: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Dimitrow pro 1 ha.........149<br />

Tabelle A17: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat im Zuchtbetrieb Drushba pro 1<br />

ha ....................................................................................................................150<br />

Tabelle A18: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Kolchose Kaljagin pro<br />

1 ha .................................................................................................................151<br />

Tabelle A19: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in der Kolchose Kuibyschew<br />

pro 1 ha ...........................................................................................................152<br />

Tabelle A20: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Progress pro 1 ha ........153<br />

Tabelle A21: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in der Kolchose Tschapajew<br />

pro 1 ha ...........................................................................................................154<br />

Tabelle A22: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK<br />

Dimitrow pro 1 ha ............................................................................................155<br />

Tabelle A23: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren im<br />

Zuchtbetrieb Drushba pro 1 ha........................................................................156


Verzeichnis der Tabellen im Anhang VIII<br />

Tabelle A24: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK<br />

Kolchose Kaljagin pro 1 ha..............................................................................157<br />

Tabelle A25: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in der<br />

Kolchose Kuibyschew pro 1 ha .......................................................................158<br />

Tabelle A26: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK<br />

Progress pro 1 ha............................................................................................159<br />

Tabelle A27: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in der<br />

Kolchose Tschapajew pro 1 ha .......................................................................160


Abkürzungsverzeichnis IX<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzung Bedeutung<br />

FAO Food and Agriculture Organization<br />

AG Aktiengesellschaft<br />

BIP Bruttoinlandsprodukt<br />

dt Dezitonne<br />

FGUP Föderaler staatlicher Einheitsbetrieb<br />

FPH Finanziell-industrielle Holding<br />

GUS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

ha Hektar<br />

HTZ Charkower Traktorenwerk (Ukraine)<br />

JaMZ Jaroslavler Motorenwerk<br />

kW Kilowatt<br />

l Liter<br />

LF Landwirtschaftliche Fläche<br />

Mio. Million<br />

Mrd. Milliarde<br />

MTZ Minsker Traktorenwerk (Weißrussland)<br />

OAO Offene Aktiengesellschaft<br />

OOO Gesellschaft mit begrenzter Haftung (GmbH)<br />

PS Pferdestärke<br />

RF Russische Föderation<br />

SPK Landwirtschaftliche Produktionskooperative<br />

Stck. Stück<br />

Tsd. Tausend<br />

WgTZ Wolgograder Traktorenwerk<br />

ZAO Geschlossene Aktiengesellschaft<br />

z.B. Zum Beispiel<br />

z.T. Zum Teil


1 Einführung 1<br />

1 Einführung<br />

1.1 Problemstellung<br />

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

war es offensichtlich, dass es in Russland einschneidender Reformen mit<br />

marktwirtschaftlicher Ausrichtung insbesondere in der Landwirtschaft bedurfte. Den<br />

Umstrukturierungen folgte ein drastischer Produktionsrückgang, während seit der<br />

Jahrtausendwende sich wieder eine positive Entwicklungstendenz in der russischen<br />

Agrarwirtschaft abzeichnet.<br />

Veraltete Anlagen und Betriebsmittel, fehlende Investitionen, Kapitalflucht, Subventionseinbußen,<br />

die Überbewertung des Rubels, der Einbruch der nationalen und ausländischen<br />

Nachfrage sowie Ertragsschwankungen sind nur einige Faktoren, die die<br />

Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Landwirtschaft in der ersten<br />

Transformationsphase stark beeinträchtigt haben.<br />

Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren in Russland ein immenser politischer und<br />

wirtschaftlicher Transformationsprozess vollzogen. Seit der Jahrtausendwende<br />

zeichnet sich eine positive Entwicklung der landwirtschaftlichen Erzeugung ab, was<br />

vor allem auf eine Zunahme der Pflanzenproduktion zurückzuführen ist. Aufgrund der<br />

seit 2000 gestiegenen Getreideernten konnte sich Russland zu einem wichtigen Getreideanbieter<br />

auf dem Weltmarkt entwickeln. Im Rahmen der aktuellen Agrarpolitik<br />

wird diese positive Tendenz in der Getreideproduktion bzw. im Getreideexport durch<br />

den Einsatz von fortschrittlichen Technologien in der Pflanzenproduktion intensiv gefördert.<br />

Der Getreideanbau in Russland erfolgt traditionell im Rahmen von intensiven konventionellen<br />

Anbauverfahren, wobei ein großer Teil der Anbauflächen zu Regionen<br />

mit erhöhtem Anbaurisiko gehört. Niedrige Jahresniederschläge in Höhe von 320 bis<br />

350 mm führen zu einer Reduzierung des Hektarertrages, geringer Bodenfruchtbarkeit<br />

sowie zur Ausschöpfung des genetischen Potentials der angebauten Sorten auf<br />

einem Niveau von ca. 30 bis 40 %.<br />

Die immer wiederkehrenden Trockenheitsperioden sind für das überwiegend kontinental<br />

geprägte Klima Russlands charakteristisch. Deswegen stellt die Speicherung<br />

und wirtschaftliche Nutzung der Bodenfeuchtigkeit an frühsommertrockenen Standorten<br />

wie z.B. dem Gebiet Samara eine notwendige Bedingung für die Entwicklung und<br />

das Wachstum der angebauten Fruchtarten sowie die Vermeidung von Winderosio-


1 Einführung 2<br />

nen und Bodenabtrag dar. In diesem Zusammenhang gewinnt die ressourcenschonende<br />

Getreideproduktion in Russland in den letzen Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit.<br />

Die Umstellung der bisher praktizierten konventionellen Anbauverfahren auf ressourcenschonende<br />

Produktion bedarf massiver Investitionen in die Erneuerung des vorhandenen<br />

Agrartechnikbestandes durch speziell an die ressourcenschonenden Verfahren<br />

angepasste Maschinen und Geräte. Eine Erneuerung der Technik ist grundsätzlich<br />

dringend notwendig und zu begrüßen, da der Agrartechnikbestand in der<br />

russischen Agrarwirtschaft ohnehin weitgehend veraltet ist.<br />

Aufgrund der niedrigen Erträge sowie des Mangels an finanziellen Mitteln sind die<br />

Möglichkeiten der meisten russischen Agrarbetriebe, Landmaschinen, Futtermittel,<br />

Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel in der notwendigen Menge zu beschaffen,<br />

sehr begrenzt. Insbesondere für viele kleine und mittelständische Agrarunternehmen<br />

stellt der Erwerb von speziell an ressourcenschonende Anbauverfahren angepasster<br />

Agrartechnik ein Problem dar.<br />

1.2 Zielsetzung<br />

Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit besteht in der Untersuchung einer möglichen<br />

Optimierung konventioneller Anbauverfahren durch die Anwendung von pfluglosen<br />

Verfahren und die Direktsaat sowie in der Bewertung der Effektivität dieser Maßnahmen<br />

beim Anbau von Druschfrüchten in Agrarbetrieben im Gebiet Samara.<br />

Zur Bewertung der Effektivität optimierter Anbauverfahren sowie des Einsatzes von<br />

entsprechender moderner Agrartechnik sollen die folgenden vier Teilziele erreicht<br />

werden:<br />

1) Ein erstes Teilziel der Arbeit stellt die Bewertung der Ist-Situation bei der Produktion<br />

von Druschfrüchten in ausgewählten Agrarbetrieben sowie die Ermittlung der<br />

Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion in der Region dar. Dazu wird anhand<br />

von Befragungen eine umfangreiche Informationsbasis erstellt, mit deren Hilfe<br />

eine Analyse der Produktionsleistung sowie der beim Anbau eingesetzten Produktionsmittel<br />

und des Agrartechnikbestandes durchgeführt wird.<br />

2) Des Weiteren sollen im Rahmen optimierter Anbauverfahren Mechanisierungsstrategien<br />

erarbeitet und dargestellt werden. Die Auswahl der Mechanisierung orientiert<br />

sich an der im Einsatz befindlichen Agrartechnik sowie an den Anforderungen<br />

der zu analysierenden Anbauverfahren.


1 Einführung 3<br />

3) Darauf basierend soll eine Optimierung der Landmaschinenausstattung und des<br />

Einsatzes ertragssteigernder Produktionsmittel sowie der sonstigen im Produktionsprozess<br />

benötigten Ressourcen durchgeführt werden. Des Weiteren soll deren<br />

ökonomische Effizienz für die Produktion von Druschfrüchten in Form ausführlicher<br />

Kostenkalkulationen sowie von Deckungsbeitragsberechnungen dargestellt<br />

und bewertet werden.<br />

4) Anschließend werden die errechneten ökonomischen Ergebnisse bei pfluglosem<br />

Anbauverfahren sowie Direktsaat den beim konventionellen Anbau erzielten Ergebnissen<br />

gegenübergestellt. Dieser Vergleich soll dazu beitragen, die notwendigen<br />

Maßnahmen für eine effektive Umsetzung ressourcenschonender Anbauverfahren<br />

abzuleiten. In diesem Rahmen soll der Nutzen des Einsatzes entsprechender<br />

Agrartechnik beim Anbau von Druschfrüchten im Gebiet Samara aufgezeigt<br />

und bewertet werden.<br />

1.3 Vorgehensweise<br />

Der Bearbeitung des Themas wird zum einen eine ausführliche Analyse der bisherigen<br />

Entwicklung des Getreidemarktes sowie der Getreideproduktion weltweit<br />

zugrunde gelegt. Dabei wird insbesondere auf die Rolle Russlands auf dem internationalen<br />

Getreidemarkt eingegangen. Zum anderen werden die Lage und die Entwicklungstendenzen<br />

auf dem internationalen Markt für Landmaschinen dargestellt. Dabei<br />

wird eine Übersicht über den Agrartechnikmarkt in Russland gegeben, und es werden<br />

die Tendenzen der russischen Agrartechnikproduktion skizziert. Des Weiteren<br />

wird der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in der Pflanzenproduktion in<br />

Russland dargestellt.<br />

Den Mittelpunkt der Arbeit bildet die Erarbeitung einer Strategie zur Anpassung des<br />

Agrartechnikbestandes an die Anforderungen pflugloser Anbauverfahren und der<br />

Direktsaat sowie die Ermittlung damit verbundener einzelbetrieblicher Effekte auf die<br />

Getreideproduktion im Gebiet Samara.<br />

Die Datengrundlage für die Optimierung der Anbauverfahren wurde im Rahmen mehrerer<br />

Forschungsreisen bei Agrarbetrieben im Gebiet Samara erhoben.<br />

In den Jahren 2002 bis 2004 wurden sechs landwirtschaftliche Betriebe im Gebiet<br />

Samara anhand eines strukturierten Fragebogens befragt. Ausführliches Datenmaterial<br />

wurde über deren Ausstattung mit Agrartechnik für die Getreideproduktion erho-


1 Einführung 4<br />

ben. Gleichzeitig wurden Produkt- und Faktorpreise sowie Material- und Maschinenkosten<br />

erfasst.<br />

Anhand dieser Datengrundlage wird der Ist-Bestand der Agrartechnik analysiert und<br />

in Optimierungsrechnungen bedarfsabhängig durch moderne, an die optimierten<br />

Produktionsverfahren angepasste Maschinen und Geräte erweitert. Im Rahmen der<br />

optimierten Anbauverfahren werden außerdem die Anwendung von Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmitteln intensiviert und die Lohnkosten entsprechend des Arbeitsbedarfs<br />

ermittelt und angepasst.<br />

Die Optimierung der Anbauverfahren von Druschfrüchten in den befragten Agrarbetrieben<br />

sieht eine tiefgründige Effektivitätsanalyse des pfluglosen Anbauverfahrens<br />

sowie der Direktsaat mit Hilfe von Kostenrechnungen und Deckungsbeitragsberechnungen<br />

vor.<br />

In der Diskussion erfolgt eine Beurteilung der verschiedenen Optimierungsmaßnahmen.<br />

Anschließend werden die im Rahmen dieser Arbeit bereits kalkulierten wirtschaftlichen<br />

Ergebnisse der Körnerfrüchteproduktion beim konventionellen und pfluglosen<br />

Anbauverfahren sowie bei Direktsaat miteinander verglichen und bewertet. Abschließend<br />

werden anhand der Ergebnisse mögliche Ansätze für weitere Forschungsarbeiten<br />

aufgezeigt.


2 Der Getreidemarkt 5<br />

2 Der Getreidemarkt<br />

2.1 Entwicklung des Getreidemarktes weltweit<br />

2.1.1 Getreideproduktion<br />

Der weltweite Nahrungsmittelbedarf wird gegenwärtig zu ca. 70 % durch die Pflanzenproduktion<br />

gedeckt. Dabei wird der Getreideanbau als einer der führenden Produktionszweige<br />

des Ackerbaus sowie als eine Grundlage der weltweiten landwirtschaftlichen<br />

Produktion und somit auch des internationalen Handels angesehen.<br />

Während die Getreideanbaufläche innerhalb der letzten dreißig Jahre weltweit stetig<br />

zurückging, stieg der Hektarertrag in diesem Zeitraum um 57 % an. Dieses Wachstum<br />

wurde hauptsächlich durch die Nutzung wissenschaftlich-technischer Fortschritte<br />

in den Industrieländern erreicht, die die globalen Tendenzen in der Getreidewirtschaft<br />

entscheidend mitbestimmen.<br />

Im Jahr 2005 wurden laut FAO weltweit 2,2 Mrd. Tonnen Getreide geerntet. Die folgende<br />

Tabelle gibt eine Übersicht über die 12 größten Produzenten von Getreide<br />

weltweit, die zusammen 67,8 % der Gesamtmenge ernten.<br />

Tabelle 1: Die größten Getreideproduzenten weltweit (1999-2005), Mio. Tonnen<br />

Quelle: FAO, 2006<br />

Rang Land<br />

1999-<br />

2001<br />

2003 2004 2005<br />

1. China 420 376 413 428<br />

2. Vereinigte Staaten 335 349 389 367<br />

3. Indien 238 233 232 236<br />

4. Russische Föderation 67 66 76 76<br />

5. Frankreich 60 63 65 66<br />

6. Indonesien 63 55 71 64<br />

7. Brasilien 50 67 64 56<br />

8. Kanada 50 50 53 50<br />

9. Deutschland 46 39 51 46<br />

10. Bangladesch 38 41 41 42<br />

11. Australien 37 34 34 41<br />

12. Argentinien 36 42 32 40<br />

Welt 2 085 2 086 2 270 2 239<br />

In den letzten Jahren hat Russland seine Position auf dem weltweiten Getreidemarkt<br />

durch intensive Förderprogramme für die Landwirtschaft gestärkt und befand sich im<br />

Jahr 2005 in der Weltrangliste der Getreideproduzenten auf dem vierten Platz.<br />

2.1.2 Getreidehandel<br />

Die Hauptproduzenten von Getreide sind gleichzeitig auch dessen führende Exporteure.<br />

Als einer der wichtigsten Getreide- bzw. Weizenexporteure haben sich die


2 Der Getreidemarkt 6<br />

Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Weltmarkt etabliert und belegten im Zeitraum<br />

1999 bis 2004 mit ca. 29,5 Mio. Tonnen Getreide die führende Position (Tabelle<br />

2).<br />

Tabelle 2: Die größten Getreideexporteure (Weizen), Mio. Tonnen<br />

Quelle: FAO, 2006<br />

Rang Land<br />

1999-<br />

2001<br />

2002 2003 2004<br />

1. Vereinigte Staaten 29,2 26,9 28,9 33,1<br />

2. Australien 17,0 15,2 9,9 18,9<br />

3. Frankreich 20,1 16,2 19,1 18,0<br />

4. Kanada 18,3 13,1 12,6 16,3<br />

5. Argentinien 10,8 9,4 6,3 10,3<br />

6. Deutschland 6,8 7,8 6,5 6,1<br />

7. Russische Föderation 1,2 10,5 8,1 5,0<br />

8. Vereinigtes Königreich 3,8 2,9 4,7 3,8<br />

9. Ukraine 2,6 8,4 1,0 2,9<br />

10. Kasachstan 4,0 4,4 5,9 2,5<br />

Welt 107,4 110,8 110,0 104,9<br />

Durch die hohe Spezialisierung Australiens und Kanadas auf die Getreideproduktion<br />

bestreiten diese jeweils ca. 14 % des weltweiten Getreideexportes. Neben weiteren<br />

großen Getreideexporteuren wie Frankreich, Argentinien und Deutschland, die sich<br />

traditionell an der Spitze des Weltexportes von Getreide befinden, belegt auch Russland<br />

eine der führenden Positionen auf dem internationalen Getreidemarkt. Der Anteil<br />

des russischen Getreides auf dem Weltmarkt ist von 900.000 Tonnen im Jahr 1999<br />

auf 5 Mio. Tonnen im Jahr 2004 gestiegen. Derzeit wird von russischen Agrarspezialisten<br />

vermutet, dass die positive Entwicklung in der russischen Getreideproduktion<br />

auch langfristig anhält.<br />

2.2 Übersicht über den russischen Getreidemarkt<br />

2.2.1 Entwicklung der Getreideproduktion<br />

Nach der Auflösung der Sowjetunion befand sich die russische Wirtschaft und damit<br />

auch die Landwirtschaft in einem Umwandlungsprozess. In der Entwicklung der russischen<br />

Getreideproduktion von 1990 bis heute lassen sich zwei Zeitabschnitte unterscheiden:<br />

In den Jahren 1990 bis 1998 war zunächst ein starker Rückgang der<br />

Getreideproduktion zu verzeichnen, worauf im Zeitraum 1999 bis 2005 wieder ein<br />

langsamer Anstieg der Getreideproduktion erfolgte.<br />

Während noch zu Beginn der 1990er Jahre vergleichsweise gute Ernten mit rund<br />

100 Mio. Tonnen Getreide pro Jahr erzielt wurden, ergab die Ernte im Jahr 1999 nur<br />

noch ca. 50 Mio. Tonnen (Tabelle 3).


2 Der Getreidemarkt 7<br />

Der Rückgang der Getreideproduktion wurde von einer allgemeinen Reduzierung der<br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche in Russland begleitet, was entscheidenden Einfluss<br />

auf die Entwicklung der Getreidefläche hatte. Hauptursachen für diesen Rückgang<br />

sind die insgesamt geringe Effizienz der Agrarproduktion sowie die drastische<br />

Reduzierung staatlicher Maßnahmen zur Unterstützung der Getreideproduktion in<br />

Russland.<br />

Tabelle 3: Entwicklung der Getreideproduktion (1990 - 2005)<br />

Jahr<br />

Quelle: GOSKOMSTAT, 2005<br />

Bruttoproduktion<br />

Mio. Tonnen<br />

Saatfläche<br />

Tsd. ha<br />

Hektarertrag<br />

dt/ha<br />

1990 116,7 63 19,5<br />

1995 63,4 55 13,1<br />

1996 69,3 54 14,9<br />

1997 88,6 54 18,5<br />

1998 47,3 51 9,4<br />

1999 54,7 47 11,7<br />

2000 65,5 41 14,4<br />

2001 85,2 43 19,4<br />

2002 86,6 44 19,6<br />

2003 67,2 38 17,8<br />

2004 78,1 42 18,8<br />

2005 78,2 42 18,5<br />

Dank günstiger Wetterbedingungen wurden in Russland in den Jahren 2001 und<br />

2002 hohe Erträge mit einem Spitzenwert für die Getreideproduktion von<br />

86,6 Mio. Tonnen im Jahr 2002 erzielt.<br />

Im Jahr 2004 wurden in Russland ca. 78 Mio. Tonnen Getreide geerntet, davon<br />

ca. 48 Mio. Tonnen Weizen. Der Anteil von Getreide besserer Qualität, der in Russland<br />

als "Klasse-3-Weizen" eingestuft und bei der Verarbeitung bevorzugt wird, lag<br />

im Jahr 2004 bei nur 31 %. Im Jahr 2003 wurden in Russland zwar lediglich<br />

35,5 Mio. Tonnen Weizen geerntet, dafür konnte jedoch mit 40 % ein höherer Anteil<br />

an "Klasse-3-Weizen" erreicht werden (ERNÄHRUNGSDIENST, 2004).<br />

Prognosen des russischen Landwirtschaftsministeriums zufolge soll die Getreideproduktion<br />

im Zeitraum 2005 bis 2009 bei den vorhandenen Entwicklungstendenzen der<br />

Saatfläche und des Hektarertrages bis auf 71-76 Mio. Tonnen steigen. Damit könnte<br />

Russland seine Präsenz auf dem Weltmarkt für Getreide stärken.<br />

2.2.2 Außenhandel Russlands mit Getreide<br />

Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist die Notwendigkeit für Russland, die ehemaligen<br />

Unionsrepubliken mit Getreide zu versorgen, entfallen. Während Getreide zu Sowjetzeiten<br />

traditionell aus den Vereinigten Staaten von Amerika und anderen Ländern


2 Der Getreidemarkt 8<br />

importiert werden musste, belegte Russland Anfang des 21. Jahrhunderts als Netto-<br />

Exporteur eine feste Position auf dem internationalen Getreidemarkt.<br />

Die positive Entwicklung des russischen Getreideexportes wurde durch die gestiegene<br />

Getreideproduktion in der Russischen Föderation in den letzten Jahren sowie die<br />

Veränderungen auf dem Weltmarkt unterstützt. Wirtschaft und Politik sind bemüht,<br />

die Exportkraft Russlands auf diesem Gebiet weiter zu stärken. Dadurch konnten in<br />

den Jahren 2001 bis 2003 in Russland die höchsten Getreideexporte seit fast<br />

90 Jahren verzeichnet werden (Abbildung 1).<br />

Mio. Tonnen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

Quelle: http://www.ikar.ru<br />

95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05<br />

Import Export<br />

Abbildung 1: Außenhandel mit Getreide (1995-2006), Mio. Tonnen<br />

Die russischen Getreideimporte in den Jahren 1995 bis 2001 entwickelten sich unstabil<br />

und bestanden hauptsächlich aus Qualitätsweizen. Seit 2002 sind die russischen<br />

Getreideexporte stark angestiegen. Dank der günstigen Wetterbedingungen<br />

konnten in den letzten Jahren stabile Erträge erzielt werden, die auch zur Steigerung<br />

des Exportvolumens von Getreide führten.<br />

Die hohe Wettbewerbsfähigkeit des russischen Weizens, bedingt durch niedrige<br />

Preise bei guter Qualität, hat in den Jahren 2002 und 2003 die traditionellen Getreideexporteure<br />

auf den Märkten Nordafrikas und des Nahen Ostens zurückgedrängt.<br />

Gleichzeitig konnte Russland ebenfalls große Mengen an Getreide in die EU-Länder<br />

liefern.<br />

In den Jahren 2002 und 2003 konnte Russland seinen Anteil auf dem Weizenmarkt<br />

in Südeuropa, Nordafrika und im Nahen Osten auf 16 % sowie auf dem Markt für<br />

Gerste im Nahen Osten und Nordafrika auf 25 % erweitern.


2 Der Getreidemarkt 9<br />

Als Hauptabnehmer für russisches Getreide treten derzeit rund 20 Länder des Nahen<br />

Ostens und Nordafrikas, wie z.B. Israel und Ägypten, auf. Im ungünstigen Erntejahr<br />

2003/04 hat sich unerwartet die sonst Getreideüberschüsse verzeichnende Ukraine<br />

mit 1,5 Mio. Tonnen als Hauptimporteur präsentiert.<br />

In der Vergangenheit hing die Höhe der russischen Getreideexporte vor allem von<br />

witterungsbedingten Ernteschwankungen und den staatlichen Eingriffen in den Getreideaußenhandel<br />

ab. Letztere scheinen sich tendenziell abzuschwächen. Ob die<br />

vom Staat anvisierte deutliche Steigerung der Exportmenge nachhaltig gelingt, hängt<br />

primär von einer Stärkung der russischen Landwirtschaft im Bereich der Landtechnik<br />

und des Einsatzes ertrags- und qualitätssteigernder Betriebsmittel ab.<br />

Da sich Russland in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht unverkennbar im Aufwärtstrend<br />

befindet, kann die Regierung die Landwirtschaft in den nächsten Jahren finanziell<br />

vermutlich stärker unterstützen.


3 Der Markt für Agrartechnik 10<br />

3 Der Markt für Agrartechnik<br />

3.1 Entwicklung des internationalen Marktes für Agrartechnik<br />

Von der ehemals großen Anzahl an Traktorenherstellern waren im Jahr 2004 auf<br />

dem internationalen Markt wesentlich nur noch sechs industrielle Gruppen tätig. Diese<br />

Konsortien stellen jeweils gleichzeitig mehrere Landmaschinentypen und Marken<br />

her.<br />

Durch die intensive Mechanisierung der Landwirtschaft in Westeuropa sowie in<br />

Nordamerika ist das Volumen des Marktes für Agrartechnik in diesen Ländern entsprechend<br />

höher als in den Entwicklungsländern. In den Jahren 1996 bis 2001 betrug<br />

der Anteil der Industrieländer am weltweiten Agrartechnikmarkt ca. 31 % (Tabelle<br />

4).<br />

Tabelle 4: Entwicklung des weltweiten Marktes für Agrartechnik, Mio. US$<br />

1 Prognose<br />

Quelle: Neue Landwirtschaft, 11/2003<br />

Region 1996 2001 2006 1 2011 1<br />

Weltweit 44 930 53 500 65 500 80 600<br />

Nord-Amerika 12 590 13 250 14 690 17 780<br />

Westeuropa 15 860 18 470 21 010 23 290<br />

Asien 12 130 16 340 22 550 29 990<br />

Lateinamerika 1 700 2 450 3 390 4 430<br />

Osteuropa 1 975 2 070 2 775 3 605<br />

Afrika, Naher Osten 675 920 1 185 1 505<br />

In den Jahren 2006 bis 2011 soll dieses Verhältnis voraussichtlich weitgehend erhalten<br />

bleiben, wobei erwartet wird, dass der Anteil der Entwicklungsländer um ca. 2 %<br />

ansteigen und der Anteil der Industrieländer um ca. 5 % zurückgehen wird. Besonders<br />

interessant ist das prognostizierte Wachstum des Agrartechnikmarktes in den<br />

asiatischen Ländern.<br />

Tabelle 5: Entwicklung des weltweiten Agrartechnikmarktes nach Produkten,<br />

Mio. US$<br />

1 Prognose<br />

Quelle: Neue Landwirtschaft, 11/2003<br />

Agrartechnik 1996 2001 2006 1 2011 1<br />

Agrartechnik, gesamt 44 930 53 500 65 600 80 600<br />

Traktoren 13 460 16 190 19 820 24 330<br />

Erntetechnik 7 070 8 330 10 460 13 080<br />

Saat/Düngetechnik 2 970 3 640 4 510 5 590<br />

Bodenbearbeitungsgeräte 2 570 3 090 3 800 4 690<br />

Futtererntetechnik 2 480 2 480 3 440 4 220<br />

Sonstige 9 160 10 820 13 320 16 340<br />

Ersatzteile/Zusatzausrüstung 7 220 8 590 10 250 12 350


3 Der Markt für Agrartechnik 11<br />

Insgesamt ist die Entwicklung des internationalen Marktes für Agrartechnik hauptsächlich<br />

durch die Entwicklung des Marktes von Traktoren sowie Ernte- und Sätechnik<br />

gekennzeichnet.<br />

Der Markt für Ersatzteile sowie Zusatzausrüstung belegte in den Jahren 1996 bis<br />

2001 ebenfalls einen großen Anteil. In den Jahren 2006 bis 2011 wird eine weitere<br />

Umsatzsteigerung bei allen in der Tabelle dargestellten Produkten erwartet.<br />

3.1.1 Agrartechnikhersteller international<br />

Die Traktorenhersteller John Deere, Case-New Holland (CNH) und AGCO sind amerikanische<br />

Aktiengesellschaften, wohingegen die Firmen europäischer Herkunft wie<br />

Claas, Same Deutz-Fahr (SDF) und die Gruppe Argo bis heute in Privatbesitz sind.<br />

Alle sechs Gruppen sind heute unabhängige Unternehmen und hauptsächlich auf die<br />

Produktion von Landmaschinen spezialisiert. Bis in die 1990er Jahre waren jedoch<br />

Firmen wie CASE NH, Fiat Agri, Deutz-Fahr, Massey Ferguson und Valtra als Tochterunternehmen<br />

von Industriekonzernen sehr stark von den Entscheidungen der Muttergesellschaften<br />

beeinflusst. Mit dem Übergang zu einer mehr eigenständigen Produktion<br />

und Vermarktung von Agrartechnik hat sich ihre Lage weiter stabilisiert.<br />

Dennoch hat sich die Wettbewerbssituation in den letzten Jahren verändert. Je weiter<br />

die Filialen und Absatzmärkte des Unternehmens auf der Welt verteilt sind, desto<br />

schneller können die Kosten für die Produktentwicklung gedeckt und Effektivitätssteigerungen<br />

in den Bereichen Forschung und Entwicklung, internationale Logistik<br />

und Service erreicht werden.<br />

Dies kommt dann noch stärker zum Tragen, wenn das Unternehmen neben der internationalen<br />

Präsenz und Entwicklung auch eine breite Palette an zusätzlicher Ausrüstung<br />

für unterschiedliche Produktionsverfahren anbieten kann. Je breiter das Angebot<br />

für die Kunden, desto größer ist der potentielle Umsatz und desto flächendeckender<br />

kann der technische Service angeboten werden. Gleichzeitig können die<br />

Versorgung mit Ersatzteilen und die Finanzierung der Produktion dadurch verbessert<br />

werden. Eine stabile Verbindung zwischen Verbraucher und Hersteller wird somit<br />

aufgebaut. Diese Idee lag den so genannten Fulllinern zu Grunde. So hat z.B. der<br />

traditionelle Spezialist in der Herstellung von Erntetechnik, die Firma Claas, ein Traktorenwerk<br />

erworben. Demgegenüber stellt die „Traktorenkönigin“ Fendt außerdem<br />

seit kurzem Mähdrescher her. Des Weiteren haben sich die Firmen: Case, Massey


3 Der Markt für Agrartechnik 12<br />

Ferguson und die Gruppe Argo mit der Herstellung von Ballenpressen weitere<br />

Marktanteile erschlossen (Tabelle 6).<br />

Tabelle 6: Die Produktionsstruktur der größten Agrartechnikhersteller<br />

Hersteller Traktoren Mähdrescher Feldhäcksler<br />

Pick-up-<br />

Pressen<br />

Erntetechnik<br />

(Trockenfutter)<br />

John Deere x x x x x<br />

CASE NH x x x neu -<br />

New Holland x x x x -<br />

Fendt x neu - neu -<br />

Massey Fergusson x x - neu -<br />

Claas neu x x x x<br />

Deutz-Fahr x x - x x<br />

Argo x neu - neu -<br />

Quelle: Neue Landwirtschaft, 11/2003<br />

Diese Entwicklungen stellen die Hersteller allerdings auch vor eine Reihe von Problemen,<br />

die seitens der Kunden berücksichtigt werden müssen. In der Anfangsphase<br />

der Erschließung neuer Märkte müssen die Hersteller ihre Sachkenntnisse im neuen<br />

Bereich und vor allem im Service beweisen.<br />

Jeder Agrartechnikhersteller ist bemüht, seine Produktionskapazitäten zu erweitern,<br />

um einen größeren Marktanteil zu belegen. So betrug der Anteil des Konzerns CNH<br />

mit seinen Marken New Holland, Case und Steyr im Jahr 2002 ca. 24 % des europäischen<br />

Traktorenmarktes. CNH hatte hier zu diesem Zeitpunkt, verglichen mit seinen<br />

europäischen Wettbewerbern, den höchsten Marktanteil.<br />

Nach dem Netto-Umsatz lagen die Konzerne John Deere mit 6,7 Mrd. € und CNH mit<br />

6,4 Mrd. € im Jahr 2002 deutlich vor den anderen Traktorenherstellern. Der Anteil<br />

dieser beiden Konzerne betrug ca. 65 % des gesamten Agrartechnikumsatzes der<br />

acht größten Hersteller.<br />

Nach den Zusammenschlüssen von Renault Agriculture und der Firma Claas sowie<br />

Valtra und dem Konzern AGCO werden diese beiden neuen Konzerne, welche nun<br />

den dritten und vierten Platz auf dem Weltmarkt belegen, den Firmen SDF und der<br />

Gruppe Argo, die auf dem fünften und sechsten Rang rangieren, vermutlich noch<br />

weitere Marktanteile streitig machen. Diese Entwicklung zeigt die Tendenz zur weiteren<br />

Konzentration von Produktionskapazitäten auf.<br />

3.1.2 Entwicklungsperspektiven auf dem internationalen Markt für Agrartechnik<br />

Betrachtet man den internationalen Traktorenmarkt so sind insbesondere in Regionen<br />

mit entwickelter Landwirtschaft qualitative Fortschritte zu verzeichnen. Auf den


3 Der Markt für Agrartechnik 13<br />

Märkten Nordamerikas und Europas, wo die Verbraucher hohe Anforderungen an die<br />

Produkte stellen, verliert die Quantität zunehmend an Bedeutung. Deshalb wird sich<br />

der Agrartechnikmarkt voraussichtlich in Richtung der Leistungssteigerung der Motoren,<br />

der Nutzung computergesteuerter Systeme sowie der Präzision des Arbeitseinsatzes<br />

entwickeln.<br />

Die Konsolidierungswelle hat, wie oben bereits erwähnt, weltweit zu einer Reduzierung<br />

der Anzahl der Traktorenhersteller auf im Wesentlichen sechs Konzerne geführt.<br />

Dabei sind jedoch die unterschiedlichen Marken und das breite Angebotsspektrum<br />

erhalten geblieben. Alle sechs Konzerne versuchen, ihre Produktion zu rationalisieren<br />

und erneuern ihre Unternehmen durch massive Investitionen. Für die Kunden<br />

haben sich dadurch die Auswahlmöglichkeiten außerordentlich erweitert.<br />

3.2 Der Markt für Agrartechnik in Russland<br />

Der russische Markt für Landmaschinen und Ackerschlepper ist seit Beginn des<br />

Transformationsprozesses durch ein geradezu gigantisches Missverhältnis der beiden<br />

wichtigsten Entwicklungsdeterminanten geprägt. Auf der einen Seite existiert<br />

infolge eines jahrelangen Investitionsstaus ein immenser Bedarf an Landtechnik.<br />

Dem steht auf der anderer Seite indes eine geradezu erschütternde Zahlungsschwäche<br />

der potentiellen Kunden, der staatlichen und privaten landwirtschaftlichen Betriebe,<br />

gegenüber. Dass dieser Graben über Jahre hinweg nicht überbrückt werden<br />

konnte, hat bereits zahlreiche Landmaschinenhersteller die Existenz gekostet und<br />

drohte dem Landmaschinenbau, diese für die weitere Entwicklung Russlands so<br />

wichtige Maschinenbaubranche an den Rand des Ruins zu bringen (BFAI, 1999).<br />

Die desolate Situation der heimischen Maschinenbauindustrie steht in krassem Gegensatz<br />

zur erfolgreichen Marktbearbeitung durch ausländische Unternehmen. Mit<br />

der Aufhebung des Außenhandelsmonopols und mit der außenwirtschaftlichen Öffnung<br />

Russlands drängte vor allem die westeuropäische und die US-amerikanische<br />

Landmaschinenindustrie mit ihrer überlegenen Technik auf den Markt und eroberte<br />

innerhalb weniger Jahre beträchtliche Marktanteile. Sie ist heute eine notwendige,<br />

nicht mehr wegzudenkende Komponente für die Aufrechterhaltung funktionierender<br />

Produktionsprozesse im russischen Agrarsektor. Die russische Landwirtschaft benötigt<br />

zwar dringend neue Maschinen und Ausrüstungen, doch die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sind nach wie vor bescheiden. Mit der anhaltenden Krise in der Landwirtschaft,<br />

deren Reform nur langsam vorangekommen ist, der dramatischen Kapitalschwäche<br />

der Agrarbetriebe und der Zahlungsschwäche der öffentlichen Kassen war


3 Der Markt für Agrartechnik 14<br />

Anfang des 21. Jahrhunderts ein Punkt erreicht, an dem die russische Nachfrage<br />

nach Landtechnik weiter sinken musste, wenn es nicht gelingen sollte, verlässliche<br />

privat-kommerzielle und gemischte öffentlich-private Finanzierungsmodelle für das<br />

Landmaschinengeschäft zustande zu bringen.<br />

3.2.1 Bedarf an Agrartechnik<br />

Der russische Bedarf an Landtechnik ist nicht nur sehr groß, er ist auch außerordentlich<br />

tief gestaffelt und ungewöhnlich breit im Sortiment. Dies liegt an der Vielfalt der<br />

Boden- und Klimaverhältnisse im flächenmäßig größten Land der Erde. Zwischen<br />

Kaliningrad im Westen und Sachalin im Osten, zwischen dem Polarkreisgebiet Murmansk<br />

bis zur Südregion Stavropol gibt es insgesamt 18 verschiedene Boden- und<br />

Klimazonen. Nach dem Ausbleiben der Investitionen während der letzten zehn Jahre<br />

hat sich insgesamt ein gewaltiger Bedarf akkumuliert.<br />

Der produktionsbedingte Bedarf an Maschineninvestitionen in der Landwirtschaft wird<br />

jährlich nur zu 3-5 % gedeckt. Dies basiert jedoch nicht auf einem mangelnden Angebot,<br />

sondern darauf, dass die meisten Betriebe sich keine Erneuerung des Maschinenparks<br />

leisten können. In Russland sind die Preise für Agrartechnik seit dem<br />

Zerfall der Sowjetunion um das Zehnfache gegenüber den Preisen für landwirtschaftliche<br />

Produkte gestiegen.<br />

Die meisten Betriebe setzen alte und längst verschlissene Technik ein, wodurch das<br />

Produktivitätsniveau instabil bleibt. Große Hoffnungen setzen sowohl „privatisierte“<br />

als auch private Landwirtschaftsbetriebe auf den Erwerb gebrauchter Agrartechnik<br />

aus den westlichen Industrieländern.<br />

Wenn die russische Landwirtschaft die in Bezug auf Boden und Klima gegebenen<br />

Produktionsmöglichkeiten auch nur annähernd vernünftig nutzen und die traditionellen<br />

Ernteverluste begrenzen will, müssten so schnell wie möglich Investitionen von<br />

rund 20 Mrd. US$ in neue Landtechnik erfolgen, meinen Experten des russischen<br />

Landwirtschaftsministeriums. Sollten sich hinreichend Finanzierungen finden lassen,<br />

wird der russische Import von Landtechnik in den nächsten zehn Jahren beträchtlich<br />

ansteigen (OST-AUSSCHUSS DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT, 2006).<br />

Der dramatische Rückgang der Inlandsproduktion an Landmaschinen, der durch Importe<br />

nicht annähernd kompensiert werden konnte, hat deutliche Spuren in der Versorgung<br />

mit Landtechnik hinterlassen. Die Mechanisierung der landwirtschaftlichen<br />

Arbeitsprozesse droht inzwischen auf das Niveau eines Entwicklungslandes zurück-


3 Der Markt für Agrartechnik 15<br />

zufallen. Der Anteil der manuellen Arbeit in der Landwirtschaft nähert sich wieder der<br />

50 %-Marke. Zwischen 1990 und 2002 ist der Mähdrescherpark um 42 % geschrumpft.<br />

Im gleichen Zeitraum wurde bei Traktoren ein Minus von 47 % und bei<br />

Sämaschinen von ca. 40 % notiert.<br />

Um das Versorgungsniveau der Landwirtschaft und der gesamten Agrarwirtschaft mit<br />

Technik und Ausstattung entsprechend des Bedarfes zu erreichen, müsste der vorhandene<br />

Maschinenpark um das Sechsfache erweitert werden. Dafür wäre es notwendig,<br />

einmalig ca. 1 Mio. Traktoren und 400.000 Mähdrescher zu beschaffen.<br />

Dies wird durch die Altersstruktur der vorhandenen Agrartechnik verstärkt. Nach einer<br />

optimistischen Schätzung des russischen Landwirtschaftsministeriums für das<br />

Jahr 2006 werden ca. 28 % Traktoren, 38 % Mähdrescher und 30 % Futtererntemaschinen<br />

ihre Abschreibungsgrenze erreichen. Die Ausstattung der Agrarbetriebe mit<br />

sonstigen Geräten wird nur 30-40 % des Optimums betragen.<br />

In Russland gibt es im Moment kein Angebot an wettbewerbsfähigen Modellreihen.<br />

Im Gegensatz dazu werden in Weißrussland 20 Traktorenmodelle von der Firma<br />

MTZ (Minsker Traktorenwerk) mit einer Motorleistung von 10 bis 280 PS produziert.<br />

MTZ verkauft jährlich ca. 25.000 Traktoren, davon werden ca. 15.000 nach Russland<br />

geliefert. Die Produktion der sieben russischen Traktorenwerke wird hingegen geringer<br />

nachgefragt und beträgt jährlich nicht mehr als 10.000 Stück.<br />

Der akute Bedarf der Landwirtschaft an Maschinen und Geräten stimuliert kleine und<br />

mittelgroße regionale und überregionale Hersteller zum Maschinenbau. Dort wird in<br />

kleinen Stückzahlen meist einfache Technik zur Ausführung grundlegender Arbeiten,<br />

wie z.B. Pflügen und Grubbern, produziert. Trotz der steigenden Anzahl an Herstellern<br />

entspricht die Qualität eines Drittels der produzierten Technik nicht den Sicherheitsvorschriften<br />

und Auslastungsnormen.<br />

Aufgrund dieser Tatsachen sowie der niedrigen Wettbewerbsfähigkeit wurde die Produktion<br />

von Agrartechnik und deren Verkauf sowohl auf dem Binnen- als auch auf<br />

dem Außenmarkt stark reduziert. Wegen der niedrigen Qualität der inländischen Agrartechnik<br />

bevorzugen die meisten wirtschaftlich starken russischen Unternehmen<br />

importierte Agrartechnik.<br />

Die russischen Agrarbetriebe haben einen besonderen Bedarf an Universal-<br />

Pflegeschleppern mit Motorleistungen von 160-180 PS und 200-240 PS, Raupentraktoren<br />

mit Motorleistungen von 200-240, 320 und 420-450 PS. Außerdem wäre es


3 Der Markt für Agrartechnik 16<br />

notwendig, mit der Produktion von Radschleppern mit Motorleistungen bis 120 PS zu<br />

beginnen.<br />

Der Bestand an Mähdreschern sollte aus Maschinen mit einem Durchsatz von 3 bis<br />

12 kg/s bestehen. Außerdem ist eine Leistungssteigerung der Futtererntemaschinen<br />

auf 350 bis 400 PS notwendig.<br />

Die Entwicklung solcher technischer Mittel war in der von der Regierung vorgelegten<br />

Liste für die vorrangige Ausstattung für die Pflanzen- und Tierproduktion vorgesehen<br />

und soll im Zeitraum 2004 bis 2008 umgesetzt werden.<br />

Es ist zu vermerken, dass im russischen Landmaschinenbau in den letzten Jahren<br />

doch einzelne Fortschritte zu beobachten sind. Als positive Entwicklung wird in der<br />

Branche die Bildung integrierter korporativer Strukturen (Holdings) gesehen. Dies<br />

fordert eine einheitliche technische Politik, die Bündelung vorhandener sowie die<br />

Gewinnung zusätzlicher Ressourcen und deren Nutzung in den Gebieten mit dem<br />

größten Bedarf (MICHALEV, 2003).<br />

3.2.2 Ausstattung der russischen Getreideproduktion mit Agrartechnik<br />

Der Zerfall der Sowjetunion und der Beginn der radikalen Wirtschaftsreformen in<br />

Russland führten Anfang der 1990er Jahre zu einer drastischen Verschlechterung<br />

der Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft sowie des Absatzes an Agrartechnik.<br />

Die landwirtschaftlichen Betriebe, die zu Zeiten der Sowjetunion Agrartechnik kostenlos<br />

oder zu Vorzugsbedingungen erhielten, waren nun nicht mehr in der Lage, diese<br />

zu erwerben. Die finanzielle Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe seitens<br />

des Staates wurde stark reduziert. In der Folge kam es zu einer fortlaufenden Reduzierung<br />

der Verkäufe der wichtigsten Landmaschinen bis Mitte der 1990er Jahre. Im<br />

Zeitraum 1991 bis 2001 wurde der gesamte Bestand an Erntemaschinen in Russland<br />

drastisch reduziert. Der Anteil der einsatzfähigen Erntemaschinen betrug nach verschiedenen<br />

Schätzungen ca. 40 bis 50 % des gesamten Bestandes<br />

(INTERREGIONALES ZENTRUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT, 2003).<br />

Zudem war der Maschinenpark extrem veraltet: nur noch ca. 6 % aller Erntemaschinen<br />

waren „jünger“ als 5 Jahre. Eine ähnliche Tendenz ist auch beim Traktorenbestand<br />

zu beobachten.


3 Der Markt für Agrartechnik 17<br />

Aufgrund dieses zurückgehenden und veralteten Technikbestandes ist die Pflanzenproduktion<br />

gegenwärtig mit 5 bis 6 einsatzfähigen Traktoren pro 1000 ha Ackerfläche<br />

sowie mit 2 bis 3 einsatzfähigen Erntemaschinen pro 1000 ha Saatfläche ausgestattet.<br />

Dies entspricht ca. 35 bis 40 % der optimalen Ausstattung (KONFERENZ “EXPERT“,<br />

2003).<br />

3.2.3 Entwicklung des Landmaschinenbestandes 1975 - 2002<br />

Der Mangel an Landtechnik und der schlechte Zustand von Maschinen und Geräten<br />

ist ein Dauerproblem des russischen Agrarsektors. Der Bestand der wichtigsten<br />

Landmaschinen liegt momentan lediglich bei der Hälfte des eigentlich erforderlichen.<br />

Der Maschinenpark wurde in den letzten zehn Jahren fast um die Hälfte reduziert<br />

(Abbildung 2).<br />

Der Leistungsvorrat ist im Durchschnitt zu 75 % aufgebraucht, d.h. die Maschinen<br />

sind überaltert und weitgehend abgeschrieben. Der technische Bedarf der Agrarunternehmen<br />

war im Jahr 1997 nur zu 56 % bei Traktoren und zu 60 % bei Mähdreschern<br />

gedeckt.<br />

1600<br />

1200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

1.000 Stück<br />

Mähdrescher<br />

Ackerschlepper<br />

1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, Wirtschaftsministerium, GOSKOMSTAT (2002)<br />

Abbildung 2: Ausstattung der Agrarbetriebe mit Landmaschinen (1975-2002),<br />

Tsd. Stück<br />

Aufgrund der schlechten Finanzsituation der Betriebe wurden nahezu keine Neuinvestitionen<br />

getätigt. Dies trieb die Reduzierung des Maschinenparks, die in den letzten<br />

Jahren ca. 30 % betrug, stärker voran. Die noch verbleibenden Landmaschinen<br />

sind darüber hinaus auch nicht zu 100 % einsatzbereit.


3 Der Markt für Agrartechnik 18<br />

Im Jahr 2000 konnten z.B. während der Bestellung und der Ernte wegen technischer<br />

Defekte ca. 200.000 Traktoren (22 % der noch vorhandenen Traktoren), mehr als<br />

60.000 Mähdrescher (28 %) und 80.000 Sämaschinen (24 %) nicht eingesetzt werden.<br />

Viele Agrarunternehmen wurden gezwungen, wegen Mangels an Landtechnik<br />

ihre Anbauflächen deutlich zu reduzieren (Tabelle 7).<br />

Tabelle 7: Bestand der Agrartechnik in landwirtschaftlichen Betrieben, Tsd. Stück<br />

1<br />

Stand 1.11.1998<br />

Quelle: www.gks.ru<br />

Agrartechnik 1990 19981 1999 2000 2001 2002<br />

Traktoren 1366 857 863 818 764 707<br />

Anhänger 897 429 386 363 335 307<br />

Pflüge 538 281 253 238 221 202<br />

Eggen 6831 3364 3051 2909 2692 2445<br />

Grubber 603 310 276 260 243 226<br />

Sämaschinen 674 361 329 315 297 277<br />

Mähmaschinen 275 115 103 98 93 86<br />

Schwadmäher 247 110 94 85 77 69<br />

Mähdrescher 408 231 210 199 186 173<br />

Futtererntemaschinen 121 72 64 60 55 50<br />

Beregnungsanlagen 79 30 23 19 17 14<br />

Düngerstreuer (Mineraldünger) 111 45 38 34 31 28<br />

Düngerstreuer (organische Dünger) 93 29 25 22 20 18<br />

Güllewagen 42 16 14 12 11 9<br />

Pflanzenschutzspritzen 103 38 35 32 31 29<br />

Die Lage im Agrarsektor hängt stark von der materiellen und technischen Ausstattung<br />

ab. Die Ausstattung ihrerseits wird neben den Eingangsraten durch die Investitionen<br />

der landwirtschaftlichen Unternehmen bestimmt.<br />

Im Zeitraum 1985-1998 war ein drastischer Bestandsrückgang der Agrartechnik im<br />

ländlichen Raum Russlands zu beobachten. Das Volumen der jährlich neu gekauften<br />

Ackerschlepper wurde in diesem Zeitraum drastisch um 178.000 Traktoren reduziert<br />

und betrug im Jahr 1998 nur noch ca. 6.000 Traktoren (Abbildung 3).<br />

In der Entwicklung der Mähdrescherneukäufe ist ebenfalls ein starker Rückgang zu<br />

beobachten. Während 1985 noch ca. 69.000 neue Maschinen erworben wurden, waren<br />

es im Jahr 1998 nur noch ca. 1.000 neue Mähdrescher.<br />

In den Jahren 2000 bis 2002 konnte die negative Entwicklung beim Kauf von Agrartechnik<br />

gestoppt werden. Im Jahr 2000 befand sich die Anzahl der neu erworbenen<br />

Traktoren und Mähdrescher noch auf sehr niedrigem Niveau, bei 11.000 bzw.<br />

5.000 Maschinen.


3 Der Markt für Agrartechnik 19<br />

Mit Hilfe finanzieller Förderprogramme durch die russische Regierung war es möglich,<br />

die Erneuerung der Agrartechnik im Jahr 2002 zu stimulieren. In diesem Jahr<br />

wurden ca. 85.000 Ackerschlepper und 35.000 Mähdrescher erworben. In den darauf<br />

folgenden Jahren war es geplant, die steigende Tendenz der Technikerneuerung<br />

weiter zu fördern (RECHNUNGSKAMMER DER RF, 2001).<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

1985 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 2000 2002<br />

Quelle: Ministerien für Landwirtschaft und Industrie, Moskau<br />

Ackerschlepper Mähdrescher<br />

Abbildung 3: Neukäufe an Landmaschinen (1985-2002), Tsd. Stück<br />

Zwar ist der Bestand der neu erworbenen Agrartechnik in den letzten 3 Jahren erweitert<br />

worden, jedoch lag die Anzahl der abgeschriebenen Maschinen während der<br />

letzten 15 Jahre über den Einkaufszahlen. Im Zeitraum von 1990 bis 1993 betrug das<br />

Input-Output-Verhältnis bei Traktoren 1:1,4 und bei Mähdreschern 1:1,6. In den Jahren<br />

2000 bis 2003 lag dieses Verhältnis entsprechend bei 1:2,4 und 1:8,2. Laut einer<br />

Prognose des russischen Landwirtschaftsministeriums soll in den Jahren 2004 bis<br />

2006 für 3,9 abgeschriebene Traktoren und 5,5 Mähdrescher nur jeweils eine Maschine<br />

angeschafft werden (Tabelle 8).<br />

Tabelle 8: Input und Output der Traktoren und Mähdrescher (1990-2006 1 ),<br />

Tsd. Stück<br />

Traktoren Mähdrescher Input : Output<br />

Zeitraum Input Output Input Output Traktoren Mähdrescher<br />

1991-1993 456 628 115 180 1:1,4 1:1,6<br />

1994-1999 451 456 26 145 1:1 1:5,5<br />

2000-2003 84 202 7 55 1:2,4 1:8,2<br />

2004-2006 43 169 6 44 1:3,9 1:5,5<br />

1 Prognose<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, 2003<br />

Prognosen des Landwirtschaftsministeriums zufolge soll das Wirtschaftsjahr 2006 ein<br />

Jahr massiver Ausscheidungen von landwirtschaftlicher Technik im russischen Ag-


3 Der Markt für Agrartechnik 20<br />

rarsektor sein. Der größte Teil der Mähdrescher und Traktoren soll die Grenze der<br />

Reparaturwürdigkeit erreicht haben. D.h. ab 2006 ist es für Agrarbetriebe mehrerer<br />

Regionen Russlands zwingend notwendig, entweder die Saatfläche deutlich zu reduzieren<br />

oder den Maschinenpark durch Zukäufe von Technik zu erneuern<br />

(AGROFAKT, 2003).<br />

Diese Entwicklung ist bereits für die Jahre von 1990 bis 2002 zu beobachten (Abbildung<br />

4). Innerhalb dieses Zeitraums wurde die Ackerfläche von 132.000 auf<br />

119.000 ha bzw. um ca. 10 % reduziert. Der Traktorenbestand ist in diesem Zeitraum<br />

von 1,3 Mio. auf 707.000 Maschinen bzw. um 50 % zurückgegangen.<br />

%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Quelle: GOSKOMSTAT (2002)<br />

Traktoren Ackerfläche<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Ackerfläche und des Traktorenbestandes in den Agrarbetrieben<br />

(1990 = 100%)<br />

Aus der folgenden Abbildung wird ein ähnlicher Zusammenhang der Entwicklung des<br />

Mähdrescherbestandes und der Getreidefläche ersichtlich. Die Reduzierung der Getreidefläche<br />

betrug in den Jahren 1990 bis 2002 ca. 25 %. Der Mähdrescherbestand<br />

ist im gleichen Zeitraum um 55 % bzw. von 388.000 auf 173.000 Maschinen zurückgegangen.<br />

Im Jahr 1997 betrug der tatsächliche Traktorenbestand nur 56 % als Anteil des errechneten<br />

Normbestands; bei Getreidemähdreschern betrug dieses Verhältnis 60 %,<br />

bei Feldhäckslern 66 % und bei Beregnungsanlagen 51 %. Im Zeitraum von 2000 bis<br />

2002 hat sich die Ausstattung der Pflanzenproduktion mit Agrartechnik weiterhin verschlechtert.<br />

Der Bestand einsatzbereiter Landmaschinen pro 1.000 ha landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche lag in diesem Zeitraum weit unter den Vergleichswerten west- und<br />

mittelosteuropäischer Länder und z.T. auch deutlich unter dem Bestandsniveau benachbarter<br />

GUS-Staaten.


3 Der Markt für Agrartechnik 21<br />

%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Quelle: GOSKOMSTAT (2002)<br />

40<br />

1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Mähdrescher Getreidefläche<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Getreidefläche und des Mähdrescherbestandes in<br />

Russland (1990 = 100%)<br />

Der Mangel an Agrartechnik führte nicht nur zur Reduzierung der Saatflächen, sondern<br />

aufgrund fehlender Schlagkraft auch zur Nichteinhaltung der optimalen Arbeitszeitspannen<br />

auf dem Feld. Deshalb hat sich die Getreideernte im Laufe der neunziger<br />

Jahre durchschnittlich um 10-12 Tage verlängert, was unmittelbare Ernteverluste<br />

zur Folge hatte (LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUM DER RF, 2002).<br />

3.2.4 Auslastung der Agrartechnik<br />

In Folge einer massiven Reduzierung des einsatzfähigen Agrartechnikbestandes<br />

stieg in den Jahren 1990 bis 2003 die Auslastung der Traktoren und Mähdrescher in<br />

der russischen Landwirtschaft stark an (Abbildung 6).<br />

Die durchschnittliche Auslastung betrug in Russland in den letzten 13 Jahren 134 ha<br />

pro Traktor und 219 ha pro Mähdrescher. Im Vergleich dazu waren die Auslastungswerte<br />

in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Kanada durchschnittlich um 60-<br />

80 % niedriger.<br />

In den Jahren 2001 bis 2003 war eine deutliche Erhöhung der Auslastung bei Mähdreschern<br />

zu beobachten. Diese betrug durchschnittlich ca. 260 ha Getreidefläche<br />

pro Mähdrescher. Die Auslastung bei Traktoren betrug im gleichen Zeitraum ca.<br />

141 ha Ackerfläche pro Maschine und war um ca. 5 % höher als der Durchschnittswert<br />

in den Jahren 1990 bis 2000.<br />

Die gestiegene Auslastung der Traktoren und Mähdrescher muss nicht nur negativ<br />

betrachtet werden, da sich gleichzeitig die Effizienz der Maschinennutzung erhöht.<br />

Es ist jedoch zu beachten, dass durch den intensiven Technikeinsatz ein schnellerer


3 Der Markt für Agrartechnik 22<br />

Verschleiß und somit häufigere Reparaturen verursacht werden (SERNO ON-<br />

LINE, 2002).<br />

ha<br />

300<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

0<br />

1990<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, 2003<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

Russland<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Vereinigte<br />

Staaten<br />

Traktoren Mähdrescher<br />

Abbildung 6: Auslastung von Traktoren und Mähdreschern (1990-2006), ha/Maschine<br />

(Traktoren: Ackerfläche, Mähdrescher: Getreidefläche)<br />

3.2.5 Entwicklung der Altersstruktur des Maschinenparks<br />

Massive Überalterung der Agrartechnik<br />

Durch den Investitionsstau der letzten Jahre ist der noch vorhandene Maschinenpark<br />

größtenteils überaltert und dadurch enorm stör- und reparaturanfällig. Im Jahr 1998<br />

wurde die geplante Nutzungsdauer von 60 % bis 80 % aller Maschinen und Ausrüstungen<br />

bereits überschritten (Abbildung 7).<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Quelle: GOSKOMSTAT, 2003<br />

1 - 5 Jahre 6 - 10 Jahre älter als 10 Jahre<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Abbildung 7: Altersstruktur des Traktorenbestandes (2000-2003), %<br />

Deutschland<br />

Kanada


3 Der Markt für Agrartechnik 23<br />

Der Anteil an „neuen“ Traktoren, die auf den landwirtschaftlichen Betrieben Russlands<br />

bis zu 5 Jahre eingesetzt wurden, betrug im Zeitraum 2000 bis 2003 lediglich<br />

7 %. Der Anteil an Traktoren, die zwischen 6 und 10 Jahre eingesetzt wurden, ist von<br />

42 % im Jahr 2000 auf 21 % im Jahr 2003 gesunken. Dagegen ist der Anteil der<br />

Traktoren, die länger als 10 Jahre eingesetzt wurden, im gleichen Zeitraum von 50<br />

auf 70 % angestiegen.<br />

Die Entwicklung des Mähdrescherbestandes in Russland verlief im Zeitraum von<br />

2000 bis 2003 ähnlich wie die des Traktorenbestandes (Abbildung 8).<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Quelle: GOSKOMSTAT, 2003<br />

0<br />

1 - 5 Jahre 6 - 10 Jahre älter als 10 Jahre<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Abbildung 8: Altersstruktur des Mähdrescherbestandes (2000-2003), %<br />

Den größten Teil des Mähdrescherbestandes in diesem Zeitraum bilden Maschinen,<br />

die mehr als 10 Jahre eingesetzt wurden (ca. 64 %). Der Anteil an „neuen“ Mähdreschern<br />

war hingegen gering und betrug nur ca. 9 %.<br />

Entwicklungsprognose der Ausstattung mit Agrartechnik<br />

Prognosen des russischen Landwirtschaftsministeriums zufolge soll der Anteil an<br />

Traktoren, die max. 5 Jahre alt sind, bis 2006 um 5 % erhöht werden und ca. 16 %<br />

des gesamten Traktorenbestandes betragen (Abbildung 9). Der Anteil an Traktoren<br />

mit einem Alter von 6-10 Jahren soll auf ca. 12 % reduziert werden.<br />

Im Jahr 2006 soll der Anteil der mehr als 10 Jahre alten Mähdrescher laut den Prognosen<br />

im Vergleich zu 2003 um 2 % sinken und ca. 62 % des gesamten Maschinenbestandes<br />

betragen. Die maximal 5 Jahre alten Mähdrescher sollen im Jahr 2006 ca.<br />

28 % des gesamten Bestandes ausmachen.


3 Der Markt für Agrartechnik 24<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Quelle: GOSKOMSTAT, 2003<br />

0<br />

1 - 5 Jahre 6 - 10 Jahre älter als 10 Jahre<br />

Traktoren Mähdrescher<br />

Abbildung 9: Entwicklungsprognose der Altersstruktur des Agrartechnikbestandes im<br />

Jahr 2006, %<br />

Wegen der drastischen Reduzierung der Investitionen in Landtechnik in den Jahren<br />

1991-1992 weist der Maschinenpark der landwirtschaftlichen Betriebe eine ungleichmäßige<br />

Altersstruktur auf. Mit Hilfe von Förderprogrammen der russischen Regierung<br />

sollen die Investitionen der Agrarbetriebe stimuliert und der Technikbestand<br />

im Agrarsektor erneuert werden.<br />

3.2.6 Probleme der Agrartechnikbranche<br />

Der Zerfall der Sowjetunion und die damit verbundene Zerstörung der Kooperativen<br />

sowie die den Reformen folgende Reduzierung der Nachfrage nach Agrartechnik<br />

brachten alle Betriebe der Branche in eine sehr schwierige Lage.<br />

Eine der positiven Entwicklungen in diesem Zeitraum bestand darin, dass die Branche<br />

zum großen Teil ihr Produktionspotential beibehielt. Durch die Nachfragesteigerung,<br />

die nach der Krise im Jahr 1998 einsetzte, wurde die Produktion belebt. Viele<br />

der Unternehmen waren nicht in der Lage, Kostendeckung zu erreichen und sogar in<br />

die Produktion zu investieren. Um dies zu erreichen, mussten die Betriebe jedoch<br />

zunächst eine Reihe größerer Probleme lösen.<br />

Zunächst war eine Modernisierung und Reformierung des überflüssigen und abgeschriebenen<br />

Produktionsapparats der russischen Landmaschinenunternehmen notwendig.<br />

Die archaische Struktur der Produktionsanlagen und der regionale Aufbau<br />

der Branche entsprachen nicht eigenen wirtschaftlichen Entwicklungszielen des Landes,<br />

sondern politischen und militärischen Zielen der Sowjetunion im Rahmen des<br />

20. Jahrhunderts.


3 Der Markt für Agrartechnik 25<br />

Des Weiteren wurden die Unternehmen gezwungen durch den im Zeitraum von 1992<br />

bis 1998 entstandenen Mangel an Investitionsgütern und Umlaufkapital unwirtschaftlich<br />

zu produzieren. Dies führte zu einer mehrjährigen Investitions- und Innovationspause.<br />

In der Produktion dominierten deshalb veraltete Modellreihen.<br />

Zusätzlich führte der Mangel an finanziellen Mitteln zu einer schwachen Entwicklung<br />

der Marktinfrastruktur und des Servicenetzes. Erst seit kurzer Zeit beginnen die<br />

Hauptmarktteilnehmer zu investieren. Um die Infrastruktur vollständig aufzubauen<br />

sind hohe Investitionen und ein erheblicher Aufwand erforderlich.<br />

Ein weiteres Problem stellt das geringe Produktionsspektrum der Landtechnik dar.<br />

Russland belegt zwar die führende Position bei der Produktion von Raupenschleppern<br />

in den Leistungsklassen von 70 bis 150 PS. Der Bedarf an den stark nachgefragten<br />

Radschleppern für landwirtschaftliche Zwecke in dieser Leistungsklasse wird<br />

jedoch zum großen Teil durch Lieferungen aus Weißrussland (MTZ) und der Ukraine<br />

(HTZ) sowie aus den westlichen Ländern gedeckt.<br />

Schließlich wird eine anhaltend niedrige Nachfrage nach Agrartechnik während der<br />

nächsten zwei Jahre das Volumen der verfügbaren finanziellen Ressourcen streng<br />

einschränken, welches notwendig wäre, um die Betriebe zu reformieren und technisch<br />

umzurüsten.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 26<br />

4 Produktion von Agrartechnik in Russland<br />

Die Produktion von Agrartechnik hat in Russland als einem landwirtschaftlich geprägten<br />

Land eine strategische Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielt dabei die technische<br />

Ausstattung des Agrarsektors, bzw. der Pflanzenproduktion, wodurch eine stabile<br />

Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse, insbesondere im Bereich der Getreideproduktion,<br />

gewährleistet wird.<br />

4.1 Entwicklung der Agrartechnikproduktion (1990-2003)<br />

In der Entwicklung der Agrartechnikproduktion lassen sich zwei Zeitabschnitte unterscheiden:<br />

eine drastische Reduzierung in den 1990er Jahren bis zur Systemkrise im<br />

Jahr 1998 und ein stetiges Produktionswachstum ab 1999.<br />

Die während der Sowjetunion aufgebauten Produktionskapazitäten für Agrartechnik<br />

sind veraltert und konnten zum großen Teil nicht mehr genutzt werden. So konnte<br />

das Produktionsvolumen von Agrartechnik, das nach der wirtschaftlichen Krise drastisch<br />

reduziert wurde, den entstandenen Bedarf nicht mehr decken.<br />

Die Fertigung von Landmaschinen und Traktoren ging in Russland nach 1990 auf<br />

weniger als 10 % der früheren Größenordnung zurück. Viele Baureihen landwirtschaftlicher<br />

Maschinen und Ausrüstungen konnten deshalb in Russland gar nicht<br />

mehr hergestellt werden.<br />

Aus Tabelle 9 wird diese stark rückläufige Entwicklung der Landmaschinenproduktion<br />

in Russland im Zeitraum 1970 bis 2003 ersichtlich.<br />

Tabelle 9: Entwicklung der Agrartechnikproduktion (1990-2003), Tsd. Stück<br />

1 Stück<br />

Agrartechnik 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Traktoren 214 21 14 12 10 15 19 14 9 8<br />

Mähdrescher 66 6 3 2 1 2 5 9 8 5<br />

Pflüge 86 4 2 1 1 2 3 3 2 1<br />

Sämaschinen 51 2 2 2 1 3 5 6 5 4<br />

Grubber 101 2 3 3 3 3 5 6 6 6<br />

Mähmaschinen 23 5 3 4 6 7 7 3 3 2<br />

Düngerstreuer 1 2.110 8 2 50 92 221 217 271 226 193<br />

Quelle: Das russische statistische Jahresbuch, 2000-2003.<br />

1998 war die Lage des russischen Maschinenbaus katastrophal. In diesem Jahr wurde<br />

der niedrigste Stand in der russischen Agrartechnikproduktion (1.000 Mähdrescher<br />

und 9.800 Traktoren) sowie die niedrigste Zahl an verkauften russischen Traktoren<br />

und Erntemaschinen erreicht.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 27<br />

Die drastische Reduzierung der Verkaufszahlen an Maschinen und Ausstattung in<br />

der Agrarbranche Ende der 1990er Jahre führte zum Zusammenbruch der inländischen<br />

Produktion landwirtschaftlicher Technik.<br />

Die Verbesserung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Agrarproduzenten,<br />

die nach der Stabilisierung des Rubels folgte, führte zu einer Steigerung der Nachfrage<br />

nach technischen Ressourcen in der Landwirtschaft.<br />

1999 konnte zum ersten Mal während des Reformierungsprozesses der Rückgang<br />

der Agrartechnikproduktion gestoppt werden: Die Nachfrage nach Agrartechnik steigerte<br />

sich langsam. So stieg 1999 die Traktorenproduktion im Vergleich zu 1998 um<br />

das 1,6fache und die Mähdrescherproduktion verdoppelte sich annähernd. Im Jahr<br />

2000 setzte sich die Tendenz der Produktionssteigerung fort. Dennoch blieben die<br />

Produktionszahlen in den Jahren 1999 bis 2003 trotz der Bemühungen der Regierung,<br />

die Produktion zu stabilisieren, insgesamt niedrig.<br />

Das Produktionsvolumen der letzten Jahre ist im Vergleich zu den Zahlen von 1997<br />

und 1998 deutlich gestiegen. Jedoch kann der Bedarf an Agrartechnik in russischen<br />

landwirtschaftlichen Betrieben dadurch auch nicht annähernd gedeckt werden.<br />

Die weitere Entwicklung hängt zum großen Teil von der einzelbetrieblichen Situation<br />

der russischen Großbetriebe und deren Fähigkeit, in die Agrartechnik zu investieren,<br />

ab.<br />

Geschwächte Hersteller von Agrartechnik<br />

Von den Landmaschinen- und Traktorenfabriken der UdSSR verblieb nach dem Zerfall<br />

der Sowjetunion rund die Hälfte in den Grenzen der Russischen Föderation. Ende<br />

der 1990er Jahre bestanden in Russland etwa 150 Unternehmen, die Landmaschinen<br />

herstellten. Etwa drei Viertel davon befanden sich im europäischen Teil, 15 % in<br />

West- und Ostsibirien und ca. 10 % im Fernen Osten. 1998 hielt der Landmaschinenbau<br />

einen Anteil von ungefähr 30 % am gesamten russischen Maschinenbau.<br />

Ca. 12 % der in der Industrie Beschäftigten hatten ihren Arbeitsplatz in dieser Branche.<br />

Die russische Wirtschaftskrise der 1990er Jahre hat auch im Landmaschinenbau<br />

tiefe Spuren hinterlassen. Der fehlende Zugang zu erschwinglichen Bankkrediten<br />

und der Mangel an Eigenmitteln führten zu einem enormen Investitionsstau.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 28<br />

Sinkendes technisches Niveau<br />

Die zahlreichen regionalen Versuche, den Mangel an preisgünstiger Landtechnik<br />

durch eine rasch aufgebaute Produktion zu lindern, haben die Qualitätsstandards<br />

weiter sinken lassen. Diese Firmen führten zumeist kein ausreichendes Controlling<br />

durch. Viele verfügten nicht einmal über die notwendigen Lizenzen und Zertifikate,<br />

um Landmaschinen herstellen zu dürfen. Der Kunde war zumeist „schutzlos der<br />

schlechten Qualität und dem völlig unzureichenden Reparatur- und Serviceangebot<br />

ausgeliefert“, heißt es in einem aktuellen Bericht einer russischen Fachzeitschrift<br />

„Traktory i selskochosjaistwennyje maschiny“ („Traktoren und Landmaschinen“). Anders<br />

hat sich die Situation des Landmaschinenbaus in ehemaligen Rüstungsbetrieben<br />

entwickelt. Diese verfügten in der Regel über eine überdurchschnittlich gute Maschinenausstattung<br />

und ein ebenso überdurchschnittliches „Human Capital“ (TRAKTO-<br />

RY I SELSKOCHOSJAISTWENNYJE MASCHINY, 2002).<br />

Geringe Auslastung der noch vorhandenen Kapazitäten<br />

In fast allen russischen Landmaschinen- und Traktorfabriken herrschte nach Angaben<br />

des Wirtschaftsministeriums zum Jahreswechsel 1998/1999 Kurzarbeit vor. Einige<br />

Großerzeuger hatten zwischenzeitlich über Monate hinweg gar nicht produziert.<br />

So stellte z.B. die Traktorenfabrik OAO „Altrak“ im Sommer 1998 für drei Monate die<br />

Produktion ein. Der Mähdreschererzeuger „Rostselmasch“ musste sogar eine<br />

Zwangspause von mehr als drei Monaten einlegen. Auch in der Traktorenfabrik Lipezk<br />

kam es zu einer monatelangen Stilllegung der Produktion.<br />

Ursachen der Kurzarbeit und der anhaltenden Produktionsrückgänge sind nach wie<br />

vor die Zahlungsunfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe sowie der Mangel an<br />

Umlaufkapital bei den Landmaschinenherstellern.<br />

Unter Beteiligung des Landwirtschaftsministeriums und des Wirtschaftsministeriums<br />

rief die russische Bankengruppe SBS-Agro zusammen mit 30 Traktoren- und Landmaschinenproduzenten<br />

Ende 1997 die Aktiengesellschaft OAO „Rosagromasch“<br />

(Russische Maschinenbaukooperation für den Agrarkomplex) ins Leben. Zu ihren<br />

Aufgaben gehörte die Ausarbeitung und Verfolgung eines gemeinsamen branchenpolitischen<br />

Konzepts, die Einführung von Leasingprogrammen sowie die Unterstützung<br />

der Technikhersteller mit Umlaufkapital.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 29<br />

Neuorientierung der Unternehmen<br />

Ende der 1990er Jahre benötigte die russische Landwirtschaft zwar dringend neue<br />

Maschinen und Ausrüstungen, die Finanzierungsmöglichkeiten waren jedoch unzureichend.<br />

Angesichts der geringen effektiven Nachfrage waren die zahlreichen traditionellen<br />

Landmaschinenfabriken gezwungen, teilweise auf die Herstellung anderer<br />

Produkte umzustellen. Das Unternehmen „Krasnyi Aksaj“ in Rostow am Don sowie<br />

das Mähdrescherwerk im benachbarten Taganrog bauten in Kooperation mit Automobilproduzenten<br />

auch PKW.<br />

Durch diese Entwicklungen kam es dazu, dass einzelne Maschinen- und Gerätetypen,<br />

wie z.B. Mineraldüngerstreuer, in Russland gar nicht mehr hergestellt wurden.<br />

Um örtliche Versorgungsengpässe zu mildern, stiegen Ende der 1990er Jahre aber<br />

auch neue Firmen in die Herstellung von Landtechnik ein. Es handelte sich zumeist<br />

um kleinere private und mittelständische Firmen sowie um ehemalige Rüstungsbetriebe.<br />

Produziert wurde in erster Linie einfache, häufig jedoch veraltete und qualitativ<br />

minderwertige Technik.<br />

4.2 Reform des Landmaschinenbaus und die wichtigsten Marktteilnehmer<br />

4.2.1 Führende russische Hersteller von Landmaschinen<br />

Gegenwärtig sind ca. 174 Unternehmen auf die Herstellung von Traktoren und sonstigen<br />

Landmaschinen spezialisiert. Davon machen 35 Unternehmen ca. 38 % der<br />

gesamten Produktion aus.<br />

Entsprechend dem Produktionsvolumen und der Vermarktungsorganisation lassen<br />

sich die Hersteller von Agrartechnik zwei unterschiedlichen Gruppen zuordnen.<br />

Die erste Gruppe umfasst die folgenden großen Traktoren- und Mähdrescherhersteller,<br />

die ca. 90 % der gesamten Traktoren und ca. 93 % aller Mähdrescher in Russland<br />

produzieren:<br />

− ZAO „Petersburger Traktorenwerk“ („Kirowez“)<br />

− OAO „Wolgogradsker Traktorenwerk“,<br />

− OAO „Tscheljabinsker Traktorenwerk“,<br />

− OAO „Altaiskij Traktor“,<br />

− OAO “Lipezker Traktorenwerk“,<br />

− OAO „Wladimirer Traktorenwerk“,<br />

− OAO „Rostselmasch“,


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 30<br />

− OAO „Krasnojarsker Mähdrescherwerk“.<br />

In Abhängigkeit vom Absatzvolumen und den Absatzmöglichkeiten der hergestellten<br />

Produkte, arbeiteten die oben genannten Werke nach einem ähnlichen Schema. Der<br />

größte Teil der Maschinen, ca. 75 % der Produktion, wurde in den Jahren 1999 und<br />

2000 über die staatliche Versorgungsorganisation „Agrosnab“ und deren regionale<br />

Vertretungen abgesetzt. Die restlichen 25 % wurden direkt an Agrarbetriebe und<br />

Agroholdings verkauft. Nach Schätzung russischer Experten handelte es sich dabei<br />

überwiegend um Agroholdings.<br />

Die Situation hat sich ab dem Jahr 2000 geändert, d.h. der Anteil staatlicher Vertriebseinrichtungen<br />

wie „Agrosnab“ und anderer regionaler Firmen, die durch öffentliche<br />

Mittel unterstützt wurden, an der vermarkteten Produktion verringerte sich auf<br />

55 % reduziert und der Anteil der Agrarbetriebe und Agroholdings stieg auf 45 % an.<br />

Der Export von Agrartechnik orientierte sich ausschließlich auf die GUS-Staaten. Lieferungen<br />

in andere Länder blieben gering.<br />

Aus diesem Grund konnte das Händler- und Servicenetz der Werke bis zum Jahr<br />

2000 nicht entwickelt werden. Keiner der oben genannten Agrartechnikhersteller verfügte<br />

bis zu diesem Zeitpunkt über eine eigene Leasinggesellschaft.<br />

Aufgrund der starken Abhängigkeit von „Agrosnab“ begannen die großen Landtechnikhersteller<br />

ab dem Jahr 2000 mit der Entwicklung eines eigenen Vertriebsnetzes<br />

und der Bildung eigener Handelszentren. Dies ging meistens mit einer Reorganisation<br />

der Unternehmen sowie mit dem Wechsel des Managements (z.B. OAO<br />

„Rostselmasch“ und OAO „Krasnojarsker Mähdrescherwerk“) einher.<br />

Innerhalb von 8 Jahren wurden Händlernetze sowie firmeneigene, erfolgreich funktionierende<br />

Servicezentren aufgebaut. Jedoch gründete keines der Werke seine eigene<br />

Leasinggesellschaft.<br />

Die zweite Gruppe der Landmaschinenproduzenten stellen mittelgroße und kleine<br />

Werke dar, die ein eher breites Spektrum an verschiedenen Geräten und kleineren<br />

Landmaschinen produzieren. Sie bieten ihre Erzeugnisse für einen breiten Kundenkreis<br />

an. Ein großer Teil dieser Unternehmen produziert auch Ersatz- und Zulieferteile.<br />

Auf Grund der drastischen Reduzierung der Produktion in den großen Werken<br />

wurden sowohl die Produktion als auch die Finanzen der kleineren Werke negativ<br />

beeinflusst. Andererseits waren die Hauptabnehmer dieser Produkte landwirtschaftliche<br />

Kleinbetriebe sowie Handelsunternehmen und die Bevölkerung. Nach 1998


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 31<br />

konnten einige Werke ihre Produktionskapazitäten fast um das 10fache vergrößern.<br />

Dazu trug auch die Steigerung der Verbraucherzahl und die erhöhte Liquidität auf<br />

Grund niedriger Herstellungskosten wie z.B. bei Minitraktoren, Sämaschinen, Pflügen,<br />

Grubbern u.a. bei.<br />

Die Produktionssteigerung bei mittelgroßer und kleiner Technik, bei Anbaugeräten<br />

und Anhängevorrichtungen betrug 1999 im Vergleich zu 1998 50 bis 60 %. In den<br />

letzten Jahren sind diese Zahlen um das 1,5fache gestiegen.<br />

4.2.2 Aktuelle Tendenzen in der Agrartechnikproduktion<br />

Die während der Sowjetunion erstellten Traktoren- und Mähdrescherwerke waren für<br />

die Serienproduktion von Landmaschinen geplant. Der zugrunde gelegte Projektplan<br />

sah z.B. vor, dass „Rostselmasch“ die doppelte Anzahl von Mähdreschern produzieren<br />

sollte, wie der Weltmarktführer „John Deere“. Ähnliches trifft auch auf diverse<br />

Traktorenwerke in Russland zu.<br />

Die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen lassen diesen Werken jedoch keine<br />

Chance, die vorhandenen Produktionskapazitäten in der näheren Zukunft vollständig<br />

auszulasten. Betrachtet man die aktuelle zahlungskräftige Nachfrage, liegt die Auslastung<br />

der Produktionskapazitäten bei weniger als 20 %. Das führt wiederum zu einer<br />

Erhöhung der Produktionskosten. Kooperationen zwischen russischen Herstellern<br />

könnten dieses Problem lösen. Ein Teil der Neben-/Hilfsproduktion würde dann<br />

entweder liquidiert oder ausgelagert und die verbleibenden Kapazitäten könnten<br />

dann entsprechend ausgelastet werden (AGRAR-EUROPE (31), 2006).<br />

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist in der russischen Landmaschinenbranche die<br />

Tendenz zur Bildung und Erweiterung von Holdinggesellschaften erkennbar. Es wurden<br />

große Holdings, wie z.B. FPH „Nowoje Sodrushestwo“ (OAO „Rostselmasch“),<br />

„Agromaschholding“ (OAO „Krasnojarsker Mähdrescherwerk“, OAO „Altaidisel“, OAO<br />

„Altaier Traktorenwerk - Altrak“, OAO „Wolgograder Traktorenwerk“), oder der Konzern<br />

„Traktorniye sawody“ (Lipezker und Wladimirer Traktorenwerke, OAO<br />

„Promtraktor“) gebildet.<br />

OAO „Rostselmasch“ trat im Jahr 2000 in die Agroholding „Nowoje Sodrushestwo“<br />

ein und präsentierte damit auf dem Mähdreschermarkt eine Modellreihe, die in verschiedenen<br />

klimatischen Zonen bei unterschiedlichen Hektarerträgen eingesetzt<br />

werden kann.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 32<br />

Die FPH „Nowoje Sodrushestwo“ investierte in den Jahren 1999 bis 2002 in die Umstrukturierung<br />

und Modernisierung der Produktion der OAO „Rostselmasch“ sowie in<br />

die Entwicklung neuer Erntetechnik mehr als 60 Mio. €. In diesem Zeitraum wurde<br />

der Grundstein für den Wiederaufbau der Produktion von „Rostselmasch“ auf dem<br />

internationalen Markt (Nachbarländer) gelegt. Im Jahr 2001 wurde unter anderem<br />

eine Vereinbarung über den Bau von ca. 500 Mähdreschern „DON-1500“ auf dem<br />

Gelände des ukrainischen Werkes “Jushmasch“ getroffen.<br />

Der Konzern „Traktorenwerke“ wurde im Mai 2003 als nicht kommerzielle Partnerschaft<br />

gegründet. Einer der strategischen Vorteile dieser Partnerschaft ist die Kooperation<br />

der Hersteller von industriellen und landwirtschaftlichen Traktoren. Der Konzern<br />

wurde aus den gegenwärtig größten Agrartechnikherstellern Russlands gebildet:<br />

OAO „Promtraktor“, OOO „Tscheboksarer Werk für Kraftanlagen“, OAO “Wladimirer<br />

Traktorenwerk“, OAO „Lipezker Traktor“, OAO „Onesher Traktorenwerk“, der<br />

wissenschaftlich-technischen Einrichtung FGUP „Staatliches wissenschaftliches<br />

Traktoreninstitut“ und dem wissenschaftlichen Konstrukteurbüro sowie neuen Mitgliedern<br />

wie dem „Rjasaner Mähdrescherwerk“, der weißrussischen OAO „Techmasch“,<br />

der OAO „Lidselmasch“ und der moldawischen AG „Trakom“. Der Konzern<br />

konzentriert sich auf die Produktion von Traktoren, Geräteträgern sowie diversen<br />

Anbaugeräten.<br />

Im Herbst 2000 wurde die „Sibirische Maschinenbauholding“ (Sibmaschholding) als<br />

Zusammenschluss von OAO „Krasnojarsker Mähdrescherwerk“, OAO „Altaiski Traktor“<br />

(Rubzovsk, Region Altai) und OAO „Altaiski Disel“ (Barnaul), sowie unter Beteiligung<br />

der Verwaltungen der Regionen Krasnojarsk und Altai und der Gebiete Nowosibirsk<br />

und Omsk, die 40 % der Aktien der neuen Holding halten, gegründet. Zur Ergänzung<br />

fehlender Bereiche ist eingeplant, der Sibselmaschholding einen Agrartechnikproduzenten<br />

in Nowosibirsk, „Sibselmasch“, anzuschließen.<br />

Durch die Integrationsprozesse wird die Produktionskooperation, bzw. die Verbindung<br />

der Absatz- und Servicenetze der Wladimirer und Lipezker Traktorenwerke, die<br />

gemeinsam eine Reihe von Traktoren herstellen, effektiver gestaltet. „Promtraktor“ in<br />

Tscheboksary ist durch ein sehr hohes Produktions- und Innovationsniveau charakterisiert.<br />

Das Werk verfügt über ein leistungsfähiges Ingenieurbüro und soll sich auf<br />

Innovationen, die für alle Traktorentypen universell anwendbar sind, spezialisieren.<br />

„Promtraktor“ ist in der Endphase der Entwicklung eines modernen Antriebes, der in


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 33<br />

Traktoren sowohl für industrielle als auch für landwirtschaftliche Zwecke eingebaut<br />

werden kann.<br />

Auf dem Agrartechnikmarkt in Russland haben sich mittlerweile die folgenden drei<br />

führenden Firmengruppen etabliert. Zum einen, der Konzern „Traktorenwerke“, dessen<br />

Teilhaber die Traktorenwerke in Wladimir und Lipezk sowie „Promtraktor“ in<br />

Tscheboksary sind. Des Weiteren die Industrieunion „Nowoje Sodrushestwo“, die<br />

den größten Hersteller von Mähdreschern „Rostselmasch“ und andere Unternehmen<br />

umfasst. Schließlich entstand 2003 die „Agromaschholding“ durch den Zusammenschluss<br />

der „Sibmaschholding“ (Krasnojarsker Mähdrescherwerk, „Altaidisel“ und<br />

Nasarowsker Maschinenbauwerk) mit dem Wolgograder Traktorenwerk und dem<br />

Kustanaier Dieselwerk (Kasachstan).<br />

Diese drei Konzerne kontrollieren über 65 % der Traktoren- und über 90 % der Mähdrescherproduktion<br />

in Russland. „Nowoje Sodrushestwo“ und „Agromaschholding“<br />

streben nach der Festigung ihrer Marktposition in Russland durch die Expansion innerhalb<br />

der GUS und eine Erweiterung ihrer Angebotspalette für die Landwirtschaft.<br />

Ihr strategisches Ziel besteht darin, zum so genannten Fullliner zu werden, d.h. eine<br />

vollständige Auswahl der im ländlichen Raum eingesetzten Agrartechnik wie Mähdrescher,<br />

Traktoren und Anbaugeräte unter dem Namen eines Produzenten anbieten<br />

zu können.<br />

Unter dem Aspekt der derzeit vorhandenen Überkapazitäten für die Traktorenproduktion<br />

in der GUS erscheint eine Allianz mit den bereits etablierten Traktorenwerken als<br />

praktikabelste Möglichkeit, dieses Ziel umzusetzen.<br />

2002 betrug der Anteil an „Rostselmasch“-Mähdreschern auf dem ukrainischen Markt<br />

ca. 37 % und auf dem kasachischen ca. 28 %. Berichten in der russischen Presse<br />

zufolge führt „Nowoje Sodrushestwo“ Verhandlungen über einen Zusammenschluss<br />

mit Traktorenwerken wie z.B. dem Charkower Traktorenwerk in der Ukraine. Dieser<br />

Zusammenschluss würde dazu führen, dass der Konzern ca. 70 % des Agrartechnikmarktes<br />

der GUS kontrollieren würde.<br />

Auch die „Agromaschholding“ hat auf ihrem Weg zum Fullliner die ersten Schritte<br />

getan. Durch den Zusammenschluss der „Sibmaschholding“ mit dem größten russischen<br />

Raupenschlepperhersteller, dem Wolgograder Traktorenwerk, ist die Holding<br />

nach eigenen Angaben in der Lage, den russischen Bedarf an Erntetechnik, Raupenschleppern<br />

und landwirtschaftlichen Motoren zu 45 %, 70 % bzw. 65 % zu de-


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 34<br />

cken. Zusätzlich war geplant, die Produktion im Orjoler Mähdrescherwerk von<br />

500 Stück im Jahr 2003 auf 1500 Stück innerhalb der nächsten drei Jahre zu steigern.<br />

Der Anteil der „Agromaschholding“ am kasachischen Mähdreschermarkt betrug im<br />

Jahr 2002 ca. 64 %. Ebenso sind die Lieferungen des Krasnojarsker Werkes in die<br />

Ukraine in 2002 stark gestiegen und entsprachen damit einem Marktanteil von 84 %.<br />

Auch der Kauf des in Kasachstan liegenden Kustanaier Dieselwerkes sowie die Partnerschaft<br />

mit der Bank „Kaspijski“ waren für die „Agromaschholding“ von großer Bedeutung.<br />

Diese Bank war eine der zehn größten Banken Kasachstans und wurde zu<br />

einem wichtigen Partner des Programms für die Erneuerung der kasachischen Getreideerntetechnik.<br />

Der Zugang zu Krediten für den Kauf russischer Technik wird in der Zukunft eine<br />

Schlüsselrolle bei der Festigung der Positionen der russischen Exporteure auf den<br />

GUS-Märkten spielen. Es ist zu erwarten, dass die Kooperation mit inländischen Unternehmen<br />

bei der Technikproduktion die Nachfrage nach Agrartechnik auf den<br />

Märkten der GUS-Staaten zusätzlich erhöht.<br />

Der Zusammenschluss der wichtigsten Hersteller von Landmaschinen in der GUS zu<br />

einer internationalen Holding sei zweckmäßig und sogar unvermeidlich, so der Präsident<br />

der OAO „Agromaschholding“. Durch eine Vereinigung aller Produzenten würde<br />

die rationale Organisation der Produktionskooperation, die Reduzierung überflüssiger<br />

Kapazitäten zur Kosteneinsparung, die Erneuerung des Produktionsapparates und<br />

die Vorbereitung der Branche auf ein in 2-3 Jahren zu erwartendes lawinenartiges<br />

Nachfragewachstum gefördert. Die erwartete Nachfragesteigerung wird auf das massenhafte<br />

Ausscheiden von Agrartechnik, die Ende der 1980er bis Anfang der 1990er<br />

Jahre erworben wurde, zurückgeführt.<br />

Die Bedeutung dieser Integrationsprozesse wurde von den führenden Unternehmen<br />

der Landtechnikbranche in Russland erkannt und benannt. Allerdings besteht keine<br />

Einigkeit darüber, wie viele „Marktführer“ es in der Branche geben sollte.<br />

Der Generaldirektor des Wissenschaftlichen Versuchsinstituts für Traktoren (NATI),<br />

N. Schelzin, zweifelt daran, dass der Integrationsprozess in der Branche zur Bildung<br />

eines neuen „Superunternehmens“ führen wird. Nach seiner Ansicht wird es langfristig<br />

zwei Fullliner, die beiden größten Mähdrescherhersteller, geben.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 35<br />

Für die Kunden ist es vor allem wichtig, die notwendige Technik und Ausstattung sowie<br />

den notwendigen Service zu erhalten. Größere Hersteller sind in der Lage, ihren<br />

Kunden gleichzeitig Finanzierungsangebote zu unterbreiten. Daher wird die Bildung<br />

so genannter Fullliner in Russland zur Stabilisierung ihrer Marktpositionen gegenüber<br />

westlichen Konkurrenten beitragen.<br />

4.3 Traktorenproduktion<br />

Die Traktorenproduktion verteilt sich in Russland auf mehrere Werke. Ackerschlepper<br />

werden vor allem von den Traktorenfabriken in Wolgograd, Wladimir, Lipezk und<br />

Rubzowsk in der Region Altai sowie von den St. Petersburger Kirow-Werken hergestellt.<br />

Hinzu kommt die Aktiengesellschaft Uraltrak in Tscheljabinsk, die aber vornehmlich<br />

auf Bulldozer und Industrietraktoren spezialisiert ist. Zu den größten Herstellern<br />

von Traktormotoren gehört das Wladimirer Traktorenwerk sowie die Aktiengesellschaft<br />

OAO Altaidisel.<br />

Ende der 1980er Jahre wurden diverse Hersteller gezwungen, wegen geringer Nachfrage<br />

ihre Produktionskapazitäten zu reduzieren und die Herstellung einzelner Produkte<br />

einzustellen.<br />

Seit 1996 steigt die Traktorenproduktion jedoch wieder an. Das Angebot an Traktoren<br />

auf dem Agrartechnikmarkt in Russland ist in den Jahren 1996 bis 2001 stetig<br />

gewachsen und erreichte im Jahr 2001 ca. 42.600 Stück. Es hatte sich damit im Vergleich<br />

zum Jahr 1996 verdoppelt (Tabelle 10).<br />

Ab dem Jahr 1997 waren die Verkaufszahlen von Traktoren auf dem Binnenmarkt<br />

um das 2- bis 2,3fache höher als das inländische Produktionsvolumen. Die Produktionskapazitäten<br />

der Traktorenwerke Russlands waren zu diesem Zeitpunkt paradoxerweise<br />

lediglich zu 10-20 % ausgelastet.<br />

Tabelle 10: Produktion von Traktoren nach Herstellern, Tsd. Stück<br />

Traktorenhersteller 1985 1990 1994 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Wladimirer Traktorenwerk 3,7 3,2 1,1 1,8 1,7 1,4 1,8 1,7 1,7 1,8 1,7<br />

Lipetsker Traktorenwerk 4,9 4,1 3,7 2,4 1,6 1,3 3,4 4,3 3,6 0,7 0,6<br />

Wolgograder Traktorenwerk 7,7 5,6 6,2 3,6 2,7 3 3,5 5,2 2,5 3,5 1,8<br />

Tscheljabinsker Taktorenwerk k.A. k.A. k.A. 3,1 2,7 1,7 2,6 3,5 3,2 1,6 1,7<br />

Altrak 3,4 2,4 2,1 1,3 1,5 0,5 1,7 2 2,2 1 1,5<br />

Petersburger Traktorenwerk 2,2 2 1,1 0,9 1,1 0,7 0,6 0,8 0,9 0,5 0,5<br />

Quelle: Zentrum für Bewertung der wirtschaftlichen Konjunktur bei der Regierung der RF, 2003<br />

Trotz dieser recht dynamischen Entwicklung des Binnenmarktes machte sich in der<br />

Verkaufszahl inländischer Traktoren innerhalb der letzten sechs Jahre jedoch keine<br />

bedeutende Wachstumstendenz bemerkbar.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 36<br />

Während im Jahr 1985 ca. 184.000 Traktoren verkauft wurden, sanken die Verkaufszahlen<br />

im Zeitraum von 1985 bis 1995 unter 10.000 Stück pro Jahr. Durch den steigenden<br />

Absatz von 1999 bis 2001 konnte die sinkende Tendenz jedoch auf sehr<br />

niedrigem Niveau gestoppt werden (Abbildung 10).<br />

1.000 Stck.<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

1985 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 2000 2001<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, Wirtschaftsministerium, Moskau, 2001<br />

Abbildung 10: Entwicklung der Verkaufszahlen russischer Traktoren (1985-2001),<br />

Tsd. Stück<br />

Im Zeitraum 1996 bis 2001 betrug die Zahl der neu verkauften Traktoren durchschnittlich<br />

ca. 9.000 Stück pro Jahr. Der niedrigste Wert in diesem Zeitraum lag im Jahr 1998<br />

bei ca. 6.000 Stück.<br />

Der Leistungsbereich der in Russland hergestellten Traktoren liegt gegenwärtig zwischen<br />

30 und 410 PS (Tabelle A1).<br />

Die Traktoren der „leichten“ Leistungsklasse von 30 bis 50 PS werden im Wladimirer<br />

Traktorenwerk hergestellt, während die Traktoren des „mittleren“ Leistungsbereiches,<br />

von 50 bis 200 PS in den Wolgograder, Petersburger, Tscheljabinsker sowie Lipezker<br />

Traktorenwerken produziert werden.<br />

Das Angebot an „mittel-leichten“ Traktoren mit einer Leistung von 50 bis 110 PS sowie<br />

an „schweren“ Traktoren zwischen 250 und 400 PS ist in Russland relativ gering.<br />

Diese Lücken sollen zwar durch die Petersburger und Lipetsker Traktorenwerke geschlossen<br />

werden, die allerdings die Nachfrage auf dem russischen Markt nicht decken<br />

können.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 37<br />

Wladimirer Traktorenwerk<br />

Die Hauptproduktion der OAO „Wladimirer Traktorenwerk“ stellen Traktoren der Baureihe<br />

WTZ und T mit 25 bis 48 PS dar. In den Jahren 1999 bis 2001 wurden in diesem<br />

Werk durchschnittlich 1.700 Traktoren pro Jahr hergestellt (Tabelle 10).<br />

Außerdem werden dort Geräteträger, Frontlader, Ladewagen, landwirtschaftliche Geräte<br />

wie Grubber, Pflüge und Sämaschinen sowie Motoren und sonstige Geräte produziert.<br />

In den letzten Jahren wurden auch neue Traktoren der Baureihe 2000 entwickelt.<br />

Diese haben ein verändertes Design und entsprechen modernen Anforderungen. Sie<br />

verfügen über eine komfortable Kabine mit verbesserter Übersicht, leistungsfähiger<br />

Lüftung und Heizung sowie ein modernes Armaturenbrett. Diese Traktoren wurden<br />

außerdem mit einer hydraulisch regelbaren Steuerung, Scheibenbremsen, einer vorderen<br />

Antriebsachse und Hinterreifen mit verbesserter Belastungsfähigkeit ausgestattet<br />

und haben einen kleineren Wenderadius als die älteren Traktoren.<br />

Lipezker Traktorenwerk<br />

Im Lipezker Traktorenwerk werden seit 1944 Pflegeschlepper, Raupenpflegetraktoren<br />

und Radschlepper hergestellt, die in der Landwirtschaft mit unterschiedlichen<br />

Geräten für ein breites Arbeitsspektrum von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte eingesetzt<br />

werden können. Heute produziert das Lipezker Traktorenwerk die landwirtschaftlichen<br />

Traktoren LTZ-55 mit einer Motorleistung von 57,5 PS bis 150 PS sowie<br />

Lader und sonstige Geräte.<br />

1998 erreichte die Produktion im Lipezker Traktorenwerk mit 1.300 Einheiten einen<br />

vorläufigen Tiefpunkt. Auch während der folgenden Jahre konnte der Produktionsrückgang<br />

nicht gestoppt werden. Im Jahr 2003 wurde ein Rekordtief von 600 Traktoren<br />

erreicht (Tabelle 10).<br />

Eines der letzten Traktorenmodelle des Lipezker Traktorenwerkes ist der integrale<br />

Universal-Pflegeschlepper LTZ-155 mit einer Leistung von 88 bis 110 PS. Diese<br />

Traktoren können durch ihre Leistung mit einem breiten Spektrum von landwirtschaftlichen<br />

Geräten bei der Anwendung moderner Anbauverfahren eingesetzt werden.<br />

Wolgograder Traktorenwerk<br />

Der Schwerpunkt des Wolgograder Traktorenwerkes (WgTZ) liegt in der Herstellung<br />

von Raupenschleppern unterschiedlicher Modifizierungen sowie von Ersatzteilen.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 38<br />

Die Produktion des WgTZ betrug im Jahr 1985 ca. 7.700 Stück (Tabelle 10). Während<br />

der letzten 15 Jahre wurde die Anzahl produzierter Traktoren um die Hälfte reduziert<br />

und betrug durchschnittlich ca. 4.600 Stück pro Jahr. Im Jahr 2001 war die<br />

Auslastung des Werkes mit ca. 2.500 produzierten Traktoren am niedrigsten. 2002<br />

hat sich die Situation jedoch verbessert. In diesem Jahr wurden dort ca. 70 % des<br />

russischen Bedarfs an landwirtschaftlichen Raupenschleppern hergestellt.<br />

Neben der Produktion des einfachen und preiswerten Traktors DT-75 hat das Wolgograder<br />

Traktorenwerk die Herstellung einer neuen Traktorenreihe „WT“ begonnen.<br />

Auf der Basis der Traktoren DT-75 und WT-100 wurden spezielle Modifikationen leistungsfähigerer<br />

Technik für besondere Einsatzbedingungen entwickelt, wie z.B. WT-<br />

150, WT-180 und WT-200.<br />

Die Produkte des WgTZ werden außer in Russland vor allem in anderen osteuropäischen<br />

Ländern, Südostasien, Nord- und Lateinamerika vermarktet.<br />

Tscheljabinsker Traktorenwerk „Uraltrak“<br />

„Uraltrak“ ist ein großes Maschinenbauunternehmen für die Entwicklung und Produktion<br />

von Industrietraktoren und Motoren, welches über ein hohes Potenzial an technologischem<br />

Know-How und entsprechenden Produktionskapazitäten verfügt.<br />

Das Tscheljabinsker Traktorenwerk ist auf die Herstellung der Traktoren T10M, DET-<br />

250M2 und auf diesen aufbauenden Maschinen spezialisiert. Des Weiteren werden<br />

Lader sowie Planierraupen auf der Basis von Radmodulen mit einem Gesamtgewicht<br />

von 24 Tonnen produziert. Außerdem werden im Tscheljabinsker Traktorenwerk Dieselmotoren<br />

mit einer Leistung von 12 bis 1000 PS sowie Dieselgeneratoren mit einer<br />

Leistung von 100 kW hergestellt. Im Bereich Planierraupen mit einer Zugkraft von 10<br />

bis 15 Tonnen ist das Tscheljabinsker Traktorenwerk Uraltrak der Marktführer in<br />

Russland.<br />

Die Anzahl produzierter Traktoren hat sich in den Jahren 1996 bis 1998 von 3.100<br />

auf 1.700 pro Jahr, bzw. um ca. 60 % reduziert (Tabelle 10). In den Jahren 1999 bis<br />

2001 wurden jedoch im Durchschnitt jährlich wieder ca. 3.100 Traktoren hergestellt.<br />

Die Tendenz ist weiterhin steigend. Gegenwärtig umfasst die Produktion des Tscheljabinsker<br />

Werkes einen Anteil von ca. 80 % des russischen Marktes in diesem Segment.<br />

Während der Restrukturierung in der Wirtschaft Russlands konnten nur wenige<br />

Unternehmen ihre Marktposition halten. Dies spricht für die hohe Wettbewerbsfähigkeit<br />

der in diesem Werk hergestellten Produkte.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 39<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen und den Markt für die Einführung<br />

neuer Entwicklungen vorzubereiten, hat das Tscheljabinsker Traktorenwerk bereits<br />

eine Reihe von Servicezentren in verschiedenen Regionen der GUS-Staaten gegründet.<br />

Petersburger Traktorenwerk<br />

Die ZAO „Petersburger Traktorenwerk“ ist eine Tochtergesellschaft der OAO „Kirower<br />

Werk“. Die Hauptprodukte des Petersburger Traktorenwerkes stellen die leistungsfähigen<br />

Traktoren „Kirowez“ mit 5 Varianten einer Motorleistung von 150 bis<br />

420 PS dar. Sämtliche Traktoren werden über ein breites Netz an Verkaufsfilialen<br />

und Vertretern entsprechend mit Garantie- und Serviceleistungen vertrieben. Außerdem<br />

stellt das Werk Anbaugeräte her, welche bei einem breiten Spektrum landwirtschaftlicher<br />

Arbeitsgänge wie Pflügen, Kultivieren, Eggen, Aussaat und Transport<br />

eingesetzt werden können. Die Qualität der hergestellten Technik, die durch Zertifikate<br />

bestätigt wurde, eröffnet die Möglichkeit diese sowohl auf dem russischen als auch<br />

auf dem internationalen Markt abzusetzen.<br />

Anfang der 1970er Jahre wurde von der Produktionsvereinigung „Kirower Werk“ die<br />

Serienproduktion der Traktorenbaureihe K-700 „Kirowez“ für den Einsatz in der<br />

Landwirtschaft begonnen. Seit 1975 wurden im Kirower Werk Traktoren der Baureihe<br />

K-700A mit einer Motorleistung von 235 PS sowie der Baureihe K-701 mit einer Motorleistung<br />

von 300 PS hergestellt.<br />

Die Traktoren der Baureihe K-700/701 waren für den Einsatz bei unterschiedlichsten<br />

landwirtschaftlichen Arbeitsgängen, sowohl mit gezogenen als auch mit Anbaugeräten<br />

vorgesehen. So wurden sie unter anderem beim Pflügen, Grubbern, Eggen,<br />

Schälen, bei der Bestellung, oberflächlichen Bodenlockerung sowie beim Transport<br />

genutzt.<br />

Obwohl der Traktor K-700 nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in anderen<br />

Wirtschaftszweigen Russlands eingesetzt wurde und einer der ersten russischen leistungsfähigen<br />

Radschlepper war, wurde seine Herstellung im Februar 2002 eingestellt.<br />

Anstatt der Baureihe K-700/701 wird im Petersburger Traktorenwerk nun eine<br />

neue Generation von Traktoren des Typs K-744 mit einer Nennleistung von 349 PS<br />

hergestellt, die für den Einsatz mit Saattechnik großer Arbeitsbreiten verschiedener<br />

internationaler Hersteller geeignet ist.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 40<br />

Die Produktionszahlen des Petersburger Traktorenwerkes sind im Zeitraum von 1985<br />

bis 1999 drastisch gesunken. Im Jahr 1990 konnten nur noch 600 Traktoren im Vergleich<br />

zu 2.200 Traktoren im Jahr 1985 produziert werden. In den Jahren 2000 bis<br />

2003 blieben die Produktionszahlen des Kirowez-Werkes unter 1.000 Stück pro Jahr<br />

(Tabelle 10).<br />

Trotz der stagnierenden Absatzzahlen hat das Werk innerhalb weniger Jahre seine<br />

Position unter den größten Herstellern im landwirtschaftlichen Maschinenbau Russlands<br />

gefestigt. Nicht nur in Russland, sondern auch auf dem internationalen Markt<br />

für Agrartechnik haben die Produkte des Petersburger Traktorenwerkes Anerkennung<br />

gefunden. Durch eine technische Umrüstung des Werkes wurde es möglich, die<br />

Qualität der hergestellten Maschinen zu erhöhen sowie das Angebot zu erweitern.<br />

4.4 Mähdrescherproduktion<br />

Zurzeit ist der russische Mähdreschermarkt stark monopolisiert: Ca. 60 % aller Mähdrescher<br />

werden in nur zwei Werken hergestellt, bei „Rostselmasch“ in Rostow am<br />

Don und im Krasnojarsker Mähdrescherwerk.<br />

Anfang der 1990er Jahre konnte durch enorme Investitionen unterschiedlicher Herkunft<br />

ein bedeutendes Potenzial für die Agrartechnikproduktion geschaffen werden.<br />

Mit dem Beginn der Reformen war es notwendig, die Mähdrescherproduktion entsprechend<br />

den marktwirtschaftlichen Prinzipien zu reorganisieren. Durch den starken<br />

Rückgang der Nachfrage seitens der Landwirtschaft von 1991 bis heute, konnten die<br />

Reformen jedoch nicht umgesetzt werden. Aufgrund des Finanzierungsproblems der<br />

Agrarunternehmen, konnten Mähdrescher nur in geringen Stückzahlen verkauft werden.<br />

Die Produktionskapazitäten der Mähdrescherwerke waren dadurch nicht vollständig<br />

oder nur zu einem geringen Teil ausgelastet. Die Beschäftigung der Fachkräfte<br />

sowie die Erneuerung der Produktionsanlagen und die Entwicklung neuer<br />

Technik konnten nicht länger gewährleistet werden. Die von Herstellern getroffenen<br />

Maßnahmen zur Stabilisierung der Mähdrescherproduktion waren unzureichend und<br />

nicht effektiv.<br />

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die meisten russischen Mähdrescherwerke am<br />

Rande des Bankrotts. In sechs Betrieben wurden jedoch noch immer Getreidemähdrescher<br />

hergestellt: Rostselmasch in Rostow am Don, Krasnojarski sawod kombainow<br />

(Krasnojarsker Mähdrescherwerk) in Krasnojarsk, Tulski kombainowy sawod<br />

(Tulsker Mähdreschererk) in Tula, Dalselmasch in Birobidshan (Jüdisches Autono-


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 41<br />

mes Gebiet), Krasnodarrismasch in Krasnodar und Taganrogski sawod kombainow<br />

(Taganroger Mähdrescherwerk) in Taganrog (Gebiet Rostow am Don).<br />

Der Tiefpunkt der Mähdrescherproduktion in Russland war im Jahr 1998 erreicht.<br />

Das Produktionsvolumen von “Rostselmasch“ betrug im Jahr 1996 1.517 Mähdrescher,<br />

während im Jahr 1998 im Vergleich dazu nur noch die Hälfte (679 Stück) gebaut<br />

wurde (Tabelle 11).<br />

Tabelle 11: Mähdrescherproduktion in Russland (1998-2003), Stück<br />

Mähdrescherhersteller 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Rostselmasch 1 517 1 520 679 850 2 632 6 025 4 791 4 028<br />

Krasnojarsker Mähdrescherwerk 855 655 294 1 093 2 382 3 050 2 560 2 544<br />

Tulsker Mähderscherwerk k. A. 132 51 31 k. A. 46 2 1<br />

Taganrogsker Mähdrescherwerk k. A. k. A. 12 46 125 174 193 55<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, АSМ-Holding<br />

Die Mähdrescherproduktion im „Krasnojarsker Mähdrescherwerk“ ist im Jahr 1998 im<br />

Vergleich zu 1996 auf ein Drittel gesunken und betrug nur noch 294 Mähdrescher.<br />

Im darauf folgenden Zeitraum von 1999 bis 2001 ist die Produktion an Mähdreschern<br />

gestiegen und betrug im Jahr 2001 ca. 10.000 Stück. Seit 2002 ist wiederum ein<br />

Rückgang der Verkaufszahlen zu beobachten: Im Jahr 2003 wurden nur ca.<br />

9.000 Maschinen verkauft.<br />

Der gegenwärtige Bedarf an Mähdreschern in Russland wird auf ca. 100.000 weitere<br />

zu den bereits stehenden Maschinen geschätzt. Der momentane Mähdrescherpark<br />

besteht aus rund 200.000 Mähdreschern, wovon ca. 20.000 Erntemaschinen abgeschrieben<br />

sind. Allein ca. 78.000 Maschinen sind aufgrund technischer Defekte nicht<br />

einsetzbar. Das Defizit an Erntetechnik beträgt ca. 40 %, der Abschreibungsgrad<br />

ca. 80 % (ZENTRALE MARKT UND PREISBERICHTSTELLE, 2004).<br />

Rostselmasch (Holding Nowoje Sodrushestvo)<br />

Einer der größten Hersteller von Agrartechnik, OAO „Rostselmasch“, verfügt gegenwärtig<br />

über mehr als 50 % des russischen Mähdreschermarktes. „Rostselmasch“<br />

konnte seinen Anteil nicht nur auf dem russischen Markt und in den ehemaligen<br />

GUS-Staaten vergrößern sondern hat auch Marktanteile im Ausland hinzugewonnen<br />

(AGRAR-EUROPE (49), 2006).<br />

Im Jahr 2000 wurden im Werk „Rostselmasch“ 2.632 Mähdrescher produziert, davon<br />

waren ca. 70 % Mähdrescher der Baureihe „DON-1500“. Im darauf folgenden Jahr


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 42<br />

stieg die Produktion um mehr als das Doppelte und betrug insgesamt 6.025 Mähdrescher.<br />

Im Jahr 2003 sank dann jedoch das Produktionsvolumen im Vergleich zu 2002<br />

(4.791 Stück) wieder um 16 % ab und betrug nur noch 4.028 Stück.<br />

Während der 1970er und 1980er Jahre wurden im Werk „Rostselmasch“ jährlich<br />

mehr als 80.000 Mähdrescher produziert, während im Zeitraum von 2000 bis 2003<br />

durchschnittlich nur noch ca. 4.000 Mähdrescher hergestellt werden konnten.<br />

Unter diesen ungünstigen Bedingungen wurde deshalb beschlossen, die OAO<br />

„Rostselmasch“ zu reorganisieren und alle Produktionskapazitäten in die 20 Tochterunternehmen<br />

zu verlegen. Das Hauptziel der Umstrukturierung bestand darin, ein<br />

neues schuldenfreies Unternehmen zu gründen (ISWESTIJA, 2004).<br />

Dieses Unternehmen bietet neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die Zusammenarbeit<br />

mit dem Vertriebsnetz, welches die saisonale Nachfrage nach Mähdreschern<br />

decken soll. Es wurden vergünstigte Kredite sowie spezielle Marketingprogramme,<br />

wie z.B. „Kraftstoff von Rostselmasch“ (GSM ot RSM), angeboten. Im Rahmen dieses<br />

Programms soll zu jedem verkauften Mähdrescher der Marke „Rostselmasch“<br />

eine ausreichende Menge Kraftstoff für die Ernte gratis mitgeliefert werden.<br />

OAO „Rostselmasch“ verfügt über eine große Anzahl an Servicefilialen in verschiedenen<br />

Regionen Russlands. Gegenwärtig besteht dieses Vertriebsnetz aus 72 Firmen,<br />

welche sämtliche Dienstleistungen während der 2-jährigen Garantie- und<br />

Nachgarantiezeit anbieten.<br />

Don-1500B<br />

Auf der Basis des traditionellen Mähdreschermodells der OAO „Rostselmasch“,<br />

„Don-1500“, wurden Nachfolgemodelle, „Don-1500A“ und „Don-1500B“, entwickelt.<br />

Bei der Entwicklung des Mähdreschermodells „Don-1500B“ wurden unterschiedliche<br />

Klimabedingungen in den ehemaligen Republiken der Sowjetunion berücksichtigt.<br />

Mähdrescher dieser Baureihe könnten in der gesamten GUS eingesetzt werden.<br />

Das Modell „Don-1500B“ wird optional mit einem 6-Zylinder-Motor der britischen Firma<br />

Cummins mit einer Leistung von 240 PS oder dem Motor JaMZ vom Jaroslavler<br />

Motoren-Werk mit einer Leistung von 235 PS ausgestattet. Um die Standzeiten zu<br />

reduzieren, wurde ein Kraftstofftank mit einem Volumen von 540 l eingebaut. Des


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 43<br />

Weiteren können die Don-1500B-Mähdrescher mit Schneidwerken unterschiedlicher<br />

Typen und mit Arbeitsbreiten von 6 m, 7 m oder 8 m eingesetzt werden.<br />

Die Schneidwerke sind mit einem „Variator“ ausgestattet. Dieser reguliert die Geschwindigkeit<br />

der Haspelumdrehung, entsprechend der Arbeitsgeschwindigkeit des<br />

Mähdreschers. Die Schneidwerke können sowohl bei Ein- als auch bei Zweiphasenernten<br />

eingesetzt werden. Beim Trenndruschverfahren wird der Don-1500B zusätzlich<br />

mit einem Pick-up-Plattformwagen ausgerüstet. Weiterhin sind die Mähdrescher<br />

dieser Baureihe mit dem klassischen Eintrommelsystem ausgestattet.<br />

Schließlich können Don-Mähdrescher in Abhängigkeit von der Einsatzzone, den Erntebedingungen<br />

und dem Bedarf des Betriebes entweder mit einem Strohsammler<br />

oder einem Häcksler ausgerüstet werden, außerdem können sie das Stroh im<br />

Schwad ablegen.<br />

Das im Schwad abgelegte Stroh kann dann mit einer Pick-up aufgenommen und in<br />

Ballen gepresst werden. Andernfalls zerkleinert der Häcksler das Stroh, welches<br />

gleichmäßig hinter dem Mähdrescher verteilt wird und so als organischer Dünger<br />

dient.<br />

Niwa-Effekt<br />

Die Mähdrescher der Baureihe „Niwa“ sind mit dem im Werk „Altaidisel“ in Barnaul<br />

hergestellten Motor D-442-54P ausgestattet und haben eine Leistung von 145 PS.<br />

Die Schneidwerke dieser Mähdrescher können mit Arbeitsbreiten von 4,1 m, 5 m oder<br />

6 m geliefert werden. Das Volumen des Getreidebunkers beträgt ca. 3 m 3 .<br />

Als Zusatzausrüstung wird zum universellen Häcksler PUN-5 ein Strohsammler eingebaut,<br />

der eine einfache Bauweise sowie eine geringe Masse hat. Dieser Strohsammler<br />

kann sowohl an die Mähdrescher des Typs „Niwa“ als auch an sämtliche<br />

Modelle der Baureihe „Enisei-1200“ angebaut werden.<br />

Die einfache Bauweise des Häckslers hat die Sicherheit und den Bedienungskomfort<br />

deutlich verbessert: Der Häcksler kann sowohl für das Häckseln und Streuen des<br />

Strohs als auch für die Schwadablage eingesetzt werden. Die breite Auswahl an Adaptern<br />

und Zusatzausrüstungen macht es möglich, die „Niwa“-Mähdrescher bei der<br />

Ernte unterschiedlichster Fruchtarten einzusetzen (PRESSEDIENST ROSTSELMASCH,<br />

2003).


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 44<br />

Wektor<br />

Im Jahr 2004 nahm „Rostselmasch“ die Produktion des neu entwickelten Mähdreschertyps<br />

„Wektor“ auf. Durch die technischen Charakteristika der Mähdrescher dieser<br />

Baureihe nehmen sie einen Platz zwischen den Vorgänger-Baureihen „DON“ und<br />

„NIWA“ ein. Laut der Marktanalyse des Werkes „Rostselmasch“ sollen die Mähdrescher<br />

dieser Baureihe in fünf Jahren die meistverkauften Erntemaschinen in Russland<br />

werden.<br />

Die „Wektor“-Mähdrescher wurden mit 6-Zylinder-Motoren, JaMZ-236 NK-2, des „Jaroslavler<br />

Motorenwerkes“ mit einer Leistung von 210 PS ausgerüstet.<br />

Um die Mähdrescher dieser Baureihe bei der Ernte eines breiten Spektrums an<br />

Fruchtarten und Erntebedingungen einsetzen zu können, wurden sie mit Schneidwerken<br />

mit den Arbeitsbreiten 5, 6, 7 oder 8,6 m ausgestattet. Das Schneidwerk mit<br />

5 m Arbeitsbreite dient für die Ernte schwerzugänglicher Feldabschnitte. Die<br />

Schneidwerke des Typs „Wektor“ sind fast zu 100 % baugleich mit den Schneidwerken<br />

für die Mähdrescher „Don-1500“, was Reparaturen und den Bezug von Ersatzteilen<br />

stark vereinfacht.<br />

Der Getreidebunker wurde beim Modell „Wektor“ auf 5 m 3 bis max. 6m 3 vergrößert.<br />

Er ist mit einem Schwingungsgenerator ausgestattet, welcher das Entladen von<br />

feuchtem Getreide erleichtert. Sensoren helfen, die Füllhöhe des Bunkers zu überwachen.<br />

Ist der Bunker zu 75 % gefüllt, wird durch ein optisches Signal die Entladungsnotwendigkeit<br />

angezeigt.<br />

In die Wektor-Mähdrescher wurde ein elektronisches Überwachungs- und Diagnostiksystem<br />

für sämtliche Prozesse integriert. Außerdem sind die „Wektor“-<br />

Mähdrescher mit einem Autokontur-Schneidwerk ausgestattet, welches die Einhaltung<br />

der eingegebenen Schnitthöhe gewährleistet.<br />

Für den Einsatz bei der Zweiphasenernte wird der „Wektor“ mit einer Pick-up in den<br />

Arbeitsbreiten 2,75 m oder 3,4 m ausgerüstet, welche die gleichzeitige Aufnahme<br />

von zwei Schwaden ermöglicht und sich ähnlich wie das Schneidwerk an die Bodenoberfläche<br />

quer- und längsseitig anpasst. Dadurch kann eine höhere Genauigkeit<br />

beim Strohsammeln auf unebenen Feldern erreicht werden.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 45<br />

OAO "Krasnojarsker Mähdrescherwerk" (OAO „Agromaschholding“)<br />

Die Agromaschholding wurde im Frühjahr des Jahres 2003 gegründet. Sie vereinigt<br />

führende Unternehmen des Landmaschinenbaus in verschiedenen Ländern der<br />

GUS, unter anderem das Krasnojarsker Mähdrescherwerk (Sibmaschholding). Die<br />

„Agromaschholding“ besitzt 16 Filialen in Russland und Kasachstan. Der Anteil der<br />

Holding beträgt zurzeit ca. 45 % der russischen Mähdrescherproduktion, 70 % der<br />

Raupenschlepperproduktion für landwirtschaftliche Zwecke und 65 % der Dieselmotorenproduktion<br />

für Landmaschinen.<br />

Die in der OAO "Krasnojarsker Mähdrescherwerk“ hergestellte Erntetechnik wird in<br />

verschiedenen Klimazonen unter unterschiedlichen Erntebedingungen eingesetzt<br />

(Russland, Bulgarien, China, Vietnam, Irak, Mexiko u.a.).<br />

Die OAO „Agromaschholding“ stellt verschiedene Modelle der Mähdrescher „Jenisei“<br />

her, welche auf die unterschiedlichsten Erntebedingungen wie z.B. Ertragsniveau,<br />

Feuchtigkeit oder Fruchtart abgestimmt sind (Tabelle 12).<br />

So werden z.B. bei Erträgen von 10 bis 40 dt/ha und normaler bis mittlerer Feuchtigkeit<br />

die Modelle Jenisei 950 und Jenisei 1200-NM (1NM) eingesetzt. Dagegen kommen<br />

bei mittlerer bis hoher Feuchtigkeit des Getreidebestandes und einem durchschnittlichen<br />

Ertrag von 18 bis 45 dt/ha das Modell Jenisei 954 bzw. bei Erträgen von<br />

22 bis 55 dt/ha das Modell Jenisei 960 zum Einsatz (SIBAGRO, 2003).<br />

Tabelle 12: Modellreihe „Jenisei“ nach Einsatzbedingungen<br />

Quelle: http://www.sibagro.ru<br />

Mähdreschermodell Einsatzbedingungen<br />

Hektarertrag<br />

dt/ha<br />

Jenisey 960 Mittlere bis hohe Feuchtigkeit 22-55<br />

Jenisey 954 Mittlere bis hohe Feuchtigkeit 18-45<br />

Jenisey 1200-NM Mittlere Feuchtigkeit 12-37<br />

Jenisey 950 Mittlere Feuchtigkeit 15-40<br />

Jenisey 1200-1NM Normale Feuchtigkeit 10-30<br />

Die Jenisei-Mähdrescher können optional mit einer oder zwei Dreschtrommeln ausgestattet<br />

werden. Je nach Ernteart werden an die Mähdrescher unterschiedliche Geräte<br />

angebaut: Schneidwerk, Pick-up oder Kammanlage sowie Haube, Strohsammler<br />

und Häcksler.<br />

Jenisei-950 (954/957) Ruslan<br />

Die Serienfertigung der Mähdrescher „Jenisei 950“ und „Jenisei 954“ im Krasnojarsker<br />

Mähdrescherwerk wurde im Mai 2003 aufgenommen.


4 Produktion von Agrartechnik in Russland 46<br />

Das neue Mähdreschermodell „Jenisei-950“ ist mit einem JaMZ-Motor mit 185 PS<br />

ausgerüstet. Das Volumen des Kraftstofftankes beträgt in allen Mähdreschermodellen<br />

300 Liter. Mähdrescher dieser Baureihe können mit Schneidwerken der Arbeitsbreiten<br />

5, 6 oder 7 m sowie mit einer Pick-up mit 3 m Arbeitsbreite eingesetzt werden.<br />

Das Volumen des Getreidebunkers beträgt ca. 5 m 3 .<br />

Die Jenisey-950-Mähdrescher mit einem Eintrommelsystem werden bevorzugt auf<br />

Feldern mit niedrigem und mittlerem Hektarertrag eingesetzt, während Modelle mit<br />

dem Zweitrommelsystem für den Einsatz auf Schlägen mit hohem Ertrag sowie<br />

feuchtem und schwer zu dreschendem Getreide entwickelt wurden.<br />

Jenisei-1200(-1) NM<br />

Die Mähdrescher der Baureihe „Jenisei-1200“ sind mit JaMZ-Motoren mit Nennleistungen<br />

von 145, 170 oder 185 PS ausgestattet und werden bei der Ernte auf Standorten<br />

mit eher niedrigen Erträgen eingesetzt. Sie sind mit JaMZ-Motoren mit Nennleistungen<br />

von 145, 170 oder 185 PS ausgestattet. Das Volumen des Korntankes<br />

des Modells Jenisei-1200 NM beträgt ca. 3 m 3 . Dazu sind ebenfalls passende<br />

Schneidwerke mit 5, 6 oder 7 m Arbeitsbreite sowie Pick-ups mit 3 m Arbeitsbreite<br />

verfügbar.<br />

Der Zweitrommel-Mähdrescher „Jenisei-1200NM“ ist seit Juni 2003 das Basismodell<br />

des Krasnojarsker Mähdrescherwerks und hat den „Jenisei 1200-1NM“ ersetzt.<br />

Die zunehmende Präsenz ausländischer Mähdrescherhersteller und die wechselnden<br />

Anforderungen der landwirtschaftlichen Betriebe an die Erntetechnik bieten den<br />

russischen Landtechnikherstellern einen zusätzlichen Anreiz, ihre Produktion zu modernisieren<br />

und sie an die Bedürfnisse der modernen Getreideernte anzupassen. Die<br />

technischen Charakteristika der oben beschriebenen Mähdrescher haben sich deshalb<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Neuentwicklungen der internationalen<br />

Mähdrescherproduzenten werden präzise beobachtet und, sofern möglich,<br />

bei der Produktion neuer Modellreihen umgesetzt.


5 Außenhandel der Agrartechnik 47<br />

5 Außenhandel Russlands mit Agrartechnik<br />

5.1 Export von Agrartechnik<br />

In den ersten zehn Jahren nach der Wirtschaftskrise hat der russische Landmaschinenbau<br />

seine früheren Absatzmärkte im Ausland weitgehend verloren. Im Bereich<br />

der Russischen Föderation blieben jedoch alle bestehenden Mähdrescherfabriken<br />

erhalten. Zunächst wurden - auch noch mit größeren Mengen an Mähdreschern und<br />

Erntemaschinen - vor allem die benachbarten GUS-Staaten beliefert. Im Jahr 1995<br />

hatte die Ausfuhr von Erntemaschinen immerhin noch einen Wert von ca.<br />

152 Mio. US$. Doch mit der zunehmenden Krise des Landmaschinenbaus sind auch<br />

diese Exporte innerhalb weniger Jahre stark zurückgegangen (BFAI, 1999).<br />

Die desolate Situation des Landmaschinen- und Traktorenbaus nicht nur in Russland,<br />

sondern in allen Staaten der GUS hat die Mitgliedsländer inzwischen zu einer<br />

Gemeinschaftsaktion veranlasst. Es wurde ein „Programm zur Versorgung der agroindustriellen<br />

Komplexe der GUS-Staaten mit landwirtschaftlicher Technik bis 2000“<br />

ausgearbeitet. Das Programm gab detailliert vor, von welchen Herstellern in den Jahren<br />

1999 bis 2000 bestimmte Länder mit Agrartechnik beliefert werden sollten. Dies<br />

sollte zur Stabilisierung des Landmaschinen- und Traktorenbaus in der GUS beitragen<br />

und konnte teilweise erfolgreich umgesetzt werden. Infolge dessen wurde eine<br />

deutliche Steigerung des Technikexportes aus Russland verzeichnet. Die Agrartechnikhersteller<br />

exportieren überwiegend in die Staaten der GUS und nach Osteuropa,<br />

da das Verhältnis zwischen Preis und Qualität der in Russland produzierten Agrartechnik<br />

für diese Länder günstig blieb.<br />

Im Wesentlichen werden aus Russland im Bereich der Agrartechnik vor allem Traktoren<br />

und Mähdrescher exportiert. 1997 wurde ein Tiefpunkt im Export der Agrarmaschinen<br />

erreicht: Es wurden lediglich 19,7 % der Traktorenproduktion und 8,7 % der<br />

Gesamtproduktion von Mähdreschern exportiert (Abbildung 11).<br />

Im Zeitraum von 1998 bis 2001 stieg der Anteil der exportierten Traktoren von<br />

28,8 % auf 52,3 % und hat damit das Niveau des Jahres 1996 (33,2 %) übertroffen.<br />

Der Mähdrescherexport dagegen entwickelte sich langsamer. Die 35 %-Marke konnte<br />

bis 2001 nicht wieder erreicht werden; die Exportanteile schwankten zwischen<br />

7,3 % im Jahr 1999 und 11,7 % im Jahr 2001.


5 Außenhandel der Agrartechnik 48<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Traktoren Mähdreschern<br />

Quelle: Staatliches Komitee für Statistik der RF, Staatliches Zollkomitee, 2002<br />

Abbildung 11: Struktur des Traktoren- und Mähdrescherexportes (1996-2001), % der<br />

Gesamtproduktion<br />

In den letzten Jahren orientieren sich die russischen Agrartechnikhersteller jedoch<br />

wieder verstärkt in Richtung Export. Zahlreiche Exportverträge für Lieferungen russischer<br />

Agrartechnik sowohl in die GUS-Länder als auch ins Ausland wurden abgeschlossen.<br />

5.1.1 Traktorenexport<br />

Verkaufte Russland 1995 noch Landmaschinen und Traktoren im Gesamtwert von<br />

rund 200 Mio. US$ ins Ausland, so sanken die Exporte bis 1997 schlagartig auf nur<br />

noch ca. 40 Mio. US$. 1998 lagen diese bei lediglich noch etwa 25 Mio. US$. Größere<br />

Exportchancen hatten mittlerweile nur noch die technologisch zwar veralteten, aber<br />

robusten und recht zuverlässigen Traktoren. Angesichts des Zustands der inländischen<br />

Traktorenproduktion gab es für Russland kaum Aussichten, auf absehbare<br />

Zeit die verloren gegangenen Auslandsmärkte zurückzuerobern.<br />

Die russischen Traktorenwerke haben sich inzwischen in Bezug auf die Ausweitung<br />

ihrer Exporte erfolgreich entwickelt. Das Exportvolumen der russischen Traktorenhersteller<br />

überstieg 2001 zum ersten Mal das Verkaufsvolumen von Traktoren auf<br />

dem Binnenmarkt. Der gesamte Traktorenexport nahm von 4.600 im Jahr 1996 auf<br />

7.900 Stück im Jahr 2001 zu.<br />

Während der Traktorenexport in Länder außerhalb der GUS im Zeitraum 1996 bis<br />

2001 konstant blieb und durchschnittlich etwas mehr als 3.000 Traktoren betrug,<br />

wuchs der Export in die GUS-Länder sehr schnell und betrug 2001 ca. 53 % (Tabelle<br />

13).


5 Außenhandel der Agrartechnik 49<br />

Tabelle 13: Struktur des russischen Traktorenexportes (1996-2001)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Stück % Stück % Stück % Stück % Stück % Stück %<br />

GUS-Länder, davon: 1 833 39,4 587 24,5 1 035 37,4 1 305 24,8 2 978 41,4 4 210 52,9<br />

Ukraine 559 12,0 235 9,8 477 17,2 781 14,8 1 956 27,2 2 256 28,4<br />

Usbekistan 555 11,9 27 1,1 156 5,6 137 2,6 107 1,5 408 5,1<br />

Kasachstan 382 8,2 95 4,0 98 3,5 183 3,5 653 9,1 922 11,6<br />

Weißrussland - - - - - - - - - - 421 5,3<br />

Moldawien 39 0,8 58 2,4 70 2,5 83 1,6 78 1,1 125 1,6<br />

Sonstige 298 6,4 172 29 234 8,5 121 2,3 184 2,6 78 1,0<br />

Ausland, davon: 2 819 60,6 60,6 75,5 1 732 62,6 3 965 75,2 4 223 58,6 3 745 47,1<br />

Ungarn 70 1,5 106 4,4 358 12,9 1 119 21,2 1 623 22,5 941 11,8<br />

Litauen 184 4,0 140 5,8 169 6,1 1 001 19,0 828 11,5 565 7,1<br />

Irak - - - - 500 18,1 400 7,6 415 5,8 516 6,5<br />

Nord-Korea - - - - - - 20 0,4 409 5,7 618 7,8<br />

Lettland 51 1,1 75 3,1 87 3,1 255 4,8 129 1,8 203 2,6<br />

Jugoslawien - - 22 0,9 18 0,7 25 0,5 74 1,0 133 1,7<br />

Vereinigte Staaten 120 2,6 189 7,9 72 2,6 64 1,2 6 0,1 92 1,2<br />

Deutschland 50 1,1 27 1,1 86 3,1 34 0,6 36 0,5 55 0,7<br />

Bulgarien 1 0,02 19 0,8 103 3,7 248 4,7 45 0,6 17 0,2<br />

Finnland 10 0,2 40 1,7 93 3,4 59 1,1 77 1,1 26 0,3<br />

Estland 24 0,5 22 0,9 12 0,4 59 1,1 79 1,1 65 0,8<br />

China 76 1,6 131 5,5 35 1,3 79 1,5 43 0,6 - -<br />

Sonstige 2 233 48,0 1 042 43,4 199 7,2 602 11,4 459 6,4 514 6,5<br />

Insgesamt 4 652 100 2 400 100 2 767 100 5 270 100 7 201 100 7 955 100<br />

Quelle: Staatliches Zollkomitee; Zentrum der Wirtschaftskonjunktur in der RF, 2002<br />

Einer der größten Importeure der in Russland hergestellten Traktoren ist die Ukraine.<br />

Mehr als 50 % des gesamten Exportes in die GUS-Länder wurden dorthin geliefert.<br />

Von 1996 bis 2001 ist der Export von Traktoren in die Ukraine deutlich gestiegen und<br />

betrug im Jahr 2001 2.256 Stück. Den zweiten Platz in der Exportliste belegte Kasachstan,<br />

dessen Anteil ca. 20% des gesamten Traktorenexportes ausmachte.<br />

In den Jahren 1996 bis 2001 wurden im Durchschnitt ca. 63 % der in Russland hergestellten<br />

Traktoren ins Ausland exportiert. Allerdings ist in diesem Zeitraum eine<br />

sinkende Tendenz zu beobachten. Ungarn, Litauen und der Irak waren zu dieser Zeit<br />

die Hauptabnehmer für russische Traktoren.<br />

Die Wiederbelebung des Traktorenexportes in den letzten Jahren wurde unter anderem<br />

durch eine Modernisierung der Produktionsanlagen erreicht. Die russischen<br />

Traktorenwerke wandten bei der Produktion neue Technologien an, um die Qualität<br />

ihrer Produkte zu verbessern. Dadurch konnten sie ihre Wettbewerbsfähigkeit auf<br />

dem Traktorenmarkt erhöhen und verlorene Positionen zurück gewinnen.


5 Außenhandel der Agrartechnik 50<br />

5.1.2 Mähdrescherexport<br />

Die in Russland Ende der 1990er Jahre hergestellten Mähdrescher waren wegen der<br />

veralteten Produktionsverfahren sowie niedriger Qualität auf dem internationalen<br />

Mähdreschermarkt nicht konkurrenzfähig. Dies verhinderte lange Zeit eine positive<br />

Entwicklung der Exporte von russischer Erntetechnik.<br />

1997 bis 1998 gingen die Mähdrescherexporte drastisch zurück und betrugen im<br />

Jahr 1998 lediglich 117 Maschinen (Tabelle 14). Ab 1999 wurden die Produktionskapazitäten<br />

intensiver ausgelastet, woraufhin in den Jahren 2000 und 2001 ein Wachstum<br />

des Mähdrescherexportes bemerkbar wurde.<br />

Tabelle 14: Struktur des Mähdrescherexportes (1996-2001)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Stück % Stück % Stück % Stück % Stück % Stück %<br />

GUS-Länder, davon: 774 87,1 48 23,9 71 60,7 69 46,3 437 99,5 1 057 99,5<br />

Kasachstan 586 65,9 11 5,5 11 9,4 1 0,7 365 83,1 650 61,2<br />

Ukraine 70 7,9 10 5,0 14 12,0 65 43,6 70 15,9 290 27,3<br />

Kirgisien 91 10 19 9,5 - - - - - - - -<br />

Usbekistan 17 1,9 1 0,5 14 12,0 - - 1 0,2 2 0,2<br />

Moldawien 10 1,1 4 2,0 7 6,0 3 2,0 1 0,2 15 1,4<br />

Tadschikistan - - 3 1,5 10 8,5 - - - - - -<br />

Weißrussland - - - - - - - - - - 100 9,4<br />

Armenien - - - - 15 12,8 - - - - - -<br />

Ausland, davon: 115 12,9 153 76,1 46 39,3 80 53,7 2 0,5 5 0,5<br />

China 34 3,8 104 51,7 29 24,8 4 2,7 1 0,2 - -<br />

Bulgarien 17 1,9 4 2,0 16 13,7 1 0,7 1 0,2 5 0,5<br />

Tschechien 54 6,1 - - - - - - - - - -<br />

Mongolei - - 45 22,4 - - 65 43,6 - - - -<br />

Lettland 10 1,1 - - 1 0,9 10 6,7 - - - -<br />

Insgesamt 889 100 201 100 117 100 149 100 439 100 1 062 100<br />

Quelle: Staatliches Zollkomitee; Zentrum der Wirtschaftskonjunktur in der RF, 2002<br />

Der Mähdrescherexport ist hauptsächlich auf die GUS-Länder konzentriert. Deren<br />

Anteil am Mähdrescherexport betrug von 1996 bis 2001 ca. 99,5 %. Zu den größten<br />

Abnehmern im Jahr 2001 gehörten Kasachstan mit 650 Mähdreschern bzw. ca. 60 %<br />

des gesamten Exportvolumens und die Ukraine mit 290 Mähdreschern (27,3 %).<br />

Während der Anteil der ins übrige Ausland exportierten Mähdrescher im Jahr 1996<br />

noch bei ca. 13 % lag, wurden in den Jahren 2000 und 2001 weniger als 1 % in diese<br />

Länder ausgeführt.<br />

In den letzten Jahren haben die russischen Mähdrescherhersteller versucht, ihren<br />

Anteil auf den internationalen Mähdreschermärkten zu erhöhen. Die in Russland<br />

hergestellten Mähdrescher wurden in die Ukraine, nach Kasachstan, Moldawien und


5 Außenhandel der Agrartechnik 51<br />

Bulgarien sowie in andere Länder geliefert. Dennoch bleibt Russland weiterhin ein<br />

Nettoimporteur von Mähdreschern und Agrartechnik im Allgemeinen.<br />

5.2 Import von Agrartechnik<br />

5.2.1 Traktorenimport<br />

Seit der Aufhebung des Außenhandelsmonopols und der Öffnung seiner Märkte hat<br />

sich Russland zu einem der größten Importeure von Landmaschinen und Traktoren<br />

in der Welt entwickelt. Die Krise des russischen Landmaschinenbaus sowie die überlegene<br />

Technik westeuropäischer und US-amerikanischer Provenienz haben es der<br />

ausländischen Landmaschinenindustrie ermöglicht, sich innerhalb weniger Jahre fest<br />

auf dem Markt zu etablieren.<br />

Zwar waren die russischen Einfuhren in Folge zunehmender Finanzierungsschwierigkeiten<br />

seit 1994 kontinuierlich zurückgegangen, doch die Umsatzwerte ausländischer<br />

Landtechnik in Russland sind noch immer hoch. 1994 wurde laut russischer<br />

Zollstatistik mit rund 410 Mio. US$ ein vorläufiger Höhepunkt im Landmaschinenimport<br />

erreicht. Bis 1997 gingen die russischen Bezüge auf gut 269 Mio. US$ zurück,<br />

während sie 1998 bei 220 bis 230 Mio. US$ lagen. Der Einbruch bei Getreidemähdreschern<br />

und Erntemaschinen von 1994 (112,8 Mio. US$) auf 1995 (69,1 Mio. US$)<br />

wurde 1997 mit 101 Mio. US$ wieder ausgeglichen.<br />

Nach Angaben des Außenhandelskomitees der Russischen Föderation hat der deutsche<br />

Landmaschinenbau auf dem russischen Markt im Zeitraum von 1994 bis 1997<br />

weit überdurchschnittlich abgeschlossen. Die Einfuhren aus Deutschland entwickelten<br />

sich in krassem Gegensatz zum Gesamtgeschäft: Während der gesamte Import<br />

nach Russland seit 1995 rückläufig war, konnten deutsche Maschinenhersteller ihren<br />

Anteil am Gesamtexport von Landtechnik nach Russland zwischen 1994 und 1997<br />

fast verdreifachen. Damit kam fast jede dritte importierte Landmaschine aus Deutschland.<br />

Besonders erfolgreich konnten sich deutsche Firmen bei den Ernte-, Dresch- und<br />

Mähmaschinen sowie Stroh- und Futterpressen etablieren. Hier drohte aber zunehmende<br />

Konkurrenz, insbesondere von US-amerikanischer Seite. Die großen US-<br />

Konzerne John Deere und Case wollten sich in diesem Erfolg versprechenden Segment<br />

des Agrartechnikmarktes behaupten. Zweite Zielrichtung der amerikanischen<br />

Hersteller waren Ackerschlepper. Hier jedoch gehörte Deutschland in den Jahren1994-<br />

1997 nicht zu den größten Lieferanten.


5 Außenhandel der Agrartechnik 52<br />

Auch in den darauf folgenden Jahren 1998 bis 2001 konnte die russische Traktorenproduktion<br />

die wachsende Nachfrage an Agrartechnik auf dem Binnenmarkt nicht decken<br />

und war auf den Import angewiesen, welcher insbesondere aus den GUS-<br />

Staaten kam.<br />

Im Jahr 2001 wurde der russische Traktorenmarkt mit ca. 26 % im Vergleich zu 9 % im<br />

Jahr 1999 mit Importware beliefert. Im Vergleich zum Niveau von 1996 wurde der<br />

Traktorenimport nach Russland im Jahr 2001 verdreifacht.<br />

Vor allem der Mangel an Maschinen für wichtige landwirtschaftliche Produktionsverfahren,<br />

z.B. an Radschleppern mittlerer Leistung und hochleistungsfähigen Raupenschleppern,<br />

führte zu deren verstärktem Import. Diese Marktlücke konnte durch Lieferungen<br />

aus den Minsker (Weißrussland) und Charkower (Ukraine) Traktorenwerken<br />

sowie durch Traktoren westlicher Hersteller geschlossen werden.<br />

Der Anteil importierter Traktoren auf dem gesamten russischen Traktorenmarkt stieg<br />

von 12,7 % im Jahr 1996 auf 32,5 % im Jahr 2001. 2001 wurde - verglichen mit 1998 -<br />

insgesamt fast die 3fache Zahl an Traktoren im Vergleich zum Jahr 1996 importiert<br />

(Tabelle 15). In diesem Zeitraum sank der Anteil der russischen Traktorenverkäufe auf<br />

21 %.<br />

Tabelle 15: Struktur des Traktorenimportes nach Russland<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Stück % Stück % Stück % Stück % Stück % Stück %<br />

GUS-Länder, davon: 7 833 87,3 10 635 77,9 10 909 72,0 15 684 86,2 14 845 75,7 18 505 67,5<br />

Weißrussland 4 894 54,5 7 677 56,2 9 693 64,0 13 762 75,6 11 367 58,0 15 344 55,9<br />

Kasachstan 1 808 20,1 1 956 14,3 567 3,7 609 3,3 1 457 7,4 1 219 4,4<br />

Ukraine 918 10,2 773 5,7 491 3,2 1 160 6,4 1 796 9,2 1 515 5,5<br />

Moldawien 175 2,0 198 1,5 128 0,8 119 0,7 169 0,9 343 1,3<br />

Sonstige 38 0,4 31 0,2 30 0,2 34 0,2 56 0,3 84 0,3<br />

Ausland, davon: 1 141 12,7 3 014 22,1 4 239 28,0 2 513 13,8 4 768 24,3 8 927 32,5<br />

Deutschland 273 3,0 961 7,0 1 460 9,6 736 4,0 1 134 5,8 2 312 8,4<br />

Schweden 225 2,5 845 6,2 1 123 7,4 544 3,0 884 4,5 2 537 9,2<br />

Holland 69 0,8 234 1,7 446 2,9 142 0,8 278 1,4 1 056 3,8<br />

Vereinigte Staaten 81 0,9 188 1,4 315 2,1 86 0,5 354 1,8 369 1,3<br />

Italien 18 0,2 86 0,6 142 0,9 78 0,4 105 0,5 390 1,4<br />

China 13 0,1 86 0,6 120 0,8 29 0,2 785 4,0 562 2,0<br />

Frankreich 48 0,5 105 0,8 106 0,7 123 0,7 161 0,8 557 2,0<br />

Estland 4 0,0 31 0,2 86 0,6 270 1,5 323 1,6 311 1,1<br />

Japan 76 0,8 83 0,6 184 1,2 149 0,8 240 1,2 217 0,8<br />

Sonstige 334 3,7 395 2,9 257 1,7 356 2,0 504 2,6 616 2,2<br />

Insgesamt 8 974 100 13 649 100 15 148 100 18 197 100 19 613 100 27 432 100<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium der RF, 2002


5 Außenhandel der Agrartechnik 53<br />

Der Anteil der in den Jahren 1996 bis 2001 aus den ehemaligen GUS-Ländern importierten<br />

Traktoren betrug durchschnittlich 70 %. Die Hauptimporteure in diesem Zeitraum<br />

stellten Weißrussland, Kasachstan und die Ukraine dar.<br />

Dabei belegte Weißrussland mit einem durchschnittlichen Anteil von 60 % am gesamten<br />

Traktorenimport die führende Position. 2001 übertraf die Zahl der aus Weißrussland<br />

importierten Traktoren die Gesamtzahl der in allen russischen Werken produzierten<br />

Traktoren.<br />

Der Anteil des Traktorenimportes aus dem westlichen Ausland betrug im Zeitraum<br />

1996 bis 2001 durchschnittlich 30 %. Zu den wichtigsten Traktorenexporteuren gehörte<br />

dabei Deutschland mit einem Anteil von 8 % am russischen Traktorenmarkt im Jahr<br />

2001. Nach Schweden mit 7,8 % und Niederlande mit 3 % befanden sich die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika mit 2,1 % nur auf der vierten Position.<br />

5.2.1.1 Traktorenimport aus GUS-Ländern<br />

Minsker Traktorenwerk<br />

Gegenwärtig sind ca. 100 Hersteller auf dem Weltmarkt für Traktoren präsent. Nur<br />

acht davon verfügen zusammen jedoch über ca. 96 % des Absatzmarktes, dazu gehört<br />

auch das Minsker Traktorenwerk (MTZ).<br />

Die Produktionsvereinigung „Minsker Traktorenwerk“ wurde 1946 gegründet und ist<br />

weltweit zu einem der größten Hersteller von Agrartechnik geworden. MTZ entwickelt,<br />

produziert und exportiert Radtraktoren, Ersatzteile und organisiert ebenso den<br />

technischen Service.<br />

Die von MTZ hergestellte Agrartechnik ist auf den Märkten von mehr als 60 Staaten<br />

präsent. Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich das Werk seinen Marktanteil von 8<br />

bis 10 % auf dem Weltmarkt für Radtraktoren gesichert. Unter den Traktorenwerken<br />

der GUS-Staaten belegt MTZ 65 bis 68 % der gesamten Produktion an Radtraktoren.<br />

Im Jahr 2003 produzierte das Minsker Traktorenwerk 26.700 Traktoren. Dabei wurde<br />

die Produktion von Traktoren mit einer Leistung von über 100 PS innerhalb von 10<br />

Jahren um das 57fache gesteigert. Bis 2010 soll das Produktionsvolumen von Traktoren<br />

im Vergleich zu 2003 um das 1,5fache, bzw. von 50.000 auf 75.000 Stück, erhöht<br />

werden.<br />

MTZ erweitert seine Absatzmärkte durch Direktlieferungen von Fertigprodukten sowie<br />

durch die Gründung von Joint-Ventures. Mit der EU-Erweiterung sind die Zölle


5 Außenhandel der Agrartechnik 54<br />

auf die Traktorentechnik in die neuen EU-Länder gesunken. Deshalb wird seitens<br />

von MTZ die Möglichkeit der Exportsteigerung in die EU mit bereits vollständig montierter<br />

Technik gesehen (KRESTJANSKIJE WEDOMOSTI, 2003)<br />

Gegenwärtig werden 34 Basismodelle mit einer Leistung von 30 bis 280 PS produziert<br />

(Tabelle 16). Gleichzeitig werden von MTZ Basismodelle mit einer Motorleistung<br />

von 350 PS sowie Kleintraktoren mit einer Motorleistung bis 58 PS entwickelt. 2005<br />

sollte die Produktion von Traktoren mit einer Motorleistung von 300 PS, im Jahr 2006<br />

mit 350 PS aufgenommen werden.<br />

Tabelle 16: Klassifizierung der MTZ-Traktoren nach Nennleistung<br />

Nennleistung, PS<br />

Traktorentyp 30 50 100 150 200 250<br />

300<br />

500<br />

800<br />

900<br />

1000<br />

1200<br />

1500<br />

2022-2822<br />

Quelle: www.tractors.com.by<br />

Das Minsker Traktorenwerk produziert hauptsächlich Universal-Pflegeschlepper der<br />

Serie 500 bis 1500. Außerdem werden Kleintraktoren des Typs Belarus 300 sowie<br />

Schlepper für allgemeine landwirtschaftliche Zwecke, wie z.B. der Belarus-2102 und<br />

2012 sowie Raupentraktoren und andere Technik hergestellt.<br />

Durch die zur Verfügung stehende Haupt- und Zusatzausrüstung ist es möglich, die<br />

MTZ-Traktoren in verschiedenen Kombinationen in der Landwirtschaft einzusetzen.<br />

Sie werden für die unterschiedlichsten Arbeitsgänge in der Pflanzenproduktion, beim<br />

Transport, bei der Ladearbeit, der Grundboden- und Oberflächenbodenbearbeitung,<br />

bei der Düngung und der Ernte mit mehr als 300 Maschinen und Geräten sowohl inländischer<br />

Hersteller als auch internationaler Hersteller eingesetzt.<br />

Charkower Traktorenwerk<br />

Das Charkower Traktorenwerk (HТZ) stellt ein breites Spektrum an Traktoren unterschiedlicher<br />

Leistungsklassen und Zweckbestimmung her: landwirtschaftliche Traktoren<br />

für allgemeine Zwecke mit Leistungen von 16 bis 240 PS (Tabelle 17) sowie Ersatzteile.<br />

HTZ produziert die Kleintraktoren HTZ-2511, HTZ-3510 und HTZ-5020 mit Leistungen<br />

von 29 bis 50 PS. Diese können auf kleinflächigen Schlägen in verschiedenen


5 Außenhandel der Agrartechnik 55<br />

bodenklimatischen Zonen mit Anbau- und Aufsattelgeräten wie z.B. dem Pflug PM-20<br />

oder dem Grubber KP-1,1 eingesetzt werden.<br />

Tabelle 17: Klassifizierung der HTZ-Traktoren nach Nennleistung<br />

Traktorentyp<br />

HTZ 2511-3510<br />

HTZ 5020-6021<br />

T-150<br />

HTZ 150/181-07<br />

HTZ 16131-331<br />

HTZ 150K<br />

HTZ 17022-221<br />

HTZ 18040<br />

HTZ 21014<br />

Quelle: www.xtz.ua<br />

30 40 50 100<br />

Nennleistung, PS<br />

150 200 250<br />

Die integralen Pflegeschlepper der Serie 160 unterscheiden sich im Einsatzgebiet.<br />

Sie können für ein breites Spektrum an Arbeiten eingesetzt werden, was für Traktoren<br />

mit einer Leistung von 170 PS charakteristisch ist. Durch die besondere Bauweise<br />

mit vorderen und hinteren hydraulisch regelbaren Anbausystemen und Zapfwellen<br />

werden HTZ Traktoren der Serie 160 als mobile Geräteträger eingesetzt.<br />

Die landwirtschaftlichen Raupentraktoren der Serien 150 und 180 sowie die Radschlepper<br />

der Serien 150K und 170 wurden für intensive landwirtschaftliche Arbeiten<br />

wie Bodenbearbeitung und Ernte entwickelt.<br />

Für den gesamten Arbeitsablauf beim Getreideanbau bietet das Charkower Traktorenwerk<br />

seine neuen Modelle der Raupenschlepper Т-150-05-09, HTZ-150-08 und<br />

HTZ-181 mit Motoren von Deutz, JaMZ und Kamaz an.<br />

Der Trend der Leistungssteigerung der Motoren wird in der Entwicklung der HTZ-<br />

Raupentraktoren mit Motorleistungen von 180 bis 200 PS erkennbar. Diese werden<br />

vor allem bei schweren Arbeiten, wie z.B. beim Pflügen, eingesetzt. Durch die Ausrüstung<br />

mit breiteren Raupenketten konnte der Verschleiß im Vergleich zum alten<br />

System um 50 % sowie der bodenspezifische Druck von 0,53 auf 0,45 kg/cm 2 reduziert<br />

werden.<br />

Auf der Basis des Traktors HTZ-17021 wurde der HTZ-17022 entwickelt. Dieser wurde<br />

von Bosch mit einem elektro-hydraulischen System für eine automatische Anbausystemregelung<br />

ausgestattet. Der HTZ-17022 ist vor allem für den Export vorgesehen.


5 Außenhandel der Agrartechnik 56<br />

5.2.1.2 Traktorenimport aus dem westlichen Ausland<br />

Der Agrartechnikmarkt in Russland und in den Ländern der GUS hat sich in den letzten<br />

Jahren dynamisch entwickelt und stellt für ausländische Hersteller einen interessanten<br />

Absatzmarkt dar.<br />

Der Anteil an importierten Traktoren beträgt mehr als 80 % des gesamten russischen<br />

Traktorenmarktes. Die führenden Traktorenhersteller wie John Deere (USA), CASE<br />

(USA), Fendt (Deutschland), Fiat (Italien) u.a. haben sich auf dem russischen Traktorenmarkt<br />

erfolgreich etabliert (SEROVA ET AL, 2001).<br />

Nach den Angaben des staatlichen Zollkomitees belegte John Deere im Jahr 2001<br />

ca. 28 % des russischen Marktes an importierten westlichen Traktoren. Wie aus Abbildung<br />

12 ersichtlich, belegten Fiat mit 24 %, Fendt mit 18 % und Case mit 13 %<br />

ebenfalls nennenswerte Anteile auf dem russischen Traktorenmarkt.<br />

Dem hohen Bedarf an Traktorentechnik auf dem russischen Agrartechnikmarkt versuchen<br />

sämtliche ausländische Hersteller mit einem möglichst breiten Leistungsspektrum<br />

Rechnung zu tragen (Tabelle A2). Der Leistungsbereich von 50 bis 240 PS<br />

wird vor allem durch Traktoren verschiedener Baureihen der Firmen CASE NH, John<br />

Deere, Fendt und Claas abgedeckt. Diese sollen die auf dem russischen Traktorenmarkt<br />

bestehende Lücke schließen.<br />

Steier<br />

(Österreich)<br />

5%<br />

Case (USA)<br />

13%<br />

Deutz-Fahr<br />

(Deutschland)<br />

1%<br />

Quelle: Staatliches Zollkomitee Russlands<br />

Fendt<br />

(Deutschland)<br />

18%<br />

Sonstige<br />

11%<br />

John Dere<br />

(USA)<br />

28%<br />

Fiat (Italien)<br />

24%<br />

Abbildung 12: Struktur des russischen Marktes importierter westlicher Traktoren


5 Außenhandel der Agrartechnik 57<br />

Im Bereich der mittelschweren Traktoren mit Leistungen von 240 bis 340 PS ist eine<br />

deutliche Dominanz der John-Deere-Traktoren zu beobachten. Traktoren dieser Leistungsklasse<br />

werden außerdem von Fendt (Baureihe Vario TMS) sowie von Claas<br />

(ATLES und Xerion) hergestellt.<br />

Auf die Herstellung von Traktoren der schweren Klasse mit Leistungen von 350 bis<br />

550 PS haben sich CASE NH und John Deere spezialisiert.<br />

Alle Unternehmen sind interessiert, immer neue Produkte auf dem russischen Markt<br />

zu integrieren und diese erfolgreich zu vermarkten. In den vergangenen Jahren wurden<br />

mehrere Versuche ausländischer Hersteller unternommen, eine eigene Produktion<br />

in Russland aufzubauen.<br />

John Deere<br />

Der US-amerikanische Konzern John Deere ist weltweit einer der sieben größten<br />

Produzenten von Traktoren. Schon seit längerer Zeit versuchte John Deere, seine<br />

Präsenz auf dem russischen Traktorenmarkt zu verstärken.<br />

So wurden 1997 im Rahmen der Fachmesse „Agritechnika“ in Hannover zwischen<br />

Vertretern des Traktorenherstellers „John Deere“ und der Produktionsvereinigung<br />

„Minsker Traktorenwerk (MTZ)“ Perspektiven für eine Zusammenarbeit analysiert.<br />

Seit 1998 beabsichtigte John Deere, mit dem russischen Landmaschinenhersteller<br />

„Rostselmasch“, der sich zu dieser Zeit in einer tiefen finanziellen Krise befand, ein<br />

Joint Venture zu gründen. Im Rahmen dieses Projektes sollte ein Teil der Produktionskapazitäten<br />

des russischen Unternehmens durch John Deere gekauft und eine<br />

gemeinsame Produktion von Mähdreschern gestartet werden. Dabei sollten zusätzliche<br />

Investitionen von John Deere in das Projekt mit einfließen. Aufgrund der Krise im<br />

ehemaligen Jugoslawien wurden die Verhandlungen jedoch erst im Jahr 2000 wieder<br />

aufgenommen. Bis dahin haben sich die Interessen des Unternehmens „Rostselmasch“<br />

jedoch geändert. Seit Anfang des Jahres 2000 hatte der neu eingestiegene<br />

Investor „Sodrushestvo“ (eine Gruppe russischer Unternehmen) die Absicht,<br />

„Rostselmasch“ zu unterstützen, um die Produktion von einheimischen Mähdreschern<br />

zu erhalten und weiterzuentwickeln.<br />

Im Rahmen eines Treffens zwischen dem Landwirtschaftsminister Russlands und<br />

dem Vertreter des Staatssekretärs in Fragen der Wirtschaft und Landwirtschaft der<br />

Vereinigten Staaten wurden im Jahr 2002 erneut Perspektiven des Baus eines John-<br />

Deere-Werkes in Russland diskutiert. Es wurde über Lieferungen von Agrartechnik


5 Außenhandel der Agrartechnik 58<br />

und Ausrüstung verhandelt, die für die Entwicklung der Landwirtschaft und Gründung<br />

von Joint Ventures im Bereich der Primärverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte<br />

notwendig waren (SMOWSCH, 2003).<br />

Im Januar 2003 gründete John Deere seine erste Zweigniederlassung in Moskau, die<br />

seitdem den Vertrieb im Land steuert. Für John Deere arbeiteten zu dieser Zeit in<br />

Russland sieben Händler. Dieses Netz sollte in den kommenden Jahren kontinuierlich<br />

ausgebaut werden.<br />

Anfang 2003 nutzte John Deere eine weitere Chance, um seine Produkte auf dem<br />

russischen Markt besser zu verkaufen. Im Rahmen des Gesprächs zwischen der Unternehmensspitze<br />

und dem russischen Landwirtschaftsminister wurde seitens der<br />

russischen Regierung die Bereitschaft zur Unterstützung bei der Verbreitung von<br />

John-Deere-Technik geäußert. Die US-amerikanischen Mähdrescher und Traktoren<br />

sollten zunächst durch die staatliche Absatzeinrichtung „Rosagroleasing (RAL)“ vermarktet<br />

werden. Die Pläne John Deeres beinhalteten außerdem den Bau eines eigenen<br />

Werkes in Russland.<br />

Im Sommer 2003 wurde eine Vereinbarung zwischen der russischen Sberbank, der<br />

Gesellschaft John Deere Credit und einer US-Bank für Import-Export, der „Eximbank“,<br />

getroffen, in deren Rahmen ein Projekt zum Kauf moderner Traktoren für die<br />

agrarwirtschaftliche Holding „Rusagro“ durch die Sberbank finanziert wurde.<br />

John Deere belegt seit Jahren den ersten Platz auf dem russischen Importmarkt für<br />

Traktoren und stellt landwirtschaftliche Traktoren unterschiedlicher Leistungsklassen<br />

von 23 bis 450 PS her (Tabelle A2).<br />

Fendt (AGCO)<br />

AGCO ist einer der weltweit größten Landmaschinen-Konzerne und ist in Russland<br />

mit den Marken Fendt, Massey Ferguson, Valtra und Challenger vertreten.<br />

Fendt belegt dabei mit seinen Traktoren im Produktionsvolumen bei AGCO ca. 58 %.<br />

Die restlichen 42 % werden durch Mähdrescher, Pflanzenschutz- und Düngetechnik<br />

sowie Futtererntemaschinen des Herstellers Fendt gestellt.<br />

Fendt-Traktoren sind seit 1998 auf dem russischen Traktorenmarkt bekannt und<br />

werden in vielen Gebieten Russlands eingesetzt.<br />

Der russische Markt spielt für das Unternehmen eine sehr wichtige Rolle. „Dieser<br />

Markt hat außerordentlich große Reserven“, so der Direktor für Osteuropa und die


5 Außenhandel der Agrartechnik 59<br />

GUS-Länder. Fendt sieht in der Zukunft die Möglichkeit, mit Russland in unterschiedlichen<br />

Projekten zusammenzuarbeiten, unter anderem auch bei der Herstellung von<br />

Traktoren (AGRARNY EXPERT, 2005).<br />

Seit über 35 Jahren stellt Fendt Traktoren mit einer Leistung von 65 bis 310 PS her.<br />

Das Traktorenprogramm mit 9 Baureihen und über 50 Modellen umfasst neben Geräteträgern<br />

und Spezialtraktoren sowie insbesondere Vario-Standardtraktoren mit stufenloser<br />

Antriebstechnik (Tabelle A2).<br />

CASE NH (CNH)<br />

In den letzten Jahren verstärkt der Konzern CNH kontinuierlich seine Positionen auf<br />

dem russischen Markt sowie auf den Märkten der GUS-Länder.<br />

CNH hat in den Jahren 1998 und 1999 Landmaschinen für insgesamt 23,4 Mio. US$<br />

nach Russland geliefert. Im Jahr 2002 stieg der Umsatz des Unternehmens in Russland<br />

auf rund 30 Mio. US$ (MARTSCHENKO, 1998).<br />

Nach einem Besuch des US-Handelsministers 2002 in Moskau wurde ein Übereinkommen<br />

über die Lieferung von 149 Landmaschinen nach Russland getroffen. Darunter<br />

waren auch 20 Traktoren der Marke Case mit Ersatzteilen.<br />

Gemeinsam mit ihrem Vertreter in Russland wurde von CNH Global auch für den<br />

technischen Service der gelieferten Technik sowie für eine Unterstützung des Händlernetzes<br />

gesorgt (AGRAR-EUROPE (34), 2006).<br />

10 Baureihen von in der Landwirtschaft breit einsetzbaren Traktoren repräsentieren<br />

die Produktion des Konzerns. Neun Baureihen decken das Leistungsspektrum von<br />

59 bis 211 PS ab (Tabelle A2). Unter der Marke CASE NH werden außerdem schwere<br />

Traktoren mit Nennleistungen von 389 bis 543 PS hergestellt, die ihren Einsatz in<br />

großen landwirtschaftlichen Unternehmen finden.<br />

5.2.2 Mähdrescherimport<br />

Der russische Markt importierter Mähdrescher hat sich seit dem Ende der 1990er<br />

Jahre durch das verstärkte Auftreten ausländischer Hersteller stark entwickelt. Seit<br />

1996 wurden mehr als 90 % der Mähdrescher aus dem westlichen Ausland und lediglich<br />

10 % aus GUS-Ländern importiert (Tabelle 18).<br />

Das Verkaufsvolumen auf dem Mähdreschermarkt betrug im Jahr 1996 ca. 70 % des<br />

Volumens der gesamten inländischen Produktion, im Zeitraum 1997 bis 2000 stieg<br />

diese Zahl auf ca. 113 %. Nach Berichten des russischen Zentrums für Wirtschafts-


5 Außenhandel der Agrartechnik 60<br />

konjunktur ist das Verkaufsvolumen auf dem Binnenmarkt im Jahr 2001 im Vergleich<br />

zu 1996 um mehr als das 5fache gestiegen, was auf eine wachsende Mähdreschernachfrage<br />

zurückzuführen ist.<br />

Tabelle 18: Produktion und Verkauf von Mähdreschern in Russland (1996-2001)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Produktion, Stck. 2 515 2 320 1 038 2 049 5 201 9 063<br />

Import, Stck. 78 633 488 780 750 860<br />

Export, Stck. 883 201 147 150 340 1 075<br />

Verkaufsvolumen auf dem Binnenmarkt, Stck. 1 710 2 752 1 379 2 679 5 611 8 848<br />

Anteil des Importvolumens am Gesamtabsatz, % 5 23 35 29 14 10<br />

Importe aus dem Ausland am Absatzvolumen, % 4 19 33 29 12 9<br />

Quelle: Zentrum für Wirtschaftskonjunktur bei der Regierung der RF<br />

Der Importanteil am Verkaufsvolumen war instabil und betrug im Jahr 1998 ca.<br />

4,6 %. Er steigerte sich in den Jahren 1997 bis 1999 auf Werte zwischen 23 und<br />

35 %, sank jedoch im Jahr 2001 wieder auf 10 %.<br />

Bis 1999 wurden Mähdrescher zum großen Teil aus Deutschland nach Russland importiert.<br />

In den Jahren 1999 bis 2001 gehörten die Vereinigten Saaten und Kanada<br />

zu den führenden Mähdrescherlieferanten. Aus den GUS-Ländern ist vor allem der<br />

Import aus Kasachstan hervorzuheben: 2000 und 2001 wurden jährlich ca. 70 Mähdrescher<br />

nach Russland importiert.<br />

Die führenden Positionen auf dem russischen Markt importierter Mähdrescher bestritten<br />

im Zeitraum von 1998 bis 2001 die Firmen New Holland und CLAAS sowie die<br />

US-amerikanischen Firmen John Deere und Case. Ihr Importvolumen betrug im Jahr<br />

2001 ca. 89 % des gesamten Importmarktes. Dabei belegten abwechselnd CLAAS<br />

(1998, 2000), Case (1999) und New Holland (2001) die Spitzenposition (Tabelle 19).<br />

Auch die Erntemaschinen von Deutz-Fahr und AGCO sind auf dem russischen Markt<br />

präsent, jedoch ist deren Importvolumen deutlich niedriger als das der oben genannten<br />

Unternehmen.<br />

Im Jahr 2001 wurden insgesamt 905 Mähdrescher importiert, davon waren 583 Mähdrescher<br />

(64 %) neue Maschinen. Im Zeitraum 1998 bis 2001 ist ein Anstieg des Importes<br />

gebrauchter Mähdrescher zu beobachten: Der Anteil nahm von 4 % im Jahr<br />

1998 auf 36 % im Jahr 2001 zu.<br />

Aus dem Strukturvergleich des russischen und des westeuropäischen Agrartechnikmarktes<br />

nach den Hauptproduzenten von Agrartechnik wird ersichtlich, dass die oben<br />

genannten Hersteller aus den westeuropäischen Ländern einen Marktanteil von


5 Außenhandel der Agrartechnik 61<br />

ca. 30 % des Mähdrescherangebots in Europa decken, während Russland einen<br />

strategisch wichtigen Markt mit entsprechendem Bedarf an Erntetechnik darstellt.<br />

Tabelle 19: Struktur des Mähdrescherimportes (1998-2001)<br />

Hersteller<br />

1998<br />

Stück %<br />

1999<br />

Stück %<br />

2000<br />

Stück %<br />

2001<br />

Stück %<br />

New Holland 67 8,3 157 18,5 235 25,3 316 34,9<br />

CLAAS 361 44,9 272 32,1 348 37,5 256 28,3<br />

John Deere 15 1,9 22 2,6 19 2,0 161 17,8<br />

Case 267 33,2 329 38,8 292 31,4 72 8,0<br />

Deutz Fahr 67 8,3 23 2,7 5 0,5 51 5,6<br />

AGCO 23 2,9 42 5,0 31 3,3 39 4,3<br />

Hege k.A. - k.A. - k.A. - 6 0,7<br />

Sampo Rosnelew 4 0,5 0 - 1 0,1 3 0,3<br />

Dun Fen 0 - 1 0,1 k.A. - 1 0,1<br />

LAN k.A. - 2 0,2 -2 -0,2 k. A. -<br />

Gesamt, davon 804 100 848 100 929 100 905 100<br />

Neu 768 96 735 87 709 76 583 64<br />

Gebraucht 36 4 113 13 220 24 322 36<br />

Quelle: Staatliches Zollkomitee Russlands<br />

CLAAS<br />

Als einer der führenden Hersteller von Mähdreschern ist das Unternehmen seit 1990<br />

auf dem russischen Markt aktiv und verfügt über ein gut ausgebautes Händlernetz.<br />

Bis zur Wirtschaftskrise im August 1998 sowie einige Jahre danach erfolgten durch<br />

Claas einige Lieferungen von Agrartechnik im Rahmen eines Leasingprogramms der<br />

deutschen Kreditlinie Hermes. Diese Lieferungen wurden durch eine Tochterfirma<br />

der russischen Bank „SBS-Agro“ abgewickelt. Im Rahmen dieses Projektes wurden<br />

Ende der 1990er Jahre ca. 100 Mähdrescher der Modelle „Dominator 204 Mega Autokontur“<br />

und „Dominator 208 Mega Autokontur“ nach Russland geliefert.<br />

Die Idee, die Produktion eigener Mähdrescher in Russland aufzubauen, war für die<br />

Firma Claas interessant und wurde im Jahr 2003 umgesetzt. Nach der Begutachtung<br />

mehrerer möglicher Produktionsstandorte und einer ausführlichen Marktanalyse, in<br />

deren Rahmen nicht nur die geographische Lage und die Klimabedingungen der jeweiligen<br />

Region, sondern auch das Investitionsklima seitens der Gesetzgebung sowie<br />

stabile Wirtschaftsverhältnisse und das große Potential an lokalen Fachkräften in<br />

Betracht gezogen wurden, legte Claas Ende Oktober 2003 den Grundstein für ein<br />

Mähdrescherwerk in Krasnodar.<br />

„Auf Grund der zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit Osteuropas auf den Weltmärkten<br />

ist Russland aus strategischer Sicht eine Zielregion mit hoher Priorität. Mit unse-


5 Außenhandel der Agrartechnik 62<br />

rem neuen Mähdrescherwerk sichern wir unsere sehr gute Marktposition ab und erschließen<br />

uns gleichzeitig neue Absatzchancen“, so der Sprecher der Geschäftsführung<br />

von CLAAS. Mit der neuen Produktionsstätte unterstrich CLAAS seine Absicht,<br />

sich langfristig an der Weiterentwicklung der russischen Landwirtschaft zu beteiligen.<br />

Damit war CLAAS als erster westlicher Landtechnikhersteller mit einer eigenen Fertigung<br />

in Russland präsent.<br />

Das Baureihenprogramm sowie die Zusatzausrüstung der Mähdrescher der Firma<br />

CLAAS sind breit gefächert und bei der Ernte unterschiedlicher Kulturarten universell<br />

einsetzbar. In der folgenden Tabelle sind die technischen Charakteristika der in<br />

Russland eingesetzten Mähdrescher dargestellt.<br />

Tabelle 20: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma CLAAS<br />

Quelle: www.claas.com<br />

Baureihe<br />

Dominator<br />

58s-128vs<br />

Mega<br />

204-218<br />

Medion<br />

310-340<br />

Lexion<br />

450-480<br />

Schneidwerk, m 3,0-6,6 4,2-9,0 3,6-7,5 3,9-9,0<br />

Motorleistung, kW 74-193 163-199 136-180 125-294<br />

Korntankvolumen (m 3 ) 2,7-8,0 6,2-8,0 5,8-8,2 5,5-10,5<br />

Die Mähdrescher der Baureihe Mega wurden im Rahmen des Programms für die Erneuerung<br />

der technischen Ausstattung in der Landwirtschaft Anfang des 21. Jahrhunderts<br />

in vielen Regionen Russlands eingesetzt. Die Herstellung dieser Baureihe<br />

wurde jedoch mit der Aufnahme des Baus der modernen Reihe Medion gestoppt.<br />

Diese Baureihe wurde für diejenigen Agrarbetriebe entwickelt, die zum Zwecke einer<br />

Kostenminimierung den Mähdrescher gemeinsam nutzen wollen sowie für Lohnunternehmer<br />

in Gebieten mit kleineren Flurstücken. Während die Baureihe Dominator<br />

für kleinere und mittlere Betriebe geeignet ist, die eine Eigenmechanisierung der Ernte<br />

anstreben, wurden die hochleistungsfähigen Mähdrescher der Baureihe Lexion für<br />

große Einsatzflächen mit hohen Erträgen entwickelt.<br />

Die in der Tabelle dargestellten Mähdrescherbaureihen sind mit den folgenden modernen<br />

Systemen zur Steigerung der Effektivität bei der Ernte ausgestattet:<br />

− Auto Contour ist ein elektrohydraulisches System, das die Lage des Schneidwerkes<br />

während der Fahrt automatisch an die Feldkontur anpasst, um eine einheitliche<br />

Schnitthöhe zu gewährleisten.<br />

− Das Accelerated Pre-Separation Dreschsystem (APS) ermöglicht ein intensives<br />

Abscheiden der Druschmasse.<br />

− Ein 3D-Reinigungssystem ist für die Reinigung des Druschgutes auf unebenem<br />

Gelände mit Hängen bis zu 20° Neigung verantwortlich.


5 Außenhandel der Agrartechnik 63<br />

− Der Multicrop-Korb passt die Korböffnungen an den Drusch verschiedener Erntefrüchte<br />

an.<br />

− Das elektronische Bordinformationssystem CEBIS dient zur Überwachung verschiedenen<br />

Funktionen wie Registrierung und Steuerung etc.<br />

− Der LASER PILOT als automatisches Lenksystem ermöglicht dem Fahrer, sich<br />

auf die leistungsbestimmenden Parameter des Druschs zu konzentrieren. Seine<br />

elektronisch-optischen Sensoren des Laser Pilots tasten die Grenze zwischen<br />

gemähtem und ungemähtem Feld ab.<br />

Die zusätzliche Ausrüstung aller Mähdrescher mit einem Strohhäcksler ist möglich.<br />

John Deere<br />

Seit einiger Zeit exportiert der Landtechnikhersteller John Deere Erntetechnik verschiedener<br />

Baureihen nach Russland. Die Mähdreschermodelle der Baureihe WTS<br />

und STS sind auf dem russischen Markt besonders gefragt (Tabelle 21).<br />

Tabelle 21: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma John Deere<br />

Quelle: www.deere.com<br />

Baureihe WTS CTS STS CWS<br />

Motorleistung, kW 158-361 260 347 133-165<br />

Schneidwerk, m 4,30-9,15 4,30-9,15 7,60-9,15 7,60-9,15<br />

Korntankvolumen (m 3 ) 7,5-11 10 11-14 6<br />

Alle Modelle sind mit Klimaanlage, Monitor, einem multifunktionellen Steuerungspult<br />

(Command-Arm), einem Überwachungssystem für die Druschverluste und weiteren<br />

Technologien ausgestattet:<br />

− Der Hillmaster ist für den Hangausgleich verantwortlich und stellt den gesamten<br />

Mähdrescher bis zu einer Hangneigung von 15% gerade.<br />

− Das Quadra-Flow Reinigungssystem entfernt im Vorreiniger einen Teil der Spreuund<br />

Strohreste aus dem Erntegut und leitet die Körner ab, um die Hauptsiebe zu<br />

entlasten.<br />

− Der InfoTrak-Monitor gibt Auskunft über die aktuelle Mähdrescherleistung: Fahrgeschwindigkeit,<br />

Motordrehzahl, Dreschtrommel-Drehzahl, Gebläsedrehzahl,<br />

Korbabstand, Motorstunden, Trommelstunden und Fahrzeit werden angezeigt.<br />

− Mit HarvestSmart sind eine automatische Anpassung der Druschgeschwindigkeit<br />

und des Durchsatzes sowie Verlustvorgaben an die Ernteverhältnisse möglich.<br />

− Schließlich steht mit AutoTrac ein satellitengestütztes Lenksystem zur Verfügung.<br />

Optional können die Mähdrescher außerdem mit einem Strohhäcksler ausgestattet<br />

werden, mit dem das Stroh auf einer Breite von bis zu 9,15 m verteilt werden kann.


5 Außenhandel der Agrartechnik 64<br />

Case New Holland (CNH)<br />

Die Firma Case hat Ende der 1990er Jahre Kooperationsmöglichkeiten mit mehreren<br />

russischen Unternehmen angestrebt. Der geplante Aufbau einer gemeinsamen Produktion<br />

wurde jedoch nicht realisiert.<br />

Der Zusammenschluss der Firmen Case IH und New Holland zu CNH bietet deren<br />

Kunden ein Angebot an Erntemaschinen, das ca. 30 Modelle in unterschiedlichen<br />

Ausführungen umfasst. Die New Holland-Mähdrescher werden mit „klassischen“<br />

Dreschwerken ausgerüstet während die Mähdrescher der Marke CASE IH mit einem<br />

Rotordreschsystem versehen sind.<br />

CASE IH<br />

Die in der Tabelle 22 dargestellten Baureihen der Mähdrescher der Firma CASE IH<br />

sind entsprechend ihrer Leistung und technischen Charakteristika für den Einsatz in<br />

unterschiedlichen Betrieben vorgesehen. Die Mähdrescher der AFX und Axial-Flow<br />

Baureihen wurden für landwirtschaftliche Großbetriebe und für Lohnunternehmer<br />

entwickelt. Die Baureihe CT hingegen kann auf mittelgroßen sowie kleineren Agrarbetrieben<br />

eingesetzt werden.<br />

Tabelle 22: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma CASE IH<br />

Quelle: http://www.caseih.com<br />

Baureihe Axial-Flow AFX CT CF<br />

Motorleistung, kW 260-298 235 238-299 150-224<br />

Schneidwerk, m 6,10-9,15 5,18-7,32 4,50-7,30 6,00-7,80<br />

Korntankvolumen (m 3 ) 10,5 7,4 7,2-9,5 6,5-9,0<br />

Die von CASE IH hergestellten Mähdrescher verfügen über folgende Besonderheiten:<br />

− Der Axial-Flow In-line-Einzelrotor ist das Schlüsselelement in der CASE IH Erntetechnik.<br />

Mit ihm wird das Erntegut in einem ununterbrochenen Gutstrom durch<br />

den Mähdrescher geleitet;<br />

− Die Terrain-Tracker-Schneidwerkssteuerung ist darauf ausgerichtet, das<br />

Schneidwerk parallel zum Boden zu führen, damit bei allen Bodenkonturen eine<br />

voreingestellte Stoppelhöhe eingehalten bleibt.<br />

− Das Advanced Farming System (AFS) zur Echtzeitabbildung von Ertrags- und<br />

Feuchtigkeitsdaten wird über einen Monitor bedient und dient während der Fahrt<br />

als Hauptinformationsquelle über den Status des Mähdreschers.<br />

− Das AFX-Spreu- und Strohverteilersystem ermöglicht unterschiedliche Einstellungen<br />

und Alternativen des Strohmanagements: Verteilung der Spreu auf dem


5 Außenhandel der Agrartechnik 65<br />

Stoppelfeld, Schwadablage des Strohs für eine leichte Weiterverarbeitung zu Ballen,<br />

Verteilung des Strohs auf dem Feld durch einen Strohhäcksler.<br />

Schließlich verfügen die Mähdrescher über ein vierstufiges Dresch- und Separiersystem<br />

sowie das X-tra Force Reinigungssystem mit Hangausgleich.<br />

New Holland<br />

Die Firma New Holland stellt momentan Mähdrescher der in der Tabelle 23 dargestellten<br />

Baureihen her. Die Baureihen CS, CX und TC sind entsprechend ihren Leistungsparametern<br />

sowie des Korntankvolumens für den Einsatz auf kleinen und mittelgroßen<br />

Agrarbetrieben entwickelt worden.<br />

Tabelle 23: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma New Holland<br />

Baureihe CR CS CX TC CSX<br />

Motorleistung, kW 260-317 177-200 177-298 125-150 200-220<br />

Schneidwerk, m 5,18-9,15 3,96-6,09 6,10-9,15 3,66-5,18 3,96-7,32<br />

Korntankvolumen (m 3 ) 9,0-10,5 7,0-8,0 7,6-10,5 4,0-5,2 7,0-9,0<br />

Quelle: www.newholland.de<br />

Die hohe Leistung der Mähdrescher der Baureihen CR und CSX, ihre Arbeitsbreite<br />

sowie das hohe Korntankvolumen weisen auf den bevorzugten Einsatz in großen<br />

Agrarbetrieben sowie bei Lohnunternehmen hin. Sie sind mit folgender Technologie<br />

ausgestattet:<br />

− Mit Hilfe des Varifeed -Schneidwerks und des Autofloat -Systems wird eine<br />

optimierte Erntegutführung und -zuführung ermöglicht.<br />

− Die Extra-Capacity-Getreideschneidwerke gewährleisten die Aufnahme von großen<br />

Erntegutmengen.<br />

− Durch den Twin Rotor tritt der Gutstrom gleichmäßig zwischen den Rotoren und<br />

den großen Körben ein und wird durch spiralförmig angeordnete Schlagleisten<br />

ausgedroschen.<br />

− Die automatische Lenkung des lasergestützten SmartSteer-Systems arbeitet<br />

mit einem Laserscanner, der zwischen geschnittenem und ungeschnittenem Erntegut<br />

unterscheidet und auf dieser Basis ein Signal zur präzisen Lenkung erzeugt.<br />

− Mit dem HarveStar ist ein leistungsfähiges Viertrommel-Dresch- und Abscheidesystem<br />

verfügbar.<br />

− Das Opti-Thresh-Abscheidesystem kann auf die jeweiligen Erntebedingungen<br />

wie Reifegrad, Ertrag usw. durch eine Reihe von Einstellungen abgestimmt werden.


5 Außenhandel der Agrartechnik 66<br />

− Der IntelliView-ll-Monitor zeigt alle Arten von Informationen an und dient außerdem<br />

als Schnittstelle zur Steuerung und Einstellung der Mähdrescherfunktionen;<br />

− Der Hangausgleich ermöglicht schließlich die Arbeit am Hang durch den Einsatz<br />

eines sensorgesteuerten Elektromotors, welcher den gesamten Siebkasten einschließlich<br />

Vorbereitungsboden, Vorreinigungssieb, Obersieb und Untersieb waagerecht<br />

hält.<br />

Fendt (AGCO)<br />

Die AGCO-Corporation ist einer der führenden Hersteller von Traktoren und Landmaschinen.<br />

Zum Gesamtangebot von AGCO gehören Traktoren, Mähdrescher, Futterernte-<br />

und Drillmaschinen, Düngerstreuer sowie Bodenbearbeitungsgeräte. Im<br />

Vertrieb arbeitet das Unternehmen mit dem leistungsstärksten Vertriebsnetz der<br />

Branche zusammen - das sind mehr als 9.200 unabhängige Händler, Vertriebsstellen<br />

und Lizenzinhaber in über 140 Ländern der Welt.<br />

Die Mähdrescher der E-Serie erweiterten das Angebot von AGCO um drei 5- und 6-<br />

Schüttler-Maschinen mit 162 kW/ 220 PS und 184 kW/ 250PS, welche für den Einsatz<br />

in mittelgroßen Betrieben sowie für Lohnunternehmer konzipiert wurden (Tabelle<br />

24).<br />

Tabelle 24: Technische Charakteristika der Mähdrescher der Firma Fendt (AGCO)<br />

Quelle: www.fendt.com<br />

Baureihe E C 8000<br />

Motorleistung, kW 162-184 199-221 220-257<br />

Schneidwerk, m 4,80-6,60 4,80-6,60 5,55-7,70<br />

Korntankvolumen (m 3 ) 7,0-7,5 8,2-9,0 9,5-10,5<br />

Die Mähdrescher der C-Serie mit Leistungen von 199 kW/270 PS und<br />

221 kW/300 PS sowie der Baureihe 8000 (8-Schüttler Klasse) mit 228 kW/ 310 PS<br />

und 258 kW/ 350 PS wurden für den Einsatz auf großen landwirtschaftlichen Betrieben<br />

sowie für Lohnunternehmen entwickelt.<br />

Die Mähdrescher der Firma Fendt lassen sich durch die folgenden technischen<br />

Merkmale charakterisieren:<br />

− Freeflow- und Powerflow-Schneidwerke gewährleisten den gleichmäßigen Zufluss<br />

des Erntegutes zu den Dreschorganen.<br />

− Ein Drei-Trommel-Dreschsystem verbessert das Ausscheiden des Erntegutes.<br />

− Ein Reinigungssystem ermöglicht eine hohe Kornabscheidung durch eine differenzierte<br />

Struktur, hohe Fallstufen, einen hohen Hub und eine weite Schüttung.


5 Außenhandel der Agrartechnik 67<br />

− Der Autolevelfahrwerksausgleich (Hangausgleich) gewährleistet den optimalen<br />

Einsatz des Mähdreschers in stark hängigem Gelände.<br />

− Angebaute Strohhäcksler unterstützen das Strohmanagement.<br />

Die momentan auf dem Mähdreschermarkt produzierten bzw. nach Russland importierten<br />

Mähdrescher machen die allgemeine Tendenz zur Anpassung der Mähdrescher<br />

an die modernen Anforderungen der Landwirtschaft sowie der einzelnen Kunden<br />

deutlich.<br />

Durch die gestiegene Motorleistung, den Einsatz von modernem Know-how sowie<br />

die benutzerfreundliche Ausstattung der Mähdrescher stellen sich die Mähdrescherhersteller<br />

der Aufgabe, die Ernteleistung sowie die Ernteergebnisse weiterhin zu<br />

verbessern.<br />

Fazit<br />

Aufgrund der massiven Überalterung der Agrartechnik ist der inländische Bedarf an<br />

Agrartechnik in Russland enorm und kann momentan, trotz der gestiegenen Produktionszahlen<br />

in der russischen Landmaschinenindustrie, nicht ausreichend gedeckt<br />

werden. Da in den ehemaligen GUS-Ländern ebenso ein massiver Bedarf an der<br />

Erneuerung des Agrartechnikbestandes zu beobachten ist, orientieren sich russische<br />

Landtechnikhersteller verstärkt in Richtung Export.<br />

Das große Nachfragepotential nach modernen und leistungsfähigen Landmaschinen<br />

und Geräten einerseits sowie das geringe Angebot der inländischen Agrartechnikhersteller<br />

haben eine schnelle Etablierung der ausländischen Hersteller auf dem russischen<br />

Agrartechnikmarkt erleichtert. Die importierte Agrartechnik westeuropäischer<br />

sowie US-amerikanischer Hersteller ist zwar teuerer als die russische, kann jedoch<br />

durch ihre technische Überlegenheit zum Erzielen höherer Ernteleistungen und damit<br />

auch der Effizienz führen.<br />

Um die verlorenen Marktanteile auf dem russischen Markt zurückzugewinnen und<br />

dem Agrarsektor die wettbewerbsfähigen Produkte zu bieten, müssen russische<br />

Landtechnikhersteller die grundlegende Erneuerung ihrer Produktionskapazitäten<br />

anstreben und sich an den Anforderungen der modernen Produktionstechnologien<br />

orientieren.<br />

Die ausreichende technische Ausstattung gehört zu einem der entscheidenden Faktoren<br />

für die erfolgreiche Pflanzenproduktion, wobei die Anwendung der ertragssteigernden<br />

Produktionsmittel, wie z.B. Dünge- und Pflanzenschutzmittel auch zu einer


5 Außenhandel der Agrartechnik 68<br />

nachhaltigen Stabilisierung der Körnerfrüchteproduktion beitragen kann. Im Folgenden<br />

wird die Wirtschaftlichkeit der Pflanzenproduktion bei vorhandener Agrartechnik<br />

und technischen Innovationen in dem Gebiet Samara untersucht.


6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln 69<br />

6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln<br />

6.1 Der Düngemittelmarkt<br />

In der russischen Pflanzenproduktion werden sowohl organische als auch mineralische<br />

Dünger eingesetzt. Allerdings betrug der Anteil der mit organischen Düngemitteln<br />

gedüngten Fläche im Zeitraum 1999 bis 2003 im Durchschnitt nur ca. 2,5 % der<br />

Landwirtschaftlichen Nutzfläche (Abbildung 13).<br />

Nicht gedüngt<br />

Gedüngt mit<br />

Mineraldüngemitteln<br />

Gedündt mit<br />

organischen<br />

Düngemitteln<br />

Quelle: Landwirtschaftsministerium, Moskau, 2003<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

1999 2000 2001 2002 2003<br />

Abbildung 13: Struktur der gedüngten Fläche (1999 - 2003), %<br />

Ungeachtet der hohen inländischen Mineraldüngerproduktion haben russische Agrarbetriebe<br />

aufgrund ihrer schlechten Finanzsituation in den Jahren 1999 bis 2003<br />

vergleichsweise wenig Mineraldünger ausgebracht. Der Anteil der mit Mineraldüngern<br />

gedüngten Fläche ist, wie aus der Abbildung 13 ersichtlich, von 24 % im Jahr<br />

1999 auf 30 % jeweils in den Jahren 2002 und 2003 angestiegen.<br />

Der tatsächliche Bedarf an Düngemitteln in der Pflanzenproduktion Russlands wurde<br />

im Zeitraum 1999 bis 2003 bei weitem nicht gedeckt. Mehr als die Hälfte der Fläche<br />

blieb ungedüngt. Im Jahr 1999 wurden auf ca. 74 % der gesamten Saatfläche weder<br />

organische noch mineralische Düngemittel ausgebracht (INFORMATIONSZENTRUM<br />

„MINERAL“, 2006).<br />

Entwicklung der Mineraldüngerproduktion und des Verbrauchs auf dem russischen<br />

Binnenmarkt 1988 bis 2004<br />

In den 1950er Jahren wurde in der Sowjetunion mit dem Aufbau der Industrieproduktion<br />

von Mineraldüngern begonnen. Innerhalb von nur 30 Jahren konnte die Sowjet-


6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln 70<br />

union die führende Position auf dem Weltmarkt der Mineraldüngerproduktion einnehmen.<br />

Das maximale Produktionsvolumen wurde mit 31,7 Mio. Tonnen im Jahr<br />

1998 in der damaligen UdSSR erreicht, davon wurden 19,2 Mio. Tonnen im heutigen<br />

Russland produziert.<br />

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde durch gesellschaftliche und wirtschaftspolitische<br />

Reformen das Versorgungssystem der Landwirtschaft mit Produktionsmitteln<br />

grundlegend verändert. Das bisher administrativ regulierte System wurde in ein auf<br />

den marktwirtschaftlichen Gesetzen basierendes Versorgungssystem umgewandelt.<br />

Dies und weitere Faktoren wie z.B. veraltete Produktionskapazitäten und eine niedrige<br />

zahlungskräftige Nachfrage führten zu einer drastischen Reduzierung der Mineraldüngerproduktion<br />

in Russland.<br />

Im Zeitraum von 1988 bis 1991 sank das Produktionsvolumen von Mineraldünger um<br />

4,2 Mio. Tonnen (Abbildung 14). In den darauf folgenden drei Jahren wurde die Mineraldüngerproduktion<br />

in Russland um weitere 50 % reduziert.<br />

Mio. Tonnen<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Quelle: Rosstat, Moskau, 2005<br />

Produktion Verbrauch<br />

Abbildung 14: Produktion und Verbrauch der Mineraldünger in Russland (1988-<br />

1999), Mio. Tonnen<br />

Mit einer Produktion von ca. 7,5 Mio. Tonnen Mineraldünger befand sich die russische<br />

Mineraldüngerproduktion im Jahr 1994 in einer tiefen Krise. Seit dem Rekordtief<br />

von 1994 hat sich die Produktion erholt und stieg bis 1999 stetig.<br />

Diese steigende Tendenz Ende der 1990er Jahre wurde auch 2000 bis 2005 fortgesetzt.<br />

In diesem Zeitraum stieg die Produktion in Russland jährlich um 3-6 % und betrug<br />

im Jahr 2004 wieder 32,4 Mio. Tonnen.


6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln 71<br />

Als Hauptgrund dieses Anstiegs ist die Gründung von Branchenholdings zu nennen,<br />

die eine stabile Versorgung der Produzenten mit Rohstoffen aufbauten sowie deren<br />

Absatzpolitik koordinierten.<br />

Die im Zuge der wirtschaftlichen Veränderungen im Agrarsektor geschwächte Kaufkraft<br />

der landwirtschaftlichen Unternehmen hat den Einsatz von Produktionsmitteln<br />

zunächst deutlich reduziert. Der Verbrauch der im Land produzierten Mineraldünger<br />

nahm von 13,3 Mio. Tonnen im Jahr 1988 auf 1,4 Mio. Tonnen im Jahr 1994, also um<br />

89,5 %, ab.<br />

Im Zeitraum von 2000 bis 2004 konnte hingegen wiederum ein deutlicher Anstieg des<br />

Mineraldüngerverbrauchs auf dem Binnenmarkt beobachtet werden. Im Jahr 2004<br />

betrug das Wachstum 19 % und es wurden insgesamt ca. 6,3 Mio. Tonnen Mineraldünger<br />

ausgebracht (INFORMATIONSZENTRUM „MINERAL“, 2006).<br />

Trotz der langsam ansteigenden Verwendung von Mineraldüngern im russischen Agrarsektor<br />

liegt Russland mit durchschnittlich 16,0 kg/ha auf den Platz 95 in der Weltrangliste<br />

der Ausbringung von Mineraldüngern je Hektar Saatfläche. Damit befindet<br />

sich Russland auf einem ähnlichen Niveau wie z.B. Birma, Senegal, Lesotho oder<br />

Benin.<br />

Als Beispiel für eine optimale Versorgung der Flächen mit Mineraldüngern und stabile<br />

Ernten unter Berücksichtigung des großflächigen Anbaus können für Russland die<br />

Länder Nordamerikas dienen. So ist Kanada mit Russland z.B. hinsichtlich Witterungsbedingungen<br />

und Saatflächengröße vergleichbar. Die jährlich ausgebrachte<br />

Menge an Mineraldüngern beträgt in den Vereinigten Staaten von Amerika 100-<br />

110 kg/ha und in Kanada 50-60 kg/ha an Reinnährstoffen. Während im Jahr 1987 in<br />

Russland noch 82 kg Reinnährstoffe/ha ausgebracht wurden, sank dieser Wert bis<br />

zum Jahr 2002 um drei Viertel und betrug nur noch ca. 20 kg/ha.<br />

Export und Import der Mineraldünger<br />

Aufgrund mangelnder zahlungskräftiger Nachfrage auf dem russischen Binnenmarkt<br />

werden nach Angaben des russischen statistischen Dienstes (Rosstat) mehr als<br />

80 % des in Russland produzierten Mineraldüngers exportiert.<br />

Das Exportvolumen der Mineraldüngemittel stieg von 2000 bis 2004 um insgesamt<br />

5 Mio. Tonnen an (Tabelle 25). In diesem Zeitraum wurden jährlich


6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln 72<br />

ca. 22 Mio. Tonnen Mineraldünger exportiert. Mit 25,3 Mio. Tonnen wurde 2004 der<br />

Höchstwert erreicht.<br />

Tabelle 25: Import und Export von Mineraldünger (2000-2004), Mio. Tonnen<br />

Quelle: Agrarfachzeitung „Agrorynok“, 09/2005<br />

2000 2001 2002 2003 2004<br />

Export 20,3 21,7 21,4 22,7 25,3<br />

Import 0,4 0,3 0,2 0,2 0,1<br />

Im Gegensatz zum Export befand sich das Importvolumen von Mineraldünger aufgrund<br />

der starken Präsenz der inländischen Mineraldüngerproduzenten auf vergleichsweise<br />

niedrigem Niveau. Im Zeitraum von 2000 bis 2004 wurden durchschnittlich<br />

ca. 200.000 Tonnen importiert. Von 2000 bis 2004 gingen die Mineraldüngerimporte<br />

um 300.000 Tonnen zurück und betrugen weniger als 100.000 Tonnen.<br />

Entwicklungsprognose des Mineraldüngerverbrauchs in der Russischen Föderation<br />

Die Düngemittelnutzung auf dem Binnenmarkt in Russland ist im Zeitraum 2000-<br />

2004 stetig gewachsen. Nach einer Prognose des Moskauer wissenschaftlichen Forschungsinstituts<br />

für Düngemittel und Pflanzenschutzmittel soll sich diese Tendenz<br />

auch in den Jahren 2006 und 2007 fortsetzen. Die Zunahme soll jährlich voraussichtlich<br />

3-5 % betragen und der Mineraldüngerverbrauch auf dem Binnenmarkt dadurch<br />

auf 6,8-7,1 Mio. Tonnen ansteigen. Bis zum Jahr 2010 ist eine weitere Steigerung<br />

des Mineraldüngerverbrauchs auf 9,5 Mio. Tonnen nicht auszuschließen.<br />

Laut dem im Jahr 2004 vom Landwirtschaftsministerium der RF entwickelten Projekt<br />

„Die Entwicklungsstrategie des Agrarkomplexes“ soll die Ausbringung von Mineraldüngern<br />

bis zum Jahr 2010 von 16-18 auf 50 kg/ha (Reinnährstoff) erhöht werden.<br />

6.2 Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im russischen Agrarsektor<br />

Die Versorgung der landwirtschaftlichen Betriebe mit chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />

erfolgt gegenwärtig hauptsächlich über verbilligte staatliche Kredite.<br />

Die Produktion chemischer Pflanzenschutzmittel in Russland stieg im Zeitraum von<br />

1999 bis 2001 von 10.500 auf 13.000 Tonnen an (Abbildung 15). In den Jahren 2002<br />

und 2003 war jedoch eine rückläufige Tendenz zu beobachten: Das Produktionsvolumen<br />

sank 2003 auf 8.100 Tonnen.


6 Ausstattung der russischen Pflanzenproduktion mit Produktionsmitteln 73<br />

1000 t<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle : http://www.mcx.ru, Landwirtschaftsministerium, 2003<br />

Produktion Import Export<br />

Abbildung 15: Entwicklungsdynamik auf dem Markt der chemischen Pflanzenschutzmittel<br />

in Russland (1999-2003), Tsd. Tonnen<br />

Der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln war im beobachteten Zeitraum von 1999 bis<br />

2003 hoch und konnte durch die Produktion nur zum Teil gedeckt werden, so dass<br />

Pflanzenschutzmittel zusätzlich aus dem Ausland importiert wurden. Dadurch konnte<br />

die von 2001 bis 2003 gesunkene Produktion und der gleichzeitig gestiegene Bedarf<br />

an Pflanzenschutzmitteln in Russland ausgeglichen werden. Das Importvolumen betrug<br />

1999 ca. 9.000 Tonnen. Die Einfuhr chemischer Pflanzenschutzmittel stieg zwischen<br />

2000 und 2003 an und erreichte im Jahr 2003 ca. 21.000 Tonnen.<br />

Im gesamten Zeitraum von 1990 bis 2003 wurden Pflanzenschutzmittel auch ins Ausland<br />

exportiert; das Volumen blieb jedoch mit durchschnittlich ca. 5 .000 Tonnen auf<br />

vergleichsweise niedrigem Niveau.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 74<br />

7 Charakteristik des Gebiets Samara<br />

7.1 Regionale und klimatische Charakteristik des Gebiets<br />

Die Region Samara liegt im Südosten des europäischen Teils Russlands an der mittleren<br />

Wolga, dem größten Fluss Europas. Sie ist ca. 1000 km von Moskau entfernt<br />

und grenzt im Norden an die autonome Republik Tatarstan, im Osten an die Region<br />

Orenburg, im Süden an Saratow und im Nordwesten an Uljanowsk (Abbildung 16).<br />

Die Region ist 54.000 km² groß und hat ca. 3,3 Mio. Einwohner, von denen ca. 83 %<br />

Russen sind. Bedeutende Minderheiten stellen Tschuwaschen, Mordwinen, Tataren<br />

und Ukrainer dar.<br />

Quelle: www.velosamara.ru/route/maps.shtml<br />

Abbildung 16: Topographische Karte des Gebiets Samara<br />

Die größten Städte der Region sind Samara mit ca. 1,2 Mio. Einwohner, Togliatti mit<br />

700.000 Einwohnern und Sysran mit 180.000 Einwohnern. Das Klima gilt noch als<br />

gemäßigt kontinental, doch die Temperaturschwankungen fallen bereits deutlicher<br />

aus als im Westen Russlands. Oft herrscht ein trockenes Wetter mit nur wenigen<br />

Niederschlägen. Im Juli beträgt die durchschnittliche Temperatur +21° C, im Januar<br />

dagegen -13° C.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 75<br />

Landschaftlich herrschen im Norden der Region Laub- und Nadelwälder vor, im Süden<br />

die Steppe. Das Relief des Gebietes Samara ist einzigartig und vielfältig, die<br />

Schwarzerdeböden sind äußerst fruchtbar. Die Wolga teilt die Region in zwei Hälften:<br />

das westliche Ufer mit den Shiguli-Bergen ist vergleichsweise hoch, während die<br />

Gebiete am östlichen Ufer überwiegend flach sind.<br />

Heute ist die Region industriell und verkehrstechnisch von großer Bedeutung. Sie<br />

wird von zahlreichen Pipelines sowie Eisen- und Autobahn durchzogen. In Togliatti<br />

hat mit WAZ einer der größten Autobauer des Landes seinen Sitz. Das Werk ist der<br />

Produzent der Marke Lada und größter Arbeitgeber in der Region<br />

7.2 Übersicht über die Getreideproduktion<br />

Die Landwirtschaft gehört nach wie vor zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des<br />

Gebiets Samara. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt ca. 75 % des gesamten<br />

Territoriums des Gebiets Samara.<br />

Obwohl die klimatischen Bedingungen für eine erfolgreiche Getreideproduktion nicht<br />

optimal sind, spielt diese in der Region eine wichtige Rolle. Ca. 62 % oder<br />

1,4 Mio. ha der gesamten Ackerfläche im Gebiet Samara wurde im Zeitraum 1990 bis<br />

2002 mit Getreide bestellt (Abbildung 17).<br />

1000 ha<br />

1600<br />

1200<br />

800<br />

400<br />

Quelle: Statistisches Amt, Gebiet Samara<br />

0<br />

1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Getreidesaatfläche-gesamt, ha Hektarertrag, dt/ha<br />

Abbildung 17: Entwicklung der Saatfläche und des Hektarertrages von Getreide im<br />

Gebiet Samara (1990-2002)<br />

Die in der Abbildung 17 dargestellte Entwicklung der Getreidefläche im Zeitraum von<br />

1990 bis 2002 veranschaulicht deren Reduzierung von 1,6 Mio. ha auf 1,3 Mio. ha.<br />

Der Hektarertrag entwickelte sich im selben Zeitraum instabil und betrug im Durch-<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

dt/ha


7 Charakteristik des Gebiets Samara 76<br />

schnitt ca. 14,2 dt/ha. In den Jahren 1995 und 1998 wurden extrem niedrige Hektarerträge<br />

erzielt. Sie wurden durch die allgemeine Krise in der russischen Landwirtschaft<br />

sowie durch extrem ungünstige Witterungsbedingungen verursacht. Höhere<br />

Erträge waren in den Jahren 1990, 1997 sowie 2000 und 2001 zu beobachten.<br />

Die Entwicklung der Hektarerträge sowie der Saatfläche im Gebiet Samara hat die<br />

Dynamik der gesamten Getreideproduktion im Zeitraum von 1990 bis 2002 bestimmt.<br />

Ein Einbruch der gesamten Getreideproduktion mit nur 648.000 Tonnen als Folge der<br />

schweren Missernte war im Jahr 1998 zu verzeichnen. Durch die gestiegenen Hektarerträge<br />

sowie die Erweiterung der Saatfläche in den Jahren 1999 bis 2002 stieg<br />

daraufhin die gesamte Getreideproduktion jedoch wieder an und betrug im Jahr 2002<br />

ca. 2 Mio. Tonnen.<br />

Aus der Tabelle 26 geht hervor, dass im Zeitraum 1990-2002 überwiegend Sommerund<br />

Winterweizen, Winterroggen und Sommergerste im Gebiet Samara angebaut<br />

wurden. Dabei wird vor allem der Anbau von Wintergetreide als Garantie für die Stabilisierung<br />

der Getreideproduktion im Gebiet Samara betrachtet.<br />

Tabelle 26: Struktur der Getreideproduktion im Gebiet Samara (1990-2002),<br />

Tsd. Tonnen<br />

Fruchtart 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Körnerfrüchte insgesamt 1 , davon: 3 026 1 265 1 712 2 748 648 1 405 1 529 2 005 2 030<br />

Winterweizen 607 459 470 420 194 514 507 632 790<br />

Sommerweizen 257 174 263 691 162 274 273 405 368<br />

Winterroggen 783 152 149 179 88 167 133 205 249<br />

Körnermais 13 1 4 15 2 4 3 3 2<br />

Sommergerste 665 306 501 933 125 273 378 498 440<br />

Hafer 322 123 249 334 35 99 142 194 131<br />

Hirse 177 15 27 103 9 27 34 20 8<br />

Buchweizen 45 15 23 44 25 30 41 22 11<br />

Hülsenfrüchte 156 19 26 30 7 16 18 25 31<br />

davon: Erbsen 137 13 16 16 4 6 8 12 15<br />

1<br />

nach der Reinigung<br />

Quelle: Statistisches Amt, Gebiet Samara<br />

In den Jahren 2000 bis 2002 herrschten gute Voraussetzungen für die Erweiterung<br />

der Wintergetreideproduktion: Günstige Wetterbedingungen, die sich in einer Zunahme<br />

der Niederschlagsmenge von Dezember bis Februar um 97 % zeigten, sowie<br />

die Entwicklung neuer Wintergetreidesorten.<br />

Mehrjährige Daten der staatlichen Sortenversuchsstationen untermauern die Tatsache,<br />

dass der Hektarertrag von an die regionalen Bedingungen angepassten Winterweizen-<br />

und Winterroggensorten um das 2 bis 2,5-fache höher ist als der des Som-


7 Charakteristik des Gebiets Samara 77<br />

merweizens. Dieser Unterschied beträgt in der Zentralregion ca. 15 dt/ha, während er<br />

in der südlichen Region bei ca. 11 dt/ha liegt.<br />

Der durchschnittliche Hektarertrag von Getreide betrug im Gebiet Samara im Zeitraum<br />

von 1999 bis 2002 ca. 14 dt/ha (Tabelle 27). Das Niveau der Getreideerträge<br />

im Gebiet Samara ist insgesamt vergleichsweise niedrig. Insbesondere im Jahr 1998<br />

haben die allgemeine Krise der Landwirtschaft mit einem Mangel an Produktionsund<br />

Finanzmitteln sowie ungünstige Wetterbedingungen die Getreideernte negativ<br />

beeinflusst. In diesem Jahr betrug der durchschnittliche Hektarertrag lediglich<br />

7,5 dt/ha. Jedoch konnten die Erträge in den Jahren 2001 und 2002 bei ca. 16,3-<br />

16,6 dt/ha stabilisiert werden.<br />

Tabelle 27: Hektarertrag von Getreide im Gebiet Samara in Agrarbetrieben aller Kategorien,<br />

dt/ha<br />

Fruchtart 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Körnerfrüchte insgesamt 1 ,davon: 19,6 10,3 13,5 18,7 7,5 11,6 12,6 16,3 16,6<br />

Winterweizen 31,2 15,3 16,1 22,5 8,7 19,4 18,8 20,5 21,3<br />

Sommerweizen 12,2 7,9 11,2 18,2 5,9 8,8 8,5 14,2 14,1<br />

Winterroggen 27,4 15,0 13,2 21,0 9,1 14,7 16,1 19,6 19,3<br />

Körnermais 25,2 22,7 16,4 29,3 10,4 9,2 5,2 7,7 8,4<br />

Sommergerste 16,0 8,2 13,4 18,5 7,5 9,0 12,3 15,5 14,1<br />

Hafer 19,8 9,4 17,3 19,9 9,6 11,3 14,2 16,5 14,1<br />

Hirse 14,2 6,8 6,2 14,1 7,7 7,4 8,0 7,5 8,5<br />

Buchweizen 9,3 2,8 4,9 8,7 5,4 4,3 5,4 4,8 5,4<br />

Hülsenfrüchte 16,4 7,6 12,4 15,6 6,9 11,0 13,3 14,5 12,8<br />

davon: Erbse 16,2 7,2 10,9 13,6 6,6 10,9 14,2 16,6 15,4<br />

1<br />

nach der Reinigung<br />

Quelle: Statistisches Amt, Gebiet Samara<br />

Aufgrund der schlechten Ernten überstieg die Nachfrage an Getreide in den Jahren<br />

1995, 1998 und 1999 dessen Produktion in Samara. Seit 2000 konnte durch eine<br />

Stabilisierung der Getreideproduktion jedoch wieder ein Ausgleich zwischen Produktion<br />

und Nachfrage hergestellt werden.<br />

7.2.1 Voraussetzungen für die Anwendung ressourcenschonender Anbauverfahren<br />

in der Getreideproduktion<br />

Das Thema der Ressourcenschonung gewinnt weltweit an Aktualität, da einerseits<br />

die laufende Preissteigerung für Kraftstoffe, andererseits die Begrenzung der Erdölvorräte<br />

zu einem sparsamen Umgang mit fossilen Brennstoffen zwingen. Das ressourcensparende<br />

Anbauverfahren reduziert zusätzlich die CO2-Emissionen in die<br />

Atmosphäre, erhält die Bodenfruchtbarkeit und setzt die Wind- und Wassererosionsgefahr<br />

herab.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 78<br />

Aufgrund dieser und weiterer positiver Effekte wurde auf dem Ersten Internationalen<br />

Kongress zum Thema „Ressourcensparende Anbauverfahren in der Landwirtschaft“<br />

im Oktober 2001 in Madrid dieses Anbauverfahren als „strategisch wichtig für die<br />

globale Weltentwicklung“ dargestellt.<br />

Gegenwärtig werden weltweit über 400 Mio. ha mit ressourcenschonenden Verfahren<br />

angebaut. Auf ca. 100 Mio. ha wird laut FAO das Direktsaatverfahren eingesetzt,<br />

ca. 84 % davon befinden sich auf dem amerikanischen Kontinent. Zu den weltweit<br />

führenden Ländern bei der Anwendung ressourcenschonender Produktionsverfahren<br />

gehören die großen Getreideexporteure wie die Vereinigten Staaten von Amerika,<br />

Argentinien, Brasilien, Australien sowie Kanada (FOOD AND AGRICULTURE<br />

ORGANISATION OF THE UNITED NATIONS, 2006).<br />

Durch die Tätigkeit verschiedener Organisationen, darunter auch des nationalen<br />

Fonds für die Entwicklung des ressourcenschonenden Ackerbaus, hat dieses Verfahren<br />

eine breite Anwendung auch in Russland gefunden. Heute werden in Russland<br />

laut Statistik des russischen Landwirtschaftsministeriums ca. 16 Mio. ha nach ressourcenschonenden<br />

Anbauverfahren angebaut (ORLOVA, 2006).<br />

Die Ideen zur Minimierung der Bodenbearbeitung bzw. zum Verzicht auf das Pflügen,<br />

die Reduzierung der Anzahl der Bodenbearbeitungsmaßnahmen sowie der Bearbeitungstiefe<br />

der Grundbodenbearbeitung waren in Russland bereits Ende des<br />

19. Jahrhunderts bekannt und wurden z.T. in die Praxis umgesetzt (I. E. OVSINSKIY).<br />

Des Weiteren wurde in den 1930er Jahren ein Verfahren für die Oberflächenbodenbearbeitung<br />

in den trockenen Steppengebieten der Wolga-Region entwickelt<br />

(N. M. TULAYKOV).<br />

Mitte der 1950er Jahre wurden die Hauptwirkungen der pfluglosen Bodenbewirtschaftung<br />

formuliert (T.C. MALZEV), wonach die einjährigen Pflanzen unterstützt und<br />

die Bodenfruchtbarkeit insbesondere in trockenen Regionen verbessert werden sollte.<br />

Infolge des Fehlens politischer Unterstützung sowie der geeigneten Agrartechnik und<br />

effektiver Herbizide wurde während der Sowjetzeit die weitere Entwicklung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren gebremst. Erst Ende der 1990er Jahre war in Russland<br />

wieder eine steigende Tendenz des Einsatzes pflugloser Anbauverfahren sowie<br />

der Direktsaat zu beobachten.<br />

Ab dem Jahr 1998 wurde im Gebiet Samara das Programm zur „Verbesserung der<br />

Getreideproduktion durch die Anwendung ressourcenschonender bzw. wassersparender<br />

Anbauverfahren 1998-2002“ in die Praxis umgesetzt.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 79<br />

Das Hauptziel der im Rahmen des Programms vorgesehenen Maßnahmen war es,<br />

günstige Bedingungen für eine effiziente Getreideproduktion und für die Entwicklung<br />

des Getreidemarktes zu schaffen. Darauf basierend sollte die ausreichende Versorgung<br />

des Binnenmarktes mit Getreide sowie die wettbewerbsfähige Getreideproduktion<br />

für den Außenmarkt gewährleistet werden.<br />

Dieses „Getreideprogramm“ beinhaltete einen Maßnahmenkomplex aus technologischen<br />

sowie organisatorischen Komponenten. Die Einführung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren sollte zur weiteren Ertragssteigerung bei gleichzeitiger Einsparung<br />

eingesetzter Ressourcen beitragen.<br />

Das ressourcenschonende Produktionsverfahren basiert auf dem Einsatz moderner<br />

leistungsfähiger sowie speziell an das Verfahren angepasster landwirtschaftlicher<br />

Technik. Durch das Ausbringen der im Rahmen des pfluglosen Anbauverfahrens<br />

empfohlenen Mengen an Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln sollten außerdem<br />

im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren gesündere Getreidebestände,<br />

höhere Erträge und eine höhere Qualität erreicht werden.<br />

In den Jahren 1998-2002 nahmen 28 Agrarbetriebe am „Getreideprojekt“ teil. Die<br />

bearbeitete Gesamtfläche im Rahmen des Projektes betrug ca. 80.000 ha. Es wurde<br />

festgestellt, dass sich die Produktionsergebnisse der teilnehmenden Betriebe im<br />

Vergleich zum konventionellen Verfahren bei gleichen boden-klimatischen Bedingungen<br />

positiv hervorheben. Dies wird unter anderem auch auf das Management auf<br />

den jeweiligen Betrieben zurückgeführt. In Betrieben mit hohem Managementniveau<br />

war die Steigerung des Hektarertrages bei einer gleichzeitigen Verringerung der Produktionskosten<br />

am deutlichsten zu erkennen (SOVECON, 2003).<br />

7.2.2 Technische Ausstattung der Getreideproduktion<br />

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung der landwirtschaftlichen<br />

Arbeitsgänge in der Pflanzenproduktion ist ein ganzjährig einsatzfähiger<br />

Bestand an Agrartechnik.<br />

Bei allen positiven Entwicklungsergebnissen der Agrarproduktion im Gebiet Samara<br />

war während der letzen Jahre dennoch eine Reduktion des Maschinenparks zu beobachten.<br />

Nach Angaben des russischen Landwirtschaftsministeriums soll der Agrartechnikbestand<br />

im Gebiet Samara in den Jahren 1990 bis 2002 bereits zu 70-80 %<br />

abgeschrieben gewesen sein. Die Ausstattung in der Pflanzenproduktion betrug ge-


7 Charakteristik des Gebiets Samara 80<br />

messen am technischen Bedarf ca. 46 % bei Traktoren und ca. 56 % bei Mähdreschern.<br />

In den Jahren 1990 bis 2002 wurde der Traktorenpark im Gebiet Samara um 54 %<br />

reduziert (GOSKOMSTAT ROSSII, STAATLICHES STATISTISCHES KOMITEE IM GEBIET<br />

SAMARA, 2002). Gleichzeitig ging die Anzahl der Mähdrescher um 44 % zurück. Bei<br />

allen in der Tabelle 28 dargestellten Maschinen und Geräten war in den Jahren 1990<br />

bis 2002 eine rückläufige Entwicklung zu beobachten.<br />

Tabelle 28: Agrartechnikbestand in der Pflanzenproduktion, Tsd. Stück<br />

1 Daten 01.10.1998<br />

Agrartechnik 1990 1995 1996 1998 1 1999 2000 2001 2002<br />

Traktoren 2 23,7 19,2 17,5 16,2 15,0 14,3 13,5 12,8<br />

Pflüge 9,2 6,9 6,1 5,4 4,9 4,5 4,2 3,8<br />

Grubber 14,2 8,9 8,0 6,9 6,3 6,0 5,6 5,4<br />

Sämaschinen 15,1 9,8 8,8 7,7 7,0 6,7 6,3 6,0<br />

Mähdrescher 9,7 6,6 5,9 5,4 5,0 4,8 4,5 4,3<br />

Mähmaschinen 3,5 1,8 1,5 1,2 1,0 1,0 1,0 0,9<br />

Pick-Up-Pressen 0,6 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3<br />

Schwadmäher 7,1 4,3 3,8 3,3 2,8 2,5 2,3 2,1<br />

Beregnungsmaschinen und Anlagen 3,0 1,7 1,6 1,1 0,7 0,6 0,6 0,5<br />

Düngerstreuer (Mineraldünger) 1,3 0,8 0,6 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3<br />

Düngerstreuer (organische Dünger) 1,6 0,8 0,7 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3<br />

Pflanzenschutzspritzen 1,5 0,8 0,7 0,5 0,4 0,4 0,4 0,5<br />

2<br />

ohne Traktoren, die mit Geräten für Bodenbearbeitung, Melioration und andere landwirtschaftliche Arbeiten<br />

eingesetzt werden<br />

Quelle: Statistisches Amt, Gebiet Samara, 2002<br />

Vor allem die Überalterung und der Verschleiß der Landmaschinen sowie die geringe<br />

Zahl von Neukäufen trugen zur deutlichen Reduzierung des Maschinenparks im Gebiet<br />

Samara bei. Während im Jahr 1990 1.000 ha Ackerfläche mit ca. 8 Traktoren<br />

bearbeitet wurden, lag dieses Verhältnis im Jahr 2002 bei ca. 5 Traktoren pro<br />

1.000 ha Ackerfläche. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Mähderscherzahl pro<br />

1.000 ha Getreidefläche hat sich von 6 im Jahr 1990 auf 4 im Jahr 1996 reduziert.<br />

Von 1996 bis 2002 blieb die Anzahl der Mähdrescher pro Hektar Getreidefläche allerdings<br />

konstant.<br />

Als Folge der Reduzierung des Mähdrescher- und Traktorenbestandes erhöhte sich<br />

deren saisonale Auslastung. So stieg diese bei Traktoren im Zeitraum 2000 bis 2002<br />

um 32 ha von 174 ha auf 206 ha an. Auch die Auslastungsschwelle der Mähdrescher<br />

nahm von 2000 bis 2002 kontinuierlich zu und betrug im Jahr 2002 ca. 390 ha Getreideerntefläche.<br />

Die höchste Auslastung pro Mähdrescher wurde auf den Betrieben<br />

der Bezirke Kinel-Tscherkasskii mit 654 ha, Krasnoarmeiski mit 445 ha, Sergijewski<br />

mit 456 ha und Bolschetschernigowski mit 442 ha im Jahr 2002 registriert.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 81<br />

Die Auslastung eines Mähdreschers auf den Agrarbetrieben im Gebiet Samara überstieg<br />

die in Russland empfohlenen Normen fast um das Doppelte. Bei einem optimalen<br />

Mähdrescherbestand sollte die Ernte auf den Agrarbetrieben im Gebiet Samara<br />

innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein. In den Jahren 2000 bis 2002 wurden<br />

dafür jedoch mehr als 4 Wochen benötigt.<br />

Der Mangel an einsatzfähiger Agrartechnik sowie an Kraftstoff verursachte nicht nur<br />

eine Überlastung der Arbeitskräfte und der Agrartechnik, sondern auch eine unvollständige<br />

bzw. verlängerte Bodenbearbeitung im Frühjahr. Dies verhinderte eine optimale<br />

Konservierung der im Gebiet Samara so wertvollen Bodenfeuchtigkeit. Die<br />

optimalen Fristen bei der Bestellung und Pflege der Bestände wurden überschritten<br />

und die daraufhin verspätete Ernte führte zu einer verminderten Kornqualität, höheren<br />

Kornverlusten sowie einer Erweiterung der nicht gedroschenen Fläche.<br />

Eine Übersicht über die Entwicklung des Bestandes an den wichtigsten Maschinen<br />

und Geräten im Jahr 2002 ist in Tabelle 29 dargestellt. Im Jahr 2002 wurden durchschnittlich<br />

ca. 10 % der in der Pflanzenproduktion des Gebiets Samara vorhandenen<br />

Agrartechnik abgeschrieben.<br />

Der Anteil der im Jahr 2002 neu erworbenen Agrartechnik betrug im Durchschnitt ca.<br />

2 % des Bestands. Der Agrartechnikbestand im Jahr 2003 ist durch die hohe Abgangsrate<br />

sowie wenige Neukäufe insgesamt um ca. 8 % zurückgegangen. Diese<br />

Tendenz ist in der Entwicklung des Maschinenparks in der Pflanzenproduktion im<br />

Gebiet Samara schon seit 1990 zu beobachten.<br />

Tabelle 29: Bestandsentwicklung der in der Pflanzenproduktion eingesetzten Agrartechnik<br />

im Gebiet Samara im Jahr 2002, Stück<br />

2002 2003<br />

Bestand Ausgänge Zugänge Bestand Differenz<br />

Agrartechnik<br />

zu 2002<br />

Stück Stück % Stück % Stück %<br />

Traktoren, gesamt 14 789 1 095 7,4 184 1,2 13 878 -6,2<br />

Pflüge 4 188 363 8,7 78 1,9 3 903 -6,8<br />

Grubber 5 584 499 8,9 105 1,9 5 190 -7,1<br />

Sämaschinen 6 281 572 9,1 143 2,3 5 852 -6,8<br />

Beregnungsanlagen 561 37 6,6 2 0,4 526 -6,2<br />

Mähdrescher 4 483 424 9,5 126 2,8 4 185 -6,6<br />

Schwadmäher 2 254 365 16,2 69 3,1 1 958 -13,1<br />

Quelle: Statistisches Amt, Gebiet Samara<br />

Die Hauptursache der unzureichenden technischen Ausstattung der Agrarbetriebe im<br />

Gebiet Samara ist das Missverhältnis zwischen dem Einkommen der Agrarproduzenten<br />

und den Preisen für die Agrarmaschinen.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 82<br />

Für eine erfolgreiche und nachhaltige Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen im Gebiet Samara ist es offensichtlich, dass der Agrartechnikbestand<br />

dringend einer Erneuerung bedarf.<br />

Herstellung von Agrartechnik, Baugruppen und Ersatzteilen<br />

Die Bestandsreduzierung bei Traktoren, Mähdreschern, Bodenbearbeitungsgeräten<br />

und Sämaschinen in den letzten Jahren sollte durch ein staatliches „Programm zur<br />

Produktion landwirtschaftlicher Technik im Gebiet Samara im Zeitraum von 2002 bis<br />

2005“ sowie durch „Maßnahmen zur Produktionsentwicklung und Qualitätssteigerung<br />

von Agrartechnik und Ersatzteilen in den Betrieben im Gebiet Samara bis 2008“, gemindert<br />

werden.<br />

Nach einer Initiative des Gouverneurs des Gebiets Samara beschäftigten sich die<br />

regionalen Ministerien für Landwirtschaft und für Industrie gemeinsam mit der regionalen<br />

Maschinenprüfstation Powolshskaja mit der Ausarbeitung eines Entwicklungsprogramms<br />

für den Agrartechnikbau.<br />

Im Rahmen des Projektes wurden die notwendige technische Ausstattung der Landwirtschaft<br />

im Gebiet Samara ermittelt und die Produktionskapazitäten für landwirtschaftliche<br />

Maschinen und Geräte abgeschätzt.<br />

Die Ausarbeitung des Programms basierte auf internationalen Erfahrungen und Arbeiten<br />

über die Bodenbearbeitung und weist im Ergebnis eine erforderliche Erweiterung<br />

des Agrartechnikbestandes um ca. 6.000 Traktoren unterschiedlicher Bautypen<br />

hin auf, mit denen die Betriebe im Gebiet Samara auf das notwendige technische<br />

Niveau gebracht werden sollten.<br />

Aufgrund der hohen Preise für importierte Landmaschinen wurden nun die regionalen<br />

Agrartechnikproduzenten aktiv. Bisher gab es eine kleine Gruppe von Unternehmen,<br />

die sich auf die Herstellung von Landmaschinen spezialisiert hatten („Sysranselmasch“,<br />

„Awers“-Pochwistnewo). Dazu kam das neu gegründete Unternehmen ZAO<br />

„Eurotechnika“, welches sich auf den Verkauf und die Montage westlicher Agrartechnik<br />

sowie die Herstellung einzelner Ersatzteile spezialisiert hat. Die von ZAO „Eurotechnika“<br />

hergestellten landwirtschaftlichen Geräte werden bereits in 49 Agrarregionen<br />

Russlands eingesetzt. Auf den Betrieben im Gebiet Samara haben inzwischen<br />

mehr als 300 Maschinen aus der Produktion von ZAO „Eurotechnika“ ihren Einsatz<br />

gefunden.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 83<br />

Im „Programm zur Produktion landwirtschaftlicher Technik im Gebiet Samara im Zeitraum<br />

von 2002 bis 2005“ waren Maßnahmen für die Unterstützung solcher Unternehmen<br />

vorgesehen. Außerdem wurden vom Wirtschafts- und Energieministerium<br />

gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium des Gebiets „Maßnahmen für die<br />

Produktionsentwicklung und Qualitätssteigerung der Agrartechnik im Zeitraum bis<br />

2008“ entwickelt. Diese basierten auf Vorschlägen der fünf größten Unternehmen<br />

aus der Agrartechnikbranche (GmbH „Selmasch“, OAO „Tschelno-Werschinski Maschinenbauwerk“,<br />

ZAO „Awers“, ZAO „Eurotechnika“ und GmbH „CLAAS“).<br />

Das Hauptziel dieses Programms besteht in der Kooperation der Agrartechnikhersteller<br />

mit industriellen Produzenten von Baugruppen sowie der Erweiterung der Produktpalette.<br />

Gegenwärtig sind vor allem eine Modernisierung der noch bestehenden<br />

Baureihen sowie die Anpassung der hergestellten Technik an internationales Niveau<br />

notwendig.<br />

In diesem Programm waren ebenfalls Maßnahmen für die staatliche Unterstützung<br />

der Entwicklung von Joint Ventures vorgesehen. So sollen z.B. Traktoren im<br />

„Wolshski Traktorenwerk“ in Pochwistnewo zusammengebaut werden (SAMARSKIJE<br />

ISWESTIJA, 2005).<br />

Die Agrartechnikproduktion war im Gebiet Samara bis vor ca. 5 Jahren, wie oben<br />

erwähnt, nur schwach entwickelt. In den Jahren 2000 bis 2004 konnte dagegen eine<br />

positive Entwicklung bei der Herstellung von Landmaschinen und -geräten sowie bei<br />

der Versorgung der Agrarbetriebe mit Ersatzteilen verzeichnet werden.<br />

Für die Agrartechnikhersteller wurde es zum Hauptziel, nicht nur eine ausreichende<br />

Quantität, sondern auch eine hohe Qualität der Produktion zu gewährleisten. Alle<br />

Maschinen, Baugruppen und Aggregate, die im Gebiet Samara hergestellt werden,<br />

müssen von der regionalen Maschinenprüfstation Powolshskaja geprüft werden.<br />

Produkte, die den geforderten Qualitätsstandards entsprechen, erhalten ein Qualitätszeugnis<br />

der Station.<br />

7.2.3 Ausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe mit Produktionsmitteln<br />

Produktion und Nutzung von Mineraldüngern<br />

Das Gebiet Samara gehört traditionell zu den führenden Produzenten und Exporteuren<br />

von Stickstoffdünger in Russland. Dabei werden Mehrnährstoffdünger mit zusätzlichen<br />

Komponenten wie Kali und Phosphor hauptsächlich in andere Regionen wie<br />

z.B. in die Gebiete Saratow, Wologda und Perm geliefert.


7 Charakteristik des Gebiets Samara 84<br />

Die wirtschaftliche Instabilität der landwirtschaftlichen Betriebe sowie die drastische<br />

Reduzierung der Mineraldüngerproduktion im Gebiet Samara haben sich auch auf<br />

die Nutzung von Mineraldüngern negativ ausgewirkt.<br />

1990 wurde im Gebiet Samara ca. 1 Mio. Tonnen Mineraldünger produziert, davon<br />

ca. 88 % Stickstoff- und ca. 12 % Phosphordünger. Das gesamte Produktionsvolumen<br />

an Mineraldüngern wurde innerhalb von 12 Jahren um ca. 53 % reduziert und<br />

betrug 2002 nur noch ca. 490.600 Tonnen. Dabei ist der Anteil der Stickstoffdünger<br />

auf 99,9 % gestiegen.<br />

Trotz der starken Präsenz von Unternehmen, welche Mineraldünger bzw. Stickstoffdünger<br />

herstellen, war während der letzten 10 Jahre im Gebiet Samara ein starker<br />

Mangel an Mineraldüngern zu beobachten. Im Zeitraum 1995-1999 wurden durchschnittlich<br />

nur ca. 14 % der gesamten Saatfläche im Gebiet Samara gedüngt. Durch<br />

die Fördermaßnahmen der Regierung im Gebiet Samara - zur graduellen Erhöhung<br />

der Ausbringung von Mineraldüngern ab 2001 - wurde der Einsatz in den Jahren<br />

2000 bis 2002 intensiviert. Der Anteil der gedüngten Fläche stieg in diesen Jahren<br />

auf 30 %.<br />

Produktion chemischer Pflanzenschutzmittel (Herbizide)<br />

Im Gebiet Samara werden unterschiedliche chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt<br />

und produziert. Im Zeitraum von 1990 bis 2002 nahm die Produktion von Pflanzenschutzmitteln<br />

stark ab. Während im Jahr 1990 noch ca. 10.000 Tonnen an Pflanzenschutzmitteln<br />

produziert wurden, erreichte die Produktion im Jahr 2002 nur<br />

624 Tonnen.<br />

Die Produktion von Herbiziden betrug im Gebiet Samara im Jahr 1990 ca.<br />

7.000 Tonnen. Bis 2002 wurde jedoch ein drastischer Rückgang um ca. 94 % auf<br />

414 Tonnen verzeichnet.<br />

Die Produktion von Schädlingsbekämpfungsmitteln wurde im Zeitraum 1996-2000<br />

ganz abgestellt, jedoch in den Jahren 2001 und 2002 wieder aufgenommen und belief<br />

sich jährlich auf ca. 200 Tonnen.<br />

7.3 Staatliche Unterstützung der Pflanzenproduktion<br />

Die von der Gebietsverwaltung eingeleiteten Maßnahmen zur Entwicklung des landwirtschaftlichen<br />

Produktionspotentials haben zu einer Stabilisierung der Lage geführt


7 Charakteristik des Gebiets Samara 85<br />

und die Voraussetzungen für ein weiteres Produktionswachstum in der Agrarbranche<br />

des Gebietes Samara geschaffen.<br />

Seit 2001 wurden die Mittel im Budget der Regionalverwaltung - zur Stärkung der<br />

technischen Basis der Agrarbranche, zur Ausstattung der Agrarproduzenten mit Agrartechnik<br />

sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, zur Entwicklung der Saatzuchtstationen<br />

und zur Einführung fortschrittlicher Produktionsverfahren - erhöht.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Agrarunternehmen im Gebiet Samara hat sich seither<br />

verbessert. Das Wirtschaftsjahr 2003 haben 272 Betriebe - dies entspricht 55 % der<br />

Gesamtzahl der Agrarbetriebe - mit Gewinn abgeschlossen. Der Anteil der Betriebe,<br />

die keinen Gewinn erzielen konnten, ist von 46 % im Jahr 2003 auf 40 % im Jahr<br />

2004 gesunken.<br />

Im Rahmen des föderalen Programms zur „Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit in<br />

Russland“ und des Entwicklungsprogramms des Agrarkomplexes im Gebiet Samara<br />

wurden Maßnahmen zur erhöhten Nutzung von Mineraldüngern getroffen. Die vom<br />

regionalen Ministerium für Landwirtschaft und von den Bezirksregierungen festgelegte<br />

Ausbringungsnorm für Mineraldünger sollte jährlich stufenweise von 25 kg/ha im<br />

Jahr 2001 auf ca. 400 bis 450 kg/ha im Jahr 2004 erhöht werden. Für die Umsetzung<br />

dieses Vorhabens war eine Unterstützung der Agrarbetriebe durch Subventionen aus<br />

dem Budget der Regionalverwaltung zur Kompensierung der Mineraldüngerkosten<br />

vorgesehen (ZENTRUM FÜR DIE WIRTSCHAFTSKONJUNKTUR BEI DER REGIERUNG DER RF,<br />

2002).<br />

Durch diese Subventionen wurde vor allem der Bedarf der Agrarproduzenten an Umlaufmitteln<br />

für die Durchführung der anfallenden landwirtschaftlichen Arbeiten gedeckt.<br />

Dadurch ist auch das Volumen der gesamten landwirtschaftlichen Produktion<br />

in den Agrarbetrieben aller Kategorien gegenüber dem Jahr 2000 stetig gestiegen.<br />

Die einzelbetrieblichen Ergebnisse der Jahre 2002 bis 2004 bestätigen die Beobachtung,<br />

dass durch den Einsatz fortschrittlicher landwirtschaftlicher Verfahren sowie<br />

durch staatliche Unterstützung die marktwirtschaftlichen Mechanismen gelenkt sowie<br />

die Dynamik des wirtschaftlichen Wachstums stabilisiert werden können.


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 86<br />

8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion<br />

Die Bewertung der Ist-Situation in der Körnerfrüchteproduktion basiert auf den Kalkulationen<br />

der Ertragsleistungen in den Agrarbetrieben im Gebiet Samara. Hier werden<br />

außerdem die wichtigsten Kosten, die während der Körnerfrüchteproduktion entstehen,<br />

wie z.B. der Einsatz der Agrartechnik, der Arbeitskraft, des Saatgutes sowie der<br />

ertragssteigernden Mitteln analysiert und in der Form von Teilkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen<br />

dargestellt. Dadurch können die anfallenden Produktionskosten<br />

einzeln analysiert sowie den Optimierungsbedarf präzise festgestellt werden.<br />

Darauf basierend werden die lohnkostenfreien Deckungsbeiträge kalkuliert, die eine<br />

Aussage bezüglich der Effizienz der Körnerfrüchteproduktion und des Einsatzes einzelner<br />

Produktionsfaktoren im Gebiet Samara ermöglichen.<br />

Die Maschinenkostenkalkulationen sowie die Deckungsbeitragsrechnungen basieren<br />

auf Daten, die zum großen Teil während der Befragungen auf einzelnen Agrarbetrieben<br />

im Gebiet Samara erhoben wurden (Abbildung 18).<br />

Chworostjanski<br />

Bezirk<br />

Quelle: www.economy.sam-reg.ru<br />

Koschkinski<br />

Bezirk<br />

Pestrawski<br />

Bezirk<br />

Samara •<br />

Abbildung 18: Verteilung der befragten Betriebe<br />

Кинель-<br />

Kinelski<br />

Bezirk<br />

Wolshski<br />

Bezirk


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 87<br />

Im Rahmen der Befragung wurden im Gebiet Samara insgesamt 6 Betriebe in 5 Bezirken<br />

für die nachfolgenden Kalkulationen ermittelt:<br />

1. Bezirk Chworostianski - SPK Dimitrow (GUP „Nowogurowskaja“)<br />

2. Bezirk Koschkinski - staatlicher Zuchtbetrieb „Drushba“<br />

3. Bezirk Kinelski - SPK Kolchose Kaljagin, Kolchose Kuibyschew<br />

4. Bezirk Wolshski - SPK „Progress“<br />

5. Bezirk Pestrawski - Kolchose Tschapajew<br />

Die Getreideproduktion der oben dargestellten Bezirke beträgt ca. 23 % der Gesamtproduktion<br />

im Gebiet Samara (Tabelle 30), wobei die höchste Getreideproduktion in<br />

den Jahren 2000 bis 2002 im Bezirk Chworostianski erzielt wurde und im Durchschnitt<br />

ca. 124.000 Tonnen betrug.<br />

Tabelle 30: Übersicht über die Getreideproduktion in den befragten Bezirken (2000-<br />

2002)<br />

Gebiet Samara<br />

Bezirke<br />

Gesamt 1 2 3 4 5<br />

LN-Fläche, Tsd. ha, davon: 4014 167 139 155 163 180<br />

Ackerfläche, Tsd. ha 3049 139 105 112 119 144<br />

Getreidefläche, Tsd. ha 1285 70 48 45 43 71<br />

Getreideproduktion - gesamt, Tsd. Tonnen 1952 124 83 85 62 95<br />

Hektarertrag, dt/ha 15,2 17,7 17,4 18,9 14,6 13,4<br />

Quelle: Statistischer Sammelband “Landwirtschaft im Gebiet Samara“, Samara 2000-2002<br />

Der Hektarertrag betrug im Durchschnitt ca. 16,4 dt/ha und lag damit über dem<br />

durchschnittlichen Hektarertrag im Gebiet Samara. Der unter den befragten Bezirken<br />

höchste Hektarertrag wurde mit 18,9 dt/ha im Bezirk Kinelski erreicht.<br />

Die Entwicklung der Getreidefläche in den zur Befragung ausgewählten Bezirken war<br />

rückläufig und nahm damit dieselbe Richtung wie die ebenfalls allgemein rückgängigen<br />

Entwicklung der Saatfläche im Gebiet Samara. Der Anteil der in den Bezirken<br />

bewirtschafteten Getreidefläche betrug in den Jahren 2000 bis 2002 lediglich ca.<br />

22 % der gesamten Getreidefläche im Gebiet Samara.<br />

8.1 Getreideproduktion in den befragten Agrarbetrieben<br />

Die allgemeine wirtschaftliche Lage der Agrarbetriebe, die Effektivität der Getreideproduktion<br />

sowie deren Ausstattung mit Agrartechnik waren relevante Kriterien für<br />

die Aufnahme der Betriebe in die Befragungen.<br />

Alle sechs der im Rahmen der Befragungen untersuchten Betriebe bauen Getreide<br />

an. Die mit Körnerfrüchten bestellte Fläche variierte von 3.200 ha (Kolchose Kuibyschev)<br />

bis 10.000 ha (Kolchose Tschapajew).


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 88<br />

Aus der Tabelle 31 ist ersichtlich, dass in allen Betrieben Winterweizen angebaut<br />

wurde. Die für den Winterweizen günstigen Anbaubedingungen im Gebiet Samara<br />

spiegeln sich in der Höhe der Hektarerträge wider.<br />

Tabelle 31: Übersicht über die Getreidefläche, ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Körnerfrüchte, gesamt 4 898 7 780 3 440 3 246 4 100 10 000<br />

Winterweizen 646 2 100 680 1 157 550 1 000<br />

Winterroggen 382 600 600<br />

Sommerweizen 2 300 2 400 640 1 200 2 500<br />

Sommergerste 680 1 150 770 850 2 800<br />

Hafer 670 2 000 1 000 1 300<br />

Buchweizen 100 250 372<br />

Sonnenblumen 800 720 948 500 1 800<br />

Einen großen Anteil an der Struktur der Anbaufläche belegt außerdem Sommergetreide.<br />

In den befragten Betrieben werden im Durchschnitt ca. 46 % der Saatfläche<br />

mit Sommergetreide bestellt.<br />

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Hektarerträge von Getreide in den befragten<br />

Agrarbetrieben. Der durchschnittliche Hektarertrag auf den befragten Agrarbetrieben<br />

befindet sich auf einem für das Gebiet Samara vergleichsweise hohen Niveau<br />

und beträgt ca. 20 dt/ha.<br />

Nach dem Niveau des Hektarertrages kann man die befragten Agrarbetriebe in drei<br />

Gruppen unterteilen. Zur ersten Gruppe mit Hektarerträgen bis 20 dt/ha gehören 3<br />

Betriebe: die SPK Dimitrow, die SPK Kolchose Kaljagin sowie die Kolchose Tschapajew.<br />

Die zweite Gruppe mit einem Hektarertrag von 20 bis 25 dt/ha bilden zwei Betriebe:<br />

die Kolchose Kujbischev sowie die SPK Progress. Die dritte Gruppe mit Hektarerträgen<br />

über 25 dt/ha stellt der staatliche Zuchtbetrieb Drushba dar.<br />

Tabelle 32: Übersicht über die Hektarerträge von Getreide, dt/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 27 37 25 28 28 16<br />

Winterroggen 27 31 19<br />

Sommerweizen 18 26 17 19 12<br />

Sommergerste 21 12 19 19 13<br />

Hafer 18 30 26 20<br />

Buchweizen 12 12 13<br />

Sonnenblumen 7 17 20 13 6<br />

Durchschnitt 18 29 17 20 21 17


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 89<br />

In der Kolchose Tschapajew wurden in den Jahren 2001 bis 2003 durchschnittlich<br />

5.300 ha mit Sommergetreide bestellt. Der Hektarertrag auf dieser Fläche lag lediglich<br />

bei 12 dt/ha. Ähnliches war in der SPK Kaljagin zu beobachten.<br />

8.2 Marktleistung<br />

Um den Vergleich unter den Betrieben zu ermöglichen, wurde die dargestellte Marktleistung<br />

anhand der Getreidefläche gewichtet. Sie betrug im Jahr 2002 durchschnittlich<br />

ca. 116 €/ha. Die höchste Marktleistung wurde mit 144 €/ha im staatlichen<br />

Zuchtbetrieb Drushba erzielt (Tabelle 33), während der niedrigste Wert in der SPK<br />

Kolchose Tschapajew registriert wurde. Dieser betrug ca. 82 €/ha und lag damit 29 %<br />

unter dem Durchschnittsniveau der befragten Betriebe.<br />

Tabelle 33: Marktleistung bei konventionellem Anbauverfahren, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 185 208 170 192 192 109<br />

Winterroggen 201 135 144<br />

Sommerweizen 113 152 105 121 79<br />

Sommergerste 88 61 88 81 83<br />

Hafer 57 89 84 69<br />

Buchweizen 215 77 186<br />

Sonnenblumen 77 57 107 155 56<br />

Durchschnitt 118 144 91 142 117 82<br />

Die dargestellten Zahlen verdeutlichen die starke Abhängigkeit der Marktleistung<br />

vom Hektarertrag und von der Qualität des Erntegutes, nach der auch der Verkaufspreis<br />

bestimmt wird.<br />

8.3 Darstellung des vorhandenen Technikbestandes<br />

Der Agrartechnikbestand im Gebiet Samara ist überwiegend durch die in Russland<br />

und den GUS-Staaten hergestellten Landmaschinen und Geräte gekennzeichnet.<br />

Trotz überalterter Technik und verringerter Leistungsfähigkeit, wird diese weiter in<br />

der Getreideproduktion eingesetzt.<br />

Der Bestand der bei der Getreideproduktion eingesetzten Maschinen und Geräte,<br />

deren Anschaffungskosten sowie die jährliche Leistung sind im Anhang in den Tabellen<br />

A4-A9 ausführlich dargestellt.<br />

8.3.1 Traktoren<br />

Der Traktorenpark der befragten Agrarbetriebe besteht hauptsächlich aus den in<br />

Russland, Weißrussland und Ukraine hergestellten Traktoren wie z.B. den MTZ-


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 90<br />

80/82 (60 kW/ 81 PS) des Minsker Traktorenwerkes, den K-700/ 701<br />

(220 kW/ 330 PS) von Kirowez (Sankt Petersburg) sowie den DT 75 (70 kW/ 95 PS)<br />

des Wolgograder Traktorenwerkes (Tabelle 34). Einige der befragten Betriebe setzten<br />

zum Teil noch während der 1970er und 80er Jahre erworbene Traktoren, wie den<br />

T-70 (54 kW/ 75 PS) oder den T-4(A) (96 kW/130 PS), bei den anfallenden Arbeitsgängen<br />

ein.<br />

Im Rahmen des Finanzierungsprogramms der Gebietsverwaltung wurden im staatlichen<br />

Zuchtbetrieb „Drushba“ moderne Traktoren des Minsker Traktorenwerkes<br />

(Weißrussland) wie der MTZ-16131 (118 kW/ 160 PS) und der T-150 K<br />

(121 kW/ 165 PS) per Leasing erworben, während in der SPK Dimitrow Traktoren der<br />

Firma NewHolland, wie z.B. der Magnum MX-240 (177 kW/ 24 PS), eingesetzt werden.<br />

Tabelle 34: Bestand der Traktoren auf den befragten Agrarbetrieben, Stück<br />

Traktorentypen/<br />

Herstellungsregion<br />

Motorleistung<br />

KW/(PS)<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

StaatlicherZuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Russland (Ehem. GUS) 12 19 10 14 14 10<br />

T-70 54/(75) 4<br />

MTZ-80 (82) 60/(81) 4 8 2 4 6 4<br />

DT-75 70/(95) 4 2 6<br />

T-4 (A) 96/(130) 2 4 4<br />

MTZ-1221 96/130<br />

HTZ-16131 118/160<br />

T-150 K 121/(165) 5 2<br />

K-700 (701) 220/(330) 2 2 2 4 6 2<br />

Import 2<br />

Magnum MX-240 177/(240) 2<br />

Gesamt 14 19 10 14 14 10<br />

8.3.2 Geräte<br />

Die Mehrheit der auf den befragten Agrarbetrieben eingesetzten Geräte wurde in<br />

Russland hergestellt (Tabelle A3). Neben den in Russland hergestellten Geräten<br />

setzt die SPK Dimitrow westeuropäische Geräte ein: zwei in den letzten Jahren erworbene<br />

Pflüge der Firma Lemken sowie eine für Mulch- und Direktsaat geeignete<br />

Drillmaschine der Firma Amazone, DMC Primera 601.<br />

Die Ausstattung der befragten Agrarbetriebe mit im Inland hergestellten Geräten für<br />

die Saatbettbereitung, Saat, Düngung und den Pflanzenschutz kann als nicht zufrieden<br />

stellend bewertet werden. Zum einen ist der Bestand an vorhandenen Geräten<br />

sehr begrenzt, was deren Einsatz und damit auch den Verschleiß intensiviert. Zum


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 91<br />

zweiten werden immer noch häufig reparierte Geräte eingesetzt, die das während<br />

des Produktionsprozesses notwendige Leistungsniveau nicht erreichen können.<br />

8.3.3 Mähdrescher<br />

Im Rahmen der Befragung auf den Agrarbetrieben im Gebiet Samara wurde festgestellt,<br />

dass der Mähdrescherpark zumeist aus zwei Mähdreschertypen des russischen<br />

Herstellers Rostselmasch besteht: dem DON-1500 (B) sowie dem SK-5 Niwa<br />

(Tabelle 35).<br />

In der SPK Progress und in der Kolchose Tschapajew werden seit 1994 die Mähdrescher<br />

Jenisei 1200 NM des Krasnojarsker Mähdrescherwerkes eingesetzt. Die in den<br />

befragten Betrieben bei der Getreideernte eingesetzten Mähdrescher verfügen über<br />

eine Motornennleistung von 103 bis 162 PS.<br />

Tabelle 35: Bestand der Mähdrescher auf den befragten Agrarbetrieben, Stück<br />

Traktoren<br />

Motorleistung<br />

KW/(PS)<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Russland (Ehem. GUS) 7 12 6 6 10 9<br />

SK-5 Niva 103/(140) 3 4 2 3 4 5<br />

Jenisey-1200 1NM 103/(140) 2 4<br />

DON-1500 (B) 162/(220) 4 8 4 3 4<br />

Während die SPK Progress und die Kolchose Tschapajew einige Versuche unternahmen,<br />

um ihren Mähdrescherbestand zu erneuern, nutzten die restlichen Betriebe<br />

völlig veraltete Erntemaschinen.<br />

8.4 Kalkulation der Produktionskosten<br />

8.4.1 Saatgutkosten<br />

Qualitativ einwandfreies Saatgut trägt wesentlich zum ökonomischen Erfolg in der<br />

Landwirtschaft bzw. in der Getreideproduktion bei. Deswegen stellen die Saatgutkosten<br />

einen wichtigen Bestandteil in der Kostenstruktur dar und betragen ca. 8 % der<br />

Gesamtkosten bei der Getreideproduktion.<br />

Im Rahmen der Befragungen wurde in allen Betrieben festgestellt, dass das zur Aussaat<br />

benötigte Saatgut zum großen Teil auf den Betrieben selbst produziert und nur<br />

zu einem geringen Teil zugekauft wird.<br />

Die Saatgutkosten betrugen auf den befragten Betrieben im Jahr 2002 durchschnittlich<br />

9,6 €/ha, wobei der niedrigste Wert (7,2 €/ha) im staatlichen Zuchtbetrieb Drushba<br />

registriert wurde (Tabelle 36).


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 92<br />

Tabelle 36: Übersicht über die Saatgutkosten, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 8,0 5,7 8,9 22,8 9,2 14,2<br />

Winterroggen 17,9 12,4 16,5<br />

Sommerweizen 14,9 8,6 12,8 8,7 9,5<br />

Sommergerste 9,5 8,8 14,8 11,9 6,3<br />

Hafer 3,8 4,8 6,6 5,0<br />

Buchweizen 16,4 4,5 2,5<br />

Sonnenblumen 4,5 4,5 8,5 0,3 8,9<br />

Durchschnitt 11,0 7,2 8,4 14,4 7,9 8,8<br />

In der Kolchose Kuibyschev wurde für das Saatgut ca. 14,4 €/ha ausgegeben, was<br />

auf einen vergleichsweise hohen Anteil an zugekauftem Saatgut hinweist.<br />

8.4.2 Düngemittelkosten<br />

Eine optimale Nutzung von Mineraldüngern trägt nicht nur zur Ertragssteigerung,<br />

sondern auch zur Erhöhung der Produktqualität sowie zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit<br />

der angebauten Kultur unter ungünstigen Bedingungen bei.<br />

Als Folge der intensiven Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten ist im Gebiet Samara<br />

ein stetiger Rückgang der Bodenfruchtbarkeit zu bemerken. Trotz der Bemühungen<br />

der Gebietsverwaltung, die Landwirtschaft bzw. die Pflanzenproduktion im<br />

Rahmen des Programms zur „Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit“ mit den nötigen<br />

Produktionsmitteln zu versorgen, werden Mineraldünger in der Getreideproduktion<br />

kaum bzw. gar nicht eingesetzt.<br />

Tabelle 37: Übersicht über die Düngemittelkosten, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Winterweizen 18,1 6,7 3,7 12,5<br />

Winterroggen 11,7 6,7<br />

Sommerweizen 6,3 6,6 5,6 5,4<br />

Sommergerste 5,6 3,7 4,5<br />

Hafer 6,7 4,9 1,0<br />

Buchweizen 7,3 5,2<br />

Sonnenblumen 6,7 4,5<br />

Durchschnitt 8,4 6,1 3,4 5,0<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Durchschnittlich haben die Mineraldüngerkosten bei den befragten Betrieben einen<br />

Anteil von ca. 10 % an den Gesamtkosten der Getreideproduktion. Die durchschnittlichen<br />

Düngemittelkosten betragen bei vier der befragten Betriebe ca. 6 €/ha (Tabelle<br />

37), in der SPK Dimitrow hingegen insgesamt 8,4 €/ha.


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 93<br />

8.4.3 Pflanzenschutzmittelkosten<br />

Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln spielt eine große Rolle bei der Bestandserhaltung<br />

der angebauten Kultur. Die Menge, Art sowie der Zeitpunkt der Anwendung<br />

der Pflanzenschutzmittel üben einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität sowie<br />

auf den Ertrag aus. Eine unzureichende, bzw. nicht rechtzeitige Anwendung von<br />

Pflanzenschutzmitteln wirkt sich deshalb vor allem negativ auf die Marktleistung aus.<br />

Der Anteil der Pflanzenschutzmittelkosten in der gesamten Kostenstruktur beträgt auf<br />

den befragten Betrieben im Jahr 2002 lediglich 6 %. Die Hektarkosten für Pflanzenschutzmittel<br />

liegen im Durchschnitt bei ca. 2,1 € (Tabelle 38).<br />

Tabelle 38: Übersicht über die Pflanzenschutzmittelkosten, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

Insgesamt werden von den befragten Betrieben nur geringe Mengen an Pflanzenschutzmitteln<br />

ausgebracht, dadurch kann keine wesentliche Wirkung auf Schädlinge<br />

und Krankheiten erzielt werden.<br />

8.5 Kalkulation der Maschinenkosten<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 4,4 2,9 2,2 5,1 1,6 1,9<br />

Winterroggen 2,1 2,2<br />

Sommerweizen 0,4 2,5 2,2 1,8 1,9<br />

Sommergerste 2,5 1,8 5,7 1,6<br />

Hafer 2,1 2,5 0,8<br />

Buchweizen 1,2 1,2<br />

Sonnenblume 9,4 1,2 3,0 0,7<br />

Durchschnitt 2,8 2,6 1,8 3,3 1,7 0,8<br />

Die Kosten von Maschinen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Zinsansatz,<br />

Abschreibung, Reparaturen, Betriebsstoffe, Versicherungen, Unterbringung<br />

und Wartung (Reisch und Zeddies, 1992).<br />

In den unten dargestellten Kalkulationen werden die fixen Kosten aufgrund des Fehlens<br />

der Versicherung für die Agrartechnik und den geringen oder fehlenden Unterbringungskosten<br />

allein durch den Zinsansatz dargestellt.<br />

Die Betriebsstoffe wie z.B. Kraftstoff und Schmierstoffe sowie die Wartung und Reparatur<br />

gehören zu variablen Kosten. Die in den befragten Agrarbetrieben für die eingesetzte<br />

Agrartechnik linear kalkulierten Abschreibungen wurden in den Deckungsbeitragsrechnungen<br />

nicht berücksichtigt, weil fast alle vorhandenen Maschinen technisch<br />

veraltert sind und in der Regel keinen Wiederveräußerungswert haben.


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 94<br />

Im Rahmen der durchgeführten Berechnungen wurde festgestellt, dass die anfallenden<br />

Maschinenkosten auf den ausgewählten Agrarbetrieben im Durchschnitt ca.<br />

53 % der Gesamtkosten in der Getreideproduktion betragen.<br />

Die gesamten Maschinenkosten belaufen sich auf durchschnittlich 19,4 €/ha. In der<br />

Struktur der Maschinenkosten gehören die Bodenbearbeitung mit durchschnittlich<br />

48 % (9,4 €/ha) und die Ernte mit 21 % (3,8 €/ha) zu den kostenintensivsten Arbeitsgängen<br />

(Abbildung 19).<br />

Ernte<br />

21%<br />

Düngung<br />

7%<br />

Pflanzenschutz<br />

2%<br />

Transport und<br />

Entladung<br />

8%<br />

Saat<br />

14%<br />

Bodenbearbeitung<br />

48%<br />

Abbildung 19: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen beim konventionellen<br />

Anbauverfahren<br />

Demgegenüber belegen die Kosten für den Maschineneinsatz im Bereich Düngung<br />

ca. 7 % und können mit den ebenfalls geringfügigen Kosten für Transport und Entladung,<br />

die ca. 8 % betragen, verglichen werden. Die Maschinenkosten beim Pflanzenschutz<br />

belegen in der Struktur der gesamten Maschinenkosten einen Anteil von<br />

ca. 2 %.<br />

Die Analyse der Maschinenkostenstruktur bei der Getreideproduktion deutet auf einen<br />

sehr hohen Anteil an Maschinenkosten beim Anbau von Sommerweizen hin. Mit<br />

durchschnittlich 5,4 €/ha liegen sie bei ca. 28 %. Beim Anbau von Winterweizen und<br />

Sommergerste werden demgegenüber für den Maschineneinsatz nur 4,1 €/ha und<br />

2,9 €/ha benötigt.<br />

Beim Anbau von Winterroggen wird in einigen Betrieben auf die Arbeitsgänge Düngung<br />

und Pflanzenschutz ganz verzichtet, wodurch niedrige Maschinenkosten von<br />

bis zu 2,0 €/ha zustande kommen (Tabelle 39).


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 95<br />

Im Rahmen der Berechnungen wurde festgestellt, dass auf dem staatlichen Zuchtbetrieb<br />

Drushba (29,2 €/ha) und in der SPK Dimitrow (22,2 €/ha) die unter den befragten<br />

Betrieben höchsten Maschinenkosten anfielen. Die Höhe der Maschinenkosten in<br />

diesen Betrieben wurde zum Teil durch den im Vergleich zu anderen befragten Betrieben<br />

intensiveren Einsatz der Pflanzenschutz- sowie Düngemittel bedingt.<br />

Tabelle 39: Maschinenkosten bei konventionellen Anbauverfahren, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 25,2 32,9 11,1 16,4 25,5 11,9<br />

Winterroggen 25,5 32,2 34,7<br />

Sommerweizen 23,5 32,1 9,8 19,0 16,3<br />

Sommergerste 21,4 15,3 17,2 16,6 10,4<br />

Hafer 14,9 23,4 20,2 22,8<br />

Buchweizen 27,2 14,8 19,6<br />

Sonnenblumen 19,7 6,9 6,0 17,4 37,5<br />

Gesamt 22,2 29,2 11,7 13,9 19,5 19,9<br />

Aufgrund des geringen Maschineneinsatzes bei allen angebauten Kulturen war in der<br />

SPK Kolchose Kaljagin der unter den befragten Betrieben niedrigste Wert der Maschinenkosten<br />

von 11,7 €/ha zu verzeichnen.<br />

Die durch fehlende Arbeitsgänge bedingte Senkung der Maschinenkosten wirkt sich<br />

in diesem Fall jedoch negativ auf die Qualität der durchgeführten Arbeitsgänge und<br />

letztendlich auf die Produktqualität aus.<br />

8.6 Kalkulation der Arbeitskosten<br />

Der Arbeitsaufwand der während der Getreideproduktion beschäftigten Arbeitskräfte<br />

sowie die Höhe der Arbeitskosten variieren auf den befragten Betrieben und werden<br />

durch die Intensität der durchgeführten Arbeitsgänge bestimmt.<br />

Durchschnittlich beträgt der Arbeitsaufwand in den befragten Betrieben 3,6 AKh/ha<br />

(Tabelle 40). Zu den Agrarbetrieben mit dem höchsten Arbeitsaufwand von<br />

5,8 AKh/ha gehört der staatliche Zuchtbetrieb Drushba.<br />

Tabelle 40: Übersicht über Arbeitsaufwand und -kosten in der Getreideproduktion<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Arbeitsaufwand, AKh/ha 3,7 5,8 2,7 3,8 2,9 2,5<br />

Arbeitskosten, €/ha 4,6 4,5 1,6 3,1 2,8 1,7


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 96<br />

Die unterschiedlich hohe Anzahl der Arbeitskräfte spiegelt sich in der Höhe der Arbeitskosten<br />

wider. Zusätzlich werden die Arbeitskosten durch das unterschiedliche<br />

Gehaltsniveau der Beschäftigten beeinflusst.<br />

Die durchschnittlichen Lohnkosten auf den befragten Agrarbetrieben betragen ca.<br />

3 €/ha. Die SPK Dimitrow und der Staatliche Zuchtbetrieb Drushba sind mit 4,6 bzw.<br />

4,5 €/ha somit die Betriebe mit den höchsten Lohnkosten. In der SPK Kolchose Kaljagin<br />

sowie in der Kolchose Tschapajew mit dem niedrigsten Arbeitsaufwand<br />

(2,6 AKh/ha) lagen die Lohnkosten bei ca. 1,6 €/ha und betragen die Hälfte des<br />

Durchschnittswertes.<br />

In der Kostenstruktur der Getreideproduktion liegen die gesamten Arbeitskosten bei<br />

ca. 7,3 %. Durch ihren geringen Anteil nehmen sie keinen nennenswerten Einfluss<br />

auf die Effektivität der Getreideproduktion.<br />

8.7 Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion bei Einsatz des vorhandenen<br />

Technikbestandes<br />

Die im Anhang in den Tabellen A10-A15 ausführlich dargestellten Deckungsbeitragsrechnungen<br />

basieren auf den vor Ort erhobenen Daten sowie auf den oben beschriebenen<br />

Kostenpunkten und charakterisieren somit die erwirtschafteten Ergebnisse<br />

bei der Getreideproduktion im jeweiligen Betrieb.<br />

In Tabelle 41 sind die kalkulierten Kosten sowie die erzielten Deckungsbeiträge in<br />

den befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara zusammenfassend dargestellt.<br />

Tabelle 41: Kalkulation der Deckungsbeiträge, €/ha<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Marktleistung 118 144 91 142 117 82<br />

Saatgutkosten 11 7 8 14 8 9<br />

Düngemittelkosten 8 6 3 5<br />

Pflanzenschutzmittelkosten 3 3 2 3 2 1<br />

Maschinenkosten 22 29 12 14 19 20<br />

Proportionale Spezialkosten 46 47 27 33 37 31<br />

Deckungsbeitrag 72 97 64 109 81 51<br />

Lohnkosten ständige AK 2 4 2 3 3 2<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 70 92 63 106 78 49<br />

Der durchschnittliche entsprechend dem Anbauverhältnis gewichtete Deckungsbeitrag<br />

liegt in den befragten Agrarbetrieben bei ca. 79 €/ha. In der Kolchose Kuibyschew<br />

mit 109 €/ha wird der höchste Deckungsbetrag erreicht. Dieses Ergebnis ist


8 Kosten und Leistungen in der Getreideproduktion 97<br />

durch die reduzierte Nutzung von Produktionsmitteln sowie die Nutzung kostengünstiger,<br />

jedoch völlig veralteter Agrartechnik zu erklären.<br />

Der niedrigste Deckungsbeitrag wurde mit 51 €/ha für die Kolchose Tschapajew errechnet.<br />

Dieser kann vor allem auf die verhältnismäßig hohen proportionalen Spezialkosten<br />

im Vergleich zur erzielten niedrigen Marktleistung zurückgeführt werden.<br />

Die in der Getreideproduktion erzielten Ergebnisse weisen auf eine allgemein ungenügende<br />

Ausschöpfung der vorhandenen Kapazitäten sowie einen nicht ausreichend<br />

gedeckten Bedarf an Produktionsressourcen hin.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 98<br />

9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen<br />

9.1 Potenziale zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion<br />

bei optimierten Anbauverfahren<br />

Die oben dargestellten Kalkulationen weisen darauf hin, dass die derzeitige Lage in<br />

der Getreideproduktion der befragten Betriebe einer Veränderung der Anbauverfahren<br />

bzw. einer Modernisierung des Maschinenparks sowie einer besseren Ausstattung<br />

mit Produktionsmitteln bedarf.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Optimierung der Anbauverfahren von Getreide in<br />

den befragten Betrieben vorgenommen. Eine Alternative zu den gegenwärtig eingesetzten<br />

konventionellen Anbauverfahren stellen ressourcenschonende bzw. wassersparende<br />

Anbauverfahren dar.<br />

Konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat als ressourcenschonende Anbauverfahren<br />

haben deutliche ökologische Vorteile gegenüber Systemen mit wendender<br />

Bodenbearbeitung. Während die konventionelle Bodenbearbeitung das alljährliche<br />

Lockern und Wenden der Bodenkrume mit dem Pflug vorsieht, sind konservierende<br />

(pfluglose) Anbauverfahren durch Reduzierung der Bearbeitungsintensität und Verzicht<br />

auf wendende Bearbeitung charakterisiert (Tabelle 42).<br />

Tabelle 42: Gegenüberstellung der Anbauverfahren<br />

Konventionelles<br />

Anbauverfahren<br />

Stoppelfurche<br />

Pflugloses<br />

Anbauverfahren<br />

Direktsaat<br />

Düngung (Mineraldünger)<br />

Pflügen<br />

Eggen<br />

Düngung (Mineraldünger)<br />

Grubbern Grubbern<br />

Bestellung Bestellung (Mulchsaat) Bestellung u. Düngung<br />

Nachdüngung Nachdüngung Nachdüngung<br />

Pflanzenschutz (Herbizide) Pflanzenschutz (Herbizide) Pflanzenschutz (Herbizide)<br />

Pflanzenschutz (Fungizide) Pflanzenschutz (Fungizide) Pflanzenschutz (Fungizide)<br />

Pflanzenschutz (Insektizide) Pflanzenschutz (Insektizide) Pflanzenschutz (Insektizide)<br />

Ernte Ernte Ernte<br />

Bei der pfluglosen Bodenbearbeitung werden ein oder mehrere Grubbereinsätze vorausgesetzt,<br />

um den Boden krumentief zu lockern. In der oberen Bodenschicht<br />

verbleiben dabei das Stroh und die Stoppel, deren bodenschützende Wirkung die<br />

Erosionsgefahr mindert. Direktsaat wird als Bestellung ohne jegliche Bodenbearbeitung<br />

definiert. Voraussetzung dafür ist jedoch der Einsatz von speziellen Sämaschinen<br />

wie z. B. Scheibenmaschinen.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 99<br />

Um die im Rahmen des Einsatzes der optimierten Anbauverfahren entstehenden<br />

Kosten zu berechnen und um deren betriebswirtschaftliche Effekte in den befragten<br />

Betrieben zu analysieren, ist es notwendig, die speziell an diese Anbauverfahren angepasste<br />

Agrartechnik in die Kalkulationen mit einzubeziehen.<br />

9.2 Darstellung des optimierten Technikbestandes<br />

Im Rahmen der Optimierung der Anbauverfahren wurde davon ausgegangen, dass<br />

die auf den befragten Betrieben vorhandene und überwiegend veraltete Agrartechnik<br />

durch spezielle Landmaschinen und Geräte, die sich zum Einsatz bei pfluglosen Anbauverfahren<br />

sowie bei Direktsaat eignen, ersetzt werden (Tabelle 43).<br />

Tabelle 43: Übersicht über den optimierten Agrartechnikbestand<br />

Arbeitsgang Maschine / Gerät Typ Hersteller<br />

Bodenbearbeitung Scheibengrubber Smaragd 9/600K Lemken<br />

Bestellung Drillmaschine DMC Primera 601 Amazone<br />

Einzelkornsämaschine ED 601 Amazone<br />

Pflanzenschutz Düngerstreuer ZA-M Max 3000 Amazone<br />

Düngung Pflanzenschutzspritze UG 3000 Amazone<br />

Ernte Mähdrescher Medion 320 CLAAS<br />

Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der oben genannten Geräte bildet das in Samara<br />

ansässige Unternehmen ZAO „Eurotechnika“, das Agrartechnik westeuropäischer<br />

Hersteller montiert. Die in der Tabelle 43 dargestellten, bei ZAO „Eurotechnika“<br />

gefertigten Maschinen und Geräte wurden im Rahmen des Pilot-Projektes auf einigen<br />

Agrarbetrieben im Gebiet Samara eingesetzt und erzielten positive Ergebnisse.<br />

Im Weiteren werden die oben genannten Geräte und deren technische Eignung für<br />

ressourcenschonende Anbauverfahren und Direktsaat ausführlich beschrieben.<br />

Bodenbearbeitung: Smaragd 9/600K<br />

Eine sehr flache Bodenbearbeitung dient dazu, Ausfallgetreide zu bekämpfen, gegebenenfalls<br />

Ernterückstände einzuarbeiten und leichte Strukturschäden zu beseitigen.<br />

Als geeignetes Bodenbearbeitungsgerät beim optimierten Anbauverfahren von Getreide<br />

stellt der Scheibengrubber der Firma Lemken, Smaragd 9/600K, mit einer Arbeitsbreite<br />

von 6,0 m und einer Bearbeitungstiefe von max. 10 cm dar (Tabelle 44),<br />

der bei einem breiten Spektrum unterschiedlicher Bodenbearbeitungsvorgänge wie<br />

z.B. bei der Bodenbearbeitung nach der Ernte, Bodenlockerung sowie der Einarbeitung<br />

von Mineraldünger und organischer Masse eingesetzt werden kann. Der Smaragd<br />

9/600K kann an Traktoren mit einer Motorleistung von min. 114 kW angebaut<br />

werden.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 100<br />

Tabelle 44: Technische Charakteristika des Scheibengrubbers Smaragd 9/600K<br />

Quelle: www.eurotechnika.ru, 2005<br />

Traktorleistung (min), kW von 114 bis 191<br />

Einarbeitungstiefe, cm bis 10<br />

Arbeitsbreite, m 6<br />

Masse, kg 2200<br />

Durch den Einsatz dieses Grubbers kann die Bodenoberfläche optimal an die Anforderungen,<br />

die bei Minimalbodenbearbeitung erfüllt werden sollen, für den Getreideanbau<br />

angepasst werden. Durch die austauschbaren Flügelschare werden der Boden<br />

und die pflanzlichen Reste bei gleichzeitiger Lockerung der Bodenoberfläche<br />

sowie bei gleichmäßiger Arbeitsbreite durchmischt. Die sphärenförmigen Scheiben<br />

tragen zur intensiven Bodenzerkrümelung sowie zu einer gleichmäßigen Einebnung<br />

der Bodenoberfläche bei. Cambridge- und Crossskill-Walzen sorgen für die ausreichende<br />

Rückverdichtung des Bodens.<br />

Bestellung: DMC Primera 601 und ED 601<br />

DMC Primera 601<br />

Die Großflächen-Drillmaschine DMC Primera 601 ist mit entsprechend ausgerüsteten<br />

Schareinheiten für die Mulch- und Direktsaat von Getreide sowie Körnerleguminosen<br />

geeignet, aber auch für die Saat nach konventioneller Bodenbearbeitung. Sie ist mit<br />

Traktoren mit einer Leistung von 110 kW einsetzbar (Tabelle 45).<br />

Tabelle 45: Technische Charakteristika der Drillmaschine DMC PRIMERA 601<br />

Quelle: www.eurotechnika.ru, 2005<br />

Traktorleistung (min), kW 110<br />

Einsatzgeschwindigkeit, km/h bis 15<br />

Arbeitsbreite, m 6<br />

Transportbreite, m 3<br />

Saatgutbehälter, Liter 3000<br />

Masse, kg 5500<br />

Der große Zusatzbehälter, die pneumatische Saatgutzubringung und das Dosierungssystem<br />

sind kennzeichnend für diese Sämaschine. Der Saatgutbehälter ist mit<br />

3000 l für eine erhöhte Flächenleistung ausgelegt. Die 6 m breite Drillmaschine ist<br />

auf 3 m Transportbreite zusammenklappbar. Beim Einsatz kann eine Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von 15 km/h erreicht werden.<br />

Mit Hilfe eines zusätzlichen Anbausatzes ist es möglich, bei der Saat gleichzeitig mineralische<br />

Düngemittel auszubringen.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 101<br />

ED 601<br />

Die Einzelkornsämaschine ED 601 ist bei der Aussaat von Hackfrüchten wie Sonnenblumen,<br />

Zuckerrüben usw. auf Großbetrieben mit Schleppern mit einer Motorleistung<br />

von 110 kW einsetzbar. Die Sämaschinen der ED-Baureihe werden mit Arbeitsbreiten<br />

von 3 m bis 9 m hergestellt. Die Arbeitsbreite der in den optimierten Maschinenkostenberechnungen<br />

eingesetzten Sämaschine beträgt 6 m (Tabelle 46).<br />

Tabelle 46: Technische Charakteristika der Einzelkornsämaschine ED 601K<br />

Quelle: www.eurotechnika.ru, 2005<br />

Traktorleistung (min), kW 110<br />

Arbeitsleistung, km/h bis 10<br />

Arbeitsbreite, m 6<br />

Transportbreite, m 2,7<br />

Saatgutbunker, Liter 32<br />

Mineraldüngerbunker, Liter 750<br />

Masse, kg 2112<br />

Die Aussaat ist mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 10 km/h möglich. Das<br />

Volumen des Saatgutbunkers beträgt 32 l, das des Bunkers für Mineraldünger ca.<br />

750 l.<br />

Düngung: ZA-M Max 3000<br />

Der Düngerstreuer ZA-M Max 3000 ist ein Zweischeibendüngerstreuer und kann bei<br />

Groß- und Lohnunternehmen eingesetzt werden. Die minimale Traktorleistung für<br />

den Einsatz mit dem Mineraldüngerstreuer ZA-M Max 3000 beträgt 59 kW (Tabelle<br />

47).<br />

Tabelle 47: Technische Charakteristika des Düngerstreuers ZA-M Max 3000<br />

Quelle: www.Amazone.de, 2005<br />

Traktorleistung (min), kW 59<br />

Arbeitsbreite, m 10-36<br />

Ausbringungsmenge, kg/ha 2-1500<br />

Behälter, Liter 3000<br />

Der Grundbehälter besitzt ein Fassungsvermögen von 3000 l und kann durch Aufsätze<br />

auf bis zu 3600 l vergrößert werden.<br />

Pflanzenschutz: UG 3000<br />

Die Anhängefeldspritze ist mit Behältergrößen von 2200, 3000 oder 4500 l speziell<br />

auf den Einsatz auf Großbetrieben und Lohnunternehmen abgestimmt. Sie zeichnet<br />

sich durch einen breiten Profilstahlrahmen, einen kompakten Behälter und die robus-


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 102<br />

te Gestängetechnik aus. Die Spritzgestänge besitzen Arbeitsbreiten von 15 m bis<br />

28 m (UG 3000 – 24 m) (Tabelle 48).<br />

Tabelle 48: Technische Charakteristika der Feldspritze UG 3000<br />

Quelle: www.Amazone.de, 2005<br />

Traktorleistung (min), kW 59<br />

Arbeitsbreite, m 24<br />

Ausbringungsmenge, l/ha 27-960<br />

Behälter, Liter 3000<br />

Die Leichtbauweise ermöglicht den Einsatz dieser Pflanzenschutzspritze auch mit<br />

kleineren Schleppern mit einer Leistung ab 59 kW. Das Behältervolumen der<br />

UG 3000 beträgt 3000 l.<br />

Mähdrescher<br />

Im Rahmen des Programms für die Erneuerung des Agrartechnikbestandes in der<br />

Landwirtschaft zur Einführung wassersparender Produktionsverfahren, welches im<br />

Gebiet Samara umgesetzt wurde, konnten einige Agrarbetriebe Erntemaschinen unter<br />

günstigen Bedingungen per Leasing erwerben. Die selbstfahrenden Mähdrescher<br />

der Firma CLAAS vom Typ Mega 204/ 208 wurden in diesem Rahmen in den vergangenen<br />

Jahren auf vielen Betrieben eingesetzt.<br />

Für die Kalkulation der Maschinenkosten während der Ernte wurde als Beispiel das<br />

aktuelle Mähdreschermodell der Firma CLAAS, Medion 320, mit einer Motorleistung<br />

von 147 kW/200 PS, verwendet, dessen technische Charakteristika den aus der früheren<br />

Baureihe eingesetzten Mega 204/208 ähneln (siehe Kapitel 5.2.2).<br />

Bei einer Schneidwerksbreite von 3,9-6,6 m sowie einem Korntankvolumen von<br />

6,5 m 3 eignen sich Mähdrescher dieser Baureihe optimal, um auf den befragten Betrieben<br />

eingesetzt zu werden.<br />

Traktoren und LKW<br />

Der Zustand und die Leistung der auf den befragten Agrarbetrieben in der Getreideproduktion<br />

eingesetzten Traktoren und LKW entsprachen den gestellten Voraussetzungen<br />

für den Einsatz mit den für die Optimierung des Produktionsprozesses bestimmten<br />

Geräten. Daher wurden diese in die Berechnungen ohne Änderung übernommen.<br />

9.3 Berechnung der optimierten Maschinenkosten<br />

Wie aus den oben dargestellten Kalkulationen der Maschinenkosten der befragten<br />

Betriebe im Gebiet Samara ersichtlich wird, stellen diese den größten Teil der in der<br />

Getreideproduktion anfallenden Kosten dar.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 103<br />

Alle im vorangegangenen Kapitel beschriebenen landwirtschaftlichen Maschinen und<br />

Geräte, die für die ressourcenschonenden Produktionsverfahren eingesetzt werden<br />

sollten, waren bereits auf Praxisbetrieben in Russland auf ihre Eignung und Effektivität<br />

hin überprüft worden, so dass hinsichtlich der Auswahl der Agrartechnik eine optimale<br />

Grundlage gewählt war.<br />

Die Gesamtkosten des Maschineneinsatzes setzen sich im Wesentlichen aus drei<br />

Kostenkomponenten zusammen: Reparatur- und Wartungskosten, Zinskosten sowie<br />

Betriebsstoffe.<br />

9.3.1 Abschreibung, Reparaturkosten und Zinskosten<br />

Der Umfang der jährlich anzusetzenden Abschreibungsraten wird zum großen Teil<br />

von der Einsatzintensität bestimmt. Die bereits oben beschriebenen üblichen Abschreibungssätze<br />

der befragten Agrarbetriebe wurden in die optimierten Berechnungen<br />

ohne Änderung übernommen. Die Summe der jährlichen Reparaturkosten wird<br />

in den Kalkulationen während der Abschreibungsdauer als gleich bleibend angenommen.<br />

Die Reparaturkostensätze unterscheiden sich jedoch nach der Art der Technik (Tabelle<br />

49). Bei landwirtschaftlichen Geräten, die bei der Bodenbearbeitung, Bestellung<br />

und Pflege sowie der Nacherntebearbeitung eingesetzt wurden, werden die Reparaturkosten<br />

mit einem Satz von 3 % des Anschaffungswertes berechnet<br />

Tabelle 49: Neupreise und Reparatursätze des optimierten Agrartechnikbestandes<br />

Maschine / Gerät<br />

Anschaffungspreis<br />

€<br />

Reparatursatz<br />

%<br />

Smaragd 9/600K 24.925 3,0<br />

DMC Primera 601 79.352 3,0<br />

ED 601 43.434 3,0<br />

ZA-M Max 3000 6.800 3,0<br />

UG 3000 36.399 3,0<br />

Medion 320 153.678 6,0<br />

Bei selbstfahrenden Landmaschinen wie Erntemaschinen und Traktoren betragen die<br />

Reparaturkosten ca. 6 % des Anschaffungswertes. Des Weiteren werden die Reparaturkosten<br />

der beim Transport des Saat- und Erntegutes sowie der Mineraldünger<br />

eingesetzten LKW mit 1 % ihres Anschaffungswertes kalkuliert (KTBL, 2002).<br />

9.3.2 Maschinenkosten<br />

In der Getreideproduktion stellt die Mechanisierung den größten Kostenblock dar. In<br />

Folge des Verzichts auf die wendende Bodenbearbeitung als einem sehr kostenintensiven<br />

Arbeitsgang können die Maschinenkosten bei der konservierenden Bodenbearbeitung<br />

deutlich reduziert werden.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 104<br />

Die durchschnittlichen Maschinenkosten betragen beim pfluglosen Anbauverfahren<br />

18,3 €/ha und sind damit um ca. 6 % niedriger als bei den in den Agrarbetrieben<br />

praktizierten intensiven Produktionsverfahren.<br />

Die bei der Bodenbearbeitung anfallenden Maschinenkosten betragen beim pfluglosen<br />

Anbauverfahren ca. 2,7 €/ha. Der Anteil der Bodenbearbeitung in der Struktur<br />

der gesamten Maschinenkosten reduziert sich im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren<br />

um 34 % und beträgt ca. 14 % der gesamten Maschinenkosten (Abbildung<br />

20).<br />

Ernte<br />

36%<br />

Transport und<br />

Entladung<br />

9%<br />

Düngung<br />

1%<br />

Pflanzenschutz<br />

12%<br />

Bodenbearbeitung<br />

14%<br />

Abbildung 20: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen beim pfluglosen<br />

Anbauverfahren<br />

Aufgrund des intensiven Einsatzes sowie der hohen Leistung des beim Düngen eingesetzten<br />

Düngemittelstreuers können die Maschinenkosten ungeachtet des hohen<br />

Anschaffungspreises reduziert werden und betragen 0,3 €/ha. Der Anteil der Maschinenkosten<br />

für die Düngung kann beim pfluglosen Anbauverfahren um ca. 6 % gesenkt<br />

werden.<br />

Im Gegensatz dazu ist im Rahmen der Optimierung des Maschineneinsatzes eine<br />

Steigerung der Erntekosten auf ca. 35 % (6,1 €/ha), der Bestellungskosten auf ca.<br />

28 % (5,2 €/ha) sowie der Pflanzenschutzkosten auf ca. 12 % (6,1 €/ha) zu beobachten.<br />

Diese Entwicklung ist durch die verhältnismäßig hohen Anschaffungspreise der<br />

Agrarmaschinen zu begründen. Es ist allerdings zu erwarten, dass der gesamte Leistungsvorrat<br />

der modernen Maschinen deutlich über dem der bislang eingesetzten<br />

Technik liegt. Somit müsste langfristig aufgrund geringerer tatsächlicher Abschreibungsraten<br />

mit niedrigeren Einsatzkosten zu rechnen sein.<br />

Saat<br />

28%


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 105<br />

Die höchste Einsparung an Maschinenkosten mit ca. 35 % ist beim staatlichen<br />

Zuchtbetrieb Drushba beim pfluglosen Anbauverfahren im Vergleich zur konventionellen<br />

Produktionsmethode zu verzeichnen. Die Ersparnis beträgt 10,1 €/ha (Tabelle<br />

50). In der SPK Dimitrow und in der SPK Progress ist ebenfalls eine wenn auch geringe<br />

Reduzierung der Maschinenkosten zu beobachten. Die Maschinenkosten sinken<br />

beim konservierenden im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren jeweils<br />

um ca. 23 % und betragen in der SPK namens Dimitrow 17,0 €/ha und bei SPK Progress<br />

14,4 €/ha.<br />

Tabelle 50: Maschinenkosten bei pfluglosen Anbauverfahren, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 15,7 19,7 14,7 25,6 17,1 20,9<br />

Winterroggen 17,3 23,5 24,2<br />

Sommerweizen 6,6 17,5 13,6 12,4 19,1<br />

Sommergerste 19,1 13,3 31,3 14,7 18,6<br />

Hafer 12,9 18,9 14,2 22,6<br />

Buchweizen 73,9 16,9 23,6<br />

Sonnenblumen 43,8 15,9 17,4 16,2 21,9<br />

Gesamt 17,0 19,1 14,5 24,3 14,4 20,4<br />

In der Kolchose Kuibyschew steigen die Maschinenkosten beim pfluglosen Anbauverfahren<br />

hingegen um 57 % im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren an<br />

und betragen 24,3 €/ha. Auf zwei weiteren Betrieben, in der SPK Kolchose Kaljagin<br />

und in der Kolchose Tschapajew, kann trotz des optimierten Einsatzes der Agrartechnik<br />

ebenso keine Senkung der Maschinenkosten erreicht werden.<br />

Zu erklären sind die gestiegenen Maschinenkosten durch die höheren Anschaffungspreise<br />

der zum Einsatz empfohlenen Agrartechnik sowie das nicht vollständig<br />

ausgeschöpfte Leistungspotenzial. Wie bereits erwähnt kann aber eine Reduzierung<br />

der Einsatzkosten bei einer im Laufe der Nutzung ansteigenden Einsatzleistung der<br />

Maschinen und Geräte erwartet werden.<br />

Um die Kosten des Maschineneinsatzes zu verringern, empfiehlt es sich somit, eine<br />

Ausdehnung der Anbauflächen und weitere ertragssteigernde Maßnahmen vorzunehmen,<br />

oder, wenn eine einzelne Fruchtart keine bedeutende Stellung auf dem Betrieb<br />

besitzt, diese ganz aus der Fruchtfolge zu nehmen.<br />

Als zweite Alternative zur Kostenminimierung wird im Rahmen der Berechnungen<br />

das Direktsaat-Verfahren in Betracht gezogen. Durch die Optimierung des Einsatzes<br />

der Agrartechnik bzw. den Verzicht auf die Bearbeitung der Bodenoberfläche in ei-


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 106<br />

nem separaten Arbeitsgang ist in Abbildung 21 eine weitere Veränderung der Maschinenkostenstruktur<br />

bei Direktsaat zu beobachten.<br />

Transport und<br />

Entladung<br />

12%<br />

Ernte<br />

37%<br />

Düngung<br />

2%<br />

Saat<br />

34%<br />

Pflanzenschutz<br />

15%<br />

Abbildung 21: Struktur der Maschinenkosten nach Arbeitsgängen bei Direktsaat<br />

Der Wegfall der Bodenbearbeitung in der Maschinenkostenstruktur bedingt eine Erhöhung<br />

der Kostenanteile der übrigen Arbeitsgänge. Den Großteil der gesamten Maschinenkosten<br />

von zusammen ca. 71 % machen dabei die während der Ernte und<br />

der Aussaat anfallenden Maschinenkosten aus.<br />

Der Anteil der Bestellungskosten bei Direktsaat erhöht sich auf 34 % an den gesamten<br />

Maschinenkosten und betragen 5,3 €/ha. Sie sind damit doppelt so hoch wie<br />

beim konventionellen Anbauverfahren.<br />

Der Anteil der bei der Ernte anfallenden Einsatzkosten beträgt ca. 37 % der gesamten<br />

Maschinenkosten und steigt im Vergleich zum konventionellen Verfahren um ca.<br />

17% an. Die Höhe der Erntekosten bei Direktsaat, die sich auf ca. 5,6 €/ha belaufen,<br />

weist auf eine Steigerung der Maschinenkosten im Vergleich zum konventionellen<br />

Anbauverfahren um 1,8 €/ha hin.<br />

Im Rahmen der Maschinenkostenkalkulation ist bei Anwendung der Direktsaat eine<br />

allgemeine Senkung der Maschinenkosten im Vergleich zum pfluglosen Anbauverfahren<br />

in den untersuchten Betrieben zu verzeichnen. Wie in Tabelle 51 ersichtlich,<br />

beträgt der Durchschnittswert der Maschinenkosten beim Direktsaat-Verfahren ca.<br />

15 €/ha und kann somit im Vergleich zum pfluglosen Anbauverfahren um 18 % bzw.<br />

im Vergleich zum konventionellen Produktionsverfahren um 22 % reduziert werden.<br />

Aufgrund des intensivierten Maschineneinsatzes sowie des Wegfalls eines kostenintensiven<br />

Arbeitsgangs, der Bodenbearbeitung, kann bei allen befragten Betrieben bei


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 107<br />

Direktsaat eine Reduzierung der Maschinenkosten im Vergleich zum pfluglosen Anbauverfahren<br />

beobachtet werden.<br />

Tabelle 51: Maschinenkosten bei Direktsaat, €/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 13,6 14,5 13,1 22,5 16,7 16,0<br />

Winterroggen 16,5 16,9 19,4<br />

Sommerweizen 5,4 12,5 11,9 12,1 14,8<br />

Sommergerste 14,2 11,6 29,0 14,4 14,2<br />

Hafer 12,3 13,6 13,9 18,2<br />

Buchweizen 41,8 14,1 22,8<br />

Sonnenblumen 21,9 14,3 16,5 15,6 16,8<br />

Gesamt 11,7 13,8 12,7 22,3 14,1 15,8<br />

Eine Erhöhung der Maschinenkosten bei Direktsaat im Vergleich zum konventionellen<br />

Anbauverfahren ist allerdings in der Kolchose Kuibyschew um ca. 40 % und in<br />

der SPK Kolchose Kaljagin um ca. 8 % zu beobachten. Die höheren Maschinenkosten<br />

in der Kolchose Kuibyschew werden durch die erhöhten Einsatzkosten bei Aussaat<br />

und Ernte im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren insbesondere beim<br />

Anbau von Winterweizen (um 2,2 €/ha) und Sonnenblumen (um 3,1 €/ha) verursacht.<br />

Dieselbe Ursache liegt den erhöhten Maschinenkosten bei Direktsaat in der SPK<br />

Kolchose Kaljagin beim Sonnenblumenanbau zugrunde. Die im Vergleich zum konventionellen<br />

Anbauverfahren um das Zweifache höheren Bestellungskosten bei Direktsaat<br />

erhöhen die gesamten Einsatzkosten in der SPK Kolchose Kaljagin um ca.<br />

1,0 €/ha.<br />

9.4 Berechnung der optimierten Arbeitskosten<br />

Der Lohnkostenanteil an den gesamten Produktionskosten ist im Durchschnitt der<br />

befragten Betriebe beim pfluglosen Anbauverfahren sowie bei der Direktsaat mit 8,8<br />

% im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren mit 7,9 % etwas höher. Dabei<br />

muss hier erwähnt werden, dass der Einfluss dieser Steigerung auf die Wirtschaftlichkeit<br />

der Getreideproduktion als nicht entscheidend betrachtet werden kann, da<br />

das Niveau der in den befragten Agrarbetrieben kalkulierten Lohnkosten nach wie vor<br />

niedrig ist.<br />

Bei der Umstellung des konventionellen Anbauverfahrens auf ressourcenschonende<br />

Technologie muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Anforderungen an die<br />

Qualifikation der Mitarbeiter deutlich ansteigen. Dies drückt sich in der Regel auch in<br />

der Höhe der Lohnkosten aus.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 108<br />

Dennoch wird beim Einsatz ressourcenschonender Anbauverfahren durch die Verringerung<br />

der Bodenbearbeitungsintensität sowie durch den Einsatz leistungsfähiger<br />

Landmaschinen und Geräte vor allem Arbeit eingespart und somit die Arbeitsproduktivität<br />

erhöht (KÖLLER UND LINKE, 2001).<br />

Im Rahmen der Optimierungsrechnungen ergibt sich eine Senkung des Arbeitsbedarfs<br />

bei Direktsaat und beim pfluglosen Anbauverfahren gegenüber dem konventionellen<br />

Anbauverfahren um 42 bzw. 47 %.<br />

Aufgrund des hohen Kostenanteils der Bodenbearbeitung beim konventionellen Anbauverfahren<br />

im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba, in der Kolchose Kuibyschew sowie<br />

in der SPK Progress konnte dort durch die Reduzierung bzw. den Verzicht auf<br />

diesen Arbeitsgang eine große Einsparung des Arbeitskraftbedarfs in Höhe von über<br />

50 % erreicht werden. In der SPK Kolchose Kaljagin liegt die Reduzierung des Arbeitskraftbedarfs<br />

bei ca. 30%. Dies ist durch einen relativ geringen Anteil an Bodenbearbeitung<br />

beim konventionellen Anbauverfahren sowie dem gut organisierten Einsatz<br />

der Arbeitskräfte bei anderen Arbeitsgängen in diesem Betrieb zu begründen.<br />

Mit der Reduzierung des Arbeitskraftbedarfes ist in diesem Zusammenhang auch ein<br />

Rückgang der Lohnkosten beim pfluglosen im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren<br />

um ca. 53 % zu erwarten. Damit liegen die Arbeitskosten beim pfluglosen<br />

Anbauverfahren im Durchschnitt bei 1,4 €/ha. Der Wert der durchschnittlichen Lohnkosten<br />

bei Direktsaat beträgt 1,3 €/ha und ist damit um ca. 60 % niedriger als die gesamten<br />

Arbeitskosten beim konventionellen Anbauverfahren (Tabelle 52).<br />

Tabelle 52: Übersicht über den Arbeitsaufwand und die Lohnkosten bei pfluglosen<br />

Anbauverfahren sowie bei Direktsaat<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Pflugloses Anbauverfahren<br />

Arbeitsaufwand, AKh/ha 2,5 2,5 1,9 1,9 1,5 1,6<br />

Lohnkosten, €/ha 1,7 1,9 1,2 1,6 1,3 1,0<br />

Direktsaat<br />

Arbeitsaufwand, AKh/ha 2,4 2,3 1,7 1,7 1,3 1,4<br />

Lohnkosten, €/ha 1,5 1,7 1,1 1,4 1,2 0,9<br />

Die Reduzierung des Arbeitskraftbedarfes sowie das unterschiedliche Lohnniveau in<br />

den befragten Agrarbetrieben bedingten auch Unterschiede in der Einsparung von<br />

Lohnkosten. So konnten in der SPK Dimitrow die Lohnkosten bei Direktsaat um ca.<br />

33 % gesenkt werden. Im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba sowie in der SPK Pro-


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 109<br />

gress ist ebenfalls eine Reduzierung der Lohnkosten um ca. 40 % im Vergleich zu<br />

konventionellem Anbau zu verzeichnen.<br />

Dabei ist es notwendig zu erwähnen, dass die Arbeitszeiteinsparungen nicht nur eine<br />

Reduzierung der Arbeitskosten bedingen, sondern gleichzeitig entscheidenden Einfluss<br />

auf die termingerechte Durchführung der Schlüsselarbeitsgänge wie z.B. Bestellung<br />

und Ernte nehmen. Dies kann sich wiederum in stabileren und höheren Erträgen<br />

ausdrücken.<br />

9.5 Optimierter Einsatz von Produktionsmitteln<br />

9.5.1 Düngemittel<br />

Die Verringerung der Bodenbearbeitungsintensität und der Verzicht auf das Wenden<br />

des Bodens haben deutliche Auswirkungen auf den Nährstoffgehalt. So ist bei konservierender<br />

Bodenbearbeitung und Direktsaat eine Anreicherung der Nährstoffe in<br />

der obersten Bodenschicht zu beobachten. Außerdem sind der Humusgehalt und die<br />

biologische Aktivität höher, die Nährstoffe zu einem höheren Anteil organisch gebunden<br />

und die Nährstoffdynamik verändert. Diese Zusammenhänge müssen bei der<br />

Düngung berücksichtigt werden (KÖLLER UND LINKE, 2001).<br />

Im Rahmen der Optimierungsrechnungen wird gleichzeitig die Ausbringungsmenge<br />

an Düngemitteln erhöht. Dabei werden die im Gebiet Samara und auf den befragten<br />

Agrarbetrieben üblichen Ausbringungsnormen sowie die Art der eingesetzten Düngemittel<br />

berücksichtigt.<br />

Die geringfügig erhöhte Düngemittelausbringung wird nicht unmittelbar zu deutlichen<br />

Ertragssteigerungen führen, kann jedoch die negativen Auswirkungen der ungünstigen<br />

Wetterbedingungen in diesem Gebiet mildern.<br />

Die durchschnittlichen Düngemittelkosten beim pfluglosen Anbauverfahren sowie der<br />

Direktsaat werden im Rahmen der Berechnungen im Durchschnitt um 8,3 €/ha im<br />

Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren erhöht und betragen durchschnittlich<br />

14,2 €/ha (Tabelle 53).<br />

Im Rahmen der Optimierung der Anwendung von Düngemitteln entstehen, wie bereits<br />

erwähnt, insbesondere in der Kolchose Kuibyschew sowie in der Kolchose<br />

Tschapajew, die beim konventionellen Anbauverfahren keine Düngemittel einsetzen,<br />

höhere Kosten. Diese belaufen sich auf 13,9 €/ha bzw. 13,4 €/ha.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 110<br />

Tabelle 53: Düngemittelkosten bei pfluglosen Anbauverfahren sowie bei Direktsaat,<br />

€/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 18,1 13,2 19,4 18,0 14,3 15,8<br />

Winterroggen 18,1 13,2 15,8<br />

Sommerweizen 19,0 16,5 21,2 14,3 15,8<br />

Sommergerste 16,5 19,4 13,5 11,6 15,8<br />

Hafer 14,3 4,9 7,2 6,3<br />

Buchweizen 7,3 15,7 0,7<br />

Sonnenblumen 6,7 15,7 14,3 4,5 9,5<br />

Gesamt 15,9 12,4 18,7 13,9 10,8 13,4<br />

Durch die erhöhte Einbringungsmenge sowie die Anwendung komplexerer Düngemittel<br />

steigen die dabei kalkulierten Kosten im Vergleich zum konventionellen Anbauverfahren<br />

in den verbleibenden Agrarbetrieben um das 2- bis 3fache an. Diese Ausbringungsmenge<br />

stellt jedoch für das Gebiet Samara ein entzugsorientiertes Mindestniveau<br />

für die Düngung von Körnerfrüchten dar.<br />

Die Tatsache, dass die errechneten Düngemittelkosten bei den optimierten Anbauverfahren<br />

höher sind als beim konventionellen Verfahren, wirkt sich negativ auf die<br />

später berechneten Deckungsbeiträge aus. Es wird jedoch erwartet, dass die Erhöhung<br />

der Ausbringungsnorm an Mineraldünger unter günstigen Anbaubedingungen<br />

wesentlich zur Verbesserung der Bestandsdichte, der Widerstandsfähigkeit sowie zur<br />

Steigerung des Ertrages der angebauten Kulturen beitragen wird.<br />

9.5.2 Pflanzenschutzmittel<br />

Langjährige Forschungsergebnisse sowie Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass<br />

sich Unkräuter und -gräser im pfluglosen Ackerbau auch ohne höheren Herbizidaufwand<br />

sicher beherrschen lassen (KÖLLER UND LINKE, 2001).<br />

Allerdings sind beim kontinuierlichen Verzicht auf die wendende Bodenbearbeitung<br />

Veränderungen des Artenspektrums sowie eine Steigerung des Unkrautdrucks zu<br />

beobachten. So sind in diesem Zusammenhang die Wahl und der Einsatz der Pflanzenschutzmittel<br />

an diese Veränderungen anzupassen. Allerdings liegen hier für das<br />

Gebiet Samara insgesamt noch wenige abgesicherte Informationen vor, so dass hier<br />

dringender Untersuchungsbedarf besteht.<br />

Wie im Kapitel 8.4.3 erwähnt, ist die Menge an ausgebrachten Pflanzenschutzmitteln<br />

in den befragten Agrarbetrieben für eine erfolgreiche Unkraut- sowie Schädlingsbekämpfung<br />

unzureichend und verfehlt somit die erwartete Wirkung.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 111<br />

Deshalb sieht die im Rahmen der optimierten Anbauverfahren intensivierte Anwendung<br />

von Pflanzenschutzmitteln zusammen mit anderen indirekten ackerbaulichen<br />

Maßnahmen, wie z.B. abwechslungsreicher Fruchtfolge unter Einbeziehung von Zwischenfrüchten,<br />

einen besseren Schutz des Bestandes vor Krankheiten, Schädlingen<br />

und Unkräutern vor.<br />

In diesem Zusammenhang ist in den Optimierungsrechnungen eine erhöhte Ausbringungsmenge<br />

an Pflanzenschutzmitteln vorgesehen. Dies verursacht eine Erhöhung<br />

der Pflanzenschutzmittelkosten im Vergleich zum konventionellen Produktionsverfahren<br />

um 9,5 €/ha, welche im Durchschnitt 11,7 €/ha betragen.<br />

Die Menge, Wirkung sowie die Preise der zur Anwendung empfohlenen Pflanzenschutzmittel<br />

bedingen die unterschiedlich hohen Kosten sowie auch die Kostendifferenz<br />

im Vergleich zu den beim konventionellen Anbauverfahren ausgebrachten<br />

Pflanzenschutzmitteln in den befragten Agrarbetrieben (Tabelle 54).<br />

Die höchsten Pflanzenschutzmittelkosten treten in der Kolchose Tschapajew mit<br />

20,6 €/ha auf und werden überwiegend durch die Pflanzenschutzmaßnahmen bei<br />

Sommergetreide verursacht. Die niedrigeren Pflanzenschutzkosten in der SPK Kolchose<br />

Kaljagin mit 8,0 €/ha sowie in der Kolchose Kuybischew sind durch die Anwendung<br />

günstigerer Herbizide (2,4-D und Glyphosat) zu erklären.<br />

Tabelle 54: Pflanzenschutzmittelkosten bei pfluglosen Anbauverfahren sowie bei Direktsaat,<br />

€/ha<br />

Fruchtart<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Winterweizen 12,9 10,9 10,2 9,8 12,4 25,1<br />

Winterroggen 12,9 10,2 23,7<br />

Sommerweizen 15,1 12,1 10,2 12,5 25,1<br />

Sommergerste 12,1 9,7 10,4 12,4 25,1<br />

Hafer 9,6 7,2 11,6 25,1<br />

Buchweizen 1,2 2,2<br />

Sonnenblume 9,4 3,7 5,1 3,0 0,7<br />

Gesamt 12,6 10,4 8,0 7,7 11,1 20,6<br />

Beim konventionellen Anbauverfahren ist im Vergleich zu ressourcenschonender<br />

Produktion ein höherer Anteil an Bodenbearbeitung vorgesehen, dabei wird die Unkraut-<br />

und Schädlingsbekämpfung mechanisch durchgeführt. Dies verursachte auf<br />

den hier relevanten Betrieben eine Erhöhung der Maschinen- und Arbeitskosten, die<br />

jedoch, wie im Rahmen der Optimierungsrechnungen festzustellen ist, niedriger sind<br />

als die Kosten für Pflanzenschutzmittel beim pfluglosen Anbauverfahren sowie bei<br />

Direktsaat.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 112<br />

9.6 Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion unter Berücksichtigung von<br />

pfluglosen Anbauverfahren und Direktsaat<br />

Mit dem Ziel der Optimierung der auf den befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara<br />

angewendeten konventionellen Anbauverfahren werden die oben beschriebenen<br />

Änderungen in die Deckungsbeitragsrechnungen übernommen. Daher werden die<br />

Maschinenkosten an die Voraussetzungen der ressourcensparenden Anbauverfahren<br />

angepasst und der Einsatz der Produktionsmittel, wie z.B. Dünge- und Pflanzenschutzmittel,<br />

entsprechend intensiviert. In Folge des Einsatzes der leistungsfähigeren<br />

Agrartechnik werden auch der Arbeitskraftbedarf sowie die Lohnkosten neu kalkuliert.<br />

Die für die optimierten Anbauverfahren errechneten und in den Tabellen 55 und 56<br />

sowie im Anhang (Tabelle A16 – A27) ausführlich dargestellten Deckungsbeiträge<br />

geben an, inwieweit die Marktleistung der in den befragten Agrarbetrieben produzierten<br />

Druschfrüchte nach Abzug der produktionsmengenabhängigen und der im Rahmen<br />

der Anbauverfahrensoptimierung entstandenen Kosten zur Deckung der fixen<br />

Kosten beiträgt.<br />

Die bei pfluglosen Anbauverfahren errechneten Deckungsbeiträge weisen auf eine<br />

Reduzierung im Vergleich zu konventionellen Anbauverfahren im Durchschnitt um<br />

24 % hin. Der für die befragten Betriebe durchschnittliche Deckungsbeitrag bei pfluglosen<br />

Anbauverfahren beträgt ca. 59 €/ha, wobei die höchste Rentabilität der optimierten<br />

Anbauverfahren in Höhe von 91 €/ha im staatlichen Zuchtbetrieb Drushba zu<br />

verzeichnen ist (Tabelle 55).<br />

Tabelle 55: Deckungsbeiträge bei pfluglosen Anbauverfahren, €/ha<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Marktleistung 117,8 144,1 91,0 141,9 117,4 81,6<br />

Saatgutkosten 11,0 7,2 8,4 14,4 7,9 8,8<br />

Düngemittelkosten 15,9 12,4 18,7 13,9 10,8 13,4<br />

Pflanzenschutzmittelkosten 12,6 10,4 8,0 7,7 11,1 20,6<br />

Maschinenkosten 17,0 19,1 14,5 24,3 14,4 20,4<br />

Proportionale Spezialkosten 58,8 52,8 51,4 62,4 46,9 65,3<br />

Deckungsbeitrag 59,0 91,3 39,6 79,5 70,5 16,3<br />

Lohnkosten ständige AK 1,7 1,9 1,2 1,6 1,4 1,0<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 57,3 89,5 38,5 78,0 69,1 15,3<br />

Der stärkste Rückgang des Deckungsbeitrags ist in Folge des intensiveren Einsatzes<br />

von Produktionsmitteln sowie des erneuerten Agrartechnikbestandes in der Kolchose


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 113<br />

Tschapajew mit -60 % sowie in der SPK Kolchose Kaljagin mit ca. -40 % zu beobachten.<br />

Die Umstellung der konventionellen Anbauverfahren auf die ressourcenschonende<br />

Produktion führt, wie in den Kostenkalkulationen in den Kapiteln 9.3-9.5 ausführlich<br />

dargestellt, zu einer Erhöhung der gesamten Produktionskosten.<br />

Dabei stellt die Marktleistung der Körnerfrüchteproduktion bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

einen entscheidenden Faktor dar. Wie aus der Tabelle 56 ersichtlich ist,<br />

führen die getroffenen Optimierungsmaßnahmen insbesondere auf den zwei oben<br />

genannten Betrieben, SPK Kolchose Kaljagin und Kolchose Tschapajew, zu einer<br />

deutlichen Verringerung der Deckungsbeiträge im Vergleich zu denen der konventionellen<br />

Anbauverfahren. Dies kann damit erklärt werden, dass die durch den niedrigen<br />

Preis des produzierten Getreides sowie das niedrige Ertragsniveau bedingte relativ<br />

geringe Marktleistung den nun erhöhten Spezialkosten gegenübergestellt wird.<br />

Der größte Teil der Spezialkosten entfällt auf die Kosten des optimierten Maschinenbestandes.<br />

Dabei steigen die Maschinenkosten bei der Umstellung von konventionellen<br />

auf ressourcenschonende Anbauverfahren stark an und erhöhen die proportionalen<br />

Spezialkosten.<br />

Tabelle 56: Deckungsbeiträge bei Direktsaat, €/ha<br />

SPK<br />

Dimitrow<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kuibyschew<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajew<br />

Marktleistung 117,8 144,1 91,0 141,9 117,4 81,6<br />

Saatgutkosten 11,0 7,2 8,4 14,4 7,9 8,8<br />

Düngemittelkosten 15,9 12,4 18,7 13,9 10,8 13,4<br />

Pflanzenschutzmittelkosten 12,6 10,4 8,0 7,7 11,1 20,6<br />

Maschinenkosten 11,7 13,8 12,7 22,3 14,1 15,8<br />

Proportionale Spezialkosten 53,1 47,4 49,5 60,3 46,5 60,5<br />

Deckungsbeitrag 64,7 96,8 41,5 81,6 70,9 21,1<br />

Lohnkosten ständige AK 1,5 1,7 1,1 1,4 1,2 0,9<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 63,2 95,0 40,4 80,2 69,7 20,2<br />

In Folge des verringerten Maschineneinsatzes bei Direktsaat-Verfahren können die<br />

errechneten Deckungsbeiträge und somit die Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion<br />

hier erhöht und die Direktsaat-Verfahren somit als die effektivere Alternative im<br />

Rahmen der Optimierung der Anbauverfahren bezeichnet werden.<br />

Wie aus der Tabelle 56 ersichtlich, beträgt der durchschnittliche Wert des Deckungsbeitrags<br />

bei Direktsaat ca. 62 €/ha und ist somit um ca. 20 % niedriger als das beim<br />

konventionellen Anbauverfahren erreichte Ergebnis.


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 114<br />

In der Kolchose Tschapajew ist auch hier der niedrigste Deckungsbeitrag zu verzeichnen,<br />

der bei 21 €/ha liegt. Im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba kann jedoch<br />

durch die Optimierung der Anbauverfahren die Wirtschaftlichkeit der Getreideproduktion<br />

erhalten und ein Deckungsbeitrag von 95 €/ha erreicht werden, der knapp unter<br />

dem Wert beim konventionellen Anbauverfahren (97 €/ha) liegt.<br />

Die oben dargestellten Kalkulationen zeigen, dass die Optimierung der Anbauverfahren<br />

im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba unter den befragten Agrarbetrieben den<br />

besten ökonomischen Effekt erzielen und dort ohne große Verluste in die Praxis umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Zum Vergleich der verschiedenen Verfahrensalternativen sind in der folgenden Tabelle<br />

die durchschnittlichen Deckungsbeitragsrechnungen für konventionelle und<br />

pfluglose Anbauverfahren sowie Direktsaat dargestellt.<br />

Tabelle 57: Gegenüberstellung der Deckungsbeiträge bei konventionellen und den<br />

optimierten Anbauverfahren im Durchschnitt, €/ha<br />

Konventionell<br />

Anbauverfahren<br />

Pfluglos Direktsaat<br />

Marktleistung 116 116 116<br />

Saatgutkosten 10 10 10<br />

Düngemittelkosten 4 15 15<br />

Pflanzenschutzmittelkosten 2 12 12<br />

Maschinenkosten 19 18 15<br />

Proportionale Spezialkosten 37 57 53<br />

Deckungsbeitrag 79 59 62<br />

Lohnkosten ständige AK 3 1 1<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 76 58 61<br />

Bei einer Umstellung des Anbauverfahrens kommt es vor allem zu Beginn - bei der<br />

Anschaffung neuer, speziell an das Anbauverfahren angepasster Agrartechnik sowie<br />

bei der im Rahmen dieser Kalkulationen empfohlenen Intensivierung des Produktionsmitteleinsatzes,<br />

wie z.B. von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln - zu einer erheblichen<br />

Steigerung der proportionalen Spezialkosten.<br />

Während die Maschinenkosten bei konventionellen Anbauverfahren mit über 50 %<br />

den überwiegenden Teil der Spezialkosten darstellen, sinken die Einsatzkosten bei<br />

pfluglosen Anbauverfahren um ca. 1 €/ha und bei Direktsaat um ca. 4 €/ha und umfassen<br />

nur ein Drittel der kalkulierten proportionalen Spezialkosten.<br />

Im Rahmen der Optimierung der Anbauverfahren wird außerdem eine höhere Ausbringungsmenge<br />

von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln empfohlen. Der Anteil der<br />

Düngemittelkosten an der gesamten Kostenstruktur steigt von 10 % bei konventionellen<br />

Anbauverfahren bis auf 27 % und beträgt ca. 15 €/ha. Aufgrund der intensiveren


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 115<br />

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wird deren Anteil in der gesamten Kostenstruktur<br />

um 16 % erhöht und beläuft sich bei ressourcenschonenden Anbauverfahren<br />

auf ca. 12 €/ha.<br />

Die Umsetzung dieser Maßnahmen lässt die gesamten proportionalen Spezialkosten<br />

um ca. 16 €/ha bei Direktsaat und um ca. 20 €/ha bei pfluglosen Anbauverfahren<br />

steigen.<br />

Die oben dargestellten Kalkulationen weisen darauf hin, dass die Anwendung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren zu einer deutlichen Einsparung von Arbeitskosten<br />

beiträgt. Dabei werden beim pfluglosen Anbauverfahren sowie der Direktsaat<br />

durch den effektiveren Einsatz der Arbeitskräfte ca. 50 % der Lohnkosten eingespart.<br />

Infolge der durchgeführten Optimierung der Anbauverfahren und der zur Umsetzung<br />

empfohlenen Maßnahmen in den befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara wird<br />

eine Veränderung des erzielten Deckungsbeitrags festgestellt. Bei pfluglosen Anbauverfahren<br />

sinkt der durchschnittliche Deckungsbeitrag um ca. 24 % und beträgt ca.<br />

58 €/ha. Der für die Direktsaat-Verfahren kalkulierte Wert des Deckungsbeitrags liegt<br />

bei 61 €/ha und befindet sich immer noch unter dem Niveau des bei konventionellen<br />

Anbauverfahren erzielten Wertes.<br />

Trotz der im Rahmen der Optimierungsrechnungen gewonnenen Erkenntnisse über<br />

die rückläufige Entwicklung des Deckungsbeitrages bei Direktsaat sowie bei pfluglosen<br />

Anbauverfahren weisen die gewonnenen Erfahrungen im Gebiet Samara darauf<br />

hin, dass beim langfristigen Einsatz ressourcenschonender Anbauverfahren eine<br />

kontinuierliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit erwartet werden kann.<br />

9.7 Kalkulation der Gleichgewichtserträge<br />

Der im Rahmen der Optimierungsrechnungen empfohlene Einsatz moderner Agrartechnik<br />

sowie eine Intensivierung des Einsatzes von Produktionsmitteln beim Körnerfruchtanbau<br />

bedingt, wie oben erwähnt, eine drastische Steigerung der Produktionskosten<br />

und damit eine Verringerung der Wirtschaftlichkeit bzw. eine Reduzierung der<br />

Deckungsbeiträge.<br />

Die erzielten Erträge und die dabei erwirtschaftete Marktleistung können in diesem<br />

Fall als entscheidende Parameter zur Verbesserung des ökonomischen Erfolgs bei<br />

der Umsetzung der optimierten Produktionsverfahren betrachtet werden. Dies gilt<br />

insbesondere, wenn das bei konventionellen Anbauverfahren in den befragten Ag-


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 116<br />

rarbetrieben erreichte Rentabilitätsniveau als Vergleichsgrundlage herangezogen<br />

wird.<br />

In diesem Zusammenhang ist es notwendig, für die optimierten Anbauverfahren denjenigen<br />

Hektarertrag bei jeweils aktuellen Preisen zu bestimmen, bei dem derselbe<br />

Deckungsbeitrag wie bei konventionellen Produktionsverfahren erzielt werden kann.<br />

Die Berechnung der Gleichgewichtserträge für die optimierten Verfahren erfolgt anhand<br />

folgender Formel:<br />

DBk+VKu<br />

GE= Preis-VKa<br />

wobei folgende Abkürzungen Verwendung finden:<br />

GE = Gleichgewichtsertrag (dt/ha)<br />

DBk = Deckungsbeitrag beim konventionellen Anbauverfahren (€/ha)<br />

VKu = ertragsunabhängige variable Kosten beim optimierten Anbauverfahren<br />

(€/ha)<br />

Preis = Verkaufspreis von Getreide (€/dt)<br />

VKa = ertragsabhängige variable Kosten beim optimierten Anbauverfahren<br />

(€/dt),<br />

wobei die ertragsabhängigen Spezialkosten durch Trocknungskosten sowie Düngemittelkosten<br />

dargestellt werden.<br />

Die berechneten und in der folgenden Tabelle detailliert dargestellten Gleichgewichtserträge<br />

bestimmen, ab welchem Ertragsniveau der in den befragten Agrarbetrieben<br />

angebauten Druschfrüchte es wirtschaftlich ist, das pfluglose Anbauverfahren<br />

und die Direktsaat in die Praxis umzusetzen.<br />

Wie aus der Tabelle 58 ersichtlich ist, muss der Hektarertrag im Falle des Einsatzes<br />

der optimierten Anbauverfahren in den befragten Agrarbetrieben durchschnittlich um<br />

2,5 dt/ha (13 %) gesteigert werden, um die Deckungsbeiträge der konventionellen<br />

Anbauverfahren zu erreichen.<br />

Unter anderem erfordert der Einsatz der pfluglosen Anbauverfahren in den befragten<br />

Betrieben eine Steigerung des Hektarertrages um durchschnittlich ca. 2,7 dt/ha. Um<br />

die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Anbauverfahren zu erreichen, sollte der<br />

Gleichgewichtsertrag bis auf ca. 23 dt/ha oder um 13 % erhöht werden.<br />

Bedingt durch das unterschiedliche Ertragsniveau bei konventionellen Anbauverfahren<br />

variiert auch der Wert des Grenzertrags in den befragten Agrarbetrieben. Wäh-


9 Ergebnisse der Optimierungsrechnungen 117<br />

rend in der SPK Kolchose Kaljagin eine Ertragssteigerung um ca. 30 % notwendig<br />

ist, muss in der Kolchose Kuibyschew das Ertragsniveau lediglich um 7 % bzw. um<br />

1,3 dt/ha angehoben werden.<br />

Tabelle 58: Gegenüberstellung der Gleichgewichtserträge bei konventionellen und<br />

den pfluglosen Anbauverfahren sowie bei Direktsaat, dt/ha<br />

Agrarbetriebe Konventionell<br />

Gleichgewichtsertrag<br />

Diferenz<br />

Pfluglos Direktsaat<br />

Pfluglos Direktsaat zu Konventionell<br />

SPK Dimitrow 18,2 20,8 19,9 2,6 1,7<br />

Staatlicher Zuchtbetrieb Drushba 28,9 30,9 29,5 2,0 0,5<br />

SPK Kolchose Kaljagin 16,5 21,8 21,4 5,3 4,9<br />

Kolchose Kuibyschew 20 21,3 20,9 1,3 0,9<br />

SPK Progress 20,9 23,1 23,0 2,2 2,1<br />

Kolchose Tschapajew 17,2 20,0 19,1 2,8 1,9<br />

Bei der Anwendung der Direktsaat ist in den befragten Agrarbetrieben insgesamt eine<br />

geringere Ertragssteigerung in Höhe von ca. 2,3 dt/ha (12 %) notwendig. Wie<br />

auch bei pfluglosen Anbauverfahren ist in der SPK Kolchose Kaljagin die höchste<br />

Ertragssteigerung unter den befragten Agrarbetrieben um 4,9 dt/ha bzw. um 30 %<br />

notwendig. Im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba sowie in der Kolchose Kuibyschew<br />

bedarf der Hektarertrag bei der Anwendung der Direktsaat lediglich einer Steigerung<br />

um 2 bis 5 %, um die Rentabilität der konventionellen Anbauverfahren zu erreichen.<br />

Eine zusätzliche Steigerung des Ertragspotentials kann außerdem beim Einsatz der<br />

modernen Erntetechnik durch die Reduzierung der Druschverluste in der Körnerfrüchteproduktion<br />

erzielt werden. Damit können die höheren Anschaffungspreise und<br />

variablen Kosten der zum Einsatz empfohlenen modernen Erntetechnik zumindest<br />

teilweise kompensiert werden.<br />

Wie aus der Kalkulation der Deckungsbeiträge sowie der Gleichgewichtserträge ersichtlich<br />

wird, liegt den Berechnungen ein allgemein sehr niedriges Ertragsniveau<br />

zugrunde. Dies ist jedoch ein allgemein verbreitetes Problem in der Pflanzenproduktion<br />

im Gebiet Samara, das vor allem auf die ungenügende Ausstattung der Agrarbetriebe<br />

mit Produktionsmitteln und Agrartechnik sowie auf die teilweise fehlerhafte<br />

Gestaltung der Anbauverfahren zurückzuführen ist.<br />

Es ist daher zu erwarten, dass die langfristige Umsetzung der in den Kapiteln 9.1-9.5<br />

empfohlenen Maßnahmen in den befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara zu einer<br />

Verbesserung der Anbauverfahren von Druschfrüchten und damit zu deutlichen<br />

Ertragssteigerungen und einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit beitragen wird.


10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf 118<br />

10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Optimierung konventioneller Anbauverfahren<br />

durch die Anwendung ressourcenschonender Verfahren zur Körnerfrüchteproduktion<br />

in sechs für diese Arbeit befragten Agrarbetrieben mit einer Anbaufläche<br />

zwischen 3.200 und 10.000 Hektar im Gebiet Samara. In diesem Rahmen werden<br />

insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Umstellung von konventionellen auf ressourcenschonende<br />

Anbauverfahren sowie der Einsatz von speziell an das Verfahren angepassten<br />

Landmaschinen untersucht und beurteilt.<br />

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der russischen Agrarwirtschaft, insbesondere<br />

in Hinsicht auf die Entwicklung der Rolle Russlands auf dem internationalen Markt<br />

für Getreide, gewinnt die Notwendigkeit der Optimierung der zurzeit auf den meisten<br />

Anbauflächen angewandten konventionellen Anbauverfahren zunehmend an Bedeutung.<br />

In der Entwicklung der russischen Getreideproduktion ist seit 2002 eine positive Tendenz<br />

zu beobachten. In den Jahren 2004 bis 2006 wurden stabile Ernten in Höhe<br />

von ca. 78 Mio. Tonnen pro Jahr erzielt. Diese Tendenz unterstützt die optimistischen<br />

mittelfristigen Prognosen des russischen Landwirtschaftsministeriums über die positive<br />

Entwicklung der russischen Getreideproduktion auch innerhalb der nächsten Jahre.<br />

Die Steigerung der Getreideproduktion brachte Russland in den letzten Jahren in die<br />

Position eines der wichtigsten Getreideproduzenten bzw. -exporteure der Welt. Eine<br />

langfristige Sicherung dieser Position erfordert jedoch eine stabile finanzielle Unterstützung<br />

der Agrarwirtschaft sowie die weitere Entwicklung eines gut strukturierten<br />

und ausgestatteten vor- und nachgelagerten Bereichs.<br />

Momentan bestehen erhebliche Produktivitätsreserven in der russischen Pflanzenproduktion,<br />

die aufgrund nicht ausgewogener Fruchtfolgen, nicht optimal angepasster<br />

Sortenwahl sowie aufgrund eines ungenügenden Einsatzes von Produktionsmitteln<br />

und nicht eingehaltener Einsatzfristen aufgrund mangelhafter technischer Ausstattung<br />

nicht genutzt werden.<br />

Für die Effizienzsteigerung der russischen Getreideproduktion ist einerseits eine Verbesserung<br />

des betrieblichen Managements und andererseits eine Erhöhung der Arbeitsleistung<br />

im Rahmen umfassender Maßnahmen zur Erneuerung der in der Pflan-


10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf 119<br />

zenproduktion eingesetzten und zum Teil völlig veralteten Landmaschinen und Geräte<br />

dringend notwendig.<br />

Die Modernisierung des Agrartechnikbestandes erfordert hohe Investitionen, die zunächst<br />

zu einer Erhöhung der Fixkostenbelastung je Flächeneinheit, gleichzeitig jedoch<br />

durch die Nutzung des technischen Fortschrittes auch zu Produktivitätssteigerungen<br />

führen.<br />

Der überwiegende Teil der heute in der russischen Pflanzenproduktion eingesetzten<br />

Agrartechnik wird im Inland hergestellt. Aufgrund der Krise im russischen Landmaschinenbau<br />

Ende der 1990er Jahre waren russische Agrarproduzenten auf den Import<br />

von Agrartechnik angewiesen. Importierte Maschinen und Geräte stammten zu<br />

dieser Zeit zu ca. 65 % aus anderen GUS-Ländern.<br />

Die technische Überlegenheit der aus dem westlichen Ausland importierten Agrartechnik<br />

sowie die schnelle Veralterung des Agrartechnikbestandes und die damit<br />

verbundene stark wachsende Nachfrage nach Agrartechnik haben die Etablierung<br />

von Importmaschinen beschleunigt und deren Anteil auf dem russischen Markt erweitert.<br />

Innovative und leistungsfähige Agrartechnik findet unter diesen Voraussetzungen<br />

ihren Einsatz in vielen Regionen Russlands.<br />

Um die verlorenen Marktanteile auf dem russischen Markt zurückzugewinnen und<br />

dem Agrarsektor die wettbewerbsfähigen Produkte zu bieten, müssen russische<br />

Landtechnikhersteller die grundlegende Erneuerung ihrer Produktionskapazitäten<br />

anstreben und die Anforderungen der modernen Produktionstechnologien integrieren.<br />

Die Bedeutung der Modernisierung von Landmaschinen, deren Einsatz für die Anwendung<br />

ressourcenschonender bzw. wassersparender Anbauverfahren notwendig<br />

ist, wurde auch im Gebiet Samara seit Ende der 1990er Jahre erkannt und durch<br />

Maßnahmen gefördert, die von der Gebietsverwaltung der Region Samara weitgehend<br />

finanziert werden.<br />

Die ökologischen Vorteile ressourcenschonender Anbauverfahren, insbesondere zur<br />

Wasserspeicherung, gewinnen in dieser Region zunehmend an Bedeutung. Das im<br />

Gebiet Samara in einigen fortschrittlichen Agrarbetrieben umgesetzte Programm zur<br />

„Verbesserung der Getreideproduktion durch die Anwendung ressourcenschonender<br />

bzw. wassersparender Anbauverfahren 1998-2002“ deutet darauf hin, dass dabei


10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf 120<br />

eine Steigerung der Rentabilität der Getreideproduktion sowie eine deutliche Ressourcenersparnis<br />

erzielt werden kann.<br />

Die Umstellung von konventionellen Anbauverfahren auf die Anwendung ressourcenschonender<br />

Verfahren und die in diesem Rahmen erforderliche moderne und leistungsfähige<br />

Agrartechnik stellte insbesondere mittelgroße und kleine Agrarbetriebe<br />

mit begrenztem Finanzierungspotenzial, die nicht an dem „Getreideprogramm“ teilnahmen,<br />

vor große Herausforderungen.<br />

In diesem Zusammenhang hat die Ermittlung des finanziellen Effektes bei der Umstellung<br />

der Getreideproduktion auf ressourcenschonende Anbauverfahren für die<br />

jeweiligen Agrarbetriebe sowie die Analyse der Auswirkungen der intensivierten Nutzung<br />

von Produktionsmitteln und insbesondere des Einsatzes von moderner Agrartechnik<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Die Optimierung und Anpassung des Anbauverfahrens ist ein komplexer Vorgang<br />

und kann deshalb mit erheblichen Kosten verbunden sein (KÖLLER, LINKE 2001). So<br />

deuten auch die durchgeführten Optimierungsrechnungen auf eine wesentliche Steigerung<br />

der Produktionskosten im Vergleich zu konventionellen Anbauverfahren hin.<br />

Hierbei stellen die anfallenden Maschinenkosten einen entscheidenden Kostenfaktor<br />

dar.<br />

Die Auswertung der Daten über den vorhandenen Technikbestand in den befragten<br />

Agrarbetrieben im Gebiet Samara ergibt, dass überwiegend veraltete und bereits abgeschriebene,<br />

jedoch funktionsfähige Maschinen und Geräte eingesetzt werden. Der<br />

Einsatz dieser Technik stellt für die liquiditätsschwachen Betriebe die momentan kostengünstigste<br />

Alternative dar. Die Körnerfrüchteproduktion bleibt dadurch jedoch auf<br />

einem niedrigen Niveau, weil aufgrund der mangelhaften und veralteten technischen<br />

Ausstattung die termingebundenen Arbeiten nicht rechtzeitig ausgeführt werden können<br />

und enorme Ernteverluste entstehen.<br />

Unter diesen Bedingungen stellt eine grundlegende Erneuerung des Agrartechnikbestandes<br />

der befragten Agrarbetriebe im Gebiet Samara eine der wichtigsten Maßnahmen<br />

zur Erhöhung der Effizienz der eingesetzten Ressourcen dar.<br />

Im Rahmen des Einsatzes moderner Agrartechnik bei der Umsetzung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren liegen die entstehenden Fixkosten deutlich über denen<br />

der konventionellen Anbauverfahren. Es ist allerdings zu betonen, dass die moderne


10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf 121<br />

Agrartechnik deutlich höhere Leistungspotentiale aufweist, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit<br />

ihres Einsatzes wieder erhöht.<br />

Um die anfallenden Maschinenkosten beim Einsatz moderner Agrartechnik im Rahmen<br />

ressourcenschonender Anbauverfahren zu reduzieren, wäre es sinnvoll, die<br />

notwendigsten, neu anzuschaffenden Maschinen mit den noch vorhandenen und<br />

einsatzfähigen Maschinen und Geräten zu kombinieren. Diese Maßnahme würde<br />

den Agrarbetrieben den Einsatz des optimierten Anbauverfahrens in der Umstellungsphase<br />

erleichtern, indem die finanzielle Belastung bei der Anschaffung neuer<br />

Technik überschaubar bleibt.<br />

Die befragten Agrarbetriebe wenden nur sehr wenige oder gar keine Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmittel an. Die Ursache dafür liegt in der angespannten Liquiditätslage<br />

der Betriebe und hat eine negative Nährstoffbilanz des Bodens zur Folge, was sich<br />

wiederum negativ auf das Ertragsniveau sowie insbesondere auf die Qualität der<br />

produzierten Erzeugnisse auswirkt.<br />

Obwohl der Einsatz ressourcenschonender Anbauverfahren grundsätzlich keine intensivere<br />

Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erfordert, wird im Rahmen<br />

der Optimierung deren Ausbringungsmenge an das erforderliche Niveau angepasst<br />

und erhöht. Es ist davon auszugehen, dass unter günstigen Wetterbedingungen<br />

dadurch ein positiver Einfluss auf die Körnerfrüchteproduktion ausgeübt und mittelfristig<br />

eine Steigerung des Hektarertrages sowie der Qualität erwartet werden können.<br />

KÖLLER und LINKE weisen außerdem darauf hin, dass durch die wassersparende<br />

Wirkung des pfluglosen Anbauverfahrens ein höherer Getreideertrag zu erwarten<br />

ist, obwohl bei der Umstellung des Anbauverfahrens auch Ertragsschwankungen<br />

nicht ausgeschlossen werden können.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsanalyse der Umstellung des Anbauverfahrens erbrachte für die<br />

befragten Agrarbetriebe deutliche Vorteile bei der Entwicklung des Arbeitskraftbedarfs<br />

sowie der während des Produktionsprozesses anfallenden Lohnkosten. So<br />

kann durch den Verzicht auf die wendende Bodenbearbeitung als einem der kostenintensivsten<br />

Arbeitsgänge und zum anderen durch den Einsatz von leistungsfähigeren<br />

Maschinen und Geräten Arbeitszeit eingespart und der Bedarf an Arbeitskräften<br />

reduziert werden.<br />

Die beim pfluglosen Anbauverfahren sowie der Direktsaat gestiegenen Maschinen-,<br />

Dünge- und Pflanzenschutzmittelkosten erhöhen die gesamten proportionalen Spe-


10 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf 122<br />

zialkosten, deren Höhe sich negativ auf die Deckungsbeiträge der angebauten Kulturen<br />

auswirkt. Hier stellt die Erhöhung des Hektarertrags das entscheidende Instrument<br />

dar, um die höheren proportionalen Spezialkosten zu kompensieren und eine<br />

Steigerung der Deckungsbeiträge zu erreichen.<br />

Betrachtet man die Möglichkeit zur Steigerung der Ertragsleistung während eines<br />

kontinuierlichen Einsatzes ressourcenschonender Verfahren, so stellt sich das optimierte<br />

Anbauverfahren bei gleichzeitiger Erneuerung des Agrartechnikbestandes für<br />

die befragten Agrarbetriebe als langfristig vorteilhaft dar. Außerdem können durch<br />

eine Steigerung des Ertrags auch die geplanten Optimierungsmaßnahmen in die<br />

Praxis umgesetzt werden.<br />

Die Umstellung des Anbauverfahrens ist, wie oben erläutert, ein komplexer Vorgang.<br />

Daher bedürfen endgültige Schlussfolgerungen zur Wirtschaftlichkeit der Umstellung<br />

der Anbauverfahren von Druschfrüchten in den befragten Betrieben im Gebiet Samara<br />

einer zusätzlichen mehrperiodischen Planungsrechnung, in deren Rahmen die<br />

Entwicklung sowohl des Ertragsniveaus als auch der Kosten von Maschinen und ertragssteigernden<br />

Produktionsmitteln genauestens ermittelt werden.<br />

Da der Einsatz von moderner Agrartechnik bei ressourcenschonenden Anbauverfahren<br />

eine wesentliche Komponente darstellt, ist es insbesondere notwendig, die Maschinenkosten<br />

präzise zu kalkulieren.<br />

Zum einen ist es notwendig, den Kraft- und Schmierstoffverbrauch genau zu ermitteln.<br />

Dies kann durch den Einsatz von speziellen Sensoren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs<br />

in den Landmaschinen realisiert werden. Zum anderen sollten die<br />

Reparatur- und Wartungskosten der beim Getreideanbau eingesetzten Maschinen<br />

und Geräte separat und wenn möglich nach Einsatzdauer ermittelt werden. Dadurch<br />

kann der betriebswirtschaftliche Effekt des Einsatzes der Agrartechnik entsprechend<br />

der erzielten Leistung kalkuliert werden.<br />

Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse über den optimalen Einsatz der jeweiligen<br />

Maschine und deren Umsetzung können die Wirtschaftlichkeit der Druschfrüchteproduktion<br />

im Gebiet Samara nachhaltig positiv beeinflussen.


11 Zusammenfassung 123<br />

11 Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Optimierung konventioneller Anbauverfahren<br />

durch die Umstellung auf ressourcenschonende Verfahren zur Körnerfrüchteproduktion<br />

in sechs für diese Arbeit befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara/Russland.<br />

Ziel der Optimierung ist es, die Wirtschaftlichkeit der Umstellung von<br />

konventionellen auf ressourcenschonende Anbauverfahren sowie den Einsatz von<br />

speziell an das Verfahren angepassten Landmaschinen zu beurteilen und darauf<br />

aufbauend praxisorientierte, effizienzsteigernde Lösungen zur Umsetzung zu empfehlen.<br />

Nach dem Zerfall der Sowjetunion befand sich die russische Wirtschaft und damit<br />

auch die Landwirtschaft in einem Umwandlungsprozess. Nach anfänglichen Produktionsrückgängen<br />

tragen die intensiven Förderprogramme der russischen Regierung<br />

inzwischen zur positiven Entwicklung und weiteren Stärkung der Position Russlands<br />

auf dem internationalen Getreidemarkt bei. Für eine nachhaltig erfolgreiche Getreideproduktion<br />

ist eine ausreichende technische Ausstattung notwendig. Allerdings<br />

stellen der Mangel an Landtechnik und der schlechte Zustand von Maschinen und<br />

Geräten ein Dauerproblem des russischen Agrarsektors dar. Durch den Investitionsstau<br />

der letzten Jahre ist der noch vorhandene Maschinenpark größtenteils überaltert<br />

und dadurch enorm stör- und reparaturanfällig.<br />

Gegenwärtig wird der russische Markt für Agrartechnik überwiegend von inländischen<br />

Herstellern bestimmt, die sich nach der Krise des russischen Landmaschinenbaus<br />

Ende der 1990er Jahre stabilisiert haben und inzwischen ihre Produkte auch<br />

wieder in die GUS-Staaten und andere Länder exportieren. Gleichzeitig konnte sich<br />

auch die ausländische Landmaschinenindustrie mit überlegener Technik westeuropäischer<br />

und US-amerikanischer Provenienz innerhalb weniger Jahre fest auf dem russischen<br />

Markt etablieren.<br />

Die Landwirtschaft gehört nach wie vor zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des<br />

Gebiets Samara an der mittleren Wolga. Obwohl die klimatischen Bedingungen für<br />

eine erfolgreiche Getreideproduktion nicht optimal sind, spielt diese in der Region<br />

eine wichtige Rolle. Aufgrund der gestiegenen Hektarerträge sowie der Erweiterung<br />

der Saatfläche in den Jahren 1999 bis 2002 stieg die gesamte Getreideproduktion im<br />

Gebiet Samara an und betrug im Jahr 2002 ca. 2 Mio. Tonnen.<br />

Trotz der positiven Entwicklungen weist die Getreideproduktion im Gebiet Samara<br />

ein nicht vollständig ausgeschöpftes Produktionspotenzial auf. Während der letzten


11 Zusammenfassung 124<br />

Jahre war aufgrund der Überalterung und des Verschleißes der Landmaschinen sowie<br />

der geringen Zahl von Neukäufen eine deutliche Reduzierung des Maschinenparks<br />

zu beobachten. Die Ausstattung in der Pflanzenproduktion in den Jahren 1990<br />

bis 2002 betrug gemessen am technischen Bedarf ca. 46 % bei Traktoren und ca.<br />

56 % bei Mähdreschern. Dies führte zur Nichteinhaltung der optimalen Zeitspannen<br />

sowie zu einer Reduzierung der Ertragsleistung und einer Erweiterung der nicht gedroschenen<br />

Fläche.<br />

Um günstige Bedingungen für eine effiziente Getreideproduktion und für die Entwicklung<br />

des Getreidemarktes im Gebiet Samara zu schaffen, wurde im Jahr 1998 das<br />

Programm zur „Verbesserung der Getreideproduktion durch die Anwendung ressourcenschonender<br />

bzw. wassersparender Anbauverfahren 1998-2002“ in die Praxis<br />

umgesetzt. Dabei stellt die Umstellung von konventionellen Anbauverfahren auf die<br />

Anwendung ressourcenschonender Verfahren und die Anschaffung von in diesem<br />

Rahmen erforderlicher moderner und leistungsfähiger Agrartechnik insbesondere für<br />

mittelgroße und kleine Agrarbetriebe mit begrenztem Finanzierungspotential eine<br />

große Herausforderung dar.<br />

In Folge des Verzichts auf die wendende Bodenbearbeitung als einem sehr kostenintensiven<br />

Arbeitsgang können im Rahmen der Optimierung auf den befragten Betrieben<br />

die Maschinenkosten bei der konservierenden Bodenbearbeitung deutlich reduziert<br />

werden. Im Durchschnitt betragen sie beim pfluglosen Anbauverfahren<br />

18,3 €/ha und sind damit um 6 % niedriger als bei den in den Agrarbetrieben bisher<br />

praktizierten intensiven Produktionsverfahren. Der Durchschnittswert der Maschinenkosten<br />

beim Direktsaat-Verfahren beträgt ca. 15 €/ha und kann somit im Vergleich<br />

zum pfluglosen Anbauverfahren nochmals um 18 % bzw. im Vergleich zum konventionellen<br />

Produktionsverfahren um 22 % reduziert werden.<br />

Im Rahmen des Einsatzes moderner Agrartechnik bei der Umsetzung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren liegen jedoch die entstehenden Fixkosten deutlich über<br />

denen der konventionellen Anbauverfahren. Da die moderne Agrartechnik allerdings<br />

wesentlich höhere Leistungspotentiale aufweist, kann langfristig davon ausgegangen<br />

werden, dass sie in diesem Zusammenhang wirtschaftlich überlegen wirkt.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsanalyse der Umstellung des Anbauverfahrens erbrachte außerdem<br />

für die befragten Agrarbetriebe deutliche Vorteile bei der Entwicklung des<br />

Arbeitskraftbedarfs und somit der Lohnkosten. Die Anwendung ressourcenschonender<br />

Anbauverfahren trägt zu einer deutlichen Senkung des Arbeitskraftbedarfs bei.


11 Zusammenfassung 125<br />

Die Arbeitskosten bei optimierten Anbauverfahren liegen im Durchschnitt bei 1,3 €/ha<br />

und sind damit um ca. 60 % niedriger als die gesamten Arbeitskosten bei konventionellen<br />

Anbauverfahren.<br />

Obwohl der Einsatz ressourcenschonender Anbauverfahren grundsätzlich keine intensivere<br />

Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erfordert, wird im Rahmen<br />

der Optimierung deren Ausbringungsmenge an das erforderliche Niveau angepasst<br />

und erhöht. Dadurch kann unter günstigen Witterungsbedingungen eine Steigerung<br />

des Hektarertrages sowie der Qualität erwartet und mittelfristig ein positiver<br />

Einfluss auf die Körnerfrüchteproduktion ausgeübt werden.<br />

Infolge der Durchführung der Optimierung der Anbauverfahren und der zur Umsetzung<br />

empfohlenen Maßnahmen in den befragten Agrarbetrieben im Gebiet Samara<br />

wird eine Veränderung des erzielten Deckungsbeitrags festgestellt. Beim pfluglosen<br />

Anbauverfahren sinkt der durchschnittliche Deckungsbeitrag um 24 % und beträgt<br />

58 €/ha. Der für das Direktsaat-Verfahren kalkulierte Wert des Deckungsbeitrags liegt<br />

bei 61 €/ha und befindet sich immer noch unter dem Niveau des beim konventionellen<br />

Anbauverfahren erzielten Wertes.<br />

Die berechneten Gleichgewichtserträge weisen darauf hin, dass der Einsatz der optimierten<br />

Anbauverfahren in den befragten Agrarbetrieben eine Steigerung des Hektarertrages<br />

um durchschnittlich 2,5 dt/ha erfordert. Um einen positiven ökonomischen<br />

Effekt bzw. die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Anbauverfahren zu erreichen,<br />

sollte der Ertrag bis auf ca. 23 dt/ha oder um 12 % erhöht werden.<br />

Trotz der im Rahmen der Optimierungsberechnungen gewonnenen Erkenntnisse<br />

über die rückläufige Entwicklung des Deckungsbeitrages bei Direktsaat sowie beim<br />

pfluglosen Anbauverfahren weisen die gewonnenen Ergebnisse im Gebiet Samara<br />

darauf hin, dass beim langfristigen Einsatz ressourcenschonender Anbauverfahren in<br />

der Körnerfrüchteproduktion eine kontinuierliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

erwartet werden kann. Unter diesen Bedingungen stellt sich die Umstellung der konventionellen<br />

Anbauverfahren auf die optimierte ressourcenschonende Bewirtschaftung<br />

für die befragten Agrarbetriebe als langfristig vorteilhaft dar.


11 Zusammenfassung 126<br />

Summary<br />

The dissertation in hand refers to the optimisation of conventional cultivation methods<br />

by the use of resource-saving technologies in cereal production at six agricultural<br />

survey enterprises in the Region of Samara/Russia. The aim of the optimisation is to<br />

estimate the economic efficiency of the changeover from conventional to resourcesaving<br />

cultivation methods as well as to evaluate the use of agricultural machinery<br />

adapted to the specific technology, and, starting from this basis, to develop practiceoriented<br />

and efficiency-increasing solutions.<br />

Starting with the dissolution of the Soviet Union, the Russian economy as well as the<br />

agricultural sector has been in a process of transformation. After initial drops in production,<br />

the intensive stimulation programmes of the Russian government have now<br />

supported a substantial advancement in the positive development and strengthening<br />

of Russia’s position at the international grain market. A sufficient technical equipment<br />

is necessary for a sustainable and successful grain production. However, the lack of<br />

agricultural machinery and the bad condition of machines and equipment are a longterm<br />

problem of the Russian agricultural sector. As a result of the lack of investment<br />

activities during the last years, the stock of agricultural machinery still available is<br />

mostly outdated and thus highly in demand of repair.<br />

Presently, domestic manufacturers dominate the Russian market for agricultural machinery.<br />

After the crisis in the Russian agricultural engineering industry at the end of<br />

the 1990s, the position of domestic manufacturers has stabilised, and again now the<br />

Russian agricultural machinery manufacturers export to the CIS states and other<br />

countries. However, within a few years foreign agricultural machinery manufacturers<br />

with technics of superior quality of Western European and US origin have established<br />

well in the Russian market.<br />

Agriculture is still one of the most important branches of the economy in the Region<br />

of Samara on the middle Volga. The climatic conditions are not optimal for a successful<br />

grain production, while this branch plays an important role in the region. Despite of<br />

these preconditions, the total grain production increased and amounted to approximately<br />

2 million tons, mainly due to the increase in yields per hectare as well as the<br />

extension of the area sown-in with grain during the years 1999 to 2002.<br />

Despite of the positive development, in grain production in the Region of Samara the<br />

production potential has not yet been completely used. During the last years a con-


11 Zusammenfassung 127<br />

siderable reduction in the agricultural machinery stock could be noticed, mainly because<br />

of obsolescence and wastage of the agricultural machinery as well as the<br />

small number of new purchases. The equipment at the disposal of the agricultural<br />

enterprises for plant cultivation, during the years 1990 to 2002 – if compared to the<br />

requirements in agricultural technics – amounted to approximately 46 percent of the<br />

tractors needed and approximately 56 percent of the combine harvesters needed.<br />

This entailed that the optimal time periods were not matched which, as a consequence,<br />

led to the reduction in the yields and an extension of the area not harvested.<br />

In order to create favorable conditions for an efficient grain production and for the<br />

development of the grain market in the Region of Samara, in 1998 the programme for<br />

the "Improvement of the grain production by the application of resource and accordingly<br />

watersaving cultivation methods 1998-2002" was starting to be implemented.<br />

The changeover from conventional cultivation methods to the use of resource-saving<br />

methods including modern and efficient agricultural technics represents a big challenge<br />

especially for medium-sized and small farms with a restricted financial potential.<br />

Through excluding ploughing from the soil cultivation work process as a most costintensive<br />

operation, as a result of the optimisation, machine costs can be reduced<br />

considerably under the system of preserving soil tillage. On average, these machine<br />

costs amount to 18.3 €/ha with no-till cultivation, and are thus approximately<br />

6 percent lower than with the conventional cultivation methods that were practised in<br />

the survey enterprises before. The average machine costs for direct drilling methods<br />

amount to approximately 15 €/ha and can consequently be further reduced by about<br />

18 percent if compared to no-till cultivation methods, and by approximately<br />

22 percent if compared to conventional production methods.<br />

However, in the case of applying modern agricultural technics for resource-saving<br />

cultivation methods, the resulting fixed costs considerably surmount those of conventional<br />

cultivation methods. The modern agricultural machinery shows, however, a<br />

substantially higher performance potential. In the long-term, it can be assumed that<br />

the modern agricultural machines in this context are the more efficient solution.<br />

Moreover, the economic efficiency analysis of the cultivation methods’ rearrangement<br />

rendered considerable advantages as to the development of labour demand and<br />

costs at the questioned agricultural enterprises. The application of resource-saving<br />

cultivation methods contributes to a noticeable decrease in labour demand. Under


11 Zusammenfassung 128<br />

application of optimised cultivation methods, the labour cost is approximately 1.3 €/ha<br />

or 60 percent lower than the total labour costs in the case of conventional cultivation<br />

methods.<br />

Although the implementation of resource-saving cultivation methods basically does<br />

not require an intensified application of fertilisers and pesticides, their aplication volume<br />

is being raised and adapted to the necessary level within the frame of the optimisation<br />

process. Under favourable weather conditions thus an increase of the yield<br />

per hectare as well as of the quality, and in the medium-term, a positive influence on<br />

the cereal production can be expected.<br />

As result of the conducted optimisation of cultivation methods and of the implementation<br />

of the recommended measures at the survey agricultural enterprises in the Region<br />

of Samara, a change in the obtained gross margin can be detained. The average<br />

gross margin decreases under no-till cultivation by approximately 24 percent and<br />

amounts to 58 €/ha. The calculated gross margin for the direct drilling methods<br />

amounts to 61 €/ha and is still below the amount effected under conventional cultivation<br />

methods.<br />

The calculated equilibrium points at the fact that the implementation of the optimised<br />

cultivation methods requires an increase of the hectare yield in the survey farms by<br />

2.5 dt/ha on average. In order to reach a positive economic effect or at least the<br />

same economic efficiency as with use of conventional cultivation methods, the hectare<br />

yield should be increased to approximately 23 dt/ha or, by 12 percent.<br />

In spite of the findings resulting from the optimisation calculations that the gross margins<br />

are reduced with direct drilling as well as with no-till cultivation methods, the results<br />

in Samara Region, however, indicate a continuous increase of the economic<br />

efficiency under the condition of a long-term application of resource-saving cultivation<br />

methods in cereal production. The rearrangement of the conventional cultivation<br />

methods towards the optimised resource-saving technologies is under these conditions<br />

for the survey agricultural enterprises advantageous in a long-term view.


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13 Anhang 134<br />

13 Anhang<br />

Tabelle A1: Klassifizierung der in Russland hergestellten Traktoren nach Nennleistung<br />

Baureihe<br />

T30<br />

T45A<br />

WTZ<br />

DT<br />

WT<br />

WK<br />

K 300<br />

ATM<br />

K 744<br />

D 160/180<br />

W 31M2<br />

LTZ<br />

Nennleistung 1 , PS<br />

30 40 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

Wladimirer Traktorenwerk<br />

Wolgograder Traktorenwerk<br />

Petersburger Traktorenwerk<br />

Tscheljabinsker Traktorenwerk<br />

Lipetsker Traktorenwerk<br />

1<br />

Leistung nach ECE R24<br />

Quelle: www.tz.lipetsk.ru, www.kirovets.com, www.agromh.com, www.chtz.chelyabinsk.ru


13 Anhang 135<br />

Tabelle A2: Klassifizierung der Traktoren der Firmen CASE NH, John Deere, Fendt und Claas nach Nennleistung<br />

Leistung nach ECE R24,<br />

Traktorentyp<br />

JXN/JXV<br />

JXC<br />

JX<br />

JXU Maxxima<br />

MXU MAXXUM X-Line<br />

MXU Maxxum<br />

CVX<br />

MXM Maxxum Pro<br />

Magnum<br />

CTX STEIGER<br />

5015<br />

5020<br />

6020E<br />

6020<br />

7020<br />

8020<br />

8030<br />

9020<br />

200 V/F/P<br />

200 S<br />

300 Ci<br />

400 Vario<br />

700 Vario<br />

800 Vario TMS<br />

900 Vario TMS<br />

NECTIS<br />

CELTIS<br />

ARES 500<br />

ARES 600<br />

ARES 800<br />

ATLES<br />

XERION<br />

Quelle: www.caseih.com, www.claas.com, www.deere.com, www.fendt.com<br />

Nennleistung, PS<br />

50 100 150 200 250<br />

CASE NH<br />

300 350 400 450 500<br />

John Deere<br />

Fendt (AGCO)<br />

CLAAS


13 Anhang 136<br />

Tabelle A3: Bestand der Geräte auf den befragten Agrarbetrieben, Stück<br />

Geräte<br />

SPK<br />

Dimitrov<br />

Staatlicher<br />

Zuchtbetrieb<br />

Drushba<br />

SPK<br />

Kolchose<br />

Kaljagin<br />

Kolchose<br />

Kujbischev<br />

SPK<br />

Progress<br />

Kolchose<br />

Tschapajev<br />

Russland (Ehem. GUS) 28 40 27 30 26 30<br />

Bodenbearbeitung 16 19 17 23 18 18<br />

BZSS-1 8<br />

PLN-4-35 4<br />

PLN-8-35(40) 2 2 2<br />

PN-4-35 2 5 6<br />

PN-8-40 4<br />

M-5-35 4<br />

M-8-40 2<br />

LDG-15 2<br />

BDT-10 1 3 2 2<br />

BDT-7 1 4 4 4<br />

BDT-3 2 6<br />

BDN-3,6 2<br />

BIG-3 A 3<br />

APK-6 2<br />

KPN-8,4 2<br />

3KKSch-6 2 4 4<br />

KPE-3,8 4 4<br />

KPS-4 4<br />

KSP-4 2<br />

KPN-4 2 4<br />

Saat 9 14 7 6 8 10<br />

SZP-3,6 6 14 4 4 4<br />

SZS-2,1 2<br />

SZS-6 3<br />

SUPN-8 3 2 4 4<br />

AUP-18 2<br />

SPTsch-6 M 2<br />

Düngung 2 5 2<br />

RUM-5-03 2 2<br />

PRT-10 5<br />

Pflanzenschutz 1 2 1 1 2<br />

OPSch-15 1 2<br />

OP-2000(-2-01) 2<br />

POM-630 1 1<br />

im Ausland 3<br />

Bodenbearbeitung<br />

EuroDiamant 10 1<br />

VariDiamant 10 1<br />

Saat<br />

DMC Primera 601 1


13 Anhang 137<br />

Tabelle A4: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Dimitrow<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung<br />

Einzel-<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

preisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

4 DT-75 Traktor 397 745 1 587 2 979 2 728 10 914<br />

2 Magnum MX-240 Traktor 485 1 880 971 3 760 83 903 167 805<br />

2 T-4 Traktor 342 2 049 683 4 098 4 562 9 125<br />

4 MTZ 82 Traktor 748 3 522 2 994 14 088 2 195 8 779<br />

2 K-701 Traktor 540 1 596 1 079 3 191 16 251 32 503<br />

14 7 313 28 117 109 640 229 125<br />

2 Kamaz LKW 878 1 756 3 119 6 238<br />

3 ZIL LKW 914 2 741 1 365 4 096<br />

2 MTZ-80 Traktor 923 1 846 1 343 2 685<br />

7 6 343 5 827 13 019<br />

1 EuroDiamant 10 Pflug 335 1 273 335 1 273 31 025 31 025<br />

1 VariDiamant 10 Pflug 330 1 385 330 1 385 38 451 38 451<br />

2 PN-8-40 Pflug 247 494 494 988 1 640 3 280<br />

2 PN-4-35 Pflug 242 282 484 564 954 1 908<br />

1 BDT-10 Egge 227 636 227 636 2 564 2 564<br />

1 BDT-7 Egge 258 568 258 568 1 552 1 552<br />

2 KPN-8,4 Grubber 375 2 449 750 4 898 1 267 2 535<br />

2 3KKSch-6 Walze 150 450 300 900 256 513<br />

4 KPE-3,8 Grubber 88 282 353 1 128 1 491 5 964<br />

2 BDT-3 Egge 167 500 333 999 1 021 2 043<br />

18 3 863 13 339 80 223 89 835<br />

6 SZP-3,6 Drillmaschine 322 484 1 935 2 902 1 055 6 328<br />

1 DMC Airstar Primera Drillmaschine 306 1 102 306 1 102 55 630 55 630<br />

3 SUPN-8 Sämaschine 116 267 348 800 1 730 5 189<br />

10 2 241 4 004 56 685 61 958<br />

2 RUM-5-03 Düngerstreuer 384 1 460 767 2 921 1 344 2 688<br />

2 767 2 921 1 344 2 688<br />

1 OPSch-15 Pflanzenschutz 628 8 158 628 8 158 1 421 1 421<br />

1 628 8 158 1 421 1 421<br />

1 ShWN-6A Mähwerk 22 83 22 83 1 342 1 342<br />

1 22 83 1 342 1 342<br />

3 SK 5 Niva Mähdrescher 289 988 867 2 963 4 106 12 319<br />

3 DON-1500 Mähdrescher 269 733 806 2 198 10 396 31 189<br />

1 DON-1500 B Mähdrescher 220 770 220 770 65 602 65 602<br />

7 5 931 80 105 109 110<br />

1 PPT-3A Aufnehmer (Pick-Up) 24 83 24 83 1 108 1 108<br />

2 UPP-8 Schneidwerk SB 62 400 123 800 1 911 3 822<br />

2 Anhänger 923 1 846 805 1 610<br />

1 S-30 Trocknungsanlage 115 115 31 370 31 370<br />

1 Lader 52 52 4 929 4 929<br />

Gesamt 376 707 551 335


13 Anhang 138<br />

Tabelle A5: Ist-Bestand der Agrartechnik im Staatlichen Zuchtbetrieb Drushba<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung<br />

Einzel-<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

preisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

4 T-4A Traktor 942 1 956 3 768 7 823 7 455 29 819<br />

2 K-701 Traktor 608 1 216 1 216 2 432 65 620 131 240<br />

8 MTZ 82 Traktor 660 1 416 5 284 11 326 4 026 32 205<br />

5 T-150 K Traktor 2 002 3 665 10 011 18 324 7 157 35 783<br />

19 4 213 8 252 20 279 39 905 84 257 229 046<br />

4 Kamaz LKW 937 3 747 2 083 8 331<br />

4 GAZ-SAZ LKW 1 066 4 265 1 629 6 515<br />

3 ZIL LKW 698 2 095 2 256 6 767<br />

2 DT-75 LKW 1 726 3 452 1 859 3 718<br />

13 4 427 13 558 7 826 25 332<br />

5 PN-4-35 Pflug 777 933 3 886 4 663 552 2 758<br />

2 PN-8-40 Pflug 608 1 216 1 216 2 432 1 111 2 222<br />

4 KPS-4 Grubber 474 898 1 895 3 594 686 2 743<br />

4 BDT-7 Egge 399 862 1 595 3 448 754 3 018<br />

4 3KKSch-6 Walze 425 1 275 1 700 5 100 27 109<br />

19 2 682 5 184 10 291 19 237 3 130 10 850<br />

14 SZP-3,6 Drillmaschine 353 529 4 937 7 406 1 091 15 273<br />

14 353 529 4 937 7 406 1 091 15 273<br />

2 OP-2000-2-01 Pflanzenschutz 259 3 890 519 7 780 2 161 4 322<br />

2 259 3 890 519 7 780 2 161 4 322<br />

5 PRT-10 Düngerstreuer 880 440 4 400 2 200 2 847 14 234<br />

5 880 440 4 400 2 200 2 847 14 234<br />

8 DON-1500B Mähdrescher 212 744 1 700 5 950 33 040 264 316<br />

4 SK-5Niva Mähdrescher 367 1 573 1 468 6 293 29 213 116 853<br />

12 580 2 317 3 168 12 242 62 253 381 170<br />

2 Shwn-6 Schwadmäher 392 1 880 783 3 760 2 236 4 473<br />

2<br />

PN-300-4,2<br />

"Prostor"<br />

Schwadmäher 330 1 520 661 3 040 2 010 4 020<br />

4 722 3 400 1 444 6 800 4 246 8 492<br />

1 DSP-50 Trocknungsanlage 365 365 35 783 35 783<br />

1 Petkus K-547 Trocknungsanlage 146 146 53 674 53 674<br />

2 511 511 89 457 89 457<br />

3 Tank 160 481 1 637 4 911<br />

1 Lader 117 117 7 993 7 993<br />

4 Anhänger 1 497 5 989 1 353 5 410<br />

Gesamt 268 250 796 490


13 Anhang 139<br />

Tabelle A6: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Kolchose Kaljagin<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung Einzel-<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

preisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

2 MTZ-82 Traktor 612 3 074 1 224 6 149 10 437 20 873<br />

4 T-70 Traktor 479 1 342 1 918 5 370 8 349 33 397<br />

2 K-700 Traktor 424 965 849 1 930 19 577 39 154<br />

2 DT-75 Traktor 737 2 624 1 473 5 248 12 245 24 491<br />

10 2 253 8 006 5 464 18 696 38 363 93 424<br />

4 Kamaz LKW 545 2 178 2 833 11 331<br />

2 MAZ LKW 239 477 19 382 38 765<br />

4 783 2 655 22 215 50 096<br />

4 KPE-3,8 Grubber 479 1 342 1 918 5 370 2 211 8 844<br />

8 BZSS-1 Egge 253 735 2 028 5 880 42 334<br />

2 BDN-3,6 Egge 365 1 095 730 2 190 1 640 3 280<br />

3 BIG-3A Egge 133 800 400 2 400 1 044 3 131<br />

17 1 231 3 972 5 075 15 840 4 936 15 589<br />

3 SZS-6 Sämaschine 283 707 849 2 122 2 535 7 604<br />

2 AUP-18 Sämaschine 707 375 1 415 750 4 395 8 791<br />

2 SPTsch-6M Sämaschine 90 360 180 720 3 787 7 574<br />

7 1 080 1 442 2 444 3 592 10 717 23 969<br />

2 RUM-5-03 Düngerstreuer 316 1 360 632 2 720 2 522 5 043<br />

2 316 1 360 632 2 720 2 522 5 043<br />

1 POM 630 Pflanzenschutz 173 2 595 173 2 595 1 974 1 974<br />

1 173 2 595 173 2 595 1 974 1 974<br />

2 SK 5 Niva Mähdrescher 240 730 481 1 460 32 219 64 439<br />

4 DON-1500 Mähdrescher 249 885 996 3 540 22 305 89 219<br />

6 489 1 615 1 477 5 000 54 524 153 658<br />

1 ShWN-6A Schneidwerk BW 60 250 60 250 2 833 2 833<br />

2 UPP-8 Schneidwerk SB 80 480 160 960 3 746 7 492<br />

3 140 730 220 1 210 6 579 10 325<br />

1 PPT-3A Pick-Up 63 250 63 250 1 108 1 108<br />

4 Anhänger 486 1 943 745 2 982<br />

1 Lader 30 30 2 579 2 579<br />

1 Aufbereitungsanlage 159 159 19 666 19 666<br />

Gesamt 164 821 379 306


13 Anhang 140<br />

Tabelle A7: Ist-Bestand der Agrartechnik in der Kolchose Kuibyschew<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung<br />

EinzelpreisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

6 DT-75 Traktor 280 553 1 680 3 319 8 294 49 764<br />

4 K-700 Traktor 248 397 994 1 590 25 586 102 343<br />

4 MTZ-82 Traktor 698 2 218 2 793 8 873 10 574 42 298<br />

14 1 227 3 169 5 467 13 782 44 454 194 405<br />

2 ZIL LKW 341 683 6 520 13 040<br />

2 MAZ LKW 602 1 203 7 475 14 949<br />

2 KAMAZ LKW 423 847 8 797 17 593<br />

6 1 366 2 733 22 791 45 583<br />

4 PN-8-40 Pflug 248 397 994 1 590 2 040 8 158<br />

4 PLN 4-35 Pflug 246 295 982 1 179 1 200 4 801<br />

3 BDT-10 Egge 300 839 899 2 517 5 367 16 102<br />

6 BDT-3 Egge 204 143 1 227 859 3 974 23 843<br />

4 3KKSch-6 Walze 135 418 539 1 670 513 2 053<br />

2 KSP-4 Grubber 237 948 474 1 896 969 1 938<br />

23 1 370 3 040 5 114 9 711 14 064 56 896<br />

1 MTT-F-13 Düngerstreuer 123 1 840 123 1 840 4 176 4 176<br />

1 123 1 840 123 1 840 4 176 4 176<br />

1 POM 630 Pflanzenschutz 153 2 299 153 2 299 1 974 1 974<br />

1 153 2 299 153 2 299 1 974 1 974<br />

4 SZP-3,6 Drillmaschine 210 357 839 1 427 2 255 9 018<br />

2 SUPN-8 Sämaschine 274 631 548 1 261 3 347 6 694<br />

6 484 987 1 388 2 688 5 601 15 712<br />

3 SK 5 Niva Mähdrescher 221 554 664 1 661 16 421 49 262<br />

3 DON-1500 Mähdrescher 189 813 567 2 440 28 210 84 629<br />

6 410 1 367 1 231 4 101 44 630 133 891<br />

1 ShWN-6A Schneidwerk BW 89 372 89 372 2 595 2 595<br />

2 PSP-10 Schneidwerk SB 158 948 316 1 896 7 887 15 774<br />

2 UPP-8 Schneidwerk SB 146 948 292 1 896 4 413 8 826<br />

1 PPT-3 Pick-Up 81 372 81 372 1 107 1 107<br />

6 473 2 640 777 4 536 16 003 28 303<br />

1 PS-10A Beizungseinrichtung 24 24 6 262 6 262<br />

1 Lader 15 15 3 745 3 745<br />

1 Reinigungsanlage 160 160 12 524 12 524<br />

Gesamt 176 225 503 471


13 Anhang 141<br />

Tabelle A8: Ist-Bestand der Agrartechnik in SPK Progress<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung<br />

EinzelpreisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

2 T-150 Traktor 484 4 160 969 8 321 5 199 10 399<br />

6 K-700 Traktor 464 898 2 781 5 390 22 159 132 955<br />

6 MTZ-82 Traktor 498 1 282 2 990 7 691 9 412 56 473<br />

14 1 446 6 341 6 740 21 402 36 771 199 827<br />

4 ZIL LKW 484 1 938 4 833 19 331<br />

2 Kamaz LKW 783 1 565 9 395 18 791<br />

6 1 267 3 503 14 228 38 122<br />

2 PN-8-35 Plug 375 600 750 1 200 4 344 8 687<br />

6 PN-4-35 Plug 333 400 2 000 2 400 2 452 14 713<br />

2 APK-6 Grubber 365 1 699 729 3 398 2 346 4 692<br />

4 BDT-7 Egge 318 770 1 270 3 080 4 175 16 701<br />

2 BDT-10 Egge 295 825 589 1 650 5 387 10 773<br />

2 KPN-4 Grubber 393 1 265 786 2 531 1 805 3 610<br />

18 2 078 5 559 6 124 14 259 20 509 59 177<br />

4 SZP-3,6 Sämaschine 273 1 038 1 092 4 150 2 167 8 669<br />

4 SUPN-8 Sämaschine 109 250 435 1 000 3 210 12 840<br />

8 382 1 288 1 527 5 150 5 377 21 509<br />

1 OP-2000 Pflanzenschutz 273 4 100 273 4 100 1 564 1 564<br />

1 273 4 100 273 4 100 1 564 1 564<br />

4 SK 5 Niva Mähdrescher 180 450 720 1 800 32 219 128 878<br />

4 DON-1500<br />

Jenisey-1200<br />

Mähdrescher 100 349 399 1 397 16 712 66 850<br />

2<br />

1NM Mähdrescher 113 471 226 942 41 850 83 700<br />

10 393 1 270 1 345 4 139 90 782 279 428<br />

1 PSP-10 Schneidwerk SB 83 542 83 542 7 306 7 306<br />

1 Anhänger 590 590 2 581 2 581<br />

1 Lader Lader 33 33 3 745 3 745<br />

2 SZSB-8 Trocknungsanlage 497 995 7 902 15 804<br />

Gesamt 190 765 629 063


13 Anhang 142<br />

Tabelle A9: Ist-Bestand der Agrartechnik in der Kolchose Tschapajew<br />

Anzahl Maschinentyp Maschinen/Geräte<br />

Ø Leistung pro<br />

1 Einheit<br />

Gesamtleistung<br />

EinzelpreisGesamtpreis<br />

h/Jahr ha/Jahr h/Jahr ha/Jahr € €<br />

4 T-4A Traktor 1 799 3 683 7 197 14 730 8 972 35 889<br />

2 K-701 Traktor 1 007 6 238 2 015 12 475 37 281 74 562<br />

4 MTZ 82 Traktor 1 546 4 526 6 186 18 104 7 534 30 135<br />

10 4 353 14 446 15 397 45 310 53 787 140 586<br />

4 Kamaz LKW 518 2 071 22 640 90 562<br />

4 DT-75 LKW 724 2 895 5 857 23 428<br />

8 Anhänger 771 6 168 1 319 10 556<br />

16 2 013 0 11 134 0 29 817 124 546<br />

4 M-5-35 Pflug 196 138 786 550 2 544 10 177<br />

2 M-8-40 Plug 268 375 536 750 4 176 8 352<br />

2 LDG-15 Pflug 311 4 663 622 9 325 6 177 12 355<br />

4 BDT-7 Egge 864 1 900 3 455 7 600 4 922 19 686<br />

4 KPN-4 Grubber 733 2 200 2 933 8 800 1 654 6 615<br />

2 BDT-10 Egge 429 1 200 857 2 400 5 384 10 768<br />

18 2 801 10 475 9 188 29 425 24 857 67 953<br />

4 SZP-3,6 Sämaschine 571 939 2 283 3 754 4 847 19 387<br />

2 SZS-2,1 Sämaschine 527 790 1 053 1 580 1 964 3 927<br />

4 SUPN-8 Sämaschine 571 1 312 2 283 5 250 7 966 31 864<br />

10 1 668 3 041 5 619 10 584 14 776 55 179<br />

2 OPSch-15 Pflanzenschutz 177 5 300 353 10 600 1 917 3 835<br />

2 177 5 300 353 10 600 1 917 3 835<br />

5 SK 5 Niva Mähdrescher 544 2 200 2 720 11 000 26 226 131 130<br />

4 Jenisey-1200 1NM Mähdrescher 430 1 075 1 720 4 300 41 839 167 358<br />

9 974 3 275 4 440 15 300 68 065 298 488<br />

2 PSP-10 Schneidwerk SB 138 900 277 1 800 7 468 14 937<br />

3 ShWN-10 Pick-Up Getreide 372 1 300 1 117 3 900 4 479 13 437<br />

5 511 2 200 1 394 5 700 11 948 28 374<br />

1 Lader Lader 41 41 7 993 7 993<br />

1 SZK-35 Trocknungsanlage 111 111 65 633 65 633<br />

Gesamt 210 728 494 098


13 Anhang 143<br />

Tabelle A10: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK Dimitrow pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

27,0 6,9 185,2 27,0 7,5 201,3 18,0 6,3 112,7 19,0 3,0 56,7 12,0 17,9 214,7 7,0 11,0 77,2<br />

Marktleistung 185,2 201,3 112,7 56,7 214,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,9 17,9 16,1 0,3 19,4 4,8 17,9 0,6 29,8 16,4 0,1 89,5 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,4 2,1 2,9 1,1 1,6 1,8 1,3 7,8 10,1 2,1 1,8 3,8<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 8,0 2,0 17,9 1,6 14,9 2,1 3,8 0,6 16,4 0,1 4,5<br />

Diammophoska 1,9 19,1 18,1 1,2 19,1 11,7 9,5 0,7 9,5 6,7 9,5 0,7 9,5 6,7<br />

Ammoniaksalpeter 3,1 3,1 2,0 3,1 6,3<br />

NPK (20:10:10) 10,4 10,4 10,4 10,4 0,7 10,4 7,3 10,4<br />

Düngemittel insgesamt 1,9 18,1 11,7 2,0 6,3 0,7 6,7 0,7 7,3 0,7 6,7<br />

Pflanzenschutzmittel kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha<br />

Dezis 68,7 0,0 68,7 2,1 68,7 68,7 68,7 68,7<br />

Roundup 0,5 8,8 4,4 8,8 8,8 8,8 8,8 8,8<br />

Luvaram 2,1 2,1 0,2 2,1 0,4 1,0 2,1 2,1 2,1 2,1<br />

Herbizid Bagira 13,4 13,4 13,4 13,4 13,4 0,7 13,4 9,4<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

4,4 2,1 0,4 2,1 9,4<br />

Bodenbearbeitung 7,7 8,5 12,7 6,3 7,4 15,1<br />

Bestellung 7,2 4,6 4,3 3,9 4,5 1,8<br />

Pflanzenschutz 0,4 0,5 0,4 0,2 0,0 0,2<br />

Düngung 0,7 0,7 0,6 0,0 0,9 0,0<br />

Ernte 7,1 7,7 5,4 3,5 8,5 1,7<br />

Transport und Entladung 2,2 3,4 0,1 1,1 5,9 0,9<br />

Maschinenkosten insgesamt 25,2 25,5 23,5 14,9 27,2 19,7<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,8 0,8 0,4 0,2<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,7 1,7 1,4 0,8 1,5 1,2<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 58,2 59,7 46,5 28,3 52,8 41,6<br />

Deckungsbeitrag €/ha 127,0 141,5 66,3 28,4 161,9 35,6<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 3,3 4,7 3,3 3,3 5,6 2,1<br />

Deckungsbeitrag 38,4 30,0 20,0 8,7 28,7 16,9<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 2,4 3,4 2,4 2,4 4,1 1,5<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 124,6 138,1 63,9 26,0 157,8 34,1


13 Anhang 144<br />

Tabelle A11: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren im Zuchtbetrieb Drushba pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

36,8 5,7 208,5 25,9 5,2 135,2 31 4,9 151,6 21 4,2 87,7 30 3 89,5<br />

Marktleistung 208,5 135,2 151,6 87,7 89,5<br />

Saatgut - Zukauf 0,2 12,1 2,4 0,6 16,5 9,9 18,6 0,8 11,9 9,5 16,8<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,6 2,0 3,2 1,4 1,8 2,5 1,6 5,4 8,6 2,1 2,3 4,8<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 5,7 2 12,4 1,6 8,6 0,8 9,5 2,1 4,8<br />

Ammoniaksalpeter 3,3 3,3 2,0 3,3 6,6 1,7 3,3 5,6 1,5 3,3 4,9<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 9,5 9,5 9,5<br />

Düngemittel insgesamt 6,7 6,7 6,6 5,6 4,9<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luvaram 1,3 2,2 2,9 1 2,2 2,2 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

2,9 2,2 2,5 2,5 2,5<br />

Düngung 15,7 15,8 15,7<br />

Bodenbearbeitung 9,7 8,6 8,7 14,2 9,3<br />

Bestellung 3,8 2 3,8 2,3 4,3<br />

Pflanzenschutz 0,5 0,6 0,5 0,6 0,6<br />

Ernte 2,1 3,5 2,3 3,2 7,8<br />

Transport und Entladung 1 1,7 1 1,1 1,4<br />

Maschinenkosten insgesamt 32,9 32,2 32,1 21,4 23,4<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 1 0,9 0,7 0,6 0,8<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,5 1,6 1,5 1,2 1,1<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 50,6 56,1 51,9 40,8 37,5<br />

Deckungsbeitrag €/ha 157,9 79,1 99,7 46,9 52<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 7,7 6,6 6,1 3,6 4,9<br />

Deckungsbeitrag 20,4 12,0 16,3 13,1 10,6<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 5,7 4,9 4,5 2,7 3,6<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 152,1 74,2 95,1 44,3 48,3


13 Anhang 145<br />

Tabelle A12: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK Kolchose Kaljagin pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

24,8 6,9 170,1 16,8 6,3 105,2 12 5,1 60,8 19 3 56,7 7 11 77,2<br />

Marktleistung 170,1 105,2 60,8 56,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,3 19,4 5,8 0,3 13,4 4 0,1 89,5 4,5 0,2 29,8 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 2,0 1,9 3,9 1,5 4,7 7,0 1,0 4,8 4,8 0,4<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,4 8,9 1,8 12,8 1,3 8,8 0,1 4,5 0,6 4,5<br />

Ammoniaksalpeter 1,0 3,7 3,7 1,5 3,7 5,6 1,0 3,7 3,7 3,7<br />

NPK (20:10:10) 10,4 10,4 10,4 10,4 0,5 10,4 5,2<br />

Düngemittel insgesamt 1,0 3,7 1,5 5,6 1,0 3,7 0,5 5,2<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luwaram 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,2 1,5 1,8 0,8 1,5 1,2 0,8 1,5 1,2<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

2,2 2,2 1,8 1,2 1,2<br />

Bodenbearbeitung 2,7 1,4 5,7 1,1 3,9<br />

Bestellung 1,6 1,7 3,2 1,5 1,3<br />

Düngung 0,7 0,8 0,7 0 0,9<br />

Pflanzenschutz 0,3 0,3 0,2 0 0,7<br />

Ernte 2,7 3,7 4,1 3 5,7<br />

Transport und Entladung 3,1 1,9 1,3 1,4 2,6<br />

Maschinenkosten insgesamt 11,1 9,8 15,3 6,9 15,1<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,7 1,5 1,1<br />

Zinsansatz ( 6 %) 0,8 1,0 0,9 0,4 1,1<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 27,6 32,8 31,6 13 26<br />

Deckungsbeitrag €/ha 142,5 72,4 29,2 43,7 51<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 3,3 3,0 2,2 1,8 2,9^^<br />

Deckungsbeitrag 43,5 24,0 13,2 23,7 18,0<br />

Lohnkosten 0,6 0,6 0,6 0,6 0,63<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 2,1 1,9 1,4 1,2 1,8<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 140,4 70,5 27,8 42,5 49,0


13 Anhang 146<br />

Tabelle A13: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in der Kolchose Kuibyschew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen Sommergerste Buchweizen Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha €/dt €/ha dt/ha €/dt €/ha dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

28,0 6,9 192,0 19,0 4,6 87,8 13,0 14,3 186,1 8,0 13,4 107,3<br />

Marktleistung 192,0 87,8 186,1 107,3<br />

Saatgut - Zukauf 1,2 17,9 20,6 0,7 17,9 12,5 0,1 50,7 2,5 0,2 29,8 6<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,3 1,7 2,2 1 2,2 2,2 0,4 6,3 2,5<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,5 22,8 1,7 14,8 0,1 2,5 0,6 8,5<br />

Düngemittel insgesamt<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Fundasol 0,5 11,3 5,1 0,5 11,3 5,7 11,3 11,3<br />

Luvaram 1,8 1,8 0,7 1,8 1,2 1,8<br />

Pflanzenschutz insgesamt 5,1 5,7 1,2<br />

variable Maschinenkosten<br />

Düngung 0,3 0,3<br />

Bodenbearbeitung 9,2 9,4 10,1 2,2<br />

Bestellung 2,0 2,2 2,2 1,6<br />

Pflanzenschutz 0,2 0,3 0,3<br />

Ernte 3,1 3,3 4,7 1,5<br />

Transport und Entladung 1,5 1,8 2,1 0,7<br />

Maschinenkosten insgesamt 16,4 17,2 19,6 6,0<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,3 0,3 0,3 0,1<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,3 1,1 0,7 0,4<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 45,9 39,1 24,3 15,0<br />

Deckungsbeitrag €/ha 146,2 48,7 161,8 92,3<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 4,8 4,3 4,4 1,9<br />

Deckungsbeitrag 30,6 11,4 36,7 48,9<br />

Lohnkosten 0,8 0,8 0,8 0,8<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 4,0 3,5 3,7 1,6<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 142,2 45,2 158,1 90,8


13 Anhang 147<br />

Tabelle A14: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in SPK Progress pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

16,0 6,8 108,8 19,0 7,6 144,5 12,0 6,6 78,7 13,0 6,4 83,3 6,0 9,4 56,4 20,0 3,4 68,6<br />

Marktleistung 108,8 144,5 78,7 83,3 56,4 68,6<br />

Saatgut - Zukauf 1,0 12,7 12,7 0,8 17,9 14,3 0,1 19,4 1,9 0,3 13,4 4,0 0,1 89,5 8,9 11,9<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 0,8 1,9 1,6 1,2 1,8 2,1 1,5 5,1 7,6 0,5 4,5 2,2 2,1 2,4 5,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 14,2 2,0 16,5 1,6 9,5 0,8 6,3 0,1 8,9 2,1 5,0<br />

Düngemittel insgesamt<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Roundup H 0,2 9,3 1,9 9,3 0,2 9,3 1,9 9,3 9,3 9,3<br />

Bulldog I 14,9 14,9 14,9 14,9 0,1 14,9 0,7 14,9<br />

Pflanzenschutz insgesamt 1,9 1,9 0,7<br />

variable Maschinenkosten<br />

Bodenbearbeitung 4,7 23,2 9,8 5,2 33,7 16,0<br />

Bestellung 2,9 2,9 3,2 2,3 1,3 2,6<br />

Pflanzenschutz 0,2 0,0 0,2 0,0 0,2 0,0<br />

Ernte 2,8 6,8 2,6 2,4 1,4 3,8<br />

Transport und Entladung 1,3 1,9 0,5 0,4 0,8 0,4<br />

Maschinenkosten insgesamt 11,9 34,7 16,3 10,4 37,5 22,8<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 1,2 1,4 0,2<br />

Zinsansatz ( 6 %) 0,9 1,6 0,8 0,5 1,4 0,8<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt<br />

30,0 54,1 28,5 17,3 48,6 28,7<br />

Deckungsbeitrag €/ha 78,8 90,4 50,2 66,0 7,8 39,9<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,5 2,6 2,5 2,4 3,4 1,3<br />

Deckungsbeitrag 31,6 34,3 20,0 27,2 2,3 30,0<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,7 1,8 1,7 1,6 2,3 0,9<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 77,1 88,6 48,5 64,4 5,5 39,0


13 Anhang 148<br />

Tabelle A15: Deckungsbeitragsberechnung für konventionelle Anbauverfahren in der Kolchose Tschapajew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

16,0 6,8 108,8 19,0 7,6 144,5 12,0 6,6 78,7 13,0 6,4 83,3 6,0 9,4 56,4 20,0 3,4 68,6<br />

Marktleistung 108,8 144,5 78,7 83,3 56,4 68,6<br />

Saatgut - Zukauf 1,0 12,7 12,7 0,8 17,9 14,3 0,1 19,4 1,9 0,3 13,4 4,0 0,1 89,5 8,9 11,9<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 0,8 1,9 1,6 1,2 1,8 2,1 1,5 5,1 7,6 0,5 4,5 2,2 2,1 2,4 5,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 14,2 2,0 16,5 1,6 9,5 0,8 6,3 0,1 8,9 2,1 5,0<br />

Düngemittel insgesamt<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Roundup H 0,2 9,3 1,9 9,3 0,2 9,3 1,9 9,3 9,3 9,3<br />

Bulldog I 14,9 14,9 14,9 14,9 0,1 14,9 0,7 14,9<br />

Pflanzenschutz insgesamt 1,9 1,9 0,7<br />

variable Maschinenkosten<br />

Bodenbearbeitung 4,7 23,2 9,8 5,2 33,7 16,0<br />

Bestellung 2,9 2,9 3,2 2,3 1,3 2,6<br />

Pflanzenschutz 0,2 0,0 0,2 0,0 0,2 0,0<br />

Ernte 2,8 6,8 2,6 2,4 1,4 3,8<br />

Transport und Entladung 1,3 1,9 0,5 0,4 0,8 0,4<br />

Maschinenkosten insgesamt 11,9 34,7 16,3 10,4 37,5 22,8<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 1,2 1,4 0,2<br />

Zinsansatz ( 6 %) 0,9 1,6 0,8 0,5 1,4 0,8<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 30,0 54,1 28,5 17,3 48,6 28,7<br />

Deckungsbeitrag €/ha 78,8 90,4 50,2 66,0 7,8 39,9<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,5 2,6 2,5 2,4 3,4 1,3<br />

Deckungsbeitrag 31,6 34,3 20,0 27,2 2,3 30,0<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,7 1,8 1,7 1,6 2,3 0,9<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 77,1 88,6 48,5 64,4 5,5 39,0


13 Anhang 149<br />

Tabelle A16: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Dimitrow pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

27,0 6,9 185,2 27,0 7,5 201,3 18,0 6,3 112,7 19,0 3,0 56,7 12,0 17,9 214,7 7,0 11,0 77,2<br />

Marktleistung 185,2 201,3 112,7 56,7 214,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,9 17,9 16,1 0,3 19,4 4,8 0,0 17,9 0,0 0,6 29,8 16,4 0,1 89,5 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,4 2,1 2,9 1,1 1,6 1,8 1,3 7,8 10,1 2,1 1,8 3,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 8,0 2,0 17,9 1,6 14,9 2,1 3,8 0,6 16,4 0,1 4,5<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 1,9 9,5 18,1 1,9 9,5 18,1 1,5 9,5 14,3 1,5 9,5 14,3 9,5 0,7 9,5 6,7<br />

Ammoniumsalpeter 3,1 3,1 1,5 3,1 4,7 3,1 3,1 3,1<br />

NPK (20:10:10) 10,4 10,4 10,4 10,4 0,7 10,4 7,3 10,4<br />

Düngemittel insgesamt 1,9 18,1 1,9 18,1 3,0 19,0 1,5 14,3 0,7 7,3 0,7 6,7<br />

Pflanzenschutzmittel kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 0,4 0,0 68,7 68,7<br />

Raundap 0,6 8,8 5,3 0,6 8,8 5,3 0,8 8,8 7,1 0,8 8,8 7,1 8,8 8,8<br />

Luvaram 1,0 2,1 2,1 1,0 2,1 2,1 1,2 2,1 2,5 1,2 2,1 2,5 2,1 2,1<br />

Herbizid Bagira 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 13,4 0,7 13,4 9,4<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

12,9 12,9 15,1 9,6 0,0 9,4<br />

Bestellung 5,6 4,8 2,3 5,4 32,0 8,2<br />

Pflanzenschutz 0,6 0,9 0,3 0,5 0,2<br />

Düngung 0,1 0,2 0,1 0,0 0,8 0,1<br />

Ernte 5,4 8,0 2,6 5,2 3,1 12,8<br />

Transport und Entladung 2,0 2,6 0,1 1,1 5,8 0,5<br />

Maschinen insgesamt 13,6 16,5 5,4 12,3 41,8 21,9<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,8 0,8 0,0 0,0 0,4 0,2<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,6 2,0 1,6 1,2 2,0 1,3<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 55,0 68,2 56,0 41,1 67,8 43,9<br />

Deckungsbeitrag €/ha 130,1 133,1 56,7 15,5 146,8 33,3<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,4 3,4 2,2 2,1 3,1 1,0<br />

Deckungsbeitrag 54,2 39,6 25,7 7,5 47,9 33,0<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,7 2,4 1,6 1,5 2,2 0,7<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 128,4 130,7 55,1 14,0 144,6 32,6


13 Anhang 150<br />

Tabelle A17: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat im Zuchtbetrieb Drushba pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

36,8 5,7 208,5 25,9 5,2 135,2 31,0 4,9 151,6 21,0 4,2 87,7 30,0 3,0 89,5<br />

Marktleistung 208,5 135,2 151,6 87,7 89,5<br />

Saatgut - Zukauf 0,2 12,1 2,4 0,6 16,5 9,9 0,0 18,6 0,0 0,8 11,9 9,5 0,0 16,8 0,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,6 2,0 3,2 1,4 1,8 2,5 1,6 5,4 8,6 0,0 0,0 0,0 2,1 2,3 4,8<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 5,7 2,0 12,4 1,6 8,6 0,8 9,5 2,1 4,8<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,3 6,6 2,0 3,3 6,6 3,0 3,3 9,8 3,0 3,3 9,8 1,5 3,3 4,9<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,0 9,5 0,0<br />

Düngemittel insgesamt 13,2 13,2 16,5 16,5 4,9<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luvaram 1,3 2,2 2,9 1,0 2,2 2,2 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5<br />

Roundup (Herbizid) 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,5 8,2 4,1 0,5 8,2 4,1 0,5 8,2 4,1<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,0 68,7 0,7<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

10,9 10,2 12,1 12,1 7,2<br />

Saat 4,9 5,3 4,9 5,2 5,0<br />

Düngung 0,2 0,2 0,1 0,2 0,0<br />

Pflanzenschutz 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1<br />

Ernte 2,5 4,6 2,3 2,9 2,5<br />

Transport und Entladung 2,8 2,6 1,1 1,7 2,1<br />

Maschinen insgesamt 14,5 16,9 12,5 14,2 13,6<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 3,9 0,9 0,7 0,6 3,3<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,4 1,6 1,5 1,6 1,0<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 49,6 55,2 51,9 54,5 34,8<br />

Deckungsbeitrag €/ha 158,9 79,9 99,7 33,2 54,7<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,5 2,8 2,5 1,8 2,1<br />

Deckungsbeitrag 63,9 28,2 39,9 18,8 26,2<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,8 2,1 1,9 1,3 1,5<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 157,1 77,8 97,8 31,9 53,1


13 Anhang 151<br />

Tabelle A18: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Kolchose Kaljagin pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

24,8 6,9 170,1 16,8 6,3 105,2 12,0 5,1 60,8 19,0 3,0 56,7 7,0 11,0 77,2<br />

Marktleistung 170,1 105,2 60,8 56,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,3 19,4 5,8 0,3 13,4 4,0 0,1 89,5 4,5 0,2 29,8 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 2,0 1,9 3,9 1,5 4,7 7,0 1,0 4,8 4,8 0,0 0,0 0,0 0,4 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,4 8,9 1,8 12,8 1,3 8,8 0,1 4,5 0,6 4,5<br />

Ammoniaksalpeter 1,0 3,7 3,7 1,5 3,7 5,6 1,0 3,7 3,7 0,0 3,7 0,0 0,0 3,7 0,0<br />

NPK (20:10:10) 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7<br />

Düngemittel insgesamt 2,5 19,4 3,0 21,2 2,5 19,4 1,5 15,7 1,5 15,7<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luwaram 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,2 1,5 1,8 0,8 1,5 1,2 0,8 1,5 1,2<br />

Roundup 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,0 8,2 0,0<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,0 68,7 0,0 0,0 68,7 0,0<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

10,2 10,2 9,7 3,7 1,2<br />

Bestellung 2,4 2,5 2,6 2,6 4,3<br />

Pflanzenschutz 1,8 1,8 1,7 1,2 0,7<br />

Düngung 0,4 0,4 0,3 0,4 0,8<br />

Ernte 5,0 5,2 5,6 8,0 5,7<br />

Transport und Entladung 3,6 2,1 1,4 2,2 2,6<br />

Maschinen insgesamt 13,1 11,9 11,6 14,3 14,1<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,7 0,5 0,4 0,0 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,6 1,7 1,5 1,1 1,1<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 53,9 58,4 51,3 39,2 36,4<br />

Deckungsbeitrag €/ha 116,2 46,8 9,5 17,4 40,8<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,1 2,2 1,3 1,3 1,8<br />

Deckungsbeitrag 54,9 21,6 7,4 13,0 22,6<br />

Lohnkosten 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,3 1,4 0,8 0,9 1,1<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 114,8 45,5 8,7 16,6 39,6


13 Anhang 152<br />

Tabelle A19: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in der Kolchose Kuibyschew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

28,0 6,9 192,0 19,0 4,6 87,8 13,0 14,3 186,1 8,0 13,4 107,3<br />

Marktleistung 192,0 87,8 186,1 107,3<br />

Saatgut - Zukauf 1,2 17,9 20,6 0,7 17,9 12,5 0,1 50,7 2,5 0,2 29,8 6,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,3 1,7 2,2 1,0 2,2 2,2 0,0 0,0 0,0 0,4 6,3 2,5<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,5 22,8 1,7 14,8 0,1 2,5 0,6 8,5<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 1,2 9,5 11,5 0,7 9,5 7,0 0,0 9,5 0,0 1,5 9,5 14,3<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,3 6,6 2,0 3,3 6,6 0,0 3,3 0,0 0,0 3,3 0,0<br />

K 30 0,0 2,2 0,0 0,0 2,2 0,0 0,3 2,2 0,7 0,0 2,2 0,0<br />

Düngemittel insgesamt 18,0 13,5 0,7 14,3<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Fundasol 0,5 11,3 5,1 0,5 11,3 5,7 0,0 9,5 0,0 0,0 9,5 0,0<br />

Luvaram 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,8 1,5 2,7<br />

Roundup 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,0 8,2 0,0 0,3 8,2 2,5<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

9,8 10,4 2,2 5,1<br />

Bestellung 8,0 9,4 12,7 8,2<br />

Pflanzenschutz 1,7 1,8 0,7 1,2<br />

Düngung 0,3 0,4 0,6 0,4<br />

Ernte 9,5 13,6 6,7 5,6<br />

Transport und Entladung 2,9 3,8 2,1 1,1<br />

Maschinen insgesamt 22,5 29,0 22,8 16,5<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,3 0,3 0,3 0,1<br />

Zinsansatz ( 6 %) 2,2 2,0 0,9 1,3<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 75,6 70,0 29,4 45,9<br />

Deckungsbeitrag €/ha 116,5 17,8 156,6 61,5<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 1,9 2,2 1,6 1,2<br />

Deckungsbeitrag 61,1 8,2 96,3 51,2<br />

Lohnkosten 0,8 0,8 0,8 0,8<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,6 1,8 1,4 1,0<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 114,9 16,0 155,3 60,5


13 Anhang 153<br />

Tabelle A20: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in SPK Progress pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn 28,0 6,9 192,0 18,5 6,6 121,4 19,4 4,2 81,0 25,5 3,3 83,6 13,0 11,9 155,1<br />

Stroh 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Marktleistung 192,0 121,4 81,0 83,6 155,1<br />

Saatgut - Zukauf 0,5 12,7 6,3 0,3 19,4 5,8 1,0 11,9 11,9 0,0 17,9 0,0 0,0 89,5 0,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,5 1,9 2,9 1,3 2,2 2,9 0,0 0,0 0,0 2,0 3,3 6,6 0,1 3,3 0,3<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,0 9,2 1,6 8,7 1,0 11,9 2,0 6,6 0,1 0,3<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 0,0 3,6 0,0<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 0,8 8,9 7,2 0,8 8,9 7,2 0,5 8,9 4,5 0,8 0,0 0,0 0,5 8,9 4,5<br />

Düngemittel insgesamt 14,3 14,3 11,6 7,2 4,5<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luwaram 1,0 1,6 1,6 1,1 1,6 1,8 1,0 1,6 1,6 0,5 1,6 0,8 0,0 1,6 0,0<br />

Bulldog 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0<br />

Reks 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,0 15,5 0,0<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

12,4 12,5 12,4 11,6 3,0<br />

Bestellung 1,2 1,7 2,3 2,0 3,2<br />

Düngung 0,4 0,2 0,2 0,2 0,4<br />

Pflanzenschutz 4,3 4,3 4,3 4,3 1,5<br />

Ernte 8,3 4,6 5,9 5,3 9,0<br />

Transport und Entladung 2,5 1,4 1,6 2,2 1,7<br />

Maschinen insgesamt 15,4 10,5 12,1 11,9 12,5<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 2,5 1,7 1,7 2,3 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,1 0,9 0,8 0,8 0,5<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 54,9 48,6 50,5 40,3 20,8<br />

Deckungsbeitrag €/ha 137,1 72,8 30,5 43,3 134,3<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,1 1,5 1,1 1,2 0,7<br />

Deckungsbeitrag 65,1 47,3 27,6 37,1 199,0<br />

Lohnkosten 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 2,0 1,4 1,0 1,1 0,6<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 135,1 71,4 29,4 42,2 133,6


13 Anhang 154<br />

Tabelle A21: Deckungsbeitragsberechnung für Direktsaat in der Kolchose Tschapajew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

16,0 6,8 108,8 19,0 7,6 144,5 12,0 6,6 78,7 13,0 6,4 83,3 20,0 3,4 68,6 6,0 9,4 56,4<br />

Marktleistung 108,8 144,5 78,7 83,3 68,6 56,4<br />

Saatgut - Zukauf 1,0 12,7 12,7 0,8 17,9 14,3 0,1 19,4 1,9 0,3 13,4 4,0 0,0 11,9 0,0 0,1 89,5 8,9<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 0,8 1,9 1,6 1,2 1,8 2,1 1,5 5,1 7,6 0,5 4,5 2,2 2,1 2,4 5,0 0,0 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 14,2 2,0 16,5 1,6 9,5 0,8 6,3 2,1 5,0 0,1 8,9<br />

Ammoniumsalpeter 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 0,0 3,1 0,0<br />

NPK - 10:26:26 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 0,0 0,0 1,0 9,5 9,5<br />

Düngemittel insgesamt 15,8 15,8 15,8 15,8 6,3 9,5<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Roundup H 2,2 9,3 20,0 2,0 9,3 18,6 2,2 9,3 20,0 2,2 9,3 20,0 2,2 9,3 20,0 0,0 9,3 0,0<br />

Reks F 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,0 15,5 0,0<br />

Bulldog I 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,1 14,9 0,7<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

25,1 23,7 25,1 25,1 25,1 0,7<br />

Bestellung 8,2 8,6 7,8 7,7 8,4 10,2<br />

Düngung 0,3 0,3 0,2 0,2 0,3 0,3<br />

Pflanzenschutz 1,5 1,6 1,5 1,5 1,5 0,5<br />

Ernte 4,6 6,7 4,0 3,8 6,3 5,0<br />

Transport und Entladung 1,3 2,1 1,2 1,1 1,7 0,9<br />

Maschinen insgesamt 16,0 19,4 14,8 14,2 18,2 16,8<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 2,1 2,3 2,0 1,8 1,6 1,1<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 73,3 77,6 67,2 63,3 56,2 37,2<br />

Deckungsbeitrag €/ha 35,5 66,9 11,5 20,1 12,4 19,2<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 1,4 1,8 1,5 1,4 1,6 0,9<br />

Deckungsbeitrag 26,1 37,9 7,9 14,2 7,8 20,6<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 0,9 1,2 1,0 1,0 1,1 0,6<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 34,6 65,7 10,5 19,1 11,3 18,6


13 Anhang 155<br />

Tabelle A22: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK Dimitrow pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

27,0 6,9 185,2 27,0 7,5 201,3 18,0 6,3 112,7 19,0 3,0 56,7 12,0 17,9 214,7 7,0 11,0 77,2<br />

Marktleistung 185,2 201,3 112,7 56,7 214,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,9 17,9 16,1 0,3 19,4 4,8 0,0 17,9 0,0 0,6 29,8 16,4 0,1 89,5 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,4 2,1 2,9 1,1 1,6 1,8 1,3 7,8 10,1 2,1 1,8 3,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 8,0 2,0 17,9 1,6 14,9 2,1 3,8 0,6 16,4 0,1 4,5<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 1,9 9,5 18,1 1,9 9,5 18,1 1,5 9,5 14,3 1,5 9,5 14,3 0,0 9,5 0,0 0,7 9,5 6,7<br />

Ammoniumsalpeter 0,0 3,1 0,0 0,0 3,1 0,0 1,5 3,1 4,7 0,0 3,1 0,0 0,0 3,1 0,0 0,0 3,1 0,0<br />

NPK (20:10:10) 0,0 10,4 0,0 0,0 10,4 0,0 0,0 10,4 0,0 0,0 10,4 0,0 0,7 10,4 7,3 0,0 10,4 0,0<br />

Düngemittel insgesamt 1,9 18,1 1,9 18,1 3,0 19,0 1,5 14,3 0,7 7,3 0,7 6,7<br />

Pflanzenschutzmittel kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha kg(l)/ha €/kg(l) €/ha<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 0,4 0,0 0,0 68,7 0,0 0,0 68,7 0,0<br />

Raundap 0,6 8,8 5,3 0,6 8,8 5,3 0,8 8,8 7,1 0,8 8,8 7,1 0,0 8,8 0,0 0,0 8,8 0,0<br />

Luvaram 1,0 2,1 2,1 1,0 2,1 2,1 1,2 2,1 2,5 1,2 2,1 2,5 0,0 2,1 0,0 0,0 2,1 0,0<br />

Herbizid Bagira 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,0 13,4 0,0 0,7 13,4 9,4<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

12,9 12,9 15,1 9,6 0,0 9,4<br />

Düngung 0,1 0,2 0,0 0,1 0,7 0,6<br />

Bodenbearbeitung 0,5 0,8 0,4 0,5 2,8 1,1<br />

Bestellung 5,6 4,8 1,7 5,4 63,7 18,0<br />

Pflanzenschutz 0,6 0,9 0,3 0,5 0,0 0,6<br />

Ernte 6,9 8,0 4,1 5,2 0,9 22,8<br />

Transport und Entladung 2,0 2,6 0,1 1,1 5,8 0,7<br />

Maschinen insgesamt 15,7 17,3 6,6 12,9 73,9 43,8<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,8 0,8 0,8 0,0 0,4 0,2<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,7 2,0 1,7 1,2 2,9 1,9<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 57,1 69,0 58,1 41,8 100,9 66,5<br />

Deckungsbeitrag €/ha 128,0 132,3 54,6 14,8 113,8 10,7<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,6 3,5 2,4 2,2 3,2 1,2<br />

Deckungsbeitrag 49,8 37,5 23,0 6,7 35,2 9,1<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,9 2,6 1,7 1,6 2,3 0,9<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 126,2 129,7 52,9 13,2 111,5 9,9


13 Anhang 156<br />

Tabelle A23: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren im Zuchtbetrieb Drushba pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

36,8 5,7 208,5 25,9 5,2 135,2 31,0 4,9 151,6 21,0 4,2 87,7 30,0 3,0 89,5<br />

Marktleistung 208,5 135,2 151,6 87,7 89,5<br />

Saatgut - Zukauf 0,2 12,1 2,4 0,6 16,5 9,9 0,0 18,6 0,0 0,8 11,9 9,5 0,0 16,8 0,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,6 2,0 3,2 1,4 1,8 2,5 1,6 5,4 8,6 0,0 0,0 0,0 2,1 2,3 4,8<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 5,7 2,0 12,4 1,6 8,6 0,8 9,5 2,1 4,8<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,3 6,6 2,0 3,3 6,6 3,0 3,3 9,8 3,0 3,3 9,8 1,5 3,3 4,9<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,7 9,5 6,7 0,0 9,5 0,0<br />

Düngemittel insgesamt 13,2 13,2 16,5 16,5 4,9<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luvaram 1,3 2,2 2,9 1,0 2,2 2,2 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5 1,1 2,2 2,5<br />

Roundup (Herbizid) 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,5 8,2 4,1 0,5 8,2 4,1 0,5 8,2 4,1<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,0 68,7 0,7<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

10,9 10,2 12,1 12,1 7,2<br />

Düngung 0,2 0,2 0,1 0,2 0,0<br />

Bodenebarbeitung 3,5 3,6 3,5 3,6 3,5<br />

Bestellung 4,9 5,3 4,9 5,2 5,0<br />

Pflanzenschutz 4,1 4,1 4,1 4,1 4,1<br />

Ernte 4,2 7,7 3,9 4,3 4,3<br />

Transport und Entladung 2,8 2,6 1,1 1,7 2,1<br />

Maschinen insgesamt 19,7 23,5 17,5 19,1 18,9<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 3,9 0,9 0,7 0,6 3,3<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,6 1,8 1,7 1,7 1,2<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 55,0 62,1 57,1 59,6 40,3<br />

Deckungsbeitrag €/ha 153,5 73,0 94,5 28,1 49,2<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,7 3,0 2,7 1,9 2,3<br />

Deckungsbeitrag 57,8 24,3 35,4 14,5 21,9<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 2,0 2,2 2,0 1,4 1,7<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 151,5 70,8 92,5 26,7 47,5


13 Anhang 157<br />

Tabelle A24: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK Kolchose Kaljagin pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

24,8 6,9 170,1 16,8 6,3 105,2 12,0 5,1 60,8 19,0 3,0 56,7 7,0 11,0 77,2<br />

Marktleistung 170,1 105,2 60,8 56,7 77,2<br />

Saatgut - Zukauf 0,4 12,7 5,1 0,3 19,4 5,8 0,3 13,4 4,0 0,1 89,5 4,5 0,2 29,8 4,5<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 2,0 1,9 3,9 1,5 4,7 7,0 1,0 4,8 4,8 0,0 0,0 0,0 0,4 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,4 8,9 1,8 12,8 1,3 8,8 0,1 4,5 0,6 4,5<br />

Ammoniaksalpeter 1,0 3,7 3,7 1,5 3,7 5,6 1,0 3,7 3,7 0,0 3,7 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

NPK (20:10:10) 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7 1,5 10,4 15,7<br />

Düngemittel insgesamt 2,5 19,4 3,0 21,2 2,5 19,4 1,5 15,7 1,5 15,7<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luwaram 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,2 1,5 1,8 0,8 1,5 1,2 0,8 1,5 1,2<br />

Roundup 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,0 8,2 0,0<br />

Dezis 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,1 68,7 5,5 0,0 68,7 0,0 0,0 68,7 0,0<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

10,2 10,2 9,7 3,7 1,2<br />

Düngung 0,4 0,4 0,3 0,4 0,8<br />

Bodenbearbeitung 1,4 1,4 1,5 1,4 2,2<br />

Bestellung 2,6 2,7 2,9 2,8 4,9<br />

Pflanzenschutz 1,8 1,8 1,7 1,2 0,7<br />

Ernte 5,0 5,2 5,6 8,0 5,7<br />

Transport und Entladung 3,6 2,1 1,4 2,2 2,6<br />

Maschinen insgesamt 14,7 13,6 13,3 15,9 16,9<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,7 0,5 0,4 0,0 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,6 1,8 1,5 1,2 1,1<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 55,6 60,1 53,2 40,9 39,4<br />

Deckungsbeitrag €/ha 114,5 45,1 7,6 15,7 37,9<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,3 2,3 1,4 1,5 2,0<br />

Deckungsbeitrag 50,1 19,3 5,3 10,4 19,2<br />

Lohnkosten 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,4 1,5 0,9 1,0 1,2<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 113,0 43,6 6,7 14,8 36,6


13 Anhang 158<br />

Tabelle A25: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in der Kolchose Kuibyschew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Buchweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

28,0 6,9 192,0 19,0 4,6 87,8 13,0 14,3 186,1 8,0 13,4 107,3<br />

Marktleistung 192,0 87,8 186,1 107,3<br />

Saatgut - Zukauf 1,2 17,9 20,6 0,7 17,9 12,5 0,1 50,7 2,5 0,2 29,8 6,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,3 1,7 2,2 1,0 2,2 2,2 0,0 0,0 0,0 0,4 6,3 2,5<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,5 22,8 1,7 14,8 0,1 2,5 0,6 8,5<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 1,2 9,5 11,5 0,7 9,5 7,0 0,0 9,5 0,0 1,5 9,5 14,3<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,3 6,6 2,0 3,3 6,6 0,0 3,3 0,0 0,0 3,3 0,0<br />

K 30 0,0 2,2 0,0 0,0 2,2 0,0 0,3 2,2 0,7 0,0 2,2 0,0<br />

Düngemittel insgesamt 18,0 13,5 0,7 14,3<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Fundasol 0,5 11,3 5,1 0,5 11,3 5,7 0,0 9,5 0,0 0,0 9,5 0,0<br />

Luvaram 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,5 1,5 2,2 1,8 1,5 2,7<br />

Roundup 0,3 8,2 2,5 0,3 8,2 2,5 0,0 8,2 0,0 0,3 8,2 2,5<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

9,8 10,4 2,2 5,1<br />

Düngung 0,3 0,4 0,6 0,4<br />

Bodenbearbeitung 4,8 4,7 5,2 4,6<br />

Bestellung 7,7 8,9 11,7 8,0<br />

Pflanzenschutz 1,7 1,8 0,7 0,6<br />

Ernte 9,5 13,6 3,4 2,8<br />

Transport und Entladung 1,5 2,0 2,1 1,1<br />

Maschinen insgesamt 25,6 31,3 23,6 17,4<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,3 0,3 0,3 0,1<br />

Zinsansatz ( 6 %) 2,3 2,1 0,9 1,4<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 78,8 72,3 30,2 46,9<br />

Deckungsbeitrag €/ha 113,3 15,5 155,8 60,5<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,1 2,4 1,8 1,4<br />

Deckungsbeitrag 54,7 6,6 86,9 44,2<br />

Lohnkosten 0,8 0,8 0,8 0,8<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,7 2,0 1,5 1,1<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 111,5 13,5 154,3 59,3


13 Anhang 159<br />

Tabelle A26: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in SPK Progress pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn 28,0 6,9 192,0 18,5 6,6 121,4 19,4 4,2 81,0 25,5 3,3 83,6 13,0 11,9 155,1<br />

Stroh 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Marktleistung 192,0 121,4 81,0 83,6 155,1<br />

Saatgut - Zukauf 0,5 12,7 6,3 0,3 19,4 5,8 1,0 11,9 11,9 0,0 17,9 0,0 0,0 89,5 0,0<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 1,5 1,9 2,9 1,3 2,2 2,9 0,0 0,0 0,0 2,0 3,3 6,6 0,1 3,3 0,3<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

2,0 9,2 1,6 8,7 1,0 11,9 2,0 6,6 0,1 0,3<br />

Ammoniaksalpeter 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 2,0 3,6 7,2 0,0 3,6 0,0<br />

Diammophoska (NPK - 10:26:26) 0,8 8,9 7,2 0,8 8,9 7,2 0,5 8,9 4,5 0,8 0,0 0,0 0,5 8,9 4,5<br />

Düngemittel insgesamt 14,3 14,3 11,6 7,2 4,5<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Luwaram 1,0 1,6 1,6 1,1 1,6 1,8 1,0 1,6 1,6 0,5 1,6 0,8 0,0 1,6 0,0<br />

Bulldog 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0 0,2 14,9 3,0<br />

Reks 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,5 15,5 7,8 0,0 15,5 0,0<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

12,4 12,5 12,4 11,6 3,0<br />

Düngung 0,4 0,2 0,2 0,2 0,4<br />

Bodenbearbeitung 0,5 0,6 0,8 0,7 0,7<br />

Bestellung 1,2 1,4 1,9 1,6 3,1<br />

Pflanzenschutz 4,3 4,3 4,3 4,3 1,5<br />

Ernte 8,3 4,6 5,9 5,3 9,0<br />

Transport und Entladung 2,5 1,4 1,6 2,2 1,7<br />

Maschinen insgesamt 17,1 12,4 14,7 14,2 16,2<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 2,5 1,7 1,7 2,3 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 1,1 0,9 0,8 0,9 0,6<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 56,7 50,6 53,3 42,7 24,6<br />

Deckungsbeitrag €/ha 135,3 70,8 27,7 41,0 130,4<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 2,3 1,7 1,3 1,3 0,8<br />

Deckungsbeitrag 59,5 41,5 21,8 30,7 155,0<br />

Lohnkosten 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 2,1 1,6 1,2 1,2 0,8<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 133,2 69,2 26,5 39,7 129,6


13 Anhang 160<br />

Tabelle A27: Deckungsbeitragsberechnung für pfluglose Anbauverfahren in der Kolchose Tschapajew pro 1 ha<br />

Produktionsverfahren<br />

Winterweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Winterroggen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommerweizen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Sommergerste<br />

dt/ha €/dt €/ha dt/ha<br />

Hafer<br />

€/dt €/ha<br />

Sonnenblumen<br />

dt/ha €/dt €/ha<br />

Ertrag: Korn<br />

Stroh<br />

16,0 6,8 108,8 19,0 7,6 144,5 12,0 6,6 78,7 13,0 6,4 83,3 20,0 3,4 68,6 6,0 9,4 56,4<br />

Marktleistung 108,8 144,5 78,7 83,3 68,6 56,4<br />

Saatgut - Zukauf 1,0 12,7 12,7 0,8 17,9 14,3 0,1 19,4 1,9 0,3 13,4 4,0 0,0 11,9 0,0 0,1 89,5 8,9<br />

Saatgut-Eigenerzeugung 0,8 1,9 1,6 1,2 1,8 2,1 1,5 5,1 7,6 0,5 4,5 2,2 2,1 2,4 5,0 0,0 0,0 0,0<br />

Saatgut insgesamt<br />

Düngemittel<br />

1,8 14,2 2,0 16,5 1,6 9,5 0,8 6,3 2,1 5,0 0,1 8,9<br />

Ammoniumsalpeter 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 2,0 3,1 6,3 0,0 3,1 0,0<br />

NPK - 10:26:26 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 9,5 9,5 1,0 0,0 0,0 1,0 9,5 9,5<br />

Düngemittel insgesamt 15,8 15,8 15,8 15,8 6,3 9,5<br />

Pflanzenschutzmittel kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha kg/ha €/kg €/ha<br />

Roundup H 2,2 9,3 20,0 2,0 9,3 18,6 2,2 9,3 20,0 2,2 9,3 20,0 2,2 9,3 20,0 0,0 9,3 0,0<br />

Reks F 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,3 15,5 4,7 0,0 15,5 0,0<br />

Bulldog I 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,0 14,9 0,4 0,1 14,9 0,7<br />

Pflanzenschutz insgesamt<br />

variable Maschinenkosten<br />

25,1 23,7 25,1 25,1 25,1 0,7<br />

Bodenbearbeitung 5,4 5,9 5,3 5,2 5,3 5,5<br />

Bestellung 7,7 8,6 7,4 7,3 8,4 10,2<br />

Düngung 0,3 0,3 0,2 0,2 0,3 0,3<br />

Pflanzenschutz 1,5 1,6 1,5 1,5 1,5 0,5<br />

Ernte 4,6 6,7 4,0 3,8 6,3 5,0<br />

Transport und Entladung 1,3 1,2 0,6 0,6 0,9 0,5<br />

Maschinen insgesamt 20,9 24,2 19,1 18,6 22,6 21,9<br />

Aufbereitung, Trocknung, Sonstiges 0,0 1,4 0,0 0,2 0,0 0,0<br />

Zinsansatz ( 6 %) 2,3 2,4 2,1 2,0 1,8 1,2<br />

Proportionale Spezialkosten insgesamt 78,3 84,1 71,7 67,9 60,8 42,4<br />

Deckungsbeitrag €/ha 30,4 60,4 7,1 15,4 7,8 14,0<br />

Lohnkosten ständige AK AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha AKh/ha €/AKh €/ha<br />

Arbeitszeitbedarf ständige AK 1,5 1,9 1,6 1,6 1,8 1,1<br />

Deckungsbeitrag 19,9 31,3 4,3 9,7 4,4 12,7<br />

Lohnkosten 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7<br />

Lohnkosten ständige AK insgesamt 1,0 1,3 1,1 1,1 1,2 0,7<br />

Lohnkostenfreier Deckungsbeitrag 29,4 59,1 6,0 14,4 6,6 13,2

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