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Tipps von Mahle zum Austausch von Ventilen
Hoher Wechselkurs
Motorkomponenten haben Hochkonjunktur, denn immer öfter müssen Werkstätten
Ventile austauschen. Beim Wechsel gibt es jedoch einiges zu beachten.
Wartungsversäumnisse wirken sich direkt
auf den Werkstattumsatz mit Ventilen
aus. Denn Ursachen für einen Ventilschaden
sind – neben normalem Verschleiß
– häufig ein überalterter, gerissener
Zahnriemen, eine gerissene Kette
oder überzogene Ölwechselintervalle.
Schäden an den Ventilen passieren auch
durch Fahrfehler, wenn nämlich der Fahrer
versehentlich einen niedrigen Gang
bei hohen Drehzahlen einlegt. Folge: verbogene
oder gebrochene Ventile. Aber
es gibt auch Fälle, bei denen ein Ventilschaden
kurz nach einem Ventilaustausch
auftritt, als Folge eines vermeidbaren
Montagefehlers.
Ganz dicht
Ventile dichten den Brennraum ab und
sorgen für optimalen Gaswechsel. Durch
hohe Bewegungsenergien, schwierige
tribologische Verhältnisse und aggressive
Gase verschleißen sie. Dieser Vorgang
wird durch mechanische oder thermische
Überlastung beschleunigt. Bei einem
sichtbaren Schaden hilft nur der
Austausch. Denn das Aufarbeiten von
Ventilen ist riskant. Oftmals ist das ganze
Ausmaß des Ventilschadens mit bloßem
Auge nicht zu erkennen. So kann der
Werkstoff des Ventils thermisch überlastet
sein, oder es sind durch mechanische
Überbeanspruchungen Anrisse im Bauteil
entstanden. Kfz-Profis können oftmals
nicht beurteilen, ob die Sitzpanzerung
und die gehärteten Bereiche stark
genug für eine Nacharbeit sind oder ob
der Sitzwinkel wirklich korrekt geschliffen
werden kann. Wirtschaftlich lohnt sich
dieses Aufarbeiten ohnehin nicht. Und
das nicht unerhebliche Risiko eines Motorschadens
durch ein altes Ventil sollte
keine seriöse Werkstatt eingehen.
Um den Zylinderkopf nicht irreparabel zu
beschädigen, muss der Mechaniker die
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Ventile bei der Demontage abfedern –
beispielsweise mithilfe einer Ventilpresse
oder eines Ventilfeder-Spannapparats.
Die Ventilkeile lassen sich am besten mit
einem Magnetstab entnehmen.
Ein Ventilfeder-Spannapparat ist hilfreich bei der
Ventil-Demontage (Fotos: Mahle)
Tipp: Fehlmontagen lassen sich verhindern,
indem man die alten mit den neuen
Ventilen bezüglich Schaftdurchmesser,
Gesamtlänge, Ventiltellerdurchmesser
und Sitzwinkel vergleicht.
Führungen und Sitzringe
Vor dem Einbau der neuen Ventile sollte
man den Zustand der Ventilführungen
und der Ventilsitzringe prüfen. Bei starken
Verschleißspuren müssen diese entweder
nachgearbeitet oder ersetzt werden.
Das neue Ventil wird dann von unten
durch die Ventilführung gesteckt. Ist das
Spiel zwischen Ventilschaft und Ventilführung
zu groß, müssen die Ventilführungen
zusammen mit den Ventilen erneuert
werden. Nach dem Einpressen/
Einschrumpfen der neuen Führung empfiehlt
es sich, die Bohrung zu reiben. Nur
so hat sie den richtigen Durchmesser, ist
garantiert zylindrisch und gratfrei. Reiben
ist eine sehr genaue, feine Bearbeitung,
die immer nur von Hand erfolgen sollte
– unter Einsatz von Schneidöl zur
Schmierung.
Die Bohrung der Ventilführung sollte von Hand
mit Schneidöl eingerieben werden
Dichtung und Rückstand
Ist das neue Ventil eingesetzt, muss der
korrekte Ventilrückstand geprüft werden.
Im nächsten Schritt sollte dann die Ventilschaftdichtung
mit der Montagehülse
montiert werden. Die Montagehülse wird
von den meisten Dichtungsherstellern
zusammen mit der Ventilschaftdichtung
geliefert und verhindert eine Beschädigung
der sehr empfindlichen Dichtlippe
in der Dichtung. Bei der weiteren Montage
ist auf einen korrekten Sitz der Ventilfeder
im Zylinderkopf zu achten. Bei einigen
Motoren besteht konstruktionsbedingt
das Risiko, dass die Ventilfeder
schräg eingesetzt wird.
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Vorsicht: Eine schräg eingesetzte Ventilfeder
kann das Ventil beschädigen
Bei der anschließenden Inbetriebnahme
des Motors kann dadurch die Feder einseitig
auf Block gehen. Das dabei entstehende
große Biegemoment auf den Federteller
des Ventils kann zum Bruch
oder Abriss des Ventils führen – mit der
Folge eines Motorschadens. Beim Ventilwechsel
müssen auch die Ventilkeile er-
Vorher
Nachher
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neuert werden. Diese schleifen sich im
Betrieb auf das Ventil ein, weshalb alte
Ventilkeile nicht exakt auf die neuen Ventile
passen. Wer die alten Keile dennoch
einsetzt, riskiert einen Ventilbruch im Bereich
der Rillen. Kurz: Neue Ventilkeile
schützen vor Montageschäden. Daher
nimmt Mahle auch passende Ventilkeile
ins Programm auf. Dann sind MAHLE
Original und Perfect Circle Ventile künftig
mit den passenden Keilen erhältlich.
Mehrrillige Ventile müssen sich in den
Keilen drehen können. Die Rotation der
Ventile im Betrieb unterstützt die Abdichtung
und die Wärmeableitung, reduziert
Verschleiß am Ventilfuß und verhindert
Ablagerungen an der Dichtfläche. Ein
Ventil, das sich nicht drehen lässt, kann
sich dauerhaft in den Zylinderkopf einschlagen.
Zum Check, ob Ventile dicht sind, eignet
sich eine Vakuumprüfung. Alternativ
kann auch mit einer geringviskosen Flüssigkeit
(Benzin oder Bremsenreiniger) geprüft
werden. Dazu wird der Zylinderkopf
mit den Ventiltellern nach oben gedreht
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Verschlissene Ventilkeile passen nicht auf die
neuen Ventile und sind daher oftmals die
Ursache von Ventilbrüchen
und die Flüssigkeit auf die Ventilteller gegossen.
Läuft sie ab, sind die Ventile undicht.
Zu beachten
Ein Einschleifen der Ventile ist heute
nicht mehr notwendig, weil Mahle-
Ventile hochexakt gefertigt sind.
Bei einer Ventilbetätigung über Hydrostößel
den Motor erst zwölf Stunden
nach dem Zusammenbau in Betrieb
nehmen. Diese Zeit ist notwendig, um
einen eventuellen Ölüberschuss aus
dem Hydrostößel entweichen zu lassen.
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