blinklicht 3/2011 - atr.de
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Werkstattpraxis ¦ Oldtimer<br />
58<br />
Stoffsitze<br />
Beziehungsfrage<br />
Le<strong>de</strong>r gilt im Automobil seit Jahrzehnten<br />
als Luxus. Bei Oldtimern sind dagegen Stoffinterieurs<br />
inzwischen etwas Beson<strong>de</strong>res:<br />
Sie sind seltener, weil Restaurierer sie oft<br />
durch Le<strong>de</strong>rbezüge ersetzten. Zu<strong>de</strong>m sind<br />
die Stoffe immer schwieriger zu beschaffen.<br />
Wer im Auto auf Le<strong>de</strong>r sitzen will, zahlt auch heute noch extra.<br />
Le<strong>de</strong>r ist zu<strong>de</strong>m dauerhafter als Stoff, wenn es ein Min<strong>de</strong>stmaß<br />
an Pflege erhält. Textile Bezüge bieten an<strong>de</strong>re praktische<br />
Vorteile: Sie gleichen Temperaturen aus. Im Winter<br />
sind die Sitze weniger kalt, im Sommer droht keine Verbrennungsgefahr.<br />
Doch während Le<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Jahren eine mittlerweile<br />
begehrte Patina aufbaut, wer<strong>de</strong>n Stoffe alt und<br />
schäbig. Sie bleichen aus, wer<strong>de</strong>n brüchig und reißen. Dazu<br />
lässt sich Stoff nicht so gut reparieren wie Le<strong>de</strong>r, das Profis<br />
so kleben und lackieren können, dass kleine Schä<strong>de</strong>n oft<br />
völlig verschwin<strong>de</strong>n.<br />
Textile Bezüge lassen sich kaum schützen, wenn man sie<br />
nicht unter Hüllen verstecken will. Außer Absaugen und einer<br />
gelegentlichen Reinigung mit Polsterschaum hilft nur ständige<br />
Rücksicht. Neben <strong>de</strong>r Robustheit <strong>de</strong>s Stoffs spielt auch<br />
die Enge <strong>de</strong>s Fahrzeuginnenraumes eine Rolle: Wie oft und<br />
fest reibt <strong>de</strong>r Fahrer beim Einsteigen mit seiner rauen Jeans<br />
über die Sitzwange? Dieser Gefahr waren sich viele Automobilhersteller<br />
bis in die siebziger Jahre durchaus bewusst und<br />
hielten an <strong>de</strong>r Praxis fest, die Sitzwangen in Kunstle<strong>de</strong>r auszuführen<br />
– Vollstoffsitze kosteten einen Aufpreis. Auffällig ist<br />
zu<strong>de</strong>m, wie unterschiedlich gut Automobilstoffe halten.<br />
Bezugsstoffe sind längst rar gewor<strong>de</strong>n<br />
Bei größeren Rissen im Textil o<strong>de</strong>r einem kompletten Neubezug,<br />
müssen Sattler meist auf Restbestän<strong>de</strong> zurückgreifen,<br />
die jedoch zunehmend knapp wer<strong>de</strong>n. Das schlägt sich in<br />
<strong>de</strong>n Preisen nie<strong>de</strong>r: Oldtimer-Stoffe kosten heute mitunter<br />
ein Mehrfaches von qualitativ hochwertigem Autole<strong>de</strong>r. Das<br />
liegt daran, dass viele Stoff- und Sitzproduzenten lange keinen<br />
beson<strong>de</strong>ren Wert in ihren Restbestän<strong>de</strong>n erkannten und<br />
die alte Ware ballenweise verramschten. Doch inzwischen ist<br />
die Nachfrage <strong>de</strong>utlich gestiegen. Das treibt die Preise hoch.<br />
Wenn sich kein passen<strong>de</strong>r Stoff mehr fin<strong>de</strong>t, bleibt neben <strong>de</strong>r<br />
Option, an<strong>de</strong>re Farbtöne und Muster zu tolerieren, nur das<br />
Nachweben <strong>de</strong>s Materials. Das ist jedoch sehr teuer. Nur<br />
wenige Webereien nehmen Kleinaufträge an, und selbst<br />
dann belaufen sich die Min<strong>de</strong>stmengen auf 300 laufen<strong>de</strong><br />
Meter o<strong>de</strong>r mehr. Das liegt an <strong>de</strong>r aufwändigen Reproduktion<br />
eines Stoffes, <strong>de</strong>r so aussieht und sich anfühlt wie einst. Vor<br />
<strong>de</strong>r Nachfertigung wird ein Muster <strong>de</strong>s Originals zunächst<br />
gescannt, um Farben und Fa<strong>de</strong>nlauf exakt rekonstruieren zu<br />
können. Dann wird das Gewicht <strong>de</strong>s Materials ermittelt, bevor<br />
es in seine einzelnen Fä<strong>de</strong>n zerlegt und am Webstuhl<br />
nachgestellt wird. Dessen Einrichtung ist äußerst langwierig;<br />
sie nimmt oft mehrere Tage in Anspruch – das Weben selbst<br />
geht dann allerdings in Win<strong>de</strong>seile. Die für ein Auto benötigte<br />
Menge variiert. Sie hängt nicht nur von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Innenraums<br />
ab, son<strong>de</strong>rn auch vom Musterverlauf <strong>de</strong>r Stoffe.<br />
Zwischen drei und fünf laufen<strong>de</strong> Meter <strong>de</strong>r stets 140 Zentimeter<br />
breit liegen<strong>de</strong>n Stoffe benötigen Sattler meist.<br />
Auch Polster und Konstruktion sind wichtig<br />
Die Überarbeitung eines Sitzes beschränkt sich nicht auf das<br />
Nähen <strong>de</strong>s Bezugs. Auch <strong>de</strong>r Unterbau spielt eine wichtige<br />
Rolle. Schaumstoffkerne lassen sich, sofern sie nicht großflächig<br />
zerbröseln, auch partiell sanieren. Dabei sollte man<br />
auf die richtige Härte <strong>de</strong>s Schaumstoffes achten. Für verbreitete<br />
Fahrzeugmo<strong>de</strong>lle gibt es neue Kerne; manche wer<strong>de</strong>n<br />
bereits nachgefertigt. Auch für ältere Fahrzeuge, <strong>de</strong>ren Sitze<br />
noch mit Fe<strong>de</strong>rkernen konstruiert sind, liefern Spezialisten<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rten Ersatz. Ein Umbau <strong>de</strong>s klassischen Systems<br />
auf <strong>de</strong>n neueren Schaumstoff ist we<strong>de</strong>r nötig noch<br />
sinnvoll.<br />
Nicht je<strong>de</strong>r Autosattler verfügt über die Expertise bei <strong>de</strong>r Restaurierung<br />
von Stoffsitzen. Fehler drohen schon beim unüberlegten<br />
Abziehen <strong>de</strong>s alten Stoffes: Mitunter ist er mit<br />
<strong>de</strong>m Schaumstoff verklebt, so dass <strong>de</strong>r Unterbau schnell<br />
zerstört ist. Häufige Fehler sind auch Sitzflächen und Lehnen,<br />
die zu wulstig (o<strong>de</strong>r nicht ausreichend) unterpolstert<br />
wur<strong>de</strong>n und so aus <strong>de</strong>r Form geraten. Fehlt es <strong>de</strong>r Sitzfläche<br />
an Straffheit, können vergessene Anzugstreifen <strong>de</strong>r Grund<br />
sein. Diese sind mit <strong>de</strong>n Steppnähten vernäht und ziehen<br />
<strong>de</strong>n Bezug nach unten.<br />
Auch ein an<strong>de</strong>rer Punkt zählt. Wenn es ohne Polster auf <strong>de</strong>r<br />
Werkbank steht, sollte das Sitzgestell <strong>de</strong>tailliert geprüft wer<strong>de</strong>n:<br />
Gibt es Rost? Funktioniert die Lehnenverstellung? In<br />
welchem Zustand befin<strong>de</strong>n sich die Gelenke? Später, wenn<br />
<strong>de</strong>r neue Bezug bereits sitzt, sind diese Mängel nur noch mit<br />
viel Aufwand in <strong>de</strong>n Griff zu bekommen.<br />
<strong>blinklicht</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
Oft fixieren Klammern o<strong>de</strong>r Laschen die Bezüge am Unterbau. Mitunter<br />
ist <strong>de</strong>r Stoff auch mit <strong>de</strong>m Schaumstoff verklebt<br />
Defekte Partien <strong>de</strong>r Schaumstoffkissen lassen sich mit passend zugeschnittenen<br />
Reparaturstücken ausbessern<br />
Wichtig ist, dass die Nähte gera<strong>de</strong> und parallel verlaufen. Gibt es<br />
Linienmuster, spielen auch rechte Winkel eine Rolle<br />
Der Bezug wird oft über Stoffstreifen nach unten gespannt. Gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n sie meist mit Polsterklammern<br />
<strong>blinklicht</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
Neue Philips<br />
Tagfahrlichter bringen<br />
Abverkäufe in Fahrt<br />
Weitere Einzelheiten auf<br />
www.led-nachruesten.<strong>de</strong><br />
[advertorial]<br />
Mit LED DayLight 8 können Autofahrer ihre<br />
Autos individuell gestalten, beim Fahren am Tag<br />
wie bei Nacht – und das be<strong>de</strong>utet: ein zusätzliches<br />
Verkaufsplus für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l!<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>m Marktführer<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Fahrzeugbeleuchtung<br />
und <strong>de</strong>n neuen LED DayLights<br />
erweitern Händler sinnvoll ihr bestehen<strong>de</strong>s<br />
Produktangebot, <strong>de</strong>nn:<br />
• Die Gesetzgebung schreibt Tagfahrlicht in allen<br />
neuen Fahrzeugmo<strong>de</strong>llen in Europa vor<br />
• Das Absatzpotenzial für Tagfahrlichter wird in<br />
diesem Jahr seinen Höchststand erreichen<br />
Mit einer großen Anzeigenkampagne<br />
steigert<br />
Philips <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nverkehr<br />
im Han<strong>de</strong>l<br />
LED DayLights von Philips wer<strong>de</strong>n massiv<br />
beworben, um <strong>de</strong>n Verkauf anzukurbeln:<br />
• Mit Werbung in Automobil- und<br />
Sportzeitschriften wie Auto Bild, Sport Bild<br />
o<strong>de</strong>r Auto Test<br />
• Die Kampagne läuft von April bis Juni und<br />
wird von rund 44 Millionen Menschen<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n<br />
Zusätzlich profitieren Händler mit auffälligem und<br />
nützlichem Werbematerial sowie einem LED-<br />
Demomodul von noch höheren Absatzzahlen.