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titelbild: © alex Zehnder / panthermedia.net vergütung & ökonomie W. Hohenberger, D. Löhlein , J. R. Izbicki, M. Meine Stellungnahme zum GOÄ-Ratgeberbeitrag von Stefan Gorlas | S 389 medizin aktuell Distale Radiusfrakturen – Ist der Dislokationsgrad nach Bruchheilung vorher abschätzbar? | S 392 Schonende Operation von Lungen- metastasen per Laser | S 393 Zementfreie Prothesen – Ist der Standard gerechtfertigt? | S 394 LAPAROSKOPIE-ASSISTIERTE TOTALE GASTREKTOMIE – Ganzer Magen durchs Schlüsselloch? | S 395 fragen & antworten Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes | S 396 Verlängerung des Arbeitsvertrages durch Mutterschutz und Elternzeit | S 396 BDC service K. Meier Teamstaffellauf im Tiergarten | S 405 Buchrezension Trainer Thoraxdiagnostik | S 406 Das offizielle BDC - Trikot | S 407 Termine für Freizeitsportler | S 407 Seminare des BDC | S 408 Veranstaltungshinweise | S 410 © Sebastian Schreiter / Springer Medizin BDC intern Der Chirurg BDC 7 · 2010 inhalt 363 W. Schröder, C. J. Krones Einladung zum 24. Chirurgentag 2010 | S 397 BDC 50-jähriges Bestehen des BDC - Impressionen vom Festakt am 12. Juni 2010 | S 398 M.-J. Polonius 50 Jahre Berufsverband der Deutschen Chirurgen Rede am 12.06.10 | S 399 R. Gradinger Grußwort zum Festakt „50 Jahre BDC“ am 12. Juni 2010 | S 402 F. Stelzner Zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Wolfgang Müller-Osten Eine Würdigung seiner Leistungen für den Berufsverband | S 403 M.-J. Polonius Dem Träger der Müller- Osten-Medaille, Prof. h.c. Dr. med. Karsten Vilmar, zum 80. Geburtstag | S 403 Personalia | S 374 Impressum | S 412 inhalt 07·2010
© [M] GG-Raw / fotolia.com 364 schwerpunkt E. Hovermann Der ewig gleiche Finanzierungswahnsinn Oder: Wie die Wahrheit ausgeblendet wird Einleitung Die CDU will in 2011, also im nächsten Jahr, 3 Mrd. sparen – „bei Ärzten, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen“ (Jens Spahn, CDU). Die interessanten Fragen dazu sind z. B.: » » » Weiß das auch die CSU? Macht die FDP mit? Machen vor allem die Bundesländer mit, deren landesgebundene Kassen (Landesaufsicht!) wie bisher mit höheren Beiträgen drohen und mit dem ständigen Ruf nach mehr Steuergeldern? Natürlich wissen alle um die ständig größer werdenden Finanzierungslücken. Aber wie in der Vergangenheit werden insbesondere die Bundesländer, ohne deren Zustimmung im Bundesrat kein Strukturgesetz durchgeht, notwendig schmerzhafte Reformen, d. h. Einsparungen und Neujustierung von Lasten, bremsen. In dieser Situation werden Begriffe wie Solidarität und Gerechtigkeit arg strapaziert und letztlich auch missbraucht, wenn es etwa heißt: „Die Gerechtigkeit muss siegen, daher weg mit der Pauschale und her mit der Bürgerversicherung.“ Schon Prof. Bert Rürup sagte zu diesem Kampf der Modelle einmal: „Wer das Gerechtigkeitsargument auf sein Reformlabel aufklebt, hat gewonnen, egal ob es sich rechnet oder nicht.“ Ähnlich ist es auch mit der Kopfpauschale. Mit beiden Modellen sind die Finanzierungslücken der Zukunft nicht zu schließen – außer mit immer höher werdenden Zuschüssen aus dem Steuersäckel. Richtig ist nämlich, dass wir in den nächsten Jahren in den gesetzlichen Krankenkassen Milliardenlöcher in zweistelliger Höhe – steigend – haben werden. Beitragserhöhungen sollen ja eigentlich nicht kommen. Finanzierungen aus dem Steuersäckel entfallen eigentlich auch, es sei denn, wir wollen uns weiter verschulden. Also bleibt die Frage: Wie will man mit Einsparungen von 3 Mrd. Euro ein zweistelliges sich ständig weiter öffnendes Finanzloch zuschütten? Hier liegt auch eine Misere vieler Gesundheitsökonomen, die ihre Zahlenkolonnen und Visionen immer nur bezogen haben auf den Gesundheitssektor. Nie sind die wirtschaftlichen Gesamtentwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt einbezogen worden in gesundheitspolitische und gesundheitsökonomische Lösungsvorschläge. Die Pfaffs, Wasems, Lauterbachs und Kniepse haben – mal als Berater von Ministern oder Kassen oder Leistungserbringern – im Grunde wie eine verschworene Bruderschaft immer wieder auf neu einsetzendes Wachstum, auf mehr Arbeitsplätze mit gutem Entgelt, auf die heilsame Wirkung von Kassenfusionen, auf weiteres Ausquetschen der bekannten Zitronen u. ä. gesetzt. autor Eike Hovermann Ehemaliges Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestags (SPD) Kontakt via: presse@bdc.de Resultat: Spätestens nach einem bis anderthalb Jahren erwiesen sich alle Lösungen als Scheinlösungen, als faule Kompromisse. Und alles fing wieder von vorne an. Was blieb und bleibt und zwar aufwachsend: Uferlose Kontrollbürokratie, die vielen Ärzten immer mehr wichtige Zeit für ihre Patienten nimmt. So kommt es dann auch zu interessanten Plakaten auf einer Demonstration der Ärzte in NRW, wo es heißt: „Facharzt für Verwaltungsmedizin und Büroheilkunde.“ Das ist auch eine schmerzhafte Realität – insbesondere wegen der auch durch Bürokratie bewirkten Frustrationen in Arzt- und Pflegeberufen und daraus erwachsenden, deutlichen Mängeln in der Versorgung. Rösler - und alles geht wieder von vorne los? War nicht alles schon mal erfolglos da? » Effizienzreservengerede, wo jeder über Reserven beim anderen spricht, und selber mehr Geld einfordert » „Keine Rationierung mit mir“ (Rösler, aber auch schon Ulla Schmidt, Andrea Fischer und Horst Seehofer), und dabei geschieht sie längst verdeckt im Versorgungsalltag inklusive Burn-out bei Ärzten und Pflegern. Ärzte wissen es, Kassen wissen es, Politiker wissen es. » Zwangsrabatte » Nullrunde für Ärzte und Krankenhäuser » Eventuell mehr Praxisgebühren » Neue Kosten-Nutzen-Überlegungen » Nur Kostendämpfungsgesetze mit immer kürzer werdender Lebensdauer und zunehmenden ideologischen Nebelkerzenwerfereien via „Gerechtigkeit“ und „Solidarität“ (Markus Söder, Karl Lauterbach, Horst Seehofer, Andrea Fischer, Christopher Herrmann…), egal, ob es dem Ganzen wirklich nutzt » Erschreckende Zunahme an Fusionen in Richtung Groß- Krankenkassen, die natürlich nicht heilsam sind, nicht sein können, weil sie den Weg in Richtung Einheitskasse und Staatsmedizin ebnen helfen. Wie sehr die Bundesländer dies inzwischen befördern, zeigt sich auch darin, dass in den Grenzen der jeweiligen Bundesländer neue Spitzenverbände – ähnlich dem GKV-Spitzenverband – entstehen sollen, damit die Länder größeren, politischen Einfluss
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