Gesundheit und - KLEEBLATT Hannover
Gesundheit und - KLEEBLATT Hannover
Gesundheit und - KLEEBLATT Hannover
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<strong>KLEEBLATT</strong><br />
Hinter den Kulissen<br />
am Zukunftstag<br />
KLEEFELD<br />
Neues Sonnenstudio<br />
nach Betreiberwechsel<br />
GESPRÄCHE<br />
Neugestaltung der<br />
Scheidestraße<br />
KIRCHRODE<br />
Eine neue Küche für<br />
den Kindergarten<br />
BÜCHERECKE<br />
Buchtipps, Bestseller,<br />
Bilderbuchkino uvm.<br />
WETTBEWERB<br />
Fotos für Kleefelder<br />
Stadtteilkalender<br />
Werde Fan<br />
auf facebook!<br />
<strong>KLEEBLATT</strong><br />
Das Magazin für <strong>Hannover</strong><br />
06/2012<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong><br />
Vorsorge von Kopf bis Fuß<br />
Foto: ©CandyBox Images – fotolia.com
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Viele niedergelassene Ärzte fanden in den vergangenen Wochen ein etwas launiges<br />
Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen in den Briefkästen ihrer<br />
Praxen. Unter der Überschrift „Achtung – Radarkontrolle im Verordnungsbereich“<br />
droht die KVN in diesem Schriftstück mit Regressen für Ärzte, die ihr Arzneimittelbudget<br />
überschreiten. Je nach Fachrichtung steht einem Arzt für jeden seiner Patienten<br />
ein bestimmter Betrag für die Medikamentenverordnungen zur Verfügung. Liegt er<br />
deutlich über diesem zugestandenen Budget, muss er die Mehrkosten selber tagen.<br />
Der Vergleich mit einem Verkehrssünder, der weder durch Vorschriften, noch durch<br />
Schilder sein Fahrverhalten ändert <strong>und</strong> erst bei einer Radarkontrolle wachgerüttelt<br />
wird, löst bei vielen Ärzten Unverständnis aus. Ist ein Arzt, der seinen Patienten teure<br />
Medikamente rezeptiert <strong>und</strong> damit sein Budget überschreitet, etwa auf die gleiche<br />
Stufe zu stellen, wie ein Verkehrs-Chaot? Wie soll ein Mediziner also handeln, wenn<br />
er immer ältere Patienten, mit immer aufwändigeren <strong>und</strong> teureren medikamentösen<br />
Behandlungen in seiner Praxis hat? Für uns, die Patienten, ist es daher wohl ratsam,<br />
ges<strong>und</strong> zu bleiben. Und für unsere <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> können wir selber einiges tun.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie Informationen <strong>und</strong> Interviews r<strong>und</strong> um das Thema<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> Vorsorge. Wir sprachen mit dem Gastroenterologen Dr. Köppen über<br />
das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, wie wichtig eine Darmspiegelung zur Früherkennung<br />
dieser Krankheit ist <strong>und</strong> in welchem Zusammenhang der Darmkrebs mit<br />
unserer Ernährung steht. Der Kleefelder Physiotherapeut Dirk Riemenschneider erklärte<br />
uns, welche Erkrankungen des Rückens <strong>und</strong> der Knie die häufigsten sind, was zu tun<br />
ist, wenn jede Bewegung schmerzt <strong>und</strong> was jeder selber tun kann, um möglichst<br />
lange beweglich zu bleiben. Mit dem Hals-Nasen-Ohren Arzt Dr. Wellmeier sprachen<br />
wir über Hörschwächen, chirurgische Eingriffe, die solche beheben können <strong>und</strong><br />
moderne Hörgeräte.<br />
Natürlich möchten wir auch über Menschen berichten, denen es finanziell nicht<br />
möglich ist, selber für ihre <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> zu sorgen. Wir begleiteten die Zahnärztin <strong>und</strong><br />
Gründerin der Initiative „Hilfe mit Biss“, Dr. Mannherz, in ihrem Zahnmobil für Obdachlose<br />
<strong>und</strong> berichten über die Anlaufstelle der „Malteser Migranten Medizin“, in der<br />
Menschen ohne Krankenversicherung, aber in großer Not, medizinische Hilfe finden.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe <strong>und</strong> möchte Ihnen an dieser<br />
Stelle ganz besonders den Artikel „Zukunftstag 2012“ unseres Nachwuchs-Redakteurs<br />
Marvin empfehlen; der seinen Berufswunsch hoffentlich genau so hartnäckig verfolgt,<br />
wie seine Interviewpartner bei der Umfrage zu dem Thema: Was tun Sie für Ihre<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>?<br />
Ihre Elena Adam<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 3
4<br />
07 13 15 18<br />
INHALT<br />
07 ZUKUNFTSTAG 2012<br />
Hinter den Kulissen des <strong>KLEEBLATT</strong>s<br />
08 HINRICH-WILHELM-KOPF-SCHULE<br />
Vorlesewettbewerb<br />
09 EINLADUNG<br />
Garten des Sonnengesangs<br />
09 CORO HISPANO e.V. HANNOVER<br />
Vielfältige Musiktradition<br />
09 NEUES AUS DEM IDEENREICH<br />
Sommer, Sonne, Erdbeerzeit!<br />
10 GLOSSE<br />
Förderunterricht<br />
11 SONNIGE NEUERÖFFNUNG<br />
Wenthe‘s Sonnentreff<br />
13 KLEEFELDER GESPRÄCHE<br />
Neugestaltung der Scheidestraße<br />
14 AMORC KULTURFORUM<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
15 EINE NEUE KÜCHE FÜR DIE KLEINEN<br />
Küchen Staude engagiert sich in Kirchrode<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> Vorsorge von Kopf bis Fuß<br />
16 UMFRAGE<br />
17 ZAHNMOBIL – HILFE MIT BISS<br />
18 MALTESER MIGRANTEN MEDIZIN<br />
20 IM INTERVIEW: HNO DR. WELLMEIER<br />
22 WENN DER RÜCKEN SCHMERZT<br />
23 DARMKREBS UND VORSORGE<br />
24 REDUMED HANNOVER<br />
Erfahrungsberichte<br />
25 TESTHÖRER GESUCHT!<br />
26 LOLLIPOP<br />
Die Seiten für Kids | Lilli Lockenkopf<br />
28 GDA WOHNSTIFT KLEEFELD<br />
Termine im Juni
22 26 30 35<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
28 SENIORENBÜRO KIRCHRODE<br />
Frauen an der Leine – Stadtspaziergang<br />
29 NEUES VOM KSH<br />
30 DINNER & CLASSIC<br />
30 DINNERKONZERT<br />
30 ERDBEERHOF GLEIDINGEN<br />
Tag des offenen Hofes<br />
Wir feiern die Erdbeer-Saison 2012<br />
Hier ist der Bär los!<br />
16.6. Einlass ab 19 Uhr Erdbeer-Hof<br />
Rock‘n Roll Konzert<br />
mit Mr. Red Shoes Claus Debusman<br />
17.6. von 10 bis 18 Uhr Tag des offenen Hofes<br />
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31 DIE KLEEFELDER KANZLEI INFORMIERT<br />
Mit dem Fahrrad nach Flensburg<br />
32 BÜCHERECKE<br />
Bestseller & Buchtipps<br />
Offener Bücherschrank in Kirchrode<br />
33 BILDERBUCHKINO<br />
35 WETTBEWERB<br />
Kleefelder Stadtteilkalender<br />
37 KOLUMNE „LAUT GEDACHT“<br />
VERSCHIEDENES<br />
06 GUTSCHEINE<br />
Greif-, Lentz- <strong>und</strong> Postapotheke<br />
34 GUTSCHEINE<br />
Kleefelder Apotheke<br />
38 DAS <strong>KLEEBLATT</strong> IM ABO<br />
38 IMPRESSUM<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 5<br />
Feiertage
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6 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
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ZUKUNFTSTAG 2012<br />
Hinter den Kulissen des <strong>KLEEBLATT</strong>s<br />
Am Donnerstag, den 26. April 2012<br />
hatten sich in Deutschland viele<br />
Schüler von der 5. bis 8. Klasse vorgenommen,<br />
den Erwachsenen bei der<br />
Arbeit über die Schulter zu schauen.<br />
Dieser Tag ist der „Zukunftstag“. Ich,<br />
als Siebtklässler an der Schillerschule,<br />
wollte herausfinden wie das KLEE<br />
BLATT zustande kommt, wie es hergestellt<br />
wird <strong>und</strong> wie man das Layout<br />
macht. Ich habe mich gefreut, dass es<br />
mir ermöglicht wurde, in die Arbeit von<br />
Frau Mroz hereinzuschnuppern.<br />
Frau Mroz gehört der Redaktion des<br />
<strong>KLEEBLATT</strong>s an <strong>und</strong> ist gleichzeitig<br />
selbstständige Designerin in ihrer<br />
Werbeagentur „butterfly designs“.<br />
Für 9.00 Uhr war ich mit Frau Mroz<br />
verabredet. Sie zeigte mir in ihrem Büro<br />
auf dem PC mit welchen Programmen<br />
man Text formatieren, Bilder <strong>und</strong> Grafiken<br />
einfügen <strong>und</strong> Layouts entstehen<br />
lassen kann. Da lassen sich viele Ideen<br />
verwirklichen!<br />
Außerdem erfuhr ich noch Einiges<br />
über das Druckverfahren vom KLEE<br />
BLATT – dem Offsetdruck – <strong>und</strong><br />
durfte schon einmal einen Blick in<br />
die MaiAusgabe werfen. Ich fand es<br />
interessant wie <strong>und</strong> auf welchem hochwertigen<br />
Papier das Magazin gedruckt<br />
ist, das Sie gerade in der Hand halten.<br />
Dann gab mir Frau Mroz zwei Seiten<br />
des neuen <strong>KLEEBLATT</strong>s, bei denen<br />
ich mir ein Layout überlegen sollte. Es<br />
war gar nicht so einfach, die eigenen<br />
Vorstellungen so umzusetzen, dass alles<br />
in das Gestaltungsraster passt.<br />
Das Gestaltungsraster dient dazu, dass<br />
das <strong>KLEEBLATT</strong> für die Leser einen<br />
hohen Wiedererkennungswert hat <strong>und</strong><br />
übersichtlich aussieht. Und tatsächlich,<br />
jetzt konnte ich erkennen, dass manch<br />
andere Stadtteilmagazine, die mir Frau<br />
Mroz als Beispiele gezeigt hat, „durcheinander“<br />
aussahen.<br />
Wir unterhielten uns auch über die<br />
K<strong>und</strong>en der Werbeagentur mit ihren<br />
Wünschen <strong>und</strong> Erwartungen. Ich erfuhr,<br />
dass es anspruchsvoll <strong>und</strong> zeitaufwändig<br />
ist, ein wirksames <strong>und</strong> dauerhaftes<br />
Design zu entwickeln.<br />
LOKALES<br />
Am Zukunftstag lernte Marvin alles r<strong>und</strong> um das <strong>KLEEBLATT</strong> kennen. Der eigene<br />
Gestaltungsversuch war für den Anfang schon sehr gut.<br />
Dann zeigte mir die Mediendesignerin<br />
welche Visitenkarten, Flyer etc. sie<br />
bereits für K<strong>und</strong>en angefertigt hat. So<br />
etwas würde ich auch gerne können!<br />
Auf dem Tagesplan stand außerdem<br />
eine Umfrage für das <strong>KLEEBLATT</strong>.<br />
Mit Zettel, Stift <strong>und</strong> Kamera ausgerüstet<br />
wollten wir einige Personen mit der<br />
Frage „Was tun Sie für Ihre <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>?“<br />
befragen. Nach kurzer Zeit<br />
hatten wir sieben Passanten gef<strong>und</strong>en,<br />
die uns etwas über ihre <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />
erzählen wollten. Ich war erfreut, dass<br />
es immer eine positive Resonanz auf<br />
das <strong>KLEEBLATT</strong> gab.<br />
Abschließend machten wir noch einen<br />
Abstecher zum „Kleefelder Kaffeeklatsch“.<br />
Das ist auch ein angenehmer<br />
Aspekt der selbstständigen Arbeit!<br />
Frau Mroz erzählte mir viel über den<br />
Kontakt mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihre Arbeit<br />
am <strong>KLEEBLATT</strong>. Ich habe gesehen,<br />
dass viel Engagement benötigt wird<br />
um das <strong>KLEEBLATT</strong> jeden Monat<br />
interessant zu machen.<br />
Dann machte ich mich mit vielen<br />
neuen Eindrücken über die Arbeit einer<br />
Mediendesignerin <strong>und</strong> Redakteurin auf<br />
den Heimweg. Danke, Frau Mroz!<br />
md<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 7
LOKALES<br />
8 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
VORLESEWETTBEWERB<br />
Lesen macht einfach Spaß<br />
Am 13. April war es wieder so weit <strong>und</strong><br />
die HinrichWilhelmKopf–Gr<strong>und</strong>schule<br />
lud zum schulinternen Vorlesewettbewerb<br />
ihrer 3. <strong>und</strong> 4. Jahrgänge<br />
ein. Aus jeder Klasse nahmen die besten<br />
Leser an der Ausscheidung teil.<br />
Für diesen Anlass war der hauseigene<br />
Leseraum ein angemessener Ort.<br />
In diesem Jahr stellten die ehemalige<br />
Lehrerin Frau Böckler, der Vorsitzende<br />
des Schulelternrats Herr Ahlström,<br />
Frau Schäfer von der Kleefelder Stadtbücherei<br />
sowie Frau Dieckmann von<br />
der NinaDieckmannStiftung die Jury.<br />
Die Mitschüler der Wettbewerbs teilnehmer<br />
waren aufmerksame Zuhörer,<br />
als jene mit viel Liebe <strong>und</strong> hochkonzentriert<br />
die Bücher vorstellten <strong>und</strong><br />
anschließend einen Textauszug aus<br />
einem unbekannten Buch lasen.<br />
Alle Leserinnen <strong>und</strong> Leser gaben ihr<br />
Bestes <strong>und</strong> begeisterten mit ihren<br />
Vorträgen.<br />
Die Leseleistungen der Kinder machten<br />
es der Jury nicht leicht <strong>und</strong> so blieb es<br />
bis zuletzt sehr spannend.<br />
Alle Leserinnen <strong>und</strong> Leser erhielten<br />
große Anerkennung. Die Erstplatzierten<br />
des 3. Jahrganges waren Charlotte<br />
Conrads <strong>und</strong> Seraphin Zaytev. Im 4.<br />
Jahrgang überzeugte Bela Brandwein.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Sieger erhielten eine Buchprämie.<br />
Alle weiteren Teilnehmer durften sich<br />
ein Hörspiel aussuchen. Bela Brandwein<br />
hat seine Schule inzwischen beim<br />
schulübergreifenden Klemiandro<br />
Lesewettbewerb vertreten. Auch wenn<br />
er den Sieg einer anderen Kandidatin<br />
gönnen musste, so gilt: „Dabei sein ist<br />
alles!“ <strong>und</strong> „Lesen macht einfach Spaß!“
WASSER-MEDITATION<br />
Garten des Sonnengesangs<br />
Freitag, 6. Juli 2012 · 19.00 Uhr<br />
St. Antonius, Kirchröder Str. 12 A<br />
Im Rahmen des Jahres zum Thema<br />
„Wasser“ der „Gartenregion <strong>Hannover</strong>“<br />
lädt die Kath. Pfarrgemeinde St. Martin<br />
<strong>Hannover</strong>Ost zu einer WasserMeditation<br />
in den „Garten des Sonnengesangs“<br />
ein.<br />
Gestaltet wird die Meditation mit<br />
Texten <strong>und</strong> Musik durch die Gruppe<br />
„Cantare“ des Kirchortes St. Antonius.<br />
Im Anschluss wird zu einem Beisammensein<br />
bei Getränken eingeladen. Bei<br />
schlechter Witterung findet die Meditation<br />
in der St.AntoniusKirche statt.<br />
Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter<br />
Telefon (0511) 53 73 00 15.<br />
NEUES AUS DEM IDEENREICH<br />
Sommer, Sonne, Erdbeerzeit!<br />
Die Saison der kleinen, süßen, roten<br />
Früchte ist in vollem Gange <strong>und</strong> hat<br />
auch das ideenReich erreicht.<br />
Wer würde da nicht an gezuckerte<br />
Erdbeeren mit Schlagsahne denken,<br />
an kühles Erdbeersorbet, duftende<br />
Erdbeerbowle, an leckere Erdbeermarmelade<br />
<strong>und</strong> weitere fruchtigintensive<br />
Leckereien für echte Genießer, für<br />
kleinere <strong>und</strong> größere Schleckermäuler?<br />
Probieren Sie die GourmetBerner<br />
Spezialitäten mit dem unvergleichlichen<br />
Geschmack frisch gepflückter<br />
Erdbeeren, z.B. ErdbeerLimes,<br />
ErdbeerRhabarberLikör oder die<br />
Produktinnovation ErdbeerJoghurt<br />
Likör!<br />
Die roten Leckerbissen begeistern auch<br />
als neues Sommermotiv „La Frutta“ auf<br />
Tassen, Schalen, Karaffen <strong>und</strong> schönen<br />
Servietten von ppd.<br />
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<strong>und</strong> sonnigsommerliche Auswahl für<br />
Sie bereit – schauen Sie rein <strong>und</strong> genießen<br />
Sie die Sommerstimmung!<br />
Ihr ideenReich<br />
jtr<br />
CORO HISPANO e.V. HANNOVER<br />
Vielfältige Musiktradition<br />
Der Coro Hispano e.V. <strong>Hannover</strong> versteht<br />
sich seit der Gründung 1984 als<br />
Schmelztiegel spanischer, südamerikanischer<br />
<strong>und</strong> mitteleuropäischer Musiktradition,<br />
die er in zahlreichen Konzerten<br />
dem deutschen Publikum zu Gehör<br />
bringt.<br />
Seine Mitglieder spiegeln diese Vielfalt<br />
wieder: es finden sich Spanier erster<br />
<strong>und</strong> zweiter Generation, Südamerikaner<br />
<strong>und</strong> Deutsche zu den wöchentlichen<br />
LOKALES<br />
Proben zusammen, um das Liedgut,<br />
aber auch iberische Wein <strong>und</strong> Tafelfreude<br />
zu pflegen.<br />
Seit 1991 ist der Coro Hispano e.V.<br />
<strong>Hannover</strong> Mitglied des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes. Bernardo<br />
Martínez, Leiter des Chores seit 2011,<br />
stammt aus Madrid <strong>und</strong> absolvierte<br />
seine musikalischen Studien in <strong>Hannover</strong>,<br />
wo er als Chorleiter, Instrumentalist<br />
<strong>und</strong> Musiklehrer tätig ist.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 9
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10 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
Förderunterricht<br />
Einen H<strong>und</strong> muss man beschäftigen. Ein<br />
H<strong>und</strong> braucht eine Aufgabe. Abwechslungsreich<br />
sollte sein Tag gestaltet sein, man muss<br />
ihn fordern <strong>und</strong> fördern. So in etwa lässt sich<br />
der Inhalt eines Artikels wiedergeben, den ich<br />
im Wartezimmer meines Tierarztes las. Meine<br />
Möpsin saß neben meinem Stuhl auf dem<br />
Boden <strong>und</strong> zitterte unaufhörlich.<br />
Sie fängt schon an zu zittern, wenn wir nur<br />
durch die Straße unseres Tierarztes gehen.<br />
„Frühzeitig erworbene traumatische Fehlprägung“<br />
würde man das auf Schlau wohl<br />
nennen. Ich nenne es: „Der H<strong>und</strong> spinnt.“<br />
Auch, wenn jetzt der Eindruck entstehen<br />
könnte, dass ich meinen H<strong>und</strong> nicht ernst<br />
nehme. Das ist nicht der Fall! Mir ist sehr am<br />
Wohl meiner Möpsin gelegen, deshalb las ich<br />
den bescheuerten Artikel auch bis zum Ende.<br />
Der Autor, ein H<strong>und</strong>eprofi, empfahl die Anschaffung<br />
eines Futterballs. Ein Gummiball<br />
mit einem Loch, durch das man Trockenfutter<br />
ins Innere des Balles füllen kann. Ein intelligenter<br />
H<strong>und</strong> würde sehr schnell lernen, dass<br />
er den Ball nur herumrollen muss, um an<br />
das Futter zu gelangen, dass dann, Stück für<br />
Stück durch die Öffnung fällt. Und jetzt raten<br />
Sie mal, was ich nach dem Tierarztbesuch getan<br />
habe. Richtig. Ich kaufte einen Futterball.<br />
Schließlich will ich mir nicht in ein paar<br />
Jahren vorwerfen müssen, meinen H<strong>und</strong><br />
nicht gefördert zu haben. Meine Mutter<br />
bereut es noch bis heute, dass sie mich nicht<br />
dazu gezwungen hat, ein Instrument zu<br />
spielen. Die meisten meiner Klassenkameraden<br />
wurden schon in der Gr<strong>und</strong>schule<br />
dazu verdonnert. Bei uns zu Hause lief die<br />
Entscheidung über musikalische Früherziehung<br />
in etwa so ab. Mutter: „Willst du ein<br />
Instrument lernen?“ Kind: „Nö.“ Mutter: „Ok.“<br />
Damit war das Thema bei uns durch, während<br />
meine damals beste Fre<strong>und</strong>in drei Mal<br />
in der Woche zum Geigenunterricht musste.<br />
Heute guckt meine Mutter manchmal etwas<br />
wehmütig <strong>und</strong> meint: „Vielleicht hättest du<br />
doch ein Instrument lernen sollen. Dann<br />
könnten wir jetzt die Nachbarn ärgern.“<br />
Stolz packte ich zu Hause den Futterball aus<br />
<strong>und</strong> las der Möpsin die Gebrauchsanweisung<br />
vor. Sie legte nur den Kopf schief. Ich befüllte<br />
den Ball mit Trockenfutter <strong>und</strong> rollte ihn vor<br />
mir her. Die Möpsin guckte skeptisch.<br />
„Ein intelligenter H<strong>und</strong> versteht das ganz<br />
schnell“, sagte ich ein wenig vorwurfsvoll.<br />
Die Möpsin ging zu ihrem Napf <strong>und</strong> warf mir<br />
einen Blick zu, der wohl sagen sollte: „Ein<br />
intelligenter H<strong>und</strong> setzt sich vor seinen Napf<br />
<strong>und</strong> wartet, bis es dem Menschen zu blöd<br />
wird mit dem Ball zu spielen.“ Auch, wenn<br />
das biologisch nicht möglich ist, aber ich<br />
fürchte, der H<strong>und</strong> kommt nach mir.<br />
ela
WENTHE‘S SONNENTREFF<br />
Neueröffnung nach Betreiberwechsel<br />
Krebserregend, unges<strong>und</strong>, unnatürlich<br />
– das sind die Schlagwörter, mit denen<br />
man Solarien in der Regel in Verbindung<br />
bringt. Doch schon lange dient<br />
die künstliche Sonne „von der Bank“<br />
nicht mehr allein der Hautbräunung.<br />
Tatsache ist: Sonne ist ges<strong>und</strong>! Das<br />
Spektrum der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>seinwirkungen<br />
durch UVStrahlung reicht von der<br />
Stabilisierung des Herzkreislaufsystems<br />
<strong>und</strong> dem Schutz vor Bluthochdruck,<br />
Herzinfarkt <strong>und</strong> Schlaganfall bis hin<br />
zur Regulierung des Immunsystems.<br />
Mit Fokus auf die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> das<br />
körperliche Wohlbefinden hat im Mai<br />
das Sonnenstudio „Wenthe‘s Sonnentreff“<br />
in Kleefeld eröffnet.<br />
Die Geschäftsführerin Cornelia<br />
WestingWenthe erklärt uns die Neuheiten:<br />
„Nach dem Betreiberwechsel<br />
gab es hier im Studio eine R<strong>und</strong>um<br />
Erneuerung für alle Geräte. Wir haben<br />
viele UVRöhren ausgetauscht <strong>und</strong> den<br />
Hygienestandard immens erhöht.“<br />
In dem ansprechenden Studio finden<br />
insgesamt acht Sonnenbänke ihren<br />
Platz, darunter auch ein Gerät namens<br />
„OpenSun“. Dieses Modell ist im<br />
Kopfbereich offen <strong>und</strong> somit speziell<br />
für Klaustrophobiker (Menschen mit<br />
Angst vor engen Räumen) geeignet.<br />
Das Gesicht erhält über Reflektoren die<br />
gewünschte Bräune, wird also bei der<br />
„OpenSun“ keinesfalls vernachlässigt.<br />
Das Highlight des Studios (<strong>und</strong> einzigartig<br />
in ganz <strong>Hannover</strong>) ist der „Beauty<br />
Angel“. Dieses Gerät arbeitet mit Rotlicht<br />
<strong>und</strong> unterscheidet sich somit von<br />
seinen UVbetriebenen Kollegen.<br />
Das rote Licht wird von den Haut zellen<br />
aufgenommen <strong>und</strong> regt die Bildung von<br />
Collagen, Elastin <strong>und</strong> Hyaluron an. Das<br />
Verfahren ist dabei besonders schonend<br />
– es besteht keine Gefahr von Entzündungen<br />
oder Erythemen.<br />
Durch weitere Einstellmöglichkeiten<br />
des Gerätes kann eine kleine Dosis<br />
Sonnenlicht hinzu gefügt werden.<br />
LOKALES<br />
Um das Risiko eines Sonnenbrandes<br />
zu vermeiden, misst der intelligente<br />
Hautsensor in Sek<strong>und</strong>enschnelle die<br />
individuelle UVEmpfindlichkeit.<br />
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mm<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 11
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012
NEUGESTALTUNG DER SCHEIDESTRASSE<br />
Kleefelder Bürger sind sich einig: „Die Scheidestraße muss saniert werden“<br />
R<strong>und</strong> 70 Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sind<br />
am 9. Mai 2012 der Einladung des<br />
Bürgervereins Kleefeld e.V. <strong>und</strong> des<br />
Vereins der Kleefelder Kaufleute „Wir<br />
sind Kleefeld e.V.“ zu einem „Kleefelder<br />
Gespräch“ in den Saal der Werkstatt<br />
Süd gefolgt. Herr Ebeling vom Fachbereich<br />
Tiefbau stellte dort als Referent<br />
den Stand der Planungen für die<br />
Scheidestraße vor.<br />
Das Tiefbauamt hat in den letzten<br />
Monaten Planungen für den Bereich<br />
der Scheidestraße zwischen Pferdeturm<br />
<strong>und</strong> Kirchröder Straße entwickelt.<br />
Dort soll die Stadtbahn einen eigenen<br />
Gleiskörper erhalten <strong>und</strong> die Zufahrt<br />
zur Kleestraße umgebaut werden. Dabei<br />
sollen insbesondere die Querungsmöglichkeiten<br />
für Radfahrer <strong>und</strong> Fußgänger<br />
verbessert werden. Diese Maßnahmen<br />
sind in der Finanzierung weitgehend<br />
gesichert <strong>und</strong> in der Finanzplanung<br />
der Landeshauptstadt berücksichtigt,<br />
Landesmittel sind beantragt.<br />
Im weiteren Verlauf der Scheidestraße<br />
von der Kirchröder bis zur Berckhusenstraße<br />
ist eine Neuordnung des<br />
Straßenprofils möglich.<br />
Eine auf 6,50 m reduzierte Fahrbahn<br />
würde beidseitig Parkbuchten <strong>und</strong><br />
Radwege sowie erneuerte Bürgersteige<br />
erhalten. Auch ist eine Erweiterung des<br />
Bürgersteigs vor dem Eiscafé „Chiara“<br />
<strong>und</strong> dem Steakhouse „Get Ribs“ für<br />
die Außengastronomie an der Ecke zur<br />
Breithauptstraße vorstellbar. Straßenbäume<br />
wären dort <strong>und</strong> im Verlauf der<br />
Scheidestraße möglich, sofern die<br />
unterirdisch verlegten Leitungen dies<br />
zulassen. Die Lage des Zebrastreifens<br />
<strong>und</strong> der Fußgängerampel würde sich<br />
nicht ändern.<br />
Auf Unverständnis stieß bei den<br />
Teilnehmern allerdings die Mitteilung<br />
des Referenten, dass für diesen Bereich<br />
keine Mittel im Haushalt der Stadt eingeplant<br />
sind. Für den Bereich zwischen<br />
Pferdeturm <strong>und</strong> Kirchröder Straße<br />
konnten die Teilnehmer der Veranstaltung<br />
jedoch keinen Handlungsbedarf<br />
erkennen. „Dort ist alles in Ordnung<br />
<strong>und</strong> in den letzten Jahren bereits<br />
Einiges erneuert worden,“ berichten<br />
Anlieger. „Das Geld wird dringend im<br />
Straßenbereich zwischen Kirchröder<br />
<strong>und</strong> Berckhusenstraße benötigt“.<br />
Bei einer Abstimmung, zu der der Moderator<br />
der Veranstaltung aufrief, sprachen<br />
sich die Teilnehmer einstimmig<br />
für eine Änderung der Prioritäten aus.<br />
„Das Geld wird im Osten der Scheidestraße<br />
benötig, nicht im Westen!“.<br />
Die an der Veranstaltung teilnehmenden<br />
Vertreter der im Bezirksrat<br />
BuchholzKleefeld vertretenen Parteien<br />
erklärten daraufhin, im Bezirksrat einen<br />
Beschluss aller Fraktionen zur Änderung<br />
der Mittelverwendung herbeizuführen.<br />
Um diese Forderung zu untermauern<br />
werden die im Verein „Wir sind Kleefeld<br />
e.V.“ zusammengeschlossenen<br />
Kleefelder Kaufleute in ihren Geschäften<br />
Unterschriftenlisten auslegen.<br />
„Um in Kleefeld nachhaltig Leerstände<br />
zu vermeiden <strong>und</strong> um den lokalen<br />
Einzelhandel im Stadtteil zu erhalten,<br />
bedarf es dringend einer Sanierung der<br />
Scheidestraße im östlichen Bereich –<br />
LOKALES<br />
Kaputte Bordsteinkanten <strong>und</strong> Asphaltflicken soweit das Auge reicht – eine Sanierung der<br />
Scheidestraße ist dringend notwendig. Foto: Winfried Mokrus<br />
sonst haben wir in einigen Jahren nur<br />
noch Lidl <strong>und</strong> Aldi,“ fürchtet eine<br />
Anwohnerin.<br />
Am Rande der Veranstaltung wurden<br />
auch die beiden verwahrlosten Häuser<br />
auf der Scheidestraße angesprochen.<br />
Dieses Thema wird der Bürgerverein als<br />
nächstes aufgreifen. „Wir wollen mit<br />
den Eigentümern ins Gespräch kommen,<br />
da wir uns nicht erklären können,<br />
warum ein Hausbesitzer seinen Besitz<br />
so verkommen lässt. Dafür muss es<br />
Gründe geben,“ erklärt Rainer Voltmer<br />
vom Vorstand des Bürgervereins.<br />
Die Unterschriftenaktion in Kleefeld<br />
beginnt in der 23. KW. „Wir hoffen,<br />
dass sich auch Kaufleute anschließen,<br />
die nicht in unserem Verein organisiert<br />
sind,“ hofft Jürgen Witte, Inhaber des<br />
gleichnamigen Juwelier <strong>und</strong> Uhrengeschäfts<br />
in der Scheidestraße <strong>und</strong> 2.<br />
Vorsitzender des Vereins „Wir sind<br />
Kleefeld e.V.“<br />
„Wir müssen jetzt alle am gleichen<br />
Strang ziehen, wenn wir hier etwas in<br />
Bewegung bringen wollen“.<br />
rv<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 13
LOKALES<br />
AMORC KULTURFORUM HANNOVER<br />
Die Verbindung in unsere eigene Unendlichkeit<br />
Ein Schlüssel zu einem gesonnten<br />
(ges<strong>und</strong>en) Leben<br />
Der Vortrag „Dualität erfahren“ am<br />
13.05.2012 im Kulturforum in der<br />
Scheidestraße 11 machte deutlich:<br />
Menschen sind duale Wesen mit einem<br />
äußeren <strong>und</strong> einem inneren Bewusstsein.<br />
Meistens begreifen wir uns in der<br />
Welt des äußeren (Ober) Bewusstseins.<br />
Dennoch sorgt unser Unterbewusstsein<br />
(nicht nur) für alle lebenserhaltenden<br />
Funktionen unseres Körpers. Es sorgt<br />
auch dafür, dass wir die erforderlichen<br />
Erfahrungen in dieser Inkarnation<br />
machen. Wenn wir nicht scheinbar<br />
unserem Schicksal ausgeliefert sein<br />
wollen, sondern es aktiv selbst in die<br />
Hand nehmen, so werden wir damit<br />
wertvolle Erfahrungen sammeln <strong>und</strong><br />
unser Leben in seiner Fülle wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> gestalten können.<br />
Das war vorerst der letzte Vortrag im<br />
Kulturforum in der ersten Jahreshälfte.<br />
Besonders interessant dürfte aber für<br />
viele das im Juni folgende „Fest der<br />
Rose“ sein, bei dem die Rosenkreuzer<br />
in den Räumen ihrer Städtegruppe<br />
(Adresse: Alte Heide 20 · 15.30 Uhr)<br />
sich die Symbolik der 4 Elemente vor<br />
Augen führen, damit das 5. Element<br />
in unser Bewusstsein dringen kann. So<br />
ist die Entfaltung der Rose auf dem<br />
Kreuz als Sinnbild für die Entfaltung<br />
des Menschen in dieser dualen Welt zu<br />
verstehen. Wenn Sie möchten, können<br />
auch Sie diese Symbolik in Ihrem<br />
Wesen anklingen lassen.<br />
Die Veranstaltungsreihe in der Scheidestraße<br />
in Kleefeld setzt sich in der<br />
zweiten Jahreshälfte mit dem Vortrag<br />
„Kann die Seele sterben?“ am Sonntag,<br />
dem 09.09.2012 um 16.00 Uhr fort.<br />
Weitere Veranstaltungen schließen sich<br />
im Monatsabstand dann wieder an.<br />
Auf diese wird hingewiesen unter<br />
www.AMORC<strong>Hannover</strong>.de <strong>und</strong> in<br />
den Anzeigen in diesem Magazin.<br />
Einen ersten Ausblick auf den Vortrag<br />
am 09.09.2012 geben wir schon jetzt:<br />
14 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
„Eigentlich müssten wir ja wissen,<br />
was genau die Seele ist, denn sie ist<br />
in uns. Aber wir können eher die<br />
Funktion eines Kraftfahrzeuges oder<br />
das Bohrsche Atommodell erklären, als<br />
die Bedeu tung der Seele.“<br />
Wir haben sie größtenteils verloren,<br />
– unsere Verbindung in unsere eigene<br />
Unendlichkeit – <strong>und</strong> doch wartet sie<br />
nur darauf, dass wir die Absonderung<br />
von dieser lebenswichtigsten Verbindung<br />
in ein neues Miteinander<br />
wandeln. Viele Krankheiten beruhen<br />
auf dieser unnatürlichen Absonderung<br />
<strong>und</strong> können (ohne Symptomverschiebung)<br />
nur geheilt werden, wenn wir die<br />
Verbindung wieder bewusst aufnehmen.
LOKALES<br />
EINE NEUE KÜCHE FÜR DIE KLEINEN<br />
Elterninitiativ-Kindergarten in der Jakobigemeinde dankt für die Unterstützung<br />
Die Freude war groß, als die Kinder<br />
im ElterninitiativKindergarten in der<br />
Jakobigemeinde e.V. Kleiner Hillen 1a<br />
die feuerrote Küche inspizierten.<br />
Eine neue Küche hat der Kindergarten<br />
schon lange benötigt – mithilfe des<br />
ehemaligen Vorstandsmitgliedes Marcel<br />
Tripler konnte dieser Wunsch nun<br />
erfüllt werden. Das Küchencenter<br />
Staude in <strong>Hannover</strong> nahm sich der<br />
Sache an <strong>und</strong> sponserte die geräumige<br />
<strong>und</strong> praktische Küche, inklusive Anfahrt<br />
<strong>und</strong> Montage.<br />
Adriano Weidling, Verkaufsleiter beim<br />
Küchencenter Staude, besuchte den<br />
Kindergarten Mitte Mai um sich die<br />
neue Küche vor Ort anzusehen:<br />
„Nach der Anfrage von Herrn Tripler<br />
haben wir den Kindergarten besucht<br />
<strong>und</strong> uns so einen Eindruck darüber gemacht,<br />
wie die Kinder ihre Mahlzeiten<br />
zubereitet bekommen. Die Gegebenheiten<br />
in der Küche des Kindergartens<br />
wollten wir korrigieren <strong>und</strong> aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> haben wir uns engagiert. Die<br />
alte Küche war deutlich über 20 Jahre<br />
alt.“<br />
Engagement <strong>und</strong> Hilfe für Kinder, das<br />
ist etwas völlig Selbstverständliches für<br />
das Küchencenter Staude. Adriano<br />
Weidling erzählt uns von der Aktion<br />
Sonnenstrahl, bei der Geschäftsinhaber<br />
Staude Verkaufsleiter Adriano Weidling (links), Michael Panusch vom Kleeblatt (rechts) <strong>und</strong> die<br />
Kinder finden: „Die Küche ist spitze!“<br />
Helmut Staude Vorstandsvorsitzender<br />
ist: „In <strong>Hannover</strong> gibt es mehr als 2.000<br />
Kinder, die keine warme Mahlzeit<br />
erhalten. Mit der Aktion Sonnenstrahl<br />
helfen wir, dieses Defizit auszugleichen.<br />
Wir besuchen Kinder gärten <strong>und</strong> Schulen<br />
<strong>und</strong> sorgen dafür, dass die Kinder<br />
zumindest eine warme Mahlzeit am<br />
Tag erhalten.“<br />
Kinderarmut in Deutschland ist<br />
deut lich weiter verbreitet als bisher<br />
angenommen. Immer häufiger melden<br />
Schulen, dass Kinder ohne Frühstück<br />
<strong>und</strong> Pausenbrot in den Tag starten.<br />
„Natürlich verhelfen wir auch indirekt<br />
zu einer warmen Mahlzeit, indem wir,<br />
wie hier in Kirchrode, für eine neue<br />
<strong>und</strong> funktionsfähige Küche sorgen,“ so<br />
Adriano Weidling weiter.<br />
Weitere Informationen über die Aktion<br />
Sonnenstrahl erhalten Sie im Internet:<br />
www.aktionsonnenstrahl.com<br />
mm<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 15
© Peter Atkins - Fotolia.com<br />
UMFRAGE<br />
» Was tun Sie für Ihre <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>?<br />
Marie (62) | Ich treibe Sport, trinke Anis-<br />
Tee <strong>und</strong> gehe regelmäßig zur Vorsorge.<br />
Thomas (47) | Zu wenig (lacht). Bei schönem<br />
Wetter fahre ich Fahrrad, außerdem<br />
ernähre ich mich recht ges<strong>und</strong>.<br />
Rita (50) | Ich fahre viel Fahrrad <strong>und</strong> gehe<br />
gerne spazieren.<br />
Klaus (75) <strong>und</strong> Karin (72) | Wir gehen<br />
regelmäßig zur Vorsorge <strong>und</strong> sind viel in<br />
Bewegung. Wir wandern z.B. sehr gerne.<br />
Andreas (40) <strong>und</strong> Tim (21) | Wir machen<br />
regelmäßig Sport <strong>und</strong> achten auf eine ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung.<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> & Vorsorge<br />
von Kopf bis Fuß<br />
Kein anderes Thema ist derzeit so allgegen wärtig wie<br />
die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>. Fachzeitschriften, TV-Sendungen <strong>und</strong><br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sinstitute zeigen uns, wie man sich richtig<br />
ernährt, welche Art von Sport dem Körper gut tut<br />
<strong>und</strong> ab wann man mit der Vorsorge be ginnen sollte.<br />
Auch wir haben uns mit dem Thema <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />
befasst – <strong>und</strong> zwar von Kopf bis Fuß. Wir haben<br />
Zahnärzte, Physiotherapeuten, HNO-Ärzte <strong>und</strong> Gastroenterologen<br />
besucht <strong>und</strong> für Sie die wichtigsten<br />
Aspekte zusammen gefasst.<br />
Außerdem stellen wir Ihnen die Arbeit der Malteser<br />
Migranten Medizin vor – einer Organisation, die<br />
Menschen ohne Krankenversicherung versorgt.<br />
Nebenstehend finden Sie die Ergebnisse unserer<br />
Umfrage im Stadtteil Kleefeld, durchgeführt am<br />
Zukunftstag von Marvin Drotleff.<br />
mm
„Wir wollen nicht, dass man<br />
Reiche <strong>und</strong> Arme in Zukunft<br />
schon am Lächeln erkennt.“<br />
Vierzehn Jahre sind vergangen, seit die SPD<br />
zur B<strong>und</strong>estagswahl 1998 mit diesem Spruch<br />
auf einem Themen-Plakat warb. Abgebildet<br />
war ein junger Mann, der mit Zahnlücke in<br />
die Kamera lächelte. Die Situation für arme<br />
Menschen in Deutschland hat sich in den<br />
vergangenen vierzehn Jahren nicht gerade<br />
verbessert, völlig unabhängig davon, welche<br />
Parteien an der Regierung waren. Das Wahlplakat<br />
von 1998 könnte also ohne Bedenken<br />
auch zur nächsten B<strong>und</strong>estagswahl 2013<br />
wieder aufgehängt werden. Das Thema Armut<br />
ist noch immer aktuell.<br />
Dr. Ingeburg Mannherz ist Zahnärztin im<br />
Ruhestand. Eigentlich. Denn wirklich ruhig<br />
sind ihre Tage nicht. Zusammen mit ihrem<br />
Mann, Werner Mannherz, hat sie das Projekt<br />
„Zahnmobil – Hilfe mit Biss“ in <strong>Hannover</strong><br />
gegründet. Das Zahnmobil ist ein umgebauter<br />
Rettungswagen, in dessen Inneren man eine<br />
komplette Praxiseinrichtung findet. Seit dem<br />
18. April ist es in <strong>Hannover</strong> unterwegs <strong>und</strong><br />
fährt verschiedene Einrichtungen an.<br />
25 Zahnärzte aus <strong>Hannover</strong> engagieren sich<br />
ehrenamtlich für das Zahnmobil <strong>und</strong> teilen<br />
sich so die Arbeitszeit untereinander auf. Es<br />
soll eine Anlaufstelle für Wohnungslose <strong>und</strong><br />
Menschen ohne Krankenversicherung sein,<br />
aber auch für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die in<br />
finanziell schlechter gestellten Familien leben.<br />
Denn diesen Menschen fällt der Gang zum<br />
Zahnarzt häufig besonders schwer. Aus Angst,<br />
in der Zahnarztpraxis wie ein Mensch dritter<br />
Klasse behandelt zu werden, gehen viele von<br />
ihnen erst gar nicht hin.<br />
„Diese Menschen schämen sich <strong>und</strong> nicht selten<br />
werden sie dann auch noch über den Tisch<br />
gezogen“, erklärt Ingeburg Mannherz. „Neulich<br />
kam ein wohnungsloser Patient zu uns, der<br />
zuvor in der Praxis eines niedergelassenen<br />
Zahnarztes war. Dieser Zahnarzt hat 300 Euro<br />
für das Ziehen eines Zahnes verlangt. Der<br />
Mann hat sich das Geld zusammengebettelt<br />
<strong>und</strong> den Zahnarzt bezahlt. Hätte er zu diesem<br />
Zeitpunkt schon vom Zahnmobil gewusst,<br />
wäre er zu uns gekommen. Wir hätten diese<br />
Leistung für ihn kostenlos übernommen.“<br />
Ich treffe Ingeburg Mannherz an einem<br />
Mittwoch Nachmittag in ihrem Zahnmobil, das<br />
sie gerade vor dem Tagestreff Nordbahnhof in<br />
der Nordstadt geparkt hat. Werner Mannherz<br />
richtet noch schnell mit Unterlegkeilen den<br />
Wagen aus. „Das Zahnmobil muss ganz gerade<br />
(Wahlplakat SPD, B<strong>und</strong>estagswahl 1998)<br />
stehen, sonst kugeln uns<br />
immer die Instrumente<br />
vom Tisch“, lacht er. „Sind<br />
Sie eigentlich seekrank?“,<br />
will Frau Mannherz von<br />
mir wissen. Mit dieser<br />
Frage hatte ich nicht<br />
gerechnet. Ich schüttele<br />
vorsichtig den Kopf. „Der<br />
Wagen schaukelt immer<br />
ein ganz klein wenig hin<br />
<strong>und</strong> her. Wenn man länger drinnen sitzt, kann<br />
einem schummerig werden“, erklärt sie <strong>und</strong><br />
schiebt mich ins Innere des Zahnmobils. Wir<br />
warten auf unseren ersten Patienten.<br />
Dann kommt Hans. Hans ist ein Medienprofi.<br />
Er war schon öfter in der Zeitung <strong>und</strong> auch im<br />
Fernsehen zu sehen. Erst kürzlich drehte ein<br />
Fernsehteam eine Reportage über Obdachlose,<br />
in der er interviewt wurde. Als Hans meine<br />
Kamera entdeckt, ist er sofort bereit, sich auf<br />
dem Zahnarztstuhl fotografieren zu lassen.<br />
Dabei redet er so viel, dass Ingeburg Mannherz<br />
Schwierigkeiten hat, überhaupt einen Blick<br />
in seinen M<strong>und</strong> zu werfen. Die Diagnose ist<br />
trotzdem schnell gef<strong>und</strong>en: Ein Nerv ist abgestorben,<br />
eine Krone muss repariert werden <strong>und</strong><br />
eine Röntgenaufnahme ist notwendig.<br />
„Das Röntgengerät in unserem Wagen funktioniert<br />
leider noch nicht. Es wird aber in den<br />
kommenden Wochen einsatzbereit sein“, sagt<br />
Ingeburg Mannherz. Hans muss also noch<br />
einmal wieder kommen. Das stört ihn nicht,<br />
er geht gerne zum Zahnmobil. „Weil die Frau<br />
Doktor auch so hübsch ist“, grinst er.<br />
Unserer zweiten Patientin fällt der Gang ins<br />
Zahnmobil da schon deutlich schwerer. Sie hat<br />
Angst vor Zahnärzten <strong>und</strong> Angst vor Bakterien<br />
<strong>und</strong> Viren. Am liebsten würde sie alles desinfizieren<br />
<strong>und</strong> sich die Hände waschen, wenn<br />
sie etwas angefasst hat. Angespannt sitzt sie<br />
auf dem Behandlungsstuhl <strong>und</strong> berichtet von<br />
ihrem früheren Zahnarzt, der für ihre Zwangsstörung<br />
kein Verständnis hatte. Heute soll sie<br />
eine Zahnprothese angepasst bekommen, die<br />
von einem Zahntechniker für sie angefertigt<br />
wurde. Vor ein paar Wochen war sie deshalb<br />
schon einmal im Zahnmobil, damit man einen<br />
Abdruck für die Prothese nehmen konnte, die<br />
jetzt fertig bei Ingeburg Mannherz im Zahnmobil<br />
liegt. Damit die Prothese auch richtig<br />
passt, muss sie noch abgeschliffen werden; für<br />
die ängstliche Patientin ist das eine Prozedur.<br />
TITELTHEMA<br />
Immer wieder bittet sie darum, dass die Prothese<br />
unter laufendem Wasser gereinigt wird.<br />
Die Vorstellung, dass sie sich etwas in den<br />
M<strong>und</strong> einsetzen soll, dass zuvor mit einem<br />
Schleifgerät <strong>und</strong> den Händen der Zahnärztin<br />
angefasst wurde, ist für sie unerträglich.<br />
Ingeburg Mannherz ist geduldig <strong>und</strong> wäscht<br />
die Prothese immer wieder ab. Am Ende passt<br />
sie in den M<strong>und</strong> der Patientin <strong>und</strong> die verlässt<br />
so schnell wie möglich das Zahnmobil.<br />
Zeit zum Durchatmen hat Ingeburg Mannherz<br />
nicht. Ein junger Mann lässt sich auf den<br />
Behandlungsstuhl fallen. Zwei Zähne habe er<br />
sich schon selber gezogen, aber jetzt habe er<br />
an einer anderen Stelle Schmerzen, berichtet<br />
er fröhlich. Eine Krankenversicherung hat er<br />
nicht. Die Zahnärztin entdeckt, dass eine Krone<br />
fehlt. „Ich werde den Zahnstumpf jetzt polieren,<br />
dann mit einer Flüssigkeit anätzen <strong>und</strong><br />
hinterher verschiedene Schichten Kunststoff<br />
auftragen. Den Kunststoff modelliere ich dann<br />
so, dass er aussieht wie ein Zahn“, erklärt sie.<br />
„Ist das eine Alternative zu einer Krone?“,<br />
frage ich sie. Ingeburg Mannherz lacht: „Das<br />
ist Phantasie! Das ist eine Leistung, die sie in<br />
keinem zahnärztlichen Versorgungsstandard<br />
finden werden. Es ist eine Behandlung, die es<br />
eigentlich gar nicht gibt. Aber es funktioniert.“<br />
Am Ende des Tages schließt Ingeburg Mannherz<br />
erleichtert die Türen ihres Zahnmobils.<br />
„Es ist schön, dass jetzt immer mehr Patienten<br />
zu uns kommen. Wir freuen uns, dass unsere<br />
Idee so gut angenommen wird“, sagt sie. Jetzt<br />
wird sie das Zahnmolil noch reinigen <strong>und</strong> die<br />
verbrauchten Zahnarztartikel auffüllen, denn<br />
am Freitag wird es wieder im Einsatz sein <strong>und</strong><br />
hoffentlich viele neue Patienten anlocken.<br />
ela<br />
Informationen <strong>und</strong> Spendenkonto unter:<br />
www.zahnmobil-hannover.de<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 17
TITELTHEMA<br />
Denn die im Dunkeln<br />
sieht man nicht<br />
Krank sein, in einem fremden Land; so<br />
krank, dass ein Besuch beim Arzt oder im<br />
Krankenhaus notwendig ist. Wer schon<br />
einmal im Ausland, eventuell sogar außer -<br />
halb der EU, notfall-medizinisch versorgt<br />
werden musste, weiß, welche Gefühle in<br />
so einem Fall Überhand nehmen – Hilflosigkeit<br />
<strong>und</strong> Angst kommen zu der<br />
eigentlichen Erkrankung noch hinzu.<br />
Das eigene Heimatland scheint plötzlich<br />
unendlich weit entfernt, die Landessprache<br />
<strong>und</strong> Kultur des Urlaubslandes wirkt<br />
bedrohlich, alles ist fremd <strong>und</strong> furchteinflößend.<br />
Die Verständigung mit den<br />
Ärzten ist nur mit Gesten <strong>und</strong> Wortfetzen<br />
möglich, eine Behandlung erfolgt häufig<br />
erst nach der Vorlage eines gültigen Visums<br />
<strong>und</strong> einer Kreditkarte, Medikamente<br />
<strong>und</strong> Infusionen sehen anders aus als in<br />
Deutschland <strong>und</strong> haben andere Namen.<br />
Das medizinische Personal spricht nicht<br />
viel <strong>und</strong> wirkt unfre<strong>und</strong>lich. Ein Dolmetscher<br />
ist oft die einzige Person, mit der<br />
der Patient reden kann, dem er seine<br />
Fragen stellen <strong>und</strong> mit dem er über seine<br />
Ängste sprechen kann. Blindes Vertrauen<br />
in die Ärzte <strong>und</strong> medizinischen Versorgungsstandards<br />
des fremden Landes ist<br />
jetzt das einzige, was dem deutschen<br />
Patienten bleibt. Und die Gewissheit, ein<br />
Rückflugticket in der Handtasche zu<br />
haben <strong>und</strong> alle weiteren, nach der Notfall-Behandlung<br />
nötigen, Schritte wieder<br />
in vertrauter Umgebung, im eigenen Land<br />
<strong>und</strong> auf der eigenen Sprache durchführen<br />
zu lassen.<br />
Die Patienten, die in die Notfallsprechst<strong>und</strong>e<br />
der Malteser Migranten Medizin<br />
in der Humboldtstraße 18 (gegenüber des<br />
Friederikenstifts) kommen, haben kein<br />
Rückflugticket. Sie haben keine Gewissheit,<br />
in ihr Land zurückkehren zu können.<br />
Sie haben keinen Dolmetscher <strong>und</strong> keine<br />
Kreditkarte. Sie kommen hierher, weil<br />
sie auch keine Aufenthaltsgenehmigung<br />
<strong>und</strong> keinen Krankenversicherungsschutz<br />
haben. Sie haben aber die gleiche Angst<br />
<strong>und</strong> leiden unter der gleichen Hilflosigkeit<br />
<strong>und</strong> Verzweiflung, wie ein deutscher<br />
Patient im Ausland.<br />
Die Gründe, warum sie ohne eine Aufenthaltsgenehmigung<br />
in Deutschland leben,<br />
sind vielfältig. Einige sind Flüchtlinge,<br />
andere sogenannte Neu-EU-Bürger aus<br />
Ländern wie Bulgarien <strong>und</strong> Rumänien.<br />
Als solche halten sie sich zwar legal in<br />
Deutschland auf, haben aber keinen Versicherungsschutz,<br />
da sich diese Länder<br />
nicht dem europäischen Fürsorgeabkommen<br />
angeschlossen haben. Der Versicherungsschutz<br />
in ihrem Heimatland erlischt<br />
nach Abwesenheit eines halben Jahres.<br />
Wer als Neu-EU-Bürger keine Arbeit in<br />
Deutschland hat, kann sich zwar bei einer<br />
gesetzlichen Krankenkasse anmelden,<br />
diese Regelung gilt aber nur für jene, die<br />
18 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
bereits früher Mitglied in einem System<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
waren. Ist dies nicht der Fall, bleibt häufig<br />
nur der Weg, eine private Krankenversicherung<br />
abzuschließen. Dies ist auch für<br />
Nicht-EU-Bürger die einzige Möglichkeit,<br />
wenn sie sich ohne einen Arbeitsplatz in<br />
Deutschland aufhalten. Da sie die Kosten<br />
für eine private Krankenversicherung<br />
nicht tragen können, bleiben die meisten<br />
dieser Menschen aber völlig unversichert.<br />
Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />
haben alle Menschen, auch solche, die<br />
sich illegal in Deutschland aufhalten,<br />
Anspruch auf eine notfall-medizinische<br />
Versorgung. Aus Angst, bei einem Arztbesuch<br />
aufgedeckt <strong>und</strong> eventuell sogar<br />
abgeschoben zu werden, nehmen sie diese<br />
Leistung aber häufig nicht an. Obwohl<br />
weder Krankenhäuser, noch Sozialämter<br />
die Daten der Patienten an die Ausländerbehörden<br />
weiterleiten dürfen, vermeiden<br />
noch immer viele illegal in Deutschland<br />
lebende Asylbewerber den Arztbesuch.
Die Anlaufstellen der Malteser Migranten<br />
Medizin bieten diesen Menschen Sicherheit,<br />
denn eine eigens für sie geschaffene<br />
<strong>und</strong> unabhängige Einrichtung erscheint<br />
den meisten von ihnen vertrauensvoller,<br />
als ein niedergelassener Arzt.<br />
Seit 10 Jahren hilft die Malteser Migranten<br />
Medizin Menschen ohne Krankenversicherung.<br />
2001 wurde die erste MMM<br />
Anlaufstelle in Berlin gegründet. Seitdem<br />
sind noch viele weitere Standorte, zum<br />
Beispiel in Augsburg, Darmstadt, Frankfurt,<br />
Hamburg, Köln, München, Münster,<br />
Osnabrück, Stuttgart <strong>und</strong> <strong>Hannover</strong><br />
hinzugekommen. Die Hilfe der Malteser<br />
ist für die Patienten unentgeltlich. Übersteigt<br />
eine Erkrankung die medizinischen<br />
Möglichkeiten der Ambulanz, werden die<br />
Patienten im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift<br />
weiterbehandelt. Darüber hinaus<br />
ermöglichen Kooperationen mit Fachärzten,<br />
Laboren, Sanitätshäusern, Optikern,<br />
Kirchen <strong>und</strong> Verbänden eine ganzheitliche<br />
Behandlung.<br />
Neben der medizinischen Versorgung<br />
beraten die Mitarbeiter der MMM die<br />
Patienten auch in aufenthaltsrechtlichen<br />
Fragen <strong>und</strong> bemühen sich, einen Krankenversicherungsschutz<br />
herzustellen. So<br />
konnten im Jahr 2011 fast 40 Prozent der<br />
Patienten des MMM Standortes <strong>Hannover</strong><br />
einen Zugang zur regulären <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sversorgung<br />
erhalten.<br />
Die Ambulanz in <strong>Hannover</strong> wird von den<br />
ehrenamtlichen Ärzten Frau Dr. Gellrich,<br />
Frau Remmers-Schneider, Herrn Dr.<br />
Jarosch von Schweder <strong>und</strong> Herrn Dr.<br />
Uphaus besetzt. Frau Eilers hilft den<br />
Patientinnen als Hebamme, von der Feststellung<br />
der Schwangerschaft bis zum<br />
Geburtstermin. Derzeit ist die Ambulanz<br />
jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.<br />
Eine Sprechst<strong>und</strong>e für Kinder findet<br />
jeden zweiten <strong>und</strong> vierten Montag im<br />
Monat in der Zeit von 13.30 bis 14.30 Uhr<br />
statt.<br />
ela<br />
Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />
• Circa 60 Euro kostet eine Sechsfach-Impfung,<br />
die Babys vor<br />
Tetanus, Polio <strong>und</strong> Keuchhusten<br />
schützt<br />
• R<strong>und</strong> 15 Euro kostet die Erstuntersuchung<br />
eines zu behandelnden<br />
kranken Menschen<br />
• Bis zu 3.000 Euro kostet eine<br />
Entbindung<br />
• Seit 2007 wurden 66 Babys<br />
mithilfe von MMM in <strong>Hannover</strong><br />
entb<strong>und</strong>en<br />
Spendenkonto<br />
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
BLZ 370 601 20 (Pax Bank)<br />
Konto 1201209010<br />
Stichwort: D09MMM<br />
(Malteser Migranten Medizin)<br />
Kontakt<br />
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Malteser Migranten Medizin<br />
Humboldtstraße 18<br />
30169 <strong>Hannover</strong><br />
Telefon (0511) 169 54 30<br />
Telefax (0511) 169 54 32<br />
Informationen auch im Internet:<br />
malteser-migranten-medizin.de<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 19
TITELTHEMA<br />
Tauben Ohren kann geholfen werden<br />
Wer das Glück hat, Ohren wie ein Luchs zu<br />
haben, der kann sich kaum vorstellen, wie sehr<br />
eine Hörschwäche das Leben eines Menschen<br />
negativ beeinflussen kann. Wenn man in<br />
Unterhaltungen immer wieder nachfragen<br />
muss, da man das Gesprochene einfach nicht<br />
verstehen kann. Wenn man ohne das oft<br />
unangenehme Nachfragen an keiner Kommunikation<br />
mehr teilhaben kann, dann wirkt<br />
eine Hörschwäche schnell isolierend. Und auf<br />
Gr<strong>und</strong> einer offenbar immer lauter werdenden<br />
Welt, greift auch der Hörverlust immer<br />
weiter um sich. Dank modernster Technik in<br />
Form von Hörgräten, kann den Betroffenen<br />
effektiv geholfen werden. Wir konnten zu<br />
diesem Thema den HNO-Arzt Dr. Wolfgang<br />
Wellmeier befragen, der bereits seit 1979 in<br />
Kleefeld praktiziert <strong>und</strong> sich mittlerweile auch<br />
auf die Bereiche „Behandlung von Stimm-<br />
<strong>und</strong> Sprachstörungen“, „Chirotherapie“ <strong>und</strong><br />
„Umweltmedizin“ spezialisiert hat. Anhand von<br />
Fachliteratur, Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>und</strong> unzähligen Gesprächen mit Hörgeräteakustikern<br />
hält sich Dr. Wellmeier in Sachen<br />
Hörgeräte stets auf dem neuesten Stand.<br />
„Das gebietet die Halbwertszeit technischer<br />
Innovationen“, erklärt er uns. In seinem<br />
Beruf bereitet ihm vor allem der Umgang mit<br />
Menschen aller Couleur <strong>und</strong> aller Altersstufen<br />
große Freude. All diesen Menschen tatsächlich<br />
helfen zu können, Leiden zu mindern, das ist<br />
sein Wunsch.<br />
Sind Hörverlust <strong>und</strong> Hörschwäche ein<br />
Thema, das nur ältere Menschen betrifft?<br />
Keinesfalls. Auch Kleinkinder können bereits<br />
unter Hörstörungen, zeitweilig oder andau -<br />
ernd, leiden. Dies kann u.a. zu Sprachentwicklungsstörungen<br />
<strong>und</strong> daraus resultierenden<br />
Problemen in der sozialen <strong>und</strong> intellektuellen<br />
Entwicklung führen. Deshalb wurde z.B. in<br />
Niedersachsen bereits vor Jahren das Neugeborenen-Hörscreening<br />
flächendeckend einge<br />
führt, in Zusammenarbeit mit den Entbindungsstationen,<br />
den Kinderärzten <strong>und</strong> den<br />
HNO-Ärzten. Die ist inzwischen ein b<strong>und</strong>esweites<br />
Modell. Außerdem können Hörstörungen<br />
durch Lärmbelastungen in der Freizeit,<br />
z.B. durch Disco- <strong>und</strong> Konzertbesuche, sowie<br />
MP3-Player, aber auch durch nicht sachgemäße<br />
Beachtung bzw. Nutzung von Lärmschutzmaßnahmen<br />
in der Arbeitswelt entstehen.<br />
Die berufliche Lärmschwerhörigkeit stagniert<br />
leider auf einem immer noch hohen Level, die<br />
durch „Freizeitlärm“ verursachten Hörstörungen<br />
nehmen durch Unwissen oder Ignoranz<br />
leider stetig zu.<br />
Desweiteren wird ein großer Teil der Hörstörungen<br />
in Form von „Altersschwerhörigkeit“<br />
bei unserer demografischen Situation zunehmend<br />
Bedeutung erlangen. Dieser Begriff<br />
ist wissenschaftlich nicht definiert, manche<br />
Autoren sprechen von einem „Lärmgedächtnis“<br />
unserer Ohren. Das bedeutet, dass die Lärmmenge,<br />
welche uns heute fast überall umgibt,<br />
von den Ohren nicht „vergessen“ wird.<br />
Je älter wir werden, desto mehr Lärmbelastung<br />
addiert sich auf <strong>und</strong> die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Hörstörung nimmt zu.<br />
20 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
Aber nicht jeder ältere Mensch braucht eine<br />
Brille, <strong>und</strong> nicht jeder ein Hörgerät. Auch hier<br />
finden sich individuell große Unterschiede.<br />
Welches sind eindeutige Anzeichen dafür,<br />
dass ich ein Hörgerät brauche?<br />
Meist wird die Hörminderung durch Angehörige,<br />
bei Kindern z.B. durch die Eltern oder<br />
andere Betreuungspersonen, bei Erwachsenen<br />
durch Fre<strong>und</strong>e oder von der Familie bemerkt.<br />
Jedoch bemerken auch einige Jugendliche oder<br />
Erwachsene selbst in „typischen“ Situationen,<br />
wie z.B. Unterhaltungen in Umgebungsgeräuschen,<br />
dass „irgend etwas“ nicht so funktioniert<br />
wie bei anderen. Hier können häufiges<br />
„Nachfragen müssen“ oder Missverstehen als<br />
erste Anzeichen gewertet werden.<br />
Wie gehe ich am Besten vor, wenn ich diese<br />
Anzeichen bei mir feststelle?<br />
Da Hörstörungen auch ganz harmlose Ursachen,<br />
wie Ohrschmalzpfröpfe haben können,<br />
ist eine Untersuchung beim HNO-Arzt sinnvoll.<br />
Hier können kleinere Ursachen direkt beseitigt<br />
werden. Ein anschließender Hörtest bringt<br />
dann Klarheit darüber, ob eine Hörgeräteversorgung<br />
sinnvoll oder notwendig ist. Bei bestimmten<br />
Hörstörungen gilt es auch über eine<br />
operative Verbesserung des Hörvermögens<br />
zu diskutieren. Hierbei existieren inzwischen<br />
verschiedene Formen mit Trommelfell-<br />
Mittelohr-Implantaten, wie Paukenröhrchen,<br />
Hörknöchelchen-Ersatz oder implantierbaren<br />
Hörgeräten bis hin zu den Innenohr-Implantaten<br />
(CI = cochlea implant).
Wie gut kann man mit einem Hörgerät<br />
tatsächlich hören?<br />
Eine Brille kann Sehfehler korrigieren, ein<br />
Hörgerät kann Hörfehler korrigieren. Allerdings<br />
kann weder mit dem einen noch dem anderen<br />
Hilfsmittel die volle Leistungsfähigkeit des<br />
jeweiligen Sinnesorgans erreicht werden.<br />
Dennoch ist bei exakter Diagnose <strong>und</strong> ebenso<br />
präziser Anpassung des Hilfsmittels, in diesem<br />
Fall des Hörgerätes, eine oft erstaunliche<br />
Verbesserung zu erzielen.<br />
Die Kommunikation wird in vielen Fällen<br />
erleichtert, wieder möglich oder überhaupt<br />
erst ermöglicht. Die Versorgung mit Cochlea-<br />
Implantaten macht es notwendig, das Hören<br />
„neu zu erlernen“, da sich hierbei die neuen<br />
Höreindrücke sehr von den natürlichen unterscheiden.<br />
Aber auch hier sind z.T. überwältigende<br />
Erfolge zu erzielen.<br />
Sind Hörgeräte sehr auffällig?<br />
Ich möchte noch einmal den Vergleich mit den<br />
Brillen aufgreifen: Diese sind inzwischen Style-<br />
<strong>und</strong> Design-Merkmale, Hörgeräten dagegen<br />
haftet noch immer der Odem der „Prothese“<br />
an. Dabei gibt es heute viele Möglichkeiten,<br />
optisch sehr gute Lösungen zu erzielen.<br />
Die vor Jahren häufig gewünschten „IO-(im<br />
Ohr)-Geräte“ wurden inzwischen noch weiter<br />
entwickelt, die „HdO-(hinter dem Ohr)-Geräte“<br />
sind heute so klein <strong>und</strong> unauffällig, dass sie<br />
eigentlich keine kosmetische „Verunstaltung“<br />
mehr darstellen. Hier sind die Beratung <strong>und</strong><br />
die Fachkompetenz des Hörgeräteakustikers<br />
gefragt.<br />
Beteiligt sich die Krankenkasse an den<br />
Kosten?<br />
Ja. Es handelt sich je nach Hörgerät, um gesetzlich<br />
<strong>und</strong> durch Vereinbarungen festgelegte<br />
Beträge, welche die Krankenkassen erstatten<br />
müssen. Die Höhe derselben hängt u.a. auch<br />
vom Ausmaß der Hörstörung ab. Technisch<br />
höherwertige Ausführungen, wie eine Fernbedienung<br />
der Geräte oder die Programmierung<br />
für unterschiedliche Geräuschsituationen,<br />
müssen als Eigenleistung übernommen<br />
werden.<br />
Ein Rat zum Schluss: Der Nutzen von<br />
Hörgeräten wird umso größer sein, je eher<br />
man sich zu diesem Schritt entschließt, je<br />
konsequenter man die Geräte trägt <strong>und</strong> je<br />
mehr man vertrauensvoll das Gespräch mit<br />
seinem Hörgeräteakustiker <strong>und</strong> HNO-Arzt bei<br />
Problemen sucht.<br />
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Wenn der Rücken schmerzt<br />
Oft ist es nur eine unbedachte Bewegung,<br />
eine Wasserkiste, die mal eben aus dem<br />
Kofferraum gehoben werden muss, eine<br />
schnelle Kopfbewegung nach hinten oder<br />
der heruntergefallene Kugelschreiber, der<br />
umständlich unter dem Schreibtisch hervorgeangelt<br />
wird. Ein stechender Schmerz<br />
im Rücken verrät, dass diese Bewegung<br />
nicht gut war. Viele Menschen sprechen<br />
dann von einem „Hexenschuss“. Dieser<br />
Begriff ist in der Medizin nicht bekannt,<br />
denn die Ursachen für Rückenschmerzen<br />
sind vielfältig. Ein plötzlich auftretender<br />
Rückenschmerz kann durch einen eingeklemmten<br />
Nerv (der Arzt spricht dann von<br />
„Lumbago“) oder einen blockierten Wirbel<br />
entstehen, es kommen aber auch noch<br />
eine Reihe anderer Ursachen in Frage. Bei<br />
plötzlich auftretenden Rückenschmerzen<br />
sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht<br />
werden. Wer sich gar nicht mehr bewegen<br />
kann, sollte sich auch nicht scheuen einen<br />
Notarzt zu rufen.<br />
Eine andere Variante des Rückenschmerzes<br />
entsteht langsam, beinahe schleichend.<br />
Muskuläre Verspannungen entwickeln<br />
sich über viele Monate hinweg <strong>und</strong> verursachen<br />
dann einen immer un angenehmer<br />
werdenden Dauerschmerz im Rücken. Wer<br />
viel am Schreibtisch sitzt, eine typische<br />
PC-Tätigkeit ausübt, oder während seines<br />
Arbeitstages immer wiederkehrende Bewegungen<br />
macht, ist durch die einseitige<br />
Belastung für diese Art von Rückenschmerz<br />
besonders anfällig.<br />
„Mit der Zeit entwickelt man dann eine<br />
Schonhaltung, vermeidet unbewusst<br />
bestimmte Bewegungen, oder führt sie<br />
anders aus als sonst. Das verschlimmert<br />
die ganze Situation nur noch“, sagt Dirk<br />
Riemenschneider, Geschäftsführer von<br />
physio - Praxis für Krankengymnastik <strong>und</strong><br />
Massage.<br />
Das Team von physio behandelt viele<br />
Patienten, die mit Rückenschmerzen<br />
kommen. „Wer unter schlimmen akuten,<br />
oder auch unter dauerhaften Rückenbeschwerden<br />
leidet, sollte damit aber zum<br />
Arzt gehen. In den meisten Fällen werden<br />
die Behandlungen wie Krankengymnastik<br />
<strong>und</strong> Massage nach ärztlicher Verordnung<br />
durch die Krankenkassen übernommen“,<br />
sagt er.<br />
Was aber kann man selber tun, um<br />
Rückenschmerzen zu vermeiden?<br />
„Vorsorgend ist Bewegung (Schwimmen,<br />
Fitness, Rückenschule etc.) gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
besser als Schonung“, sagt Dirk Riemenschneider.<br />
„Das ist aber kein in Stein<br />
gemeißeltes Gesetz. Es kommt auf die<br />
Art der Beschwerden an. Natürlich gibt<br />
es auch unfall- oder krankheitsbedingte<br />
Rückenbeschwerden bei denen zeitweise<br />
Schonung <strong>und</strong> Ruhigstellung notwendig<br />
ist. Welche Behandlung die beste ist,<br />
entscheiden die Mediziner.“<br />
Bewegung tut nicht nur dem Rücken<br />
gut. Auch Kniebeschwerden, die häufig<br />
bei älteren Patienten auftreten, bedeuten<br />
nicht, dass man sich nicht mehr bewegen<br />
sollte. Bei Schmerzen in den Knien gilt<br />
es immer erst einmal zu unterscheiden,<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
ob diese entzündlich bedingt (Arthritis)<br />
oder degenerativ, also durch Abnutzung<br />
entstanden, sind (Arthrose). Die Gelenkflüssigkeit,<br />
die bei jungen Menschen noch<br />
sehr zäh ist, schützt die Gelenkflächen als<br />
„Schmiermittel". Mit zunehmendem Alter<br />
verändert diese Gelenkflüssigkeit ihre<br />
Konsistenz, das Gelenk nutzt sich schneller<br />
ab <strong>und</strong> Bewegungseinschränkungen<br />
<strong>und</strong> Schmerzen treten auf.<br />
„Wenn diese Schmerzen aber nur zeitweise<br />
bemerkt werden, spricht nichts dagegen,<br />
in der schmerzfreien Zeit Fahrrad<br />
zu fahren oder spazieren zu gehen“, meint<br />
Dirk Riemenschneider.<br />
Die Bewegung fördert die Produktion der<br />
Gelenkflüssigkeit, kräftigt die Muskulatur<br />
<strong>und</strong> stabilisiert <strong>und</strong> entlastet dadurch das<br />
Knie. Immer wiederkehrende oder anhaltende<br />
Knieprobleme sollten natürlich<br />
medizinisch abgeklärt werden.<br />
Gibt es also ein Geheimrezept, um solche<br />
„Zipperlein“ zu umgehen? Dirk Riemenschneider<br />
findet eine diplomatische<br />
Antwort: „Je weniger Belastung auf den<br />
Knien lastet, umso besser ist das natürlich<br />
für die Kniegelenke. Das Rezept könnte<br />
also lauten, auf das Gewicht zu achten<br />
<strong>und</strong> öfter einmal spazieren gehen.“<br />
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Beschwerden sind auch kurzfristige<br />
Termine möglich.<br />
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Darmkrebs <strong>und</strong> Vorsorge<br />
Warum eine „große Hafenr<strong>und</strong>fahrt“ Leben rettet<br />
Man muss ihnen das wohl verzeihen: Ärzte haben ihre eigene<br />
Sprache. Genau genommen haben sie sogar zwei eigene Sprachen.<br />
Zum einen die medizinische, die voller Fachausdrücke <strong>und</strong><br />
umständlichen Erklärungen steckt; zum anderen die umgangssprachliche,<br />
die unter den Kollegen vom Fach gesprochen wird.<br />
Wer im Krankenhaus die Station verlässt, um eine rauchen zu<br />
gehen, ist für die Kollegen „zum pulmologischen Konsil“ (also<br />
zur Lungenuntersuchung). Wer eine Darmspiegelung bei einem<br />
Patienten durchführt, macht „eine große Hafenr<strong>und</strong>fahrt“.<br />
Nun kann man sich darüber streiten, ob der Vergleich mit einer<br />
Hafenr<strong>und</strong>fahrt <strong>und</strong> einer wichtigen Vorsorgeuntersuchung<br />
nicht etwas geschmacklos ist. Das muss vermutlich jeder für sich<br />
entscheiden. Die Tatsache aber, dass eine Darmspiegelung zur<br />
Früherkennung eines lebensbedrohlichen Darmkrebses beitragen<br />
kann, ist unumstritten.<br />
Für unser Interview zum Thema „Darmkrebs <strong>und</strong> Vorsorge“<br />
sprachen wir mit Dr. med. Stefan Köppen, Facharzt für Innere<br />
Medizin, Gastroenterologie, Proktologie <strong>und</strong> Tropenmedizin. Er<br />
arbeitet als leitender Oberarzt der Inneren Medizin im Nordstadtkrankenhaus<br />
<strong>Hannover</strong> <strong>und</strong> hält an einem Nachmittag in der<br />
Woche auch Sprechst<strong>und</strong>e im MVZ Facharztzentrum am Aegi.<br />
Diese Sprechst<strong>und</strong>e können, nach Terminvereinbarung, sowohl<br />
Kassenpatienten, als auch Privatversicherte aufsuchen. Hier berät<br />
er Patienten, die unter Magen- <strong>und</strong> Darmbeschwerden leiden,<br />
klärt sie über mögliche Ursachen <strong>und</strong> Therapieverfahren auf <strong>und</strong><br />
vergibt auch Termine für Darmspiegelungen.<br />
Warum ist eine Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung<br />
so wichtig?<br />
„Wenn Darmkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er heilbar. Meistens<br />
entsteht er aus Darmpolypen, die bei einer Darmspiegelung<br />
endoskopisch entfernt werden können.“<br />
Ab welchem Alter sollte eine Darmspiegelung durchgeführt<br />
werden?<br />
„Im Rahmen der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge ist eine Spiegelung<br />
ab dem 55. Lebensjahr vorgesehen. Ab dem 50. Geburtstag<br />
TITELTHEMA<br />
bezahlen die Krankenkassen einen Stuhltest auf verstecktes Blut.<br />
Dieser Test kann dann einmal im Jahr in Anspruch genommen<br />
werden.“<br />
Sollten auch jüngere Menschen eine Darmspiegelung<br />
machen lassen, deren Eltern oder Großeltern bereits an<br />
Darmkrebs erkrankt sind?<br />
„Wenn es eine familiäre Häufung von Darmkrebsfällen gibt, dann<br />
sollte die erste Darmspiegelung zehn Jahre vor dem Alter, in<br />
dem bei dem betroffenen Verwandten ein Darmkrebs oder Polyp<br />
festgestellt wurde, durchgeführt werden.“<br />
Wie hoch ist die Heilungschance, wenn ein Darmkrebs rechtzeitig<br />
erkannt wird?<br />
„Im frühen Stadium bis zu h<strong>und</strong>ert Prozent. Leider wird der<br />
Krebs, wenn keine Spiegelungen stattgef<strong>und</strong>en haben, oft zu<br />
spät erkannt. Er macht sich nämlich erst in einem sehr späten<br />
Stadium durch die ersten Symptome bemerkbar. Dann ist die<br />
Heilungschance nur noch sehr gering.“<br />
Welche Rolle spielt unsere Ernährung in Verbindung mit der<br />
Entstehung von Darmkrebs?<br />
„Ungünstig sind zu viel Fett <strong>und</strong> übermäßiger Verzehr von „rotem<br />
Fleisch“, also Rind, Schwein <strong>und</strong> Wild. Auch Grillrückstände,<br />
Verbranntes <strong>und</strong> Nitrite sind nicht gut. Wer zu wenige Ballaststoffe<br />
zu sich nimmt, zu wenig Vitamine, Mineralstoffe <strong>und</strong><br />
Pflanzenstoffe, ist besonders gefährdet.“<br />
Kann man Darmkrebs also vorbeugen?<br />
„Natürlich ist die Ernährung bei der Krebsentstehung nur ein<br />
Faktor von vielen. Genetische Faktoren <strong>und</strong> Umwelteinflüsse<br />
spielen eine ebenso wichtige Rolle. Durch einen ges<strong>und</strong>en<br />
Lebensstil <strong>und</strong> bewusste Ernährung kann das Darmkrebsrisiko<br />
aber um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Übergewicht sollte<br />
vermieden werden, ausreichend Bewegung ist wichtig, nicht<br />
rauchen <strong>und</strong> nur mäßig Alkohol trinken. Zusammen mit den<br />
regelmäßigen Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen sind diese<br />
Verhaltensregeln schon eine gute Vorbeugung.“<br />
Kontakt zu Dr. Köppen<br />
MVH <strong>Hannover</strong> am Aegi GmbH<br />
Aeginientorplatz 2b<br />
30159 <strong>Hannover</strong><br />
Telefon (0511) 543 580<br />
Telefax (0511) 543 581 11<br />
E-Mail: info@mvz-im-aegi.de<br />
Text <strong>und</strong> Interview: ela<br />
Fotos: MVZ <strong>Hannover</strong><br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 23
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Als Lilli Lockenkopf vom Geburtstag ihrer Fre<strong>und</strong>in Anna<br />
nach Hause kommt, ist sie noch ganz aufgedreht. „Es<br />
gab Muffins <strong>und</strong> später Pizza. Und einen Schatz. Der<br />
war unter den Büschen versteckt. Und hier hab ich eine<br />
Tüte. Da sind Süßigkeiten drin“, plappert sie ohne Luft<br />
zu holen. „Langsam kleine Maus. Ich komme ja gar<br />
nicht hinterher, wenn du so schnell sprichst“, seufzt<br />
Papa. Als Mama sagt, dass Lilli auch bald Geburtstag<br />
hat <strong>und</strong> eine Party machen darf, ist der kleine Lockenkopf<br />
noch kribbeliger. Sofort möchte sie eine Gäste liste<br />
schreiben. Und ganz viele tolle Spiele kennt sie auch<br />
schon. Nur mit Mühe kann Mama den kleinen<br />
Wirbelwind bremsen. Schließlich dauert<br />
es noch einen Monat, bis Lilli Geburtstag<br />
hat.<br />
Zwei Wochen später hat Mama<br />
Einladungskarten gekauft. Die<br />
sind grün <strong>und</strong> ein Pferd ist<br />
auch drauf. Denn Lilli hat<br />
sich eine Pferdeparty<br />
gewünscht. Und Pferdebecher,<br />
teller <strong>und</strong> Servietten<br />
gibt es auch.<br />
Ganz stolz verteilt Lilli<br />
am nächsten morgen die<br />
Einladungen an ihre vier<br />
liebsten Fre<strong>und</strong>innen im<br />
Kindergarten: Hanna,<br />
Lea, Paula <strong>und</strong> Sophie.<br />
Alle freuen sich schon wie<br />
verrückt auf die Party. Und<br />
dann ist der große Tag<br />
endlich da. Tante Letti <strong>und</strong><br />
Oma sind auch gekommen.<br />
Sie wollen Mama helfen,<br />
weil Papa leider arbeiten muss.<br />
Mama hat Kinderschminke besorgt <strong>und</strong><br />
Tante Letti malt allen Kindern ein Pferdegesicht.<br />
Dann gibt es Kuchen <strong>und</strong> Kakao.<br />
Oma stellt einen großen Schokokuchen<br />
auf den Tisch. Da ist ein Pferd drauf <strong>und</strong><br />
vier rosa Kerzen. Lilli ist heute nämlich vier<br />
Jahre alt geworden. Stolz pustet das Geburtstagskind<br />
alle Kerzen auf einmal aus. Und weil man sich dabei<br />
etwas wünschen darf, denkt Lilli ganz fest an Reitst<strong>und</strong>en.<br />
„Wer hat Lust auf Topfklatschen“, fragt Mama<br />
in die R<strong>und</strong>e. „Jaaaa“ <strong>und</strong> „Juhuuu“, rufen die Mädchen<br />
<strong>und</strong> stürmen hinter Lilli her ins Wohnzimmer. Dort hat<br />
Tante Letti schon alles vorbereitet. Natürlich darf das<br />
Geburtstagskind anfangen. Lilli bekommt die Augen<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einen Kochlöffel in die Hand. Auf allen<br />
Vieren krabbelt sie durch das Wohnzimmer <strong>und</strong> klopft<br />
mit dem Löffel auf den Boden. Hanna, Lea, Paula <strong>und</strong><br />
Sophie rufen „kaaalt“ wenn Lilli in die falsche Richtung<br />
krabbelt. Endlich hört sie ein aufgeregtes „heiß, ganz<br />
heiß“. Und pling, hat Lilli den Topf getroffen. Darunter<br />
liegt ein Bleistift. Natürlich ist da ein Pferd drauf. Nun<br />
kommen nacheinander die anderen Kinder an die Reihe.<br />
Als alle fertig sind, ruft Mama die Mädchen an den Esstisch.<br />
An jedem Platz liegt ein Stoffbeutel. Darauf liegt<br />
eine Pferdeschablone. Nun darf sich jedes Mädchen<br />
eine Farbe aussuchen. Lilli bekommt einen roten Klecks<br />
Farbe auf einen Pappteller. Paula auch. Lea <strong>und</strong> Sophie<br />
möchten gelb <strong>und</strong> Hanna nimmt die grüne<br />
Farbe. Dann malen sie die Pferde<br />
auf die Taschen. „Dort könnt<br />
ihr später eure Gewinne reinpacken<br />
<strong>und</strong> vielleicht stecke<br />
ich noch ein paar Smarties<br />
<strong>und</strong> Gummibärchen dazu“,<br />
lächelt Mama <strong>und</strong> zwinkert<br />
den fleißigen Bastellieschen<br />
zu. „Während die<br />
Farbe trocknet, spielen<br />
wir noch das Brezelspiel“,<br />
sagt Oma.<br />
Sie hat mit Tante Letti eine<br />
Schnur gespannt, an der fünf<br />
kleine Brezeln festgeb<strong>und</strong>en<br />
sind. „Wer es schafft, die<br />
Brezel mit den Händen auf<br />
dem Rücken von der Leine<br />
zu knabbern, gewinnt ein<br />
Pferdeset. Da ist ein Aufkleber,<br />
ein Tattoo <strong>und</strong> ein<br />
Luftballon drin,“ erklärt<br />
Mama. Und mit ganz viel<br />
Krümelei schaffen es alle<br />
Mädchen.<br />
„Jetzt dürft ihr noch mit<br />
Lillis Geschenken spielen<br />
bis zum Abendessen“,<br />
schlägt Oma vor. Die<br />
Mädchen sind begeistert.<br />
Das Stempelset <strong>und</strong> das<br />
Pferdememory, der Puppenwagen <strong>und</strong> der Playmobil<br />
Pferdestall – alles wird ausprobiert. Zum Schluss gibt<br />
es noch Würstchen mit Pommes <strong>und</strong> zum Nachtisch ein<br />
kleines Eis.<br />
feiert Geburtstag<br />
Dann gehen Lea, Paula, Sophie <strong>und</strong> Hanna mit vollem<br />
Bauch, voll gepackten Pferdetüten <strong>und</strong> einem glücklichen<br />
Lächeln nach Hause. Das war eine tolle Party, da<br />
sind sich alle einig. „Und nächstes Jahr machen wir eine<br />
Einhornparty“, strahlt Lilli. „Ja, nächstes Jahr“, seufzen<br />
Mama, Oma <strong>und</strong> Tante Letti erschöpft.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 27
SENIOREN<br />
GDA WOHNSTIFT<br />
Termine im Juni<br />
Freitag, 8. Juni 2012<br />
18.30 Uhr · Vortragssaal<br />
Konzert „Werke von Johannes Brahms<br />
u.a.“, Forum für Laienmusiker<br />
Eintritt frei, Spenden erwünscht<br />
Sonntag, 10. Juni 2012<br />
16.00 Uhr · Vortragssaal<br />
Autorenlesung Reiner Lehberger<br />
„Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt“<br />
Eintritt für Gäste 5,00 €<br />
Freitag, 15. Juni 2012<br />
16.00 Uhr · Vortragssaal<br />
Konzert „Orchester <strong>und</strong> Kammermusik<br />
aus vier Jahrh<strong>und</strong>erten mit Werken von<br />
Ravel, Charpentier <strong>und</strong> Morricone“<br />
Musikprofilklasse 9c des Ratsgymnasiums<br />
in Peine unter der Leitung von<br />
Wolfram Bartsch<br />
Eintritt frei, Spenden erwünscht<br />
Mittwoch, 20. Juni 2012<br />
16.00 Uhr · Vortragssaal<br />
Diavortrag mit Irmgard Bogenstahl<br />
„George Sand <strong>und</strong> Frédéric Chopin –<br />
ein Winter auf Mallorca 1838/1839”<br />
Eintritt 2,50 €<br />
Samstag, 23. Juni 2012<br />
16.00 Uhr · Vortragssaal<br />
Konzert „For the beauty of the earth“<br />
– Weltliche <strong>und</strong> geistliche Musik mit<br />
Werken von Rutter, Mendelssohn,<br />
Bartholdy, Bruckner, Bernstein u.a<br />
Eintritt frei, Spenden erwünscht<br />
Freitag, 29 Juni 2012<br />
16.00 Uhr · Vortragssaal<br />
Informationsveranstaltung „Umgang<br />
mit Schmerzen – Möglichkeiten der<br />
Behandlung“ mit Dieter Meer<br />
Eintritt frei<br />
28<br />
GDA Wohnstift Kleefeld<br />
Osterfelddamm 12<br />
30627 <strong>Hannover</strong><br />
� (0511) 57 05141<br />
SENIORENBÜRO KIRCHRODE<br />
Frauen an der Leine – Stadtspaziergang<br />
Die Nanas zählen vermutlich zu den<br />
bekanntesten Frauen in <strong>Hannover</strong>.<br />
Doch es gibt noch andere. Welche<br />
das sind, konnten die Senioren vom<br />
Seniorenbüro Kirchrode am 08.05.2012<br />
bei einem Stadtspaziergang erfahren.<br />
Barbara Fleischer von „Stattreisen“<br />
führte die Teilnehmer auf den Spuren<br />
weiblicher Berühmtheiten von der<br />
Leine bis zum Opernhaus. Start war,<br />
wie sollte es anders sein, bei den weltberühmten<br />
Nanas, den voluminösen,<br />
bunten Frauenfiguren aus Polyester am<br />
Leineufer. Unter viel Protest wurden<br />
sie 1974 von ihrer Schöpferin Niki<br />
de Saint Phalle aufgestellt <strong>und</strong> sind<br />
mittlerweile fast zum Wahrzeichen von<br />
<strong>Hannover</strong> geworden.<br />
Weiter ging es am Leineufer entlang<br />
zum Beginenturm, der als Rest eines<br />
Beginenhofes erhalten geblieben ist.<br />
Die Beginen sind eine weltliche Vereinigung<br />
frommer Frauen, die sich<br />
überwiegend wohltätigem Wirken<br />
verpflichtet haben. Danach wurde vor<br />
dem Leibnizhaus am Schmiedebrunnen<br />
Halt gemacht <strong>und</strong> an die Astronomin<br />
Caroline Herschel erinnert, die 1781<br />
zusammen mit ihrem Bruder Wilhelm<br />
den Planeten Uranus entdeckt hat.<br />
Die nächste Station war der Landtag,<br />
vor dem Barbara Fleischer die Vita<br />
der Kurfürstin Sophie von <strong>Hannover</strong><br />
erzählte. Als Sophie von der Pfalz<br />
heiratete sie 1658 Ernst August zu<br />
BraunschweigLüneburg <strong>und</strong> kam<br />
dadurch in die damalige Residenzstadt<br />
<strong>Hannover</strong>.<br />
Auf dem TheodorLessingPlatz, mit<br />
Blick aufs Rathaus, war der nächste<br />
Stopp. „Wissen ist Macht, Wissen<br />
macht frei!“, diese Worte dienten Ada<br />
Lessing 1919 als Richtschnur bei der<br />
Gründung der ersten Volkshochschule<br />
in <strong>Hannover</strong>. Sie setzte sich unermüdlich<br />
für den Bildungsgedanken ein <strong>und</strong><br />
war bis 1933 Leiterin der Volkshochschule.<br />
Hinter der Ruine der Aegidienkirche<br />
hindurch ging es zum Georgsplatz, wo<br />
Barbara Fleischer über das Leben von<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
Lotte Kestner erzählte. Sie stammte<br />
aus Wetzlar <strong>und</strong> heiratete 1773 den<br />
hannoverschen Hofrat Johann Kestner.<br />
Auf einem Tanzfest lernte sie Goethe<br />
kennen, der sich spontan in sie verliebte<br />
<strong>und</strong> sie später als Vorbild für die<br />
Gestalt der Lotte in seinem Roman<br />
„Die Leiden des jungen Werther“<br />
unsterblich machte.<br />
Zwischen Opernhaus <strong>und</strong> Holocaust<br />
Mahnmal ist die CoraBerlinerStraße,<br />
die an eine jüdische Wirtschaftswissenschaftlerin<br />
erinnert. Cora Berliner hat<br />
sich nach 1933 sehr für die Juden in<br />
Deutschland eingesetzt, wurde aber<br />
1942 nach Russland verschleppt, wo<br />
sich ihre Spuren verlieren.<br />
Der letzte Punkt des Spaziergangs war<br />
der Opernplatz <strong>und</strong> war der berühmten<br />
Tänzerin Mary Wigman gewidmet. Sie<br />
wurde als Tochter eines Fahrradhändlers<br />
in <strong>Hannover</strong> geboren, verbrachte<br />
ihre Jugend in ihrer Heimatstadt,<br />
studierte dann klassischen Tanz <strong>und</strong><br />
ging für einige Jahre nach Rom, Berlin<br />
<strong>und</strong> in die Schweiz. Mit ihren Auftritten<br />
in Hamburg <strong>und</strong> Dresden trug<br />
sie entscheidend zur Entwicklung des<br />
modernen Ausdruckstanzes bei.<br />
Es war ein interessanter Spaziergang,<br />
auf dem uns Barbara Fleischer fast zwei<br />
St<strong>und</strong>en lang begleitete <strong>und</strong> dabei eine<br />
Fülle von Informationen über diese bemerkenswerten<br />
Frauen aus <strong>Hannover</strong>s<br />
Vergangenheit gab. Lutz Krügel vom<br />
Kernteam des Seniorenbüros Kirchrode<br />
bedankte sich dafür ganz herzlich, <strong>und</strong><br />
die Gäste spendeten reichlich Applaus.<br />
Karl Brügmann<br />
Seniorenbüro Kirchrode
NEUES VOM KSH<br />
Termine im Juni<br />
Sonntagscafé am 10. Juni: Internationale Musikreise<br />
Wie immer am zweiten Sonntag im Monat öffnen Monika<br />
Gehle <strong>und</strong> ihr Team das Café von 15 bis 17 Uhr. Bei Kaffee<br />
<strong>und</strong> selbstgebackenem Kuchen kann in gemütlicher Atmosphäre<br />
geplauscht werden. Am 10.6. unternimmt Siegfried<br />
Werner einen musikalischen Streifzug durch Deutschlands<br />
<strong>und</strong> Europas Städte. Der Eintritt ist frei.<br />
Erzählcafé<br />
Am Montag, den 4.6. <strong>und</strong> 18.6. öffnet das Erzählcafé wieder<br />
von 14 Uhr bis 15.30 Uhr. Wilfried Baron freut sich auf<br />
Menschen, die Lust auf interessante Gespräche in einer netten<br />
Gruppe haben oder auch einfach nur Zuhören möchten!<br />
Sonntagsspaziergang am 24. Juni<br />
Der KSH lädt wieder am letzten Sonntag im Monat zum<br />
Sonntagsspaziergang ein. Die kleine Tour mit Bärbel Gühne<br />
dauert ca. 1,5 St<strong>und</strong>en. Treffpunkt ist um 14 Uhr vor der<br />
Begegnungsstätte in der Rodewaldstraße 17.<br />
Dienstag-Klub mit Kurt Jakubek ab 14 Uhr<br />
05.06.2012 Sitztänze mit musikalischer Begleitung<br />
Almut Hoffmeister erweitert unser Wissen<br />
12.06.2012 Das stets aktuelle Thema „Sicherheit“ zeigt<br />
die Puppenbühne der Polizei <strong>Hannover</strong><br />
19.06.2012 „Von Las Vegas zum Grand Canyon“<br />
führt uns Frau Bärbel Lampe in ihrem<br />
Diavortrag.<br />
26.06.2012 Den Juni schließen wir ab mit einem fröhlichen<br />
BINGONachmittag.<br />
Mittwoch-Klub im Heideviertel freut sich auf neue Gäste!<br />
Mittwochs ab 14.30 Uhr mit der Klubleiterin Gudrun<br />
Schlaab im Haus des Kleintierzuchtvereins in der Lüchower<br />
Straße 24 a. Interessierte sind herzlich willkommen, der<br />
Eintritt ist frei.<br />
06.06.2012 Wir singen <strong>und</strong> erzählen: Geselliger Nachmittag<br />
in eigener Gestaltung<br />
13.06.2012 Aktuelles vom KSH<br />
Renate Siebler kommt zu uns<br />
20.06.2012 Das interessante Jahr 2005<br />
Gesprächsnachmittag mit Herrn Peter<br />
Brandes<br />
27.06.2012 „Leichter Leben mit Blasenschwäche“<br />
Frau Dr. Lowes gibt kompetente Informationen<br />
Nähere Auskünfte gerne bei Renate Siebler (KSH)<br />
unter Telefon (0511) 16 84 36 84.<br />
Kommunaler Seniorenservice <strong>Hannover</strong> (KSH)<br />
Begegnungsstätte für Senioren<br />
Rodewaldstraße 17 · 30625 <strong>Hannover</strong>Kleefeld<br />
www.seniorenberatunghannover.de<br />
SENIOREN<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 29
KULTUR<br />
DINNER & CLASSIC<br />
Flötenkonzert mit Gitarrenbegleitung<br />
Die in Minsk, Weißrussland, geborene<br />
Querflötenspielerin Olga Fedarynchyk<br />
<strong>und</strong> die im Iran geborene Gitarrenspielerin<br />
Negin Habibi werden die<br />
Besucher mit einem sommerlichen<br />
Kammerkonzert im Ristorante Gallo<br />
Nero erfreuen.<br />
Nach dem obligatorischen kleinen<br />
Abendmenü um 18.00 Uhr, das der<br />
Restaurantchef zum Sonderpreis von<br />
25,00 € anbietet, präsentieren die mit<br />
vielen internationalen Preisen ausgezeichneten<br />
Künstlerinnen bekannte <strong>und</strong><br />
anspruchsvolle Werke von Bach, Galles,<br />
Lobos, Giuliani <strong>und</strong> Piazzolla. Wenn es<br />
die Witterung erlaubt, wird das Konzert<br />
im Innenhof stattfinden.<br />
Fre<strong>und</strong>e klassischer Musik u. a. aus<br />
Südamerika können sich auf einen<br />
einzigartigen Abend freuen <strong>und</strong> sind zu<br />
diesem Event herzlich willkommen.<br />
TAG DES OFFENEN HOFES<br />
Da ist der Bär los<br />
Zusammen mit dem NDR veranstaltet<br />
der Erdbeerhof Gleidingen am Sonntag,<br />
den 17. Juni den „Tag des offenen<br />
Hofes“.<br />
Unter dem Motto „Da ist der Bär los“,<br />
startet das Familienfest um 10 Uhr<br />
morgens. Bis in die Abendst<strong>und</strong>en<br />
können Erdbeerfans durch die Plantage<br />
kriechen <strong>und</strong> fleißig ihr Lieblingsobst<br />
sammeln. Die Saison zum „Selber<br />
Pflücken“ ist dann nämlich schon<br />
eröffnet.<br />
„R<strong>und</strong> um die Plantage wird es tolle<br />
Aktionen für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene<br />
Das genaue Programm kann im Internet<br />
unter der unten angegebenen Adresse<br />
nachgelesen werden. Der Eintritt<br />
ist wie bisher frei. Um eine Spende für<br />
die Künstlerinnen wird gebeten.<br />
Die Plätze sind frei wählbar. Eine Reservierung<br />
ist unbedingt erforderlich.<br />
Reservierung<br />
Dr. HansDieter Stenzel<br />
Telefon (0511) 228 93 95<br />
EMail: info@dinner<strong>und</strong>classic.de<br />
Internet: www.dinner<strong>und</strong>classic.de<br />
Mittwoch, 20.06.2012 · 18 Uhr<br />
Ristorante Gallo Nero<br />
GroßBuchholzer Kirchweg 72B<br />
30655 <strong>Hannover</strong><br />
Der Veranstalter bittet, die reservierten<br />
Plätze bis spätestens 18.00 Uhr einzunehmen.<br />
geben, wir bieten Informatives <strong>und</strong> Unterhaltsames.<br />
Genaueres wird aber noch<br />
nicht verraten, wir befinden uns derzeit<br />
noch in der Planung“, sagt Hartmut<br />
Meyer vom Erdbeerhof Gleidingen.<br />
So viel kann aber schon geschrieben<br />
werden: Am Vorabend – Samstag, den<br />
16.06. – wird es auf dem Gelände des<br />
Erdbeerhofes eine Rock‘n‘Roll Piano<br />
Show geben. Claus Debusman, alias<br />
Mister Red Shous, gibt ein Konzert.<br />
Einlass ist um 19 Uhr, der Eintritt<br />
beträgt 10 Euro.<br />
ela<br />
30 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
DINNERKONZERT<br />
Musik <strong>und</strong> EM-Spiel<br />
Am 13. Juni 2012 veranstaltet der<br />
Bürgerverein Kleefeld e.V. mit seinem<br />
Kooperationspartner Werkstatt Süd<br />
ein weiteres Dinnerkonzert. Die Gäste<br />
genießen ein 3gängiges Menü, danach<br />
den Auftritt des Duo Unico, bestehend<br />
aus Mateja Zenzerovic (Akkordeon)<br />
<strong>und</strong> Anastasia Pawlik (Querflöte).<br />
An diesem Abend wird das Duo Unico<br />
u.a. Werke von Komponisten wie Mozart,<br />
Bach, Vivaldi, Bizet, Londonow,<br />
Krumpholz, Diniku, Tschaikowsky,<br />
Gavrilin <strong>und</strong> Piazolla aufführen. Diese<br />
Reihung zeigt die enorme Vielseitigkeit<br />
<strong>und</strong> das umfangreiche Repertoire<br />
der beiden Musikerinnen. Weitere<br />
Informationen zum Duo Unico auf der<br />
Homepage des Bürgerverein Kleefeld<br />
e.V. <strong>und</strong> unter www.anastasiaflute.de.<br />
Bei der Planung des Termins für das<br />
Konzert war der Spielplan für die Europameisterschaft<br />
noch nicht bekannt.<br />
Um Fußballfre<strong>und</strong>en den Besuch des<br />
Konzertes zu ermöglichen, ist die<br />
Veranstaltung auf 18.30 Uhr vorverlegt<br />
worden.<br />
Nach dem Konzert besteht die Möglichkeit,<br />
das Fußballspiel Deutschland<br />
vs. Niederlande im großen Saal der<br />
Werkstatt Süd auf der großen Kinoleinwand<br />
zu verfolgen.<br />
Preise<br />
Konzert mit Dinner 24,00 €<br />
Nur Konzert 12,00 €<br />
Eine Reservierung für das Dinnerkonzert<br />
ist erforderlich über die Homepage<br />
vom Bürgerverein Kleefeld e.V.<br />
www.30625BVK.de
DIE KLEEFELDER KANZLEI INFORMIERT<br />
Mit dem Fahrrad nach Flensburg<br />
Die Sonne lacht, der Sommer ist da.<br />
Was gibt es in diesem Jahresabschnitt<br />
schöneres, als die Zeit in der Natur<br />
zu verbringen? Das dachte sich auch<br />
unser Max Mustermann <strong>und</strong> beschloss,<br />
gemeinsam mit seinem „Schatzi“ eine<br />
Fahrradtour zu unternehmen. Ein verlängertes<br />
Wochenende radeln <strong>und</strong> die<br />
w<strong>und</strong>erschöne Umgebung genießen.<br />
Die Fahrradroute war schnell gesteckt.<br />
Mit dem Zug nach <strong>Hannover</strong>sch<br />
Münden <strong>und</strong> von dort aus mit dem Rad<br />
zurück nach <strong>Hannover</strong>. Da Schatzis<br />
letzte Fahrradtour bereits einige Zeit<br />
zurücklag, entschied sie sich, die Route<br />
mit einem sogenannten EBike zu<br />
meistern.<br />
Um mit Herrn Mustermann mithalten<br />
zu können, entschied sich Schatzi für<br />
die „schnelle“ Variante. Sie lieh sich von<br />
einer Fre<strong>und</strong>in ein EFahrrad mit einer<br />
Leistung von 500 Watt, einer Anfahrhilfe<br />
<strong>und</strong> einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 45 km/h aus.<br />
Ein solches EBike gilt rechtlich gesehen<br />
bereits als Kleinkraftrad. Solche<br />
Räder dürfen nur von Radfahrern<br />
genutzt werden, die über einen Mofa<br />
Führerschein verfügen. Eine Helmpflicht<br />
besteht allerdings nicht.<br />
Mit diesem Rad konnte Schatzi gut<br />
mithalten <strong>und</strong> die Fahrt verlief entspannt<br />
<strong>und</strong> harmonisch. Die Tour<br />
führte auch an Göttingen vorbei <strong>und</strong><br />
die beiden entschlossen, dort Rast zu<br />
machen <strong>und</strong> ein Eis zu genießen.<br />
Göttingen: Studenten <strong>und</strong> somit auch<br />
Fahrradhochburg. Für einen <strong>Hannover</strong>aner<br />
kaum vorstellbar, welche Fahrradmassen<br />
sich tagtäglich über die Straßen<br />
der Stadt bewegen. So war es auch<br />
für Max Mustermann <strong>und</strong> seine Frau<br />
nicht leicht, im ganzen Fahrradgewusel<br />
den Überblick zu behalten. Ziel war<br />
die Innenstadt, in der es bezaubernde<br />
Eisdielen geben sollte.<br />
Bis zum ersehnten Eis musste lediglich<br />
nur noch eine Straßenkreuzung<br />
überquert werden. Max Mustermann<br />
machte es wie viele Studenten auch –<br />
er fuhr noch schnell über die Straße,<br />
obwohl die Ampel schon längst wieder<br />
rot aufleuchtete. Schatzi war da vorsichtiger<br />
<strong>und</strong> wartete, bis für sie die Lichtzeichenanlage<br />
erneut grün anzeigte.<br />
Hätte unser Max Mustermann besser<br />
auch angehalten <strong>und</strong> den jungen Studenten<br />
nicht nachgeeifert. Wie es sich<br />
gehört, wurde natürlich ausgerechnet<br />
RECHT<br />
er von der Polizeistreife angehalten.<br />
Der Polizist grinste <strong>und</strong> sagte: „Tja, da<br />
waren Sie wohl etwas zu langsam <strong>und</strong><br />
haben die Straße nicht mehr bei Grün<br />
überquert. Auch für Radfahrer ist dies<br />
verboten. Sie müssen aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
mit einem Bußgeld <strong>und</strong> einem Punkt<br />
in Flensburg rechnen“. Teures Eis,<br />
dachte sich Max Mustermann, musste<br />
aber im Ergebnis dem Polizeibeamten<br />
zustimmen. Als Fahrradfahrer hat man<br />
schließlich auch die Verkehrsregeln zu<br />
achten.<br />
Schatzi, Herr Mustermann <strong>und</strong> der<br />
Polizeibeamte unterhielten sich noch<br />
eine Weile, bevor sie in einer Eisdiele<br />
einkehrten. Sie erfuhren, dass man auch<br />
als Fahrradfahrer den Führerschein<br />
verlieren kann, wenn gewisse Verkehrsverstöße<br />
mit dem Zweirad begangen<br />
werden.<br />
So gibt es z.B. bei Bußgeldern ab 40<br />
Euro einen Punkt im Zentralregister.<br />
Wird ein Radfahrer betrunken in absoluter<br />
Fahruntüchtigkeit angetroffen,<br />
kann sogar eine MPU angeordnet <strong>und</strong><br />
ggf. im Anschluss auch die Fahrerlaubnis<br />
für Kraftfahrzeuge entzogen<br />
werden.<br />
Es gibt einen gesonderten Bußgeldkatalog<br />
für Radfahrer, der über die<br />
Internetseite des ADFC einsehbar ist.<br />
Max Mustermann <strong>und</strong> Schatzi hatten<br />
auf der Fahrradtour allerdings keine<br />
Lust, weitere Punkte zu sammeln <strong>und</strong><br />
entschlossen sich, am Fluss entlang<br />
Richtung <strong>Hannover</strong> zu fahren – dort<br />
war die Gefahr, das Rotlicht einer<br />
Ampel zu missachten, gering.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 31
TOP 5<br />
Belletristik<br />
32<br />
BÜCHERECKE<br />
1. Jonas Jonasson<br />
Der H<strong>und</strong>ertjährige<br />
2. Martin Walker<br />
Delikatessen<br />
14,99 €<br />
22,90 €<br />
3. Suzanne Collins<br />
Die Tribute von Panem<br />
Tödliche Spiele (1)<br />
17,90 €<br />
4. Edward Rutherfurd<br />
Im Rausch der Freiheit<br />
5. Rita Falk<br />
HANNES<br />
Sachbuch<br />
1. Harry Belafonte<br />
My Song<br />
29,95 €<br />
17,90 €<br />
24,99 €<br />
2. Thomas Kielinger<br />
Elisabeth – Das Leben<br />
der Queen<br />
19,95 €<br />
3. Patricia Kaas<br />
Mademoiselle singt<br />
den Blues<br />
19,99 €<br />
4. Gartenglück<br />
Ein Lesebuch<br />
16,90 €<br />
5. Neil MacGregor<br />
Eine Geschichte der Welt<br />
in 100 Objekten<br />
39,95 €<br />
OFFENER BÜCHERSCHRANK IN KIRCHRODE<br />
Aufstellung am 6. Juni 2012<br />
In einer großen R<strong>und</strong>e trafen sich vor<br />
Ort Vertreter der Stadtverwaltung <strong>und</strong><br />
Abgeordnete des Stadtbezirksrates<br />
KirchrodeBemerodeWülferode mit<br />
dem zukünftigen Bücherschrankpaten<br />
KarlHeinz Mohné <strong>und</strong> der Initiatorin<br />
Ilona Kiegeland zur Standortbestimmung<br />
für den Offenen Bücherschrank<br />
in Kirchrode.<br />
Der Festlegung des Platzes, auf dem<br />
der 28. hannoversche Bücherschrank<br />
stehen soll, ging eine eingehende<br />
Information der Gruppe durch Bezirksplaner<br />
Matthias Fabich voraus,<br />
die die Umgestaltung des früheren<br />
Platzes „Unter den Linden“ im Zusammenhang<br />
mit dem 2013 vorgesehenen<br />
Bau des StadtbahnHochbahnsteiges<br />
„Großer Hillen“ betraf. Hiernach wird<br />
der TaxenHalteplatz vor dem Sparkassengebäude<br />
an eine andere Stelle<br />
in der Tiergartenstraße – mit einer<br />
besseren Anbindung/ Verzahnung mit<br />
der StadtbahnHaltestelle – verlegt.<br />
So wird auf der Sonnenseite wieder ein<br />
Platz vor dem Gebäude Tiergartenstraße<br />
91/93 geschaffen, in dem eine neue<br />
Aufenthaltsqualität im öffentlichen<br />
Raum entstehen wird. Die heutige Insel<br />
mit den beiden Linden wird in diesen<br />
großflächigen Platz einbezogen. Und<br />
deshalb schlug Fabich vor, die heutige<br />
Insel als Standort für den Bücherschrank<br />
zu wählen.<br />
„Er liegt auch weit genug entfernt von<br />
der gegenüberliegenden Buchhandlung<br />
<strong>und</strong> ist von allen Seiten her einsehbar,<br />
also einer öffentlichen Kontrolle unterzogen“,<br />
ergänzte Stephan Mingers, der<br />
städtische Bücherschrankkoordinator.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
Standorte auf dem sog. Klönschnackplatz<br />
vor dem Lebensmittelladen „Beki“<br />
oder nördlich davon vor der Apotheke<br />
sind ob der jetzt schon erkennbaren<br />
Veränderungen im Zusammenhang<br />
mit den Bahnsteigbau sowie der neuen<br />
lichtsignalgesteuerten Fußgängerfurten<br />
über die Tiergartenstraße <strong>und</strong> im Bereich<br />
der Einmündungen der Seitenstraßen<br />
an diesem verschränkten <strong>und</strong><br />
damit komplizierten Straßenknoten<br />
unangebracht. Diese Flächen werden<br />
erheblich verändert, sowohl in der Bauphase<br />
als auch im Endausbau. „Nur die<br />
„Insel“ bleibt prinzipiell unangetastet“,<br />
erklärte Fabich: „Es soll ja kein Wanderschrank<br />
werden.“<br />
Gegen diesen Standort des Bücherschrankes<br />
(vorläufig noch auf einer<br />
„Insel“) sprach sich keiner der Anwesenden<br />
aus. Bezirksbürgermeister Bernd<br />
Rödel fragte deshalb ausdrücklich nach<br />
bei der Initiatorin Ilona Kiegeland <strong>und</strong><br />
dem zukünftigen Paten KarlHeinz<br />
Mohné, denn sie sollen die öffentliche<br />
Kontrolle maßgeblich unterstützen <strong>und</strong><br />
ihre freiwillig übernommene Arbeit<br />
gerne machen. Und Rödel erhielt eine<br />
eindeutige Zustimmung von beiden.<br />
Und so wurde als Aufstellungs <strong>und</strong><br />
Enthüllungstermin der 6. Juni 2012<br />
verabredet. Dann werden u. a. vom<br />
Büchertausch begeisterte Kirchröder<br />
mit ihren ersten Bucheinstellungen<br />
erwartet. Eine besondere Einladung<br />
ergeht durch die Stadt. Das Rahmenprogramm<br />
versprach, Ilona Kiegeland<br />
mit dem Verein „Forum für Kultur <strong>und</strong><br />
Wissenschaft“ zu gestalten.<br />
fjk
BUCHTIPP FÜR JUNI<br />
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Das Buch zum perfekten Grillen! Der<br />
USamerikanische GrillGuru Jamie<br />
Purviance verwöhnt uns mit 160 neuen<br />
Rezepten zum Grillen mit Gas <strong>und</strong><br />
Holzkohle, deren einzelne Gr<strong>und</strong>zubereitungen<br />
in mehr als 1.000 Stepbildern<br />
Schritt für Schritt dargestellt werden:<br />
Rind, Lamm <strong>und</strong> Schweinefleisch,<br />
Fisch, Gemüse <strong>und</strong> Früchte – vom<br />
Grill.<br />
Gr<strong>und</strong>techniken r<strong>und</strong> ums Grillen, z.B.<br />
Zerteilen von Fleisch, Vorbereiten von<br />
Fisch, Gargradbestimmung, Saucen<br />
<strong>und</strong> Pastenzubereitung, werden in Text<br />
<strong>und</strong> vielen Bildern genau beschrieben<br />
<strong>und</strong> lassen Grillen zu einem kulinarischen<br />
Hochgenuss werden.<br />
Weitere Titel<br />
• Chicken<br />
• Veggie<br />
• Seafood<br />
• Steak<br />
je 14,99 €<br />
Sonderseiten mit Knowhow zum<br />
sicheren Gelingen. Tabellen zum<br />
Nachschlagen, welches Stück wie lange<br />
auf den Grill muss <strong>und</strong> Rezepte für<br />
Saucen <strong>und</strong> Gewürzmischungen <strong>und</strong><br />
zu welchem Fleisch sie passen, sind<br />
im Schlussteil des Buches zusammengefasst<br />
<strong>und</strong> sorgen dafür, dass dem<br />
Grillmeister nichts anbrennt.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
24,95 €<br />
BÜCHERECKE<br />
BILDERBUCHKINO<br />
Termine für Kinder<br />
07.06.2012 · 16 Uhr<br />
Axel Scheffler: Der Grüffelo<br />
Die kleine Maus geht im<br />
Wald spazieren <strong>und</strong> der ist<br />
voller Gefahren. So droht<br />
sie jedem, der sie fressen<br />
will, mit dem schrecklichen<br />
Grüffelo. Dabei gibt es<br />
Grüffelos doch gar nicht.<br />
Oder doch?<br />
Anschließend basteln wir!<br />
14.06.2012 · 16 Uhr<br />
Annette Swoboda:<br />
Milli, Rudi <strong>und</strong> der<br />
Schatzfindefisch<br />
Rudi ist auf großer Fahrt<br />
in der Badewanne <strong>und</strong><br />
sucht mit Fre<strong>und</strong>in Milli<br />
einen Schatz.<br />
21.06.2012 · 16 Uhr<br />
Ute Krause: Ben <strong>und</strong> der<br />
böse Ritter Berthold<br />
Der tapfere Ben will nicht<br />
länger für den Bösen<br />
Ritter Berthold schuften<br />
<strong>und</strong> flieht. Doch im Wald<br />
schnappt ihn eine Räuberbande…<br />
28.06. 2012 · 16 Uhr<br />
Silke Brix-Henker:<br />
Heute bin ich stark<br />
„Heute bin ich stark“,<br />
sagt Max <strong>und</strong> zieht seinen<br />
Pullover mit dem Drachen<br />
an. Doch als Lisa vor ihm<br />
steht, ist alles ganz anders.<br />
Stadtbibliothek Kleefeld<br />
Rupsteinstraße 6/8 · 30625 <strong>Hannover</strong><br />
Telefon (0511) 168 4 42 37<br />
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Öffnungszeiten<br />
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012
STADTTEILKALENDER KLEEFELD/HEIDEVIERTEL 2013<br />
Fotowettbewerb startet mit Ausstellung in Stadtteilbücherei Kleefeld<br />
Es ist soweit: Der Kleefelder Unternehmerverband<br />
„Wir sind Kleefeld e.V.“ <strong>und</strong> das<br />
StadtteilGemeinschaftsportal „Kleefeldonline.de“<br />
starten gemeinsam den Wettbewerb<br />
um die besten Fotos aus dem Stadtteil<br />
Kleefeld/Heideviertel.<br />
Am Freitag, den 8. Juni 2012 geht es offiziell<br />
los, Einsendeschluss für die Hobby -<br />
fotografen ist der 3. September 2012.<br />
Für die besten Aufnahmen winkt neben<br />
attraktiven Sachpreisen die Veröffentlichung<br />
im DIN A3 großen „Stadtteilkalender Kleefeld/Heideviertel<br />
2013“, der im Oktober<br />
2012 erscheint.<br />
Die Idee keimt schon lange bei den Kleefelder<br />
Unternehmern: einen Kalender mit<br />
den schönsten Motiven des Stadtteils soll es<br />
geben, aber wie startet man? Die Antwort<br />
blieb nicht lange aus: Mit dem Kleefelder<br />
StadtteilGemeinschaftsportal „www.<br />
kleefeldonline.de“ wurde ein Partner gef<strong>und</strong>en,<br />
der sich mit der dahinter stehenden<br />
KommunikationsAgentur <strong>Hannover</strong> um die<br />
Umsetzung kümmert.<br />
Und so geht‘s los:<br />
Der Fotowettbewerb um die Platzierung<br />
im Stadtteilkalender <strong>Hannover</strong> Kleefeld/<br />
Heideviertel 2013 startet offiziell am 8.<br />
Juni 2012. Das Thema lautet „Kleefeld ist<br />
w<strong>und</strong>ervoll – im ganzen Jahr“.<br />
Beate Lenkeit, Vorsitzende von „Wir sind<br />
Kleefeld e.V.“, dazu: „Wir haben im ganzen<br />
Jahresverlauf einen solch schönen Stadtbezirk,<br />
das ist doch einen Fotowettbewerb<br />
wert!“ WettbewerbsAufnahmen können<br />
auf CD, DVD oder USBStick, nach Abzeichnung<br />
der Wettbewerbsbedingungen, in<br />
der Kleefelder Buchhandlung, Kirchröder<br />
Straße 107, 30625 <strong>Hannover</strong> abgegeben<br />
werden.<br />
Die eingereichten Aufnahmen werden<br />
dann ab dem 10. September 2012 für zwei<br />
Wochen öffentlich in der Stadtteilbücherei<br />
Kleefeld, Rupsteinstraße ausgestellt.<br />
Anschließend wählt eine Jury die Top<br />
Aufnahmen unter den Fotos aus.<br />
Doch nicht nur Buchpreise im Wert von<br />
50 € /30 €/20 € winken den Hobbyfotografen:<br />
Die TopAufnahmen werden ihren<br />
Weg in den erstmalig erscheinenden Stadtteilkalender<br />
Kleefeld/Heideviertel finden.<br />
Dieser A3große Kalender wird größtenteils<br />
von StadtteilUnternehmen gesponsert <strong>und</strong><br />
erscheint im Oktober 2012 zum Kleefelder<br />
HalloweenFest. Wer sich beeilt, bekommt<br />
Januar 2013<br />
Stadtteilkalender<br />
<strong>Hannover</strong>-Kleefeld / Heideviertel<br />
Feiertage Niedersächsische Schulferien<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
einen solchen Kalender bei einem der<br />
SponsorUnternehmen geschenkt. Aber<br />
auch käuflich erwerbbar ist er: Dank des<br />
Sponsoring der Unternehmen aus „Wir sind<br />
Kleefeld e.V.“ kostet ein Kalender lediglich<br />
8,00 €.<br />
So müssen die Bilder aussehen, die am<br />
Wettbewerb teilnehmen können:<br />
Beate Lenkeit, von der Kleefelder Buchhandlung<br />
noch einmal dazu: „Die ausschließlich<br />
digitalen Aufnahmen sollen<br />
den ganzen Reiz, die Attraktivität <strong>und</strong> das<br />
angenehme Ambiente von Kleefeld/Heideviertel<br />
zeigen.“<br />
Die Fotos müssen auf einem Speichermedium<br />
(Stick, CD/DVD), mit Namen<br />
versehen, in der Wettbewerbszeit vom<br />
8. Juni 31. August 2012 in der Kleefelder<br />
Buchhandlung, Kirchröder Straße 107,<br />
30625 <strong>Hannover</strong> abgegeben werden.<br />
Die Bilder müssen querformatig angelegt<br />
sein, mindestens eine Dateigröße von 6 MB<br />
besitzen <strong>und</strong> dem Bildformat 3:2 (mind.<br />
4.000 x 2.666 Bildpunkte) entsprechen. Das<br />
Dateiformat ist JPEG/JPG.<br />
Teilnahmebedingungen beachten<br />
Winfried Mokrus von der KommunikationsAgentur<br />
<strong>Hannover</strong>: „Natürlich veröffentlichen<br />
wir die eingereichten Bilder<br />
gern <strong>und</strong> danken besonders der Stadtbücherei<br />
Kleefeld für die Ausstellungsmöglichkeit.<br />
Doch wie immer bei solchen Wettbewerben<br />
WETTBEWERB<br />
2013<br />
– die Aufnahmen müssen die üblichen<br />
Persönlichkeits <strong>und</strong> Warenzeichenrechte<br />
berücksichtigen“.<br />
Welche das sind, steht in den Wettbewerbsregeln.<br />
„So muss jede erkennbar abgebildete<br />
Person eben mit ihrer Abbildung<br />
auch einverstanden sein“, erklärt Mokrus<br />
weiter. Und Bilder, die obszön, beleidigend,<br />
diffamierend, ethisch anstößig, gewaltverherrlichend,<br />
pornografisch, belästigend, für<br />
Minderjährige ungeeignet, rassistisch, volksverhetzend,<br />
ausländerfeindlich, rechtsradikal<br />
<strong>und</strong>/oder als sonst verwerflich anzusehen<br />
sind, sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.<br />
„Die Teilnahmebedingungen liegen in der<br />
Kleefelder Buchhandlung aus <strong>und</strong> sind unter<br />
www.kleefeldonline.de zum Download<br />
bereitgestellt“, verspricht Mokrus.<br />
Die Preise<br />
Die zu vergebenden Preise für die besten<br />
drei Bilder sind an das Thema Foto/Fotografieren<br />
geb<strong>und</strong>en. „Natürlich kann ein<br />
solcher Wettbewerb keine Superpreise ausloben.<br />
Aber das Foto grafieren ist ein solch<br />
spannendes Hobby, dass wir gern themenbezogene<br />
Buchpreise dafür zur Verfügung<br />
stellen. Dazu kommt die Veröffentlichung<br />
im StadtteilKalender“, sagt Beate Lenkeit<br />
lächelnd. Und weiter: „Wenn der Stadtteil<br />
Kalender ein Erfolg wird, kommt er im<br />
Folgejahr wieder!“<br />
Und sie schließt zünftig mit dem Fotografengruß:<br />
„Gut Licht!“<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 35
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012<br />
Mitglied im Bestatterverband Niedersachsen e.V.
Kolumne von Jenny Pfeiffer<br />
Laut gedacht<br />
EM-Fieber – Gibt‘s da was von ratiopharm?<br />
„Für die einen ist es Fußball, für die anderen die längsten 90<br />
Minuten der Welt“, sage ich ja immer. Doch es hilft nichts, ab<br />
dem achten Juni leben wieder je 22 Männer in Kniestrümpfen<br />
ihren rudimentären Steinzeitjagdtrieb an einem unschuldigen<br />
Ball aus <strong>und</strong> kämpfen auf den Rasenfeldern der Ukraine <strong>und</strong><br />
Polen um europäischen Ruhm <strong>und</strong> eine überteuerte Blumenvase.<br />
Kopfschüttelnd beobachte ich währenddessen den Mutationsprozess<br />
der Menschen in meiner Umgebung: Wie Werwölfe zu<br />
Vollmond verwandeln sie sich in Zeiten der Europameisterschaft<br />
in nicht minder unberechenbare Kreaturen, deren Gesichtshaut<br />
sich plötzlich schwarz-rot-gold färbt <strong>und</strong> an deren Körpern<br />
Nationaltrikots sprießen: Fußballfans!<br />
Ich persönlich kann mit diesem Sport so viel anfangen wie mit<br />
dem Tarifsystem der Deutschen Bahn <strong>und</strong> musste offen gestanden<br />
erstmal recherchieren, ob in diesem Jahr die EM oder WM<br />
ausgetragen wird. Das würde ich natürlich keinem wahren Fan ins<br />
Gesicht sagen, wo sich schon blankes Entsetzen spiegelt, wenn<br />
ich bei einem <strong>Hannover</strong>-96-Sieg nicht vor Freude in Jubelgeschrei<br />
ausbreche. Offenbar existiert ein ungeschriebenes Gesetz, demzufolge<br />
jeder Deutsche sich für seinen örtlichen Fußballverein zu<br />
begeistern hat.<br />
„Ich interessiere mich überhaupt nicht für Fußball.“ Wenn ich<br />
das sage, warte ich immer darauf, dass jemand aufschreit:<br />
„Blasphemie! Frevel!“<br />
Während der Europa- <strong>und</strong> Weltmeisterschaften passe aber selbst<br />
ich mich ein Stück weit an <strong>und</strong> plane zumindest das Anschauen<br />
der deutschen Spiele mit Fre<strong>und</strong>en ein. Schließlich will ich nicht<br />
völlig vereinsamen. Konzentriere ich mich eben auf die Menschen<br />
im Wettbewerb, von denen fühle sogar ich mich perfekt unterhalten.<br />
Hat beispielsweise schon mal jemand die verblüffende Ähnlichkeit<br />
von Mario Gomez mit Achtzigerjahre-Star Rick Astley bemerkt?<br />
Exakt die gleiche Frisur! „Never gonna give you up“ hieß der<br />
größte Hit des Sängers <strong>und</strong> passt perfekt als Kampfansage auf<br />
dem Weg zum Meisterschaftspokal.<br />
Oder, wie Lothar Matthäus sagen würde: „Wir dürfen jetzt nur<br />
nicht den Sand in den Kopf stecken.“<br />
Ich liebe die rhetorischen Meisterleistungen unserer (ehemaligen)<br />
Nationalkicker. Mit Weisheiten wie „Der Rechte, das ist der Linke“,<br />
oder Oliver Kahns „Die Karten sind neu gewürfelt“ könnten sie den<br />
Gegner effektiv verwirren.<br />
„Das R<strong>und</strong>e muss in das Eckige“, dieses Gr<strong>und</strong>gesetz des Fußballs<br />
kapiere sogar ich. Im Gegensatz zur Abseits-Regel, da halte ich<br />
mich lieber an Franz Beckenbauer: „Abseits ist, wenn der Schiedsrichter<br />
pfeift.“<br />
Was aber zieht nun Millionen von Deutschen in den Fußballbann?<br />
Seit Jahren stelle ich mir diese Frage, jetzt habe ich es aus den<br />
Fans herausgequetscht.<br />
Für viele von ihnen lautet das Zauberwort „Patriotismus“, sich mit<br />
der eigenen Stadt oder unserem Land identifizieren. Das würde<br />
auch erklären, warum in der B<strong>und</strong>esliga fast alle Deutschen gegen<br />
die Bayern sind, sie jedoch für jeden internationalen Sieg als<br />
Volkshelden feiern. Für die einen ist es Doppelmoral, für die<br />
anderen Patriotenlogik.<br />
„Richtig“, bestätigen andere, meinen aber, die B<strong>und</strong>esliga im Alltag<br />
sei „reines Hobby“.<br />
Doch in einem Punkt sind sich alle einig: Fußball verbindet. Im<br />
Stadion fallen sich im Augenblick eines wichtigen Sieges tausende<br />
Vertreter aller Alters- <strong>und</strong> Sozialschichten in die Arme, selbst<br />
wenn sie sich auf der Straße nicht mal grüßen würden. Dieses<br />
Gemeinschaftsgefühl macht die Faszination der Stadionatmosphäre<br />
aus.<br />
Warum habe ich bei meinen wenigen Spielbesuchen nie diese<br />
Emotionen der Massen geteilt? Ich fühle mich dort fremd, wie ein<br />
Engländer im deutschen Fanblock.<br />
Nun, wenigstens zur EM wollte ich mir alle Mühe geben, also bin<br />
ich jetzt mal für Deutschland: „54, 74, 90 …“ Ach nee, das war die<br />
WM.<br />
Naja, ich übe halt noch!<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 06/2012 37
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Anderten, Bemerode, Döhren,<br />
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