LV Nordrhein - DLRG
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nordrhein<br />
VI<br />
In Mönchengladbach hatte der Schwimmverband im zweiten Quartal 2007 zur<br />
zweiten Fachtagung „Bäder in Vereinsregie“ eingeladen. Wie schon in der ersten<br />
Veranstaltung mahnte Dr. Rudolf Salmen, sich bei anstehenden Problemen frühzeitig an die<br />
Gemeinschafts-AG Bäder zu wenden: „Hat der Stadtrat erst einmal eine Entscheidung<br />
getroffen, gibt es meist kein Zurück mehr.“<br />
D<br />
ie AG arbeitet daran, ein Vereinsnetzwerk aufzubauen,<br />
um von Erfahrungen beim Kampf gegen<br />
Badschließungen noch mehr zu profitieren. Lösungen<br />
für lokale Probleme lassen sich nie eins zu eins<br />
übertragen, aber jede Anregung aus funktionierenden<br />
Systemen ist hilfreich. Bereits jetzt liegen viele<br />
Bäder in Deutschland in Vereinshand – wobei das<br />
nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein muss. Insbesondere<br />
in Bezug auf Ehrenamtlichkeit im Betrieb der Bäder<br />
ist hier durchaus Vorsicht geboten. Volker Günther / stemu<br />
Bis in die 1980er-Jahre hinein schossen in Deutschland<br />
Schwimmbäder und Wasserlandschaften wie Pilze aus dem<br />
Boden. Später wurden diese Bäder privatisiert oder Eintrittspreise<br />
drastisch angehoben. Was zu einem Besucherrück-<br />
gang führte. Es kam wie es kommen musste: In den alten,<br />
mittlerweile maroden, Bädern<br />
konnten nur noch die für den<br />
Betrieb nötigsten Dingen repariert<br />
werden. Inzwischen funktioniert<br />
diese Flickschusterei<br />
nicht mehr, immer mehr Bäder<br />
werden für einen längeren Zeitraum<br />
geschlossen oder ganz<br />
abgerissen und (dem Zeitgeist<br />
entsprechend) neu aufgebaut.<br />
Es gibt aber auch Schwimmbäder, die aus diesem Grund<br />
komplett geschlossen werden und dann als Ruine „erhalten“<br />
bleiben.<br />
In Mönchengladbach wurden schon viele „kreative“ Ausrichtungen<br />
dieser Grundsanierungen erlebt. Das Zentralbad<br />
brannte bei Renovierungsarbeiten bis auf die Grundmauern<br />
ab und ein Neubau zog sich durch die Entschlussfreude der<br />
Beteiligten in die Länge. Das Freibad wurde für einige Millionen<br />
Euro grundsaniert und konnte zur Saisoneröffnung<br />
nicht an den Start gehen. Nach erfolgtem Neubau des Vitusbades<br />
wurde das Schlossbad in Wickrath fast komplett abgerissen<br />
und nun auch nicht termingerecht fertiggestellt.<br />
<strong>Nordrhein</strong><br />
Bäder<br />
Wege zum Bädererhalt im LR-Brennpunkt<br />
Die Vereine müssen sehen, wo und wie sie mit ihrem Angebot<br />
unterkommen. In Rheydt stehen 2008 weitere einschneidende<br />
Änderungen an. Das Hallenbad Pahlkestraße wird für<br />
ein Jahr geschlossen und komplett renoviert. Das Freibad<br />
Giesenkirchen soll nach 35 Jahren im September 2007 geschlossen<br />
werden. Zu hohe Subventionen und zu aufwändige<br />
Renovierungsmaßnahmen sind die Gründe. geja / stemu<br />
Neben der Situation in Gladbach liegen weitere Regionen in<br />
<strong>Nordrhein</strong> im permanenten Kampf um ihre Bäder. Aus Duisburg<br />
erreichen uns immer wieder Meldungen, dass erneut<br />
oder wiederholt Bäder zur Diskussion stehen. Noch im April<br />
sorgte in Reinhausen eine Ratsvorlage für Aufregung. Martin<br />
Flasbarth, OG-Leiter und Bezirksleiter Duisburg in Personalunion,<br />
mahnte in den Medien, dass das Bäderkonzept der<br />
Stadt einem „Aus“ für die OG Reinhausen gleichkommt.<br />
Im Mai machte in Rodenkirchen<br />
die Meldung die Runde,<br />
dass der Aufsichtsrat der Köln-<br />
Bäder GmbH in einer Sondersitzung<br />
beschlossen hatte, das<br />
Bad in Rodenkirchen zum Jahr<br />
2010 zu schließen. Proteste<br />
einer Bürgerinitiative unter Beteiligung<br />
der <strong>DLRG</strong> hatten Er-<br />
folg: Inzwischen liegen neue<br />
Pläne auf dem Tisch, die von einer Umfunktionierung in ein<br />
„Bürgerbad“ sprechen. stemu<br />
Im Internet haben wir unter http://www.nr-dlrg.de/lebensretter sämtliche<br />
Beitrage zum Thema in ausführlicher Form veröffentlicht.<br />
Ratgeber<br />
Bei ersten Anzeichen, dass Ihr Bad von Schließung bedroht ist<br />
(z.B. notwendige Instandhaltungsarbeiten werden immer wieder<br />
verschoben), wenden Sie sich frühzeitig an den <strong>LV</strong> der <strong>DLRG</strong>.<br />
Dort steht als Ansprechpartner Dirk Zamiara zur Verfügung.<br />
Er beschäftigt sich mit dieser Materie und kann weitere Experten<br />
vermitteln. Die wissen Rat. Dirk Zamiara ist unter 0211/53606-20<br />
telefonisch oder per E-Mail unter jugend@nordrhein.dlrg.de<br />
zu erreichen. Bitte dort auch abfordern: „Wege zur Bestandssicherung<br />
kommunaler Hallen- und Freibäder“ mit vielen<br />
wertvollen Tipps von „A“ wie Abwasser bis „Z“ wie Zuschüsse.<br />
Gleichermaßen geeignet für Vereine wie Kommunen.<br />
L e b e n s r e t t e r