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Mobilitätsbericht 2008 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

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Luftverkehr in Deutschland<br />

<strong>Mobilitätsbericht</strong> <strong>2008</strong>


Luftverkehr in Deutschland<br />

<strong>Mobilitätsbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

3


<strong>2008</strong>...<br />

…war ein turbulentes Jahr für die Luftverkehrsbranche. Fluggesellschaften,<br />

Flugzeughersteller und Flughafenbetreiber – sie alle sind von der weltweiten<br />

Finanzkrise betroffen. Vor allem bei den Airlines bestimmten Zusammenschlüsse<br />

und Streckenstreichungen das Bild. Die aktuellen Entwicklungen im Luftver-<br />

kehrsmarkt sind der Themenschwerpunkt des <strong>Mobilitätsbericht</strong>s <strong>2008</strong>. Auf eines<br />

jedoch können Sie sich auch in Zeiten der Krise verlassen: auf die <strong>DFS</strong>. Wir tun<br />

alles dafür, damit das Fliegen sicher ist – und auch in Zukunft bleibt.


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Luftverkehr in Turbulenzen<br />

Verkehrsströme<br />

Flottenmix<br />

Low-Cost-Carrier<br />

Internationale Verkehrsflughäfen<br />

Regionalflughäfen<br />

Pünktlichkeit<br />

Umweltschutz<br />

Mit Abstand sicher<br />

Staffelungsunterschreitungen<br />

Runway Incursions<br />

Luftfahrzeugannäherungen<br />

Statistiken<br />

Verkehr im 20-Jahres-Vergleich auf Jahresbasis, Verkehrsreichste Zeiten<br />

Verkehr im Vier-Jahres-Vergleich auf Monatsbasis, Verkehrssegmente<br />

Internationale Ziele (Regionen, Top-20-Destinationen)<br />

Flugzeugtypen, Allianzen und Low-Cost-Carrier<br />

IFR-Verkehr an deutschen Flughäfen<br />

Flugpassagiere und Luftfracht in Deutschland<br />

Passagier- und Frachtentwicklung weltweit, Verkehrsprognose<br />

Verkehr und Pünktlichkeit, Pünktlichkeit im Vergleich<br />

Europas verkehrsreichste Flughäfen und Flughafenpaare<br />

Gründe für Verspätungen in Deutschland und Europa<br />

Europas verspätungsreichste Flughäfen und Flughafenpaare<br />

Ankunftpünktlichkeit und verspätetes Gepäck in Europa<br />

Staffelungsunterschreitungen<br />

Runway Incursions<br />

Luftfahrzeugannäherungen<br />

Inhalt<br />

5


Rund 3 Millionen…<br />

Die Zahl der Pilger, die in Saudi-Arabien zur Wallfahrt nach Mekka aufbrechen, ist enorm.<br />

Genauso wie die Zahl der Flüge, die die <strong>DFS</strong> Jahr für Jahr kontrolliert.


…Pilger machen sich jedes Jahr auf den Weg nach Mekka. Die Wallfahrt, die so<br />

genannte Hadsch, gehört zu den fünf religiösen Pflichten des Islam. Eine ihrer<br />

Stationen ist Mina, wo die Pilger in einem Zeltlager von gewaltigen Ausmaßen<br />

übernachten. Gewaltig groß ist auch die Menge der Flüge, die die <strong>DFS</strong> Jahr für<br />

Jahr kontrolliert. Während man die Pilgerzahlen nur schätzen kann, steht die<br />

Zahl der Starts, Landungen und Überflüge in Deutschland ganz genau fest: Im<br />

Jahr <strong>2008</strong> waren es exakt 3.149.591.


Luftverkehr in Turbulenzen<br />

Die Luftfracht ist ein<br />

Frühindikator für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung.<br />

8<br />

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat nun auch den Luftverkehr erfasst.<br />

3,15 Millionen Flüge hat die deutsche <strong>Flugsicherung</strong> im Jahr <strong>2008</strong> kontrolliert<br />

– das sind nur noch 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die letzten Monate<br />

des Jahres endeten sogar mit einem Rückgang der Verkehrszahlen.<br />

Doch nicht überall verlief die Entwicklung einheitlich.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Lufthansa möchte die<br />

österreichische Austrian Airlines übernehmen,<br />

Alitalia meldet Insolvenz an und<br />

muss mit Hilfe einer Investorengruppe<br />

saniert werden, die skandinavische SAS<br />

sucht nach hohen Verlusten einen Käufer<br />

für ihre Anteile an Air Baltic und Spanair:<br />

<strong>2008</strong> war für die Luftfahrtbranche ein<br />

turbulentes Jahr. Finanzkrise, Wirtschaftsflaute<br />

und der hohe Ölpreis haben<br />

den Markt der Fluggesellschaften ordentlich<br />

durcheinandergewirbelt.<br />

Die Krise macht sich vor allem bei der<br />

Entwicklung der Luftfracht bemerkbar,<br />

die als Frühindikator der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung gilt. Nach Angaben der International<br />

Air Transport Association (IATA)<br />

wurde <strong>2008</strong> weltweit vier Prozent weniger<br />

Luftfracht transportiert als im Jahr<br />

davor. Nachdem die Frachtmengen in<br />

den ersten fünf Monaten noch gestiegen<br />

waren, setzte im Juni ein Negativtrend<br />

ein, der sich bis zum Ende des Jahres<br />

immer mehr verstärkte: Im Dezember<br />

<strong>2008</strong> lag die Frachtmenge um 22,6 Prozent<br />

unter der des Vorjahresmonats.<br />

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich laut<br />

IATA im weltweiten Passagierverkehr:<br />

Seit September <strong>2008</strong> ist die Zahl der<br />

Passagierkilometer im Monatsvergleich<br />

rückläufig. Dank der Zuwächse in der<br />

ersten Jahreshälfte reichte es unter dem<br />

Strich noch für ein kleines Plus: <strong>2008</strong><br />

wurden insgesamt 1,6 Prozent mehr<br />

Passagierkilometer gezählt als im Vorjahr.<br />

In Deutschland gehen nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamts die Passagierzahlen<br />

seit August und die Frachtzahlen<br />

seit November <strong>2008</strong> zurück.<br />

Die Airlines reagieren auf die sinkende<br />

Nachfrage mit einem verringerten Angebot.<br />

Das zeigt die Entwicklung der Verkehrszahlen:<br />

Insgesamt 3,15 Millionen<br />

Flüge hat die <strong>DFS</strong> im Jahr <strong>2008</strong> ans Ziel<br />

gebracht – nur noch 1,1 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Dass es überhaupt ein<br />

Wachstum gab, ist allein der ersten Jahreshälfte<br />

zu verdanken, als vier Prozent<br />

mehr Flüge gezählt wurden. Danach<br />

schmolzen die Zuwächse. Und seit Oktober<br />

<strong>2008</strong> verzeichnet die <strong>DFS</strong> eine im<br />

Vergleich zum Vorjahr rückläufige Entwicklung.<br />

Im vierten Quartal wurden insgesamt<br />

4,7 Prozent weniger Starts, Landungen<br />

und Überflüge kontrolliert. Die<br />

Zahl der militärischen Flüge ging im Jahr<br />

<strong>2008</strong> sogar um 6,4 Prozent zurück.


Der leichte Verkehrszuwachs des Gesamtjahres<br />

ist vor allem auf die Überflüge<br />

zurückzuführen. Ihre Zahl nahm,<br />

verglichen mit dem Vorjahr, um 1,9 Prozent<br />

zu. Der Anteil der Überflüge am gesamten<br />

Flugaufkommen ist damit <strong>2008</strong><br />

weiter gewachsen; er beträgt nun 35<br />

Prozent. Während die Zahl der Flüge von<br />

und nach Deutschland um 1,3 Prozent<br />

zunahm (Gesamtanteil: 51,8 Prozent),<br />

ging der innerdeutsche Verkehr um 1,7<br />

Prozent zurück. Der Anteil der Inlandsflüge<br />

am Gesamtverkehr liegt damit bei<br />

nur noch 13,2 Prozent.<br />

Trotz dieses Rückgangs hat die Zahl der<br />

Flugpassagiere innerhalb Deutschlands<br />

im vergangenen Jahr abermals zugenommen.<br />

Das liegt daran, dass die Fluggesellschaften<br />

die Auslastung ihrer Flugzeuge<br />

deutlich erhöht haben. Nach<br />

Angaben des Statistischen Bundesamts<br />

in Wiesbaden waren im Jahr 2002 auf innerdeutschen<br />

Linienverbindungen noch<br />

63 Prozent aller Sitzplätze belegt. <strong>2008</strong><br />

stieg dieser Wert auf 69 Prozent. Bei<br />

grenzüberschreitenden Flügen ist die<br />

Auslastung noch höher: <strong>2008</strong> waren hier<br />

74 Prozent (2002: 69 Prozent) aller<br />

Plätze besetzt.<br />

Verkehrsströme<br />

Ein Zehntel aller Flüge, die <strong>2008</strong> von<br />

deutschen Flughäfen ins Ausland starteten,<br />

hatte das spanische Festland, die<br />

Balearen oder die Kanarischen Inseln<br />

zum Ziel. Obwohl die Zahl der Flüge, verglichen<br />

mit dem Vorjahr, um 4,4 Prozent<br />

auf 82.720 zurückging, belegt Spanien<br />

damit bei den Auslandsreisezielen nach<br />

wie vor den ersten Platz. Auch andere<br />

Zielländer verzeichneten einen Verkehrsrückgang,<br />

allen voran Italien. Hier ging<br />

die Zahl der Flüge um 8,5 Prozent auf<br />

73.259 zurück, wodurch Italien vom<br />

zweiten auf den vierten Rang rutscht.<br />

Den zweiten Platz belegt nun Großbritannien<br />

(77.068, –2,7 Prozent), gefolgt von<br />

Frankreich (74.668, –1,5 Prozent) auf<br />

dem dritten Rang. Grundlage sind alle Direktflüge,<br />

die <strong>2008</strong> auf einem deutschen<br />

Flughafen starteten und sich dabei unter<br />

der Kontrolle der <strong>DFS</strong> befanden.<br />

Doch nicht alle Destinationen verzeichneten<br />

Verkehrsrückgänge. So stieg die Zahl<br />

der Flüge nach Schweden um 9,2 Prozent<br />

auf 19.447, wodurch sich das Land<br />

vom 14. auf den 12. Platz verbesserte.<br />

Der Flugverkehr in Richtung Polen legte<br />

ebenfalls zu. Dank eines Zuwachses um<br />

Die Zahl der innerdeutschen<br />

Flüge sinkt.<br />

Jeder zehnte Flug, der ins<br />

Ausland startet, führt<br />

nach Spanien.<br />

9


Jeder Vierte…<br />

Vor wenigen Jahren waren Low-Cost-Carrier noch weitgehend unbekannt.<br />

Inzwischen machen sie ein Viertel des Flugverkehrs aus.


…bucht seinen Urlaub über das Internet. Jeder vierte <strong>Deutsche</strong> nimmt nicht nur am<br />

Strand, sondern auch zuhause nie ein Buch in die Hand. Jeder Vierte kann nicht schwimmen.<br />

Jeder vierte Tourist in Tschechien kommt aus Deutschland. Jeder vierte <strong>Deutsche</strong><br />

möchte im Urlaub am liebsten aktiv sein. Jeder vierte Japaner küsst am liebsten am<br />

Strand. Jeder vierte Bundesbürger verschickt Urlaubsgrüße per SMS. Jeder Vierte<br />

schützt sich nicht ausreichend vor der Sonne. Jeder vierte Flug in Deutschland ist ein<br />

Flug mit einem Billigflieger.


Der Flugverkehr in Richtung<br />

Rumänien wuchs<br />

um mehr als 30 Prozent.<br />

12<br />

11,8 Prozent verbesserte sich das Land<br />

vom zehnten auf den neunten Platz<br />

(26.957 Flüge). Nach Norwegen wurde<br />

ein Plus von 13,8 Prozent registriert<br />

(9.918 Flüge). Am stärksten jedoch ist<br />

die Zunahme des Flugverkehrs nach Rumänien<br />

um 30,6 Prozent auf 9.993<br />

Flüge. Dieser Zuwachs beförderte das<br />

Land von Platz 23 auf den 19. Rang.<br />

Auch in Richtung der meisten anderen<br />

osteuropäischen Länder ist der Verkehr<br />

<strong>2008</strong> überdurchschnittlich gewachsen.<br />

Zweistellige Steigerungsraten gab es bei<br />

den Flügen nach Belarus/Weißrussland<br />

(+29,6 Prozent), Lettland (+18,8 Prozent),<br />

Slowenien (+16,8 Prozent), in die<br />

Slowakei (+12,8 Prozent), nach Serbien<br />

und Montenegro (+10,9 Prozent) sowie<br />

in die Ukraine (+10,8 Prozent). Noch<br />

deutlicher wird die Entwicklung, wenn<br />

man die Zunahme über eine längere Zeitspanne<br />

betachtet. So hat sich zwischen<br />

den Jahren 2001 und <strong>2008</strong> die Zahl der<br />

Flüge nach Polen nahezu verdoppelt. In<br />

Richtung Russland nahm der Flugverkehr<br />

in der gleichen Zeit um rund 120 Prozent<br />

zu, in Richtung Rumänien sogar um mehr<br />

als das Dreifache. Auch der Verkehr nach<br />

Lettland, Slowakei, Belarus, Ukraine und<br />

Estland verzeichnete dreistellige Zuwachsraten<br />

– wenn auch auf verhältnismäßig<br />

niedrigem Niveau.<br />

Ebenfalls weiter zugenommen hat der<br />

Flugverkehr in den asiatischen Raum. Die<br />

meisten Flüge hatten die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate zum Ziel: Hier wurden<br />

<strong>2008</strong> insgesamt 6.390 Flugbewegungen<br />

gezählt, 5,4 Prozent mehr als im Jahr<br />

davor. Fast ebenso viele Flüge führten<br />

nach China (+5,8 Prozent). Dahinter liegt<br />

Indien, das ein Plus von 2,6 Prozent verzeichnen<br />

konnte.<br />

Flottenmix<br />

Ein Viertel aller Starts, Landungen und<br />

Überflüge in Deutschland geht auf einen<br />

einzigen Flugzeugtyp zurück: die Boeing<br />

737. Auf die verschiedenen Versionen<br />

der B737 entfielen <strong>2008</strong> mehr als<br />

800.000 Flugbewegungen. Einen fast<br />

ebenso großen Anteil am Gesamtverkehr<br />

hat Airbus mit dem A320. Die Flugzeugfamilie,<br />

zu der auch die verwandten Typen<br />

A319 und A321 gehören, konnte ihren<br />

Anteil am Gesamtverkehr auf über<br />

790.000 Flugbewegungen steigern. Damit<br />

hat sie den Abstand zur B737, der<br />

vor Jahresfrist noch mehr als 60.000<br />

Flugbewegungen betrug, fast aufgeholt.<br />

Was für die beiden meistverbreiteten<br />

Flugzeugtypen gilt, trifft auch für die<br />

Flugzeughersteller Boeing und Airbus zu.<br />

Zwar behauptet Boeing mit einem Anteil<br />

von knapp 37 Prozent am Flugverkehr<br />

nach wie vor seine Spitzenposition in


Deutschland. Doch der Anteil des USamerikanischen<br />

Herstellers, zu dem auch<br />

der Flugzeugbauer McDonnell-Douglas<br />

gehört, ist rückläufig – und der europäische<br />

Flugzeughersteller Airbus schließt<br />

immer weiter auf. <strong>2008</strong> konnte Airbus<br />

seinen Anteil an den Flugbewegungen in<br />

Deutschland erstmals über die 30-Prozent-Marke<br />

steigern. Anfang des Jahrtausends<br />

lag er noch bei 20 Prozent.<br />

Leicht gesunken ist dagegen die Bedeutung<br />

der Regionaljets. <strong>2008</strong> ging der Anteil<br />

der kleinen Verkehrsflugzeuge am<br />

Gesamtverkehr von 22,9 auf 21,7 Prozent<br />

zurück. Der Hauptgrund dafür dürfte<br />

sein, dass die Fluggesellschaften mit<br />

Streichungen auf wenig ausgelasteten<br />

Routen sowie im Zubringerverkehr auf<br />

die wirtschaftliche Krise reagieren – also<br />

genau bei den Verbindungen, auf denen<br />

Regionaljets eingesetzt werden.<br />

Low-Cost-Carrier<br />

Das Wachstum der Low-Cost-Carrier hat<br />

sich <strong>2008</strong> weiter abgeschwächt. Neben<br />

Sättigungstendenzen, die bereits im Vorjahr<br />

erkennbar waren, dürften die Wirtschaftskrise,<br />

vor allem aber die Entwicklung<br />

des Ölpreises die Hauptursachen<br />

dafür sein. So musste der dänische Billigflieger<br />

Sterling Airlines <strong>2008</strong> Konkurs<br />

anmelden. Centralwings, Tochter der polnischen<br />

LOT, gab das Low-Cost-Segment<br />

auf. Und Air Berlin, die nach der Übernahme<br />

von dba und LTU ein Auge auf<br />

den Ferienflieger Condor geworfen hatte,<br />

musste sich von ihrem ehrgeizigen<br />

Wachstumskurs vorerst verabschieden.<br />

Wie andere Low-Cost-Carrier auch reagierte<br />

sie mit Streckenstreichungen und<br />

einer Ausdünnung des Flugangebots.<br />

<strong>2008</strong> wurden insgesamt rund 781.700<br />

Low-Cost-Flüge im deutschen Luftraum<br />

gezählt, 8,8 Prozent mehr als im Jahr<br />

davor. Das klingt viel, ist verglichen mit<br />

den Vorjahren allerdings wenig: In der<br />

Vergangenheit waren die Low-Cost-Flüge<br />

zweistellig gewachsen – am stärksten<br />

zwischen den Jahren 2002 und 2003,<br />

als sich ihre Zahl verdoppelte. Der Marktanteil<br />

von Ryanair, Easyjet & Co., der Anfang<br />

des Jahrtausends noch unter fünf<br />

Prozent gelegen hatte, stieg <strong>2008</strong> auf<br />

24,1 Prozent (2007: 22,5 Prozent).<br />

In Europa sind insgesamt rund 40 Low-<br />

Cost-Carrier aktiv. Dazu zählen nicht nur<br />

reine Billigfluggesellschaften wie Easyjet<br />

oder Ryanair, sondern auch Ableger<br />

etablierter Airlines wie die Lufthansa-<br />

Tochter Germanwings oder Charterfluggesellschaften,<br />

die sich als Low-Cost-Anbieter<br />

positioniert haben. Beispiele dafür<br />

sind Air Berlin und die aus dem Zusammenschluss<br />

von Hapagfly und Hapag-<br />

Lloyd Express hervorgegangene TUIfly.<br />

Beide Airlines machen nach wie vor einen<br />

Teil ihres Umsatzes mit dem Chartergeschäft,<br />

vermarkten ihre Sitzplätze aber<br />

auch im Low-Cost-Segment.<br />

Der gestiegene Marktanteil der Low-<br />

Cost-Carrier ist also nicht allein darauf<br />

zurückzuführen, dass neue Anbieter mit<br />

Billig-Angeboten in den Markt drängen,<br />

sondern auch darauf, dass sich bestehende<br />

Fluggesellschaften neu positionieren.<br />

Dagegen geht der Anteil der Fluggesellschaften,<br />

die sich weder als<br />

Low-Cost-Carrier präsentieren noch einer<br />

der drei großen Allianzen – Star Alliance,<br />

SkyTeam oder oneworld – anschließen,<br />

immer weiter zurück.<br />

Internationale Verkehrsflughäfen<br />

An den 17 internationalen Flughäfen in<br />

Deutschland wurden <strong>2008</strong> insgesamt<br />

2,16 Millionen Starts und Landungen ge-<br />

Der Anteil der Regionaljets<br />

ist zurückgegangen.<br />

In Europa sind rund 40<br />

Low-Cost-Carrier aktiv.<br />

13


An den beiden großen<br />

Luftfahrtdrehkreuzen ist<br />

die Kapazität erschöpft.<br />

14<br />

zählt – fast genauso viel wie im Vorjahr<br />

(+0,2 Prozent). Allerdings waren Ende<br />

des Jahres nicht 17, sondern nur noch<br />

16 Flughäfen in Betrieb. Der Flughafen<br />

Berlin-Tempelhof ist seit Ende Oktober<br />

für den Flugverkehr geschlossen. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt wurden dort rund<br />

19.600 Starts und Landungen gezählt.<br />

Am Frankfurter Flughafen ging die Zahl<br />

der Flugbewegungen <strong>2008</strong> um 1,3 Prozent<br />

auf rund 485.500 leicht zurück. Am<br />

Münchner Flughafen starteten und landeten<br />

insgesamt rund 429.000 Maschinen,<br />

0,2 Prozent mehr als im Jahr davor.<br />

Trotz sinkender beziehungsweise stagnierender<br />

Verkehrszahlen leiden die beiden<br />

großen Luftfahrtdrehkreuze nach wie<br />

vor unter Kapazitätsengpässen, die sich<br />

verschärfen werden, sobald der Verkehr<br />

wieder zunimmt. In Frankfurt wenigstens<br />

ist ein Ende absehbar: Nach jahrelangem<br />

politischen und juristischen Tauziehen begannen<br />

im Januar 2009 die Vorbereitungen<br />

für den Bau einer vierten Bahn.<br />

Auch andere Flughäfen konnten <strong>2008</strong><br />

nur ein mäßiges Wachstum erreichen<br />

oder mussten sogar einen Verkehrsrückgang<br />

hinnehmen. Am Flughafen Düsseldorf<br />

(rund 227.400 Flugbewegungen,<br />

Rang 3) nahm die Zahl der Starts und<br />

Landungen um 0,4 Prozent zu, am Flughafen<br />

Hamburg (rund 162.600, Rang 4)<br />

um 0,3 Prozent ab. Stuttgart (rund<br />

147.400, Rang 6) verzeichnete 2,4 Prozent<br />

weniger Starts und Landungen. Das<br />

größte Minus verbuchte der Flughafen<br />

Köln/Bonn, wo sich neben der Wirtschaftskrise<br />

auch der Weggang von DHL<br />

und Lufthansa Cargo bemerkbar machte.<br />

Als neuen Kunden konnten die Kölner<br />

zwar den Expressdienst FedEx gewinnen,<br />

doch dessen Drehkreuz soll erst 2010<br />

eröffnet werden. So wurden <strong>2008</strong> rund<br />

143.000 Flugbewegungen gezählt, 6,7<br />

Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

Der Flughafen rutscht damit vom fünften<br />

auf den siebten Rang – und wechselt mit<br />

Berlin-Tegel die Plätze. Am verkehrsstärksten<br />

Berliner Flughafen, der nach<br />

Fertigstellung des neuen Großflughafens<br />

Berlin-Brandenburg International in Schönefeld<br />

geschlossen werden soll, zeigt<br />

sich nämlich die gegenläufige Entwicklung:<br />

In Tegel erreichte die Zahl der<br />

Starts und Landungen mit rund 159.400<br />

(+6 Prozent) einen neuen Höchststand.<br />

Auch Berlin-Schönefeld verzeichnete einen<br />

Verkehrszuwachs. Hier wurden rund<br />

62.600 Starts und Landungen gezählt,<br />

6,4 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Ein enormes Wachstum erlebt der Flughafen<br />

Leipzig/Halle. Nachdem die Post-<br />

Tochter DHL hier ihr europäisches Drehkreuz<br />

für Luftfracht eingerichtet hat,<br />

schnellen die Verkehrszahlen in die Höhe.<br />

Rund 58.700 Starts und Landungen wurden<br />

<strong>2008</strong> gezählt, 32,4 Prozent mehr<br />

als im Jahr davor. Auch beim zweitkleinsten<br />

internationalen Flughafen, dem Flughafen<br />

Saarbrücken, zeigt sich eine positive<br />

Entwicklung: Nachdem Air Berlin als<br />

neuer Kunde gewonnen werden konnte<br />

und Luxair sein Angebot ausbaute, stieg<br />

die Zahl der Starts und Landungen fast<br />

um ein Viertel. Insgesamt wurden <strong>2008</strong><br />

rund 15.600 Flugbewegungen in Saarbrücken<br />

gezählt – und erstmals mehr als<br />

eine halbe Million Passagiere.<br />

Regionalflughäfen<br />

Jeder zwölfte Flug, der <strong>2008</strong> in Deutschland<br />

startete oder landete, tat dies an einem<br />

Regionalflughafen. Rund 212.500<br />

Flugbewegungen wurden dort gezählt,<br />

sechs Prozent mehr als im Jahr davor.<br />

Damit hat sich auch an den regionalen


Airports das Wachstum (2007: +7,8 Prozent)<br />

abgeschwächt – allerdings deutlich<br />

geringer als bei den internationalen Flughäfen.<br />

An der Spitze der Regionalflughäfen<br />

liegt nach wie vor der Flughafen<br />

Frankfurt-Hahn. An dem ehemaligen Militärflughafen<br />

hat Ryanair sein Deutschland-Drehkreuz<br />

eingerichtet. Doch das<br />

enorme Wachstum der vergangenen<br />

Jahre ist ins Stocken geraten: <strong>2008</strong> verzeichnete<br />

der Flughafen Hahn rund<br />

36.350 Starts und Landungen, nur noch<br />

0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl<br />

der Passagiere ging sogar erstmals seit<br />

dem Engagement des irischen Low-Cost-<br />

Carriers zurück, weil Ryanair sein Flugangebot<br />

ausgedünnt hat. Auf den Hauptkunden<br />

entfallen weit über 90 Prozent des<br />

Passagieraufkommens am Hahn.<br />

Überhaupt verlief das Jahr <strong>2008</strong> für den<br />

Hunsrück-Airport turbulent. So scheiterte<br />

der Versuch, den Flughafen durch die<br />

Einführung einer Terminalgebühr aus den<br />

roten Zahlen zu bringen, am Protest von<br />

Ryanair. Dies führte zum Ausstieg des<br />

Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport,<br />

der Anfang 2009 seine Anteile an das<br />

Land Rheinland-Pfalz übertrug.<br />

Auch für die Nummern zwei und drei der<br />

Regionalflughäfen war <strong>2008</strong> kein einfaches<br />

Jahr. In Dortmund ging die Zahl der<br />

Starts und Landungen um 1,3 Prozent<br />

auf rund 27.200 zurück. Gründe dafür<br />

dürften Streckenstreichungen bei Easyjet,<br />

Germanwings und dem Air-Berlin-Kooperationspartner<br />

LGW sein. In Paderborn/Lippstadt<br />

betrug der Rückgang<br />

sogar 8,7 Prozent. Der Flughafen mit<br />

dem Hauptkunden Air Berlin kam <strong>2008</strong><br />

auf rund 19.000 Flugbewegungen.<br />

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete<br />

dagegen der Flughafen Niederrhein.<br />

Nachdem Ryanair sein Engagement aus-<br />

In Frankfurt-Hahn, dem<br />

größten Regionalflughafen<br />

Deutschlands, stockt<br />

das Wachstum.<br />

15


Knapp 94 Prozent…<br />

Dass ein Fußballspiel mit Verspätung abgepfiffen wird, ist fast schon die Regel.<br />

Bei der <strong>DFS</strong> dagegen sind Verspätungen die Ausnahme.


…der Plätze sind belegt, wenn Bundesligist Eintracht Frankfurt vor eigenem Publikum<br />

spielt: Von den etwa 52.000 Plätzen in der Commerzbank-Arena waren<br />

in der Saison 2007/<strong>2008</strong> im Schnitt rund 48.400 besetzt. Ebenso zuverlässig, wie<br />

die Eintracht-Fans ins Stadion strömen, haben die Fluglotsen der <strong>DFS</strong> <strong>2008</strong> den<br />

Flugverkehr bewältigt. Knapp 94 Prozent aller Flüge kamen ohne flugsicherungsbedingte<br />

Verspätungen ans Ziel. Davon können Fußballfans, die sich nach<br />

dem Abpfiff im Stau auf dem Stadionparkplatz herumärgern, nur träumen.


Jeder dritte Flug innerhalb<br />

Europas landet früher<br />

als geplant.<br />

18<br />

geweitet hat, wurden hier <strong>2008</strong> rund<br />

12.700 Flüge gezählt – zwei Drittel mehr<br />

als im Vorjahr. Auch in Schwerin/Parchim<br />

legten die Verkehrszahlen deutlich zu, allerdings<br />

auf niedrigem Niveau: Hier gab<br />

es rund 2.800 Starts und Landungen,<br />

über die Hälfte mehr als im Jahr davor.<br />

Das Geheimnis des Aufschwungs: Ein<br />

chinesischer Investor hat den ehemali-<br />

gen sowjetischen Militärflughafen übernommen<br />

und eine Frachtverbindung nach<br />

China eingerichtet.<br />

Pünktlichkeit<br />

Ob von Frankfurt nach Rom, von Paris<br />

nach London oder von Barcelona nach<br />

Palma de Mallorca – das Flugzeug ist eines<br />

der pünktlichsten Verkehrsmittel.<br />

Und eines der unpünktlichsten zugleich:<br />

Während innerhalb Europas jeder dritte<br />

Flug früher als geplant landet, haben<br />

zwei von fünf Flügen bei der Ankunft min-<br />

destens fünf Minuten Verspätung.<br />

Schlechtes Wetter, hohes Verkehrsaufkommen,<br />

Probleme bei der Gepäckverladung,<br />

Engpässe bei der Sicherheitskontrolle,<br />

Warten auf ein verspätetes Flugzeug<br />

oder eine verspätete Crew – Unpünktlichkeit<br />

hat vielfältige Gründe. Der<br />

Großteil der Verspätungen geht auf bereits<br />

entstandene Verzögerungen zurück,<br />

die sich in dem eng verzahnten System<br />

Luftverkehr fortsetzen und multiplizieren.<br />

Das Risiko, als Flugpassagier von einer<br />

Verspätung betroffen zu sein, hängt vor<br />

allem von der Wahl des Flughafens ab.<br />

Besonders viel Geduld brauchen Passagiere<br />

in Larnaca, Heraklion und Teneriffa<br />

Sur. Nach den Statistiken des Central Office<br />

for Delay Analysis (CODA), einer Abteilung<br />

der europäischen <strong>Flugsicherung</strong>sbehörde<br />

EUROCONTROL, sind dies die<br />

drei unpünktlichsten Flughäfen in Europa.<br />

Auf dem größten Flughafen Zyperns startete<br />

<strong>2008</strong> jeder Flug mit durchschnittlich<br />

22,9 Minuten Verspätung; auf der griechischen<br />

Insel Kreta waren es im Schnitt<br />

19 und auf Teneriffa 18,8 Minuten.<br />

Während alle drei Inselflughäfen deutlich<br />

schlechtere Werte aufwiesen als im Vorjahr,<br />

konnte sich der Flughafen London-<br />

Heathrow – 2007 noch auf dem unrühmlichen<br />

ersten Platz – verbessern. Obwohl<br />

die Eröffnung des fünften Terminals an<br />

dem chronisch überlasteten Flughafen<br />

mit einem Koffer-Chaos begann, belegt<br />

Heathrow nun den achten Rang. Laut<br />

CODA ist am größten Londoner Airport<br />

ein Drittel aller Verspätungen den Flughäfen<br />

zuzurechnen.<br />

Im europäischen Durchschnitt gingen 17<br />

Prozent aller verspäteten Abflüge <strong>2008</strong><br />

auf die Flughäfen zurück. Bei 13 Prozent<br />

der Verspätungen lag die Ursache nach


Auswertung der CODA bei den <strong>Flugsicherung</strong>en,<br />

für zehn Prozent war schlechtes<br />

Wetter verantwortlich. Durch den hohen<br />

Anteil von Folgeverspätungen sind die<br />

meisten Verzögerungen auf die Airlines<br />

zurückzuführen. Ihr Anteil liegt im europäischen<br />

Durchschnitt bei 54 Prozent.<br />

Bei innerdeutschen Flügen, die sich ausschließlich<br />

in der Verantwortung der <strong>DFS</strong><br />

befinden, betrug der Anteil der <strong>Flugsicherung</strong><br />

sieben Prozent. Mit 18 Prozent ist<br />

das Wetter innerhalb Deutschlands fast<br />

doppelt so häufig Ursache für Verspätungen<br />

wie in Europa. Die größte Bedeutung<br />

haben allerdings auch hier die Airlines.<br />

Welch geringen Anteil die deutsche <strong>Flugsicherung</strong><br />

an den Verspätungen hat, verdeutlicht<br />

noch eine andere Zahl: Im Jahr<br />

<strong>2008</strong> erreichten 93,6 Prozent aller von<br />

den Lotsen der <strong>DFS</strong> kontrollierten Flüge<br />

vom Start bis zur Landung ohne flugsicherungsbedingte<br />

Verzögerung ihr Ziel.<br />

Das ist zwar ein Rückgang verglichen mit<br />

dem Vorjahr (2007: 96,3 Prozent), langfristig<br />

aber immer noch Verbesserung:<br />

Im Jahr 2000 lag die Pünktlichkeit der<br />

<strong>DFS</strong> noch bei 90 Prozent. Durch die Reorganisation<br />

des deutschen Luftraums,<br />

Verbesserungen bei Streckennetz und<br />

Verfahren sowie die Einstellung neuer<br />

Fluglotsen konnte dieser Wert deutlich<br />

gesteigert werden. Dabei kontrolliert die<br />

<strong>DFS</strong> heute über eine halbe Million Flugbewegungen<br />

mehr als vor acht Jahren.<br />

Umweltschutz<br />

Die <strong>DFS</strong> führt die Flugzeuge nicht nur<br />

pünktlich, sondern so direkt wie möglich<br />

zum Ziel. Vergleicht man die tatsächlich<br />

zurückgelegte Strecke mit der Ideallinie,<br />

also der kürzesten Verbindung zwischen<br />

den Flughäfen, so zeigt sich: Im unteren<br />

Luftraum liegt die geflogene Entfernung<br />

um etwa acht Prozent über der direkten<br />

Distanz – mögliche Warteschleifen eingeschlossen.<br />

Oberhalb von 30.000 Fuß<br />

sieht das Ergebnis noch besser aus: Hier<br />

übersteigt die geflogene Strecke die direkte<br />

Distanz nur um drei Prozent – für<br />

einen so dicht beflogenen Luftraum wie<br />

den deutschen ein mehr als guter Wert.<br />

Kurze Wege sparen nicht nur Zeit und<br />

Geld, sondern nutzen auch der Umwelt:<br />

Jeder nicht geflogene Kilometer schont<br />

die fossilen Ressourcen und verringert<br />

den Kohlendioxid-Ausstoß.<br />

Zum Umweltschutz trägt auch ein neues<br />

Anflugverfahren bei, das die <strong>DFS</strong> im Jahr<br />

<strong>2008</strong> an den Flughäfen Frankfurt und<br />

Köln/Bonn eingeführt hat: der Continuous<br />

Descent Approach (CDA). Anders als<br />

beim konventionellen Anflug – hier wird<br />

der Sinkflug immer wieder von Phasen<br />

des Horizontalflugs unterbrochen – bewegt<br />

sich das Flugzeug beim CDA mit einer<br />

konstanten Sinkrate, bis es schließlich<br />

vom Instrumentenlandesystem erfasst<br />

und zum Flughafen geleitet wird:<br />

Die Triebwerke müssen weniger Leistung<br />

liefern, Treibstoffverbrauch und Kohlendioxid-Belastung<br />

werden reduziert.<br />

Darüber hinaus trägt der CDA dazu bei,<br />

die Lärmemissionen zu verringern. Messungen<br />

haben ergeben, dass die Anflüge<br />

vor allem im Bereich zwischen 15 und<br />

55 Kilometern vor der Landeschwelle leiser<br />

werden. Einzige Einschränkung des<br />

neuen Verfahrens, das seit Februar 2009<br />

auch in München praktiziert wird: Weil die<br />

unterschiedlichen Flugzeugtypen ohne<br />

Schubkorrektur unterschiedlich schnell<br />

sind, können die Maschinen nicht so eng<br />

gestaffelt werden wie beim konventionellen<br />

Anflug. Der CDA wird deshalb in den<br />

verkehrsarmen Nachtstunden angewandt<br />

– also genau dann, wenn es auf den<br />

Lärmschutz besonders ankommt.<br />

Die meisten Verspätungen<br />

sind auf die Airlines<br />

zurückzuführen.<br />

Mit einem neuen Anflugverfahren<br />

trägt die <strong>DFS</strong><br />

zum Umweltschutz bei.<br />

19


11 Kilometer…<br />

Mit Abstand kommen nicht nur Autofahrer am besten ans Ziel.<br />

Sondern auch die Flugzeuge unter Kontrolle der <strong>DFS</strong>.


…oder sieben Meilen lang ist die Seven Mile Bridge in den USA – daher auch ihr<br />

Name. Die längste Brücke des Overseas Highway verbindet die Inseln der Florida<br />

Keys. Die Entfernung zwischen Vaca Key und Bahia Honda Key gibt einen Eindruck<br />

von dem Sicherheitsabstand, den Flugzeuge im deutschen Luftraum einhalten<br />

müssen: je nach Flugzeugtyp bis zu 14,8 Kilometer. Ein Hintermann, der<br />

zu dicht auffährt? Gibt’s vielleicht auf dem Highway, aber nicht am Himmel.<br />

Denn dort sorgen unsere Fluglotsen für ausreichend Abstand.


Mit Abstand sicher<br />

Das größte Risiko beim<br />

Fliegen ist die Autofahrt<br />

zum Flughafen.<br />

* Forsa-Umfrage. Befragt<br />

wurden 1004 repräsentativ<br />

ausgewählte Bundesbürger<br />

vom 30. April bis<br />

2. Mai <strong>2008</strong>.<br />

22<br />

Fliegen ist die sicherste Art des Reisens: Bei keinem anderen Verkehrsmittel<br />

ereignen sich weniger Unfälle pro Passagierkilometer. Was nicht daran liegt,<br />

dass im Luftverkehr keine Fehler passieren. Sondern daran, dass Fehlentscheidungen<br />

systematisch erfasst und ausgewertet werden, um ähnliche Fälle<br />

in Zukunft zu verhindern. Auch die <strong>DFS</strong> schreibt Sicherheit ganz groß.<br />

Es ist paradox: Jahr für Jahr ereignen<br />

sich in Deutschland mehr als 300.000<br />

schwere Verkehrsunfälle, bei denen weit<br />

über 400.000 Menschen verletzt oder<br />

getötet werden. Und dennoch fühlen sich<br />

einer Umfrage* zufolge mehr als 40 Prozent<br />

der <strong>Deutsche</strong>n im Auto am sichersten.<br />

Ein Viertel nennt die Bahn, weniger<br />

als ein Fünftel das Flugzeug. Dabei ist es<br />

genau umgekehrt: Bei keinem anderen<br />

Verkehrsmittel ereignen sich weniger Unfälle<br />

pro Person und Kilometer als beim<br />

Flugzeug.<br />

Ein mulmiges Gefühl beim Start? Wer an<br />

einem deutschen Flughafen in ein Flugzeug<br />

steigt, hat dazu wirklich keinen<br />

Grund. Nicht nur, dass es <strong>2008</strong> in<br />

Deutschland erneut keinen einzigen<br />

schweren Unfall im Luftverkehr gab.<br />

Auch die Zahl der Luftfahrzeugannäherungen,<br />

die von einer unabhängigen Expertengruppe<br />

untersucht werden, liegt<br />

auf konstant niedrigem Niveau (siehe<br />

Seite 25). Wie sicher das Fliegen nicht<br />

nur in Deutschland, sondern in ganz Europa<br />

ist, belegen Jahr für Jahr die Statistiken<br />

der International Air Transport Association:<br />

Danach gehört Europa zu den<br />

sichersten Regionen im Luftverkehr.<br />

Ob er schnell oder langsam fährt, ob er<br />

drängelt oder ausreichend Abstand zum<br />

Vordermann lässt – all das liegt beim Autoverkehr<br />

weitgehend im Ermessen des<br />

Fahrers. Nicht so im Luftverkehr: Alle<br />

Flüge nach Instrumentenflugregeln finden<br />

unter der Kontrolle der Fluglotsen statt.<br />

Ob Start, Landung oder Überflug – die<br />

Fluglotsen der <strong>DFS</strong> sorgen dafür, dass<br />

alle Flugzeuge im deutschen Luftraum<br />

ausreichend Abstand zueinander halten.<br />

In der Vertikalen muss der Mindestabstand<br />

zwischen zwei Flugzeugen 1.000<br />

Fuß (rund 300 Meter) betragen. In der<br />

Horizontalen sind, je nach Flugzeugtyp,<br />

zwischen drei und acht nautische Meilen<br />

(5,6 bis 14,8 Kilometer) vorgeschrieben.<br />

Im Landeanflug, wenn die Lotsen die<br />

Flugzeuge wie an einer Perlenkette aufgereiht<br />

zum Flughafen führen, beträgt<br />

der Mindestabstand drei nautische Meilen.<br />

An einzelnen Flughäfen sind es, je<br />

nach zugelassenem Verfahren, immer<br />

noch mindestens zwei bzw. zweieinhalb<br />

nautische Meilen (3,7/4,6 Kilometer).<br />

Fährt ein Autofahrer zu dicht auf, hat das<br />

– wenn er nicht gerade in eine Abstandskontrolle<br />

gerät oder der Vordermann<br />

plötzlich bremst – in aller Regel keine


Konsequenzen. Im Luftverkehr dagegen<br />

schon: Jede Unterschreitung des Mindestabstands<br />

in der Luft, jede potenziell<br />

gefährliche Situation am Boden wird erfasst<br />

und analysiert. Dies ist die Aufgabe<br />

des <strong>DFS</strong>-Sicherheitsmanagements, das<br />

unternehmensweit für die Themen Safety<br />

und Security – also für die Sicherheit des<br />

Luftverkehrs ebenso wie für den Schutz<br />

des Unternehmens – zuständig ist.<br />

Staffelungsunterschreitungen<br />

Wird der vorgeschriebene Mindestabstand<br />

zwischen zwei Flugzeugen im Instrumentenflug<br />

unterschritten, spricht<br />

man von einer Staffelungsunterschreitung.<br />

Ihre Zahl hat mit den Verkehrszahlen<br />

zugenommen: <strong>2008</strong> wurden insgesamt<br />

350 Staffelungsunterschreitungen<br />

im deutschen Luftraum registriert – 25<br />

Prozent mehr als im Vorjahr und zweieinhalb<br />

mal so viele wie im Jahr 2001.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass das Fliegen<br />

unsicherer geworden ist. Für die<br />

langfristige Zunahme der Staffelungsunterschreitungen<br />

gibt es zwei Hauptursachen.<br />

Zum einen wurde eine technische<br />

Neuerung eingeführt: Im Unterschied zu<br />

früher unterstützt heute das automati-<br />

sche Kollisionswarnsystem STCA („Short<br />

Term Conflict Alert“) die Lotsen bei der<br />

Erkennung möglicher Konflikte. Das<br />

STCA wurde im Laufe der Jahre technisch<br />

immer weiter verbessert. Dadurch<br />

ist es heute in der Lage, selbst minimale<br />

Unterschreitungen der Mindestabstände<br />

festzustellen. Zum anderen ist das Meldebewusstsein<br />

der Lotsen im Laufe der<br />

Jahre ständig gestiegen.<br />

Fliegen etwa zwei Flugzeuge bei einem<br />

vorgegebenen Abstand von fünf nautischen<br />

Meilen nur 4,9 nautische Meilen<br />

entfernt aneinander vorbei, wäre das früher<br />

auf dem Radarbildschirm vielleicht<br />

gar nicht aufgefallen. Heute wird jede<br />

noch so kleine Staffelungsunterschreitung<br />

automatisch erfasst – auch wenn<br />

der Lotse die Maschinen jederzeit unter<br />

Kontrolle hatte und die Sicherheit niemals<br />

gefährdet war. Außerdem sind die<br />

Abstände bewusst groß gewählt. Selbst<br />

wenn die beiden Flugzeuge nicht fünf,<br />

sondern „nur“ 4,5 nautische Meilen Abstand<br />

hätten, wären sie immer noch gut<br />

acht Kilometer voneinander entfernt.<br />

Ein Viertel der Staffelungsunterschreitungen,<br />

die die <strong>DFS</strong> im Jahr <strong>2008</strong> erfasst<br />

Mit Hilfe technischer Systeme<br />

lassen sich selbst<br />

minimale Unterschreitungen<br />

der Sicherheitsabstände<br />

registrieren.<br />

23


Die Zahl der Staffelungsunterschreitungen<br />

ist<br />

eine wichtige Informationsquelle<br />

für die <strong>DFS</strong>.<br />

Die <strong>DFS</strong> sorgt nicht nur in<br />

der Luft, sondern auch<br />

am Boden für Sicherheit.<br />

24<br />

hat, lagen im Verantwortungsbereich der<br />

Piloten. Drei Viertel – insgesamt 262 –<br />

waren der <strong>Flugsicherung</strong> zuzurechnen.<br />

Von ihnen wurde jede einzelne vom Sicherheitsmanagement<br />

der <strong>DFS</strong> eingehend<br />

analysiert. Mittels eines Punktesystems<br />

wird außerdem der Anteil der <strong>DFS</strong><br />

am Zustandekommen bewertet: Je geringer<br />

der Konflikt aktiv durch die <strong>Flugsicherung</strong><br />

gelöst wird, desto signifikanter ist<br />

die Staffelungsunterschreitung. Die Ergebnisse<br />

für <strong>2008</strong>: „Nicht signifikant“<br />

waren 166 Staffelungsunterschreitungen.<br />

91 fielen in die Kategorie „signifikant“,<br />

und fünf waren „sehr signifikant“.<br />

Durch die Untersuchung jeder noch so<br />

kleinen Unterschreitung der Mindeststaffelung<br />

ist es frühzeitig möglich, Sicherheitslücken<br />

im Gesamtsystem aufzuspüren<br />

und zu schließen. Zum Beispiel in der<br />

<strong>DFS</strong>-Niederlassung Karlsruhe, von der<br />

ein Großteil des oberen Luftraums kontrolliert<br />

wird. Nachdem dort 2006 eine<br />

deutliche Zunahme der Staffelungsunterschreitungen<br />

der Kategorien „Signifikant“<br />

und „Sehr signifikant“ aufgefallen war,<br />

wurde ein „Safety Action Plan“ mit zahl-<br />

reichen Maßnahmen zur Erhöhung des<br />

Sicherheitsniveaus verabschiedet. So<br />

konnte die Gesamtzahl der Vorfälle in<br />

Karlsruhe in den Folgejahren trotz gestiegenen<br />

Verkehrsaufkommens um mehr<br />

als 40 Prozent reduziert werden.<br />

Runway Incursions<br />

Für die Sicherheit des Luftverkehrs sind<br />

die Fluglotsen der <strong>DFS</strong> auch dann verantwortlich,<br />

wenn das Flugzeug noch gar<br />

nicht in der Luft ist. Startende, landende,<br />

rollende Flugzeuge – all das muss so koordiniert<br />

werden, dass auch am Boden<br />

ein höchstmögliches Maß an Sicherheit<br />

herrscht. Deshalb erteilen die Lotsen der<br />

<strong>DFS</strong> nicht nur die Freigabe zu Start oder<br />

Landung, sondern übernehmen im Tower<br />

auch die Kontrolle des Rollverkehrs.<br />

Eine Runway Incursion liegt nach offizieller<br />

Definition dann vor, wenn sich ein<br />

Flugzeug, ein Fahrzeug oder eine Person<br />

fälschlicherweise in einem Bereich befindet,<br />

der für Start oder Landung eines<br />

Luftfahrzeugs vorgesehen ist – wenn<br />

also ein Flugzeug versehentlich eine aktive<br />

Startbahn quert oder ein Follow-Me-


Fahrzeug es versäumt, rechtzeitig die<br />

Piste zu räumen. Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob dadurch anderer Verkehr gefährdet<br />

wird oder nicht.<br />

Ebenso wie die Staffelungsunterschreitungen<br />

werden auch die Runway Incursions<br />

von der <strong>DFS</strong> erfasst und gründlich<br />

analysiert. 103 solcher Zwischenfälle<br />

verzeichnete die <strong>DFS</strong> im Jahr <strong>2008</strong>.<br />

Rund 70 Prozent sind auf Verhalten des<br />

Piloten zurückzuführen – der zum Beispiel<br />

den Anweisungen des Fluglotsen,<br />

auf seinem Weg zum Abstellplatz vor einer<br />

Piste anzuhalten, nicht folgt. 15 Prozent<br />

der Fälle sind ursächlich der <strong>DFS</strong> zuzuschreiben.<br />

Und weitere 15 Prozent<br />

wurden verursacht, weil sich zum Beispiel<br />

Fahrzeuge ohne Erlaubnis der Fluglotsen<br />

auf der Piste bewegten.<br />

Um die Sicherheit an den Flughäfen zu<br />

erhöhen, hat die <strong>DFS</strong> lokale Runway Safety<br />

Teams gegründet. Ihre Aufgabe ist<br />

es, vor Ort den Ursachen von Runway Incursions<br />

auf den Grund zu gehen. Die<br />

sind oft ganz banal. Am Flughafen Bremen<br />

etwa stellte sich heraus, dass die<br />

Zunahme der Runway Incursions auf eine<br />

neu angebrachte Rollhaltemarkierung zurückzuführen<br />

war, die von den Piloten immer<br />

wieder übersehen wurde. Inzwischen<br />

trägt die Markierung auffälligere Farben<br />

und ist deshalb besser sichtbar. Seit<br />

2007 wird die Arbeit der örtlichen Runway<br />

Safety Teams <strong>DFS</strong>-weit von einem<br />

„Runway Safety Committee“ koordiniert.<br />

Luftfahrzeugannäherungen<br />

Wie ist es um die Sicherheit im Luftverkehr<br />

bestellt? Dies ist keine Frage der Interpretation,<br />

sondern die Angelegenheit<br />

von Experten. Um das Sicherheitsniveau<br />

beurteilen zu können, wurde die Aircraft<br />

Proximity Evaluation Group (APEG) ge-<br />

gründet – eine unabhängige Expertengruppe,<br />

die sich aus Vertretern der Fluggesellschaften,<br />

der Allgemeinen Luftfahrt,<br />

der Luftwaffe und der<br />

<strong>Flugsicherung</strong> zusammensetzt. Unter der<br />

Verantwortung des Bundesverkehrsministeriums<br />

untersucht die APEG alle Vorfälle,<br />

die von Flugzeugbesatzungen und<br />

Fluglotsen als sicherheitsrelevant gemeldet<br />

werden – die Fälle also, bei denen<br />

mindestens einer der Beteiligten sich gefährdet<br />

fühlte beziehungsweise die Sicherheit<br />

gefährdet sah. Diese so genannten<br />

Luftfahrzeugannäherungen werden<br />

analysiert und hinsichtlich Verursacher<br />

und Gefährdungspotenzial bewertet.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> untersuchte die APEG insgesamt<br />

41 Luftfahrzeugannäherungen.<br />

Drei davon stuften die Experten in die Kategorie<br />

B „Sicherheit nicht gewährleistet“<br />

ein, ein Fall fiel in die Kategorie A „unmittelbare<br />

Gefährdung“. Bei der Mehrzahl<br />

der Vorfälle lag entweder keine Gefahr<br />

vor, oder aber das Risiko konnte wegen<br />

fehlender oder widersprüchlicher Informationen<br />

nicht ermittelt werden. In die<br />

Verantwortung der <strong>DFS</strong> fiel nach Einschätzung<br />

der Expertengruppe nur ein<br />

Fall der Kategorie B.<br />

Die langfristige Entwicklung der APEG-<br />

Zahlen macht deutlich, dass sich das Sicherheitsniveau<br />

im Luftverkehr immer<br />

weiter verbessert hat. Obwohl das Verkehrsaufkommen<br />

im Jahr 1975 weniger<br />

als ein Viertel des heutigen betrug, stufte<br />

die APEG seinerzeit 210 Luftfahrzeugannäherungen<br />

in die Kategorien A und B<br />

ein. Heute gibt es rund 3,15 Millionen<br />

Flüge im deutschen Luftraum. Die APEG-<br />

Zahlen dagegen sind deutlich gesunken.<br />

Seit 2003 liegt die Zahl der Luftfahrzeugannäherungen<br />

in den Kategorien A und B<br />

im einstelligen Bereich.<br />

Eine unabhängige Expertengruppe<br />

bewertet jede<br />

Luftfahrzeugannäherung.<br />

25


2009…<br />

…hat genauso begonnen, wie das Jahr <strong>2008</strong> zu Ende ging: Mit einem Rückgang<br />

der Verkehrszahlen und einem dicken Minus bei der Luftfracht. Im Statistikteil<br />

haben wir die wichtigsten Informationen zum Luftverkehr zusammengestellt.<br />

Damit Sie auf einen Blick sehen können, wie sich Passagierzahlen und Luft-<br />

frachtumschlag verändert haben, wie sich die Flughäfen entwickeln und wohin<br />

sich die Verkehrsströme verlagern. Und natürlich, wie es um die Pünktlichkeit<br />

und vor allem um die Sicherheit im Luftverkehr bestellt ist.


Luftverkehr in Deutschland<br />

Statistiken <strong>2008</strong><br />

27


28<br />

Verkehrsentwicklung im 20-Jahres-Vergleich<br />

IFR-Flugbewegungen in Mio.<br />

Kontrollierte<br />

Flüge in Mio.<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

3.10.1990<br />

<strong>Deutsche</strong> Einheit<br />

17.1.1991<br />

2. Golfkrieg<br />

1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 <strong>2008</strong><br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Stagnation an Deutschlands Himmel: Fünf Jahre lang wuchs der Luftverkehr hierzulande mit durchschnittlich fünf Prozent. <strong>2008</strong> verharrte er<br />

bei nur noch 1,1 Prozent: Die Fluglotsen der <strong>DFS</strong> kontrollierten insgesamt 3.149.591 IFR-Bewegungen (IFR=Flüge nach Instrumentenflugregeln).<br />

Abgeschwächt hat sich diese Entwicklung insbesondere seit September als Folge der sich verschärfenden Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />

In den ersten drei Quartalen des Jahres hatte der Verkehr noch um drei Prozent zugelegt.<br />

Verkehrsreichste Zeiten 2005–<strong>2008</strong><br />

März 2000<br />

Ende des<br />

New-Economy-Booms<br />

August 1998<br />

Russlandkrise<br />

11.9.2001<br />

Terroranschläge<br />

in USA<br />

20.3.2003<br />

3. Golfkrieg<br />

1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 <strong>2008</strong><br />

1,465 1,649 1,914 2,034 2,215 2,459 2,561 2,548 2,866 3,115 3,150<br />

Verkehrsreichster Tag Verkehrsreichster Monat<br />

2005 16. September 9.484 Flüge Juli 264.745 Flüge<br />

2006 10. Juli 10.137 Flüge Juli 277.068 Flüge<br />

2007 14. September 10.178 Flüge Juli 287.540 Flüge<br />

<strong>2008</strong> 27. Juni 10.466 Flüge September 287.769 Flüge<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Verändertes Reiseverhalten: In den vergangenen sieben Jahren hatte sich stets der Juli als verkehrsreichster Monat erwiesen. Und ebenso<br />

verlässlich ereignete sich der verkehrsreichste Tag im September, abgesehen vom Fußball-WM-Sommer 2006. Beide Kontinuitäten hob das<br />

vergangene Jahr auf. Die Tage, an denen die deutsche <strong>Flugsicherung</strong> mehr als 10.000 Flüge kontrollierte, fielen übrigens ausschließlich in<br />

die Monate zwischen Mai und September.


Monatliche Verkehrsentwicklung im Vier-Jahres-Vergleich<br />

IFR-Flugbewegungen in Tausend<br />

310<br />

290<br />

270<br />

250<br />

230<br />

210<br />

190<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

2005 2006 2007<br />

Ein Blick auf die monatlich verteilte Aufschlüsselung zeigt: Die weltweite Banken- und Finanzkrise, die seit September auf die Realwirtschaft<br />

übergegriffen hat, wird durch rückläufige Verkehrszahlen widergespiegelt. Seit Oktober liegt die Zahl der Flugbewegungen unter der des jeweiligen<br />

Vorjahresmonats. In den Vorjahren hatten sich die Verkehrssteigerungen stets gleichmäßig über alle Monate hinweg verteilt.<br />

<strong>2008</strong><br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Entwicklung der Verkehrssegmente 2005–<strong>2008</strong><br />

Verkehrsaufkommen in Tsd. und Anteile am jeweiligen Jahresverkehrsaufkommen in Prozent<br />

Jahresverkehrsaufkommen in Tausend<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

25,8 %<br />

738<br />

25,8 %<br />

768<br />

25,8 %<br />

804<br />

25,9 %<br />

815<br />

25,8 %<br />

738<br />

25,8 %<br />

768<br />

Einflüge Ausflüge<br />

2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

25,8 %<br />

804<br />

25,9 %<br />

815<br />

33,7 %<br />

967<br />

34,3 %<br />

1.024<br />

34,8 %<br />

1.083<br />

35,0 %<br />

1.104<br />

14,8 %<br />

423<br />

innerdeutsch<br />

14,2 %<br />

422<br />

13,6 %<br />

424<br />

Überflüge innerdeutsch<br />

13,2 %<br />

417<br />

Ein-/Ausflug<br />

Überflug<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Mit 1,1 Prozent wuchs der Luftverkehr insgesamt im Jahr <strong>2008</strong>. Wesentlichen Anteil an dieser Steigerung haben die Flüge, die lediglich über<br />

Deutschland hinweggehen: Überflüge machen inzwischen 35 Prozent des gesamten Flugverkehrs aus. Der Anteil der innerdeutschen Flüge<br />

nahm hingegen weiter ab und lag mit 13,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt.<br />

29


30<br />

Flüge mit internationalem Ziel<br />

Regionale Verteilung<br />

Amerika 5,0 %<br />

Asien 6,2 %<br />

Afrika 6,5 %<br />

Top-20-Destinationen<br />

Flüge in Tausend<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Spanien<br />

82.720<br />

Europa (ohne<br />

Deutschland)<br />

82,3 %<br />

90 30%<br />

10,1 %<br />

9,4 % 9,2 % 9,0 %<br />

6,2 %<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

5,1 %<br />

4,8 %<br />

Großbritannien<br />

77.068<br />

Frankreich<br />

74.668<br />

Italien<br />

73.259<br />

Österreich<br />

50.944<br />

Schweiz<br />

41.839<br />

Türkei<br />

38.976<br />

USA<br />

29.827<br />

Polen<br />

26.957<br />

Niederlande<br />

26.724<br />

Russland<br />

20.958<br />

Zahl der Starts und Anteil an der Gesamtzahl der Starts (in %)<br />

Die Zahl der Flüge, die von Deutschland aus in ein anderes Land<br />

abheben, hat sich in den vergangenen fünf Jahren um rund<br />

148.000 erhöht: auf über 813.000 im Jahr <strong>2008</strong>. Verschiebungen<br />

bei der kontinentalen Verteilung haben sich in dieser Zeitspanne<br />

nur im Kleinen ergeben. Prozentual betrachtet nahmen<br />

die Anteile europäischer Ziele leicht ab (2003: 83,7 Prozent;<br />

<strong>2008</strong>: 82,3 Prozent), während Flüge nach Asien zulegten (2003:<br />

4,6 Prozent; <strong>2008</strong>: 6,2 Prozent).<br />

Diese Grafik gibt lediglich Auskunft über Direktverbindungen,<br />

also das nächste Ziel eines startenden Flugzeugs. Dieses kann<br />

das Reiseziel des Passagiers sein, es kann sich aber auch um<br />

einen Umsteigeflughafen auf dem Reiseweg handeln.<br />

Kontinent Anzahl Direktflüge<br />

Afrika 52.869<br />

Amerika 40.669<br />

Asien 50.429<br />

Europa 669.407<br />

Schweden<br />

19.447<br />

Belgien<br />

19.004<br />

Dänemark<br />

19.004<br />

Griechenland<br />

18.300<br />

Tschechien<br />

13.601<br />

Ungarn<br />

11.337<br />

Portugal<br />

10.767<br />

Rumänien<br />

9.993<br />

Norwegen<br />

9.918<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

3,7 % 0%<br />

3,3 % 3,3 %<br />

5%<br />

2,6 %<br />

2,4 % 2,3 % 2,3 % 2,2 %<br />

-5%<br />

1,7 %<br />

1,4 % 1,3 %<br />

1,2 % 1,2 %<br />

Veränderung zum Vorjahr (in %)<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Spanien ist nach wie vor das Flugziel Nummer eins. Jeder zehnte Flug, der <strong>2008</strong> von Deutschland ins Ausland startete, hatte einen Flughafen<br />

auf dem spanischen Festland, auf den Balearen oder auf den Kanarischen Inseln zum Ziel. Allerdings ging die Zahl der Flüge um 4,4 Prozent<br />

zurück. Einbußen gab es auch bei anderen Flugzielen, allen voran Italien (-8,5 Prozent), Ungarn (-4,7 Prozent) und Griechenland (-4 Prozent).<br />

Andere Länder dagegen verzeichneten zweistellige Zuwachsraten: Vor allem Flüge in Richtung Rumänien (+30,6 Prozent), Norwegen<br />

(+13,8 Prozent) und Polen (+11,8 Prozent) legten zu.


Allianzen und Low-Cost-Carrier 2002–<strong>2008</strong><br />

Flüge in Tausend<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

41,2 %<br />

5,8 %<br />

53,0 %<br />

39,4 %<br />

11,3 %<br />

49,3 %<br />

41,5 %<br />

14,0 %<br />

44,5 %<br />

2002 2003 2004 2005<br />

oneworld SkyTeam Star Alliance Low-Cost-Carrier übrige<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Das Wachstum der Low-Cost-Carrier ist ins Stocken geraten. Zwar ging <strong>2008</strong> fast ein Viertel aller Flugbewegungen im deutschen Luftraum<br />

auf Billigflieger wie Ryanair, Easyjet oder Germanwings zurück – so viele wie nie zuvor. Doch der Anteil der Low-Cost-Flüge stieg nur noch<br />

geringfügig an. Zum Vergleich: Zwischen 2002 und 2003 hatte sich ihr Anteil am Gesamtverkehr fast verdoppelt. In Europa sind insgesamt<br />

rund 40 Billigflieger aktiv. Die drei großen Luftfahrtallianzen – Star Alliance, SkyTeam und oneworld – konnten ihre Position <strong>2008</strong> behaupten.<br />

Der Anteil der Airlines, die weder einer Allianz angehören noch sich als Low-Cost-Carrier präsentieren, geht dagegen zurück.<br />

Flugzeugtypen<br />

Regionaljets<br />

21,7 %<br />

Airbus 30,4 %<br />

Sonstige 11,0 %<br />

Boeing<br />

36,9 %<br />

43,1 %<br />

15,5 %<br />

41,4 %<br />

46,0 %<br />

19,1 %<br />

2006<br />

34,9 %<br />

46,2 %<br />

22,5 %<br />

2007<br />

31,3 %<br />

46,2 %<br />

24,1 %<br />

<strong>2008</strong><br />

29,7 %<br />

Etwa die Hälfte des Flugverkehrs in Deutschland entfällt auf nur<br />

zwei Flugzeugmodelle: An der Spitze liegen die verschiedenen Versionen<br />

der B737, gefolgt von der A320-Familie von Airbus, zu der<br />

auch die verwandten Modelle A319 und A321 gehören. Insgesamt<br />

konnte der europäische Flugzeughersteller seinen Anteil an den<br />

Flugbewegungen erstmals auf mehr als 30 Prozent steigern. Allerdings<br />

behauptet Boeing mit gut einem Drittel weiterhin die Spitzenposition.<br />

Sechs der zehn Flugzeugtypen mit den meisten<br />

Flugbewegungen sind Regionaljets. Die kleinen Maschinen werden<br />

vor allem im Zubringerverkehr sowie auf kurzen oder wenig ausgelasteten<br />

Routen eingesetzt. Verglichen mit dem Vorjahr ging ihr<br />

Anteil leicht zurück.<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Flugzeugtyp Flugbewegungen Flugzeugtyp Flugbewegungen<br />

Boeing B 737 809.455 Fokker F 27/50/70/100 101.460<br />

Airbus A 319/320/321 796.398 Embraer RJ 120/135/145/170/190 92.143<br />

Canadair CRJ 100/200/700/900 207.409 Aeritalia ATR 42/72 76.806<br />

British Aerospace Bae 146, RJ 85/100 154.059 Boeing B 757 68.808<br />

Boeing B 747 101.751 De Havilland DHC-8-100/200/300/400 64.070<br />

31


IFR-Starts und -Landungen an deutschen Flughäfen 2005–<strong>2008</strong><br />

Internationale Flughäfen<br />

2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Trend <strong>2008</strong> zum<br />

Vorjahr<br />

Berlin-Schönefeld 50.705 57.773 58.813 62.558 +6,4%<br />

Berlin-Tegel 141.831 139.025 150.385 159.411 +6,0%<br />

Berlin-Tempelhof 26.776 30.873 25.262 19.564 –*<br />

Berlin gesamt 219.312 227.671 234.460 241.533 +3,0%<br />

Bremen 35.556 34.219 38.971 40.290 +3,4%<br />

Dresden 29.377 29.795 29.336 30.169 +2,8%<br />

Düsseldorf 198.634 214.036 226.610 227.433 +0,4%<br />

Erfurt 8.198 7.883 7.930 8.784 +10,8%<br />

Frankfurt/M. 495.328 488.665 492.041 485.535 -1,3%<br />

Hamburg 144.735 157.563 163.123 162.616 -0,3%<br />

Hannover 80.860 80.822 80.258 79.276 -1,2%<br />

Köln/Bonn 154.723 153.358 153.263 142.959 -6,7%<br />

Leipzig/Halle 31.994 36.147 44.313 58.658 +32,4%<br />

München 395.348 407.661 428.523 429.219 +0,2%<br />

Münster/Osnabrück 27.721 28.807 28.321 28.367 +0,2%<br />

Nürnberg 64.591 67.713 69.028 65.818 -4,7%<br />

Saarbrücken 12.400 12.747 12.633 15.618 +23,6%<br />

Stuttgart 146.585 150.595 151.051 147.390 -2,4%<br />

Gesamt 2.045.362 2.097.682 2.159.861 2.163.665 +0,2%<br />

* Der Flughafen Berlin-Tempelhof wurde Ende Oktober <strong>2008</strong> geschlossen. Ein Vergleich ist deshalb nicht möglich.<br />

Regionalflughäfen<br />

2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Trend <strong>2008</strong> zum<br />

Vorjahr<br />

Altenburg-Nobitz 1.630 1.443 1.710 1.590 -7,0%<br />

Augsburg 6.297 6.377 6.194 6.815 +10,0%<br />

Braunschweig 9.355 9.162 10.125 10.421 +2,9%<br />

Dortmund 25.550 27.909 27.556 27.206 -1,3%<br />

Friedrichshafen 11.679 13.344 13.533 14.405 +6,4%<br />

Hahn 27.741 34.429 36.169 36.348 +0,5%<br />

Heringsdorf 1.029 652 590 968 +64,1%<br />

Hof/Plauen 2.809 2.648 2.681 2.401 -10,4%<br />

Ingolstadt/Manching 5.717 6.113 6.522 7.056 +8,2%<br />

Karlsruhe/Baden-Baden 12.632 14.661 15.760 16.654 +5,7%<br />

Kassel-Calden 2.808 3.105 3.793 3.700 -2,5%<br />

Lahr 1.543 1.741 1.742 1.907 +9,5%<br />

Lübeck-Blankensee 6.736 6.694 6.452 5.747 -10,9%<br />

Mannheim 9.384 9.361 9.717 10.602 +9,1%<br />

Memmingen – – 3.335** 7.633 –**<br />

Mönchengladbach 5.423 4.846 5.287 5.478 +3,6%<br />

Neubrandenburg 1.018 1.301 1.870 1.805 -3,5%<br />

Niederrhein 5.458 5.346 7.565 12.703 +67,9%<br />

Paderborn/Lippstadt 21.245 20.466 20.789 18.981 -8,7%<br />

Rostock-Laage 4.982 5.475 5.911 5.153 -12,8%<br />

Schwerin/Parchim 1.307 1.222 1.764 2.781 +57,7%<br />

Westerland/Sylt 4.110 5.070 5.627 5.790 +2,9%<br />

Zweibrücken 2.855 3.514 5.693 6.345 +11,5%<br />

Gesamt 171.308 184.879 200.385 212.489 +6,0%<br />

** Der Flughafen Memmingen wurde im April 2007 in die Statistik aufgenommen. Ein Vergleich ist deshalb nicht möglich.<br />

32<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Trotz der positiven Verkehrsentwicklung an mehr als der Hälfte der internationalen und regionalen Verkehrsflughäfen verharren die Zahlen<br />

insgesamt auf Vorjahresniveau. Leipzig/Halle profitiert von der Inbetriebnahme als europäischer DHL-Hauptumschlagplatz. An den Flughäfen<br />

Saarbrücken und Niederrhein macht sich das erweiterte Engagement von Luxair bzw. Ryanair bemerkbar. (Basis sind alle Starts und Landungen<br />

nach Instrumentenflugregeln. Verbindungen innerhalb Deutschlands sind zweifach gezählt – jeweils als Start- und als Landebewegung.)


Entwicklung der Passagierzahlen in Deutschland<br />

Passagiere (in Mio.)<br />

Luftfracht (in Mio. Tonnen)<br />

180<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Passagiere (in Mio.) Veränderung zum Vorjahreszeitraum (in %)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

Veränderung in %<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Die Wirtschaftskrise hat den Flugverkehr erfasst: Im ersten Halbjahr wurden <strong>2008</strong> in Deutschland noch mehr Flugpassagiere gezählt als im<br />

Vorjahr. Seit August jedoch liegen die Passagierzahlen unter denen des Vorjahres. Basis für die Auswertung sind die Ein- und Aussteiger an<br />

27 vom Statistischen Bundesamt ausgewählten Flughäfen (Umsteigen wird dabei als Ein- und Aussteigen gezählt). Da seit 2003 zusätzliche<br />

Flughäfen in die Erhebung aufgenommen wurden, wurden die Veränderungsraten auf Basis der jeweils vergleichbaren Flughäfen berechnet.<br />

Entwicklung des Luftfrachtumschlags in Deutschland<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Luftfracht (in Mio. Tonnen) Veränderung zum Vorjahreszeitraum (in %)<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Auch bei der Luftfracht macht sich die Krise bemerkbar. Nach zum Teil zweistelligen Steigerungsraten im ersten Halbjahr lagen die Frachtmengen<br />

im November und vor allem im Dezember <strong>2008</strong> deutlich unter denen des Vorjahres. Basis für diese Auswertung ist die Ein- und Ausladung<br />

an 27 vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ausgewählten Flughäfen. Da seit 2003 zusätzliche Flughäfen in die Erhebung aufgenommen<br />

wurden, wurden die Veränderungsraten auf Basis der jeweils vergleichbaren Flughäfen berechnet.<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

Veränderung in %<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

33


34<br />

Passagier- und Frachtentwicklung weltweit<br />

Veränderung in Prozent<br />

20<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

5,9<br />

4,5 3,3 3,7<br />

Quelle: IATA<br />

Fracht 1/08 2/08 3/08 4/08 5/08 6/08 7/08 8/08 9/08 10/08 11/08 12/08<br />

Afrika + 13,8 % - 11,3 % - 22,6 % - 12,8 % - 6,5 % - 1,9 % + 7,0 % - 2,3 % + 1,5 % + 3,0 % + 2,2 % - 8,0 %<br />

Asien/Pazifik + 6,5 % + 1,6 % + 1,7 % - 2,8 % - 0,5 % - 4,8 % - 6,5 % - 6,8 % - 10,6 % - 11,0 % - 16,9 % - 26,0 %<br />

Europa + 0,4 % + 7,8 % + 1,9 % + 2,9 % + 1,4 % + 0,7 % - 1,2 % - 0,9 % - 6,8 % - 5,4 % - 11,0 % - 21,2 %<br />

Lateinamerika + 3,9 % - 1,5 % - 15,2 % - 12,7 % - 13,2 % - 12,7 % - 11,7 % - 13,2 % - 14,6 % - 11,4 % - 15,7 % - 23,7 %<br />

Naher Osten + 11,6 % + 16,0 % + 15,2 % + 15,8 % + 10,7 % + 12,1 % + 12,9 % + 11,4 % + 5,0 % + 1,0 % - 1,6 % - 9,2 %<br />

Nordamerika + 2,4 % + 12,1 % + 8,8 % + 6,0 % + 4,6 % + 4,0 % + 4,4 % + 0,8 % - 6,0 % - 7,6 % - 14,4 % - 22,2 %<br />

Der Rückgang des weltweiten Frachtverkehrs hat sich zum Ende des Jahres <strong>2008</strong> beschleunigt: Im Dezember wurden 22,6 Prozent weniger<br />

Frachttonnenkilometer gezählt als im Vorjahresmonat. Der asiatisch-pazifische Raum verzeichnet seit April ein geringeres Frachtaufkommen<br />

als im Vorjahr. In Europa setzte der Rückgang im Juli ein, in Nordamerika im September. Auch die Passagierzahlen sind rückläufig.<br />

Zukünftige IFR-Verkehrsentwicklung (Prognose)<br />

Verkehrszahlen in Mio.<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0<br />

4,3<br />

Januar<br />

9,2<br />

Februar<br />

5,8<br />

März<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Europa Deutschland<br />

3<br />

April<br />

6<br />

1,3<br />

Mai<br />

2015<br />

Quelle: EUROCONTROL<br />

Die europäische <strong>Flugsicherung</strong>sbehörde EUROCONTROL geht davon aus, dass 2009 die Flugbewegungen in Deutschland nach sechs Jahren<br />

kontinuierlichen Wachstums auf das Niveau von 2006 zurückgehen. Der hier angegebene Mittelwert zeigt das mittlere von insgesamt<br />

drei Vorhersageszenarien. So erwartet EUROCONTROL im besten Fall für 2009 einen Rückgang von 0,9 Prozent, im pessimistischsten<br />

Szenario beträgt das Minus 9,1 Prozent.<br />

3,8<br />

-0,8<br />

Passagierkilometer Frachttonnenkilometer<br />

9,6<br />

9,7<br />

10,1<br />

Juni<br />

10,5<br />

3,0 3,0 3,2 3,3<br />

1,9<br />

-1,9<br />

Juli<br />

1,3<br />

-2,7<br />

August<br />

10,9<br />

-2,9<br />

-7,7<br />

September<br />

-1,3<br />

-7,9<br />

Oktober<br />

-13,5<br />

-4,6 -4,6<br />

November<br />

11,3<br />

Dezember<br />

-22,6<br />

11,7<br />

3,4 3,5 3,6<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Europa - 4,9 % + 1,5 % + 3,7 % + 4,3 % + 3,4 % + 3,6 % + 3,5 %<br />

Deutschland - 5,0 % + 1,7 % + 3,4 % + 4,2 % + 3,1 % + 3,3 % + 3,2 %


Verkehr und Pünktlichkeit 2005–<strong>2008</strong><br />

FlügeinMio.<br />

Pünktlichkeit der verkehrsreichsten Länder im Vergleich<br />

Verspätungsminuten pro Flug<br />

2,00<br />

1,60<br />

1,20<br />

0,80<br />

0,40<br />

4,0 100 %<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

0<br />

Österreich<br />

2005 2006 2007<br />

IFR-Bewegungen gesamt Anteil der verzögerungsfreien Flüge in Prozent<br />

Schweiz<br />

Türkei<br />

Spanien<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

<strong>2008</strong><br />

Tschechien<br />

Schweden<br />

70 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Mit 3,15 Millionen hat die <strong>DFS</strong> im Jahr <strong>2008</strong> mehr Flüge kontrolliert als je zuvor. In den vergangenen beiden Dekaden hat sich damit der Flugverkehr<br />

mehr als verdoppelt. Leicht gegenläufig entwickelte sich die Pünktlichkeitsrate. Dennoch steuerten die Fluglotsen auch <strong>2008</strong> neun<br />

von zehn Flügen (93,6 Prozent) verzögerungsfrei vom Zeitpunkt des Abhebens bis zur Landung durch den deutschen Luftraum.<br />

1,69<br />

1,27<br />

Deutschland<br />

1,09 1,08<br />

Großbritannien<br />

1,01 0,98<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

76 Sekunden betrug im Jahr <strong>2008</strong> die durchschnittliche ATFM-Verspätung je Flug in Deutschland; der dabei von den <strong>Flugsicherung</strong>en verursachte<br />

Anteil lag bei 32,4 Sekunden. Die Grafik zeigt die ATFM-Verspätungen in den zehn verkehrsstärksten Ländern Europas. Grundlage sind<br />

alle von der CFMU (Central Flow Management Unit) gesteuerten Flüge. Diese zentrale Verkehrsflusssteuerungsstelle von EUROCONTOL koordiniert<br />

länderübergreifend Flüge im Falle schlechten Wetters, bei starkem Verkehrsaufkommen oder Kapazitätsengpässen auf Flughäfen.<br />

0,76<br />

0,55 0,50<br />

90 %<br />

80 %<br />

50 %<br />

20 %<br />

0,17<br />

35


Hinter Paris/Charles-de-Gaulle und knapp vor London/Heathrow belegt der Frankfurter Flughafen auf der Rangliste der verkehrsreichsten europäischen<br />

Airports den zweiten Platz. Mehr als 242.000 Abflüge wurden hier im Jahr <strong>2008</strong> gezählt. Der Münchner Flughafen ist mit mehr<br />

als 214.000 Starts der sechstgrößte in Europa. Um einen Platz verbessert hat sich der Flughafen Düsseldorf: Er nimmt Rang 17 ein. Zu<br />

den verkehrsreichsten Flughäfen Europas gehört auch Palma de Mallorca. Er liegt, noch vor London/Stansted, auf Platz 23.<br />

36<br />

Europas verkehrsreichste Flughäfen <strong>2008</strong><br />

Abflüge<br />

Paris/Charles-de-Gaulle Rang 1<br />

279.988<br />

Frankfurt/Main<br />

2<br />

242.693<br />

London/Heathrow<br />

3<br />

239.280<br />

Madrid/Barajas<br />

4<br />

234.889<br />

Amsterdam<br />

5<br />

220.656<br />

München<br />

6<br />

214.675<br />

Rom/Fiumicino<br />

7<br />

173.326<br />

Barcelona<br />

8<br />

160.743<br />

Wien<br />

9<br />

144.803<br />

Kopenhagen/Kastrup<br />

10<br />

132.097<br />

London/Gatwick 11 132.048<br />

Zürich 12 131.499<br />

Istanbul/Atatürk 13 129.972<br />

Brüssel 14 125.890<br />

Oslo/Gardermoen 15 117.948<br />

Paris/Orly 16 117.089<br />

Düsseldorf 17 113.786<br />

Stockholm/Arlanda 18 111.524<br />

Mailand/Malpensa 19 109.070<br />

Dublin 20 104.106<br />

Europas verkehrsreichste Flughafenpaare <strong>2008</strong><br />

Flüge gesamt<br />

Madrid/Barajas Barcelona<br />

Mailand/Linate Rom/Fiumicino<br />

Paris/Orly Toulouse/Blagnac<br />

Jersey Guernsey<br />

Izmir Istanbul/Atatürk<br />

Oslo/Gardermoen Bergen/Flesland<br />

Trondheim/Vaernes Oslo/Gardermoen<br />

Palma de Mallorca Barcelona<br />

Paris/Orly Nizza<br />

Amsterdam London/Heathrow<br />

Madrid/Barajas Palma de Mallorca<br />

Hamburg München<br />

Stavanger/Sola Oslo/Gardermoen<br />

Düsseldorf München<br />

Rom/Fiumicino Catania<br />

Las Palmas Teneriffa Norte<br />

Makedonia Athen<br />

Köln/Bonn München<br />

Madrid/Barajas Valencia<br />

Berlin-Tegel München<br />

Rang 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Quelle: EUROCONTROL/CFMU<br />

Quelle: EUROCONTROL/CFMU<br />

Zug statt Flug: Anfang <strong>2008</strong> wurde zwischen Madrid und Barcelona eine Hochgeschwindigkeitsstrecke eröffnet, die die Fahrzeit auf weniger<br />

als drei Stunden verkürzt. Infolgedessen ging die Zahl der Flüge, verglichen mit dem Vorjahr, um ein Sechstel zurück. Dennoch gibt es nach<br />

wie vor nirgendwo in Europa mehr Flugverkehr zwischen zwei Städten: Rund 39.400 Flüge wurden <strong>2008</strong> von Madrid nach Barcelona und in<br />

umgekehrter Richtung gezählt. Auf dem zweiten Rang liegt die Strecke Mailand – Rom mit rund 27.300 Flügen. Das Städtepaar Hamburg –<br />

München ist mit rund 15.650 Flügen die meistbeflogene innerdeutsche Verbindung.<br />

39.388<br />

27.316<br />

19.482<br />

18.764<br />

18.731<br />

18.338<br />

17.849<br />

17.840<br />

16.998<br />

16.959<br />

15.979<br />

15.643<br />

15.556<br />

15.430<br />

15.109<br />

14.829<br />

14.699<br />

14.676<br />

14.641<br />

14.429


Gründe für Verspätungen (Abflüge)<br />

Europa<br />

Fluggesellschaften<br />

54%<br />

Fluggesellschaften<br />

48%<br />

Deutschland (Abflüge international)<br />

Flughafen Paris/Charles-de-Gaulle<br />

Fluggesellschaften 57%<br />

Flughäfen 20%<br />

Wetter 6%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 9%<br />

Security 5%<br />

Sonstige 3%<br />

Flughafen Madrid/Barajas<br />

Fluggesellschaften 69%<br />

Flughäfen 15%<br />

Wetter 5%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 7%<br />

Security 2%<br />

Sonstige 2%<br />

Flughafen Amsterdam<br />

Fluggesellschaften 59%<br />

Flughäfen 17%<br />

Wetter 8%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 13%<br />

Security 2%<br />

Sonstige 1%<br />

Sonstige 3%<br />

Flugsicherheit 3%<br />

(Security)<br />

Flughäfen 17%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 13%<br />

Sonstige 2%<br />

Wetter 10%<br />

Flugsicherheit 6%<br />

(Security)<br />

Flughäfen 19%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 15%<br />

Wetter 10%<br />

Auf der Suche nach Ursachen von Verspätungen in<br />

Europa haben sich die AEA (Association of European<br />

Airlines) und die CODA in der so genannten enhanced<br />

CODA (eCODA) zusammengeschlossen.<br />

eCODA sammelt von rund 70 IATA-Airlines Daten<br />

über deren Pünktlichkeit. Die Piloten melden ihrer<br />

Company die eingetretene Verzögerung und ordnen<br />

dieser nach bestem Wissen eine Ursache zu. Die<br />

Analyse ergibt so eine erste Übersicht der Ursachen<br />

von Verzögerungen.<br />

Die so ermittelten Daten beziehen sich immer auf<br />

den gesamten Flug und lassen sich nicht auf einzelne<br />

Länder aufschlüsseln. Das heißt: Die zum Beispiel für<br />

internationale Abflüge in Deutschland dargestellten<br />

Verzögerungen müssen nicht in Deutschland entstanden<br />

sein. Gleiches gilt für die Auswertung der<br />

Verspätungsgründe an einzelnen Flughäfen.<br />

Deutschland<br />

(Abflüge innerdeutsch)<br />

Fluggesellschaften<br />

52%<br />

Flughafen Frankfurt/Main<br />

Fluggesellschaften 47%<br />

Flughäfen 20%<br />

Wetter 10%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 11%<br />

Security 11%<br />

Sonstige 1%<br />

Flughafen London/Heathrow<br />

Fluggesellschaften 48%<br />

Flughäfen 34%<br />

Wetter 7%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 8%<br />

Security 2%<br />

Sonstige 1%<br />

Flughafen München<br />

Fluggesellschaften 47%<br />

Flughäfen 23%<br />

Wetter 11%<br />

<strong>Flugsicherung</strong>en 12%<br />

Security 6%<br />

Sonstige 1%<br />

Sonstige 2%<br />

Flugsicherheit<br />

(Security) 6%<br />

Flughäfen 15%<br />

<strong>Flugsicherung</strong><br />

(<strong>DFS</strong>) 7%<br />

Wetter 18%<br />

Quelle: EUROCONTROL/eCODA<br />

37


Larnaca (Sizilien), Heraklion (Kreta) und Teneriffa Sur: Drei Inselflughäfen führen <strong>2008</strong> die Rangliste der Airports mit den größten Abflugverspätungen<br />

an. London/Heathrow, im Vorjahr noch auf dem ersten Platz, konnte sich auf den achten Rang verbessern. Ebenfalls nicht gerade<br />

pünktlich sind drei der übrigen Londoner Flughäfen: Luton, Gatwick sowie der vor allem von Business-Fliegern genutzte City-Airport gehören<br />

erneut zu den 20 verspätungsreichsten Flughäfen. Die Verantwortung dafür muss nicht in jedem Fall beim Flughafen liegen: Die Verspätung<br />

kann auch auf Probleme bei den Airlines, ungünstiges Wetter oder andere Faktoren zurückzuführen sein. Basis dieser Auswertung sind Flughäfen<br />

mit mindestens 12.000 Starts pro Jahr.<br />

24,2 Minuten betrug <strong>2008</strong> die durchschnittliche Verspätung eines Fluges von Genf nach London/Gatwick. Das ist der schlechteste Wert innerhalb<br />

Europas. Nicht viel besser sieht es bei der Verbindung zwischen Malaga nach London/Gatwick und bei Flügen von Dublin, Madrid/Barajas<br />

und Rom/Fiumicino nach London/Heathrow aus. Hier liegt die Verspätung im Schnitt zwischen 22,5 und 19,9 Minuten. In der Rangfolge der<br />

Abflugverspätungen spiegelt sich wider, was schon die Grafik der verspätungsreichsten Flughäfen zeigt: Die Londoner Airports haben Probleme<br />

mit der Pünktlichkeit. Grundlage der Auswertung sind Flughafenpaare in Europa mit mindestens 2.400 Flügen pro Jahr.<br />

38<br />

Europas verspätungsreichste Flughäfen – Abflüge <strong>2008</strong><br />

Durchschnittliche Abflugverspätung pro Flugbewegung in Minuten<br />

Larnaca Rang 1<br />

22,9<br />

Heraklion<br />

2<br />

19,0<br />

Teneriffa Sur<br />

3<br />

18,8<br />

Faro<br />

4<br />

17,9<br />

Manchester<br />

5<br />

17,4<br />

Las Palmas<br />

6<br />

16,9<br />

Rom/Fiumicino<br />

7<br />

16,6<br />

London/Heathrow<br />

8<br />

16,6<br />

London/Luton<br />

9<br />

16,4<br />

London/Gatwick<br />

10<br />

16,2<br />

Antalya 11 16,1<br />

Malaga 12 15,9<br />

Dublin 13 15,9<br />

Catania 14 15,5<br />

London/City 15 15,1<br />

Amsterdam 16 14,6<br />

Bristol 17 14,6<br />

Paris/Charles-de-Gaulle 18 14,5<br />

Mailand/Malpensa 19 14,5<br />

Venedig 20 14,2<br />

Europas verspätungsreichste Flughafenpaare <strong>2008</strong><br />

Durchschnittliche Abflugverspätung pro Flugbewegung in Minuten<br />

Genf London/Gatwick<br />

Malaga London/Gatwick<br />

Dublin London/Heathrow<br />

Madrid/Barajas London/Heathrow<br />

Rom/Fiumicino London/Heathrow<br />

Rom/Fiumicino Bari Palese<br />

Frankfurt Istanbul/Atatürk<br />

London/Heathrow Madrid/Barajas<br />

Rom/Fiumicino Lamezia Terme<br />

Barcelona London/Heathrow<br />

Rom/Fiumicino Brüssel<br />

London/Gatwick Genf<br />

London/Heathrow Rom/Fiumicino<br />

Genf London/Heathrow<br />

London/Heathrow Dublin<br />

Rom/Fiumicino Venedig/Tessera<br />

London/Gatwick Malaga<br />

Rom/Fiumicino Cagliari Elmas<br />

London/Heathrow Barcelona<br />

London/Heathrow Wien<br />

Rang 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Quelle: EUROCONTROL/eCODA<br />

24,2<br />

22,5<br />

20,1<br />

20,1<br />

19,9<br />

19,7<br />

19,3<br />

19,3<br />

19,2<br />

19,1<br />

18,9<br />

18,9<br />

18,8<br />

18,6<br />

18,5<br />

18,4<br />

18,4<br />

18,4<br />

18,4<br />

18,0<br />

Quelle: EUROCONTROL/eCODA


Ankunftpünktlichkeit in Europa <strong>2008</strong><br />

Kurz- und Mittelstrecke<br />

Cyprus Airways<br />

58,6<br />

Croatia Airlines<br />

66,1<br />

Air One<br />

67,9<br />

Olympic Airlines<br />

67,9<br />

Air Malta<br />

69,9<br />

Adria Airways 70,0<br />

JAT Airways 71,5<br />

British Airways 72,8<br />

AeroSvit 74,6<br />

•••<br />

Austrian 83,4<br />

Swiss International Airlines<br />

83,6<br />

LOT Polish Airlines<br />

84,0<br />

Tarom Romanian Airlines<br />

84,5<br />

Luxair 84,5<br />

Air France 84,8<br />

Finnair 86,3<br />

KLM Dutch Airlines 86,4<br />

SAS Scandinavian Airlines 89,2<br />

Zwei Fünftel aller Flüge haben bei der Ankunft mindestens fünf Minuten Verspätung. Allerdings gibt es zwischen den Fluggesellschaften zum<br />

Teil deutliche Unterschiede. Das Schlusslicht bei der Ankunftpünktlichkeit ist Cyprus Airways. Spitzenreiter ist die skandinavische SAS: Hier<br />

kommen 89,2 Prozent aller Flüge pünktlich an. Die Auswertung bezieht sich auf die Monate April bis Oktober <strong>2008</strong>; Basis sind alle Fluggesellschaften,<br />

die Mitglied der Association of European Airlines (AEA) sind und die Pünktlichkeitsdaten zur Verfügung stellten.<br />

Verspätetes Gepäck in Europa <strong>2008</strong><br />

Fehlgeleitete Gepäckstücke pro 1.000 Passagiere<br />

AeroSvit<br />

Air Malta<br />

Turkish Airlines<br />

Virgin Atlantic Airways<br />

Cyprus Airways<br />

Croatia Airlines<br />

Adria Airways<br />

Swiss International Airlines<br />

Icelandair<br />

Tarom Romanian Airlines<br />

•••<br />

LOT Polish Airlines<br />

<strong>Deutsche</strong> Lufthansa<br />

Iberia<br />

Air One<br />

Air France<br />

British Airways<br />

Alitalia<br />

TAP Portugal<br />

KLM Dutch Airlines<br />

bmi<br />

0 20 40<br />

60 80 100<br />

Quelle: AEA<br />

Mit 24,5 verspäteten Gepäckstücken pro 1.000 Passagieren war die britische Fluggesellschaft bmi im Sommer <strong>2008</strong> das Schlusslicht unter<br />

den europäischen Airlines – vor KLM, TAP Portugal, Alitalia und British Airways. Die Auswertung bezieht sich auf die Monate April bis Oktober;<br />

Basis sind alle Fluggesellschaften, die Mitglied der Association of European Airlines (AEA) sind. Die <strong>Deutsche</strong> Lufthansa belegt Platz<br />

21, ist allerdings – wie alle Airlines mit einem hohen Anteil an Umsteigeverbindungen – grundsätzlich im Nachteil: Je mehr Punkt-zu-Punkt-<br />

Verkehr eine Airline anbietet, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit des Gepäckverlusts. Tatsächlich verloren geht übrigens kaum etwas;<br />

nach Angaben der AEA werden 85 Prozent des fehlgeleiteten Gepäcks binnen 48 Stunden gefunden und zugestellt.<br />

3,6<br />

4,3<br />

4,4<br />

7,5<br />

7,7<br />

7,9<br />

8,6<br />

8,9<br />

9,0<br />

9,2<br />

12,3<br />

12,7<br />

14,0<br />

14,1<br />

16,9<br />

18,9<br />

19,6<br />

19,9<br />

20,1<br />

24,5<br />

in Prozent<br />

Quelle: AEA<br />

39


Staffelungsunterschreitungen 2001–<strong>2008</strong><br />

Staffelungsunterschreitungen und Flugbewegungen<br />

Von der <strong>Flugsicherung</strong> verursachte<br />

Staffelungsunterschreitungen<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Die Fluglotsen stellen sicher, dass die Flugzeuge unter ihrer Kontrolle immer ausreichenden Abstand einhalten. Wird dieser Mindestabstand<br />

unterschritten, liegt eine Staffelungsunterschreitung vor. Die Ursache dafür kann sowohl beim Lotsen als auch beim Piloten liegen. In beiden<br />

Kategorien hat die Zahl der Staffelungsunterschreitungen in den vergangenen Jahren zugenommen. Durch technische Verbesserungen<br />

ist es heute möglich, selbst minimale Unterschreitungen der Sicherheitsabstände zu erfassen.<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Ursache: <strong>Flugsicherung</strong> Ursache: Cockpit<br />

STU<br />

„sehr signifikant“<br />

42<br />

43<br />

103<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

STU<br />

„signifikant“<br />

34<br />

96<br />

150<br />

STU<br />

„nicht signifikant“<br />

<strong>2008</strong><br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Flugbewegungen in Tausend<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Bei der <strong>DFS</strong> wird jede einzelne Staffelungsunterschreitung (STU) erfasst und systematisch analysiert. Dabei wird bewertet, welches Risiko<br />

von der Staffelungsunterschreitung ausging und welchen Anteil die <strong>Flugsicherung</strong> daran hatte. Diese Einstufung dient dazu, die Staffelungsunterschreitungen<br />

in ihrer Bedeutung für die <strong>DFS</strong> zu ordnen, um gezielt mit entsprechenden Maßnahmen zu reagieren. Dabei zeigt sich: Hinter<br />

der Zunahme der <strong>DFS</strong>-verursachten Staffelungsunterschreitungen steht vor allem ein Anstieg der „nicht signifikanten” Fälle.<br />

40<br />

9<br />

93<br />

47<br />

37<br />

13<br />

47<br />

43<br />

6<br />

45 45<br />

11<br />

43<br />

61<br />

96<br />

10<br />

55<br />

71<br />

164<br />

99<br />

9<br />

82<br />

71<br />

56<br />

162<br />

15<br />

75<br />

Flugbewegungen<br />

116<br />

75<br />

206<br />

5<br />

91<br />

166<br />

88<br />

262


Runway Incursions 2003–<strong>2008</strong><br />

Runway Incursions<br />

durch <strong>DFS</strong><br />

verursacht<br />

15%<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Runway Incursions<br />

125 111<br />

87<br />

101 111 103<br />

2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

durch Fußgänger oder<br />

Fahrzeuge verursacht 15%<br />

Starts und Landungen<br />

Ursachen von Runway Incursions<br />

durch Luftfahrzeugbesatzung<br />

verursacht 70%<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Starts und Landungen in Tausend<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

Sicherheit ist nicht nur in der Luft ein Thema, sondern auch am Boden: Startende und landende Flugzeuge müssen freie Bahn haben. Befindet<br />

sich, so die offizielle Definition, ein Flugzeug, ein Fahrzeug oder eine Person im Schutzbereich einer für Start oder Landung von<br />

Luftfahrzeugen bestimmten Fläche, spricht man von einer „Runway Incursion”. In dieser Grafik sind alle Runway Incursions dargestellt, die<br />

sich auf den internationalen Flughäfen in Deutschland ereignet haben. Ihre Zahl liegt auf einem stabilen Niveau.<br />

Alle Runway Incursions werden von der <strong>DFS</strong> erfasst und genau<br />

untersucht – unabhängig davon, ob tatsächlich ein Kollisionsrisiko<br />

bestand oder nicht. Dabei zeigt sich: Mehr als zwei Drittel<br />

aller Runway Incursions gehen auf die Luftfahrzeugbesatzungen<br />

zurück. In 15 Prozent der Fälle waren Fußgänger oder Fahrzeuge<br />

auf der Piste die Ursache. Und ein ebenso großer Anteil<br />

war <strong>DFS</strong>-verursacht. Es gibt allerdings auch Einzelfälle, die<br />

mehr als nur einem Verursacher zugeordnet werden.<br />

Quelle: <strong>DFS</strong><br />

41


Luftfahrzeugannäherungen und Flugbewegungen<br />

Luftfahrzeugannäherungen<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1975 1985 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

1975 1985 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Airprox Kategorie A 104 17 13 7 10 5 4 3 2 0 3 1<br />

Airprox Kategorie B 106 31 10 5 5 8 4 3 1 2 3 3<br />

Kontrollierte Flüge in Tsd. 744 1.012 2.034 2.584 2.561 2.488 2.548 2.719 2.866 2.983 3.115 3.150<br />

Luftfahrzeugannäherungen 1998–<strong>2008</strong><br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

12<br />

16<br />

10<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

<strong>DFS</strong>-bedingt andere Verursacher<br />

13<br />

10<br />

5<br />

3<br />

3<br />

2005<br />

1<br />

1<br />

2006<br />

3<br />

3<br />

2007<br />

500<br />

0<br />

Quelle: APEG, <strong>DFS</strong><br />

Während die Zahl der Flugbewegungen zunimmt, ist die Zahl der Luftfahrzeugannäherungen zurückgegangen. 1975 wurden bei 0,74 Millionen<br />

kontrollierten Flügen 210 Annäherungen der Kategorien A und B gezählt. <strong>2008</strong> waren es bei 3,15 Mio. Flügen vier Fälle. Einer wurde<br />

der Kategorie A (unmittelbare Gefährdung) zugeordnet. Drei Fälle stufte die APEG in die Kategorie B (Sicherheit nicht gewährleistet) ein. Von<br />

diesen fällt einer in die Verantwortung der <strong>DFS</strong>.<br />

Quelle: APEG<br />

Vier Luftfahrzeugannäherungen der Kategorien A und B wurden <strong>2008</strong> im deutschen Luftraum gezählt. Das ist das vorläufige Ergebnis der<br />

unabhängigen Expertengruppe der APEG (Aircraft Proximity Evaluation Group). Die APEG wurde in den 70er Jahren vom Bundesverkehrsministerium<br />

eingesetzt und untersucht Luftfahrzeugannäherungen hinsichtlich ihres Gefährdungspotenzials. Eine Annäherung fällt in die Verantwortung<br />

der <strong>DFS</strong>, drei gehen auf andere Verursacher zurück. Das können übrige Verkehrsteilnehmer wie Piloten, Militär- und Sichtflieger<br />

oder andere <strong>Flugsicherung</strong>sorganisationen sein.<br />

42<br />

Airprox Kategorie A Airprox Kategorie B<br />

5 5<br />

2<br />

2<br />

Flugbewegungen<br />

3 3 3<br />

<strong>2008</strong><br />

3<br />

1<br />

<strong>2008</strong><br />

Flugbewegungen in Tausend

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