13 Ueli Krauss und AlexanderGempeler (Mitte) im Kreis der Familie.Gempelers Fotoarbeit im Hintergrundist eine Hommage an die florale Tapete,die ursprünglich die Wand schmückte.14 + 15 Zwischen den beidenAufnahmen liegen über fünfzig Jahre:Die Qualitäten des Hauses überzeugenbis heute.KontaktadressenPlanung und AusführungAlthaus Architekten AGUeli KraussMottastrasse 1, 3005 BernT 031 350 14 60www.althaus-architekten.ch13Bauberatung DenkmalpflegeDenkmalpflege des Kantons BernHanspeter RuchMünstergasse 32, 3011 BernT 031 633 40 30www.be.ch/denkmalpflege«Wir möchten als Bauherr undals Architekt exemplarischeLösungen finden.»Ueli Krauss und Alexander Gempeler, BauherrenHLK-BeratungRoschi + Partner AGSägestrasse 73, 3098 KönizT 031 917 20 20www.roschipartner.chBauphysikGrolimund + Partner AGThunstrasse 101a, 3006 BernT 031 356 20 00www.gundp.ch› Im Geist des Erbauers ▪ «Der <strong>Denkmalpflegepreis</strong>ist eine Anerkennung für die ganzeFamilie», finden die Preisträger, «alle habenSorge getragen.» Willi Althaus entwickelte sichin seinem Schaffen stetig weiter, verzichteteaber bewusst darauf, sein Haus auf das jeweilsNeuste umzurüsten. Genauso zurückhaltendhandelte später sein Sohn Jürg Althaus bei derSanierung des Dachs. Die originalen, grün engobiertenZiegel sind eine Spezialanfertigung.Die heutigen Eigentümer pflegen und bewohnendas Haus im gleichen Geist wie dieErbauergeneration – trotzdem ist es kein Museum.Es steht für die Familie und für Freundeaus aller Welt offen. Den Weg zu den Gästezimmernbeleuchtet seit 60 Jahren die Lampe,die als «Margritli» einen festen Platz in Krauss’Kindheitserinnerungen einnimmt.An der Haustür ist unterdessen wieder einstilistisch passender Griff montiert. Die Suchenach dem Original, wohl einem Entwurf vonEero Saarinen, läuft indes noch …‹1415FensterKilchenmann & CoEnggisteinstrasse 30, 3076 WorbT 031 839 23 79www.schreiner-kilchenmann.chMalerarbeitenRettenmund Ulrich AGWaffenweg 5, 3014 BernT 031 331 06 05Elektrische InstallationenNyffeler-Kästli Elektro AGBreitenrainplatz 42, 3014 BernT 031 331 98 55www.nyffeler-kaestli.chDachdeckerFranz Etter BedachungenFelshaldenweg 18, 3004 BernT 031 301 43 67Gartenplanungbbz LandschaftsarchitektenBern GmbHWasserwerkgasse 20, 3011 BernT 031 312 71 43www.bbz.laGartenleuchtenLichtbau GmbHSeidenweg 20, 3012 BernT 031 839 98 91www.lichtbau.ch99 20.03.14 15:08
Willi Althaus, ArchitektInnovative Bautypologien und differenzierteLösungen prägen das Werk des bedeutendenBerner Architekten. Text: Johanna Strübin, ArchitekturhistorikerinWilli Althaus hat in Bern und Umgebung zahlreicheWohnhäuser und Wohnquartiere gebaut,die durch ihre gestalteten Aussenräumeüberzeugen. Nach dem Studium bei ProfessorOtto Rudolf Salvisberg an der ETH in Zürich,noch mitten in der Weltwirtschaftskrise, bearbeiteteer erste Aufträge. Es sind moderneHolzhäuser, die herkömmliche Dächer tragen.Die Architektur der Landesausstellung 1939unter Chefarchitekt Hans Hofmann löste einenUmbruch in Althaus’ Werk aus. Schon seinewenigen Wohnhäuser aus der Kriegszeit folgtenneuen Vorbildern, und das Kriegsendebrachte eine komplette Wende. Die Beschränkungender Kriegswirtschaft waren vorbei,doch die Konstruktionen blieben sparsam undleicht, die Häuser wurden heiter und elegant.Von einer Amerikareise im Jahr 1952 brachteAlthaus Haustechniken, Materialien und dieFarbe mit nach Hause, mit denen er an seinenBauten experimentierte. So stattete er dasEigenheim in Muri mit roten Backsteinwändenaus, die er sichtbar liess. Die steile Hanglageseines Hauses nutzte er für unterschiedlicheGartenbereiche und Hauszugänge auf mehrerenNiveaus. Die Landschaft fing er mit einerfächerförmigen Anordnung der Zimmer ein.Den offenen Wohnraum im Erdgeschoss liesser mit wandgrossen Fenstern zum vorgelagertenGartenraum übergehen.Willis Sohn Jürg Althaus (1941–2007) erkannteden architekturhistorischen Wert desElternhauses und trug mit adäquaten Unterhaltsarbeitenzu dessen Erhaltung bei. Auchliess er das architektonische und städtebaulicheWerk seines Vaters in einem Buch darstellen.Jürg Althaus hätte an der respektvollenRestaurierung des Hauses durch seinen NeffenUeli Krauss (*1971) seine Freude – wie zweifellosauch Willi Althaus, der Erbauer.Willi Althaus (1912–1996),Architekt und Bauherr.LiteraturhinweisJohanna Strübin Rindisbacher,Willi Althaus, Architekt, hrsg. von Jürg Althaus,Thun 2006, ISBN 978-3-9522959-2-2Energetische Ertüchtigungeines 1950er-Jahre-BausPräzise Massnahmen schonen die originaleBausubstanz. Text: Ueli Krauss, ArchitektIm Spannungsfeld zwischen qualitätvollemBestand, wünschbarer technischer Aufrüstungund finanziellen Möglichkeiten suchten wir fürdas Haus eine optimale Lösung. Als gutes Arbeitsinstrumenterwiesen sich dabei die Wärmebilder.Die Bestandsaufnahme zeigte, dassneben den zeittypisch nur spärlich gedämmtenFassaden primär die Fenster für einen Grossteildes Energieverlustes verantwortlich waren.Das Nachdämmen des Estrichbodens undder Kellerdecke ist für das Erscheinungsbildunproblematisch und brachte neben der Energieeinsparungauch eine verbesserte Behaglichkeitim Innern. Auf eine Isolierung derFassaden wurde jedoch aus architektonischenund finanziellen Gründen verzichtet. Da dieoriginalen, grossflächigen Doppelverglasungenmit ihrem geringen Dämmwert die Energiebilanzstark belasteten, wurden diese durchIsolierglas ersetzt. Die Holzfenster konntendabei integral wiederverwendet werden, dieFensterdichtungen wurden neu eingefräst.Dank der Kittmontage der Gläser sehen dieFenster heute noch fast unverändert aus. Dasgezogene Weissglas ermöglicht dem Betrachtereinen farblich unveränderten Ausblick, zudemzeittypisch leicht verzerrt. Auch die strukturierteSpiegelung der Landschaft auf denAussenscheiben bleibt erhalten und belässt derFassade so ihren lebendigen Charakter.Die hier ausgeführten Massnahmen halbiertenden Energieverlust der gesamtenGebäudehülle. Die Energieeffizienzklasse imGebäudeausweis der Kantone (GEAK) wurdevon F nach C, also um drei Stufen, verbessert.Dabei zeigt sich, dass es möglich ist, den heutigenAnforderungen an Energieeffizienz undNachhaltigkeit zu genügen und gleichzeitig dieoriginale Bausubstanz und die Gesamtstimmungzu erhalten.Neu erhielten die Fenster anstelleder Doppelverglasung Isolierglas undeine zusätzliche Dichtung.Fenster altholzrahmenkittfasefensterglasfensterglasFenster neuholzrahmendichtungkittfaseisolierglas 0 5 10 CMdichtungausseninnenausseninnen10 20.03.14 15:08