3015118 Muko 01_10 US.indd - Mukoviszidose e.V.
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26 Spektrum-Thema: Hygiene bei <strong>Muko</strong>viszidose<br />
Eine ständige Überwachung des Kolonisationsstatus<br />
(Surveillance) von Patienten<br />
mit <strong>Muko</strong>visidose wird em pfoh len. Neben<br />
den schon genannten Er reger gruppen sollte<br />
dabei zusätzlich auch auf eine Besiedelung<br />
mit (oftmals eben falls hochresistenten)<br />
Erregern wie Stenotrophomonas maltophilia,<br />
Achro mo bacter xylosoxidans, Alcaligenes<br />
spp. oder Pandoraea spp. sowie<br />
auf den Nach weis von Schimmelpilzen<br />
(Aspergillus spp.) geachtet werden.<br />
Patienten nach einer Lungentransplantation<br />
sollten einer gesonderten schimmelpilzspezifi<br />
schen Surveillance unterliegen.<br />
Mitarbeiter des Krankenhauses tragen<br />
bei der Versorgung von isolierten <strong>Muko</strong>viszidose-Patienten<br />
einen separaten<br />
Schutz kittel (verbleibt nach Gebrauch<br />
im Zimmer) sowie Handschuhe (werden<br />
nach Gebrauch weggeworfen). Außerdem<br />
achten sie konsequent auf eine korrekt<br />
durchgeführte Händedesinfektion – sowohl<br />
vor als auch nach Patientenkontakt.<br />
Maßnahmen mit besonders hohem Risiko<br />
für die Freisetzung von Erregern aus<br />
den Atemwegen sollten im Zimmer des<br />
jeweiligen Patienten erfolgen. Zubehör<br />
dafür bringt der Patient entweder mit,<br />
oder es wird vom Krankenhaus streng<br />
patientenbezogen verwendet.<br />
Muss der Patient sein Zimmer verlassen,<br />
wird für ihn die Verwendung eines Mund-<br />
Nasen-Schutzes nur dann empfohlen, wenn<br />
ein Zusammentreffen mehrerer Patienten<br />
mit <strong>Muko</strong>viszidose zu erwarten ist (z.B.<br />
auf dem Stationsfl ur oder im Wartebereich<br />
von Sonografi e bzw. Radiologie).<br />
Besondere Maßnahmen im<br />
ambu lanten Bereich<br />
Bei einer Vorstellung in einer CF-Ambulanz<br />
sollten dem behandelnden Arzt stets die<br />
aktuellen mikrobiologischen Befunde<br />
vorliegen. Jeglicher direkter Körperkontakt<br />
(z.B. Händeschütteln) zwischen Patienten<br />
bzw. der Kontakt zu gemeinsam benutzten<br />
Gegenständen (z.B. Spielzeug) ist zu<br />
vermeiden. Insbesondere für Patienten<br />
mit Husten gilt, dass ein Abstand von<br />
wenigstens einem Meter nach Möglichkeit<br />
eingehalten werden sollte; die Nutzung<br />
eines Mund-Nasen-Schutzes verringert<br />
ebenfalls deutlich das Übertragungsrisiko.<br />
Gemeinsame Wartezeiten in öffentlich<br />
zugänglichen Wartezonen sind zu minimieren.<br />
Wartenden Patienten und deren<br />
Begleitpersonen sollte statt dessen zeitnah<br />
ein separates Un ter suchungszimmer zur<br />
Verfügung stehen. Unabhängig davon<br />
empfi ehlt es sich, im Wartebereich einen<br />
Spender mit alkoholischem Hände desinfektionsmittel<br />
bereitzuhalten.<br />
Kommt es trotzdem einmal zu einer Verzögerung,<br />
hat es sich in mehreren Behandlungs<br />
zentren bewährt, dem Patienten<br />
einen Funkempfänger (z.B. Mobiltelefon)<br />
mit zugeben, damit er bis zum tat sächlichen<br />
Beginn seiner Behandlung den<br />
Wartebereich verlassen kann.<br />
Besondere Maßnahmen im häuslichen<br />
Bereich<br />
Geräte und Zubehör zur Physiotherapie<br />
und Inhalation, die während ihrer Anwendung<br />
Kontakt zur Schleimhaut haben,<br />
sollten nach Gebrauch zunächst nach<br />
Herstellerangaben gründlich mit Wasser<br />
und Seife gereinigt, dann desinfi ziert und<br />
anschließend bis zur nächsten Nutzung<br />
trocken gelagert werden. Wohnen in einem<br />
Haushalt mehrere Betroffene, so sollten<br />
solche Medizinprodukte ausschließlich<br />
personenbezogen verwendet werden. Das<br />
gilt selbstverständlich gleichermaßen auch<br />
für Gegenstände der persönlichen Hy giene<br />
wie beispielsweise Zahnbürsten. Intime soziale<br />
Kontakte (z.B. ein Kuss) bergen ebenfalls<br />
ein hohes Übertragungsrisiko.So fern<br />
möglich, sollte die Physiotherapie verschiedener<br />
Familienmitglieder zeitlich und<br />
räumlich getrennt vonein an der er folgen.<br />
Von der Beteiligung an infektionsträchtigen<br />
Tätigkeiten wie z.B. Gartenarbeit (Schim-