„Robin Wood“ Phase 1 „Sturm & Drang Zeit“ - laru online
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G e n f o o d<br />
6LARU<br />
02/2004<br />
Gentechnologie —<br />
Genetic Engineering<br />
Seit dem 18. April diesen Jahres müssen auch wir uns<br />
alle mit dem Thema genveränderte Lebensmittel neu<br />
beschäftigen. Jedenfalls indirekt. Wer es nicht mitbekommen<br />
hat: Seit diesem Datum gibt es in der Europäischen<br />
Union (EU) eine neue Richtlinie für genveränderte<br />
Produkte. Klartext: Produkte, die aus genetisch veränderten<br />
Organismen bestehen, müssen speziell<br />
gekennzeichnet sein und sich quasi bis zum Erzeuger<br />
zurückverfolgen lassen. Das Problem dabei ist nur, wenn<br />
der veränderte Mais an Tiere verfüttert wird. Wie lässt<br />
sich das dann noch nachweisen?<br />
Seit 1998 existierte ein EU-Richlinie, dass die Einfuhr<br />
von genetisch veränderten Organismen in Länder der EU<br />
verboten hatte. Seit April 2004 ist die Einfuhr nun legal.<br />
Besonders stark gemacht hatte sich für die Änderung<br />
der Gesetzeslage die Firma Monsanto, der Weltmarktführer<br />
für Biotechnologie aus den USA. Andere Firmen<br />
warten aber auch auf Freigabe in der EU, unter anderem<br />
Syngenta/Novartis aus der Schweiz. In den USA sind<br />
Lebensmittel, die genveränderte Bestandteile enthalten<br />
schon längst zugelassen. Aber: Wenn es nicht in der EU<br />
produziert wird, wo dann? Auf Neuseeland zum Beispiel.<br />
Unserer Reporter vor Ort (Sag mal Daggi, gibt es eigentlich<br />
Reisespesen für den LaRu?) hat uns heikles Material<br />
und Insider News zugespielt:<br />
Der Widerstand gegen die Gentechnologie wächst<br />
auf Neuseeland, die Angst davor, die Insel könne bald<br />
„New GE-Land“ genannt werden, geht um. Eine Befürchtung<br />
ist, dass es nach einer Einführung genmanipulierter<br />
Pflanzen kein zurück mehr gibt, da die Samen sich<br />
unkontrolliert verbreiten würden. Damit wäre den Verbrauchern<br />
die freie Wahl genommen — die ist den Kiwis<br />
sehr wichtig — sich für Gemüse und Getreide zu entscheiden,<br />
welches nicht genverändert ist. Wie verhindert<br />
man Pollenflug? An diesem Punkt kommt die Etikettierung<br />
hinzu, die schwierig wäre. Theoretisch müsste jede<br />
einzelne Ähre untersucht werden, um das Genmaterial<br />
zu identifizieren. Mais ist gleich Mais? Auch ist man sich<br />
nicht sicher, welche Allergien die Leute entwickeln könnten.<br />
Ein weiterer Faktor, gegen den sich gerade die Farmer<br />
auf Neuseeland wehren, ist, dass sie mit Verträgen<br />
gezwungen werden, die Samen jedes Jahr neu zu kaufen,<br />
sie also abhängig wären von den Biotechnologiefirmen.<br />
Die unveränderten Produkte sind im Moment schon<br />
sehr gefragt. Ein Richtungswechsel widerspricht also der<br />
Nachfrage der Konsumenten.<br />
Neuseeland ist ein wunderschönes, fruchtbares Land<br />
mit mildem Klima und einer schön geringen Bevölkerungsdichte.<br />
Es ist nuklearfrei und die Leute leben mit<br />
einer grundsätzlich positiven Einstellung. Wofür braucht<br />
man Gentechnologie?<br />
Die Forschungen in der so genannten grünen Gentechnologie<br />
(grün: die Pflanzen betreffend) zielen darauf<br />
ab, Pflanzen so zu verändern, dass sie modernen Produktionserfordernissen<br />
optimal gerecht werden.<br />
Dabei versucht man unter anderem Resistenzen<br />
auszubilden. Das heißt, Pflanzen durch die Verän-<br />
derung ihrer Genstruktur resistent gegen Krankheiten<br />
und Schädlingsbefall zu machen. Dadurch kann dann auf<br />
Spritzmittel weitgehend verzichtet und außerdem höhere<br />
Erträge erzielt werden. Weiterhin möchte man Pflanzen<br />
den vorherrschenden Boden und Umweltbedingungen<br />
anpassen. So kann insbesondere in Dritte-Welt-Staaten<br />
besser Getreide angebaut werden. Es kommt zu weniger<br />
Missernten und die Bevölkerung dort ist auf weniger<br />
Hilfslieferungen aus den Industriestaaten angewiesen.<br />
Daher forcieren auch die Vereinten Nationen die Forschung<br />
an genveränderten Organismen.<br />
Weiterhin können mittels Gentechnologie die Inhaltsstoffe<br />
von Pflanzen verändert werden. So ist es beispielsweise<br />
möglich, Reis so zu verändern, dass das darin<br />
enthaltene lebensnotwendige Eisen besser für den Menschen<br />
bioverfügbar ist. Menschen in Asien ernähren sich<br />
hauptsächlich von Reis und leiden daher vermehrt unter<br />
Eisenmangel, so dass hier Handlungsbedarf besteht.<br />
In den Industriestaaten ernähren sich die Menschen<br />
sehr viel durch Produkte, die industriell hoch verarbeitet<br />
worden sind (z. B. Fertiggerichte und Snacks). Dies<br />
macht es erforderlich, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse<br />
und Verarbeitungsmaschinen gut auf einander<br />
abgestimmt sind. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn<br />
man beispielsweise einen Apfel so genmodifiziert, dass<br />
sich seine Schale einfacher vom Fruchtfleisch löst oder er<br />
kein Kerngehäuse mehr ausbildet. Eine weiterer Anwendung<br />
der Gentechnologie kann für die Herstellung von<br />
so genannten Function Food eine Rolle spielen. Als<br />
Function Food bezeichnet man Lebensmittel, die positive<br />
Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit<br />
haben. Hier ist es zum Beispiel denkbar, dass bei<br />
einem Erdnusssnack mit einem hohen Anteil mehrfach<br />
ungesättigter Fettsäuren die Erdnüsse hinsichtlich ihres<br />
Fettsäurespektrums genverändert und so ihr ernährungsphysiologischen<br />
Wert erhöht wird.<br />
Bei der ganzen Diskussion über das Für und Wider<br />
der Gentechnologie muss man wissen, dass bereits seit<br />
einigen Jahren Inhaltsstoffe in Lebensmittel enthalten<br />
sind, die von genveränderten Organismen stammen.<br />
Diese Inhaltsstoffe sind nicht deklarationspflichtig, da<br />
die Genveränderung nicht nachgewiesen werden kann.<br />
Ein Beispiel sind Mikroorganismen (Bakterien, Hefen,<br />
Schimmelpilze). Ihre Erbstruktur wird so verändert, dass<br />
sie bestimmte Stoffe effektiv produzieren können. Diese<br />
Produkte sind beispielsweise Enzyme, Alkohole oder<br />
Essig- und Milchsäure. Selbst wenn man wollte, kann man<br />
sich also der Gentechnologie nicht entziehen. Wie weit<br />
die Tragweite reicht, inwiefern es vertretbar ist, in einen<br />
Organismus einzugreifen, zeigt die Diskussion über das<br />
Klonen von Tieren oder sogar Menschen. Die Frage, ob<br />
es erlaubt ist, durch Veränderung der Erbinformationen<br />
in die Schöpfung einzugreifen, soll hier nur dahin gestellt<br />
bleiben.<br />
Hinnerk Ahlers, Stamm Amelungen, Verden<br />
Jan Schütte, Stamm Parzival, Oldenburg<br />
Danke an Torre für seine Bemühungen und News<br />
SFT Aslage 20 04<br />
Hallo liebe Nichträuberinnen<br />
und Nichträuber !<br />
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah (das ist der Frühlingsschrei).<br />
Wie schade, dass ihr nicht hier sein könnt, denn<br />
wir haben so viel Spaß. Hier wird gelacht, gespielt,<br />
getanzt, gesungen, gegrölt und gefeiert. Natürlich wird<br />
uns hier auch total viel beigebracht; wir erfahren eben<br />
alles, was ein richtiger Räuber wissen muss; wir lernen<br />
wie man richtig mit einer Säge, einem Beil oder einem<br />
Messer umgeht, wie man Feuer macht und wie man auf<br />
diesem leckere Räubermahlzeiten kocht. Natürlich wissen<br />
wir jetzt auch, was gemacht werden muss, wenn sich<br />
jemand verletzt. Das Räuberhandwerk hat uns besonders<br />
gut gefallen. Dort haben sich einige von uns sogar Trinkhörner<br />
gebastelt, aus denen sie auf dem nächsten Lager<br />
trinken können. Andere haben in einem selbstgebauten<br />
Ofen Brot gebacken, Amulette aus Ton oder Henna-Tattoos<br />
gemacht. Aufregend war auch, dass wir einen Tag in<br />
einer Bärenhöhle verbracht haben. Dort sollten wir versuchen,<br />
ohne Streichholz ein Feuer anzumachen, was ganz<br />
schön schwer war. Ihr seht schon, dass Hosenschisser<br />
hier nichts verloren haben, zum Donnerdrummel also<br />
mit ihnen.<br />
Am letzten Abend wurden zwischen den Mattis- und<br />
den Borkaräubern Wettkämpfe ausgetragen. Nachdem<br />
der Stärkere gewonnen hatte, haben sich die beiden<br />
Räubergruppen vertragen und wir haben alle zusammen<br />
ein großes Gaunergelage veranstaltet. Das war ein<br />
Riesenspaß und wir sind über den ganzen Platz getanzt<br />
(gut, dass der KfG nicht da war, sonst hätte der Platz<br />
gar nicht ausgereicht).<br />
Es ist ganz wunderbar hier, im nächsten Jahr solltet<br />
ihr unbedingt auch nach Aslage fahren, um so tolle<br />
Abenteuer zu erleben.<br />
Grausdrudige Grüße aus dem Mattiswald senden<br />
euch die Mattis- und die Borkasippe.<br />
Carina Lukosch, Stamm Oestringen, Schortens<br />
Fots: Fritz Eiter, Stamm Wildgänse, Leer<br />
7<br />
LARU<br />
02/2004<br />
K u r s b e r i c h t e