Geschäftsbericht 2004 - VR-Bank Werra-Meißner eG
Geschäftsbericht 2004 - VR-Bank Werra-Meißner eG
Geschäftsbericht 2004 - VR-Bank Werra-Meißner eG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10<br />
Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />
Kapitalmärkte: Renditeanstieg blieb aus<br />
Der im Zuge der konjunkturellen Erholung erwartete Anstieg der Renditen<br />
im Euroraum blieb im Jahr <strong>2004</strong> aus. Vor dem Hintergrund der<br />
verhaltenen Konjunkturperspektiven ging die Umlaufrendite um einen<br />
halben Prozentpunkt zurück und erreichte in der zweiten Märzhälfte<br />
einen Tiefstand bei 3,50 %. In den darauf folgenden Monaten gaben<br />
die Anleihen ihre seit Jahresanfang erzielten Gewinne wieder ab. Mitte<br />
Juni erreichte die Umlaufrendite einen Höchststand bei 4,10 % und<br />
überstieg damit wieder ihren Stand vom Jahresbeginn. Schließlich<br />
zeichnete sich im Euroraum auch im Sommer noch keine spürbare<br />
Belebung der Binnennachfrage und damit auch keine selbst tragende<br />
konjunkturelle Erholung ab. Bis zum Ende des dritten Quartals verringerte<br />
sich die Umlaufrendite auf rund 3,7 %. In den letzten drei Monaten<br />
des Jahres setzte sich im Euroraum der Renditerückgang fort. Mitte<br />
Dezember erreichte die Umlaufrendite mit 3,25 % ihren<br />
Jahrestiefstand, nur wenige Punkte oberhalb ihres Allzeittiefstandes<br />
vom Juni 2003 bei 3,17 %. Bis zum Jahresultimo erhöhte sich die Umlaufrendite<br />
nur noch leicht auf 3,43%.<br />
Euro: Höhenflug des Euro setzt sich fort<br />
Zum Jahresbeginn setzte der Euro auf den Devisenmärkten seine im<br />
Herbst des Vorjahres begonnene Aufwärtsrallye fort. Die rasante Aufwertung<br />
des Euro führte zunehmend zu Besorgnis bei den Währungshütern.<br />
Am 17. Februar erreichte die Gemeinschaftswährung mit<br />
1,2858 US-Dollar ihren zu diesem Zeitpunkt höchsten Stand gegenüber<br />
der US-Währung. Zu einem weiteren spürbaren Anstieg des Euro<br />
kam es im Herbst. Zunehmend wurde am Devisenmarkt wieder die<br />
langfristige Finanzierbarkeit des US-Leistungsbilanzdefizits zum Thema.<br />
Nachdem mehrere wichtige US-Konjunkturindikatoren deutlich<br />
unter den Erwartungen geblieben waren, wurde auch die Nachhaltigkeit<br />
des US-Aufschwungs bezweifelt. Ebenso konnte der Euro von<br />
dem Ölpreisanstieg profitieren. Als der Euro in der zweiten Novemberwoche<br />
auf die Marke von 1,30 US-Dollar zusteuerte, äußerte EZB-Präsident<br />
Trichet erneut seine Besorgnis. Er bezeichnete die Kursentwicklung<br />
als „vom Standpunkt der EZB aus nicht willkommen“. Ungeachtet<br />
dieser Äußerungen setzten sich die Wertzuwächse des Euro ungebremst<br />
bis zum Jahresende fort. Mit 1,3633 US-Dollar erreichte die<br />
Gemeinschaftswährung am 28. Dezember einen neuen Allzeithöchststand.<br />
Zum Jahresultimo schloss sie mit 1,3621 US-Dollar. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr entsprach dies einem Zuwachs um 8 %.<br />
Aktienmärkte: DAX-Endspurt nach durchwachsenem Jahr<br />
Nach den beeindruckenden Kursgewinnen in 2003 begannen die<br />
Aktienmärkte das Jahr optimistisch. Die Händler erwarteten eine Verbesserung<br />
sowohl der Weltwirtschaft als auch der Finanzlage der<br />
Unternehmen und zeigten eine gestiegene Risikobereitschaft. Am<br />
23. Januar erreichte der DAX mit 4.152 Punkten den höchsten Stand<br />
seit Juli 2002. Schon Anfang Februar waren die Gewinne jedoch wieder<br />
abgeschmolzen, nachdem Zweifel an der Dauerhaftigkeit der<br />
Aktienbewertung aufgekommen waren. Bis zum Herbst blieb der<br />
Handel am Aktienmarkt stark schwankungsanfällig. Aufwärtsbewegungen<br />
wurden nach wenigen Wochen von Konsolidierungsphasen<br />
abgelöst. Zur negativen Stimmung an den Aktienmärkten trugen auch<br />
die gestiegenen Ölpreise bei. An den Märkten wurde weniger ein<br />
nachhaltiger Anstieg der Inflation, wie dies infolge der Ölpreisschocks<br />
in den 70er Jahren geschehen war, befürchtet, als vielmehr die Wachstumserwartungen<br />
heruntergeschraubt. Nachdem der DAX Mitte<br />
August auf einem Jahrestiefstand bei 3.647 Punkten abgerutscht war,<br />
konnte er Anfang Oktober wieder die Marke von 4.000 Punkten überwinden.<br />
In den letzten Wochen des Jahres legte der DAX trotz der<br />
kräftigen Aufwertung des Euro weiter zu. Zum Jahresultimo schloss er<br />
mit 4.256 Punkten, 7% höher als ein Jahr zuvor.<br />
Geschäftsentwicklung der Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
im Jahr <strong>2004</strong><br />
Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken blieben auch im<br />
Jahr <strong>2004</strong> weiterhin auf Wachstumskurs. Die addierte Bilanzsumme<br />
stieg um 9,5 Mrd. Euro (oder 1,7 Prozent) auf insgesamt 576 Mrd. Euro.<br />
Das Kreditvolumen der Volksbanken und Raiffeisenbanken wuchs um<br />
knapp 4 Mrd. Euro (oder etwas mehr als 1 Prozent) auf insgesamt 348<br />
Mrd. Euro. Auf der Einlagenseite konnten die genossenschaftlichen<br />
<strong>Bank</strong>en ebenfalls einen Zuwachs in Höhe von 7,5 Mrd. Euro (1,9 Prozent)<br />
verzeichnen. Das Gesamtvolumen der Einlagen gegenüber Nichtbanken<br />
betrug Ende <strong>2004</strong> 413 Mrd. Euro.<br />
Struktur- und Mitgliederdaten<br />
Im Laufe des letzten Jahres haben insgesamt 57 Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken mit anderen Genossenschaftsbanken fusioniert. Dies<br />
sind 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Fusionstempo wurde<br />
somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht abgebremst. Ende<br />
Dezember <strong>2004</strong> gab es 1.335 Volksbanken und Raiffeisenbanken.<br />
Durch diese Entwicklung erhöhte sich die durchschnittliche Bilanzsumme<br />
um 6 Prozent auf 432 Mio. Euro. Die Zahl der Zweigstellen reduzierte<br />
sich um 453 auf 13.219. Insgesamt unterhielten die Kreditgenossenschaften<br />
damit Ende letzten Jahres 14.554 <strong>Bank</strong>stellen. Ende <strong>2004</strong><br />
erreichte die Zahl der Mitglieder bei den Kreditgenossenschaften 15,5<br />
Mio. Das sind über 200.000 Personen mehr als im Jahr 2003. Diese Zahlen<br />
belegen deutlich, dass die Mitgliedschaft in einer Genossenschaftsbank<br />
nach wie vor nicht an Attraktivität verloren hat.<br />
Forderungen an Nichtbanken<br />
Die Nachfrage im Kreditgeschäft war <strong>2004</strong> von der schwachen Wirtschaftslage<br />
und der schlechten konjunkturellen Entwicklung beeinflusst<br />
worden. Diese negativen Einflüsse waren auch bei den Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken spürbar. Die Forderungen an Nichtbanken<br />
sind dadurch weniger angestiegen als die Bilanzsumme. Insgesamt<br />
erhöhten sich die Forderungen an Nichtbanken um 1,1 Prozent bzw.<br />
3,7 Mrd. Euro und betrugen Ende <strong>2004</strong> 348 Mrd. Euro.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />
Die Kreditgenossenschaften wiesen <strong>2004</strong> Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Nichtbanken in Höhe von 413 Mrd. Euro auf. Das ist ein Plus von 1,9<br />
Prozent bzw. 7,6 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Bei der Betrachtung<br />
der Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />
einschließlich Inhaberschuldverschreibungen betrug die Wachstumsra-