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HP Nr. 03/2012 (pdf) - VHP

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<strong>HP</strong><br />

DAS FACHMAGAZIN<br />

FÜR HAFNER<br />

UND PLATTENLEGER<br />

Fachteil Platten<br />

Hindernisfreies Bauen –<br />

gewusst wie AB<br />

Umbau<br />

SEITE 12<br />

Entkoppeln oder Versteifen AB SEITE 34<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong><br />

96.Jahrgang


GroßMeister!<br />

PCI FT ® Flex<br />

Neu!<br />

PCI FT Flex ® –<br />

Der neue PCI FT Flex ® überzeugt besonders bei der Verlegung von großformatigen<br />

Feinsteinzeugfliesen an der Wand. Seine exzellente Standfestigkeit und die ausgesprochen<br />

geschmeidige Konsistenz machen die Verarbeitung sehr komfortabel.<br />

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PCI Bauprodukte AG ·Vulkanstrasse 110 ·8048 Zürich ·Tel. 058 958 21 21 ·Fax 058 958 31 22 ·pci-ch-info@basf.com


EDITORIAL<br />

GEHEN SIE MAL MIT EINEM ROLLATOR AUF DIE TOILETTE:<br />

AUCH WIR WERDEN ÄLTER<br />

Umbauen und renovieren liegt im Trend. Als beinahe einzig sicheren Wert kennen<br />

wir seit einigen Jahren der wirtschaftlichen Turbulenzen das Grundeigentum.<br />

Hier zu investieren lohnt sich für die Besitzer in den meisten Fällen. Eine<br />

neue Küche oder ein grösseres Badezimmer mit bodenebener Dusche sind oft<br />

gefragt. In diesem Moment sollten Sie als Inhaber eines Fachgeschäftes für den<br />

Kunden weiterdenken und während der Beratung fragen: «Haben Sie sich auch<br />

schon Gedanken gemacht, dass ein Familienmitglied gebrechlich werden könnte<br />

oder durch einen Unfall, und sei es nur vorübergehend, behindert wird?» Sie<br />

müssen keine Angst haben, Ihren Kunden vor den Kopf zu stossen, denn jeder<br />

kennt jemanden der, sei es altershalber oder unfallbedingt, vor der Wahl stand,<br />

umzubauen oder ins Alters- oder Pflegeheim umzuziehen. Überlegen Sie also<br />

zusammen mit dem Kunden, ob beim Umbau durch eine veränderte Raumaufteilung<br />

Schwellen und andere Hindernisse abgebaut werden können.<br />

Mit Ihrer Frage nehmen Sie unter Umständen Einfluss auf die ganze Planung einer<br />

Renovation. Bei grösseren Umbauten muss sich selbstverständlich der Planer<br />

oder Architekt dieser Fragen annehmen und seine Fachkompetenz einbringen.<br />

Wichtig ist es aber, dass Sie sich als Plattenleger-Fachmann einbringen und auf<br />

die kritischen Punkte hinweisen. Es geht im Moment nicht darum, dass unser<br />

Kunde sein Haus rollstuhlgerecht umbaut, aber dass daran beispielsweise gedacht<br />

wird, Türen und Durchgänge auf das verlangte Minimum zu verbreitern.<br />

Es liegt in der Natur des Menschen, dass er so lange wie nur irgendmöglich in<br />

seiner gewohnten Umgebung bleiben und leben will. Sie haben es in der Hand,<br />

Ihren Kunden beratend beizustehen und auf einfach zu realisierende Möglichkeiten<br />

hinzuweisen. Weitere Informationen finden Sie unter www.procap.ch, die<br />

Adressen der kantonalen Fachstellen für hindernisgerechtes Bauen.<br />

Ein echtes Potenzial liegt in «älteren» Häusern ab den 20er-Jahren. Das Badezimmer<br />

ist ein langer Schlauch und ganz am Ende an der Aussenwand steht<br />

die Toilette. Versuchen Sie hier, einmal mit einem Rollator ans Ziel zu kommen.<br />

Solche Argumente helfen mit, einen Umbau in die richtige Richtung zu lenken,<br />

das nötige Handwerkszeug dazu haben Sie.<br />

Martin Bürgler<br />

Leiter der Fachtechnischen Beratungsstelle<br />

Texte français: www.vhp.ch<br />

INHALT<br />

04 BRANCHEN-NEWS<br />

04 Branchentreffen Tessin<br />

05 Rüegg Cheminée AG<br />

«Tour de Feu»<br />

07 VERBAND<br />

07 Neue V<strong>HP</strong>-Website<br />

09 Nouveau site web<br />

11 V<strong>HP</strong>-Mitglieder<br />

<strong>03</strong><br />

10 FACHSCHULE FROBURG<br />

10 Erfolgreiche Meisterausbildung<br />

12 FACHTEIL PLATTEN<br />

12 Hindernisfreies Wohnen<br />

20 Behindertengerechtes<br />

Wohnen – gewusst wie!<br />

24 Schwellenloses Wohnen<br />

26 Fussbodenheizung mit<br />

geringer Aufbauhöhe<br />

28 Trends bei Keramikplatten<br />

34 Entkoppeln oder Versteifen?<br />

18 INTERVIEW<br />

18 Bernard Stofer, Leiter Bauen,<br />

Wohnen, Verkehr bei Procap<br />

40 SERVICE<br />

40 Allmendinger AG<br />

42 NunnaUuni Neuheiten<br />

45 V<strong>HP</strong>-Lieferantenverzeichnis<br />

46 Impressum<br />

46 Agenda<br />

46 Inserentenverzeichnis<br />

Titelbild<br />

Schwellenloses Bauen ist kein Luxus,<br />

sondern eine Investition mit Zukunft.<br />

Foto: Patrick Lüthy für Procap<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


04 BRANCHEN-NEWS<br />

BRANCHENTREFFEN IM TESSIN<br />

Quo vadis, Ofenbauer?<br />

Am 17. April fand in Trevano (Lugano) eine Informationsveranstaltung<br />

über die aktuelle Situation rund um Holzheizungen für<br />

die tätigen Berufsleute statt. Die zahlreichen Teilnehmenden<br />

zeigten grosses Interesse, und es entstanden anregende Diskussionen.<br />

TEXT: GINA LA MANTIA LECHLEITNER<br />

Eine grosse Anzahl Kaminfeger, Ofen- und Cheminéebauer<br />

sowie -händler und Personen, welche für die Umsetzung der<br />

feuerpolizeilichen Normen verantwortlich sind, nahmen am von<br />

Pietro Comini, Inhaber der Comedil SA in Grancia, organisierten<br />

Treffen teil. Ein wichtiger Teil der Veranstaltung war, dass Thomas<br />

Lechleitner und Samuel Bralla die neusten Anpassungen<br />

der Normen zur Verhütung von Bränden sowie der Luftreinhalteverordnung<br />

erklärten. Martin Pfister, V<strong>HP</strong>-Geschäftsführer,<br />

stellte den V<strong>HP</strong> vor.<br />

Die Zusammenarbeit geht weiter<br />

Im Anschluss an die Konferenz fand eine kleine Debatte statt.<br />

Während der Diskussion wurde der Wunsch geäussert, einen<br />

Verein der Tessiner Ofenbauer und Kaminfeger zu gründen, einerseits,<br />

um die eigenen Interessen besser vertreten zu können<br />

und andererseits, um eine fachgerechte technische Weiterbildung<br />

anzubieten. Ein weiteres Ziel des Vereins wäre, Synergien<br />

mit anderen Berufsgruppen zu suchen, um das Potenzial der<br />

Holzenergie besser ausschöpfen zu können. Die Teilnehmenden<br />

waren sich bald einig, denn demnächst wird die Gründungsversammlung<br />

des Vereins einberufen, an der weitere für Ofen- und<br />

Cheminéebauer wichtige Themen zur Sprache kommen werden.<br />

Nach so vielen Anregungen und guten Zukunftsaussichten<br />

waren alle hungrig und durstig: Mit einem geselligen Apéro,<br />

offeriert von der Comedil SA, wurde die erfolgreiche Veranstaltung<br />

beendet.<br />

Testo italiano: www.vhp.ch<br />

Die Tessiner Veranstaltung zum Thema Holzheizung war ein Erfolg. Pietro Comini, Inhaber der Comedil SA und Organisator des<br />

Branchen-Treffens, begrüsst die Teilnehmenden.<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


RÜEGG CHEMINÉE AG<br />

Ein Dampfextrazug mit zwei Speisewagen führte rund 90 Gäste<br />

von der Rüegg-Ausstellung in Hinwil in die Lokremise des<br />

Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland DVZO in Bauma, wo in<br />

einem einmaligen historischen Ambiente die neueste Innovation<br />

aus dem Hause Rüegg präsentiert wurde: Der ODEON, der<br />

mit seiner harmonisch-runden Form eine einmalige Feuereinsicht<br />

von 270 Grad bietet und für architektonische Akzente in<br />

schönen Wohnräumen sorgen wird. Das Modell ODEON stiess<br />

auf grosses Interesse bei den Ofenbauern und ist im Herbst<br />

<strong>2012</strong> lieferbar.<br />

Der Dampfzug führte die Gesellschaft danach durch die frühlingshaft-sonnige<br />

Zürcher Oberländer Hügellandschaft wieder<br />

nach Hinwil zurück, wo die erste «Tour de Feu» bei einem<br />

Schlummertrunk in der schönen Rüegg-Ausstellung gegen Mitternacht<br />

ausklang.<br />

Mehr Infos: www.ruegg-cheminee.com<br />

05<br />

BRANCHEN-NEWS<br />

Erste «Tour de Feu» erfolgreich durchgeführt<br />

Am 30. März <strong>2012</strong> haben fast 50 Partnerfirmen der Rüegg Cheminée AG an der ersten «Tour de Feu» teilgenommen.<br />

Der Anlass gab Gelegenheit, die langjährige Zusammenarbeit zu pflegen, neue Beziehungen zu knüpfen und das grosse<br />

Netzwerk zu stärken.<br />

Stolz präsentiert Matthias Rüegg das Modell ODEON.<br />

Rund 90 Gäste nahmen an der Rüegg-Extrafahrt teil.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


Damitdas Klima stimmt.<br />

Heizen mit Holz ist natürlich, sauber und naheliegend. Und hat in der Schweiz eine grosse Zukunft. Können auch Sie sich<br />

für die klimafreundliche Energie erwärmen? Wir beraten Sie gerne: Tel. 044 250 88 11 oder www.holzenergie.ch<br />

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<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


V<strong>HP</strong>-WEBSITE: NEUE GESTALTUNG<br />

Unsere neu gestaltete Homepage ist zur besseren Orientierung<br />

für die drei wichtigsten Zielgruppen wie folgt aufgegliedert:<br />

• Für den Endkunden: «Mein Ofenbauer» und «Mein Plattenleger».<br />

• Für die Mitglieder: «Mein Verband»<br />

• Für junge und interessierte Leute sowie zukünftige Lernende:<br />

«Ofenbauer werden»<br />

Sämtliche Mitglieder haben die Möglichkeit, einen eigenen Firmenauftritt<br />

zu gestalten. Mittels unserer Registrationsmaske,<br />

welche die Mitglieder am 20. April <strong>2012</strong> per Mail erhalten ha-<br />

VERBAND<br />

07<br />

Haben Sie sich schon registriert?<br />

Unsere neue Verbandshomepage (www.vhp.ch) wird vor der<br />

Jahresversammlung aufgeschaltet. Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

und stellen Sie Ihre Firma vor. TEXT: DORIS BLASER<br />

ben, können Sie Ihre Firma kurz vorstellen sowie Ihr Logo und<br />

maximal drei Bilder aufschalten.<br />

Mitmachen lohnt sich<br />

Wenn Sie sich noch nicht registriert haben, können Sie dies<br />

noch immer nachholen. Den Link zu unserer Registrationsmaske<br />

können Sie jederzeit auf der Geschäftsstelle einfordern, sollten<br />

sie ihn nicht mehr haben. Nutzen Sie diese Gelegenheit und<br />

verschaffen sich damit Ihren Vorteil und Ihren Erfolg.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


Papa, darf<br />

ich der König sein?<br />

Platten, Bäder<br />

und Parkett zum Träumen.<br />

Besuchen Sie eine<br />

unserer 20 Richner-Ausstellungen.<br />

Weitere Infos<br />

unter www.richner.ch<br />

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Phone +41 (0) 52 680 21 01<br />

Fax +41 (0) 52 680 21 02<br />

E-mail: info@kapyfract.ch<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


SITE WEB V<strong>HP</strong>: NOUVELLE PRÉSENTATION<br />

Pour une meilleure orientation, notre nouveau site web a été<br />

structuré pour les trois principaux groupes cibles suivants:<br />

• Pour le client final: «Mon poêlier-fumiste» et «mon carreleur».<br />

• Pour les membres: «Mon association»<br />

• Pour des jeunes intéressés ainsi que les futures personnes<br />

en formation: «Devenir poêlier-fumiste»<br />

Tous les membres ont la possibilité de concevoir gratuitement<br />

leur propre site web. Au moyen du masque d’enregistrement<br />

qui vous aété adressé le 20 avril <strong>2012</strong> par mail, vous pouvez<br />

VERBAND<br />

09<br />

Vous êtes-vous déjà enregistrés?<br />

Le nouveau site de notre association (www.vhp.ch) sera mis en<br />

ligne avant l‘assemblée annuelle. Profitez de l’occasion pour<br />

présenter votre entreprise. TEXT: DORIS BLASER<br />

brièvement présenter votre entreprise et mettre en ligne votre<br />

logo avec trois images au maximum.<br />

Participer vaut la peine<br />

Au cas où vous ne vous êtes pas encore enregistrés, vous pouvez<br />

le faire maintenant. Si le lien ànotre masque d’enregistrement<br />

vous manque, vous pouvez en faire la demande auprès de notre<br />

secrétariat. Profitez de l’occasion pour vous procurer un avantage<br />

et du succès.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


10<br />

FACHSCHULE FROBURG<br />

MEISTERAUSBILDUNG FACHMANN/FACHFRAU O FENBAU V <strong>HP</strong><br />

Erfolgreicher Abschluss der ersten Runde<br />

Bis Mitte Februar <strong>2012</strong> wurden die vier Module AVOR Baustellenführung, Konstruktionstechnik, Grundlagen sowie Normen<br />

und Vorschriften mit schriftlichen Kompetenznachweisen abgeschlossen. TEXT: MARTIN BÜRGLER<br />

Für einige, hoffentlich recht viele, ein erster wichtiger Schritt<br />

der Ausbildung zum Ofenbauer-Meister! Einige der 14 Kursteilnehmer<br />

müssen noch den Berufsbildnerkurs absolvieren.<br />

Wenn diese Bestätigung plus eine Eigenbeurteilung der EDV-<br />

Basiskenntnisse vorliegen, können die Verbands-Zertifikate<br />

ausgestellt werden.<br />

Die 1. Klasse des Ausbildungsganges zum/zur Fachmann/Fachfrau Ofenbau V<strong>HP</strong>.<br />

Erfolgreich bestanden haben:<br />

Balabanovic Dobri Niedergösgen<br />

Bieri Gregor Entlebuch<br />

Bründler Andreas Oberburg<br />

Gmür Peter Brienzwiler<br />

Hayrullahu Besim Winterthur<br />

Kolb Thomas Flawil<br />

Moser Matthias Gansingen<br />

Herzliche Gratulation<br />

Der Verband gratuliert den erfolgreichen Absolventinnen und<br />

Absolventen. Die Fortsetzung des Meisterkurses ist für August<br />

<strong>2012</strong> vorgesehen – mit einem CAD-Vorkurs vor den Sommerferien.<br />

Interessenten melden sich bitte bei Vreny Brack.<br />

Porret Colin Gorgier<br />

Riedel Thomas Lörrach<br />

Savoldelli Fernando Rickenbach<br />

Schmucki Daniela Hallau<br />

Truffer Marco St. Niklaus VS<br />

Waldmann Simon Zweisimmen<br />

Wirz Erwin Zürich<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


V<strong>HP</strong>-Mitglieder<br />

HANDWERKSBETRIEBE<br />

FREIMITGLIED<br />

per 12.04.<strong>2012</strong><br />

JÜRG LORENZ<br />

Schützengasse 34<br />

4125 Riehen<br />

per 27.04.<strong>2012</strong><br />

ERWIN ZÜRCHER<br />

Werner-Kälin-Strasse 17<br />

8840 Einsiedeln<br />

Kleinanzeigen<br />

ANMELDUNG ZUR<br />

AKTIVMITGLIEDSCHAFT<br />

GEORG ZURBRÜGG<br />

Buchholzstrasse 19<br />

3713 Reichenbach<br />

VERBAND<br />

11<br />

Herzliche Gratulation<br />

und alles Gute für die Zukunft<br />

Reinhard Blanc<br />

75 Jahre, 10.06.1937<br />

Emil Bula<br />

80 Jahre, 14.06.1932<br />

Willi Strässler<br />

81 Jahre, 18.06.1931<br />

Jürg Lorenz<br />

65 Jahre, 11.07.1947<br />

Zu verkaufen: Antike Kachelöfen und Cheminée-Einfassungen, Tel. 062 205 90 80 V<strong>HP</strong> Olten, www.vhp.ch, Rubrik Antiquitätenbörse<br />

Sonderangebot Klingenhammer für V<strong>HP</strong>-Mitglieder in Zusammenarbeit mit Rosset Technik AG: pro Stück CHF 100.–, zuzügl. MWSt.<br />

+Versandkosten. Bestellung bei der Fachschule Froburg, Tel. 062 293 35 62 oder schulverwaltung@vhp.ch<br />

Neu gibt es im <strong>HP</strong> eine Rubrik Kleinanzeigen, Max. 240 Zeichen inkl. Satzzeichen und Zwischenraum pauschal Fr. 60.– inkl. MWSt.<br />

Bitte Text schriftlich oder per E-Mail an V<strong>HP</strong>: Solothurnerstr. 236, Postfach, 4600 Olten, info@vhp.ch<br />

Lehrlingswesen<br />

GESUCHT: LEHRSTELLEN UND LERNENDE<br />

Nur eine genügend grosse Zahl von guten Lernenden<br />

sichert die Zukunft unseres Berufes.<br />

Interessierte Jugendliche können Informationen zum<br />

Beruf des Ofenbauers bzw. der Ofenbauerin per SMS<br />

mit «OFEN» und ihrer Adresse an 9292 erhalten oder<br />

über info@werdeofenbauer.ch einverlangen.<br />

Aufruf!<br />

Liebe Lehrmeister<br />

Bitte meldet neue Auszubildende für das Schuljahr<br />

<strong>2012</strong>/2013 unbedingt und sofort an, auch wenn der<br />

Lehrvertrag vom Kanton noch nicht genehmigt ist.<br />

Nur bei einer rechtzeitigen Anmeldung können wir<br />

das Schulprogramm optimal planen. Bitte melden<br />

Sie uns auch freie Lehrstellen. Pro Lernender reduziert<br />

sich der Mitgliederbeitrag beim V<strong>HP</strong> um Fr. 500.–.<br />

Vielen Dank!<br />

Vreny Brack<br />

Tel. 062 293 35 62 oder<br />

schulverwaltung@vhp.ch<br />

Anzahl Lernende<br />

Sektion<br />

3 3 5 1 1 3 1<br />

Neue Lernende nach Sektionen Lehrbeginn <strong>2012</strong><br />

Rahmen: Zielsetzung pro Sektion<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER<br />

Aare<br />

ZL<br />

Bern und Umgebung<br />

Linth-Graubünden<br />

ZL<br />

ZL<br />

Nordostschweiz<br />

Nordwestschweiz<br />

Oberwallis<br />

Ostschweiz<br />

Union romande<br />

Zentralschweiz<br />

2<br />

Zürich Stadt<br />

Zürichsee und Umgebung<br />

34<br />

19<br />

Stand 21. 05. <strong>2012</strong> Ziel


12 FACHTEIL<br />

PLATTEN<br />

WICHTIG: BEI NEU- UND UMBAUTEN<br />

Hindernisfreies Bauen<br />

Bei den Jungen liegt hindernisfreies Bauen absolut im Trend.<br />

Wenn aber ältere Hausbesitzer und Wohneigentümerinnen<br />

darüber nachdenken, ihr Haus oder ihre Wohnung umzubauen,<br />

stösst das Thema «hindernisfrei» oft auf Unbehagen und<br />

Ablehnung. Trotzdem ist es für einen umsichtigen Unternehmer<br />

ein Muss, das hindernisfreie Sanieren sachlich und behutsam<br />

zum Thema zu machen. TEXT UND FOTOS: RUTH BÜRGLER<br />

Der Treppenlift führt vom Keller bis in den zweiten Stock. Die Schwelle<br />

vom Wohnraum in den Gang ist sehr niedrig.<br />

Die Treppe aus Tannenriemen wurde geschliffen und eingeölt. Sie glänzt<br />

wieder wie neu.<br />

Für den Treppenlift waren aus statischen Gründen keine zusätzlichen<br />

Verstärkungen notwendig. Er kann rückgebaut werden.<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Es kann ein Unfall sein, eine Krankheit, das Alter – plötzlich<br />

werden Treppen, Absätze, Türschwellen, der Einstieg in die Badewanne<br />

zu unüberwindlichen Hindernissen. Das traute Heim<br />

wird zur untauglichen Behausung, weil die Füsse die Schwellen<br />

nicht mehr schaffen oder die Türen für den Rollstuhl zu schmal<br />

sind. Alles, was bisher in den eigenen vier Wänden einfach<br />

zu handhaben war, wird zum unüberwindlichen Hindernisparcours<br />

für die Betroffenen. Auch wenn helfende Hände da wären,<br />

ist tatkräftige Hilfe wegen zu enger Raumverhältnisse oft nur<br />

beschränkt oder gar nicht möglich. Die Selbstständigkeit, die<br />

den meisten von uns wichtig ist und die wir solange wie möglich<br />

behalten wollen, ist plötzlich in Frage gestellt. Und mit ihr<br />

die ganze Wohnsituation.<br />

Hindernisfrei ist heute schick<br />

Ein neues Haus bauen? Oder lieber etwas Altes suchen? Ein<br />

Haus mit Geschichte, in das man einziehen und das man Schritt<br />

für Schritt den eigenen Wünschen und der Grösse des Budgets<br />

entsprechend umbauen kann? Wenn Leute vom eigenen Haus<br />

träumen, spielen die Finanzen meist die Hauptrolle. Zweitrangig<br />

sind Überlegungen zu hindernisfreiem Bauen und Sanieren.<br />

Bei jungen Leuten ist das hindernisfreie Bauen kein grosses<br />

Thema, weil hindernisfrei im Trend liegt. Wer will heute noch<br />

Schwellen und Absätze? Eine bodenebene Dusche ist schick<br />

und funktional. Die heutigen Platzbedürfnisse sind ebenfalls<br />

grosszügiger geworden. Bei der Renovation von älteren Häusern<br />

verschwinden nicht tragende Zwischenwände zu Gunsten<br />

von weiträumigen Wohnstuben und grösseren Zimmern. Der<br />

Bewegungsradius innerhalb der Räume ist weiter geworden.<br />

Vorausschauend umbauen<br />

Ganz anders sieht die Situation aus, wenn bei gestandenen<br />

Häuschenbesitzern eine Renovation ihres in die Jahre gekommenen<br />

Hauses ansteht. Alles soll bleiben wie es ist, es soll nur<br />

erneuert werden, was kaputt, veraltet oder verbraucht ist. Im<br />

Bad neue Platten, die moderner, grossformatiger und farblich<br />

mehr Frische ins Badezimmer bringen. Ja, das wäre schön.<br />

Aber gleich Hindernisse beseitigen mit Blick auf die Gebrechlichkeit<br />

im Alter? Das löst oft Ängste aus. Also wird das Thema<br />

nicht angerührt. «So alt sind wir jetzt auch noch nicht. Hindernisfrei<br />

ist heute noch nicht nötig! Es genügt, wenn wir uns<br />

später damit befassen!» Wieso warten, bis es soweit ist? Warum<br />

nicht vorausschauend vorsorgen? Sagt nicht ein altes Sprichwort<br />

treffend: Vorsorgen ist besser als heilen.<br />

Unsere Lebenserwartung ist viel höher geworden. Das Durchschnittsalter<br />

von Männern und Frauen in der Schweiz liegt zwischen<br />

80 und 84 Jahren. Mal angenommen, eine erste Sanierung<br />

des Hauses würde um die 60 vorgenommen, möchte man<br />

dann mit 75 oder 80 nochmals umbauen? Erneut den Staub und<br />

den Dreck, der beim Bauen halt einfach entsteht, auch wenn die<br />

Handwerker noch so vor- und umsichtig arbeiten? Warum denn<br />

nicht gleich hindernisfrei sanieren, solange man noch fit ist?<br />

In einem hindernisfreien Haus lauern viel weniger Gefahren.<br />

Denn was ist, wenn nicht etwa ein altersbedingtes Gebrechen<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Hindernisfreier Übergang vom Wohnraum zur Küche.<br />

13<br />

Der schöne Riemenboden aus Pinienholz kommt wunderschön zur Geltung.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


14<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Die bodenebene Dusche mit leichtem Gefälle ist mit rutschsicheren<br />

Platten belegt.<br />

Der Duschvorhang endet innerhalb des Gefälles am Boden, damit das<br />

Wasser gut abläuft.<br />

Besonderes Augenmerk auf Aufbauhöhe und<br />

Abdichtungen<br />

Häufig ist das Problem bei den bodenebenen Duschen die Aufbauhöhe.<br />

Für die Installation des Ablaufes sind nach neuestem<br />

Stand zwischen 10,5 bis 11 cm zwingend nötig. Wenn für<br />

einen seriösen Aufbau diese Höhe nicht gegeben ist, liegt die<br />

Lösung vielleicht in einer Kernbohrung in den darunter liegenden<br />

Raum. Dann genügen für den Aufbau 6,5 bis 7 cm. In<br />

solchen Fällen muss man die Abflussrohre an der Decke im<br />

untern Raum verkleiden oder in einem Unterzug der Decke<br />

«verstecken».<br />

Besondere Beachtung ist bei Nassräumen der Abdichtung zu<br />

schenken. Ein Plattenlegermeister, der sich auf die Sanierungen<br />

von hindernisfreien Bädern spezialisiert hat, empfiehlt,<br />

ausschliesslich bereits eingedichtete Duschelemente zu verwenden.<br />

Die Erfahrung hat ihn gelehrt, keinen Abfluss anzuschliessen,<br />

der von einem Installateur gesetzt wurde. Seine<br />

Begründung leuchtet ein: Die Gewährleistung der Arbeit liegt<br />

beim Plattenleger. Auf dem Markt werden viele Systeme angeboten,<br />

die nicht funktional sind. Bei Wandabdichtungen greift<br />

er auf Dichtbahnen zurück. Den Boden dichtet er mit Dichtschlämme<br />

ab. Bei den Wandanschlüssen und den Durchdringungsmanschetten<br />

ist besonders sorgfältiges Arbeiten angesagt,<br />

ebenso beim Verkleben der Dichtbänder und -ecken und<br />

allen vorhandenen Überlappungen. Denn auch hier haftet der<br />

Plattenleger für seine Arbeit.<br />

Was häufig in Vergessenheit gerät: Wand- und Bodenbeläge<br />

aus Keramik und Naturstein haben ein Gewicht, das zu beachten<br />

ist. Deshalb ist auch die Tragfähigkeit des Untergrundes<br />

genau abzuklären.<br />

das Beseitigen von Hindernissen erforderlich macht, sondern<br />

ein Unfall oder gar eine Krankheit – wie folgendes Beispiel eindrucksvoll<br />

zeigt?<br />

Blitz aus heiterem Himmel<br />

Regula und Lorenz Zimmermann waren seit Kurzem verheiratet.<br />

Die beiden waren überglücklich, denn sie erwarteten ihr erstes<br />

Kind. Regula war im 5. Monat schwanger. Damals wohnten sie<br />

in einer 4-Zimmer-Wohnung in einer Wohnsiedlung aus den<br />

70er-Jahren. Regula war beruflich als Intensivpflegefachfrau<br />

tätig. Lorenz hatte sein Studium als Werkstoffingenieur mit der<br />

Dissertation über Betonkorrosion erfolgreich abgeschlossen und<br />

arbeitete als Berater von Bauingenieuren. Das Schicksal traf das<br />

junge Paar wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Plötzlich erlitt Lorenz<br />

auf der Heimfahrt von der Arbeit nach Hause einen epileptischen<br />

Anfall. Sofort wurde er mit der Ambulanz in ein Spital<br />

gebracht. Die Röntgenaufnahmen zeigten die Ursache für die<br />

Epilepsie: Ein Tumor von der Grösse eines Hühnereis brachte<br />

das Hirn von Lorenz in «Schieflage». Für den Werkstoffingenieur<br />

wurde ein schlimmer Alptraum wahr. Glücklicherweise verlief<br />

die Operation gut. Der Tumor konnte jedoch nicht vollständig<br />

entfernt werden. Ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit war<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Kostentransparenz und Zuverlässigkeit sind<br />

beste Werbung<br />

Es gibt bereits Plattenleger, die sich auf die hindernisfreie<br />

Sanierungen spezialisiert haben. Sie setzen auf konsequente<br />

Weiterbildung aller Mitarbeitenden. Es ist wichtig, immer<br />

auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, damit man den<br />

Kunden möglichst viele Lösungsvorschläge unterbreiten kann,<br />

die auch umsetzbar sind. Von grosser Bedeutung ist es, sich<br />

mit der Kundschaft gut abzusprechen. Das Angebot muss detailliert<br />

sein, die komplette Leistungsbeschreibung umfassen.<br />

Zauberworte im Umgang mit den Kunden sind Kostentransparenz<br />

und Zuverlässigkeit. Die Kunden sollen von Anfang an<br />

wissen, was auf sie zukommt. Das schafft das nötige Vertrauen<br />

zum Unternehmer. Mit Vorteil stellt der Handwerker eine einzige<br />

Rechnung mit einer genauen Auflistung der vereinbarten<br />

Arbeiten. Hinterher mit Feilschen beginnen, ist für beide Seiten<br />

das schlechteste Szenario. Ist die Kundschaft aber zufrieden<br />

mit den geleisteten Sanierungsarbeiten, kann der Unternehmer<br />

von positiver Mund-zu-Mund-Werbung profitieren.<br />

die Geburt des kleinen Jonas. Als dieser zwei Jahre alt war,<br />

wurde bei Lorenz eine zweite Operation notwendig. Danach<br />

war sein Körper auf der linken Seite gelähmt. Kurze Strecken<br />

kann er heute mit einer Gehhilfe wieder gut bewältigen. Auf der<br />

Strasse ist er mit seinem elektrischen Rollstuhl unterwegs. Die<br />

linke Hand ist fast gar nicht mehr einsetzbar. Auch das Gehör<br />

ist auf der betroffenen Seite stark beeinträchtigt.<br />

Die junge Familie konnte in der gemieteten Wohnung bleiben,<br />

da sie von der Tiefgarage her auch mit einem Lift erreichbar<br />

war. Die Rampe zur Tiefgarage war allerdings sehr steil. Im Winter<br />

bei Schnee oder Glatteis konnte Lorenz nicht mehr auf die<br />

Strasse. Die Innenräume der Wohnung wurden mit einfachen<br />

Massnahmen alltagstauglich angepasst. Doch der Traum vom<br />

kleinen, gut erreichbaren Garten des eigenen Hauses, das ihren<br />

Ansprüchen besser gerecht würde, blieb in den Köpfen von<br />

Regula und Lorenz.<br />

Sesam öffne dich!<br />

Nach einigen Jahren des Wartens war es endlich soweit. Sie<br />

fanden ein kleines Reihenhaus in der Stadt Olten, das sie kaufen<br />

und dessen Umbau sie sich leisten konnten. Beraten wurden sie<br />

von einem Architekten und der Vereinigung Procap, die ihren<br />

Sitz ebenfalls in Olten hat. Es gelang Regula und Lorenz gut,<br />

den Charme des Hauses wo möglich beizubehalten, die Räume<br />

aber trotzdem ihren besonderen Bedürfnissen anzupassen.<br />

Die Haustür öffnet sich per Fingerabdruck. Es können 99 verschiedene<br />

Fingerabdrücke zur Wiedererkennung eingescannt<br />

werden. Damit wird das Türöffnen zum modernen «Sesam öffne<br />

dich». Lorenz ist froh darüber. Das ist eine echte Hilfe für ihn.<br />

Das Hervorkramen der Schlüssel mit nur einer Hand und das<br />

gleichzeitige Jonglieren mit der Gehhilfe stellten ihn bisher oft<br />

auf eine Geduldsprobe.<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

15<br />

Kleine Hindernisse zum Trainieren<br />

Im engen Treppenhaus wurde ein Treppenlift montiert, der den<br />

Platzverhältnissen und der Beweglichkeit von Lorenz angepasst<br />

ist. Dafür waren keine zusätzlichen statischen Massnahmen nötig.<br />

Der Lift kann auch wieder rückgebaut werden. Auf jedem<br />

Zwischenpodest im Treppenhaus liegt eine Fernbedienung. Mit<br />

deren Hilfe kann Lorenz den Treppenlift zu sich her beordern.<br />

Die Übergänge der Räume auf allen Etagen sind nicht ganz hindernisfrei.<br />

Die niedrigen Schwellen sind höchstens zwei Zentimeter<br />

hoch. Sie alle zu beseitigen, hätte viele Anpassungsarbeiten<br />

auch an Türen und Bodenhöhen nach sich gezogen.<br />

Das wäre einerseits finanziell ins Gewicht gefallen. Andererseits<br />

hätte man die alten schönen Riemenböden überdecken<br />

müssen. Das wollten alle Familienmitglieder nicht. Es war aber<br />

auch Lorenz’ bewusste Entscheidung, nicht alle Hindernisse<br />

aus dem Weg zu schaffen. Überzeugt sagt er: «Ich habe den<br />

Krebs besiegt. Meine Beweglichkeit ist zwar eingeschränkt,<br />

aber das, was ich noch kann, das will ich trainieren. Die kleinen<br />

Absätze und kurze Treppen kann ich gut bewältigen. Ich<br />

bin etwas langsamer, aber ich schaffe es. Darauf bin ich stolz.»<br />

Die neue Terrasse ist eine Metallkonstruktion, die mit eingefrästen<br />

Lärchenbrettern belegt ist.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


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<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Pflichten des Plattenlegers beim Abdichten<br />

Der Plattenleger ist insbesondere verantwortlich für die:<br />

• Kontrolle des bauseits vorhandenen Untergrundes<br />

hinsichtlich Toleranzen (Genauigkeit), Oberflächenbeschaffenheit,<br />

Trockenheit und sichtbarer Mängel.<br />

• Prüfung des Vorhandenseins der erforderlichen Wannenanschlusszargen<br />

bei Duschentassen und Badewannen.<br />

• Wasseranschlüsse: Kontrolle der bauseits vorhandenen<br />

Originalverlängerungen (in Plattenstärke) und<br />

Baustopfen («Zapfen») im Originaldurchmesser ohne<br />

konische Form.<br />

• Verwendung geeigneter Grundierungs- und Abdichtungsmaterialien.<br />

• Verwendung geeigneter Platten, Klebemörtel und<br />

Fugenmassen für den entsprechenden Untergrund.<br />

• Einhaltung der erforderlichen Schichtdicken.<br />

• Überprüfung der erforderlichen Feldergrössen,<br />

Fugenarten und -anordnungen des Untergrundes.<br />

• Information des Bauherrn über die Kontrolle der Wartungsfugen.<br />

• Informationsbeschaffung bezüglich der durch den Planer<br />

vorgegebenen und den Unterkonstruktionsersteller<br />

verwendeter Putze.<br />

• Info zur Reinigung und Pflege der Plattenbeläge.<br />

Quelle (ausser letzter Punkt): Merkblatt Verbundabdichtungen unter<br />

Keramik- und Natursteinbelägen im Innenbereich, Plattenverband SPV,<br />

Dagmersellen, Dezember 2010.<br />

Grosszügige Bewegungsflächen<br />

Beim Badezimmer im obersten Stock gab es dann aber keine<br />

Kompromisse mehr. Der Raum ist grosszügig bemessen. Drei<br />

der vier Wände sind mit grossformatigen hellen, aber nicht ganz<br />

weissen Platten gefliest. Sie reichen vom Boden bis zur Decke.<br />

Der Boden selbst ist mit rutschsicheren anthrazitfarbenen Platten<br />

belegt. Gleich links neben der Tür ist ein passendes Dusch-<br />

WC installiert. An der Wand sind robuste Griffe zum Festhalten<br />

montiert. Daran schliesst stufenlos der Duschbereich an. Der<br />

Ablauf ist im Boden versenkt. Die Bodenplatten sind mit einem<br />

leichten, aber genügenden Gefälle um den Abfluss herum<br />

verlegt. Die Fugenbreite ist möglichst schmal gehalten. Der<br />

Duschvorhang ist so angebracht, dass er sich innerhalb des<br />

Gefälles am Boden befindet. So läuft das Wasser problemlos ab.<br />

Es bleiben keine Wasserpfützen liegen. An der Wand ist genügend<br />

Platz, um bei Bedarf einen Duschsitz zu montieren. Eine<br />

«Regenbrause» ist fest an der Duschstange montiert. Eine zweite<br />

Brause lässt sich verstellen. Die Mischbatterie ist in üblicher<br />

Höhe an der Wand befestigt. Die für einen Rollstuhl benötigten<br />

Bewegungsflächen wurden bei der Planung berücksichtigt.<br />

Zudem öffnet sich die Badzimmertür nach aussen, damit bei<br />

einem Sturz die Türe nicht blockiert wird.<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

17<br />

Der Traum vom eigenen Gärtchen<br />

Die Küche ist ganz normal eingerichtet. Lorenz hilft gerne beim<br />

Kochen mit. Er kann zum Rüsten an der Kombination stehen<br />

oder am Küchentisch sitzen. Deshalb brauchte es keine besonderen<br />

Anpassungen der Höhen von Abstell- oder Rüstflächen.<br />

Da Lorenz den Rollstuhl im Haus nicht benutzt, müssen die<br />

Küchenmöbel auch nicht unterfahrbar sein. Hingegen wurden<br />

in der Küche auch rutschsichere Platten verlegt, damit nicht<br />

etwa eine kleine Wasserlache zu einem folgenschweren Sturz<br />

führen kann.<br />

Neben dem Haus ist ein kleiner, abschliessbarer Aussenanbau<br />

über eine Rampe erreichbar. Dort stellt Lorenz seinen Rollstuhl<br />

ab. Der fahrbare Weg führt weiter ums Haus herum in den lauschigen<br />

Vorgarten. Dort können die Zimmermanns an schönen<br />

Tagen die wunderbare Aussicht über die Stadt Olten bis hin<br />

zum Sälischlössli bewundern. Egal ob Sommer oder Winter,<br />

schön oder regnerisch, unter dem neu errichteten Terrassenvorbau<br />

sitzt man im Trockenen und im Schatten und kann die<br />

Stille des Gartens geniessen.<br />

Ausführlich miteinander absprechen<br />

Regula und Lorenz machten sich im Voraus viele Gedanken über<br />

ihre Wünsche, Möglichkeiten und Lösungen. Wo sie sich nicht<br />

einigen konnten, überliessen sie die Wahl ihrem inzwischen<br />

14-jährigen Sohn Jonas, berichtet Lorenz mit einem schalkhaften<br />

Lächeln. Das Resultat lässt sich sehen. Ganz wichtig war<br />

für Regula und Lorenz die umsichtige Betreuung durch den<br />

Architekten. Sie konnten sich nach der Definition der Details<br />

ganz auf ihn verlassen. Ihm oblag die Organisation der Arbeiten<br />

und die Einhaltung des Zeit- und Finanzplans. Das war sehr<br />

wichtig. Dafür blieb Regula, die berufstätig und für einen Teil<br />

der Familienarbeit zuständig ist, gar keine Zeit. Lorenz selbst<br />

konnte aus nahe liegenden Gründen nicht auf der Baustelle zum<br />

Rechten sehen oder kurzfristig vorbeischauen.<br />

Regula, Lorenz und Jonas Zimmermann sind nun kürzlich in<br />

das fast fertige Haus eingezogen und fühlen sich rundum wohl.<br />

Der alten Wohnung trauert keiner nach. Sobald auch noch die<br />

Umgebungsarbeiten beendet sind, ist das Umbauen bei den<br />

Zimmermanns fürs Erste abgeschlossen.<br />

Literatur<br />

• Hindernisfreies Bauen. Hrsg. Schweizer Paraplegiker-Stiftung,<br />

Verlag Paramedia AG, Nottwil. Zentrum für Hindernisfreies<br />

Bauen ZHB, März 2005.<br />

• Merkblatt Hindernisfreie Bauten neuer Standard, Procap,<br />

Olten, Dezember 2009.<br />

Fotos<br />

Alle Fotos stammen aus der neuen Wohnung von Regula, Lorenz<br />

und Jonas Zimmermann. Die <strong>HP</strong>-Redaktion dankt herzlich für<br />

die interessante Zusammenarbeit.<br />

Texte français: www.vhp.ch<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


18<br />

FOTO: PROCAP<br />

INTERVIEW<br />

BERNARD STOFER, LEITER BAUEN, WOHNEN, VERKEHR BEI PROCAP<br />

Hindernisfreies Bauen ist heute eine<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Schwellenlose Duschen waren schon Thema im <strong>HP</strong>. Was genau der Fachbegriff «hindernisfreies Bauen» bedeutet, erklärt<br />

Bernard Stofer von Procap, dem grössten Mitgliederverband von und für Menschen mit Handicap in der Schweiz.<br />

TEXT: BRIGITTE MÜLLER<br />

Bernard Stofer ist Architekt ETH/SIA, er arbeitet seit mehr als zehn Jahren<br />

als Leiter des Ressorts Bauen Wohnen Verkehr bei Procap Schweiz.<br />

Können Sie kurz beschreiben, welche Dienstleistungen Ihre<br />

Non-Profit-Organisation Procap anbietet?<br />

Vor 80 Jahren organisierten sich Betroffene zur Selbsthilfe und<br />

gründeten den Schweizerischen Invalidenverband. Heute – unter<br />

dem Namen Procap – zählt der Verband rund 20000 Mitglieder<br />

in 45 regionalen Sektionen. Die wohl wichtigste Dienstleistung<br />

ist die Beratungen über die Sozialversicherungen, die IV,<br />

Suva und Unfallversicherung, ausgeführt von unseren Fachstellen<br />

der regionalen Sektionen. Dazu gehört auch die spezialisierte<br />

Rechtsberatung. Zudem sind wir eine kompetente Auskunftsstelle<br />

für hindernisfreies Bauen und Wohnen und bieten<br />

Ferien, Reisen sowie Bildungsveranstaltungen für Menschen<br />

mit Handicap an. Und Procap ist eine bedeutende Stimme in<br />

der Sozialpolitik.<br />

Welche Grundsätze sollten bei Bau von Wohnungen berücksichtigt<br />

werden?<br />

Wir setzen uns dafür ein, dass die gesetzlichen Vorschriften<br />

von Bund und Kanton eingehalten und laufend verbessert werden.<br />

Wir möchten dabei keine Sonderlösung für Menschen mit<br />

Behinderung, sondern streben ein «design for all» an. Dieser<br />

englische Begriff beschreibt bestens unsere Haltung, dass<br />

bauliche Lösungen für alle konzipiert werden sollten, also für<br />

Familien mit Kinderwagen, Reisende mit Rollkoffer, für Leute,<br />

die eine Last tragen und für ältere oder behinderte Menschen.<br />

Wir kennen täglich Situationen, bei denen wir darauf angewiesen<br />

sind, dass keine baulichen Hindernisse im Weg sind. Und<br />

nicht zu vergessen: Wir alle werden älter und sind eines Tages<br />

froh, wenn wir beispielsweise ohne Mühe in den Zug einsteigen<br />

können.<br />

Wie unterstützen Sie die Baubranche?<br />

Einerseits arbeiten unsere kantonalen Fachstellen mit den<br />

Behörden vor Ort zusammen. Unsere spezialisierten Fachleute<br />

kennen die Anforderungen des hindernisfreien Bauens bis<br />

ins letzte Detail und können im Auftrag den Baubehörden die<br />

Überprüfung abnehmen, analog wie die Feuerpolizei in ihrem<br />

Fachgebiet. Andererseits beraten wir Architekten und Bauherren,<br />

die daran interessiert sind, Bauten hindernisfrei zu planen<br />

und die Baueingabe von Anfang an korrekt abzufassen.<br />

Welche Aufgaben betreuen Sie, Herr Stofer, im Besonderen?<br />

Als Leiter des Ressorts Bauen, Wohnen, Verkehr bin ich der<br />

fachliche Leiter unserer kantonalen Fachstellen, die ich als<br />

Ansprechsperson unterstütze. Zudem erarbeite ich fachliche<br />

Grundlagen und Informationen zusammen mit unseren Partnern,<br />

der Pro Infirmis und der Schweizerischen Fachstelle für<br />

behindertengerechtes Bauen. Gemeinsam sind wir im Netzwerk<br />

behindertengerechtes Bauen organisiert.<br />

Hindernisfreies Wohnen ist immer wichtiger, warum?<br />

Behinderte Menschen sind genauso mobil wie wir. Sie wechseln<br />

eine Arbeitsstelle, gründen eine Familie, möchten an einem anderen<br />

Ort wohnen. Wir propagieren deshalb nicht den Bau von<br />

einzelnen perfekt behindertengerechten Wohnungen, sondern<br />

dass möglichst alle Wohnungen «anpassbar» sein sollen. Diese<br />

Wohnungen müssen lediglich wenige Grundbedingungen er-<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


füllen und können später, bei Bedarf, mit geringem Aufwand<br />

an die individuellen Bedürfnisse einer älteren oder behinderten<br />

Person angepasst werden. Zu beachten ist, dass wegen der zunehmenden<br />

Alterung der Bevölkerung hindernisfreie Wohnungen<br />

immer mehr von gesellschaftlichem Interesse sind. Die Universität<br />

Neuenburg* machte in einer Untersuchung folgende<br />

Rechnung: Im Jahr 2<strong>03</strong>0 könnten rund 2,2 Milliarden Franken<br />

pro Jahr eingespart werden, wenn ältere Menschen statt im<br />

Pflege- oder Altersheim ein Jahr länger in der eigenen Wohnung<br />

leben. Dazu braucht es aber unter anderem auch entsprechende<br />

Wohnungen. (* Studie der Uni Neuenburg im Auftrag des<br />

Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan (2006)<br />

Hat sich die Wahrnehmung für hindernisfreie Wohnbauten in<br />

den letzten Jahren verändert?<br />

Ja, weil seit 2004 das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG)<br />

in Kraft ist und dank der Norm SIA- 500 Hindernisfreies Bauen<br />

(2009) ist die Akzeptanz weiter gestiegen. Beim Ausarbeiten<br />

dieser Norm haben wir erreicht, dass die Anforderungen präziser<br />

und systematischer formuliert sind. Es gibt aber immer<br />

noch Architekten, Bauherren und Behördenmitglieder, für die<br />

das Thema nicht relevant ist.<br />

Wo sehen Sie weiterhin Handlungsbedarf?<br />

Beim hindernisfreien Wohnungsbau können Zentimeter entscheidend<br />

sein. Ist die Höhe einer Schwelle nun 2 oder 5 cm,<br />

das sind Welten. Oft ist die Planung zwar korrekt, aber beim<br />

Bau werden die vorgeschriebenen Masse zu wenig genau eingehalten.<br />

Ein weiteres Problem ist, dass die Baubehörde die<br />

Umsetzung der Massnahmen für hindernisfreies Bauen zu wenig<br />

überprüft. Zu wenig Beachtung findet das Thema zudem bei<br />

den Umbauten. Hier gelten grundsätzlich die gleichen Anforderungen<br />

im Rahmen der Verhältnismässigkeit, aber es werden<br />

oft einfachste bauliche Massnahmen sträflich vernachlässigt.<br />

Verlangt der Markt überhaupt altersgerechte und rollstuhlgängige<br />

Wohnungen? Wenn ja, warum?<br />

Ja, ganz klar. Seit mehr als zehn Jahren werden vor allem Eigentumswohnungen<br />

für eine ältere Zielgruppe mit dem Vorteil<br />

hindernisfrei beworben. Viele ältere Wohnungskäufer setzen<br />

sich dafür ein, dass ihre neue Wohnung hindernisfrei gebaut<br />

wird. Nur stellen wir immer wieder fest, dass sie oft schlecht<br />

beraten werden. Grundsätzlich wird der Wohnungsmarkt für<br />

hindernisfreie Wohnungen immer grösser, nicht zuletzt – wie<br />

bereits erwähnt – wegen der zunehmenden Alterung unserer<br />

Bevölkerung.<br />

Welches sind konkret sinnvolle Massnahmen beim Bau von<br />

Wohnungen?<br />

Eine Wohnung sollte schwellenlos sein. Dabei wird oft der Übergang<br />

zum Balkon oder Gartensitzplatz nicht berücksichtigt. Im<br />

Alter, wenn man nicht mehr so mobil ist, kann die Bedeutung<br />

eines Aussenraums zunehmend wichtig werden. Mit einer<br />

Schwelle nicht höher als 2,5 cm kann der Aussenraum gut erreicht<br />

werden. Bei der Küche ist es von Vorteil, wenn die Möbel<br />

INTERVIEW<br />

19<br />

einfach umgebaut werden können und bei einer Umplatzierung<br />

von Geräten nicht der ganze Bodenbelag aufgerissen werden<br />

muss.<br />

Und bei einem Umbau eines Badezimmers ohne allzu grosse<br />

Kosten?<br />

Hier gibt es zahlreiche Massnahmen, die leicht zu berücksichtigen<br />

sind. Die Badezimmertür sollte 80 cm breit sein und der Zugang<br />

schwellenlos, allenfalls einseitig höchstens einen Absatz<br />

von 2,5 cm aufweisen. Die Raumbreite sollte mindestens 1,7 m<br />

betragen, die Fläche mindestens 3,8 m 2 , bei Dusche/WC mindestens<br />

3,6 m 2 . Eine schwellenlose Dusche – dies auch schon<br />

aus Bequemlichkeit –und das WC auf der Höhe von 46 cm platzieren,<br />

dies ermöglicht ein einfacheres Aufstehen. Wenn man<br />

im Badezimmer nicht auf Zwischenwände verzichten will, sollten<br />

diese wenigstens nicht mit Installationen bestückt werden<br />

und auf den fertigen Boden gestellt werden, sodass sie jederzeit<br />

wieder abgebrochen werden können.<br />

Gibt es sogar Empfehlungen für den Ofenbau?<br />

Da habe ich mir folgende Aspekte überlegt. Eine gut erreichbare<br />

Platzierung des Ofens und wenn Sie einen Kachelofen bauen,<br />

dann wäre die Höhe der Sitzbank bei 46 cm wieder am idealsten.<br />

Bedienen Leute im Rollstuhl den Ofen, muss dem Schutz<br />

vor Verbrennungen besondere Beachtung geschenkt werden.<br />

Für eine komfortable Bedienung sollte das Holz auf einer Höhe<br />

zwischen 40 und 60 cm, aber nicht am Boden gelagert werden.<br />

Wo werden die meisten Fehler oder Unterlassungen gemacht?<br />

Sehr oft werden Balkonschwellen falsch geplant und gebaut.<br />

Es gibt hervorragende schwellenlose Lösungen, aber diese<br />

müssen frühzeitig im Detail geplant werden. Im Rohbau ist es<br />

zu spät, um noch Korrekturen in der Detailausführung anzubringen.<br />

Altersgerechtes Wohnen kann bei der Kundenberatung auch<br />

ein heikles Thema sein. Wie soll ein V<strong>HP</strong>-Mitglied, wenn es<br />

für einen Badezimmerumbau angefragt wird, dieses Thema<br />

ansprechen?<br />

Ich würde zuerst den Komfort ansprechen. Beispielsweise ist<br />

eine schwellenlose Dusche komfortabler und sie vergrössert optisch<br />

den Raum. Gleichzeitig hat Ihr Kunde neben einem grosszügigeren<br />

Raum auch den hindernisfreien Aspekt mitberücksichtigt.<br />

Und es kommt öfters vor, dass ältere Menschen, zum<br />

Beispiel die Eltern, zu Besuch kommen; dann sind alle dankbar,<br />

wenn im Badezimmer keine grossen Hindernisse einem das Leben<br />

schwer machen. Ich denke, wenn Sie als Handwerker während<br />

der Kundenberatung das Thema hindernisfreies Wohnen<br />

ansprechen, spricht dies für Ihre Kompetenz und Ihre Sorgfalt<br />

gegenüber einem Auftrag.<br />

Informieren Sie sich im Internet: (www.procap-bauen.ch)<br />

Texte français: www.vhp.ch<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


20<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

SCHWELLENFREIES W OHNEN<br />

Behindertengerechtes Wohnen –<br />

gewusst wie!


FACHTEIL PLATTEN<br />

21<br />

Umgebaute Nasszelle mit schwellenloser Dusche<br />

FOTO: PATRICK LÜTHI


22 FACHTEIL<br />

PLATTEN<br />

Hindernisfreies Bauen ist nicht nur bei Luxusüberbauungen<br />

möglich. Werden vor der Bauphase sinnvolle Anpassungen<br />

geplant, kann mit relativ wenig Aufwand und geringen Kosten<br />

schwellenloses Wohnen mit vielen weiteren Annehmlichkeiten<br />

realisiert werden. Im Bild: Schwellenloser Zugang vom<br />

Wohnzimmer auf den Sitzplatz.


FACHTEIL PLATTEN<br />

23<br />

FOTO: PATRICK LÜTHI


24<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

SCHWELLENFREIES W OHNEN<br />

Wer hindernisfrei baut,<br />

baut nachhaltig<br />

Hindernisfreies Wohnen ist kein Luxus, sondern je länger<br />

je mehr ein gefragter Vorteil beim Wohnungsbau: altersbedingt<br />

immer notwendiger und wenn gut geplant und bestens<br />

ausgeführt ästhetisch und architektonisch wertvoll. Die Fotos<br />

einer rollstuhlgängigen Wohnung in der neuen Siedlung<br />

Leuenfeld in Oensingen im Kanton Solothurn liefern den Beweis.<br />

TEXT: ANITA HUBER, RUTH BÜRGLER, BRIGITTE MÜLLER<br />

FOTOS: PATRICK LÜTHY FÜR PROCAP<br />

Seit dem 1. Januar 2009 ist die Norm SIA 500 Hindernisfreie<br />

Bauten (SN 521 500) in Kraft. Sie ersetzt die Norm Behindertengerechtes<br />

Bauen aus dem Jahr 1988. Der neue Titel ist Ausdruck<br />

dafür, dass in der Schweiz der gebaute Lebensraum allen Menschen<br />

ohne Hindernisse offenstehen muss. Das gilt für Kinder,<br />

Erwachsene, Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen und<br />

Menschen mit Behinderungen gleichermassen. Die gesamte bebaute<br />

Umwelt soll für alle leicht zugänglich und benützbar sein.<br />

Die nachhaltige Gestaltung unserer Umwelt ist heute ein anerkanntes<br />

gesellschaftliches Ziel. Nebst dem ökologischen und<br />

dem ökonomischen ist der soziale Aspekt der dritte Grundpfeiler<br />

einer nachhaltigen Entwicklung. Dies bedeutet konkret für<br />

den Wohnungsbau, dass Materialien verwendet werden, die<br />

die Umwelt nicht schädigen, also ökologisch nachhaltig sind.<br />

Ökonomisch zahlt sich hindernisfreies Bauen aus, denn solche<br />

Wohnungen generieren langfristig einen Mehrwert und werden<br />

vom Markt verlangt. Und sozial nachhaltig ist, dass die<br />

Benützung der öffentlich zugänglichen Bauten und Einrichtung<br />

und eine Mehrheit der Wohnbauten und Arbeitsplätzen für alle<br />

möglich ist. Den Zugang und die Benutzbarkeit zu verbessern,<br />

muss bei allen Bauvorhaben und gesetzgeberischen Massnahmen<br />

genau so selbstverständlich werden, wie das heute beim<br />

Energiesparen der Fall ist.<br />

Ein gutes Beispiel<br />

Alle Bilder dieser Reportage stammen von der Siedlung Leuenfeld<br />

in Oensingen, Kanton Solothurn. Die Wohnung ist schwellenlos<br />

zugänglich und kennt weitere Vorzüge vor allem im Bad<br />

und in der Küche. Ohne kraftraubende Verrenkungen kann die<br />

Bewohnerin in ihrer neuen Küche vom Rollstuhl aus rüsten, kochen<br />

und backen. Auszüge, unterfahrbare Elemente, ein tief<br />

gesetzter Kühlschrank und ein Backofen mit Schwenktüre ermöglichen<br />

gefahrloses Arbeiten. Im Bad ist eine schwellenlose<br />

Dusche eingebaut. Anstelle der Badewanne stehen nebeneinander<br />

je eine hoch gesetzte Waschmaschine und ein Tumbler.<br />

Elegant ist der Spiegelschrank oberhalb des Waschbeckens: Mit<br />

einem Handgriff lässt sich der Spiegel vertikal so tief herunterziehen,<br />

dass sich die Bewohnerin auch im Rollstuhl sitzend<br />

sehen und schminken kann. Einfach zu bedienen ist die Schiebetür<br />

mit beidseitiger Griffstange.<br />

Frühzeitige Beratung ist wichtig<br />

Oft vergessen Leute mit Handicap wichtige Dinge bei einer<br />

Wohnungsbesichtigung. Die Bauberater der spezialisierten Beratungsstelle<br />

von Procap (siehe auch Interview Seite 18) empfehlen<br />

deshalb, sich vor Vertragsabschluss beraten zu lassen.<br />

Dass dies bereits rege genutzt wird, zeigen die wöchentlichen<br />

Anfragen bei Procap von Leuten mit behinderten Familienangehörigen<br />

oder von älteren Leuten, die Wohneigentum erwerben<br />

oder umziehen möchten. Eine rechtzeitige Beratung wird auch<br />

Bauinteressierten, Architekten und Handwerkern empfohlen.<br />

Die Adressen der Beratungsstellen finden Sie unter www.procap-bauen.ch.<br />

Quelle: Verwendung von Textteilen aus dem Artikel «Schwellenfreies<br />

Wohnen», procap magazin 3/2010.<br />

Texte français procap magazine 3/2010: http://www.procap.ch/<br />

uploads/media/201<strong>03</strong>_F_Hindernisfrei_wohnen.<strong>pdf</strong>_07.<strong>pdf</strong><br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Siedlung Leuenfeld in Oensingen: Hindernisfrei konzipiert und teilweise sogar komplett schwellenlos realisiert<br />

Moderne Küche mit unterfahrbarem Korpus und schwellenlosem Zugang ins Wohnzimmer<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

25<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


26 FACHTEIL<br />

PLATTEN<br />

FUSSBODENHEIZUNG MIT G ERINGER AUFBAUHÖHE<br />

Ideal für schwellenloses Umbauen<br />

Die Zeiten, als eine Heizung alleine für die Raumwärme verantwortlich war, sind längst passé. Eine Fussbodenheizung sollte<br />

heute viel mehr leisten können. Für den Sanierungsbereich ist zum Beispiel eine extrem geringe Aufbauhöhe, damit die<br />

Bodenheizung einfach und schnell installiert werden kann, notwendig. TEXT: MARCO MANNHART<br />

Das Fussbodenheizungssystem Blanke PERMATOP bietet eine<br />

Reihe von Eigenschaften, die auf dem Markt ihresgleichen suchen:<br />

beispielsweise eine Aufbauhöhe von nur 30 bis 35 mm.<br />

Als Universalsystem ist diese Bodenheizung für alle Untergründe<br />

geeignet und benötigt im Gegensatz zu den meisten anderen<br />

Systemen keinen Estrich als Lastverteilschicht. Das System<br />

besteht aus einem kombinierten Dämm- und Rohrführungselement,<br />

das zusätzlich auf der Oberseite mit Wärmeleitblechen<br />

aus Aluminium ausgestattet ist. Hierauf folgt die hochbelastbare<br />

Belagsträger- und Entkopplungsmatte Blanke PERMAT,<br />

auf der dann der Bodenbelag eingebaut wird. Mehrere Wochen<br />

Trocknungszeit – und somit auch unnötige Wartezeit – werden<br />

dadurch eingespart. PERMATOP bietet sich somit perfekt für<br />

den Umbau- und Renovationsbereich an, kann aber auch im<br />

Neubau eingesetzt werden. Darüber hinaus sind die speziellen<br />

EPS-Dämmplatten bis zu 11 dB Trittschalldämmend. Der Einbau<br />

erfolgt dabei in der Regel durch den Plattenunternehmer.<br />

Die wichtigsten Vorteile<br />

• Sehr schnelle Reaktionszeit. Der Bodenbelag liegt nur 5mm<br />

über den Heizrohren. Dadurch wird ein sehr schnelles Regelverhalten<br />

möglich. Nach nur etwa 10 Minuten ist der<br />

Fussboden angenehm warm.<br />

• Niedrige Vorlauftemperaturen gepaart mit kurzen Reaktionszeiten<br />

sorgen für geringe Heizkosten. Ist deshalb auch<br />

ideal in Kombination mit einem Speicherofen.<br />

• Durch sehr niedrige Systemtemperaturen werden mit Wärmeerzeugern<br />

wie Wärmepumpen oder Solaranlagen hohe<br />

Wirkungsgrade erzielt.<br />

• Mit einer entsprechenden Anlagentechnik ist jederzeit sogar<br />

eine Grundkühlung möglich!<br />

• Gewichtseinsparung von bis zu 90 kg/m 2 gegenüber konventionellen<br />

Aufbauten. Dies wirkt sich positiv in der statischen<br />

Berechnung von Neubauten oder auch speziell bei<br />

der Altbausanierung aus.<br />

• Es wird keine zusätzliche Baufeuchtigkeit eingebracht.<br />

• Es wird keine Lastverteilschicht benötigt, die einem<br />

Schwund unterworfen ist. Keine Aufschüsselungen, die<br />

Rissbildungen und abgerissene Silikonfugen verursachen<br />

können. Die Trocknungszeit des Estrichbelages von über 4<br />

Wochen kann eingespart werden.<br />

• Hohe Belastbarkeiten von 2kN/m 2 im Wohnbau und für Gewerbebauten<br />

bis zu 5 kN/m 2 .<br />

• Die Konstruktionshöhen von nur 30 bis 35 mm ermöglichen<br />

vielerorts überhaupt erst eine Bodenheizung.<br />

• Kurze Bauzeit. Einen Tag nach Begehbarkeit des fertigen<br />

keramischen Belags kann das System bereits in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

• Freie Gestaltungsmöglichkeit bei der Festlegung der Feldbegrenzungen.<br />

Es gibt keine geschnittenen Platten mehr<br />

inmitten der Fläche.<br />

• PERMATOP ist für praktisch alle Arten von Bodenbelägen<br />

geeignet und ist universell einsetzbar. Es gibt nahezu keine<br />

Einschränkungen von Materialien, Formaten und Einsatzgebieten.<br />

Vertrieb Schweiz<br />

Hama Keramikdesign GmbH<br />

St. Gallerstrasse 115<br />

9320 Arbon<br />

Tel: +41 71 446 61 66<br />

Fax: +41 71 446 61 65<br />

Mail: info@hama-keramikdesign.ch<br />

Web: www.hama-keramikdesign.ch<br />

PERMATOP besteht aus einem kombinierten Dämm- und<br />

Rohrführungselement<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Die Installation ist einfach und schnell<br />

konventioneller<br />

Aufbau<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Aufbau mit<br />

PERMATOP<br />

27<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


28<br />

TRENDS<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Schöner Wohnen – mit Keramikplatten<br />

Wohnen ist ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, Individualität ist das einzige «Muss». Für die Visualisierung unserer<br />

Ideen stehen neue Plattenkollektionen mit faszinierenden Dekors, überraschenden Effekten und harmonischen Farbpaletten<br />

zur Verfügung. TEXT: CORINNE WEDEKIND<br />

Natur pur lautet auch in diesem Jahr das Einrichtungsmotto<br />

– ganz gleich, um welchen Werkstoff es sich handelt. Die Keramikfliesenhersteller<br />

sind deshalb besonders darum bemüht,<br />

Kollektionen zu schaffen, die sich harmonisch in das Wohnambiente<br />

einfügen und das Flair der Natur auf die heimischen<br />

Böden und Wände bringen. Ein weiterer Trend ist im Mischen<br />

von unterschiedlichen Materialien zu finden: Platten mit Holzdekors<br />

werden mit Betonimitaten kombiniert, Tapetenmuster<br />

auf Platten reproduziert und kühle Farben mit warmen Schat-<br />

tierungen gemischt. In Sachen Farben sind in den aktuellen<br />

Kollektionen nebst weichen Pastelltönen vermehrt wieder kräftige<br />

Farben wie zum Beispiel Königsblau oder ein dunkles Pink<br />

zu finden. Kombiniert mit den Klassikern Weiss, Grau, Beige<br />

und Braun ergeben sich wunderschöne, vor allem aber zeitlose<br />

Kombinationen. Weiterhin aktuell bleiben in diesem Jahr alle<br />

Weiss- und Schwarzschattierungen. Geometrisch oder verspielt<br />

angewendet ist dieses Thema im Einrichtungsbereich nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Prämiert<br />

Silber für die Serie «Xeno»! Unter der Devise «Sie sind der Chef» rief die deutsche Fachzeitschrift Fliesen & Platten im Januar ihre Leserinnen und<br />

Leser auf, die Produkte des Jahres 2011 zu küren. Die Fliesenserie «Xeno» mit dem Dekor «Kato» von Agrob Buchtal hatte es der öffentlichen Jury<br />

besonders angetan und wurde mit dem zweiten Rang ausgezeichnet. Was nicht weiter verwundert. Die Serie überzeugt durch eine dezent geaderte<br />

Steinoptik mit edler Anmutung. Das darauf abgestimmte Dekor setzt mit dem grafischen Streifendesign, das mit feinen Unregelmässigkeiten und<br />

metallischen Schimmer durchzogen ist, moderne Akzente. Das Dekor lässt sich vielseitig in die Badarchitektur integrieren: zum Beispiel auch als<br />

dreidimensionales Band mit integriertem Waschtisch.<br />

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Natürlich<br />

Die Serie «Danube» von Kerateam bringt dynamische Linien, elegante Kurven und sanfte Formen ins Badezimmer. Genau das Richtige für ein<br />

sinnliches Ambiente und entspannte Wellnessmomente. Die hochwertigen Oberflächen sind in modernen Weiss- und Nude-Tönen gehalten.<br />

www.richner.ch<br />

Text und Fotos wurden von der Firma Richner zur Verfügung gestellt.<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

29<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


30<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Bezaubernd<br />

«Magnifique» von Atlas Concorde zeichnet sich durch eine gewinnende<br />

Ästhetik aus. Die Kollektion beinhaltet eine raffinierte Farbpalette<br />

mit sechs glänzenden Farbtönen, einem spiegelnden Finish und drei<br />

Satin-Farben. Die grossen Platten im Format 40 x 80 heben die<br />

Eleganz der Kollektion hervor, währenddessen sich das kleinere Format<br />

20 x 80 für spielerische Kombinationen anbietet. Eine erlesene<br />

Auswahl an unterschiedlichen Dekoren vervollständigt diese zauberhafte<br />

Kollektion.<br />

Luxuriös<br />

Wer bei der Badzimmer-Einrichtung mit dem Naturstoff Holz liebäugelt,<br />

aber ungern auf die Vorzüge von Steingut und auf einen Touch von<br />

Eleganz verzichten möchte, ist mit der Kollektion «Elder» von<br />

Aparici gut beraten. Das Dekor wird auf weissen oder schwarzen Platten<br />

aufgetragen und mittels PVD-Technologie mit Gold- und Silbernuancen<br />

ergänzt.<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


FACHTEIL PLATTEN<br />

31<br />

Ebenbürtig<br />

Beton avanciert zum Trendsettermaterial im Architektur- und Interieur-Bereich. Als ebenbürtige Alternative hat der Feinsteinzeughersteller Atlas<br />

Concorde die Kollektion «Evolve» entwickelt. «Evolve» ist in drei verschiedenen Oberflächen erhältlich: matt mit raffinierter Grafik, halbgeschliffen<br />

sowie strukturiert mit dem Effekt von Betonschalungen. Acht verschiedene Schattierungen, in den Farben Grau und Beige und Braun, stehen zur<br />

Auswahl. Für den Renovationsbereich eignet sich die Version «Linea» mit der Stärke 4,8 mm und im Format 30 x 60.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


Blanke•AQUA-KEIL GLAs Blanke•AQUA-KEIL Blanke•DIBA-LINE<br />

In jede Form der Badgestaltung integrierbar<br />

– schnell und unkompliziert einzubauen<br />

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Das Linienentwässerungs-System<br />

► Perfekte Abdichtung durch werkseitig integrierte<br />

Abdichtungsbahn<br />

► Durch geringe Einbauhöhe (ab 54 mm)<br />

ideal bei sanierungen<br />

► Für alle Fliesenstärken und -formate geeignet<br />

Die Blanke•DIBA-LINE+ erhalten Sie hier:<br />

hama keramikdesign GmbH<br />

st. Gallerstrasse 115 • 9320 Arbon<br />

Telefon: +41(0)71 446 61 66<br />

Telefax: +41(0)71 446 61 65<br />

E-Mail: info@hama-keramikdesign.ch www.hama-keramikdesign.ch<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


FACHTEIL PLATTEN<br />

33<br />

Charmant<br />

«Area25» von Mosaico+ ist ein umweltfreundliches Produkt, das durch Mahlen und Pressen von recyceltem Glas entsteht. Dieses äusserst resistente<br />

Material eignet sich für den Einsatz in stark frequentierten Innen- und Aussenbereichen und strahlt dennoch die Anmut des Glasmosaiks aus.<br />

Die leichten Dellen, die nicht ganz rechtwinkligen Steine und die daraus resultierenden ungeraden Fugen zählen zu den besonderen Charaktereigenschaften<br />

dieser ausdruckstarken Kollektion.<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


34 FACHTEIL<br />

PLATTEN<br />

KERAMIKVERLEGUNG AUF K RITISCHEN A LTUNTERGRÜNDEN<br />

Entkoppeln oder Versteifen?<br />

Für die Verlegung von keramischen Fliesen oder Naturwerksteinplatten<br />

müssen Untergründe ebenflächig, tragfähig, frei von<br />

durchgehenden Rissen, ausreichend oberflächenfest sowie frei<br />

von haftungsmindernden Stoffen sein. Der Alltag beim Bauen im<br />

Bestand sieht jedoch ganz anders aus. TEXT: JOSEF K. FELIXBERGER<br />

Beim Fliesenleger wird der Fachmann mit vielen Fragen konfrontiert:<br />

Können auf Mischuntergründen Fliesen durchgehend<br />

diagonal verlegt werden? Sind federnde Holzdielenböden für<br />

eine Belegung mit Naturwerksteinen geeignet? Müssen Risse<br />

in Estrichen zwangsläufig verschlossen werden? Bauphysikalische<br />

Komplikationen wie die unterschiedliche Wärmeausdehnung<br />

von Fliesenbelag und Estrich oder Restschwund von<br />

jungen Estrichen kommen oft noch erschwerend dazu. Resultierende<br />

Relativbewegungen im Verbundsystem Estrich-Verlegemörtel-Fliese<br />

erzeugen Spannungen bis hin zur Zerstörung des<br />

Haftverbundes. Als schnelle Problemlöser sind Entkopplungssysteme<br />

erhältlich. Im folgenden Beitrag werden 3 Varianten und<br />

deren Wirkungsweise, Grenzen und Möglichkeiten diskutiert.<br />

Variante 1:<br />

Vollständige Entkopplung von Keramikbelag und Untergrund<br />

Durch Einbringen einer Entkopplungsmatte zwischen Untergrund<br />

und Verlegemörtel wird der kraftschlüssige Verbund der<br />

Systemkomponenten nahezu aufgehoben und lässt Horizontalbewegungen<br />

zwischen Untergrund und Oberbelag zu. Kräfte,<br />

verursacht durch Temperaturausdehnung des Oberbelages oder<br />

Schwund des Untergrundes, werden nicht übertragen und können<br />

somit keinen Schaden anrichten. Mögliche Untergründe<br />

sind Estriche aller Art mit oberflächennahen Rissen, Altfliesenbeläge,<br />

Mischuntergründe mit Rissgefahr in den Grenzbereichen,<br />

alte, aber feste Holzdielenkonstruktionen etc.<br />

Allerdings sind dem Einsatz von Entkopplungsmatten auch<br />

Grenzen gesetzt. Natürlich müssen die Untergründe die zu erwartenden<br />

Verkehrslasten (DIN 1055) aufnehmen können. Das<br />

System Untergrund-Entkopplungsmatte-Fliese muss bereits in<br />

der Planungsphase auf die zu erwartende mechanische Beanspruchung<br />

abgestimmt werden. Hohe Punktlasten (Füsse von<br />

Lagerregalen, Stuhlbein) können zur Durchstanzung des Keramikbelages<br />

führen.<br />

Fliesenkleber<br />

Fliesenkleber<br />

Entkopplungsmatte<br />

Konstruktionsaufbau bei vollständiger Entkopplung<br />

Fliesenschaden durch zu hohe<br />

statische Belastung<br />

gerissener Estrich<br />

Kantenabbrüche durch zu hohe<br />

dynamische Belastung<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Ist die statische Belastung bei dicken, weichen Entkopplungsmatten<br />

zu hoch, biegt sich die Keramikplatte zwangsläufig etwas<br />

durch. Ist dann die Fliesendicke zu gering und/oder ist die<br />

Entkopplungsschicht zu weich, entsteht ein Biegebruch. Bei zu<br />

hohen dynamischen Belastungen, z.B. durch das Befahren mit<br />

Flurförderfahrzeugen, wirken insbesondere an den Fliesenkanten<br />

hohe Punktlasten und Hebelmomente, wodurch die Fliese<br />

an der Kante in die Entkopplungsschicht eingedrückt wird und<br />

am anderen Ende der Platte Zugkräfte entstehen. Kantenabbrüche<br />

und Fugenabrisse sind das Ergebnis. Für eine bessere Last-<br />

FACHTEIL PLATTEN<br />

Biegebruch durch zu hohe statische Belastung Fugenabriss durch zu hohe dynamische Belastung<br />

35<br />

verteilung ist eine Kantenlänge der Fliese von mindestens 20<br />

cm zu wählen.<br />

Eine gute Orientierungshilfe für die praktische Ausführung<br />

stellt das Merkblatt «Mechanisch hoch belastbare keramische<br />

Bodenbeläge» des Fachverbands Deutsches Fliesengewerbe<br />

dar. Es unterteilt die mechanische Beanspruchung von Bodenbelägen<br />

in fünf Beanspruchungsgruppen (BG) und ordnet<br />

diesen typische Anwendungsbeispiele, die maximale Punktbelastbarkeit,<br />

die erlaubte Bereifung von Flurförderfahrzeugen<br />

und die Mindestbruchkraft von Fliesen und Platten zu.<br />

BG Bruchkraft Fliese (N) Pressung(N/mm2 ) Anwendungsbeispiele Bereifung Flurförderfahrzeuge<br />

I ‹ 1500 Wohnungsbau, Hotel<br />

Grossküche, Kantine,<br />

II 1500 – 3000 ‹ 2<br />

Autosalon,<br />

Verkaufsräume<br />

Luft, Vollgummi, Super-Elastik<br />

III 3000 – 5000 2 – 7<br />

Lebensmittelbereich,<br />

Grosshandel<br />

Vulkollan<br />

IV 5000 – 8000 7 – 20<br />

Lebensmittelbereich,<br />

Grosshandel<br />

Montagehallen,<br />

Polyamid<br />

V › 8000 › 20<br />

Lagerhallen,<br />

Reparaturwerkstätte<br />

Stahlräder<br />

Mit Hilfe der Mindestbruchkraft und der Biegezugfestigkeit<br />

der verwendeten Fliesen bzw. Naturwerksteinplatten (beim<br />

Hersteller erfragen!) kann die Mindestdicke der Fliese errechnet<br />

werden. Diese Berechnung ist nicht akademischer Natur,<br />

sondern von praktischer Bedeutung, da sonst Plattenbrüche<br />

unvermeidbar sind. Entscheidend für die Berechnung der Plattenmindestdicke<br />

ist, dass die zu erwartende mechanische<br />

Beanspruchung des Belages, also die Beanspruchungsgruppe<br />

(BG) richtig eingeschätzt wird.<br />

Unter Berücksichtigung der geringen Biegezugfestigkeit mancher<br />

Naturwerksteine (z. B. Botticino Classico ß ~ N/mm²) muss<br />

beispielsweise die Mindestdicke solcher Platten im Hoteleingangsbereich<br />

mindestens 30 mm betragen.<br />

Die Gefahr des Aufschüsselns der gesamten Fussbodenkonstruktion<br />

durch übermässigen Schwund von dicken Mörtelbettschichten<br />

bzw. verformungsanfälligen Naturwerkstein- oder<br />

Kunstharzharzplatten ist durch den Einsatz schwundarmer<br />

bzw. schnellabbindender Verlegemörtel vermeidbar. Bei grossen<br />

Fensterfronten ist darauf zu achten, dass ausreichend Bewegungsfugen<br />

angeordnet werden, damit sich der Keramikbelag<br />

bei Erwärmung ungehindert ausdehnen kann.<br />

d/min: Mindestdicke der Fliese, Naturwerksteinplatte in Millimeter [mm]<br />

FBG: Mindestbruchkraft der Fliese, Naturwerksteinplatte in Newton [N]<br />

unter Berücksichtigung der erwarteten Beanspruchungsgruppe (BG)<br />

l: Fliesen-/Plattenlänge in Millimeter [mm]<br />

b: Fliesen-/Plattenbreite in Millimeter [mm]<br />

ß: Biegezugfestigkeit der Fliese, Platte in Newton pro<br />

Quadratmillimeter [N/mm²]<br />

BG: Beanspruchungsgruppe<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


36 BRANCHEN-NEWS<br />

HEADLINE<br />

Vollständige Entkopplung – 10 Praxistipps<br />

• Entkopplungssysteme erhöhen nicht die statische Traglast<br />

von Böden Muster für einen zweispaltigen<br />

• Untergründe müssen ebenflächig vorbereitet sein<br />

Titel • Entkopplungsmatte Gross muss planeben und vollflächig eines aufliegen Artikel?<br />

bzw. verklebt werden, um Biegebrüche zu vermeiden<br />

Dies • System ist Fliese-Entkopplungsmatte ein Platzhalter muss auf für die zueinen erwarten- Lead. Dies ist ein Platzhalter<br />

de Beanspruchungsgruppe angepasst sein<br />

für einen Lead. Dies ist ein Platzhalter für einen Lead. Dies ist<br />

• Die Fliesendicke richtet sich nach Biegezugfestigkeit der<br />

einFliese Platzhalter und der erwartetenfür Beanspruchungsgruppe einen Lead. TEXT: BRIGITTE MÜLLER<br />

REDAKTION: BRIGITTE MÜLLER<br />

Variante 2:<br />

Elastische Entkopplung von Keramikbelag und Untergrund<br />

Nach Elastische 18 Jahren Entkopplungsmassen darf unsere Sektion. werden flüssig eingebracht<br />

Nordwestschweiz und sorgen im verfilmten wiederZustand einmal alle fürMitglieder einen Verbund des V<strong>HP</strong> zwischen zu einer<br />

Untergrund Jahresversammlung und Keramikbelag. einladen. Durch War 1992 die hohe noch unsere Elastizität Haupt- der<br />

metropole elastischenBasel Entkopplungsmasse der Gastgeber, findet (z. B. die PCI Versammlung Nanosilent) werden nun im<br />

beschaulichen Schwundbewegungen Städtchen vonLaufen Betonuntergründen statt, welchesund seit thermische dem Kantonswechsel<br />

Längenänderungen von 1994 vonzum Oberbelägen zweitjüngsten abgepuffert. Kanton der Andererseits Schweiz,<br />

dem lassen Kanton elastische Baselland Entkopplungssysteme gehört. Wir ladennur Sieeine ein inbegrenzte eine Region, Ho-<br />

die rizontalbewegung weit mehr ist zu alsund nurverfügen ein wichtiger über Rückstellkräfte, Fasnachts- undsodass Wirtschaftsstandort.<br />

eine unkontrollierte MitBelagsausdehnung Ausstellungen wiemit dieeinhergehenden des Malers Vincent Fugenausbrüchen<br />

van Gogh oder die nicht Kunstsammlung gegeben ist. des erst kürzlich<br />

Als verstorbenen Verlegeuntergründe Ernst Beyeler sindhat Estriche sich dieauf Region BasisBasel von Zement, europaweit<br />

Asphalt, einen Magnesit etablierten undNamen Anhydrit, in der Betondecken, Kunst- und alte Kulturszene Naturwerkgeschaffen.stein-, Kunststein- Auch in Sachen und Keramikbeläge, Bildung spielte festsitzende unsere Region Parkettbe- schon<br />

immer läge, fest eine verschraubte Vorreiterrolle. Holzspanplatten Die Universität und Basel Holzdielenböden<br />

feiert dieses<br />

Jahr geeignet. ihr 550-jähriges Farbanstriche Bestehen und Altkleberreste und ist somit die müssen ältestevor Univer- dem<br />

sität Einbringen der Schweiz. der elastischen Mit den verschiedenen Entkopplungsmasse Bildungszentren entfernt wer- der<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz konnte ein kantonsübergreifender<br />

Bildungsraum geschaffen werden, der sich bewährt hat.<br />

Dies ist ein Test für einen Titel<br />

An der Jahrestagung 2009 in Appenzell wurden richtungsweisende<br />

Entscheide für die Zukunft des V<strong>HP</strong> gefällt und auch an<br />

der Jahrestagung 2010 geht es darum, die Zukunft des V<strong>HP</strong><br />

aktiv mitzubestimmen. Nach dem Nein des SPV zur Fusion der<br />

beiden Verbände muss sich zeigen, dass der V<strong>HP</strong> auch ohne<br />

ein «Neues Haus» eine Zukunft haben kann. Manch einer wird<br />

sich nach den Vorkommnissen der letzten sechs Monate rund<br />

um den Verband die Frage gestellt haben «V<strong>HP</strong>, quo vadis?!».<br />

Nun, eines kann mit Bestimmtheit gesagt werden. Der «Patient<br />

V<strong>HP</strong>» liegt noch lange nicht auf der Intensivstation, wie dies<br />

von verschiedenen Seiten versucht wurde, uns glaubhaft zu<br />

machen. Davon kann sich jedes Mitglied in Laufen überzeugen.<br />

2010 werden wohl die letzten «echten» Hafnerlehrlinge ihre<br />

3-jährige Ausbildungszeit in Angriff nehmen. Eine jahrhundert<br />

alte Konstruktionsaufbau Tradition neigtbei sich elastischer unwiderruflich Entkopplung dem Ende zu, die wohl<br />

• Vorsicht bei Naturwerksteinen, Biegezugfestigkeit kann sehr<br />

klein sein<br />

• Fliesengrösse muss mindestens 20 cm betragen, dadurch<br />

werden Lasten besser verteilt<br />

• Schwundarme Verlegemörtel verwenden, um Aufschüsselungseffekte<br />

zu vermeiden<br />

• Anordnung vonausreichend bemessenenBewegungsfugen,da<br />

der Keramikbelag in der Bewegung nahezu ungehindert ist<br />

• Vermeidung zu hoher Punktlasten oder Schlageinwirkungen<br />

den. so manchen Parkettuntergründe – mich eingeschlossen müssen angeschliffen – wehmütigund stimmen mit einem wird.<br />

Industriestaubsauger Und doch geht es darum, abgesaugt den Blick werden. nach vorne Um bei zusaugfähigen richten und<br />

Untergründen nicht Vergangenem eine Blasenbildung nachzutrauern. durch 2011 aufsteigende können, so hoffe Luftich zu<br />

vermeiden jedenfalls, die understen einen«Ofenbauerlehrlinge» intensiven Verbund nach zu ermöglichen, der neuen Bil- ist<br />

dungsverordnung eine sorgfältige Grundierung ihre Ausbildung nötig. in Angriff nehmen. Diese<br />

Verordnung wurde den Strukturen unserer Mitgliederbetriebe<br />

angepasst, Die leichtverlaufende was hoffentlich Entkopplungsmasse dazu führen wird, PCI dass Nanosilent unsere Lehreiglingszahlennet sich zumwieder trittschallreduzierenden steigen werden. Ausgleichen Schlussendlich undhat Entkop- jeder<br />

Verband peln in einem nur dann Arbeitsgang. eine Zukunft Dasvor zeitaufwendige sich, wenn auch Zuschneiden weiterhin<br />

Berufsnachwuchs und Verkleben der heranwächst, Entkoppelungsplatten der einmal in entfällt, unseredie Fussstap- Masse<br />

fen schmiegt treten kann. sich allen Nach geometrischen 18 Jahren darf unsere Formen Sektion problemlos Nordwest- an.<br />

schweiz Nach etwa wieder 16 Stunden einmal alle istMitglieder die Entkopplungsmasse des V<strong>HP</strong> zu einer begehbar Jahresversammlung<br />

und kann mit einladen. Keramik-War und1992 Naturwerksteinbelägen noch unsere Hauptmetropole versehen<br />

Basel werden. der Gastgeber, findet die Versammlung nun im beschaulichen<br />

Städtchen Laufen statt, welches seit dem Kantonswechsel<br />

von 1994 zum zweitjüngsten Kanton der Schweiz, dem Kanton<br />

Baselland gehört. Wir laden Sie ein in eine Region, die weit<br />

mehr ist als nur ein wichtiger Fasnachts- und Wirtschaftsstandort.<br />

Mit Ausstellungen wie die des Malers Vincent van Gogh<br />

oder die Kunstsammlung des erst kürzlich<br />

An der Jahrestagung 2009 in Appenzell wurden richtungsweisende<br />

Entscheide Fliesenkleber für die Zukunft des V<strong>HP</strong> gefällt und auch an<br />

der Jahrestagung elastische 2010 Entkopplungsmatte<br />

geht es darum, die Zukunft des V<strong>HP</strong><br />

aktiv mitzubestimmen. Nach dem Nein des SPV zur Fusion der<br />

beiden Verbände muss sich zeigen, dass der V<strong>HP</strong> auch ohne<br />

ein «Neues Haus» Grundierung eine Zukunft haben kann. Manch einer wird<br />

sich nach den Vorkommnissen der letzten sechs Monate rund<br />

um den Verband die Frage gestellt haben «V<strong>HP</strong>, quo vadis?!».<br />

Nun, eines kann gerissener mit Bestimmtheit Estrich gesagt werden. Der «Patient<br />

V<strong>HP</strong>» liegt noch lange nicht auf der Intensivstation, wie dies<br />

von verschiedenen Seiten versucht wurde, uns glaubhaft zu<br />

machen, davon kann sich jedes Mitglied.<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Variante 3:<br />

Versteifen des Untergrundes vor der Keramikverlegung<br />

Eine zur Entkopplung entgegengesetzte Lösungsstrategie stellt<br />

das Versteifen, also die Erhöhung der Biegesteifigkeit von Fussböden<br />

mit Glasfaserarmiermatten in Kombination mit faserverstärkten<br />

Bodenausgleichsmassen dar.<br />

Zuerst wird der Untergrund mit der geeigneten Grundierung<br />

vorgestrichen. Bei Rissweiten bis 3 mm wird die PCI Armiermatte<br />

GFM ausgelegt, bevor die faserverstärkte Bodenausgleichsmasse<br />

PCI Periplan Extra zum Einsatz gelangt. Nach<br />

Kontakt mit der alkalischen Bodenausgleichsmasse verteilen<br />

sich die Fasern der Armiermatte im unteren Grenzflächenbereich<br />

und werden von der Bodenausgleichsmasse vollständig<br />

umhüllt, wodurch sich die Biegesteifigkeit des Untergrundes<br />

drastisch erhöht.<br />

Risse bis zu 5mmwerden zuerst mit den quer zum Rissverlauf<br />

zu verlegenden Glasfasersträngen PCI Armiermatte GFS<br />

stabilisiert. Anschliessend wird die Glasfasermatte ausgelegt<br />

und darauf die faserarmierte Bodenausgleichsmasse in einer<br />

Schichtdicke von 5 bis 30 mm aufgebracht. Auch bei dieser<br />

Variante muss die Tragfähigkeit des Untergrundes den späteren<br />

Verkehrslasten Genüge tun. Es versteht sich von selbst, dass<br />

bauteildurchgängige Risse nicht versteift werden können.<br />

Die Durchbiegung von Holzdielen darf max. 0,3 % des Abstan-<br />

Konstruktionsaufbau bei Versteifung des Untergrundes mit Glasfasergewebe<br />

Fliesenkleber<br />

Bodenausgleichsmasse<br />

Einzelfasern<br />

Glasfasermatte<br />

Glasfaserstränge<br />

Grundierung<br />

gerissener Estrich<br />

Rissweite bis 5 mm<br />

BRANCHEN-NEWS<br />

37<br />

des der Balkenauflage betragen. Massivholzuntergründe müssen<br />

vor dem Grundieren angeschliffen und gründlich abgesaugt<br />

werden. Fugen, Risse und Löcher in Holzfussböden sind zu<br />

schliessen, damit die selbstverlaufende Bodenausgleichsmasse<br />

nicht versickert.<br />

Das System bewährte sich u. a. bei der Sanierung der zahlreichen<br />

Altböden des Landtagsgebäudes in Saarbrücken. Die<br />

technische Herausforderung lag einerseits in der erheblichen<br />

Durchbiegung der Balkenlagen der Holzböden, die ausgeglichen<br />

und versteift werden mussten, und in der geringen statischen<br />

Belastbarkeit der Decken, sodass nur geringe Aufbauhöhen<br />

realisiert werden konnten.<br />

Die Systeme im Überblick<br />

Der Einsatz von Bahnen und Matten zur Entkopplung und von<br />

Glasfasergelegen zur Versteifung von Untergründen ermöglicht<br />

zum einen das sichere Verlegen von Fliesen- und Naturwerksteinbelägen<br />

auf kritischen Altbauuntergründen und zum anderen<br />

einen schnellen Baufortschritt. Entkopplungsmatten bieten<br />

oft noch Zusatznutzen, wie Verringerung des Trittschalls, grössere<br />

Gestaltungsfreiheiten in der Anordnung von Bewegungsfugen,<br />

wärmer gefühlte Keramikbeläge und höhere Effizienz von<br />

elektrischen Fussbodenheizungen durch Verringerung der Wärmeleitfähigkeit<br />

in den Untergrund. Entkopplungsmatten und<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


200 Jahre<br />

Cheminéeöfen<br />

Innovative Designs<br />

Ganz Keramikspeicher<br />

Über 30 Farben<br />

Eigenproduktion aus Embrach<br />

9x in der Schweiz<br />

Basel<br />

Horgen-Arn<br />

Gisikon-Root<br />

Münchenbuchsee<br />

Brig<br />

Mägenwil<br />

Embrach<br />

St. Gallen<br />

Chur<br />

Ganz Baukeramik AG<br />

Dorfstrasse 101, 8424 Embrach ZH<br />

Fon 044 866 44 44, Fax 044 866 44 22<br />

ÜBER 600m 2<br />

MONTAG-FREITAG:<br />

08:00-12:00<br />

14:00-18:00<br />

SAMSTAG:<br />

09:00-12:30<br />

NACH VEREINBARUNG<br />

edimen.ch PERMANENTE AUSSTELLUNG<br />

PELLET OFEN<br />

Piazzetta Mod. P960<br />

• Grosse Auswahl in Form und Farbe<br />

• Verkleidungaus Keramik<br />

(Feine Ästhetik und hervorragende<br />

Wärmespeicherung<br />

• GleichmässigeWärmeverteilung<br />

in allen Räumen mitVentilator<br />

«Multifuoco-System»<br />

• Auch Pelletöfen fürZentralheizung<br />

(Funktionalität und Vielseitigkeit)<br />

VerlangenSie unsere Dokumentation<br />

CH-6916 Lugano (Grancia)<br />

Tel. +41 (0)91 986 5020-Fax +41 (0)91 986 5029<br />

info@comedil.ch -www.comedil.ch<br />

Stelen aus Schiefer und Granit<br />

Die moderne Aussengestaltung.<br />

Sichtschutz oder Dekoration<br />

Böndlern 4<br />

5420 Ehrendingen<br />

info@mgs-naturstein.ch<br />

www.natursteinhaus.ch<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


Versteifungssysteme sind Sonderlösungen, die zwar Stand der<br />

Technik sind, aber noch keine allgemein anerkannten Regeln<br />

der Technik darstellen. Somit ist gemäss Werkvertragsrecht der<br />

Auftraggeber im Vorfeld der Baumassnahme darüber aufzuklären.<br />

Massnahmen Produkte Beschaf-<br />

Vollständige<br />

Entkopplung<br />

Elastische<br />

Entkopplung<br />

Versteifen<br />

fenheit<br />

Alter max. Rissweite resp.<br />

Höhenversatz 1<br />

PCI Pecilastic eben egal Oberflächenrisse II<br />

PCI Polysilent eben egal 2/1 mm II<br />

PCI Seccoral eben egal 1/1 mm III<br />

PCI Nanosilent egal egal 1/3 mm III<br />

PCI Periplan exta<br />

PCi Armiermatte GFM<br />

PCI Amiermatte GFS<br />

1 Angabe nur für Risse ohne weitere Bewegung<br />

Untergrundvoraussetzungen<br />

egal alt 5/3 mm IV<br />

BRANCHEN-NEWS<br />

max.<br />

Beanspruchungsgruppe<br />

(BG)<br />

Nutzen<br />

Hauptanwendung<br />

39<br />

dünnschichtiges Entkopplungsgewebe<br />

mit<br />

nur 1 mm Aufbauhöhe<br />

Entkopplungsmatte mit<br />

zusätzlicher Trittschallreduzierung<br />

Belegung junger Estriche<br />

und Betonuntergründe<br />

mit keramischen<br />

Fliesen<br />

Ausgleichen, Entkoppeln,Trittschallreduktion<br />

in einem Arbeitsgang<br />

Versteifen des Untergrundes<br />

mit Rissüberbrückung/Rissfixierung<br />

Belegen von vorher<br />

federnden Holzböden<br />

mit Keramik für hohe<br />

mechanische Punktbelastung<br />

Prof. Dr. Josef K. Felixberger ist seit 10 Jahren Leiter Anwendungstechnik der PCI Augsburg GmbH. Er ist Vorstand bei der Qualitätsgemeinschaft<br />

Deutsche Bauchemie (QDB) und im Industrieverband Dichtstoffe IVD sowie Obmann für den Bereich Mörtelsysteme innerhalb der Deutschen Bauchemie.<br />

Darüber hinaus ist er Dozent an der Staatl. Universität St. Petersburg, Russland.<br />

Gesucht per sofort oder nach Übereinkunft<br />

OFENBAUER<br />

Haben Sie die Ausbildung zum Hafner absolviert oder verfügen<br />

Sie über mehrjährige Erfahrung als Maurer und suchen eine neue<br />

Herausforderung (ev. als Option Zusatzlehre zum Ofenbauer)?<br />

Interessiert esSie vielseitige und komplexe Anlagen zuerstellen<br />

und sind Sie bereit selbständig zu arbeiten? Dann sind Sie die<br />

richtige Person für einen gut eingerichteten Kleinbetrieb.<br />

Gerne erwarten wir Ihren Anruf oder schriftliche Bewerbung.<br />

GEMPELER ULRICH GmbH<br />

Kachelofen- Cheminéebau, Plattenbeläge<br />

www.ofengempeler.ch<br />

Ried 88, 3185 Schmitten FR-Tel: 079 434 98 48<br />

Die Zuordnung der PCI Produktsysteme zu den einzelnen<br />

Beanspruchungsklassen erfolgte nach messtechnischen<br />

Prüfungen und enthält einen Sicherheitsfaktor von 100%.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir<br />

per sofort (od. evtl. nach Vereinbarung) einen<br />

HAFNER / OFENBAUER<br />

für das Gebiet BE / SO<br />

WIR bieten Ihnen eine interessante, flexible und<br />

selbständige Tätigkeit<br />

SIE verfügen über gute Fachkenntnisse (Lehre als Hafner erwünscht)<br />

und verantwortungsvolles Arbeiten ist für Sie selbstverständlich.<br />

Gerne erwarten wir Ihren Anruf oder Ihre Bewerbung.<br />

TIRO NATUROFEN AG<br />

Herr P. Loss<br />

Rehetobelstrasse 75, 9016 St. Gallen<br />

www.tiro.ch, Tel. ++41 71 282 96 06<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


40 SERVICE<br />

TRAUMBAD VON ALLMENDINGER<br />

Entspannung<br />

für Körper und<br />

Geist<br />

Ein Bad, das ist heute weit mehr<br />

als nur ein Raum, um sich seiner<br />

täglichen Körperpflege zu widmen.<br />

Es ist ein Ort, an den man sich<br />

zurückzieht, wo Geist und Körper<br />

Entspannung finden.<br />

Aus diesem Grund werden Badezimmer immer grosszügiger<br />

und komfortabler geplant, sie entwickeln sich zu wahren Wohlfühloasen.<br />

Um dies auch in Ihrem persönlichen Wellnessbereich<br />

zu erreichen, können Sie bei Allmendinger aus einer riesigen<br />

Vielfalt von Wand- und Bodenplatten auswählen.<br />

Vom Mosaik bis zur Keramikfliese<br />

Wir bieten Ihnen eine breite Kollektion vom kleinsten Mosaik<br />

bis zur grossen Keramikfliese. Die Farbauswahl ist unerschöpflich<br />

und setzt Ihren Wünschen keine Grenzen. Für das Design<br />

und Dekor steht Ihnen ein breites Sortiment von klassisch elegant<br />

bis zur modernen Popart zur Auswahl. Neben den typischen<br />

Keramikfliesen bietet Ihnen Allmendinger auch Naturstein,<br />

Metall- und Glasfliesen. Mit all diesen unterschiedlichen<br />

Materialien können Sie auch aus einer einfachen Nasszelle, ein<br />

Traumbad nach Ihren Wünschen entstehen lassen.<br />

Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche.<br />

Besuchen Sie eine unserer zahlreichen Ausstellungen und<br />

lassen Sie sich von unserem fachkundigen Personal in die Welt<br />

von Formen und Farben entführen.<br />

Allmendinger AG<br />

Baustoffe, Garten, Keramik, Parkett und Naturstein<br />

Seestrasse 123, 9326 Horn<br />

Tel. 071 844 75 75<br />

info@allmendinger.ch<br />

www.allmendinger.ch<br />

Weitere Ausstellungen in: Frauenfeld, Au/SG und Chur<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


SERVICE<br />

41<br />

Bringen Sie die Erholung und Entspannung in Ihre persönliche Badewelt


42 SERVICE<br />

NUNNAUUNI: N EUHEITEN 2 012<br />

Ein Herz aus Speckstein<br />

Der finnische Specksteinofen-Hersteller NunnaUuni präsentiert<br />

eine massgebliche Innovation – den Injektorkamin:<br />

einen leichten, modernen Speicherofen, der als Ergänzung zur<br />

Zentralheizung eingesetzt werden kann.<br />

Injektorkamin Centus 1<br />

Injektorkamin Genius 1<br />

Äusserlich präsentiert sich der Speicherofen im modernen Kleid<br />

aus Stahl, in unterschiedlichen Farben, im Inneren setzt NunnaUuni<br />

auf Bewährtes: Der Injektorspeicher besteht aus den<br />

Rauchzügen, die in unmittelbarer Nähe von Mammutti-Speckstein<br />

umgeben sind. Diese Anordnung ermöglicht es, die Wärmeenergie<br />

der heissen Rauchgase, die in den Zügen aufsteigen,<br />

schnell und effektiv auf den Speckstein zu übertragen. Hier wird<br />

die Wärme effektiv gespeichert und kontinuierlich über einen<br />

langen Zeitraum an den Aufstellraum abgegeben. Dazu muss<br />

der Speicherofen lediglich etwa zwei Stunden angeheizt werden.<br />

Danach gibt er bis zu 18 Stunden lang Wärme ab, ohne<br />

dass nachgeheizt werden muss.<br />

Der Injektorkamin verbrennt in zwei Stunden etwa zehn Kilogramm<br />

Holz mit heller und grosser Flamme. Er erreicht beim<br />

Verbrennen einen Wirkungsgrad von 84 Prozent. Dieser Wert<br />

wird zum einen aufgrund der hohen Temperatur in der Feuerkammer<br />

erreicht, bei der das Holz bei 800 bis 1200 Grad Celsius<br />

verbrennt. Zum anderen profitieren die Besitzer des Kamins von<br />

der Tatsache, dass die in den Abgasen enthaltene Wärmeenergie<br />

vom Speckstein gespeichert wird und nicht ungenutzt über<br />

den Schornstein entweicht. Dorthin gelangen die Gase mit einer<br />

Temperatur von lediglich 250 bis 300 Grad Celsius.<br />

Die Verbrennungsluft kann direkt von aussen zugeführt werden<br />

und gewährt somit auch beim Einsatz von Lüftungssystemen<br />

einen störungsfrei Betrieb und einen sauberen Holzabbrand.<br />

Die von aussen zugführte Luft kühlt somit auch den Raum nicht ab.<br />

Technik des Injektorspeichers:<br />

• Grundlage ist die Erfindung/Patentantrag 122079 des Injektorspeichers:<br />

• grosse Wärmeübertragungsfläche: 8 Speicherflächen<br />

• Der Ansaugstutzen des Injektors verteilt die Rauchgase<br />

gleichmässig auf die vier Rauchzüge des Specksteinspeichers.<br />

• Der Wärmeübergang in die Speichereinheit wird durch die<br />

patentierte Rauchkanallösung und die hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

des Mammutti-Specksteines sowie des Stahls sichergestellt.<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


• Die Steinmasse im Inneren wird sehr heiss und speichert ein<br />

Vielfaches der Wärmeenergie, welche im Vergleich dazu im<br />

Oberflächenmaterial herkömmlicher Kamine gehalten werden<br />

kann.<br />

• Die Bauweise gewährleistet einen konstanten Wärmestrom<br />

in den vier Rauchkanälen des Speichers.<br />

SERVICE<br />

43<br />

Diese neuen Modelle sind ab Herbst <strong>2012</strong> erhältlich.<br />

Der Ansaugstutzen des Injektors (a) verteilt die Rauchgase<br />

gleichmässig auf die vier Rauchzüge (b) des Specksteinspeichers.<br />

Die Hitze der in den Rauchzügen strömenden Rauchgase<br />

tritt an allen vier Seiten schnell in den Speckstein-Speicherkern<br />

(c) sowie über dessen grossen Stahlmantel (d) in die umliegenden<br />

Speichersteine (e) ein. Der patentierte Aufbau des Speichers,<br />

seine extrem grosse Absorptionsfläche sowie die guten<br />

Wärmeübertragungseigenschaften des Stahlmantels und der<br />

Mammutti-Specksteine gewährleisten eine effektive Speicherung<br />

der Wärmeenergie im Injektorkamin. Die gespeicherte<br />

Wärme wird langzeitig in den Raum abgegeben.<br />

Für weitere Informationen wenden Sie sich an einen der<br />

NunnaUuni Importeure<br />

Texte français: www.vhp.ch<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


RETECFLEX<br />

sanieren, renovieren<br />

modernisieren<br />

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<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


SERVICE<br />

V<strong>HP</strong>-Lieferantenverzeichnis<br />

Allmendinger AG 9326 Horn www.allmendinger.ch<br />

Armaka AG 4153 Reinach www.armaka.ch<br />

Asko Handels AG 9443 Widnau www.asko.ch<br />

Barit Baubedarf AG 7000 Chur www.baubedarf.ch<br />

Basten Air-Systeme AG 3800 Unterseen www.basten.ch<br />

Bernasconi Carlo AG 3027 Bern www.carloag.ch<br />

Burkart + Sohn AG 8280 Kreuzlingen www.burkartsohn.ch<br />

Comedil SA 6916 Grancia www.comedil.ch<br />

FeRo HandelsAG 9245Oberbüren www.fero-handel.ch<br />

Feuer-DesignGmbH 4206Seewen www.feuer-design.ch<br />

Flammator Produktion und Vertrieb 6374 Buochs www.flammator.ch<br />

Fornax AG 4552 Derendingen www.fornax.ch<br />

Frei AG Cheminée Technik 9443 Widnau www.frei-cheminee.ch<br />

Ganz Baukeramik AG 8424 Embrach www.ganz.info<br />

ganztec ag 5312 Döttingen www.ganztec.ch<br />

HAFNERTEC, Bicker GmbH A-3370 Ybbs ww.hafnertec.com<br />

hama keramikdesign GmbH 9320 Arbon www.hama-ag.ch<br />

Hans Greub AG Cheminéetechnik 4932 Lotzwil www.hans-greub.ch<br />

Hase Oefen AG 8413 Neftenbach www.hase.ch<br />

KAPYFRACT AG 8252 Schlatt www.kapyfract.ch<br />

keramikwerkstatt schaedlerag 9485Nendeln www.schaedler-keramik.com<br />

Kleining GmbH & Co. KG D-48599 Gronau www.kleining.de<br />

Knobel AG 8762 Schwanden www.knobel-naturstein.ch<br />

LACK S.A 2740 Moutier www.lack-sa.ch<br />

Lohner Ziegelei AG 8235 Lohn www.lohnerziegelei.ch<br />

Maurer Ludwig AG 3205 Gümmenen<br />

Obrist Natursteine + Steinsägewerk 5273 Oberhofen www.obrist-natursteineoberhofen.ch<br />

Oekosolve AG 9492 Eschen www.oekotube.ch<br />

RICHNER BR Bauhandel AG 8153 Rümlang www.richner.ch<br />

Rosset Technik Maschinen u. Werkzeuge AG 6204 Sempach Stadt www.rosset-technik.ch<br />

Rüegg Cheminée AG 8340 Hinwil www.ruegg-cheminee.com<br />

Schoch Walter 91<strong>03</strong> Schwellbrunn www.schochofen.schwellbrunn.ch<br />

Sikken + Sikken AG 6331 Hünenberg www.sikken.ch<br />

Stieger Ofenbau AG 9450 Altstätten www.stiegerofenbau.ch<br />

SwisskeramikAG 6060Sarnen www.ruegg-cheminee.com<br />

TermaTech AS DK-8361 Hasselager www.termatech.com/dk<br />

Tiba AG 4416 Bubendorf www.tiba.ch<br />

TL Tech GmbH 8235 Lohn www.tl-tech.ch<br />

Tonwerk Lausen AG 4415 Lausen www.tonwerk-ag.com<br />

Tonwerk Lohn AG 8235 Lohn www.tonwerk.ch<br />

45<br />

NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


46 SERVICE<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Verband Schweizerischer<br />

Hafner- und Plattengeschäfte<br />

Solothurnerstrasse 236<br />

Postfach, 46<strong>03</strong> Olten<br />

Tel. 062 205 90 80<br />

Fax 062 205 90 89<br />

E-Mail: info@vhp.ch<br />

www.vhp.ch<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Martin Pfister<br />

REDAKTION<br />

Brigitte Müller<br />

www.muellertext.ch<br />

GESTALTUNG<br />

Silvan Miro Banz<br />

Dietschi AG Druck&Medien<br />

Olten<br />

DRUCK UND VERSAND<br />

Dietschi AG Druck&Medien<br />

4600 Olten<br />

Tel. 062 205 75 75<br />

Fax 062 205 75 00E<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Sechsmal jährlich<br />

INSERATE<br />

V<strong>HP</strong> Verband Schweizerischer<br />

Hafner- und Plattengeschäfte<br />

(Adresse siehe Herausgeber)<br />

ABONNEMENTSPREISE<br />

Inland CHF 51.–<br />

(inkl. 2,5% MWSt.)<br />

Ausland CHF 100.–<br />

(inkl. Versandkosten)<br />

<strong>HP</strong> 4 <strong>2012</strong><br />

Anzeigeschluss<br />

Montag, 2. Juli <strong>2012</strong><br />

erscheint am<br />

2. August <strong>2012</strong><br />

ANLASS/WEITERBILDUNG ORT DATUM<br />

Verband<br />

Jahrestagung V<strong>HP</strong> Thun 15.06.–16.06.<strong>2012</strong><br />

Klausurtagung noch offen 09.08.12<br />

FTK mit der TK des SKMV Aarau 24.08.12<br />

Vorstandssitzung 4/<strong>2012</strong> noch offen 06.09.12<br />

Vorstandssitzung 5/<strong>2012</strong> noch offen 16.10.12<br />

Sektionspräsidentenkonferenz, Herbst Froburg 09.11.12<br />

Sektion Ostschweiz, Herbstversammlung noch offen 23.11.12<br />

FTK Froburg 23.11.12<br />

Vorstandssitzung 6/<strong>2012</strong> noch offen 28.11.12<br />

Fachschule Froburg<br />

Fachlehrersitzung Froburg 06.07.12<br />

Kurse und Seminare<br />

«Workshop mit Farben, Formen und Modellen mit<br />

Erich Chiavi, Gestalter und Coach» Froburg 14.09.12<br />

Brandschutz in Holzbauten Froburg 16.11.12<br />

Berufsinfomessen<br />

Berner Ausbildungsmessen Bern 23.08.–27.08.<strong>2012</strong><br />

Ostschweizer Bildungs-Ausstellung OBA St.Gallen 31.08.–04.09.<strong>2012</strong><br />

Berufsmesse Schaffhausen Schaffhausen 13.09.–15.09.<strong>2012</strong><br />

BIM Aareland Olten 19.09.–21.09.<strong>2012</strong><br />

Berufsmesse Thurgau Weinfelden 20.09.–22.09.<strong>2012</strong><br />

Basler Berufs-Weiterbildungsmesse Basel 18.10.–20.10.<strong>2012</strong><br />

Fiutscher Chur 06.11.–11.11.<strong>2012</strong><br />

Berufsmesse Zürich Zürich 20.11.–24.11 <strong>2012</strong><br />

Messen<br />

43. Bauen + Modernisieren Zürich 30.08.–02.09.<strong>2012</strong><br />

Forschen für den Bau im Kontext von<br />

Energie und Umwelt ETH Zürich 13.09.–14.09.<strong>2012</strong><br />

12. Holzenergie-Symposium Zürich 14.09.12<br />

HESO Solothurn 21.09.–30.09.<strong>2012</strong><br />

Bauen + Wohnen Luzern 04.10.–07.10.<strong>2012</strong><br />

Interbad D-Stuttgart 09.10.–12.10.<strong>2012</strong><br />

OLMA St. Gallen 11.10.–21.10.<strong>2012</strong><br />

Schweizer Hausbau- und Energie-Messe Bern 08.11.–11.11.<strong>2012</strong><br />

Suissehome (Wohnen und Ambiente) Bern 08.11.–11.11.<strong>2012</strong><br />

Inserentenverzeichnis<br />

Asko Handels AG, Widnau S. 47<br />

Asko Handels AG, Widnau S. 16<br />

Atelier Bernet, Erlenbach S. 06<br />

Basten Air-Systeme AG, Interlaken S. 08<br />

Bertrams-Sabu AG, Laufen BL S. 16<br />

Comedil SA, Grancia S. 38<br />

Feuer-Design, Seewen S. 32<br />

Ganz Baukeramik AG, Embrach S. 38<br />

Hafnertec Bicker GmbH, A-Ybbs S. 44<br />

hama GmbH, Arbon S. 32<br />

Holzenergie Schweiz, Zürich S. 06<br />

Kapyfract AG, Schlatt S. 08<br />

Keramikatelier Fluri, Bellach S. 44<br />

Kleining GmbH, D-Gronau S. 32<br />

Lithofin AG, Ehrendingen S. 06<br />

Lohner Ziegelei AG, Lohn S. 47<br />

Ludwig Maurer AG, Gümmenen S. 44<br />

MGS Naturstein AG, Ehrendingen S. 38<br />

Niederberger + Co. AG, Kriens S. 44<br />

Ohnsorg Söhne AG, Steinhausen S. 06<br />

PCI Bauprodukte AG, Zürich S. 02<br />

Richner BR Bauhandel AG, Zürich S. 08<br />

Rosset Technik AG, Sempach S. 16<br />

Schoch Walter, Schwellbrunn S. 47<br />

SUVA, Luzern S. 48<br />

H. Tanner, Thayngen S. 16<br />

Tonwerk Lohn AG, Lohn S. 06<br />

Stelleninserate:<br />

Gempeler Ulrich GmbH, Schmitten S. 39<br />

Tiro Naturofen AG, St. Gallen S. 39<br />

Kleininserate S. 11<br />

<strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong>


NR. <strong>03</strong> <strong>2012</strong> <strong>HP</strong> DAS FACHMAGAZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER


Prüfen Sie vor 1990 erstellte Umbauobjekte<br />

auf Asbest.<br />

Stoppen Sie bei Gefahr die Arbeit. Auch Ihrer Familie zuliebe. Obwohl Asbest in der<br />

Schweiz verboten ist, kommt der Werkstoff bei Gebäuden mit Baujahr vor 1990 noch häufig<br />

vor. Verhindern Sie Asbestfreisetzungen durch Umbauarbeiten. Denn bereits geringe Mengen<br />

Asbestfasern in der Luft können tödliche Folgen haben. Keine Arbeit ist so wichtig, dass man<br />

dafür sein Leben riskiert. www.suva.ch

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