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Schloss Glienicke / Berlin Referenzen an die Antike

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<strong>Schloss</strong> <strong>Glienicke</strong> / <strong>Berlin</strong> <strong>Referenzen</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Antike</strong><br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Glienicke</strong><br />

1823 kehrte Prinz Carl von Preußen<br />

(1801 _ 1883), Sohn Friedrich<br />

Wilhelms III. und der Königin Luise,<br />

von seiner ersten Italienreise<br />

nach <strong>Berlin</strong> zurück. Voller Begeisterung<br />

für das „gelobte L<strong>an</strong>d der <strong>Antike</strong>“<br />

beschloss der 22jährige Prinz,<br />

mitten in der „märkischen Streus<strong>an</strong>dbüchse“<br />

seinen Traum von einer<br />

italienischen Villa in südlich <strong>an</strong>mutender<br />

L<strong>an</strong>dschaft zu verwirklichen.<br />

Das L<strong>an</strong>dgut <strong>Glienicke</strong> bot<br />

dafür <strong>die</strong> besten Voraussetzungen.<br />

Als Carl am 1. Mai 1824 das Anwesen<br />

er warb, gehörte dazu ein im englischen<br />

Stil <strong>an</strong>gelegter L<strong>an</strong>dschaftsgarten.<br />

Die lieblichen Wiesengründe,<br />

<strong>die</strong> sich zwischen laubbesetzten<br />

Hügeln s<strong>an</strong>ft zur Havel hinabschwingen,<br />

erinnern <strong>an</strong> südliche Gefilde<br />

und entsprachen g<strong>an</strong>z dem Geschmack<br />

des Prinzen. Diesen<br />

Pleasureground hatte der Gartenkünstler<br />

Peter Joseph Lenné bereits<br />

für den Vorbesitzer, Karl Au-<br />

gust Fürst von Hardenberg, geschaffen,<br />

der auch schon K arl Friedrich<br />

Schinkel mit Umgestaltungen im<br />

Innern des <strong>Schloss</strong>es beauftragt<br />

hatte. Aber erst mit der Übernahme<br />

durch Prinz Carl beg<strong>an</strong>n eine<br />

Phase durchgreifender Veränder ungen.<br />

Nach Schinkels Entwürfen<br />

wurde in <strong>Glienicke</strong> „<strong>an</strong>tik gebaut“.<br />

<strong>Schloss</strong>, Casino, <strong>die</strong> Große und <strong>die</strong><br />

Kleine Neugierde _ alles Gebäude,<br />

<strong>die</strong> klar gegliedert und ausgewogen<br />

Saal im Casino<br />

proportioniert jene „heiter-festliche<br />

Würde“ ausstrahlen, <strong>die</strong> schon<br />

Goethe und Winckelm<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den<br />

<strong>an</strong>tiken Vorbilder n bewunderten.<br />

In das <strong>Schloss</strong> gel<strong>an</strong>gt der Besucher<br />

über den Gartenhof. Zu der versteckt<br />

liegenden Eing<strong>an</strong>gstür führt<br />

ein mit Passionsblumen und Pfeifenwinde<br />

ber<strong>an</strong>kter Laubeng<strong>an</strong>g,<br />

dessen Wände eingemauerte <strong>an</strong>tike<br />

Schaustücke schmücken. Auf<br />

seinen zahlreichen Italienreisen<br />

durchstöberte Carl leidenschaftlich<br />

gern <strong>die</strong> Lapidarien der Kunsthändler<br />

und ließ kistenweise <strong>an</strong>tike Bruchstücke,<br />

Skulpturen und Sarkophage<br />

nach <strong>Glienicke</strong> tr<strong>an</strong>sportieren,<br />

wo sie wesentlich zum italienischen<br />

Ambiente beitragen.<br />

Im Obergeschoss befinden sich <strong>die</strong><br />

W ohnräume des Prinzen und seiner<br />

Gemahlin, Prinzessin Marie von<br />

Sachsen-W eimar. Beide nutzten<br />

<strong>Glienicke</strong> bis zu ihrem Tod als<br />

Sommersitz.<br />

Das Zentrum der kleinen farbenprächtigen<br />

Raumflucht bildet der<br />

Rote Saal, <strong>an</strong> den sich nach Osten<br />

der grüne Salon und das türkise<br />

Schlafzimmer der Prinzessin <strong>an</strong>schließen.<br />

Im Westen folgt auf das<br />

Marmorzimmer <strong>die</strong> tiefblaue Bibliothek<br />

des P rinzen. Vor den kräftigen<br />

Farben der Wände leuchten<br />

<strong>die</strong> Goldrahmen der Spiegel und<br />

Gemälde, funkeln <strong>die</strong> Glasbehänge<br />

der Kronleuchter, setzen Marmorkamin<br />

und das edle Schinkel-Mobiliar<br />

Akzente.<br />

Alles ist sehr prächtig, alles hat das<br />

richtige Maß und ist Teil eines harmonischen<br />

G<strong>an</strong>zen.<br />

Prinz Carl von Preußen<br />

Fragmente <strong>an</strong> der Kleinen Neugierde<br />

Roter Saal


INFORMATIONEN<br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Glienicke</strong><br />

Telefon 030 / 805 30 41<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

15. Mai bis 15. Oktober, 10–17 Uhr, nur samstags, sonntags<br />

und feiertags geöffnet<br />

EINTRITT<br />

Eintritt mit Führung 3,00 Euro / ermäßigt 2,50 Euro<br />

Eintritt ohne Führung 2,00 Euro / ermäßigt 1,50 Euro<br />

Eintritt Casino 1,00 Euro<br />

Gruppenreservierungen im Besucherzentrum<br />

unter Telefon O331 / 96 94 –200 oder –201, Fax 0331 / 96 94 –107<br />

ÖFFENTLICHE VERKEHRSANBINDUNG<br />

von Potsdam: vom S Hauptbahnhof DB Potsdam mit der Tram bis Endhaltestelle<br />

<strong>Glienicke</strong>r Brücke, d<strong>an</strong>n Bus bis Haltestelle <strong>Schloss</strong> <strong>Glienicke</strong><br />

oder ca. 10 Minuten Fußweg<br />

von <strong>Berlin</strong>: mit der S-Bahn bis Bahnhof W<strong>an</strong>nsee, d<strong>an</strong>n mit dem Bus<br />

bis Haltestelle <strong>Schloss</strong> <strong>Glienicke</strong><br />

INDIVIDUELLE ANREISE<br />

Parkplätze <strong>an</strong> der Königsstraße in <strong>Schloss</strong>nähe<br />

BESUCHERZENTRUM DER STIFTUNG<br />

(Nähe Historische Windmühle im Park S<strong>an</strong>ssouci)<br />

An der Or<strong>an</strong>gerie 1 / 14469 Potsdam<br />

Telefon 0331/96 94 –202, www.spsg.de<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten<br />

<strong>Berlin</strong>-Br<strong>an</strong>denburg / Auflage: August 2002<br />

Fotos: Bildarchiv SPSG; Pl<strong>an</strong>: Benecke<br />

Änderungen vorbehalten<br />

PREUSSISCHE KÖNIGSSCHLÖSSER<br />

SCHLOSS GLIENICKE<br />

<strong>Referenzen</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Antike</strong>

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