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2010 - Jurybericht SBB Baufeld H, 77 S., 13.7 - Europaallee

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<strong>Europaallee</strong> Zürich<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren<br />

Bericht des Preisgerichts<br />

Juni <strong>2010</strong>


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Inhalt<br />

1. Einleitung 4<br />

2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick 5<br />

3. Aufgabenstellung 6<br />

4. Verfahrensablauf 7<br />

5. Beurteilungskriterien 8<br />

6. Preisgericht 8<br />

7. Ablauf Präqualifikation 9<br />

Vorprüfung<br />

Beurteilung<br />

8. Ablauf Projektwettbewerb 1. Stufe 11<br />

Vorprüfung<br />

Beurteilung<br />

Empfehlungen<br />

9. Ablauf Projektwettbewerb 2. Stufe 15<br />

Startkolloquium<br />

Zwischenbesprechung<br />

Beurteilung<br />

Empfehlungen<br />

10. Würdigung und Dank 18<br />

11. Genehmigung 19<br />

12. Projektwettbewerb 2. Stufe 20<br />

13. Projektwettbewerb 1. Stufe 38


4<br />

1. Einleitung<br />

Die nachhaltige Entwicklung ist seit über 20 Jahren eines<br />

der wichtigen Ziele globaler, nationaler und lokaler Entwicklung.<br />

Der Bau und die Entwicklung von Immobilien<br />

erhalten durch diesen Nachhaltigkeitsanspruch fortwährend<br />

positive Entwicklungsschübe. Die Schweizerischen<br />

Bundesbahnen <strong>SBB</strong> Immobilien haben sich im Hinblick<br />

auf das Projekt <strong>Europaallee</strong>, <strong>Baufeld</strong> H, das Ziel gesetzt,<br />

ein Leuchtturm-Projekt zu entwickeln, welches in der<br />

Schweiz neue Massstäbe für innerstädtisches, verdichtetes<br />

Bauen mit gemischter Nutzung generiert. Das Projekt<br />

versteht sich zum einen als ein Baustein auf dem Weg der<br />

Stadt Zürich in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft und zum<br />

anderen als ein Ziel der <strong>SBB</strong>, als Konzern einen Beitrag<br />

zur nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz zu leisten.<br />

Die Schweizerischen Bundesbahnen <strong>SBB</strong> veranstalteten<br />

einen zweistufigen Projektwettbewerb im selektiven<br />

Verfahren mit vorangehender, offener Präqualifikation.<br />

Dieses Verfahren bezog sich auf die Entwicklung des<br />

<strong>Baufeld</strong>es H als Teil des Gestaltungsplanes «Stadtraum<br />

HB», jenes Areals am Hauptbahnhof Zürich, welches<br />

inzwischen den Namen <strong>Europaallee</strong> trägt.<br />

Auf dem <strong>Baufeld</strong> H wollen die <strong>SBB</strong> ein Pionierprojekt<br />

entwickeln, das Massstäbe für das energieeffektive<br />

Bauen im innerstädtischen Bereich setzt und bezüglich<br />

Nachhaltigkeit ein Vorbild für die Immobilienbranche der<br />

Schweiz werden soll. Hohe Lebensqualität, gepaart mit<br />

geringstem Energieverbrauch inmitten eines lebendigen<br />

Quartiers, sollen die herausragenden Qualitäten des<br />

Projekts werden. Eine Herausforderung und Chance<br />

zugleich ist dabei die Mischung von Wohnen, Detailhandel,<br />

Gastronomie, Designhotel und Büroflächen im<br />

<strong>Baufeld</strong> H.<br />

Die Hauptanforderung besteht darin, eine funktionale<br />

Integration in das gewachsene und bereits entstandene<br />

Quartier zu gewährleisten. Das <strong>Baufeld</strong> H soll Angebote<br />

für das Quartier schaffen und Menschen zusammenführen.<br />

Die Mobilität mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln<br />

soll gefördert werden.<br />

Diese besonderen Ansprüche können nur durch eine<br />

frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Disziplinen erreicht werden. Aus diesem Grund<br />

wurde die Aufgabe im Wettbewerb bewusst an ein Team,<br />

bestehend aus dem Experten / der Expertin für nachhaltiges<br />

Bauen und dem Architekten / der Architektin,<br />

gestellt. Neben dem nun gefundenen Generalplanungsteam<br />

werden von der Bauherrschaft weitere Experten<br />

für andere Projektbausteine involviert (z. B. Mobilität,<br />

rechtliche Aspekte etc.).<br />

Die nachfolgenden Seiten enthalten den Bericht des<br />

Preisgerichts sowie weitere Angaben zu Verfahrensablauf,<br />

Beurteilung und Ergebnissen der beiden Stufen<br />

des Projektwettbewerbs.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick<br />

Ausgangslage<br />

Mit dem Projekt <strong>Europaallee</strong> wollen die <strong>SBB</strong> als Landbesitzerin<br />

und die Stadt Zürich das Areal zwischen dem<br />

Hauptbahnhof Zürich und der Langstrasse neuen Nutzungen<br />

mit hoher städtebaulicher Qualität und hoher<br />

Wertschöpfung zuführen. Bis 2020 soll schrittweise ein<br />

neuer, urbaner Stadtteil entstehen, der sich durch einen<br />

ausgewogenen Nutzungsmix sowie durch begrünte<br />

Strassen und Plätze auszeichnet.<br />

Entwicklungsschritte bis zum Projektwettbewerb<br />

Die Schweizerischen Bundesbahnen <strong>SBB</strong>, die Schweizerische<br />

Post und die Stadt Zürich führten deshalb in<br />

den Jahren 2003 /2004 ein Testplanungsverfahren zur<br />

Entwicklung eines städtebaulichen Konzeptes durch. Der<br />

Ansatz des Teams Kees Christiaanse Architects & Planners<br />

(KCAP), Rotterdam, anerbot sich dank der Einbindung<br />

in das Quartier und der planerischen Flexibilität als<br />

Grundlage für die Ausarbeitung des städtebaulichen<br />

Konzeptes.<br />

Die daraus entwickelten Bebauungsregeln sind als städtebauliches<br />

Grundgerüst in den Gestaltungsplan «Stadtraum<br />

HB» eingeflossen, welcher durch das Zürcher<br />

Stimmvolk am 24. September 2006 gutgeheissen wurde.<br />

Das Areal <strong>Europaallee</strong> wird schrittweise in Etappen<br />

verwirklicht. Die erste Etappe der <strong>Europaallee</strong> beinhaltet<br />

das <strong>Baufeld</strong> A, unter anderem die Pädagogische Hochschule<br />

des Kantons Zürich, sowie eine Neubebauung auf<br />

dem <strong>Baufeld</strong> C durch die UBS. Die erste Etappe wird<br />

vom Wettbewerbsteam Max Dudler, Zürich, Annette<br />

Gigon / Mike Guyer, Zürich, sowie David Chipperfield,<br />

London, seit 2009 realisiert. Das <strong>Baufeld</strong> A wird ab Mitte<br />

2012 und das <strong>Baufeld</strong> C ab Mitte 2013 in Betrieb genommen.<br />

Beim <strong>Baufeld</strong> E gingen das Team Caruso<br />

St John Architects LLP, London, zusammen mit Bosshard<br />

Vaquer Architekten, Zürich, als Sieger aus dem<br />

Projektwettbewerb hervor. Beim <strong>Baufeld</strong> G konnten die<br />

ARGE Graber Pulver Architekten AG, Zürich, und Masswerk<br />

AG, Kriens, den Wettbewerb für sich entscheiden.<br />

Die Projektierung des öffentlichen Raums der <strong>Europaallee</strong><br />

erfolgt durch die ARGE Rotzler Krebs Partner GmbH,<br />

Winterthur, und ewp AG Ingenieure Planer Geometer,<br />

Effretikon. Die Umsetzung soll in Abhängigkeit von der<br />

Realisierung der Hochbauten erfolgen.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Übergeordnetes Ziel ist ein Stadtraum von hoher sozialer,<br />

städtebaulicher und architektonischer, ökonomischer und<br />

ökologischer Qualität, Identität und Funktionalität. Dies<br />

waren auch die Vorgaben für den Projektwettbewerb zur<br />

Entwicklung des <strong>Baufeld</strong>es H. Bei diesem Verfahren<br />

wurde besonderes Gewicht auf die Aspekte einer nachhaltigen<br />

und energieeffektiven Bauweise gelegt. Auf dem<br />

<strong>Baufeld</strong> H soll ein Pionierprojekt entwickelt werden, das<br />

Massstäbe für das energieeffektive Bauen im innerstädtischen<br />

Bereich setzt und bezüglich Energie und Nachhaltigkeit<br />

vorbildlich für die Immobilienbranche und für die<br />

Stadt Zürich sein wird.<br />

Im Rahmen einer öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikation<br />

konnten sich interessierte Arbeitsgemeinschaften,<br />

bestehend aus Experten für nachhaltiges Bauen und<br />

Architekturbüros, für den Projektwettbewerb bewerben.<br />

Für die Teilnahme am Wettbewerb wurden im Juli 2009<br />

im Rahmen des Präqualifikationsverfahrens die Architekten<br />

und die Nachhaltigkeitsexperten der jeweiligen<br />

Arbeitsgemeinschaften individuell selektioniert. Dabei<br />

wurden zwölf Arbeitsgemeinschaften direkt ausgewählt,<br />

drei Architekten und sechs Nachhaltigkeitsexperten<br />

erhielten die Möglichkeit, sich untereinander zu drei<br />

neuen Arbeitsgemeinschaften zu konstituieren.<br />

Ausblick<br />

Das Siegerprojekt wird durch die <strong>SBB</strong>, in Zusammenarbeit<br />

mit dem ausgewählten Team aus Experten für nachhaltiges<br />

Bauen, Architekten und Fachingenieuren, bis zur<br />

Baureife vorangetrieben. Ziel der <strong>SBB</strong> ist es, dass im<br />

<strong>Baufeld</strong> H im Jahr 2016 Wohnungen, Büroflächen, ein<br />

Design- und Lifestyle-Hotel, Flächen für Gastrobetriebe<br />

sowie innovative Detailhändler und Gewerbetreibende von<br />

hervorragender Qualität bezogen werden können. Dieses<br />

Ziel steht im Einklang mit höchsten Anforderungen an eine<br />

nachhaltige Bauweise.<br />

5


6<br />

3. Aufgabenstellung<br />

Die Auftraggeberin erwartete vom Wettbewerb Projektvorschläge<br />

für eine gut nutzbare, wirtschaftliche, energieeffiziente<br />

sowie energieeffektive und attraktiv gestaltete Immobilie<br />

mit Hotel- und Wohnnutzungen, flexibel nutzbaren<br />

Flächen für Dienstleistungsnutzungen und im Erdgeschoss<br />

angelegten öffentlichen Nutzungen (Retail / Gastronomie).<br />

Dabei standen die Kriterien der nachhaltigen und energieeffektiven<br />

Bauweise gleichberechtigt neben jenen zu<br />

Städtebau / Architektur, Funktionalität / Nutzung und Wirtschaftlichkeit.<br />

Auf dem <strong>Baufeld</strong> H sollten eines oder mehrere Gebäude<br />

mit rund 32 000 m 2 bis 39 000 m 2 anrechenbarer Ausnützungsfläche<br />

geplant werden, welche einerseits die Entwicklung<br />

zu einem lebendigen, durchmischten und urbanen<br />

Quartier unterstützen und andererseits den Bedürfnissen<br />

der 2000-Watt-Gesellschaft entsprechen.<br />

Der Ausloberin war bewusst, dass das Ziel einer nachhaltigen<br />

Projektentwicklung im Sinne der 2000-Watt-<br />

Gesellschaft nicht allein mit der Gestaltung eines energieeffizienten<br />

und energieeffektiven Gebäudes erfüllt sein<br />

wird. Andere Aspekte, wie z. B. Mobilität, wurden ebenfalls<br />

berücksichtigt. Diese waren im Detaillierungsgrad des<br />

Wettbewerbes aber nur schwer aufzugreifen und werden<br />

somit erst in einer späteren Phase bearbeitet.<br />

Die Projekte hatten grundsätzlich folgende Anforderungen<br />

zu erfüllen:<br />

• Erfüllung der Kriterien der beiden Labels Minergie-P<br />

und Minergie ECO<br />

• CO 2-neutraler Betrieb, Minimierung der grauen Energie<br />

• Deckung des Restenergiebedarfs mittels Nutzung von<br />

lokalen, erneuerbaren Energiequellen<br />

• Reduktion des Betriebsenergiebedarfs durch baulich<br />

innovative Massnahmen<br />

• ausserordentliche städtebauliche und architektonische<br />

Qualität; Architektur als «Visitenkarte» (Adress- und<br />

Imagebildung), hohe innenräumliche Qualitäten<br />

• eigenständige Architektursprache der Bebauung im<br />

<strong>Baufeld</strong> H gegenüber der Nachbarschaft im Entwicklungsgebiet<br />

<strong>Europaallee</strong><br />

• angemessene, qualitätsvolle Gestaltung der Aussenräume<br />

und öffentlichen Flächen<br />

• klare Silhouette der Gebäude, Integration der technischen<br />

Aufbauten<br />

• klare Zuordnung der einzelnen Nutzungen und<br />

nutzungsneutralen Grundstrukturen<br />

• hohe Funktionalität und optimale innere<br />

Erschliessungen<br />

• mindestens zwei getrennte Investments vor dem<br />

Hintergrund der Investorentauglichkeit<br />

• optimale Ausrichtung der Wohnnutzung unter Berücksichtigung<br />

der Lärmbelastung an der Lagerstrasse,<br />

Blick auf Gleisfeld und Käferberg<br />

• intelligente Nutzung von Tageslicht und Sonneneinstrahlung<br />

unter winterlichen und sommerlichen Klimabedingungen<br />

sowie guter Schutz vor Lärmimmissionen<br />

und Lärmemissionen<br />

• Erzielung einer höchstmöglichen, langfristig gesicherten<br />

Wertschöpfung unter Berücksichtigung von möglichst<br />

geringen Baukosten sowie minimalen Betriebs-<br />

und Unterhaltskosten<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


4. Verfahrensablauf<br />

Vorbereitung<br />

öffentliche Publikation<br />

29.05.2009<br />

Bewerbung<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Eignungskriterien für Experten<br />

für nachhaltiges Bauen und<br />

Architekturbüros<br />

· Erfahrung<br />

· Leistungsfähigkeit<br />

· Qualität der Referenzobjekte<br />

Das Verfahren wurde durch die<br />

Ernst Basler + Partner AG (EBP), Zürich,<br />

vorbereitet und begleitet.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Auswahl ARGE Experte für<br />

nachhaltiges Bauen und<br />

Architekt durch Preisgericht<br />

Auswahl 15 Arbeitsgemeinschaften<br />

Präqualifikation Wettbewerb 1. Stufe Wettbewerb 2. Stufe<br />

anonym<br />

Bearbeitungsperimeter<br />

<strong>Baufeld</strong> H<br />

Beurteilungskriterien<br />

· Nachhaltigkeit / Innovation<br />

und Energieeffektivität<br />

· Architektur / Städtebau<br />

· Funktionalität / Nutzung<br />

· Wirtschaftlichkeit<br />

Abschluss Wettbewerb 1. Stufe<br />

Dezember 2009<br />

Auswahl 3 Projekte<br />

nicht anonym<br />

Bearbeitungsperimeter<br />

<strong>Baufeld</strong> H<br />

gleiche Rahmenbedingungen<br />

wie im Wettbewerb 1. Stufe<br />

(zusätzlich allgemeine und<br />

projektspezifische Empfehlungen<br />

des Preisgerichts)<br />

Abschluss Wettbewerb 2. Stufe<br />

Mai <strong>2010</strong><br />

Bestimmung Projekt zur<br />

Weiterbearbeitung /<br />

Realisierung<br />

7


8<br />

5. Beurteilungskriterien<br />

Die eingereichten Arbeiten des Projektwettbewerbs<br />

wurden gemäss den folgenden Kriterien beurteilt:<br />

Nachhaltigkeit / Innovation und Energieeffektivität<br />

• Gesamtkonzept Nachhaltigkeit und Energieeffektivität<br />

• Plausibilität und Umsetzbarkeit der dargelegten Strategie<br />

im Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffektivität<br />

• Innovationspotenzial<br />

• Erreichung der geforderten Standards<br />

Architektur / Städtebau<br />

• architektonisches und städtebauliches Gesamtkonzept<br />

• Identifikationspotenzial<br />

• Qualität der Innen- und Aussenräume<br />

• Erschliessungskonzept<br />

• Grundrissgestaltung, Lichtführung<br />

Funktionalität / Nutzung<br />

• Erfüllung des Raumprogramms<br />

• Funktionalität und Qualität der räumlichen Gliederung<br />

und Flächenaufteilung<br />

• Funktionalität der Erschliessung und Nutzung<br />

• Flexibilität im Sinne einer langfristigen Nutzung<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

• Ertragspotenzial<br />

• niedrige Erstellungskosten<br />

• kostengünstiger Betrieb/Unterhalt<br />

6. Preisgericht<br />

Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzte die<br />

Auftraggeberin folgendes Preisgericht ein:<br />

Fachpreisrichter/-innen (mit Stimmrecht)<br />

• Iris Reuther, Architektin und Stadtplanerin, Leipzig (Vorsitz)<br />

• Kees Christiaanse, Stadtplaner und Architekt, Rotterdam<br />

Köln Zürich<br />

• Bob Gysin, Architekt, Zürich<br />

• Katrin Jaggi, Amt für Städtebau, Stadt Zürich<br />

• Annick Lalive d’Epinay, Fachstelle für nachhaltiges Bauen,<br />

Stadt Zürich<br />

• Mireille Blatter, Amt für Städtebau, Stadt Zürich<br />

(Ersatz K. Jaggi)<br />

Sachpreisrichter (mit Stimmrecht)<br />

• Heinz Richter, Experte für nachhaltiges Bauen,<br />

Ernst Basler + Partner AG, Zürich<br />

• Roger Beier, <strong>SBB</strong> Immobilien, Development Bern<br />

• Andreas Steiger, <strong>SBB</strong> Immobilien, Development Zürich City<br />

• Christian Faber, <strong>SBB</strong> Immobilien, Development Zürich City<br />

Sachverständige (ohne Stimmrecht)<br />

• Dominik Weber, VERIT<br />

• Peter Eichenberger, Kuoni, Mueller & Partner<br />

• Martin Küttel, KATAG Treuhand AG<br />

• Christoph Hoffmann, 25hours Hotel Company AG<br />

• Bruno Marti, 25hours Hotel Company AG<br />

• Michel Müller, Privera AG<br />

• Beat Läubli, Gastronomieberatung<br />

• Robin Neuhaus, <strong>SBB</strong> Immobilien<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


7. Ablauf Präqualifikation<br />

Vorprüfung<br />

Eingaben Präqualifikation<br />

Bis zum Eingabetermin am Freitag, 19. Juni 2009, haben<br />

sich insgesamt 48 Arbeitsgemeinschaften, bestehend aus<br />

Architekturbüros und Experten für nachhaltiges Bauen<br />

(42 Architekturbüros und 6 Architektengemeinschaften),<br />

zur Teilnahme am Projektwettbewerb <strong>Baufeld</strong> H termingerecht<br />

beworben.<br />

Vorprüfung<br />

Drei Experten für nachhaltiges Bauen waren bei mehreren<br />

Arbeitsgemeinschaften vertreten. Eine Arbeitsgemeinschaft<br />

hat ihre Bewerbung nach einigen Tagen zurückgezogen.<br />

Bei einer anderen Bewerbung fehlten die Referenzprojekte<br />

des Experten für nachhaltiges Bauen.<br />

Ansonsten wurden alle Bewerbungen vollständig eingereicht.<br />

Beurteilung<br />

Die Beurteilung der eingereichten Bewerbungen fand am<br />

9. Juli 2009 im Raum <strong>Europaallee</strong> in der Sihlpost an der<br />

Kasernenstrasse 95 in Zürich statt.<br />

Wie im Programm der Präqualifikation formuliert, waren<br />

aus den verbleibenden 47 Bewerbungen 12 bis 15 Arbeitsgemeinschaften,<br />

bestehend aus Architekturbüros und<br />

Experten für nachhaltiges Bauen, aufgrund ihrer Referenzen<br />

für die Teilnahme am Projektwettbewerb auszuwählen.<br />

Zusätzlich waren drei Ersatzbüros zu bestimmen.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Eignungskriterien<br />

Gemäss Programm Präqualifikation vom 14. Mai 2009<br />

erfolgte die Beurteilung anhand der folgenden Kriterien:<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

• Erfahrung des Experten für nachhaltiges Bauen<br />

• Qualität von drei Referenzen<br />

(Gewichtung je 50%)<br />

Architekturbüro<br />

• Erfahrung und Leistungsfähigkeit des Architekturbüros<br />

• Qualität von drei Referenzobjekten<br />

(Gewichtung je 50%)<br />

Beschlussfähigkeit<br />

Das Preisgericht war beschlussfähig.<br />

9


10<br />

Beurteilung<br />

In zwei Wertungsrundgängen und einem Kontrollrundgang<br />

wurden die Bewerbungen intensiv diskutiert und<br />

anhand der im Programm formulierten Eignungskriterien<br />

bewertet.<br />

Kontrollrundgang<br />

Im Rahmen eines Kontrollrundgangs wurden alle Bewerbungen<br />

noch einmal eingehend diskutiert. Die Bewerbungen<br />

dreier Arbeitsgemeinschaften wurden unter dem<br />

Vorbehalt zugelassen, dass sich die Architekturbüros mit<br />

einem anderen, durch das Preisgericht qualifizierten<br />

Experten für nachhaltiges Bauen zusammenschliessen.<br />

Definitive Auswahl<br />

Folgende zwölf Arbeitsgemeinschaften wurden für die<br />

Teilnahme am Projektwettbewerb selektioniert:<br />

• Architekt Krischanitz ZT GmbH, Zürich (CH)<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Wallbaum, ETH Zürich, Zürich (CH)<br />

• Baumschlager & Eberle Anstalt Vaduz, Zürich (CH)<br />

Lauber IWISA AG, Naters (CH)<br />

• BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG, Münster (D)<br />

Zibell Willner & Partner Ing.ges. für TGA mbH, Köln (D)<br />

• burkhalter sumi architekten, Zürich (CH)<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich (CH)<br />

• Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten, St. Gallen (CH)<br />

Planungsteam E-plus, Egg (A)<br />

• e2a eckert eckert architekten ag, Zürich (CH)<br />

Basler & Hofmann, Zürich (CH)<br />

• giuliani.hönger dipl.architekten eth-bsa-sia, Zürich (CH)<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, Zürich (CH)<br />

• Michael Meier und Marius Hug Architekten AG, Zürich (CH)<br />

BWS Bauphysik AG, Winterthur (CH)<br />

• Ortner & Ortner Baukunst, Berlin (D)<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, München (D)<br />

• Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin (D)<br />

Todt Gmür + Partner AG, Zürich (CH)<br />

• Rudy Uytenhaak Architectenbureau BV, Amsterdam (NL)<br />

Arup BV, Amsterdam (NL)<br />

• Stücheli Architekten AG, Zürich (CH)<br />

Lenum AG, Vaduz (CH)<br />

Unter Vorbehalt der Benennung eines anderen Experten<br />

für nachhaltiges Bauen wurden folgende drei Architekturbüros<br />

für die Teilnahme am Projektwettbewerb ausgewählt,<br />

wobei auf die nicht selektionierten, aber qualifizierten<br />

Experten für nachhaltiges Bauen verwiesen wurde<br />

(darunter der schliesslich gewählte Experte für nachhaltiges<br />

Bauen der Arbeitsgemeinschaft):<br />

• agps.architecture zürich / los angeles, Zürich (CH)<br />

Lemon Consult GmbH, Zürich (CH)<br />

• LACATON & VASSAL ARCHITECTES, Paris (F)<br />

Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart (D)<br />

• von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich (CH)<br />

Th. Baumgartner & Partner AG, Dübendorf (CH)<br />

Im Weiteren wurden folgende drei Arbeitsgemeinschaften<br />

als erster, zweiter und dritter Ersatz bestimmt, sofern ein<br />

geladenes Team auf die Teilnahme am Projektwettbewerb<br />

verzichtet:<br />

• 1. Ersatz: EM2N Architekten ETH/SIA/BSA, Zürich (CH)<br />

Gruenberg+Partner AG, Zürich (CH)<br />

• 2. Ersatz: ernst niklaus fausch architekten, Zürich (CH)<br />

Unter dem Vorbehalt des Austauschs des Experten für<br />

nachhaltiges Bauen.<br />

• 3. Ersatz: Aebi & Vincent Architekten SIA AG, Bern (CH)<br />

Grolimund & Partner AG, Bern (CH)<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


8. Ablauf Projektwettbewerb 1. Stufe<br />

Vorprüfung<br />

Die Vorprüfung erfolgte vom 16. November bis<br />

4. Dezember 2009 unter Federführung von EBP. Geprüft<br />

wurden die Projekte im Hinblick auf die im Wettbewerbsprogramm<br />

sowie in den Fragenbeantwortungen<br />

formulierten Rahmenbedingungen.<br />

Formelle Vorprüfung<br />

14 Projektbeiträge wurden termingerecht und unter Einhaltung<br />

der Anonymität bei EBP am 13. November 2009<br />

eingereicht.<br />

Ein Team hat die Teilnahme am Wettbewerb aus zeitlichen<br />

Gründen Anfang November abgesagt.<br />

Bei sämtlichen Projekten wurden die geforderte maximale<br />

Plananzahl und das geforderte Planformat eingehalten. Es<br />

gab keine formellen Verstösse. Die Projekte wurden mit<br />

vernachlässigbaren Abweichungen vollständig eingereicht.<br />

Materielle Vorprüfung<br />

Die Projekte wurden wertfrei bezüglich der Einhaltung<br />

folgender Unterlagen untersucht:<br />

• Programm Projektwettbewerb 1. Stufe<br />

vom 20. August 2009<br />

• Fragenbeantwortung 1. Stufe<br />

vom 25. September 2009<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Die Vorprüfung der eingereichten Projekte erfolgte durch:<br />

• Ernst Basler + Partner AG (allgemeine Vorprüfung,<br />

Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit)<br />

• VERIT, Zürich (Wohnnutzung)<br />

• KATAG Treuhand AG (Hotelnutzung, betreiberseitig)<br />

• 25hours Hotel Company AG (Hotelnutzung, investorenseitig)<br />

• Kuoni, Mueller & Partner (Dienstleistungsnutzung)<br />

• Privera AG (Detailhandel- und Gastronomienutzung)<br />

• Schutz und Rettung Stadt Zürich (Brandschutz)<br />

• Tiefbauamt Stadt Zürich (öffentlicher Raum)<br />

• Amt für Baubewilligungen Stadt Zürich (Bau- und<br />

Planungsrecht)<br />

• <strong>SBB</strong> Infrastruktur (Baubereich zum Gleisraum, Interventionseinheit<br />

Bau)<br />

Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden in einem Bericht<br />

zuhanden des Preisgerichts festgehalten.<br />

Die Vorprüfung zeigte, dass zahlreiche Projekte Verstösse<br />

gegen die Programmvorgaben aufwiesen. Diese betrafen<br />

die baurechtlichen Vorschriften, die Brandschutzanforderungen<br />

und die Nutzungsvorgaben.<br />

11


12<br />

Beurteilung<br />

Das Preisgericht beurteilte die eingereichten Projekte am<br />

16. Dezember 2009. Die Beurteilung fand in der Sihlpost<br />

an der Kasernenstrasse 95 in Zürich statt.<br />

Beschlussfähigkeit / Zulassung zur Beurteilung<br />

Das Preisgericht war vollzählig anwesend und somit<br />

beschlussfähig.<br />

Die Verstösse gegen die Rahmenbedingungen rechtfertigten<br />

keinen Ausschluss einer Arbeitsgemeinschaft, da<br />

keines der Teams dadurch einen Vorteil für die Bearbeitung<br />

erwirkte. Das Preisgericht entschied einstimmig,<br />

alle 14 Projekte zur Beurteilung zuzulassen und die<br />

Verstösse gegen die Programmvorgaben während des<br />

gemein samen Informationsrundgangs vor jedem Projekt<br />

zu erläutern und zu diskutieren.<br />

Beurteilung<br />

Informationsrundgänge / definitive Zulassung<br />

zur Beurteilung<br />

Als Einstieg in die Beurteilung hatten alle Jurymitglieder<br />

im Rahmen eines individuellen Rundgangs Gelegenheit,<br />

sich einen ersten Überblick über die Wettbewerbsergebnisse<br />

zu verschaffen.<br />

Im Anschluss an den individuellen Rundgang wurde ein<br />

gemeinsamer Informationsrundgang durchgeführt. Dafür<br />

wurde jedes Projekt von einem Fachpreisrichter bzw.<br />

einer Fachpreisrichterin wertfrei mit seinen wichtigsten<br />

Merkmalen vorgestellt. Anschliessend erfolgte eine Vorstellung<br />

des Nachhaltigkeitskonzeptes des Teams.<br />

Die Erläuterungen wurden durch Vorprüfer bzw. Fachexperten<br />

ergänzt, wobei insbesondere auf die bei der<br />

inhaltlichen Vorprüfung festgestellten Verstösse eingegangen<br />

wurde.<br />

Alle Projekte wurden definitiv zur Beurteilung zugelassen.<br />

1. Wertungsrundgang<br />

Im 1. Wertungsrundgang wurden die Projekte durch das<br />

Preisgericht detailliert analysiert.<br />

Es wurde einstimmig beschlossen, dass folgende<br />

Projekte, welche fehlende Qualitäten in der städtebaulichen<br />

Eingliederung und /oder im Nachhaltigkeitskonzept<br />

aufweisen, im ersten Rundgang auscheiden:<br />

• Projekt Autarkie? Synergie!<br />

• Projekt Bahn-Hof<br />

• Projekt Bahnstadt<br />

• Projekt Diapason<br />

• Projekt Grüner Wasserfall<br />

• Projekt Innenwelt<br />

• Projekt Lokomo<br />

• Projekt Relais<br />

2. Wertungsrundgang<br />

Im 2. Wertungsrundgang wurden nach eingehender<br />

Diskussion einstimmig folgende Projekte ausgeschieden,<br />

die zwar in Teilbereichen interessante Lösungsansätze<br />

aufweisen, gegenüber den anderen Projekten aber<br />

Mängel insbesondere in Bereichen der Nachhaltigkeit,<br />

der städtebaulichen Qualität, der Funktionalität, der<br />

Nutzung und/oder der Wirtschaftlichkeit haben:<br />

• Projekt Baublock<br />

• Projekt Irma<br />

• Projekt Twombly<br />

Folgende Projekte wurden nach einem Kontrollrundgang<br />

für die Bearbeitung der 2. Stufe des Projektwettbewerbs<br />

einstimmig ausgewählt:<br />

• Projekt Drei Könige<br />

• Projekt Stadt in der Stadt in der Stadt<br />

• Projekt Trilogie<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Aufhebung der Anonymität<br />

Die Aufhebung der Anonymität führte zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

Projekte für die 2. Stufe zugelassen:<br />

• Drei Könige<br />

burkhalter sumi architekten, Zürich (CH)<br />

Amstein+Walthert AG, Zürich (CH)<br />

• Stadt in der Stadt in der Stadt<br />

Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten,<br />

St. Gallen (CH)<br />

Planungsteam E-plus, Egg (A)<br />

• Trilogie<br />

e2a eckert eckert architekten ag, Zürich (CH)<br />

Basler & Hofmann, Zürich (CH)<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Ausgeschiedene Projekte:<br />

• Autarkie? Synergie!<br />

Rudy Uytenhaak Architectenbureau BV, Amsterdam (NL)<br />

Arup BV, Amsterdam (NL)<br />

• Bahn-Hof<br />

Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin (D)<br />

Todt Gmür + Partner AG, Zürich (CH)<br />

• Bahnstadt<br />

Architekt Krischanitz ZT GmbH, Zürich (CH)<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Wallbaum, ETH Zürich, Zürich (CH)<br />

• Baublock<br />

Ortner & Ortner Baukunst, Berlin (D)<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, München (D)<br />

• Diapason<br />

agps.architecture zürich/los angeles, Zürich (CH)<br />

Lemon Consult GmbH, Zürich (CH)<br />

• Grüner Wasserfall<br />

LACATON & VASSAL ARCHITECTES, Paris (F)<br />

Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart (D)<br />

• Innenwelt<br />

BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG, Münster (D)<br />

Zibell Willner & Partner Ing.ges. für TGA mbH, Köln (D)<br />

• Irma<br />

Michael Meier und Marius Hug Architekten AG,<br />

Zürich (CH)<br />

BWS Bauphysik AG, Winterthur (CH)<br />

• Lokomo<br />

Stücheli Architekten AG, Zürich (CH)<br />

Lenum AG, Vaduz (CH)<br />

• Relais<br />

giuliani.hönger dipl. architekten eth-bsa-sia, Zürich (CH)<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, Zürich (CH)<br />

• Twombly<br />

von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich (CH)<br />

Th. Baumgartner & Partner AG, Dübendorf (CH)<br />

13


14<br />

Empfehlungen<br />

Gestützt auf die Ergebnisse der Vorprüfung und die<br />

Beurteilung vom 16. Dezember 2009 empfahl das Preisgericht<br />

der Auftraggeberin einstimmig, die drei Projekte<br />

• Drei Könige<br />

• Stadt in der Stadt in der Stadt<br />

• Trilogie<br />

für die Bearbeitung der 2. Stufe des Projektwettbewerbs<br />

auszuwählen.<br />

Die drei Projekte sollten unter Berücksichtigung allgemeiner<br />

und projektspezifischer Erkenntnisse überarbeitet<br />

werden, wobei die projektspezifischen Empfehlungen nur<br />

den jeweiligen Projektverfassern mitgeteilt wurden. Die<br />

Teams konnten in dieser Zeit für Fragen direkt mit Betreibern,<br />

Nutzervertretern und Amtsstellen in Kontakt treten.<br />

Die gesamte Jury nahm in einem Startkolloquium, einer<br />

Zwischenbesprechung und im Rahmen einer Präsentation<br />

als Abschlussbesprechung den Dialog mit den<br />

einzelnen Teams auf.<br />

Das Preisgericht sprach allen Teams, die ihre Projekte in<br />

der 1. Stufe des Verfahrens eingereicht hatten, eine fixe<br />

Entschädigung von 10 000 CHF (exkl. MwSt.) zu. Zudem<br />

sollten alle drei für die 2. Stufe des Wettbewerbs ausgewählten<br />

Teams eine gleich hohe Entschädigung von<br />

70 000 CHF (exkl. MwSt.) für die Weiterbearbeitung ihrer<br />

Projekte erhalten.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


9. Ablauf Projektwettbewerb 2. Stufe<br />

Startkolloquium Zwischenbesprechung<br />

Am 21. Januar <strong>2010</strong> fand in der Sihlpost an der Kasernenstrasse<br />

95 in Zürich das Startkolloquium für die<br />

Überarbeitungsphase statt. Dabei erhielten die drei Teams,<br />

deren Projekte für die 2. Stufe des Projektwett bewerbs<br />

empfohlen wurden, die vom Preisgericht erläuterten<br />

allgemeinen und projektspezifischen Empfehlungen. Die<br />

Teams hatten zudem die Gelegenheit, Fragen zu stellen.<br />

Das Programm Projektwettbewerb 2. Stufe vom<br />

21. Januar <strong>2010</strong>, die Projektbeschriebe der 1. Stufe<br />

sowie die schriftlichen Empfehlungen der Fach- und<br />

Nutzungsexperten zur Überarbeitung der Projekte<br />

stellten die Rahmenbedingungen für die 2. Stufe des<br />

Wettbewerbs dar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Am 4. März <strong>2010</strong> präsentierten die Teams in der Sihlpost<br />

an der Kasernenstrasse 95 in Zürich den Stand ihrer<br />

Projektüberarbeitungen im Rahmen einer Zwischenbesprechung.<br />

Anschliessend folgte jeweils eine Fragerunde<br />

für das Preisgericht. Dieses gab allen Teams, nach gemeinsamer<br />

Absprache, eine mündliche Rückmeldung auf<br />

ihre Projektpräsentationen.<br />

In der anschliessenden Nachbesprechung des Preisgerichts<br />

wurde entschieden, zudem gewisse allgemeingültige<br />

Erkenntnisse und Ergänzungen in schriftlicher Form<br />

an die Teams abzugeben.<br />

Vorprüfung<br />

Die Vorprüfung erfolgte vom 19. April bis 21. Mai <strong>2010</strong><br />

unter Federführung von EBP. Geprüft wurden die Projekte<br />

im Hinblick auf die Wettbewerbsprogramme der 1. und 2.<br />

Stufe, die Fragenbeantwortung, die Projektbeschriebe<br />

und Empfehlungen sowie im Hinblick auf das Startkolloquium<br />

und die formulierten Rahmenbedingungen der<br />

Zwischenbesprechung der 2. Stufe.<br />

Formelle Vorprüfung<br />

Alle drei Projektbeiträge wurden termingerecht und<br />

vollständig bei EBP am 16. April <strong>2010</strong> eingereicht.<br />

15


16<br />

Materielle Vorprüfung<br />

Für die Vorprüfung waren folgende Vorgaben mass-<br />

gebend:<br />

• Programm Projektwettbewerb 1. Stufe vom<br />

20. August 2009<br />

• Fragenbeantwortung 1. Stufe vom<br />

25. September 2009<br />

• Programm Projektwettbewerb 2. Stufe vom<br />

21. Januar <strong>2010</strong><br />

• Allgemeine und projektspezifische Empfehlungen und<br />

die Projektbeschriebe aus dem Startkolloquium vom<br />

21. Januar <strong>2010</strong><br />

• Nach der Zwischenbesprechung vom 4. März <strong>2010</strong><br />

abgegebene Ergänzungen<br />

Die Vorprüfung der eingereichten Projekte erfolgte durch<br />

dieselben Stellen wie in der 1. Stufe des Verfahrens.<br />

Die Ergebnisse der Vorprüfung der 2. Stufe wurden in<br />

einem Bericht zuhanden des Preisgerichts festgehalten.<br />

Insgesamt waren bei den überarbeiteten Projekten nur<br />

wenige markante Verstösse gegen die formulierten<br />

Rahmenbedingungen zu beanstanden.<br />

Beurteilung<br />

Das Preisgericht beurteilte die Projekte der 2. Stufe bei<br />

der Schlussjurierung vom 27. Mai <strong>2010</strong> in der Sihlpost an<br />

der Kasernenstrasse 95 in Zürich.<br />

Beschlussfähigkeit / Zulassung zur Beurteilung<br />

Das Preisgericht war beschlussfähig.<br />

Beurteilung<br />

Präsentation der Projekte bezüglich Nachhaltigkeitsaspekten<br />

Die drei Projekte wurden zusammenfassend anhand der<br />

Themen Gesamtkonzept, Betriebsenergie, Energieerzeugung,<br />

Plausibilität/Umsetzbarkeit, Innovationspotenzial<br />

und Erreichung der Standards vorgestellt und zueinander<br />

in Bezug gestellt.<br />

Präsentation und Kommentierung der Projekte<br />

Jedes Projekt wurde von einem Fachpreisrichter bzw.<br />

einer Fachpreisrichterin mit seinen wichtigsten Merkmalen,<br />

insbesondere in Bezug auf Städtebau, Architektur<br />

und Nutzungsaspekte sowie auf Veränderungen im<br />

Vergleich zum Projekt der 1. Stufe, vorgestellt. Anschlies-<br />

send erfolgte eine Beurteilung des Nachhaltigkeitskonzepts<br />

jedes Teams. Die Erläuterungen wurden durch<br />

Anmerkungen und Kommentare der restlichen Preisrichter<br />

ergänzt und die Vor- und Nachteile der Projekte<br />

diskutiert.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Empfehlungen<br />

Nach abschliessender Diskussion empfiehlt die Mehrheit<br />

des Preisgerichts der Ausloberin das Projekt Trilogie mit<br />

folgenden Empfehlungen zur Ausführung.<br />

Ausdruck und Wirkung der Fassade<br />

Das architektonische Konzept für die Gestaltung der<br />

Fassaden war im Rahmen der Begleitung des Entwurfes<br />

durch die Jury von Beginn an ein wesentlicher Kritikpunkt.<br />

Dabei konnte unter Berücksichtigung der konzeptionellen<br />

und bautechnischen Anforderungen ein wesentlicher<br />

Fortschritt hinsichtlich der Nachhaltigkeit erzielt<br />

werden. Dennoch verbleibt der Eindruck von übermässiger<br />

Strenge und Monotonie. Diese werden durch das<br />

modulierte Raster bereits aufgebrochen, genügen aber<br />

noch immer nicht den Erwartungen. Vor allem der angestrebte<br />

atmosphärische Dialog und die im Stadtraum<br />

erlebbare Vernetzung des neuen Stadtbausteines mit<br />

dem gewachsenen Umfeld erfordern deshalb eine<br />

weitere deutliche Qualifizierung des Fassadenbildes.<br />

Durchlässigkeit und Vielfalt der Erdgeschosszone<br />

an der Lagerstrasse<br />

Der lang gestreckte, vergleichsweise niedrige Baukörper<br />

an der Lagerstrasse weist insgesamt eine angemessene<br />

Massstäblichkeit gegenüber dem umgebenden Quartier<br />

auf. Diese Qualität wird aber durch die gleichförmige<br />

Ausbildung der Erdgeschosszone mit einem Raster an<br />

Gewerbeeinheiten und wenig grosszügigen Eingangsbereichen<br />

für die Obergeschosse gemindert. Hier ist eine<br />

Präzisierung des Konzeptes durch die Anordnung von<br />

Läden und ggf. auch Durchgängen zu einem attraktiven<br />

Innenhofbereich (dieser beginnt derzeit im ersten Obergeschoss)<br />

erforderlich.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Verzicht auf die Arkaden<br />

Das Motiv sowie die konkrete Ausformulierung und die<br />

Raumproportionen der Arkaden sind wenig geeignet, die<br />

bereits erwähnte Erwartung an eine einladende Geste an<br />

der Langstrasse und gegenüber dem benachbarten<br />

Quartier zu leisten. Deshalb soll auf die Arkaden zugunsten<br />

einer alternativen Ausbildung der Erdgeschosszone<br />

verzichtet werden.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

Das Gesamtkonzept verspricht die geforderten Ziele<br />

durch sein optimales Zusammenspiel der angedachten<br />

Konzepte zu erreichen. Das Gesamtkonzept ist bezüglich<br />

der Energieeffizienz sensitiv. Es ist aus der Perspektive<br />

von Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Gesellschaft in<br />

Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft zu präzisieren<br />

und zu überprüfen. Dabei sind die massgebenden Einflussgrössen<br />

auf die Zielerreichung die architektonischen<br />

und technischen Konzepte. Etwaige Risiken sowie die<br />

möglichen Massnahmen bei Abweichungen im Gesamtsystem<br />

sind zu bezeichnen. Nur durch die frühzeitige<br />

und aktive Überwachung, Messung und bewusste<br />

Steuerung der Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />

ist die Einhaltung der Zielsetzungen über die folgenden<br />

Planungsphasen gewährleistet.<br />

17


18<br />

10. Würdigung und Dank<br />

Es konnte ein Projekt ermittelt werden, das sowohl den<br />

wesentlichen Komponenten einer nachhaltigen Architekturkonzeption,<br />

der Bauweise und Nutzung auf sehr<br />

hohem Standard als auch den städtebaulichen und<br />

architektonischen Anforderungen genügen kann.<br />

Hier hat es sich als tragfähig erwiesen, beide Aspekte<br />

sowohl in der Besetzung der Bearbeitungsteams als<br />

auch in der Beurteilung der Projekte gleichwertig zu<br />

behandeln. Das hat den Fokus auf die Entwürfe qualifiziert<br />

und zugleich den ganzheitlichen Blick geschärft.<br />

Allen Wettbewerbsteilnehmern zollen das Preisgericht<br />

und die Auftraggeberin ihren Respekt vor der intensiven<br />

Auseinandersetzung mit der anspruchsvollen Wettbewerbsaufgabe.<br />

An die drei Teams in der 2. Stufe geht ein<br />

besonderer Dank für ihr aussergewöhnliches Engagement.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

11. Genehmigung<br />

Der vorliegende Bericht wird durch das Preisgericht genehmigt.<br />

Das Preisgericht<br />

Kees Christiaanse<br />

Iris Reuther<br />

Bob Gysin<br />

Katrin Jaggi<br />

Annick Lalive d’Epinay<br />

Heinz Richter<br />

Roger Beier<br />

Christian Faber<br />

Andreas Steiger<br />

Mireille Blatter<br />

Zürich, 30. Juni <strong>2010</strong><br />

19


20<br />

12. Projektwettbewerb 2. Stufe<br />

Trilogie<br />

Empfehlung zur Ausführung<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

e2a eckert eckert architekten ag, Zürich<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Die städtebauliche Setzung des Projektes Trilogie vermag<br />

die Jury zu überzeugen. In der Überarbeitung hält das<br />

Projektteam an der angedachten städtebaulichen Grundidee<br />

fest und entwickelt im Anschluss an das <strong>Baufeld</strong> G<br />

eine weitere skulpturale Stadtfigur. Auf Sockelbauten,<br />

deren Geschossigkeit mit dem umliegenden Quartier in<br />

Beziehung steht, werden zwei unterschiedlich hohe Türme<br />

gestellt. Den Abschluss bildet das Hotel, welches, als<br />

Solitär ausgestaltet, den letzten Baustein eines überzeugenden<br />

Prinzips von Hoch und Tief, von Spannung und<br />

Entspannung darstellt. Das Hotel in seiner Solitärstellung<br />

schafft es auf überzeugende Art und Weise, einen Auftakt<br />

resp. Endpunkt eines neuen Stadtteils zu markieren und<br />

zusammen mit dem Vorplatz einen Bezug zum Quartier zu<br />

vermitteln. Zudem wird das <strong>Baufeld</strong> dadurch in seiner<br />

Überlänge gebrochen, der Sockelbau und der Solitär<br />

nehmen die Körnung der übrigen <strong>Baufeld</strong>er auf.<br />

Die funktionale Organisation der beiden Gebäude und<br />

deren Gebäudeteile sind gut, die räumliche und architektonische<br />

Qualität der Innenräume kann noch weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Die Kritik der Zwischenbesprechung bezüglich des technoiden<br />

und monotonen Ausdrucks der Fassade wurde<br />

aufgenommen, und diese wurden entsprechend<br />

den Hinweisen der Jury weiterentwickelt. Die Fassaden<br />

wurden entsprechend der dahinterliegenden Nutzung<br />

subtil-differenziert entwickelt, der begonnene Weg soll<br />

weiterverfolgt und zusammen mit den anstehenden<br />

Themen der Erdgeschossausbildung betrachtet werden.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

Die Jury sieht in diesem Projekt ein gutes Beispiel für eine<br />

funktionierende Zusammenarbeit zwischen Architektur<br />

und Technik. Die gestellten Anforderungen erscheinen bei<br />

konsequenter Umsetzung der aufgezeigten Konzepte als<br />

erreichbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Urbanität als Energiequelle<br />

Die kompakte Bauweise, mit konsequent aufeinander<br />

abgestimmten Konzepten Bau und Technik, lässt ein<br />

Gesamtsystem entstehen, welches einen tiefen Ressourcenbedarf<br />

sowohl an grauer Energie für die Bauphase als<br />

auch an Betriebsenergie erwarten lässt. Dabei wird der<br />

Einsatz von PCM im Bereich der Betondecken hinsichtlich<br />

der ökologischen und brandschutztechnischen Auswirkungen<br />

und der zu erwartenden Wirkung auf den thermischen<br />

Haushalt noch kritisch beurteilt.<br />

Die Fassadenkonzepte mit den zahlreichen technischen<br />

Elementen sind bezüglich des Aufwand-Nutzen-Verhältnisses<br />

vor allem bei Wartung und Unterhalt zu prüfen.<br />

Dennoch nehmen die Fassaden die funktionalen Anforderungen<br />

der jeweiligen dahinterliegenden Nutzung an<br />

Wärmedämmung, sommerlichem Wärmeschutz, Tageslichtnutzung<br />

und Energiegewinnung mittels integrierter<br />

Fotovoltaikelemente geschickt auf und minimieren,<br />

zusammen mit genügend aktiver thermischer Speichermasse<br />

im Innenraum, den Energiebedarf für Heizen und<br />

Kühlen.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Axonometrie des Gesamtkonzepts<br />

der Energiequellen und deren Nutzung<br />

Durch die konsequente Nutzung der gebäudeinternen<br />

Abwärmequellen aus Servern, gewerblicher Kälte,<br />

Schmutzabwasser, passiver Kühlung unter Nutzung des<br />

Regenwassers und aus der Energiegewinnung der Fotovoltaikelemente<br />

entsteht über den Jahresverlauf ein<br />

Energieüberschuss, welcher bei konsequenter Umsetzung<br />

der Konzepte einen CO 2-freien Gebäudebetrieb verspricht.<br />

Das Projekt scheint aus Sicht der Jury das Potenzial zu<br />

haben, ein herausragendes Beispiel für den städtebaulichen<br />

und architektonischen Umgang mit der Nachhaltigkeit<br />

zu sein.<br />

21


22<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Grundriss Dienstleistung 4. Obergeschoss<br />

Grundriss Hotel 4. – 6. Obergeschoss<br />

Grundriss Dienstleistung 5. – 8. Obergeschoss<br />

Grundriss Wohnen 5. / 7. / 9. / 11. Obergeschoss<br />

Grundriss Hotel 7. Obergeschoss<br />

23


24<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Ansicht Gleisfeld<br />

Ansicht Langstrasse<br />

Querschnitt A – A<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

e2a eckert eckert architekten ag, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Piet Eckert<br />

Wim Eckert<br />

Team<br />

Sebastian Lippok<br />

Alexander Struck<br />

Cristina Gonzalo<br />

Mariko Tsunooka<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Petra Benz-Karlström<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

25


26<br />

Drei Könige<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

burkhalter sumi architekten gmbh, Zürich<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

In der Weiterbearbeitung des Projektes werden die drei<br />

Türme in Form und Lage verändert. Einerseits werden sie<br />

in neuer Form fünfeckig und rücken in die Mitte der<br />

Anlage. Im Norden und Süden werden sie andererseits<br />

durch zwei niedrigere, fünfgeschossige, horizontal gegliederte<br />

Bürobauten gefasst. Das Problem der Verschattung<br />

durch die Nachbarbauten wird damit gelöst. Die Durch-<br />

blicke und Weitsichten aus den Wohnungen ab dem<br />

5. Obergeschoss werden verbessert. Die Türme wachsen<br />

im Gegensatz zu den übrigen <strong>Baufeld</strong>ern der <strong>Europaallee</strong><br />

nicht mehr aus dem Sockel, sondern stehen auf dem<br />

Erdgeschoss. Die beiden Höfe und der Platz vor dem<br />

Hotelturm werden architektonisch und funktionell geklärt.<br />

Mit dem Stephenson-Weg und der Lagerstrasse sind sie<br />

jedoch nicht mehr verbunden. Durch dieses neue städtebauliche<br />

Muster wird ein neues Thema in Bezug auf den<br />

bisherigen Städtebau in der <strong>Europaallee</strong> eingeführt. Dieser<br />

Ansatz wird in der Jury intensiv diskutiert.<br />

Trotz vielen Qualitäten, insbesondere dem hohen Identifikationspotenzial,<br />

der interessanten Wechselwirkung<br />

zwischen Aussen- und Innenräumen sowie der guten<br />

Adressbildung, kann das städtebauliche Konzept nicht<br />

überzeugen.<br />

Die Funktionalität der vorgeschlagenen Erdgeschossnutzung<br />

wirkt überzeugend. Die Nutzungsqualität der Dienstleistungsflächen<br />

ist nicht ganz optimal. Die polygonale<br />

Form der Türme wirkt auf die Anordnung der Wohnungen<br />

erschwerend. Nach wie vor entstehen stark nordorientierte<br />

Wohnungen.<br />

Die Gestaltung der Fassaden wirkt sehr zeitgemäss und<br />

stimmig, insbesondere das «Ambiente» des Langstrassenquartiers<br />

wird gut aufgenommen und interpretiert. Leider<br />

kann die vorgeschlagene Gestaltung aus feuerpolizeilichen<br />

Gründen nicht in diesem Rahmen realisiert werden.<br />

Mit der verspielt wirkenden Fassade und dem damit ent-<br />

stehenden optischen Übergang zur Langstrasse leistet<br />

das Projekt einen in der Jury im positiven Sinne diskutierten<br />

Beitrag zu gesellschaftlichen und sichtbaren Aspekten<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Raummodul Wohnen (Haustechnik)<br />

der Nachhaltigkeit. In den Themen Energieeffektivität,<br />

Ökologie und Innovation vermag das Projekt jedoch nicht<br />

restlos zu überzeugen.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

Die geforderten Standards erscheinen mit Korrekturen an<br />

Bau und Technik erreichbar. Obwohl einige Räume bezüglich<br />

des sommerlichen Wärmekomforts hinter der vorgeschlagenen<br />

Hülle thermisch als kritisch erscheinen, ist<br />

kein Konzept der Nachtauskühlung aufgezeigt. Auch die<br />

Rückfallebene zu der aus bewilligungstechnischen Gründen<br />

unsicheren Grundwassernutzung als Kühlquelle, haben<br />

erheblichen negativen Einfluss auf andere gesetzte Ziele<br />

im Bereich Nachhaltigkeit oder erfordern Massnahmen im<br />

Baubereich.<br />

Die vorgeschlagene Fassade mit dem Konzept der Schiebeläden<br />

lässt die Frage nach der Funktionalität bezüglich<br />

Tageslichtnutzung und Beschattungseinrichtung unbeantwortet.<br />

Die mit FL-Leuchten hinterleuchteten Gläser der<br />

Hotelfassade sind, auch mit der Kompensation durch die<br />

eigene Fotovoltaikanlage, eine Schwächung in der Argumentation<br />

für eine redlich begründbare Nachhaltigkeit der<br />

Gesamtidee.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Energieflussdiagramm<br />

Insgesamt zeigt das Projekt sehr viele gute Ideen und gibt<br />

Antworten auf die gestellten Anforderungen. Es bleibt<br />

jedoch im Zusammenspiel bezüglich Umsetzbarkeit und<br />

Wirkung als Gesamtkonzept einiges an Sicherheit und<br />

Stabilität schuldig. Nur mit Massnahmen und entsprechenden<br />

Auswirkungen auf die Architektur können die<br />

gestellten Anforderungen erfüllt werden.<br />

Das Projekt leistet insgesamt einen interessanten und<br />

wertvollen Beitrag. Trotz vielen Qualitäten in einzelnen<br />

Aspekten kann das Projekt im Bereich des Städtebaus<br />

und der Nachhaltigkeit nicht restlos überzeugen.<br />

27


28<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Grundriss 2.– 4. Obergeschoss<br />

Grundriss Regelgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

29


30<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Querschnitt A–A Querschnitt B–B<br />

Längsschnitt C–C<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

burkhalter sumi architekten gmbh, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Marianne Burkhalter<br />

Christian Sumi<br />

Yves Schihin<br />

Team<br />

Solweig Kieser<br />

Verena Kuhle<br />

Celia Rodrigues<br />

Barbara Lotter<br />

Pauline Jaquenod<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Martin Glükler<br />

Blick von der Lagerstrasse<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Gitz AG, Küsnacht<br />

Bauingenieurswesen<br />

Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel<br />

Elektroplanung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Schmid Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich<br />

Blick vom Gleisfeld<br />

31


32<br />

Stadt in der Stadt in der Stadt<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten, St. Gallen<br />

Lenum AG, Vaduz<br />

Das Konzept des aus vier Baukörpern unterschiedlicher<br />

Kubatur gebildeten Ensembles mit einem verbindenden<br />

Sockel hat sich im letzten Schritt des Entwurfes noch<br />

einmal stark verändert. Nunmehr wird den beiden Hochpunkten<br />

an den Schmalseiten sowie den beiden lagernden<br />

Baukörpern an der Lagerstrasse und am Stephenson-Weg<br />

eine grosse, von einem Dach überspannte<br />

«Aula» eingeschrieben. Sie soll eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

gastronomischer Nutzungen aufnehmen. Damit<br />

verliert das Konzept seine Prägnanz. Es ist schwer vorstellbar,<br />

einen quasi öffentlichen Innenraum von dieser<br />

Dimension mit geeigneten Nutzungen zu füllen, der zudem<br />

den angrenzenden Stadträumen ihre funktionale<br />

Bedeutung streitig machen könnte. Zugleich lässt dieser<br />

Vorschlag eine wirksame Nutzbarkeit des Innenhofes für<br />

die Wohnungen und die gewerblichen Nutzer vermissen.<br />

Die Qualität des Hotels in Bezug auf die besonderen<br />

Ansprüche eines anvisierten Betreibers sowie die Wohnungs-<br />

und Bürogrundrisse sind unbestritten hoch und<br />

tragfähig. Das Konzept für die Fassaden konnte wesentlich<br />

differenziert und im Detail moduliert werden. Allerdings<br />

wirken die einzelnen Bausteine jetzt stärker auf sich<br />

bezogen und kaum noch als Ensemble.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

Bezogen auf die Nachhaltigkeit des Gesamtkonzeptes<br />

und die erwarteten Innovationen hinsichtlich der Energieeffektivität<br />

erweist sich das Projekt nach wie vor als tragfähig<br />

und aufgrund der dezidiert ausgewählten Komponenten<br />

als robust. Die gestellten Anforderungen scheinen<br />

mit Massnahmen erreichbar zu sein. Das Zusammenspiel<br />

zwischen Architektur und Technik bleibt jedoch unklar und<br />

es mangelt dem Gesamtkonzept damit etwas an Glaubwürdigkeit.<br />

In thermisch kritischen Räumen ist vorgesehen, die<br />

thermische Masse mit PCM-Material aufzubessern, wobei<br />

ein glaubwürdiges Konzept zur aktiven oder passiven<br />

Nachtauskühlung fehlt und damit das Konzept der Sicher-<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Energieflussdiagramm über 30 Jahre<br />

stellung des sommerlichen Wärmekomforts ohne aktive<br />

Kühlung als kritisch eingeschätzt wird. Das vorgeschlagene<br />

Wärmeabgabesystem mit Kleinradiatoren erscheint in<br />

Bezug zur vorgeschlagenen Wärmeerzeugung mit Grundwasserwärmepumpen<br />

wenig optimal zu sein. Obwohl der<br />

Ertrag der aufgezeigten Fotovoltaikanlagen eher optimistisch<br />

eingeschätzt wird, scheint der geforderte CO 2-freie<br />

Betrieb möglich zu sein.<br />

Insgesamt assoziiert der Entwurf weniger das Milieu eines<br />

zentralen Standortes einer weltläufigen Metropole, sondern<br />

strahlt eher den Charakter einer massiven Vorstadt<br />

oder auch mittelgrossen Stadt aus. Für die Realisierung<br />

kann er deshalb nicht empfohlen werden.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Jährlicher solarer Eintrag<br />

auf Fassaden<br />

33


34<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Grundriss 1. Obergeschoss<br />

Grundriss Regelgeschoss<br />

35


36<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Querschnitt B – B Querschnitt C – C<br />

Längsschnitt A – A<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten, St. Gallen<br />

Projektleitung<br />

Maria Megina<br />

Team<br />

Stefan Zöls<br />

Dominik Philipp<br />

Michael Porath<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Lenum AG, Vaduz<br />

Projektleitung<br />

Christoph Ospelt<br />

Team<br />

Ulrich Feistenauer<br />

Melina Roos<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Merz Kley Partner AG, Altenrhein<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Elektroplanung<br />

Marquart Elektroplanung + Beratung, Chur<br />

HLKK-Planung<br />

teamgmi Ingenieurbüro Liechtenstein AG, Schaan<br />

Sanitärplanung<br />

teamgmi Ingenieurbüro Liechtenstein AG, Schaan<br />

Akustik<br />

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich<br />

Brandschutzberatung<br />

AFC Air Flow Consulting AG, Bern<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Rotzler Krebs Partner GmbH, Winterthur<br />

Innenarchitektur<br />

eichinger offices_Büro für Benutzeroberflächen, Wien<br />

Signaletik Leitsysteme<br />

TGG Hafen Senn Stieger GmbH, St. Gallen<br />

Immobilienstrategische Beratung<br />

Wüest & Partner AG, Zürich<br />

Blick vom Gleisfeld Blick von der Lagerstrasse<br />

37


38<br />

13. Projektwettbewerb 1. Stufe<br />

Trilogie<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

e2a eckert eckert architekten ag, Zürich<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Die Trilogie erweist sich als geschickt komponiertes Hochhausensemble.<br />

Es kann für sich genommen ein wirkungsvolles<br />

Zeichen im Stadtraum setzen und sich zugleich in<br />

die neuen Bau- und Raumstrukturen an der <strong>Europaallee</strong><br />

sowie in das gewachsene Gefüge an der Langstrasse<br />

integrieren. Dies wird insbesondere durch die konsequente<br />

Entscheidung für zwei sehr unterschiedliche Bausteine<br />

möglich. Zum einen werden auf der Ostseite die Gebäudekonfiguration<br />

und Massstäblichkeit des Projektes für das<br />

<strong>Baufeld</strong> G aufgegriffen und die konkrete Situation zwischen<br />

Stephenson-Weg und Lagerstrasse mit zwei Hochkörpern<br />

sowie einer differenzierten Randbebauung um einen öffentlich<br />

zugängigen Innenhof modifiziert. Zum anderen wird<br />

auf der Westseite nahe am Gleisraum ein solitäres kleines<br />

Hochhaus vorgeschlagen, das sich zu einem grosszügigen<br />

Platz an der Langstrasse positioniert. Zwischen den beiden<br />

Bausteinen entwickelt sich eine gut auffindbare öffentliche<br />

Verbindung zum Stephenson-Weg. Die klar proportionierte<br />

städtebauliche Grundfigur spiegelt sich in der Anordnung<br />

der Nutzungen wider und ermöglicht neben der logischen<br />

Trennung von zwei Investments vor allem eine signifikante<br />

Adressbildung. Das Hotel steht als Hochkörper an den<br />

Gleisen und mit seinem Haupteingang am Platz.<br />

Die Fassaden und die Stimmungen in den Stadträumen<br />

erscheinen in den Darstellungen der Entwurfsverfasser<br />

recht assoziativ und sogar retrospektiv. Prinzipiell wird die<br />

Differenzierung des architektonischen Ausdrucks für die<br />

verschiedenen Baukörper und Nutzungsbausteine begrüsst.<br />

Die bis dato vorgetragene Qualität der Fassaden<br />

steht allerdings im Kontrast zur hohen Qualität der städtebaulichen<br />

Setzungen und der vorgeschlagenen Baukörpervolumen.<br />

Die Fassaden werden als zu abweisend und<br />

kühl bewertet. Die vorgeschlagenen Materialien und die<br />

starke Rasterung stehen den gewünschten Zielen für eine<br />

Identifikation sowie eine erlebbare Differenzierung der<br />

Nutzungen (Wohnen, Hotel, Büro, öffentliche Angebote im<br />

Erdgeschoss) entgegen und können insbesondere in<br />

Bezug auf das Thema Aluminium, auch aus Gründen der<br />

Nachhaltigkeit, nicht überzeugen. Darüber hinaus stehen<br />

insbesondere die atmosphärischen Bezüge zum Langstrassenquartier<br />

infrage. Das Fassadenkonzept bedarf<br />

deshalb in einem nächsten Schritt eines Neuanfangs.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Wärmeerzeugung Wohnen<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

In Bezug auf die Kriterien nachhaltiges Bauen und Energieeffektivität<br />

erweist sich das Projekt Trilogie als ein Projekt<br />

mit gutem baulichem Potenzial und der Voraussetzung, die<br />

hohen Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz mit<br />

geeigneten Massnahmen in der zweiten Wettbewerbsstufe<br />

erfüllen zu können. Generell fehlen jedoch überzeugende<br />

Innovationen zum nachhaltigen Bauen, die ggf. auch<br />

ablesbar sind. Die Auseinandersetzung mit nachhaltigem<br />

Bauen ist in dem Gesamtprojekt auf vielen Ebenen spürbar,<br />

könnte jedoch zugunsten der Nachhaltigkeit noch<br />

konsequenter weitergedacht werden. Die Konzeptansätze<br />

Bau und Technik sind aufeinander abgestimmt. Das<br />

Energiekonzept ist plausibel und scheint umsetzbar; die<br />

geforderten Standards sind erreichbar.<br />

Während der Anteil grauer Energie im Rohbau relativ tief<br />

eingeschätzt wird, wird die Alufassade in dieser Hinsicht<br />

kritisch beurteilt. Die Voraussetzungen für eine gute passive<br />

Nutzung der Energiegewinne sind durch die hohe<br />

thermisch aktive Masse vorhanden. Das technische Konzept<br />

nutzt die interne Serverabwärme und die Wärme<br />

im Grauwasser als Wärmequelle. Ein Ansatz zur solaren<br />

Kühlung und Rückkühlung mit hybriden Verdunstungs-<br />

kühltürmen ergänzt das Konzept, während die Fernwärme<br />

ganzjährig die Absicherung der Systeme übernimmt.<br />

Das Projekt weist eine relativ grosse Abwicklung mit entsprechenden<br />

Wärmeverlustflächen bei vergleichsweise<br />

durchschnittlicher Energiebezugsfläche auf. Die Tageslichtnutzung<br />

ist im Bereich der Hotelnutzung zu verbessern.<br />

Einzelne Eckräume (Ausnahme Hotelnutzung) weisen einen<br />

zu hohen Glasanteil und damit ein sommerliches Überhitzungsrisiko<br />

auf. Der Verlauf des Wärmedämmperimeters im<br />

Bereich der voll verglasten Loggien ist unklar. Es ist aufzuzeigen,<br />

dass an diesen Stellen keine Wärmebrücken entstehen.<br />

Die erwähnte solare Energieerzeugung auf dem Grundstück<br />

(Fotovoltaik und thermische Solarnutzung) ist bezüglich<br />

der architektonischen Integration und des Beitrags zur<br />

Gesamtenergiebilanz nicht beurteilbar. Dementsprechend<br />

gilt es, diese nachträglich aufzuzeigen und zu konkretisieren.<br />

Der Vorschlag für einen externen, ökologisch erzeugten<br />

Strombezug wird als unattraktiv und hinsichtlich der<br />

Aussenwirkung gegenüber einer lokalen Lösung als nachteilig<br />

eingestuft.<br />

39


40<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Grundriss Dienstleistung 3. und 4. Obergeschoss<br />

Grundriss Hotel 2. – 6. Obergeschoss<br />

Grundriss Dienstleistung / Wohnen 5. – 8. Obergeschoss<br />

Grundriss Hotel 7. Obergeschoss<br />

41


42<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Ansicht Gleisfeld<br />

Ansicht Langstrasse<br />

Querschnitt A – A<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

e2a eckert eckert architekten ag, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Piet Eckert<br />

Wim Eckert<br />

Team<br />

Sebastian Lippok<br />

Liisa Gunnarrson<br />

David Spang<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Andreas Huterer<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich<br />

43


44<br />

Drei Könige<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

burkhalter sumi architekten gmbh, Zürich<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Das Projekt entwickelt sich als ein typologisches System,<br />

bestehend aus mehreren Ingredienzien wie Riegel, Innenhof<br />

und Turm, die sich zu einem intelligenten und eleganten<br />

Ensemble zusammensetzen. Das Ensemble bildet<br />

eine Sequenz aus zwei Höfen, die durch Unterführungen<br />

miteinander sowie an mehreren Stellen mit der Lagerstrasse<br />

und der Gleisseite verbunden sind. Dadurch entsteht<br />

ein fein verästeltes Netzwerk von Durchgängen,<br />

welches von Gastronomie, Läden, Ateliers und anderen<br />

städtischen Nutzungen gesäumt wird. Die Verfasser referieren<br />

dabei auf die Hackeschen Höfe in Berlin, die ihre<br />

Intensität allerdings den geringen Fassadenflächen an der<br />

Strasse verdanken, was beim vorliegenden Projekt jedoch<br />

nicht der Fall ist. Es entsteht eine gewisse Doppelorientierung<br />

der Ladenflächen, die in der weiteren Bearbeitung<br />

beachtet werden muss. An den Schnittstellen der Sockelgeschosse<br />

stehen die drei sechseckigen Türme, bestehend<br />

aus dem Hotel und zwei Wohngebäuden. Das markante,<br />

rote Hotel bildet zusammen mit dem konischen Ende der<br />

Lagerstrassenbebauung eine einladende Geste zum<br />

Platz, der grosszügig und belebt wirkt. Das übergreifende<br />

grosse Vordach vermag hingegen nicht zu überzeugen.<br />

Position, Form und Höhe der Türme sollten in der weiteren<br />

Bearbeitung streng überprüft werden, da zurzeit eine<br />

unausgewogene Beziehung zu den Türmen auf dem<br />

<strong>Baufeld</strong> G besteht. Eine Bebauungsvariante mit zwei<br />

Türmen ist ebenfalls denkbar und sollte untersucht werden.<br />

Das Projekt lässt sich mit einigen Anpassungen gut<br />

in unterschiedliche Investment-Elemente aufteilen. Bei<br />

den Fassaden der Wohngebäude sollte bezüglich der<br />

bewegbaren Teile nachgewiesen werden, dass der Unterhalt<br />

nicht unverhältnismässig hoch sein wird. Die extreme<br />

Ausprägung der Farbigkeit des Hotels könnte in der<br />

weiteren Bearbeitung etwas ausgewogener bedacht<br />

werden, ohne den empathischen und identifizierenden<br />

Charakter zu verlieren.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Schnitt Fassade Bürosockel<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

In Bezug auf die Kriterien nachhaltiges Bauen und Energieeffektivität<br />

erweist sich das Projekt Drei Könige als ein<br />

Projekt mit gutem baulichem Potenzial und der Voraussetzung,<br />

die hohen Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz<br />

mit geeigneten Massnahmen in der zweiten<br />

Wettbewerbsstufe zu erfüllen. Die Konzepte Bau und<br />

Technik haben die Energiebedarfsreduktion im Fokus und<br />

sind relativ gut aufeinander abgestimmt. Das Energiekonzept<br />

erscheint plausibel und umsetzbar, es wird jedoch<br />

als wenig innovativ beurteilt und stützt sich auf bekannte<br />

technische Ansätze. Die geforderten Standards scheinen<br />

mit geeigneten Massnahmen erreichbar.<br />

Der Anteil grauer Energie im Rohbau wird im mittleren<br />

Bereich eingeschätzt. Gleichzeitig sind in der Wohnnutzung<br />

gute Voraussetzungen für eine passive Nutzung der<br />

Energiegewinne durch die hohe thermisch aktive Masse<br />

vorhanden. Die Tageslichtnutzung wird als gut eingeschätzt,<br />

und das sommerliche Überhitzungsrisiko scheint<br />

eher gering zu sein. Das technische Konzept ist konsequent<br />

auf Energienutzung ausgelegt und nutzt die interne<br />

Abwärme aus der Abluft und dem Abwasser, während die<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Ansicht Fassade Bürosockel<br />

Grundriss Fassade Bürosockel<br />

Fernwärme die Absicherung und die Spitzendeckung<br />

übernimmt. Auf den Lüftungsflügeln der Büronutzung<br />

sind Fotovoltaikpaneele integriert, wobei die Wirksamkeit<br />

dieser Elemente aufgrund der alleinigen Anordnung im<br />

Sockelbereich als zu gering beurteilt wird. Es stellt sich<br />

die Frage, ob Fotovoltaik nicht auch bei den weiteren<br />

Fassaden und dem Dach integriert werden könnte, um<br />

den Gesamtbeitrag zu steigern.<br />

Im Bereich der Dienstleistungen mit Doppelboden und mit<br />

hohem Belegungsgrad der Decken wird die Einschränkung<br />

der thermischen Gebäudemasse eher kritisch<br />

beurteilt. Die übereinander versetzt angeordneten voll<br />

verglasten Loggien weisen ein Risiko bezüglich schwierig<br />

lösbarer Wärmebrücken auf, und die Schiebetüren müssten<br />

bezüglich Luftdichtigkeit geprüft werden.<br />

45


46<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


D D<br />

Grundriss 2. – 4. Obergeschoss<br />

Grundriss 6. – 11. Obergeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

B<br />

B<br />

47


48<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Querschnitt B – B Ansicht Langstrasse<br />

Längsschnitt D – D<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

burkhalter sumi architekten gmbh, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Marianne Burkhalter<br />

Christian Sumi<br />

Yves Schihin<br />

Team<br />

Solweig Kieser<br />

Verena Kuhle<br />

Celia Rodrigues<br />

Patrick Ayer<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Martin Glükler<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Gitz AG, Küsnacht<br />

Bauingenieurswesen<br />

Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel<br />

Elektroplanung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

Amstein + Walthert AG, Zürich<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Schmid Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich<br />

49


50<br />

Stadt in der Stadt in der Stadt<br />

Blick von der Kreuzung Neufrankengasse / Langstrasse<br />

Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten, St. Gallen<br />

E-Plus Planungsteam Kaltheier & Krauss OEG,<br />

Egg (A) / Schaan (FL)<br />

Vier auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss vorgeschlagene<br />

Baukörper bilden ein Ensemble, das auf die<br />

bestehenden und projektierten Bauten der Umgebung in<br />

angemessener Dichte reagiert, den Dialog und das vorhandene<br />

Baumuster der Neubauten nördlich der Lagerstrasse<br />

aufnimmt, weiterführt und verstärkt. Die vier sich<br />

über das Erdgeschoss entwickelnden Körper weisen<br />

verschiedene Volumen und Höhen auf und differenzieren<br />

sich durch feine Vor- und Rücksprünge, knickende Gebäudekanten<br />

und überlagernde Gebäudeteile. Ein grosszügiger,<br />

länglicher und gut dimensionierter Platz im Bereich<br />

der Kreuzung Langstrasse / Lagerstrasse bildet<br />

gleichzeitig auch den Vorplatz für das dazu quer gestellte<br />

Hotelhochhaus und die Restaurantbetriebe. Eine grosszügige,<br />

fast monumental wirkende Treppenanlage führt<br />

von diesem Platz auf und in einen über der Erdgeschossebene<br />

liegenden und zwischen den Gebäuden eingespannten<br />

Innenhof, der als Aufenthaltsbereich dient und<br />

gleichzeitig die Eingangszone der Wohnungen und der<br />

Büros bildet. Der Zugang zur Unterführung Richtung<br />

Gleisraum wird geschickt und selbstverständlich in die<br />

Platzgestaltung aufgenommen und integriert. Mit Ausnahme<br />

des Platzes wird die ganze Bauparzelle mit dem<br />

Sockelgeschoss auf Strassenniveau und im Untergeschoss<br />

überbaut. Das am Platz liegende Hotelhochhaus<br />

bildet den nördlichen Platzabschluss und gleichzeitig den<br />

Auftakt für das Areal von der Langstrasse aus Richtung<br />

Sihlpost. Leider überschreitet das Hochhaus die vorgegebene<br />

Höhe massiv. Im Sockelgeschoss entwickeln sich<br />

entlang der Lagerstrasse frei unterteilbare Ladenflächen.<br />

Der achtgeschossige, östlich liegende und durch einen<br />

knappen Gebäudeabstand abgesetzte Gebäudekörper ist<br />

Richtung Norden wiederum zweigeschossig und mit dem<br />

siebengeschossigen, zum Gleisfeld stehenden Wohn- und<br />

Atelierbau verbunden.<br />

Die Fassadengestaltung wirkt trotz unterschiedlichen,<br />

funktional angepassten Rasterbreiten und vor allem durch<br />

die Fassadenelemente, die sich durch die ganze Anlage<br />

ziehen, stereotyp. Die Fassadengestaltung und die entwickelte<br />

Architektursprache entsprechen nicht ganz diesem<br />

spannenden Ort und Kulminationspunkt in der Stadt. Sie<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Schnitt Fassade<br />

leisten nicht den gewünschten Beitrag zur Schaffung eines<br />

spannungsvollen Bezuges zwischen zwei Stadtteilen –<br />

dem Bahnhofgebiet und dem ganz anders strukturierten<br />

Langstrassenquartier. Sie vermögen auch dem Ausdruck<br />

eines Designhotels nicht ganz zu entsprechen.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />

In Bezug auf die Kriterien nachhaltiges Bauen und Energieeffektivität<br />

erweist sich das Projekt Stadt in der Stadt in<br />

der Stadt als ein Projekt mit dem baulichen Potenzial und<br />

der Voraussetzung, die hohen Anforderungen bezüglich<br />

der Energieeffizienz erfüllen zu können. Die Konzepte<br />

Bau und Technik sind jedoch noch zu wenig ausformuliert.<br />

Die geforderten Standards scheinen mit konsequenter<br />

Detailplanung der angedachten Konzepte und mit geeigneten<br />

Massnahmen im Bereich der Gebäudehülle jedoch<br />

erreichbar.<br />

Der Anteil grauer Energie im Rohbau wird im mittleren<br />

Bereich eingeschätzt, und das Gebäude zeichnet sich<br />

durch eine gute Kompaktheit aus. Die Tageslichtnutzung<br />

weist mit dem kleinen Sturz und den Laibungen jedoch<br />

noch korrigierbare Mängel auf, wobei das sommerliche<br />

Grundriss / Schnitt Fassade<br />

Überhitzungsrisiko als gering eingestuft wird. Das technische<br />

Konzept ist allgemein noch zu wenig konkret ausformuliert,<br />

um inhaltlich beurteilt werden zu können. Die<br />

horizontale Verteilstrategie in den Räumen ist bezüglich<br />

der Einschränkung der raumseitigen Speichermasse zu<br />

prüfen und zu konkretisieren.<br />

Das Energieerzeugungskonzept basiert auf Sonnenenergienutzung,<br />

sowohl für thermische (Heizen/Kühlen)<br />

als auch elektrische (Fotovoltaik) Zwecke. Die Fernwärme<br />

dient zur Absicherung der thermischen Prozesse. Die<br />

architektonische Integration der solaren Elemente ist<br />

jedoch mit Ausnahme der in der Fassade integrierten<br />

Fotovoltaikelemente noch kaum ablesbar. Die Wirksamkeit<br />

dieser Massnahme und der Beitrag zum Gesamtenergiekonzept<br />

scheinen jedoch gering und sind insbesondere<br />

auf den negativen Einfluss der Eigenverschattung hin zu<br />

prüfen. Die Materialisierung und das Konzept der Fassade<br />

sind bezüglich Gebrauchstauglichkeit und Beständigkeit<br />

zu konkretisieren, wobei der Dämmstandard der Fassade<br />

als zu gering eingeschätzt wird.<br />

51


52<br />

Modellansicht Situation<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Grundriss 2. Obergeschoss<br />

Grundriss 6. Obergeschoss<br />

53


54<br />

Ansicht Lagerstrasse<br />

Längsschnitt A–A<br />

Querschnitt B–B Querschnitt C–C<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten, St. Gallen<br />

Projektleitung<br />

Maria Megina<br />

Team<br />

Stefan Zöls<br />

Josef Schwendinger<br />

Dominik Philipp<br />

Alexander Hopf<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

E-Plus Planungsteam Kaltheier & Krauss OEG,<br />

Egg (A) / Schaan (FL)<br />

Projektleitung<br />

Bernd Krauss<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Merz Kley Partner AG, Altenrhein<br />

Elektroplanung<br />

Marquart Elektroplanung + Beratung, Chur<br />

HLKK-Planung<br />

ARGE E-Plus Planungsteam Kaltheier & Krauss OEG /<br />

teamgmi Ingenieurbüro Liechtenstein AG, Egg (A) /<br />

Schaan (FL)<br />

Sanitärplanung<br />

ARGE E-Plus Planungsteam Kaltheier & Krauss OEG /<br />

teamgmi Ingenieurbüro Liechtenstein AG, Egg (A) /<br />

Schaan (FL)<br />

55


56<br />

Autarkie? Synergie!<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Rudy Uytenhaak Architectenbureau BV, Amsterdam<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Die Verfasser schlagen eine komplexe Gebäudestruktur<br />

vor, die sich hinter einem solitären Hotelkörper an der<br />

Langstrasse kaskadenartig auftürmt. Die ungewöhnliche<br />

Erscheinungsweise für eine ineinander verschachtelte<br />

Büro- und Wohnnutzung mit dazwischengeschobenen<br />

Glashäusern soll von einem Konzept der Energiegewinnung<br />

unter Nutzung endogener Potenziale begleitet<br />

werden.<br />

Modellansicht Situation<br />

Der Vorschlag bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation und<br />

Energieeffektivität zeigt einen weitgehenden Ansatz mit<br />

dem Ziel geschlossener Kreisläufe in den Bereichen Abfallnutzung,<br />

Wasser, Energie und CO 2, welches jedoch kaum<br />

umsetzbar erscheint. Die grundsätzlichen Anforderungen<br />

des nachhaltigen Bauens und die geforderten Standards<br />

sind nur mit wesentlichen Korrekturen erreichbar. Das<br />

Preisgericht würdigt diese ambitionierten Ansätze, die aber<br />

für die konkreten lokalen klimatischen Verhältnisse des<br />

Standortes kaum anwendbar sind. Ebenso wenig verspricht<br />

der exaltierte Baukörper genügend Synergien mit<br />

seiner städtebaulichen Umgebung.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur 1<br />

Rudy Uytenhaak Architectenbureau BV, Amsterdam<br />

Projektleitung<br />

Rudy Uytenhaak<br />

Team<br />

Tanja Buijs<br />

Michaela Brethauer<br />

Martin Dalenberg<br />

Architektur 2<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Roland Denier<br />

Team<br />

René Meili<br />

Peter Telch<br />

Energiekonzept im Querschnitt<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Arup BV, Amsterdam<br />

Projektleitung<br />

Rob de Bruin<br />

Team<br />

Teun van den Dries<br />

Christa de Vaan<br />

Bart Kramer<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Arup BV, Amsterdam<br />

Elektroplanung<br />

Arup BV, Amsterdam<br />

HLKK-Planung<br />

Arup BV, Amsterdam<br />

Sanitärplanung<br />

Arup BV, Amsterdam<br />

57


58<br />

Bahn-Hof<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin<br />

Todt Gmür + Partner AG, Zürich<br />

Das städtebauliche Konzept ist klar erkennbar: Ein solitäres<br />

Hotel mit einer markanten Architektur besetzt die<br />

Ecke an der Langstrasse, und ein grosser geschlossener<br />

Baublock mit Büro- und Wohnnutzungen, welchen eine<br />

Fassade aus angedeuteten Einzelgebäuden überzieht,<br />

dominiert die Lagerstrasse. Diese Konfiguration erzeugt<br />

Freiräume, die stark auf sich bezogen sind und als Implantat<br />

keinen Dialog mit den übrigen neuen Quartieren<br />

an der <strong>Europaallee</strong> sowie mit der historisch gewachsenen<br />

Bau- und Raumstruktur im Kreis 4 aufnehmen können.<br />

Modellansicht Situation<br />

Die Verfasser zeigen kaum neue Ansätze im Bereich<br />

Nachhaltigkeit und Energieeffektivität. Das Konzept weist<br />

insgesamt sehr wenig Zusammenspiel zwischen Bau und<br />

Technik auf. Es erscheint pragmatisch, umsetzbar, weist<br />

aber kaum Innovation und Neues auf.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin<br />

Projektleitung<br />

Anne Hangebruch<br />

Team<br />

Thomas Fischnaller<br />

Jan Burggraf<br />

Martin Spaett<br />

Dieter Gretscher<br />

Jens Winterhoff<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Todt Gmür + Partner AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Kurt Hildebrand<br />

Energiekonzept<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Büro für Bauökonomie AG, Luzern<br />

Bauingenieurswesen<br />

Emch + Berger AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Mettler + Partner AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Todt Gmür + Partner AG, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

BLM Haustechnik AG, Zürich<br />

59


60<br />

Bahnstadt<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Architekt Krischanitz ZT GmbH, Zürich<br />

Institut für Bauplanung und Baubetrieb, ETH Zürich<br />

Ein beinahe geschlossener Baublock mit einer klaren<br />

funktionalen Gliederung besetzt das gesamte Areal des<br />

Bau feldes H. Sogar der gewünschte Platz wird unter den<br />

extrem langen Riegel an der Langstrasse geschoben,<br />

sodass er weder für den öffentlichen Raum noch für den<br />

Auftritt des Hotels wirksam werden kann. Das Hotel flankiert<br />

als Hochkörper recht unvermittelt die Nordwestecke<br />

des <strong>Baufeld</strong>es. Der hohe Riegel mit Wohnungen entlang der<br />

Bahngleise wirkt sehr massiv, und insbesondere die Erschliessung<br />

vom Stephenson-Weg erscheint fragwürdig.<br />

Der zweite Turm mit Büronutzungen an der Nordostecke<br />

Modellansicht Situation<br />

reagiert recht unsensibel auf sein Gegenüber im <strong>Baufeld</strong> G.<br />

Insgesamt bietet das Konzept weder einen Dialog mit dem<br />

neuen Quartier <strong>Europaallee</strong> noch eine angemessene städte-<br />

bauliche Geste gegenüber dem Langstrassenquartier an.<br />

Bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation und Energieeffektivität<br />

zeigt der Entwurf wenig Neues und Innovatives. Die Abstimmung<br />

zwischen Bau und Technik ist kaum sichtbar, und<br />

die kompakte Gebäudeform weist Mängel im Bereich der<br />

Loggias, einen hohen Glasanteil bei Eckräumen und wenig<br />

thermisch aktive Speichermasse auf. Die gestellten Anforderungen<br />

sind nur mit grossen Eingriffen erreichbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Architekt Krischanitz ZT GmbH, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Adolf Krischanitz<br />

Sarah Miebach<br />

Team<br />

Benjamin Haeni<br />

Dominik Joho<br />

Rico Oberholzer<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Institut für Bauplanung und Baubetrieb, Lehrstuhl für<br />

nachhaltiges Bauen, ETH Zürich<br />

Projektleitung<br />

Holger Wallbaum<br />

Team<br />

York Ostermeyer<br />

Niko Heeren<br />

Energiekonzept<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Caretta + Weidmann Baumanagement AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

a.k.a. ingenieure – Beck Gengnagel von Kameke<br />

Partnerschaft, München<br />

Elektroplanung<br />

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Aarau AG usic, Aarau<br />

HLKK-Planung<br />

Balzer Ingenieure AG / Neutrale Planung für<br />

Gebäudetechnik, Wallisellen<br />

Sanitärplanung<br />

Balzer Ingenieure AG / Neutrale Planung für<br />

Gebäudetechnik, Wallisellen<br />

61


62<br />

Baublock<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Ortner & Ortner Baukunst, Berlin<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, München<br />

Die städtebauliche Konfiguration des Projektes wirkt<br />

zunächst wie ein Double des Konzeptes für das angrenzende<br />

<strong>Baufeld</strong> G. Hochkörper besetzen die Ecken im<br />

Südosten und Nordwesten, wo das Areal einen Übergang<br />

zum Langstrassenquartier braucht bzw. ein Zeichen am<br />

Gleisraum setzen kann. Allerdings ist die Wirkung des<br />

Konzeptes aufgrund der lang gestreckten Proportionen<br />

weniger spannungsreich. Grossen Zweifel hegt das<br />

Preisgericht an der städtebaulichen Idee für eine interne<br />

Ladenstrasse und Dienstleistungszone im Inneren des<br />

Quartiers, die eindeutig eine Konkurrenz zur angestrebten<br />

Modellansicht Situation<br />

Ausstrahlung und Funktionalität an der Langstrasse<br />

aufbaut.<br />

Die gestellten Anforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit,<br />

Innovation und Energieeffektivität sind nur mit<br />

wesentlichen Korrekturen erreichbar. Der Beschrieb<br />

nimmt zwar auf die gestellten Anforderungen Bezug, der<br />

Entwurf zeigt jedoch kaum erkennbare Massnahmen im<br />

Baukonzept und ist mit einem zu hohen Glasanteil und<br />

zu hohen Anteil grauer Energie behaftet.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Ortner & Ortner Baukunst, Berlin<br />

Projektleitung<br />

Markus Penell<br />

Team<br />

Achim Brauns<br />

Jessica Seidel<br />

Christopher Kühn<br />

Thomas Diehl<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, München<br />

Projektleitung<br />

Thomas Rühle<br />

Team<br />

Cornelia Reimoser<br />

Energiekonzept<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Drees & Sommer Schweiz GmbH, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin<br />

Elektroplanung<br />

Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin<br />

HLKK-Planung<br />

Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin<br />

Sanitärplanung<br />

Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin<br />

63


64<br />

Diapason<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

agps.architecture zürich<br />

Lemon Consult GmbH, Zürich<br />

Das vorgeschlagene Gebäudeensemble für das <strong>Baufeld</strong> H<br />

kommt «wie aus einem Guss» daher und lässt nur einen<br />

streng wirkenden Platz an der Ecke Langstrasse / Lagerstrasse<br />

übrig. Diesen prägen zwei unterschiedlich hohe<br />

Giebel von Gebäuderiegeln entlang der Gleise und der<br />

Lagerstrasse und ein wenig einladender Eingang zu einer<br />

grossen Markthalle, welche die gesamte Innenfläche des<br />

Quartiers überspannt. Der «Hoteltrakt» im unteren Teil des<br />

hohen Gebäuderiegels wirkt ebenso uninspiriert wie der<br />

lange Büroriegel entlang der Lagerstrasse. Insgesamt<br />

kann der grosse Baublock und seine gewählte Gliederung<br />

Modellansicht Situation<br />

mit einem massiven Hochkörper entlang der Gleise wenig<br />

überzeugen.<br />

Bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation und Energieeffektivität<br />

erscheinen die Konzepte Bau und Technik wenig<br />

aufeinander abgestimmt. Problematisch erscheinen die<br />

vorgeschlagene Tragstruktur sowie die Fassadendetails<br />

mit eher hohem Glasanteil. Insgesamt ergeben sich in diesem<br />

Vorschlag Hypotheken, welche mit technischen<br />

Massnahmen kaum zu kompensieren sind und die gestellten<br />

Anforderungen nur mit wesentlichen Massnahmen<br />

erreichbar erscheinen lassen.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

agps.architecture zürich<br />

Projektleitung<br />

Reto Pfenninger<br />

Team<br />

Marc Angélil<br />

Markus Gontarz<br />

Hanspeter Oester<br />

Manuel Scholl<br />

Rico Traxler<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Lemon Consult GmbH, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Winfried Seidinger<br />

Querschnitt Elementdecke Bürobereich<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

GMS Partner AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

APT Ingenieure GmbH, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Mettler + Partner, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

BLM Haustechnik, Zürich<br />

Sanitärplanung<br />

BLM Haustechnik, Zürich<br />

65


66<br />

Grüner Wasserfall<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

LACATON & VASSAL ARCHITECTES, Paris<br />

Transsolar Energietechnik, Stuttgart<br />

Die Verfasser schlagen eine avantgardistisch anmutende<br />

Baustruktur für die Wohn- und Büronutzungen vor, die<br />

sich zwischen Gleisfeld und Lagerstrasse in Verbindung<br />

mit einem System aus offenen Erschliessungsräumen,<br />

Dachgärten und kleinen Innenhöfen in den oberen Etagen<br />

entwickeln soll. Diesem – bezogen auf die Erschliessungsstruktur<br />

und das Nutzungskonzept – nicht sehr<br />

genau durchgearbeiteten Gebäudekomplex wird an der<br />

Lang strasse ein Hotel auf einem kreuzförmigen Grundriss<br />

beigegeben. Seine formale Geste kann in ihrem städtebaulichen<br />

Ausdruck ebenso wenig über zeugen wie die<br />

Modellansicht Situation<br />

Organisation des Hotelgrundrisses. Über die architektonische<br />

Gestaltung des Projektes und die Ausbildung der<br />

Fassaden bleibt das Preisgericht leider im Unklaren.<br />

Das Gesamtkonzept erscheint bezüglich Nachhaltigkeit,<br />

Innovation und Energieeffektivität als fragwürdig und<br />

angesichts der lokalen klimatischen Verhältnisse und der<br />

Komfortanforderungen als kaum umsetzbar. Es ist keine<br />

Abstimmung zwischen Bau und Technik erkennbar. Der<br />

Entwurf bleibt einen glaubwürdigen Ansatz zur Erfüllung<br />

der gestellten Anforderungen schuldig.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

LACATON & VASSAL ARCHITECTES, Paris<br />

Projektleitung<br />

Anne Lacaton<br />

Jean-Philippe Vassal<br />

Team<br />

Simon Durand<br />

Esther Lahuerta<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Transsolar Energietechnik, Stuttgart<br />

Detailskizze<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

LACATON & VASSAL ARCHITECTES, Paris<br />

Bauingenieurswesen<br />

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

KIWI Systemingenieure und Berater AG, Dübendorf<br />

HLKK-Planung<br />

KIWI Systemingenieure und Berater AG, Dübendorf<br />

Sanitärplanung<br />

KIWI Systemingenieure und Berater AG, Dübendorf<br />

67


68<br />

Innenwelt<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

BOLLES + WILSON, Münster<br />

ZWP Ingenieur-AG, Köln<br />

Die Verfasser verfolgen mit ihrem städtebaulichen Konzept<br />

die Entwicklung eines introvertierten neuen Stadtquartiers,<br />

das von einem inneren Hofsystem lebt. Allerdings haben<br />

die gewählten Eingangssituationen keine stadträumlichen<br />

Bezüge zum Umfeld. Gegenüber seiner Umgebung will<br />

sich das Ensemble mit markanten Gesten äussern. Dazu<br />

gehören eine spitze Dachauskragung über einer breiten<br />

Hotelfront an der Stirnseite des Quartiers in der Langstrasse<br />

und zwei überhöhte Giebel mit Büro- und Wohnnutzungen<br />

an der Lagerstrasse. Sowohl die gewählte<br />

Konfiguration des Ensembles als auch der erkennbare<br />

Modellansicht Situation<br />

architektonische Ausdruck wirken eigenwillig und spröde,<br />

sodass sich kaum Dialoge zu den übrigen Arealen im<br />

Quartier <strong>Europaallee</strong>, aber auch zu den charakteristischen<br />

Strukturen des Langstrassenquartiers ergeben.<br />

Der Entwurf zeigt bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation und<br />

Energieeffektivität ein aufwendiges, jedoch wenig abgestimmtes<br />

Fassadenkonzept, welches wenig Ertrag bei viel<br />

Aufwand verspricht. Die gezeigte Qualität der Gebäudedämmung<br />

kann die gestellten Anforderungen kaum erfüllen<br />

und zeigt wenig Neues bezüglich des Technikkonzepts.<br />

Insgesamt scheinen mit diesem Gesamtkonzept die gestellten<br />

Anforderungen nur mit wesentlichen Massnahmen<br />

erfüllbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

BOLLES+WILSON, Münster<br />

Projektleitung<br />

Peter Wilson<br />

Franziska Lindinger<br />

Team<br />

Anne Elshof<br />

Conny Kober<br />

Christoph Lammers<br />

Andreas Polzer<br />

Max Alexander Graap<br />

Russel Issac-Cole<br />

Krishan Skuplik<br />

Philipp Söhnel<br />

Lukas Stellmann<br />

Agniezka Szwarczewska<br />

Energiekonzept – Sommer<br />

Energiekonzept – Winter<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

ZWP Ingenieur-AG, Köln<br />

Projektleitung<br />

Thomas Bühl-Nebel<br />

Bauökonomie<br />

ARCHOBAU AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

ahw ingenieurgesellschaft GmbH, Münster<br />

Elektroplanung<br />

ZWP Ingenieur-AG, Köln<br />

HLKK-Planung<br />

ZWP Ingenieur-AG, Köln<br />

Sanitärplanung<br />

ZWP Ingenieur-AG, Köln<br />

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70<br />

Irma<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Michael Meier und Marius Hug Architekten AG, Zürich<br />

BWS Bauphysik AG, Winterthur<br />

Der konsequente Ansatz, das gesamte <strong>Baufeld</strong> H ohne<br />

Hochkörper, aber mit einer zu allen Seiten spezifisch aus-<br />

formulierten Baustruktur zu entwickeln, hat Interesse<br />

geweckt und wird vom Preisgericht goutiert. Das betrifft<br />

insbesondere die respektvolle Geste an der Nordostecke<br />

gegenüber dem Hochkörper auf dem <strong>Baufeld</strong> G und die<br />

massvolle Traufhöhe in einem Teil der Langstrasse. Allerdings<br />

erweist sich das Ensemble bei genauerer Betrachtung<br />

als sehr massiv, sodass der Platzraum an der Langstrasse<br />

wenig grosszügig wirkt und der Gebäuderiegel<br />

entlang der Gleise sehr massiv ausfällt. Ausserdem wird<br />

Modellansicht Situation<br />

die Qualität des lang gestreckten Innenhofes in seiner<br />

Auswirkung auf die angrenzenden Wohnungen und Büros<br />

bezweifelt.<br />

Die Verfasser zeigen bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation<br />

und Energieeffektivität von aussen praktisch keine erkennbaren<br />

und ablesbaren Ansätze. Die Fassade erscheint<br />

als grosse Hypothek, welche mit dem mit wenig Substanz<br />

beschriebenen Technikkonzept kaum zu kompensieren<br />

ist. Die gestellten Anforderungen sind mit diesem Vorschlag<br />

nur mit wesentlichen Massnahmen erfüllbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Michael Meier und Marius Hug Architekten AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Marius Hug<br />

Michael Meier<br />

Team<br />

Christoph Schmid<br />

Anita Emele<br />

Matthias Marbes<br />

Louis Wangler<br />

Martin Haller<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

BWS Bauphysik AG, Winterthur<br />

Projektleitung<br />

Christoph Keller<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

Othmar Brügger Architekt HTL SIA, Davos Platz<br />

Bauingenieurswesen<br />

Synaxis AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Mosimann & Partner AG, Zürich<br />

HLKK-Planung<br />

Hans Hermann, Planungs- und Beratungsbüro für<br />

Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Chur<br />

Sanitärplanung<br />

Hans Hermann, Planungs- und Beratungsbüro für<br />

Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Chur<br />

Diagramm Haustechnik: Heizung Diagramm Haustechnik: Sanitär<br />

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72<br />

Lokomo<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

Stücheli Architekten AG, Zürich<br />

Lenum AG, Vaduz<br />

Die Verfasser suchen nach einem städtebaulichen Ansatz,<br />

der zwischen dem öffentlichen Raumsystem des neuen<br />

Quartiers <strong>Europaallee</strong> und dem Langstrassenquartier<br />

vermitteln kann. Deshalb schlagen sie ein nach aussen<br />

geschlossenes Quartier mit zwei öffentlich zugängigen<br />

Innenhöfen und eine räumliche Aufweitung im Bereich<br />

Stephenson-Weg entlang der Gleise vor. Diese Idee wird<br />

vom Preisgericht als ein tragfähiger Ansatz zur Qualifizierung<br />

der Adressen entlang der Gleise gewürdigt. Allerdings<br />

erweist sich die funktionale Gliederung der Bau-<br />

struktur – am Stephenson-Weg greifen zwei Bürospangen<br />

Modellansicht Situation<br />

in eine Wohnzeile – als wenig praktikabel. Das Preisgericht<br />

hegt einige Zweifel an der Dimensionierung des<br />

Durchgangs an der Ecke Langstrasse/Lagerstrasse sowie<br />

an der Ausformulierung der Architektur des Projektes.<br />

Der Entwurf zeigt bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation<br />

und Energieeffektivität ein relativ solides, aber wenig<br />

innovatives Zusammenspiel zwischen Bau und Technik.<br />

Der Glasanteil erscheint relativ hoch, und das Energie- und<br />

Technikkonzept weist einen geringen Tiefgang und wenig<br />

Neues auf. Insgesamt erscheinen die gestellten Anforderungen<br />

nur mit grossen Eingriffen erreichbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

Stücheli Architekten AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Judit Chapallaz-Laszlo<br />

Team<br />

M. Roth<br />

C. Glaus<br />

C. Kretz<br />

K. Ueda Thoma<br />

T. Zuercher<br />

M. Feissli<br />

A. Edburg<br />

M. Kjelme<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Lenum AG, Vaduz<br />

Projektleitung<br />

Christoph Ospelt<br />

Team<br />

Melina Roos<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

b+p baurealisation ag, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Walt+Galmarini AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

IBG B. Graf AG Engineering, St. Gallen<br />

HLKK-Planung<br />

Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach<br />

Sanitärplanung<br />

Bösch AG, Unterengstringen<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Baliana Schubert Landschaftsarchitekten AG<br />

Energieflussdiagramm – Bürogebäude Neubau Standard Energieflussdiagramm – Gebäude <strong>Baufeld</strong> H<br />

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74<br />

Relais<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

giuliani.hönger dipl. architekten eth-bsa-sia, Zürich<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, Zürich<br />

Dem geschlossenen Baublock mit vier etwa gleich grossen<br />

Baukörpern und einem grösseren Platzraum an der Ecke<br />

Lagerstrasse/Langstrasse, welcher von zwei Giebelfronten<br />

dominiert wird, liegt ein klares Nutzungskonzept zugrunde.<br />

Der weitgehend freigestellte Hochkörper an der nordwestlichen<br />

Ecke nimmt das Hotel auf. Die durchgehend organisierten<br />

unteren Geschosse werden von den Dienstleistungs-<br />

und Büronutzungen belegt, und in den übrigen drei<br />

Hochkörpern finden die Wohnungen ihren Platz. Das<br />

Konzept wirkt wenig akzentuiert und bietet keine einladenden<br />

Gesten gegenüber der anvisierten und vorhandenen<br />

Modellansicht Situation<br />

Umgebung. Dieser Eindruck wird durch das vorgeschlagene<br />

Fassadenbild und Architekturkonzept noch verstärkt,<br />

zumal es kaum eine Nuancierung hinsichtlich der Nutzungen<br />

erkennen lässt.<br />

Die Verfasser zeigen einen Entwurf, welcher bezüglich<br />

Nachhaltigkeit, Innovation und Energieeffektivität gute<br />

bauliche Voraussetzungen für eine hohe Energieeffektivität<br />

aufweist. Bau und Technik erscheinen bereits gut aufeinander<br />

abgestimmt und lassen die Erfüllung der gestellten<br />

Anforderungen vermuten. Dabei stützen sich die Konzepte<br />

vorwiegend auf Bekanntes und Bewährtes ab, zeigen<br />

jedoch kaum Neues und machen nachhaltiges Bauen nach<br />

aussen wenig sicht- und ablesbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

giuliani.hönger dipl. architekten eth-bsa-sia, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Lorenzo Giuliani<br />

Christian Hönger<br />

Team<br />

René Schrödl<br />

Christian Senn<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Intep – Integrale Planung GmbH, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Severin Lenel<br />

Schallschutz / natürliche Belüftung Wohnungen<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

b+p baurealisation ag, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Dr. Schwartz Consulting AG, Zug<br />

Elektroplanung<br />

SYTEK AG, Binningen<br />

HLKK-Planung<br />

Aicher, De Martin, Zweng AG, Luzern<br />

Sanitärplanung<br />

tib Technik im Bau AG, Luzern<br />

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76<br />

Twombly<br />

Blick von der Neufrankengasse auf den Platz<br />

von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich<br />

Th. Baumgartner & Partner AG, Dübendorf<br />

Das Gebäudeensemble vermittelt mit seiner räumlichen<br />

Öffnung zu einem kleinen Platz an der Langstrasse, aber<br />

auch mit einem Durchgang zur Lagerstrasse und einer<br />

kleinen Aufweitung im Bereich des Stephenson-Weges<br />

einen grosszügigen Eindruck und macht Angebote gegenüber<br />

der Umgebung. Dieser Ansatz sowie der Vorschlag, die<br />

Hochkörper mit Wohnnutzungen am Gleisraum zu konzentrieren,<br />

wird von der Jury als möglicher Ansatz für die Integration<br />

des <strong>Baufeld</strong>es H in seinem städtebaulichen Kontext<br />

gesehen. Allerdings erweist sich die vorgeschlagene Nutzungsverteilung<br />

– der Büroriegel wird von einem Wohntrakt<br />

Modellansicht Situation<br />

unterbrochen und über dem Hotel finden sich noch einmal<br />

massive Wohnnutzungen – als wenig praktikabel. Die<br />

Proportionen der Baukörper an der Langstrasse wirken sehr<br />

massiv, und der «Auftritt» des Projektes gegenüber dem<br />

Gleisraum scheint recht unmotiviert und wenig charaktervoll.<br />

Der Entwurf zeigt bezüglich Nachhaltigkeit, Innovation<br />

und Energieeffektivität gute bauliche Voraussetzungen, um<br />

die gestellten Anforderungen zu erfüllen. Das Technikkonzept<br />

zeigt viele klassische Ansätze, aber wenig Innovation.<br />

Zudem sind viele Optionen zwar angedacht, ein<br />

Gesamtkonzept Bau und Technik aber noch nicht erkennbar.<br />

Insgesamt erscheinen die geforderten Standards mit<br />

konsequenter Detailplanung jedoch erreichbar.<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit


Architektur<br />

von Ballmoos Krucker Architekten AG, Zürich<br />

Projektleitung<br />

Bruno Krucker<br />

Thomas von Ballmoos<br />

Team<br />

Thorsten Haack<br />

Jaques Rordorf<br />

David Späh<br />

Adrian König<br />

Experte für nachhaltiges Bauen<br />

Th. Baumgartner & Partner AG, Dübendorf<br />

Prinzipschnitt Technik Büro mit Tabs<br />

<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />

Bauökonomie<br />

GMS Partner AG, Zürich<br />

Bauingenieurswesen<br />

Pfyl + Partner AG, Zürich<br />

Elektroplanung<br />

Bürgin + Keller AG, Dietlikon<br />

HLKK-Planung<br />

neukom engineering ag, Adliswil<br />

<strong>77</strong>


Schweizerische Bundesbahnen <strong>SBB</strong><br />

Immobilien<br />

Development Zürich City<br />

Christian Faber<br />

Hohlstrasse 532<br />

Postfach<br />

8021 Zürich<br />

Tel. +41 (0)51 222 87 09<br />

christian.faber@sbb.ch<br />

www.sbb.ch<br />

www.europaallee.ch

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