27.08.2015 Aufrufe

tassilo - das neue Regionalmagazin rund um Weilheim und die Seen

Der Inhalt von Ausgabe 2: Der Eglfinger Natur-Erlebnis-Spielplatz - noch diesen Herbst Nichtraucher werden - Die Nachbarn von Seeshaupt - Schönegger Käsealm: Bergsicht, Spielplatz und Milchgeheimnisse - Besuch auf "Gut Achberg" - die freie Waldorfschule in Huglfing - tassilo-Spezial zur ORLA - 1. Weilheimer Wiesn mit Festbier vom Dachsbräu - Der Osterseen-Rundweg - Ausbildung im Fokus - Heimaträtsel: Segeltörns zu gewinnen - Der Hospizverein Polling - jede Menge Termine im Veranstaltungskalender .... und vieles mehr!

Der Inhalt von Ausgabe 2: Der Eglfinger Natur-Erlebnis-Spielplatz - noch diesen Herbst Nichtraucher werden - Die Nachbarn von Seeshaupt - Schönegger Käsealm: Bergsicht, Spielplatz und Milchgeheimnisse - Besuch auf "Gut Achberg" - die freie Waldorfschule in Huglfing - tassilo-Spezial zur ORLA - 1. Weilheimer Wiesn mit Festbier vom Dachsbräu - Der Osterseen-Rundweg - Ausbildung im Fokus - Heimaträtsel: Segeltörns zu gewinnen - Der Hospizverein Polling - jede Menge Termine im Veranstaltungskalender .... und vieles mehr!

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Bergsicht, Spielplatz & Milchgeheimnisse ts<br />

Die „Schönegger Käsealm“ — ein Ausflugsziel samt unternehmerischer Erfolgsgeschichte<br />

<strong>Weilheim</strong> / Schönegg | He<strong>um</strong>ilch,<br />

Joghurt <strong>und</strong> jede Menge Schnitt-,<br />

Hart- <strong>und</strong> Weichkäse, jede einzelne<br />

Sorte garantiert ohne Gentechnik<br />

aus tagesfrischer He<strong>um</strong>ilch hergestellt:<br />

Das gibt es in <strong>Weilheim</strong> an<br />

der Herzog-Christoph-Straße in der<br />

„Schönegger Käsealm“, einer von<br />

23 Verkaufsstellen in ganz Bayern.<br />

Hinter der Alm <strong>und</strong> ihrem Namen<br />

steckt allerdings viel mehr als nur<br />

Käse: Milch <strong>und</strong> althergebrachtes<br />

Wissen <strong>um</strong> deren traditionelle Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> eine erfolgreiche<br />

Molkereigeschichte.<br />

Sie begann vor 27 Jahren auf dem<br />

Bergbauernhof von Sepp Krönauer<br />

<strong>und</strong> seiner Familie in Schönegg bei<br />

Rottenbuch, oberhalb der Echelsbacher<br />

Brücke, der tatsächlichen<br />

„Schönegger Käsealm“; einem lohnenden<br />

Ausflugsziel für Familien,<br />

<strong>die</strong> einen erholsamen <strong>und</strong> genussreichen<br />

Tag verbringen möchten<br />

bei w<strong>und</strong>erschöner Aussicht, auf<br />

einem <strong>neue</strong>n Spielplatz mit Rutschen,<br />

Schaukeln, Klettergerüsten;<br />

zwischen Kleintiergehegen, <strong>die</strong><br />

Lebensra<strong>um</strong> <strong>und</strong> viele Rückzugsmöglichkeiten<br />

bieten für Zwergziegen,<br />

Häschen <strong>und</strong> Schafe. Besucher<br />

dürfen sie streicheln <strong>und</strong> beobachten.<br />

Im kleinen Garten vor dem Hof<br />

wachsen an <strong>die</strong> 50 Küchen- <strong>und</strong><br />

Heilkräuter.<br />

Hier oben wuchs Sepp Krönauer<br />

auf. Nach der Lehre als Molkereifachmann<br />

in der<br />

damals<br />

Die Schaukel auf dem Spielplatz<br />

noch existierenden Käserei Hindelang<br />

in Steingaden absolvierte er<br />

1986 <strong>die</strong> Prüfung z<strong>um</strong> Käsermeister<br />

<strong>und</strong> startete 1988 in <strong>die</strong> Selbstständigkeit,<br />

indem er den elterlichen<br />

Bergbauernhof auf He<strong>um</strong>ilchverarbeitung<br />

<strong>um</strong>stellte. Den Hof führt er<br />

bis heute: Einmal als „Ursprung“<br />

seines Käseverkaufs, aber auch,<br />

<strong>um</strong> Besucher über <strong>die</strong> besondere<br />

Arbeitsweise der He<strong>um</strong>ilchbauern<br />

zu informieren.<br />

Heute liefern über 300 Vertragsbauern<br />

<strong>die</strong> wertvolle He<strong>um</strong>ilch an<br />

<strong>die</strong> „Schönegger Käsealm“ – im<br />

Jahresdurchschnitt über 30 Millionen<br />

Kilogramm, überschlägt Krönauer.<br />

Das Einzugsgebiet reicht von<br />

Oberbayern über <strong>das</strong> Allgäu <strong>und</strong><br />

Tirol bis an den Bodensee, in den<br />

Bregenzerwald <strong>und</strong> hinein ins Große<br />

Walsertal in Vorarlberg. Neben<br />

den Produktionsstätten in Steingaden<br />

<strong>und</strong> Prem gibt es deshalb noch<br />

eine dritte im Westallgäu.<br />

Aktuell beschäftigt Krönauer <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

140 Mitarbeiter. „Ich verstehe mich<br />

nicht nur als Arbeitgeber, sondern<br />

fühle mich ebenso verantwortlich<br />

für unsere 300 Bauernfamilien –<br />

als Bindeglied zwischen den He<strong>um</strong>ilchbauern<br />

<strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en“,<br />

betont der Molkereichef. Er schätzt,<br />

<strong>das</strong>s aktuell in Bayern „noch über<br />

1000 Landwirte <strong>die</strong> aufwändigere<br />

Wirtschaftsweise“ in Kauf nehmen,<br />

Franz Multerer beim Schaukäsen<br />

Die „Keimzelle“ der Käsealm, der Laden in Schönegg.<br />

<strong>um</strong> He<strong>um</strong>ilch zu produzieren. Weil<br />

mit dem hochwertigen Produkt ein<br />

besserer Preis zu erzielen ist, stellen<br />

nach den Worten Krönauers aktuell<br />

Landwirte ihre Milchviehwirtschaft<br />

wieder auf <strong>die</strong> traditionelle He<strong>um</strong>ilcherzeugung<br />

<strong>um</strong>. Wie Käse daraus<br />

früher traditionell hergestellt<br />

wurde, zeigt Franz Multerer<br />

bis Oktober jeden Donnerstag<br />

in Schönegg beim Schaukäsen ab<br />

11 Uhr. Mit dem Käsermeister im<br />

Ruhestand konnte Krönauer seinen<br />

einstigen Lehrmeister gewinnen,<br />

der sein Handwerk vor 50 Jahren<br />

erlernte – als es noch auf Gefühl<br />

<strong>und</strong> Intuition ankam <strong>und</strong> Käse<br />

ohne „Hightech“ hergestellt wurde.<br />

Sein Wissen gibt Multerer nun<br />

an Interessierte weiter.<br />

Zuvorderst, <strong>das</strong>s auch 2015 vor allem<br />

Eines nötig ist: Zeit. Der Käsermeister<br />

erklärt, war<strong>um</strong> er <strong>das</strong> Lab<br />

im Kupferkessel unter <strong>die</strong> frische<br />

He<strong>um</strong>ilch rührt. Dann heißt es<br />

warten, bis <strong>das</strong> Gemisch gerinnt.<br />

Währenddessen können Besucher<br />

Käse probieren <strong>und</strong> Fragen stellen,<br />

Kinder dürfen malen <strong>und</strong> ein<br />

Quiz lösen. Ist <strong>die</strong> Milch schnittfest,<br />

durchschneidet Multerer mit einer<br />

Käseharfe <strong>die</strong> Gallerte, <strong>und</strong> wenn<br />

genügend Molke ausgetreten ist,<br />

presst er den Bruch in eine große<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong>e Form. Kinder dürfen probieren.<br />

Die spätere Reifung kann<br />

er nur noch theoretisch erklären.<br />

Schließlich läuft der Prozess über<br />

mehrere Monate, beim Bergkäse<br />

bis zu mehrere Jahre.<br />

Wer dann noch mehr über Käse,<br />

Milch <strong>und</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft erfahren<br />

möchte, ist auf dem „Pfaffenwinkler<br />

Milchweg“ richtig. Entstanden<br />

ist der 4,2 Kilometer lange<br />

Erlebnisweg auf Initiative der Landfrauen<br />

des Bayerischen Bauernverbandes.<br />

Die R<strong>und</strong>e ist auch für<br />

Kinderwagen <strong>und</strong> Rollstuhlfahrer<br />

geeignet. Zehn Erlebnisstationen<br />

sind ein großer <strong>und</strong> kostenfreier<br />

Spaß für Kinder samt vielen interessanten<br />

Informationen auch für<br />

Erwachsene. Los geht <strong>das</strong> Käseerlebnis<br />

am großen Parkplatz direkt<br />

an der „Schönegger Käsealm“, bis<br />

16. September jeden Mittwoch <strong>um</strong><br />

9.30 Uhr auch bei Führungen. Eine<br />

Anmeldung ist nicht nötig. Außerterminliche<br />

Gruppenführungen<br />

organisiert <strong>die</strong> Tourist-Info Rottenbuch<br />

(Tel. 08867 / 9110-18; E-Mail:<br />

tourist-info@rottenbuch.de). ts<br />

september / oktober 2015 | 19

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