Netzwerk Winter - Österreichischer Arbeitskreis Schneesport an ...
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Die Bindung ist das Herzstück des Schneeschuhs:<br />
Leichte Bedienung, Komfort und<br />
sicherer Halt sind die Essentials.<br />
Billigere Modelle haben meist einfache<br />
Bindungen, ein dynamisches Gelenk<br />
und einfachere Krallen. Teurere Modelle<br />
verfügen über ein frei schwingendes<br />
Gelenk (das einerseits optimale Drehbewegung<br />
über dem Fußballen ermöglicht<br />
und durch das <strong>an</strong>dererseits der Schneeschuh<br />
auf der Schneeoberfläche entl<strong>an</strong>g<br />
gezogen werden k<strong>an</strong>n, wodurch nicht<br />
bei jedem Schritt eine Menge Schnee in<br />
die Kniekehle geschaufelt wird), ein robusteres<br />
Verdeck, mehr und aggressivere<br />
Krallen (ergonomisch positionierte<br />
Aluminium-Zacken für leichteres Terrain,<br />
aggressive Frontzacken aus Edelstahl für<br />
Unternehmungen im steilen Gelände)<br />
und praktisch alle haben als St<strong>an</strong>dard eine<br />
integrierte Steighilfe.<br />
Die Größe des Schneeschuhs richtet sich<br />
nach dem Einsatzbereich: Je größer der<br />
Schneeschuh, desto weniger sinkt er im<br />
tiefen Schnee ein. Auf der <strong>an</strong>deren Seite<br />
erhöhen kleine Schneeschuhe die Beweglichkeit,<br />
was vor allem bei Touren<br />
im steilen Gelände von Bedeutung ist.<br />
Für Damen gibt es spezielle Modelle mit<br />
einer schmäleren Bindung<br />
und einer eigenen Rahmenform.<br />
Originals: Die klassischen<br />
Schneeschuhe der<br />
Trapper bestehen aus einem<br />
gebogenen Holzreifen,<br />
der am Ende g<strong>an</strong>z einfach zusammengebunden<br />
ist, die Lauffläche<br />
wird netzartig mit Leder besp<strong>an</strong>nt.<br />
Dieser Typ wird heute noch<br />
hergestellt, ist aber durch seine mäßigen<br />
Gebrauchseigenschaften veraltet<br />
und somit nur mehr für Nostalgief<strong>an</strong>s<br />
geeignet.<br />
Classics (Rahmenmodelle): Ideal im<br />
Hochwinter für <strong>Winter</strong>w<strong>an</strong>derungen bei<br />
Tiefschnee -gerade da macht ja das<br />
Schneeschuhw<strong>an</strong>dern am meisten Spaß,<br />
bedingt geeignet allerdings im Frühjahr<br />
bei Firn. Sie sind je nach Hersteller (z.B.<br />
Tubbs) in vielen Größen verfügbar und<br />
daher <strong>an</strong> das individuelle Gewicht des<br />
SCHNEESCHUH-WANDERN Eine im Trend liegende <strong>Winter</strong>sportalternative<br />
Benutzers besser<br />
<strong>an</strong>gepasst. Das auf den Rahmen gesp<strong>an</strong>nte<br />
Verdeck wirkt dämpfend und<br />
vermittelt einen <strong>an</strong>genehmen Gehkomfort.<br />
Krallen unter der Bindung und <strong>an</strong><br />
der Unterseite des Verdecks sorgen<br />
auch bei hartem Schnee, bei Querungen<br />
und beim Aufstieg bis zu einer gewissen<br />
Neigung in der Falllinie für guten Grip.<br />
Kunststoffmodelle/Moderns: Die<br />
neueste Generation besteht aus einem<br />
gewölbten Kunststoffkörper, der optimalen<br />
Auftrieb und beste Festigkeit gewährleistet.<br />
Der weitgehend verwindungssteife<br />
und bruchsichere Kunststoff<br />
überträgt allerdings Unebenheiten direkt<br />
auf die Gelenke des Benutzers, vor<br />
allem d<strong>an</strong>n, wenn auch die Schuhe in<br />
einer starren Bindung eingesp<strong>an</strong>nt sind.<br />
Dämpfende Elemente schaffen hier ein<br />
bisschen Abhilfe. Neben den Krallen vermittelt<br />
die harte Platte, die meist auch<br />
Längsk<strong>an</strong>ten aus Kunststoff oder Metall<br />
aufweist, ein stabiles Gehgefühl, sodass<br />
die Begehung jedes Geländes, egal ob<br />
flach, steil oder alpin, ermöglicht wird<br />
und außerdem erweist sich dies vor allem<br />
bei Querungen auf Hartschnee als<br />
großer Vorteil.<br />
Bei großen Schneehöhen im Hochwinter<br />
sind die Hartplastikschneeschuhe sowohl<br />
beim Aufstieg als auch beim Rutschen<br />
bergab allerdings nur zweite<br />
Wahl.<br />
Zusatzausrüstung<br />
Zur Grundausstattung gehören natürlich<br />
winterfeste Bekleidung und Schuhe,<br />
Stöcke, Gamaschen, eventuell eine<br />
Überhose und natürlich im Rucksack:<br />
H<strong>an</strong>dy, Erste Hilfe Bag, Biwaksack, Karte,<br />
Kompass, Höhenmesser, Sonnenschutz,<br />
Brille, Provi<strong>an</strong>t und Getränke.<br />
Dazu je nach Tour die St<strong>an</strong>dardausrüstung:<br />
LVS, Schaufel, Sonde.<br />
Fortbewegung<br />
An sich ist es keine Kunst, Schritt für<br />
Schritt in den Schnee zu setzen, die richtige<br />
Schrittbreite wird nach dem ersten<br />
Anein<strong>an</strong>derstoßen und Verhaken recht<br />
rasch erk<strong>an</strong>nt. Steile H<strong>an</strong>gquerungen<br />
sind eher un<strong>an</strong>genehm. Großen Spaß<br />
macht das Bergabrutschen –<br />
ein weiter Ausfallschritt im Telemarkstil<br />
ist der Schlüssel zum Erfolg. Das<br />
Gewicht drückt auf den vorderen<br />
Schneeschuh, der hintere Schneeschuh<br />
wird nicht neben, sondern hinter dem<br />
vorderen nachgezogen, die Stöcke<br />
unterstützen seitlich die Bal<strong>an</strong>ce. Allerdings<br />
funktioniert das G<strong>an</strong>ze nur in der<br />
Falllinie und nur bei ausreichendem Tiefschnee,<br />
frei nach dem Motto „je steiler,<br />
desto geiler“.<br />
Aber: In den Wäldern und Berggebieten<br />
ist beim Gehen ruhiges Verhalten gefordert,<br />
Tierbeobachtung sollte nur aus der<br />
Dist<strong>an</strong>z erfolgen, Fütterungsstellen müssen<br />
umg<strong>an</strong>gen und Tierspuren dürfen<br />
nicht verfolgt werden, Dämmerungsund<br />
Abendzeiten sollten gemieden werden,<br />
um den Wildtieren Ruhe zu gönnen.<br />
Auch Aufforstungsflächen und<br />
Jungwälder sind tabu.<br />
Grenzen<br />
Konstruktionsbedingt nähert sich der<br />
Schneeschuh auf sehr harter Schneeoberfläche<br />
irgendw<strong>an</strong>n einmal seiner<br />
Einsatzgrenze.<br />
Auch wenn die Krallen im Steilen m<strong>an</strong>chmal<br />
noch gut halten, muss jedem klar<br />
sein, dass ein Sturz im steilen Harschgelände<br />
nicht mehr gebremst werden k<strong>an</strong>n,<br />
weder mit den Schneeschuhen, noch mit<br />
den Stöcken und schon gar nicht mit<br />
den Händen (daher Auslaufbereich genau<br />
<strong>an</strong>schauen, notfalls verzichten oder<br />
Steigeisen verwenden).<br />
Das ideale Gelände zum Schneeschuhw<strong>an</strong>dern<br />
ist <strong>an</strong> und für sich wenig lawinenträchtig.<br />
Wer aber potenziell lawinengefährdetes<br />
Gelände begehen will,<br />
muss dementsprechend vorsorgen<br />
(St<strong>an</strong>dardausrüstung siehe oben, verknüpft<br />
mit der Kenntnis über entsprechendes<br />
Risikom<strong>an</strong>agement).<br />
Die Lawine macht nämlich keinen<br />
Unterschied zwischen Skitourengeher<br />
oder Schneeschuhw<strong>an</strong>derer. Letzterer<br />
belastet die Schneedecke punktuell sogar<br />
stärker und k<strong>an</strong>n außerdem einen<br />
eventuell auftretenden Gefahrenbereich<br />
nicht so schnell verlassen.<br />
Ski&Board 23