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tr AnSIt BASeL 1 und 2, dock:<br />
AktueLLe kunSt AuS BASeL<br />
Die beiden Ausstellungen ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1<br />
und 2 | Aktuelle Kunst aus Basel’ fokussierten auf das<br />
Potenzial, das in urbanen Kulturlandschaften geballt<br />
spürbar ist, und stellten aktuelle Positionen von Basler<br />
Künstlern vor. Während in ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1’<br />
Exponate der KünstlerInnen urs Aeschbach | ruth Buck<br />
| urs cavelti | Walter derungs | Pascale grau | Heinrich<br />
Lüber | Leta Peer | michel Pfister | marion ritzmann |<br />
Patrick Steffen gezeigt wurden, ging in ‚TRANSIT Basel<br />
– NAIRS 2’ die Basler Dokumentationsstelle ‚dock:<br />
aktuelle kunst aus Basel’ zum ersten mal mit ihrem<br />
neuen Konzept eines mobilen Archivs auf Reise und<br />
legte in NAIRS ihren ersten Stopp ein. Ausserdem<br />
wurden vertiefend die KünstlerInnen martina gmür |<br />
Werner von mutzenbecher | guido nussbaum gezeigt.<br />
Eine Tagung zur Dokumentierung und Archivierung von<br />
Kunst beschäftigte sich zusätzlich mit der Frage, ob<br />
im Kanton Graubünden eine Dokumentationsstelle für<br />
das aktuelle Bündner Kunstschaffen geschaffen werden<br />
solle, analog bereits bestehender Projekte, wie die<br />
‚dock: aktuelle Kunst aus Basel’. Im Weiteren fand ein<br />
Filmabend mit einer Lesung von und mit Werner von<br />
mutzenbecher und einem anschliessenden Gespräch<br />
mit Isabel zürcher (Kunsthistorikerin) und Christof<br />
Rösch in der Ausstellung statt und die kunstpädagogischen<br />
Workshops mit Sabina Studer rundeten den<br />
Ausstellungs-zyklus ab.<br />
Basel im Fokus? Nicht ganz zufällig! mit den beiden<br />
Ausstellungen ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1 und 2 | Aktuelle<br />
Kunst aus Basel’ thematisierte der Kurator Christof<br />
Rösch seine zehnjährige Kulturarbeit im Unterengadin<br />
und seine Verbindungen zu der künstlerischen Basis in<br />
Basel auf seine ganz besondere Art.<br />
21<br />
trAnSIt BASeL<br />
Christof Rösch hatte das Glück, im Kern und im Dunstkreis<br />
des Künstlerhauses Boswil/AG aufzuwachsen.<br />
Boswil war seine Kinderstube und die Künstler seine<br />
Spielgefährten. Dass die Welt nicht nur aus Künstlern<br />
besteht, erfuhr er erst während seiner Schulzeit. Die<br />
Kulturkämpfe nach 1968 im Kanton Aargau hatten<br />
ihn bereits als Jugendlichen geprägt, so fuhr er als<br />
zehnjähriger mit seinem Vater mit einem wild dekorierten<br />
alten Ford und megaphon durch den Kanton<br />
Aargau, um für das neue Kulturgesetz zu werben.<br />
Er spürte dadurch früh, welche Dringlichkeit der<br />
Kampf für die Anliegen der Kunst hat, dass die nötigen<br />
Freiräume immer wieder erstritten werden müssen<br />
und dass die Kulturschaffenden den herrschenden<br />
gesellschaftlichen Verhältnissen oft eine Nasenlänge<br />
voraus sind. Anfang der 80er Jahre, Christof Rösch<br />
war damals Student an der HFG Basel, waren in Basel<br />
autonome Jugendliche am Werk, die das Areal der alten<br />
Stadtgärtnerei besetzten, um ein Biotop einer<br />
alternativen Lebenswelt zu erproben. Es waren viele<br />
KünstlerInnen aktiv am antiinstitutionellen Experiment<br />
beteiligt, von dem niemand wusste, was es<br />
langfristig bewirken würde. Die KünstlerInnen begannen<br />
sich zunehmend ausserhalb des institutionellen<br />
Rahmens zu organisieren. Die ersten temporären<br />
Ausstellungsorte und Ateliergemeinschaften entstanden<br />
in Abbruchliegenschaften, die von KünstlerInnen<br />
als künstlerische zufluchtsräume ‚auf zeit’ erobert<br />
wurden. Die KünstlerInnen lebten dabei ständig im<br />
Bewusstsein, dass bereits morgen ein Bagger auftauchen<br />
könnte und wieder neue Ateliers und Ausstellungsräume<br />
zu suchen waren. Für die ‚Filiale Basel’,<br />
einen temporären Ausstellungsort, wurde das nomadische<br />
Herumziehen in der Stadt zum Programm.<br />
In diesem Umfeld begann auch die erste regionale<br />
Dokumentationsstelle für Basler KünstlerInnen zu<br />
keimen.