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2007·2008 - Nairs

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tr AnSIt BASeL 1 und 2, dock:<br />

AktueLLe kunSt AuS BASeL<br />

Die beiden Ausstellungen ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1<br />

und 2 | Aktuelle Kunst aus Basel’ fokussierten auf das<br />

Potenzial, das in urbanen Kulturlandschaften geballt<br />

spürbar ist, und stellten aktuelle Positionen von Basler<br />

Künstlern vor. Während in ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1’<br />

Exponate der KünstlerInnen urs Aeschbach | ruth Buck<br />

| urs cavelti | Walter derungs | Pascale grau | Heinrich<br />

Lüber | Leta Peer | michel Pfister | marion ritzmann |<br />

Patrick Steffen gezeigt wurden, ging in ‚TRANSIT Basel<br />

– NAIRS 2’ die Basler Dokumentationsstelle ‚dock:<br />

aktuelle kunst aus Basel’ zum ersten mal mit ihrem<br />

neuen Konzept eines mobilen Archivs auf Reise und<br />

legte in NAIRS ihren ersten Stopp ein. Ausserdem<br />

wurden vertiefend die KünstlerInnen martina gmür |<br />

Werner von mutzenbecher | guido nussbaum gezeigt.<br />

Eine Tagung zur Dokumentierung und Archivierung von<br />

Kunst beschäftigte sich zusätzlich mit der Frage, ob<br />

im Kanton Graubünden eine Dokumentationsstelle für<br />

das aktuelle Bündner Kunstschaffen geschaffen werden<br />

solle, analog bereits bestehender Projekte, wie die<br />

‚dock: aktuelle Kunst aus Basel’. Im Weiteren fand ein<br />

Filmabend mit einer Lesung von und mit Werner von<br />

mutzenbecher und einem anschliessenden Gespräch<br />

mit Isabel zürcher (Kunsthistorikerin) und Christof<br />

Rösch in der Ausstellung statt und die kunstpädagogischen<br />

Workshops mit Sabina Studer rundeten den<br />

Ausstellungs-zyklus ab.<br />

Basel im Fokus? Nicht ganz zufällig! mit den beiden<br />

Ausstellungen ‚TRANSIT Basel – NAIRS 1 und 2 | Aktuelle<br />

Kunst aus Basel’ thematisierte der Kurator Christof<br />

Rösch seine zehnjährige Kulturarbeit im Unterengadin<br />

und seine Verbindungen zu der künstlerischen Basis in<br />

Basel auf seine ganz besondere Art.<br />

21<br />

trAnSIt BASeL<br />

Christof Rösch hatte das Glück, im Kern und im Dunstkreis<br />

des Künstlerhauses Boswil/AG aufzuwachsen.<br />

Boswil war seine Kinderstube und die Künstler seine<br />

Spielgefährten. Dass die Welt nicht nur aus Künstlern<br />

besteht, erfuhr er erst während seiner Schulzeit. Die<br />

Kulturkämpfe nach 1968 im Kanton Aargau hatten<br />

ihn bereits als Jugendlichen geprägt, so fuhr er als<br />

zehnjähriger mit seinem Vater mit einem wild dekorierten<br />

alten Ford und megaphon durch den Kanton<br />

Aargau, um für das neue Kulturgesetz zu werben.<br />

Er spürte dadurch früh, welche Dringlichkeit der<br />

Kampf für die Anliegen der Kunst hat, dass die nötigen<br />

Freiräume immer wieder erstritten werden müssen<br />

und dass die Kulturschaffenden den herrschenden<br />

gesellschaftlichen Verhältnissen oft eine Nasenlänge<br />

voraus sind. Anfang der 80er Jahre, Christof Rösch<br />

war damals Student an der HFG Basel, waren in Basel<br />

autonome Jugendliche am Werk, die das Areal der alten<br />

Stadtgärtnerei besetzten, um ein Biotop einer<br />

alternativen Lebenswelt zu erproben. Es waren viele<br />

KünstlerInnen aktiv am antiinstitutionellen Experiment<br />

beteiligt, von dem niemand wusste, was es<br />

langfristig bewirken würde. Die KünstlerInnen begannen<br />

sich zunehmend ausserhalb des institutionellen<br />

Rahmens zu organisieren. Die ersten temporären<br />

Ausstellungsorte und Ateliergemeinschaften entstanden<br />

in Abbruchliegenschaften, die von KünstlerInnen<br />

als künstlerische zufluchtsräume ‚auf zeit’ erobert<br />

wurden. Die KünstlerInnen lebten dabei ständig im<br />

Bewusstsein, dass bereits morgen ein Bagger auftauchen<br />

könnte und wieder neue Ateliers und Ausstellungsräume<br />

zu suchen waren. Für die ‚Filiale Basel’,<br />

einen temporären Ausstellungsort, wurde das nomadische<br />

Herumziehen in der Stadt zum Programm.<br />

In diesem Umfeld begann auch die erste regionale<br />

Dokumentationsstelle für Basler KünstlerInnen zu<br />

keimen.

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