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Ladungssicherung im Gartenbau - GBG 28 -

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<strong>Gartenbau</strong>-Berufsgenossenschaft<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

<strong>GBG</strong> <strong>28</strong>


2<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Transportieren <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong> Seite 2<br />

2. Verantwortung Seite 3<br />

3. Warum <strong>Ladungssicherung</strong>? Seite 4<br />

4. Hilfsmittel zur <strong>Ladungssicherung</strong> Seite 7<br />

5. Arten der <strong>Ladungssicherung</strong> Seite 18<br />

6. Beispiele aus der Praxis Seite 27<br />

7. Checkliste zur richtigen <strong>Ladungssicherung</strong> Seite 36<br />

8. Dichte häufig transportierter Güter <strong>im</strong> Seite 38<br />

<strong>Gartenbau</strong><br />

9. Übersicht wichtiger Vorschriften und Seite 40<br />

Regeln zur <strong>Ladungssicherung</strong><br />

10. Hersteller- und Quellenverzeichnis Seite 41


<strong>Ladungssicherung</strong> ist ein wichtiges Thema <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong>.<br />

Wie die Unfallstatistik ausweist, ereignen sich jedes Jahr<br />

zahlreiche schwere Unfälle. Fehlende Fachkunde und<br />

Erfahrung, mangelndes Gefahrenbewusstsein und dadurch<br />

Missachtung der Unfallverhütungsvorschriften sowie weiterer<br />

relevanter Regelwerke sind dabei wesentliche Unfallursachen.<br />

Mit diesem Merkheft gibt Ihnen Ihre<br />

<strong>Gartenbau</strong>-Berufsgenossenschaft Hinweise und Ratschläge<br />

für die<br />

sichere Durchführung von <strong>Ladungssicherung</strong>.<br />

Arbeitssicherheit, Verkehrssicherheit und Wirtschaftlich keit<br />

müssen, wie die Praxis zeigt, keine Gegensätze sein.<br />

Nur wer über Gefahren informiert ist und sich sicher heitsgerecht<br />

verhält, kann auf Dauer unfallfrei und somit wirtschaftlich<br />

arbeiten. Das vorliegende Merkheft unterstützt<br />

Sie dabei.<br />

1


<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

1. Transportieren <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

2<br />

Im <strong>Gartenbau</strong> müssen die verschiedensten Güter wie<br />

Pflanzen, Maschinen sowie Baumaterial zu den vorgesehenen<br />

Einsatzorten transportiert werden. Ladungssiche<br />

rung wird dabei häufig „vergessen“ oder nur unzureichend<br />

durchgeführt.<br />

Gründe dafür sind:<br />

Keine Zeit – „Ich musste los... ich war sowieso<br />

schon zu spät.“<br />

Kein Geld – „Der Chef hat gesagt, Gurte sind zu<br />

teuer.“<br />

Keine Ahnung – „Die Ladung ist schwer genug,<br />

da bewegt sich nichts.“<br />

Eine unzureichende oder fehlende <strong>Ladungssicherung</strong><br />

kann teuer werden und zu schweren Unfällen führen.<br />

Sach- sowie Personenschäden mit erheblichen Verletzungen<br />

können die Folge sein!<br />

Deshalb!<br />

Eine ordnungsgemäße <strong>Ladungssicherung</strong> hat einen<br />

wesent lichen Einfluss auf die Verkehrs- und Arbeits-<br />

sicher heit. Dies bedeutet, dass von der <strong>Ladungssicherung</strong><br />

nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch<br />

die Fahr zeug insassen sowie das Be- und Entladepersonal<br />

profitieren.


2. Verantwortung<br />

Unternehmer:<br />

Der Unternehmer muss geeignete Transportfahrzeuge<br />

und Hilfsmittel für die <strong>Ladungssicherung</strong> zur Verfügung<br />

stellen. Er muss gewährleisten, dass nur ausgebildete<br />

Mitarbeiter die Verladung und die Sicherung des Ladegutes<br />

vornehmen. Weiter hat er die Ladungssiche rungsarbeiten<br />

regelmäßig zu kontrollieren.<br />

Fahrer:<br />

Der Fahrer ist in erster Linie für die ordnungsgemäße<br />

Sicherung der Ladung verantwortlich. Er hat zu beachten,<br />

dass das Fahrzeug betriebssicher beladen und eine<br />

korrekte <strong>Ladungssicherung</strong> durchgeführt wird. Er muss<br />

seine Fahrweise der Ladung, der Art des Fahrzeugs und<br />

den Straßenverhältnissen anpassen.<br />

Beachte!<br />

Einhaltung der zulässigen Abmessungen,<br />

Gesamt gewichte und Achslasten<br />

Ladung sichern bzw. <strong>Ladungssicherung</strong> vor<br />

Beginn der Fahrt kontrollieren<br />

Kontrollen während des Transportes<br />

(ggf. Nach spannen der Zurrmittel)<br />

Auch die Betriebsanleitungen der Maschinenher stel ler können<br />

wichtige Hinweise für den sicheren Transport geben.<br />

3


<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

3. Warum <strong>Ladungssicherung</strong>?<br />

F G = Gewichtskraft der Ladung<br />

Massenkräfte <strong>im</strong> Fahrbetrieb bei<br />

Fahrzeugen mit einer zGM von mehr als 3,5 t<br />

Im Fahrbetrieb gehen von<br />

dem Lade gut sowohl<br />

Beschleu nigungskräfte<br />

be<strong>im</strong> An fahren, als auch<br />

Verzöge rungs kräfte be<strong>im</strong><br />

Bremsen sowie Fliehkräfte<br />

bei der Kurven fahrt<br />

aus. Diese Kräfte be tragen<br />

bei Vollbremsung bis<br />

zum 0,8-fachen der<br />

Gewichtskraft (0,8 FG )<br />

und be<strong>im</strong> An fahren sowie<br />

bei Kurven fahrten bis<br />

zum 0,5-fachen der<br />

Gewichts kraft (0,5 FG ).<br />

Tabelle 1: Massenkräfte <strong>im</strong> Fahrbetrieb bei Fahrzeugen mit einer<br />

zGM von bis zu 3,5 t<br />

Massenkräfte Zulässige Gesamtmasse<br />

zGM bis einschl. 2 t zGM über 2 t bis einschl. 3,5 t<br />

In Fahrtrichtung 0,9 x FG 0,8 x FG Entgegen der Fahrtrichtung 0,5 x FG 0,5 x FG Quer zur Fahrtrichtung 0,7 x FG 0,6 x FG 4<br />

Jede Ladung muss nach allen Seiten gesichert werden.<br />

Dies erfolgt durch Verkeilen, durch Formschluss mit dem<br />

Fahrzeugaufbau oder durch Verzurren. Insbesondere die<br />

Straßenverkehrs-Ordnung fordert hier um fassend, dass


die Ladung, einschließlich Geräte zur <strong>Ladungssicherung</strong>,<br />

so zu verstauen und zu sichern sind, dass sie selbst bei<br />

Vollbremsung oder plötzlicher Aus weich bewegung nicht<br />

verrutschen, umfallen, hin- und her rol len, herabfallen<br />

oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.<br />

Weiter ist nach der Straßenverkehrs-Ordnung, der VDI-<br />

Richt linie 2700 ff. sowie nach der Unfallverhütungsvorschrift<br />

BGV D 29 (Fahrzeuge) eine „nicht die Ver kehrs-<br />

und Be triebssicherheit beeinträchtigende“ Lastverteilung<br />

gefordert. Bezüglich deren Gewährleis tung ist der<br />

Lastvertei lungs plan zu nennen.<br />

Lastverteilungsplan:<br />

Mit dem Lastverteilungsplan soll sichergestellt werden,<br />

dass sich der Schwerpunkt der Ladung in einem definierten<br />

Bereich der Ladefläche befindet, damit<br />

• keine unzulässige Schwerpunktlage<br />

des Ladeguts entsteht<br />

• die zulässigen Achslasten nicht über- oder<br />

unterschritten werden (Lenkfähigkeit des Fahrzeugs)<br />

• die zulässige Gesamtmasse des<br />

Fahrzeugs nicht überschritten wird.<br />

5


6<br />

Abstand des Lade -<br />

schwerpunktes von<br />

der Stirnwand der<br />

Ladefläche (m)<br />

Begriffe auf dem Zurrgurtetikett (mit Bezug auf das<br />

obige Für jedes Beispiel): Fahrzeug kann ein spezieller Lastverteilungsplan<br />

Die berechnet Zurrkraft werden, „LC“ (2500 wobei daN) einige ist Fahrzeughersteller<br />

die höchste Kraft, für die<br />

ein bzw. Zurrgurt Fahrzeugaufbauhersteller <strong>im</strong> geraden Zug <strong>im</strong> diese Gebrauch Leistung ausgelegt kostenlos ist.<br />

anbieten.<br />

(LC = Lashing Capacity)<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Lastverteilungskurve<br />

1m 2m 3m<br />

1,375t<br />

Beispiel eines Lastverteilungsplans für einen Kleintransporter<br />

mit einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t<br />

Bereits be<strong>im</strong> Fahrzeugkauf sollte auf die Mitlieferung<br />

eines Lastverteilungsplans geachtet werden.<br />

1t 2t<br />

Masse der Zuladung (t)


4. Hilfsmittel zur <strong>Ladungssicherung</strong><br />

Zurrpunkte am Transportfahrzeug (max.<br />

Belastbar keit beachten). Alle Neufahrzeuge mit<br />

Pritschen auf bau ten müssen mit Zurrpunkten ausgestattet<br />

sein.<br />

Kennzeichnung eines Zurrpunktes für ein Fahrzeug<br />

mit einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t.<br />

Fahrzeuge mit Kippbrücken und einer zul. Gesamtmasse<br />

(zGM) von mehr als 7,5 t benötigen keine<br />

Zurrpunkte, wenn sie ausschließlich zum Transport<br />

von Schüttgütern eingesetzt werden.<br />

Im Bereich der <strong>Ladungssicherung</strong> sind die Kräfteangaben<br />

in der Einheit daN (deka-Newton) üblich.<br />

Diese ist mit der kg-Angabe etwa gleichzusetzen.<br />

F = 4000 N = 400 daN ≈ 400 kg<br />

7


Zurrgurt mit Spannelement<br />

(Ratsche)<br />

8<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Zurrgurte sind Gurtbänder aus<br />

synthetischen Fasern (meistens Polyester),<br />

die nicht zum Heben verwendet<br />

werden dürfen!<br />

Jeder Zurrgurt ist gekennzeichnet.<br />

Das Etikett enthält wichtige Angaben<br />

zur Verwendung.<br />

Zurrgurtetikett – die Farbe des Etikettes gibt einen Hinweis<br />

darauf, aus welchem Material der Zurrgurt besteht<br />

blau – Polyester (PES), grün – Polyamid (PA), braun – Polypropylen (PP)<br />

Begriffe auf dem Zurrgurtetikett (mit Bezug auf das<br />

obige Beispiel):<br />

Die Zurrkraft „LC“ (2500 daN) ist die höchste Kraft, für die<br />

ein Zurrgurt <strong>im</strong> geraden Zug <strong>im</strong> Gebrauch ausgelegt ist.<br />

(LC = Lashing Capacity)<br />

Achtung:<br />

Die Zurrkraft „LC“ gibt nicht an, welche Ladungs gewich te<br />

gesichert werden können oder welche Vor spannkraft<br />

er reichbar ist.


Die Ratsche ist für eine normale Handkraft (SHF) von 50 daN<br />

(≈ 50 kg) ausgelegt. Wird diese Handkraft aufgebracht, so<br />

kann der Anwender auf der Spannmittel seite eines Standard-<br />

Ratschenzurrgurtes eine Vor spann kraft (STF) von bis zu 320<br />

daN (≈ 320 kg) erreichen. Die Vor spann kraft beträgt auf der<br />

dem Spann mittel ent ge gen gesetzten Seite jedoch nur 50 %<br />

(d. h. STF = 160 daN, ≈ 160 kg), so dass die gesamte Vorspann<br />

kraft in der Um reifung eines Ladeguts mit dem einen<br />

Zurr mittel dann max. 480 daN (≈ 480 kg) beträgt. Zum Er reichen<br />

höherer Vorspannkräfte dürfen keine zu sätz lichen Verlängerun<br />

gen (z. B. Stahlprofile entspre chen der Länge u. dgl.)<br />

verwendet werden, da sonst z. B. die Ratsche unbrauch bar<br />

beschädigt werden kann. Am Markt sind bereits Ratschen<br />

erhältlich, mit denen Vorspann kräfte von STF > 320 daN<br />

(z. B. 690 daN, ≈ 690 kg) erreicht werden können.<br />

(SHF = Standard Hand Force = Kraft des Anwenders;<br />

STF = Standard Tension Force = max<strong>im</strong>al in das Gurtband einleitbare Kraft)<br />

Achtung:<br />

Ablegereif sind Zurrgurte bei<br />

Garnbrüchen/-schnitten <strong>im</strong> Gewebe von mehr als<br />

10 % des Gesamtquerschnitts<br />

Beschädigungen tragender Nähte<br />

Schädigung durch aggressive Stoffe<br />

Verformungen, Anrissen, Brüchen oder anderer Beschädigungen<br />

an Spann- und Verbindungselementen<br />

9


10<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Zurrketten werden üblicherweise zur Sicherung<br />

von schweren Lasten eingesetzt. Mit Hilfe der<br />

Spindel- oder Ratschenspanner lassen sich weitaus<br />

größere Vor spannkräfte aufbringen, als dies z. B.<br />

mit Hilfe von Ratschen bei Zurrgurten möglich ist.<br />

Jedoch werden Zurrketten üblicherweise nicht zum<br />

Niederzurren, sondern zum Direktzurren verwendet!<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> mittels Zurrkette (hier<br />

mit Ratschenspanner)


Achtung:<br />

Spann- und Verbindungselemente von Zurrketten sind<br />

auszutauschen (sonst Ablegereife), wenn<br />

Querrisse, Kerben, Rillen, Verformungen und<br />

Lochfraß duch Korrosion festgestellt werden<br />

die Querschnittsmaße abnehmen (als Grenzwerte<br />

für die Abnahme der Querschnitts maße ist bezüglich<br />

der Längung der Kette durch plastische Verformung<br />

einzelner Glieder ein Wert von max<strong>im</strong>al 5 %,<br />

bezogen auf die Kettenteilung 3 x d, d = Durchmesser<br />

Kettenglied und bei der Aufwei tung des Haken mauls<br />

ein Wert von max<strong>im</strong>al 10 % zu berücksichtigen)<br />

x<br />

x: Aufweitung max. 10 % zulässig<br />

Zurrketten, bei denen unleserliche Angaben auf dem<br />

Kennzeichnungsanhänger zu finden sind oder bei denen<br />

der Kennzeichnungsanhänger fehlt, sind der weiteren<br />

Benutzung zu entziehen.<br />

11


12<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Netze und Planen zur <strong>Ladungssicherung</strong><br />

für sicheren Transport von Ast- und Strauchwerk,<br />

Schüttgütern und dergleichen.<br />

Der Aufbau sichert das Ladegut gegen Verrutschen, das<br />

Netz sichert gegen Herabfallen von Ästen.


Antirutschmatten führen zu einer deutlichen<br />

Erhöhung der Reibung (Gleit-Reibbeiwert „μ“)<br />

zwischen Ladegut und Ladefläche und zwischen einzelnen<br />

Ladegütern. So besteht die Möglichkeit, insbesondere<br />

be<strong>im</strong> Niederzurren, die Anzahl der Zurrmittel<br />

erheblich zu reduzieren und be<strong>im</strong> Direktzurren<br />

(S. 23) solche Zurrmittel mit geringerer<br />

Höchst zugkraft <strong>im</strong> geraden Zug (LC) einzusetzen.<br />

Einsatz<br />

einer Antirutschmatte<br />

Gleit-Reibbeiwert „μ“:<br />

Steht das Ladegut auf der Ladefläche, findet eine „Mikro -<br />

verzahnung“ zwischen Ladefläche und der Ladung statt,<br />

die umso stärker wird, je rauer diese Oberflächen sind.<br />

Diese Mikroverzahnung erzeugt einen Widerstand be<strong>im</strong><br />

Verschieben – die Reibung. Das Maß für die Rei bung unterschiedlicher<br />

Materialpaarungen hinsichtlich der Ladungssiche<br />

rung ist der Gleit -Reib beiwert „μ“. Die Reibungskraft<br />

(gekennzeichnet durch den Gleit-Reibbeiwert „μ“) wirkt<br />

einer Ladungsverschie bung entgegen und ist damit die<br />

Widerstandskraft, die ein bewegter Körper dem weiteren<br />

Verschieben auf einer Unterlage entgegensetzt.<br />

13


14<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Anhand von Tabellen läßt sich der sog. Gleit-Reibbeiwert<br />

„μ“ in Abhängigkeit der Materialpaarung bei verschiedenen<br />

Zuständen entnehmen.<br />

Tabelle 2: Gleit-Reibbeiwert „μ“ in Abhängigkeit der<br />

Materialpaarung bei verschiedenen Zuständen<br />

Materialpaarung trocken nass Quelle<br />

Europalette (Holz) auf Siebdruckboden<br />

(u. rein) * (u. rein) *<br />

0,2 1<br />

Europalette (Holz) auf Aluminiumträgern<br />

(Lochschienen) in Ladefläche<br />

0,25 1<br />

Gitterboxpalette (Stahl) auf Aluminium trägern<br />

(Lochschienen) in Ladefläche<br />

0,35 1<br />

Stahlrahmen auf Holzfläche 0,4 0,4 2<br />

Holzbalken auf Holzladefläche 0,5 0,5 2<br />

Antirutschmatte mit allen gängigen Materialpaarungen 0,6 3<br />

Kunststoffpalette (Polypropylen) auf Siebdruckboden 0,25 4<br />

Gitterboxpalette (Stahl) auf Siebdruckboden 0,25 5<br />

Gummireifen auf Stahlladefläche verschmutzt ca. 0,3 ca. 0,1-0,2 5<br />

Saubere Gummireifen auf Stahlladefläche besenrein ca. 0,4 5<br />

Stahlkiste auf Stahlblech * 0,2 0,2 6<br />

Rauer Beton auf Schnittholzlatten * 0,7 0,7 6<br />

Glatter Beton auf Schnittholzlatten * 0,55 0,55 6<br />

Quellen:<br />

1 = BGI 673, Anhang 19 2 = Fraunhofer Institut 3 = Herstellerangabe<br />

4 = TUL-LOG Dresden 5 = DEKRA 6 = DIN EN 12195-1:2011-06


Sind die Berührungsflächen nicht frei von Frost, Eis und<br />

Schnee, darf der verwendete Reibbeiwert max. μ = 0,2<br />

betragen. Bei öligen und fettigen Oberflächen müssen<br />

besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.<br />

Kantenschoner/-gleiter verteilen<br />

be<strong>im</strong> Nieder zur ren die Vorspannkraft gleichmäßiger<br />

auf die der Rat sche gegenüberliegende Seite und<br />

verhindern gleich zeitig eine Beschädigung von<br />

Ladung und Gurt.<br />

Sicherung eines Aufsitzrasenmähers durch sog. „Kopflashing“,<br />

Kantenschoner/-gleiter verteilt Zurrkräfte auf<br />

beide Sei ten und die Zurrgurte sind gegen Beschädigung<br />

geschützt<br />

15


Tabelle 3:<br />

16<br />

16<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Stirn-/Rückwand und Seiten wände<br />

von Fahrzeugaufbauten:<br />

Die Belastbarkeit von Aufbauten auf Fahrzeugen ist den<br />

Bedienungsanleitungen zu entnehmen. Erfahrungsgemäß<br />

kann insbesondere bei älteren Fahrzeugen die Belast barkeit<br />

von Stirn- und Seitenwänden in die formschlüssige<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> eher weniger mit einbezogen werden.<br />

Falls erfor der lich auch be<strong>im</strong> Hersteller nachfragen!<br />

Gemäß der Norm DIN EN 12642 (Version 2007) müssen<br />

Stirn-/Rückwand und Seiten wände von Nutzfahrzeugen<br />

und Anhängern mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM)<br />

von mehr als 3,5 t folgende Lasten aufnehmen (siehe<br />

Tabelle 3):<br />

Standardaufbau – Code „L“ Verstärkte Aufbauten – Code „XL“<br />

Stirnwand 40 % der Nutzlast 50 % der Nutzlast<br />

Rückwand 25 % der Nutzlast 30 % der Nutzlast<br />

Seitenwände 30 % der Nutzlast 40 % der Nutzlast (nicht Doppelstock)<br />

Bezüglich des Standardaufbaus – Code L – sollte die<br />

Belastbarkeit der Stirn-/Rückwand und Seitenwände<br />

be<strong>im</strong> Fahrzeugaufbauer erfragt werden.<br />

Achtung:<br />

Eine Sicherung gegen die Stirn- bzw. Seitenwände des<br />

Fahr zeuges macht eine formschlüssige <strong>Ladungssicherung</strong><br />

(z. B. lückenloses Platzieren des Ladeguts an der<br />

Stirnwand zur Siche rung nach vorne) erforderlich, da<br />

andernfalls die kineti sche Energie (Bewegungsenergie)<br />

des Ladeguts wirksam wird!


Zurrgurte und<br />

Hebebänder<br />

<strong>im</strong> Transportbehältnis<br />

am<br />

Fahrzeug<br />

Die genannten Lasten (S. 16) können von den Stirn- und<br />

Seiten wänden nur dann sicher aufgenommen werden,<br />

wenn der Fahrzeug- oder Fahrzeugauf bau hersteller bei<br />

der Bestellung auf die Anwendung der DIN EN 12642 hingewiesen<br />

hat und eine formschlüssige <strong>Ladungssicherung</strong><br />

besteht.<br />

Um nicht in Gebrauch<br />

befindliche <strong>Ladungssicherung</strong>s<br />

mit tel sowie<br />

Hebe bänder zur Verladung<br />

gegen vorzeitige Alte rung<br />

und Beschädigungen zu<br />

schützen, ist eine schonende<br />

Lagerung, z. B. in<br />

gesonderten Transportbehält<br />

nis sen am Fahrzeug,<br />

zu empfehlen.<br />

17


5. Arten der <strong>Ladungssicherung</strong><br />

18<br />

Die Art der <strong>Ladungssicherung</strong> richtet sich nach Ladegut<br />

und Transportfahrzeug.<br />

Verzurrarten<br />

Schrägzurren<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Diagonalzurren<br />

Niederzurren<br />

Niederzurren:<br />

Bei diesem Verfahren soll die erforderliche Sicherung<br />

alleine durch die Erhöhung der Reibungskraft erreicht<br />

wer den. Hierzu muss die Ladung mit Hilfe von Zurr mitteln<br />

auf die Ladefläche „gepresst“ werden (Kraft schluss).<br />

Entscheidend ist die Vorspannkraft, die z. B. mit einer<br />

Ratsche in einen Zurrgurt eingebracht werden kann, die<br />

Anbringung der Zurrmittel (Zurrwinkel „α“) und die<br />

Reibungsverhältnisse zwischen Ladung und Lade fläche.<br />

Mit herkömmlichen Ratschen kann bereits eine Vor spann -<br />

kraft von etwa 320 daN (≈ kg) auf der Spannmittel seite<br />

erreicht werden. Eine Erhöhung des Reibwertes kann


z. B. durch rutschhemmendes Material (z. B. spezielle<br />

Antirutsch matten) erreicht werden.<br />

Vertikal-/ Zurrwinkel „α“<br />

Die erforderliche Anzahl der Zurrmittel (mindestens zwei)<br />

kann errechnet werden oder ist auf einfache Art und<br />

Weise aus Tabellen bzw. sonstigen Hilfsmitteln abzulesen.<br />

Je kleiner der Zurrwinkel „α“, desto größer muss<br />

die Vorspannkraft sein, um die gleiche Anpresskraft zu<br />

erreichen (Zurrwinkel α < 30° vermeiden!).<br />

19


Beispiele zur Ermittlung der Anzahl der Zurrmittel:<br />

Tabelle 4 a: Anzahl der Zurrmittel mit einer Vorspannkraft von<br />

250 daN auf der Ratschenseite*, Gleit-Reibbeiwert 0,2<br />

(z. B. Holz/Holz oder Metall/Holz)<br />

(* Seite 21)<br />

Tabelle 4 b: Anzahl der Zurrmittel mit einer Vorspannkraft von<br />

250 daN auf der Ratschenseite*, Gleit-Reibbeiwert 0,3<br />

(z. B. Beton/Holz)<br />

20<br />

α<br />

90°<br />

60°<br />

45°<br />

30°<br />

α<br />

90°<br />

60°<br />

45°<br />

30°<br />

Gewicht der Ladung in Kilogramm<br />

250<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

500<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

(* Seite 21)<br />

750<br />

6<br />

7<br />

9<br />

12<br />

1.000<br />

8<br />

10<br />

12<br />

16<br />

Gewicht der Ladung in Kilogramm<br />

250<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

500<br />

3<br />

3<br />

4<br />

5<br />

750<br />

4<br />

4<br />

5<br />

7<br />

1.000<br />

5<br />

6<br />

7<br />

9<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

2.000<br />

16<br />

19<br />

23<br />

32<br />

2.000<br />

9<br />

11<br />

13<br />

18<br />

4.000<br />

32<br />

37<br />

46<br />

64<br />

4.000<br />

18<br />

21<br />

26<br />

36<br />

6.000<br />

48<br />

56<br />

68<br />

96<br />

6.000<br />

27<br />

31<br />

38<br />

54<br />

8.000<br />

64<br />

74<br />

91<br />

1<strong>28</strong><br />

8.000<br />

36<br />

42<br />

51<br />

72<br />

10.000<br />

80<br />

93<br />

114<br />

160<br />

10.000<br />

45<br />

52<br />

63<br />

89


Tabelle 4 c: Anzahl der Zurrmittel mit einer Vorspannkraft von<br />

250 daN auf der Ratschenseite*, Gleit-Reibbeiwert 0,6<br />

(z. B. Einsatz einer Antirutschmatte)<br />

α<br />

90°<br />

60°<br />

45°<br />

30°<br />

Gewicht der Ladung in Kilogramm<br />

250<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

500<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

750<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1.000<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2.000<br />

2<br />

2<br />

3<br />

4<br />

4.000<br />

3<br />

4<br />

4<br />

8<br />

6.000<br />

6<br />

6<br />

8<br />

11<br />

8.000<br />

8<br />

9<br />

11<br />

15<br />

10.000<br />

9<br />

11<br />

13<br />

18<br />

* Erforderliche Vorspannkraft geteilt durch die erreichbare Vorspannkraft<br />

des Zurrmittels in der Umreifung gemäß DIN EN 12195-1: mit<br />

k = 1,5 (k = Beiwert, der den Verlust an Vorspannkraft durch<br />

Reibung zwischen Zurrmittel und Ladung berücksichtigt).<br />

Nicht ganzzahlige Werte wurden grundsätzlich aufgerundet.<br />

Achtung:<br />

Das Niederzurren ist nur bei leichten Ladegütern und<br />

hohen Reibwerten sinnvoll!<br />

21


Aufsteckbares<br />

Vorspannkraftmessgerät<br />

–<br />

Vorspannkraft<br />

leicht ablesbar<br />

22<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Praxisbeispiel:<br />

Eine gummibereifte Maschine mit einer Masse von<br />

m = 1000 kg wird auf einem LKW transportiert. Die Ladefläche<br />

ist ein verschmutzter Stahlboden. Der Gleitreibbeiwert<br />

aus Tabelle 2 für „Gummireifen auf Stahlladefläche<br />

verschmutzt“ beträgt ca. μ = 0,3, der Zurrwinkel α = 60°<br />

und die Vorspannkraft der Ratsche gemäß Kennzeichnungs<br />

etikett S TF = 250 daN (≈ kg). Nach Tabelle 4 b sind<br />

6 Zurrgurte zur Sicherung der Maschine erforderlich.<br />

Wird zusätzlich eine Anti rutsch matte (μ = 0,6) verwendet,<br />

kann nach Tabelle 4 c die Anzahl der erforderlichen<br />

Zurrgurte auf nur 2 reduziert werden.<br />

Die tatsächlich auf ein Zurrmittel aufgebrachte Vorspannkraft<br />

(S TF) kann gemessen und angezeigt werden, z. B. mit<br />

einem Vorspannkraftmessgerät.


Direktzurren:<br />

Dazu werden die Zurrmittel in Befestigungspunkten<br />

direkt am Ladegut und in den Zurrpunkten auf der Ladefläche<br />

befestigt und leicht vorgespannt (Formschluss).<br />

Be<strong>im</strong> Diagonalzurren einer freistehenden Ladung sollten<br />

<strong>im</strong>mer vier Zurrmittel verwendet werden. Die angegebene<br />

Zugkraft „LC“ auf dem Kennzeichnungsetikett des<br />

Zurr mittels ist maßgebend; die Vorspannkraft „S TF“ des<br />

Spannelementes (z. B. Ratsche) sowie die Handkraft „S HF“<br />

haben in diesem Fall keine Bedeutung.<br />

Diese Zurrart ist vor allem anzuwenden bei<br />

Ladegütern, die rollen können<br />

hohem Ladungsschwerpunkt<br />

der <strong>Ladungssicherung</strong> von Erdbaumaschinen usw.<br />

Der Vorteil des Direktzurrens besteht darin, dass erheblich<br />

weniger Zurrmittel notwendig sind als be<strong>im</strong> Niederzurren.<br />

Die Direktzurrarten gliedern sich in<br />

Schrägzurren<br />

Diagonalzurren<br />

23


24<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Bei diesen Zurrarten muss besonders auf den Vertikal-/<br />

Zurrwinkel „α“ bzw. be<strong>im</strong> Diagonalzurren zusätzlich auf<br />

den Horizontalwinkel „β“ geachtet werden, denn je steiler<br />

das Zurrmittel angelegt wird, desto weniger Haltekraft<br />

besitzt es.<br />

Vertikal-/ Zurrwinkel „α“ und Horizontalwinkel „β“<br />

Achtung:<br />

Wenn möglich, sind die Direktzurrarten dem<br />

Niederzurren stets vorzuziehen! Die Zurrpunkte müssen<br />

die erforderliche Haltekraft aufnehmen können.


Beispiele zur Ermittlung der erforderlichen Zurrkraft<br />

je Strang (Zurrmittel) be<strong>im</strong> Diagonalzurren<br />

(Einfach methode – Span nen vom Befestigungspunkt<br />

Ladung zum Zurr punkt Ladefläche):<br />

Tabelle 5: Einfachmethode Diagonalzurren (Spannen vom<br />

Befestigungspunkt Ladung zum Zurrpunkt Ladefläche),<br />

für α = 20° bis 65° und β = 6° bis 55°<br />

Gewicht der 4 Zurrmittel mit einer zulässigen Zurrkraft „LC“<br />

Ladung <strong>im</strong> direkten Strang von mindestens je (daN)<br />

in Kilogramm μ = 0,2 μ = 0,3 μ = 0,6<br />

125 125 125 125<br />

250 250 125 125<br />

500 500 250 250<br />

750 750 500 250<br />

1000 1000 500 250<br />

1500 2000 750 250<br />

1900 2000 1000 250<br />

2000 2000 1000 500<br />

2250 2000 2000 500<br />

2750 2000 2000 500<br />

3250 3000 2000 500<br />

3850 4000 2000 500<br />

4000 4000 2000 750<br />

4500 4000 2500 750<br />

5000 5000 2500 750<br />

5500 5000 3000 750<br />

5800 6400 3000 750<br />

6000 6400 3000 1000<br />

7250 6400 4000 1000<br />

7750 8400 4000 1000<br />

8000 8400 4000 2000<br />

9300 8400 5000 2000<br />

10000 10000 5000 2000<br />

25


26<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Standfestigkeit des Ladeguts<br />

in unverzurrtem Zustand:<br />

Die Standfestigkeit (Kippsicherheit) des Ladeguts hängt von<br />

der jeweiligen Höhe des Lastschwerpunktes in Abhängigkeit<br />

von der Breite bzw. des Durchmessers (Radius) bei runden<br />

Ladegütern ab. Wann ein Ladegut standfest ist, lässt sich wie<br />

folgt kontrollieren:<br />

halbe Breite oder Radius Ladegut<br />

Nach vorne = 0,8<br />

halbe Höhe Ladegut (z. B. Kiste, Fass, etc.) ><br />

halbe Breite oder Radius Ladegut<br />

Zur Seite = 0,7*<br />

halbe Höhe Ladegut (z. B. Kiste, Fass, etc.) ><br />

halbe Breite oder Radius Ladegut<br />

Nach hinten = 0,5<br />

halbe Höhe Ladegut (z. B. Kiste, Fass, etc.) ><br />

* gilt nur bei symmetrischer Schwerpunktlage des Ladeguts<br />

Bezüglich der Berechnung der Standfestigkeit zur Seite ist<br />

nach DIN EN 12195-1 ein sog. Wankfaktor von zusätzlich 0,2 g<br />

zu berücksichtigen (daher „Zur Seite > 0,7“)<br />

Achtung:<br />

Das Ladegut sollte möglichst in dessen Schwerpunkt oder<br />

darüber verzurrt werden. Ist dies nicht möglich, können ggf.<br />

zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sein.


6. Beispiele aus der Praxis<br />

Handwerkzeuge (formschlüssige Sicherung an der Stirnwand);<br />

zusätzlich Heckfenster durch Gitter gesichert<br />

gegen Eindringen der Ladung in die Fahrgastzelle<br />

Diagonalzurren eines Baggers mit Zurrketten<br />

27


<strong>28</strong><br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Diagonalzurren<br />

eines Minibaggers mit<br />

Schwerlastzurrgurten<br />

Vibrationsplatte wird<br />

durch Niederzurren<br />

und Verwen dung einer<br />

Antirutschmatte<br />

gesichert


Minibagger wird mit zwei Gurten durch<br />

sogenanntes Kopflashing ge sichert.<br />

Kant hölzer sorgen für seitlichen Formschluss.<br />

Auf ausreichend d<strong>im</strong>ensionierte<br />

Zurrpunkte und Aufbau ten ist zu achten!<br />

Achtung:<br />

Bei Sicherung selbstfahrender<br />

Ar beits maschinen ist die Feststellbrem<br />

se zu betätigen und ein ggf.<br />

vor han de nes Drehwerk festzustellen.<br />

Achtung:<br />

Die gezeigte Sicherungsmethode durch sog.<br />

„Kopf lashing“ ist nicht uneingeschränkt anwendbar,<br />

da maschi nenspezifisch die mögliche Kippempfindlichkeit<br />

zur Seite zu berücksichtigen ist!<br />

29


30<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Größere Gehölze<br />

durch Niederzurren<br />

mit Ratschen zurrgurten<br />

und nach vorne<br />

zusätzlich formschlüssig<br />

gegen die vordere<br />

Fahrzeugstirnwand<br />

gesichert<br />

Solitärgehölz mit<br />

Groß ballen durch<br />

Niederzurren und<br />

zusätzlich durch<br />

Kopflashing mit<br />

mehreren Ratschenzurrgurten<br />

gesichert


Mögliche Sicherungs methoden von CC-Con tainern<br />

auf Lade flächen (form- und kraft schlüssig)<br />

31


32<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Achtung:<br />

Klemmbalken für verschiedene Bordwanddicken<br />

und mit Haltekräften von bis zu 1000 daN sind<br />

bereits am Markt erhältlich.<br />

Formschlüssige Sicherung von handgeführten Rasenmähern<br />

durch Klemmbalken mit Hakensicherung<br />

Achtung:<br />

Bezüglich der max<strong>im</strong>alen Belastbarkeit des Klemmbalkens<br />

unbedingt Herstellerangaben beachten!<br />

Darauf achten, dass die Klemmverbin dung stets<br />

öl- bzw. fettfrei ist und sich der Gummiüberzug der<br />

Klemmhaken in einwandfreiem Zustand befindet!


Formschlüssige<br />

Sicherung<br />

von Gartengeräten<br />

an der<br />

Stirn wand des<br />

Fahrzeugs<br />

Achtung:<br />

Halterungen für Gartengeräte sicher mit Fahrzeugaufbauten<br />

verbinden! Teile einer sog. Gepäckspinne,<br />

Seile und dgl. hierzu nicht verwenden!<br />

Formschlüssige Sicherung<br />

von Gartengeräten an der<br />

Stirn wand des Fahr zeugs<br />

und Lage rung von Werk zeugen<br />

und Klein ma schi nen in<br />

mit Lade fläche fest verbundener<br />

Transport kiste<br />

33


34<br />

Achtung:<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Der Transport von Flüssigkeiten kann die Fahreigen<br />

schaften negativ beeinflussen.<br />

Wasserfass ist mit Transport fahrzeug fest verbunden<br />

(Schrauben verbindung)


Achtung:<br />

Sicherung von Schüttgütern:<br />

Schüttgüter wie z. B. Sand, Kies, Schotter sind<br />

durch Planen, überhohe Bordwände oder ähnliche<br />

Mittel zu sichern, damit gewährleistet ist, dass<br />

auch nur unwesentliche Teile der Ladung nicht<br />

herabfallen oder herabwehen können.<br />

Planensystem zur Sicherung von Schüttgütern<br />

35


7. Checkliste<br />

zur richtigen <strong>Ladungssicherung</strong><br />

36<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

7.1 Das Transportfahrzeug ist geeignet:<br />

Ja Nein<br />

7.2 Zulässiges Gesamtgewicht bzw. zulässige Achslasten<br />

sind beachtet worden:<br />

Ja Nein<br />

7.3 Die Ladung soll durch Hilfsmittel oder Zurrmittel<br />

gesichert werden:<br />

7.3.1 Hilfsmittel zur formschlüssigen Ladungssiche rung:<br />

Die verwendeten Hilfsmittel zur Ladungs sicherung<br />

haben eine ausreichende Sicherungskraft<br />

Ja Die <strong>Ladungssicherung</strong> ist ausreichend<br />

Nein Reibung mit Antirutschmatten erhöhen<br />

oder stärkere Hilfsmittel (z. B. mehrere<br />

Zurrmittel, Radvorleger, Keile) verwenden<br />

7.3.2 Zurrmittel zum Direktzurren:<br />

Die verwendeten Zurmittel haben eine ausreichende<br />

Zurrkraft (LC). Die Festigkeit der Zurrpunkte ist ausreichend<br />

Ja Die <strong>Ladungssicherung</strong> ist ausreichend<br />

Nein Reibung mit Antirutschmatten erhöhen<br />

oder stärkere Zurrmittel verwenden<br />

(Max<strong>im</strong>ale Belastbarkeit der Zurrpunkte beachten!)


7.3.3 Zurrmittel zum Niederzurren:<br />

Die verwendeten Zurrmittel haben eine ausreichende<br />

Vorspannkraft (S TF)<br />

Ja Die <strong>Ladungssicherung</strong> ist ausreichend<br />

Nein Reibung mit Antirutschmatten erhö-<br />

hen oder mehr Zurrmittel verwenden<br />

7.4 Der Ladungsschwerpunkt ist so niedrig wie möglich<br />

über der Längsmittelachse des Fahrzeuges<br />

platziert:<br />

Ja Nein<br />

7.5 Das Fahr- und Verladepersonal ist unterwiesen:<br />

Ja Nein<br />

7.5.1 Die Fahrgeschwindigkeit und Fahrweise wird dem<br />

Ladegut, den Straßen- und Verkehrsverhältnissen<br />

angepasst:<br />

Ja Nein<br />

7.5.2 Die <strong>Ladungssicherung</strong> wird in regelmäßigen<br />

Intervallen überprüft (ggf. nachspannen!):<br />

Ja Nein<br />

37


<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

8. Dichte häufig transportierter<br />

Güter <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Für die Berechnung der Ladungsmasse muss man<br />

die Dichte des jeweiligen Transportgutes kennen.<br />

Damit lässt sich ausrechnen, welche Masse ein<br />

best<strong>im</strong>mtes Ladevolumen hat oder ermitteln, wie<br />

hoch man ein Transportbehältnis (z. B. Fahrzeugladefläche,<br />

Anhänger) beladen darf, ohne die zulässige<br />

Gesamtmasse (Gesamtmasse = Leermasse +<br />

Ladungsmasse) zu überschreiten. Die folgende<br />

Tabelle zeigt die Werte für die Dichte einiger häufig<br />

transportierter Güter <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong>.<br />

Tabelle 6: Dichte häufig transportierter Güter<br />

38<br />

Erzeugnis/Gut Dichte in kg/m 3 Ladeguteigenschaft<br />

Erde 1800 schüttfähig<br />

Sand ca. 1700 schüttfähig<br />

Basaltsplitt 1500 schüttfähig<br />

Basaltschotter 1550 schüttfähig<br />

Schotter 1700 – 1900 schüttfähig<br />

Kies, nass ca. 2000 schüttfähig<br />

Kies, trocken 1700 schüttfähig<br />

Kalkschotter 1450 schüttfähig<br />

Fortsetzung der Tabelle 6 auf Seite 39


Tabelle 6: Dichte häufig transportierter Güter (Fortsetzung)<br />

Erzeugnis/Gut Dichte in kg/m 3 Ladeguteigenschaft<br />

Kalk, gebrannt 1000 schüttfähig<br />

Zement ca. 1400 schüttfähig<br />

Mineraldünger 800 – 1600 schüttfähig<br />

Restschutt (Gestein) ca. 1500 – 1600 schüttfähig<br />

Hackschnitzel ca. 200 schüttfähig<br />

Ottokraftstoff (Benzin) 720 – 775 fließfähig<br />

Dieselkraftstoff 850 fließfähig<br />

Wasser 1000 fließfähig<br />

Pflanzenschutzmittel 1000 fließfähig<br />

Flüssigdünger 1<strong>28</strong>0 fließfähig<br />

Betonfertigteile (z. B. Bordsteine) ca. 2300 Stückgut<br />

Klinker ca. 1800 Stückgut<br />

Feldsteine ca. 2500 Stückgut<br />

Hausteine ca. 2000 Stückgut<br />

Holz – Festmeter 700 – 1000 Stückgut<br />

Holz – Raummeter 500 – 750 Stückgut<br />

* Zur Beförderung von Kraftstoffen beachten Sie bitte<br />

auch unser Merkheft „Gefahrstoffe sicher transportieren“<br />

(<strong>GBG</strong> 17.2).<br />

39


40<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

9. Übersicht wichtiger Vorschriften<br />

und Regeln zur <strong>Ladungssicherung</strong><br />

Die wichtigsten Vorschriften und Regeln sind nachfolgend<br />

aufgeführt:<br />

UVV VSG 3.1 Technische Arbeitsmittel<br />

BGV D 29 Fahrzeuge<br />

BGI 649 <strong>Ladungssicherung</strong> auf Fahrzeugen<br />

StVO Straßenverkehrs-Ordnung<br />

StVZO Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />

VDI 2700 ff. <strong>Ladungssicherung</strong> auf Straßenfahrzeugen<br />

DIN 75410 Teil 1–3 <strong>Ladungssicherung</strong> auf Straßen-<br />

Fahrzeu gen – Zurrpunkte<br />

DIN EN 12195-1 Berechnung von Zurrkräften<br />

DIN EN 12195-2 Zurrgurte aus Chemiefasern<br />

DIN EN 12195-3 Zurrketten<br />

DIN EN 12195-4 Zurrdrahtseile<br />

DIN EN 12640 Zurrpunkte an Nutzfahrzeugen zur<br />

Güter beförderung<br />

DIN EN 12642 Aufbauten an Nutzfahrzeugen


10. Hersteller- und<br />

Quellenverzeichnis<br />

Bleckmann GmbH<br />

42277 Wuppertal<br />

Tel.: 0202/25053-0<br />

www.bleckmann-gmbh.de<br />

Braun GmbH<br />

92318 Neumarkt-Pölling<br />

Tel.: 09181/2307-0<br />

www.braun-sis.de<br />

Dolezych GmbH & Co. KG<br />

44147 Dortmund<br />

Tel.: 0231/818181<br />

Tel.: 0231/8<strong>28</strong>5-0<br />

www.dolezych.de<br />

RUD-Kettenfabrik Rieger &<br />

Dietz GmbH & Co<br />

734<strong>28</strong> Aalen<br />

Tel.: 07361/5041351<br />

www.rud.de<br />

Sewota<br />

Lifting & Lashing Componets<br />

07922 Tanna<br />

Tel.: 036646//3070<br />

www.sewota.de<br />

SpanSet<br />

52531 Übach-Palenberg<br />

Tel.: 02451/4831-0<br />

www.spanset.de<br />

Thiele GmbH & Co. KG<br />

58640 Iserlohn<br />

Tel.: 02371/947-0<br />

www.thiele.de<br />

Gebrüder Wanner<br />

89231 Neu-Ulm<br />

Tel.: 0731/803-0<br />

www.wanner-ulm.de<br />

Pfeiffer Seil- und<br />

Hebetechnik GmbH<br />

87700 Memmingen<br />

www.pfeiffer.de<br />

Alfred Lampen;<br />

„Ladungsicherung“<br />

Der Leitfaden für die Praxis,<br />

6. Auflage Mai 2007<br />

Verlag Günter Hendrisch<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.hendrisch-verlag.de<br />

Aid-Broschüre<br />

Sicher transportieren in der<br />

Land- und Fortwirtschaft<br />

2. Auflage August 2010<br />

www.aid.de<br />

41


42<br />

Bildnachweis<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />

Einige der in der Broschüre enthaltenen Bilder wurden<br />

von Firmen und Institutionen zur Verfügung gestellt, die<br />

<strong>im</strong> Folgenden aufgeführt sind.<br />

Firma / Institution Seite<br />

Abbildung erstellt mit CD-ROM LVP, 6<br />

Version 2.2 der Berufsgenossenschaft<br />

für Fahrzeughaltungen Hamburg<br />

SpanSet, 52531 Übach-Palenberg 8<br />

Dolezych GmbH & Co. KG, 12<br />

Dortmund (oberes Foto)<br />

Braun GmbH, 92318 Neumarkt-Pölling 19, 24<br />

Polizei Niedersachsen 29


Für Ihre<br />

Notizen...<br />

44


Für Ihre<br />

Notizen...<br />

45


7. Ausgabe, Juni 2012<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Gartenbau</strong>-Berufsgenossenschaft<br />

Dezernat Prävention<br />

Frankfurter Straße 126<br />

D-34121 Kassel<br />

Telefon (05 61) 9 <strong>28</strong>-0<br />

Fax (05 61) 9 <strong>28</strong>-23 04<br />

http://www.gartenbau.lsv.de<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

06/2012 5.000<br />

46

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