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denkanstösse zur überwindung der finanzkrise - Cross-Border ...

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5) Stärkere Nutzung von ÖPP-Modellen für Investitionsvorhaben<br />

In Deutschland ist eine Tendenz dahingehend festzustellen, dass „Public Private<br />

Partnership-Modelle“ – PPP – bzw. „öffentlich-private Partnerschaften“ (ÖPP-<br />

Projekte) in nächster Zeit verstärkt genutzt werden; das gilt auch für den kommunalen<br />

Bereich. ÖPP ist eine neue Beschaffungsvariante des Staates. Ziel ist es,<br />

Haushaltentlastungseffekte durch die Nutzung von Effizienzvorteilen und den<br />

Einsatz privaten Kapitals in Kombination mit Nutzerfinanzierungen zu erreichen.<br />

ÖPP bedeutet demnach, bei öffentlicher Beschaffung konsequent neue Wege einer<br />

effizienteren Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatsektor zu nutzen.<br />

Solche Lösungen bieten sich vor allem an, wenn sie nicht nur Liquiditätsprobleme<br />

lösen, son<strong>der</strong>n auch über die gesamte Laufzeit kostengünstiger und / o<strong>der</strong> effizienter<br />

als staatliche Maßnahmen sind. Dazu ist in jedem Fall ein standardisierter<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleich erfor<strong>der</strong>lich. Dieser Vergleich muss natürlich auch den<br />

Effizienzgewinn entsprechend würdigen, <strong>der</strong> nach Erfahrungen in Großbritannien<br />

zwischen 10 % und 25 % liegt.<br />

ÖPP-Strukturen bieten sich vor allem im öffentlichen Hochbau aller staatlichen<br />

Ebenen an, namentlich bei Objekten <strong>der</strong> Verwaltung (Rathäuser / Finanzämter), <strong>der</strong><br />

Bildung (Schulen / Hochschulen), <strong>der</strong> Gesundheit (Krankenhäuser / Altersheime), <strong>der</strong><br />

Freizeit und Kultur (Sportstätten / Museen) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sicherheit (Polizeigebäude /<br />

Gefängnisse). Im Bereich von Straßeninfrastrukturen spielt ÖPP bereits heute eine<br />

große Rolle.<br />

Die Kommunen sollten in allen geeigneten Fällen prüfen, wie sie die Chancen<br />

eines ÖPP-Modells nutzen können, da diese beträchtlich sein können. Auf den<br />

ersten Blick liegen die Vorteile für die Gemeinde darin, dass z. B. <strong>der</strong> Private eine<br />

Schule baut o<strong>der</strong> saniert und den Betrieb übernimmt, die Kommune aber Eigentümer<br />

bleibt und einen monatlichen Betrag für den Betrieb sowie die Baufinanzierung leistet.<br />

Auf diese Weise bleibt es <strong>der</strong> Gemeinde erspart, die Investitionskosten auf einmal zu<br />

finanzieren. Eine kritische Prüfung <strong>der</strong> wesentlichen Merkmale solcher Modelle lässt<br />

zwar erkennen, dass ÖPP-Projekte nicht automatisch eine Patentlösung für die<br />

kommunalen Finanzprobleme darstellen; denn eine öffentlich-private Kooperation<br />

macht eine Investition nicht vom Grunde her wirtschaftlicher, zumal <strong>der</strong> jeweils<br />

beteiligte Private – im Gegensatz <strong>zur</strong> Kommune – Rendite anstrebt. Die Ausschöpfung<br />

steuerrechtlicher Gegebenheiten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Beson<strong>der</strong>heiten können jedoch zu<br />

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