denkanstösse zur überwindung der finanzkrise - Cross-Border ...
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12) Resümee zu d)<br />
Die intensive Auslotung <strong>der</strong> „Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> kommunalen<br />
Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen“, die sich beispielhaft auf die wichtigsten<br />
Ansatzpunkte erstreckt hat, lässt erkennen, wie mühsam und unerfreulich die Prüfung<br />
und Umsetzung <strong>der</strong> einzelnen Aktivitäten für den jeweiligen Rat wie auch die<br />
Verwaltung ist.<br />
Es ist allzu verständlich, wenn es hierbei zu Frustrationen und u. U. gar zu Lethargie<br />
kommt, und zwar sowohl in <strong>der</strong> Vertretungskörperschaft (Rat, Kreistag) als auch in<br />
den Verwaltungen. Die Sorge, man könne die allzu großen Probleme sowieso<br />
nicht lösen, ist verständlich, darf aber nicht <strong>zur</strong> handlungsbeeinflussenden Maxime<br />
werden.<br />
Bei einer großen Zahl von Städten lässt sich trotz optimistischer Grundannahmen bei<br />
<strong>der</strong> mittelfristigen Finanzplanung auch nicht annähernd absehen, wann überhaupt<br />
wie<strong>der</strong> ein Haushaltsausgleich erreichbar sein könnte, selbst wenn Altverluste nicht<br />
dargestellt werden. Ob und wann ein Abtragen <strong>der</strong> seit Jahren aufgestapelten und<br />
immer weiter übertragenen Altverluste erwartet werden kann, steht dann erst recht in<br />
den Sternen. In Einzelfällen wurde <strong>der</strong> Aufsichtsbehörde sogar eine langfristige<br />
„Finanzplanung“ vorgelegt, mit <strong>der</strong> ein Haushaltsausgleich für den fernen Zeitpunkt<br />
in etwa 20 Jahren aufgezeigt wurde. Die große Mehrzahl <strong>der</strong> betroffenen Kommunen<br />
verzichtet mit Recht auf eine <strong>der</strong>artige abenteuerliche „Prognose-Berechnung“, da<br />
maßgebliche Grundkoordinaten – etwa die steuergesetzlichen und konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen – nach aller bisherigen Erfahrung von niemandem vorausgesagt<br />
werden können.<br />
Viele <strong>der</strong> Kommunen haben längst ihre finanzielle Handlungsfähigkeit eingebüßt,<br />
obwohl sie seit Jahren unter <strong>der</strong> Aufsicht und den Auflagen <strong>der</strong> Kommunalaufsicht<br />
strenge Ausgabendisziplin betrieben haben und vielfältig die Einnahmeseite durch<br />
Veräußerung von Vermögenswerten aufgebessert und auf diese Weise von <strong>der</strong><br />
Substanz gelebt haben.<br />
Bei diesem Befund lässt sich als Zwischenergebnis festhalten, dass die Krise <strong>der</strong><br />
Kommunen in NRW offenbar nicht von vorübergehen<strong>der</strong> Natur ist. Die Erwartung,<br />
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