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Hallo, da bin ich 2/2015

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Malen, hüpfen, sprechen –bereits im Kindergarten werden die Kinder auf die Anforderungen inder Schule vorbereitet.<br />

Foto: dpa<br />

Augen und Ohren offen halten<br />

Vordem Schuleintritt müssen Kinder gut hören und sehen /Auch die psycho-emotionale Entwicklung ist w<strong>ich</strong>tig<br />

Von Meike Kessler<br />

Wer n<strong>ich</strong>t erkennt, was an<br />

der Tafelsteht,der lernt auch<br />

n<strong>ich</strong>ts. Und wer n<strong>ich</strong>t hört,<br />

was der Lehrer sagt, versteht<br />

auch n<strong>ich</strong>ts.Gut,<strong>da</strong>ssdie Kinderärzte<br />

schon weit vor<br />

Schuleintritt <strong>da</strong>s Hör- und<br />

Sehvermögen überprüfen.<br />

on Geburtankontrollie-<br />

die Kinderärzte die<br />

Vren<br />

Ohren und Augen der Kinder.<br />

„Hören und sehen sind<br />

Grundvoraussetzung für<br />

eine gesundeEntwicklung“,<br />

erklärt Dr. Dieter Göhler.<br />

Der Facharzt für Kinder-und<br />

Jugendmedizin ist Mitglied<br />

der Kammerversammlung<br />

der Ärztekammer Westfalen-Lippe.<br />

„Für Schulkinder<br />

ist es besonders w<strong>ich</strong>tig,<br />

<strong>da</strong>ss sie dem Unterr<strong>ich</strong>t folgen<br />

können.“<br />

Bereits bei der VorsorgeuntersuchungU8mit<br />

4Jahren<br />

werden Fertigkeiten abgefragt,<br />

die <strong>da</strong>s Kind<br />

braucht, um in der Schule<br />

zurecht zu kommen. „Diese<br />

Fertigkeiten sollten s<strong>ich</strong> zur<br />

U9 mit fünf Jahren verfestigt<br />

haben“, erklärt der<br />

Facharzt. Heißt: Die Grobmotorik<br />

muss soweit ausgereift<br />

sein, <strong>da</strong>ss ein Kind den<br />

Schulweg schafft und die<br />

Treppe zur Klasse emporsteigen<br />

kann. Die Feinmotorik<br />

istw<strong>ich</strong>tig, <strong>da</strong>mit die Kinder<br />

inder brauchen Zeit mit<br />

KMama und Papa. „Eltern<br />

sollten mit ihren Kindern<br />

sprechen und spielen, s<strong>ich</strong><br />

mit ihnen beschäftigen“,<br />

sagt Dr. Dieter Göhler. Dies<br />

muss n<strong>ich</strong>t immer sein, aber<br />

regelmäßig.<br />

Fernsehen zählt n<strong>ich</strong>t <strong>da</strong>zu.<br />

„Bewegte Bilder faszinieren<br />

alle, aber der Konsum<br />

sollte begrenzt sein“, sagt<br />

den Stift fürs Schreiben halten<br />

können. Während Kinder<br />

bei der U8Farben kennen<br />

sollten, geht es bei der<br />

U9 schon um Sprach- und<br />

Mengenverständnis und<br />

um die kognitiven Fähigkeiten.<br />

Alles kein Problem, sagt<br />

Göhler. „90Prozent der Kinder<br />

entwickeln s<strong>ich</strong> ohne<br />

Problemeund können auch<br />

ohne Schwierigkeiten in die<br />

Göhler. „Rausgehen und<br />

spielen ist die bessere Alternative.“<br />

Wie viel Fernsehen<br />

vertretbar ist, <strong>da</strong>rüber informiert<br />

eine Broschüre der<br />

Bundeszentrale für gesundheitl<strong>ich</strong>e<br />

Aufklärung.<br />

Wern<strong>ich</strong>t nur den Fernseher<br />

anmacht, um die Kinder<br />

zu beschäftigen, sondern sie<br />

in den Alltag integriert,<br />

sorgt auch<strong>da</strong>für,<strong>da</strong>ss sie alle<br />

Schule gehen.“ Es gehe jedoch<strong>da</strong>rum,<br />

mögl<strong>ich</strong>e Defizite<br />

im Vorfeld aufzudecken<br />

und Mithilfevon Ergotherapeuten<br />

und Logopäden zu<br />

beheben, bevor die Kinder<br />

eingeschult werden.<br />

Die psycho-emotionale<br />

Entwicklung des Kindes<br />

wird durch Elterfragebögen<br />

und Fragebögen an die Erzieherinnen<br />

erfasst. Auch<br />

<strong>da</strong>s Verhalten des Kindes in<br />

Eltern sollten ihren Kindern etwas bieten<br />

Fertigkeiten für die Schule<br />

bekommen. S<strong>ich</strong> selber anziehen,<br />

Brote schmieren,<br />

Tisch decken, Wäsche sortieren<br />

– die Liste ist lang.<br />

„Die Kinder sind <strong>da</strong>nn<br />

enorm stolz und freuen<br />

s<strong>ich</strong>.“<br />

www.bzga.de/?id=medien&sid=73&idx=1720<br />

der Untersuchungssituationgibt<br />

Hinweise. Der Grad<br />

der psychischen Reifeist für<br />

<strong>da</strong>s spätere Einleben in der<br />

Schule w<strong>ich</strong>tig, wie der Kinderarzt<br />

erklärt. „Ist ein Kind<br />

in der Grundstimmung<br />

fröhl<strong>ich</strong>, interessiert und<br />

neugierig, können Eltern<br />

<strong>da</strong>vonausgehen, <strong>da</strong>ss es seelischgesund<br />

ist.“ Wenn Kinder<br />

nur schüchtern oder<br />

grenzenlos offen seien, sollten<br />

die Eltern mit dem Kinderarzt<br />

und em Kindergarten<br />

Rücksprache halten.<br />

„Vor allem die Erzieherinnen<br />

beobachten, ob Kinder<br />

soziale Kontakte aufbauen<br />

können.“<br />

Ob Brille, Hörgerät oder<br />

Förderung im psycho-emotionalen<br />

Bere<strong>ich</strong> – die U-<br />

Untersuchungen helfen Defizite<br />

aufzudecken. Darüber<br />

hinaus sollten Eltern ihre<br />

Augen und Ohren offen halten,<br />

was die Entwicklung<br />

ihrer Kinder angehet.

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