Z13/14 Leseprobe :: Gehört er nun zu uns, oder? Was man über den Islam wissen sollte ...
Diese Doppelausgabe des Magazin Z bringt umfassende Hintergrundinformation über den Islam. Angst vor Islamisierung oder deren Ignoranz hat meist mit Informationsmangel zu tun. Mit dieser Ausgabe kann der Mangel behoben werden.
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Historisch<br />
Foto: © PresseMMK Museum für Mod<strong>er</strong>ne K<strong>uns</strong>t Frankfurt, P<strong>er</strong>for<strong>man</strong>ce „Houris“, Majida Khattari 20<strong>14</strong><br />
Keine Jungfrauen im Paradies<br />
Die syro-aramäische Entschlüsselung d<strong>er</strong> dunklen Seiten des Korans<br />
Pet<strong>er</strong> Ischka<br />
Nach traditionell<strong>er</strong> Sicht des <strong>Islam</strong>s<br />
ist d<strong>er</strong> Koran die wortwörtliche Nied<strong>er</strong>schrift<br />
d<strong>er</strong> Offenbarung Allahs<br />
an seinen Gesandten Mohammed<br />
zwischen 610 und 632 n. Chr. Ält<strong>er</strong>e<br />
Textvorstufen w<strong>er</strong><strong>den</strong> nicht in Erwägung gezogen.<br />
Dah<strong>er</strong> sieht die klassische <strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaft keinen<br />
Grund, das heilige Buch des <strong>Islam</strong>s entstehungsgeschichtlich<br />
<strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>suchen. Ähnliches gilt<br />
für die muslimische Lit<strong>er</strong>atur üb<strong>er</strong> Mohammed, die<br />
im neunten und zehnten Jahrhund<strong>er</strong>t, also bis <strong>zu</strong><br />
300 Jahre nach <strong>den</strong> b<strong>er</strong>ichteten Ereignissen, auf<br />
d<strong>er</strong> Basis mündlich<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen entstan<strong>den</strong><br />
ist. Ethnologen sind inzwischen d<strong>er</strong> Auffassung,<br />
dass mündliche Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen spätestens nach<br />
80 Jahren gravi<strong>er</strong>ende Entstellungen aufweisen<br />
können. Die Frühgeschichte des <strong>Islam</strong>s <strong>sollte</strong> dah<strong>er</strong><br />
nicht nur von Arabisten und <strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaftl<strong>er</strong>n<br />
allein <strong>er</strong>forscht w<strong>er</strong><strong>den</strong>; die Komplexität dieses Themas<br />
v<strong>er</strong>langt die Einbeziehung auch von Philologen,<br />
Historik<strong>er</strong>n, Archäologen, Epigrafik<strong>er</strong>n und Wissenschaftl<strong>er</strong>n<br />
weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Disziplinen.<br />
Diese Int<strong>er</strong>disziplinarität findet sich im Saarbrück<strong>er</strong><br />
„Institut <strong>zu</strong>r Erforschung d<strong>er</strong> frühen<br />
<strong>Islam</strong>geschichte und des Koran (Inarah)“. D<strong>er</strong>en<br />
prominentest<strong>er</strong> Mitarbeit<strong>er</strong> ist Christoph Luxenb<strong>er</strong>g,<br />
d<strong>er</strong> durch sein Buch „Die syro-aramäische<br />
Lesart des Koran“ Aufsehen <strong>er</strong>regt. Darin<br />
weist <strong>er</strong> nach, dass <strong>man</strong> von einem Ur-Koran in<br />
syrisch-aramäisch<strong>er</strong> Schrift ausgehen muss. Viele<br />
Medien, wie z. B. Die Zeit, Die Welt, d<strong>er</strong> Spiegel<br />
und die taz haben davon b<strong>er</strong>ichtet.<br />
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