Musikalienshop mit über 370'000 Titeln! - Zürcher Hochschule der ...
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die wolken kratzen<br />
Das Hochhaus ist en vogue wie schon lange nicht<br />
mehr und un<strong>über</strong>sehbarer Ausdruck heutiger Urbanität.<br />
Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt<br />
herausragende Gebäude und Hochhaus-Alltag<br />
aus Zürich, London, New York, Dubai, Hongkong<br />
und Shanghai. Andres Janser *<br />
Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Hochhäuser, die in den Städten dieser<br />
Welt stehen, wurde seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende gebaut. Die<br />
Gründe für den aktuellen Bauboom, <strong>der</strong> auch architektonische<br />
Innovation begünstigt, sind mannigfaltig. In den rasant wachsenden<br />
Grossstädten Asiens hilft das Hochhaus, das Problem<br />
massenhaft fehlen<strong>der</strong> Wohnungen zu lösen. In Europa ist es<br />
eher eine zahlungskräftige Min<strong>der</strong>heit, für die Wohnen an erhöhter<br />
(Aussichts-)Lage zu einem mo<strong>der</strong>nen Lifestyle gehört.<br />
Und immer wie<strong>der</strong> hegen Repräsentanten von Firmen, Städten,<br />
ja ganzer Län<strong>der</strong> den Wunsch nach einer symbolischen<br />
Verkörperung ihrer wirtschaftlichen o<strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />
Stellung – sei es durch extreme Höhe, eine expressive Form<br />
o<strong>der</strong> neuerdings auch durch eine ökologische Konzeption. All<br />
dies führt zu baulicher Verdichtung, wo<strong>mit</strong> bei sorgfältiger<br />
Planung auch ein nachhaltiger Städtebau entsteht.<br />
Zürichs diskrete Urbanität<br />
Jede Stadt hat ihr eigenes Verhältnis zum Hochhaus. An<strong>der</strong>s<br />
als bei manchen grossen Metropolen ist das Stadtbild<br />
von Zürich nicht von Hochhäusern geprägt – und das soll im<br />
Grundsatz so bleiben. Doch wird das Thema auch hier eifrig<br />
verhandelt, und es sind grössere Investitionen in einige solche<br />
Bauprojekte zu verzeichnen. So wird dieses Jahr das <strong>mit</strong><br />
126 Metern zurzeit höchste Gebäude <strong>der</strong> Schweiz, <strong>der</strong> Prime<br />
Tower, fertiggestellt. Und unsere <strong>Zürcher</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>der</strong><br />
kulturanalysen und ver<strong>mit</strong>tlung/ museum/ zett 2–11 35<br />
Prime Tower, im Hintergrund Hardau (links) und Mobimo Tower (rechts).<br />
Gigon/Guyer Architekten. Foto: © Swiss Prime Site AG / Ralph Bensberg 2011<br />
Wettbewerb: Lade bis 30. September 2011 Dein Foto des <strong>Zürcher</strong> Prime<br />
Tower auf die Homepage des Museums, und es wird in <strong>der</strong> Ausstellung<br />
«Hochhaus» gezeigt! Die Jury wählt zudem die drei besten Bil<strong>der</strong> aus – auf die<br />
GewinnerInnen warten tolle Preise! Mehr Infos: www.museum-gestaltung.ch<br />
Künste wird zukünftig durch eine markante Aufstockung ihres<br />
neuen Heims im Toni-Areal in ihrer Sichtbarkeit bestärkt.<br />
Superhohe Bauten <strong>mit</strong> <strong>über</strong> 200 o<strong>der</strong> gar 300 Metern dürfte<br />
es hierzulande hingegen auf viele Jahre hinaus kaum geben.<br />
Das Hochhaus, künstlerisch betrachtet<br />
Das Hochhaus verkörpert vielleicht mehr als je zuvor den<br />
Zeitgeist unserer Epoche. Im Blick zeitgenössischer Künstler<br />
und Künstlerinnen ist dieser mehr als blosser Ausdruck<br />
einer Faszination für gewaltige, von Menschenhand errichtete<br />
Strukturen. Er ist auch eine kritische Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong><br />
einer heroischen Geschichte, in welcher <strong>der</strong> Wolkenkratzer<br />
lange als Inbegriff und Indiz für Fortschritt und Zukunftsoptimismus<br />
galt. So bilden die künstlerischen, vor allem fotografischen<br />
Positionen zum Hochhaus, die in <strong>der</strong> Ausstellung<br />
neben zahlreichen Abbildungen, Plänen und Modellen von<br />
<strong>über</strong> zwei Dutzend Bauten und Projekten zu betrachten sind,<br />
zugleich Kommentare zu einer zusehends globalisierten und<br />
urbanisierten Welt.<br />
* Andres Janser ist Kurator am Museum für Gestaltung Zürich (andres.janser@<br />
zhdk.ch).<br />
Ausstellung «Hochhaus − Wunsch und Wirklichkeit»: 31. August 2011 bis<br />
2. Januar 2012, Museum für Gestaltung Zürich, Halle, Ausstellungsstrasse 60,<br />
Di–So 10–17 h, Mi 10–20 h<br />
Vernissage: 30. August 2011, 19 Uhr<br />
Publikation: Hochhaus – Wunsch und Wirklichkeit (D), High-Rise – Idea and<br />
Reality (E), Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), Hatje Cantz