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Jahresbericht 2011 pdf (5 mb) - EVS Entsorgungsverband Saar

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


2<br />

Inhalt | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1 Grußwort des Vorsitzenden der Verbandsversammlung und des Aufsichtsratsvorsitzenden ... 4<br />

2 Rück- und Ausblick der Geschäftsführung .......................................................................................... 5<br />

3 Der <strong>EVS</strong> ........................................................................................................................................................ 6<br />

Unsere Dienstleistungen .............................................................................................................................. 6<br />

Organisation des <strong>EVS</strong> ................................................................................................................................... 7<br />

Gremienmitgliedschaft <strong>2011</strong> ........................................................................................................................ 8<br />

Gesellschaften und Beteiligungen .............................................................................................................. 11<br />

4 Wirtschaftliche Entwicklung ................................................................................................................ 14<br />

Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2010 ..................................................................................................... 14<br />

Bilanz 2010 ............................................................................................................................................ 14<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen 2010 .................................................................................................. 16<br />

Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> .................................................................................................................................. 17<br />

5 Abfallwirtschaft ....................................................................................................................................... 18<br />

Betrieb der Abfallanlagen ........................................................................................................................... 18<br />

Abfallverwertungsanlage Velsen .......................................................................................................... 18<br />

- Höhere Stromerlöse<br />

Abfallheizkraftwerk Neunkirchen .......................................................................................................... 18<br />

Biologische Verwertungsanlagen Lockweiler und Ormesheim ............................................................. 18<br />

- Vergärungsanlage Lockweiler<br />

- Kompostwerk Ormesheim ................................................................................................................... 19<br />

Sanierung und Rekultivierung von Übergangsdeponien ....................................................................... 19<br />

- Sanierung der Altdeponie Velsen<br />

- Stabilisierung der Übergangsdeponie Schwalbach-Griesborn<br />

- Sanierung der Übergangsdeponie Nalbach ........................................................................................ 20<br />

- Sanierung der Altdeponie <strong>Saar</strong>louis-Lisdorf<br />

Deponiebetrieb und Ökomobil ............................................................................................................... 20<br />

Abfallwirtschaftsbilanz ............................................................................................................................... 22<br />

Angelieferte Mengen <strong>2011</strong> ................................................................................................................... 22<br />

- Bioabfallverwertung<br />

- Sammelmenge bei Elektro-Altgeräten nochmals gestiegen .............................................................. 23<br />

Eigenvermarktung der Haushaltsgroß- und -kleingeräte ...................................................................... 24<br />

Vermarktung von Altpapier .................................................................................................................... 24<br />

Flächendeckende Einführung von <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren .................................................................... 25<br />

Auswirkungen des neuen Gebührensystems ............................................................................................. 26<br />

- Aufkommen an Hausmüll rückläufig<br />

- Kostenlose Sperrmüllanlieferung nimmt zu ........................................................................................ 27<br />

- Bioabfälle<br />

- Entwicklung der Gefäßbestände ......................................................................................................... 28<br />

Vertragscontrolling und Kundenservice beim <strong>EVS</strong> ..................................................................................... 29


6 Abwasserwirtschaft ............................................................................................................................... 30<br />

Planung, Bau und Sanierung von Abwasseranlagen .................................................................................. 30<br />

Gesamtinvestitionen 2012 bis 2017 ...................................................................................................... 31<br />

Abwasseranlagen im Landkreis Merzig-Wadern .................................................................................. 32<br />

Abwasseranlagen im Landkreis Neunkirchen ....................................................................................... 33<br />

Abwasseranlagen im <strong>Saar</strong>pfalz-Kreis ................................................................................................... 34<br />

Abwasseranlagen im Landkreis <strong>Saar</strong>louis ............................................................................................ 35<br />

Abwasseranlagen im Landkreis St. Wendel ......................................................................................... 36<br />

Abwasseranlagen im Regionalverband <strong>Saar</strong>brücken ........................................................................... 37<br />

Betrieb der Abwasseranlagen .................................................................................................................... 38<br />

Bestand der <strong>EVS</strong>-Abwasseranlagen ..................................................................................................... 38<br />

Betriebsdaten <strong>2011</strong> ............................................................................................................................... 39<br />

Kläranlagen erhalten Photovoltaikanlagen ........................................................................................... 40<br />

Einsatz von Enzymen bei der Klärschlammfaulung ............................................................................... 40<br />

Weiterer Ausbau der Prozessleittechnik ............................................................................................... 41<br />

Eine große Herausforderung: Sanierung der Kläranlage Dillingen unter laufendem Betrieb ............... 42<br />

<strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H ........................................................................................................................................... 43<br />

7 Ausschreibungen, Vergaben, Nachtragsmanagement .................................................................... 44<br />

Ausschreibungen und Vergaben ................................................................................................................. 44<br />

- Starker Anstieg der Preise bei Stromlieferungen ............................................................................... 45<br />

- Weiterentwicklung der elektronischen Vergabe ................................................................................ 46<br />

Nachtragsmanagement .............................................................................................................................. 47<br />

8 Qualitätsüberwachung ........................................................................................................................... 48<br />

Leistungsbilanz des <strong>EVS</strong>-Zentrallabors ...................................................................................................... 48<br />

Dichtheitsprüfungen von Teichkläranlagen ................................................................................................ 49<br />

Kundenzuwachs bei Trinkwasseruntersuchungen erwartet ....................................................................... 49<br />

9 Personalwirtschaft ................................................................................................................................. 50<br />

Personalgewinnung .................................................................................................................................... 50<br />

Optimierung und Erweiterung des LOGA-Systems ..................................................................................... 51<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung .................................................................................................................... 52<br />

10 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................................................... 53<br />

<strong>Saar</strong>land picobello Kampagne – Sammelaktion und Kreativwettbewerb ................................................. 53<br />

Kundenumfrage in den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren .......................................................................................... 54<br />

Premiere für neues Theaterstück ................................................................................................................. 55<br />

Neues Unterrichtsmaterial Abwasserreinigung .......................................................................................... 55<br />

Tage der offenen Tür .................................................................................................................................... 56<br />

Projektvorstellungen, Inbetriebnahmen ....................................................................................................... 57<br />

Broschüren zur Abfalltrenung und -vermeidung .......................................................................................... 59<br />

Internet ......................................................................................................................................................... 59<br />

3


4<br />

1 | Grußwort des Vorsitzenden der Verbandsversammlung<br />

und des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Fritz-Hermann Lutz<br />

Vorsitzender der<br />

Verbandsversammlung<br />

Hans-Heinrich Rödle<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> markiert mit der Einführung eines mengenabhängigen<br />

Abfall- Gebührensystems für die Kommunen, in<br />

denen der <strong>EVS</strong> auch Einsammlung und Transport der Abfälle<br />

organisiert, einen Wendepunkt in der saarländischen Abfallwirtschaft.<br />

Das bundes- und landespolitisch vorgegebene Ziel der Systemumstellung<br />

– die deutliche Reduzierung der Restmüllmengen<br />

durch eine verbesserte Abfall- und Wertstofftrennung<br />

– wurde bereits nach kurzer Zeit erreicht. Um mehr als<br />

ein Drittel sind im Schnitt über alle eingebundenen Kommunen<br />

hinweg die Müllmengen in der Grauen Tonnen gesunken.<br />

Damit wurden alle Erwartungen und Prognosen – auch<br />

des begleitenden Institutes INFA – übertroffen.<br />

Wir sind froh, dass durch diese immense Mengenreduzierung<br />

schon Ende <strong>2011</strong> die Strategie des Verbandes aufgegangen<br />

ist und zur Behandlung des gesamten saarländischen Restmülls<br />

in Kürze nur noch die <strong>EVS</strong>-eigene Abfallverwertungsanlage<br />

in Velsen benötigt wird.<br />

Ab 2017 – nach dem Auslaufen der Verträge mit EON Energy<br />

from Waste <strong>Saar</strong>brücken für das Abfallheizkraftwerk Neunkirchen<br />

– wird sich diese Entwicklung besonders deutlich<br />

niederschlagen, denn dann sind Kostenentlastungen in Millionenhöhe<br />

zu erwarten.<br />

Immerhin betragen die Verbrennungspreise in Velsen gerade<br />

einmal knapp die Hälfte dessen, was für eine Behandlung<br />

der Abfälle im Abfallheizkraftwerk Neunkirchen bislang fällig<br />

war. Insgesamt sind das gute Aussichten für die Stabilisierung<br />

des <strong>EVS</strong>-Gebührenhaushaltes – insbesondere vor<br />

dem Hintergrund, dass die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

ggf. zusätzliche finanzielle Belastungen für<br />

den Verband mit sich bringen könnte.<br />

Eine Erfolgsstory sind schon von Beginn an die <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten drei neue Zentren in<br />

St. Ingbert, Ho<strong>mb</strong>urg und Wadern in Betrieb genommen<br />

werden. Einen sy<strong>mb</strong>olischen „1. Spatenstich“ gab es für drei<br />

weitere <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren. Dass die Bürgerinnen und<br />

Bürger dieses Angebot schätzen und gerne nutzen, belegt<br />

neben den hohen Besucherzahlen eine Kundenbefragung in<br />

<strong>2011</strong>.<br />

Im Bereich der Abwasserwirtschaft steht nach Abschluss aller<br />

Kläranlagen-Neubauten im Jahr <strong>2011</strong> die Instandhaltung<br />

bzw. Optimierung bestehender Abwasseranlagen an sich<br />

verschärfende wasserrechtliche Anforderungen im Mittelpunkt.<br />

Hier zeigt sich eine der großen Stärken des Verbandes,<br />

dem es durch eine Bündelung der Kompetenzen in den<br />

Bereichen Planung und Betrieb von Abwasseranlagen gelingt,<br />

eine langfristige Sanierungsstrategie zu verfolgen. Zugleich<br />

können auch komplexe Projekte so umgesetzt werden,<br />

dass die Qualität der Abwasserreinigung auch während der<br />

Sanierung aufrechterhalten werden kann. Ein Beispiel für<br />

ein solches Großprojekt ist die Kläranlage Dillingen, deren<br />

Sanierung in <strong>2011</strong> einen großen Schritt vorangekommen ist.<br />

Zukunftsgerichtet sind auch die Bemühungen des Verbandes,<br />

die Energiekosten – einen der großen Kostenfaktoren<br />

in der Abwasserreinigung – durch eine gezielte Senkung des<br />

Verbrauches und die Nutzung alternativer Energiequellen<br />

konsequent zu senken.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> zeichnete sich wieder durch eine intensive<br />

Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

aus – mit dem Ziel, die Mitglieder der <strong>EVS</strong>-Verbandsversammlung<br />

umfassend zu allen wesentlichen Themen und Entwicklungen<br />

zu informieren und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlagen<br />

zu liefern.<br />

Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen in den <strong>EVS</strong>-<br />

Gremien, der Geschäftsführung, aber auch den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern unseres Verbandes für ihre loyale<br />

und engagierte Arbeit.


Karl Heinz Ecker<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Geschäftsführer<br />

Auch wenn der Bereich der Abwasserreinigung mit einem<br />

Volumen von rd. 152 Millionen Euro jährlich das der Abfallwirtschaft<br />

bei weitem übertrifft, war das Jahr <strong>2011</strong> in der<br />

externen Wahrnehmung ein „Abfalljahr“. Dass das Netz der<br />

140 kommunalen Kläranlagen nun komplett und eine umfassende<br />

Sanierungsstrategie in Umsetzung ist und die <strong>EVS</strong>-<br />

Abwasserreinigung insgesamt 1a dasteht, wurde von der<br />

breiten Öffentlichkeit leider wenig zur Kenntnis genommen.<br />

Während so in Sachen Abwasserreinigung sehr viele komplexe<br />

Projekte mit großer professioneller Routine auf den<br />

Weg gebracht werden konnten, war in der Tat <strong>2011</strong> für<br />

die <strong>EVS</strong>-Abfallwirtschaft ein Jahr deutlicher Weichenstellungen.<br />

Der erfolgreiche erste Lauf des neuen Gebührensystems mit<br />

immensen Mengenreduzierungen brachte den Beweis, dass<br />

die <strong>Saar</strong>länderinnen und <strong>Saar</strong>länder bereit sind, sich auf<br />

eine umfassende Abfall- und Wertstofftrennung einzulassen<br />

und so dazu beizutragen, die eigenen Kosten zu reduzieren<br />

und den Gesamthaushalt zu entlasten.<br />

Insgesamt hat der <strong>EVS</strong> mit dem Systemwechsel ein nachhaltiges<br />

Projekt umgesetzt, das sich schon heute insbesondere<br />

im Hinblick auf eine Unabhängigkeit von externen Anlagen<br />

zur Behandlung des saarländischen Restmülls als sehr wertvoll<br />

erweist.<br />

Ein wichtiger praktischer Motivationsfaktor für die Wertstofftrennung<br />

ist dabei das zwischenzeitlich dicht gestrickte<br />

und bestens angenommene Netz an <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren.<br />

2 | Rück- und Ausblick der Geschäftsführung 5<br />

Kampagnen wie saarland picobello, seit <strong>2011</strong> erstmals komplett<br />

unter Federführung des <strong>EVS</strong>, tun in diesem Zusammenhang<br />

sicher ein Weiteres zur Akzeptanz.<br />

Konsequent und richtig war auch der Entschluss, die Bioabfall-Vergärungsanlage<br />

in Lockweiler nicht weiterzuführen.<br />

Die Anlage, die von einer Tierkörper-Beseitigungsanlage<br />

zur Vergärungsanlage für Bioabfälle umgerüstet worden<br />

war, konnte betriebswirtschaftlich und technisch nie wirklich<br />

überzeugen. Letzteres führte dann auch zur Schließung<br />

der Anlage, die Ende <strong>2011</strong> schließlich zu einem guten Preis<br />

verkauft wurde. Die Mitarbeiter der Anlage konnten beim<br />

Verband Aufgaben übernehmen, die bislang an externe Unternehmen<br />

vergeben wurden. Diese Lösung rechnet sich für<br />

den <strong>EVS</strong> und verhinderte insbesondere, dass die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihre Beschäftigung verloren.<br />

Wirtschaftlich bedeutet der Wegfall der Anlage in Lockweiler<br />

eine deutliche Entlastung, denn nun können die Bioabfall-Mengen<br />

dem Wettbewerb übergeben werden, was das<br />

eindeutig Beste für die Gebührenzahler ist.<br />

Entlastend wirkt sich auch die in <strong>2011</strong> geschlossene Kooperation<br />

mit dem lothringischen Abfallverband Sydeme aus,<br />

der mit der Anlieferung von Restmüll die Kosten für das<br />

AHKW Neunkirchen senken hilft. Gleichzeitig bietet die Zusammenarbeit<br />

die Möglichkeit, grenznah und wirtschaftlich<br />

einen Teil des saarländischen Bioabfalls zur Verwertung zu<br />

geben.<br />

So wurden insgesamt alle sich bietenden Möglichkeiten,<br />

Ausgabe- wie Einnahmeseite positiv zu beeinflussen, genutzt,<br />

um den Gebührenhaushalt fit für die Zukunft zu machen.<br />

Wir danken den Mitgliedern des <strong>EVS</strong>-Aufsichtsrates und der<br />

Verbandsversammlung, die in konstruktiver und vertrauensvoller<br />

Zusammenarbeit all diese wichtigen Schritte möglich<br />

gemacht haben. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sagen wir ein herzliches Dankeschön für ein erfolgreiches,<br />

aber sicher nicht immer einfaches Jahr <strong>2011</strong>!


6 3 | Der <strong>EVS</strong><br />

Unsere Dienstleistungen<br />

Der <strong>Entsorgungsverband</strong> <strong>Saar</strong> ist als Zweckverband der saarländischen<br />

Städte und Gemeinden kompetenter Dienstleister<br />

für die überörtliche Abfallentsorgung und Abwasserreinigung.<br />

Die Einsammlung und den Transport der Hausabfälle<br />

organisiert der Verband ebenfalls – mit Ausnahme einiger<br />

Kommunen, die dies in Eigenregie übernommen haben.<br />

Das Aufgabenspektrum im Bereich der Abfallentsorgung<br />

umfasst die Entwicklung bedarfsgerechter Entsorgungs-,<br />

Verwertungs- und Gebührenkonzepte, die Entsorgung des<br />

Restmülls in modernen Abfallverbrennungsanlagen, die Verwertung<br />

von Bioabfällen, den Aufbau eines Netzes von <strong>EVS</strong><br />

Wertstoff-Zentren und die Organisation von Abfalleinsammlung<br />

und -transport (Restmüll, Bioabfall, Sperrmüll, Altpapier<br />

und Problemstoffe). Darüber hinaus bietet der <strong>EVS</strong> eine<br />

umfassende Information und Beratung der Kunden durch den<br />

<strong>EVS</strong> Kunden-Service und im Rahmen von Veranstaltungen.<br />

Daneben zeichnet der Verband verantwortlich für den Betrieb<br />

und die Instandhaltung der <strong>EVS</strong>-eigenen Abfallverwertungsanlage<br />

in Velsen und den Betrieb, die Instandhaltung<br />

und Rekultivierung der Deponien in Illingen, Fitten und Ormesheim<br />

sowie die Nachsorge für mehr als 30 stillgelegte<br />

Deponien.<br />

Die Leistungen des <strong>EVS</strong> im Bereich der Abwasserreinigung<br />

erstrecken sich von Planung, Bau und Instandhaltung bis<br />

zum Betrieb aller kommunalen Kläranlagen sowie der dazugehörigen<br />

Hauptsammler, Pumpwerke und Regenwasserbehandlungsanlagen.<br />

Mit dem Betrieb von 140 modernen Kläranlagen ist der <strong>EVS</strong><br />

Garant für eine professionelle zeitgemäße Abwasserreinigung.<br />

Die in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gestiegene<br />

Gewässerqualität zahlreicher Bäche und Flüsse zeigt<br />

nachhaltig, dass die Arbeit des Verbandes für praktizierten<br />

Umweltschutz steht.<br />

Auch in Zukunft wird der <strong>EVS</strong> alles daran setzen, unter Abwägung<br />

technischer, ökonomischer und ökologischer Aspekte<br />

und Anforderungen den größtmöglichen Nutzen für<br />

Mensch und Umwelt zu erzielen.


S1<br />

Vertreter der Geschäftsführung,<br />

Sonderaufgaben, Tochtergesellschaften<br />

Klaus-Peter Truxa<br />

Betrieb<br />

Jörg Altmeyer<br />

B1<br />

Zentrales<br />

Betriebsmanagement<br />

Jörg Altmeyer<br />

B2<br />

Betriebsbereich 2<br />

Hubertus Maurer<br />

B3<br />

Betriebsbereich 3<br />

Uwe Woll<br />

B4<br />

Betriebsbereich 4<br />

Werner Daub<br />

B5<br />

Betriebl./wissenschaftliche<br />

Anlagenplanung<br />

Ralf Hasselbach<br />

Organisation des <strong>EVS</strong><br />

Abwasserwirtschaft<br />

G<br />

Grundlagen<br />

Jörg Altmeyer<br />

Gerhard Pansa<br />

S2<br />

Referentin der<br />

Geschäftsführung<br />

Katja Planz<br />

Technik<br />

Gerhard Pansa<br />

T1<br />

Zentrales Technisches<br />

Management<br />

Gerhard Pansa<br />

T2<br />

Planung und Ausführung<br />

Bertram Leblang<br />

T3<br />

Planung und Ausführung<br />

Andreas Schumacher<br />

Geschäftsführer<br />

Karl Heinz Ecker, Dr. Heribert Gisch<br />

Abfallwirtschaft<br />

Jürgen Philippi<br />

A1<br />

Projekte und Stoffströme<br />

Ralph Kien<br />

A2<br />

Vertragscontrolling und<br />

Kundenservice<br />

Monika Bitz<br />

A3<br />

Abfall-<br />

Anlagenmanagement<br />

NN<br />

S3<br />

Kommunikation<br />

Marianne Lehmann<br />

Qualitätsüberwachung<br />

Annedore Li<strong>mb</strong>ach<br />

Q1<br />

Chemisches Labor<br />

Dr. Christophe Blay<br />

Q2<br />

Eigenkontrolle<br />

Grundlagenermittlung<br />

Carsten Langer<br />

Q3<br />

Biologie<br />

Annedore Li<strong>mb</strong>ach<br />

Stabsstellen<br />

S4<br />

Rechnungsprüfungsamt<br />

Hans-Jakob Becker<br />

Dienstleistungen<br />

D1<br />

Recht, Liegenschaften,<br />

Ausschreibung/Vergabe/<br />

Einkauf<br />

Ellen Straßberger<br />

D2<br />

Personalwesen<br />

EDV, Zentrale Dienste<br />

D3<br />

Finanz- und<br />

Rechnungswesen,<br />

Controlling<br />

Dr. P.-Gerhard Maurer<br />

7<br />

S5<br />

Gremien- und<br />

Gesellschaftsbetreuung<br />

Elke Welter<br />

Beauftragte /<br />

Fachkräfte für<br />

Arbeitssicherheit<br />

Matthias Seimetz<br />

Brandschutz für<br />

Bereich Abfall<br />

Michael Herrgen<br />

Brandschutz für<br />

Bereich Abwasser<br />

Stefan Decker<br />

Abfall<br />

Nicole Seltz<br />

Gefahrengut<br />

Norbert Hahn<br />

Gewässerschutz<br />

Annedore Li<strong>mb</strong>ach<br />

Qualitätsmanagement für<br />

GB Qualitätsüberwachung<br />

Günter Scherer<br />

Frauen<br />

Petra Schweitzer<br />

Behinderte<br />

NN


8<br />

3 | DER <strong>EVS</strong><br />

Gremienmitgliedschaft <strong>2011</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Karl Heinz Ecker<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Verbandsversammlung<br />

Vorsitzender<br />

BM Fritz-Hermann Lutz Eppelborn<br />

BM Erhard Seger Beckingen<br />

BM Heinz Müller (bis 31.07.11) Bexbach<br />

BM Thomas Leis (ab 01.08.11) Bexbach<br />

BM’in Annelie Faber-Wegener Blieskastel<br />

BM Stefan Louis Bous<br />

BM Franz-Josef Berg Dillingen<br />

BM Thomas Hartz Ensdorf<br />

BM Wolfgang Alles Freisen<br />

BM Rolf Schultheis Friedrichsthal<br />

BM Alexander Rubeck Gersheim<br />

BM Peter Duchene (bis 31.03.11) Großrosseln<br />

BM Jörg Dreistadt (ab 01.04.11) Großrosseln<br />

BM Thomas Redelberger Heusweiler<br />

OB Karlheinz Schöner Ho<strong>mb</strong>urg<br />

BM Dr. Armin König Illingen<br />

BM Frank John Kirkel<br />

BM Stephan Strichertz Kleinblittersdorf<br />

BM Arno Schmidt Lebach<br />

BM Lothar Christ Losheim am See<br />

BM Herbert Keßler Mandelbachtal<br />

BM Werner Laub Marpingen<br />

BM Walter Dietz Merchweiler<br />

OB Dr. Alfons Lauer Merzig<br />

BM Carsten Wiemann Mettlach<br />

BM Patrik Lauer Nalbach<br />

BM Theo Staub Na<strong>mb</strong>orn<br />

OB Jürgen Fried Neunkirchen<br />

BM Andreas Veit Nohfelden<br />

BM Hans-Uwe Schneider (bis 30.09.11) Nonnweiler<br />

BM Dr. Franz Josef Barth (ab 01.10.11) Nonnweiler<br />

BM Stephan Rausch Oberthal<br />

BM Hans-Heinrich Rödle Ottweiler<br />

BM Bruno Schmitt Perl<br />

BM Martin Speicher Püttlingen<br />

BM’in Karin Lawall Quierschied<br />

BM Martin Silvanus Rehlingen-Siersburg<br />

BM Klaus Häusle Riegelsberg<br />

BG Kajo Breuer <strong>Saar</strong>brücken<br />

OB Roland Henz <strong>Saar</strong>louis<br />

BM Michael Philippi <strong>Saar</strong>wellingen<br />

BM Markus Fuchs Schiffweiler<br />

BM Armin Emanuel Schmelz<br />

BM Hans-Joachim Neumeyer Schwalbach<br />

BM Reiner Pirrung Spiesen-Elversberg<br />

OB Georg Jung St. Ingbert<br />

BM Klaus Bouillion St. Wendel<br />

BM Michael Adam Sulzbach<br />

BM Hermann Josef Schmidt Tholey<br />

BM Thomas Burg (bis 09.03.11) Überherrn<br />

BG Guido Guldner (vom 10.03.11 bis 15.09.11 ) Überherrn<br />

BM Bernd Gillo (ab 16.09.11) Überherrn<br />

OB Klaus Lorig Völklingen<br />

BM Fredi Dewald Wadern<br />

BM Harald Braun Wadgassen<br />

BM Günter Zahn Wallerfangen<br />

BM Werner Hero Weiskirchen<br />

BG = Beigeordneter<br />

BM (’in) = Bürgermeister(in)<br />

OB = Oberbürgermeister


Gremienmitgliedschaft <strong>2011</strong><br />

Aufsichtsrat <strong>EVS</strong><br />

Vorsitzender<br />

BM Hans-Heinrich Rödle<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

BM Werner Hero<br />

Stim<strong>mb</strong>erechtigte Mitglieder<br />

BG Kajo Breuer<br />

OB a. D. Friedrich Decker<br />

OB Dr. Alfons Lauer<br />

Dr. Joachim Meier<br />

Volker Giersch<br />

Hans-Hermann Michaelis<br />

BM Hermann Josef Schmidt<br />

BM Fritz-Hermann Lutz<br />

BM Armin Emanuel<br />

Nichtstim<strong>mb</strong>erechtigte Mitglieder<br />

Dr. Klaus Gärtner<br />

Klaus-Dieter Woll<br />

Beirat <strong>EVS</strong><br />

Vorsitzender<br />

Dr. Klaus Gärtner IHK<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Aribert von Pock <strong>Saar</strong>wald-Verein e.V.<br />

Klaus-Dieter Woll Arbeitskammer<br />

Dr. Klaus-Peter Brück Landwirtschaftskammer<br />

Michael Keßler NABU<br />

Stefan Kunz VEW <strong>Saar</strong> e.V.<br />

Johannes Lauer <strong>EVS</strong><br />

Thomas Quirin SSGT<br />

Achim Schwarz KBI<br />

Hans-Werner Strauß SSGT<br />

Hans-Ulrich Thalhofer HWK<br />

Aufsichtsrat <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H<br />

Vorsitzender<br />

BM Fritz-Hermann Lutz<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

BM Hans-Heinrich Rödle<br />

BG Kajo Breuer<br />

OB Dr. Alfons Lauer<br />

Dr. Joachim Meier<br />

BM Armin Emanuel<br />

Volker Giersch<br />

Hans-Hermann Michaelis<br />

BM Hermann Josef Schmidt<br />

Gesellschaftervertreter<br />

BM Werner Hero<br />

OB a. D. Friedrich Decker<br />

Aufsichtsrat <strong>EVS</strong> GAV <strong>mb</strong>H<br />

Vorsitzender<br />

BM Hermann Josef Schmidt<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

OB Dr. Alfons Lauer<br />

BG Kajo Breuer<br />

Hans-Hermann Michaelis<br />

BM Armin Emanuel<br />

Volker Giersch<br />

BM Fritz-Hermann Lutz<br />

Dr. Joachim Meier<br />

BM Hans-Heinrich Rödle<br />

Gesellschaftervertreter<br />

BM Werner Hero<br />

OB a. D. Friedrich Decker<br />

9


10 3 | DER <strong>EVS</strong><br />

Gremienmitgliedschaft <strong>2011</strong><br />

Aufsichtsrat <strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H<br />

Vorsitzender<br />

Hans-Hermann Michaelis<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Dr. Joachim Meier<br />

BM Kajo Breuer<br />

OB Dr. Alfons Lauer<br />

BM Armin Emanuel<br />

Volker Giersch<br />

BM Fritz-Hermann Lutz<br />

BM Hans-Heinrich Rödle<br />

BM Hermann Josef Schmidt<br />

Gesellschaftervertreter<br />

BM Werner Hero<br />

OB a. D. Friedrich Decker<br />

Aufsichtsrat Bio<strong>Saar</strong> G<strong>mb</strong>H<br />

Vorsitzender<br />

BM Armin Emanuel<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

BM Hermann Josef Schmidt<br />

Karl Heinz Ecker<br />

BM Fritz-Hermann Lutz<br />

BM Hans-Heinrich Rödle<br />

BM Fredi Dewald<br />

BM Werner Hero<br />

Gesellschaftervertreter<br />

Karl Heinz Ecker<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Aufsichtsrat AVA Velsen G<strong>mb</strong>H<br />

Vorsitzender<br />

Karl Heinz Ecker <strong>EVS</strong><br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Carsten Stäblein EEW<br />

Jochen Dahm <strong>EVS</strong><br />

OB a. D. Friedrich Decker <strong>EVS</strong><br />

Reinhard Kohl EEW<br />

Wolfgang Melon EEW<br />

Hans-Hermann Michaelis <strong>EVS</strong><br />

BM Hans-Heinrich Rödle <strong>EVS</strong><br />

Dr. Jörg Zunft EEW<br />

Gesellschaftervertreter<br />

Karl Heinz Ecker <strong>EVS</strong><br />

Dr. Heribert Gisch <strong>EVS</strong><br />

Reinhard Kohl EEW<br />

Wolfgang Melon EEW


Gesellschaften und Beteiligungen<br />

<strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Abfallwirtschaft <strong>mb</strong>H<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Gründung der Gesellschaft<br />

1995<br />

Stammkapital<br />

515.000 Euro<br />

Aufgabe<br />

Entsorgung der im <strong>Saar</strong>land anfallenden<br />

Abfälle aus Privathaushalten<br />

<strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Service im Abwasserbereich <strong>mb</strong>H<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Gründung der Gesellschaft<br />

1999<br />

Stammkapital<br />

50.000 Euro<br />

Aufgabe<br />

Beratung und Erbringung von Dienstleistungen<br />

(Planung und Bau von Kläranlagen, Laborleistungen usw.)<br />

außerhalb des öffentlich-rechtlichen Bereiches<br />

<strong>EVS</strong> GAV <strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Abfallverwertungsanlagen <strong>mb</strong>H<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Gründung der Gesellschaft<br />

1995<br />

Stammkapital<br />

5.115.000 Euro<br />

Aufgabe<br />

Vermietung der Abfallverwertungsanlage Velsen<br />

(AVA Velsen); Bau und Betrieb von Einrichtungen,<br />

die der Nutzung der AVA Velsen dienen<br />

11


12 3 | DER <strong>EVS</strong><br />

Gesellschaften und Beteiligungen<br />

AVA Velsen G<strong>mb</strong>H<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Berthold Vogel<br />

Klaus-Peter Truxa<br />

Gründung der Gesellschaft<br />

1996<br />

Stammkapital<br />

5.115.000 Euro<br />

Aufgabe<br />

Betrieb der AVA Velsen<br />

Bio<strong>Saar</strong> G<strong>mb</strong>H<br />

Gesellschaft zur Behandlung biologischer Abfälle <strong>mb</strong>H<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Heribert Gisch<br />

Gründung der Gesellschaft<br />

1996<br />

Stammkapital<br />

51.129 Euro<br />

Aufgabe<br />

Bau und Betrieb von Anlagen zur Behandlung und<br />

Verwertung von Bioabfällen


100 % 100 %<br />

100 %<br />

<strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Abfallwirtschaft <strong>mb</strong>H<br />

100 %<br />

Bio<strong>Saar</strong> G<strong>mb</strong>H<br />

Gesellschaft zur Behandlung biologischer Abfälle <strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> GAV <strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Abfallverwertungsanlagen <strong>mb</strong>H<br />

51 %<br />

AVA Velsen <strong>mb</strong>H<br />

49 %<br />

EEW <strong>Saar</strong>brücken<br />

<strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H<br />

<strong>EVS</strong> Gesellschaft für Service im Abwasserbereich <strong>mb</strong>H<br />

13


14 4 | Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2010<br />

Bilanz 2010<br />

31.12.10 31.12.09<br />

AKTIVA T € T €<br />

A. Anlagevermögen 1.515.948 1.465.203<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4.901 3.857<br />

II. Sachanlagen 1.447.236 1.360.163<br />

1. Grundstücke und Bauten 368.516 354.043<br />

2. Hauptsammler und Leitungssystem 793.707 778.242<br />

3. Anlagen, maschinelle Anlagen und Maschinen 87.130 85.339<br />

4. Andere Anlagen, Betriebsausstattung 5.218 4.781<br />

5. Anzahlungen und Anlagen im Bau 222.665 137.759<br />

III. Finanzanlagen 149.865 101.183<br />

B. Umlaufvermögen 44.237 26.056<br />

I. Vorräte 1.289 1.491<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 35.510 14.607<br />

1. Forderungen 33.890 13.116<br />

2. Sonstiges Vermögen 1.620 1.491<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 7.437 9.958<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.011 213<br />

D. Nicht gedeckter Fehlbetrag 12.276 18.121<br />

SUMME AKTIVA 1.574.472 1.509.593


31.12.10 31.12.09<br />

PASSIVA T € T €<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Allgemeine Rücklage 365 3.576<br />

II. Gewinn/ Verlust<br />

1. Verlust Vorjahr/ Aufgelaufene Verluste Vorjahre - 21.697 - 22.852<br />

2. Ausgleich aus Rücklagen 3.211 4.418<br />

3. Jahresgewinn 7.151<br />

4. Jahresverlust - 3.263<br />

- 10.970 - 18.121<br />

5. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 12.276 18.121<br />

1.306 0<br />

B. Empfangene Ertragszuschüsse 133.707 143.106<br />

C. Rückstellungen 14.982 13.635<br />

D. Verbindlichkeiten 1.421.665 1.351.389<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 2.812 1.463<br />

SUMME PASSIVA 1.574.472 1.509.593<br />

Die Entwicklung der Vermögenslage des <strong>EVS</strong> in 2010 ist<br />

durch die im Berichtsjahr und in den Vorjahren durchgeführten<br />

Investitionen sowie deren Finanzierung bestimmt. Die<br />

Bilanzsumme des <strong>EVS</strong> und seiner Gesellschaften hat sich in<br />

2010 im Vergleich zum Vorjahr um 65 Mio. Euro vergrößert.<br />

Auf Grund der positiven Jahresergebnisse im Abfallbereich<br />

(941 Tausend Euro) und im Abwasserbereich (6.210 Tausend<br />

Euro) konnte der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag<br />

beim <strong>EVS</strong> von 18.121 Tausend Euro Ende 2009 auf<br />

12.276 Tausend Euro reduziert werden. Dieser Fehlbetrag<br />

soll im Abwasserbereich entsprechend des laufenden 5-jäh-<br />

rigen Finanzplans durch Beitragserhöhungen von 4 Prozent in<br />

<strong>2011</strong> sowie jeweils 3 Prozent in 2012 und 2013 ausgeglichen<br />

werden. Inwieweit eine Erhöhung in 2013 noch notwendig<br />

sein wird, ist bei der Verabschiedung des Wirtschaftsplans<br />

2013 zu entscheiden.<br />

Während der Abfallbereich noch ein Eigenkapital von rund<br />

1.306 Tausend Euro ausweist, ergibt sich im Abwasserbereich<br />

ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von<br />

12.276 Tausend Euro.<br />

15


16 4 | Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen 2010<br />

<strong>EVS</strong>-Abfallwirtschaft<br />

<strong>EVS</strong>-Abwasserwirtschaft<br />

2010 2009<br />

T € T €<br />

1. Umsatzerlöse 81.051 78.937<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 1.030 638<br />

Ergebnis (1 – 2) 82.080 79.575<br />

3. Materialaufwand und bezogene Leistungen - 65.921 - 71.455<br />

4. Personalaufwand - 4.553 - 4.155<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen - 684 - 254<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 3.732 - 2.697<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 28 24<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 3.855 - 3.345<br />

Ergebnis (3 – 8) - 78.717 - 81.882<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.363 - 2.306<br />

10. Außerordentliche Erträge und Aufwendungen -250<br />

11. Steuern vom Einkommen und Ertrag - 327 1<br />

12. Sonstige Steuern - 1.845 - 906<br />

Jahresgewinn/ Jahresverlust 941 - 3.211<br />

2010 2009<br />

T € T €<br />

1. Umsatzerlöse 136.049 129.017<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 4.907 6.678<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 14.180 13.938<br />

Ergebnis (1 – 3) 155.137 149.633<br />

4. Materialaufwand und bezogene Leistungen - 14.183 - 11.765<br />

5. Personalaufwand - 19.456 - 20.375<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen - 45.628 - 44.246<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 25.767 - 26.767<br />

8. Erträge aus Beteiligungen 388 410<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16 26<br />

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 44.027 - 46.957<br />

Ergebnis (4 – 10) - 148.657 -149.674<br />

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 6.479 - 39<br />

12. Außerordentliche Aufwendungen - 252<br />

13. Sonstige Steuern - 18 - 13<br />

Jahresgewinn/ Jahresverlust 6.210 - 52


Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong><br />

Abfallwirtschaft<br />

Das Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> ist unter dem Gesichtspunkt der<br />

erzielten Abfallmengenreduzierung durch die Einführung<br />

des Ident- und Wiegesystems ein voller Erfolg, jedoch mit<br />

wirtschaftlichen Mindereinnahmen verbunden. So liegt das<br />

hochgerechnete Jahresergebnis der Abfallwirtschaft mit einem<br />

Minus von rund 2,8 Mio. Euro etwa 6,1 Mio. Euro unter<br />

Plan. Der Hauptgrund dafür sind Einnahmeausfälle bei den<br />

Gebühren in Höhe von rund 9,1 Mio. Euro.<br />

Die deutlich veränderte Einnahmesituation war nicht vorhersehbar<br />

und ist durch folgende Faktoren bestimmt: Zum einen<br />

wurde aufgrund eines entsprechenden Urteils des <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Oberverwaltungsgerichtes in <strong>Saar</strong>louis gegen den<br />

Entsorgungszweckverband Völklingen auch im <strong>EVS</strong>-Gebührensystem<br />

die Anzahl der Mindestleerungen reduziert (von<br />

10 auf 4), was die Gebühreneinnahmen um rund 2,3 Mio.<br />

Euro reduzierte. Denn alle, die weniger als 10 Leerungen in<br />

Anspruch genommen hatten, wurden gegenüber dem Vorauszahlungsbescheid<br />

zusätzlich entlastet. Darüber hinaus<br />

wurden gegenüber den in den Berechnungen zugrunde gelegten<br />

15 Durchschnittsleerungen pro Jahr im Schnitt lediglich<br />

knapp 13 Leerungen in Anspruch genommen. Insgesamt<br />

lagen die Mindereinnahmen beim Rest- und Sperrmüll bei<br />

- 4,7 Mio. Euro<br />

Um Anreize für eine stärkere Nutzung zu schaffen, deckte die<br />

Gebühr für die Biotonne bereits im alten Gebührensystem lediglich<br />

die Hälfte der Kosten. Das wurde auch der Planung<br />

für <strong>2011</strong> zugrunde gelegt. Die Annahme, dass die Biotonne<br />

insbesondere mit Einführung des neuen Gebührensystems<br />

deutlich stärker genutzt wird, hat sich jedoch nicht bestätigt.<br />

Auch diese Tatsache reduziert die Gebühreneinnahmen<br />

deutlich (rd. - 4,4 Mio. Euro), d.h. insgesamt waren - 9,1 Mio.<br />

Euro Mindereinnahmen auf der Gebührenseite.<br />

Das hochgerechnete Jahresergebnis <strong>2011</strong> der ABW G<strong>mb</strong>H<br />

weist beim Entsorgungsentgelt gegenüber der Abfallwirtschaft<br />

einen Überschuss in Höhe von rd. 1,5 Mio. Euro aus.<br />

Positive Abweichungen vom Plan sind zu verzeichnen beim<br />

Betrieb der Deponien und Kompostanlagen, beim Einsammeln<br />

und Transportieren, bei Energie und Betriebsstoffen,<br />

bei den Zinsen und dem Verkauf der Bio<strong>Saar</strong>. Durch die hohe<br />

Akzeptanz der <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren insbesondere für die<br />

Sperrmüllanlieferung sind die Einnahmen beim Sperrmüll<br />

(individuelle Abholtermine) um 0,7 Mio. Euro gegenüber Plan<br />

gesunken.<br />

Die positiven Abweichungen vom Plan beim ABW G<strong>mb</strong>H–<br />

Leistungsentgelt, bei der Papiervermarktung, bei den Zuschüssen<br />

zu den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren und bei den Zinsen<br />

in Höhe von insgesamt rd. 6,8 Mio. Euro reichen aber nicht<br />

aus, um die negativen Abweichungen auszugleichen.<br />

Abwasserwirtschaft<br />

Das hochgerechnete Jahresergebnis <strong>2011</strong> der Abwasserwirtschaft<br />

entspricht mit einem Plus von rd. 4,5 Mio. Euro<br />

genau den Erwartungen. Zwar treten sowohl positive als<br />

auch negative Abweichungen von den Planzahlen auf, diese<br />

werden sich aber gegenseitig aufheben. Die Entwicklung der<br />

Eigenmittel wird weiterhin positiv sein und auf ein Minus<br />

von rund 8 Mio. Euro Ende <strong>2011</strong> sinken. Bei weiterer positiver<br />

Entwicklung in der Abwasserwirtschaft wird dieser<br />

Fehlbetrag in den Jahren 2012 und 2013 ausgeglichen.<br />

Gravierende Veränderungen in eine positive oder negative<br />

Richtung sind bei der Hochrechnung des Jahresergebnisses<br />

für die Abwasserwirtschaft zurzeit nicht erkennbar. Entscheidend<br />

werden jedoch die echten Kosten für die Abwasserabgabe<br />

und die aktivierten Eigenleistungen sein. Pensionsrückstellungen<br />

aber auch die endgültigen Energieabrechnungen<br />

können das Ergebnis ebenfalls noch beeinflussen.<br />

17


18<br />

5 | Abfallwirtschaft<br />

Betrieb der Abfallanlagen<br />

Abfallverwertungsanlage Velsen<br />

Im Jahr 2010 wurden in der AVA Velsen rund 222.000 Tonnen<br />

Abfälle – 16.000 Tonnen weniger als geplant – thermisch<br />

verwertet. Die Gründe für die verringerte Anlieferung liegen<br />

in verlängerten Revisionszeiten der Anlage, zusätzlichen<br />

Reparaturen durch verschleißbedingte Schäden und einem<br />

Rückgang der Anlieferungen im Januar und Februar. Durch<br />

einen störungsfreien Betrieb in den letzten beiden Monaten<br />

des Jahres mit einem sehr hohen Durchsatz konnten diese<br />

Ausfälle jedoch zum Teil kompensiert werden.<br />

Höhere Stromerlöse<br />

Der Anstieg der Strompreise an der Stro<strong>mb</strong>örse in Leipzig<br />

wirkte sich positiv auf die Einspeisevergütung aus. So fielen<br />

die erzielten Stromerlöse um rund 80.000 Euro höher aus als<br />

erwartet.<br />

Das insgesamt positive Jahresergebnis der AVA Velsen<br />

konnte daneben hauptsächlich durch Einsparungen bei den<br />

Betriebsmitteln und -stoffen sowie den allgemeinen Planungskosten<br />

erreicht werden.<br />

Im Deze<strong>mb</strong>er 2010 begannen die Arbeiten für ein umfangreiches<br />

Projekt zur Vorbereitung der AVA Velsen auf zukünftige<br />

Anforderungen. Ziel des Projektes ist es, die AVA bei<br />

gleichem Erscheinungsbild bis 2016 bzw. 2017 auf technisch<br />

neuen Stand zu bringen, um eine hohe Verfügbarkeit<br />

der Anlage zu gewährleisten, wenn der Entsorgungsvertrag<br />

mit dem AHKW Neunkirchen Ende 2016 endet. Das Maßnahmenpaket<br />

beinhaltet die Erfassung des technischen Zustands<br />

der Anlage, die Sanierung bzw. den Austausch veralteter<br />

Anlagenteile, Anpassungen an den Stand der Technik<br />

und weitere Optimierungen.<br />

Abfallheizkraftwerk Neunkirchen<br />

Im Abfallheizkraftwerk Neunkirchen, das von der E.ON Energy<br />

from Waste <strong>Saar</strong>brücken G<strong>mb</strong>H betrieben wird, wurden<br />

im Auftrag des <strong>EVS</strong> im Jahr <strong>2011</strong> rund 124.000 Tonnen Abfall<br />

behandelt.<br />

Biologische Verwertungsanlagen Lockweiler<br />

und Ormesheim<br />

Vergärungsanlage Lockweiler<br />

Die Vergärungsanlage in Lockweiler wurde bereits im Mai<br />

2010 wegen technischer Probleme stillgelegt. Die Behälter<br />

und die Kläranlage wurden entleert und die Anlage<br />

insgesamt in einen verkaufsfähigen Zustand versetzt. Zum


31. 12. <strong>2011</strong> wurden die Bioabfallvergärungsanlage und das<br />

Gelände verkauft.<br />

Kompostwerk Ormesheim<br />

Zur Entflechtung der Privatanlieferungen vom Anlagenbetrieb<br />

wurde ein Grünschnittannahmeplatz gebaut, der an das<br />

benachbarte <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentrum angekoppelt ist. Wie in<br />

den Vorjahren wurden die dem Kompostwerk angedienten<br />

Bioabfälle größtenteils zur Verwertung in außersaarländische<br />

Anlagen umgeschlagen, lediglich rund 6.120 Tonnen<br />

wurden vor Ort verarbeitet. Bei der Bundesgütegemeinschaft<br />

Kompost wurde das Gütesiegel beantragt. Der im Kompostwerk<br />

Ormesheim produzierte Kompost erfüllte durchweg<br />

die Qualitätsanforderungen der Bundesgütegemeinschaft.<br />

Sanierung und Rekultivierung von Deponien<br />

Zur Sanierung und Rekultivierung ihrer Alt- und Zentraldeponien,<br />

aber auch zu deren gesetzlich vorgegebener Nachsorge<br />

hat die <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H zum 31. 12. <strong>2011</strong> Rekultivierungsrückstellungen<br />

in Höhe von rund 28 Millionen Euro gebildet.<br />

Sanierung der Altdeponie Velsen<br />

Die Bauarbeiten zur Sanierung der Altdeponie Velsen sind<br />

im Jahr <strong>2011</strong> zügig vorangeschritten. Die Profilierung des<br />

Deponiekörpers konnte weitgehend abgeschlossen werden.<br />

Für die Ausgleichsschicht und die aufliegende Gasdränschicht<br />

werden in Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt-<br />

und Arbeitsschutz Deponieersatzbaustoffe verwendet,<br />

deren Eignung von der behördlich beauftragten Fremdprüfung<br />

kontinuierlich überwacht wird.<br />

Das Sanierungsprojekt ist mit einer Auftragssumme von 6,98<br />

Millionen Euro aktuell eines der größten des <strong>EVS</strong>. Auf einer<br />

Fläche von rund 11,5 ha wird zur Oberflächenabdichtung der<br />

Deponie eine Kunststoff dichtungsbahn aufgebracht.<br />

Stabilisierung der Übergangsdeponie<br />

Schwalbach-Griesborn<br />

Nach dreimonatigem Probelauf konnten im Juli <strong>2011</strong> die<br />

technischen Anlagen zur in situ Stabilisierung der Übergangsdeponie<br />

Schwalbach-Griesborn in Betrieb genommen<br />

werden. Das innovative Verfahren, bei dem Umgebungsluft<br />

mit geringen Überdrücken über Belüftungsbrunnen in den<br />

Deponiekörper eingebracht wird, wird eingesetzt, um den<br />

Abbau von organischen Bestandteilen der abgelagerten Abfälle<br />

zu beschleunigen. Die dabei entstehende Abluft wird<br />

kontrolliert erfasst und über Biofilter behandelt. Die Anlage<br />

läuft störungsfrei. Die bisherigen durch Fernüberwachung<br />

dokumentierten Ergebnisse übertreffen die Erwartungen.<br />

19


20 5 | Abfallwirtschaft<br />

Lageplan Deponie Nahlbach<br />

Sanierung der Übergangsdeponie Nalbach<br />

Die bereits genehmigten Maßnahmen zur Sanierung der<br />

Übergangsdeponie Nalbach verzögern sich weiterhin durch<br />

offene Grundstücksfragen.<br />

Sanierung der Altdeponie <strong>Saar</strong>louis-Lisdorf<br />

Die Planungen für den Aufbau einer aktiven Entgasung der<br />

Altdeponie <strong>Saar</strong>louis-Lisdorf – dem letzten Maßnahmen-Paket<br />

zum Abschluss des Sanierungsprojekts – konnten abgeschlossen<br />

werden. Das auf der Deponie anfallende Deponiegas<br />

soll in einer Hochtemperaturfackel schadlos verbrannt<br />

werden.<br />

Deponiebetrieb und Ökomobil<br />

Deponiebetrieb<br />

Die Arbeiten im Bereich der Zentraldeponien Merzig-Fitten<br />

und Mandelbachtal-Ormesheim waren auch im Jahr <strong>2011</strong><br />

auf eine Sanierung im Bestand ausgerichtet. Insbesondere<br />

in Ormesheim standen umfangreiche Maßnahmen zur Er-<br />

tüchtigung der Sickerwasser- und Gaserfassungs systeme<br />

an. Mitte Oktober <strong>2011</strong> konnte nach Baufreigabe durch das<br />

Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit der Sanierung<br />

der bis zu 11 Meter tiefen Schächte S 1 bis S 3 begonnen<br />

werden. Darüber hinaus wurde dort eine neue Hochtemperaturfackel<br />

zur schadlosen Verbrennung des anfallenden<br />

Deponiegases in Betrieb genommen. Die hochmoderne,<br />

auf Schwachgasbehandlung ausgelegte Anlage erfüllt alle<br />

immissions schutzrechtlichen Auflagen, die nach dem Genehmigungsbescheid<br />

vom 22. Februar <strong>2011</strong> einzuhalten sind.<br />

Die <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H beabsichtigt, die Zentraldeponie Illingen<br />

stillzulegen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz<br />

hat mit Bescheid vom 27. Juni <strong>2011</strong> angeordnet, dass<br />

noch nicht verfüllte Deponieabschnitte gemäß Planfeststellungsbeschluss<br />

zu profilieren sind. Dabei sind möglichst inerte<br />

Massenabfälle zu verwenden. Die <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H hat<br />

zur Erfüllung dieser Aufgabe entsprechende Entsorgungsver-<br />

träge geschlossen. Die Planungen zu einer grundlegenden<br />

Erneuerung des Gasfassungs- und -ver wertungs systems<br />

bleiben hiervon unberührt.


Nach den im Juni <strong>2011</strong> erstellten Deponiefortschrittsberichten<br />

betrug das Restvolumen der Zentraldeponie Ormesheim<br />

zu diesem Zeitpunkt 324.544 m³, das der Zentraldeponie<br />

Merzig-Fitten 361.506 m³.<br />

Obwohl eine Ablagerung von Siedlungsabfällen auf Deponien<br />

nicht mehr möglich ist, bietet die <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H Kleinanlieferern<br />

auch weiterhin die Möglichkeit, ihre Abfälle an<br />

allen Deponiestandorten in Container zu füllen, deren Inhalt<br />

dann zur thermischen Behandlung verbracht wird.<br />

Ökomobil<br />

Ein weiteres kundenorientiertes Angebot stellt wie bisher<br />

das Ökomobil dar. Die damit in allen verbandsangehörigen<br />

Orts- und Stadtteilen eingesammelten Sonderabfall kleinmengen<br />

aus Haushalten werden zum Zwischenlager Illingen<br />

verbracht, wo sie sortiert und zum Transport bereitgestellt<br />

werden.<br />

Zwischenlager Illingen<br />

Entsorgte Mengen <strong>2011</strong><br />

Dispersionsfarbe 13,86 Tonnen<br />

Altmedikamente 4,25 Tonnen<br />

Autobatterien 10,76 Tonnen<br />

Chemiekalien 0,53 Tonnen<br />

Spraydosen 4,11 Tonnen<br />

Säuren 1,77 Tonnen<br />

Pestizide 1,52 Tonnen<br />

Ölverunreinigte Betriebsmittel 2,26 Tonnen<br />

Lösemittel 43,92 Tonnen<br />

Laugen 2,15 Tonnen<br />

Lacke, Farben 34,12 Tonnen<br />

Altöl 18,23 Tonnen<br />

Gesamt <strong>2011</strong> 137,48 Tonnen<br />

21


22 5 | Abfallwirtschaft<br />

Abfallwirtschaftsbilanz<br />

Abfallmengenentwicklung<br />

Jahr Hausmüll Sortierreste Sperrmüll Gewerbeabfälle<br />

Angelieferte Mengen <strong>2011</strong><br />

Die Entwicklung der Abfallmengen in <strong>2011</strong> zeigt, dass das<br />

wesentliche Ziel der Einführung eines mengenabhängigen<br />

Gebührensystems voll erreicht werden konnte: Die Hausmüllmengen<br />

reduzierten sich um rund 47.000 Tonnen (!) gegenüber<br />

dem Vorjahr. Auch die Sperrmüllmengen sanken von<br />

32.578 Tonnen (2010) auf 22.366 Tonnen (<strong>2011</strong>).<br />

Weiterhin rückläufig ist die Mengenentwicklung bei den<br />

hausmüllähnlichen Gewerbe- und insbesondere den Krankenhausabfällen.<br />

Um die Kapazitäten der beiden saarländischen Verbrennungsanlagen<br />

auszulasten und damit Kosten für die Gebührenzahler<br />

zu sparen, wurden insgesamt 109.349 Tonnen<br />

Abfälle über vertragliche Vereinbarungen mit Dritten in den<br />

Anlagen verwertet und beseitigt. Zusätzlich wurden über die<br />

Kooperation mit dem benachbarten französischen Zweckverband<br />

Sydeme 6.211 Tonnen Restabfälle aus dem elsässischen<br />

und lothringischen Raum angeliefert.<br />

Schlämme Erde/<br />

Bauschutt<br />

Gesamt<br />

2003 227.713 18.817 37.970 45.582 2.314 2.678 354.953<br />

2004 233.087 18.212 34.901 52.254 3.169 2.292 335.074<br />

2005 230.470 10.831 35.703 74.912 2.776 2.612 343.915<br />

2006 222.180 8.506 32.128 76.622 881 638 357.304<br />

2007 220.847 4.671 28.202 51.533 483 – 340.955<br />

2008 216.722 3.546 29.606 48.335 272 – 305.736<br />

2009 214.281 2.367 27.015 42.941 142 – 286.745<br />

2010 206.185 802 32.578 46.173 125 – 285.863<br />

<strong>2011</strong> 159.105 470 22.366 44.177 108 – 226.226<br />

Aufgrund der mit Umstellung des Gebührensystems jetzt<br />

bereits erzielten drastischen Reduzierung der Hausmüllmengen,<br />

werden ab dem Jahr 2017, wenn die Verträge mit<br />

dem AHKW Neunkirchen ausgelaufen sind, die Kapazitäten<br />

der AVA Velsen allein ausreichen, um alle im Verbandsgebiet<br />

anfallenden Restabfälle zu verarbeiten. Der <strong>EVS</strong> wird<br />

dann nicht mehr auf vertragliche Drittmengen angewiesen<br />

sein.<br />

Bioabfallverwertung<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden mit 54.250 Tonnen 7 Prozent mehr<br />

Bioabfälle als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre<br />

eingesammelt. 46.650 Tonnen Bioabfall wurden zur weiteren<br />

Verarbeitung an zertifizierte Verwertungsanlagen außerhalb<br />

des <strong>Saar</strong>landes gegeben, was nach einer europaweiten<br />

Ausschreibung die kostengünstigste Lösung darstellte. Rund<br />

6.120 Tonnen Bioabfall konnten im Kompostwerk Ormesheim<br />

verarbeitet werden.


Gewerbeabfälle (<strong>EVS</strong> Pflicht-Abfälle) <strong>2011</strong> (in Mg) 2010 (in Mg)<br />

Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 1.227 1.053<br />

Hausmüllähnliche Gewerbabfälle 17.859 17.755<br />

Hausmüllähnliche Gewerbabfälle Sortieranlagen 19 85<br />

Privatanlieferungen 4.665 4.889<br />

Krankenhausabfälle 2.430 3.284<br />

Marktabfälle 43 6<br />

Sieb und Rechenrückstände 2.771 2.647<br />

Straßenkehricht 254 207<br />

Sonst. Gewerbe 792 731<br />

Deponie / Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 14.018 14.805<br />

Deponie / Sandfang 0 0<br />

Deponie / Sieb- u. Rechenrückstände 0 0<br />

Deponie / Straßenkehricht 0 0<br />

Deponie / Sonst. Gewerbe 99 710<br />

Summe 44.177 46.173<br />

Stoffströme <strong>2011</strong> (in Mg) 2010 (in Mg)<br />

Gesamt-Abfallaufkommen 226.226 285.863<br />

Gewerbeabfälle auf Deponie - 14.118 - 15.515<br />

Input Zwischenlager - 15.665 - 22.770<br />

Input Umladestation - 2.060 - 2.026<br />

Räumung Zwischenlager 34.088 10.369<br />

Quertransporte Umschlaglager 2.094 1.972<br />

Drittmengen 115.560 53.324<br />

Input Müllverbrennungsanlagen 346.127 311.216<br />

AHKW Neunkirchen 124.320 82.543<br />

AVA Velsen 221.807 228.673<br />

Summe 346.127 311.216<br />

Sammelmenge bei Elektro-Altgeräten<br />

nochmals gesteigert<br />

Bei den Elektro-Altgeräten konnte das positive Niveau des<br />

Vorjahres nicht nur stabil gehalten, sondern sogar nochmals<br />

verbessert werden. Die Sammelmenge ist um 266 Tonnen<br />

von 6.474 Tonnen (2010) auf 6.740 Tonnen (<strong>2011</strong>) gestiegen.<br />

Mit einer Sammelquote von umgerechnet 9,68 kg pro Ein-<br />

wohner werden die Vorgaben der Europäischen Union, die<br />

4 kg pro Einwohner im Jahr vorschreiben, von den <strong>Saar</strong>länderinnen<br />

und <strong>Saar</strong>ländern bei weitem überschritten und ein<br />

deutliches Zeichen für den schonenden Umgang mit Ressourcen<br />

gesetzt. Insbesondere zeigt sich hier aber auch die<br />

hohe Akzeptanz der <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren.<br />

23


24<br />

5 | Abfallwirtschaft<br />

Eigenvermarktung der Haushaltsgroß-<br />

und -kleingeräte<br />

Wie in den Vorjahren wurden Haushaltsgroß- und -kleingeräte<br />

auch in <strong>2011</strong> vom <strong>EVS</strong> selbst vermarktet. Durch öffentliche<br />

Ausschreibungen konnten für beide Sammelgruppen<br />

nochmals deutliche Erlössteigerungen erzielt werden. Diese<br />

positive Entwicklung wurde dadurch unterstützt, dass in beiden<br />

Gerätegruppen höhere Sammelmengen erzielt wurden:<br />

So konnte die Gesamtmenge der Haushaltgroßgeräte auf<br />

953 Tonnen (Vorjahr 945 Tonnen) und der Haushaltskleingeräte<br />

auf 1.008 Tonnen (Vorjahr 708 Tonnen) gesteigert werden.<br />

Vermarktung von Altpapier<br />

Das bereits recht gute Erlösniveau aus dem Jahr 2010 konnte<br />

im Jahr <strong>2011</strong> durch europaweite Ausschreibungen nochmals<br />

deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig erhöhte sich<br />

<strong>2011</strong> die Sammelmenge an Altpapier für die Verwertung um<br />

5,4 Prozent.


Flächendeckende Einrichtung von<br />

<strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren<br />

Nachdem im Jahr 2009 die endgültige Festlegung und die<br />

Vorplanung der Standorte erfolgte, wurden im Jahr 2010<br />

die Wertstoff-Zentren in Ormesheim, Ottweiler, Blieskastel<br />

und Nohfelden in Betrieb genommen. Parallel erfolgte<br />

die Vorplanung für den Um- bzw. Neubau der bestehenden<br />

Wertstoff-Zentren in Ensdorf, Köllertal, Losheim, <strong>Saar</strong>louis<br />

und Sulzbach.<br />

Mit einer Vielzahl weiterer Kommunen wurden darüber hinaus<br />

bereits entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarungen<br />

abgeschlossen.<br />

Mit Gültigkeit ab 1.1.<strong>2011</strong> wurde in 2010 für alle <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren<br />

eine einheitliche Entgeltordnung beschlossen.<br />

Danach muss von den derzeit insgesamt 27 Fraktionen lediglich<br />

für Altreifen, Baumischabfälle und Altholz sowie für<br />

Bauschutt und Grünschnitt (letztere in kommunaler Zuständigkeit)<br />

ein Entgelt gezahlt werden. Die Festlegung der Entgelte<br />

erfolgt nach einem Volumenmaßstab.<br />

Herkunft Menge <strong>2011</strong><br />

(in MG)<br />

Wertstoff-Zentrum Blieskastel 907,94<br />

Wertstoff-Zentrum Dillingen 249,56<br />

Wertstoff-Zentrum<br />

Ensdorf/ Schwalbach/ Bous<br />

768,24<br />

Werstoff-Zentrum Ho<strong>mb</strong>urg 1.283,41<br />

Wertstoff-Zentrum Illingen 653,06<br />

Wertstoff-Zentrum Köllertal 330,11<br />

Wertstoff-Zentrum Losheim 587,65<br />

Wertstoff-Zentrum Neunkirchen 1.904,19<br />

Wertstoff-Zentrum Nohfelden 940,06<br />

Wertstoff-Zentrum Ormesheim 616,09<br />

Wertstoff-Zentrum Ottweiler 717,39<br />

Wertstoffannahmestelle<br />

Rehlingen-Siersburg<br />

393,85<br />

Wertstoff-Zentrum <strong>Saar</strong>louis 525,93<br />

Wertstoff-Zentrum <strong>Saar</strong>wellingen 645,82<br />

Wertstoff-Zentrum St. Ingbert 314,53<br />

Wertstoff-Zentrum Sulzbach 1.066,24<br />

Wertstoff-Zentrum Haborn-Dautweiler 523,32<br />

Wertstoff-Zentrum Wadern 281,94<br />

Summe Sperrmüll über<br />

<strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren<br />

12.709,33<br />

25


26 5 | Abfallwirtschaft<br />

Auswirkungen des neuen Gebührensystems<br />

Aufkommen an Hausmüll rückläufig<br />

Mit Einführung des neuen Gebührensystems ist in den Gemeinden,<br />

die sich für das Leerungs- bzw. Verwiegesystem<br />

entschieden haben, die Hausmüllmenge gegenüber 2010 um<br />

23 % gesunken. Bei den 120-Liter-Restmüll-Gefäßen gab es<br />

durchschnittlich 13, bei den 240-Liter-Restmüll-Gefäßen 17<br />

und bei den Biotonnen ebenfalls 17 Leerungen. Aufgrund<br />

eines Grundsatzurteils des OVG wurde die Mindestleerungszahl<br />

rückwirkend von 10 auf 4 Leerungen herabgesetzt. Das<br />

wird voraussichtlich dazu führen, dass die Anzahl der durchschnittlichen<br />

Leerungen künftig eher niedrig ausfallen wird.<br />

In den Kommunen, in denen die Abfälle verwogen werden<br />

(St. Ingbert und Losheim) sind die Hausmüllmengen um 44 %<br />

zurückgegangen.<br />

Hausmüll pro Kopf<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

202<br />

92<br />

Losheim<br />

2010<br />

101<br />

103<br />

Eppelborn*<br />

Hausmüll je Einwohner in KG im Vergleich 2010 zu <strong>2011</strong><br />

199<br />

108<br />

Merzig*<br />

<strong>2011</strong><br />

111<br />

112<br />

St. Wendel*<br />

120<br />

121<br />

Lebach*<br />

214<br />

129<br />

St. Ingbert<br />

202<br />

Gebietslose<br />

Das durchschnittliche Jahresgewicht lag bei den 120-Liter-<br />

Restmüll-Gefäßen bei 173 kg, bei den 240-Liter-Restmüll-<br />

Gefäßen bei 470 kg und bei den Biotonnen bei 292 kg.<br />

Anmerkungen<br />

* Kommunen, die die örtliche Abfallentsorgung selbst übernommen haben nach § 3 (1) <strong>EVS</strong>G<br />

** 40 <strong>EVS</strong>-Kommunen, die in 5 Abfuhrgebieten (=Gebietslose) zusammengefasst wurden. In einem Los sind mehrere Gemeinden zusammengefasst,<br />

deren Abfälle (Restmüll und Bioabfall) gemeinschaftlich von einem Unternehmen abgefahren werden.<br />

Die Darstellung der Gebietslose wird auf Grund von Verschiebungen innerhalb der Lose ab dem 1. Juli 2010 aufgegeben.<br />

156<br />

206<br />

171<br />

<strong>Saar</strong>louis<br />

Ø <strong>EVS</strong><br />

156,76 kg/ E (<strong>2011</strong>)<br />

205,80 kg/ E (2010)<br />

174<br />

172<br />

Völklingen*<br />

227<br />

175<br />

<strong>Saar</strong>brücken*<br />

210<br />

175<br />

Ho<strong>mb</strong>urg<br />

Ø §3-Kommunen<br />

156,88 kg/ E (<strong>2011</strong>)<br />

194,31 kg/ E (2010)<br />

241<br />

187<br />

Neunkirchen<br />

204<br />

202<br />

Mettlach*


Öffentliche Abfuhr<br />

8 %<br />

Kostenlose Sperrmüllanlieferung nimmt zu<br />

Seit dem 01. 01. <strong>2011</strong> erfolgt die öffentliche Sperrmüllabfuhr<br />

kostenpflichtig auf Abruf. Die Bürger können jedoch in den<br />

<strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren bis zu 2 Kubikmeter Sperrmüll kostenfrei<br />

entsorgen. Diese Neuregelung führte im Jahr <strong>2011</strong> zu<br />

einer deutlichen Verlagerung von der öffentlichen Abfuhr hin<br />

zur Selbstanlieferung des Sperrmülls an den <strong>EVS</strong> Wertstoff-<br />

Zentren.<br />

43 Prozent des Sperrmülls (2010 waren es 92 Prozent) wurden<br />

im Rahmen individueller Abholtermine eingesammelt<br />

und 57 Prozent von den Bürgerinnen und Bürgern selbst in<br />

den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren angeliefert (2010 waren es nur<br />

8 Prozent).<br />

Spermüllanlieferung in den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

92 %<br />

43 %<br />

57 %<br />

Selbstanlieferung<br />

durch Bürger<br />

Das Sperrmüllaufkommen insgesamt ist im Jahr <strong>2011</strong> im<br />

Vergleich zum Jahr 2010 um 31 Prozent zurückgegangen.<br />

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Sperrmüllmenge<br />

2010 besonders hoch war, weil viele Bürgerinnen und<br />

Bürger noch die Möglichkeit der kostenlosen Sperrmüllabfuhr<br />

nutzen wollten. Vergleicht man das Jahr <strong>2011</strong> mit dem<br />

Jahr 2009 hat sich das Sperrmüllaufkommen nur um 3,7 Prozent<br />

reduziert.<br />

Bioabfälle<br />

Das Bioabfallaufkommen ist in den Kommunen mit Leerungssystem<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen. In<br />

den Kommunen, in denen die Abfälle verwogen werden (Losheim<br />

und St. Ingbert), wurden 14 Prozent weniger Bioabfälle<br />

eingesammelt.<br />

27


28 5 | Abfallwirtschaft<br />

Entwicklung der Gefäßbestände<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2011</strong> wurden mehrere Tausend 240-Liter-Gefäße<br />

abgemeldet und gegen 120-Liter-Gefäße oder<br />

770-Liter-Container ausgetauscht. Weitgehend konstant<br />

blieb der Gefäßbestand beim Bioabfall mit einem Plus von<br />

0,4 Prozent.<br />

+60<br />

+50<br />

+40<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

+/- 0<br />

-10<br />

-20<br />

Gefäßänderungen in % vom 31. 12. 2010 bis zum 31. 12. <strong>2011</strong><br />

in den <strong>EVS</strong>-Kommunen (Leerungs- und Verwiegesystem)<br />

+0,3<br />

120 L<br />

Mülltonne<br />

-13,2<br />

240 L<br />

Mülltonne<br />

+52,6<br />

Entwicklung der Behälter 31. 12. <strong>2011</strong><br />

Gesamt <strong>EVS</strong> 120 L Mülltonne 240 L Mülltonne 770 L 1100 L Biotonne<br />

31. 12. 2010 194.446 58.132 635 2.118 110.552<br />

31. 12. <strong>2011</strong> 200.254 50.449 969 2.157 110.957<br />

Delta absolut + 5.808 - 7.683 + 334 + 39 + 405<br />

Delta in % + 3,0 - 13,2 + 52,6 + 1,8 + 0,4<br />

+1,8<br />

+0,4<br />

770 L 1100 L Biotonne


Vertragscontrolling und <strong>EVS</strong> Kunden-Service<br />

Eingänge <strong>2011</strong><br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

106.832<br />

4498<br />

71.312<br />

4086<br />

Parallel zur Einführung eines mengenabhängigen Gebührensystems<br />

hat der <strong>EVS</strong> zum 01. 01. <strong>2011</strong> den zentralen Gebühreneinzug<br />

von den Kommunen übernommen, in denen er die<br />

örtliche Abfallabfuhr organisiert. Dieses neue Aufgabengebiet<br />

bildete den Schwerpunkt der Arbeiten im Vertragscontrolling<br />

und <strong>EVS</strong> Kunden-Service <strong>2011</strong>.<br />

Ende Januar bzw. Anfang Februar <strong>2011</strong> wurden vom <strong>EVS</strong><br />

erstmals an rund 230.000 Grundstückseigentümer/innen<br />

Vorauszahlungsbescheide versandt. Die Vorauszahlungen in<br />

<strong>2011</strong> orientierten sich an den in 2010 in Anspruch genommenen<br />

Leistungen (14-tägige oder 4-wöchentliche Leerung)<br />

und werden in 2012 verrechnet. In den kommenden Jahren<br />

wird dann eine Anpassung der Vorauszahlungen an die von<br />

den Kunden tatsächlich in Anspruch genommene Anzahl der<br />

Leerungen bzw. an das jeweilige Abfallgewicht pro Jahr erfolgen.<br />

Für 8.000 Bescheide, die aus verschiedenen Gründen nicht<br />

zugestellt werden konnten, war eine zeitintensive Recherche<br />

der Eigentümer erforderlich. Nur 1,17 Prozent der Eigentümer<br />

legten Widerspruch gegen ihren Bescheid ein. Mitte<br />

Oktober wurden 20.000 unterjährige Änderungsbescheide<br />

versandt.<br />

Im Zuge der Änderung des Gebührensystems entschieden<br />

sich viele Kunden, ihren Bestand an Abfallgefäßen zu<br />

ändern. Von Nove<strong>mb</strong>er 2010 bis Januar <strong>2011</strong> gingen rund<br />

16.129<br />

1761<br />

13.669<br />

1059<br />

<strong>EVS</strong> Kunden-Service<br />

11.631<br />

1202<br />

12.005<br />

1193<br />

9426<br />

996<br />

13.579<br />

1151<br />

8531<br />

933<br />

Erreichte<br />

Calls<br />

15.927<br />

1170<br />

13.722<br />

E-Mails<br />

40.000 Anträge zu Gefäßänderungen ein, die schwerpunktmäßig<br />

den Austausch von 240-Liter-Restmülltonnen gegen<br />

120-Liter-Restmülltonnen beinhalteten. Die Änderungen der<br />

Bestände wurden vom <strong>EVS</strong> in Kooperation mit den Abfuhrunternehmen<br />

sukzessiv ausgeführt.<br />

Das neue Detektionssystem für die Abfallabfuhr und der<br />

Datentransfer wurden in enger Zusammenarbeit mit den beauftragten<br />

Abfuhrunternehmen über das Jahr hinweg fortlaufend<br />

optimiert.<br />

Das <strong>EVS</strong> Kunden-Service-Center, das als Schnittstelle zwischen<br />

den Kunden, den Fachabteilungen des <strong>EVS</strong> und den<br />

Abfuhrunternehmen fungiert, bearbeitete in <strong>2011</strong> monatlich<br />

zwischen 7.000 bis 20.000 Anrufe. Parallel dazu wurden<br />

mehrere tausend Mails, Faxe und Briefe bearbeitet. Einen<br />

Schwerpunkt der Anfragen bildeten die Themen „Gefäßänderungen“<br />

und „Gebührenbescheid“. Um die Vielzahl der<br />

Anfragen in angemessener Zeit bearbeiten zu können, wurde<br />

zwischenzeitlich ein externes Call-Center einbezogen.<br />

1284<br />

9164<br />

1269<br />

Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez<br />

29


30<br />

6 | Abwasserwirtschaft<br />

Planung, Bau und Sanierung<br />

von Abwasseranlagen<br />

Im Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> hat der <strong>EVS</strong> rund 44,5 Millionen<br />

Euro in den Neubau und die Sanierung von Abwasseranlagen<br />

investiert.<br />

Aufgrund ihres Umfanges bzw. ihrer technischen Anforderungen<br />

waren dabei folgende Projekte von besonderer Bedeutung:<br />

· Kläranlage Püttlingen<br />

· Kläranlage Dillingen<br />

· Kläranlage Walpershofen<br />

· Kläranlage Kastel<br />

· Hauptsammler Merzig<br />

· Hauptsammler Wolfersweiler<br />

· Hauptsammler Bliesransbach, 1. Bauabschnitt<br />

Der Investitionsbedarf für die Sanierung von Kläranlagen<br />

und den Bau von Hauptsammlern und Regenwasserbehandlungsanlagen<br />

bis zum Jahr 2017 liegt bei insgesamt rund<br />

311 Millionen Euro. Die konkret geplanten Projekte sind<br />

auf den nachfolgenden Seiten in landkreisbezogenen Übersichtsplänen<br />

dargestellt.


Gesamtinvestitionen des <strong>EVS</strong> im Bereich Abwasser<br />

vom 01. 01. 2012 bis 31. 12. 2017<br />

164 Mio. €<br />

Neubau Kläranlagen, Hauptsammler,<br />

Regenwasserbehandlung<br />

311 Mio. €<br />

70 Mio. €<br />

77 Mio. €<br />

Sanierung Kläranlagen Sanierung Hauptsammler und<br />

Regenwasserbehandlung<br />

31


32 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Abwasseranlagen im Landkreis Merzig-Wadern<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im Landkreis Merzig-Wadern<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Münzingen<br />

Sinz<br />

Tettingen-<br />

Faha<br />

Weiten<br />

Besch<br />

Anschluss<br />

Remich,<br />

Wellenstein<br />

und<br />

Remerschen (L)<br />

Borg<br />

Butzdorf<br />

Keßlingen<br />

Oberleuken<br />

Hellendorf<br />

Orscholz<br />

Tünsdorf<br />

Nohn<br />

Eft<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Mosel<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

408 Weiskirchen- Hauptsammler 1,66<br />

Thailen<br />

Kläranlage<br />

409 Weiskirchen- Hauptsammler 0,89<br />

Rappweiler Kläranlage 0,90<br />

412 Perl-Eft Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

0,55<br />

420 Perl-Besch Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

1,89<br />

421 Perl-Hellendorf Hauptsammler<br />

Kläranlage 1,00<br />

424 Mettlach-Weiten Hauptsammler<br />

Kläranlage 2,63<br />

425 Mettlach- Hauptsammler 0,66<br />

Orscholz<br />

Kläranlage<br />

428 Mettlach-Nohn Hauptsammler 2,48<br />

Kläranlage 1,42<br />

431 Mettlach- Hauptsammler 0,44<br />

Bethingen Kläranlage 0,22<br />

Leuk<br />

Büschdorf<br />

Bethingen<br />

Salzbach<br />

<strong>Saar</strong><br />

Dreisbach<br />

Kohlenbrucherb.<br />

METTLACH<br />

Anschluss<br />

Deponie Fitten<br />

Mechern<br />

<strong>Saar</strong>hölzbach<br />

Merzig<br />

Rehlingen-<br />

Siersburg<br />

Nied<br />

<strong>Saar</strong><br />

AWA-<br />

Nr.<br />

MERZIG<br />

Seffersbach<br />

LOSHEIM<br />

Mühlenbach<br />

Kondeler Bach<br />

Holzbach<br />

Hölzbach<br />

Düppenweiler<br />

Niederlosheim<br />

Wahnbach<br />

Reidelbach<br />

Weisk.-<br />

Wittum<br />

Lannenb.<br />

Rapp-<br />

Scheiden weiler<br />

Thailen<br />

Morscholz<br />

WADERN<br />

Oberlöstern<br />

Rathen<br />

Dagstuhl Altland<br />

Losheimer Bach<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

432 Mettlach- Hauptsammler<br />

<strong>Saar</strong>hölzbach Kläranlage 0,10<br />

434 Wadern-<br />

Hauptsammler<br />

Oberlöstern Kläranlage 0,62<br />

436 Losheim-<br />

Hauptsammler 3,68<br />

Niederlosheim Kläranlage<br />

437 Wadern-<br />

Hauptsammler 0,68<br />

Morscholz Kläranlage 1,46<br />

450 Merzig Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

3,92<br />

455 Merzig-Mechern Hauptsammler<br />

Kläranlage 2,41<br />

460 Rehlingen- Hauptsammler 8,13<br />

Siersburg<br />

(Anteil Haustadter<br />

Tal - Gemeinde<br />

Beckingen)<br />

Kläranlage<br />

464 Beckingen- Hauptsammler<br />

Düppenweiler Kläranlage 1,69<br />

Summe Kläranlage 12,45<br />

Summe Hauptsammler 24,98<br />

Gesamtsumme 37,43<br />

Wadrill<br />

Büschfeld<br />

Prims<br />

Gehweiler<br />

Löster<br />

Prims<br />

Vogelsbüsch<br />

Anschluss<br />

Überroth-Niederhofen,<br />

Neipel, Scheuern, Lindscheid<br />

und Dorf


Abwasseranlagen im Landkreis Neunkirchen<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im Landkreis Neunkirchen<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Anschluss<br />

an Kläranlage<br />

Lebach<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

118 Ottweiler-<br />

Lautenbach<br />

120 Illingen-<br />

Wustweiler<br />

121 Marpingen-<br />

Dirmingen<br />

122 Eppelborn/ Bubach-Calmesweiler<br />

123 Schiffweiler-<br />

Sinnerthal<br />

Theel<br />

Bubach-<br />

Calmesweiler<br />

Anschluss<br />

Aschbach, Thalexweiler,<br />

Steinbach und Dörsdorf<br />

Theel<br />

EPPELBORN<br />

Dirmingen<br />

Anschluss<br />

Berschweiler,<br />

Marpingen<br />

und Alsweiler<br />

Alsbach<br />

Wustweiler<br />

ILLINGEN<br />

Anschluss<br />

Göttelborn z. T.<br />

Hauptsammler 2,05<br />

Kläranlage 3,59<br />

Hauptsammler 27,82<br />

Kläranlage<br />

Hauptsammler 6,00<br />

Kläranlage<br />

Hauptsammler 12,00<br />

Kläranlage<br />

Hauptsammler 1,92<br />

Kläranlage<br />

ILL<br />

Anschluss<br />

an KA<br />

Quierschied<br />

Anschluss<br />

Urexweiler,<br />

Habenichts<br />

Anschluss<br />

Bildstock<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Mainzweiler<br />

OTTWEILER<br />

Wiebelskirchen<br />

Ruhbachtal<br />

Sinnerthal<br />

Sinnerbach<br />

Heinitz<br />

Anschluss<br />

an Kläranlage<br />

Brebach<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

125 Neunkirchen-<br />

Wellesweiler<br />

130 Elversberg-<br />

Ruhbachtal<br />

Blies<br />

SPIESEN-ELVERSBERG<br />

Hangard<br />

Oster<br />

242 <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Brebach<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Spiesen-Elversberg)<br />

Fürth<br />

Steinbach<br />

Ottweiler<br />

NEUNKIRCHEN<br />

Wellesweiler<br />

Eschweilerhof<br />

Lautenbach<br />

Münchwies<br />

Anschluss<br />

Breitenbach<br />

(Rhld.-Pfalz)<br />

Lautenbach<br />

Anschluss<br />

Bexbach und<br />

Frankenholz<br />

Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

4,80<br />

Hauptsammler 2,48<br />

Kläranlage 2,75<br />

Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

3,04<br />

Summe Kläranlage 6,34<br />

Summe Hauptsammler 60,11<br />

Gesamtsumme 66,45<br />

Blies<br />

33


34 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Abwasseranlagen im <strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im <strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

AWA- Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

Nr.<br />

*in Mio.€<br />

125 Neunkirchen- Hauptsammler 0,41<br />

Wellesweiler<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Stadt Bexbach)<br />

Kläranlage<br />

242 <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Brebach<br />

(Anteil HS Bereich<br />

St. Ingbert-Rohrbach)<br />

245 Kleinblittersdorf-<br />

<strong>Saar</strong>gemünd<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Gem. Mandelbachtal<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Brebach<br />

Hauptsammler 9,47<br />

Kläranlage<br />

Hauptsammler 3,11<br />

Kläranlage<br />

248 Kirkel-Li<strong>mb</strong>ach Hauptsammler 5,56<br />

Kläranlage 4,10<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Eschringen<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Kleinblittersdorf-<br />

<strong>Saar</strong>gemünd<br />

Anschluss<br />

Spiesen-Elversberg<br />

(z.T.)<br />

<strong>Saar</strong>bach<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Ommersheim<br />

Wittersheim<br />

Anschluss<br />

Bebelsheim<br />

Mandelb.<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Wellesweiler<br />

Erfw.-<br />

Ehlingen<br />

Würzbach<br />

Aßweiler<br />

Anschluss<br />

Herbitzheim-<br />

Rubenheim-<br />

Bliesdalheim<br />

Gersheim<br />

Blies<br />

Blies<br />

Kleinottweiler<br />

Li<strong>mb</strong>ach<br />

Böckweiler<br />

Altheim<br />

Blieskastel-<br />

Bliesdalheim<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

255 Ho<strong>mb</strong>urg Hauptsammler 11,19<br />

Kläranlage<br />

256 Blieskastel- Hauptsammler 5,33<br />

Bliesdalheim Kläranlage 0,61<br />

259 Blieskastel- Hauptsammler 0,32<br />

Neualtheim Kläranlage<br />

260 Blieskastel- Hauptsammler 0,22<br />

Brenschelbach Kläranlage<br />

261 Mandelbachtal- Hauptsammler 0,65<br />

Ommersheim Kläranlage 3,17<br />

264 Mandelbachtal- Hauptsammler 3,48<br />

Wittersheim Kläranlage 0,88<br />

Summe Kläranlage 8,76<br />

Summe Hauptsammler 39,74<br />

Gesamtsumme 48,50<br />

Bickenalb<br />

Erbach<br />

Seyweiler<br />

Pinningen<br />

Peppenkum<br />

Brenschelbach<br />

Medelsheim<br />

Ho<strong>mb</strong>urg<br />

Utweiler<br />

Riesweiler<br />

La<strong>mb</strong>sbach


Abwasseranlagen im Landkreis <strong>Saar</strong>louis<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im Landkreis <strong>Saar</strong>louis<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

122 Eppelb./Bubach-<br />

Calmesweiler<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Stadt Lebach)<br />

Biringen<br />

Oberesch<br />

Niedaltdorf<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Mechern<br />

Fürweiler<br />

Hauptsammler 2,78<br />

Kläranlage<br />

370 Dillingen Hauptsammler 3,01<br />

Kläranlage 10,82<br />

374 Wallerfangen- Hauptsammler<br />

Rammelfangen Kläranlage 1,08<br />

375 Wallerfangen- Hauptsammler<br />

Gisingen<br />

Kläranlage 1,52<br />

378 Wallerfangen- Hauptsammler 1,15<br />

Bedersdorf Kläranlage<br />

380 <strong>Saar</strong>louis- Hauptsammler 16,40<br />

Wallerfangen Kläranlage 0,21<br />

381 <strong>Saar</strong>wellingen Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

2,77<br />

Ihner B.<br />

Nied<br />

Rehlingen-<br />

Siersburg<br />

REHLINGEN-<br />

SIERSBURG<br />

Rammelfangen<br />

WALLERFANGEN<br />

Gisingen<br />

Ihn Kerlingen<br />

<strong>Saar</strong>louis<br />

Bedersdorf<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Anschluss<br />

Haustadter Tal<br />

ÜBERHERRN<br />

Dillingen<br />

DILLINGEN<br />

<strong>Saar</strong><br />

Prims<br />

Ensdorf<br />

Anschluss<br />

Nunkirchen<br />

NALBACH<br />

<strong>Saar</strong>wellingen<br />

SAARLOUIS<br />

WADGASSEN<br />

Überherrn<br />

Bist<br />

ENSDORF<br />

Losheimer Bach<br />

Primsweiler<br />

BOUS<br />

SCHMELZ<br />

Hoxberg<br />

Anschluss<br />

Noswendel,<br />

Bardenbach<br />

SAARWELLINGEN<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Völklingen<br />

Lebach<br />

LEBACH<br />

Falscheid<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

383 Mittleres <strong>Saar</strong>tal – Hauptsammler 0,10<br />

Ensdorf<br />

Kläranlage 2,31<br />

385 Überherrn Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

3,02<br />

390 Völklingen Hauptsammler 0,59<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Gemeinde Wadgassen)<br />

Kläranlage<br />

460 Rehlingen- Hauptsammler 2,64<br />

Siersburg Kläranlage 0,40<br />

461 Rehlingen-Siers- Hauptsammler 0,07<br />

burg/ Fürweiler Kläranlage<br />

465 Mittleres Primstal Hauptsammler 7,28<br />

– Primsweiler Kläranlage<br />

466 Lebach Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

10,52<br />

467 Lebach-Falscheid Hauptsammler 0,36<br />

Kläranlage 1,20<br />

Summe Kläranlage 17,54<br />

Summe Hauptsammler 50,69<br />

Gesamtsumme 68,23<br />

Prims<br />

Bommersbach<br />

Ellbach<br />

SCHWALBACH<br />

Büschfeld<br />

Auschet<br />

Theel<br />

Anschluss<br />

Überroth-Niederhofen,<br />

Neipel, Scheuern<br />

und Lindscheid<br />

Theel<br />

Anschluss<br />

Eppelborn<br />

Bubach-<br />

Calmesweiler<br />

35


36 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Abwasseranlagen im<br />

Landkreis St. Wendel<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im Landkreis St. Wendel<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Anschluss<br />

an Kläranlage<br />

Büschfeld<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sitzerath<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Bierfeld<br />

NONNWEILER<br />

Kastel<br />

Primstal<br />

Anschluss<br />

an Kläranlage<br />

Dirmingen<br />

Sotzweiler<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

100 Nohfelden Hauptsammler 1,83<br />

Kläranlage 2,95<br />

103 Nohfelden- Hauptsammler<br />

Neunkirchen/N. Kläranlage 1,82<br />

106 Freisen-<br />

Hauptsammler 0,83<br />

Schwarzerden Kläranlage<br />

109 Na<strong>mb</strong>orn- Hauptsammler 0,24<br />

Baltersweiler Kläranlage<br />

110 St. Wendel Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

0,17<br />

110 St. Wendel- Hauptsammler 0,28<br />

Winterbach Kläranlage 3,57<br />

Prims<br />

Eiweiler<br />

Theel<br />

Söterbach<br />

Bos<br />

Theelbach<br />

Güdesweiler<br />

OBERTHAL<br />

Alsbach<br />

Sötern<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Nahe<br />

Neunkirchen-N.<br />

Mosberg-<br />

Richweiler<br />

Steinberg-<br />

Deckenhardt<br />

Selbach<br />

Max-Braun-<br />

Zentrum<br />

THOLEY<br />

Heisterberg<br />

Bliesen<br />

Winterbach<br />

St. Wendel<br />

MARPINGEN<br />

Anschluss<br />

an Kläranlage<br />

Wustweiler<br />

NAMBORN<br />

Blies<br />

Remmesweiler<br />

Nohfelden<br />

NOHFELDEN<br />

Baltersweiler<br />

Asweiler-<br />

Eitzweiler<br />

Grügelborn<br />

ST. WENDEL<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

120 Illingen-<br />

Wustweiler<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Gemeinde Marpingen)<br />

Leitersweiler<br />

Niederlinxweiler<br />

Freisbach<br />

Werschweiler<br />

Haupersweiler<br />

Betzelbach<br />

FREISEN<br />

Osterbrücken<br />

Bubach<br />

Saal<br />

Hauptsammler 1,80<br />

Kläranlage<br />

135 Freisen /Asw.- Hauptsammler 0,38<br />

Eitzweiler Kläranlage<br />

141 Nohfelden-Sötern Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

2,41<br />

145 St. Wendel-Saal Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

0,60<br />

441 Nonnweiler- Hauptsammler<br />

Bierfeld<br />

Kläranlage 1,25<br />

442 Nonnweiler- Hauptsammler<br />

Sitzerath<br />

Kläranlage 0,78<br />

443 Nonnweiler-Kastel Hauptsammler 1,51<br />

Kläranlage 0,23<br />

446 Tholey-<br />

Hauptsammler 1,95<br />

Sotzweiler Kläranlage<br />

Summe Kläranlage 10,60<br />

Summe Hauptsammler 12,00<br />

Gesamtsumme 22,60<br />

Hoof<br />

Oster<br />

Dörrenbach<br />

Anschluss<br />

Reichweiler<br />

(Rhld.-Pfalz)<br />

Schwarzerden<br />

Neumühle<br />

Anschluss<br />

über neue<br />

Druckleitung<br />

zur KA Kusel


Abwasseranlagen im Regionalverband <strong>Saar</strong>brücken<br />

Mittelabfluss <strong>2011</strong><br />

KA Kläranlage HS Hauptsammler<br />

Anstehende Investitionen im Abwasserbereich<br />

im Regionalverband <strong>Saar</strong>brücken<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Bestand<br />

Bestand in Ordnung (R.d.T.)<br />

zzt. im Bau<br />

in Planung<br />

Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS<br />

Planung Bau Planung Bau<br />

Stand Ende <strong>2011</strong><br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

234 Quierschied Hauptsammler 1,75<br />

Kläranlage<br />

Lauterbach<br />

Lauterbach<br />

Dorf i.<br />

Warndt<br />

Völklingen<br />

Karlsbrunn<br />

VÖLKLINGEN<br />

236 Riegelsberg- Hauptsammler 8,77<br />

Walpershofen Kläranlage 8,10<br />

237 Püttlingen Hauptsammler 2,30<br />

Kläranlage 5,29<br />

239 Sulzbachtal- Hauptsammler 0,33<br />

Jägersfreude Kläranlage 1,09<br />

240 <strong>Saar</strong>brücken- Hauptsammler 2,76<br />

Burbach<br />

Kläranlage<br />

242 <strong>Saar</strong>brücken- Hauptsammler 14,96<br />

Brebach<br />

Kläranlage<br />

Rossel<br />

GROSSROSSELN<br />

Walpershofen<br />

Köllerbach<br />

Püttlingen<br />

Gersweiler<br />

AWA-<br />

Nr.<br />

Anschluss<br />

Schoeneck<br />

Marienau<br />

HEUSWEILER<br />

RIEGELSBERG<br />

Lummersch.<br />

Burbach<br />

Anschluss<br />

Stiring-Wendel<br />

u. Schoeneck<br />

* Investitionssummen 2012 bis 2017<br />

Bezeichnung Teilabschnitt Kosten<br />

*in Mio.€<br />

243 <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Eschringen<br />

Kutzhof<br />

Holz<br />

Quierschied<br />

Fischbach<br />

Jägersfreude<br />

Anschluss<br />

Spicheren-<br />

Alsting<br />

<strong>Saar</strong>gemünd<br />

245 Kleinblittersdorf-<br />

<strong>Saar</strong>gemünd<br />

(Anteil HS Bereich<br />

Gem. Kleinblittersdorf)<br />

Sulzbach<br />

<strong>Saar</strong><strong>Saar</strong>bach<br />

Brebach<br />

QUIERSCHIED<br />

SAARBRÜCKEN<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Wustweiler<br />

Hauptsammler 1,05<br />

Kläranlage 0,45<br />

Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

0,20<br />

386 Großrosseln- Hauptsammler<br />

Karlsbrunn Kläranlage 1,44<br />

389 Großrosseln- Hauptsammler<br />

Marienau Kläranlage 1,01<br />

390 Völklingen Hauptsammler<br />

Kläranlage<br />

18,61<br />

Summe Kläranlage 17,38<br />

Summe Hauptsammler 50,80<br />

Gesamtsumme 68,18<br />

Rohrbach<br />

Anschluss<br />

Merchweiler<br />

(z.T.)<br />

FRIEDRICHSTHAL<br />

KLEINBLITTERSDORF<br />

Blies<br />

Anschluss an<br />

Kläranlage<br />

Sinnerthal<br />

Eschringen<br />

Anschluss<br />

Spieser Mühlental<br />

Anschluss<br />

Ormesheim<br />

Anschluss<br />

Bliesmengen-<br />

Bolchen und<br />

Habkirchen<br />

37


38 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Betrieb der Abwasseranlagen<br />

Bestand der <strong>EVS</strong>-Abwasseranlagen<br />

Der <strong>EVS</strong> betreibt im <strong>Saar</strong>land alle 140 kommunalen Kläranlagen<br />

einschließlich der zugehörigen Hauptsammler,<br />

Pumpwerke und Sonderbauwerke sowie 3 Sickerwasserkläranlagen.<br />

Bestandsentwicklung <strong>EVS</strong>-Abwasseranlagen<br />

Jahr Kläranlagen Pumpwerke* Regenüberlaufbecken<br />

und Staukanäle<br />

km-Hauptsammler<br />

1999 91 90 281 772<br />

2008 133 235 514 1.003<br />

2009 136 258 524 1.015<br />

2010 139 263 529 1.051<br />

<strong>2011</strong> 140 263 555 1056<br />

*Pumpwerke außerhalb der Kläranlagen. Zusätzlich 2 Pumpwerke, die Abwässer zur Mitbehandlung in 2 frz. Kläranlagen leiten.<br />

Inbetriebnahme nach Sanierungen/ Teilsanierungen<br />

oder Ausbaumaßnahmen<br />

· Kläranlage Püttlingen · Kläranlage Püttlingen<br />

· Kläranlage Jägersfreude · Kläranlage Kastel<br />

· Kläranlage Li<strong>mb</strong>ach · Kläranlage Dillingen<br />

Inbetriebnahmen von Neubauten<br />

· Kläranlage Saal<br />

· Kläranlage Bethingen<br />

Übersicht der Klärverfahren<br />

Klärverfahren Anzahl Kläranlagen<br />

Belebungsverfahren mit Nitrifikation, Denitrifikation und Schlammfaulung 11<br />

Belebungsverfahren mit Nitrifikation, Denitrifikation und gem. aerober Stabilisierung<br />

(im Durchlaufbetrieb)<br />

40<br />

Belebungsverfahren im Aufstaubetrieb (SBR-Verfahren) 19<br />

Belebungsverfahren mit Emscherbrunnen 1<br />

Belebungsverfahren mit gem. aerober Stabilisation 6<br />

Belebungsverfahren mit Mehrzweckbecken und gemeinsamer Stabilisation 5<br />

Tropfkörperverfahren mit Emscherbrunnen 4<br />

Belüftete Teiche mit Me<strong>mb</strong>ranfilter 1<br />

Belüftete Teiche mit Scheibentauchkörper 16<br />

Belüftete Teichanlagen 14<br />

Unbelüftete Teichanlagen 1<br />

Pflanzenkläranlagen im Mischsystem 18<br />

Bachkläranlage 1<br />

Sickerwasserkläranlagen 3


Betriebsdaten <strong>2011</strong><br />

Vergleich zu Vorjahr<br />

Abwassermenge 142.358.320 m 3 - 18,7 %<br />

Rechengut 2.525 t + 1,1 %<br />

Sand 3.754 t + 2,9 %<br />

Klärschlammanfall 642.122 m 3<br />

19.747 tTS<br />

+ 4,3 %<br />

+ 4,9 %<br />

Fäkalschlammannahme 47.912 m 3 - 15,4 %<br />

Entsorgung und Verwertung der Reststoffe<br />

Verbrennung Verwertung<br />

(Rekultivierung)<br />

Abdeckung Deponie<br />

(Gew. Sand)<br />

Vergleich zum<br />

Vorjahr<br />

Rechengut 2.525 t + 1,1 %<br />

Sand 2.008 t<br />

Klärschlammverwertung<br />

1.746 t<br />

+ 19,5 %<br />

- 11,2 %<br />

Klärschlammanfall 19.747 tTS* + 4,9 %<br />

Verbrennung 8.542 tTS - 20,2 %<br />

Landwirtschaft nass 3.332 tTS - 7,5 %<br />

Landwirtschaft feucht 6.092 tTS + 37,4 %<br />

Sonstiges 1.781 tTS<br />

* TS = Trockensubstanz<br />

39


40 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Kläranlagen erhalten Photovoltaikanlagen<br />

Kläranlagen sind ein ideales Umfeld für Photovoltaik, also<br />

die Erzeugung elektrischer Energie aus Sonnenlicht. Sie<br />

verfügen meist über große Dach- bzw. Freiflächen, die sich<br />

bestens für die Montage von Solarmodulen eignen. Um zu<br />

ermitteln, in welchem Umfang auf den Kläranlagen des <strong>EVS</strong><br />

Solarstrom erzeugt werden kann, hat der <strong>EVS</strong> eine Potentialanalyse<br />

erstellt. Einbezogen wurden alle besetzten Kläranlagen<br />

sowie die größeren, nicht naturnah ausgeführten,<br />

unbesetzten Trabantenanlagen. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />

Faktoren wurden 5 Kläranlagen ermittelt, die<br />

ein großes Potential für eine wirtschaftliche Gewinnung von<br />

Solarstrom aufweisen: die Kläranlage Burbach mit 80 kWp<br />

(Kilowatt-Peak), die Kläranlage Brebach mit 165,5 kWp, die<br />

Kläranlage Überherrn mit 105,6 kWp, die Kläranlage Perl-<br />

Besch mit 40 kWp sowie die Kläranlage Lebach mit 43,71<br />

kWp.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden auf allen fünf Kläranlagen Photovoltaik-Anlagen<br />

mit einer Gesamtleistung von 434,8 kWp zur<br />

Erzeugung von elektrischer Energie aus Sonnenlicht installiert.<br />

Alle Anlagen wurden im 2. Halbjahr <strong>2011</strong> so in Betrieb<br />

genommen, dass die für das Jahr <strong>2011</strong> gültige und im<br />

Vergleich zu 2012 deutlich höhere Einspeisevergütung zum<br />

Tragen kam. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen Investitionskosten<br />

und Zinsen sowie definitiver Ansätze für die<br />

Betriebskosten ergeben sich die nachfolgend aufgeführten<br />

Renditen: Kläranlage Burbach 6,11 %, Kläranlage Brebach<br />

8,49 %, Kläranlage Überherrn 7,18 %, Kläranlage Perl-Besch<br />

3,42 % und Kläranlage Lebach 9,93 %.<br />

Der Einsatz von Photovoltaik ermöglicht eine umwelt- und<br />

klimafreundliche Stromproduktion und rechnet sich wirtschaftlich<br />

durch die Einspeisevergütung oder eine direkte<br />

Nutzung des Stroms für den Betrieb der Kläranlagen.<br />

Einsatz von Enzymen bei der<br />

Klärschlammfaulung<br />

Auf der Kläranlage Völklingen wurde der Einsatz von Enzympräparaten<br />

einer spezifischen Zusammensetzung bei<br />

der Klärschlamm-Faulung getestet. Die Wirksamkeit des<br />

Präparates wurde über die Dauer eines Jahres untersucht.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass durch das Enzymgemisch die<br />

Gasausbeute erhöht und der Abbaugrad der Feststoffe im<br />

Klärschlamm deutlich gesteigert werden konnte. Infolgedessen<br />

konnten Kosten in Höhe von rund 11.000 Euro pro Jahr<br />

eingespart werden. Sollten sich diese positiven Ergebnisse<br />

in 2012 wiederholen, wird das Präparat auch auf anderen<br />

<strong>EVS</strong>-Kläranlagen zur Anwendung kommen.


Weiterer Ausbau der Prozessleittechnik<br />

Moderne Leittechnik hat einen entscheidenen Einfluss auf<br />

die Effizienz von Kläranlagen, indem sie Prozessabäufe automatisiert,<br />

deren Kontrolle vereinfacht und transparenter<br />

gestaltet. Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurde der Einsatz des <strong>EVS</strong>-<br />

Standard-Prozessleitsystems (PLS) „SIWA-PAS compact“ bei<br />

Neubau und Sanierung von Kläranlagen weiter ausgebaut.<br />

So wurde zum Beispiel auf der Kläranlage Kastel im Zuge<br />

der Sanierung erstmals ein Prozessleitsystem installiert.<br />

Darüber hinaus wurden die Trabantenkläranlagen Gersheim,<br />

Bierfeld, Sitzerath und Primstal in die Prozessleitebene der<br />

Zentralkläranlagen integriert und auf eine automatische<br />

Betriebsdatenverarbeitung umgestellt. Die veraltete Fernwirktechnik<br />

der Kläranlage Scheiden wurde im Zuge der<br />

Sanierung der Zentralkläranlage Niederlosheim erneuert.<br />

Die Einbindung der neuen Anlagen sowie die Migration der<br />

alten Anlagen in das zentrale Betriebsübertragungssystem<br />

(BÜS) wurde vom Bereich Abwasserbetrieb in Eigenregie<br />

durchgeführt.<br />

Über insgesammt 49 Prozessleitsysteme (<strong>2011</strong>) werden die<br />

Betriebsdaten von 124 Kläranlagen automatisch zum Bereich<br />

Abwasserwirtschaft/Betrieb des <strong>EVS</strong> in <strong>Saar</strong>brücken<br />

übertragen.<br />

Neben einer ständigen Datenpflege fordert die schnell fortschreitende<br />

Entwicklung im EDV-Bereich auch eine regelmäßige<br />

Anpassung der Prozessleitsysteme an den aktuellen<br />

Stand der Technik. Da die ersten SIWAPAS-Systeme bereits<br />

seit 10 Jahren in Betrieb sind, ist für 2012 geplant, mit dem<br />

Austausch von PLS-Hardware zu beginnen. Im Bereich des<br />

Betriebsdatenüberwachungssystems wurde <strong>2011</strong> eine neue<br />

Server-Umgebung in Betrieb genommen.<br />

Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Funktionen<br />

und die Übertra gungswege der betrieblichen Datenverarbeitung.<br />

41


42 6 | Abwasserwirtschaft<br />

Eine große Herausforderung: Sanierung der Kläranlage Dillingen unter laufendem Betrieb<br />

Eines der aktuell größten Bauprojekte des <strong>EVS</strong> im Abwasserbereich<br />

ist die Sanierung der 33 Jahre alten Kläranlage<br />

Dillingen, die das Abwasser von rund 40.000 Einwohnern<br />

reinigt. Um die dafür erforderlichen Aufwendungen gebührenschonend<br />

abwickeln zu können, erfolgt die Sanierung<br />

über mehrere Jahre gestreckt. Sowohl die Anlagen zur Abwasserreinigung<br />

als auch die Schlam<strong>mb</strong>ehandlung werden<br />

von Grund auf modernisiert und teilweise erweitert.<br />

In den vergangenen Jahren wurden die vorhandenen Becken<br />

bereits so umgebaut und maschinell nachgerüstet, dass eine<br />

Stickstoffelimination erreicht werden konnte. Die Nachklärung<br />

wurde optimiert, die mechanische Reinigungsstufe<br />

vollständig erneuert und das auf dem Gelände der Kläranlage<br />

liegende Regenüberlaufbecken saniert. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

wurde mit dem nächsten Sanierungsschritt begonnen, der<br />

sich in mehrere Teilbereiche gliedert: Der Zulaufbereich, die<br />

Schlam<strong>mb</strong>ehandlung, das Betriebsgebäude und die Schlammentwässerung<br />

werden umfangreich saniert oder durch<br />

neue Bauwerke ersetzt. Die Sanierungsarbeiten im Zulaufbereich<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> weitestgehend abgeschlossen.<br />

Das Betriebsgebäude wird bis Mai 2012 beziehbar sein. Zu<br />

diesem Zeitpunkt kann auch der Faulturm wieder angefahren<br />

werden, so dass die Anlage dann wieder autark betrieben<br />

werden kann. Im letzten Schritt der momentan laufenden<br />

Bauarbeiten wird dann die Schlammentwässerung erneuert.<br />

Die Durchführung der Maßnahmen während des laufenden<br />

Betriebes und mit sämtlichen Schnittstellen stellt für alle<br />

Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Alle einzelnen<br />

Maßnahmen müssen perfekt aufeinander abgestimmt<br />

und mit allen Schnittstellen koordiniert werden. Außer Betrieb<br />

genommene Bauwerke müssen übergangsweise durch<br />

provisorische Einrichtungen ersetzt und die anfallenden<br />

Schlämme zur Behandlung auf andere Kläranlagen transportiert<br />

werden.<br />

Weitere Schwerpunkte bei der Neukonzeption der Kläranlage<br />

Dillingen lagen auf dem Einsatz regenerativer Energiequellen,<br />

der Faulgasnutzung und der Anlagensicherheit<br />

in Bezug auf eine sichere Vermeidung von Rückstauereignissen.<br />

Daher wird die Kläranlage um ein stationäres Notstromaggregat,<br />

zwei Photovoltaikanlagen und eine Mikroturbine<br />

mit Generator zur Strom- und Wärmeerzeugung für<br />

Faulturmheizung und Betriebsgebäude erweitert. Die Mikroturbine<br />

ist die erste dieser Art, die auf einer saarländischen<br />

Kläranlage zum Einsatz kommen wird.


<strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H<br />

Umsatz im Jahr <strong>2011</strong> gestiegen<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz der <strong>EVS</strong>-SAB<br />

G<strong>mb</strong>H im Jahr <strong>2011</strong> weiter gesteigert werden. Mit insgesamt<br />

253 bearbeiteten Einzelaufträgen wurde ein Umsatz<br />

von 435.000 Euro erzielt. Dem <strong>EVS</strong> konnte ein Betrag in Höhe<br />

von 402.000 Euro überwiesen werden – ein positiver Beitrag<br />

für den Gesamthaushalt.<br />

Die wichtigsten Kunden waren wie schon in den vergangenen<br />

Jahren Industriebetriebe, für die die <strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H die<br />

Entsorgung von Oberflächenwasser, Prozessabwasser sowie<br />

die Schlammentsorgung durchführte. Der Rückgang der Auftragsentwicklung<br />

bei den Trinkwasseruntersuchungen konnte<br />

durch eine Zunahme von Aufträgen für Bemessungsuntersuchungen<br />

ausgeglichen werden.<br />

Die regelmäßig durchgeführten Kundenbefragungen bestätigten,<br />

dass die <strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H deren hohen Ansprüchen an<br />

die Qualität der erbrachten Dienstleistungen gerecht werden<br />

konnte.<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Umsatz der <strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H<br />

424.000 426.000 435.000<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz in €<br />

43


44 7 | Ausschreibungen, Vergaben, Nachtragsmanagement<br />

Ausschreibungen und Vergaben<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 67 Vergabeverfahren mit einem Gesamtvolumen<br />

von 57,84 Millionen Euro abgeschlossen. Aus<br />

den Vergaben konnten 107 Aufträge erteilt werden, weil einzelne<br />

Verfahren in mehrere Lose gesplittet waren, um die Beteiligungsmöglichkeiten<br />

des Mittelstandes am Wettbewerb<br />

zu verbessern. Fünf Vergabeverfahren wurden aufgrund der<br />

Überschreitung des maßgebenden Schwellenwertes von<br />

193.000 Euro netto EU-weit durchgeführt. Im Einzelnen handelte<br />

es sich dabei um die Bewirtschaftung der Deponie und<br />

des Zwischenlagers Ormesheim (für 2012), die Bewirtschaftung<br />

der Deponie Fitten (Juli <strong>2011</strong> bis Juni 2013), Transport<br />

und Verwertung des Bioabfalls (für 2012), die Lieferung der<br />

elektrischen Energie für die Abwasseranlagen (für 2012 und<br />

2013) sowie die Sanierung der Kläranlage Dillingen.<br />

Mit 51,80 Millionen Euro sind 89,57 Prozent des gesamten<br />

Auftragsvolumens dem Bereich Abwasserwirtschaft zuzuordnen.<br />

In der <strong>EVS</strong> Abfallwirtschaft lag die Vergabesumme<br />

bei insgesamt rund 1,77 Millionen Euro; 4,26 Millionen Euro<br />

entfielen auf die <strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H.<br />

<strong>EVS</strong> Abwasserwirtschaft<br />

89,57 %<br />

Ausschreibungen und Vergaben<br />

Im Abfallbereich wurden Aufträge in Höhe von 1,77 Millionen<br />

Euro für die Errichtung der <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren in<br />

Wadern, Köllertal, <strong>Saar</strong>louis und Losheim vergeben. Bei der<br />

<strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H lagen die Schwerpunkte der Vergaben in<br />

der Bioabfallverwertung und in der Bewirtschaftung der Deponien.<br />

Schwerpunkte der Vergabetätigkeit im Abwasserbereich lagen<br />

neben den Stromlieferungen für den Betrieb der Abwasseranlagen<br />

in der Erweiterung bzw. Sanierung bestehender<br />

Kläranlagen, im Neubau von Hauptsammlern und im Ausbau<br />

der Regenwasserbehandlungsanlagen.<br />

Für die Eigenvermarktung von Altpapier und Elektroaltgeräten<br />

wurden drei Vergabeverfahren durchgeführt, deren Erlöse<br />

in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro dem saarländischen<br />

Gebührenzahler zugute kommen werden.<br />

3,06 %<br />

7,37 %<br />

<strong>EVS</strong> ABW G<strong>mb</strong>H <strong>EVS</strong> Abfallwirtschaft


Stark gestiegene Preise für Stromlieferungen<br />

Die Vergabe für die Lieferung elektrischer Energie (2012 und<br />

2013), die EU-weit ausgeschrieben wurde, war aufgrund der<br />

Auftragsumme eines der größten Projekte im Jahr 2012. Das<br />

Verfahren war in 20 Netzbetreiberlose für insgesamt 439 Abnahmestellen<br />

des <strong>EVS</strong> aufgeteilt. Die Summe aller 20 Lose<br />

belief sich auf 21,75 Millionen Euro, wobei hiervon lediglich<br />

ein Anteil von 7,22 Millionen auf den Energiepreis als variables<br />

Element und damit Gegenstand des Wettbewerbes<br />

entfiel. Ansonsten handelte es sich um Fixkosten, die sich<br />

aus den Netzentgelten, der Stromsteuer, den Abgaben aus<br />

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), dem Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsgesetz (KWK) sowie einer Konzessionsabgabe zusammensetzten.<br />

Während der Energiekostenanteil im Vergleich zur Ausschreibung<br />

von 2009 (Lieferung elektrischer Energie für 2010<br />

und <strong>2011</strong>) in <strong>2011</strong> lediglich um 0,79 Prozent anstieg, erhöhte<br />

sich der Fixkostenanteil um fast 50 Prozent, was insbesondere<br />

auf den massiven Anstieg der EEG-Abgabe zurückzuführen<br />

ist.<br />

Vergabeverfahren „Lieferung elektrischer Energie“ im Vergleich der Jahre 2009 und <strong>2011</strong><br />

2009 <strong>2011</strong><br />

kWh 120.369.520 122.764.122<br />

Gesamt 16.563.510,00 € 21.754.013.,00 €<br />

Energiekostenanteil 7.026.222,000 € 7.222.942,00 €<br />

Energiepreis im Mittel 0,0584 €<br />

0,0588 €<br />

Prozent 100,00 % 100,79 %<br />

Fixkostenanteil 9.537.288,000 €<br />

14.531.071,00 €<br />

Fixkosten im Mittel 0,0792 €<br />

0,1184 €<br />

Prozent 100,00 % 149,39 %<br />

45


46 7 | Ausschreibungen, Vergaben, Nachtragsmanagement<br />

Weiterentwicklung der Elektronischen Vergabe<br />

Die elektronische Vergabeplattform ermöglicht es dem<br />

<strong>EVS</strong>, die zu den Vergaben gehörenden Dokumente elektronisch<br />

und unmittelbar einem breiten Bieter-Publikum zur<br />

Verfügung zu stellen. Den Bietern wiederum ermöglicht die<br />

Plattform eine ausführliche Recherche und die Teilnahme an<br />

jeweils passenden Vergabeverfahren. Nachdem die Nutzung<br />

des elektronischen Verfahrens für nationale VOB-Vergabeverfahren<br />

für den <strong>EVS</strong> zur Routine geworden ist, wurde<br />

die Nutzung im VOL Bereich in <strong>2011</strong> weiter ausgebaut. So<br />

können jetzt auch die VOL-Vergabeverfahren in der gleichen<br />

Qualität wie die VOB-Verfahren auf der Plattform ausgeführt<br />

werden.


Nachtragsmanagement<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten 53 Nachträge durch das <strong>EVS</strong>-Nachtragsmanagement<br />

abschließend beauftragt werden, wobei<br />

gegenüber der Gesamtforderung der Auftragnehmer in Höhe<br />

von 2.463.335 Euro eine Einsparung von 991.949 Euro erzielt<br />

wurde.<br />

Insgesamt wurden vom Nachtragsmanagement 145 Nachträge<br />

mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 12.003.910<br />

Euro bearbeitet. Die Differenz zwischen abgeschlossenen<br />

und in Bearbeitung befindlichen Nachtragsforderungen<br />

ist insbesondere auf Einsprüche seitens der<br />

Auftragnehmer zurückzuführen, die eine wiederholte Bearbeitung<br />

der Nachträge erforderlich machten. Längere<br />

Bearbeitungszeiten sind außerdem die Regel bei Forderungen<br />

aufgrund von Bauablaufstörungen, bei denen<br />

sich häufig unterschiedliche Sichtweisen und Auffassungen<br />

bzgl. der daraus erwachsenden Ansprüche ergeben.<br />

47


48 8 | Qualitätsüberwachung<br />

Leistungsbilanz des <strong>EVS</strong>-Zentrallabors<br />

Leistungsbilanz des <strong>EVS</strong>-Zentrallabors für das Jahr <strong>2011</strong><br />

Auftragsart Anzahl Proben Anzahl Analysen<br />

Kläranlagenüberwachung Eigenkontrolle 1.777 23.244<br />

Kläranlagen Ganglinie 785 2.406<br />

Deponie/ Sickerwasserkläranlagen 532 7.496<br />

Klärschlammuntersuchungen 389 10.446<br />

Sonderuntersuchungen/Indirekteinleiter 631 8.178<br />

Bemessungs- und Fremdwasseruntersuchungen 132 1.216<br />

SAB-Aufträge (inkl. Trinkwasseruntersuchungen) 863 3.984<br />

GESAMT 5.109 56.970<br />

Die regelmäßige Untersuchung der Abwasserbeschaffenheit<br />

und der Reinigungsleistung der 140 <strong>EVS</strong>-Kläranlagen gehört<br />

zu den zentralen Aufgaben des <strong>EVS</strong>-Zentrallabors, was sich<br />

auch in der Leistungsbilanz für das Jahr <strong>2011</strong> widerspiegelt.<br />

Neben Abwasser werden im akkreditierten <strong>EVS</strong>-Labor auch<br />

Trink- und Grundwasser, Deponiesickerwasser, Schwim<strong>mb</strong>adwasser,<br />

Badegewässer, Oberflächengewässer sowie<br />

Klärschlämme und Bioabfälle (Kompost, Gärprodukte) untersucht.<br />

Zur Anwendung kommen dabei chemisch-physikalische, toxikologische,<br />

biologische und mikrobiologische Methoden.<br />

Aufgrund der hohen analytischen Qualität, des umfangreichen<br />

Spektrums an Untersuchungen sowie der langjährigen<br />

Erfahrungen konnte sich das <strong>EVS</strong>-Labor in <strong>2011</strong> weiter auf<br />

dem Analytikmarkt etablieren. So wurden in vermehrtem<br />

Umfang die Leistungen des Labors nicht nur intern genutzt,<br />

sondern über die <strong>EVS</strong>-SAB G<strong>mb</strong>H, eine Tochtergesellschaft<br />

des <strong>EVS</strong>, extern vermarktet.


Dichtheitsprüfungen von Teichkläranlagen<br />

In <strong>2011</strong> führte der Geschäftsbereich Qualitätsüberwachung<br />

erstmals Färbeversuche bei Teichkläranlagen zur Überprüfung<br />

der Dichtheit von Teichfolien durch. Als Färbemittel<br />

wurde Fluorescein-Natrium, ein grün fluoreszierender, biologisch<br />

unbedenklicher Farbstoff eingesetzt. Die Umweltbehörden<br />

waren vorab entsprechend informiert. Mit den Färbeversuchen<br />

konnten Undichtigkeiten in Teichfolien eindeutig<br />

festgestellt und anschließend behoben werden.<br />

Kundenzuwachs bei Trinkwasseruntersuchungen<br />

erwartet<br />

Seit dem 1. Nove<strong>mb</strong>er <strong>2011</strong> gilt bundesweit eine geänderte<br />

Trinkwasserverordnung: Danach müssen Immobilieneigentümer<br />

und Vermieter von größeren Wohngebäuden oder<br />

Mietshäusern, deren zentrale Anlage zur Warmwasserbereitung<br />

ein Speichervolumen von 400 Liter übersteigt, einmal<br />

jährlich ihre Warmwasserbereitungsanlagen auf Legionellen<br />

untersuchen lassen. Bisher bestand diese Pflicht nur für öffentliche<br />

Gebäude. Eine Infektion mit Legionellen, die über<br />

das Einatmen von zerstäubtem Wasser (Duschen) übertragen<br />

werden, kann beim Menschen zu schweren bis lebensbedrohlichen<br />

Erkrankungen führen. Das <strong>EVS</strong>-Labor erwartet<br />

in Folge der geänderten Verordnung, dass die Nachfrage<br />

nach Trinkwasseruntersuchungen in 2012 steigen wird.<br />

49


50 9 | Personalwirtschaft<br />

Personalgewinnung<br />

Im Zeichen des demografischen Wandels steht auch der <strong>EVS</strong><br />

vor der Herausforderung, den kontinuierlichen Bedarf an<br />

Fach- und Führungskräften qualitativ wie quantitativ sicherzustellen<br />

und einer älter werdenden Belegschaft mit einer<br />

zielgerichteten Nachfolge- bzw. Personalpolitik zu begegnen.<br />

So bildete die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter einen Schwerpunkt der Personalarbeit<br />

in <strong>2011</strong>. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um Ersatzeinstellungen<br />

aufgrund von Eintritten in das Rentenalter<br />

oder um den Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen<br />

zur Überbrückung temporärer Personalengpässe – bedingt<br />

durch erhöhten Arbeitsanfall, veränderte Aufgabenstellungen<br />

oder auch längere Abwesenheitszeiten wegen Erkrankungen<br />

und Erziehungszeiten. Insbesondere im Bereich der<br />

Kläranlagen zeigt sich ein zunehmender Fachkräftemangel,<br />

der die zeitnahe Wiederbesetzung vakanter Positionen oftmals<br />

erschwert.


Optimierung und Erweiterung des Personalabrechnungs-/<br />

Informationssystems LOGA<br />

Die 2010 neu eingeführte Software P&I Loga wurde in <strong>2011</strong><br />

weiterentwickelt und an die <strong>EVS</strong>-spezifischen Bedürfnisse<br />

angepasst. Die Anwendungsgebiete sind neben einer korrekten<br />

Berechnung und Auszahlung der Gehälter die Vereinfachung<br />

von administrativen Prozessen und die Gewährleistung<br />

einer EDV-technischen Unterstützung in möglichst<br />

vielen Personalteilbereichen. Mit der Beauftragung und Programmierung<br />

von Schnittstellen – u. a. zum internen Zeiterfassungssystem<br />

– sowie der Einführung von zwei weiteren<br />

Modulen zur Seminarverwaltung und dem betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagement wurde ein weiterer wichtiger<br />

Meilenstein realisiert. Im Zeitverlauf bedarf es nun der inhaltlichen<br />

Befüllung und fortwährenden Datenpflege zur Sicherstellung<br />

der gewünschten Ergebnisse.<br />

51


52 9 | Personalwirtschaft<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Nicht zuletzt zur Sicherstellung des zukünftigen Personalbedarfs<br />

erhalten Ausbildung und Nachwuchsförderung eine<br />

besondere Bedeutung. So hat der <strong>EVS</strong> in <strong>2011</strong> wiederum 3<br />

neuen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit geboten,<br />

eine fundierte Ausbildung zu absolvieren. Insgesamt waren<br />

in <strong>2011</strong> acht Auszubildende in den Ausbildungsberufen<br />

„Fachkraft für Abwassertechnik“, „Kaufmann/-frau für Bürokommunikation“<br />

und „Verwaltungsfachangestellte/r“ beim<br />

<strong>EVS</strong> beschäftigt.<br />

Neben der Betreuung der Auszubildenden zeichnet die Personalabteilung<br />

für die Auswahl und den organisatorischen<br />

Ablauf aller Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen verantwortlich.<br />

Bei mehr als 200 intern und extern durchgeführten<br />

Seminaren wurden insgesamt 317 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den unterschiedlichsten Sachgebieten geschult.<br />

Den Auftakt zur Fortführung der Führungskräfteentwicklung<br />

bildete schließlich zum Jahresende <strong>2011</strong> eine Führungskräftetagung<br />

für alle Personalverantwortlichen des Verbandes.<br />

Im Kreis der Führungskräfte galt es dabei, ein gemeinsames<br />

Verständnis von Werten und Haltungen im Führungskontext<br />

zu entwickeln. Für 2012 sind konkrete Anwenderworkshops<br />

zu aktuellen Führungsthemen geplant.


Im Frühjahr <strong>2011</strong> hatte das saarländische Umweltministerium<br />

die Federführung für die Kampagne „saarland picobello“<br />

auf den <strong>EVS</strong> übertragen. Der Verband führt die beliebte landesweite<br />

Mitmachaktion mit großem Engagement fort, setzt<br />

aber auch neue Akzente: Um die „picobello-Idee“ nachhaltig<br />

zu verankern und Aktionen zu fördern, die längerfristig angelegt<br />

sind, wurde ergänzend zur Sammelaktion der saarland<br />

picobello-Kreativwettbewerb ins Leben gerufen. An dem<br />

Wettbewerb, der jedes Jahr neu ausgelobt wird, beteiligten<br />

sich in <strong>2011</strong> Schulklassen, Vereine, Kindergärten, Initiativen<br />

und sonstige Gruppen, aber auch Einzelpersonen mit vielfältigen<br />

kreativen Beiträgen rund um die Themen Abfallentsorgung<br />

bzw. -trennung und Wertstofferhalt.<br />

Das picobello-Design (Logo, Schriftzug, Webseiten-Gestaltung,<br />

Plakate…) wurde an das des <strong>EVS</strong> angepasst. Auf der<br />

Homepage des <strong>EVS</strong> wurde für die Kampagne „saarland picobello“<br />

eine gesonderte Hauptseite eingerichtet, die mit der<br />

Adresse www.saarland-picobello.de verknüpft ist. Besonderes<br />

Augenmerk wurde nach Übernahme der Kampagne darauf<br />

gelegt, dass die Zusammenarbeit mit den Kommunen<br />

fortgeführt und intensiviert wird.<br />

10 | Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Saar</strong>land picobello Kampagne − Sammelaktion und Kreativwettbewerb<br />

Am 25. Mai wurden in der Kläranlage <strong>Saar</strong>brücken-Burbach<br />

besonders engagierte Teilnehmer der Sammelaktion <strong>2011</strong><br />

mit Preisen ausgezeichnet.<br />

53


54 10 | Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kundenumfrage in den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren<br />

In den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren Blieskastel, Hasborn-Dautweiler,<br />

Ormesheim, Ottweiler, Neunkirchen, Nohfelden und<br />

Wadern wurden von Juni bis August <strong>2011</strong> 700 Kunden zu<br />

ihrer Zufriedenheit mit den <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren befragt.<br />

Die Umfrage brachte ein sehr positives Ergebnis: Die Mehrheit<br />

der Kunden (94 Prozent) bewertet die <strong>EVS</strong> Wertstoff-<br />

Zentren mit den Noten gut bis sehr gut. Zufrieden zeigte<br />

sich die überwiegende Mehrheit der Kunden auch mit den<br />

Öffnungszeiten. Höchstnoten vergaben die Kunden bei der<br />

Frage nach der Qualität des Services, also nach der Kunden-<br />

Zufriedenheit mit dem<br />

Kundenservice<br />

sehr zufrieden (514)<br />

zufrieden (161)<br />

keine Meinung (23)<br />

unzufrieden (2)<br />

sehr zufrieden (0)<br />

Zufriedenheit mit<br />

den Öffnungszeiten<br />

zufrieden (589)<br />

nicht zufrieden (111)<br />

betreuung sowie der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />

der Mitarbeiter: 73,4 Prozent der Kunden vergaben hier die<br />

beste Wertung „sehr zufrieden“, 23 Prozent äußerten sich<br />

mit „zufrieden“.<br />

Das positive Feedback der Kunden ist für den <strong>EVS</strong> und die<br />

Mitarbeiter der Wertstoff-Zentren sehr erfreulich. Verschiedene<br />

Anregungen gaben konkrete Anhaltspunkte, wo noch<br />

besser auf die Kundenbedürfnisse eingegangen werden<br />

kann.<br />

Benotung der<br />

Wertstoff-Zentren<br />

sehr gut (401)<br />

gut (256)<br />

befriedigend (34)<br />

ausreichend (4)<br />

mangelhaft (5)<br />

ungenügend (0)


Premiere für das Theaterstück „Kasper auf<br />

dem <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentrum“<br />

Das vom <strong>EVS</strong> beim Puppentheater Kussani in Auftrag gegebene<br />

Theater-Stück „Kasper auf dem <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentrum“<br />

feierte am 17. Juni in „Uhrmachers Haus“ in Püttlingen-Köllerbach<br />

vor einem begeisterten Publikum Premiere.<br />

Künftig wird das Stück sowohl bei eigenen Veranstaltungen<br />

als auch im Rahmen von Kinderfesten und Umwelttagen der<br />

saarländischen Städte und Gemeinden zu sehen sein.<br />

Neues Unterrichtsmaterial „Abwasserreinigung<br />

im <strong>Saar</strong>land“<br />

Anknüpfend an die sehr stark nachgefragten Unterrichtsmaterialien<br />

zur Abfallentsorgung „Alles Müll oder was?“ hat<br />

der <strong>EVS</strong> in <strong>2011</strong> ein Informationsset zum Thema „Abwasser“<br />

herausgegeben. Die für saarländische Schulen, Vereine<br />

und Umweltgruppen kostenlosen Unterrichtsmaterialien<br />

beinhalten ein Plakat, das zeigt, wie das Abwasser in einer<br />

Kläranlage gereinigt wird, und eine dazu gehörige Schüler-<br />

Broschüre.<br />

55


56 10 | Öffentlichkeitsarbeit<br />

Veranstaltungen<br />

Tage der offenen Tür<br />

Weit über 2000 Besucherinnen und Besucher meldeten sich<br />

<strong>2011</strong> für Kläranlagen-Führungen an. Die Tage der offenen<br />

Tür auf Kläranlagen, ein Klassiker im <strong>EVS</strong>-Veranstaltungsprogramm,<br />

tragen ebenfalls viel dazu bei, die Bürgerinnen<br />

und Bürger für die Arbeit des <strong>EVS</strong> zu interessieren. „Offene<br />

Türen“ gab es <strong>2011</strong> auf den Kläranlagen St. Wendel, Rehlingen<br />

und Niederlosheim. Die Führungen verbunden mit einem<br />

bunten Unterhaltungsprogramm kamen bei den kleinen und<br />

großen Gästen gut an.<br />

Die AVA Velsen lud wie jedes Jahr im August ebenfalls zu<br />

einem Tag der offenen Tür ein, der unter Beteiligung örtlicher<br />

Vereine und Institutionen ein abwechslungsreiches<br />

und informatives Programm bot. Eine ebenso gelungene wie<br />

außergewöhnliche Veranstaltung war die Präsentation von<br />

Recycling-Mode im <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentrum Hasborn-Dautweiler<br />

im Rahmen eines Tages der offenen Tür.


Projektvorstellungen, Inbetriebnahmen und sonstige Veranstaltungen<br />

Vor oder zu Beginn größerer Baumaßnahmen informierte der<br />

<strong>EVS</strong> im Rahmen von Projektvorstellungen die Bürgerinnen<br />

und Bürger über Art und Umfang der geplanten Bauarbeiten,<br />

um die Akzeptanz und das Verständnis für die Maßnahmen<br />

zu erhöhen. Projektvorstellungen gab es im Jahr <strong>2011</strong> in Webenheim<br />

(Bau eines Regenüberlaufbeckens), in Trenkelbach<br />

(Bau eines Staukanals und Kanalsanierung) und in der Merziger<br />

Innenstadt (Sanierung des Hauptsammlers). Nach Ende<br />

der Bauarbeiten wurde am 24. Mai <strong>2011</strong> der Hauptsammler<br />

Walsheim eingeweiht; am 8. Juni erfolgte die offizielle Inbetriebnahme<br />

des neuen Regenüberlaufbeckens in Spiesen.<br />

Im Nove<strong>mb</strong>er <strong>2011</strong> nahm der <strong>EVS</strong> in Bethingen die letzte<br />

kommunale Kläranlage in Betrieb, mit der das Netz von 140<br />

<strong>EVS</strong>-Kläranlagen vollständig ist.<br />

Im Sommer <strong>2011</strong> wurden drei <strong>EVS</strong> Wertstoff-Zentren in Wadern,<br />

St. Ingbert und Losheim eingeweiht, für drei weitere<br />

Zentren in Köllertal, <strong>Saar</strong>louis und Losheim erfolgte ein sy<strong>mb</strong>olischer<br />

„1. Spatenstich“.<br />

An den Schmelzer Umwelttagen beteiligte sich der <strong>EVS</strong> mit<br />

einer geführten Wanderung zur Kläranlage Primsweiler und<br />

anschließendem I<strong>mb</strong>iss und Besichtigung. Auf dem Biosphärenfest<br />

in St. Ingbert im Septe<strong>mb</strong>er <strong>2011</strong> war der Verband<br />

mit einem Informationsstand und Spielen zur Abfalltrennung<br />

vertreten.<br />

57


58 10 | Öffentlichkeitsarbeit


Broschüren zur Abfalltrennung und<br />

Abfallvermeidung<br />

Praktische Tipps und Hilfen zur Abfallvermeidung und -trennung<br />

geben zwei <strong>EVS</strong>-Broschüren, die <strong>2011</strong> veröffentlicht<br />

wurden: „Der neue Trennt im <strong>Saar</strong>land“ vereint interessante<br />

Informationen rund um die Entsorgung der verschiedenen<br />

Wertstoffe mit historischen Informationen zum Thema. Im<br />

Anhang enthält die Broschüre eine herausneh<strong>mb</strong>are alphabetische<br />

Trennhilfe.<br />

Alltagstaugliche Tipps zur Abfallvermeidung gibt die Broschüre<br />

„Weniger ist mehr“, die anlässlich der Europäischen<br />

Woche der Abfallvermeidung aufgelegt wurde.<br />

Internet<br />

Neu ist auch der Formularservice mit einer Auswahl von Anträgen<br />

und Vordrucken für unsere Kunden im Abfallbereich.<br />

Vorbereitet wurde in <strong>2011</strong> ein Online-Service, der es ermöglichen<br />

wird, die Anzahl der Leerungen bzw. das Gewicht der<br />

Bio- und Restmüllabfälle über das Internet abzufragen. Das<br />

Portal wird voraussichtlich im Frühjahr 2012 an den Start<br />

gehen.<br />

59


Zum Klima- und Ressourcenschutz wurde gedruckt auf<br />

Papier aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung.<br />

<strong>Entsorgungsverband</strong> <strong>Saar</strong> · Postfach 10 01 22 · 66001 <strong>Saar</strong>brücken · www.evs.de

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