Alexej Von Jawlensky - Jena
Alexej Von Jawlensky - Jena
Alexej Von Jawlensky - Jena
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Turandot II, 1912 , Öl auf Pappe, Sprengel Museum Hannover.<br />
Foto: Sprengel Museum Hannover<br />
Spanierin mit geschlossenen Augen, 1913. Öl auf Malkarton. Privatsammlung.<br />
Courtesy Artvera’s Gallery, Genf. Foto: Artvera’s Gallery, Genf<br />
Abstrakter Kopf: Morgengrauen, 1928. Öl auf Karton.<br />
(Geschenk <strong>Jawlensky</strong>s an Kandinsky, 1932)<br />
Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou,<br />
Paris (Vermächtnis Nina Kandinsky 1981). Foto: Musée<br />
National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris<br />
Konstantinowka mit geneigtem Kopf, um 1912.<br />
Tuschpinselzeichnung auf getöntem Büttenpapier.<br />
Museum Wiesbaden. Foto: Museum Wiesbaden<br />
Kleiner abstrakter Kopf, 1934, Öl auf Leinenstrukturpapier<br />
auf Karton. Courtesy Hubertus Melsheimer,<br />
Kunsthandel Köln. Foto: Courtesy Hubertus Melsheimer,<br />
Kunsthandel Köln<br />
Meditation: Velásquez, 1936, Öl auf Malpapier auf Pappe. Stiftung Moritzburg,<br />
Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt. Foto: Klaus Göltz<br />
Mädchen mit rotem Turban und gelber Agraffe (Barbarenfürstin), 1912. Öl auf Hartfaser. Osthaus Museum Hagen. Foto: Achim Kukulies<br />
Kopf, 1912. Öl auf Karton auf Leinwand. LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster.<br />
Foto: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Hanna Neander<br />
In der Ausstellung wird das Werk <strong>Alexej</strong> von <strong>Jawlensky</strong>s<br />
seit Jahrzehnten erstmals im Osten Deutschlands vorgestellt.<br />
Dank zahlreicher bedeutender Leihgaben aus internationalen<br />
Sammlungen sind wir in der Lage, das Werk<br />
dieses großen Künstlers nicht nur umfassend, sondern<br />
auch in einzigartiger Auswahl zu zeigen.<br />
Paul Klee: Der Mann mit dem Mundwerk, 1930/40. Feder, Bleistift<br />
und Aquarell auf Papier auf Karton. Zentrum Paul Klee, Bern,<br />
Schenkung Livia Klee. Foto: Fotoarchiv Zentrum Paul Klee, Bern<br />
Gabriele Münter: Stilleben mit Kerzenleuchter, 1917.<br />
Öl auf Leinwand. Privatsammlung. Foto: Roman Franke<br />
Marianne von Werefkin: Autunno (Scuola) / Herbst (Schule), 1907.<br />
Tempera auf Papier auf Karton. Ascona, Marianne Werefkin Foundation<br />
Museo comunale d’arte moderna. Foto: Endrik Lerch, Ascona<br />
2. SEPTEMBER – 25. NOVEMBER 2012<br />
Städtische Museen <strong>Jena</strong><br />
Kunstsammlung<br />
Markt 7 · 07743 <strong>Jena</strong><br />
T: 03641 - 49 82 61 · Fax: 03641 - 49 82 55<br />
www.kunstsammlung.jena.de · kunst@jena.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 17 Uhr; Donnerstag 15 – 22 Uhr<br />
Samstag, Sonntag 11 – 18 Uhr; Montag geschlossen<br />
Eintrittspreise<br />
Normal: 8 Euro; Ermäßigung: 5 Euro;<br />
Kinder (bis 14 Jahre), Schüler (mit Schülerausweis): frei<br />
Gruppenkarte (ab 10 Personen): 5 Euro<br />
Führungen<br />
Gruppenführung: 40 Euro/Fremdsprache 70 Euro<br />
Schülergruppen: 25 Euro<br />
Öffentliche Führung: 1 Euro Aufschlag auf den Eintrittspreis<br />
Führungen nach Anmeldung unter T: 03641 - 49 82 61.<br />
Hinweise zu öffentlichen Führungen und Veranstaltungen<br />
entnehmen Sie bitte der Presse und auf www.kunstsammlung.jena.de.<br />
Katalog<br />
ca. 240 Seiten, 25 Euro<br />
Titelbild: <strong>Alexej</strong> von <strong>Jawlensky</strong>: Spanische Frau, 1910. Öl auf Karton.<br />
Privatsammlung Europa, courtesy Artvera’s Gallery, Genf.<br />
Foto: Artvera’s Gallery, Genf<br />
Kombiticket:<br />
12 Euro / erm. 8 Euro<br />
an den Kassen erhältlich.<br />
Für die Unterstützung von Ausstellung und Katalog<br />
danken wir folgenden Förderern und Sponsoren:<br />
„Ich arbeite für mich, nur für mich und meinen Gott.“<br />
ALEXEJ VON<br />
JAWLENSKY<br />
KUNSTSAMMLUNG JENA
Selbstbildnis, 1911.<br />
Öl auf Malpappe. Sammlung im Obersteg,<br />
Depositum im Kunstmuseum Basel.<br />
Foto: Sammlung im Obersteg, Depositum<br />
im Kunstmuseum Basel<br />
Die Fabrik, 1910. Öl auf Karton auf Holz.<br />
Privatsammlung. Foto: Endrik Lerch, Ascona<br />
Kiefern, um 1911. Öl auf Leinwand auf Karton.<br />
Privatsammlung Deutschland, courtesy Beck &<br />
Eggeling, Düsseldorf. Foto: Beck & Eggeling,<br />
Düsseldorf<br />
<strong>Alexej</strong> von <strong>Jawlensky</strong> wurde am 13. März 1864 als fünftes<br />
Kind einer Familie, die dem russischen Erbadel angehörte,<br />
in Torschok (Russland) geboren. Noch während einer<br />
militärischen Laufbahn studierte er an der Kunstakademie<br />
in Sankt Petersburg und freundete sich 1891 mit der Malerin<br />
Marianne von Werefkin an. Zusammen mit Werefkin,<br />
zwei befreundeten Malern und der Tochter seines vorgesetzten<br />
Generals, Helene Nesnakomoff – seiner späteren<br />
Frau – zog <strong>Jawlensky</strong> nach München, besuchte die Kunstschule<br />
von Anton Ažbe, wo er 1897 Wassily Kandinsky<br />
kennen lernte. Er hatte erste Ausstellungsbeteiligungen in<br />
der Berliner Secession, im Pariser Salon d’Automne und<br />
setzte sich mit den Arbeiten von Cézanne, Gauguin und van<br />
Gogh auseinander. Henry Matisse lernte er persönlich kennen<br />
und beschäftigte sich mit dem Fauvismus.<br />
Sizilianerin mit grünem Shawl, 1912. Öl auf Karton. Privatsammlung, courtesy Artvera’s Gallery, Genf. Foto: Artvera’s Gallery, Genf<br />
Ab 1906 entwickelte <strong>Jawlensky</strong> seinen expressionistischen<br />
Stil mit einfachen Formen, starker Ausdruckskraft und leuchtenden<br />
Farben. 1908 malte er mit Marianne von Werefkin<br />
und Kandinsky im Atelier von Gabriele Münter in Murnau<br />
am Staffelsee und gründete 1909 gemeinsam mit Werefkin,<br />
Kandinsky, Münter und Kubin die Neue Künstlervereinigung<br />
München. Kandinsky wurde erster Vorsitzender, <strong>Jawlensky</strong><br />
sein Vertreter. Während eines Sommeraufenthalts in Prerow<br />
malte <strong>Jawlensky</strong> Landschaftsbilder mit leuchtender Farbgebung.<br />
1912 schloss er sich der von Kandinsky und Marc<br />
gegründeten Arbeitsgemeinschaft Blauer Reiter an. Er pflegte<br />
enge Freundschaften mit den von ihm bewunderten<br />
Kollegen Paul Klee und Emil Nolde und malte leuchtende<br />
Porträts, die heute zu den Meisterwerken der Kunst im 20.<br />
Jahrhundert zählen.<br />
Heilandsgesicht: Schweigen, 1918 (Das große Schweigen Nr. 6, 1918/19).<br />
Öl auf Papier auf Karton. Muzeum Sztuki, Łodzi. Foto: Piotr Tomczyk<br />
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges musste <strong>Jawlensky</strong><br />
Deutschland innerhalb von 48 Stunden verlassen. Er ging<br />
in die Schweiz an den Genfer See und arbeitete an Landschaften.<br />
1917 zog er nach Zürich und traf dort Wilhelm<br />
Lehmbruck, die Dadaisten und Paul Cassirer. 1918 bezog<br />
<strong>Jawlensky</strong> ein Haus in Ascona. 1920 kehrte er nach Deutschland<br />
zurück, lehnte eine Berufung ans Bauhaus ab und<br />
lebte fortan in Wiesbaden. 1924 verband er sich auf Initiative<br />
Galka Scheyers mit Kandinsky, Klee und Feininger in<br />
der Aktionsgemeinschaft Die Blauen Vier, deren erste Ausstellung<br />
in San Francisco stattfand. 1927 traten die ersten<br />
Symptome einer schweren Arthritis (Gelenkentzündung)<br />
auf. Die Nationalsozialisten belegten ihn 1933 mit Malverbot<br />
und beschlagnahmten seine Bilder in der Aktion<br />
„Entartete Kunst“. Ab 1930 war <strong>Jawlensky</strong> zu zahlreichen<br />
Variation: Schwarzer Baum, 1918. Öl auf strukturiertem Papier auf Karton.<br />
Privatsammlung (ehemals Sammlung Walter Dexel, <strong>Jena</strong>). Foto: Roman Franke<br />
Mystischer Kopf: Porträt E. S. [Emilie Scheyer, später: Galka Scheyer], 1917.<br />
Öl auf Karton. Privatsammlung. Foto: Bernhard Strauß<br />
Klinikaufenthalten gezwungen und musste 1938 das Malen<br />
aufgeben. Nach schmerzvollen Jahren starb er 1941 verarmt<br />
in Wiesbaden.<br />
Heute zählt <strong>Jawlensky</strong> zu den bedeutendsten Künstlern der<br />
klassischen Moderne. Als Mitglied der expressionistischen<br />
Kunstbewegung gehören seine Werke zu den Höhepunkten<br />
vieler internationaler Sammlungen.<br />
Die Gemälde <strong>Jawlensky</strong>s wurden bereits zu seinen Lebzeiten<br />
mehrfach in <strong>Jena</strong> ausgestellt. In den Verzeichnissen<br />
der Ausstellungen des früheren <strong>Jena</strong>er Kunstvereins lassen<br />
sich seine Werke in vier Ausstellungen nachweisen. 1912<br />
war in der <strong>Jena</strong>er Presse zu lesen: „Das Bild von <strong>Jawlensky</strong><br />
in München ist eine farbige Vision von großer malerischer<br />
Kraft und Sattheit, und läßt auf eine ausgeprägte künstlerische<br />
Persönlichkeit schließen.“<br />
Das Oy-Tal bei Oberstdorf, um 1910 (1912). Öl auf Pappe. Hamburger Kunsthalle.<br />
Foto: Hamburger Kunsthalle/bpk. Elke Walford<br />
Große Variation: Pfingstmorgen (Sonntagsgruppe), 1915.<br />
Öl auf Malpapier auf Karton. Privatsammlung.<br />
Foto: Endrik Lerch, Ascona<br />
Rote Palme (Bordighera), 1914. Öl auf Malkarton.<br />
Courtesy Galerie Schwarzer, Düsseldorf.<br />
Foto: Galerie Schwarzer, Düsseldorf<br />
Seine umfangreichste und wichtigste Ausstellung in <strong>Jena</strong><br />
war die im Sommer 1922. Die Schau wurde von Galka<br />
Scheyer, <strong>Jawlensky</strong>s umtriebiger Agentin, eröffnet. Das<br />
<strong>Jena</strong>er Publikum war offenbar so interessiert, dass Galka<br />
Scheyer drei Wochen nach der Vernissage – „auf vielfachen<br />
Wunsch des Publikums“ – erneut nach <strong>Jena</strong> reiste und<br />
ihren Vortrag wiederholte.<br />
In der Presse wurde <strong>Jawlensky</strong> als nunmehr bereits bekannter<br />
Künstler sehr positiv besprochen: „<strong>Jawlensky</strong> gehört<br />
zu den Bahnbrechern und Wegbereitern der neuen<br />
Kunst, die den Impressionismus ablöste“. Man zählte ihn<br />
bereits damals zu jenen Künstlern, deren Werk „von grundlegender<br />
Bedeutung für die Kunst unserer Zeit geworden<br />
ist“.