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44<br />

Û Zivilgesellschaftliches Engagement – Ressource für Innovation<br />

Auf dem Weg zur Bürgerkommune – Vom Mitwissen zum<br />

Mitentscheiden<br />

Die Entwicklung einer lokalen Beteiligungs-<br />

und Mitverantwortungskultur ist ein tiefgreifender<br />

Lernprozess, sowohl für institutionelle Akteure als<br />

auch für die Zivilgesellschaft. Beide Seiten müssen<br />

sowohl über Verfahrenskenntnisse verfügen als auch<br />

über inhaltliche Aspekte informiert sein, um angemessene<br />

Entscheidungen treffen, erfolgversprechende<br />

Projekte initiieren sowie Lösungen entwickeln und<br />

umsetzen zu können. Die Beteiligungskultur ist ein<br />

fortlaufender Lern- und Professionalisierungsprozess.<br />

Einige Kommunen haben sich bereits mit einem eigenen<br />

Partizipationskonzept auf den Weg gemacht, das<br />

den Anforderungen an eine kontinuierliche Einbindung<br />

der Zivilgesellschaft in eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />

gerecht wird.<br />

Augsburg – Lebendiger LA-21-Prozess mit innovativer Beteiligungskultur<br />

Û Schon seit über 15 Jahren läuft in Augsburg<br />

der Lokale-Agenda-21-Prozess und es beteiligt<br />

sich daran ein breiter Querschnitt an zivilgesellschaftlichen<br />

Akteuren. Augsburg stellt die<br />

Partizipation unmittelbar in den Fokus der eigenen<br />

LA-21-Aktivitäten. Das Motto „Zukunftsfähige<br />

Entwicklung braucht gemeinsames Handeln“ unterstreicht<br />

die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

zahlreichen städtischen und bürgerschaftlichen<br />

Institutionen und Personenkreisen. Deutschlandweit<br />

können vergleichsweise nur wenige Kommunen<br />

auf einen so langlebigen und kooperativ ausgerichteten<br />

Agenda-21-Prozess verweisen, der so<br />

manche Hürde im Zusammenspiel von zivilgesellschaftlichem<br />

Engagement, Politik und Verwaltung<br />

genommen hat.<br />

Der Erfolg des Prozesses beruht auf fünf<br />

Säulen: den 23 Agendaforen und ihren Projekten,<br />

der städtischen Geschäftsstelle, dem Agendabeirat,<br />

dem Handlungsprogramm Nachhaltigkeit<br />

sowie dem Augsburger Zukunftspreis. Der Agendabeirat<br />

wurde 1997 auf Beschluss des Stadtrates<br />

eingerichtet und die Vertreter/-innen werden von<br />

ihm alle drei Jahre neu berufen. Im Agendabeirat<br />

arbeiten 20 wichtige Institutionen der Stadtgesellschaft<br />

zusammen, beraten die Stadt bei Nachhaltigkeitsthemen<br />

und vermitteln diese in die eigenen<br />

Institutionen hinein. Der Beirat beschließt über<br />

Anträge der Agendaforen, in denen Bürgerinnen<br />

und Bürger, Institutionen und Unternehmen aktiv<br />

sind, und spricht Empfehlungen gegenüber Stadtrat<br />

und Stadtverwaltung aus. 2011 betrieben die<br />

Agendaforen rund 30 Projekte, die von der Stadt<br />

zum Teil finanziell unterstützt wurden. Seit 2006<br />

können sich engagierte Bürgerinnen und Bürger,<br />

Initiativen, Organisationen, Schulen, Unternehmen<br />

und Kirchengemeinden mit ihrem Engagement<br />

für Nachhaltigkeit oder Klimaschutz auch um<br />

den Augsburger Zukunftspreis bewerben, den die<br />

Stadt jährlich vergibt.<br />

Die verschiedenen Ämter, Dienststellen<br />

und Eigenbetriebe der Stadtverwaltung setzen das<br />

Handlungsprogramm Nachhaltigkeit in ihren Bereichen<br />

um. Die kommunale LA-21-Geschäftsstelle<br />

unterstützt die Verwaltung bei der Realisierung<br />

der Nachhaltigkeitsbestrebungen. Sie ist gleichzeitig<br />

das Bindeglied zwischen den vielen unterschiedlichen<br />

Beteiligungsbereichen.<br />

Aufbauend auf „Nachhaltigkeitsleitlinien“<br />

des Jahres 1998 und „Nachhaltigkeitsindikatoren“<br />

des Jahres 2000 wurde an runden Tischen<br />

das „Handlungsprogramm Nachhaltigkeit“<br />

ausgearbeitet. Der Stadtrat hat es im Juni 2004<br />

verabschiedet und im Februar 2011 auf Basis des<br />

ersten Nachhaltigkeitsberichtes einstimmig dessen<br />

Fortschreibung beschlossen. Das Handlungsprogramm<br />

enthält neben Leitlinien auch konkrete<br />

Zielstellungen, die anhand eines Indikatorensets<br />

überprüft werden und anzeigen, wo Fortschritte erzielt<br />

wurden und wo dringender Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Nach Auffassung der Beteiligten wäre<br />

ohne das große Reservoir an Engagement und Wissen<br />

der zahlreichen beteiligten Akteure der Wandel<br />

zur Zukunftsfähigkeit nicht zu schaffen.<br />

www.agenda21.augsburg.de

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