Bio - sonnenwende

Regiestatement
`Sonnenwende´ handelt davon Freude nicht durch Trauer sterben zu lassen. Es geht um die
menschliche Fähigkeit neu zu beginnen, nicht aufzugeben, den Trost im Miteinander zu suchen
und darum, das Wagnis der Liebe einzugehen um den Gegensätzen des Lebens immer offen
entgegen zu lächeln.
Die Kluft zwischen SOPHIA und MARIUS wird verstärkt durch den impressionistischen Stil
des Films. Die warme Sommerstimmung mit intensiven Farben steht im Kontrast zur kühlen
Stimmung zwischen ihnen. Die Mischung aus 16mm Filmmaterial und digitalem Videomaterial
akzentuiert den emotionalen Konflikt der Figuren.
Während der Recherche besuchten der Autor Duc-Thi Bui und ich einen Gesprächskreis
verwaister Eltern. Sie teilten ihre Erlebnisse mit uns und schlossen uns bedingungslos in die
Gruppe ein. Die Energie des Trostes in dieser Gemeinschaft hat mich zutiefst beeindruckt,
mich erinnert wie gut es tut Emotionen zu teilen. Diese Begegnung verdeutlichte mir, wie
wichtig es ist die Geschichte von `Sonnenwende´ zu erzählen um Menschen durch diesen Film
zu ermutigen ihren Schmerz zu teilen und neue Hoffnung zu suchen.
Wir hatten uns einiges vorgenommen. Ein sehr komplexes und sensibles Thema, einen
Autounfall, Szenen nachts im Wald mit Lagerfeuer und dies alles mit sehr kleinem Budget
realisieren. Aber wo läge der Reiz im Filme machen wenn es immer einfach wäre.
Ich erinnere mich zusammengekauert auf der Rückbank des alten Opels zu sitzen, einen kleinen
Monitor in der Hand und die Ohren gespitzt, folge ich der Szene. Wir hatten uns entschieden
die Fahrszenen, um ein Maximum an Glaubwürdigkeit zu erreichen wirklich zu fahren, die
kleine HD-Kamera auf das Auto zu montieren und im Auto mit der Hand zu führen.
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