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Kreuzlingen – Konstanz: der grenzüberschreitende Flohmarkt

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4 Sammler-Anzeiger September 2011<br />

Basel: Kunstsammlung Im Obersteg in neuem Licht<br />

Alexan<strong>der</strong> von Jawlensky: «Mein Fenster» (illustrierter<br />

Brief 1933 an Marianne Im Obersteg).<br />

Die Stiftung Im Obersteg hat aus <strong>der</strong> hervorragenden<br />

Kunstsammlung von Karl Im<br />

Obersteg (1883<strong>–</strong>1969) und seinem Sohn<br />

Jürg (1914<strong>–</strong>1983) bereits 1969 Leihgaben<br />

dem Kunstmuseum Basel anvertraut. Nach<br />

2002 entschloss sich die damalige Stiftungsratspräsidentin<br />

und Witwe von Jürg Im<br />

Auguste Rodin: «La petite ombre» (Bronze,<br />

1880).<br />

Obersteg, Doris Im Obersteg-Lerch, die gesamte<br />

Sammlung als Dauerleihgabe dem<br />

Kunstmuseum Basel zu überlassen, wo 2004<br />

eine Ausstellung <strong>der</strong> wichtigsten Werke aus<br />

<strong>der</strong> Sammlung eingerichtet wurde. Es handelt<br />

sich um eine <strong>der</strong> bedeutendsten Privatsammlungen<br />

<strong>der</strong> Klassischen Mo<strong>der</strong>ne in<br />

<strong>der</strong> Schweiz, u.a. mit grossartigen Kunstwerken<br />

von Marc Chagall, Pablo Picasso,<br />

Cuno Amiet, Alexej von Jawlensky, Maurice<br />

de Vlaminck, Chaïm Soutine, Robert Genin,<br />

Bernhard Buffet, Paul Cézanne, André<br />

Derain, Jean Dubuffet, Raoul Dufy, Paul<br />

Klee, Emil Nolde, Georges Rouault und Marianne<br />

von Werefkin.<br />

Für die neue Ausstellung im Kunstmuseum<br />

Basel wurde das Thema «Künstlerfreundschaften»<br />

gewählt. Gezeigt werden nicht nur<br />

gegen 100 zum Teil erstmals ausgestellte Gemälde,<br />

Zeichnungen und Bronzeplastiken,<br />

geordnet nach Motiven (Figuren, Porträts,<br />

Landschaften etc.), son<strong>der</strong>n vor allem auch<br />

viele interessante Briefe aus <strong>der</strong> Sammlung<br />

<strong>der</strong> Stiftung Im Obersteg. Als <strong>der</strong> Basler<br />

Speditionsunternehmer Karl Im Obersteg<br />

1919 in Ascona weilte, traf er dort auch<br />

Künstler aus Osteuropa (z.B. die Emigranten<br />

Jawlensky, Sacharoff und Genin), mit<br />

welchen er bald freundschaftlich verbunden<br />

war. Der nun von <strong>der</strong> Stiftungskonservatorin<br />

Henriette Mentha aufgearbeitete Briefwechsel<br />

von Karl Im Obersteg mit Cuno<br />

Amiet, Alexej von Jawlensky, Marc Chagall,<br />

Wassily Kandinsky, Robert Genin, Alexan<strong>der</strong><br />

Sacharoff und Ernst Ludwig Kirchner ist<br />

ein sehr gewichtiges Thema <strong>der</strong> Ausstellung,<br />

da diese Korrespondenz Einblicke in die<br />

Entstehungsgeschichte <strong>der</strong> Sammlung Im<br />

Obersteg gewährt, die vor allem zwischen<br />

1920 und 1950 entstanden ist und als Resultat<br />

von Freundschaften mit profilierten<br />

Künstlern und Kunsthändlern <strong>der</strong> damaligen<br />

Zeit anzusehen ist.<br />

Es lohnt sich, einem ausserordentlichen Museumsereignis<br />

mit internationaler Kunst des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu begegnen, einem erstrangigen<br />

kulturellen Erbe in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Roland Kupper<br />

Kunstmuseum Basel, St.-Alban-Graben 16,<br />

4010 Basel: «Künstlerfreundschaften <strong>–</strong> Karl<br />

Im Obersteg im Dialog mit Amiet, Chagall<br />

und Jawlensky». Geöffnet Di<strong>–</strong>So 10<strong>–</strong>18 Uhr.<br />

Alexan<strong>der</strong> von Jawlensky: «Kind» (um 1900).<br />

Auskunft über Führungen, Werkbetrachtungen<br />

etc.: Telefon 061 206 63 00 o<strong>der</strong><br />

tours@kunstmuseumbasel.ch. Weitere Informationen:<br />

www.kunstmuseumbasel.ch.<br />

Sehr zu empfehlen ist <strong>der</strong> reich bebil<strong>der</strong>te<br />

Katalog zur Ausstellung: «Sie lieber Herr Im<br />

Obersteg sind unser Schweizer für alles»<br />

(Briefwechsel mit Künstlern), herausgegeben<br />

von <strong>der</strong> Stiftung Im Obersteg, Schwabe<br />

Verlag Basel, 2011 (Fr. 58.<strong>–</strong>).<br />

Bis 16. Oktober 2011.<br />

Marc Chagall: «Jude in Schwarz-Weiss» (1914).

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