Juni - August 2012 - (PDF|9 MB) - EmK
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DAS PERSÖNLICHE WORT<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
passend zu unserem letzten »Etwas<br />
anderen Gottesdienst« unter dem<br />
Motto »Einfacher leben ist nicht einfach«<br />
und unserer Gesprächsreihe über<br />
»Genügsamkeit« im Offenen Gesprächskreis<br />
»Gott in unserer Welt« veröffentlichen<br />
wir einen geistlichen Impuls von<br />
Ulrike Burkhardt-Kibitzki, Pastorin der<br />
Evangelisch-methodistischen Kirche in<br />
Schorndorf und ZK-Seniorensekretärin<br />
unserer Kirche in Deutschland. snb<br />
Vom Glück des Maßhaltens<br />
Denn ich sage durch die Gnade, die<br />
mir gegeben ist, jedem unter euch,<br />
dass niemand mehr von sich halte, als<br />
sich's gebührt zu halten, sondern dass<br />
er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie<br />
Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt<br />
hat. Römer 12,3<br />
Kennen Sie glückliche Menschen in<br />
Ihrer Umgebung? Ich kenne Menschen,<br />
die immer wieder sehr glücklich sind.<br />
Und manche sagen sogar, dass sie ihr<br />
ganzes Leben als glücklich einschätzen.<br />
Was ist so besonders an ihnen? Was<br />
unterscheidet sie von denen, die mir<br />
eher unglücklich vorkommen? Sie sind<br />
geprägt von einer heiteren Gelassenheit.<br />
Sie überlassen der Angst, zu kurz<br />
3<br />
zu kommen, nicht die Herrschaft über<br />
ihr Denken und Handeln. Die Gier nach<br />
dem MEHR ist ihnen fremd. Oder versetzt<br />
sie zumindest nicht so in Unruhe<br />
wie andere.<br />
Dieses MEHR kann ja höchst unterschiedlich<br />
aussehen: nicht nur die Gier<br />
nach einem größeren Haus oder<br />
einem schickeren Auto treibt Menschen<br />
an. Oft sind es die versteckt daherkommenden,<br />
geschickt getarnten Bedürfnisse<br />
nach dem MEHR, die Menschen<br />
kurzfristig vermeintlich glücklich<br />
machen. Langfristig aber können sie<br />
ihre Sehnsucht nach dem vollkommenen<br />
Glück nicht stillen. Manchmal ist<br />
dieses MEHR auch fromm bemäntelt.<br />
MEHR sein wollen als die Nachbargemeinde,<br />
MEHR darstellen wollen in der<br />
Öffentlichkeit, immer MEHR Angebote<br />
in der Gemeinde machen wollen. Die<br />
Gier nach dem MEHR, oft auch um<br />
jeden Preis, ist zerstörerisch und führt<br />
geradewegs ins Unglück. Glückliche<br />
Menschen haben den habgierigen Tiger<br />
in sich gezähmt.<br />
Glückliche Menschen wissen auch um<br />
die Balance ihres Glückes. Sie wissen<br />
darum, dass Glück immer auch unverdient<br />
und unverfügbare Gnade ist, über<br />
die sie nicht herrschen können. Sie wis-