PDF [2,5 MB] - bei der IBH IT-Service GmbH
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Planung und Gestaltung<br />
hochzuverlässiger,<br />
ausfallredundanter,<br />
dreiphasiger USV-Anlagen<br />
im Bereich von 8kVA-4.400kVA<br />
Prof. Dr. Thomas Horn<br />
<strong>IBH</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Service</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gostritzer Str. 67a<br />
01217 Dresden<br />
http://www.ibh.de<br />
info@ibh.de<br />
www.ibh.de
Inhaltsverzeichnis<br />
1. <strong>IT</strong>-Grundschutzhandbuch des BSI zum Spannungsausfall<br />
2. Drei Ar<strong>bei</strong>tsthesen<br />
3. DIN IEC 62040-3: USV-Klassifikation<br />
4. Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung<br />
5. Elektrotechnische Grundlagen<br />
6. Funktionsweise HotSync-Cluster<br />
7. Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage<br />
8. Planung einer Eaton 9355<br />
9. Planung einer Eaton 9390<br />
10. Planung einer Eaton 9395<br />
11. BladeUPS<br />
12. Aufbau einer 3-phasigen Anlage<br />
13. Aufbau einer 1-phasigen Anlage<br />
14. Planung HotSync-Cluster<br />
15. Aufbau <strong>der</strong> Stromversorgung / Elt-Verteilung im Rack<br />
16. Welche Vorteile hat ein <strong>Service</strong>vertrag?<br />
2
G 4.1 Ausfall <strong>der</strong> Stromversorgung<br />
Wichtigste Gefährdung (direkt benannt in 16 Bausteinen)<br />
◆ Trotz hoher Versorgungssicherheit kommt es immer wie<strong>der</strong> zu Unterbrechungen<br />
<strong>der</strong> Stromversorgung seitens <strong>der</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />
(EVU). Die größte Zahl dieser Störungen ist mit Zeiten<br />
unter einer Sekunde so kurz, dass <strong>der</strong> Mensch sie nicht bemerkt. Aber<br />
schon Unterbrechungen von mehr als 20ms sind geeignet, den<br />
<strong>IT</strong>-Betrieb zu stören.<br />
◆ Von <strong>der</strong> Stromversorgung sind nicht nur die offensichtlichen Stromverbraucher<br />
(PC, Beleuchtung usw.) abhängig. Alle Infrastruktureinrichtungen<br />
sind heute direkt o<strong>der</strong> indirekt vom Strom abhängig.<br />
◆ Die Liberalisierung des Strommarktes führte in einigen Industrielän<strong>der</strong>n<br />
zur Verschlechterung des Versorgungsniveaus. Auch in Deutschland<br />
könnte daher die Gefahr wachsen, dass Probleme durch<br />
Ausfälle <strong>der</strong> Stromversorgung o<strong>der</strong> durch Schaltvorgänge<br />
an nationalen Versorgungsübergängen entstehen.<br />
◆ Beispiele: 2001: Kalifornien,<br />
2005: Nie<strong>der</strong>sachsen/NRW, etc.<br />
3
M 1.28 Lokale unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung 1<br />
◆ Verantwortlich für Initiierung: Leiter Haustechnik, Leiter <strong>IT</strong><br />
◆ Verantwortlich für Umsetzung: Haustechnik, Administrator<br />
◆ Begründung <strong>der</strong> Notwendigkeit einer USV-Anlage<br />
◆ Drei Arten <strong>der</strong> USV sind zu unterscheiden:<br />
● VFD-USV (Voltage and Frequency Dependent)<br />
Verbraucher werden im Normalbetrieb direkt aus dem<br />
Stromversorgungsnetz gespeist. Eine VFD-USV hat eine Umschaltlücke<br />
von bis zu 10ms � früher: Offline-USV<br />
● VI-USV (Voltage Independent)<br />
Versorgungsspannung wird <strong>bei</strong> kleineren Schwankungen nachgeregelt,<br />
Frequenz am Ausgang einer VI-USV ist vom Versorgungsnetz abhängig.<br />
Umschaltlücken möglich � früher: Line-interactive USV<br />
● VFI-USV (Voltage and Frequency Independent)<br />
Im Normalbetrieb keine direkte Verbindung mehr zwischen USV-Eingang<br />
und -Ausgang<br />
� Doppelwandler-USV bzw. früher auch Online-USV<br />
VFI-USV ist wirklich unterbrechungsfrei<br />
Gemäß DIN IEC 62040-3: VFI-SS-111<br />
4
M 1.28 Lokale unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung 3<br />
◆ Werden <strong>IT</strong>-Geräte in einem Gebäude mit TN-S-Netz mit einer lokalen<br />
USV versorgt, ist zu beachten: Um die Schutzwirkung des TN-S-Netzes<br />
gegen Ausgleichsströme auf Schirmen von Datenleitungen aufrecht zu<br />
erhalten, ist darauf zu achten, dass USV-ausgangsseitig keine<br />
Verbindung zwischen N- und PE-Leiter (Nullung) besteht. Ggf. sind<br />
solche oft serienmäßig eingebauten Verbindungen vor Einbau in das<br />
TN-S-Netz zu entfernen.<br />
���� Bei Eaton ist N und PE immer isoliert<br />
◆ Bei <strong>der</strong> Dimensionierung einer USV kann man in <strong>der</strong> Regel von einer<br />
üblichen Überbrückungszeit von ca. 10 bis 15 Minuten ausgehen. Die<br />
Mehrzahl aller Stromausfälle ist innerhalb von 5 bis 10 Minuten<br />
behoben, so dass nach Abwarten dieser Zeitspanne noch 5 Minuten<br />
übrig bleiben, um die angeschlossene <strong>IT</strong> geordnet herunterfahren zu<br />
können, sollte <strong>der</strong> Stromausfall länger andauern.<br />
5
M 1.28 Lokale unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung 4<br />
◆ Die meisten mo<strong>der</strong>nen USV-Geräte bieten Rechnerschnittstellen an, die nach<br />
einer vorher festgelegten Zeit, entsprechend dem Zeitbedarf <strong>der</strong> <strong>IT</strong> und <strong>der</strong><br />
Kapazität <strong>der</strong> USV, ein rechtzeitiges automatisches Herunterfahren (Shut-Down)<br />
einleiten können.<br />
◆ Für spezielle Anwendungsfälle (z. B. TK-Anlagen) kann die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Überbrückungszeit auch mehrere Stunden betragen.<br />
◆ Um die Schutzwirkung aufrechtzuerhalten, ist eine regelmäßige Wartung <strong>der</strong><br />
USV vorzusehen.<br />
◆ Falls die Möglichkeit besteht, die Stromversorgung unterbrechungsfrei aus einer<br />
an<strong>der</strong>en Quelle zu beziehen (z. B. durch Anschluss an eine zentrale USV), so<br />
stellt dies eine Alternative zur lokalen USV dar.<br />
◆ Ergänzende Kontrollfragen:<br />
● Werden die Wartungsintervalle <strong>der</strong> USV eingehalten?<br />
● Ist ein automatisches Shut-Down vorgesehen?<br />
● Wird die Wirksamkeit <strong>der</strong> USV regelmäßig getestet?<br />
● Haben sich Verän<strong>der</strong>ungen ergeben, so dass die vorgehaltene Kapazität <strong>der</strong> USV<br />
nicht mehr ausreichend ist?<br />
6
M 1.70 Zentrale unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung 1 (neu, 11. EL 2009)<br />
◆ Verantwortlich für Initiierung: Leiter Haustechnik, Leiter <strong>IT</strong><br />
◆ Verantwortlich für Umsetzung: Haustechnik, Administrator<br />
◆ Wertvolle Hinweise zu:<br />
● Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Ausgangsleistung sollte man also ausreichende<br />
Reserven einplanen.<br />
● Typische Werte für die Stützzeit liegen <strong>bei</strong> 30 bis 60 Minuten. Der doppelte<br />
Ansatz <strong>der</strong> Shutdown-Zeit bewirkt ein Sicherheitspolster.<br />
● Empfindlichster Teil einer USV ist die Batterie.<br />
Nur wenn diese <strong>bei</strong> <strong>der</strong> vom Hersteller genannten optimalen Temperatur<br />
(typischerweise um 20°C) untergebracht wird, kann s ie ihre maximale<br />
Leistung und Lebensdauer erreichen.<br />
� Die EuroBAT-Norm legt verbindlich 20°C fest.<br />
Pro 10 Kelvin, um die diese Solltemperatur überschritten wird, vermin<strong>der</strong>n<br />
sich Leistung und Lebensdauer um circa 50 %.<br />
� Man sollte also auch berücksichtigen, dass eine Batterie nur in den<br />
ersten Jahren die volle Leistung bringt.<br />
7
M 1.70 Zentrale unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung 1 (neu, 11. EL 2009)<br />
◆ Redundante, ausfallredundante USV-Anlagen kennt das GSHB des BSI<br />
noch nicht.<br />
◆ Aber es gibt einen Hinweis:<br />
Außerdem ist <strong>bei</strong> einer USV beson<strong>der</strong>s auf den Schutz vor dem Zugriff<br />
Unbefugter, Brand und Wasser zu achten.<br />
Ein sinnvoller Schutz gegen<br />
Brand macht es nahezu<br />
unverzichtbar, einan<strong>der</strong><br />
Redundanz bietende<br />
USV-Einheiten in getrennten<br />
Brandabschnitten<br />
unterzubringen.<br />
� Dieser Hinweis orientierte<br />
sich aber primär an <strong>der</strong><br />
"alten" US-Norm TIA-942<br />
von 1993, die für Systeme<br />
<strong>der</strong> Verfügbarkeitsklasse<br />
Tier IV einen Feed A<br />
und einen Feed B for<strong>der</strong>t.<br />
Feed A Feed B<br />
MSHV<br />
A B<br />
<strong>IT</strong>-Komponente<br />
MSHV<br />
NEA NEA NEA NEA<br />
NSHV<br />
BATT BATT BATT<br />
USV<br />
ANSCHLUSS<br />
VERTEILUNG<br />
KOMMUNIKATION<br />
UV<br />
Tier IV<br />
A B<br />
<strong>IT</strong>-Komponente<br />
USV<br />
ANSCHLUSS<br />
VERTEILUNG<br />
KOMMUNIKATION<br />
UV<br />
NSHV<br />
BATT<br />
BATT BATT<br />
8
Drei Ar<strong>bei</strong>tsthesen<br />
(1) In <strong>der</strong> Praxis: "Man braucht kein USV-Projekt"<br />
◆ "Eine USV kauft man über den Elektrogroßhandel und schließt drei<br />
Kabel an!"<br />
◆ Ein USV-Projekt ist aber sehr komplex!<br />
(2) <strong>IT</strong>-Sicherheit muss in <strong>der</strong> <strong>IT</strong> selbst realisiert werden!<br />
◆ Aber erfahrungsgemäß werden die meisten Ausfälle durch die<br />
Stromversorgung verursacht.<br />
◆ Wenn die Stromversorgung ausfällt, nützen alle an<strong>der</strong>en Maßnahmen<br />
nichts!<br />
(3) Hochverfügbare USV-Anlagen sind die Grundlage<br />
◆ Gegenüber an<strong>der</strong>en Maßnahmen zur Hochverfügbarkeit ist die<br />
Stromversorgung relativ preiswert (und langlebig)<br />
◆ Mit relativ einfachen Mitteln lässt eine Verfügbarkeit von mehr als<br />
99,9999% realisieren<br />
9
DIN IEC 62040-3: USV-Klassifikation<br />
Wogegen schützen VFI-USV?<br />
Der Spannungsschutz konzentriert sich<br />
auf folgende Spannungsprobleme:<br />
◆ Stromausfall<br />
◆ Spannungseinbrüche<br />
◆ Überspannung<br />
◆ Kurzschluss im öffentlichen Netz<br />
◆ Störspannungen im Netz<br />
◆ Hochspannungsspitzen<br />
◆ Frequenzabweichungen<br />
◆ Schaltspitzen<br />
◆ harmonische Oberwellen<br />
Eine VFI-USV erzeugt eine Ausgangsspannung, die im<br />
Normalfall von <strong>der</strong> Eingangsspannung komplett entkoppelt ist:<br />
Online-USV o<strong>der</strong> Doppelwandler-USV<br />
VFD ���� Serie 3<br />
VI ���� Serie 5<br />
VFI ���� Serie 9<br />
10
DIN IEC 62040-3: VFI-SS-111<br />
Aufbau einer VFI-USV VFI – Voltage and<br />
Frequency Independent<br />
Bypass-Eingang<br />
F2<br />
Gleichrichtereingang<br />
Elektronischer Bypass<br />
Gleichrichter Wechselrichter<br />
~ =<br />
= ~<br />
F1<br />
+ -<br />
Batterieketten<br />
Elektr.<br />
Schalter<br />
Ausgang<br />
Batterieanschlußeinheit (BAE)<br />
SS – Form <strong>der</strong> Ausgangsspannung<br />
<strong>bei</strong> Normal- und<br />
Batteriebetrieb<br />
111 – Toleranzen <strong>bei</strong><br />
• Wechsel <strong>der</strong> Betriebsart<br />
• Lastsprüngen<br />
mit linearer Last<br />
• Lastsprüngen<br />
mit nicht linearer Last<br />
Klassifikation 1 bedeutet<br />
max. ±30% im Intervall von<br />
bis zu 1ms und max. ±10%<br />
oberhalb von 20ms.<br />
Wirkungsgrad in Abhängigkeit von Größe und Auslastung <strong>der</strong> USV 91-94%!<br />
11
Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung 1<br />
Information Technology Industry Council (<strong>IT</strong>I)<br />
vor 1994 Computer Business Equipment Manufacturers Association (CBEMA)<br />
◆ 1996 eine Spannung-Zeit-Kurve (<strong>IT</strong>IC-Kurve) definiert, welche die<br />
maximale Spannungsabweichung in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong><br />
Abweichung beschreibt, die ein Computernetzteil tolerieren können muß<br />
◆ Spannungsausfälle ab 20ms zählen als Blackout<br />
◆ welche Schäden verursachen Spannungsausfälle:<br />
● Datenverluste <strong>bei</strong> Ausfall des Computersystems (direkt)<br />
● keine Versorgungsleistung durch Ausfall des Computersystems (direkt)<br />
● Schäden <strong>bei</strong> Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Spannung (indirekt):<br />
■ Platten laufen nicht mehr an<br />
■ Netzteile fallen aus<br />
■ Elektronik geht in einen "nichtdefinierbaren Zustand"<br />
■ u.v.a.m.<br />
12
Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung 2<br />
<strong>IT</strong>IC-Kurve für Netzteile (Rev. 2000)<br />
<strong>IT</strong>IC erlaubt eine dauerhafte<br />
Abweichung (nach 10s)<br />
von max. ±10%<br />
30% Unterspannung<br />
für die Abschaltung<br />
fehlerhafter Geräte<br />
(Kurzschlußfestigkeit)<br />
13
Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung 3<br />
Green-<strong>IT</strong><br />
◆ Eine Doppelwandler-USV hat eine relativ hohe Verlustleistung und<br />
Toleranzen von weniger als 2%, was von <strong>der</strong> IKT-Industrie nicht<br />
gefor<strong>der</strong>t ist.<br />
◆ Unsere Versorgungsspannung liegt im Regelfall innerhalb <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
<strong>IT</strong>IC vorgegebenen Grenzwerte.<br />
◆ Aber nur Doppelwandler-USV schützen zuverlässig gegen Schalt- und<br />
Hochspannungsspitzen, Frequenzabweichungen und Oberwellen.<br />
◆ Dies führte zur Entwicklung des Hoch-Effizienz-Modus (HE-Modus)<br />
o<strong>der</strong> Hybrid-Modus. Man nennt dies auch "Doppelwandler auf Abruf",<br />
was in Sinne von "Green-<strong>IT</strong>" zur erheblichen Einsparung an<br />
Verlustleistung führt.<br />
◆ Im HE-Modus wird <strong>bei</strong> guter Qualität die Eingangsspannung direkt auf<br />
den Ausgang durchgeschaltet. Beim Verlassen des Toleranzbereiches<br />
schaltet die USV schnell (
Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung 4<br />
Energy Advantage Architecture (EAA) von Eaton<br />
◆ Energy Saver Systems (ESS) – Weiterentwicklung des HE-Modus<br />
Das patentierte Verfahren ESS erkennt<br />
ein Problem mit <strong>der</strong> Eingangsspannung<br />
durch spezielle DSP und schaltet somit<br />
innerhalb von 2ms automatisch auf<br />
Doppelwandlermodus zurück � η>98%<br />
◆ Variable Module Management System (VMMS)<br />
Durch Abschalten von USV-Modulen wird <strong>der</strong><br />
Wirkungsgrad η <strong>der</strong> restlichen Module verbessert,<br />
z. B. von 91% auf 95%. Erst wenn die Leistungsabnahme<br />
steigt o<strong>der</strong> ein Modul ausfällt, werden<br />
weitere Leistungsmodule wie<strong>der</strong> zugeschaltet.<br />
◆ Bei einer USV mit einer Last von 200kW bedeutet das damit monatlich<br />
eine Einsparung von ca. 2.700EUR unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
reduzierten Kühllast.<br />
15
Zur Qualität <strong>der</strong> Stromversorgung 5<br />
Energy Advantage Architecture (EAA) in <strong>der</strong> Praxis<br />
◆ Abschalten einer USV im Cluster mit VMMS zur Erhöhung <strong>der</strong><br />
Auslastung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en USV � 424KW, statt 212 kW<br />
Teilung 10ms<br />
Umschaltprozess<br />
< 2ms<br />
16
USV-Grundlagen (1)<br />
Wirkleistung vs. Scheinleistung<br />
◆ Grundlegend für die Bemessung einer USV ist die Wirkleistung in kW:<br />
P = U * I � <strong>bei</strong> einer ohmschen Last (lineare Last)<br />
◆ Durch induktive o<strong>der</strong> kapazitive Lasten ergibt sich ein nachlaufen<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
vorauseilen<strong>der</strong> Strom gegenüber <strong>der</strong> Spannung:<br />
● Phasenverschiebungswinkel φ >0 � induktive Last<br />
● Phasenverschiebungswinkel φ
USV-Grundlagen (2)<br />
Kurzschlußfestigkeit und Selektivität<br />
Eaton 9355<br />
40kVA<br />
~<br />
=<br />
~<br />
=<br />
=<br />
~<br />
290A (1.100A)<br />
=<br />
~<br />
Kurzschlußfestigkeit<br />
145A für max. 300ms<br />
Parallelmodul<br />
6m, 16mm²<br />
0,006 Ω<br />
6m, 16mm²<br />
0,006 Ω<br />
NH00<br />
80A<br />
20m, 25mm²<br />
0,013 Ω<br />
Spannungsabfall<br />
auf 226V (-1,7%)<br />
USV-Verteiler<br />
LS<br />
C16A<br />
25m, 2,5mm²<br />
0,168 Ω<br />
Spannungsabfall<br />
auf 209V (-9%)<br />
Verbraucher<br />
<strong>bei</strong> Kurzschluß<br />
max. Strom: 624A<br />
Das HotSync-Cluster kann aber nur max. 290A liefern � Spannungseinbruch auf 123V<br />
���� Umschaltung auf Bypass<br />
18
Funktionsweise HotSync-Cluster 1<br />
Theoretische Grundlagen<br />
◆ mehrere Spannungsquellen können parallel geschaltet werden, wenn<br />
Frequenz und Phasenlage übereinstimmen<br />
◆ die HotSync-Technologie ist von Powerware patentiert worden:<br />
● digitale Signalprozessoren (DSP) berechnen die Sinuskurve für die<br />
Ausgangsspannung in kleinsten Schritten (3.000 Schritte pro Sekunde)<br />
und steuern die IBGT-Leistungsmodule an<br />
● über eine rekursive Gleichung wird da<strong>bei</strong> von den DSP für ihre Phase die<br />
Frequenz variiert, was zu einer Leistungserhöhung/-reduzierung führt<br />
� wenn dies jede USV für sich macht, ergibt sich eine ideale Lastteilung<br />
● Vorteil: zwischen den USV gibt es keine Kommunikation und damit<br />
keinen Single Point of Failure (SPOF)<br />
Eingang<br />
USV<br />
USV<br />
Ausgang<br />
19
Funktionsweise HotSync-Cluster 2<br />
Ar<strong>bei</strong>tsmodi eines Hotsync-Clusters<br />
◆ Redundanzmodus � 1+1-Redundanz<br />
● zwei USV-Anlagen teilen sich die Last � Halblastverfahren<br />
● die Leistung des Clusters entspricht <strong>der</strong> Leistung einer USV<br />
● wenn eine USV ausfällt, dann übernimmt die verbleibende USV die volle<br />
Last<br />
◆ Kapazitätsmodus � keine Redundanz<br />
● zwei USV-Anlagen teilen sich die Last � Halblastverfahren<br />
● die Leistung des Clusters entspricht <strong>der</strong> doppelten einer USV<br />
● wenn mehr als die einfache Leistung entnommen wird und eine USV fällt<br />
aus, dann kommt es zum Totalausfall <strong>der</strong> USV-Anlage<br />
◆ gemischter Modus � n+1-Redundanz<br />
● mehrere USV-Anlagen teilen sich die Last � Lastteilungsverfahren<br />
● <strong>bei</strong> vier USV-Anlagen kann die Leistung <strong>der</strong> Anlage <strong>der</strong> dreifachen Leistung<br />
einer USV entsprechen<br />
● fällt eine USV aus, übernehmen die verbleiben drei USV-Anlagen die volle<br />
Last<br />
20
Funktionsweise HotSync-Cluster 3<br />
Anzahl <strong>der</strong> USV in einem Hotsync-Clusters<br />
◆ Vom Grundsatz her können beliebig viele USV parallel geschaltet<br />
werden<br />
◆ Getestet sind:<br />
● Eaton 9355 � max. 4 USV<br />
● Eaton 9390 � max. 8 USV<br />
● Eaton 9395 � max. 6 USV (im gemischten Modus)<br />
◆ Problem ist die Herstellung einer korrekten Lastteilung<br />
Die Länge l1 von <strong>der</strong> USV zur<br />
Parallelschiene ist kritisch<br />
� gleicher Wi<strong>der</strong>stand ist wichtig<br />
für die "ideale" Lastteilung<br />
� gleiche Kabellänge<br />
◆ Da trotzdem herstellungsbedingte<br />
Toleranzen vorhanden<br />
sind, gibt es eine Kalibrierung<br />
USV<br />
USV<br />
l1<br />
l1<br />
Ausgang<br />
Parallelschiene<br />
21
Funktionsweise HotSync-Cluster 4<br />
Realisierung des Bypassbetriebs<br />
◆ USV haben normalerweise einen integrierten elektronischen Bypass auf<br />
Basis von Thyristoren<br />
◆ Damit auch im Bypassbetrieb eine Lastteilung möglich ist, muss auch<br />
<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand und damit die Länge <strong>der</strong> Bypass-Kabel gleich sein<br />
◆ Die Thyristoren sind aber robuster als die IGBT im Wechselrichter<br />
ausgelegt (siehe Überlasten)<br />
� damit ist die Länge l2 weniger kritisch, aber Thyristoren lassen keine<br />
Kalibrierung zu, da keine "aktiven" Elemente<br />
◆ Zur Koordinierung des<br />
Bypassbetriebs muss<br />
eine Abstimmung<br />
USV<br />
Ausgang<br />
stattfinden<br />
Bypass<br />
CAN-Bus<br />
� Einsatz des<br />
CAN-Busses<br />
Parallelschiene<br />
im Eingangsverteiler<br />
Bypass<br />
l2 l2<br />
l2<br />
USV<br />
l1<br />
l1<br />
Parallelschiene<br />
22
Funktionsweise HotSync-Cluster 5<br />
Verfügbarkeit eines HotSync-Clusters<br />
◆ Bei regelmäßiger Wartung hat eine USV eine Verfügbarkeit<br />
von mind. n > 99,9%<br />
� max. Ausfall pro Jahr von 8,76h<br />
◆ Bei Parallelschaltung, wenn es keine an<strong>der</strong>en Komponenten gibt,<br />
die ausfallen können, ist die Verfügbarkeit eines Cluster<br />
aus zwei USV:<br />
n cluster = 1 – ( (1-n) * (1-n) )<br />
= 1 – ( (1-0,999) * (1-0,999) )<br />
= 99,9999%<br />
23
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 1<br />
BladeUPS<br />
ESS<br />
12kVA<br />
interne<br />
und externe<br />
Batterien<br />
möglich<br />
Eaton 9355 Eaton 9390 Eaton 9395<br />
ESS ESS<br />
ESS+VMMS<br />
8kVA<br />
10kVA<br />
12kVA<br />
15kVA<br />
20kVA<br />
30kVA<br />
40kVA<br />
interne<br />
und externe<br />
Batterien<br />
möglich<br />
40kVA<br />
60kVA<br />
80kVA<br />
100kVA<br />
120kVA<br />
160kVA<br />
nur externe<br />
Batterien<br />
1 UPM 2 UPM 3 UPM 4 UPM<br />
225kVA<br />
275kVA<br />
450kVA<br />
550kVA<br />
675kVA<br />
825kVA<br />
möglich nur externe Batterien möglich<br />
900kVA<br />
1100kVA<br />
24
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 2<br />
◆ Investitionsschutz durch Upgrade innerhalb eines Basismodells,<br />
z. B. von 8kVA � 12kVA o<strong>der</strong> von 20kVA � 30kVA<br />
◆ Investitionsschutz durch Parallelschaltung mehrerer USV-Anlagen<br />
auf Basis des HotSync-Verfahrens (Clusterbildung):<br />
● Kapazitätsmodus zur Leistungserweiterung<br />
● Redundanzmodus zur Implementierung von Ausfallsicherheit<br />
● gemischter Modus, z.B. 2+1-Modus<br />
� Kapazitätserweiterung und Ausfallredundanz<br />
◆ Realisierbare Clustergrößen<br />
● Eaton 9355: max. 4 USV-Anlagen<br />
● Eaton 9390: max. 8 USV-Anlagen<br />
● Eaton 9395: max. 6 USV-Anlagen<br />
(<strong>bei</strong> Eaton 9395, 900/1100kVA max. 4 USV-Anlagen)<br />
◆ Nachrüstung eines UPM <strong>bei</strong> den Modellen Eaton 9395, 225/275kVA,<br />
450/550kVA und 675/825kVA<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Elt-Installation sind die<br />
gewünschten Upgrades zu berücksichtigen<br />
25
Planung einer Eaton 9355 (1)<br />
Schritt 1: Wahl <strong>der</strong> Gleichrichter-Sicherungen<br />
◆ Beispiel: Eaton 9355: 40kVA<br />
Leistungsfaktor 0,9 � Wirkleistung P=0,9*S= 36kW<br />
max. Ausgangsstrom: I max-out = P/230V = 174A � je Phase: 52A<br />
zuzüglich Verlustleistung und Eigenbedarf von ca. 4A<br />
zuzüglich Ladestrom<br />
� minimale Absicherung 63A je Phase am Gleichrichtereingang<br />
◆ Die USV kann im Normalmodus im Spannungsbereich von 192-276V<br />
ar<strong>bei</strong>ten � höhere Leistungsaufnahme <strong>bei</strong> 192V!<br />
26
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 4<br />
Schritt 1: Wahl <strong>der</strong> Gleichrichter-Sicherungen (Forts.)<br />
◆ Handling von Unterspannungen<br />
Max. Strom: I max = P/230V = 156,5A � je Phase: 52,2A<br />
Max. Strom: I max = P/192V = 187,5A � je Phase: 62,5A<br />
zuzüglich Verlustleistung und Eigenbedarf von ca. 4A<br />
zuzüglich Ladestrom<br />
Absicherung des Gleichrichtereingangs: 80A je Phase<br />
(max. Gleichrichtereingangsstrom: 73A)<br />
27
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 5<br />
Schritt 2: Handling von Überlasten<br />
◆ Eine USV sollte immer so geplant werden, dass die Auslastung 85-90%<br />
nicht überschreitet<br />
◆ Eine ungleiche Phasenbelastung ist für IGBT und DSP kein Problem,<br />
aber jede Phase sollte nicht mit mehr als 85-90% belastet sein sollte<br />
◆ Beispiel:<br />
Eaton 9355: 40kVA, 36kW, Last hat cos φ = 0,9<br />
Phase 1: 43A � 8,9kW<br />
Phase 2: 46A � 9,5kW<br />
Phase 3: 63A � 13,0kW � 8,3% Überlast<br />
Summe: 31,4kW � 87,2% Auslastung<br />
◆ Für hochverfügbare USV-Anlagen ist das Handling von Überlasten zu<br />
klären<br />
eine Überlast soll nicht zum Ausfall <strong>der</strong> USV führen<br />
28
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 6<br />
Schritt 2: Handling von Überlasten (Forts.)<br />
◆ Überlastbarkeit bedeutet Überlast im Normalbetrieb für jede einzelne<br />
Phase am Wechselrichter<br />
◆ Am Gleichrichter mittelt sich die Überlast auf alle drei Phasen<br />
Normalbetrieb<br />
Bypass-Betrieb<br />
◆ Überlastbarkeit (am Netz) bedeutet Überlast im Bypass-Betrieb für jede<br />
einzelne Phase<br />
29
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 7<br />
Schritt 3: Auswahl <strong>der</strong> Sicherungen für Ausgang/Bypass<br />
◆ Sind kurzzeitige Überlastungen möglich (Zuschaltung von größeren<br />
Verbrauchern, Klimaanlagen, Motoren etc.)?<br />
◆ Sollen Überlasten akzeptiert werden, die manuell kurzfristig beseitigbar<br />
sind?<br />
◆ 10% Überlasten sind im Normalbetrieb bis zu 10min und im<br />
Bypassbetrieb bis zu 60min zulässig<br />
◆ 25% Überlasten sind im Normalbetrieb bis zu 1min und im<br />
Bypassbetrieb bis zu 10min zulässig � könnte durch eine falsche<br />
Zuschaltung neuer Verbraucher entstehen, wäre binnen 10min wie<strong>der</strong><br />
zu beseitigen!<br />
◆ Folgende Sicherungen müssen gewählt werden:<br />
Bypass-Eingang: 58,5A *125% = 72,5A � 80A<br />
USV-Ausgang: 58,5A *125% = 72,5A � 80A<br />
30
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 8<br />
Schritt 4: Auswahl <strong>der</strong> Leiterquerschnitte<br />
◆ Leiterquerschnitte sind anhand <strong>der</strong><br />
maximal zulässigen Dauer-Stromstärke<br />
auszuwählen. Da<strong>bei</strong> sind zu beachten:<br />
● Kabeltyp<br />
● Kabellänge<br />
● Verlegeart<br />
◆ Im Beispiel ergibt sich <strong>bei</strong> 80A je Phase<br />
ein Querschnitt von 25mm².<br />
◆ Da <strong>der</strong> Gleichrichter die Last auf alle<br />
3 Phasen aufteilt, kann <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gleichrichterzuleitung<br />
<strong>der</strong> Neutralleiter entfallen.<br />
◆ Da man von einer ungleichen Last-<br />
Unverbindliche Leiterquerschnitte:<br />
16A - 2,5mm² (max. 21A)<br />
20A - 4mm² (max. 27A)<br />
25A - 6mm² (max. 35A)<br />
35A - 10mm² (max. 48A)<br />
50A - 16mm² (max. 65A)<br />
63A - 16mm² (max. 65A)<br />
80A - 25mm² (max. 88A)<br />
100A - 35mm² (max. 112A)<br />
125A - 50mm² (max. 150A)<br />
160A - 70mm² (max. 195A)<br />
200A - 95mm² (max. 250A)<br />
250A - 120mm² (max. 300A)<br />
verteilung am USV-Ausgang ausgehen muss, hat <strong>der</strong> Neutralleiter<br />
auf allen übrigen Kabeln vom gleichen Querschnitt zu sein.<br />
◆ Der Schutzleiter PE (Protective Earth) kann gemäß VDE 100 mit<br />
einem geringeren Querschnitt ausgewählt werden<br />
◆ Daraus ergibt sich im allgemeinen als Kabel 4x25/16mm²<br />
31
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 9<br />
Schritt 5: Auswahl <strong>der</strong> Überbrückungszeiten<br />
◆ Auswahl des Batterietyps nach EuroBAT<br />
● 5-Jahresbatterien: normative Lebensdauer <strong>bei</strong> 20°C � 5 Jahre<br />
größere Kapazität <strong>bei</strong> gleichen Abmessungen<br />
● 10-Jahresbatterien: normative Lebensdauer <strong>bei</strong> 20°C � 10-12 Jahre<br />
kleinere Kapazität <strong>bei</strong> gleichen Abmessungen<br />
◆ Standard sind fest verschlossene, wartungsfreie Batterien (OGiV)<br />
◆ Beim Modell Eaton 9355 sind interne Batterien möglich, wodurch die<br />
USV-Anlage sehr kompakt wird<br />
◆ Überbrückungszeiten in min <strong>bei</strong> den Modellen Eaton 9355, 20-40kVA,<br />
in Abhängigkeit vom cos φ <strong>bei</strong> 4 Batterieketten (144 Stück, 10 Jahre)<br />
Batterietyp<br />
7 Ah 12 V<br />
7 Ah 12 V<br />
7 Ah 12 V<br />
cos φ<br />
0,7<br />
0,8<br />
0,9<br />
5kVA<br />
152<br />
136<br />
122<br />
10kVA<br />
55<br />
53<br />
46<br />
15kVA<br />
40<br />
30<br />
27<br />
20kVA<br />
◆ Clusterbildung führt ebenfalls zu verlängerten Überückungszeiten, z. B.<br />
9355, hat <strong>bei</strong> einer Last von 30kVA <strong>bei</strong> cos φ=0,9 eine<br />
Überbrückungszeit von 10min, <strong>bei</strong> 1+1 Redundanz im Halblastverfahren<br />
von 27min.<br />
26<br />
21<br />
17<br />
25kVA<br />
18<br />
14<br />
12<br />
30kVA<br />
15<br />
11<br />
10<br />
35kVA<br />
11<br />
9<br />
7<br />
40kVA<br />
9<br />
7<br />
6<br />
32
Zur Auswahl <strong>der</strong> USV-Anlage 10<br />
Schritt 5: Auswahl <strong>der</strong> Überbrückungszeiten (Forts.)<br />
◆ Bei höheren Leistungen und größeren Überbrückungszeiten sollte man<br />
unbedingt externe Batterieschränke wählen, die eine kostengünstigere<br />
Implementierung durch den Einsatz größerer Batterien gestatten<br />
für 40 Akkus:<br />
1 Schrank<br />
600x800x2000<br />
1 Schrank<br />
800x800x2000<br />
2 Schränke<br />
600x800x2000<br />
◆ Beim Modell 9355, 8-15kVA können mit 5 integrierten Batteriemoduln in<br />
kompakter Bauweise <strong>bei</strong> 15kVA/cos φ=0,9 eine Überbrückungszeit von<br />
27min und <strong>bei</strong> 8kVA/cos φ=0,9 sogar 59min realisiert werden.<br />
◆ Beim Modell 9355, 20-40kVA, sollte man <strong>bei</strong> größeren<br />
Überbrückungszeiten die internen Batterien unbestückt lassen.<br />
◆ Bei externen Batterieschränken ist eine sorgfältige Planung <strong>der</strong><br />
Fußbodenbelastung erfor<strong>der</strong>lich!<br />
33
Planung einer Eaton 9390 (1)<br />
Schritt 1: Wahl <strong>der</strong> Sicherungen<br />
◆ Eaton 9390: 80kVA, Leistungsfaktor 0,9 � P=0,9*S= 72kW<br />
Max. Strom: I max-out = S/U = 348A � je Phase: 116A<br />
minimale Absicherung: 125A je Phase<br />
◆ Die USV kann im Normalmodus im Spannungsbereich von 184-276V<br />
ar<strong>bei</strong>ten � höhere Leistungsaufnahme <strong>bei</strong> 184V!<br />
◆ Eingangsstrom <strong>bei</strong> einer Wirkleistung P = 72kW<br />
Max. Strom: I max-in = P/230V = 313A � je Phase: 104,5A<br />
Max. Strom: I max-in = P/184V = 382A � je Phase: 130,5A<br />
zuzüglich Ladestrom und Eigenbedarf von max. 13A<br />
minimale Absicherung: 160A je Phase<br />
34
Planung einer Eaton 9390 (2)<br />
Schritt 2: Handling von Überlasten<br />
Normalbetrieb<br />
Bypass-Betrieb<br />
◆ Absicherung <strong>bei</strong> 10% Überlast:<br />
Max. Ausgangstrom: I max-out = S/3/230V*110% = 127,5A<br />
Max. Eingangsstrom: I max-in = P/3/184V*110% = 143,5A+13A=156,5A<br />
� 160A für Input, Bypass und Output (sogar 125% Überlast möglich)<br />
35
Planung einer Eaton 9390 (3)<br />
Schritt 3: Planung <strong>der</strong> Aufstellung<br />
◆ Abmessungen: 519x808x1.879<br />
◆ Gewicht: 313kg<br />
◆ Batterieschrank: 800x800X1.900<br />
5 Ebenen, 8Akkus je Ebene, 12V/35-93Ah<br />
40x12V/93Ah � 1.730kg inkl. Schrank und BAE<br />
36
Planung einer Eaton 9395 (1)<br />
Übersicht über die Modelle<br />
◆ modulare Struktur, bestehend aus ISBM (Integr. <strong>Service</strong>-Bypass-Modul)<br />
und 1-4 Leistungsmoduln (UPM – Uninterruptible Power Module)<br />
◆ ausfallredundante USV-Steuerung<br />
1 UPM<br />
225/275kVA<br />
(830kg)<br />
2 UPM<br />
450/550kVA<br />
(1.430kg)<br />
3 UPM<br />
675/825kVA<br />
(2.520kg)<br />
4 UPM = 900/1100kVA (3.120kg)<br />
37
Planung einer Eaton 9395 (2)<br />
Eaton 9395-1.100kVA (825kVA mit Field-Upgrade auf 1.100kVA)<br />
FI-UPM 4 ISBM<br />
UPM 1 UPM 2 UPM 3<br />
736 1.704 1.872<br />
4.312<br />
606kg 730kg 1.690kg<br />
38
Planung einer Eaton 9395 (3)<br />
Aufbau einer Eaton 9395<br />
X-Slot-Steckplätze<br />
Anschlußfeld<br />
(Batterien,<br />
Eingänge,<br />
Ausgang,)<br />
Optionaler<br />
Eingangstrennschalter<br />
Optionaler <strong>MB</strong>S<br />
Statischer Bypass<br />
Verkabelung<br />
ISBM UPM1 UPM2<br />
Gleichrichtermodul<br />
Wechselrichtermodul<br />
redundante<br />
Netzteile<br />
Logikboard<br />
Ausgangstrennschalter<br />
UPM-<strong>Service</strong>schalter<br />
39
Planung einer Eaton 9395 (4)<br />
Realisierungsvarianten für HotSync-Cluster<br />
◆ Variante 1:<br />
integrierter <strong>Service</strong>-Bypass-Modul (ISBM) mit statischem elektronischen<br />
Bypass für Systeme mit verteiltem Bypass<br />
◆ Variante 2:<br />
alternativ als IO-Modul-Variante (IOM) ohne statischem Bypass für<br />
Systeme mit einem externen statischer Bypass � zentralisierter Bypass<br />
Bypasseingang<br />
Gleichrichtereingänge<br />
SBM<br />
USV<br />
USV<br />
CAN-Bus<br />
l1<br />
Ausgang<br />
System Bypass Modul (SBM)<br />
2.000-5.000A<br />
(120mm² = 250A!!!)<br />
Parallelschiene<br />
l1 für USV-Systeme kritisch, nicht für Bypass<br />
40
Planung einer Eaton 9395 (5)<br />
Weitere Eigenschaften:<br />
◆ Unterstützung von VMMS<br />
alle UPM eines Clusters werden in einem gemeinsamen Pool verwaltet<br />
� ab 50% Auslastung ein Wirkungsgrad von mehr als 95%<br />
◆ Unterstützung von ESS<br />
Versorgung <strong>der</strong> Ausgangsseite über den Bypass, wenn die Bypass-<br />
Spannung in den vorgegebenen Grenzwerten sich befindet<br />
� Wirkungsgrad von mehr als 98%<br />
◆ sehr hohe Kurzschlußfestigkeit<br />
je UPM ca. 800A für mindestens 300ms<br />
für eine Eaton 9395, 1.100kVA, ergibt sich damit ein Kurzschlußstrom<br />
von ca. 3.200A<br />
Sollte die Kurzschlußfestigkeit nicht ausreichend sein, dann schalten die<br />
UPM kurzzeitig auf den Bypass um. Im Bypass beträgt die<br />
Kurzschlußfestigkeit das 10fache des nominalen Stromes, also ca.<br />
4.000A je UPM.<br />
◆ gemeinsame o<strong>der</strong> getrennte Batterien für die UPM einer USV<br />
41
Planung einer Eaton 9395 (6)<br />
Schritt 1: Wahl <strong>der</strong> Sicherungen<br />
◆ Eingangsstrom <strong>bei</strong> einer Wirkleistung P = 247,5kW<br />
Max. Strom: I max-out = P/230V = 1.076A � je Phase: 359A<br />
zuzüglich Verlustleistung und Eigenbedarf von max. 23A<br />
zuzüglich Ladestrom<br />
Absicherung: 500A je Phase<br />
42
Planung einer Eaton 9395 (7)<br />
Schritt 1: Wahl <strong>der</strong> Sicherungen (Forts.)<br />
◆ Die USV kann im Normalmodus im Spannungsbereich von 196-264V<br />
ar<strong>bei</strong>ten � höhere Leistungsaufnahme <strong>bei</strong> 196V!<br />
◆ Eingangsstrom <strong>bei</strong> einer Wirkleistung P = 247,5kW<br />
Max. Strom: I max-in = P/230V = 1.076A � je Phase: 359A<br />
Max. Strom: I max-in = P/196V = 1.263A � je Phase: 421A<br />
zuzüglich Verlustleistung und Eigenbedarf von max. 23A<br />
max. Eingangsstrom ist auf 456A begrenzt!<br />
� Absicherung im Gleichrichtereingang mit 500A je Phase ist<br />
ausreichend<br />
43
Planung einer Eaton 9395 (8)<br />
Schritt 2: Handling von Überlasten<br />
◆ Nominaler Ausgangsstrom:<br />
Nom. Ausgangstrom: I nom-out = S/3/230V = 399A<br />
◆ Absicherung <strong>bei</strong> 10% Überlast:<br />
Max. Ausgangstrom: I max-out = S/3/230V*110% = 438A<br />
� 500A für Bypass und Output<br />
� dauerhaft 125% Überlast möglich<br />
Normalbetrieb<br />
Bypass-Betrieb<br />
44
BladeUPS (1)<br />
Aufbau und Funktionsweise einer BladeUPS<br />
◆ entspricht im Wesentlichen einer Eaton 9355<br />
◆ nur ein Eingang und nur 5-Jahresbatterien<br />
◆ 19"-Bauweise, integrierter Wartungsbypass<br />
45
BladeUPS (2)<br />
Vor- und Nachteile einer BladeUPS<br />
◆ standardmäßig ESS (ECO-Mode) η>97%<br />
◆ optimiert für Blade-Systeme und mo<strong>der</strong>ne<br />
Server<br />
◆ je Modul 12kW=12kVA (cos φ=1)<br />
◆ max. 6 Anlagen im Cluster<br />
<strong>bei</strong> 5+1 Redundanz max. 60kW<br />
◆ integrierte Batterien 20x12V/9Ah = 5min<br />
◆ max. 4 erweiterte Batteriemodule<br />
Stromverteiler<br />
schiene<br />
BladeUPS<br />
Anschlußmodul<br />
46
Aufbau einer 3-phasigen Anlage<br />
Externer <strong>Service</strong>-Bypass vs. <strong>MB</strong>S<br />
◆ ein manueller Bypass-Schalter (<strong>MB</strong>S) unterstützt nur <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wartung<br />
◆ durch ext. <strong>Service</strong>-Bypass kann USV spannungsfrei geschaltet werden<br />
◆ auf durchgehenden Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE) achten!<br />
47
Aufbau einer 1-phasigen Anlage<br />
Welche Vor- und Nachteile hat eine einphasige USV<br />
◆ wesentlich höhere Stromstärken auf dem USV-Ausgang<br />
◆ ungleiche Belastung <strong>der</strong> Phasen im Objekt im Bypass-Betrieb<br />
◆ man muss nicht auf eine gleiche Phasenbelastung am Ausgang achten<br />
◆ ist sinnvoll, wenn ein großer Verbraucher zu speisen ist<br />
◆ hat einen wesentlich größeren Kurzschlußstrom!!!<br />
ein-/einphasig<br />
bis 10kVA<br />
verfügbar<br />
drei-/einphasig<br />
bis 30kVA<br />
verfügbar<br />
48
Planung von HotSync-Cluster 1<br />
Planung des prinzipiellen Aufbaus (3+1 Redundanz, 90kVA)<br />
SV<br />
AV<br />
49
Planung von HotSync-Cluster 2<br />
Aufstellungsplan für Eaton 9355, 20-40kVA<br />
50
Planung von HotSync-Cluster 3<br />
Aufstellungsplan für Eaton 9355, 8-15kVA<br />
51
Planung von HotSync-Cluster 4<br />
Aufstellungsplan<br />
für Eaton 9390<br />
◆ Ausführungsplanung<br />
für den Aufbau des<br />
gestelzten Fußbodens<br />
◆ Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
zulässigen Lasten<br />
● Lastverteilungsplatten<br />
● zusätzlich Stelzen<br />
◆ Fußbodendurchbrüche<br />
52
Planung von HotSync-Cluster 5<br />
Schaltverteiler für max. 90kVA<br />
53
Planung von HotSync-Cluster 6<br />
Schaltverteiler<br />
◆ Standverteiler<br />
Kabelzuführung von oben<br />
◆ USV-Eingangssicherungen<br />
◆ Wartungsbypass<br />
◆ Eingangsbypass<br />
◆ Parallelschienen<br />
◆ USV-Verteilung:<br />
● C16A-Leitungsschutzschalter<br />
● C25A-Leitungsschutzschalter<br />
● FI/LS C16A<br />
● D02-Sicherungen<br />
2A-63A<br />
54
Planung von HotSync-Cluster 7<br />
Verkabelungsplan<br />
55
Aufbau <strong>der</strong> Stromversorgung 1<br />
Elektroeinspeisung<br />
◆ mindestens von 2 getrennten UV (Unterverteilung) o<strong>der</strong> separate<br />
Zuleitungen von HV (Hauptverteilung)<br />
� separate Zugangsleitungen und getrennte Sicherungen<br />
56
Aufbau <strong>der</strong> Stromversorgung 2<br />
Ortsfester Anschluss an USV und redundante Netzteile<br />
◆ Revision für ortsfeste Elektroanlagen alle vier Jahre<br />
◆ Umbau <strong>der</strong> Stromversorgung im RZ im laufenden Betrieb<br />
◆ Durchführung <strong>der</strong> Elektrorevision im RZ im laufenden Betrieb<br />
57
Elt-Verteilung im Rack<br />
Überwachung <strong>der</strong> Elt-Verteilung im Rack mit Eaton ePDU<br />
◆ messende ePDU<br />
Ablesen <strong>der</strong> aktuellen<br />
Stromstärke<br />
◆ überwachbare ePDU<br />
Einlesen <strong>der</strong> aktuellen<br />
Stromstärke per TCP/IP<br />
◆ steuerbare ePDU<br />
Einlesen von Stromstärke und Spannung je<br />
Steckdose<br />
Einzelschaltung je Steckdose<br />
Messung von Temperatur und Luftfeuchte<br />
58
Welche Vorteile hat ein<br />
Serviecevertrag?<br />
Hochverfügbarkeit setzt eine regelmäßige Wartung voraus<br />
◆ Safe (Basic Care)<br />
● jährliche Inspektion (prophylaktische Wartung)<br />
● <strong>Service</strong>fenster und Reaktionszeit 8h<br />
● 25% Rabatt auf Ersatzteile/Batterien<br />
◆ Advance (Plus Care)<br />
● zusätzlich inkl. aller Ar<strong>bei</strong>tsleistungen<br />
◆ Power (Plus Care1)<br />
● zusätzlich inkl. aller Ar<strong>bei</strong>tsleistungen und Ersatzteile<br />
◆ Bei Abschluss <strong>der</strong> Wartung ab Installation <strong>der</strong> USV erhalten Sie im<br />
ersten Jahr einen Rabatt von 30%, da es auf den Anlagen ein Jahr<br />
Gewährleistung gibt (<strong>bei</strong> Installation durch <strong>IBH</strong>)<br />
◆ Für die zeitgleiche Wartung mehrerer USV-Anlagen gibt es<br />
entsprechende Rabatte<br />
◆ Bei Bedarf ist eine Gewährleistungserweiterung auf 24 o<strong>der</strong> 36 Monate<br />
möglich.<br />
59
Vielen Dank!<br />
Fragen Sie!<br />
Wir antworten.<br />
www.ibh.de