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Gewerblich-technische Berufe im Wandel - neue Zuschnitte und ...

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Einleitung<br />

Forum 6<br />

<strong>Gewerblich</strong>-<strong>technische</strong> <strong>Berufe</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> -<br />

<strong>neue</strong> <strong>Zuschnitte</strong> <strong>und</strong> Prinzipien<br />

Der Strukturwandel in Wirtschaft, Technik <strong>und</strong> Gesellschaft ist ein stetiger Prozess <strong>und</strong> so<br />

vielgestaltig, dass sich nicht nur die Produktionsverfahren ändern, sondern auch die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsabläufe. Die darin tätigen Menschen müssen auf allen<br />

Ebenen des Arbeitens <strong>und</strong> Lebens flexibel <strong>und</strong> mobil reagieren. In der Ordnungsarbeit, einer<br />

der gesetzlich festgelegten Hauptaufgaben des B<strong>und</strong>esinstituts, sind Wege aufzuzeigen, wie<br />

das in Deutschland festgeschriebene Konzept der Beruflichkeit der Ausbildung aufrecht<br />

erhalten werden kann, ohne auf die notwendige Flexibilisierung zu verzichten. Probleme <strong>und</strong><br />

widersprüchliche Aspekte sind zu erkennen, auszugleichen <strong>und</strong> zu überwinden. Zum<br />

Beispiel verläuft der Übergang vom Bildungs- zum Beschäftigungssystem längst nicht mehr<br />

reibungslos <strong>und</strong> die erworbene Befähigung zur Ausübung eines best<strong>im</strong>mten Berufs lässt sich<br />

nicht mehr <strong>im</strong>mer nahtlos an die Ausbildung umsetzen. Forum 6 möchte daher eine<br />

berufsbildungspolitische Synthese herstellen zwischen<br />

� dem Festhalten an der Beruflichkeit einerseits <strong>und</strong><br />

� der gleichzeitigen Überwindung starrer Berufsgrenzen andererseits.<br />

Die folgenden Texte geben ausschnitthaft einen Einblick in diese Arbeit, an der das BIBB<br />

federführend beteiligt ist, sei es durch Modernisierung vorhandener oder durch das Schaffen<br />

völlig <strong>neue</strong>r <strong>Berufe</strong>.


Für die Umwelt arbeiten — BIBB sorgt für <strong>neue</strong> <strong>Berufe</strong> �<br />

Die Arbeit, die Ver- <strong>und</strong> Entsorger �� leisten müssen, ist sehr komplex geworden. Neue <strong>Berufe</strong><br />

standen deshalb an. Sie sollten stärker spezialisiert sein, dabei modernste Technologien <strong>und</strong> die<br />

Fülle <strong>neue</strong>r Rechtsvorschriften aufgreifen, die das gewachsene Umweltbewusstsein<br />

widerspiegeln.<br />

Ab 1. August 2002 wird in den vier <strong>neue</strong>n (UT-)<strong>Berufe</strong>n ausgebildet. Sie werden durch<br />

gemeinsame Kernqualifikationen zu einer Familie.<br />

Anlässlich der Vorstellung der <strong>neue</strong>n <strong>Berufe</strong> hob der Generalsekretär des BIBB, Prof. Dr.<br />

Helmut Pütz, die langjährige Erfahrung des Instituts in Bezug auf berufliches Umwelthandeln<br />

hervor: „Bei den Aktivitäten des BIBB <strong>im</strong> Schwerpunkt ‚Berufsbildung für nachhaltige<br />

Entwicklung‘ hat das Engagement für die modernen Umweltberufe einen hohen Stellenwert. Mit<br />

den <strong>neue</strong>n Anforderungen <strong>und</strong> Inhalten kommen sie nicht nur dem Bedarf der Betriebe, sondern<br />

auch den Wünschen vieler Jugendlicher entgegen.“<br />

Drei Jahre jeweils dauert die Ausbildung für die<br />

� Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

� Fachkraft für Abwassertechnik<br />

� Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

� Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

in gewerblichen <strong>und</strong> kommunalen Unternehmen der Umwelttechnik <strong>und</strong> in der Berufsschule.<br />

Die Fachkraft für Wasserversorgungstechnik arbeitet <strong>im</strong> Wasserwerk. Sie sorgt an Anlagen<br />

der Wassergewinnung, -aufbereitung, - <strong>und</strong> -verteilung für sauberes Trinkwasser.<br />

Die Fachkraft für Abwassertechnik ist in Klärwerken <strong>und</strong> <strong>im</strong> Kanalbetrieb tätig. Sie führt u.a.<br />

Messungen <strong>und</strong> analytische Best<strong>im</strong>mungen zur Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle durch.<br />

Die Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft übern<strong>im</strong>mt Aufgaben in<br />

Entsorgungsunternehmen, wie z.B. be<strong>im</strong> Glas- <strong>und</strong> Papierrecycling, auf Deponien, in<br />

Kompostierungsanlagen oder chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen.<br />

Die Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice ist ein völlig <strong>neue</strong>r Beruf ohne<br />

Vorgänger. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Reinigung industrieller <strong>und</strong> abwasser<strong>technische</strong>r<br />

Anlagen. Die Beachtung der Arbeitssicherheitsvorschriften ist hier das A <strong>und</strong> O.<br />

Fachkräfte in Wasser- <strong>und</strong> Klärwerken werden künftig auch elektrische Arbeiten, Reparaturen<br />

<strong>und</strong> Kontrollen an hochmodernen Anlagen <strong>und</strong> Geräten ausführen („elektro<strong>technische</strong><br />

Befähigung“). Nicht nur die Anwendung moderner IuK-Techniken, sondern auch Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung gehören zur Ausbildung aller vier <strong>Berufe</strong>. Sie sind ausdrücklich k<strong>und</strong>en -<br />

<strong>und</strong> serviceorientiert: Die Bedürfnisse der privaten Haushalte <strong>und</strong> der Firmenk<strong>und</strong>en stehen <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt.<br />

� Pressemitteilung Nr. 26/2002 des B<strong>und</strong>esinstituts für Berufsbildung<br />

�� Ver- <strong>und</strong> Entsorger/ Ver- <strong>und</strong> Entsorgerin, erster Ausbildungberuf <strong>im</strong> <strong>technische</strong>rn Umweltschutz, 1984 staatlich<br />

anerkannt


Damit die <strong>neue</strong>n UT-<strong>Berufe</strong> Erfolg haben, ist ihre Umsetzung in die Praxis bereits angelaufen: In<br />

einer konzertierten Aktion aller an der Neuordnung Beteiligten halten Arbeitsämter, Verbände<br />

<strong>und</strong> Gewerkschaften Informationsblätter bereit. Das BIBB bereitet für den Herbst<br />

Handreichungen <strong>und</strong> Erläuterungen für die ausbildenden Betriebe vor. Sie setzen von Anfang an<br />

auf mehr <strong>und</strong> zukunftsorientierte Ausbildungsplätze. Um Karrierewege zu sichern, beginnt zum<br />

Jahresende <strong>im</strong> BIBB die Arbeit an den vier entsprechenden b<strong>und</strong>eseinheitlichen<br />

Meisterprüfungsverordnungen.<br />

Nähere Informationen <strong>und</strong> Auskünfte (nicht zu Ausbildungsstellen) erteilt Marion Krampe <strong>im</strong> BIBB<br />

(krampe@bibb.de).<br />

Über Ausbildungsstellen für die vier <strong>Berufe</strong> informieren die Beraterinnen <strong>und</strong> Berater der regionalen Arbeitsämter<br />

(www.arbeitsamt.de) sowie die Ausbildungsberaterinnen <strong>und</strong> -berater der Zuständigen Stellen des öffentlichen<br />

Dienstes <strong>und</strong> der regionalen Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern (www.dihk.de) (IHK-Finder)<br />

Die Verordnung über die Berufsausbildung in den umwelt<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong>n vom 17. Juni 2002 ist veröffentlicht<br />

<strong>im</strong> B<strong>und</strong>esgesetzblatt Jahrgang 2002 Teil I Nr. 43, ausgegeben zu Bonn am 2. Juli 2002. Sie ist erhältlich unter<br />

www.b<strong>und</strong>esgesetzblatt.de oder www.b<strong>und</strong>esanzeiger.de. In Kürze werden die Ausbildungsordnungen <strong>und</strong><br />

Rahmenlehrpläne auch be<strong>im</strong> W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06.33, 33506 Bielefeld, Tel.:<br />

0521/91101-11, Fax: 0521/91101-19, E-Mail: service@wbv.de, Internet: www.wbv.de erscheinen.


Neuordnung der<br />

Umwelt<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong> (UT-<strong>Berufe</strong>)<br />

(UT <strong>Berufe</strong>)<br />

4 Ausbildungsberufe 1 Verordnung<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf<strong>und</strong>Abfallwirtschaft<br />

Ausbildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />

Lernorte: Ausbildungsbetrieb <strong>und</strong> Berufsschule<br />

Mai 2002<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal<strong>und</strong>Industrieservice<br />

Gemeinsame Kernqualifikationen: 15 Monate (65 Wochen)<br />

Gemeinsame Lernfelder (Berufsschule): 18 Monate<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

Zwischenprüfung (gleiche Struktur)<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Vertiefungsphase<br />

8 Wochen<br />

- Kanalbetrieb<br />

oder<br />

- Kläranlagenbetrieb<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Schwerpunkte<br />

30 Wochen<br />

- Logistik, Sammlung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb<br />

- Abfallverwertung<br />

<strong>und</strong> - behandlung<br />

- Abfallbeseitigung<br />

<strong>und</strong> - behandlung<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Schwerpunkte<br />

32 Wochen<br />

- Rohr- <strong>und</strong> Kanalservice<br />

- Industrieservice


Mit<br />

<strong>neue</strong>n UT-<strong>Berufe</strong>n<br />

Zukunft Umwelt gestalten<br />

die der<br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

(Schwerpunkte: Logistik, Sammlung <strong>und</strong> Vertrieb / Abfallverwertung <strong>und</strong> -behandlung /<br />

Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -behandlung<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

(Schwerpunkte: Rohr- <strong>und</strong> Kanalservice / Industrieservice)<br />

Kurzinfo<br />

Ausbildungsdauer:<br />

3 Jahre<br />

Die Ausbildung erfolgt<br />

an den Lernorten Betrieb<br />

<strong>und</strong> Berufsschule.<br />

F<strong>und</strong>stelle der Ausbildungsordnung:<br />

B<strong>und</strong>esgesetzblatt Teil I Nr. 43,<br />

vom 2. Juli 2002, Seite 2335 ff.<br />

www.parlamentsspiegel.de<br />

www.b<strong>und</strong>esanzeiger.de/bgbl1.htm<br />

Berufliche Qualifikationen Fachkraft für Wasser-<br />

Die Fachkräfte führen ihre Arbeiten auf der Gr<strong>und</strong>lage von <strong>technische</strong>n Unterlagen, Regeln <strong>und</strong><br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen durch. Sie beschaffen Informationen, planen <strong>und</strong> koordinieren ihre Arbeit. Dabei<br />

dokumentieren sie ihre Leistungen <strong>und</strong> ergreifen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zur Sicherheit,<br />

zum Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz bei der Arbeit.<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik:<br />

• steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong> Abläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren, warten <strong>und</strong><br />

reparieren die Anlagen der Wassergewinnung,<br />

-aufbereitung, -förderung, -speicherung <strong>und</strong><br />

-verteilung<br />

• legen Rohrleitungen, montieren <strong>und</strong> demontieren<br />

die entsprechenden Anlagen<br />

• überprüfen K<strong>und</strong>enanlagen<br />

• führen an den elektrischen Anlagen <strong>im</strong> Wasserwerk<br />

begrenzt Schaltvorgänge <strong>und</strong> Reparaturen<br />

durch<br />

• nehmen zur Eigenüberwachung des Lebensmittels<br />

,,Trinkwasser“ Proben, best<strong>im</strong>men<br />

Qualitätsparameter <strong>und</strong> bewerten sie<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• erkennen Betriebsstörungen <strong>und</strong> reagieren<br />

eigenständig<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit an<br />

• handeln k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> wenden die entsprechenden<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

an<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

• planen, überwachen, steuern <strong>und</strong> dokumentieren<br />

die Prozessabläufe<br />

• erkennen Störungen <strong>im</strong> Prozessablauf <strong>und</strong><br />

leiten Maßnahmen zur Störungsbeseitigung ein<br />

• erkennen Gefährdungen <strong>im</strong> Arbeitsablauf <strong>und</strong><br />

führen Schutzmaßnahmen durch<br />

• führen Messungen <strong>und</strong> analytische Best<strong>im</strong>mungen<br />

zur Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle durch<br />

• bedienen Anlagen <strong>und</strong> Geräte<br />

• inspizieren <strong>und</strong> warten Maschinen, Geräte,<br />

Rohrleitungssysteme <strong>und</strong> bauliche Anlagen <strong>und</strong><br />

halten diese instand<br />

• kennen die Gefahren <strong>im</strong> Umgang mit elektrischem<br />

Strom, beurteilen Störungen <strong>und</strong> führen<br />

elektro<strong>technische</strong> Arbeiten aus<br />

• erfassen Daten, werten sie aus <strong>und</strong> nutzen die<br />

Prozessopt<strong>im</strong>ierung<br />

• überwachen <strong>und</strong> dokumentieren die Einhaltung<br />

rechtlicher Anforderungen<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

Arbeitsgebiet<br />

versorgungstechnik:<br />

Kommunale <strong>und</strong> industrielle<br />

Betriebe der Wasserversorgung<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

Im Bereich von Entwässerungsnetzen<br />

sowie der<br />

Abwasser- <strong>und</strong> Klärschlammbehandlung<br />

in kommunalen<br />

<strong>und</strong> industriellen Kläranlagen<br />

Fachkraft für Kreislauf-<br />

<strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

Entsorgungsunternehmen,<br />

wie z.B. Glas- <strong>und</strong> Papierrecycling,<br />

Deponien,<br />

Kompostierungsanlagen,<br />

chemisch-physikalischen<br />

Behandlungsanlagen<br />

Fachkraft für Rohr-,<br />

Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice:<br />

Private, öffentliche <strong>und</strong><br />

industrielle Unternehmen<br />

der Rohr- <strong>und</strong> Kanaltechnik,<br />

Industriereinigung <strong>und</strong><br />

-wartung


Mit<br />

<strong>neue</strong>n UT-<strong>Berufe</strong>n<br />

Zukunft Umwelt gestalten<br />

die der<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

Hotline:<br />

Melden Sie Ihre Ausbildungsstelle!<br />

Hotline B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />

( 01 80/3 22 55<br />

mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung durch:<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

• nehmen Abfälle an<br />

• identifizieren, untersuchen <strong>und</strong> deklarieren<br />

Abfälle<br />

• ordnen Abfälle Entsorgungssystemen zu<br />

• disponieren Behälter <strong>und</strong> Fahrzeuge unter<br />

Berücksichtigung der Arbeitssicherheitsvor-<br />

schriften<br />

• steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong> Abläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren, warten <strong>und</strong><br />

reparieren die Anlagen der Abfallverwertung,<br />

Abfallbehandlung <strong>und</strong> Abfallbeseitigung<br />

• erkennen Betriebsstörungen <strong>und</strong> reagieren<br />

eigenständig<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• handeln k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> wenden entsprechende<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikations<br />

techniken an<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit an<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik:<br />

• Wassermeister/-in<br />

• Industriemeister/-in Rohrnetz <strong>und</strong> Rohrbetrieb<br />

• Techniker/-in Wasserversorgungstechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

• Abwassermeister/-in<br />

• Techniker/-in Abwassertechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Berater/innen der regionalen Arbeitsämter<br />

www.arbeitsamt.de<br />

Ausbildungsberater/innen der regionalen Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammern • www.dihk.de (IHK-Finder)<br />

Ausbildungsberater/innen der zuständigen Stellen<br />

des öffentlichen Dienstes<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice:<br />

• planen, steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong><br />

Arbeitsabläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren <strong>und</strong> warten<br />

Maschinen, Geräte <strong>und</strong> Sonderfahrzeuge unter<br />

Anwendung sicherheits<strong>technische</strong>r Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Verwendung persönlicher Schutzausrüstungen<br />

• reinigen industrielle <strong>und</strong> abwasser<strong>technische</strong><br />

Anlagen unter Berücksichtigung arbeitsvorbereitender<br />

Maßnahmen, der Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> des Umweltschutzes<br />

• wirken bei der fachgerechten Entsorgung der<br />

Rückstände, die sich aus der Arbeit der Industriereinigung,<br />

Industriewartung, Rohr- <strong>und</strong><br />

Kanalreinigung ergeben mit<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• erkennen Betriebsstörungen an Arbeitsgeräten<br />

<strong>und</strong> beheben diese<br />

• arbeiten umwelt-, hygiene- <strong>und</strong> kostenbewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />

an<br />

• handeln k<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> serviceorientiert <strong>und</strong><br />

wenden die entsprechenden Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechniken an<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

• Städtereinigungsmeister/-in<br />

• Techniker/-in Abfalltechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- u. Industrieservice:<br />

• Abwassermeister/-in<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Informationen<br />

Beratungspartner Lektüre<br />

www.bibb.de<br />

Die Datenbank für Ausbildungs-<br />

<strong>und</strong><br />

Tätigkeitsbeschreibungen.<br />

www.arbeitsamt.de<br />

„Ausbildungsfibel – Tipps <strong>und</strong> Hilfen für Betriebe“<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit • 90327 Nürnberg<br />

Fax 09 11/1 79 35 55<br />

© ProConsulting GmbH · Bilder: ATV/DVWK, GRAPHWORKS, VDRK, Trinekens, U. Horlacher


Zwischenprüfung - UT-<strong>Berufe</strong> UT <strong>Berufe</strong><br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

Praktischer Teil<br />

In insgesamt höchstens 7 Std. eine<br />

praktische Aufgabe, die aus<br />

mehreren Teilaufgaben bestehen<br />

kann<br />

... kommt insbesondere in Betracht:<br />

� Bearbeiten von Werkstoffen,<br />

� Montieren, Demontieren <strong>und</strong><br />

Warten von Bauteilen oder<br />

Arbeitsgeräten,<br />

� Proben nehmen, Messen physikalischer<br />

Größen <strong>und</strong> Durchführen<br />

von Untersuchen <strong>und</strong><br />

� Einsetzen <strong>technische</strong>r Kommunikationsmittel.<br />

Schriftlicher Teil<br />

In höchstens 180 Minuten<br />

praxisbezogene Aufgaben lösen<br />

Für die Aufgaben kommen unter Berücksichtigung<br />

naturwissenschaftlicher Zusammenhänge<br />

<strong>und</strong> berufsbezogener Berechnungen<br />

insbesondere folgende Gebiete in<br />

Betracht:<br />

� Umweltschutztechnik, ökologische<br />

Kreisläufe <strong>und</strong> Hygiene,<br />

� Anlagen- <strong>und</strong> Maschinentechnik,<br />

� Mess- <strong>und</strong> Analysentechnik,<br />

� Werk-, Hilfs- <strong>und</strong> Gefahrstoffe,<br />

gefährliche Arbeitsstoffe.<br />

Mai 2002


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Eine praktische Aufgabe,<br />

die aus mehreren Teilen<br />

bestehen kann:<br />

Betreiben, Überwachen <strong>und</strong><br />

Instandhalten von<br />

Wasserversorgungseinrichtungen unter<br />

Berücksichtigung der Überprüfung von<br />

Qualitätsparametern <strong>und</strong><br />

Durchführen elektro<strong>technische</strong>r Arbeiten<br />

unter Einbeziehung der Mess-,<br />

Steuerungs- <strong>und</strong> Regelungstechnik<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

� mögliche Gefahren des elektrischen<br />

Stroms erkennen,<br />

� elektrische Arbeiten beurteilen,<br />

� elektrische Arbeiten<br />

sicherheitsgerecht ausführen<br />

kann.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten: mind. ausreichende Leistungen<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten unter Beachtung des<br />

<strong>technische</strong>n Regelwerks <strong>und</strong> der<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Wasserversorgung<br />

a) Betreiben,<br />

Überwachen <strong>und</strong><br />

Instandhalten von<br />

Anlagen,<br />

b) Steuern von<br />

Aufbereitungsprozesse<br />

n,<br />

c) Probenahme;<br />

Messen,<br />

Dokumentieren <strong>und</strong><br />

Auswerten von<br />

Qualitätsparametern,<br />

d) Rohrnetze <strong>und</strong><br />

Rohrleitungen.<br />

Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten<br />

a) Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Elektrotechnik,<br />

b) elektrische Anlagen<br />

<strong>und</strong> Teile,<br />

c) elektrische<br />

Messgeräte <strong>und</strong><br />

Sicherheitseinrich-<br />

tungen.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion:<br />

Prüfungsbereich Wasserversorgung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Eine praktische Aufgabe,<br />

die aus mehreren Teilaufgaben<br />

bestehen kann:<br />

Betrieb <strong>und</strong> Unterhalt von<br />

Entwässerungssystemen <strong>und</strong><br />

Abwasserbehandlungsanlagen<br />

einschließlich dem Durchführen<br />

analytischer <strong>und</strong> elektro<strong>technische</strong>r<br />

Arbeiten.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

� mögliche Gefahren des elektrischen<br />

Stroms erkennen,<br />

� elektrische Arbeiten beurteilen,<br />

� elektrische Arbeiten<br />

sicherheitsgerecht ausführen<br />

kann.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten: mind. ausreichende Leistungen<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abwassertechnik<br />

a) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Entwässerungssystem<br />

en,<br />

b) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Abwasserbehandlungs<br />

anlagen,<br />

c)<br />

Probenahmeverfahren,<br />

Analyseverfahren <strong>und</strong><br />

Analysegeräte.<br />

Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten<br />

a) Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Elektrotechnik,<br />

b) elektrische Anlagen<br />

<strong>und</strong> Teile,<br />

c) elektrische<br />

Messgeräte <strong>und</strong><br />

Sicherheitseinrichtung<br />

en.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abwassertechnik:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Drei praktische Aufgaben,<br />

darunter zwei gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Identifizieren, Deklarieren <strong>und</strong><br />

Untersuchen von Abfällen sowie deren<br />

Zuordnung zu den entsprechenden<br />

Entsorgungswegen <strong>und</strong> Bedienen <strong>und</strong><br />

Warten von Einrichtungen der<br />

Abfallbehandlung.<br />

� Im Schwerpunkt Logistik,<br />

Sammlung <strong>und</strong> Vertrieb:<br />

Durchführen einer logistischen<br />

Aufgabe.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abfallwirtschaftliche<br />

Prozesse<br />

a) Hygiene,<br />

b)<br />

Abfallzusammensetzun<br />

g,<br />

c) Abfallsammlung <strong>und</strong><br />

Transport,<br />

d) Verwertung,<br />

Beseitigung,<br />

e)<br />

naturwissenschaftliche<br />

Prozesse,<br />

f) Betrieb <strong>und</strong><br />

Instandhaltung.<br />

Kaufmännisches<br />

Handeln <strong>und</strong> Recht<br />

a) Informationstechnik,<br />

b) K<strong>und</strong>enorientiertes<br />

Handeln,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> Regelwerke,<br />

d) Abfalldisposition.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung: Die beiden gemeinsamen<br />

Aufgaben: 70%,<br />

Schwerpunktbezogene Aufgabe: 30 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion: mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abfallwirtschaftliche Prozesse:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Zwei praktische Aufgaben,<br />

darunter eine gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Durchführen einer Reinigung einer<br />

abwasser<strong>technische</strong>n Anlage unter<br />

Berücksichtigung arbeitsvorbereitender<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> der Arbeitssicherheit.<br />

� Im Schwerpunkt Rohr- <strong>und</strong><br />

Kanalservice: Durchführen einer<br />

Wartungs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltsmaßnahme.<br />

� Im Schwerpunkt Industrieservice:<br />

Auswählen <strong>und</strong> Überprüfen von<br />

Arbeitsgeräten sowie Durchführen<br />

einer Industrieserviceaufgabe<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Arbeitssicherheit,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

<strong>und</strong> Recht:<br />

a) Umgang mit<br />

Gefahrstoffen;<br />

Hygiene,<br />

b) <strong>technische</strong> <strong>und</strong><br />

persönliche<br />

Arbeitsschutzausrüstu<br />

ng,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> fachbezogene<br />

<strong>technische</strong><br />

Regelwerke.<br />

Verfahrenstechnik:<br />

a) Verfahren zur<br />

Reinigung,<br />

b) Verfahren der<br />

Wartung <strong>und</strong> des<br />

Unterhalts,<br />

c) Maschinen- <strong>und</strong><br />

Gerätetechnik.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.120 Minuten max.120 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

Beide Aufgaben je 50 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden<br />

Leistungen in einem Prüfungsbereich.<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden Leistungen in einem Prüfungsbereich.


Neuordnung der<br />

Umwelt<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong> (UT-<strong>Berufe</strong>)<br />

(UT <strong>Berufe</strong>)<br />

4 Ausbildungsberufe 1 Verordnung<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf<strong>und</strong>Abfallwirtschaft<br />

Ausbildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />

Lernorte: Ausbildungsbetrieb <strong>und</strong> Berufsschule<br />

Mai 2002<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal<strong>und</strong>Industrieservice<br />

Gemeinsame Kernqualifikationen: 15 Monate (65 Wochen)<br />

Gemeinsame Lernfelder (Berufsschule): 18 Monate<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

Zwischenprüfung (gleiche Struktur)<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Vertiefungsphase<br />

8 Wochen<br />

- Kanalbetrieb<br />

oder<br />

- Kläranlagenbetrieb<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Schwerpunkte<br />

30 Wochen<br />

- Logistik, Sammlung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb<br />

- Abfallverwertung<br />

<strong>und</strong> - behandlung<br />

- Abfallbeseitigung<br />

<strong>und</strong> - behandlung<br />

Fachqualifikationen<br />

21 Monate<br />

(91 Wochen)<br />

davon<br />

Schwerpunkte<br />

32 Wochen<br />

- Rohr- <strong>und</strong> Kanalservice<br />

- Industrieservice


Mit<br />

<strong>neue</strong>n UT-<strong>Berufe</strong>n<br />

Zukunft Umwelt gestalten<br />

die der<br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

(Schwerpunkte: Logistik, Sammlung <strong>und</strong> Vertrieb / Abfallverwertung <strong>und</strong> -behandlung /<br />

Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -behandlung<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

(Schwerpunkte: Rohr- <strong>und</strong> Kanalservice / Industrieservice)<br />

Kurzinfo<br />

Ausbildungsdauer:<br />

3 Jahre<br />

Die Ausbildung erfolgt<br />

an den Lernorten Betrieb<br />

<strong>und</strong> Berufsschule.<br />

F<strong>und</strong>stelle der Ausbildungsordnung:<br />

B<strong>und</strong>esgesetzblatt Teil I Nr. 43,<br />

vom 2. Juli 2002, Seite 2335 ff.<br />

www.parlamentsspiegel.de<br />

www.b<strong>und</strong>esanzeiger.de/bgbl1.htm<br />

Berufliche Qualifikationen Fachkraft für Wasser-<br />

Die Fachkräfte führen ihre Arbeiten auf der Gr<strong>und</strong>lage von <strong>technische</strong>n Unterlagen, Regeln <strong>und</strong><br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen durch. Sie beschaffen Informationen, planen <strong>und</strong> koordinieren ihre Arbeit. Dabei<br />

dokumentieren sie ihre Leistungen <strong>und</strong> ergreifen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zur Sicherheit,<br />

zum Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz bei der Arbeit.<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik:<br />

• steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong> Abläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren, warten <strong>und</strong><br />

reparieren die Anlagen der Wassergewinnung,<br />

-aufbereitung, -förderung, -speicherung <strong>und</strong><br />

-verteilung<br />

• legen Rohrleitungen, montieren <strong>und</strong> demontieren<br />

die entsprechenden Anlagen<br />

• überprüfen K<strong>und</strong>enanlagen<br />

• führen an den elektrischen Anlagen <strong>im</strong> Wasserwerk<br />

begrenzt Schaltvorgänge <strong>und</strong> Reparaturen<br />

durch<br />

• nehmen zur Eigenüberwachung des Lebensmittels<br />

,,Trinkwasser“ Proben, best<strong>im</strong>men<br />

Qualitätsparameter <strong>und</strong> bewerten sie<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• erkennen Betriebsstörungen <strong>und</strong> reagieren<br />

eigenständig<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit an<br />

• handeln k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> wenden die entsprechenden<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

an<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

• planen, überwachen, steuern <strong>und</strong> dokumentieren<br />

die Prozessabläufe<br />

• erkennen Störungen <strong>im</strong> Prozessablauf <strong>und</strong><br />

leiten Maßnahmen zur Störungsbeseitigung ein<br />

• erkennen Gefährdungen <strong>im</strong> Arbeitsablauf <strong>und</strong><br />

führen Schutzmaßnahmen durch<br />

• führen Messungen <strong>und</strong> analytische Best<strong>im</strong>mungen<br />

zur Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle durch<br />

• bedienen Anlagen <strong>und</strong> Geräte<br />

• inspizieren <strong>und</strong> warten Maschinen, Geräte,<br />

Rohrleitungssysteme <strong>und</strong> bauliche Anlagen <strong>und</strong><br />

halten diese instand<br />

• kennen die Gefahren <strong>im</strong> Umgang mit elektrischem<br />

Strom, beurteilen Störungen <strong>und</strong> führen<br />

elektro<strong>technische</strong> Arbeiten aus<br />

• erfassen Daten, werten sie aus <strong>und</strong> nutzen die<br />

Prozessopt<strong>im</strong>ierung<br />

• überwachen <strong>und</strong> dokumentieren die Einhaltung<br />

rechtlicher Anforderungen<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

Arbeitsgebiet<br />

versorgungstechnik:<br />

Kommunale <strong>und</strong> industrielle<br />

Betriebe der Wasserversorgung<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

Im Bereich von Entwässerungsnetzen<br />

sowie der<br />

Abwasser- <strong>und</strong> Klärschlammbehandlung<br />

in kommunalen<br />

<strong>und</strong> industriellen Kläranlagen<br />

Fachkraft für Kreislauf-<br />

<strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

Entsorgungsunternehmen,<br />

wie z.B. Glas- <strong>und</strong> Papierrecycling,<br />

Deponien,<br />

Kompostierungsanlagen,<br />

chemisch-physikalischen<br />

Behandlungsanlagen<br />

Fachkraft für Rohr-,<br />

Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice:<br />

Private, öffentliche <strong>und</strong><br />

industrielle Unternehmen<br />

der Rohr- <strong>und</strong> Kanaltechnik,<br />

Industriereinigung <strong>und</strong><br />

-wartung


Mit<br />

<strong>neue</strong>n UT-<strong>Berufe</strong>n<br />

Zukunft Umwelt gestalten<br />

die der<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

Hotline:<br />

Melden Sie Ihre Ausbildungsstelle!<br />

Hotline B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />

( 01 80/3 22 55<br />

mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung durch:<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

• nehmen Abfälle an<br />

• identifizieren, untersuchen <strong>und</strong> deklarieren<br />

Abfälle<br />

• ordnen Abfälle Entsorgungssystemen zu<br />

• disponieren Behälter <strong>und</strong> Fahrzeuge unter<br />

Berücksichtigung der Arbeitssicherheitsvor-<br />

schriften<br />

• steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong> Abläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren, warten <strong>und</strong><br />

reparieren die Anlagen der Abfallverwertung,<br />

Abfallbehandlung <strong>und</strong> Abfallbeseitigung<br />

• erkennen Betriebsstörungen <strong>und</strong> reagieren<br />

eigenständig<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• handeln k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> wenden entsprechende<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikations<br />

techniken an<br />

• arbeiten kosten-, umwelt- <strong>und</strong> hygienebewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit an<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Fachkraft für<br />

Wasserversorgungstechnik:<br />

• Wassermeister/-in<br />

• Industriemeister/-in Rohrnetz <strong>und</strong> Rohrbetrieb<br />

• Techniker/-in Wasserversorgungstechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Fachkraft für<br />

Abwassertechnik:<br />

• Abwassermeister/-in<br />

• Techniker/-in Abwassertechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Berater/innen der regionalen Arbeitsämter<br />

www.arbeitsamt.de<br />

Ausbildungsberater/innen der regionalen Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammern • www.dihk.de (IHK-Finder)<br />

Ausbildungsberater/innen der zuständigen Stellen<br />

des öffentlichen Dienstes<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice:<br />

• planen, steuern <strong>und</strong> kontrollieren <strong>technische</strong><br />

Arbeitsabläufe<br />

• bedienen, überwachen, inspizieren <strong>und</strong> warten<br />

Maschinen, Geräte <strong>und</strong> Sonderfahrzeuge unter<br />

Anwendung sicherheits<strong>technische</strong>r Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Verwendung persönlicher Schutzausrüstungen<br />

• reinigen industrielle <strong>und</strong> abwasser<strong>technische</strong><br />

Anlagen unter Berücksichtigung arbeitsvorbereitender<br />

Maßnahmen, der Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> des Umweltschutzes<br />

• wirken bei der fachgerechten Entsorgung der<br />

Rückstände, die sich aus der Arbeit der Industriereinigung,<br />

Industriewartung, Rohr- <strong>und</strong><br />

Kanalreinigung ergeben mit<br />

• dokumentieren Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsabläufe<br />

<strong>und</strong> werten sie aus<br />

• erkennen Betriebsstörungen an Arbeitsgeräten<br />

<strong>und</strong> beheben diese<br />

• arbeiten umwelt-, hygiene- <strong>und</strong> kostenbewusst<br />

• wenden unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements<br />

fachbezogene Rechtsvorschriften,<br />

<strong>technische</strong> Regeln sowie Vorschriften der<br />

Arbeitssicherheit <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />

an<br />

• handeln k<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> serviceorientiert <strong>und</strong><br />

wenden die entsprechenden Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechniken an<br />

Fachkraft für<br />

Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft:<br />

• Städtereinigungsmeister/-in<br />

• Techniker/-in Abfalltechnik<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Fachkraft für<br />

Rohr-, Kanal- u. Industrieservice:<br />

• Abwassermeister/-in<br />

• Techniker/-in Umweltschutz<br />

Informationen<br />

Beratungspartner Lektüre<br />

www.bibb.de<br />

Die Datenbank für Ausbildungs-<br />

<strong>und</strong><br />

Tätigkeitsbeschreibungen.<br />

www.arbeitsamt.de<br />

„Ausbildungsfibel – Tipps <strong>und</strong> Hilfen für Betriebe“<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit • 90327 Nürnberg<br />

Fax 09 11/1 79 35 55<br />

© ProConsulting GmbH · Bilder: ATV/DVWK, GRAPHWORKS, VDRK, Trinekens, U. Horlacher


Zwischenprüfung - UT-<strong>Berufe</strong> UT <strong>Berufe</strong><br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

Praktischer Teil<br />

In insgesamt höchstens 7 Std. eine<br />

praktische Aufgabe, die aus<br />

mehreren Teilaufgaben bestehen<br />

kann<br />

... kommt insbesondere in Betracht:<br />

� Bearbeiten von Werkstoffen,<br />

� Montieren, Demontieren <strong>und</strong><br />

Warten von Bauteilen oder<br />

Arbeitsgeräten,<br />

� Proben nehmen, Messen physikalischer<br />

Größen <strong>und</strong> Durchführen<br />

von Untersuchen <strong>und</strong><br />

� Einsetzen <strong>technische</strong>r Kommunikationsmittel.<br />

Schriftlicher Teil<br />

In höchstens 180 Minuten<br />

praxisbezogene Aufgaben lösen<br />

Für die Aufgaben kommen unter Berücksichtigung<br />

naturwissenschaftlicher Zusammenhänge<br />

<strong>und</strong> berufsbezogener Berechnungen<br />

insbesondere folgende Gebiete in<br />

Betracht:<br />

� Umweltschutztechnik, ökologische<br />

Kreisläufe <strong>und</strong> Hygiene,<br />

� Anlagen- <strong>und</strong> Maschinentechnik,<br />

� Mess- <strong>und</strong> Analysentechnik,<br />

� Werk-, Hilfs- <strong>und</strong> Gefahrstoffe,<br />

gefährliche Arbeitsstoffe.<br />

Mai 2002


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Eine praktische Aufgabe,<br />

die aus mehreren Teilen<br />

bestehen kann:<br />

Betreiben, Überwachen <strong>und</strong><br />

Instandhalten von<br />

Wasserversorgungseinrichtungen unter<br />

Berücksichtigung der Überprüfung von<br />

Qualitätsparametern <strong>und</strong><br />

Durchführen elektro<strong>technische</strong>r Arbeiten<br />

unter Einbeziehung der Mess-,<br />

Steuerungs- <strong>und</strong> Regelungstechnik<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

� mögliche Gefahren des elektrischen<br />

Stroms erkennen,<br />

� elektrische Arbeiten beurteilen,<br />

� elektrische Arbeiten<br />

sicherheitsgerecht ausführen<br />

kann.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten: mind. ausreichende Leistungen<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten unter Beachtung des<br />

<strong>technische</strong>n Regelwerks <strong>und</strong> der<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Wasserversorgung<br />

a) Betreiben,<br />

Überwachen <strong>und</strong><br />

Instandhalten von<br />

Anlagen,<br />

b) Steuern von<br />

Aufbereitungsprozesse<br />

n,<br />

c) Probenahme;<br />

Messen,<br />

Dokumentieren <strong>und</strong><br />

Auswerten von<br />

Qualitätsparametern,<br />

d) Rohrnetze <strong>und</strong><br />

Rohrleitungen.<br />

Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten<br />

a) Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Elektrotechnik,<br />

b) elektrische Anlagen<br />

<strong>und</strong> Teile,<br />

c) elektrische<br />

Messgeräte <strong>und</strong><br />

Sicherheitseinrich-<br />

tungen.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion:<br />

Prüfungsbereich Wasserversorgung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Eine praktische Aufgabe,<br />

die aus mehreren Teilaufgaben<br />

bestehen kann:<br />

Betrieb <strong>und</strong> Unterhalt von<br />

Entwässerungssystemen <strong>und</strong><br />

Abwasserbehandlungsanlagen<br />

einschließlich dem Durchführen<br />

analytischer <strong>und</strong> elektro<strong>technische</strong>r<br />

Arbeiten.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

� mögliche Gefahren des elektrischen<br />

Stroms erkennen,<br />

� elektrische Arbeiten beurteilen,<br />

� elektrische Arbeiten<br />

sicherheitsgerecht ausführen<br />

kann.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten: mind. ausreichende Leistungen<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abwassertechnik<br />

a) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Entwässerungssystem<br />

en,<br />

b) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Abwasserbehandlungs<br />

anlagen,<br />

c)<br />

Probenahmeverfahren,<br />

Analyseverfahren <strong>und</strong><br />

Analysegeräte.<br />

Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten<br />

a) Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Elektrotechnik,<br />

b) elektrische Anlagen<br />

<strong>und</strong> Teile,<br />

c) elektrische<br />

Messgeräte <strong>und</strong><br />

Sicherheitseinrichtung<br />

en.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abwassertechnik:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Drei praktische Aufgaben,<br />

darunter zwei gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Identifizieren, Deklarieren <strong>und</strong><br />

Untersuchen von Abfällen sowie deren<br />

Zuordnung zu den entsprechenden<br />

Entsorgungswegen <strong>und</strong> Bedienen <strong>und</strong><br />

Warten von Einrichtungen der<br />

Abfallbehandlung.<br />

� Im Schwerpunkt Logistik,<br />

Sammlung <strong>und</strong> Vertrieb:<br />

Durchführen einer logistischen<br />

Aufgabe.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abfallwirtschaftliche<br />

Prozesse<br />

a) Hygiene,<br />

b)<br />

Abfallzusammensetzun<br />

g,<br />

c) Abfallsammlung <strong>und</strong><br />

Transport,<br />

d) Verwertung,<br />

Beseitigung,<br />

e)<br />

naturwissenschaftliche<br />

Prozesse,<br />

f) Betrieb <strong>und</strong><br />

Instandhaltung.<br />

Kaufmännisches<br />

Handeln <strong>und</strong> Recht<br />

a) Informationstechnik,<br />

b) K<strong>und</strong>enorientiertes<br />

Handeln,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> Regelwerke,<br />

d) Abfalldisposition.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung: Die beiden gemeinsamen<br />

Aufgaben: 70%,<br />

Schwerpunktbezogene Aufgabe: 30 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion: mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abfallwirtschaftliche Prozesse:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Zwei praktische Aufgaben,<br />

darunter eine gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Durchführen einer Reinigung einer<br />

abwasser<strong>technische</strong>n Anlage unter<br />

Berücksichtigung arbeitsvorbereitender<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> der Arbeitssicherheit.<br />

� Im Schwerpunkt Rohr- <strong>und</strong><br />

Kanalservice: Durchführen einer<br />

Wartungs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltsmaßnahme.<br />

� Im Schwerpunkt Industrieservice:<br />

Auswählen <strong>und</strong> Überprüfen von<br />

Arbeitsgeräten sowie Durchführen<br />

einer Industrieserviceaufgabe<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Arbeitssicherheit,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

<strong>und</strong> Recht:<br />

a) Umgang mit<br />

Gefahrstoffen;<br />

Hygiene,<br />

b) <strong>technische</strong> <strong>und</strong><br />

persönliche<br />

Arbeitsschutzausrüstu<br />

ng,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> fachbezogene<br />

<strong>technische</strong><br />

Regelwerke.<br />

Verfahrenstechnik:<br />

a) Verfahren zur<br />

Reinigung,<br />

b) Verfahren der<br />

Wartung <strong>und</strong> des<br />

Unterhalts,<br />

c) Maschinen- <strong>und</strong><br />

Gerätetechnik.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.120 Minuten max.120 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

Beide Aufgaben je 50 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden<br />

Leistungen in einem Prüfungsbereich.<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden Leistungen in einem Prüfungsbereich.


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Abwassertechnik<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Eine praktische Aufgabe,<br />

die aus mehreren Teilaufgaben<br />

bestehen kann:<br />

Betrieb <strong>und</strong> Unterhalt von<br />

Entwässerungssystemen <strong>und</strong><br />

Abwasserbehandlungsanlagen<br />

einschließlich dem Durchführen<br />

analytischer <strong>und</strong> elektro<strong>technische</strong>r<br />

Arbeiten.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

� mögliche Gefahren des elektrischen<br />

Stroms erkennen,<br />

� elektrische Arbeiten beurteilen,<br />

� elektrische Arbeiten<br />

sicherheitsgerecht ausführen<br />

kann.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten: mind. ausreichende Leistungen<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abwassertechnik<br />

a) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Entwässerungssystem<br />

en,<br />

b) Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt von<br />

Abwasserbehandlungs<br />

anlagen,<br />

c)<br />

Probenahmeverfahren,<br />

Analyseverfahren <strong>und</strong><br />

Analysegeräte.<br />

Elektro<strong>technische</strong><br />

Arbeiten<br />

a) Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Elektrotechnik,<br />

b) elektrische Anlagen<br />

<strong>und</strong> Teile,<br />

c) elektrische<br />

Messgeräte <strong>und</strong><br />

Sicherheitseinrichtung<br />

en.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abwassertechnik:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Kreislauf- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Drei praktische Aufgaben,<br />

darunter zwei gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Identifizieren, Deklarieren <strong>und</strong><br />

Untersuchen von Abfällen sowie deren<br />

Zuordnung zu den entsprechenden<br />

Entsorgungswegen <strong>und</strong> Bedienen <strong>und</strong><br />

Warten von Einrichtungen der<br />

Abfallbehandlung.<br />

� Im Schwerpunkt Logistik,<br />

Sammlung <strong>und</strong> Vertrieb:<br />

Durchführen einer logistischen<br />

Aufgabe.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallverwertung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

� Im Schwerpunkt<br />

Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung: Durchführen einer<br />

Aufgabe der Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -<br />

behandlung.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Abfallwirtschaftliche<br />

Prozesse<br />

a) Hygiene,<br />

b)<br />

Abfallzusammensetzun<br />

g,<br />

c) Abfallsammlung <strong>und</strong><br />

Transport,<br />

d) Verwertung,<br />

Beseitigung,<br />

e)<br />

naturwissenschaftliche<br />

Prozesse,<br />

f) Betrieb <strong>und</strong><br />

Instandhaltung.<br />

Kaufmännisches<br />

Handeln <strong>und</strong> Recht<br />

a) Informationstechnik,<br />

b) K<strong>und</strong>enorientiertes<br />

Handeln,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> Regelwerke,<br />

d) Abfalldisposition.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.180 Minuten max.60 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung: Die beiden gemeinsamen<br />

Aufgaben: 70%,<br />

Schwerpunktbezogene Aufgabe: 30 %<br />

Sperrfunktion:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

60 %<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Sperrfunktion: mind. ausreichende Leistungen<br />

Prüfungsbereich Abfallwirtschaftliche Prozesse:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %


Abschlussprüfung<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- <strong>und</strong> Industrieservice<br />

praktischer Teil schriftlicher Teil<br />

Zwei praktische Aufgaben,<br />

darunter eine gemeinsame <strong>und</strong> eine<br />

schwerpunktbezogene Aufgabe:<br />

Durchführen einer Reinigung einer<br />

abwasser<strong>technische</strong>n Anlage unter<br />

Berücksichtigung arbeitsvorbereitender<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> der Arbeitssicherheit.<br />

� Im Schwerpunkt Rohr- <strong>und</strong><br />

Kanalservice: Durchführen einer<br />

Wartungs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltsmaßnahme.<br />

� Im Schwerpunkt Industrieservice:<br />

Auswählen <strong>und</strong> Überprüfen von<br />

Arbeitsgeräten sowie Durchführen<br />

einer Industrieserviceaufgabe<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

� Arbeitsabläufe wirtschaftlich planen,<br />

� Arbeitszusammenhänge erkennen,<br />

� Arbeitsergebnisse kontrollieren,<br />

� Arbeitsergebnisse dokumentieren,<br />

� Maßnahmen zur Sicherheit <strong>und</strong><br />

zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der<br />

Arbeit ergreifen,<br />

� Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

ergreifen,<br />

� qualitätssichernde Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

kann.<br />

Der Prüfling soll zeigen, dass er:<br />

Schriftliche Aufgabe:<br />

� praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften<br />

arbeitsorganisatorischen, technologischen<br />

<strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Sachverhalten lösen kann.<br />

� Dabei sollen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

sowie qualitätssichernde Maßnahmen<br />

dargestellt werden.<br />

Arbeitssicherheit,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

<strong>und</strong> Recht:<br />

a) Umgang mit<br />

Gefahrstoffen;<br />

Hygiene,<br />

b) <strong>technische</strong> <strong>und</strong><br />

persönliche<br />

Arbeitsschutzausrüstu<br />

ng,<br />

c) Rechtsvorschriften<br />

<strong>und</strong> fachbezogene<br />

<strong>technische</strong><br />

Regelwerke.<br />

Verfahrenstechnik:<br />

a) Verfahren zur<br />

Reinigung,<br />

b) Verfahren der<br />

Wartung <strong>und</strong> des<br />

Unterhalts,<br />

c) Maschinen- <strong>und</strong><br />

Gerätetechnik.<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialk<strong>und</strong>e<br />

allgemeine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge der<br />

Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt.<br />

max. 10 St<strong>und</strong>en max.120 Minuten max.120 Minuten max. 60 Minuten<br />

Gewichtung:<br />

Beide Aufgaben je 50 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden<br />

Leistungen in einem Prüfungsbereich.<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Gewichtung:<br />

40 %<br />

Bestehensregelung:<br />

mind. ausreichende Leistungen<br />

Gewichtung:<br />

20 %<br />

Nicht bestanden bei ungenügenden Leistungen in einem Prüfungsbereich.


BIBB - Forschungsprojekt 3.2006<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zur Neuordnung des Ausbildungsberufes<br />

Bauzeichner/Bauzeichnerin<br />

- Abschlussbericht <strong>im</strong> Mai 2002-<br />

Ausgangslage<br />

von Bärbel Bertram <strong>und</strong> Dieter Weiß<br />

Das Baugewerbe zählt zu den großen Wirtschaftszweigen in Deutschland. Im<br />

Bauhauptgewerbe waren 1999 <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt 1.109.869 Personen in Betrieben der<br />

Industrie <strong>und</strong> des Handwerks beschäftigt. Darunter sind ca. 65.000 erwerbstätige<br />

Bauzeichner <strong>und</strong> Bauzeichnerinnen 1 <strong>und</strong> verwandte <strong>Berufe</strong> zu verzeichnen. Im Verlauf der<br />

Jahre 1993 bis 1999 zeichnet sich nach einem stetigen Anstieg der Erwerbstätigen eine<br />

Konsolidierungsphase ab 2 . Dieser Trend spiegelt sich auch <strong>im</strong> Auftragsvolumen der<br />

Bauwirtschaft 3 in diesen Jahren wider.<br />

Die <strong>neue</strong>n Arbeitstechniken <strong>und</strong> die damit <strong>im</strong> Zusammenhang stehenden Erweiterungen der<br />

Aufgaben haben das Berufsprofil des Bauzeichners nach dem Inkrafttreten der Verordnung<br />

aus dem Jahre 1986 neu geformt. Der Einzug der EDV <strong>und</strong> des rechnergestützten<br />

Zeichnens in den Arbeitsbereich des Bauzeichners verändern die<br />

Qualifikationsanforderungen wesentlich. Eine Novellierung der Ausbildungsordnung oder gar<br />

eine Neuordnung des Berufsbildes Bauzeichner war überfällig.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Erkenntnisse hat das B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung (BIBB) in enger<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit den Vertretern der Wirtschaftbereiche, in denen der Bauzeichner beschäftigt<br />

wird, insbesondere mit den Sozialparteien, ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von<br />

„Gr<strong>und</strong>lagen zur Neuordnung des Ausbildungsberufes Bauzeichner“ 4 mit der Zielsetzung<br />

initiiert, eine Konzeption für einen Entscheidungsvorschlag zu entwickeln. Dabei sind die<br />

Interessen der Bereiche der Bauindustrie, des Bauhandwerks, der freien <strong>Berufe</strong> (z.B.<br />

Architekten) <strong>und</strong> des öffentlichen Dienstes einzubeziehen. Hierbei sollen auch Aspekte der<br />

Neuordnung der technisch-gewerblichen Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft<br />

berücksichtigt werden.<br />

Ziel des Forschungsprojektes<br />

Hauptziel der Untersuchungen ist es, die Gr<strong>und</strong>lage für eine „dynamische <strong>und</strong><br />

gestaltungsoffene Ausbildungsordnung für eine Arbeitswelt <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong>“ 5 zu entwickeln. Dabei<br />

steht eine den wirtschaftlichen Erfordernissen angepasste Ausbildung <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>, die<br />

den Fachkräften Mobilität auf dem deutschen <strong>und</strong> europäischen Arbeitsmarkt ermöglichen<br />

soll. Ausgehend vom Berufskonzept, sollen folgenden Forschungsfragen bearbeitet werden:<br />

1<br />

Im folgenden Text wird nur die männliche Form der Berufsbezeichnung angeführt.<br />

2<br />

Die Entwicklung der Beschäftigtenverhältnisse von 1991 bis 1999 sind in der Abb.1 dargestellt<br />

3<br />

Siehe Abb. 2 Bauvolumen <strong>und</strong> erwerbstätige Bauzeichner<br />

4<br />

BIBB - Forschungsprojekt 3.2006 Gr<strong>und</strong>lagen zur Neuordnung des Ausbildungsberufes<br />

Bauzeichner/Bauzeichnerin<br />

5<br />

Reformprojekt Berufliche Bildung - Flexiblere Strukturen <strong>und</strong> moderne <strong>Berufe</strong>, S. 2 BMBF vom<br />

16.04.1997


� Welche Veränderungen der Tätigkeiten <strong>und</strong> Aufgabenfelder haben sich in den letzten<br />

zehn Jahren vollzogen?<br />

� Welche Struktur des Ausbildungsberufes wäre geeignet, den Anforderungen der Betriebe<br />

in den verschiedenen Wirtschaftszweigen gerecht zu werden?<br />

� Wie kann ein handlungsorientiertes Prüfungskonzept praxisgerecht gestaltet werden?<br />

Sind die be<strong>im</strong> Ausbildungsberuf Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin gemachten<br />

Erfahrungen übertragbar?<br />

� Welche ausbildungsbegleitenden Qualifikationsvermittlungen zur Erweiterung der<br />

Erstausbildung sind von beschäftigungswirksamer Bedeutung <strong>und</strong> wie können sie in die<br />

neu entstehende Ausbildungsstruktur integriert werden?<br />

Methodisches Vorgehen<br />

Es wurden statistische Daten, Literatur- <strong>und</strong> Forschungsergebnisse analysiert <strong>und</strong><br />

ausgewertet <strong>und</strong> eine schriftliche Befragung 6 von Bauzeichnern bei der Fa. Hoch- Tief<br />

durchgeführt sowie Fallstudien mit leitfadengestützten Interviews in 17 Unternehmen.<br />

Begleitend war ein Expertenkreis aus Sachverständigen der beteiligten Wirtschaftsbereiche,<br />

insbesondere deren Tarifvertragsparteien eingerichtet. Einbezogen waren die<br />

B<strong>und</strong>esarchitektenkammer, die B<strong>und</strong>esingenieurkammer, der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie e.V., der Zentralverband der Deutschen Baugewerbes, die<br />

Industriegewerkschaft Bauen- Agrar- Umwelt <strong>und</strong> das Sekretariat der Ständigen Konferenz<br />

der Kultusminister der Länder in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Die B<strong>und</strong>esministerien für<br />

Bildung <strong>und</strong> Forschung <strong>und</strong> für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie nahmen an den Gesprächen<br />

beratend teil.<br />

Strukturelle Veränderungen <strong>im</strong> Bauwesen<br />

Bereits in den 70er <strong>und</strong> 80er Jahren durchlief die deutsche Bauindustrie einen<br />

Strukturwandel, der durch Rationalisierung, Innovation sowie Opt<strong>im</strong>ierung von<br />

Organisationsprozessen gekennzeichnet war. In den 90er Jahren zeichneten sich <strong>neue</strong><br />

strukturverändernde Entwicklungen ab, die durch den <strong>Wandel</strong> der Baubranche vom<br />

„Bereitstellungsgewerbe hin zum Dienstleistungsgewerbe“ 7 geprägt waren. Charakteristisch<br />

für diese Tendenz ist einerseits die verstärkte Vergabe von Aufträgen an spezialisierte<br />

Fremdfirmen <strong>und</strong> andererseits die Konzentration einiger weniger großer Baukonzerne. Der<br />

Trend zu kleineren Betriebsgrößen setzt sich fort. Bei Betrieben ab 20 Beschäftigten ist seit<br />

1995 eine Verringerung eingetreten. 84% aller Betriebe des Bauhauptgewerbes hatten 1998<br />

weniger als 20 Beschäftigte. 11% der Baubetriebe beschäftigen zwischen 20 <strong>und</strong> 49<br />

Personen, lediglich 374 Betriebe wiesen 1998 mehr als 200 Beschäftigte aus.<br />

Die heutige Bauwirtschaft wird geprägt durch die Veränderung der Bauarbeit vom Neubau<br />

hin zur Sanierung 8 . Ein Großteil der Geschäftsviertel in den Stadtkernen ist<br />

sanierungsbedürftig <strong>und</strong> man ist bestrebt, die vorhandene Bausubstanz zu erhalten.<br />

Außerdem ist ein Trend zu stärkerem Einsatz von vorgefertigten, einbaufertigen<br />

Einzelelementen zu beobachten, die außerhalb der Baustelle nach den individuellen<br />

Wünschen des Auftraggebers hergestellt werden. Der Einfluss des K<strong>und</strong>en auf den<br />

Produktionsprozess spielt eine wesentliche Rolle. Die Bauherren können die<br />

Rahmenbedingungen vorgeben <strong>und</strong> auch in den laufenden Produktionsprozess eingreifen.<br />

Das kann zur Folge haben, dass Pläne häufig korrigiert <strong>und</strong> geplante Fertigungsprozesse<br />

6<br />

Anlage 1 Fragenkatalog zum Betriebsinterview von Bauzeichnern/innen<br />

7<br />

Bock, Hubert: Große Bauunternehmen auf dem Weg zum Dienstleister. In: Steinmann, Rolf <strong>und</strong><br />

Haardt, Günter.(Hrsg.) 1996, S. 27-38.<br />

8<br />

Müller, B. Deregulierung- eine schöne Utopie. In: IBH (Hrsg.) Bauchemie Themen 1/96. Böhl-<br />

Iggelhe<strong>im</strong> 1996, S.12.


modifiziert werden müssen. Darüber hinaus arbeiten oft verschiedene Gewerke gleichzeitig<br />

an einem Bauprojekt. Daher muss nicht nur der Bauleiter den (K<strong>und</strong>en-)Kontakt pflegen,<br />

sondern auch die Facharbeiter selber müssen zur Interaktion <strong>und</strong> Kommunikation fähig sein.<br />

Der Kommunikation kommt so eine besondere Bedeutung zu.<br />

Eine Innovation in der Bauchemie betrifft die Herstellung gebrauchsfertiger Mischungen von<br />

Mörtel, Estrich <strong>und</strong> Beton. Dadurch reduzieren sich aufwendige Mischvorgänge von<br />

Baumaterialien auf der Baustelle. Oft unterliegen die Produkte dem Werksgehe<strong>im</strong>nis, so<br />

dass der Facharbeiter nicht die genaue Zusammensetzung kennt. Sie müssen vielmehr die<br />

Gebrauchsanweisung <strong>und</strong> Verarbeitungsrichtlinien genau befolgen; dafür sollten sie über<br />

solide naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügen.<br />

Ferner sind veränderte rechtliche Rahmenbedingungen Ausgangspunkt für <strong>neue</strong><br />

Anforderungen an die Bauunternehmen. Ein Beispiel: Seit 1986 das Wasserhaushaltsgesetz<br />

in Kraft getreten ist, gewinnen Abdichtungen <strong>und</strong> Beschichtungen von Fußböden eine<br />

größere Bedeutung. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Öffnung des Baumarktes innerhalb der EU<br />

kommen <strong>im</strong> Hinblick auf die Schaffung einheitlicher rechtlicher Rahmenbedingungen <strong>neue</strong><br />

Anforderungen auf die Unternehmen zu.<br />

Aber auch das veränderte gesellschaftliche Bewusstsein, zum Beispiel aus der Perspektive<br />

des Umweltschutzes, trägt zu <strong>neue</strong>n Bedürfnissen bei. Der Facharbeiter muss die<br />

technologischen Kenntnisse für diese Neuerungen praktisch <strong>und</strong> theoretisch umsetzen<br />

können.<br />

Mit dem Einzug der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie Anfang der 80er Jahre in<br />

die Arbeitswelt der Bauunternehmer wurde auch hier ein tiefgreifender Strukturwandel<br />

ausgelöst. Durch die Einführung der computerunterstützten Zeichentechnik in den Ingenieur-<br />

<strong>und</strong> Architekturbüros werden die traditionellen Zeichengeräte in den Hintergr<strong>und</strong> gedrängt.<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise zu konstruieren ändert sich mit dem <strong>neue</strong>n CAD-Werkzeug. Der Wechsel<br />

vom Zeichenbrett zum CAD-Gerät bringt andere Arbeitsweisen mit sich <strong>und</strong> stellt <strong>neue</strong><br />

Anforderungen an die Fachkraft <strong>im</strong> Konstruktionsbüro.<br />

Die Facharbeiter sind gefordert, sich auf diese veränderten Bedingungen einzustellen.<br />

Auswirkungen des technologischen <strong>Wandel</strong>s auf den Beruf des Bauzeichners<br />

Im Beruf des Bauzeichners macht sich der technologische <strong>Wandel</strong> durch die Verwendung<br />

von CAD-Systemen in Architektur- bzw. Ingenieurbüros besonders bemerkbar. Die Pläne<br />

werden längst nicht mehr mit auf Papier mit Bleistift gezeichnet. Wo früher das Zeichenbrett<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt stand, arbeitet man heute am Computer. In der CAD-Technologie hat sich seit<br />

den 60er Jahren eine rasante Entwicklung vollzogen. Die CAD-Systeme der ersten<br />

Generation waren nur zur DV-gestützten Zeichnungserstellung einsetzbar. Heute sind<br />

Systeme zur Unterstützung der Konstruktion <strong>und</strong> der Berechnung vorherrschend.<br />

Die Aufgaben von Bauzeichnern umfassen nicht nur das Erstellen von Zeichnungen,<br />

sondern sie ermitteln auch Mengen von Baustoffen <strong>und</strong> erlernen bau<strong>technische</strong> Gr<strong>und</strong>lagen,<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Verwendung von Baustoffen sowie das Herstellen von Putzen <strong>und</strong><br />

Estrichen. Gerade <strong>im</strong> Bereich dieser bau<strong>technische</strong>n Fertigkeiten vollzieht sich ein <strong>Wandel</strong><br />

durch den Einsatz <strong>neue</strong>r Werkstoffe. In der praktischen Ausbildungsphase lernen<br />

Auszubildende, einfache Mauerwerkskörper einschließlich der notwendigen<br />

Mörtelmischungen zu erstellen.<br />

An der Planung <strong>und</strong> Erstellung eines Bauwerkes sind viele Fachdisziplinen <strong>und</strong> Gewerke<br />

beteiligt. Der Bauzeichner ist in diesen Prozess eingeb<strong>und</strong>en, er muss Unterlagen<br />

anfertigen, wieder ändern <strong>und</strong> sich mit den Beteiligten abst<strong>im</strong>men. Die vielfältigen Kontakte<br />

innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Zeichenbüros erfordern von Bauzeichnern Kooperations-,<br />

Team- <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit, Transferfähigkeit <strong>und</strong> gute Ausdrucksfähigkeit in der


Fachsprache. Die berufliche Ausbildung muss diesen veränderten Anforderungen Rechnung<br />

tragen.<br />

Den Beruf des Bauzeichners führte man erstmalig Ende der 30er Jahre ein. Das<br />

Arbeitsgebiet umfasste zeichnerische Tätigkeiten <strong>im</strong> Hochbau, Tiefbau, Feuerungsbau,<br />

Kulturbau, Straßenbau. Die Ausbildungsordnung wurden 1963 <strong>und</strong> 1986 er<strong>neue</strong>rt <strong>und</strong> der<br />

Beruf wurde staatlich anerkannt 9 .<br />

Die Zahl der Auszubildenden 10 stieg vom Jahr 1991 (11.989 Auszubildende) bis zum Jahr<br />

1995 (15.511 Auszubildende) kontinuierlich an. Ab 1995 bis zum Jahr 1999 fiel die Zahl der<br />

Auszubildenden Bauzeichner auf 10.526. Gegenwärtig beträgt die Zahl der<br />

Ausbildungsverhältnisse ca. 9.700.<br />

Die Strukturveränderungen <strong>im</strong> Bauwesen führen zu <strong>neue</strong>n Anforderungen an die<br />

Organisation <strong>und</strong> an die Facharbeiter in Bauunternehmen. Die Grenzen "traditioneller"<br />

Facharbeit verschw<strong>im</strong>men zunehmend zugunsten berufsübergreifenden Handelns. Der<br />

heutige Facharbeiter muss die verschiedensten Arbeitsschritte selbständig planen,<br />

ausführen <strong>und</strong> kontrollieren können. Er soll aber auch in der Lage sein, Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />

Arbeitsorganisation aktiv mitzugestalten. Bedienung, Kontrolle <strong>und</strong> Opt<strong>im</strong>ierung<br />

computergesteuerter Systeme wie auch gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse der sog.<br />

Verknüpfungstechniken aus Elektrotechnik <strong>und</strong> Bauphysik, Pneumatik <strong>und</strong> Hydraulik sind<br />

wichtige Lernbereiche.<br />

Prüfungskonzepte<br />

Bisher sind in der Abschlussprüfung zum Bauzeichner in höchstens 12 St<strong>und</strong>en sechs<br />

Prüfungsstücke anzufertigen. Bei dieser Prüfungsform wird das Endergebnis, nicht aber der<br />

gesamte Erstellungsprozess beurteilt <strong>und</strong> kommunikative Fähigkeiten bleiben<br />

unberücksichtigt. Im schriftlichen Teil werden die traditionellen Prüfungsfächer Technologie,<br />

Technische Mathematik, Technisches Zeichnen <strong>und</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e geprüft. 11<br />

Eine mündliche Prüfung ist nicht vorgesehen. Diese Prüfungsform entspricht nicht den<br />

veränderten Anforderungen der Praxis.<br />

Eine derartige Gliederung der Prüfung ruft eine künstliche Trennung von zusammen<br />

gehörigen Tätigkeiten hervor. Es erfolgt ein „doppeltes“ Abprüfen von Fertigkeiten <strong>und</strong><br />

Kenntnissen <strong>im</strong> Bereich Technisches Zeichnen. Die Prüfung ist weder effizient noch<br />

praxisnah.<br />

Be<strong>im</strong> Technischen Zeichner versuchte man mit der Einführung einer <strong>neue</strong>n Prüfungsform,<br />

der "Integrierten Prüfung“, den veränderten Anforderungen an die <strong>im</strong>mer komplexer<br />

werdende berufliche Handlungskompetenz zu entsprechen. Diese Prüfung hebt die<br />

Trennung in einen praktischen <strong>und</strong> einen theoretischen Teil auf. Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

schriftliche <strong>und</strong> praktische Leistungen werden in integrierter Form geprüft. Das bedeutet, die<br />

schriftlichen Fragen beziehen sich konkret auf die anzufertigenden Unterlagen/Zeichnungen.<br />

Die drei Prüfungsaufgaben sind in Form von Arbeitsaufträgen formuliert, die der beruflichen<br />

Praxis entsprechen. Die Aufgaben sind so verfasst, dass sie <strong>im</strong> Idealfall die Beschaffung der<br />

Informationen, die Planung der Arbeit einschließlich der Zeiteinteilung für den Auftrag, die<br />

Klärung <strong>technische</strong>r Einzelheiten, die Durchführung von Berechnungen, die Erstellung der<br />

9 B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit (1988) In: Nikolay<br />

10 BIBB. Internet: www.bibb.de/ Datenblatt 6420, Bauzeichner, Quelle :Statistisches B<strong>und</strong>esamt.<br />

11 B<strong>und</strong>esanzeiger, vom 13.März 1987Jg. 39, Nr. 50 a, Bekanntmachung der Verordnung über die<br />

Berufsausbildung zum Bauzeichner/ zur Bauzeichnerin


Zeichnungen <strong>und</strong> das Archivieren enthalten. Dieser Ablauf entspricht einer vollständigen<br />

Arbeitshandlung 12 , so wie sie in der Regel in der Praxis erfolgt.<br />

Die Ergebnisse der Evaluierung 13 der integrierten Prüfungsform zeigen, dass die <strong>neue</strong><br />

Prüfung überwiegend als eine praxisnahe Prüfungsform beurteilt wird. Änderungen wurden<br />

hinsichtlich des CAD-Anteils vorgenommen. Dieser Teil der Abschlussprüfung war bisher auf<br />

zwei St<strong>und</strong>en begrenzt. Nun wurde den Anforderungen der Praxis entsprochen, indem in der<br />

Abschlussprüfung mindestens zwei von drei Aufgaben rechnerunterstützt zu erstellen sind. 14<br />

Die Aussagekraft der integrierten Prüfung hinsichtlich des Erfassens beruflicher<br />

Handlungskompetenz wird in allen fünf Fachrichtungen des Technischen Zeichners positiv<br />

eingeschätzt.<br />

Bei dem <strong>im</strong> Jahr 2000 neu geordneten <strong>Berufe</strong>n „Fachkraft für Straßen- <strong>und</strong> Verkehrstechnik“<br />

<strong>und</strong> „Fachkraft für Wasserwirtschaft“ 15 handelt es sich um zeichnerisch - planerische <strong>Berufe</strong><br />

<strong>im</strong> Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen <strong>und</strong> in der Wasserwirtschaft. Die Prüfung gliedert sich in<br />

eine aus der Berufspraxis entnommenen „projektorientierten praktischen Aufgabe“, deren<br />

Dokumentation <strong>und</strong> einem darauf aufbauenden Gespräch. Im schriftlichen Teil B der Prüfung<br />

werden ganzheitliche Aufgaben aus best<strong>im</strong>mten Bereichen gestellt.<br />

Ergebnisse der Betriebsbefragungen<br />

Für die Zielsetzung des Projektes kam keine Gesamterhebung in Betracht, sondern<br />

Expertengespräche. In 17 Unternehmen wurden Fallstudien durchgeführt davon sind 11<br />

Unternehmen <strong>im</strong> Tätigkeitsschwerpunkt Hochbau tätig, 5 Unternehmen <strong>im</strong> Ingenieurbau <strong>und</strong><br />

1 Unternehmen <strong>im</strong> Tiefbau. Die Vertreter des B<strong>und</strong>esinstitutes sprachen jeweils mit einem<br />

Experten aus den verschiedenen Unternehmen.<br />

Die Auswahl der Ausbildungsunternehmen für schriftliche Betriebsbefragung <strong>und</strong> der<br />

Fallstudien wurde in enger Abst<strong>im</strong>mung mit den Sozialpartnern getroffen. Die Unternehmen<br />

wurden nach regionalen Gesichtspunkten <strong>und</strong> nach ihrer Betriebsgröße ausgewählt. Die<br />

Befragung berücksichtigte die unterschiedlichen Aspekte der Beschäftigung. Bei<br />

ausgewählten Betriebsbegehungen wurden die gewonnen Daten durch Einzel- oder<br />

Gruppengespräche mit Praktikern vertieft <strong>und</strong> ergänzt. Daneben wurden bei der Fa. Hoch &<br />

Tief ausgebildete <strong>und</strong> beschäftigte Bauzeichner/-innen zur Berufssituation befragt.<br />

Für die Beibehaltung der bisherigen Berufsbezeichnung sprechen sich 14 Unternehmen aus.<br />

Eine andere Bezeichnung für den Beruf befürworten drei Unternehmensvertreter. Sie sollte<br />

nach deren Einschätzung z.B. „CAD-Bauzeichner“ oder „Baukonstrukteur“ lauten.<br />

An der bisherigen Ausbildungsstruktur in Spezialisierungen, die die Tätigkeitsfelder von<br />

Bauzeichnern <strong>und</strong> Bauzeichnerinnen widerspiegelt, wollen 16 Unternehmen weiterhin fest<br />

halten. Einige Befragte meinten, dass für den Schwerpunkt Landschaftsbau keine spezielle<br />

12 vgl. Heeg, F. J., Kleine, G. u.a.: Konzept <strong>und</strong> Methodik von Anforderungsanalysen als Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Ableitung von Prüfungsaufgaben. S.164 - 167. In: BIBB. Der Generalsekretär. Reisse, W. (Hrsg.)<br />

Integrierte Prüfung. Gr<strong>und</strong>lagen für eine <strong>neue</strong> Prüfungsform am Beispiel „Technisches<br />

Zeichnen/Konstruieren". Bielefeld: Bertelmann, 1997.<br />

13 Bertram, Bärbel. Evaluation der Integrierten Prüfung: Was sagt die Praxis?. In: Schmidt, J.U.,<br />

Bertram, B., Ebbinghaus, M. Integrierte Prüfung: erprobt - bewährt - beibehalten. Bielefeld:<br />

Bertelsmann, 2001, S. 41-61.<br />

14 Erste Verordnung zur Änderung über die Berufsausbildung zum Technischen Zeichner/zur<br />

Technischen Zeichnerin vom 19. Juni 2000. BGBl. , Jg. 2000, Teil I, Nr. 27, ausgegeben zu Bonn am<br />

23. Juni 2000. S. 863<br />

15 Verordnung über die Berufsausbildung zur Fachkraft für Straßen- <strong>und</strong> Verkehrstechnik <strong>und</strong> zur<br />

Fachkraft für Wasserwirtschaft. Bonn: B<strong>und</strong>esgesetzblatt vom 28.7.2000, T 1, G 5702, Nr.35, S. 1148-<br />

1165


Ausbildung erforderlich sei. Zur Frage, wann diese Spezialisierungsphase einsetzen solle,<br />

sprachen sich über die Hälfte der Unternehmen für einen Beginn <strong>im</strong> zweiten Ausbildungsjahr<br />

aus. Lediglich zwei Unternehmen erachten eine Spezialisierung bereits <strong>im</strong> ersten<br />

Ausbildungsjahr für sinnvoll. Übereinst<strong>im</strong>mend halten alle befragten Unternehmen an dem<br />

Baustelleneinsatz <strong>und</strong> an der Baustellenbegehung als integralen Bestandteil der Ausbildung<br />

fest. Die Mehrheit der Befragten befürworten ein Praktikum, das auf einer Baustelle, aber<br />

auch in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte (ÜBS) stattfindet. Das Baupraktikum soll<br />

schwerpunktmäßig <strong>im</strong> 2. Ausbildungsjahr erfolgen. Die Vorschläge für die Zeitdauer des<br />

Praktikums umfassen eine Bandbreite von 2-14 Wochen. Die <strong>im</strong> Praktikum zu vermittelnden<br />

Inhalte betreffen Tätigkeiten <strong>im</strong> Rohbau, Ausbau, Landschaftsbau sowie<br />

Vermessungswesen.<br />

Parallel zum Baupraktikum wird auch eine Baustellenbegehung wie bisher befürwortet. Diese<br />

soll <strong>im</strong> 2. <strong>und</strong> 3. Ausbildungsjahr durchgeführt werden. Die Vorschläge für die Dauer sind<br />

sehr heterogen. Sie liegen zwischen einer <strong>und</strong> acht Wochen. Die Mehrzahl der Unternehmen<br />

würde die Baustellenbegehung <strong>im</strong> 3. Ausbildungsjahr bevorzugen.<br />

Die Befragungsergebnisse zur Abschlussprüfung weisen tendenziell den Wunsch zur Abkehr<br />

von der bisherigen traditionellen Abschlussprüfung auf. Die alte Prüfung besteht aus<br />

mehreren Einzelaufgaben; nun soll vielmehr mit ganzheitlichen Aufgaben, die der<br />

Berufswirklichkeit entsprechen, geprüft werden. Die Prüfungsaufgaben sollen<br />

Baustoffkenntnisse, Berechnungen für die Planung <strong>und</strong> Freihandskizzen berücksichtigen.<br />

Nach Einschätzung der Befragten soll die Abschlussprüfung gr<strong>und</strong>sätzlich rechnergestützt<br />

erfolgen. Das betriebliche Programm, mit dem der Prüfling <strong>im</strong> Unternehmen gearbeitet hat,<br />

soll zur Anwendung kommen. Andererseits wird empfohlen, die Prüflinge selbst wählen zu<br />

lassen, ob die Prüfungsaufgabe manuell oder rechnergestützt durchgeführt wird. Einige<br />

Befragte vertreten die Meinung, dass die schriftliche Prüfung zukünftig entfallen kann, da an<br />

der Berufsschule bereits eine kontinuierliche Bewertung der fachtheoretischen Inhalte erfolgt.<br />

Ob eine integrierte Prüfung be<strong>im</strong> neugeordneten Ausbildungsberuf zum Einsatz kommen<br />

sollte, wurde unterschiedlich eingeschätzt. Mehr als die Hälfte der Betriebe spricht sich<br />

gegen eine integrierte Prüfung aus. Die praktische Prüfung soll allerdings durch eine<br />

mündliche Prüfung ergänzt werden.<br />

Übereinst<strong>im</strong>mend wurde festgestellt, dass der Bauzeichner auch zukünftig als Mitarbeiter <strong>im</strong><br />

Team des Architektur- oder Ingenieurbüros benötigt wird. Gemäß dem gewandelten<br />

Berufsbild müssen Bauzeichner/innen zunehmend eigenverantwortlich arbeiten. Damit<br />

verb<strong>und</strong>en sind höhere Anforderungen an Auszubildende <strong>und</strong> Ausbildung.<br />

Ergebnisse der Fallstudien belegen, dass zusätzliche Qualifikationen zu Ökologie <strong>und</strong><br />

Baubiologie, Kl<strong>im</strong>a-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz, Gr<strong>und</strong>lagen der Statik, Koordination <strong>und</strong><br />

Terminüberwachung wichtig sind. IT- <strong>und</strong> EDV-Kenntnisse werden für besonders notwendig<br />

erachtet <strong>und</strong> sollen <strong>im</strong> Zusammenhang mit den Fachqualifikationen integriert vermittelt<br />

werden. Zu Beginn der Ausbildung sollen nach Einschätzung der Experten die<br />

zeichnerischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> stehen, bevor die Auszubildenden die CAD-<br />

Technik erlernen werden. Weiter wird die Auffassung vertreten, dass allgemeine<br />

Büroarbeiten nicht vom Bauzeichner ausgeübt werden sollten.<br />

Teilweise wird die berufliche Gr<strong>und</strong>bildung <strong>im</strong> Berufsfeld „Bau“ wegen der handwerklichen<br />

Tätigkeiten von den Befragten in den Unternehmen befürwortet; sie sollte allerdings opt<strong>im</strong>iert<br />

werden. Die Teilnehmer des Beirates zum Forschungsprojekt sprechen sich mehrheitlich<br />

dafür aus, die Zuordnung zum BGJ - Bautechnik nicht zwingend festzulegen. Der Vertreter<br />

der KMK erklärt, dass aufgr<strong>und</strong> der bisher vorliegenden Erkenntnisse eine Zuordnung des<br />

Ausbildungsberufs Bauzeichner zum Berufsfeld Bautechnik möglich ist. Die Frage, ob der<br />

Bauzeichner dem Berufsfeld „Bau“ zugeordnet bleibt, lässt sich erst nach der Fertigstellung<br />

des <strong>neue</strong>n Ausbildungsrahmenplanes mit seinen Feinlernzielen abschließend beantworten.


Ergebnisse des Betriebsinterviews<br />

Durchgeführt wurde die Erhebung unter zehn Bauzeichnern der Firma Hochtief. Bei den<br />

Befragten handelt es sich um neun Frauen <strong>und</strong> einen Mann <strong>im</strong> Alter zwischen 23 <strong>und</strong> 35<br />

Jahren - � 27,55 Jahre -, von denen sechs Personen das Abitur <strong>und</strong> vier einen<br />

Realschulabschluss besitzen. Die Ausbildung zum Bauzeichner absolvierten alle<br />

Auszubildenden bei der Firma Hochtief <strong>im</strong> Schwerpunkt „Ingenieurbau“, mit einer Ausnahme<br />

in einem Zeitrahmen von 2,5 Jahren.<br />

Die Organisation der Ausbildung <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>bildung <strong>im</strong> 1. Jahr werden durchgängig als<br />

positiv beurteilt. Der Bewertung von Veränderungen der heutigen Aufgabenfelder von<br />

Bauzeichnern gegenüber früher wurde der z.Zt. geltende Ausbildungsrahmenplan vom<br />

17.02.1987 zugr<strong>und</strong>e gelegt. Bei der Betrachtung der folgenden<br />

Ausbildungsberufsbilderpositionen<br />

� „Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>technische</strong>n Zeichnens“<br />

� „Gr<strong>und</strong>lagen des Bauzeichnens“<br />

� „Aufnehmen <strong>und</strong> Aufmessen von Geländen <strong>und</strong> Bauteilen“<br />

� „Anwenden unterschiedlicher Projektionsarten“<br />

� „Eigenschaften <strong>und</strong> Verwendung von Baustoffen“<br />

� „Ermitteln von Mengen, Massen <strong>und</strong> Eigenlasten der Baustoffe <strong>und</strong> Bauteile“<br />

� „Gr<strong>und</strong>lagen bau<strong>technische</strong>r Fertigkeiten“<br />

wurde die Bedeutung der Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse dieser Berufsbildposition <strong>im</strong><br />

wesentlichen als gleichgeblieben eingestuft <strong>und</strong> soll einen gleichbleibenden Anteil <strong>im</strong><br />

Spektrum der Tätigkeiten von Bauzeichnern erhalten. Mit einer Tendenz hin zu geringerer<br />

Bedeutung wurden folgende Tätigkeitsfelder eingeschätzt : „Baustelleneinrichtungen,<br />

Baustellenablauf <strong>und</strong> Baustellensicherungsmaßnahmen “, „Kunststoffbe- <strong>und</strong> -verarbeitung“,<br />

„Tiefbau“, „Arbeits- <strong>und</strong> Schutzgerüste“ sowie „Hausentwässerung,<br />

Oberflächenentwässerung, Kanalisation“. Die Berufsbildposition „Herstellen von<br />

Zeichnungen für Planung <strong>und</strong> Ausführung“ hat nach Einschätzung der Befragten <strong>im</strong> heutigen<br />

Tätigkeitsspektrum von Bauzeichnern einen gleichgebliebenen Anteil. Dies gilt auch für die<br />

einzelnen Schwerpunkte „Hochbau“, „Ingenieurbau“ <strong>und</strong> „Tief-, Straßen- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbau“. In der Berufsbildposition „Gr<strong>und</strong>lagen der Informationsverarbeitung“ mit<br />

ihren EDV- gestützten Tätigkeiten sehen die Befragten eine wachsende Bedeutung.<br />

Für die zukünftige Ausbildung sieht die große Mehrzahl der Befragten eine wachsende<br />

Bedeutung in den Aufgabenfeldern Konstruktion (100 % der Befragten), <strong>technische</strong><br />

Kommunikation (90 %) <strong>und</strong> Statik (80 %). Im Aufgabenfeld Koordination sehen lediglich 30<br />

% der Befragten eine zunehmende Bedeutung, 70 % stufen diesen Aufgabenbereich als<br />

eher weniger wichtig ein.<br />

Die Spezialisierung sollte nach mehrheitlicher Auffassung in der jetzigen Form beibehalten<br />

werden, zwei Befragte wünschen eine Kombination von Ingenieur- <strong>und</strong> Hochbau. Zwei<br />

Befragte sprechen sich für Ausbildungsinhalte aus allen Spezialisierungsgebieten aus. Die<br />

Spezialisierung erscheint der Mehrheit ab dem 2. Ausbildungsjahr sinnvoll.<br />

Den Baustelleneinsatz oder ein Baustellenpraktikum halten 60 % der Befragten für unwichtig,<br />

40 % finden ihn dagegen unverzichtbar. Absolviert werden sollten die praktischen Tätigkeiten<br />

nach Auffassung aller <strong>im</strong> 2. Ausbildungsjahr. Im Vordergr<strong>und</strong> sollten dabei Holzbau <strong>und</strong><br />

Schalung (90 %), Betonbau (80 %), Mauerwerk/Steinbau (70 %) <strong>und</strong> Stahlbau (70 %)<br />

stehen. Weniger wichtig erscheinen den Befragten Ausbau <strong>und</strong> Vermessen. Der<br />

Baustelleneinsatz wird tendenziell <strong>im</strong> 3. Ausbildungsjahr bevorzugt. Als sinnvolle


Ausbildungsinhalte erscheinen Planverwaltung, Bauleitung, die Ausbildung auf<br />

kaufmännischer Ebene <strong>und</strong> die Koordination.<br />

Entscheidungsvorschlag zur Neuordnung des Ausbildungsberufes<br />

Die Ergebnisse der Betriebsbefragungen <strong>und</strong> die Beratungen <strong>im</strong> Beirat des<br />

Forschungsprojektes bilden die Gr<strong>und</strong>lage für einen Vorschlag zur Neuordnung auf der<br />

Basis der bildungspolitischen Erfordernisse. Die nachstehenden Ergebnisse der Eckwerte<br />

sind als Entscheidungsvorschlag zur Neuordnung des Ausbildungsberufes in der Sitzung<br />

zum Antragsgespräch am 15. Februar 2001 vorgelegt worden.<br />

Berufsbezeichnung:<br />

Die Ausbildungsberufsbezeichnung „Bauzeichner / Bauzeichnerin“ sollte vorläufig als<br />

Arbeitstitel bestehen bleiben. Nach der Erarbeitung des Qualifikationskataloges für berufliche<br />

Ausbildung bzw. Beratung der Ausbildungsziele <strong>und</strong> -inhalte <strong>im</strong> späteren<br />

Neuordnungsverfahren soll anhand des <strong>neue</strong>n Ausbildungsberufsprofils die<br />

Berufsbezeichnung geprüft <strong>und</strong> dann festgelegt werden.<br />

Ausbildungsdauer:<br />

Die Ausbildung soll wie bisher 3 Jahre betragen.<br />

Zusammenlegung von Ausbildungsberufen:<br />

Eine Zusammenlegung mit anderen bestehenden Ausbildungsberufen wird ausgeschlossen.<br />

Die inhaltliche Nähe zum Technischen Zeichner/-in ist unter fachlicher Betrachtungsweise<br />

nicht gegeben.<br />

Gliederung der Ausbildung:<br />

Die Spezialisierungsphase in der Ausbildung in Fachrichtungen oder Schwerpunkten soll so<br />

früh wie möglich beginnen. Es muss noch von den Experten anhand des <strong>neue</strong>n<br />

Ausbildungsprofils geprüft werden, ob anstatt einer Ausbildung mit einer<br />

Spezialisierungsphase von 12 Monaten in Fachrichtungen/Schwerpunkten oder eine als<br />

flexibel bewertete <strong>neue</strong> modulare Ausbildungsstruktur in Betracht kommt.<br />

Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfung:<br />

Die Prüfungen sollen auf der Basis der „Empfehlungen des Hauptausschusses für die<br />

Vereinheitlichung von Prüfungsanforderungen“ erarbeitet werden, wobei die vorliegende<br />

Prüfungsanforderungen für den Technischen Zeichner (Neue Prüfungsform: Integrierte<br />

Prüfung) in die Beratungen zu den Prüfungsanforderungen des Bauzeichners einbezogen<br />

werden sollen.<br />

Berufsfeldzuordnung:<br />

Die von Betrieben geforderte Baustellenpraxis wird insbesondere durch die Lernziele <strong>und</strong> -<br />

inhalte des ersten Ausbildungsjahres, die sich auf das Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahr Bautechnik<br />

beziehen, sichergestellt. Die <strong>im</strong> BGJ - Bautechnik ausgewiesenen Bautätigkeiten sind mit<br />

den Ausbildungserfordernissen, die die Experten für den Bauzeichner erarbeiten werden,<br />

abzust<strong>im</strong>men. Wenn jedoch vorwiegend keine Übereinst<strong>im</strong>mung festgestellt werden kann, ist<br />

eine Überprüfung der BGJ- Zuordnung angebracht.


Zeitliche Gliederung:<br />

Der Ausbildungsrahmenplan für die betriebliche Ausbildung soll, wenn eine modulare<br />

Struktur in den Überlegungen der Experten keine Berücksichtigung findet, nach<br />

Ausbildungsjahren mit Zeitrichtwerten in Wochen zeitlich strukturiert werden.<br />

Überbetriebliche Ausbildung:<br />

Hierzu sollen die Sozialpartner neben der Ausbildungsverordnung entsprechende<br />

Vereinbarungen treffen.<br />

Umweltschutz:<br />

Der Umweltschutzaspekt soll neben den in der Präambel aufgeführten Lerninhalten bei<br />

entsprechend relevanten Lernzielen besonders dargestellt werden.<br />

Qualifikationskatalog:<br />

Der vorgeschlagene Katalog der Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse der <strong>neue</strong>n Ausbildungsordnung<br />

gliedert sich in folgende Positionen:<br />

1. Berufsbildung, Arbeits- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />

2. Aufbau <strong>und</strong> Organisation des Ausbildungsbetriebes<br />

3. Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

4. Umweltschutz<br />

5. Projektübernahme, Leistungserfassung, Arbeitsplan <strong>und</strong> Arbeitsablaufplan,<br />

Büroorganisation <strong>und</strong> –kommunikation, Verwaltungsabläufe<br />

6. Umgang mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

7. Gr<strong>und</strong>lagen des Bauzeichnens<br />

8. Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von Bau- <strong>und</strong> Bauhilfsstoffen<br />

9. Durchführen von Bauarbeiten, Begleiten von Bauprozessen <strong>im</strong><br />

Hoch-, Aus- <strong>und</strong> Tiefbau<br />

10. Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Vermessung<br />

11. Rechnergestütztes Zeichnen <strong>und</strong> Konstruieren<br />

12. Erstellen von Planungs- <strong>und</strong> Arbeitsunterlagen<br />

13. Qualitätsmanagement <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung<br />

Baustellenpraktikum:<br />

Vorteilhaft ist es, ein Baustellenpraktikum bereits beginnend <strong>im</strong> ersten Ausbildungsjahr<br />

durchzuführen <strong>und</strong> in der Ausbildungsordnung festzuschreiben. Zeiten <strong>und</strong> Inhalte für die<br />

Baustellenpraktika werden von den Sachverständigen <strong>im</strong> Neuordnungsverfahren festgelegt.<br />

Stand der Neuordnung<br />

Inzwischen ist das Neuordnungsverfahren zur Berufsausbildung des Bauzeichners fast<br />

beendet. Der Katalogentwurf der Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse zeigt <strong>im</strong> Vergleich zum Stand<br />

des Eckdatengespräches wenige Änderungen auf. Unter Vorbehalt der Zust<strong>im</strong>mung der<br />

Spitzenorganisationen <strong>und</strong> den Vertretern, die an dem Abschlussgespräches zur<br />

„Gemeinsamen Sitzung“ teinehmen, sieht der Entwurf des Qualifikationskataloges folgende<br />

Inhalte vor:<br />

1. Berufsbildung, Arbeits- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />

2. Aufbau <strong>und</strong> Organisation des Ausbildungsbetriebes<br />

3. Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am Arbeitsplatz


4. Umweltschutz<br />

5. Organisation <strong>und</strong> Kommunikation, Arbeitsabläufe<br />

6. Zusammenarbeit mit Behörden <strong>und</strong> anderen am Bau Beteiligten<br />

7. Umgang mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

8. Techniken des Zeichnens<br />

9. Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von Bau- <strong>und</strong> Bauelementen<br />

10. Mitwirken bei Bauprozessen <strong>und</strong> Durchführen von Bauarbeiten<br />

11. Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Vermessung<br />

12. Rechnergestütztes Zeichnen<br />

13. Konstruieren von Bauteilen<br />

14. Qualitätssichernde Maßnahmen, K<strong>und</strong>enorientierung<br />

Schwerpunkt: Architektur<br />

1. Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von Baustoffen <strong>und</strong> Bauelementen<br />

2. Erstellen von Plänen <strong>und</strong> Zeichnungen, fachspezifische Berechnungen<br />

Schwerpunkt: Ingenieurbau<br />

1. Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von Baustoffen <strong>und</strong> Bauelementen<br />

2. Erstellen von Plänen <strong>und</strong> Zeichnungen, fachspezifische Berechnungen<br />

Schwerpunkt: Tief-, Straßen- <strong>und</strong> Landschaftsbau<br />

1. Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von Baustoffen <strong>und</strong> Bauelementen<br />

2. Erstellen von Plänen <strong>und</strong> Zeichnungen, fachspezifische Berechnungen<br />

Die Abschlussprüfung der Bauzeichner wird entsprechend den Anforderungen der Praxis<br />

eine Struktur in praktische Aufgaben, Dokumentation <strong>und</strong> Fachgespräch vorsehen.<br />

Zur Abschlussprüfung soll der Prüfling zwei praktische Aufgaben nach seiner Wahl, die aus<br />

einem Projekt entwickelt werden, bearbeiten. Die Ergebnisse der Evaluierung der<br />

Prüfungsanforderungen bei Technischen Zeichnern zeigen, dass die Mehrzahl der Betriebe<br />

an CAD-Geräten ausbildet. Bei der Neuordnung der Berufsausbildung zum Bauzeichner<br />

werden diese Erfahrungen übertragen: Mindestens eine Aufgabe ist rechnergestützt zu<br />

fertigen. Die Durchführung der CAD-Aufgaben wird an dem System erfolgen, an dem der<br />

Prüfling ausgebildet wurde. Andernfalls ist ihm Gelegenheit zu geben, die Anlage, an der die<br />

Prüfung erfolgt, zuvor kennen zu lernen.<br />

Während in den sogenannten „Sprechberufen“ <strong>im</strong> kaufmännischen Bereich ein<br />

Prüfungsgespräch seit längerem üblich ist, setzt sich dieser Trend in den gewerblich-<br />

<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong>n erst langsam durch. Bei Bauzeichnern ist die mündliche Kommunikation<br />

ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Daher wird auch die Prüfung darauf ausgerichtet,<br />

kommunikative Elemente erfassen zu können. Eine der Aufgaben ist zu dokumentieren<br />

sowie dem Prüfungsausschuss in einem Fachgespräch zu erläutern.<br />

Im schriftlichen Teil B erfolgt eine enge Verzahnung der Fragen mit dem praktischen Teil der<br />

Prüfung. Hier sind Aufgaben durch die Verknüpfung informations<strong>technische</strong>r,<br />

technologischer <strong>und</strong> mathematischer Sachverhalte zu lösen sowie fachliche Probleme zu<br />

analysieren, zu bewerten <strong>und</strong> geeignete Lösungswege darzustellen.<br />

Die bisherige Zuordnung des Ausbildungsberufes Bauzeichner zum Berufsfeld „Bautechnik“<br />

bleibt nicht bestehen. Es gibt nur wenig Übereinst<strong>im</strong>mung der Lernziele des schulischen<br />

Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres (BGJ) <strong>und</strong> der <strong>neue</strong>n Lernziele <strong>im</strong> betrieblichen<br />

Ausbildungsrahmenplan (ARP) des ersten Ausbildungsjahres.<br />

Die Berufsbezeichnung <strong>und</strong> die Struktur der Berufsausbildung, gegliedert in drei<br />

Schwerpunkte, wird beibehalten. Die Differenzierung der Schwerpunkte erfolgt in die<br />

Bereiche Architektur, Ingenieurbau sowie Tief-, Straßen- <strong>und</strong> Landschaftsbau.


Voraussichtlich sind in der Berufsausbildung zum Bauzeichner in insgesamt 18 Wochen<br />

verteilt über alle Ausbildungsjahre ausgewählte Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse in<br />

überbetrieblichen oder betrieblichen Ausbildungsstätten zu vermitteln.<br />

Die Ausbildungsordnung wird voraussichtlich am 1.8.2002 in Kraft treten.


Anhang<br />

Tabelle 1<br />

Anzahl der Ausbildungsverhältnisse <strong>im</strong> Beruf des Bauzeichners<br />

An<br />

za<br />

hl<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Anzahl der Ausbildungsverhältnisse <strong>im</strong> Beruf Bauzeichner(in)<br />

1991 1992 1993 1994 1995<br />

Jahr<br />

1996 1997 1998 1999<br />

Tabelle 2<br />

Bauvolumen <strong>und</strong> erwerbstätige Bauzeichner<br />

Anzahl<br />

80000<br />

70000<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

Bauvolumen <strong>und</strong> erwerbstätige Bauzeichner<br />

1993 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Jahr<br />

460000<br />

450000<br />

440000<br />

430000<br />

420000<br />

410000<br />

400000<br />

390000<br />

380000<br />

Mill. DM<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Bauzeichner<br />

Bauvolumen


Anlage 1<br />

Datum: 6.09.2000<br />

Fragenkatalog<br />

zum Betriebsinterview von Bauzeichner/-in<br />

1. Angaben zu Ihrer Person<br />

1.1 Wie alt sind Sie ? _______ Jahre<br />

1.2 Sind Sie eine Bauzeichnerin oder<br />

sind Sie ein Bauzeichner ?<br />

Bauzeichnerin Bauzeichner<br />

� �<br />

1.3 Mit welchem Schulabschluss haben<br />

Sie Ihre Ausbildung zum/zur<br />

Bauzeichner/-in begonnen ?<br />

Hauptschule Realschule Gymnasium Sonstige<br />

� � � �<br />

1. Fragen zu ihrer Berufsausbildung<br />

2.1 Wenn Sie kein/e Bauzeichner/-in<br />

sind welche Berufsqualifikation<br />

besitzen Sie ?<br />

2.2 Wo haben Sie Ihre Ausbildung<br />

zum/zur Bauzeichner/<br />

-in erhalten?<br />

2.3 In welchem Schwerpunkt erfolgt Ihre<br />

Ausbildung bzw. Abschlussprüfung<br />

zum/zur Bauzeichner/-in ?<br />

2.4 Wie lange dauerte Ihre Ausbildung<br />

zum/zur Bauzeichner/-in ?<br />

2.5 Welche Erfahrungen machten Sie<br />

bei Ihrer Ausbildung zum/zur<br />

Bauzeichner/-in ?<br />

1. Fragen zur Berufsausbildung<br />

3.1 Welche Veränderungen der<br />

Tätigkeiten/Aufgabenfelder gibt es<br />

seit Erlass der AO Bauzeichner/-in?<br />

3.2 Sind weitere Aufgabenfelder dazu<br />

gekommen <strong>und</strong> welche Bedeutung<br />

messen Sie diesen zukünftig der<br />

Ausbildung zu ?<br />

Bau-Ingenieur Bau-Techniker ggf. welche ?<br />

� � _____________<br />

HOCHTIEF and. Betrieb Behörde Umschulung<br />

� � � �<br />

Hochbau<br />

einschließlich<br />

raumbildender<br />

Ausbau<br />

Ingenieurbau Tief-, Straßen- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbau<br />

� � �<br />

3 Jahre verkürzt wie lange ?<br />

� � ______ Mon.<br />

Gute Negative<br />

�<br />

_________________<br />

�<br />

_________________<br />

Hierzu ist eine Bewertung der jeweiligen Qualifikationen mit<br />

ihren Lerninhalten <strong>im</strong> z.Z. geltenden Ausbildungsrahmenplan<br />

Bauzeichner vorzunehmen (siehe Anlage)<br />

Ja Nein<br />

� �<br />

große Bedeutung weniger wichtig unwichtig<br />

� Statik � � �<br />

� Konstruktion � � �<br />

� Koordination � � �<br />

� techn. Kommunikation � � �<br />

3.3 Sind Sie aufgr<strong>und</strong> der<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Tätigkeitsprofil<br />

Bauzeichner/-in für eine andere<br />

Berufsbezeichnung ?<br />

� �<br />

Ja Ja


3.4 Sollen die jetzigen<br />

Spezialisierungen beibehalten<br />

werden?<br />

3.5 Wenn Nein, welche sollten eine<br />

Änderung erfahren ?<br />

Haben Sie andere Vorschläge zur<br />

Spezialisierung?<br />

3.6 Wann soll die Spezialisierung<br />

einsetzen?<br />

3.7 Halten Sie den Baustelleneinsatz<br />

<strong>und</strong>/oder ein Baupraktikum<br />

(Ausführen von handwerklichen<br />

Bauarbeiten bzw. Bautätigkeiten)<br />

innerhalb der Ausbildung für sinnvoll<br />

?<br />

3.8 In welchem Ausbildungsjahr soll<br />

das Baupraktikum (Ausführen von<br />

handwerklichen Bauarbeiten bzw.<br />

Bautätigkeiten) absolviert<br />

werden?<br />

Welche handwerkliche Bauarbeiten<br />

bzw. Bautätigkeiten sollen Ihrer<br />

Erfahrung nachvermittelt werden?<br />

Wie viel Zeit halten Sie für<br />

angemessen ?<br />

3.9 In welchem Ausbildungsjahr sollte<br />

der Baustelleneinsatz (keine<br />

handwerkliche Tätigkeiten)<br />

durchgeführt werden?<br />

� �<br />

ggf. welche ? ____________________________<br />

Hochbau<br />

einschließlich<br />

raumbildender<br />

Ausbau<br />

Ingenieurbau Tief-, Straßen- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbau<br />

� Ja � Nein � Ja � Nein � Ja � Nein<br />

Hochbau<br />

einschließlich<br />

raumbildender<br />

Ausbau<br />

Ingenieurbau Tief-, Straßen- <strong>und</strong><br />

Landschaftsbau<br />

____________ ____________ ____________<br />

______________________________________<br />

<strong>im</strong> 1. Jahr <strong>im</strong> 2. Jahr <strong>im</strong> 3. Jahr<br />

� Ja � Nein � Ja � Nein � Ja � Nein<br />

unverzichtbar zu umfangreich unwichtig<br />

� � �<br />

1. Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr<br />

� � �<br />

____________________________________<br />

ca. ____ Wochen ca. ____ Wochen ca. ____ Wochen<br />

2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr unwichtig kann<br />

entfallen<br />

� � �<br />

Welche Inhalte halten Sie für wichtig<br />

<strong>und</strong> sollten vermittelt werden ? ____________________________________<br />

Wie viel Zeit halten Sie für<br />

angemessen ?<br />

ca. ____ Wochen ca. ____ Wochen ca. ____ Wochen


3.10 Haben Sie Kenntnisse über<br />

Prüfungsinhalte <strong>und</strong> Prüfungsdauer<br />

zu den praktizierten Zwischen- <strong>und</strong><br />

Abschlussprüfungen zum/zur<br />

Bauzeichner/-in ?<br />

Wenn Ja -<br />

Wie sollen die Prüfungsaufgaben<br />

zum/zur Bauzeichner/-in aus ihren<br />

eigenen Erfahrungen zukünftig<br />

gestaltet werden ?<br />

1. Fragen zur Berufstätigkeit<br />

4.1 In welchem Unternehmensbereich<br />

bzw. Abteilung sind Sie zur Zeit tätig<br />

?<br />

Ja Nein<br />

� �<br />

wie bisher,<br />

keine<br />

Änderung<br />

wie bisher,<br />

jedoch mit<br />

CAD<br />

ganzheitliche<br />

Projektaufgab<br />

e/ -lösung<br />

� � � �<br />

Architektur Konstruktion Bauausführun<br />

g<br />

mit CAD- <strong>und</strong><br />

IT-Einsatz<br />

Sonstige<br />

� � � _________<br />

4.2 Ihr Tätigkeitsschwerpunkt Hochbau Ingenieurb Tiefbau Landschaf Sonstige<br />

au<br />

tsbau<br />

� � � � _______<br />

4.3 Welche Arbeiten führen Sie als<br />

Bauzeichner/-in überwiegend aus?<br />

___________________________________<br />

4.4 An welchen betrieblichen /<br />

außerbetrieblichen Aus-/<br />

Fortbildungen haben Sie<br />

teilgenommen ?<br />

betrieblich außerbetrieblich<br />

_________________ _________________<br />

� Welchen Anteil hat dabei CAD? � hoch � gering � hoch � gering<br />

4.5 Genügen Ihnen die aktuellen<br />

Weiterbildungsangebote ?<br />

Ja Nein kein Bedarf<br />

Welche Anforderungen stellen Sie<br />

an Ihre künftige Fortbildungen als<br />

Bauzeichner/-in ?<br />

Es war für mich sehr wichtig,<br />

dass Sie die Fragen beantworten haben.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft.<br />

� � �


Neuordnungsprojekte<br />

Neuordnungen r<strong>und</strong> ums Auto �<br />

von Bärbel Bertram<br />

Im Dezember 2001 haben die Arbeiten zur Neuordnung von Fahrzeug<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong>n<br />

<strong>im</strong> BIBB begonnen. Das Projekt betrifft die Ausbildungsberufe Automobilmechaniker 1 , Kfz-<br />

Mechaniker, Kfz-Elektriker, Karosserie- u. Fahrzeugbauer, Landmaschinenmechaniker <strong>und</strong><br />

Zweiradmechaniker. Die dreieinhalbjährige Ausbildung in jedem Beruf erfolgt <strong>im</strong> Handwerks-<br />

bzw. <strong>im</strong> Industriebetrieb <strong>und</strong> in der Berufsschule. Zwei weitere Projekte „r<strong>und</strong> ums Auto“ sind<br />

noch in diesem Jahr geplant: die Neuordnung des Fahrzeuginnenausstatters - den<br />

ehemaligen Fahrzeugpolsterer vom Jahr 1940 - sowie des Fahrzeuglackierers, der bisher<br />

den Malern <strong>und</strong> Lackierern zugeordnet ist. Voraussichtlich <strong>im</strong> August 2003 wird ein <strong>neue</strong>r<br />

Zuschnitt der „<strong>Berufe</strong> r<strong>und</strong> ums Auto“ erlassen.<br />

Attraktivität der <strong>Berufe</strong> r<strong>und</strong> ums Auto<br />

Männliche Jugendliche wählen unter 30 <strong>Berufe</strong>n am häufigsten den Kfz-Mechaniker als ihren<br />

Traumberuf 2 . Für diese Berufsausbildung haben sich <strong>im</strong> Jahr 2000 ca. 24.000 Auszubildende<br />

entschlossen. Insgesamt sind <strong>im</strong> Kfz-Sektor ca. 100.000 Auszubildende beschäftigt. Ein Kfz-<br />

Mechaniker mit abgeschlossener Berufsausbildung gehört zu den Spitzenverdienern.<br />

Beschäftigte der deutschen Automobilindustrie stehen <strong>im</strong> internationalen Vergleich mit<br />

Lohnkosten von 65,50 DM pro St<strong>und</strong>e an der Spitze 3 .<br />

Als Weiterbildungsmöglichkeiten <strong>im</strong> Kfz-Sektor bietet sich der traditionelle Meisterabschluss<br />

nach entsprechender Berufspraxis an oder seit 1998 parallel dazu eine Fortbildung zum Kfz-<br />

Service- Techniker. Voraussetzung dafür ist eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in<br />

verschiedenen anerkannten Ausbildungsberufen, teilweise verb<strong>und</strong>en mit dem Nachweis von<br />

mehrjährigen Erfahrungen der Berufspraxis 4 .<br />

Auch <strong>im</strong> kaufmännischen Bereich existieren Ausbildungsberufe, die r<strong>und</strong> ums Auto<br />

anzusiedeln sind: z.B. be<strong>im</strong> Automobilkaufmann oder in weiteren gewerblich- <strong>technische</strong>n<br />

Bereichen wie z.B. be<strong>im</strong> Beruf des Malers <strong>und</strong> Lackierers <strong>im</strong> Schwerpunkt<br />

Fahrzeuglackierung oder be<strong>im</strong> Metallbauer in der Fachrichtung Fahrzeugbau sowie <strong>im</strong><br />

Textilbereich be<strong>im</strong> Fahrzeugpolsterer.<br />

� In: BWP 2/2002<br />

1<br />

Im Text sind nur männliche Bezeichnungen aufgeführt, selbstverständlich sind die Frauen auch<br />

gemeint.<br />

2<br />

Vgl. Schaubild unter www.bibb.de/berufe<br />

3<br />

VDA 1998. Im Vergleich dazu : Frankreich 36,89 DM/Std., Italien 31,23 DM/Std., Großbritannien<br />

37,44DM/Std<br />

4<br />

vgl. VO über die Prüfung zum anerkannten Abschluss „Geprüfter Kfz-Servicetechniker/in“. BGBl.,Jg.<br />

1997, Teil I, Nr. 86, vom 23.12.1997, S. 3127.


<strong>Berufe</strong> r<strong>und</strong> ums Auto<br />

Berufsbezeichnung zuletzt<br />

neu geordnet<br />

Anzahl Azubis<br />

in 2000<br />

Automobilmechaniker 1987 3.576<br />

Kfz-Elektriker 1989 4.450<br />

Kfz-Mechaniker 1989 78.642<br />

Karosserie- u.<br />

Fahrzeugbauer<br />

Fachrichtung: Karosseriebau,<br />

Fachrichtung: Fahrzeugbau<br />

Landmaschinenmechaniker<br />

1989<br />

6.481<br />

alle Fachrich-<br />

tungen<br />

1989<br />

6.486<br />

Zweiradmechaniker<br />

1989<br />

2.160<br />

Metallbauer (davon)<br />

29.836<br />

eine Fachrichtung:<br />

1989 alle Fachrich-<br />

Fahrzeugbau<br />

tungen.<br />

Fahrzeugpolsterer 1940 213<br />

Maler <strong>und</strong> Lackierer (davon)<br />

eine Fachrichtung:<br />

Fahrzeuglackierer<br />

Verfahrensmechaniker für<br />

Beschichtungstechnik<br />

1975 46.246<br />

alle Fachrichtungen.<br />

1999 364<br />

Automobilkaufmann 1998 6.441<br />

Kfz-Servicetechniker 1997 WB-VO<br />

Meister <strong>im</strong><br />

Kraftfahrzeugtechniker-<br />

Handwerk<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugbauermeister<br />

2000 VO Meister-<br />

prüfung<br />

1995 VO Meister-<br />

prüfung<br />

Zweiradmechanikermeister 1995 VO<br />

Meisterprüfung<br />

Gründe für die Neuordnung<br />

Anmerkunge<br />

n<br />

Ausbildungsb<br />

erufe, die<br />

derzeit<br />

neu geordnet<br />

werden<br />

Weitere<br />

branchenüber<br />

greifende<br />

Ausbildungsb<br />

erufe/ (tw.<br />

Fachrichtung)<br />

r<strong>und</strong> ums<br />

Auto<br />

Weiterbildung<br />

s-/<br />

Fortbildungs-<br />

ebene<br />

Gründe für die Neuordnung der Fahrzeug<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong> sind insbesondere zu sehen in<br />

der Zusammenlegung von <strong>Berufe</strong>n durch Änderung der HWO, der Entwicklung <strong>neue</strong>r<br />

Technologien, den Veränderungen <strong>im</strong> technisch- organisatorischen Bereich, der<br />

Schaffung/Zuordnung eines <strong>neue</strong>n Berufsfeldes <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>enorientierung. So finden z.B.<br />

innerhalb der großen Tätigkeitsfelder <strong>im</strong> Kfz-Sektor - Mechanik, Inspektion, Wartung (Kfz-<br />

Elektrik / Elektronik), Karosseriearbeiten - inhaltliche Verlagerungen statt. Die Kfz-<br />

Technologie, die Werkzeuge <strong>und</strong> Diagnosegeräte, die <strong>technische</strong>n <strong>und</strong> betriebsbezogenen<br />

Normen sowie Umwelt- <strong>und</strong> Sicherheitsbest<strong>im</strong>mungen verändern sich. Sie haben ihren<br />

Ursprung in den veränderten Marktanforderungen, K<strong>und</strong>enansprüche, Arbeitsorganisation<br />

<strong>und</strong> in gesellschaftlich veränderten Rahmenbedingungen.


Neuer Zuschnitt der <strong>Berufe</strong><br />

Vorgesehen ist die Bildung von vier neugeschnittenen <strong>Berufe</strong>n „Kfz-System-Mechaniker oder<br />

Automobilmechatroniker“ 5 , „Fachkraft für Karosserie <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik oder Mechaniker<br />

für Karosserie <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik“ 6 , Mechaniker für Land- <strong>und</strong> Baumaschinentechnik,<br />

Zweiradmechaniker. (siehe hierzu Übersicht zur - Neuordnung Fahrzeug<strong>technische</strong> <strong>Berufe</strong> -<br />

Anlage 1)<br />

„Kfz-System-Mechaniker / Automobilmechatroniker“<br />

Zukünftig wird es den Beruf des Kfz-Mechanikers in der bisherigen Form nicht mehr geben.<br />

Er wird zusammen mit dem Kfz-Elektriker <strong>und</strong> dem industriellen Automobilmechaniker einen<br />

<strong>neue</strong>n Ausbildungsberuf bilden.<br />

bislang<br />

Kfz-Mechaniker +<br />

Kfz-Elektriker +<br />

Automobilmechaniker<br />

neu<br />

„Kfz-System-Mechaniker oder<br />

Automobilmechatroniker“<br />

Inhaltlich zielt dieses Berufsprofil auf eine Zusammenführung der erforderlichen Tätigkeiten<br />

in der Mechanik <strong>und</strong> Elektrik ab. In diesem Beruf werden mechanische <strong>und</strong> elektrische<br />

Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse integriert vermittelt. In Fahrzeugen werden z.B. mechanische<br />

Lenk- <strong>und</strong> Bremssysteme in Zukunft durch mechatronische Komponenten ersetzt, was zu<br />

einer höheren Funktionalität <strong>und</strong> gesteigerter Sicherheit führen wird. Modernes<br />

Motormanagement ist ohne Schaltkreise <strong>und</strong> Minicomputer nicht mehr denkbar.<br />

Außerdem wird den <strong>neue</strong>n Systemkomponenten <strong>im</strong> Auto Rechnung getragen, die sich z.B. in<br />

Neuerungen bei der Fahrzeugkommunikationstechnik zeigen. So kommuniziert der<br />

Autofahrer zum einen mit dem Auto <strong>und</strong> umgekehrt kommuniziert das Auto mit dem Fahrer,<br />

zum anderen kommuniziert das Auto mit der Außenwelt. Das Auto der Zukunft wird<br />

automatisch die günstigste Tankstelle auswählen <strong>und</strong> jeden Stau umfahren. Daher spielt <strong>im</strong><br />

Ausbildungsberufsbild des „Kfz-System-Mechanikers/Automobilmechatronikers“ betriebliche<br />

<strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation <strong>und</strong> Kommunikation mit K<strong>und</strong>en eine wichtige Rolle. Für das<br />

Auto der Zukunft mit seiner elektronischen Steuerung für Motor <strong>und</strong> Getriebe sowie einem<br />

Navigationssystem <strong>und</strong> integriertem Telekommunikationsanschluss wird ein qualifizierter<br />

Facharbeiter benötigt, der es versteht, diese komplexen Systeme instandzusetzen <strong>und</strong> zu<br />

warten.<br />

Vorgesehene Struktur des „Kfz- System- Mechanikers / Automobilmechatronikers“<br />

Der Ausbildungsberuf soll wie bisher in Schwerpunkte unterteilt werden. Es sind vier<br />

Schwerpunkte 7 vorgesehen, entsprechend der technologischen Entwicklung gehört der<br />

Bereich der Fahrzeugkommunikationstechnik zukünftig neu dazu:<br />

1. Personenkraftwagentechnik<br />

2. Nutzfahrzeugtechnik<br />

3. Motorradtechnik<br />

4. Fahrzeugkommunikationstechnik<br />

5<br />

Ausbildungsberufsbezeichnungen sind Arbeitstitel<br />

6<br />

Ausbildungsberufsbezeichnungen sind Arbeitstitel<br />

7<br />

Beachten Sie bitte, dass es sich bei allen Angaben um Entwürfe handelt, die sich <strong>im</strong> Verlauf des<br />

Neuordnungsverfahrens noch verändern können.


Qualifikationen<br />

Geplant ist, diese Entwicklung mit einem breit angelegten Spektrum von Qualifikationen <strong>im</strong><br />

Ausbildungsberuf „Kfz-System-Mechaniker / Automobilmechatroniker“ zu unterstützen:<br />

� Planen <strong>und</strong> Vorbereiten des Arbeitsablaufes sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Bewerten der<br />

Arbeitsergebnisse<br />

� Messen <strong>und</strong> Prüfen<br />

� Betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation<br />

� Kommunikation mit K<strong>und</strong>en<br />

� Bedienen von Fahrzeugen <strong>und</strong> deren Systemen<br />

� Demontieren, Instandsetzen <strong>und</strong> Montieren von Bauteilen <strong>und</strong> Baugruppen<br />

� Warten, Prüfen <strong>und</strong> Einstellen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Qualitätsmanagement (Qualitätssicherung)<br />

� Eingrenzen <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>men von Fehlern, Störungen <strong>und</strong> deren Ursachen sowie<br />

Beurteilen von Schäden<br />

� Instandsetzen von Fahrzeugsystemen<br />

� Prüfen, Einstellen <strong>und</strong> Anschließen von mechanischen, hydraulischen,<br />

pneumatischen sowie elektrischen <strong>und</strong> elektronischen Anlagen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Ausrüsten <strong>und</strong> Umrüsten mit Zubehör <strong>und</strong> Zusatzeinrichtungen<br />

� Untersuchen von Fahrzeugen auf Verkehrs- <strong>und</strong> Betriebssicherheit sowie<br />

Immissionskontrolle<br />

� Kontrollieren <strong>und</strong> Dokumentieren von Arbeiten zur Fahrzeugübergabe<br />

Zweiradmechaniker<br />

Zum Bereich Fahrzeug<strong>technische</strong> <strong>Berufe</strong> gehört ein weiterer Ausbildungsberuf, der neu<br />

geordnet wird, der Zweiradmechaniker. Der Zweiradmechaniker arbeitet in der Ausrüstung,<br />

Umrüstung, Instandsetzung <strong>und</strong> Wartung. Für den Rennsport fertigt er sogar Räder nach<br />

individuellen K<strong>und</strong>enwünschen maßgeschneidert an. Auch ein Zweirad zeichnet sich durch<br />

komplexe Systemkomponenten aus. Der <strong>neue</strong> Berufszuschnitt des Zweiradmechanikers ist<br />

durch die enge Verknüpfung von Dienstleistungen <strong>und</strong> <strong>technische</strong>n Tätigkeiten geprägt. Der<br />

Auszubildende wird in Zukunft nicht nur lernen wie Fahrräder <strong>und</strong> Motorräder instandgesetzt<br />

werden, sondern auch lernen, diese zu verkaufen. Dienstleistungen wie der Verkauf von<br />

Waren <strong>und</strong> Produkten sowie das Instandsetzen von Anlagen <strong>und</strong> Systemen der Fahrrad -<br />

<strong>und</strong> Motorradtechnik sollen in der Ausbildung nebeneinander vermittelt werden. Geplant ist,<br />

den Beruf in zwei Fachrichtungen zu gliedern: Fachrichtung Fahrradtechnik <strong>und</strong><br />

Fachrichtung Motorradtechnik. Die geplanten Inhalte dieses Ausbildungsberufsbildes setzen<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

� Planen <strong>und</strong> Vorbereiten des Arbeitsablaufes sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Bewerten der<br />

Arbeitsergebnisse<br />

� Messen <strong>und</strong> Prüfen<br />

� Betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation<br />

� Kommunikation mit K<strong>und</strong>en<br />

� Fügen, Trennen, Umformen<br />

� Manuelles <strong>und</strong> maschinelles Bearbeiten<br />

� Instandsetzen von Anlagen <strong>und</strong> Systemen der Fahrradtechnik<br />

� Instandsetzen von Anlagen <strong>und</strong> Systemen der Motorradtechnik<br />

� Demontieren, Instandsetzen <strong>und</strong> Montieren von Bauteilen <strong>und</strong> Baugruppen<br />

� Warten, Prüfen <strong>und</strong> Einstellen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Prüfen, Einstellen <strong>und</strong> Anschließen von mechanischen, hydraulischen, pneumatischen<br />

sowie elektrischen <strong>und</strong> elektronischen Anlagen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Eingrenzen <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>men von Fehlern, Störungen <strong>und</strong> deren Ursachen sowie<br />

Beurteilen von Schäden<br />

� Qualitätsmanagement (Qualitätssicherung)


� Ausrüsten <strong>und</strong> Umrüsten mit Zubehör <strong>und</strong> Zusatzeinrichtungen<br />

� Kontrollieren <strong>und</strong> Dokumentieren von Arbeiten zur Fahrzeugübergabe<br />

� Herstellen, Instandhalten <strong>und</strong> Umbauen von Fahrzeugen <strong>und</strong> deren Systemen<br />

� Verkauf von Dienstleistungen, Waren, Produkten<br />

Mechaniker für Land- <strong>und</strong> Baumaschinentechnik<br />

Ein weiterer Beruf, der <strong>im</strong> Rahmen des Projektes neu gestaltet wird, ist der Mechaniker für<br />

Land- <strong>und</strong> Baumaschinentechnik. Sein Arbeitsfeld umfaßt Tätigkeiten des Prüfens, Wartens<br />

<strong>und</strong> Instandsetzens von Baufahrzeugen <strong>und</strong> Landmaschinen. Bisher sind folgende Inhalte<br />

vorgesehen:<br />

� Planen <strong>und</strong> Vorbereiten des Arbeitsablaufes sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Bewerten der<br />

Arbeitsergebnisse<br />

� Messen <strong>und</strong> Prüfen<br />

� Betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation<br />

� Kommunikation mit K<strong>und</strong>en<br />

� Fügen, Trennen, Umformen<br />

� Manuelles <strong>und</strong> maschinelles Bearbeiten<br />

� Demontieren, Instandsetzen <strong>und</strong> Montieren von Bauteilen <strong>und</strong> Baugruppen<br />

� Warten, Prüfen <strong>und</strong> Einstellen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Prüfen, Einstellen <strong>und</strong> Anschließen von mechanischen, hydraulischen, pneumatischen<br />

sowie elektrischen <strong>und</strong> elektronischen Anlagen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Eingrenzen <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>men von Fehlern, Störungen <strong>und</strong> deren Ursachen sowie<br />

Beurteilen von Schäden<br />

� Qualitätsmanagement (Qualitätssicherung)<br />

� Prüfen von Abgasen <strong>und</strong> Einrichtungen zur Emissionsminderung<br />

� Installieren von Anlagen der Feld-, Hof-, oder Innenwirtschaft<br />

� Prüfen von elektrischen Stromanschlüssen<br />

� Ausrüsten <strong>und</strong> Umrüsten mit Zubehör <strong>und</strong> Zusatzeinrichtungen<br />

� Kontrollieren <strong>und</strong> Dokumentieren von Arbeiten zur Fahrzeugübergabe<br />

� In- <strong>und</strong> Außerbetriebnahme von Fahrzeugen, Maschinen, Geräten <strong>und</strong> Anlagen<br />

„Mechaniker für Karosserie <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik /Fachkraft für Karosserie <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik“<br />

Die Anforderungen <strong>im</strong> Ausbildungsberuf „Fachkraft für Karosserie <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik bzw.<br />

Mechaniker für Karosserie <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik“ erfordert neben den technologischen<br />

Fertigkeiten zunehmend auch k<strong>und</strong>enbezogene Dienstleistungen. Der nachträgliche Einbau<br />

eines Schiebedaches oder der Anbau eines Spoilers nach K<strong>und</strong>enwünschen gehören unter<br />

anderem zum Aufgabengebiet dieses Ausbildungsberufes. In diesem Ausbildungsberuf ist<br />

eine Untergliederung in zwei Fachrichtungen geplant:<br />

1) Karosserie- <strong>und</strong> Instandsetzungstechnik <strong>und</strong> 2) Karosserie- <strong>und</strong> Fahrzeugbau. Die zu<br />

vermittelnden Inhalte liegen als Entwurf vor:<br />

� Planen <strong>und</strong> Vorbereiten des Arbeitsablaufes sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Bewerten der<br />

Arbeitsergebnisse<br />

� Messen <strong>und</strong> Prüfen<br />

� Betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation<br />

� Demontieren, Instandsetzen <strong>und</strong> Montieren von Bauteilen <strong>und</strong> Baugruppen<br />

� Warten, Prüfen <strong>und</strong> Einstellen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Qualitätsmanagement (Qualitätssicherung)<br />

� Fügen, Trennen, Umformen<br />

� Manuelles <strong>und</strong> maschinelles Bearbeiten<br />

� Konstruieren von Abwicklungen, Fertigen von Schablonen <strong>und</strong> <strong>Zuschnitte</strong>n<br />

� Prüfen <strong>und</strong> Instandsetzen von Fahrzeugrahmen <strong>und</strong> Karosserien


� Eingrenzen <strong>und</strong> Best<strong>im</strong>men von Fehlern, Störungen <strong>und</strong> deren Ursachen sowie<br />

Beurteilen von Schäden<br />

� Prüfen, Einstellen <strong>und</strong> Anschließen von mechanischen, hydraulischen <strong>und</strong><br />

pneumatischen sowie elektrischen <strong>und</strong> elektronischen Anlagen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Prüfen, Bearbeiten <strong>und</strong> Schützen von Oberflächen<br />

� Herstellen <strong>und</strong> Umbauen von Karosserien, Aufbauten <strong>und</strong> Fahrgestellen<br />

� Ausrüsten <strong>und</strong> Umrüsten mit Zubehör <strong>und</strong> Zusatzeinrichtungen<br />

� Untersuchen von Fahrzeugen auf Verkehrs- <strong>und</strong> Betriebssicherheit sowie<br />

Immissionskontrolle<br />

� Kontrollieren <strong>und</strong> Dokumentieren von Arbeiten zur Fahrzeugübergabe<br />

Gr<strong>und</strong>bildung<br />

Bisher war die Gr<strong>und</strong>bildung der „<strong>Berufe</strong> r<strong>und</strong> ums Auto“ ein Schwerpunkt <strong>im</strong> Berufsfeld<br />

Metalltechnik. Im metallbearbeitenden Bereich beginnt die Lehre mit der obligatorischen<br />

Metall - Gr<strong>und</strong>ausbildung, in der reine mechanische Tätigkeiten wie Feilen von Bauteilen<br />

oder das Herstellen von nichtlösbaren Verbindungen <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> stehen. In der<br />

zukünftigen fahrzeug<strong>technische</strong>n beruflichen Gr<strong>und</strong>bildung sind mehr Fertigkeiten aus der<br />

Informations-, Mess- <strong>und</strong> Elektrotechnik zu vermitteln. Daher ist geplant, für die vier neu zu<br />

ordnenden fahrzeug<strong>technische</strong>n <strong>Berufe</strong> ein eigenes Berufsfeld mit der Bezeichnung<br />

„Fahrzeugtechnik“ zu schaffen. 8 Für alle vier <strong>Berufe</strong> wird eine gemeinsame Gr<strong>und</strong>bildung<br />

angestrebt, die sich auf folgende Inhalte 9 bezieht:<br />

� Berufsausbildung, Arbeits- <strong>und</strong> Tarifrecht<br />

� Aufbau <strong>und</strong> Organisation des Ausbildungsbetriebes<br />

� Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />

� Umweltschutz<br />

� Planen <strong>und</strong> Vorbereiten des Arbeitsablaufes sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Bewerten<br />

der Arbeitsergebnisse<br />

� Qualitätsmanagement<br />

� Messen <strong>und</strong> Prüfen an Systemen<br />

� Betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikation<br />

� Kommunikation mit K<strong>und</strong>en<br />

� Bedienen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen<br />

� Warten, Prüfen <strong>und</strong> Einstellen von Fahrzeugen <strong>und</strong> Systemen <strong>und</strong><br />

Betriebseinrichtungen<br />

� Instandsetzen von Bauteilen, Baugruppen <strong>und</strong> Systemen<br />

Bei allen inhaltlichen <strong>und</strong> strukturellen Angaben können sich noch Änderungen ergeben,<br />

wenn sich dieses <strong>im</strong> Verlauf der Sachverständigenarbeiten als notwendig erweist.<br />

Gesellenprüfung/Abschlussprüfung<br />

Es wird eine „gestreckte Prüfung“ angestrebt, die fünf Jahre zur Erprobung erlassen werden<br />

soll. Unabhängig von der Form <strong>und</strong> den Inhalten der Prüfung bedeutet das, dass die<br />

Zwischenprüfung <strong>und</strong> die Abschlussprüfung künftig entlang eines Zeitkorridors erfolgt. Die<br />

Zwischenprüfung wird als Teilprüfung mit 20% bis 40 % in das Abschlussprüfungsergebnis<br />

einbezogen. Ein Entwurf für die Form <strong>und</strong> Inhalte der Prüfung wird <strong>im</strong> Verlauf des<br />

Neuordnungsverfahrens zusammen mit den Sachverständigen entwickelt.<br />

8<br />

vgl. Meyer, Ingo. Automobil-Mechatroniker- Modebegriff oder tatsächliche Reflektion der Ausbildung<br />

von Nachwuchs. In: Kongressbericht zum Dritten B<strong>und</strong>es Berufsbildungs-Kongress des Deutschen<br />

Kfz-Gewerbes, Mai 2001, Bad Wildungen<br />

9<br />

Auch diese Inhalte befinden sich <strong>im</strong> Entwurfsstadium <strong>und</strong> sind noch nicht endgültig abgest<strong>im</strong>mt,<br />

Stand: Jan. 2002.


Anlage A<br />

HWO<br />

(Meisterebene)<br />

Neue<br />

Ausbildungsberufe<br />

(Gesellenebene)<br />

Bisherige<br />

Ausbildungsberufe<br />

Neuordnung - Fahrzeug<strong>technische</strong> <strong>Berufe</strong> -<br />

Kraftfahrzeug-<br />

Mechaniker<br />

Kraftfahrzeugtechniker<br />

Kraftfahrzeugsystem-<br />

Mechaniker<br />

oder<br />

Automobilmechatroniker<br />

Kraftfahrzeug-<br />

Elektroniker<br />

Automobilmechaniker<br />

(Industrie)<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugbauer<br />

Mechaniker für<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

oder<br />

Fachkraft für<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

Karosserie<strong>und</strong><br />

Fahrzeugbauer<br />

Landmaschinenmechaniker<br />

Mechaniker für<br />

Land- <strong>und</strong><br />

Baumaschinen<br />

Landmaschinenmechaniker<br />

Zweiradmechaniker<br />

Zweiradmechaniker<br />

Zweiradmechaniker


Anlage A<br />

HWO<br />

(Meisterebene)<br />

Neue<br />

Ausbildungsberufe<br />

(Gesellenebene)<br />

Bisherige<br />

Ausbildungsberufe<br />

Neuordnung - Fahrzeug<strong>technische</strong> <strong>Berufe</strong> -<br />

Kraftfahrzeug-<br />

Mechaniker<br />

Kraftfahrzeugtechniker<br />

Kraftfahrzeugsystem-<br />

Mechaniker<br />

oder<br />

Automobilmechatroniker<br />

Kraftfahrzeug-<br />

Elektroniker<br />

Automobilmechaniker<br />

(Industrie)<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugbauer<br />

Mechaniker für<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

oder<br />

Fachkraft für<br />

Karosserie- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

Karosserie<strong>und</strong><br />

Fahrzeugbauer<br />

Landmaschinenmechaniker<br />

Mechaniker für<br />

Land- <strong>und</strong><br />

Baumaschinen<br />

Landmaschinenmechaniker<br />

Zweiradmechaniker<br />

Zweiradmechaniker<br />

Zweiradmechaniker


„Nicht nur sauber , sondern rein“ -<br />

Die <strong>neue</strong> Verordnung � über die Berufsausbildung zum<br />

Textilreiniger/zur Textilreinigerin tritt zum<br />

1. August 2002 in Kraft<br />

von Christiane Reuter<br />

Zusammenfassung wesentlicher Informationen zu diesem Beruf:<br />

1. Berufsbezeichnung:<br />

Die bisherige Berufsbezeichnung wird fortgeführt. Der Ausbildungsberuf wird in den<br />

Bereichen Industrie <strong>und</strong> Handwerk ausgebildet.<br />

2. Ausbildungsdauer:<br />

drei Jahre<br />

3. Ausbildungsstruktur<br />

Es handelt sich um einen durchgängigen Ausbildungsberuf ohne Spezialisierungen.<br />

Der Ausbildungsberuf Textilreiniger/Textilreinigerin ist keinem Berufsfeld zugeordnet.<br />

4. Ziele der Neuordnung/Ausbildungsinhalte:<br />

Die <strong>neue</strong>n, verbindlich festgelegten Ausbildungsinhalte orientieren sich an<br />

Veränderungen, die durch <strong>technische</strong>, wirtschaftliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklungen<br />

an den Arbeitsplätzen in den Reinigungen <strong>und</strong> Wäschereien stattgef<strong>und</strong>en haben. Ob<br />

Berufskleidung, Krankenhaus- <strong>und</strong> Hotelwäsche, ob Oberbekleidung, He<strong>im</strong>textilien, Pelze<br />

<strong>und</strong> Leder: Textilreiniger <strong>und</strong> Textilreinigerinnen sorgen für Sauberkeit <strong>und</strong> Hygiene. Das<br />

Arbeitsgebiet umfasst die Behandlung, Pflege <strong>und</strong> Veredlung von Textilien <strong>und</strong><br />

Bekleidung, insbesondere durch Reinigen, Waschen, Detachieren, Finishen <strong>und</strong><br />

Ausrüsten.<br />

Die Textilreinigung gliedert sich in die beiden Hauptbereiche „Wäscherei“ <strong>und</strong><br />

„Reinigung“; dabei haben bisher die herkömmlichen Reinigungen den Schwerpunkt<br />

gebildet. Inzwischen hat jedoch eine Verlagerung der Gewichtung zwischen den beiden<br />

Bereichen stattgef<strong>und</strong>en. Die Bedeutung der Wäschereien, insbesondere der<br />

Großwäschereien (für z.B. Gaststätten, Krankenhäuser <strong>und</strong> Hotels) n<strong>im</strong>mt gegenüber<br />

den klassischen Reinigungsbetrieben zu, die Anforderungen an Qualität <strong>und</strong> Hygiene<br />

steigen. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wurden die folgenden <strong>neue</strong>n<br />

Qualifikationen in die Ausbildung aufgenommen:<br />

� Qualitätssicherung<br />

� Prozesstechnik<br />

� betriebliche <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Kommunikationstechniken<br />

� K<strong>und</strong>enbetreuung / K<strong>und</strong>enberatung<br />

� Desinfektionsverfahren <strong>und</strong> Hygienemaßnahmen<br />

Darüber hinaus erlernen Textilreiniger <strong>und</strong> Textilreinigerinnen während ihrer Ausbildung<br />

� textile Rohstoffe, Leder <strong>und</strong> Pelze sowie ihre Eigenschaften zu unterscheiden,<br />

� In: BGBl. Teil I, Nr. 37, S. 1923 ff., 24. Juni 2002


� das Behandlungsgut anzunehmen <strong>und</strong> zu kennzeichnen,<br />

� Flecken zu erkennen <strong>und</strong> das Behandlungsgut zu sortieren,<br />

� das Behandlungsgut zu detachieren,<br />

� das Behandlungsgut zu waschen <strong>und</strong> zu chemischreinigen,<br />

� das gereinigte Behandlungsgut nach zu detachieren,<br />

� das Behandlungsgut zu finishen (mangeln, bügeln, dämpfen),<br />

� die überwiegend computergesteuerten Maschinen <strong>und</strong> Anlagen zu bedienen, zu<br />

warten <strong>und</strong> zu pflegen <strong>und</strong> die Programmabläufe zu überwachen<br />

� Programmabläufe <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Dokumentationen zu erstellen,<br />

� Schadensfälle zu <strong>und</strong> Reklamationen zu bearbeiten.<br />

Textilreiniger <strong>und</strong> Textilreinigerinnen arbeiten überwiegend in Reinigungs- oder in<br />

Wäschereibetrieben, aber auch in Forschungseinrichtungen der chemischen Industrie, in<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen oder in Hotels.<br />

Durch die Neuordnung dieses Ausbildungsberufes wird die Ausbildung auf eine moderne,<br />

auch an zukünftigen Erfordernissen orientierte Gr<strong>und</strong>lage gestellt. Mit der Neuordnung<br />

verb<strong>und</strong>en ist auch die Hoffnung, mehr Jugendliche für diesen wachsenden<br />

Berufsbereich zu interessieren.

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