06.12.2012 Aufrufe

Auftragserfüllung auf Anhieb - Logistikbasis der Armee LBA - admin.ch

Auftragserfüllung auf Anhieb - Logistikbasis der Armee LBA - admin.ch

Auftragserfüllung auf Anhieb - Logistikbasis der Armee LBA - admin.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 / 11<br />

AAA – <strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Anhieb</strong><br />

«Stark und zuverlässig» 4<br />

WEF-Einsatz Log Ber Kp 104-2/10<br />

A<strong>ch</strong>ter Jahresrapport 8<br />

In diesem Jahr in S<strong>ch</strong>wyz<br />

Au<strong>ch</strong> Verantwortung übernehmen 11<br />

Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>


Editorial<br />

<strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Anhieb</strong><br />

«Der We<strong>ch</strong>sel allein ist das Beständige» – Einmal mehr trifft<br />

dieses Zitat des deuts<strong>ch</strong>en Philosophen Arthur S<strong>ch</strong>openhauer mit-<br />

ten ins S<strong>ch</strong>warze. Am 1. Februar 2011 durfte i<strong>ch</strong> das Kommando<br />

<strong>der</strong> Logistikbrigade 1 übernehmen, na<strong>ch</strong>dem <strong>der</strong> Bundesrat den<br />

ehemaligen Brigadekommandanten, Brigadier Mel<strong>ch</strong>ior Stoller, per<br />

1. Januar 2011 zum Kommandanten des Lehrverbands Logistik er-<br />

nannte. Meine neue Herausfor<strong>der</strong>ung nehme i<strong>ch</strong> mit viel Freude,<br />

Lernbereits<strong>ch</strong>aft und Respekt vor <strong>der</strong> grossen Verantwortung an. I<strong>ch</strong><br />

freue mi<strong>ch</strong> insbeson<strong>der</strong>e <strong>auf</strong> interessante und berei<strong>ch</strong>ernde Begeg-<br />

nungen mit den Ka<strong>der</strong>n und Soldaten in unserer Brigade.<br />

Um die Beständigkeit trotz des We<strong>ch</strong>sels si<strong>ch</strong>erzustellen, werde i<strong>ch</strong><br />

mi<strong>ch</strong> im l<strong>auf</strong>enden Jahr an den Vorbereitungen und an <strong>der</strong> hervorragenden<br />

Arbeit meines Vorgängers orientieren. Tatkraft, Tun, Einsatz<br />

und Initiative, diese Tugenden bleiben au<strong>ch</strong> in meiner Kommandozeit<br />

uneinges<strong>ch</strong>ränkt gültig. Zudem gelten für mi<strong>ch</strong> folgende<br />

drei S<strong>ch</strong>werpunkte:<br />

1. Die <strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Anhieb</strong> (AAA) steht im Zentrum und<br />

hat überall oberste Priorität.<br />

2. Zur Si<strong>ch</strong>erstellung <strong>der</strong> Grundbereits<strong>ch</strong>aft müssen wir …<br />

a. <strong>auf</strong> allen Stufen die Besten als Ka<strong>der</strong> gewinnen,<br />

b. die Ausbildungsinhalte aus den Modulbausteinen korrekt<br />

ausbilden,<br />

c. die Wie<strong>der</strong>erstellung <strong>der</strong> Einsatzbereits<strong>ch</strong>aft des Materials<br />

(WEMA) vorbildli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>erstellen,<br />

d. die Truppenkörperstäbe intensiv mit Stabsrahmen- und<br />

Volltruppenübungen trainieren.<br />

3. Alle Ka<strong>der</strong> und Soldaten engagieren si<strong>ch</strong> in ihren<br />

Kompetenzberei<strong>ch</strong>en für Ordnung, für tadelloses<br />

Auftreten und für einen friktionslosen Dienstbetrieb.<br />

Zu unseren Aufträgen gehört au<strong>ch</strong> die Unterstützung <strong>der</strong><br />

logistis<strong>ch</strong>en Leistungserbringung <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

(<strong>LBA</strong>). Die Logistikbrigade 1 ist Teil <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> und dar<strong>auf</strong> bin i<strong>ch</strong><br />

sehr stolz. Unsere Maxime ist daher, die <strong>LBA</strong> in ihrer sehr s<strong>ch</strong>wierigen<br />

Arbeit mit unseren Mitteln optimal zu unterstützen. Der Chef<br />

<strong>LBA</strong>, Divisionär Daniel Baumgartner, hat den Slogan „Gemeinsam<br />

zum Erfolg“ zum neuen Motto <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> erklärt. Wir sind Teil dieser<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aft und deshalb gilt dieses Motto au<strong>ch</strong> für die Logistikbrigade<br />

1.<br />

Als ehemaliger Chef Ausbildung (J7) liegt mir natürli<strong>ch</strong> die Ausbildung<br />

beson<strong>der</strong>s am Herzen. I<strong>ch</strong> erwarte, dass ausgebildet wird, was<br />

auszubilden ist und ni<strong>ch</strong>t, was gerne ausgebildet wird. Die Ausbildungsinhalte<br />

und die Vorgaben sind klar. Je weniger Ausbildungszeit<br />

zur Verfügung steht, desto wi<strong>ch</strong>tiger ist die Priorisierung. Fo-<br />

2 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

kussieren wir uns also <strong>auf</strong> wenige Kerninhalte wie die Handhabung<br />

<strong>der</strong> persönli<strong>ch</strong>en Waffe, den Wa<strong>ch</strong>tdienst sowie wenige, ausgewählte<br />

Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>e und errei<strong>ch</strong>en dort Tiefe, statt <strong>auf</strong> Kosten <strong>der</strong> Qualität<br />

von allem etwas ma<strong>ch</strong>en zu wollen. Für mi<strong>ch</strong> ist in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Drill anzuwenden. Den Auszubildenden ist bei allen<br />

Lektionen <strong>auf</strong>zuzeigen, wozu die Inhalte und die Methode, also <strong>der</strong><br />

Drill, nötig sind. Dann ist au<strong>ch</strong> das Verständnis gegenüber den Aufträgen<br />

und den Ka<strong>der</strong>n höher.<br />

Meinerseits will i<strong>ch</strong> gewährleisten, dass die Angehörigen <strong>der</strong> Logistikbrigade<br />

1 optimale Rahmenbedingungen haben und deshalb werde<br />

i<strong>ch</strong> zusammen mit meinem Stab alles daran setzen, die Kommandaten<br />

so gut wie mögli<strong>ch</strong> zu unterstützen. Darum ist es mir wi<strong>ch</strong>tig,<br />

jede Mögli<strong>ch</strong>keit zu nutzen, um zu erfahren, was in unserer Brigade<br />

gut läuft und wo allenfalls weshalb Sand im Getriebe ist. I<strong>ch</strong> werde<br />

ni<strong>ch</strong>t zu Ihnen kommen, um Fehler zu finden, son<strong>der</strong>n um Sie zu unterstützen<br />

und Wege zu finden, damit wir zusammen besser werden.<br />

Wenn Sie ni<strong>ch</strong>t reüssieren, dann ist au<strong>ch</strong> mir <strong>der</strong> Erfolg verwehrt!<br />

Anlässli<strong>ch</strong> von Ausbildungen, Übungen, Inspektionen und Besu<strong>ch</strong>en<br />

werde i<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Truppe präsent sein. I<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> viele persönli<strong>ch</strong>e<br />

Kontakte in unserer Brigade. Uns allen<br />

wüns<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> viel Erfolg in <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong><br />

Aufträge. Jede und je<strong>der</strong> unter uns muss in seinem<br />

Verantwortungsberei<strong>ch</strong> den nötigen Ehrgeiz<br />

<strong>auf</strong>bringen, seine Verantwortung vollumgängli<strong>ch</strong><br />

zu tragen. Auf dieser Basis lebt<br />

au<strong>ch</strong> unser Motto: GEMEINSAM ZUM<br />

ERFOLG!<br />

Ihr Brigadier Thomas Kaiser,<br />

Kommandant Logistikbrigade 1


Inhalt<br />

4 «Stark und zuverlässig»<br />

WEF-Einsatz Log Ber Kp 104-2/10<br />

8 «Gemeinsam zum Erfolg»<br />

A<strong>ch</strong>ter Jahresrapport <strong>der</strong> Log Br 1 in S<strong>ch</strong>wyz<br />

11 Frauen übernehmen Verantwortung in Ka<strong>der</strong>funktionen<br />

Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

12 Der Kontakt mit Mens<strong>ch</strong>en ist eine grosse Freude<br />

Im Gesprä<strong>ch</strong><br />

14 Panzer als «König <strong>der</strong> Lüfte»<br />

FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

16 Die flotten S<strong>ch</strong>rauber von Burgdorf<br />

FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

18 Asphalt statt S<strong>ch</strong>nee: Ein Pistenfahrzeug <strong>auf</strong> Abwegen<br />

FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

19 Ein FDT mit Öffentli<strong>ch</strong>keits<strong>auf</strong>trag<br />

FDT 2010 Spit Bat 5<br />

Impressum<br />

armee.<strong>ch</strong>, die Zeits<strong>ch</strong>rift für die Angehörigen <strong>der</strong> Log Br 1, ers<strong>ch</strong>eint zweimal jährli<strong>ch</strong><br />

<strong>auf</strong> deuts<strong>ch</strong> und französis<strong>ch</strong>.<br />

Nä<strong>ch</strong>ste Ausgabe:<br />

2/2011 Redaktionss<strong>ch</strong>luss: 07.10.2011<br />

Ers<strong>ch</strong>eint am: 01.12.2011<br />

Herausgeber: Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und Kommandant Log Br 1<br />

Redaktion: Major Philippe Matter, Chef Kommunikation Log Br 1; Major Thomas Caduff,<br />

Journalistof Log Br 1; Kdo Log Br 1, Worblentalstrasse 36, 3063 Ittigen<br />

Übersetzungen: Sdt Mi<strong>ch</strong>ael Rossier, Stab Log Br 1<br />

Gestaltung: Zentrum elektronis<strong>ch</strong>e Medien (ZEM), Bern<br />

Druck: W. Gassmann AG, Biel<br />

Adressän<strong>der</strong>ungen: Eingeteilte AdA s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Sektions<strong>ch</strong>ef des Wohnorts.<br />

Alle an<strong>der</strong>en s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Kommando Log Br 1<br />

Copyright: VBS, Berei<strong>ch</strong> Verteidigung<br />

Internet: www.logistikbrigade.<strong>ch</strong><br />

www.logistikbasis.<strong>ch</strong><br />

www.armee.<strong>ch</strong><br />

Inhalt<br />

Titelbild<br />

Mit vereinten Kräften …<br />

(Foto: Sdt Adrian Gs<strong>ch</strong>wend, Mob Log Bat 52)<br />

4 «Stark und zuverlässig»<br />

WEF-Einsatz Log Ber Kp 104-2/10<br />

8 A<strong>ch</strong>ter Jahresrapport<br />

In diesem Jahr in S<strong>ch</strong>wyz<br />

11 Au<strong>ch</strong> Verantwortung übernehmen<br />

Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 3


4<br />

WEF<br />

Einsatz Log Ber Kp 104-2/10<br />

«Stark und zuverlässig»<br />

Die Logistik Bereits<strong>ch</strong>aftskompanie 104-2/10 (Log Ber Kp 104-2/10) führte im Raum Davos/GR<br />

anlässli<strong>ch</strong> des World Economic Forum (WEF) 2011 einen subsidiären Einsatz aus. Sie besteht<br />

s<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>tig aus Motorfahrern, Verkehrssoldaten und Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubsoldaten. Darüber hinaus<br />

waren au<strong>ch</strong> Feldums<strong>ch</strong>laggerätefahrer (FUG Fhr), eine Kü<strong>ch</strong>enmanns<strong>ch</strong>aft und Personal <strong>der</strong><br />

rückwärtigen Dienste im Einsatz. Diese Zusammensetzung ist ideal, um die Aufgaben rund<br />

und den Auf- und Abbau des WEF effizient zu erfüllen. Zudem stellt die <strong>Armee</strong> das Gros<br />

des benötigten Materials zur Verfügung.<br />

Nur wenn Profis zusammenarbeiten,<br />

ist ein Einsatz wie<br />

AE11 mögli<strong>ch</strong>!<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11


Major i Gst Hannes Wiedmer,<br />

ZSO Kommandant Log Br 1<br />

Die Log Ber Kp 104 ist eine selbständige Formation innerhalb <strong>der</strong> Logistikbrigade<br />

1 (Log Br 1). Diese Kp leistet s<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>tig Aufträge<br />

zugunsten <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>) und im Falle des WEF<br />

zugunsten <strong>der</strong> Kantonspolizei Graubünden (Kapo GR).<br />

Neben Kompaniekommandanten (Kp Kdt) und Stellvertreter<br />

(Stv) als Zeitmilitärs, besteht sie im Ka<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Manns<strong>ch</strong>aft aus<br />

Dur<strong>ch</strong>dienern vers<strong>ch</strong>iedenster militäris<strong>ch</strong>er Funktionen. Dur<strong>ch</strong> das<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> Angehörigen <strong>der</strong> Log Ber Kp erstellten Si<strong>ch</strong>erheitsdispositivs<br />

in Davos konnte zum Erfolg des diesjährigen WEFs beigetragen<br />

werden.<br />

Mission «ALPA ECO UNDICI» (AE11)<br />

Für einige Angehörige <strong>der</strong> Log Ber Kp 104 begann <strong>der</strong> Einsatz zugunsten<br />

des WEF 11 s<strong>ch</strong>on vor <strong>der</strong> Weihna<strong>ch</strong>tspause im Dezember<br />

mit <strong>der</strong> Unterstützung im Berei<strong>ch</strong> Vorbereitung des rückwärtigen<br />

Dienstes in <strong>der</strong> bekannten und wohlgerühmten Unterkunft, <strong>der</strong><br />

Thurgauer Höhenklinik in Davos.<br />

Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Angehörige <strong>der</strong> Kp wurden an <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>- und<br />

Rücks<strong>ch</strong>ub S<strong>ch</strong>ule 45 in Freiburg/FR zu FUG-Fahrern ausgebildet,<br />

um während <strong>der</strong> AE11 si<strong>ch</strong>erzustellen, dass die Arbeit nie zum Stehen<br />

kommt.<br />

Das Gros <strong>der</strong> Kp bereitete jedo<strong>ch</strong> die Vers<strong>ch</strong>iebung von Kir<strong>ch</strong>berg/BE<br />

na<strong>ch</strong> Davos vor, wel<strong>ch</strong>e in den ersten Januartagen stattfand. In<br />

zwei grossen Deta<strong>ch</strong>ementen, das eine bestehend aus Fahrern, das an<strong>der</strong>e<br />

aus Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubsoldaten, vers<strong>ch</strong>ob die Kp am 3. Januar 2011 na<strong>ch</strong><br />

Davos. Die Fahrzeuge sowie <strong>der</strong> Grossteil des Materials wurden <strong>auf</strong><br />

die Standorte Thurgauer Höhenklinik und Chur/GR verteilt, wobei ein<br />

Restbestand an ni<strong>ch</strong>tbenötigtem Material in Burgdorf/BE verblieb. Der<br />

Start verlief relativ ruhig, da erster Arbeitsbeginn erst am Dienstagna<strong>ch</strong>mittag<br />

war. So verblieb genug Zeit für den Hauptfeldweibel, den<br />

Dienstbetrieb zu regeln. Au<strong>ch</strong> für die Soldaten hatte diese Vers<strong>ch</strong>n<strong>auf</strong>pause<br />

ihre Vorteile, denn es blieb genug Zeit, mit <strong>der</strong> Übung AREA<br />

(OL) Davos und seine wi<strong>ch</strong>tigsten Einri<strong>ch</strong>tungen kennenzulernen.<br />

Thurgauer Höhenklinik – fast wie zu Hause.<br />

WEF<br />

30 Kilometer Ter-Gitter und kein Ende in Si<strong>ch</strong>t<br />

Am Dienstagna<strong>ch</strong>mittag begann die eigentli<strong>ch</strong>e Arbeit mit dem Aufbau<br />

des Si<strong>ch</strong>erheitsdispositivs in Davos und für Objekte in <strong>der</strong> näheren<br />

Umgebung. Zuvor nahmen die Ka<strong>der</strong> am Morgen mit den Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

von Seiten <strong>der</strong> Kapo GR und <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> Kontakt <strong>auf</strong>,<br />

um den Treffpunkt am Na<strong>ch</strong>mittag festzulegen und den neuen Arbeitspartner<br />

in einen ersten Augens<strong>ch</strong>ein zu nehmen.<br />

Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> Kompanie vor jenen Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

wurden zuerst einmal neue Arbeitshands<strong>ch</strong>uhe gefasst, um so<br />

zusammen mit dem in <strong>der</strong> Log Ber Kp 104 standardisierten «Exit<br />

Pack» gut ausgerüstet die Arbeit <strong>auf</strong>zunehmen.<br />

Als allererstes galt es, eines <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>wierigeren Objekte, den «Stilli<br />

Mountain Heliport», mittels Territorial-Gitter und Sta<strong>ch</strong>eldraht zu<br />

härten. Die Arbeit ging ras<strong>ch</strong> voran, trotz anfängli<strong>ch</strong>er Verständigungsprobleme<br />

<strong>auf</strong>grund des Bündnerdialekts und den frankophonen<br />

AdA. Die Kompanie wurde bald einmal von einer FDT-Sappeur<br />

Kp unterstützt, die si<strong>ch</strong> aber in erster Linie um Holzbauten wie den<br />

Tower des Heliports kümmerte, währenddem die Aufbautrupps weitere<br />

Objekte wie den Kurpark, das Zeughaus Frauenkir<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> das<br />

Hotel Belve<strong>der</strong>e mit Kilometern von Gittern einhegten. Unsere FUG-<br />

Fahrer (Feldums<strong>ch</strong>laggeräte) sowie LKW-Fahrer standen die ganze<br />

Zeit im Einsatz, um den Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ub an Material ni<strong>ch</strong>t versiegen zu<br />

lassen. Vor allem diese AdA standen während <strong>der</strong> Aufbauphase in<br />

Davos unter Dauereinsatz, da sie am Morgen als Erste losfuhren und<br />

am Abend als Letzte zurückkamen, weil sie no<strong>ch</strong> die tägli<strong>ch</strong>en Wartungsarbeiten<br />

an den Fahrzeugen bewältigen mussten. Au<strong>ch</strong> war oftmals<br />

frühes Einrücken angesagt, da ihre Leistungen den Grundstock<br />

für die erfolgrei<strong>ch</strong>e Weiterführung <strong>der</strong> Arbeiten waren.<br />

Ab und zu gönnten si<strong>ch</strong> die Bautrupps aber gern eine Pause, da<br />

si<strong>ch</strong> viele, trotz <strong>der</strong> neuen Arbeitskleidung wie Gortex- und Fleece-<br />

Jacke, die winterli<strong>ch</strong> alpinen Temperaturen ni<strong>ch</strong>t gewöhnt waren.<br />

Meistens besu<strong>ch</strong>ten sie dann für eine warme S<strong>ch</strong>oggi o<strong>der</strong> einen<br />

Kaffee das Kaffeehaus Weber, um si<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en <strong>auf</strong>zuwärmen.<br />

Bil<strong>der</strong>: Hptfw Sven Stoppani und Oblt Grégory Légeret<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 5


WEF<br />

Unmengen von Territorial-Gittern warten dar<strong>auf</strong>, verbaut zu werden.<br />

Trotz <strong>der</strong> gegönnten Pausen erbra<strong>ch</strong>ten die Angehörigen <strong>der</strong> Log<br />

Ber Kp 104 die gefor<strong>der</strong>ten Leistungen und waren ni<strong>ch</strong>t selten vor<br />

dem gesetzten Termin fertig. So konnten au<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e personalmässig<br />

s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> dotierten Einheiten von <strong>der</strong> Truppe <strong>der</strong> Log Br 1 profitieren,<br />

denn Anfragen wurden selten abgelehnt. Dafür wurden die<br />

Soldaten mit einem früheren Abtreten für ihre erbra<strong>ch</strong>ten Leistungen<br />

belohnt, denn am Ende stand das gefor<strong>der</strong>te Si<strong>ch</strong>erheitsdispositiv<br />

vor <strong>der</strong> gesetzten Frist.<br />

Festung Davos<br />

Während <strong>der</strong> Tage, an wel<strong>ch</strong>en das eigentli<strong>ch</strong>e WEF 2011 stattfand,<br />

war von Seiten <strong>der</strong> Log Ber Kp nur ein Pikettelement eingesetzt,<br />

da das Gros <strong>der</strong> Kompanie am Briga<strong>der</strong>apport in S<strong>ch</strong>wyz/SZ<br />

eingesetzt war. Dieses Notfallelement, wel<strong>ch</strong>es innerhalb von zwei<br />

Stunden einsatzbereit sein musste, wurde glückli<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t<br />

für den Ernstfall <strong>auf</strong>geboten, da si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in diesem Jahr die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Log Ber Kp bewährt hatte. So konnten si<strong>ch</strong> die Angehörigen einige<br />

sonnige Tage <strong>auf</strong> den Ski-Pisten in Davos gönnen. Am Sonntag<br />

jedo<strong>ch</strong> wurde es dann trotzdem no<strong>ch</strong> benötigt, jedo<strong>ch</strong> nur um<br />

den Zwis<strong>ch</strong>enbahnhof Fi<strong>der</strong>is/GR abzubauen, um ni<strong>ch</strong>t während<br />

den folgenden Tagen die Strasse für die heranströmenden Touristenmassen<br />

zu versperren.<br />

Abbau und Besu<strong>ch</strong> des neuen Brigadekommandanten<br />

In <strong>der</strong> Abbauphase wurden zuerst die Objekte im Kern von Davos<br />

abgebaut. Insgesamt blieb für den Abbau dieser in drei Wo<strong>ch</strong>en erstellten<br />

Bauten nur eine Wo<strong>ch</strong>e Zeit.<br />

Am 02.02.2011, am zweiten Tag in seiner neuen Funktion, beehrte<br />

uns Brigadier Thomas Kaiser, neuer Kommandant <strong>der</strong> Log Br<br />

1, mit seinem Besu<strong>ch</strong>. Als erste Station wurde ihm dur<strong>ch</strong> Kp Kdt Stv,<br />

Oblt Grégory Légeret, die Log Ber Kp und ihr Einsatzspektrum vorgestellt.<br />

Dana<strong>ch</strong> ging es zur Präsentation seitens <strong>der</strong> Kapo GR. Na<strong>ch</strong><br />

diesen zwei theoretis<strong>ch</strong>en Teilen ging es weiter <strong>auf</strong>s Feld zum direkten<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> eingesetzten Manns<strong>ch</strong>aft. Die Soldaten und Ka<strong>der</strong><br />

freuten si<strong>ch</strong> sehr über den Besu<strong>ch</strong> des Kommandanten Log Br 1,<br />

vor allem, da die sonst eher grosse Distanz <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> Grade für<br />

einen Moment vergessen ging und <strong>der</strong> Brigadekommandant hautnah<br />

und diskussionsfreudig erlebt werden durfte. Na<strong>ch</strong> einem gesprä<strong>ch</strong>smässig<br />

sehr angeregten Apéro, gefolgt von einem Mittagessen inmitten<br />

<strong>der</strong> Truppe, wurde die Kompanie no<strong>ch</strong> als Ganzes präsentiert, so<br />

dass <strong>der</strong> Kdt allen AdA <strong>der</strong> Log Ber Kp für ihr Engagement und ihren<br />

Einsatz danken konnte.<br />

Kommunikation und Koordination<br />

Während <strong>der</strong> ganzen Dauer des Einsatzes AE11 waren die Zugführer<br />

eingesetzt, um die Koordination mit den Partnern von Seiten<br />

6 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Die Kommunikation ist <strong>auf</strong> allen Stufen wi<strong>ch</strong>tig – vor allem zwis<strong>ch</strong>en<br />

FUG-Fahrern und Verkehrssoldaten <strong>auf</strong> den Strassen von Davos.<br />

<strong>der</strong> Kapo GR und <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> sowie den an<strong>der</strong>en WK-Einheiten wie<br />

den Sappeuren si<strong>ch</strong>erzustellen. Die einzelnen Chargen waren klar<br />

zugeteilt, so dass Oblt Jérémy Venetz für die Verkehrsregelung und<br />

Si<strong>ch</strong>erheit zuständig war und Oblt Remo Teus<strong>ch</strong>er die Transporte<br />

koordinierte. Oblt René Zimmermann, Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubsoffizier, wurde<br />

zusätzli<strong>ch</strong> als Verbindungsoffizier eingesetzt und stellte in dieser<br />

Funktion vornehmli<strong>ch</strong> den Link zwis<strong>ch</strong>en Auftrag AE11 bzw.<br />

<strong>der</strong> Kapo GR und <strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en Seite bzw. dem Kp Kdt si<strong>ch</strong>er.<br />

Rückwärtiges und Kü<strong>ch</strong>e<br />

Ohne die Kü<strong>ch</strong>e, unter <strong>der</strong> Führung ihres passionierten Kü<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>efs<br />

Max Blunier, wäre es den Soldaten bei den frostigen<br />

Temperaturen wohl kaum mögli<strong>ch</strong> gewesen, diese Leistungen<br />

zu vollbringen. Das Kü<strong>ch</strong>enteam verwöhnte die Bewohner <strong>der</strong><br />

Thurgauer Höhenklinik s<strong>ch</strong>on frühmorgens mit kulinaris<strong>ch</strong>en<br />

Köstli<strong>ch</strong>keiten.<br />

Ni<strong>ch</strong>t zu vergessen ist das rückwärtige Deta<strong>ch</strong>ement mit Fourier<br />

Martin Wenzel, wel<strong>ch</strong>es dem Verwalter <strong>der</strong> Höhenklinik unterstand.<br />

Es sorgte für eine saubere Unterkunft und unterstützte<br />

die Loge, von <strong>der</strong> aus die ganze Unterkunft gemanagt wurde.<br />

Resümee<br />

Für die AdA <strong>der</strong> Log Ber Kp 104-2/10 war die Mission «ALPA ECO<br />

UNDICI» eine lehrrei<strong>ch</strong>e und interessante Erfahrung, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Dur<strong>ch</strong>dienerzeit um einige Erinnerungen berei<strong>ch</strong>ern dürfte. Im Vorfeld<br />

bzw. Winter 2010 war sie jedo<strong>ch</strong> eher no<strong>ch</strong> ein vage zu erahnendes<br />

und nur von Gerü<strong>ch</strong>ten her bekanntes Abenteuer.<br />

Dieses Abenteuer wurde erfolgrei<strong>ch</strong> überstanden und die Log<br />

Ber Kp 104 ist wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> gewohnten Umgebung von Kir<strong>ch</strong>berg/<br />

BE angelangt.<br />

Die Rückmeldungen waren, wie es dieser Beri<strong>ch</strong>t vermuten lässt,<br />

äusserst positiv, wobei die Mob Log au<strong>ch</strong> nä<strong>ch</strong>stes Jahr wie<strong>der</strong> ein<br />

gern gesehener Partner in Davos sein wird.<br />

Ni<strong>ch</strong>tsdestotrotz gilt <strong>der</strong> Dank für die Erfüllung dieser Mission<br />

in erster Linie allen Angehörigen <strong>der</strong> Log Ber Kp 104, die mitgeholfen<br />

haben, das gesteckte Ziel zu errei<strong>ch</strong>en.<br />

Zudem gilt au<strong>ch</strong> ganz beson<strong>der</strong>s von Seiten des Ka<strong>der</strong>s <strong>der</strong><br />

Dank allen Partnern, seien es die zivilen wie Kapo GR o<strong>der</strong> <strong>LBA</strong> o<strong>der</strong><br />

die militäris<strong>ch</strong>en wie die Verwaltung <strong>der</strong> Thurgauer Höhen klinik,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Zusammenarbeit angenehm und konstruktiv mitgestaltet<br />

haben. ■<br />

In diesem Sinne –<br />

«Stark und zuverlässig».


Feldums<strong>ch</strong>laggerät im Einsatz Raum Davos Dorf.<br />

Eine gute Ausrüstung ist die halbe Miete bei Einsätzen wie zugunsten<br />

WEF 11 und wirkt motivierend an einem kalten Arbeitstag.<br />

«Stilli Mountain Heliport» –<br />

gesi<strong>ch</strong>ert und eingezäunt.<br />

WEF<br />

Hermann Hassler, Chef Auf- und Abbau <strong>der</strong><br />

Kapo GR am koordinieren mit <strong>der</strong> Truppe<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>LBA</strong>.<br />

Obwohl erst zwei Tage in <strong>der</strong> Funktion des<br />

Kommandanten <strong>der</strong> Log Br 1 und den damit<br />

verbundenen Pendenzen, liess es si<strong>ch</strong><br />

Brigadier Kaiser ni<strong>ch</strong>t nehmen, <strong>der</strong> Mob<br />

Log Ber Kp einen Besu<strong>ch</strong> abzustatten und<br />

<strong>der</strong>en Leistung zu würdigen.<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 7


Br Rapport<br />

A<strong>ch</strong>ter Jahresrapport <strong>der</strong> Log Br 1 in S<strong>ch</strong>wyz<br />

«Gemeinsam zum Erfolg»<br />

In würdigem Rahmen, im Urs<strong>ch</strong>weizer Kanton S<strong>ch</strong>wyz, fand am 28. Januar 2011 <strong>der</strong> Jahresrapport<br />

2011 <strong>der</strong> Logistikbrigade 1 (Log Br 1) statt. Vor rund 450 Teilnehmenden wurde dabei<br />

<strong>der</strong> ehemalige Brigadekommandant, Brigadier Mel<strong>ch</strong>ior Stoller, verabs<strong>ch</strong>iedet und <strong>der</strong> Chef<br />

<strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>), Divisionär Daniel Baumgartner, übergab das Kommando <strong>der</strong><br />

Brigade an den neuen Kommandanten, Brigadier Thomas Kaiser. Dieser ri<strong>ch</strong>tete in seiner Antrittsrede<br />

seine zentralen Bots<strong>ch</strong>aften und Führungsgrundsätze an die Adresse <strong>der</strong> anwesenden<br />

Ka<strong>der</strong> seiner Brigade. Seine oberste Maxime lautet: <strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Anhieb</strong> (AAA).<br />

Major Philippe Matter,<br />

Chef Kommunikation, Log Br 1<br />

Der Jahresrapport 2011 <strong>der</strong> Log Br 1 mit rund<br />

450 Teilnehmenden fand am Freitag, 28. Januar<br />

2011, im MythenForum in S<strong>ch</strong>wyz statt.<br />

Die Referenten, Stän<strong>der</strong>at Bruno Frick und<br />

Divisionär Daniel Baumgartner, Chef <strong>LBA</strong>,<br />

äusserten si<strong>ch</strong> zu diversen <strong>Armee</strong>themen<br />

und zur Si<strong>ch</strong>erheitspolitik. Stän<strong>der</strong>at Bruno<br />

Frick beleu<strong>ch</strong>tete aus Si<strong>ch</strong>t des Präsidenten<br />

<strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>en Kommission des<br />

Stän<strong>der</strong>ates aktuelle Themen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und<br />

<strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheitspolitik. Der ehemalige Regimentskommandant<br />

hat zur Log Br 1 einen<br />

speziellen Bezug, weil er dem Spitalbataillon<br />

75 (Spit Bat 75) letztes Jahr einen Truppenbesu<strong>ch</strong><br />

abstattete. Dieses absolvierte seinen<br />

FDT ebenfalls im Kanton S<strong>ch</strong>wyz.<br />

Die Grussbots<strong>ch</strong>aften <strong>der</strong> lokalen Behörden<br />

wurden überbra<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> Herrn Dr.<br />

Stephan Landolt, Gemeindepräsident von<br />

S<strong>ch</strong>wyz, und Regierungsrat Peter Reuteler.<br />

Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zwis<strong>ch</strong>en Aufgaben,<br />

Leistungen und Ressourcen<br />

«2011 ist das Jahr <strong>der</strong> Bewährung für die <strong>Logistikbasis</strong>»,<br />

mit diesen Worten eröffnete <strong>der</strong><br />

8 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Teilnehmer aus Wirts<strong>ch</strong>aft, Politik und <strong>Armee</strong> am Jahresrapport <strong>der</strong> Log Br 1.<br />

Chef <strong>LBA</strong> seine Ausführungen. Die Anfang<br />

2010 eingeführte Informatiklösung werde<br />

im aktuellen Jahr stabilisiert. Zusammen mit<br />

den im August eingeleiteten Massnahmen<br />

<strong>auf</strong> Stufe <strong>Armee</strong> müsse si<strong>ch</strong> die logistis<strong>ch</strong>e<br />

Leistung im Verl<strong>auf</strong> des aktuellen Jahres festigen.<br />

Unter an<strong>der</strong>em würden die Truppenhandwerker<br />

und weitere Fa<strong>ch</strong>kräfte aus <strong>der</strong><br />

Log Br 1 verstärkt in den Centern eingesetzt.<br />

Mit einem Umbau <strong>der</strong> Organisation wolle<br />

Baumgartner die Kräfte<br />

in <strong>der</strong> Planung und Steuerung<br />

konzentrieren.<br />

Die Zusammenlegung<br />

<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>weizweit fünf Logistik-<br />

und se<strong>ch</strong>s Infrastruktur-Center<br />

zu fünf<br />

<strong>Armee</strong>logistikcentern<br />

soll <strong>auf</strong> den 01.01.2012<br />

erfolgen. Bis 2013 sollen<br />

die bauli<strong>ch</strong>en Mo<strong>der</strong>nisierungen<br />

in den fünf<br />

Centern mehrheitli<strong>ch</strong> abges<strong>ch</strong>lossen sein.<br />

Eine funktionierende Informatiklösung,<br />

effiziente Strukturen und mo<strong>der</strong>ne Infra-<br />

strukturen seien die Voraussetzungen für die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts zwis<strong>ch</strong>en<br />

Aufgaben, Leistungen und Ressourcen<br />

in <strong>der</strong> Logistik, betonte <strong>der</strong> Chef <strong>LBA</strong>.<br />

<strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Anhieb</strong> – Gemeinsam<br />

zum Erfolg<br />

Der neue Kommandant <strong>der</strong> Log Br 1, Brigadier<br />

Thomas Kaiser, anlässli<strong>ch</strong> des Rapports<br />

no<strong>ch</strong> im Grade eines Oberst i Gst und seit<br />

«Wir müssen als Kommandanten im<br />

Sinne des Ganzen die Handlungsfreiheit<br />

ausnützen und verantwortungsvoll<br />

ents<strong>ch</strong>eiden, statt <strong>auf</strong> Befehle zu warten.»<br />

Brigadier Kaiser for<strong>der</strong>t Eigenverantwortung <strong>auf</strong> allen Stufen.<br />

zehn Tagen vom Bundesrat gewählt, nutzte<br />

bereits vor seinem offiziellen Amtsantritt die<br />

Gelegenheit, um si<strong>ch</strong> am Briga<strong>der</strong>apport an


Klare Ri<strong>ch</strong>tungsangabe dur<strong>ch</strong> den Chef <strong>LBA</strong>, Divisionär Baumgartner.<br />

Brigadier Stoller bei seiner Abs<strong>ch</strong>iedsrede: «Adieu und ma<strong>ch</strong>ets guet!»<br />

seine künftigen Ka<strong>der</strong> zu ri<strong>ch</strong>ten. Er erläuterte<br />

seine kritis<strong>ch</strong>en Erfolgsfaktoren für das<br />

l<strong>auf</strong>ende Jahr und unterstri<strong>ch</strong> mit seinem<br />

Auftritt als gutes Vorbild seine oberste Maxime,<br />

wel<strong>ch</strong>e er von allen Angehörigen <strong>der</strong><br />

Brigade for<strong>der</strong>t: die <strong>Auftragserfüllung</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Anhieb</strong>. Unmissverständli<strong>ch</strong> führte Brigadier<br />

Kaiser aus, dass die Log Br 1 ein Teil <strong>der</strong><br />

<strong>LBA</strong> sei und zu den Aufträgen <strong>der</strong> Brigade<br />

au<strong>ch</strong> die Unterstützung <strong>der</strong> logistis<strong>ch</strong>en<br />

Leistungserbringung <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> gehöre. Er si<strong>ch</strong>erte<br />

dem Chef <strong>LBA</strong> vollste Unterstützung<br />

zu. Gemäss dem alten Brigademotto ma<strong>ch</strong>e<br />

die Log Br 1 bekanntli<strong>ch</strong> «nix halbs» und das<br />

solle au<strong>ch</strong> in Zukunft so bleiben. Um aber die<br />

Zugehörigkeit zur <strong>LBA</strong> zu unterstrei<strong>ch</strong>en,<br />

erklärte Brigadier Kaiser das Motto des Chefs<br />

<strong>LBA</strong> «Gemeinsam zum Erfolg» au<strong>ch</strong> zum<br />

neuen Motto <strong>der</strong> Log Br 1.<br />

Mit einem weiteren Grundsatz, <strong>der</strong><br />

Si<strong>ch</strong>erstellung <strong>der</strong> Grundbereits<strong>ch</strong>aft, hielt<br />

er im Punkt <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>splanung und<br />

–för<strong>der</strong>ung am Kurs seiner Vorgänger fest.<br />

Die Ka<strong>der</strong>frage sei «die» S<strong>ch</strong>lüsselfrage<br />

für den Erfolg unsere Milizarmee. Darum<br />

bleibe eine prioritäre Aufgabe <strong>der</strong> Kommandanten<br />

aller Stufen, die Besten mit dem<br />

grössten Potenzial zum Weiterma<strong>ch</strong>en zu<br />

bewegen und zu überzeugen.<br />

Diesbezügli<strong>ch</strong><br />

sei es die na<strong>ch</strong>haltigste<br />

Form, die Vorbildwirkung<br />

jedes einzelnen<br />

Ka<strong>der</strong>s authentis<strong>ch</strong> zu<br />

leben. Neben <strong>der</strong> Ka<strong>der</strong>rekrutierung<br />

seien<br />

zweckgeri<strong>ch</strong>tete Ausbildungsinhalte<br />

und<br />

intensive Trainings mittels<br />

Stabsrahmen- und<br />

Volltruppenübungen<br />

erfolgsverspre<strong>ch</strong>end, um die Grundbereits<strong>ch</strong>aft<br />

si<strong>ch</strong>erzustellen.<br />

S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> for<strong>der</strong>te er von seinen<br />

Ka<strong>der</strong>n Engagement für Ordnung und tadelloses<br />

Auftreten für einen friktionslosen<br />

Dienstbetrieb. Er hielt fest: «Wir trainieren<br />

mündige Staatsbürger in Uniform für den<br />

militäris<strong>ch</strong>en Einsatz. Das Gros unserer Soldaten<br />

weiss, was si<strong>ch</strong> gehört. Zeigen wir <strong>der</strong><br />

Br Rapport<br />

Stän<strong>der</strong>at Frick referiert über aktuelle Fragen <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheitspolitik.<br />

«Das Denken und das Handeln in allen<br />

Funktionen ist je<strong>der</strong>zeit <strong>auf</strong> die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Auftraggeber auszuri<strong>ch</strong>ten.<br />

Ab und zu muss man dazu gegen innere<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keit und den Medien, wo wir stark<br />

sind. Wir wissen, dass unsere Soldaten mehr<br />

verdienen als negative S<strong>ch</strong>lagzeilen, die von<br />

«I<strong>ch</strong> bin zutiefst überzeugt, dass die<br />

Milizarmee für unser Land eindeutig das<br />

beste Wehrmodell darstellt. Das wird solange<br />

Gültigkeit haben, wie es uns gelingt,<br />

genügend Milizka<strong>der</strong> zu rekrutieren.»<br />

Brigadier Kaiser zur Milizarmee.<br />

Bil<strong>der</strong>: Log Br 1<br />

Wi<strong>der</strong>stände ankämpfen.»<br />

Brigadier Stoller zur Selbstdisziplin.<br />

Einzelnen mit ihrem Verhalten verursa<strong>ch</strong>t<br />

werden. Hartes, aber respektvolles For<strong>der</strong>n<br />

in konziliantem Ton und dur<strong>ch</strong> beispielhaftes<br />

Vorleben wirkt dur<strong>ch</strong>aus motivierend und<br />

herausfor<strong>der</strong>nd.» Dabei appellierte er an die<br />

Vernunft und will, dass seine Ka<strong>der</strong> konsequente,<br />

beispielhafte und fürsorgli<strong>ch</strong>e Chefs<br />

sind. Alle sollen Zivilcourage haben und<br />

sofort Einfluss nehmen, wo es angezeigt sei.<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 9


Br Rapport<br />

Auszug <strong>der</strong> Standarte – Der stolze Träger,<br />

Hptadj Serrano.<br />

10 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

«Adieu und ma<strong>ch</strong>ets guet»<br />

Der s<strong>ch</strong>eidende Kommandant, Brigadier<br />

Mel<strong>ch</strong>ior Stoller, for<strong>der</strong>te in seiner Abs<strong>ch</strong>iedsrede<br />

alle Ka<strong>der</strong> <strong>auf</strong>, <strong>auf</strong> ihrer Stufe<br />

weiterhin Mehrwert zu generieren: Das<br />

Denken und das Handeln in allen Funktionen<br />

sei je<strong>der</strong>zeit <strong>auf</strong> die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Auftraggeber auszuri<strong>ch</strong>ten. Ab und zu<br />

müsse man dazu gegen innere Wi<strong>der</strong>stände<br />

ankämpfen. Entspre<strong>ch</strong>end verwies er<br />

<strong>auf</strong> den Duden, wo es heisst: «Disziplin ist<br />

das Beherrs<strong>ch</strong>en des eigenen Willens, <strong>der</strong><br />

eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas<br />

zu errei<strong>ch</strong>en.» Er führte mit Blick <strong>auf</strong> seine<br />

neue Funktion aus, dass er mit <strong>der</strong> Erfahrung<br />

als ehemaliger Kommandant einer Einsatzbrigade,<br />

einem künftigen Leistungsbezüger,<br />

die Bedürfnisse für den Grundausbildungsdienst<br />

in den S<strong>ch</strong>ulen und Kursen gezielt<br />

ableiten könne. Zudem fand Brigadier Stoller<br />

Parallelen zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Log Br 1 und seiner<br />

neuen Herausfor<strong>der</strong>ung als Kommandant<br />

des Lehrverbands Logistik (LVb Log). Neben<br />

den Rekruten- und Ka<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>ulen würden 14<br />

«Verstösse müssen geahndet werden, denn wir Chefs sind<br />

verantwortli<strong>ch</strong>, dass unsere Soldaten na<strong>ch</strong> dem Dienst<br />

wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren. Wir trainieren<br />

mündige Staatsbürger in Uniform für den militäris<strong>ch</strong>en<br />

Einsatz, das Gros <strong>der</strong> Soldaten weiss, was si<strong>ch</strong> gehört.»<br />

Kommandoübergabe in <strong>der</strong> Logistikbrigade 1<br />

Von Stoller zu Kaiser<br />

FDT-Formationen Dienst im Lehrverband<br />

leisten, die Standorte seien über die ganze<br />

S<strong>ch</strong>weiz verteilt und alle Spra<strong>ch</strong>regionen<br />

seien tangiert.<br />

Mit dem berühmten «weinenden Auge»<br />

blickte Stoller <strong>auf</strong> die gemeinsame Zeit zurück<br />

und ri<strong>ch</strong>tete si<strong>ch</strong> stolz an die Adresse<br />

<strong>der</strong> Angehörigen <strong>der</strong> Log Br 1: «I<strong>ch</strong> wäre no<strong>ch</strong><br />

gerne Euer Kommandant geblieben. Wir<br />

konnten uns in anspru<strong>ch</strong>svollen Einsätzen<br />

bewähren und erzielten dur<strong>ch</strong>wegs gute bis<br />

sehr gute Resultate. Au<strong>ch</strong> im Ausbildungsberei<strong>ch</strong><br />

kamen wir methodis<strong>ch</strong> und inhaltli<strong>ch</strong><br />

gut voran. Wir waren in einer Phase <strong>der</strong> Konsolidierung<br />

und ernteten die Frü<strong>ch</strong>te, die wir<br />

in den letzten Jahren säten.» Brigadier Stoller<br />

bedankte si<strong>ch</strong> stellvertretend für alle Angehörigen<br />

<strong>der</strong> Log Br 1 bei den anwesenden<br />

Offizieren und höheren Unteroffizieren für<br />

ihren Einsatz und ihr Engagement während<br />

seiner Kommandozeit und verabs<strong>ch</strong>iedete<br />

si<strong>ch</strong> mit einem herzhaften «Adieu und ma<strong>ch</strong>ets<br />

guet!» ■<br />

Brigadier Kaiser zur Si<strong>ch</strong>erheit und zur Nulltoleranz von Drogen im Dienst.<br />

In einer s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten Zeremonie übergab Divisionär Daniel Baumgartner im Auftrag des Gesamtbundesrats<br />

während des Briga<strong>der</strong>apports in S<strong>ch</strong>wyz das Kommando <strong>der</strong> Log Br 1 von Brigadier Mel<strong>ch</strong>ior<br />

Stoller an Oberst i Gst Thomas Kaiser. Kaiser wurde dar<strong>auf</strong> am 1. Februar 2011 zum Brigadier beför<strong>der</strong>t.<br />

Brigadier Stoller übernahm am 1. Januar 2011 den LVb Log in Thun. Er führte die Log Br vom<br />

1. Juni 2008 bis Ende 2010. Das Kommando des Lehrverbandes wurde frei, na<strong>ch</strong>dem Divisionär Daniel<br />

Roubaty zum Kommandanten <strong>der</strong> Höheren Ka<strong>der</strong>ausbildung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (HKA) ernannt wurde. Brigadier<br />

Roubaty ist bei <strong>der</strong> Log Br 1 eine bekannte Persönli<strong>ch</strong>keit. Er führte die Brigade während knapp<br />

viereinhalb Jahren als erster Kommandant ab dem Start <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> XXI im Jahr 2004.<br />

Der neue Kommandant, Brigadier Thomas Kaiser, von Ennetmoos/NW, s<strong>ch</strong>loss 1984 das Lehrerseminar<br />

mit dem Lehrerpatent ab und trat 1987 in das Instruktionskorps <strong>der</strong> Infanterie ein. Neben seiner<br />

Arbeit als Klassenlehrer, Kurskommandant und Projektleiter in <strong>der</strong> Kerngruppe Heer <strong>Armee</strong> XXI leistete<br />

Kaiser mehrere Auslanddienste, so als UN-Militärbeoba<strong>ch</strong>ter in Bosnien, Kroatien und Montenegro<br />

sowie als National Contingent Comman<strong>der</strong> <strong>der</strong> SWISSCOY im Kosovo (2001). Studien<strong>auf</strong>enthalte führten<br />

ihn an das Nato Defense College in Rom sowie an <strong>der</strong> National War College in den USA. Seit 2007<br />

bis zur Kommandoübernahme war Thomas Kaiser Chef Ausbildung im Führungsstab <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>. Als<br />

Milizoffizier kommandierte er das Infanteriebataillon 18 (Inf Bat 18).


Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Frauen übernehmen Verantwortung<br />

in Ka<strong>der</strong>funktionen<br />

Frauen sind heute in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> gegenüber den Männern vollumfängli<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigt<br />

und können mit entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Eignung in allen Truppengattungen und Funktionen eingesetzt werden.<br />

In <strong>der</strong> Logistikbrigade 1 (Log Br 1) sind im S<strong>ch</strong>nitt <strong>der</strong> letzten Jahre pro Jahr 135 Frauen freiwillig im<br />

Einsatz. Auffallend ist dabei <strong>der</strong> hohe Ka<strong>der</strong>anteil von knapp 50 Prozent im Verhältnis zum totalen<br />

Frauenbestand. Au<strong>ch</strong> in Zukunft sind Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und in unserer Brigade willkommen.<br />

Major Philippe Matter, Chef Kommunikation, Log Br 1<br />

Das Milizsystem, wel<strong>ch</strong>es <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> zu Grunde liegt, hat<br />

si<strong>ch</strong> über viele Jahre bewährt und in vers<strong>ch</strong>iedener Hinsi<strong>ch</strong>t immer<br />

wie<strong>der</strong> selbst bestätigt. Fernab den aktuellen politis<strong>ch</strong>en Diskussionen<br />

ist aus heutiger Si<strong>ch</strong>t einer <strong>der</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten Pfeiler für die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> <strong>der</strong> ausrei<strong>ch</strong>ende Ka<strong>der</strong>na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s <strong>auf</strong> allen<br />

Stufen. Die Log Br 1 ist in <strong>der</strong> komfortablen Ausgangslage, dass die<br />

Ka<strong>der</strong>funktionen gut besetzt sind und au<strong>ch</strong> das Interesse am Weiterma<strong>ch</strong>en<br />

gross ist. Dies ist das Resultat einer gezielten Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>sför<strong>der</strong>ungspolitik,<br />

wel<strong>ch</strong>er die Brigadekommandanten immer einen<br />

hohen Stellenwert eingeräumt haben. Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>splanung bleibt eine<br />

prioritäre Aufgabe <strong>der</strong> Kommandanten aller Stufen. Die besten<br />

Leute mit dem grössten Potenzial sind weiterhin für das Weiterma<strong>ch</strong>en<br />

zu überzeugen. Der gute Ka<strong>der</strong>bestand kann nur gehalten werden,<br />

wenn wir uns weiterhin unermüdli<strong>ch</strong> um jeden guten Ka<strong>der</strong>anwärter<br />

bemühen.<br />

Ka<strong>der</strong>frauen übernehmen zusätzli<strong>ch</strong>e Verantwortung<br />

und tragen diese<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> XXI im Januar 2004 bis Ende 2010 hat die Log<br />

Br 1 in a<strong>ch</strong>t Jahren einen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Anteil von 135 Frauen<br />

pro Jahr. Im Verhältnis zum Gesamtbestand <strong>der</strong> Brigade bedeutet<br />

dies dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> 1,6 %. Diese Werte gilt es im Rahmen <strong>der</strong><br />

Dienstfreiwilligkeit <strong>der</strong> Frauen zu würdigen. Interessant ist dabei die<br />

Tatsa<strong>ch</strong>e, dass in <strong>der</strong> glei<strong>ch</strong>en Zeitperiode im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt knapp<br />

weniger als die Hälfte aller eingeteilten Frauen in Ka<strong>der</strong>rängen ab<br />

Korporal <strong>auf</strong>wärts eingeteilt sind. Die Frauen in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und in<br />

<strong>der</strong> Log Br 1 übernehmen wie die Männer Verantwortung und setzen<br />

si<strong>ch</strong> für unsere Milizarmee ein.<br />

Glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigung zwis<strong>ch</strong>en Mann und Frau<br />

Junge S<strong>ch</strong>weizer werden mit dem Errei<strong>ch</strong>en ihrer Volljährigkeit stellungspfli<strong>ch</strong>tig,<br />

junge S<strong>ch</strong>weizerinnen können freiwillig Militärdienst<br />

leisten. Männer werden automatis<strong>ch</strong> <strong>auf</strong>geboten, interessierte Frauen<br />

müssen si<strong>ch</strong> selber beim Kreiskommando des Wohnkantons anmelden.<br />

Folgende Voraussetzungen sind zu erfüllen: Das S<strong>ch</strong>weizer<br />

Bürgerre<strong>ch</strong>t besitzen, zwis<strong>ch</strong>en 18 und 25 Jahre alt sein und an <strong>der</strong><br />

Rekrutierung für diensttaugli<strong>ch</strong> erklärt werden.<br />

Haben si<strong>ch</strong> Frauen für den Eintritt in die <strong>Armee</strong> ents<strong>ch</strong>ieden,<br />

dann gilt au<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Dienstpfli<strong>ch</strong>t Glei<strong>ch</strong>bere<strong>ch</strong>tigung. Die Entlassung<br />

erfolgt ab dem 30. Altersjahr beziehungsweise na<strong>ch</strong> Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t.<br />

Weiterführende Informationen zum Thema Frauen in <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> finden Sie <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Homepage des Departements VBS<br />

(www.vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>) unter <strong>der</strong> Rubrik «Mein Militärdienst». Zudem<br />

können die Kreiskommandos des jeweiligen Wohnkantons kontaktiert<br />

werden. ■<br />

Bild: ZEM<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 11


<strong>Armee</strong>seelsorger<br />

Im Gesprä<strong>ch</strong><br />

Der Kontakt mit Mens<strong>ch</strong>en<br />

ist eine grosse Freude<br />

Als Dienst<strong>ch</strong>efs <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorge sind Asg kath. Hptm Roger Liggenstorfer und<br />

Asg ref. Hptm Arnold Steiner in <strong>der</strong> Logistikbrigade 1 (Log Br 1) die Fa<strong>ch</strong>vorgesetzten<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorger (Asg), die in unseren Bataillonen eingeteilt sind.<br />

Major Thomas Caduff, Journalistof, Stab Log Br 1<br />

Anlässli<strong>ch</strong> des Briga<strong>der</strong>apports Ende Januar 2011 hatte i<strong>ch</strong> die Gelegenheit,<br />

ein paar Fragen an unsere beiden Asg und Kameraden zu<br />

stellen. Und das antworteten sie…<br />

Wie sieht Ihr berufli<strong>ch</strong>er Alltag aus?<br />

Liggenstorfer: Als Sekretär des ehemaligen Bis<strong>ch</strong>ofs von Basel pendle<br />

i<strong>ch</strong> gegenwärtig zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz und Rom hin und her, weil<br />

mein «Chef» nun in <strong>der</strong> ewigen Stadt als Präsident des Rates zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Einheit <strong>der</strong> Christen arbeitet.<br />

Steiner: Mein berufli<strong>ch</strong>er Alltag ist sehr vielfältig: Seelsorgegesprä<strong>ch</strong>e,<br />

Gottesdienste, Konfirmandenunterri<strong>ch</strong>t, Sitzungen, zufällige Begegnungen,<br />

Post bearbeiten, persönli<strong>ch</strong>es Studium, Krankenbesu<strong>ch</strong>e,<br />

Abdankungen halten, Kurse geben usw. we<strong>ch</strong>seln si<strong>ch</strong> ab. Wi<strong>ch</strong>tig<br />

sind mir meine stillen Zeiten, in denen i<strong>ch</strong> bete und meditiere.<br />

Was hat Sie bewogen, <strong>Armee</strong>seelsorger zu werden?<br />

Liggenstorfer: Als Theologe war es immer klar: Es brau<strong>ch</strong>t mi<strong>ch</strong> in<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorge!<br />

12 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Steiner: I<strong>ch</strong> a<strong>ch</strong>te die Mens<strong>ch</strong>en ho<strong>ch</strong>, die Militärdienst leisten, und<br />

mö<strong>ch</strong>te ihnen als Seelsorger zur Seite stehen. Im Ernstfall stellt die<br />

Verpfli<strong>ch</strong>tung eines AdA, allenfalls im Dienst sein Leben hinzugeben,<br />

eine existentielle Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Die Spannung zwis<strong>ch</strong>en<br />

Gewaltanwendung und Friedenssi<strong>ch</strong>erung kann bei jedem AdA<br />

einen Gewissenskonflikt erzeugen. Für sol<strong>ch</strong>e und ähnli<strong>ch</strong>e Themen<br />

und Situationen bin i<strong>ch</strong> ausgebildet. Als ehemaliger Delegierter<br />

des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) spüre i<strong>ch</strong> zudem eine<br />

Mitverantwortung für das humanitäre Völkerre<strong>ch</strong>t.<br />

Herrs<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> Mangel an Seelsorgern o<strong>der</strong> sind die Reihen<br />

gut besetzt?<br />

Liggenstorfer: Alle wissen: Es herrs<strong>ch</strong>t grosser Mangel! Was tun?<br />

Unsere Verantwortli<strong>ch</strong>en sind gefor<strong>der</strong>t!<br />

Steiner: Unsere Asg sind gut, aber einzelne Stellen sind vakant.<br />

Zum Glück leisten einige Pfarrer au<strong>ch</strong> über die Dienstpfli<strong>ch</strong>t hinaus<br />

Militärdienst. Au<strong>ch</strong> eine Pfarrerin leistet freiwillig Dienst!


Und was ist Ihre Funktion in unserer Brigade?<br />

Liggenstorfer: In <strong>der</strong> Brigade gibt es viele <strong>Armee</strong>seelsorgerinnen und<br />

<strong>Armee</strong>seelsorger, die eine wi<strong>ch</strong>tige Funktion erfüllen. Sie stehen im<br />

Dienst <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en, die Dienst leisten. Das Engagement geht oft<br />

darüber hinaus. Die beiden Dienst<strong>ch</strong>efs koordinieren diese Arbeit<br />

und sind dort vor Ort, wo keine Asg eingeteilt sind. Zudem kann<br />

man au<strong>ch</strong> den Dienst<strong>ch</strong>ef immer telefonis<strong>ch</strong> um Rat angehen. Im<br />

Stab haben wir ferner das Privileg, am Briga<strong>der</strong>apport ein Wort zum<br />

Tag zu halten. Das ist eine einmalige Chance!<br />

Steiner: Als Dienst<strong>ch</strong>efs <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorge sind wir die Fa<strong>ch</strong>vorgesetzten<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorger, die in unseren Bataillonen eingeteilt<br />

sind. Wir besu<strong>ch</strong>en selbst die Truppen, die keinen eigenen <strong>Armee</strong>seelsorger<br />

haben. Wir sind zudem die Seelsorger des Brigadestabs<br />

und halten einmal im Jahr einen Stabsgottesdienst. Ein Höhepunkt<br />

ist die Anspra<strong>ch</strong>e am Briga<strong>der</strong>apport.<br />

Tönt anfor<strong>der</strong>ungsrei<strong>ch</strong>. Was lieben Sie ganz beson<strong>der</strong>s an<br />

dieser Arbeit?<br />

Liggenstorfer: Wenn die Kir<strong>ch</strong>en ihre Relevanz im Meinungsbildungsprozess<br />

in dieser mo<strong>der</strong>nen, si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell entwickelnden<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft erhalten wollen, dann sollte sie si<strong>ch</strong> als Institution au<strong>ch</strong><br />

Gehör vers<strong>ch</strong>affen. Mein Job ist es, einem kleinen Teil dieses Anspru<strong>ch</strong>s,<br />

als Asg <strong>auf</strong> meine Weise, ganz bes<strong>ch</strong>eiden, na<strong>ch</strong>zukommen.<br />

Steiner: Den Kontakt mit den Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Sie sind im Beruf und im Militär tagein tagaus mit Freud und Leid<br />

konfrontiert. Wie kommen Sie da selbst zur Ruhe?<br />

Liggenstorfer: Kraft tanke i<strong>ch</strong>, wenn i<strong>ch</strong> mit meiner Familie zusammen<br />

bin, was lei<strong>der</strong> zu selten vorkommt!<br />

Steiner: Mir helfen die tägli<strong>ch</strong>en Spaziergänge und die Meditationszeiten,<br />

Eindrücke zu verarbeiten und zur Quelle zu gehen. Für meine<br />

Familie bin i<strong>ch</strong> ebenfalls sehr dankbar.<br />

Zur Person<br />

Geboren 1966 in Romanshorn/TG,<br />

ma<strong>ch</strong>te Roger Liggenstorfer das<br />

Studium <strong>der</strong> Theologie in Luzern/LU<br />

und Rom, war Assistent an <strong>der</strong> Universität<br />

Luzern, von 1997 bis 2011 Theologis<strong>ch</strong>er<br />

Mitarbeiter des Bis<strong>ch</strong>ofs von Basel/BS,<br />

verheiratet, zwei Kin<strong>der</strong>, wohnhaft in<br />

Bottighofen/TG.<br />

Arnold Steiner ist Pfarrer in<br />

Winterthur-Veltheim/ZH. Er ist verheiratet<br />

und hat vier Kin<strong>der</strong>. Von 1991 bis 1993<br />

war er IKRK-Delegierter. Vor seiner Ernennung<br />

zum Hptm Asg war er Zugführer bei<br />

<strong>der</strong> motorisierten Infanterie.<br />

→ www.refkir<strong>ch</strong>ewinterthur.<strong>ch</strong>/veltheim<br />

<strong>Armee</strong>seelsorger<br />

Bil<strong>der</strong>: zvg<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 13


Mob Log Bat 52<br />

Si<strong>ch</strong>erung des M113.<br />

14 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11


FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

Panzer als «König <strong>der</strong> Lüfte»<br />

S<strong>ch</strong>weben<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ützenpanzer in Spiez/BE – keine Fiktion, son<strong>der</strong>n Realität. Dank den<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> Mobilen Instandhaltungskompanie (Mob Ih Kp) des «52gi» konnte ein<br />

ausgemusterter «M113» von Spiez na<strong>ch</strong> Burgdorf/BE transportiert werden.<br />

Sdt Manuel Aes<strong>ch</strong>ba<strong>ch</strong>er und Sdt Pascal Benelli, Mob Log Bat 52<br />

Bernhard S<strong>ch</strong>warz, unser Anspre<strong>ch</strong>partner vom Kompetenzzentrum<br />

ABC <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>, war beeindruckt: «Die ma<strong>ch</strong>en das ni<strong>ch</strong>t zum ersten<br />

Mal», spra<strong>ch</strong> er die ausserordentli<strong>ch</strong> speditive und präzise Arbeit<br />

<strong>der</strong> Dreiergruppe <strong>der</strong> Mob Ih Kp an. Do<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Reihe na<strong>ch</strong>: Völlig unspektakulär<br />

war von einem Panzerverlad in Spiez die Rede. Dass das<br />

Gegenteil <strong>der</strong> Fall sein würde, war s<strong>ch</strong>on beim Auffahren <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

klar, die für den Einsatz eingespannt wurden.<br />

Panzer aus dem Dreck ziehen<br />

Statt nur einem Zugfahrzeug mit Tiefla<strong>der</strong> brummte au<strong>ch</strong> ein Kranwagen<br />

– in <strong>der</strong> Fa<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>e «Saurer Gottwald 20 T» genannt – um die<br />

Ecke und bezog Position, um den S<strong>ch</strong>ützenpanzer <strong>auf</strong> den Anhänger<br />

zu hieven. Vorerst galt es jedo<strong>ch</strong>, den S<strong>ch</strong>ützenpanzer – im wahrsten<br />

Sinn des Wortes – aus dem Dreck zu ziehen. Damit die spezielle<br />

Last mit dem Kranwagen si<strong>ch</strong>er <strong>auf</strong> dem Anhänger platziert werden<br />

konnte, musste <strong>der</strong> Panzer lei<strong>ch</strong>t vorgezogen werden. Das krä<strong>ch</strong>zende<br />

Geräus<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Raupen verriet dabei, dass es si<strong>ch</strong> beim S<strong>ch</strong>ützenpanzer<br />

um ein ausgemustertes Modell handelte.<br />

Mob Log Bat 52<br />

«Wir brau<strong>ch</strong>en einen grösseren Panzer!»<br />

Dass bei Fw Jörg Brühlmann, Gfr Martin Hauser und Sdt Thomas<br />

Sieber je<strong>der</strong> Griff sitzt, ist s<strong>ch</strong>nell klar. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei steuert seinen<br />

Teil zum Gelingen <strong>der</strong> Aktion bei. Brühlmann meint lakonis<strong>ch</strong>: «Der<br />

Panzer ist für den Anhänger zu klein, da hat’s ja no<strong>ch</strong> Platz», wor<strong>auf</strong><br />

Kranführer Hauser s<strong>ch</strong>erzhaft kontert: «Wir brau<strong>ch</strong>en einen grösseren<br />

Panzer!» Mit vereinten Kräften von Auge, Routine und Mas<strong>ch</strong>inenkraft<br />

ist <strong>der</strong> «M113» bereits 45 Minuten na<strong>ch</strong> dem Eintreffen <strong>der</strong><br />

Spezialisten verladen und zum Abtransport na<strong>ch</strong> Burgdorf bereit. Eine<br />

würdige letzte Reise ins Museum für den metallenen Veteranen. ■<br />

Völlig losgelöst:<br />

Der Panzer in <strong>der</strong> Luft.<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Bil<strong>der</strong>: Sdt Adrian Gs<strong>ch</strong>wend, Mob Log Bat 52<br />

15


Mob Log Bat 52<br />

FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

Die flotten S<strong>ch</strong>rauber von Burgdorf<br />

In <strong>der</strong> Bataillonswerkstatt des Mobilen Logistikbataillons 52 (Mob Log Bat 52) in Burgdorf/BE reparieren die Spezialisten <strong>der</strong><br />

Mobilen Instandhaltungskompanie 52 (Mob Ih Kp 52) Fahrzeuge und leisten somit einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag zur Verfügbarkeit<br />

des Fahrzeugparks <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>. Der neue Chef <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>), Divisionär Daniel Baumgartner, stattete<br />

<strong>der</strong> Truppe zusammen mit an<strong>der</strong>en Führungskräften <strong>der</strong> Brigade einen Besu<strong>ch</strong> ab.<br />

Sdt Manuel Aes<strong>ch</strong>ba<strong>ch</strong>er und Sdt Pascal Benelli, Mob Log Bat 52<br />

Ein ges<strong>ch</strong>äftiges Treiben herrs<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> grossen Industriehalle in<br />

Burgdorf, wo 16 Zweierteams konzentriert an ihren zugeteilten Duros<br />

s<strong>ch</strong>rauben. Zusammen mit <strong>der</strong> restli<strong>ch</strong>en Manns<strong>ch</strong>aft sind sie dafür<br />

verantwortli<strong>ch</strong>, die Fahrzeuge zu prüfen, wenn notwendig zu reparieren<br />

und wie<strong>der</strong> für den Einsatz <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Strasse fit zu ma<strong>ch</strong>en. «Das<br />

Ziel ist klar», gibt Oblt Fabian S<strong>ch</strong>weizer, Verantwortli<strong>ch</strong>er vor Ort,<br />

zu Protokoll: «Alle uns zugeteilten 48 Duros sollen bis Ende des FDT<br />

instand gestellt sein.» Zu den typis<strong>ch</strong>en Reparatur<strong>auf</strong>trägen gehören<br />

das Warten <strong>der</strong> Bremsen, Di<strong>ch</strong>tungen prüfen, Türen we<strong>ch</strong>seln und<br />

das Dur<strong>ch</strong>führen des periodis<strong>ch</strong>en Fahrzeugservices. Damit si<strong>ch</strong> die<br />

Motorme<strong>ch</strong>aniker voll <strong>auf</strong> ihre Arbeit an den Fahrzeugen konzentrieren<br />

können, sind im Hintergrund diverse Unterstützungsgruppen<br />

im Einsatz. So sorgt zum Beispiel ein Team für eine reibungslose<br />

Vor- und Na<strong>ch</strong>bereitung, damit die Me<strong>ch</strong>aniker keine Zeit mit<br />

Administrativarbeiten verlieren.<br />

Karton als Orientierungshilfe<br />

Am Führungstis<strong>ch</strong> hat Lt Martin S<strong>ch</strong>midt den vollen Überblick über<br />

die Situation in <strong>der</strong> Halle. Mit einem ausgeklügelten System von nummerierten<br />

Kartonplätt<strong>ch</strong>en, die jeweils für ein Fahrzeug stehen, weiss<br />

S<strong>ch</strong>midt zu jedem Zeitpunkt, wo si<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>es Fahrzeug befindet und<br />

wie weit die Arbeiten fortges<strong>ch</strong>ritten sind. Damit si<strong>ch</strong> die aktuelle Situation<br />

in <strong>der</strong> Halle <strong>auf</strong> dem Führungstis<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong>spiegelt, ist S<strong>ch</strong>midt <strong>auf</strong><br />

einen reibungslosen Informationsfluss angewiesen: «Wir mussten den<br />

Leuten anfängli<strong>ch</strong> verständli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en, dass die Arbeitsforts<strong>ch</strong>ritte uns<br />

jeweils gemeldet werden müssen. Do<strong>ch</strong> mittlerweile klappt das ganz gut.»<br />

Panzerme<strong>ch</strong>aniker Adrian Amstutz ist mit Reparaturen am Armaturenbrett<br />

bes<strong>ch</strong>äftigt. «Die Arbeit ist streng, aber das Positive daran<br />

ist, dass die Zeit s<strong>ch</strong>nell vorbei geht. Zweimal in <strong>der</strong> Wo<strong>ch</strong>e wird<br />

sogar bis um 22 Uhr gearbeitet.» Wie alle an<strong>der</strong>en Soldaten, die in<br />

<strong>der</strong> Halle arbeiten, hat au<strong>ch</strong> Amstutz eine handwerkli<strong>ch</strong>e Ausbildung<br />

absolviert. Man merkt, dass je<strong>der</strong> Griff sitzt. Laien wären ungeeignet,<br />

die anspru<strong>ch</strong>s- und verantwortungsvollen Arbeiten auszuführen.<br />

S<strong>ch</strong>nelle Reparatur ist wi<strong>ch</strong>tig<br />

Zu Besu<strong>ch</strong> war au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> <strong>LBA</strong>, Divisionär Daniel Baumgartner.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Logistikbrigade 1 (Log Br 1) und des<br />

Mob Log Bat 52 besi<strong>ch</strong>tigte er die Werkstatt in Burgdorf und liess si<strong>ch</strong><br />

die Arbeitsabläufe und die Problemstellungen vor Ort erklären. Er betonte,<br />

dass die Fahrzeuge na<strong>ch</strong> Auftreten eines S<strong>ch</strong>adens s<strong>ch</strong>nell repariert<br />

werden müssen. Man könne es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t leisten, dass zusätzli<strong>ch</strong><br />

Stands<strong>ch</strong>äden entstünden. Ans<strong>ch</strong>liessend an ein Gesprä<strong>ch</strong> mit<br />

Oblt S<strong>ch</strong>weizer bestellte <strong>der</strong> Divisionär die Truppe zu si<strong>ch</strong>. Er dankte<br />

<strong>der</strong> Manns<strong>ch</strong>aft für ihren Einsatz zu Gunsten <strong>der</strong> Logistik und erinnerte<br />

sie an ihre Verantwortung gegenüber den zukünftigen Fahrzeugbenutzern.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> holte er si<strong>ch</strong> direkt bei den Soldaten diverse<br />

Rückmeldungen ab, was für die Na<strong>ch</strong>folgerkompanie verbessert werden<br />

könnte. Unmittelbar na<strong>ch</strong> Beendigung des hohen Besu<strong>ch</strong>s hört<br />

man in <strong>der</strong> Halle in Burgdorf wie<strong>der</strong> Hämmern und Rufen, und das<br />

ges<strong>ch</strong>äftige Treiben <strong>der</strong> Mob Ih Kp <strong>der</strong> «52er» geht weiter. ■<br />

16 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Der Führungstis<strong>ch</strong> bietet Übersi<strong>ch</strong>t.<br />

Divisionär Baumgartner lässt si<strong>ch</strong> von Oberleutnant S<strong>ch</strong>weizer den<br />

Führungstis<strong>ch</strong> erklären.<br />

Die Motorme<strong>ch</strong>aniker sind bei den Reparaturen gefor<strong>der</strong>t.<br />

Bil<strong>der</strong>: Sdt Adrian Gs<strong>ch</strong>wend, Mob Log Bat 52


Duro bereit zur<br />

Reparatur.<br />

Mob Log Bat 52<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

17


Mob Log Bat 52<br />

FDT 2010 Mob Log Bat 52<br />

Asphalt statt S<strong>ch</strong>nee:<br />

Ein Pistenfahrzeug <strong>auf</strong> Abwegen<br />

Eine ni<strong>ch</strong>t alltägli<strong>ch</strong>e Reise mit spezieller Last am Haken ma<strong>ch</strong>ten zwei Motorfahrer <strong>der</strong> Mobilen Instandhaltungskompanie<br />

52 (Mob Ih Kp 52). Dur<strong>ch</strong> a<strong>ch</strong>t Kantone führte die beiden ihr Einsatz, bei dem ein Pistenfahrzeug <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> in seine Heimat transportiert wurde.<br />

Sdt Manuel Aes<strong>ch</strong>ba<strong>ch</strong>er und Sdt Pascal Benelli, Mob Log Bat 52<br />

Au<strong>ch</strong> für die erfahrenen Motorfahrer Wm Bruno Rüegsegger und<br />

Sdt Fritz Stoll war es kein alltägli<strong>ch</strong>er Auftrag, <strong>der</strong> die beiden Mitte<br />

<strong>der</strong> zweiten FDT-Wo<strong>ch</strong>e mitten dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weiz führte. Ein in<br />

An<strong>der</strong>matt/UR stationiertes Pistenfahrzeug musste im bündneris<strong>ch</strong>en<br />

Seewis abgeholt und ins Urner Oberland vers<strong>ch</strong>oben werden.<br />

Den Ausflug ins Bündnerland ma<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> periodis<strong>ch</strong>e Unterhalt am<br />

Pistenfahrzeug nötig. Die rund zehn <strong>Armee</strong>-Pistenfahrzeuge werden<br />

dur<strong>ch</strong> externe Fa<strong>ch</strong>kräfte gewartet und für die Einsätze in <strong>der</strong> strengen<br />

Winterzeit <strong>auf</strong> Vor<strong>der</strong>mann gebra<strong>ch</strong>t.<br />

Lastwagen trifft Pistenraupe<br />

Das Rendezvous <strong>der</strong> beiden tonnens<strong>ch</strong>weren Fahrzeuge verspra<strong>ch</strong><br />

spannend zu werden. Und tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>: S<strong>ch</strong>on zu Beginn <strong>der</strong> Verladeak-<br />

18 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Ohne S<strong>ch</strong>nee und do<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Überholspur.<br />

tion kam Nervenflattern <strong>auf</strong>. Die Konstruktion des Anhängers s<strong>ch</strong>ien<br />

ni<strong>ch</strong>t für den Verlad eines Pistenfahrzeugs ges<strong>ch</strong>affen, und so brau<strong>ch</strong>te<br />

es einiges an Feingefühl und grobem Holz, um die Loipenmas<strong>ch</strong>ine<br />

stilgere<strong>ch</strong>t <strong>auf</strong> dem Tiefla<strong>der</strong> in Position zu bringen. Was anfangs<br />

für den Laien no<strong>ch</strong> unmögli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ien, wurde mit vereinten Kräften<br />

dann aber do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Tatsa<strong>ch</strong>e: Das Raupenfahrzeug stand si<strong>ch</strong>er <strong>auf</strong><br />

dem Anhänger und war bereit, in die Heimat überführt zu werden.<br />

Soldat Stoll, <strong>der</strong> den Transport pilotierte, meinte si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> stolz:<br />

«Es wird wohl das erste und das letzte Mal sein, dass i<strong>ch</strong> ein so spezielles<br />

Vehikel dur<strong>ch</strong> die halbe S<strong>ch</strong>weiz kuts<strong>ch</strong>ieren darf.» Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

ist es eine beson<strong>der</strong>e Fra<strong>ch</strong>t, die an diesem wun<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>önen Herbsttag<br />

die staunenden Blicke <strong>der</strong> Autofahrer <strong>auf</strong> si<strong>ch</strong> zieht: Ein Pistenfahrzeug<br />

<strong>der</strong> Marke «Prinoth», wie es die <strong>Armee</strong> verwendet, kostet einen<br />

se<strong>ch</strong>sstelligen Frankenbetrag und wiegt stolze fünf Tonnen. Ein Einsatz<br />

also, den die beiden «52er» ni<strong>ch</strong>t so s<strong>ch</strong>nell vergessen werden. ■<br />

Bild: Sdt Adrian Gs<strong>ch</strong>wend, Mob Log Bat 52


FDT 2010 Spit Bat 5<br />

Ein FDT mit Öffentli<strong>ch</strong>keits<strong>auf</strong>trag<br />

Der FDT des Spitalbataillons 5 (Spit Bat 5) in Stans/NW war ein Ausbildungs-FDT mit ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Ereignissen. Die primäre Funktion eines Spit Bat ist das Betreiben eines zivilen- o<strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en<br />

Spitals sowie das Dur<strong>ch</strong>führen von Patiententransporten.<br />

Oblt Matthias Erny, PIO Spit Bat 5<br />

Rahmenbedingungen für den FDT 2010<br />

Diese Aufgaben können im ganzen Einsatzspektrum<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> dur<strong>ch</strong>geführt<br />

werden. Neben den eigentli<strong>ch</strong>en FDT-<br />

Aufgaben (Einüben, Repetition und Drill des<br />

Grundhandwerks des Spit Bat) be<strong>auf</strong>tragte<br />

<strong>der</strong> Brigadekommandant die Bataillonskommandanten<br />

mit <strong>der</strong> Dur<strong>ch</strong>führung eines Arbeitgebertages.<br />

Der Kommandant des Spit<br />

Bat 5, Oberstlt Alessandro Rappazzo, sah<br />

diese Gelegenheit als Chance, um neben den<br />

Arbeitgebern au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> die Angehörigen<br />

einzuladen. Es war ihm ein Anliegen, die<br />

Besu<strong>ch</strong>er über die vielfältigen Tätigkeiten<br />

eines Spitalbataillons zu informieren. Über<br />

160 Personen, darunter au<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Persönli<strong>ch</strong>keiten aus Politik, Wirts<strong>ch</strong>aft,<br />

Spit Bat 5: «vorwärts mars<strong>ch</strong>!»<br />

Verwaltung und Militär, nahmen an diesem<br />

Arbeitgeber- und Angehörigen-Tag teil.<br />

Der Mehrwert <strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en<br />

Führungsausbildung im Zivilen<br />

Für die Arbeitgeber gab es ein spezielles Programm.<br />

Vor dem eigentli<strong>ch</strong>en Starts<strong>ch</strong>uss<br />

wurden die Arbeitgeber über den Mehrwert<br />

<strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en Führungsausbildung informiert.<br />

Zwei Milizoffiziere erzählten von<br />

ihren persönli<strong>ch</strong>en Erfahrungen und hoben<br />

die Aspekte – Arbeiten unter hoher Belastung<br />

und Mitarbeiterbeurteilung – hervor. Weiter<br />

wurde angefügt, dass die Milizarmee in Bezug<br />

<strong>auf</strong> die Bildung und Qualifikation <strong>der</strong><br />

Angehörigen <strong>auf</strong> einem sehr hohen Niveau<br />

ist, da sie si<strong>ch</strong> aus top ausgebildeten Berufsleuten<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Fa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tungen zu-<br />

Spit Bat 5<br />

Viele angeregte Gesprä<strong>ch</strong>e. Die Stimmung<br />

war ausgezei<strong>ch</strong>net.<br />

armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11 19


Spit Bat 5<br />

sammensetzt. Oberstlt Rappazzo unterliess<br />

es ni<strong>ch</strong>t, in seiner Anspra<strong>ch</strong>e einen grossen<br />

Dank an die Arbeitgeber, die Angehörigen<br />

und die Gesells<strong>ch</strong>aft auszuspre<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e<br />

dur<strong>ch</strong> ihren Beitrag die Milizarmee überhaupt<br />

ermögli<strong>ch</strong>en.<br />

Führung wird konkret geübt<br />

Im FDT 2010 des Spit Bat wurde ni<strong>ch</strong>t nur<br />

über Führung gespro<strong>ch</strong>en. Im Rahmen eines<br />

Verbandstrainings wurde die konkrete<br />

Führungsfähigkeit des ganzen Ka<strong>der</strong>s unter<br />

Beweis gestellt. In <strong>der</strong> Übung «TOSSO» wurde<br />

das Bataillon vom kantonalen Führungsstab<br />

des Kantons Uri angefragt, die zivilen<br />

Kräfte zu unterstützen. Der Übungsinhalt:<br />

Ein plötzli<strong>ch</strong>er Ausbru<strong>ch</strong> von zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Meningitisfällen führt zur Überlastung <strong>der</strong><br />

regionalen medizinis<strong>ch</strong>en Einri<strong>ch</strong>tungen<br />

und des Personals. Da das Spit Bat 5 zeitglei<strong>ch</strong><br />

im FDT ist, wird es angefragt, Spontanhilfe<br />

zu leisten. In <strong>der</strong> Übungsanlage musste das<br />

Bataillon innert weniger Stunden das Militärspital<br />

in S<strong>ch</strong>attdorf/UR übernehmen,<br />

um dem plötzli<strong>ch</strong>en Patientenansturm gere<strong>ch</strong>t<br />

zu werden. Im Zentrum dieser Übung<br />

stand das Trainieren <strong>der</strong> Ents<strong>ch</strong>lussfassung<br />

<strong>auf</strong> allen Stufen. Gemäss Übungsleitung<br />

erbra<strong>ch</strong>te das Bataillon eine gute Leistung.<br />

Bei <strong>der</strong> abs<strong>ch</strong>liessenden Übungsbespre<strong>ch</strong>ung<br />

wurden die Stärken wie au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

des Spit Bat 5 analysiert und bespro<strong>ch</strong>en.<br />

Diese Analyse fliesst nun in die FDT-Planung<br />

2011 ein. Ganz na<strong>ch</strong> dem Motto des Kommandanten:<br />

«Zusammenkommen ist ein<br />

Beginn, Zusammenbleiben ein Forts<strong>ch</strong>ritt<br />

und Zusammenarbeiten <strong>der</strong> Erfolg.» ■<br />

Sanitäts-Duro vor Einsatz. Arbeitgeber- und Angehörigen-Tag: Herzli<strong>ch</strong> willkommen!<br />

20 armee.<strong>ch</strong> Logistikbrigade 1 1 / 11<br />

Bil<strong>der</strong>: Kdo Spit Bat 5


« Dank dem Können <strong>der</strong> Truppe, dank ihrem<br />

unermüdli<strong>ch</strong>en Einsatz und dank <strong>der</strong> perfekten<br />

Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en zivilen und militäris<strong>ch</strong>en<br />

Helfern konnte dieser Grossbrand eingedämmt<br />

werden. Mein <strong>auf</strong>ri<strong>ch</strong>tiger Dank geht an die<br />

<strong>Armee</strong>führung und an alle <strong>Armee</strong>-Angehörigen,<br />

die geholfen haben.<br />

Esther Waeber-Kalbermatten, Staatsrätin des Kantons Wallis,<br />

Vorsteherin des Departements für Si<strong>ch</strong>erheit, Sozialwesen und Integration,<br />

über den <strong>Armee</strong>-Einsatz zur Bekämpfung des Waldbrandes bei Visp<br />

im Frühling 2011<br />

»


2<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Zur Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

1 / 11<br />

4 Si<strong>ch</strong>erheit ist die Basis unseres Wohlstands … aber ni<strong>ch</strong>t selbstverständli<strong>ch</strong><br />

6 Si<strong>ch</strong>erheit heisst Teamwork<br />

8 Vielseitig, kompetent und willkommen – die Hilfe <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

10 Die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

12 Die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

14 «Wir wissen ni<strong>ch</strong>t, was morgen passiert» – Interview mit dem Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Impressum armee.<strong>ch</strong> 1/2011, Teil für die ganze <strong>Armee</strong><br />

Redaktion: Kommunikation Verteidigung / Interne und Truppenkommunikation, St<strong>auf</strong>fa<strong>ch</strong>erstrasse 65/31b, 3003 Bern<br />

Übersetzungen: Übersetzungsdienste VBS Gestaltung: Zentrum elektronis<strong>ch</strong>e Medien (ZEM), <strong>LBA</strong>


Die <strong>Armee</strong> muss si<strong>ch</strong> weiterentwickeln –<br />

einmal mehr<br />

Unserer Milizarmee – und damit Ihnen, werte Offiziere, Unteroffiziere<br />

und Soldaten – ist in den letzten 15 Jahren viel zugemutet worden.<br />

Wie si<strong>ch</strong> rückblickend zeigt, zu viel. Der Reformmarathon <strong>Armee</strong> 95,<br />

<strong>Armee</strong> XXI, Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 hat unsere Milizarmee überfor<strong>der</strong>t<br />

und verunsi<strong>ch</strong>ert. Und er hat den immer stärkeren finanziellen<br />

Druck ni<strong>ch</strong>t <strong>auf</strong>fangen können. Das Resultat war eine eigentli<strong>ch</strong>e<br />

finanzielle Auszehrung.<br />

Sie haben während Ihrer Dienstleistungen als Bürgerinnen und Bürger<br />

in Uniform die Folgen in den letzten Jahren persönli<strong>ch</strong> erlebt. Es<br />

hat ni<strong>ch</strong>t alles so funktioniert, wie Sie si<strong>ch</strong> das erhofft hatten und fügli<strong>ch</strong><br />

erwarten durften. Dass Sie trotzdem immer wie<strong>der</strong> Ihr Bestes gegeben<br />

haben, spri<strong>ch</strong>t für die Kraft <strong>der</strong> Miliz. Dafür mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> Ihnen<br />

meinen Respekt ausspre<strong>ch</strong>en und danke sagen!<br />

Ihre Leistungen sind denn au<strong>ch</strong> von <strong>der</strong> Öffentli<strong>ch</strong>keit anerkannt<br />

worden. I<strong>ch</strong> denke an Grosseinsätze wie diejenigen anlässli<strong>ch</strong> des<br />

WEF, des G8-Gipfels, <strong>der</strong> EURO 08, des Frankophonie-Gipfels, o<strong>der</strong><br />

an vers<strong>ch</strong>iedene Katastropheneinsätze im In- und Ausland. I<strong>ch</strong> denke<br />

aber au<strong>ch</strong> an weniger spektakuläre Einsätze, an die Grundausbildung,<br />

an Übungen, an den ganz normalen Truppenalltag.<br />

An si<strong>ch</strong> wäre nun eine Phase <strong>der</strong> Konsolidierung notwendig. Die Lage<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und das politis<strong>ch</strong>e Umfeld lassen dies aber lei<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t zu.<br />

Neue Anpassungen sind unvermeidli<strong>ch</strong>. Die Politik gibt <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

den Takt vor. Im <strong>Armee</strong>beri<strong>ch</strong>t 2010 hat <strong>der</strong> Bundesrat die Eckwerte<br />

jener <strong>Armee</strong> festgelegt, die zwis<strong>ch</strong>en 2015 und 2020 Gestalt annehmen<br />

wird: 80 000 <strong>Armee</strong>-Angehörige, ein Ausgabenplafond von 4,4<br />

Milliarden Franken. Damit diese <strong>Armee</strong> <strong>auf</strong> einer gefestigten Basis<br />

<strong>auf</strong>gebaut werden kann, müssen wir in den kommenden Jahren weiter<br />

sparen. Sparen heisst verzi<strong>ch</strong>ten, sparen heisst abbauen.<br />

Als Soldaten haben wir eines gelernt: Disziplin. Wir alle – Sie und i<strong>ch</strong><br />

– werden umsetzen, was Bundesrat und Parlament von uns verlangen.<br />

Wir tun es im Wissen darum, dass wir einem hohen Ziel dienen:<br />

<strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheit unseres Landes.<br />

Ueli Maurer, Bundesrat, Chef VBS<br />

Editorial<br />

Bild: ZEM<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

3


Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Si<strong>ch</strong>erheit ist die Basis<br />

unseres Wohlstands,<br />

aber ni<strong>ch</strong>t<br />

selbstverständli<strong>ch</strong>.<br />

Die wi<strong>ch</strong>tigsten Pluspunkte <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz im internationalen<br />

Verglei<strong>ch</strong> sind ni<strong>ch</strong>t Rei<strong>ch</strong>tum o<strong>der</strong> gar Ma<strong>ch</strong>t –<br />

son<strong>der</strong>n Si<strong>ch</strong>erheit und Stabilität!<br />

Si<strong>ch</strong>erheit s<strong>ch</strong>afft zusammen mit politis<strong>ch</strong>er Stabilität und demokratis<strong>ch</strong>en<br />

Institutionen die Grundlage für eine ho<strong>ch</strong>entwickelte<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft. Si<strong>ch</strong>erheit ist also ein wi<strong>ch</strong>tiger Standortvorteil und eine<br />

Grundvoraussetzung für den Erfolg <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Als Privatperson ma<strong>ch</strong>en Sie ja wohl ähnli<strong>ch</strong>e Überlegungen:<br />

Sie fragen si<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t, wo Sie si<strong>ch</strong> nie<strong>der</strong>lassen, eine Familie gründen<br />

o<strong>der</strong> ein Ges<strong>ch</strong>äft eröffnen mö<strong>ch</strong>ten. Bestimmt an einem Ort,<br />

wo Sie si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er und frei fühlen. Die S<strong>ch</strong>weiz dürfte Ihnen diesbezügli<strong>ch</strong><br />

eine sehr gute Lebensgrundlage bieten.<br />

4 armee.<strong>ch</strong> 1 / 11


Si<strong>ch</strong>erheit und Stabilität sind keine Selbstverständli<strong>ch</strong>keit.<br />

Sie müssen erarbeitet und gepflegt werden.<br />

Wir sind in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz in hohem Mass von <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit<br />

unserer Infrastrukturen abhängig – zum Beispiel von <strong>der</strong> Stromversorgung,<br />

vom Internet o<strong>der</strong> vom Bahn- und Strassenverkehr. Diese<br />

Infrastrukturen, und natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wir selber, brau<strong>ch</strong>en einen<br />

umfassenden S<strong>ch</strong>utz vor vers<strong>ch</strong>iedensten Arten von Katastrophen<br />

und Bedrohungen.<br />

Die Risiken rei<strong>ch</strong>en von Naturkatastrophen wie Erdbeben o<strong>der</strong><br />

Übers<strong>ch</strong>wemmungen über Cyber-Angriffe bis hin zur Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

von Terror-Angriffen o<strong>der</strong> quasi-militäris<strong>ch</strong>en Aktionen.<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz<br />

5


6<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

armee.<strong>ch</strong> 2 1 / 10 11<br />

Si<strong>ch</strong>erheit heisst Teamwork<br />

Si<strong>ch</strong>erheit ist ein Gemeins<strong>ch</strong>aftswerk.<br />

Deshalb gibt es den Si<strong>ch</strong>erheitsverbund S<strong>ch</strong>weiz: Ihm gehören Bund, Kantone,<br />

Gemeinden und Behörden des bena<strong>ch</strong>barten Auslandes an.<br />

Zu den Mitteln des Bundes zählen beispielsweise die Bundeskriminalpolizei, die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tendienste,<br />

das Grenzwa<strong>ch</strong>tkorps – und die <strong>Armee</strong>. Auf Kantons- und Gemeindeebene sind die<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Partner die Polizei, die Feuerwehr, das Gesundheitswesen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zivils<strong>ch</strong>utz.


Bild: ZEM<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> ist die einzige<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsreserve unseres Landes.<br />

Teamplayer <strong>Armee</strong><br />

Die <strong>Armee</strong> hat in diesem Si<strong>ch</strong>erheitsverbund eine zentrale Bedeutung: Nur sie hat das nötige<br />

Personal und die Fähigkeiten, um in ausserordentli<strong>ch</strong>en Lagen über längere Zeit die nötigen,<br />

umfangrei<strong>ch</strong>en Leistungen für S<strong>ch</strong>utz und Si<strong>ch</strong>erheit erbringen zu können. Dies kann<br />

von <strong>der</strong> Soforthilfe im Katastrophenfall über den S<strong>ch</strong>utz kritis<strong>ch</strong>er Infrastrukturen wie Flughäfen<br />

bis zur Verteidigung rei<strong>ch</strong>en.<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 2 / 10 11 7


8<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

si<strong>ch</strong> einen festli<strong>ch</strong>en XIII. Frankophoniegipfel,<br />

mit optimaler<br />

Si<strong>ch</strong>erheit. Dieses Ziel wäre ohne die<br />

Unterstützung dur<strong>ch</strong> die <strong>Armee</strong> ni<strong>ch</strong>t errei<strong>ch</strong>bar<br />

gewesen. Sie wusste den Geist<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit, die Professionalität<br />

und die Diskretion sehr wohl zu vereinen.»<br />

Jacqueline de Quattro, Staatsrätin und Chefin des Si<strong>ch</strong>erheits- und<br />

Umweltdepartements des Kantons Waadt<br />

«An den letzten Winterwettkämpfen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

in An<strong>der</strong>matt haben die Leistungen <strong>der</strong><br />

<strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> voll unseren Erwartungen<br />

entspro<strong>ch</strong>en. Beson<strong>der</strong>s ges<strong>ch</strong>ätzt<br />

haben wir die Pistenvorbereitung dur<strong>ch</strong> Mitarbeitende<br />

des <strong>Armee</strong>stützpunkts An<strong>der</strong>matt.<br />

Diese Männer und Frauen waren eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige Stütze unserer Organisation.»<br />

Colonel Laurent Ducret, Chef Support und<br />

ausserdienstli<strong>ch</strong>e Tätigkeiten, Wettkampfkommandant<br />

«Die Mögli<strong>ch</strong>keit <strong>der</strong> Nutzung des Materials<br />

zu ermässigten Kosten sowie die Nutzung<br />

von bestehenden Transportmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> sind für uns<br />

sehr zentral. Müssten wir all diese Kosten<br />

selber tragen, wäre unser Eventbudget um<br />

ein Mehrfa<strong>ch</strong>es belastet.»<br />

Ivo Damaso, OK-Präsident des Engadiner Skimarathons<br />

«Die <strong>Armee</strong> verfügt als einzige Institution<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz über die nötigen Bestände,<br />

die es brau<strong>ch</strong>t, um eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

wie das WEF in Davos meistern zu können.<br />

Sie leistet im Rahmen des subsidiären Einsatzes<br />

am Boden wertvolle Unterstützung<br />

und übernimmt in <strong>der</strong> Luft au<strong>ch</strong> Teile des<br />

Polizeidienstes.» Oberst Beat Eberle, Kommandant <strong>der</strong><br />

Kantonspolizei Graubünden und Gesamteinsatzleiter WEF 2011<br />

Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz «Kanton und Bund wüns<strong>ch</strong>ten<br />

armee.<strong>ch</strong> 2 1 / 10 11<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur diverse Formationen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> Grenzwa<strong>ch</strong>tkorps und Polizei<br />

greifen <strong>auf</strong> die Aufklärungsdrohnen<br />

<strong>der</strong> Luftwaffe zurück. «Die Drohne ADS 95<br />

ist ein wi<strong>ch</strong>tiges Hilfsmittel zur Bekämpfung<br />

des organisierten S<strong>ch</strong>muggels und<br />

<strong>der</strong> grenzübers<strong>ch</strong>reitenden Kriminalität –<br />

so au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>leuserkriminalität. Dank<br />

ihrer E<strong>ch</strong>tzeitbil<strong>der</strong> stellt sie vor allem im<br />

unübersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>em Gelände ein ents<strong>ch</strong>eidendes<br />

Unterstützungsmittel dar.»<br />

Brigadier Jürg Noth, Chef Grenzwa<strong>ch</strong>tkorps<br />

«Die Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Humanitären<br />

Hilfe des Bundes und dem VBS<br />

beziehungsweise <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ist ausgezei<strong>ch</strong>net.<br />

Sie ist geprägt von einem kamerads<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Geist. Die erbra<strong>ch</strong>ten<br />

Leistungen, sei es anlässli<strong>ch</strong> von Rettungseinsätzen<br />

<strong>der</strong> Rettungskette S<strong>ch</strong>weiz o<strong>der</strong><br />

beim Heli-Lös<strong>ch</strong>einsatz in Israel, waren<br />

professionell.» Toni Fris<strong>ch</strong>, Stellvertreten<strong>der</strong> Direktor,<br />

Delegierter humanitäre Hilfe und Chef des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Korps<br />

für Humanitäre Hilfe (SKH); Chairman of the International Sear<strong>ch</strong><br />

and Rescue Advisory Group (INSARAG)<br />

Im Dezember 2010 beteiligte si<strong>ch</strong> die Luftwaffe<br />

im Auftrag des Eidgenössis<strong>ch</strong>en Departements<br />

für auswärtige Angelegenheiten<br />

(EDA) an den Lös<strong>ch</strong>arbeiten bei den<br />

Waldbränden im israelis<strong>ch</strong>en Carmel-Gebiet.<br />

«Der erfolgrei<strong>ch</strong>e Einsatz <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer<br />

<strong>Armee</strong> bei <strong>der</strong> Bekämpfung des grössten<br />

Waldbrandes in <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te Israels<br />

war ein erfreuli<strong>ch</strong>es und ho<strong>ch</strong> willkommenes<br />

Zei<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Solidarität in einer Notsituation.<br />

Es sind sol<strong>ch</strong>e Einsätze, die es unserer<br />

<strong>Armee</strong> ermögli<strong>ch</strong>en, ihr internationales<br />

Kontaktnetz <strong>auf</strong>re<strong>ch</strong>tzuerhalten und si<strong>ch</strong><br />

weiterzuentwickeln.»<br />

Walter Haffner, S<strong>ch</strong>weizer Bots<strong>ch</strong>after in Tel Aviv<br />

Die Wahrung <strong>der</strong> Lufthoheit über <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz ist eine hoheitli<strong>ch</strong>e Aufgabe, wel<strong>ch</strong>e<br />

BAZL und Luftwaffe gemäss einer<br />

bundesrätli<strong>ch</strong>en Verordnung gemeinsam<br />

wahrnehmen. «Im heute di<strong>ch</strong>t beflogenen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Luftraum gilt es, militäris<strong>ch</strong>e Einsätze<br />

und Trainings mit dem kommerziellen<br />

Luftverkehr und <strong>der</strong> Freizeitaviatik zu koordinieren.<br />

Das ist in unserem kleinen Land<br />

eine anspru<strong>ch</strong>svolle Aufgabe, die aber gerade<br />

au<strong>ch</strong> wegen <strong>der</strong> konstruktiven Zusammenarbeit<br />

von BAZL und Luftwaffe gemeistert<br />

werden kann.»<br />

Peter Müller, Direktor des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL)<br />

Der mit einer Wärmebildkamera (FLIR)<br />

ausgerüstete Super Puma <strong>der</strong> Luftwaffe<br />

wird bei Personensu<strong>ch</strong>en regelmässig zugunsten<br />

ziviler Behörden eingesetzt. «Bei<br />

Na<strong>ch</strong>t und vor allem bei tiefen Temperaturen,<br />

wenn ein Auffinden von vermissten Personen<br />

s<strong>ch</strong>nell gefor<strong>der</strong>t ist, liefert <strong>der</strong> FLIR-<br />

Puma <strong>der</strong> Einsatzleitung ausgezei<strong>ch</strong>nete<br />

Ergebnisse. Ein wesentli<strong>ch</strong>er Erfolgsfaktor<br />

ist die eingespielte, professionelle und effiziente<br />

Zusammenarbeit aller beteiligten<br />

Rettungskräfte am Boden und in <strong>der</strong> Luft.<br />

Im Kanton Graubünden führten bereits vier<br />

FLIR-Einsätze zu Vollerfolgen.»<br />

Marcel Suter, Stabs<strong>ch</strong>ef <strong>der</strong> Kantonspolizei Graubünden<br />

«Dank des Engagements <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Operation REMOVE können jedes<br />

Jahr ungenutzte Seilbahnen und Kabel abgebaut<br />

werden. Davon profitiert die Flugsi<strong>ch</strong>erheit<br />

im Allgemeinen und bei Lös<strong>ch</strong>einsätzen<br />

gegen Waldbrände im Beson<strong>der</strong>en.»<br />

Aron Ghiringhelli, Ingenieur beim 4. Forstkreis des Kantons Tessin


Die Hilfe <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> –<br />

vielseitig, kompetent und willkommen.<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11 9


Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Unterstützung<br />

<strong>der</strong> zivilen Behörden<br />

Heute leistet die S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> das Gros <strong>der</strong> Einsätze zur Unterstützung<br />

ziviler Behörden (sogenannte S<strong>ch</strong>utz- und Si<strong>ch</strong>erungseinsätze),<br />

wenn <strong>der</strong>en Mittel zur Bewältigung einer aussergewöhnli<strong>ch</strong>en<br />

Lage ni<strong>ch</strong>t mehr ausrei<strong>ch</strong>en.<br />

So unterstützte die <strong>Armee</strong> in den letzten Jahren die kantonalen<br />

Polizeikorps beim S<strong>ch</strong>utz von internationalen Konferenzen<br />

(z. B. Frankophoniegipfel, World Economic Forum), sowie die kantonalen<br />

Behörden bei <strong>der</strong> Gewährleistung <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheit während<br />

Grossveranstaltungen (z. B. EURO 08).<br />

Im Fall einer Katastrophe ist die <strong>Armee</strong> innert Stunden vor Ort,<br />

um die Feuerwehr, die Sanität und den Zivils<strong>ch</strong>utz bei <strong>der</strong> Rettung zu<br />

unterstützen – sowohl in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz als au<strong>ch</strong> im Ausland (z. B. die<br />

Unwetter in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz 2007 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lös<strong>ch</strong>einsatz in Israel 2010).<br />

10 armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Gemäss Bundesverfassung hat die S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong><br />

drei Aufgaben:<br />

• Sie s<strong>ch</strong>ützt das Land und die Bevölkerung vor einem<br />

militäris<strong>ch</strong>en Angriff.<br />

• Sie hilft den zivilen Behörden bei <strong>der</strong> Bewältigung von<br />

Katastrophen, bei Gefährdungen <strong>der</strong> inneren Si<strong>ch</strong>erheit<br />

sowie in an<strong>der</strong>en ausserordentli<strong>ch</strong>en Lagen.<br />

• Und sie leistet Beiträge zur Friedensför<strong>der</strong>ung.<br />

Verteidigung<br />

Die Kern<strong>auf</strong>gabe <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ist und bleibt die Verteidigung des<br />

Landes und <strong>der</strong> Bevölkerung gegen einen militäris<strong>ch</strong>en Angriff,<br />

am Boden wie in <strong>der</strong> Luft. Da dies heute wenig wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />

ist, brau<strong>ch</strong>t es keine dauernde Bereits<strong>ch</strong>aft für den Kriegsfall. Das<br />

wäre enorm kostspielig.<br />

Die <strong>Armee</strong> muss aber in <strong>der</strong> Lage sein, mit einem minimalen,<br />

gut ausgerüsteten Teil mo<strong>der</strong>ne Kriegführung am Boden und in <strong>der</strong><br />

Luft zu trainieren. Nur mit einem sol<strong>ch</strong>en Kern lässt si<strong>ch</strong> die Fähigkeit<br />

im Bedarfsfall zeitgere<strong>ch</strong>t ausbauen.


Friedensför<strong>der</strong>ung<br />

S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong>-Angehörige helfen im Auftrag internationaler<br />

Organisationen mit, na<strong>ch</strong> Kriegen und Krisen wie<strong>der</strong> eine stabile<br />

Ordnung <strong>auf</strong>zubauen. Denn eine friedli<strong>ch</strong>ere Welt kommt au<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz zugute.<br />

Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11 11


12<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Die <strong>Armee</strong> konnte bisher alle gefor<strong>der</strong>ten Einsätze erfüllen, jedo<strong>ch</strong><br />

in den letzten Jahren zunehmend <strong>auf</strong> Kosten <strong>der</strong> Substanz: Im Fall<br />

eines grossräumigen, ausserordentli<strong>ch</strong>en Ereignisses würden zunehmend<br />

das notwendige Personal und Material fehlen. Die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />

dass die <strong>Armee</strong> in den letzten Jahren ihr Budget bereits massiv gekürzt<br />

hat, trägt das Ihrige dazu bei: 1990 flossen knapp 18 Prozent<br />

des Bundeshaushalts in die militäris<strong>ch</strong>e Landesverteidigung, 2011<br />

sind es gerade no<strong>ch</strong> 7 Prozent. Für das gute Funktionieren <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

ist es jedo<strong>ch</strong> zwingend, dass Aufgaben, Leistungen und Mittel<br />

wie<strong>der</strong> ins Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t kommen.<br />

Wie jede grosse Firma o<strong>der</strong> Organisation – und wie die <strong>Armee</strong>n<br />

unserer Na<strong>ch</strong>barlän<strong>der</strong> – muss si<strong>ch</strong> deshalb au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weizer<br />

<strong>Armee</strong> konstant weiterentwickeln. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

muss sie ausserdem gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und politis<strong>ch</strong>en Entwicklungen<br />

sowie neuen Bedrohungen (z. B. Cyber-Angriffe) Re<strong>ch</strong>nung tragen.<br />

Au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Spardruck von Seiten <strong>der</strong> Politik und aktuelle Mängel<br />

ma<strong>ch</strong>en eine Weiterentwicklung nötig.<br />

Die Eckwerte<br />

Folgende Eckwerte sollen beibehalten werden:<br />

• die Neutralität;<br />

• das Milizsystem;<br />

• die Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t.<br />

Das Grundmodell im <strong>Armee</strong>beri<strong>ch</strong>t 2010<br />

Im <strong>Armee</strong>beri<strong>ch</strong>t 2010 wird erstmals genau definiert, was unsere <strong>Armee</strong><br />

mit wel<strong>ch</strong>en Mitteln und für wel<strong>ch</strong>e Dauer leisten können muss:<br />

• Ru nd 22 000 AdA sollen permanent eine genügende Grundfähigkeit<br />

für die Verteidigung am Boden und in <strong>der</strong> Luft si<strong>ch</strong>erstellen.<br />

• Die zivilen Behörden sollen mit bis zu 35 000 AdA bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

ausserordentli<strong>ch</strong>er Lagen unterstützt werden.<br />

• Für Basisleistungen zugunsten von Bereits<strong>ch</strong>aft und Betrieb sowie<br />

für Aufgaben für Dritte sind rund 22 000 AdA vorgesehen.<br />

• Und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> sollen im Rahmen internationaler Friedensför<strong>der</strong>ung<br />

und zur Unterstützung humanitärer Hilfeleistungen im<br />

Ausland bis 1000 AdA eingesetzt werden können.<br />

• Dies ergibt einen neuen Sollbestand von ca. 80 000 AdA gegenüber<br />

dem heutigen Sollbestand von 120 000 AdA.<br />

Varianten zum Grundmodell<br />

Varianten mit Sollbeständen von 60 000, 100 000 und 120 000 AdA<br />

wurden im Auftrag <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>en Kommission des Stän<strong>der</strong>ats<br />

ausgearbeitet. Sie wirken si<strong>ch</strong> in erster Linie <strong>auf</strong> die mögli<strong>ch</strong>e<br />

räumli<strong>ch</strong>e Ausdehnung und Dauer <strong>der</strong> Leistungen aus und damit<br />

au<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> die Kosten.


Einen Grenzabs<strong>ch</strong>nitt überwa<strong>ch</strong>en<br />

Transversalen überwa<strong>ch</strong>en<br />

Objekte überwa<strong>ch</strong>en<br />

Unterstützung zur Katastrophenhilfe<br />

Operative Reserve<br />

Sollbestand: 60 000<br />

Sollbestand: 80 000<br />

Sollbestand: 80 000 ROBUST<br />

Sollbestand: 100 000<br />

Sollbestand: 120 000<br />

Wie weiter?<br />

2011<br />

Umsetzungsplanung (konkrete Konzepte z. B. für die Ausbildung in<br />

RS, Ka<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>ulen und WK sowie für die Spar<strong>auf</strong>träge)<br />

2011–2013<br />

Beratung und Verabs<strong>ch</strong>iedung des <strong>Armee</strong>beri<strong>ch</strong>ts 2010 sowie <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>en Gesetzesän<strong>der</strong>ungen im Parlament<br />

2014<br />

evtl. Referendum<br />

2015–2020<br />

s<strong>ch</strong>rittweise Umsetzung <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11 13


14<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

«Man kann ni<strong>ch</strong>t dauernd von Si<strong>ch</strong>erheit<br />

spre<strong>ch</strong>en und dann do<strong>ch</strong> dar<strong>auf</strong> verzi<strong>ch</strong>ten,<br />

wenn es kostet.»<br />

Gesprä<strong>ch</strong> mit Korpskommandant André Blattmann, Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

«Wir wissen ni<strong>ch</strong>t, was morgen passiert»<br />

Im Fall eines unvorhergesehenen, grossen Ereignisses – beispielswei-<br />

se einer Naturkatastrophe – wäre die <strong>Armee</strong> die einzige Si<strong>ch</strong>erheits-<br />

reserve <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz, sagt Korpskommandant André Blattmann. Er<br />

könne deshalb ni<strong>ch</strong>t genug betonen, dass die im <strong>Armee</strong>beri<strong>ch</strong>t 2010<br />

skizzierten Abbau- und Sparpläne eine Leistungsreduktion um mehr<br />

als einen Drittel gegenüber heute bedeuten würden.<br />

Interview: Christian Dorer, Chefredaktor az Aargauer Zeitung<br />

Herr Blattmann, Sie müssen die <strong>Armee</strong> massiv verkleinern. Was<br />

bedeutet das für den einzelnen Soldaten?<br />

Die Wehrmänner werden si<strong>ch</strong> vermehrt zu Spezialisten entwickeln.<br />

Zudem werden in Zukunft mögli<strong>ch</strong>erweise weniger Diensttage geleistet.<br />

Wir arbeiten zurzeit an einem Modell, das zeigen soll, wie lange<br />

die Rekrutens<strong>ch</strong>ule dauern soll und wie viele Wie<strong>der</strong>holungskurse<br />

nötig sind.<br />

Die Grösse <strong>der</strong> künftigen <strong>Armee</strong> steht no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t definitiv fest: Sie<br />

haben vier Varianten bere<strong>ch</strong>net – mit 60 000, 80 000, 100 000 und<br />

120 000 Soldaten – und kommen zum S<strong>ch</strong>luss, eine kleinere <strong>Armee</strong><br />

komme praktis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t günstiger. Wie kann das sein?<br />

Wir bilden pro Jahr 20 000 Rekruten aus. Ob diese drei, vier, fünf<br />

o<strong>der</strong> se<strong>ch</strong>s Jahre in den WK kommen, ma<strong>ch</strong>t den Unters<strong>ch</strong>ied aus,<br />

wie gross die <strong>Armee</strong> ist. Der WK ist aber sehr viel günstiger als die<br />

Rekrutens<strong>ch</strong>ule, <strong>der</strong>en Kosten für die Ausbildung ohnehin anfallen.<br />

Der Bundesrat geht von 80 000 Soldaten aus, die Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>e<br />

Kommission des Stän<strong>der</strong>ats verlangte die Bere<strong>ch</strong>nung von vier<br />

Varianten.<br />

Der Bundesrat will au<strong>ch</strong>, dass Sie sparen. Was kann die <strong>Armee</strong> in<br />

Zukunft ni<strong>ch</strong>t mehr leisten, was sie heute leistet?<br />

Wenn bei einem ausserordentli<strong>ch</strong>en Ereignis mehrere Kantone o<strong>der</strong><br />

Städte glei<strong>ch</strong>zeitig Hilfe benötigen, werden wir ras<strong>ch</strong> an unsere<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Grenzen stossen. Bei einer Reduktion von 120 000 <strong>auf</strong> 80 000 Mann<br />

fällt ein Drittel <strong>der</strong> Soldaten weg – und mehr als ein Drittel <strong>der</strong><br />

Leistung, weil eine gewisse Grundleistung immer für den Betrieb<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> gebrau<strong>ch</strong>t wird.<br />

Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es kein Ereignis mehr, für das so viele<br />

Soldaten gebrau<strong>ch</strong>t wurden.<br />

Das stimmt, unsere WK-Soldaten rei<strong>ch</strong>en meistens für unsere Einsätze.<br />

Aber die <strong>Armee</strong> ist ja gerade eine Reserve für beson<strong>der</strong>e und<br />

ausserordentli<strong>ch</strong>e Situationen, die wir uns ni<strong>ch</strong>t wüns<strong>ch</strong>en. Wenn<br />

man zus<strong>ch</strong>aut, was in <strong>der</strong> Welt zurzeit ges<strong>ch</strong>ieht, können wir grössere<br />

Ereignisse ni<strong>ch</strong>t auss<strong>ch</strong>liessen. Das Erdbeben in Christ<strong>ch</strong>ur<strong>ch</strong>,<br />

Neuseeland, ist verglei<strong>ch</strong>bar mit dem Erdbeben in Basel im Jahr<br />

1356. Unsere 35 000 Mann, die wir zugunsten <strong>der</strong> zivilen Behörden<br />

einsetzen könnten, wären sofort ausges<strong>ch</strong>öpft. Na<strong>ch</strong> einem sol<strong>ch</strong>en<br />

Erdbeben brau<strong>ch</strong>t es Rettungs- und Genietruppen, Übermittlungstruppen<br />

– da Handys ni<strong>ch</strong>t mehr funktionieren –, Transportmittel<br />

am Boden und in <strong>der</strong> Luft, und eine Infanterie, die Plün<strong>der</strong>ungen<br />

verhin<strong>der</strong>t. Ein sol<strong>ch</strong>es Szenario verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>t, dass wir s<strong>ch</strong>nell<br />

zu wenig Truppen hätten und an unsere Grenzen stossen würden.<br />

Warum gelingt es Ihnen ni<strong>ch</strong>t, die Politik davon zu überzeugen?<br />

Die Politik hat verstanden, dass es ausser <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> niemanden gibt,<br />

<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> einer Katastrophe helfen könnte. Der Bundesrat hat mir<br />

nun aber den Auftrag erteilt, mit 80 000 Mann und 4,4 Milliarden<br />

auszukommen. Bundesrat Maurer und i<strong>ch</strong> sind zur Erkenntnis gekommen,<br />

dass uns eine Milliarde fehlt. Wir müssen nun sehen, wo<br />

wir die Milliarde sparen wollen.<br />

Wo werden Sie Abstri<strong>ch</strong>e ma<strong>ch</strong>en?<br />

Das kann i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sagen. Wir sind daran, Vors<strong>ch</strong>läge auszuarbeiten.<br />

Die Resultate liegen Ende August vor.<br />

An<strong>der</strong>s gefragt: Was ist sakrosankt?<br />

Unsere Kernkompetenz ist no<strong>ch</strong> immer die Landesverteidigung.


«Si<strong>ch</strong>erheit ist eine <strong>der</strong> Grundlagen für die<br />

Erfolgsstory S<strong>ch</strong>weiz.»<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> darf ni<strong>ch</strong>t zur Aufräumtruppe werden. Die<br />

herkömmli<strong>ch</strong>e Verteidigung am Boden und in <strong>der</strong> Luft ist bereits sehr<br />

stark reduziert, da liegt kein Abbau mehr drin.<br />

Sakrosankt ist also ausgere<strong>ch</strong>net <strong>der</strong> Berei<strong>ch</strong>, dessen Nutzen am<br />

umstrittensten ist: Niemand kann si<strong>ch</strong> ernsthaft einen Krieg in <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz vorstellen.<br />

Wenn er aber eintritt, ist das <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>limmstmögli<strong>ch</strong>e Fall überhaupt.<br />

S<strong>ch</strong>auen Sie, was <strong>der</strong>zeit in Nordafrika passiert: Niemand erwartete<br />

dort Umstürze. Im Gegenteil, Nordafrika zählte zu den stabilen<br />

Regionen. I<strong>ch</strong> trat mit meiner Ereigniskarte in Europa in einen<br />

Fettnapf und wurde stark kritisiert. Lei<strong>der</strong> hat si<strong>ch</strong> vieles in diese<br />

Ri<strong>ch</strong>tung entwickelt.<br />

Dann kommt Ihnen dieser Krieg in Ihrer Argumentation für eine starke<br />

<strong>Armee</strong> gelegen?<br />

Wenn i<strong>ch</strong> das Leiden <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en sehe, kann und darf mir das ni<strong>ch</strong>t<br />

egal sein. Es zeigt aber klar, dass wir ni<strong>ch</strong>t wissen, was heute o<strong>der</strong><br />

morgen passiert. Dafür müssen wir parat sein.<br />

Herr Blattmann, Sie sind ein grosser Verfe<strong>ch</strong>ter <strong>der</strong> Milizarmee…<br />

… ja, denn für die S<strong>ch</strong>weiz gibt es kein besseres System, als wenn je<strong>der</strong><br />

persönli<strong>ch</strong> seinen Teil zur Si<strong>ch</strong>erheit von Land und Leuten beiträgt.<br />

Warum eigentli<strong>ch</strong>? In unseren Na<strong>ch</strong>barlän<strong>der</strong>n wurde die Wehrpfli<strong>ch</strong>t<br />

reihum abges<strong>ch</strong>afft.<br />

Und reihum funktioniert es ni<strong>ch</strong>t! Mein französis<strong>ch</strong>er Amtskollege<br />

erzählte mir, dass 52 Prozent seines Budgets für die Personalausgaben<br />

dr<strong>auf</strong>gehen; fast alle haben zu wenig Soldaten o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t die<br />

gewüns<strong>ch</strong>te Qualität. Wi<strong>ch</strong>tiger aber: In dieser Frage ist die S<strong>ch</strong>weiz<br />

wirkli<strong>ch</strong> ein Son<strong>der</strong>fall und einzigartig, weil sie von unten gewa<strong>ch</strong>sen<br />

ist. Unsere Na<strong>ch</strong>barlän<strong>der</strong> hingegen sind aus Monar<strong>ch</strong>ien entstanden.<br />

Das ist eine an<strong>der</strong>e Ausgangslage.<br />

Viele S<strong>ch</strong>weizer finden aber au<strong>ch</strong>: Eine <strong>Armee</strong> ja – aber bitte ohne mi<strong>ch</strong>.<br />

Die Frage stellt si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Tat, wie viele ohne Wehrpfli<strong>ch</strong>t überhaupt<br />

no<strong>ch</strong> Dienst leisten würden – und was es kostet: Für 10 000 Berufssoldaten<br />

re<strong>ch</strong>nen wir ungefähr mit einer Milliarde Franken. Im<br />

Ernstfall sind 10 000 Mann zu wenig, in normalen Zeiten viel zu viel:<br />

Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11 15


Bild: © EDA, Präsenz S<strong>ch</strong>weiz<br />

16<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Ein Berufssoldat kostet au<strong>ch</strong> ohne Einsatz. Das werden zum Beispiel<br />

jene Län<strong>der</strong> merken, die ihre Truppen aus Afghanistan abziehen.<br />

Könnten Sie ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> die Bes<strong>ch</strong>affung neuer Kampfflugzeuge<br />

verzi<strong>ch</strong>ten – und die Geldsorgen wären gelöst?<br />

Man kann ni<strong>ch</strong>t dauernd von Si<strong>ch</strong>erheit spre<strong>ch</strong>en und dann do<strong>ch</strong><br />

dar<strong>auf</strong> verzi<strong>ch</strong>ten, wenn es kostet. Eine wirksame Luftwaffe ist ein<br />

unentbehrli<strong>ch</strong>es Element für die Si<strong>ch</strong>erheit des Landes, sie ist quasi Teil<br />

<strong>der</strong> Versi<strong>ch</strong>erung <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Eine Versi<strong>ch</strong>erung s<strong>ch</strong>liesst man immer<br />

ab, bevor es zu einem Ereignis kommt, mit dem niemand re<strong>ch</strong>net.<br />

Das Parlament konnten Sie no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t davon überzeugen.<br />

Wir sind <strong>auf</strong> gutem Weg. Der Nationalrat hat eine Motion überwiesen,<br />

gemäss <strong>der</strong> wir s<strong>ch</strong>on in <strong>der</strong> nä<strong>ch</strong>sten Legislatur neue Kampfflugzeuge<br />

bes<strong>ch</strong>affen können. Das stimmt mi<strong>ch</strong> positiv. Zudem haben wir ein<br />

grösseres Rüstungsprogramm erhalten als wir beantragten.<br />

Das Problem ist do<strong>ch</strong>: Dem Staat fehlt das Geld an allen Ecken und<br />

Enden. Sind Bildung, Gesundheit und Infrastruktur ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t<br />

wi<strong>ch</strong>tiger als die <strong>Armee</strong>?<br />

I<strong>ch</strong> bin, wie je<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer, au<strong>ch</strong> daran interessiert, dass wir einen<br />

attraktiven öffentli<strong>ch</strong>en Verkehr haben, dass die Autobahnen in einem<br />

guten Zustand sind und das Gesundheitswesen funktioniert. In den<br />

vergangenen 15 Jahren jedo<strong>ch</strong> wurde einzig das Budget <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

reduziert. Deshalb stimmt das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t mehr. Denn: Wenn<br />

wir ni<strong>ch</strong>t mehr in den Zug einsteigen o<strong>der</strong> die Autobahn benutzen<br />

können, weil es die Si<strong>ch</strong>erheitslage ni<strong>ch</strong>t mehr zulässt, bringt uns au<strong>ch</strong><br />

die beste Infrastruktur ni<strong>ch</strong>ts. Si<strong>ch</strong>erheit ist eine <strong>der</strong> Grundlagen für<br />

die Erfolgsstory S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Sie gehen regelmässig <strong>auf</strong> Truppenbesu<strong>ch</strong>. Was sind die Sorgen an <strong>der</strong><br />

Front?<br />

Die Truppen leisten hervorragende Arbeit. Do<strong>ch</strong> dafür brau<strong>ch</strong>en sie<br />

gutes Material. Davon haben wir zu wenig. Inzwis<strong>ch</strong>en konnten wir<br />

die Situation etwas verbessern, aber es ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t befriedigend. Milizsoldaten,<br />

die aus dem zivilen Leben herausgerissen werden, müssen<br />

au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> vernünftig arbeiten können.<br />

Gibt es einen Punkt, wo Sie den Abbau <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr verantworten<br />

können?<br />

Wenn bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> die Truppen ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

Material erhalten würden und dadur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t arbeiten könnten, wäre das<br />

unglaubwürdig und i<strong>ch</strong> müsste dann wohl sagen, dass i<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Fals<strong>ch</strong>e<br />

für die Aufgabe des <strong>Armee</strong><strong>ch</strong>efs bin. n<br />

armee.<strong>ch</strong> 1 / 11<br />

Bild: Ueli Lie<strong>ch</strong>ti / ZEM<br />

Korpskommandant André Blattmann, Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>, im Gesprä<strong>ch</strong><br />

mit Christian Dorer: «Nehmen wir ein Erdbebenszenario ähnli<strong>ch</strong><br />

jenem in Christ<strong>ch</strong>ur<strong>ch</strong>, Neuseeland: Da hätten wir s<strong>ch</strong>nell zu wenig<br />

Truppen und würden an unsere Grenzen stossen.»

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!