06.12.2012 Aufrufe

Hochwasserschutz Binnenhafen / Schaartor - Landesbetrieb ...

Hochwasserschutz Binnenhafen / Schaartor - Landesbetrieb ...

Hochwasserschutz Binnenhafen / Schaartor - Landesbetrieb ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Hochwasserschutz</strong> für Hamburg<br />

<strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

Umbau der <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage<br />

<strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong> in Hamburgs Innenstadt


Umbau <strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

Die <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong> wird<br />

auf einer Gesamtlänge von rd. 650 m erhöht.<br />

Dies ist der Auftakt zu verschiedenen Erschließungsmaßnahmen im<br />

Bereich Baumwall und in weiterer Folge zum Neubau der westlich<br />

anschließenden <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage Niederhafen.<br />

Anlass<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong> erfordert ein vorausschauendes Handeln.<br />

Heutige Mess und Berechnungsmethoden, Computersimulationen<br />

sowie wissenschaftliche Erkenntnisse geben uns die Möglichkeit,<br />

Sturmfl uten genauer zu analysieren und künftige Flutverläufe besser<br />

vorauszuberechnen.<br />

Im Rahmen eines umfangreichen Bauprogramms erneuert und verstärkt<br />

Hamburg seine <strong>Hochwasserschutz</strong>anlagen, um die Sicherheit<br />

für die Menschen und die Sachgüter zu erhöhen.<br />

Gestaltung<br />

Die <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage hat aufgrund ihrer Lage eine besondere<br />

städtebauliche und verkehrstechnische Bedeutung. Der westlich<br />

anschließende Abschnitt „Niederhafen“ war Teil der Architekturolympiade<br />

2006, eines internationalen Architektenwettbewerbes.<br />

Die <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong> gehörte zum<br />

erweiterten Plangebiet mit dem Ziel, ein einheitliches Gestaltungskonzept<br />

für beide Maßnahmen zu entwickeln.<br />

Niederhafen<br />

Bild 1: Lageplan<br />

Haltestelle<br />

Baumwall<br />

City<br />

Sporthafen<br />

Der Entwurf des Londoner Architekturbüros Zaha Hadid Architects<br />

ist als Sieger aus diesem Wettbewerb hervorgegangen und ist prägend<br />

für die vorliegende Planung.<br />

Neue <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage<br />

Die neue <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage verläuft annähernd in der gleichen<br />

Linie wie die bestehende Anlage. Brücken, <strong>Schaartor</strong>schleuse und<br />

das Alsterschöpfwerk werden an die neue Situation angepasst.<br />

Die <strong>Hochwasserschutz</strong>wände müssen hingegen überwiegend neu<br />

hergestellt werden. Die zukünftige Ausbauhöhe beträgt 7,60 m über<br />

Normalnull (NN) und liegt somit bis zu 60 cm höher als die bisherige<br />

Anlage. Eine Ausbaureserve um weitere 80 cm wird bei allen neuen<br />

Wandabschnitten vorgesehen.<br />

Westl. Niederbaumbrücke<br />

Steinhöft<br />

Östl. Niederbaumbrücke<br />

<strong>Schaartor</strong>-<br />

Schleuse<br />

Nördl.<br />

<strong>Binnenhafen</strong>brücke<br />

Alster-<br />

Schöpfwerk<br />

Otto-Sill-Brücke<br />

<strong>Binnenhafen</strong>


Bild 2: Visualisierung Baumwall<br />

� City Sporthafen<br />

Für die neue <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage müssen Wasserfl ächen in<br />

Anspruch genommen werden. Um die Durchfahrtsbreite für Boote<br />

und Barkassen sowie die Liegeplätze zu erhalten, ist es erforderlich,<br />

die Pontonanlagen des City Sporthafens dem neuen Verlauf der<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong>anlage anzupassen.<br />

Bereits Ende 2010 wurden hierzu die vorhandenen Dalben gezogen<br />

und an einem neuen Standort wieder eingebracht. Die Pontonanlagen<br />

wurden ausgeschwommen, um dann in der veränderten Lage<br />

wieder an den Dalben befestigt zu werden.<br />

Bild 3: Heutige <strong>Hochwasserschutz</strong>wand<br />

� <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage vor der Haltestelle Baumwall<br />

Im Bereich der Niederbaumbrücken wird der obere Teil der <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage,<br />

mit einer Höhe von rund 1,50 m über Gelände<br />

landseitig zurück versetzt, so dass der Bereich zwischen <strong>Hochwasserschutz</strong>wand<br />

und Uferkante für Fußgänger begehbar ist und ein<br />

ungehinderter Bezug zum Hafen und der HafenCity besteht.<br />

Westlich der Niederbaumbrücken wird ein kleiner Platz entstehen,<br />

auf den sich von Westen kommend die neue Promenade wie ein<br />

Dammkörper schiebt. Über diesen Platz verlaufen die fußläufi gen<br />

Wegeverbindungen entlang der Elbe, in die HafenCity und zur Haltestelle<br />

Baumwall. Darüber hinaus bildet der Platz den Endpunkt<br />

des verlängerten Alsterwanderweges.<br />

Grundriss Verkleidung <strong>Hochwasserschutz</strong>tor<br />

Grundriss Verkleidung <strong>Hochwasserschutz</strong>tor<br />

Zur Unterstreichung des Platzcharakters und zur Verbesserung der<br />

Wegebeziehung zwischen HafenCity und Promenade wird der Gehweg<br />

der westlichen Niederbaumbrücke aufgeweitet.<br />

Schnitte Verkleidung HWS Tor<br />

Schnitte Verkleidung HWS Tor<br />

Der Alsterwanderweg wird unter den Niederbaumbrücken hindurchgeführt<br />

und setzt sich dann nach Norden entlang des Alsterfl eets fort.<br />

Ansicht Verkleidung HWS Tor<br />

Ansicht Verkleidung HWS Tor<br />

Bild 4: Geplante <strong>Hochwasserschutz</strong>tore zwischen den<br />

HOCHWASSERSCHUTZ Niederbaumbrücken mit BINNENHAFEN/ SitzgelegenheitenNIEDERHAFEN<br />

HOCHWASSERSCHUTZ BINNENHAFEN/ NIEDERHAFEN<br />

� <strong>Hochwasserschutz</strong>tore<br />

Da verschließbare Öffnungen in der <strong>Hochwasserschutz</strong>linie einen<br />

logistischen Aufwand und den aktiven Einsatz von Deichverteidigungskräften<br />

erfordern, wird grundsätzlich versucht, ihre Anzahl gering<br />

zu halten. Mit der vorliegenden Planung können drei <strong>Hochwasserschutz</strong>tore<br />

zukünftig entfallen – zwei am Alsterwanderweg und<br />

eines am Anleger Baumwall. Bei den beiden Niederbaum brücken<br />

sind Tore unvermeidbar, da das Straßenniveau rund 1,30 m unter<br />

der zukünftigen Schutzhöhe liegt.<br />

Die vorhandenen Dammbalkenverschlüsse an den Niederbaumbrücken<br />

werden durch neue, elektrisch betriebene Schiebetore ersetzt,<br />

die durch moderne Antriebstechnik und redundante Anlagen<br />

ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten. Darüber hinaus können<br />

als zweite Deichsicherheit weiterhin Dammbalkenverschlüsse eingesetzt<br />

werden. Die Schiebetore fi nden im geöffneten Zustand ihre<br />

Parkposition zwischen den Niederbaumbrücken bzw. innerhalb der<br />

Promenade Richtung Landungsbrücken.<br />

Standard Gehwegbelag<br />

Standard Gehwegbelag


Standard Gehwegbelag<br />

Standard Gehwegbelag<br />

�<br />

Ertüchtigung der nördlichen <strong>Binnenhafen</strong>brücke<br />

und der Otto-Sill-Brücke<br />

Die beiden Brücken überspannen den Mündungsbereich des Alsterfl<br />

eets in den <strong>Binnenhafen</strong> und sind Teil des <strong>Hochwasserschutz</strong>es.<br />

Damit die Brücken den neuen Anforderungen gerecht werden können,<br />

sind Anpassungsarbeiten erforderlich. Diese bestehen in der<br />

Erhöhung der Trogwände, Anpassung des Entwässerungssystems<br />

und der Abdichtung der Überbauten. Darüber hinaus wird die Gelegenheit<br />

für notwendige Instandsetzungsmaßnahmen genutzt.<br />

Alsterwanderweg<br />

Alsterwanderweg<br />

Bild 5: Visualisierung Steinhöft<br />

� Steinhöft und Alsterwanderweg<br />

Von Norden kommend, kreuzt der Wanderweg auf Höhe der<br />

<strong>Schaartor</strong>schleuse die <strong>Hochwasserschutz</strong>linie. Zukünftig wird der<br />

Alsterwanderweg über einen Treppenkegel auf das Straßenniveau<br />

geführt.<br />

Über eine weitere Treppe gelangen Fußgänger auf die Krone der<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong>anlage. Durch diese Treppenanlagen können<br />

zwei heute noch vorhandene <strong>Hochwasserschutz</strong>tore entfallen.<br />

In Richtung <strong>Binnenhafen</strong> schafft ein Treppenkegel die Nähe zum<br />

Wasser und lädt zum Verweilen ein. Unter dem U-Bahnviadukt<br />

und den Niederbaumbrücken hindurch fi ndet der Alsterwanderweg<br />

schließlich seinen Anschluss an die Elbpromenade in Richtung<br />

Landungsbrücken.<br />

Bild 7: Visualisierung Niederhafen und <strong>Binnenhafen</strong><br />

Die Parkplätze am Steinhöft werden neu geordnet und durch Bäume<br />

ergänzt. Zwischen den Parkplätzen und der <strong>Hochwasserschutz</strong>wand<br />

verläuft ein breiter Gehweg<br />

Bild 6: <strong>Schaartor</strong>schleuse<br />

�<br />

Verstärkung und Erneuerung der <strong>Hochwasserschutz</strong>anlagen<br />

<strong>Schaartor</strong> und Kajen<br />

Die statische Überprüfung der <strong>Schaartor</strong>schleuse und des Alsterschöpfwerkes<br />

ergab, dass die vorhandenen Bauwerke ohne einen<br />

Eingriff in die Gründung durch Erhöhung der vorhandenen Wände<br />

angepasst werden können.<br />

Die <strong>Schaartor</strong>brücke gerät wie die beiden Brücken über den <strong>Binnenhafen</strong><br />

im Sturmfl utfall unter Auftrieb. Daher müssen die wasserdichten<br />

Anschlüsse des Brückenüberbaues an die Widerlager überarbeitet<br />

werden. Diese Arbeiten ziehen Straßenbaumaßnahmen nach sich.<br />

Zwischen der <strong>Schaartor</strong>brücke und der nördlichen <strong>Binnenhafen</strong>brücke<br />

entsteht ein Treppenkegel, der das Gegenstück zu dem<br />

T reppenkegel am Steinhöft bildet.<br />

Im weiteren Verlauf der <strong>Hochwasserschutz</strong>wand – Richtung Kajen<br />

– konzentrieren sich die Arbeiten auf die Wasserseite. Die Wände<br />

haben bereits eine ausreichende Höhe.<br />

Anschlagpfeiler <strong>Hochwasserschutz</strong>tor Osten<br />

Anschlagpfeiler <strong>Hochwasserschutz</strong>tor Osten<br />

Zur Verbesserung der Standsicherheit wird eine neue Unterwasserspundwand<br />

eingebracht, welche für die vorhandene Wand ein<br />

zusätzliches Widerlager bildet. Ferner werden die vorhandenen<br />

Spundwände durch Betonvorsatzschalen und eine zusätzliche Verankerung<br />

verstärkt.


Umbau <strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

Bild 8: Querschnitt der geplanten <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage zwischen den Niederbaumbrücken<br />

Wanderweg<br />

Historisches<br />

Der Hamburger <strong>Binnenhafen</strong> entstand im 15. Jahrhundert im Mündungsbereich<br />

des heutigen Alsterfl eets in den Zollkanal und bot<br />

über die Elbe einen Zugang zur Nordsee. Der Hafen befand sich<br />

innerhalb des durch die Wallanlagen geschützten Stadtbereiches.<br />

Nachts oder zu Kriegszeiten konnte der Hafenzugang durch Baumstämme<br />

gesichert werden, worauf sich auch noch der heutige<br />

Name Baumwall zurückführen lässt. Die Anforderungen der immer<br />

größer werdenden Schiffe und der zunehmende Warenumschlag<br />

führten im 17. Jahrhundert zur Entwicklung des westlich<br />

angrenzenden Niederhafens. Die Bedeutung des <strong>Binnenhafen</strong>s<br />

für Barkassen und Schuten blieb jedoch bis zum Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts erhalten.<br />

Heutige Situation<br />

Der <strong>Binnenhafen</strong> hat für den Warenumschlag heute praktisch keine<br />

Bedeutung mehr. Es sind nur noch einige Liegeplätze für Boote und<br />

Barkassen vorhanden. Nach der Sturmfl ut von 1962 wurden in den<br />

Jahren 1965 bis 1967 an der Stelle der einstigen Uferanlagen und<br />

Löschplätze die heutigen <strong>Hochwasserschutz</strong>anlagen errichtet. Teile<br />

des <strong>Binnenhafen</strong>s wurden für die Straßenverbindung entlang des<br />

Zollkanals zugeschüttet.<br />

Promenade<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong>tor<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong>wand<br />

Gehweg<br />

Radfahrstreifen<br />

Straße<br />

In diesem Zusammenhang entstand auch die <strong>Binnenhafen</strong>brücke<br />

und in den 80er Jahren die Otto-Sill-Brücke, die parallel zum U-Bahnviadukt<br />

den Mündungsbereich des Alsterfl eets überspannen. Die<br />

heutige <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong> erstreckt<br />

sich vom Kajen über die Mündung des Alsterfl eets (<strong>Schaartor</strong>) bis<br />

zum Baumwall.<br />

Die heutige Schutzhöhe beträgt +7,20 m über Normalnull (NN).<br />

Zum Vergleich: Der mittlere Tidehochwasserstand (MThW) liegt bei<br />

NN +2,06 m, die höchste gemessene Sturmfl ut erreichte einen<br />

Wasserstand von NN +6,45 m.<br />

Bild 9: Bau der <strong>Hochwasserschutz</strong>anlage und der <strong>Schaartor</strong>schleuse<br />

Mitte der 1960er Jahre


Daten <strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

Länge der Ausbaustrecke rd. 650 m<br />

Neue Ausbauhöhe NN +7,60 m<br />

Voraussichtliche Bauzeit 2011 bis 2013<br />

Herausgeber, Ansprechpartner<br />

Öffentliche <strong>Hochwasserschutz</strong>linie Hamburgs<br />

Länge 103 km<br />

davon Deiche 78 km<br />

davon <strong>Hochwasserschutz</strong>wände 25 km<br />

Bauwerke 77<br />

davon Sturmfl utsperrwerke 6<br />

davon Schleusen 6<br />

davon Schöpfwerke und Deichsiele 27<br />

davon größere Tore 38<br />

Projektleitung <strong>Landesbetrieb</strong> Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)<br />

Geschäftsbereich Gewässer und <strong>Hochwasserschutz</strong><br />

Telefon (040) 31 10 84 32<br />

Architektur ZAHA HADID LTD ARCHITECTURE<br />

Objekt- und Tragwerksplanung Planungsgemeinschaft<br />

<strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

bestehend aus:<br />

KNABE ENDERS<br />

DÜHRKOP INGENIEURE GMBH<br />

OBERMEYER PLANEN + BERATEN GMBH<br />

Straßen- und Verkehrsplanung Planungsgemeinschaft <strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>Binnenhafen</strong> / <strong>Schaartor</strong><br />

sowie:<br />

ARGUS STADT- UND VERKEHRSPLANUNG<br />

Geotechnische Beratung GRUNDBAUINGENIEURE STEINFELD UND PARTNER GBR<br />

Umweltverträglichkeitsstudie LANDSCHAFT & PLAN<br />

Gestaltung und Bildnachweis<br />

Gestaltung <strong>Landesbetrieb</strong> Geoinformation und Vermessung<br />

Bildnachweis Titelbild LSBG<br />

Bild 1, 4 Zaha Hadid Ltd Architecture<br />

Bild 2, 5, 7 ON3 Studio<br />

Bild 3, 6, 8, 9 LSBG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!