Gutschein - KLEEBLATT Hannover
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TITELTHEMA<br />
Fotografie<br />
KLEEFELD<br />
Winterzeit im ideenReich<br />
WOHNEN<br />
Tipps für Zuhause<br />
LESEPROBE<br />
Der neue Krimi von<br />
Günter von Lonski<br />
LOLLIPOP<br />
Spiel und Spaß<br />
für die Kleinen<br />
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<strong>KLEEBLATT</strong><br />
Das Magazin für <strong>Hannover</strong><br />
11/2012<br />
©Ingo Sommer
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Es gibt viele Dinge, die ich gerne zu meinen Talenten zählen würde. Zeichnen gehört<br />
dazu. Schon im Kindergarten habe ich die bewundert, die einen Baum so abzeichnen<br />
konnten, dass das, was am Ende auf dem Papier zu sehen war, auch tatsächlich wie ein<br />
Baum aussah. Meine Bäume hingegen erinnerten an Vogelscheuchen und Atompilze.<br />
Ich habe das große Glück, dass meine Eltern immer sehr ehrlich zu mir waren und es<br />
heute noch sind, also lobten sie meine Kinderzeichnungen nicht übermäßig und rieten<br />
mir, es doch mit etwas anderem, als mit dem Zeichnen zu versuchen. Heute denke<br />
ich, sie hatten einfach keine allzu große Lust, sich Bilder von Atompilzen an den Kühlschrank<br />
zu pinnen.<br />
Später, als die ersten Digitalkameras auf den Markt kamen, füllten einige meiner<br />
Freunde ganze Fotobücher mit Bildern aus dem Urlaub. Sie bearbeiteten die Fotos am<br />
Computer, verpassten ihnen Rahmen und andere Hintergründe, Lichteffekte und neue<br />
Farben. Leider musste ich schnell feststellen, dass meine Fotos selbst nach intensiver<br />
Bearbeitung am Computer keine Bücher füllen würden.<br />
Wer eine Kamera besitzt, und sei es sogar eine digitale Spiegelreflex, kann deshalb<br />
noch lange nicht fotografieren. Wer nicht zufällig einem Talent geschuldet lebendig<br />
wirkende und ausdrucksstarke Bilder knipst, ist aber deshalb noch kein hoffnungsloser<br />
Fall. Viele Grundlagen lassen sich in Fotoseminaren erlernen oder in Fachbüchern<br />
nachlesen. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Sie mit Ihrer digitalen Spiegelreflexkamera<br />
alles anstellen können, wenn Sie sie erst einmal richtig verstanden haben<br />
und welche Kunststücke Sie damit vielleicht sogar zustande bringen können, finden<br />
Sie auf Seite 21.<br />
Dass Fotografie auch Kunst sein kann, ist für den Fotografen Ingo Sommer überhaupt<br />
keine Frage. Im <strong>KLEEBLATT</strong>Interview (Seite 27) erzählte er uns, was für ihn ein perfektes<br />
Foto ausmacht und warum ihn Bilder faszinieren, die gestellte Szenarien zeigen.<br />
Eine Fotostrecke seiner Bilder finden Sie auf den Seiten 25 bis 31.<br />
Im Alltag beschäftigen uns weniger die großen und künstlerischen Aufnahmen, als viel<br />
mehr die Schnappschüsse unseres Lebens. Auf der Seite 20 finden Sie ein paar Tricks,<br />
wie Sie es schaffen, auf diesen Momentaufnahmen gut auszusehen. Die wichtigsten<br />
Regeln für ein gelungenes Bewerbungsfoto hat uns die Fotografin Nicole Beckmann<br />
im Interview verraten (Seite 24).<br />
Und auch in unserer aktuellen Umfrage (Seite 20) geht es ums Fotografieren. Unsere<br />
beiden Nachwuchsreporter Marvin Drotleff und Paul Hupp befragten Menschen auf<br />
der Straße nach ihrem liebsten Fotomotiv.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.<br />
Ihre Elena Adam<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 3
4<br />
11 12 21 25<br />
INHALT<br />
07 KLÜNKER SEHEN + HÖREN<br />
Modernste Hörtechnik<br />
08 HANNOVERSCHEN WERKSTÄTTEN<br />
Freiwilligenarbeit<br />
09 DIAMANT LOUNGE<br />
Slimyonik begeistert die Medien<br />
11 SPENDENÜBERGABE<br />
TombolaErlös geht an Werkstatt Süd<br />
11 LEIBNIZ PFLEGEDIENST<br />
Für Sie in Kleefeld<br />
12 HALLOWEEN AM KANTPLATZ<br />
Ein Nachbericht<br />
15 WINTERZEIT IM IDEENREICH<br />
17 KALTE SCHNAUZE<br />
Die Seite für Hundeliebhaber<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
19 GLOSSE<br />
Blitzlicht und Männer<br />
19 WER ANDEREN EINEN HAUFEN LEGT...<br />
TITELTHEMA<br />
Fotografie<br />
20 UMFRAGE<br />
20 AUF FOTOS GUT AUSSEHEN<br />
21 FOTO-TIPPS<br />
24 DAS BEWERBUNGSFOTO<br />
25 FOTOSTRECKE: INGO SOMMER<br />
27 FOTOGRAF INGO SOMMER<br />
34 WOHNEN<br />
PR – concept NATURHAUS<br />
PR – Juha Kukkonen<br />
37 SENIOREN
37 42 46 57<br />
41 TESTHÖRER GESUCHT!<br />
42 LOLLIPOP<br />
Die Seiten für Kids<br />
46 LESEPROBE<br />
„Eis!“ von Günter von Lonski<br />
50 BÜCHERECKE<br />
Empfehlungen, Lesungen uvm.<br />
53 KULTUR<br />
Konzert mit Morwenna Lasko und Jay Pun<br />
Termine St. Antonius<br />
Forum für Kultur und Wissenschaft<br />
Dinner & Classic<br />
Gemischter Chor Kleefeld<br />
PetriundNikodemusKirchengemeinde<br />
Werkstatt Süd im November<br />
57 KOLUMNE „LAUT GEDACHT“<br />
Der gephotoshopte Mann<br />
VERSCHIEDENES<br />
06 GUTSCHEINE<br />
Greif, Lentz und Postapotheke<br />
36 GUTSCHEINE<br />
Kleefelder Apotheke<br />
58 DAS <strong>KLEEBLATT</strong> IM ABO<br />
58 IMPRESSUM<br />
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6 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 7
LOKALES<br />
FREIWILLIGENARBEIT<br />
Ein Schritt zu mehr Inklusion<br />
Der neue Bundesfreiwilligendienst<br />
(Nachfolger des Zivildienstes) wird<br />
nach anfänglichen Startschwierigkeiten<br />
von Interessenten überrannt. Rund<br />
25.000 Stellen fehlen bundesweit,<br />
berichtete der Spiegel im Frühjahr.<br />
Mehr und mehr Menschen aller<br />
Alters gruppen möchten sich sozial<br />
engagieren. Aus diesem Grund haben<br />
die <strong>Hannover</strong>schen Werkstätten eine<br />
Fachstelle für Freiwilligenkoordination<br />
eingerichtet.<br />
Anders als viele kirchliche Einrichtungen<br />
oder Selbsthilfeorganisationen der<br />
Behindertenhilfe, arbeiten die <strong>Hannover</strong>schen<br />
Werkstätten bislang kaum<br />
mit Freiwilligen. Als Einrichtung nach<br />
SGB IX werden die Leistungen über<br />
Kostenträger wie Sozialhilfe und Arbeitsagentur<br />
finanziert. Wozu werden<br />
dann Freiwillige gebraucht?<br />
„Es gibt unzählige Gründe, warum<br />
Organisationen Freiwillige brauchen,“<br />
erklärt Christine Herbrig, Koordinatorin<br />
für Freiwilligenarbeit in den<br />
<strong>Hannover</strong>schen Werkstätten „Freiwillige<br />
Mitarbeiter bringen unglaublich<br />
viel Begeisterung für ihre Tätigkeit mit,<br />
denn sie kommen ja aus eigenem Antrieb<br />
zu uns. Sie haben einen anderen<br />
Blick auf unsere Arbeit, da sie meistens<br />
keinen entsprechenden fachlichen Hintergrund<br />
mitbringen“, hat die Koordinatorin<br />
festgestellt.<br />
Dieser Blick von außen kann sehr wertvoll<br />
sein, denn er bringt oft neue Impulse.<br />
Vor allem aber bringen Freiwillige<br />
etwas mit, von dem Hauptamt liche<br />
immer zu wenig haben: Zeit! Viele<br />
großartige Ideen, Projekte, Angebote<br />
können nicht umgesetzt werden, wenn<br />
es an personellen Ressourcen fehlt.<br />
Musik oder Theaterangebote, Sport<br />
und Bildungsreisen, mit ein oder zwei<br />
ehrenamtlichen Helfern werden sie<br />
möglich.<br />
„Letztendlich sind Freiwillige in der<br />
Behindertenarbeit ein wichtiger Schritt<br />
zu mehr Inklusion. Je nach Beeinträchtigung,<br />
ist die Welt unserer Werkstattbeschäftigten<br />
oft weitgehend auf<br />
Wohn heim und Werkstatt beschränkt.<br />
Mit ein wenig Unterstützung können<br />
sie ihren Radius in der Freizeit erweitern.“<br />
Damit jeder Freiwillige auch die Aufgabe<br />
findet, die zu ihm passt, gibt es<br />
nun die Freiwilligenkoordination. „Wir<br />
haben einen Engagementkatalog in<br />
dem wir genau beschreiben, für welche<br />
Tätigkeiten wir Freiwillige suchen und<br />
was diese an Eigenschaften oder Qualifikation<br />
mitbringen sollen. Wir haben<br />
Aufgaben, für die man nur wenige<br />
Stunden nach Feierabend investieren<br />
muss, oder aber auch ganze Tage mitarbeiten<br />
kann, wenn man das möchte.“<br />
Darunter findet man so vielfältige<br />
Projekte wie „Handicap on Air“, eine<br />
Sendung beim Bürgerfunk LeineHertz,<br />
die Betreuung von Special Olympics<br />
Athleten, Besuchsdienste, Freizeitaktivitäten<br />
oder Haushaltstipps. Weitere<br />
Einsatzgebiete sind auf der Homepage<br />
der Werkstätten zu finden, aber auch<br />
eigene Initiative ist gefragt. „Wir freuen<br />
uns natürlich auch über Ideen, die die<br />
Freiwilligen mitbringen“, betont Christine<br />
Herbrig.<br />
Bedenken, ob man den Aufgaben gewachsen<br />
ist, braucht man nicht haben,<br />
glaubt Herbrig. Jeder Freiwillige wird<br />
in den <strong>Hannover</strong>schen Werkstätten<br />
von einem Hauptamtlichen in sein<br />
Aufgabengebiet eingewiesen. Dieser<br />
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8 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
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den Oberschenkeln jeweils 7 cm und<br />
an der Taille 8 cm an Umfang verloren.<br />
Ihre Silhouette war frei von Problemzonen<br />
und schön proportioniert.<br />
Gospelkonzert in der Nikodemus-Kirche<br />
Freitag, 16. November um 20 Uhr<br />
Die Nikodemus-Stiftung lädt herzlich zum Konzert mit den „Petri Gospel<br />
Singers“ unter der Leitung von Dietmar Zeretzke ein.<br />
Wie der Name schon andeutet, erklingen „natürlich“ alte und neue Gospels.<br />
Wer den Chor kennt, weiß, dass aber immer auch neue geistliche Lieder<br />
sowie andere Chorstücke vorkommen.<br />
Am Ausgang erbitten wir eine Spende für die Nikodemus-Stiftung.<br />
LOKALES<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 9
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TOMBOLAERLÖS GEHT AN DIE WERKSTATT SÜD<br />
Unternehmerverein „Wir sind Kleefeld“ übergibt Spendenscheck<br />
Nach der sehr erfolgreichen Tombola<br />
vom Halloweenfest auf dem Kantplatz,<br />
übergaben Beate Lenkeit und Jürgen<br />
Witte (Vorstandsvorsitzende vom Verein<br />
„Wir sind Kleefeld e.V.“) zusammen<br />
mit Ralf Schareina von der Sparkasse<br />
<strong>Hannover</strong> den Spendenscheck an die<br />
Werkstatt Süd.<br />
Der Reinerlös von knapp 1.000 Euro<br />
wurde von der Sparkasse <strong>Hannover</strong><br />
großzügig auf 1.200 Euro aufgerundet.<br />
Ingelore Holz, Geschäftsführerin der<br />
Werkstatt Süd, nahm diesen mit großer<br />
Freude entgegen: „Wir sind sehr glücklich,<br />
dass die Wahl der Einrichtung in<br />
diesem Jahr auf uns gefallen ist. Mit<br />
dem Geld können wir unser Projekt<br />
„PerspektivWechsel“ finanzieren.“<br />
Worum geht es in diesem Projekt?<br />
„PerspektivWechsel“ begleitet straffällig<br />
gewordene Jugendliche und (ehemalige)<br />
Strafgefangene auf ihrem Weg<br />
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Sie finden den Leibniz Pflegedienst in<br />
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mit unserer Unterstützung ihre Eigenständigkeit<br />
in gewohnter Umgebung<br />
erhalten können.<br />
Frau Renate Schmidt ist seit 17 Jahren<br />
als Krankenschwester und Pflegedienstleitung<br />
im Leibniz Pflegedienst tätig.<br />
Ihr ist eine kompetente, individuelle<br />
und vertrauensvolle Versorgung unserer<br />
Kunden wichtig. Sie legt besonderen<br />
Wert auf eine gute Beratung und eine<br />
kontinuierliche und unterstützende<br />
Pflege.<br />
Unsere Mitarbeiter sind Krankenschwestern<br />
und Krankenpfleger, Altenpflegerinnen<br />
und Hauspflegerinnen, die<br />
regelmäßig durch Fort und Weiterbildungen<br />
geschult werden. Sie arbeiten<br />
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Spenden für einen guten Zweck: Ralf Schareina, Ingelore Holz, Jürgen Witte und Beate Lenkeit<br />
zurück ins Berufsleben. „Gerade die<br />
Jugendlichen, die eine Haftstrafe leisten<br />
mussten, haben Schwierigkeiten wieder<br />
in den Alltag einzusteigen. Durch unser<br />
Projekt geben wir diesen Jugendlichen<br />
eine Aufgabe und den wichtigen Rückhalt,<br />
der den meisten fehlt. Sie haben<br />
die Möglichkeit mithilfe einer Biogra<br />
fiearbeit die verübte Tat zu reflektieren<br />
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den Wiedereinstieg in das Sozial und<br />
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wünscht Ihnen eine schöne Herbstzeit!<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 11<br />
mm
Gespenstischer, aber gediegen jazziger Nachmittag bei herbstlichen<br />
Wohlfühltemperaturen, mit Tendenz zur rockig anmutenden<br />
Grillwurst, inmitten von gruseligen Attraktionen und<br />
mordsmäßigen Tombola-Gewinnen – oder kurz: Halloweenfest<br />
auf dem Kantplatz – die Zweite.<br />
So schön der neugestaltete Kantplatz in Kleefeld auch sein mag<br />
– richtig zur Geltung kommt dieser erst, wenn dort Menschen zusammenkommen,<br />
sich unterhalten und miteinander gelacht wird,<br />
wenn Kinder umherlaufen – der Platz mit Leben gefüllt ist!<br />
Vielleicht waren dies die Gedanken des Vereins „Wir sind Kleefeld“,<br />
als dieser in Zusammenarbeit mit „<strong>KLEEBLATT</strong> Verlag & Veranstaltungen“<br />
bereits zum zweiten Mal alle Gruselbegeisterten<br />
und Hexenfanatiker nicht nur zum fürchten, sondern vor allem<br />
auch zum gemeinsamen Feiern auf den Kantplatz einlud. Bezirksbürgermeister<br />
Georg Fischer jedenfalls fühlte sich nach dem Verzehr<br />
einer, wie er selbst sagte, „ausgezeichneten“ Bratwurst von<br />
Fleischerei Kohlrusch sichtlich wohl und befürwortete in seinen<br />
Grußworten nicht allein deshalb die Aktivitäten des Vereins. Vielmehr<br />
forderte Fischer dazu auf, den Kantplatz auch häufiger für<br />
Zusammenkünfte dieser Art zu nutzen.<br />
Das Programm stimmte, die Angebote waren vielversprechend –<br />
immerhin schlenderten in Spitzenzeiten gut 500 Besucherinnen<br />
und Besucher über den Platz. Sie machten Halt an der Weinauswahl<br />
von Wenthe’s Weinwelt, probierten Zwiebelkuchen von Brot<br />
Henke oder aßen genüsslich Gulasch und Bratwurst am Stand<br />
von Fleischerei Kohlrusch. Begleitet wurden sie auf ihrem Pfad<br />
von gediegener JazzMusik der Band „Sophie(l) zum Thema Jazz“,<br />
deren Sängerin Sophie mit ihrem Stimmenvolumen den Kantplatz<br />
für sich beanspruchte.<br />
am Kantplatz<br />
12 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
Die zahlreichen Kinder – oh Verzeihung – die furchteinflößenden<br />
Trolls, Gnome, Hexen, Draculas, Drachen und Monster vergnügten<br />
sich währenddessen im Gruselkabinett, lauschten den<br />
Erzählungen der Hexe oder erschufen mit Unterstützung von<br />
Marco Finkenstein beim MaskenBastelWettbewerb ihre eigenen<br />
Fantasiekreaturen.<br />
Elena Adam und Ronny Keller vom <strong>KLEEBLATT</strong> führten charmant<br />
durch den Tag und das bunte Programm – zu dem auch die Prämierung<br />
der Teilnehmer eines Wettbewerbs für den Kleefelder<br />
Fotokalender, ausgeschrieben von der KommunikationsAgentur<br />
<strong>Hannover</strong>, gehörte.<br />
Am späten Nachmittag schallten dann rockigere Klänge über<br />
den Kantplatz und durch die Nachbarschaft. Die Jungs der Band<br />
„Cheering Fists“ zeigten an Schlagzeug, Bass, EGitarre und Keyboard<br />
ihr Talent – sehr zur Freude vieler Anwesender glänzten sie<br />
auch mit bekannteren Titeln.<br />
Einige Besucherinnen und Besucher fieberten merklich auf die<br />
große TombolaVerlosung hin. Die kleineren Preise konnten bereits<br />
am Nachmittag im Zelt des Vereins „Wir sind Kleefeld“ in<br />
Empfang genommen werden – um 18.00 Uhr standen dann die<br />
Hauptpreise zur Verlosung an! Für ein Halloweenfest passend<br />
erschien es fast verhext, als der 1. Preis, eine Maurice Lacroix Armbanduhr<br />
von Juwelier Witte, erst nach der vierten Ziehung einer<br />
sichtlich glücklichen Gewinnerin übergeben werden konnte.<br />
Die „Cheering Fists“ beendeten bei inzwischen eingetretener Dunkelheit<br />
mit einer weiteren Rockeinlage den erlebnisreichen Tag.<br />
Allen Sponsoren, Beteiligten, Unterstützerinnen und Unterstützern<br />
sei an dieser Stelle herzlich für die Ausgestaltung des Halloweenfestes<br />
gedankt.<br />
Wir hoffen, es hat Euch und Ihnen sehr gefallen – und freuen uns<br />
schon heute auf weitere Zusammenkünfte in unserem schönen<br />
Stadtteil.<br />
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Projektpartner:<br />
Wirtschaftsförderung der<br />
Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong>
Mitglieder „Wir sind Kleefeld e.V.“<br />
Blumen Schär<br />
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Fleischerei Kohlrusch<br />
Friseursalon Resech<br />
Gemeinschaftspraxis am Kantplatz<br />
Glaserei Knoke<br />
HAZ<br />
HCSM GmbH<br />
Ihre Reinigung in Kleefeld<br />
ideenReich<br />
J. Opitz<br />
Kleefelder Buchhandlung<br />
Kleefelder Kaffeeklatsch<br />
Kleefelder Kanzlei<br />
Kleefelder Seniorenheim<br />
Klünker sehen & hören<br />
KommunikationsAgentur <strong>Hannover</strong><br />
Leibniz Pflegedienst<br />
Piepers Bäckerlädchen<br />
Pilos Fahrradshop<br />
Schwarze Immobilien<br />
Sparkasse <strong>Hannover</strong><br />
Warnecke Bestattungen<br />
Witte Uhrmachermeister & Juwelier<br />
Sponsoren <strong>KLEEBLATT</strong>-Bühne<br />
Autohaus Buchmann<br />
BEKI Frischmarkt<br />
Blumen Barczyk<br />
Bonnes & Boxhorn<br />
Commerzbank<br />
Eiscafé Olivotti<br />
ErdbeerHof Gleidingen<br />
First Reisebüro in Kirchrode<br />
Fleischerei Kohlrusch<br />
<strong>Hannover</strong> Home Möbliertes Wohnen<br />
HDS Malereibetrieb<br />
Hörgeräte Weigmann<br />
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Kleefelder Buchhandlung<br />
Kleefelder Kanzlei<br />
Klünker sehen und hören<br />
Krankengymnastik Cornelia Kassau<br />
Leibniz Pflegedienst<br />
MEYER Inneneinrichtungen<br />
Otto Bestattungen<br />
Parkettlegemeister Juha Kukkonen<br />
physio – Praxis für Krankengymnastik<br />
Queens Hotel <strong>Hannover</strong><br />
Rapidotec – M. Arnold<br />
Schwarze Immobilien<br />
Sparkasse <strong>Hannover</strong><br />
WoGe KleefeldBuchholz<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 13
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14 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012
Winterzeit im ideenReich<br />
Kleine Besonderheiten für besinnliche Stunden<br />
Jetzt, wo die Tage dunkler werden, tun wir unser Bestes,<br />
um diese Stunden schöner und leuchtender werden<br />
zu lassen.<br />
Mit einer Vielzahl von Teelichtern und Lichttüten z.B.<br />
von der Firma räder mit ihrer neuen Collection red &<br />
white sowie einer heißen Schokolade von der Confi<br />
Die Winterzeit, eine Zeit...<br />
... der kalten Tage und der warmen Socken.<br />
... voller Strahlen und Freude, Sinnlichkeit und Phantasie.<br />
... der warmen Suppen und heißen Schokolade.<br />
... der kalten Füße und Wärmflaschen.<br />
... des Schenkens und der Geschenke.<br />
... der kurzen Tage und langen Nächte.<br />
... der klaren Winterluft und der hell erleuchteten Fenster.<br />
... der festlichen Stunden.<br />
... des Wartens und der Vorfreude.<br />
... der besonderen Moment und zauberhaften Augenblicke.<br />
... des Mitbringens und Erfreuens, Schenkens und Begeisterns.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
LOKALES<br />
serie Lauenstein kann man die frühen Abende wärmer<br />
und besinnlicher gestalten.<br />
Für diejenigen, denen das noch nicht kuschelig genug<br />
ist – insbesondere für die kleinen Kuschler – haben wir<br />
die neuen, niedlichen White World NICIPlüschtiere,<br />
den Eisbär und die Robbe, im Sortiment.<br />
Erleben Sie diese Winterzeit in Ihrem ideenReich!<br />
red & white<br />
Rot, wie die Liebe, die Wärme und das<br />
Feuer. Weiß wie der Frost, die Kälte und<br />
der Schnee. Eine Collection, die vom Fest<br />
der Liebe und verschneiten Winterlandschaften<br />
erzählt. Von Spaziergängen im<br />
Schnee und vom knisternden Kaminfeuer.<br />
Von zarten Eisblumen und flackerndem<br />
Kerzenlicht. Für eine schöne Adventszeit<br />
und ein schönes Zuhause.<br />
15
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16 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012
Gesund durch den Winter<br />
Pfotenpflege<br />
Sobald wieder Splitt und Streusalz auf den<br />
Straßen und Fußwegen liegen, beobachten<br />
viele Hundebesitzer, dass ihr Tier humpelt<br />
oder eine Pfote nicht mehr aufsetzen mag.<br />
Häufig verletzen sich die Hunde durch den<br />
herumliegenden Splitt die Pfotenballen,<br />
treten sie hinterher in Steusalz, schmerzt<br />
das natürlich. Damit die Pfotenballen gar<br />
nicht erst einreißen, können Sie Ihrem<br />
Hund die Pfoten vor dem Spaziergang dick<br />
mit Vaseline oder Melkfett eincremen.<br />
Nach dem Spaziergang sollten Eis und<br />
Schneeklumpen, die sich zwischen den<br />
Hundezehen bilden können, mit lauwarmem<br />
Wasser abgespült werden.<br />
Hundemäntel<br />
Gesunde Hunde vertragen Kälte sehr gut,<br />
auch Minusgrade sind für sie kein Problem.<br />
Beim Winzerspaziergang sollte man<br />
zügig gehen und darauf achten, dass der<br />
Hund nicht zu lange auf dem kalten Boden<br />
sitzt oder liegt. Sehr junge, alte oder<br />
kranke Hunde können Kälte weniger gut<br />
vertragen.<br />
Unter Umständen lohnt sich dann sogar<br />
die Anschaffung eines Hundemantels, da<br />
der Hund den größten Teil seiner körpereigenen<br />
Wärme über den Rücken verliert.<br />
Wenn Sie einen im Winter ewig kränkelnden,<br />
oder immungeschwächten Hund haben,<br />
können Sie ihm ruhig einen Hundemantel<br />
anziehen. So sparen Sie sich auch<br />
einige Tierarztbesuche.<br />
Kalte Schnauze<br />
Schnee<br />
Viele Hunde lieben es, Schnee zu fressen.<br />
Dagegen ist auch nichts einzuwenden,<br />
wenn der Schnee nicht mit Streusalz<br />
verunreinigt ist und der Hund sich nicht<br />
daran satt frisst. Sie müssen also nicht in<br />
Panik ausbrechen, wenn Ihr Hund ein bisschen<br />
Neuschnee aufschnappt.<br />
Frisst Ihr Hund aber eine große Menge<br />
Schnee, kann sein Körper das kalte Wasser,<br />
das plötzlich in den Magen kommt, nicht<br />
schnell genug erwärmen. Der Hund kühlt<br />
dann nicht nur schneller aus, sondern<br />
kann auch eine Magenschleimhautentzündung<br />
bekommen.<br />
ela<br />
17
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18 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012
Blitzlicht und Männer<br />
Wenn Sie eine Frau sind, dann denken Sie vielleicht, Sie brauchen teure Handtaschen,<br />
eine aufwendige Frisur und exklusive Kosmetik, um die Aufmerksamkeit<br />
von Männern auf sich zu ziehen. Die Wahrheit ist allerdings: Das ist alles Quatsch.<br />
Was sie tatsächlich brauchen, ist ein technisches Gerät. Eine digitale Spiegelreflexkamera<br />
bietet sich besonders gut an, ich habe das im Selbstversuch<br />
getestet. Sie hat mich ein halbes Monatsgehalt gekostet und bei ihrem Kauf<br />
ließ ich mich auch noch über meine Fotografiergewohnheiten ausfragen, was<br />
dazu führte, dass der Verkäufer mir die andere Hälfte meines Monatsgehalts für<br />
einen externen Blitz aus der Tasche leierte. Wenn ich nur daran denke, wie viele<br />
schöne Oberteile, Schuhe und Handtaschen ich mir für dieses Geld hätte leisten<br />
können, wird mir ziemlich übel. Stattdessen habe ich nun also einen hässlichen<br />
groben Klotz zum fotografieren.<br />
Interessant ist allerdings, welche Faszination dieser FotoKlotz bei Männern auslöst.<br />
Kaum verlasse ich mit ihm das Haus, springen sie mir vor die Linse. Einige<br />
schneiden Grimassen, hüpfen eigenartig hin und her und fragen: „Wo kommt<br />
das jetzt rein?“ Andere sagen einfach nur: „Großartig! Fantastisch! Ein tolles<br />
Gerät“, und meinen damit die Kamera. Am Steintor rufen sie mir hinterher: „Alta.<br />
Spiegelreflex. Oder waaaas? Bist du Presse?“ Nicht eine einzige Frau hat mich bis<br />
heute auf die Kamera angesprochen.<br />
Es ist allerdings auch Vorsicht geboten: Sollten Sie jemals von dem Projektleiter<br />
eines großen Bauvorhabens darum gebeten werden, ihm in einen Versorgungsschacht<br />
zu folgen, um dort zu fotografieren. Versorgungsschächte sind eng und<br />
dunkel und um Fotos geht es bei dieser Bitte nur am Rande. Und wenn Sie am<br />
Abend Besuch von einem Mann bekommen, für den Sie extra ein Lamm in der<br />
Ofen geschoben und die Haare hochgesteckt haben, dann lassen Sie niemals die<br />
Kamera auf dem Esstisch herumliegen. Es besteht die Gefahr, dass er den ganzen<br />
Abend damit herumspielt; Sie, das Lamm und Ihre Hochsteckfrisur nicht beachtet<br />
und statt dessen fasziniert feststellt: „Wenn ich die Blende ganz weit öffne, sieht<br />
man sogar die Falten unter deinen Augen."<br />
ela<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
Wer anderen einen Haufen legt…<br />
In einer unserer letzten Ausgaben berichteten<br />
wir über die Einweihung des neu<br />
gestalteten Kantplatzes in Kleefeld. Bezirksbürgermeister<br />
Georg Fischer, die Kleefelder<br />
Kaufleute und auch viele Anwohner<br />
freuten sich über den schönen Platz und<br />
die damit verbundene Aufwertung des<br />
Stadtteils Kleefeld.<br />
Auf der großen Wiese können Kinder<br />
spielen, die neuen Bänke bieten Platz zum<br />
Verweilen, vielleicht bekommt der Eine<br />
oder Andere Lust auf ein Picknick. Außerdem<br />
eignet sich der Kantplatz hervorragend<br />
für Stadtteilfeste, wie zuletzt das<br />
Halloweenfest am 13. Oktober 2012, das<br />
viele Besucher (auch aus anderen Stadtteilen)<br />
anzog. Kleefeld besitzt also einen<br />
rundum tollen Platz der viele Möglichkeiten<br />
bietet.<br />
Leider gibt es ein paar wenige Hundebesitzer,<br />
die dieses Potenzial nicht zu<br />
schätzen wissen. Die gesamte Wiese ist mit<br />
Hundehaufen bedeckt. Nach dem Halloweenfest<br />
gab es aus der Bevölkerung viel<br />
positive Resonanz – aber auch Kritik, wie<br />
diese Nachricht, die wir über das Stadtteilportal<br />
kleefeldonline.de erhalten haben:<br />
„Ich fand die Idee mit dem Halloweenfest<br />
super. Aber warum habt ihr das ausgerechnet<br />
auf den Kantplatz gelegt? Dort ist<br />
alles voll mit Hundehaufen. Mit meinen<br />
zwei Kinds sind wir EINMAL drüber gelaufen,<br />
dann habe ich den beiden am Rand<br />
die Schuhe mit einem Stöckchen sauber<br />
gemacht – und wir sind zum Tiergartenfest<br />
gefahren.“<br />
Der Unternehmerverein „Wir sind Kleefeld<br />
e.V.“ hat sich diesem Problem nun angenommen<br />
und wird in Zusammenarbeit mit<br />
dem Bezirksrat Automaten für Hundekotbeutel<br />
am Kantplatz aufstellen lassen und<br />
diese dann auch betreuen.<br />
„Wir wünschen uns, dass die Automaten<br />
angenommen und die Beutel auch benutzt<br />
werden. Das ist das Mindeste, was<br />
die Hundebesitzer tun sollten, wenn sie<br />
die Hunde ihr Geschäft auf dem Kantplatz<br />
verrichten lassen. Und das, obwohl die<br />
Eilenriede keine 100 m entfernt ist“, so die<br />
Stimmen aus dem Verein.<br />
Auch das <strong>KLEEBLATT</strong> wünscht sich einen<br />
sauberen Kantplatz, auf dem Kinder unbedenklich<br />
auf der Wiese herumtollen<br />
können, auf dem ausgedehnte Picknicks<br />
gemacht werden und wo Senioren schöne<br />
Nachmittage genießen können.<br />
Ein großes Dankeschön möchten wir all<br />
den Hundebesitzern aussprechen, für die<br />
es selbstverständlich ist, den Kot ihres<br />
Hundes zu entfernen. Vielen Dank!<br />
mm
Rüdiger (53) | „Ich fotografiere gerne<br />
Pflanzen, wegen der Vielfalt der Arten und<br />
der bunten Blüten.“<br />
Ruzica | „Blumen fotografiere ich am<br />
liebsten, weil ich sie mag und sie so schön<br />
sind.“<br />
Ilse (81) | „Die Petrikirche ist ein Synonym<br />
für Kleefeld, deswegen fotografiere ich sie<br />
gerne.“<br />
Wulf (71) | „Ich fotografiere nicht viel,<br />
doch meine Lieblingsmotive sind wilde<br />
Tiere.“<br />
Marc (40) | „Am liebsten fotografiere ich<br />
meine Familie, besonders meinen Sohn.“<br />
« UMFRAGE<br />
Welches ist Ihr liebstes Fotomotiv?<br />
Wie sehe ich auf Fotos gut aus?<br />
Vom Suchen und Finden der „Schokoladenseite“<br />
Das bin doch nicht ich! Geht Ihnen dieser Gedanke auch durch den Kopf, wenn Sie Sich<br />
selber auf Fotos sehen? Dann liegt das vielleicht daran, dass Sie Sich selber normalerweise<br />
nur im Spiegel betrachten und deshalb eine verzerrte Wahrnehmung von Sich<br />
haben. Unser Spiegelbild ist, man könnte es fast vermuten, nur ein gespiegeltes Bild<br />
von uns selber und an dieses haben wir uns über viele Jahre hinweg gewöhnt. Kein<br />
Gesicht ist völlig symmetrisch, daher sehen wir uns selber im Spiegel seitenverkehrt.<br />
Betrachten wir statt dessen ein Foto von uns, sehen wir unser Gesicht so, wie es auch<br />
andere Menschen wahrnehmen. Wer sich auf Fotos also selber nicht erkennt, sollte<br />
einmal versuchen, das Bild mit einem Bildbearbeitungsprogramm auf dem Computer<br />
zu spiegeln. Die Ansicht ist dann wieder die gleiche, wie die beim Blick in den Spiegel.<br />
Die meisten Fehler entstehen allerdings schon in dem Moment, in dem das Foto<br />
gemacht wird. Wir haben für Sie die besten Tricks zusammengestellt, wie Sie es<br />
schaffen, auf Fotos immer gut auszusehen.<br />
• Üben Sie Ihr Fotogesicht. Im Halb-Seitenprofil wirkt das Gesicht am Schönsten, denn<br />
dabei sind noch beide Augen zu sehen und die Nase wirkt schmal. Vor dem Spiegel<br />
finden Sie leicht heraus, in welchem Winkel Sie Sich am Besten gefallen.<br />
• Vermeiden Sie ein Doppelkinn. Idealer Weise lassen Sie Sich auf Augenhöhe, oder von<br />
etwas höher fotografieren.<br />
• Schauen Sie direkt in die Linse. Nicht an ihr vorbei, nicht über sie hinweg und auch<br />
nicht durch sie hindurch. Gucken Sie so in die Linse, wie Sie auch einem anderen<br />
Menschen in die Augen sehen.<br />
• Lächeln Sie nur, wenn Ihnen auch danach ist. Besonders bei Menschen, die normalerweise<br />
nicht viel lächeln, entsteht oft ein gequälter Gesichtsausdruck, wenn sie versuchen<br />
in die Kamera zu lächeln. Einen freundlichen Gesichtsausdruck bekommen Sie<br />
auch mit einem nur angedeuteten Lächeln und einem offenen Blick.<br />
• Perfektionieren Sie Ihren Blick. Auch wenn Sie eher kleine Augen haben, sollten Sie<br />
nicht versuchen, mit besonders weit aufgerissenen Augen in die Kamera zu gucken.<br />
Sie sehen sonst aus, als hätten Sie Sich fürchterlich erschrocken.<br />
• Entspannen Sie Ihre Gesichtsmuskeln. Wenn Sie die Gelegenheit haben, sich auf das<br />
Foto vorzubereiten, lassen Sie kurz vor der Aufnahme Ihren Kopf hängen und schauen<br />
auf den Boden. Eine Sekunde bevor der Fotograf auf den Auslöser drückt, nehmen Sie<br />
den Kopf nach oben und setzen Ihr Fotogesicht auf. So vermeiden Sie einen Gesichtsausdruck,<br />
der wie „festgefroren“ wirkt.<br />
ela<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012
Mehr als nur ein Schnappschuss<br />
Erinnerungen sind wertvoll. Sicher kann ein dauerhaftes<br />
Schwelgen in der Vergangenheit auch lähmen – und, sofern<br />
Andere diese Erinnerungen in epischer Breite vorgetragen bekommen,<br />
auch langweilen. Aber hin und wieder erinnert man<br />
sich doch gerne zurück.<br />
Wann auch immer wir zurückdenken, an „die alten Tage“, an<br />
„damals, als ich in deinem Alter war“ oder an die Zeiten, in denen<br />
„alles besser gewesen ist“, entstehen Bilder in unserem Kopf. Je<br />
nach eigener Interpretation zugespitzt, verzerrt oder überzeichnet.<br />
Mit der Fotografie bietet sich die Möglichkeit, besondere Momente<br />
festzuhalten, ein vielleicht abweichendes Bild im Kopf zurecht<br />
zu rücken – und vor allem Eindrücke jenseits von wörtlichen<br />
Umschreibungen mit anderen zu teilen. Ein Instrument, welches<br />
durch die fortlaufende Weiterentwicklung, zuletzt mit Einführung<br />
der Digitalfotografie, zumindest auf der technischen Seite zunehmend<br />
vereinfacht wurde. Doch gerade die Technisierung der Fotografie,<br />
das Ersetzen des auf 24 Aufnahmen begrenzten analogen<br />
Rollfilms durch eine digitale Speicherkarte, die bei der Größe eines<br />
Daumennagels weit über 1.000 Fotos fasst, führte zu einem leidenschaftslosen<br />
„DrauflosFotografieren“ – ohne Liebe zum Motiv<br />
– ganz nach dem Motto: Gelöscht wird hinterher.<br />
Damit auch Sie – bei aller Freude und Begeisterung an der Fotografie<br />
– in den zahlreichen, Ihnen noch bevorstehenden Momenten,<br />
die einfach aufgrund ihrer persönlichen Bedeutsamkeit<br />
festgehalten werden müssen, zukünftig bedachter und mit mehr<br />
Sicherheit den Auslöser betätigen, haben wir nachfolgend einige<br />
grundlegende Tipps zusammengestellt. Ihre Bekannten, Freunde,<br />
Verwandten – und alle die sich bisher ihre Fotografien in vielleicht<br />
mehrstündigen Vortragsarien mehr oder weniger freiwillig angeschaut<br />
haben, werden es ihnen danken.<br />
Alles eine Frage der Kamera?<br />
Eine Kaufempfehlung werden wir an dieser Stelle nicht abgeben.<br />
Wenn Sie Interesse an diesem Artikel gezeigt und bis hierher gelesen<br />
haben, dann sind Sie wahrscheinlich ohnehin im Besitz einer<br />
Kamera. Passt diese in die Jackentasche, handelt es sich allem<br />
Anschein nach um eine herkömmliche Digitalkamera – wobei das<br />
herkömmlich keinesfalls abwertend zu deuten ist. Digitalkameras<br />
sind handlich, inzwischen in Bezug auf Bildqualität und Bildauflösung<br />
sehr leistungsstark, benutzerfreundlich in der Bedienung<br />
und bieten zudem zahlreiche Zusatzfunktionen wie z.B. Video<br />
Aufzeichnung oder unterstützende Motivprogramme. Dennoch<br />
sind diese Geräte in Funktion und Erweiterbarkeit eingeschränkt.<br />
Eine digitale Spiegelreflexkamera ist für den ambitionierten Hobbyfotografen<br />
die bessere Wahl – und mittlerweile auch im Preis<br />
erschwinglich.<br />
Zwar kommen diese Kameramodelle größer daher, bieten dafür<br />
aber eine weitaus bessere Bildqualität, deutlich mehr Einstellmöglichkeiten<br />
und damit Freiheiten bei der Bildumsetzung, und lassen<br />
sich zudem durch Wechselobjektive erweitern.<br />
TITELTHEMA<br />
Ein bisschen Technik vorweg<br />
Wie bereits im griechischen Ursprung des Wortes beschrieben, ist<br />
die Fotografie das „Zeichnen mit Licht“ – und davon benötigen<br />
wir je nach Einstellung und Motiv eine ganze Menge. Während in<br />
der analogen Fotografie der Rollfilm durch einfallendes Licht mit<br />
dem Motiv belichtet wird, zeichnet in der digitalen Fotografie ein<br />
Sensor das eintreffende Licht auf.<br />
Drei bedeutsame und grundlegende Werte begegnen uns<br />
hierbei immer wieder:<br />
Belichtungszeit: Wie lange trifft Licht auf den Sensor der<br />
Kamera?<br />
Für die Dauer der Belichtung des Bildes klappt der Spiegel ihrer<br />
Kamera nach oben – hörbar durch das typische Auslösegeräusch<br />
der Kamera. Die durch das Objektiv einfallenden Lichtstrahlen<br />
können nun ungehindert auf den Sensor einfallen – und dort ihr<br />
Motiv abbilden.<br />
Bei gutem Umgebungslicht können kurze Belichtungszeiten gewählt<br />
werden. Schlechte Lichtverhältnisse hingegen erfordern<br />
eine lange Belichtungszeit. Das ist zunächst unproblematisch, da<br />
selbst Belichtungszeiten von 1/30 Sekunde noch ohne erkennbare<br />
Verwacklung per Hand ausgelöst werden können. Eine noch<br />
längere Belichtungszeit erfordert dann allerdings die Verwendung<br />
eines Stativs. Doch was, wenn sich das Motiv bewegt – eine lange<br />
Belichtungszeit also nicht möglich ist?<br />
Blende: Wie groß ist die Lichtmenge, die durch das Objektiv<br />
zum Sensor der Kamera gelangt?<br />
Die Blende ist eine Verschlussöffnung im Objektiv. Durch den<br />
eingestellten Blendenwert werden Lamellen im Objektiv geöffnet<br />
beziehungsweise geschlossen – und damit die einfallende<br />
Lichtmenge reguliert. Je kleiner die eingestellte Blendenzahl an<br />
der Kamera ist, desto weiter ist die Blende geöffnet – umso mehr<br />
Licht gelangt auf den Sensor. Eine große Blendenzahl hingegen<br />
bedeutet eine geschlossene Blende und folglich wenig Lichteinfall<br />
auf den Sensor. Lichtstarke Objektive ermöglichen Blendenwerte<br />
von f/2.0 und kleiner.<br />
Schärfentiefe bei weit geöffneter Blende<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 21
Allerdings ist die Blende für einen weiteren optischen und für die<br />
Bildgestaltung außerordentlich wichtigen Faktor verantwortlich:<br />
die Schärfentiefe. Je weiter die Blende geöffnet ist (also je kleiner<br />
die Blendenzahl) umso geringer ist auch die Entfernung, bei<br />
der Objekte jenseits ihres fokussierten (scharf gestellten) Motivs<br />
noch scharf abgebildet werden. Bei einer Porträtaufnahme zum<br />
Beispiel, die mit einer weit geöffneten Blende gemacht wurde und<br />
bei der die Fokussierung auf die Augen erfolgt ist, beginnt bereits<br />
bei den weiter zurückliegenden Ohren eine erkennbare Unschärfe.<br />
Ein künstlerischer Effekt der von Fotografen bewusst verwendet<br />
wird, um zum Beispiel das Hauptmotiv vom Hintergrund „freizustellen“.<br />
ISO-Wert: Wie empfindlich reagiert der Sensor der Kamera<br />
auf das einfallende Licht?<br />
Das Zusammenspiel von Belichtungszeit und Blende hat gezeigt,<br />
irgendwann werden Sie auch mit diesen Einstellungen an optische<br />
Grenzen stoßen – nämlich dann, wenn Sie aus der Hand fotografieren,<br />
also ein kurze Belichtungszeit wählen müssen, aber<br />
gleichzeitig eine hohe Schärfentiefe erreichen wollen, die Blende<br />
folglich nicht komplett öffnen können. Dann hilft Ihnen nur noch<br />
das Heraufsetzen der Empfindlichkeit des Sensors – dies jedoch<br />
mit folgendem Nachteil: bei einem höheren ISOWert errechnet<br />
der Bildprozessor der Kamera die fehlenden Bildinformationen.<br />
Zwar erhalten Sie bei weniger Licht mehr Bild, dies allerdings mit<br />
abnehmender Qualität – es entsteht das sogenannte Bildrauschen.<br />
Wie Sie diese grundlegenden Einstellungen (Belichtungszeit,<br />
Blende, ISOWert) an Ihrer Kamera vornehmen, ist je nach Kameramodell<br />
sehr unterschiedlich. Werfen Sie hierzu bitte einen Blick<br />
in die Bedienungsanleitung.<br />
Kameraeinstellungen<br />
Ein sinnvoller Modus um ambitioniert zu fotografieren ist der –<br />
nein, nicht der VollautomatikModus – sondern die (Belichtungs)<br />
Zeitautomatik. Hierbei haben Sie die Freiheit, die Blende und damit<br />
auch die Tiefenwirkung vorab zu wählen, die Kamera misst<br />
dann die erforderliche Belichtungszeit um Ihnen als Ergebnis ein<br />
gut belichtetes Foto zu liefern. Die Kamera wählt standardmäßig<br />
eine Belichtungszeit, mit der das gesamte Bild ausgewogen belichtet<br />
wird. Ist ihr Motiv sehr kontrastreich, kann es sinnvoll sein,<br />
die Methode der Belichtungsmessung zu verändern. Bitte schauen<br />
Sie hierzu in das Handbuch ihrer Kamera.<br />
22 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
(1) (2)<br />
Mit diesem Wissen ausgestattet, sollten Sie nunmehr in der Lage<br />
sein, die vor Ihren Augen und damit auch vor Ihrer Linse in Erscheinung<br />
tretenden Motive gekonnt abzubilden – zumindest aus<br />
technischer Sicht. Weitaus bedeutsamer als die technische Umsetzung<br />
ist jedoch die Kunst der Bildgestaltung. Schließlich wollen<br />
Sie bei dem Betrachter Ihres Motivs eine Interpretation anstoßen,<br />
Gedanken bewegen, Emotionen auslösen.<br />
Motiv und Bildgestaltung<br />
Ihr Motiv, Ihr Bild, der von Ihnen eingefangene Moment, sollte<br />
mehr als nur ein stumpfes Abbild dessen, was Sie gerade sehen,<br />
sein – es sollte vor allem Stimmung und Atmosphäre vermitteln.<br />
Warten Sie einen Augenblick, bevor Sie den Auslöser durchdrücken.<br />
Lassen Sie sich auf das Motiv und die Geschehnisse drum<br />
herum ein. Versuchen Sie nicht alles auf einmal in Ihr Bild zu<br />
quetschen. Trennen Sie Wichtiges von Unwichtigem. Geben Sie<br />
Ihrem Hauptmotiv einen gebührenden Platz in Ihrer Bildkomposition.<br />
Ein Motiv, welches die Bildfläche fast vollständig ausfüllt,<br />
wirkt für den Betrachter interessanter.<br />
Grundsätzlich, insbesondere bei Landschaftsaufnahmen, ist das<br />
Querformat die bessere Wahl. Das Hochformat eignet sich vor allem<br />
bei Porträtaufnahmen – doch auch hier nicht ausschließlich.<br />
Deshalb sollten Sie Ihr Motiv sowohl im Hoch als auch im Querformat<br />
betrachten und anschließend entscheiden.<br />
Bildaufteilung (1)<br />
Für die spätere Wirkung ist es entscheidend, welche Position Ihr<br />
Hauptmotiv auf dem Foto einnimmt. Die Bildmitte ist lediglich bei<br />
Porträts oder symmetrischen Objekten die bessere Wahl. Interessanter<br />
sind Bilder, die nach den Regeln des „goldenen Schnitts“<br />
aufgebaut sind. Dabei wird die Bildfläche sowohl in der Horizontalen,<br />
als auch in der Vertikalen in drei gleiche Teile getrennt –<br />
es entstehen neun Rechtecke. Platzieren Sie Ihr Hauptmotiv auf<br />
einer der waagerechten, oder einer der horizontalen Linien und<br />
vergleichen Sie die Bildwirkung mit der bisherigen Bildaufteilung.<br />
Vordergrund, Hintergrund und die richtige Schärfe (2)<br />
Achten Sie darauf, was Elemente im Hintergrund mit Ihrem Hauptmotiv<br />
anstellen. Niemand möchte einen Ast oder eine Blume aus<br />
dem Kopf wachsen haben. Variieren Sie mit der Einstellung der<br />
Blende um den Hintergrund in Unschärfe verschwinden zu las
sen – und gleichzeitig eine Abgrenzung zu Ihrem Hauptmotiv zu<br />
erzielen. Sie erinnern sich? Kleine Blendenzahl, große Blendenöffnung,<br />
wenig Schärfentiefe – und anders herum.<br />
Stören Sie sich nicht an Objekten im Vordergrund, die in Ihr Bild<br />
hineinragen. Erst durch die gekonnte Komposition von Hauptmotiv<br />
und Objekten im Vorder sowie Hintergrund entsteht eine<br />
räumliche Bildwirkung. Wahrscheinlich haben Sie bisher Menschen,<br />
die in Ihrem Bildbereich gestanden haben, vor dem Auslösen<br />
der Kamera gebeten, mal eben kurz beiseite zu treten. Verzichten<br />
Sie zukünftig darauf und arbeiten Sie auch mit diesen,<br />
scheinbar störenden Objekten.<br />
Achten Sie in diesem Fall jedoch darauf, dass an der Kamera der<br />
richtige Schärfepunkt eingestellt ist. Standardmäßig fokussiert<br />
ihre Kamera nämlich das Objekt, welches der Kamera am nächsten<br />
ist – im Fall der oben beschriebenen Bildkomposition wäre dies<br />
ein Objekt im Vordergrund, jedoch nicht unser Hauptmotiv. Das<br />
Zauberwort im Handbuch Ihrer Kamera lautet „AFMessfelder“.<br />
Unbewusst schief oder bewusst ungerade (3)<br />
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass der Horizont begradigt<br />
ist. Besonders bei Landschaftsaufnahmen wirft ein schiefer<br />
Horizont doch schnell die Frage auf, warum das Wasser aus dem<br />
See noch nicht abgeflossen ist.<br />
Neigen Sie Ihre Kamera aber auch bewusst zur Seite um Ihren<br />
Motiven mehr Dynamik zu verleihen Dies bietet sich besonders<br />
bei Porträts und Aufnahmen von Menschen im Allgemeinen an.<br />
Sonne. Bewölkt. Gegen die Sonne. (4)<br />
„Wenn die Sonne lacht, nimm Blende 8!“ – klingt wie eine Bauernregel,<br />
ist aber vielmehr eine Faustregel unter Fotografen. Licht<br />
ist zwar das Element, aus dem die Bilder gemacht sind direktes<br />
Sonnenlicht allerdings wirkt wenig schmeichelhaft. Gerade die<br />
senkrecht am Himmel stehende Mittagssonne stellt eine harte<br />
und gerichtete Lichtquelle dar. Die Folge: hoher Kontrast im Bild,<br />
grelle Spitzlichter und scharf begrenzte Schatten. Ein weicheres<br />
und auch von der Farbtemperatur wärmeres Licht erhalten Sie<br />
kurz nach Sonnenaufgang und noch einmal bei sinkender Sonne.<br />
Oder Sie warten, bis Wolken aufziehen und nutzen das gebrochene<br />
und folglich indirekte Licht eines bewölkten Himmels.<br />
Probieren Sie auch einmal gegen die Sonne zu fotografieren. Je<br />
nach Einstellung der Belichtung wird Ihr Motiv im Vordergrund<br />
nur noch als schwarze Silhouette dargestellt. Durch zuschalten<br />
(4)<br />
(3) (3)<br />
des Kamerablitzes können Sie diese Silhouetten zusätzlich aufhellen.<br />
Trifft das Sonnenlicht direkt in die Objektivlinse entstehen<br />
bunte Schleier und Farbflecken, die durchaus zur Bildgestaltung<br />
eingesetzt werden können.<br />
Besser Blitzen<br />
Sie sollten soweit wie möglich auf künstliche Lichtquellen verzichten<br />
und mit dem vorhandenen Licht arbeiten (availabe light).<br />
Schließlich ist auch die natürliche Lichtstimmung ausschlaggebend<br />
für die spätere Bildwirkung. Es gibt aber Lichtsituationen,<br />
da ist das Zuschalten des Kamerablitzes unvermeidbar. Richten<br />
Sie in diesem Fall jedoch das Blitzlicht nicht direkt auf ihr Motiv.<br />
Professionelle Kamerablitze können durch Schwenken des Blitzkopfes<br />
indirekt verwendet werden – das Blitzlicht lässt sich so<br />
beispielsweise über eine weiße Decke oder Wand reflektieren. Ein<br />
integrierter Kamerablitz kann zwar nicht geschwenkt, dafür aber<br />
genauso gut mit einem Stück weißer Pappe umgelenkt werden.<br />
Um nur einen leichten Aufhellblitz zu verwenden, können Sie die<br />
Leistung des Blitzes über die Kameraeinstellung „Blitzbelichtungskorrektur“<br />
reduzieren. Befragen Sie bitte auch hierzu die Bedienungsanleitung<br />
Ihrer Kamera.<br />
Nicht alles auf einmal<br />
...sondern versuchen Sie nach und nach die genannten Tipps umzusetzen<br />
und für sich selbst weiter zu entwickeln. Wir wünschen<br />
Ihnen weiterhin viel Freude bei der Fotografie, gute Bildideen und<br />
allzeit „gut Licht“!<br />
kf<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 23
TITELTHEMA<br />
Das Bewerbungsfoto - Der erste Eindruck zählt<br />
Nicole Beckmann betreibt ein kleines Fotostudio in der Podbielskistraße Nummer 90 –<br />
sie nennt es ihr „Fotozimmer“ und hat es deshalb Fotozimmer P90 genannt. In ihrem<br />
Fotozimmer begegnet sie jeden Tag aufs Neue außergewöhnlichen Menschen, die mit<br />
den unterschiedlichsten Fotowünschen zu ihr kommen. Besonders bei Jugendlichen, die<br />
Bewerbungsfotos benötigen, ist ihr aufgefallen, dass die Regeln für ein Bewerbungsbild<br />
vielen nicht bekannt sind.<br />
Aber auch Ältere, die sich plötzlich wieder nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen<br />
müssen und deren letzte Bewerbung schon viele Jahre zurückliegt, sind häufig nicht auf<br />
dem aktuellen Stand, wie ein modernes Bewerbungsfoto auszusehen hat. Obwohl anonymisierte<br />
Bewerbungen ohne Foto mittlerweile von vielen Firmen akzeptiert werden, spielt<br />
das Bewerbungsfoto noch immer eine große Rolle; denn der erste Eindruck ist häufig der<br />
Entscheidende und er kann manchmal sogar Türen öffnen.<br />
Fotozimmer P90 · Nicole Beckmann · Podbielskistraße 90 · 30177 <strong>Hannover</strong><br />
Telefon (0511) 54 55 74 66 · EMail: info@fotozimmerp90.de · Internet: www.fotozimmerp90.de<br />
Das <strong>KLEEBLATT</strong> sprach mit der Fotografin<br />
über die Regeln, die bei einem Bild zu<br />
beachten sind, das später einmal in einer<br />
Bewerbungsmappe landen soll und darüber,<br />
wie sich Fehler vermeiden lassen.<br />
Frau Beckmann, was ist der schlimmste<br />
Fehler, den man bei einem Bewerbungsfoto<br />
machen kann?<br />
Nicole Beckmann: „Besonders junge Menschen<br />
glauben häufig, dass ein Bewerbungsbild<br />
besonders individuell sein muss.<br />
Manche entscheiden sich sogar für ein<br />
Bild aus dem letzten Urlaub. Das kommt<br />
in den meisten Firmen allerdings gar nicht<br />
gut an. Ein Bewerbungsfoto sollte von einem<br />
Fotografen gemacht werden und auf<br />
keinen Fall aus dem Automaten kommen.“<br />
Die größte Frage ist sicherlich die der<br />
richtigen Kleidung. Was sollte man<br />
denn anziehen, wenn man Bewerbungsbilder<br />
machen lässt?<br />
Nicole Beckmann: „Man sollte sich nicht<br />
zu sehr verkleiden. Wenn man sich wohl<br />
fühlt, sieht man das auch auf dem Bild.<br />
Allerdings sollte die Kleidung schon der<br />
ausgeschriebenen Stelle entsprechend<br />
ausgewählt werden. Wer sich also um eine<br />
Stelle als Bankkaufmann bewirbt, kann<br />
ruhig einen Anzug oder ein Kostüm tragen.<br />
Wer Veranstaltungskaufmann werden<br />
möchte, darf ruhig ein Poloshirt oder ein<br />
sportliches Hemd tragen.“<br />
Sollte man vorher mit dem Fotografen<br />
besprechen, welche Kleidung man für<br />
die Aufnahmen tragen wird?<br />
Nicole Beckmann: „Die Kleidung und der<br />
Hintergrund sollten in einem guten Kontrast<br />
zueinander stehen. Und natürlich<br />
sollte der Fotograf Tipps geben, was am<br />
besten passt.Viele Menschen sind sich<br />
unsicher, was sie anziehen sollen für das<br />
Foto. Also, warum nicht gleich mehrere<br />
Outfits einpacken und gemeinsam mit<br />
dem Fotografen die beste Kombination<br />
aussuchen?“<br />
Welche Kleidungsstücke sollten auf<br />
jeden Fall zu Hause bleiben?<br />
Nicole Beckmann: „Grelle und bunte Kleidung;<br />
und sei sie noch so modern oder<br />
angesagt. Auch der Schmuck sollte dezent<br />
ausfallen. Lieber kleine Ohrstecker, als große<br />
Kreolen und lieber eine unaufdringliche<br />
Kette, als ein ganzes Geschmeide.“<br />
Wie sollte man sich für ein Bewerbungsfoto<br />
schminken?<br />
Nicole Beckmann: „Wenn man MakeUp<br />
trägt, sollte es natürlich und dezent aufgetragen<br />
werden. Häufig reicht aber auch<br />
schon ein transparentes Puder. Das können<br />
übrigens auch Männer verwenden, die<br />
leicht schwitzen.“<br />
Früher, zumindest ist das meine Erinnerung,<br />
haben alle Fotografen darauf bestanden,<br />
dass man sich die Haare hinter<br />
die Ohren steckt, damit auf dem Foto<br />
mehr von dem Gesicht zu sehen ist. Ist<br />
das noch immer so?<br />
Nicole Beckmann: „Natürlich sollten die<br />
Haare nicht das Gesicht verdecken, aber<br />
wenn jemand seine Haare normalerweise<br />
24 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
nicht zurückbindet, warum sollte er das<br />
dann auf dem Bewerbungsfoto tun? Das<br />
Foto soll den Bewerber so zeigen, wie er<br />
auch wirklich ist.“<br />
Dürfen Männer auf Bewerbungsbildern<br />
einen Drei-Tage-Bart haben?<br />
Nicole Beckmann: „Wer keinen richtigen<br />
Bart trägt, sollte sich schon vorher rasieren.“<br />
Wie viel Zeit sollte man für den Fotografentermin<br />
einplanen?<br />
Nicole Beckmann: „Auf dem Bild sollte<br />
man freundlich, entspannt, natürlich und<br />
nicht aufgesetzt rüberkommen. Deshalb<br />
ist es wichtig einen Termin zu vereinbaren<br />
und die nötige Zeit mitzubringen. Es kann<br />
auch schon einmal etwas länger dauern,<br />
bis das perfekte Foto gelungen ist.“<br />
Was gibt es sonst noch zu beachten?<br />
Nicole Beckmann: „Das Foto sollte auf<br />
dem aktuellen Stand sein. Wer noch alte<br />
Bewerbungsbilder hat, sollte sich fragen,<br />
ob es auch tatsächlich noch dem eigenen,<br />
jetzigen Typ entspricht. Das Format liegt<br />
bei 4,5 mal 6 Zentimeter. Je nach Geschmack<br />
kann es auch etwas größer sein,<br />
besonders dann, wenn das Foto auf dem<br />
Deckblatt der Bewerbungsmappe verwendet<br />
werden soll. Ob Hochformat, Querformat,<br />
Farbe oder Schwarzweißbild entscheidet<br />
der persönliche Geschmack.“<br />
Vielen Dank!<br />
Text und Interview: ela
" Fotos können auch Kunstwerke sein¨<br />
Herr Sommer, die Modelle auf Ihren Fotos sind alle sehr<br />
schlank. Lassen sich solche Bilder auch mit molligen Frauen<br />
machen?<br />
Ingo Sommer: „Natürlich. Die Fotos sehen dann aber natürlich<br />
anders aus. Das soll heißen, ich kann ein Foto, auf dem eine sehr<br />
schlanke Frau zu sehen ist, nicht mit einer molligen Frau nachstellen.<br />
Trotzdem können tolle Bilder entstehen, wenn man mit<br />
anderen Posen, verschiedenen Lichteinstellungen und Requisiten<br />
arbeitet.“<br />
Alle Ihre Fotos wirken sehr gestellt, ist das Absicht?<br />
Ingo Sommer: „Ja, absolut. Ich habe einen künstlerischen Anspruch<br />
an meine Bilder. Ich erhebe keinen Anspruch auf Natürlichkeit,<br />
das ist so gewollt. Am Ende möchte ich ein perfektes Foto<br />
haben, so wie ein Maler, der einen Menschen porträtiert am Ende<br />
ein perfektes Bild haben möchte. Solche Gemälde haben ja auch<br />
nicht viel mit Natürlichkeit zu tun, sie sind Kunst.“<br />
Wenn ich von mir selber also ein besonders schönes Foto<br />
haben möchte, dann kann ich zu Ihnen ins Studio kommen.<br />
Trotzdem sehe ich ja lange nicht so gut aus wie die Menschen<br />
auf ihren Fotos. Wie machen Sie das?<br />
Ingo Sommer: „Wer möchte, kann sich direkt im Studio schminken<br />
lassen, dafür habe ich eine Visagistin. Auch die Haare können<br />
wir hier von einem Frisör stylen lassen. Meistens schminke ich<br />
die Menschen auf den Fotos allerdings später noch einmal nach,<br />
wenn ich die Bilder in Photoshop bearbeite.“<br />
Ihre große Leidenschaft sind Beauty-Fotos. Machen Sie auch<br />
Familienporträts?<br />
Ingo Sommer: „Familienfotos mache ich sogar sehr gerne. Es ist<br />
spannend, eine Familie zusammen auf einem Bild einzufangen<br />
und dabei die Charaktere jedes Familienmitglieds zu erfassen.“<br />
Wie könnte so ein künstlerisches Familienfoto also aussehen?<br />
Ingo Sommer: „Dazu muss ich die Menschen oft erst einmal beobachten<br />
und dann sehe ich sie, wie sie wirklich sind, was ihnen<br />
wichtig ist. Ich muss ihre Gewohnheiten herausbekommen. Wenn<br />
TITELTHEMA<br />
Ingo Sommer ist nicht nur Fotograf; er sieht sich vor allen Dingen als Künstler, der Abbilder von Menschen in ihrer schönsten Form aufs<br />
Papier bringt. Natürliche Schönheit steht für ihn dabei nicht im Vordergrund, sondern das, was sich aus einem einfachen Foto machen<br />
lässt, wenn es unter perfekten Bedingungen aufgenommen und hinterher bearbeitet wurde. Das mag nach etwas zu viel Perfektionismus<br />
und künstlich am Computer geschaffenen, perfekten Menschen klingen – tatsächlich ist diese künstliche Schönheit aber schon<br />
längst ein Teil unseres Alltags geworden.<br />
In beinahe jeder UBahnStation hängen Werbeplakate mit Fotos makellos wirkender Models. Je weniger Kleidung die Menschen auf<br />
diesen Bildern tragen, um so mehr Blicke ziehen sie auf sich. Ingo Sommer sieht seine Werke als Parodie auf unsere Gesellschaft, die<br />
immer mehr Wert auf Äußerlichkeiten zu legen scheint, das aber vehement abstreitet und beinahe stereotyp auf die „Inneren Werte“<br />
verweist. Von inneren Werten möchte die Werbeindustrie allerdings nichts wissen – und Ingo Sommer auch nicht. Er ist weiter auf der<br />
Suche nach dem perfekten Foto, das möglichst überspitzt und provokant darstellt, was die Menschen gerne sehen möchten, auch, wenn<br />
sie das niemals zugeben würden.<br />
eine Familie also mit dem Großvater zum Shooting kommt, dann<br />
kann es gut sein, dass wir ein Foto machen, auf dem er Pfeife<br />
rauchend am Tisch sitzt und die Zeitung liest.“<br />
Wie sieht es mit Kinder- und Hundefotos aus?<br />
Ingo Sommer: „Kinder und Hunde habe ich auch schon oft fotografiert.<br />
Mit ihnen können tolle Bilder entstehen, weil sie offen<br />
sind und sich nicht verstellen. Man sollte natürlich etwas Geduld<br />
mitbringen, so ein Shooting kann auch schon einmal bis zu vier<br />
Stunden dauern. Wer so ein Foto bei mir in Auftrag gibt, sollte<br />
allerdings auch offen dafür sein, ein Foto zu bekommen, was er<br />
nicht überall bekommen kann.“<br />
Eines Ihrer Bilder hat es unserer Redaktion besonders angetan.<br />
Es geht um das Foto, auf dem eine Frau mit einer Tüte<br />
über den Kopf gezogen auf dem Sofa sitzt. An der Wand hinter<br />
ihr hängt ein kunsthistorisches Gemälde. Was haben Sie<br />
Sich bei diesem Foto gedacht?<br />
Ingo Sommer: „Dieses Foto ist, wie viele meiner Bilder, eine Parodie<br />
auf unsere Gesellschaft. Es geht immer mehr nur um die<br />
Form, statt um den Inhalt. Menschen reagieren nur noch auf Reize<br />
und es fehlt ihnen an Respekt. Ich habe das Gefühl, dass diese<br />
Entwicklung rasend schnell zugenommen hat und dass es früher<br />
einmal anders war, deshalb der Hinweis mit dem alten Gemälde.<br />
Wenn man sich einmal ansieht, wie viele Klicks pornografische<br />
Bilder im Internet sammeln, wird schnell klar, was die Menschen<br />
sich gerne ansehen. Alle Menschen reagieren auf visuelle Reize,<br />
können oder wollen das aber nicht zugeben.“<br />
Aber bedienen Sie mit Ihren Bildern nicht genau diesen Markt<br />
der verklemmten, doppel-moralischen Pornobild-Gucker, die<br />
sich nur heimlich ansehen, was ihnen gefällt?<br />
Ingo Sommer: „Nein, ich mache ja keine pornografischen Fotos,<br />
sondern immer Bilder, für die man auch Fantasie im Kopf braucht.<br />
Auf meinen Fotos geht es um subtile Erotik.“<br />
Vielen Dank!<br />
Interview und Text: ela<br />
Ingo Sommer · Mobil 017325 85 440 · EMail: ama57@web.de · Internet: www.fotocommunity.de/fotograf/ingosommer/623001<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 27
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Betten von Hüsler Nest im concept NATURHAUS<br />
Das concept NATURHAUS am Aegidientorplatz 2b und<br />
in der Brabeckstraße 169 ist eine der ersten Adressen<br />
in <strong>Hannover</strong>, wenn es um natürlich schönes Wohndesign<br />
und Vollholzmöbel geht. Auch die Marke Hüsler<br />
Nest ist denen ein Begriff, die Wert auf qualitativ<br />
hochwertige Betten und Schlafsysteme legen und<br />
dabei auf natürliche und naturbelassene Materialien<br />
zurückgreifen möchten. Deshalb finden die Kunden<br />
in den Geschäften von concept NATURHAUS auch<br />
eine große Auswahl an Bettwaren von Hüsler Nest<br />
und eine kompetente Beratung.<br />
Betten von Hüsler Nest sollen modern, hochwertig<br />
und langlebig sein. Aber nicht um jeden Preis. Aus<br />
diesem Grund achtet dieser Hersteller beim Einkauf<br />
der Rohstoffe besonders auf Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit. Alle verwendeten Materialien<br />
müssen naturgerecht, pflegeleicht und einzeln ersetzbar<br />
sein. Mit diesem Grundgedanken entstanden<br />
im Hause Hüsler Nest nicht einfach nur Betten,<br />
sondern Schlafsysteme, die der menschlichen<br />
Anatomie angepasst sind und einen gesunden<br />
Schlaf unterstützen.<br />
Wie erholsam unser Schlaf tatsächlich ist, hängt in<br />
einem großen Maße mit der Beschaffenheit unseres<br />
Bettes zusammen. Deshalb werden in den Betten<br />
von Hüsler Nest keine normalen Lattenroste verwendet,<br />
sondern ein spezielles Lattensystem aus<br />
vertikal verleimten Massivholzstreifen. Die in<br />
diesen unbehandelten Trimellen angeordneten Jahres<br />
34<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
ringe transportieren auf natürliche Art die Feuchtigkeit<br />
des Schlafenden ab und bieten durch ihre Flexibilität<br />
und Langlebigkeit höchsten Anpassungskomfort.<br />
Auch die Wahl der verwendeten Materialien spielt<br />
eine große Rolle. Manche von ihnen haben Ausstrahlungen,<br />
die wir im Wachzustand nicht einmal wahrnehmen.<br />
Trotzdem können Sie unseren Schlaf nachhaltig<br />
stören. In den Betten von Hüsler Nest werden<br />
ausschließlich naturbelassenes Holz, Schafschurwolle,<br />
Kamelhaar, Baumwolle und Maisfasern verwendet, die<br />
den Schlaf positiv beeinflussen.<br />
Nähere Informationen zu den Schlafsystemen von<br />
Hüsler Nest erhalten Sie in den Geschäften von<br />
concept NATURHAUS. Hier erwartet Sie auch eine<br />
kompetente Beratung von der Wahl des richtigen<br />
Federelements bis hin zur Auflage. Damit einem<br />
gesunden und entspannenden Schlaf nichts mehr im<br />
Weg steht.
Klassisch und modern<br />
Parkettfußböden sind wieder beliebt<br />
Parkett ist Juha Kukkonens große Leidenschaft.<br />
Holzfußböden in verschiedenen Varianten, Mustern<br />
und Farben haben es ihm angetan. Als gelernter<br />
Parkettlegermeister ist er außerdem nicht nur dafür<br />
zuständig, dass der Fußboden fachkundig verlegt<br />
wird, sondern auch dafür, seine Kunden schon beim<br />
Kauf zu beraten. Ein guter Parkettfußboden kann<br />
nämlich nicht nur viele Jahre, sondern sogar Jahrzehnte<br />
liegen – ein prüfender Blick auf das, was<br />
man sich da als Bodenbelag ins Haus holt und jeden<br />
Tag ansehen wird, ist also ratsam.<br />
Herr Kukkonen, welches Parkett ist zur Zeit das Beliebteste?<br />
Juha Kukkonen: „Bei meinen Kunden ist MassivholzParkett<br />
immer noch sehr gefragt, natürlich in verschiedenen Holzarten<br />
und Stabgrößen und dunklere Hölzer sind schon länger beliebt.<br />
ZweischichtParkett wird auch vermehrt verlegt, der Vorteil ist<br />
die schnellere Belastbarkeit der Räume, da die Oberfläche schon<br />
behandelt ist.“<br />
Wie finde ich heraus, welche Parkettfarbe die richtige für<br />
mich ist?<br />
Juha Kukkonen: „Am besten sollte man mit dem Parkettleger<br />
zusammen die eigenen Räumlichkeiten ansehen und dann entscheiden,<br />
wo man unterschiedliche Muster vergleichen kann.“<br />
Helles Parkett zu dunklen Möbeln und dunkles Parkett zu<br />
hellen Möbeln, ist diese Regel noch aktuell?<br />
Juha Kukkonen: „Diese Regel kann man natürlich noch verwenden,<br />
muss man aber nicht. Auch kleine Farbunterschiede können<br />
eine große Wirkung haben.“<br />
Was ist bei der Pflege eines Parkettfußbodens besonders zu<br />
beachten?<br />
Juha Kukkonen: „Auf jeden Fall sollte man die Pflegeanweisung<br />
des Parkettherstellers beachten, denn jedes Parkett ist anders<br />
WOHNEN<br />
versiegelt. Sehr wichtig ist, dass feine Sandkörner nicht ständig<br />
auf der Oberfläche bleiben. Außerdem sollte man Filz unter den<br />
Füßen von Stühlen und Tischen anbringen und den dann auch<br />
öfter einmal erneuern.“<br />
Wie oft muss man einen Parkettfußboden abschleifen lassen?<br />
Juha Kukkonen: „Das ist sehr von der Abnutzung und Pflege<br />
abhängig, wie auch von der Qualität der Lacke oder Öle auf der<br />
Oberfläche. Wichtig ist auch den Parkettleger anzurufen, bevor<br />
die Oberfläche schon beschädigt ist. Das kann in vielen Fällen<br />
günstiger werden, als das teurere Abschleifen.“<br />
Was kann man gegen dunkle Wasserflecken auf dem Parkett<br />
machen?<br />
Juha Kukkonen: „Dunkle Wasserflecken bedeuten meistens, dass<br />
eine Flüssigkeit länger auf der Oberfläche geblieben ist. Also am<br />
besten die Flüssigkeit sofort aufnehmen.<br />
Bei Blumentöpfen sollte man darauf achten, dass der Untersetzer<br />
aus wasserundurch lässigem Material, zum Beispiel Kunststoff,<br />
ist. Untersetzer aus Keramik sind nicht zu empfehlen. Einige<br />
Wasser flecken kann man mit Pflegemittel beseitigen, einige mit<br />
dem leichten Anschleifen und anschließendem Neuversiegeln<br />
oder Ölen. Manchmal muss man aber auch Parkettstäbe ersetzen.“<br />
ela<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 35
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36 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
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SENIORENBÜRO KIRCHRODE<br />
Kirchröder Senioren fahren nach Salzwedel<br />
Der erste Tagesausflug des Seniorenbüros<br />
Kirchrode im Oktober führte am<br />
02.10.2012 in die Hansestadt Salzwedel.<br />
Schon bei der Planung der Reise<br />
hatte das Kernteam mit Petrus schönes<br />
Wetter vereinbart und tatsächlich hat er<br />
Wort gehalten.<br />
An einem goldenen Oktobertag ging<br />
es zeitig um 7.30 Uhr mit einem voll<br />
besetzten Bus los in Richtung Salzwedel.<br />
Zuerst ging es über die Autobahn<br />
bis Wolfsburg, dann über Bundesstraßen<br />
durch das Altmärker Land nach<br />
Salzwedel, wo uns vor dem ehemaligen<br />
Rathaus die bestellten Stadtführerinnen<br />
erwarteten, die uns dann in drei<br />
Gruppen durch die engen Gassen der<br />
historischen Altstadt begleiteten.<br />
Salzwedel hat eine fast 800jährige Geschichte<br />
als „Doppelstadt“ aufzuweisen.<br />
Direkt neben der von mehreren Armen<br />
der Jeetze durchflossenen Altstadt,<br />
wurde um 1247 eine zweite Stadt,<br />
die sogenannte Neustadt gegründet.<br />
Kurioserweise waren sich die Bewohner<br />
beider Teilstädte über Jahrhunderte<br />
hinweg nicht grün und bauten sogar zur<br />
Abgrenzung eine Mauer zwischen den<br />
beiden Städten.<br />
Von der ursprünglichen Burganlage, die<br />
zum Schutz der Handelsstraße gebaut<br />
wurde, sind heute nur noch Reste der<br />
Burgmauer und der 24 Meter hohe<br />
Burgturm zu sehen. Bemerkenswert ist<br />
auch die Propstei, ein schmucker Fachwerkbau<br />
im Renaissancestil mit einem<br />
vorspringenden Treppenturm. Heute<br />
beherbergt das Gebäude ein Museum.<br />
Neben vielen schönen Bürgerhäusern<br />
kann man bei dem Rundgang aber auch<br />
immer wieder unbewohnte und herunter<br />
gekommene Gebäude sehen, von<br />
denen keiner weiß, ob sie jemals wieder<br />
hergestellt werden können. Die jungen<br />
Menschen verlassen die Gegend, um in<br />
größeren Städten Arbeit zu finden.<br />
Das Mittagessen war um 12.00 Uhr im<br />
Restaurant Krause bestellt. Leider war<br />
das Schollenfilet etwas dünn geraten,<br />
aber die Scholle zählt ja bekanntlich zu<br />
den Plattfischen.<br />
Am Nachmittag war eine Besichtigung<br />
der Marienkirche vorgesehen. Mit<br />
ihrem schiefen Turm ist sie das Wahrzeichen<br />
der Stadt Salzwedel. Der<br />
Küster Gottfried Heidler führte durch<br />
den beeindruckenden Kirchenraum, der<br />
klar gegliedert ist und die norddeutsche<br />
Backsteingotik verkörpert. Zum Schluss<br />
des Kirchenrundgangs brachte uns der<br />
Kantor Roland Johannes Dyck einige<br />
klassische Orgelwerke zu Gehör, was<br />
ein wunderschöner Abschluss in diesem<br />
bedeutenden Kirchenbau war.<br />
Eine besondere Spezialität von Salzwedel<br />
ist der Original Baumkuchen, der<br />
schichtweise aufgebaut an einem sich<br />
drehenden Spieß über offener Flamme<br />
gebacken wird. Im Café Kruse waren<br />
für uns die Tische mit je einem Stück<br />
Baumkuchentorte gedeckt, und der<br />
SENIOREN<br />
Chef erläuterte ausführlich die Entstehung<br />
dieses Gebäcks und seine<br />
Herstellung, die man dann auch live bei<br />
einem Schaubacken ansehen konnte.<br />
Um 16.30 Uhr sollte der Bus wieder<br />
abfahren, doch einige Senioren hatten<br />
die Orien tierung verloren und konnten<br />
den Parkplatz erst nach längerem<br />
Suchen finden. Schließlich waren aber<br />
alle Gäste wieder an Bord, und ohne<br />
Staus kamen wir gegen 18.30 Uhr in<br />
Kirchrode an.<br />
Es war eine interessante Reise, die für<br />
jeden etwas geboten hat. Herzlicher<br />
Dank gebührt Gernot Obermann und<br />
Joachim Preiser, die mit großer Mühe<br />
und viel Sorgfalt diese Reise geplant<br />
und organisiert haben.<br />
Karl Brügmann<br />
Seniorenbüro Kirchrode<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 37
NEUES VOM KSH<br />
Termine im November<br />
Achtung, ab November nur eine neue Sportgruppe!<br />
Am Donnerstag, den 15. November beginnt eine neue<br />
Gruppe: Von 10 bis 11.15 Uhr geht es um „Ganzheitliche<br />
Entspannungsübungen“, die Elemente von Qigong, Feldenkrais<br />
u.a. enthalten, die aber auch Koordination und Gleichgewicht<br />
trainieren.<br />
Das Angebot unter der Leitung von Helga Walendzik findet<br />
wöchentlich statt und richtet sich sowohl an Frauen als auch<br />
an Männer. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erbeten<br />
beim KSH, Renate Siebler, unter Telefon (0511) 16843684.<br />
Verabschiedung Frau Loewe, Gruppenleitung Qigong<br />
In diesem Monat verabschiedet sich der KSH von Hannelore<br />
Loewe, die 19 Jahre lang die QigongGruppe in der Begegnungsstätte<br />
geleitet hat. Wir bedanken uns ganz herzlich für<br />
ihr großes Engagement!<br />
Sonntagscafé: Schlager querbeet<br />
Wie immer am zweiten Sonntag im Monat öffnen Monika<br />
Gehle und ihr Team das Café von 15 bis 17 Uhr. Bei Kaffee<br />
und selbstgebackenem Kuchen kann in gemütlicher Atmosphäre<br />
geplauscht werden. Am 11.11. singt und spielt (Keyboard)<br />
ein alter Kleefelder: Manfred Proske!<br />
Erzählcafé<br />
Am Montag, den 12. und 26.11. öffnet das Erzählcafé wieder<br />
von 14 Uhr bis 15.30 Uhr. Wilfried Baron freut sich auf<br />
Menschen, die Lust auf interessante Gespräche in einer netten<br />
Gruppe haben oder auch einfach nur Zuhören möchten!<br />
Sonntagsspaziergang am 25. November<br />
Der KSH lädt wieder am letzten Sonntag im Monat zum<br />
Sonntagsspaziergang ein. Die kleine Tour mit Bärbel Gühne<br />
dauert ca. 1,5 Stunden. Treffpunkt ist um 14 Uhr vor der<br />
Begegnungsstätte in der Rodewaldstraße 17.<br />
Erlebnisgruppe pausiert<br />
Aus gesundheitlichen Gründen findet die Erlebnisgruppe<br />
derzeit nicht statt. Bitte achten Sie auf Pressemitteilungen.<br />
Dienstag-Klub mit Kurt Jakubek ab 14 Uhr<br />
06.11.2012 „Die Bewegung geht weiter“ mit Frau<br />
Gleiss vom Kleefelder Seniorenheim<br />
13.11. 2012 Eine musikalische Reise durch den Herbst<br />
mit Herrn Manfred Proske (Keyboard und<br />
Gesang)<br />
20.11.2012 Sitztänze mit musikalischer Begleitung<br />
Frau Almut Hoffmeister erweitert unser<br />
bisheriges Wissen.<br />
27.11.2012 Informationen über die Heime des<br />
Stephanstiftes in Kleefeld durch den<br />
Regionalleiter, Herrn Torsten Juch<br />
04.12.2012 Vorweihnachtliches Singen und Basteln<br />
mit unseren AWOHortkindern<br />
Mittwoch-Klub im Heideviertel mit Gudrun Schlaab<br />
Mittwochs ab 14.30 Uhr im Haus des Kleintierzuchtvereins<br />
in der Lüchower Straße 24a.<br />
07.11.2012 Neues vom Seniorenbeirat: Frau Christiane<br />
Tomberger informiert<br />
14.11.2012 Wunderwerk Herz: Frau Dr. Wahl erklärt<br />
uns Zusammenhänge<br />
21.11.2012 Zeit: Was ist das und wie gehen wir damit<br />
um?<br />
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42 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
Witze<br />
Ein Bär läuft durch den Wald<br />
und schreit die ganze Zeit:<br />
„Kugel, Kugel, Kugel.“ Der<br />
andere Bär fragt: „Wieso<br />
schreist du denn dauernd<br />
Kugel?“ – „Ich bin ein Kugelschreibär.“<br />
Ein Schaf zum Rasenmäher:<br />
„Määh!!!“ – Da meint der<br />
Rasenmäher: „Du hast mir<br />
nichts zu sagen!“<br />
Eine Katze geht in ein Fitnesstudio.<br />
Da wird sie von einem<br />
Mann gefragt: „Was machst<br />
du denn hier?“<br />
Die Katze: „Ich habe gehört,<br />
dass man hier einen Muskelkater<br />
bekommen kann.“<br />
Frau Meier batrachtet kritisch<br />
das trübe Wasser im Aquarium<br />
und will streng von ihrer<br />
Tochter wissen: „Hast du den<br />
Fischen überhaupt schon mal<br />
frisches Wasser gegeben seit<br />
du sie von uns bekommen<br />
hast?“<br />
„Wieso?“ fragt die Tochter.<br />
„Sie haben ihres doch noch<br />
nicht ausgetrunken.“
Eva Korhammer<br />
Kater und Puter<br />
Kater war fauchig. Seit seine Menschenfreundin Zita<br />
diesen Wutanfall bekommen und ihr Tintenfass und alle<br />
Schreibfedern weggeworfen hatte. Nur weil auf ihrem<br />
weißen Teppich jetzt sein schwarzes Katzenpfotenmuster<br />
prangte. Ohne Tinte konnte Zita aber nicht an ihrem<br />
Suppenrezeptbuch weiterschreiben.<br />
Nachdem sie sich mit Kater ein paar Tage angefaucht hatte,<br />
ging sie aus und kam mit einem riesigen grauglasigen, vielknopfigen<br />
Kasten zurück, den sie Puter nannte. Sie stellte<br />
ihn auf, fingerte und drückte an ihm herum und erfand<br />
dabei ihre nächsten Suppenbuchrezepte. Puter schien sie<br />
gut zu finden, denn er gab hellgluckernde Laute von sich<br />
und blinkerte Zita mit bunten Lichtern so oft an, dass Kater<br />
eifersüchtig wurde. Kater sammelte seine Kräfte zu einem<br />
weiten Sprung und landete mitten auf Puters Knöpfen.<br />
Puter jaulte auf, veranstaltete ein Farbenfeuerwerk und fing<br />
an, weiße Blätter mit verrückten schwarzen Zeichen drauf<br />
auszuspucken. Zita sah sich die Blätter an, bekam schon<br />
wieder einen Wutanfall und rannte aus dem Zimmer.<br />
Kater hatte da längst die Balkontür aufgeschubst und war<br />
in seine Schmollecke hinter dem Oleandertopf geflohen.<br />
Ein heftiger Wirbelwind fegte durchs Zimmer, ergriff die<br />
Blätter und trieb sie vor sich her. Über die Balkonbrüstung,<br />
gegen die Hauswand und durch das geöffnete Fenster des<br />
Verlagsbüros Edel & Schön, gleich unter Zitas Wohnung.<br />
Herr Edel und Frau Schön saßen mit betrübten Gesichtern<br />
vor dicken Stapeln mit neuen Geschichten. „Wieder keine<br />
dabei, aus der wir ein Superbuch machen könnten, das<br />
unseren Verlag vor der Pleite rettet“, jammerte Herr Edel<br />
und wollte die fremden Blätter vom Tisch fegen. „Warte<br />
mal!“ sagte Frau Schön. Sie hatte auf einem der Blätter<br />
eine Überschrift entdeckt: S-U-P . Und ein einsames E<br />
in der Mitte. Und dann das Wort B-U-C-H. Auf den anderen<br />
Blättern tummelten sich jede Menge Buchstaben und<br />
Zeichen.<br />
„Die machen keinen Sinn, und und ein Autor steht auch<br />
nicht drauf“, stellte Herr Edel fest. „Na und?“, sagte Frau<br />
Schön. „Es genügt, dass es SUPERBUCH heißt!“<br />
Noch in der selben Nacht kurbelten Herr Edel und Frau<br />
Schön alles an, was einem Superbuch nutzen konnte, um<br />
bekannt zu werden. Ihre Druckerei und alle Verlagsmitarbeiter<br />
mussten Überstunden machen. Noch ehe das<br />
SUPERBUCH fertig war, gab es im Radio und im Fernsehen<br />
eine Kultursendung darüber. Obwohl die Moderatoren<br />
sich mit dem Text ziemlich schwer taten, bekam der Verlag<br />
so viele Vorbestellungen, dass das SUPERBUCH ausverkauft<br />
war, bevor es erschien.<br />
Herr Edel und Frau Schön tanzten vor Freude. Doch dann<br />
kam es doch noch zu einer Panne: das SUPERBUCH sollte<br />
einen Literaturpreis erhalten. Bloß: wem sollte man den<br />
überreichen?<br />
Herr Edel setzte sich an seinen Fensterschreibtisch und<br />
wartete auf ein zweites Wunder. Plötzlich sprang Kater<br />
durchs Fenster. Als Herr Edel ihn gerade verjagen wollte,<br />
entdeckte er die Kapsel an Katers Halsband. Er schraubte<br />
sie auf, pulte den winzigen Adress-Streifen heraus und las:<br />
„Zita Feder, Schriftstellerin, T. 532772“.<br />
Das zweite Wunder! Mit zittrigen Fingern tippte Herr Edel<br />
die Nummer ein.<br />
„Feder“, meldete sich Zita.<br />
„Frau Feder, w-w-was würden Sie sagen, w-w-wenn Ihr<br />
SU-SU-SUPERBUCH einen Literaturpreis gewonnen<br />
hätte?“ stammelte Herr Edel zusammen.<br />
Zita kicherte etwas genervt. „Mein SU-P-P-E-N-B-U-C-H“,<br />
verbesserte sie. „Ich würde sagen, dass er meinem Kater<br />
zusteht!“<br />
„Wie bitte?“ fragte Herr Edel und sah sich nach seinem<br />
Katzengast um. Aber der war längst weg.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 43
Lailas Stern<br />
In letzter Zeit hat Laila morgens oft Bauchschmerzen. Sie sitzt<br />
dann da, am Küchentisch und stochert mit dem Löffel in ihrem<br />
Müsli herum. Mama fragt sie dann immer: „Laila, was ist los? Hast<br />
du keinen Hunger?“ „Nein“, antwortet Laila, „Ich habe Bauchschmerzen.<br />
Ich möchte heute zu Hause bleiben.“ Und als ob das<br />
als Antwort nicht reichen würde, fängt Mama ständig mit diesen<br />
Fragen an. „Gehst du denn nicht mehr gerne in den Kindergarten?<br />
Ärgern dich die anderen Kinder?“ Laila hat wirklich Bauchschmerzen,<br />
ziemlich dolle sogar. Und mit jedem Löffel Müsli wird ihr übel.<br />
Aber woher konnte Mama von den anderen Kindern wissen, die sie<br />
im Kindergarten ärgerten? Gestern erst wollte beim Mittag essen<br />
niemand neben ihr sitzen. „Neben dir sitze ich nicht!“, hatte der<br />
dicke Paul geschrien und Hanna hatte ihre langen blonden Haare<br />
geschüttelt und meinte: „Ich sitze neben meinen Freundinnen. Du<br />
bist nicht unsere Freundin.“ Das hat Laila sehr weh getan. Überhaupt<br />
kann sie Hanna und ihre Freundinnen nicht leiden. Ständig<br />
flechten sie sich gegenseitig Zöpfe und geben damit an, dass sie<br />
Nagellack tragen dürfen. Laila versenkt noch einmal den Löffel in<br />
ihrem Müsli und betrachtete dabei die Haferflocken in der Milch.<br />
Wenn sie sich jetzt übergeben müsste, würde Mama sie ins Bett<br />
stecken und nicht in den Kindergarten bringen. Mama würde<br />
dann Maria anrufen, die auch sonst manchmal auf Laila auf <br />
passt, wenn der Kindergarten geschlossen ist und Mama arbeiten<br />
muss. Maria unternimmt immer tolle Sachen mit Laila, manchmal<br />
tanzen sie auch einfach nur zu verrückter Musik in der Küche<br />
herum und backen dabei einen Kuchen. Und wenn Laila krank ist,<br />
liest Maria ihr Geschichten vor, den ganzen Tag lang. „Kommst du<br />
jetzt bitte?“, ruft Mama aus dem Flur. Sie hat schon ihren Mantel<br />
an und den ganzen Inhalt ihrer Handtasche auf dem Boden verteilt.<br />
Wahrscheinlich sucht sie mal wieder ihren Schlüssel; dabei<br />
hat der doch einen extra großen Schlüsselanhänger, damit Mama<br />
nicht ständig nach ihm suchen muss!<br />
Laila liebt Mamas Schlüssel anhänger, es ist ein großer schwerer<br />
silberner Stern mit funkelnden Steinen drauf. Und Laila weiß, dass<br />
Mamas Schlüssel auf der Kommode im Wohnzimmer liegt, also<br />
läuft sie los und angelt ihn herunter. Der schöne silberne Glitzerstern<br />
funkelt sie dabei an und Laila bildet sich ein, er würde ihr<br />
zuzwinkern. Laila drückt den Stern gegen ihre Wange und spürt<br />
dabei, wie sein kaltes Silber immer wärmer wird. Plötzlich ist ihr<br />
gar nicht mehr übel und die Angst vor dem Kindergarten scheint<br />
auch das Weite gesucht zu haben. „Da ist ja mein Schlüssel“, sagt<br />
Mama, die eigentlich ins Wohnzimmer gekommen war um Laila<br />
zu suchen. „Jetzt müssen wir aber wirklich los. Zieh deine Jacke<br />
an.“<br />
„Darf ich ihn heute mit in den Kindergarten nehmen?“, fragt Laila.<br />
Mama macht komische Falten auf ihrer Stirn und sagt: „Meinen<br />
Schlüssel?“ „Nein, den Glitzerstern. Bitte. Bitte. Bitte“, jammert<br />
Laila und bemüht sich dabei, so auszusehen, als würde sie gleich<br />
weinen. Mama holt einmal tief Luft und atmet sie dann schnell<br />
wieder durch die Nase aus. „Meinetwegen. Wenn du dir jetzt endlich<br />
deine Jacke anziehst“, sagt sie und fummelt den Stern dabei<br />
umständlich von ihrem Schlüsselbund ab. Laila ist überglücklich.<br />
44 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
Während der Autofahrt in den Kindergarten kann sie kaum die<br />
Augen von dem Glitzerstern lassen und immer wieder muss sie<br />
über seine kleinen Steinchen streichen, die in hundert Farben funkeln,<br />
wenn das Licht durch die Autoscheibe auf sie strahlt. „Laila.<br />
Wir sind da. Du schaffst das schon“, sagt Mama, als sie vor dem<br />
Kindergarten parkt. Sie hat wieder lustige Falten im Gesicht, aber<br />
dieses Mal zwischen den Augen und um die Mundwinkel herum.<br />
Genau dieses Gesicht hatte Mama auch, als Laila im Krankenhaus<br />
am Blinddarm operiert werden musste. So richtig weiß Laila nicht,<br />
warum Mama immer so viele Falten im Gesicht macht; aber sie<br />
weiß, dass sie jetzt am besten lächeln sollte und dass Mamas<br />
Falten dann verschwinden. Zum Abschied gibt sie Mama noch<br />
einen Kuss und winkt ihr zu. Als sie in den Kindergarten kommt,<br />
hält sie den Glitzerstern ganz fest in der Hand und merkt, dass sie<br />
sich heute viel stärker fühlt als sonst.<br />
Laila setzt sich sofort in die Spielecke am Fenster und hält ihren<br />
Stern ins Sonnenlicht, damit er noch einmal so schön funkelt.<br />
Aber dann kommen auch schon Hanna und ihre Freundinnen und<br />
wollen sehen, mit was Laila da spielt. „Zeig doch mal“, sagt Hanna<br />
und greift nach Lailas Stern. „Der ist ja wunderschön. Kann ich ihn<br />
auch mal haben? Wollen wir mit ihm spielen?“ Laila ist wütend.<br />
Ausgerechnet Hanna will ihren Stern haben! Dabei hatte Hanna<br />
ja gesagt, dass Laila nicht ihre Freundin sei und sie hatte beim<br />
Mittagessen nicht neben ihr sitzen wollen. „Nein. Du bekommst<br />
ihn nicht“, giftet Laila, „Er gehört nur mir.“ Dann hält sie ihren<br />
Stern noch fester als zuvor in der Hand und läuft mit ihm auf den<br />
Kindergartenspielplatz.<br />
Laila setzt sich auf eine Schaukel und streicht wieder über die<br />
Glitzersteinchen. Plötzlich fühlt es sich so an, als würde sich der<br />
Stern in Lailas Hand bewegen und dann passiert etwas Unglaubliches.<br />
„Laila. Ich glaube, du musst jetzt etwas lernen“, sagt der<br />
Stern in Lailas Hand. Ungläubig starrt Laila ihn an. „Hast du was<br />
gesagt?“, fragt sie ihn. „Ich sagte, du musst jetzt etwas lernen“,<br />
sagt der Stern. „Es heißt Verzeihen.“ Laila weiß, was verzeihen bedeutet.<br />
Es heißt, dass man nicht mehr böse auf jemanden sein soll,<br />
der gemein zu einem war. „Hast du schon einmal verziehen?“, will<br />
der Stern von Laila wissen. „Ich weiß nicht“, sagt Laila kleinlaut<br />
und lässt den Kopf hängen. „Du solltest Hanna verzeihen, dass<br />
sie gestern so ekelig zu dir war und nicht neben dir sitzen wollte“,<br />
sagt der Stern. Jetzt ist Laila wütend. „Warum sollte ich das
tun?“, fragt sie den Stern laut, „Hanna ist<br />
so ungerecht. Ich werde für immer sauer<br />
auf sie sein.“ „Geht es dir denn gut, wenn<br />
du sauer bis?“, will der Stern wissen. „Nein.<br />
Davon kriege ich Bauchschmerzen“, sagt<br />
Laila. „Na also“, sagt der Stern und bewegt<br />
alle seine Spitzen. „Vielleicht war Hanna<br />
gestern gemein zu dir, aber heute wollte<br />
sie mit dir spielen. Du solltest ihr noch<br />
einmal eine Chance geben. Wenn du jetzt<br />
für immer sauer auf sie bist, dann bist du<br />
kein Stück anders als sie.“ „Das verstehe<br />
ich nicht“, sagt Laila. Der Stern windet sich<br />
in ihrer Hand und überlegt. „Die meisten<br />
Menschen sehen nur das, was sie sehen<br />
wollen. Aber du Laila solltest lernen auch<br />
das zu sehen, was du vielleicht nicht sehen<br />
willst“, sagt er.<br />
Dann sagt der Stern nichts mehr und Laila<br />
versteht nicht, was er mit diesen rätselhaften<br />
letzten Worten gemeint hat. Was<br />
soll sie denn nicht sehen wollen? Sie geht<br />
zurück in den Kindergarten und nimmt<br />
sich ganz fest vor, die Augen besonders<br />
gut offen zu halten, um auch wirklich alles<br />
zu sehen. Laila geht zu Hanna und hält ihr<br />
den Stern entgegen. „Hier. Du darfst damit<br />
spielen“, sagt sie. Die Wörter, die aus<br />
Lailas Mund kommen, fühlen sich komisch<br />
an und die Wut, die Laila in ihrem Bauch<br />
versteckt hatte, scheint plötzlich in ihren<br />
Hals gekrochen zu sein. Jedenfalls fühlt<br />
der sich jetzt an, als würde ein dickes<br />
Wollknäuel in ihm stecken. „Danke!“, sagt<br />
Hanna, „Wenn Du willst, flechte ich dir<br />
dafür einen Zopf.“ Und plötzlich versteht<br />
Laila, was der Stern gemeint hat. Verzeihen<br />
ist viel weniger schlimm, als für<br />
immer sauer sein. Und, es ist viel besser als<br />
Bauchschmerzen.<br />
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 45
Es war ihr, als müsste sie lachen. Das Skalpell in der Hand<br />
des Chirurgen zitterte leicht, zwei Schweißtropfen fielen von<br />
seiner Stirn auf ihren Bauch. Wenn sie gewusst hätte, was ihr<br />
bevorstand, hätte sie sich am Morgen andere Unterwäsche angezogen.<br />
„Sie bleibt weg!“ Eine Stimme aus dem Hintergrund. Der<br />
operierende Arzt richtete sich auf, sah auf die Bildschirme<br />
neben dem Operationstisch.<br />
Sie blieb nicht weg, sie war doch da. Ein bisschen außerhalb<br />
ihres Körpers vielleicht. Er hätte nur seine Hand nach ihr ausstrecken<br />
müssen, um sie zu berühren. Sie, nicht ihren Körper.<br />
„Die wird nicht mehr!“ Es war ihr ganz recht, dass er nicht<br />
nach ihr griff. Alles war so leicht und schwerelos geworden.<br />
Frieden und Leichtigkeit von ungeahntem Ausmaß. Mit<br />
dieser aufgeschnittenen blutverschmierten Hülle unter dem<br />
grünen Laken wollte sie nichts mehr zu tun haben. Alles sollte<br />
so bleiben, wie es war.<br />
„Noch ein Versuch!“ Wozu? Sie wollte sich jetzt auf den Weg<br />
machen. Wie eine weiße Sonne stand das gleißende weiße<br />
Licht mitten im Raum und zog sie magisch an. Eine Stimme<br />
rief nach ihr. Ihre Mutter. Es wurde Zeit, ihr zu folgen. „Auf<br />
drei!“ Harte kalte Hände griffen nach ihr und zwangen sie mit<br />
Gewalt zurück in ihren Körper.<br />
EINS<br />
46 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
Günter von Lonski<br />
Eis!<br />
Ein <strong>Hannover</strong>KRIMI<br />
Günter von Lonski wurde 1943 in Duisburg<br />
geboren. Er studierte an der Hochschule der<br />
Künste in Berlin. Seit 1981 schreibt er Romane,<br />
Krimis, Jugend- und Kinderbücher, Hörspiele,<br />
Kurz geschichten, Glossen, Satiren und Schulbuchbeiträge.<br />
Das <strong>KLEEBLATT</strong> ist stolz Ihnen das erste<br />
Kapitel seines neuen Krimis „Eis!“ präsentieren<br />
zu dürfen.<br />
Vier Wochen Klinikaufenthalt. Dann wochenlange Rehabilitation<br />
im Teutoburger Wald. Zeit genug für Marike<br />
Kalenberger, über alles nachzudenken. Immer wieder. Ein<br />
Donnerstag im April. Sie hatte sich in den Fall der jugendliche<br />
HandyAbgreifer in <strong>Hannover</strong>s UBahnStationen<br />
vertieft. Im Rotlichtviertel am Steintor kam es zu einer Schießerei.<br />
Alles musste raus, was kein amtsärztliches Attest wegen<br />
körperlicher Gebrechen hinterlegt hatte. Kalenberger hatte<br />
beginnende Arthrose im rechten Kniegelenk und zwei Halswirbelvorfälle<br />
zu Protokoll gegeben. Gar nicht mal so schlecht<br />
für eine Frau Mitte fünfzig, hatte der Arzt gesagt. Seit Jahren<br />
war sie von Einsetzen freigestellt, die absolute körperliche Fitness<br />
verlangten. Aber dann die Alarmmeldung von der Einsatzzentrale.<br />
Überfall auf einen Juwelier am Raschplatz. Mit<br />
Geiselnahme. Die letzten Einsatzkräfte wurden mobilisiert.<br />
Ein sehr junger Kollege wurde ihr zugeteilt. Er musste sie sogar<br />
daran erinnern, ihre Waffe mitzunehmen.<br />
Der Geiselnehmer hatte sich in der Tiefgarage eines Kinos<br />
verschanzt. Eine bedrückende Situation, die tiefen Decken,<br />
wenig Licht, jedes Geräusch vervielfachte sich.<br />
Er forderte einen Fluchtwagen. Ein Einsatzteam war bereits<br />
vor Ort und führte die Verhandlungen. Der Fluchtwagen sei<br />
bereits unterwegs.
Kalenberger würde sich raushalten. Nur Präsenz zeigen. Sie<br />
spürte, wie die Situation den jungen Kollege in Erregung versetzte.<br />
Wie hieß er noch gleich? Sie duckte sich seitlich neben<br />
ihm, um ihn notfalls zurückhalten zu können. Jetzt fiel ihr sein<br />
Name wieder ein. Weidlich. Dirk Weidlich. Man musste abwarten,<br />
wie sich die Lage entwickelte.<br />
Plötzlich riss sich die Geisel los und versuchte, den Polizeiwagen<br />
zu erreichen. Der Geiselnehmer kam hinter der schützenden<br />
Autotür hervor, um auf den Flüchtenden zu schießen.<br />
In diesem Augenblick sprang Weidlich mit gezogener Waffe<br />
auf. Der Geiselnehmer zielte sofort auf ihn. Kalenberger schrie<br />
„Nein!“, richtete sich ebenfalls auf, und im gleichen Augenblick<br />
fielen zwei Schüsse und dann noch einer. Aber den hörte<br />
Kalenberger nur noch aus weiter Ferne.<br />
Nach einem knappen halben Jahr war sie wieder zum Dienst<br />
erschienen. Hatte sich sogar auf die Kollegen und ihre<br />
Arbeit gefreut. Ein Strauß Tulpen stand auf ihrem Schreibtisch.<br />
Aber sonst? Immer noch den Fall der jugendlichen<br />
HandyAbgreifer auf dem Tisch. Brannte wohl nicht auf den<br />
Nägeln. Keine besondere Begrüßung. Kein: Schön, dass du<br />
wieder da bist. Niemand schien sie vermisst zu haben. Auf dem<br />
Flur ging man ihr aus dem Weg. In der Teeküche wurde sie<br />
ignoriert. Es waren auch viele neue Gesichter. In der Kantine<br />
setzte sie sich bewusst an einen Tisch mit mehreren Kollegen.<br />
Einige kannte sie. Innerhalb weniger Minuten beendeten die<br />
Kollegen ihre Mahlzeit und räumten den Tisch.<br />
Was sollte das? Sie hatte keine besondere Belobigung erwartete,<br />
hätte sie auch gar nicht gewollt. Sie hatte doch nur getan,<br />
was getan werden musste, um den jungen Kollegen zu schützen.<br />
Sie hatte sich immer wieder nach ihm erkundigt. Eine<br />
Kugel im Oberarm. War komplikationslos entfernt worden.<br />
Hatte nach ein paar Wochen die Arbeit wieder aufnehmen<br />
können. Er hatte sie nicht besucht, nicht mal bei ihr ge meldet.<br />
Vielleicht waren die Tulpen von ihm? Kalenberger wollte ihm<br />
in die Augen sehen und die Hand schütteln. Ein solcher Einsatz<br />
schweißt zusammen. Sie rief die Personalabteilung an,<br />
Weidlich hatte ein paar Tage frei genommen.<br />
Und Urs Obanczek, ihr Teamkollege? Hatte längere Zeit vor<br />
ihrem Einsatz einen schweren Autounfall, war aber auf dem<br />
Weg der Besserung. Während ihrer Abwesenheit hatte er seine<br />
Arbeit wieder aufgenommen, war dann aber erneut erkrankt.<br />
Bei seinem Klinikaufenthalt hatte er sich mit MRSA, den<br />
multiresistenten Bakterien, infiziert. Er würde für längere Zeit<br />
ausfallen.<br />
Kalenberger fühlte sich, als säße sie allein auf einem Stein<br />
mitten im Meer. Außerdem hatte sie Schmerzen. Die Schusswunde<br />
war gut verheilt, aber gelegentlich durchfuhr sie ein stechender<br />
Schmerz, den sie nicht genau lokalisieren konnte. Sie<br />
wollte ein paar Worte mit Daria wechseln, sich einfach mal bei<br />
ihr sehen lassen. In Darias Büro saß eine unbekannte Kollegin,<br />
die kaum von ihrem Bildschirm aufsah. Frau SchmitzErdal<br />
wäre in Elternzeit. Nein, ihre private Telefonnummer hätte sie<br />
nicht, Kalenberger sollte sich an die Personalabteilung wenden.<br />
Ein paar Tage versuchte Kalenberger, in der Polizeidirektion<br />
Waterloostraße wieder Fuß zu fassen. Sie wollte ihren Beobachtungen<br />
und Empfindungen nicht einfach trauen. Vielleicht<br />
waren die Kollegen zu sehr eingespannt, um ihr mit Auf<br />
Günter von Lonski · Eis!<br />
merksamkeit zu begegnen. Sie war auch ziemlich lange ausgefallen,<br />
da ändern sich die Beziehungen. Doch dann war da<br />
diese Hagere aus der Sitte, noch immer in ihrer dunkelblauen<br />
Strickweste. Auf der Toilette sah sie Kalenberger im Spiegel<br />
an, schüttelte den Kopf und ging. In der Tür drehte sie sich<br />
noch einmal kurz um. „Dass Sie sich überhaupt noch unter<br />
Kollegen trauen!“<br />
Erst hatte Kalenberger den Satz gar nicht auf sich bezogen,<br />
doch sonst war niemand in der Toilette. Dann konnte sie ihn<br />
nicht einordnen. Benommen ging sie an ihren Arbeitsplatz<br />
zurück, grübelte den ganzen Tag und auch den folgenden und<br />
meldete sich dann zu einer Besprechung bei ihrem Vorgesetzten.<br />
„Schön, dass Sie wieder bei uns sind!“ Paul Nisalski, erster<br />
Kriminalhauptkommissar, war mit weit vorgestreckter Hand<br />
auf sie zugeeilt, als sie sein Büro betrat. Sie spürte seine Verlegenheit.<br />
Kalenberger nahm seine Hand, setzte sich dann,<br />
wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Entschied sich gegen<br />
Floskeln und wählte den direkten Weg:<br />
„Warum werde ich gemobbt?“<br />
„Wie kommen Sie denn darauf?“ Die trommelnden Finger<br />
von Nisalskis linker Hand signalisierten Nervosität. Bestimmt<br />
würde gleich, wie verabredet, sein Telefon klingeln und ihn<br />
seine Sekretärin an einen unaufschiebbaren Termin erinnern.<br />
„Gibt es irgendeine Beschwerde gegen mich?“<br />
Das Telefon klingelte, Nisalski nahm den Hörer auf und bevor<br />
er noch ein Wort sagen konnte, erhob sich Kalenberger und<br />
verließ sein Büro.<br />
Es lag etwas in der Luft, das sie nicht fassen konnte. Wie eine<br />
dunkle Krake schienen klebrige schleimige Tentakel nach ihr<br />
zu greifen. Sie hatte wieder Schmerzen im Einschussbereich.<br />
Sie brauchte Klarheit, sonst würde sie keinen Boden unter die<br />
Füße bekommen. Nicht zwischen Unterstellung und Bedrohung<br />
unterscheiden können. Wer würde ihr Auskunft geben?<br />
Den Nachmittag verbrachte sie grübelnd in ihrem Büro. Sie<br />
versuchte mit drei, vier Anrufen einen Kontakt zu vertrauten<br />
Kollegen herzustellen. Doch kaum hatte sie ihren Namen ausgesprochen,<br />
spürte sie die Versteinerung auf der anderen Seite.<br />
Sie verlor den Mut, nachzufragen.<br />
Schließlich nahm sie ihre Tasche, packte ihre Plastikdose mit<br />
den Apfelspalten hinein und fuhr den Computer herunter.<br />
Sie lief die Treppe hinunter, Petra am Empfang wünschte ihr<br />
einen schönen Feierabend, und war schon fast am Parkplatz,<br />
als ihr eine mögliche Lösung einfiel. Wer wusste am meisten<br />
über Gerüchte, desolate Finanzlagen und zerbrochene Ehen?<br />
Sie ging zurück, stellt sich zu Petra an den Tresen und nahm<br />
ihren Notizblock aus der Tasche, damit es nach einer offiziellen<br />
Nachfrage aussah.<br />
„Petra, Sie sind immer geradeheraus.“<br />
„So sagt man. – Schönen Feierabend, Herr Holtmann!“<br />
„Was wirft man mir vor?“<br />
„Tja, was wirft man Ihnen vor. – Bis morgen, Frau Sawade!“<br />
„Ich muss es wissen, sonst geh ich kaputt.“<br />
„Ich hab in einer halben Stunde Feierabend. Wir könnten uns<br />
im Caffè Casa am Neustädter Markt treffen. Ich hab aber nicht<br />
viel Zeit. – Schönen Feierabend, Herr ähhh … – ich muss noch<br />
fürs Abendessen einkaufen.“<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 47
Einmal Milchkaffee und ein Latte macchiato. „Ich will mir<br />
nicht den Mund verbrennen...“<br />
Kalenberger sah, wie unangenehm Petra sich in der Situation<br />
fühlte. „Bleibt alles unter uns.“<br />
Die beiden Kaffees werden gebracht.<br />
„Nach dem, nun ja, Zwischenfall im Parkhaus vom Cinemaxx<br />
hat man sich in großer Runde zusammengesetzt. Der Chef<br />
dachte an einen Präsentkorb für dich oder einen <strong>Gutschein</strong><br />
für die Markthalle. Doch Weidlich soll sich eingemischt<br />
haben. Im Parkhaus hättest du keineswegs sein Leben ge rettet,<br />
es sei vielmehr umgekehrt gewesen. Dein zögerliches Eingreifen<br />
hätte ihn gezwungen, sich ohne ausreichenden Schutz<br />
in die Schusslinie des Geiselnehmers zu werfen, um dich zu<br />
schützen. Mehr weiß ich auch nicht.“<br />
Petra beobachtet die vorbeilaufenden Menschen auf der Straße,<br />
sie möchte wohl nicht mit Kalenberger gesehen werden.<br />
„Außerdem muss ich jetzt gehen, sonst gibt’s nur trocken Brot<br />
zum Abendessen.“ Petra steht auf, Kalenberger gibt ihr die<br />
Hand, übernimmt die beiden Kaffees. Petra geht, Kalenberger<br />
setzt sich wieder und bestellt einen doppelten Grappa.<br />
Weidlich, dieser Mistkerl. Natürlich haben ihm alle geglaubt.<br />
Bei ihrer Arthrose und den Wirbelvorfällen. Sie war in ihrem<br />
ganzen Berufsleben immer ehrlich mit ihren Kollegen umgegangen.<br />
Doch die Uhren tickten heute anders, es war eine neue<br />
Zeit. Weidlich sucht die Bewunderung der jungen Kollegen<br />
und vor allem Kolleginnen und – er will Karriere machen.<br />
Einige Tage läuft noch alles normal. Vor der Arbeit versorgt<br />
Kalenberger ihren dreibeinigen Kater Toto. Die Nachbarin mit<br />
den Zwillingen hat einen Schlüssel zu ihrer Wohnung und in<br />
ihrer Abwesenheit Toto liebevoll versorgt. Nach einem kleinen<br />
Frühstück fährt sie in die Waterloostraße, parkt ihr Auto<br />
auf dem angestammten Platz, fährt in ihr Büro hinauf und<br />
stellt den Computer an. Sie versucht, sich zu konzentrieren,<br />
weiß nicht worauf, kann auch nicht feststellen, was sie ablenkt.<br />
Eigentlich möchte sie den ganzen Tag zum Fenster hinaus<br />
schauen und den Wolken mit den Augen folgen.<br />
In der ersten Zeit sind ihr die herablassenden Blicke der<br />
Kollegen noch unangenehm, doch dann sind sie ihr egal. Ihr<br />
ist alles egal. In der Kantine belädt sie ihr Tablett mit fast<br />
allem, was angeboten wird, setzt sich an einen freien Tisch<br />
mitten im Raum, verharrt einige Minuten und entfernt sich<br />
dann wieder, ohne etwas gegessen zu haben.<br />
Sie fühlt sich leer, verbraucht und völlig nutzlos. Der Chef fragt<br />
nach Fortschritten im Fall der HandyAbgreifer. Kalenberger<br />
kann die Akte erst nach längerem Suchen in einer Schublade<br />
finden, im Computer sind die Daten ohne verwertbares Suchwort<br />
abgelegt. „Keine Fortschritte“, meldet sie dem ersten<br />
Kriminalhauptkommissar. Dann steht sie auf und geht.<br />
Schließt weder den Internetordner, noch die Schreibtisch<br />
Günter von Lonski · Eis!<br />
48 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
schublade und vergisst sogar ihren Mantel. Wie in Trance<br />
fährt sie nach Hause. Toto kann sein Glück gar nicht fassen,<br />
springt auf seinen drei Beinen etwas unbeholfen an ihrem<br />
Hosenbein hoch, mauzt und setzt sich einladend in die Sofaecke,<br />
um mit Frauchen zu schmusen.<br />
Doch Kalenberger mag jetzt keine geschlossenen Räume, sie<br />
muss raus. Sie setzt Toto in ihre Umhängetasche, sucht ihren<br />
Mantel, findet ihn nicht und nimmt eine warme Jacke.<br />
Sie zieht die Wohnungstür hinter sich ins Schloss, ohne zu<br />
kontrollieren, ob sie ihre Schlüssel eingesteckt hat. Fast automatisch<br />
tragen sie ihre Füße in Richtung ihres Zufluchtsorts.<br />
Engesohder Friedhof. Ihre versteckte Bank hinter dem Mausoleum.<br />
Sie muss sich fangen und finden. Kaum hat sie sich<br />
gesetzt, da kann sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.<br />
Sie weint fast lautlos, nur unterbrochen von gelegentlichen<br />
Schluchzern.<br />
Toto streckt seinen Kopf aus der Tasche, scheint mit der<br />
Situation nichts anfangen zu können, verzieht sich wieder<br />
ins Innenfutter, hält es nicht aus, hangelt sich aus der Tasche<br />
heraus und schmiegt sich in Kalenbergers Schoß. Unbewusst<br />
streckt sie die Hand nach ihm aus und vergräbt sie in seinem<br />
seidenweichen Fell. Sie kann einfach nicht aufhören zu weinen.<br />
Ein junger Friedhofsgärtner erspäht sie durch eine Buschreihe.<br />
Die stille Frau, die immer so freundlich grüßt. Heute stimmt<br />
irgendetwas nicht mit ihr.<br />
Er stellt seine Schubkarre ab, geht um die Buschreihe herum<br />
und bleibt in einigem Abstand stehen. Er ist sehr verlegen,<br />
weiß nicht mit der Situation umzugehen. Nähert sich vorsichtig.<br />
Hüstelt, verzieht das Gesicht zu einem Lächeln und sieht<br />
sie fragend an.<br />
Kalenberger reagiert nicht. Sie hat die Augen geschlossen,<br />
Tränen laufen ihr über die Wangen.<br />
Der junge Friedhofsgärtner hüstelt erneut, diesmal schon ein<br />
wenig lauter. Er will sie nicht in ihrer Trauer stören, denkt kurz<br />
nach. In den letzten Tagen sind keine Beerdigungen angefallen.<br />
Und im Friedhofsamt am Eingang sind auch keine neuen<br />
angemeldet worden.<br />
Hinter der Tasche auf ihrem Schoß lugt der Kopf einer Katze<br />
hervor. Er müsste einschreiten, es ist verboten, Haustiere auf<br />
den Friedhof mitzubringen. Obwohl, so eine kleine Katze...<br />
jetzt mauzt sie und es hört sich nicht allzu übermütig an.<br />
Noch zwei Schritte vor. „Soll ich der Katze ein wenig Wasser<br />
bringen?“ Wenn das sein Chef wüsste!<br />
Die Frau schlägt die Augenlider auf, scheint durch den jungen<br />
Mann hindurchzusehen. Mechanisch streichelt sie das Fell der<br />
Katze.<br />
„Ist Ihnen nicht gut?“ Verlegen wischt er seine Händen an der<br />
grünen Hose ab. „Soll ich einen Krankenwagen rufen?“<br />
Ganz langsam wendet die Frau ihr Gesicht in seine Richtung.
Fast unmerklich schüttelt sie den Kopf.<br />
„Na, dann...“, sagt der Friedhofsgärtner und will sich zurückziehen.<br />
Doch irgendetwas sträubt sich in ihm, die Frau auf der<br />
Bank allein zurück zu lassen. Es ist noch viel zu frisch, um<br />
stundenlang im Freien zu sitzen. Sie wird sich eine Erkältung<br />
holen. Seine Mutter hatte oft eine Blasenentzündung, weil<br />
sie einer Erkältung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat.<br />
Sehr unangenehm und langwierig.<br />
„Wohnen Sie hier in der Nähe?“ Die Frage ist ihm spontan<br />
eingefallen. „Dann rufe ich meinen Chef an und bringe Sie<br />
rasch nach Hause.“<br />
Er nähert sich wieder der Bank. „Elkartallee.“ Es ist nur ein<br />
Flüstern.<br />
Schon hat der junge Mann sein Handy am Ohr. Er müsse<br />
für eine halbe Stunde den Friedhof verlassen. Eine dringende<br />
Familienangelegenheit. Er setzt die Katze in die Tasche, hängt<br />
sich die Tasche über die Schulter. „Dann wollen wir mal“, sagt<br />
er aufmunternd, doch Kalenberger bewegt sich nicht. Er muss<br />
sie am Ellbogen fassen und sie beim Aufstehen unterstützen.<br />
Dann steht sie. Der junge Mann hängt ihren Arm in seinen<br />
ein und geht langsam einen Schritt voran. Kalenberger läuft<br />
mechanisch mit. Sie hat keine Tränen mehr, nur noch dieses<br />
Schluchzen tief aus ihrer Seele, die dem jungen Friedhofsgärtner<br />
richtig Angst macht. Er redet pausenlos, vom Wetter,<br />
den vielen Autos und den Tauben auf den Dächern. Mehrmals<br />
fragt er nach der Hausnummer, doch seine Fragen kommen<br />
bei ihr nicht an.<br />
In der Elkartallee werden seine Schritte immer zögerlicher.<br />
Wie soll er ihre Wohnung finden. Er kann doch nicht einfach<br />
irgendwo klingeln.<br />
Eine Frau nimmt aus dem Kofferraum ihres Autos zwei Einkaufskörbe,<br />
schließt die Schlösser des Autos mit der Fernbedienung<br />
und dreht sich um. „Frau Kalenberger, ist Ihnen<br />
nicht gut?“<br />
Mit ihrer Hilfe bringt der junge Friedhofsgärtner die verstörte<br />
Frau in ihre Wohnung. Die Frau mit den Einkaufstüten stellt<br />
sich als Nachbarin vor. Sie wird sich um Frau Kalenberger<br />
kümmern, der junge Friedhofsgärtner kann zurück zu Karre<br />
und Harke eilen. Am Kiosk wird er sich auf den Schrecken<br />
noch rasch eine Cola gönnen.<br />
Kalenberger lässt sich von der Nachbarin auf die Couch<br />
helfen. Sie wird zugedeckt und schläft augenblicklich ein.<br />
Ein Telefon klingelt. Irgendwo. Lass es klingeln. Du warst<br />
schon so weit weg. Das Klingeln verstummt, setzt kurze Zeit<br />
später wieder ein. Näher. Es ist nicht das Telefon, es ist ihr<br />
Handy. Ihr PrivatHandy. Niemand von der Dienststelle<br />
kennt ihre Privatnummer. Also keine nervigen Kollegen. Sie<br />
schlägt die Augen auf. Das Licht blendet. Wie lange hat sie<br />
geschlafen. Eigentlich müsste jetzt Nacht sein. Sie schaut auf<br />
Günter von Lonski · Eis!<br />
die Uhr über der Tür. Siebzehn nach drei. Kalenberger schiebt<br />
die Beine von der Couch, stemmt sich mit den Händen am<br />
Polster ab und richtet sich auf. Auf dem Tisch steht eine Flasche<br />
Mineralwasser und daneben ein Glas. Sie ist so kraftlos,<br />
sie wird die Flasche nicht öffnen können. Das Klingeln<br />
bricht ab. Die Erinnerung kehrt zurück. Frau Rohrbach hat<br />
ihr auf die Couch geholfen und war sicher so fürsorglich, den<br />
Verschluss der Flasche anzudrehen. Mit beiden Händen hält<br />
Kalenberger die Flasche, als sie sich Wasser ins Glas gießt,<br />
und schüttet doch einen Schwall daneben. Sie trinkt, hält<br />
einen Augenblick inne, trinkt wieder, sie muss fast vierundzwanzig<br />
Stunden geschlafen haben. Das Wasser tut ihr gut.<br />
Wieder setzt das Klingeln des Telefons ein. Vielleicht kann<br />
Frau Rohrbach nicht herüberkommen und will sich nach<br />
ihrem Gesundheitszustand erkundigen. Zwillinge in dem<br />
Alter von Lasse und ... ihr fällt der zweite Name nicht ein ...<br />
lassen ihren Müttern kaum eine Chance, ihre Zeit selbst einzuteilen.<br />
Kalenberger nimmt das Gespräch an. Aylin, die uneheliche<br />
Tochter ihres verstorbenen Mannes mit einer anderen Frau.<br />
„Wie geht es dir?“, fragt Aylin, „ich dachte schon, du bist verreist.“<br />
Kalenberger lässt sich wieder auf die Couch fallen, schließt die<br />
Augen.<br />
Aylin erwartet nur eine kurze Antwort: „Bist du noch da?“<br />
„Ja.“<br />
Dann erzählt sie. Sie geht mit Pia in die gleiche Jahrgangsstufe.<br />
Allerdings ist Pia schon ein paar Jahre älter. Oder war sie<br />
jünger? Kalenberger kann sich nicht konzentrieren. Jedenfalls<br />
ist Pia verschwunden. „Pia Sauer, ich habe dir von ihr erzählt.<br />
Schon ein paar Mal. Sie ist wahnsinnig cool drauf. Duzt die<br />
Lehrer, kommt mit riesen Ausschnitt zum Unterricht und ab<br />
und zu verschwindet sie einfach von der Bildfläche. Bist du<br />
eingeschlafen?“<br />
„Nein“, flüstert Kalenberger.<br />
„Meist steckt ein Kerl dahinter, aber dann ist sie auch nach ein<br />
paar Tagen wieder da. Sie will sich noch nicht binden. Blöde<br />
Ausrede für einen LiebesFlopp. Aber jetzt … also, ich mach<br />
mir richtige Sorgen. Sie hat da von einem Typen gesprochen,<br />
mit dem sie sich nach <strong>Hannover</strong> absetzen wollte. Angeblich<br />
ein russischer oder polnischer Eishockeyprofi. Sie war auch<br />
mal eine Weile Cheerleader bei den Hamburger White Angels.<br />
Petczik, Petschak oder so. Wahnsinnig gut aussehend, viel Geld<br />
und tolles Auto. Normalerweise ruft sie mich zwischendurch<br />
immer mal wieder an. Aber diesmal – absolute Funk stille.<br />
Hörst du mir überhaupt noch zu ... hallo, Marike. Marike...?“<br />
Kalenberger ist wieder eingeschlafen, das Handy ist ihr aus der<br />
Hand gefallen.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 49
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Ein plötzlicher Todesfall<br />
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29,99 €<br />
21,90 €<br />
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1. Arnold Schwarzenegger<br />
Total Recall<br />
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2. Dava Sobel<br />
Und die Sonne stand still<br />
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3. Eckart v. Hirschhausen<br />
Wohin geht die Liebe<br />
14,99 €<br />
4. Eva Gesine Baur<br />
Emanuel Schikaneder<br />
5. Salman Rushdie<br />
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<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 51
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KONZERT IN DER ALICE-SALOMON-SCHULE<br />
Morwenna Lasko und Jay Pun begeistern in großem Stil<br />
An welche Musik denken Sie bei<br />
Violine und Gitarre? Irische Folklore,<br />
Klassik, Bluegrass, Country? Vergessen<br />
Sie es! Morwenna Lasko & Jay Pun<br />
sind anders.<br />
Die beiden Musiker aus Charlottesville/Virginia<br />
spannen einen Bogen<br />
von Jazz bis Folk, von Weltmusik zum<br />
Rock. Morwenna Laskos wundervoller<br />
Ton erinnert an den Jazzviolinisten<br />
Stephane Grappelli, Jay Puns funkige<br />
Gitarre lässt an Richie Havens denken.<br />
Morwenna Lasko zählt zu den originellsten<br />
zeitgenössischen Violinistinnen.<br />
Nachdem Sie im Alter von 3<br />
Jahren Itzhak Perlman in der Sesamstraße<br />
gehört hat, wollte sie Violine<br />
spielen. Als Kind hat sie eine klassische<br />
Ausbildung erhalten, später hat sie mit<br />
ihrem Vater in einer Band Kaffeehausmusik,<br />
Zigeunerjazz, keltische Folklore<br />
und andere Musikgattungen gespielt.<br />
Im Jahr 2000 hat sie ihr Studium in<br />
Berklee mit dem Schwerpunkt Jazz und<br />
Bluegrass begonnen.<br />
Jay Pun hat mit 5 Jahren Klavierunterricht<br />
begonnen, als Jugendlicher hat er<br />
zusätzlich Gitarre gelernt. Jay hat sich<br />
bereits in der Schulzeit mit Jazz, Blues<br />
und Funk beschäftigt. Seitdem er bei<br />
einem Konzert der Schulband für den<br />
erkrankten Gitarristen eingesprungen<br />
ist, ist die Gitarre „sein“ Instrument.<br />
Ein Schlüsselerlebnis war für ihn ein<br />
Konzert des FingerstyleGitarristen<br />
Pierre Bensusan. Dieses Erlebnis hat<br />
nicht nur Jays Spiel grundlegend geän<br />
dert, sondern auch zu einer Teilnahme<br />
an einer Meisterklasse bei Bensusan in<br />
Chateau Thierry in Frankreich geführt.<br />
Nach seiner Rückkehr in die USA studierte<br />
Jay in Berklee Komposition und<br />
Musikökonomie.<br />
Morwenna Lasko und Jay Pun haben in<br />
den USA bereits 2 CDs veröffentlicht<br />
und sind dort regelmäßig auf Tournee.<br />
Erstmalig kommen sie für einige Auftritte<br />
in Italien und Deutschland nach<br />
Europa. Der Bürgerverein Kleefeld<br />
freut sich daher ganz besonders, die<br />
beiden einzigartigen Künstler im Stadtteil<br />
präsentieren zu können.<br />
Die sorgfältig renovierte historische<br />
Aula der Alice Salomon Schule bietet<br />
für dieses Konzert einen angemessenen<br />
Rahmen mit einer ausgesprochen guten<br />
Akustik.<br />
Informationen in Kürze<br />
Konzert am 13. November 2012<br />
Konzertbeginn 20.00 Uhr<br />
Aula der Alice Salomon Schule<br />
Kirchröder Straße 13<br />
30625 <strong>Hannover</strong><br />
Stadtbahnlinien 4 und 5<br />
Haltestelle „Uhlhornstraße“<br />
Ab 19.30 Uhr und während der Pause<br />
bietet die Cafeteria der Schule Snacks<br />
sowie kalte und warme Getränke an.<br />
Der Eintritt ist frei. Eine Spende für<br />
die Künstler wird erwartet.<br />
Wir feiern St. Martin<br />
KULTUR<br />
ST. ANTONIUS<br />
Termine im November<br />
Der Kirchort St. Antonius der kath.<br />
Pfarrgemeinde St. Martin <strong>Hannover</strong><br />
Ost und die ev. PetriundNikodemus<br />
Kirchengemeinde laden ein zum<br />
traditionellen Martinsfest.<br />
Beginn ist am 10. November 2012 um<br />
17.30 Uhr am Feuer vor der Petri-Kirche.<br />
Mit Laternen, Fackeln, Posaunen<br />
und Martin auf dem Pferd geht es<br />
durch die Eilenriede zur St.Antonius<br />
Kirche. Hier wird in diesem Jahr von<br />
der Musikgruppe Kaleidoskop ein<br />
MiniMusical zu St. Martin aufgeführt.<br />
Anschließend wird der heilige Martin<br />
gefeiert: Es gibt Bratwürstchen, Waffeln,<br />
Glühwein, Kakao...<br />
Das Martin-Musical wird auch am<br />
Sonntag, den 11. November 2012 in<br />
der Familienmesse um 11.00 Uhr in<br />
der St.-Antonius-Kirche aufgeführt.<br />
Anschließend wird zum KirchenCafé<br />
eingeladen.<br />
<br />
Antonius-Basar<br />
Der Kirchort St. Antonius der kath.<br />
Pfarrgemeinde St. Martin <strong>Hannover</strong><br />
Ost lädt zu seinem traditionellen<br />
Antonius-Basar am 25. November<br />
2012 von 10 bis 18 Uhr im Pfarrheim<br />
St. Antonius, Kirchröder Str. 12 A, ein.<br />
Um 11.00 Uhr werden in der Familienmesse<br />
die Kommunionkinder von St.<br />
Antonius vorgestellt. Anschließend<br />
wird zum Mittagessen (Nudelsuppe,<br />
Bockwürstchen) eingeladen.<br />
Der Basar bietet neben einer Kaffeestube<br />
auch eine Buchausstellung, den<br />
Eine WeltLaden, Adventskränze und<br />
gestecke, Kunsthandwerk, Weihnachtskarten,<br />
Marmelade, Kekse und<br />
Liköre an.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 53
KULTUR<br />
FORUM FÜR KULTUR UND WISSENSCHAFT<br />
November der Wissenschaft in <strong>Hannover</strong><br />
11. November 2012 · 18.00 Uhr<br />
Jakobikirche<br />
Zukunftsprojekt Erde – Jugendgottesdienst<br />
für alle Generationen<br />
Ein musikalischer Abendgottesdienst<br />
gestaltet von: Pastor Rolf Wohlfahrt<br />
mit JugendTeam und JugendBand<br />
Bei Sängern hört sich das ganz einfach<br />
an: „kurz die Welt retten.“ Im richtigen<br />
Leben ist es etwas komplizierter.<br />
Jugendliche der JakobiGemeinde<br />
Kirchrode bereiten diesen Jugendgottesdienst<br />
für alle Generationen zum<br />
„Zukunftsprojekt Erde“ vor, gestalten<br />
ihn und suchen nachhaltige Lösungsansätze<br />
für die Bewahrung unserer<br />
Umwelt. Eins ist klar: es ist keine Zeit<br />
dafür da, sich zu verkriechen und zu<br />
resignieren. Das Zukunftsprojekt Erde<br />
braucht Menschen mit Ideen, Mut und<br />
Hoffnung<br />
Der Eintritt ist frei, um eine Spende<br />
wird gebeten.<br />
Jakobikirche Kirchrode<br />
Kleiner Hillen 2 (Ecke Brabeckstr.)<br />
30559 <strong>Hannover</strong><br />
Informationen unter (0511) 51 71 71<br />
<br />
12. November 2012 · 19.30 Uhr<br />
Wissenschaftsforum im Queens Hotel<br />
Vortrag: Pflanzenzüchtung – eine<br />
Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts<br />
Referent: Dr. Hagen Duenbostel<br />
Pflanzenzüchtung trägt dazu bei,<br />
Antworten auf einige der drängendsten<br />
Zukunftsfragen der Menschheit zu<br />
finden. Der züchterische Fortschritt mit<br />
der Entwicklung ertragreicher, qualitativ<br />
hochwertiger und gesunder Sorten<br />
bildet eine wichtige Voraussetzung,<br />
um der stetig steigenden, weltweiten<br />
Nachfrage nach Nahrungsmitteln und<br />
nachhaltiger Energie gerecht werden zu<br />
können. Die Grüne Gentechnik kann<br />
dabei die klassische Züchtung unterstützen<br />
und stellt einen wichtigen Baustein<br />
im MethodenMix der modernen<br />
Pflanzenzüchtung dar. Pflanzenzüch<br />
tung ist damit eine Schlüsselbranche,<br />
um mehr Nahrung und Energie bei<br />
weniger Belastung der nur begrenzt<br />
verfügbaren natürlichen Ressourcen<br />
bereitzustellen.<br />
Der Eintritt ist frei, um eine Spende<br />
wird gebeten.<br />
Queens Hotel <strong>Hannover</strong><br />
Tiergartenstr. 117<br />
30559 <strong>Hannover</strong>Kirchrode<br />
Anmeldung: (0511) 52 48 99 52<br />
54 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012<br />
<br />
13. November 2012 · 19.30 Uhr<br />
Buchhandlung Böhnert<br />
Lesung: Die Entdeckung der Landschaft –<br />
Einführung in eine neue Wissenschaft<br />
Referent: Prof. Dr. Hansjörg Küster<br />
In früheren Zeiten befassten sich viele<br />
Menschen mit ihrer Landschaft, indem<br />
sie jagten und Pflanzen sammelten,<br />
Ackerbau betrieben, Vieh hielten<br />
und Wälder bewirtschafteten. Diesen<br />
unmittelbaren Bezug haben heute nur<br />
noch wenige Menschen. Der Zugang<br />
zur Landschaft ist jedoch auch durch<br />
naturwissenschaftliche Untersuchungen,<br />
Bestandsaufnahmen sowie die<br />
Auswertung von historischen Dokumenten<br />
und Denkmalschutz möglich.<br />
Dieses Bild zu entwickeln sowie die<br />
damit zusammenhängenden Methoden<br />
und Werkzeuge vorzustellen, ist<br />
das Ziel dieses Buches. Es richtet sich<br />
an Wissenschaftler und Studierende<br />
sowie allgemein Interessierte aus den<br />
Bereichen Landschaftswissenschaften,<br />
Geographie, Ökologie, Landschaftsplanung<br />
und Landschaftsarchitektur,<br />
Raumplanung, Architektur, Geschichte,<br />
Vor und Frühgeschichte, Landwirtschaft<br />
und Forstwissenschaften.<br />
Eintritt: 6 Euro<br />
Buchhandlung Böhnert<br />
Tiergartenstr. 124 · 30559 <strong>Hannover</strong><br />
Veranstaltungsinfo & Anmeldung:<br />
(0511) 95 43 210<br />
www.november-der-wissenschaft.de<br />
DINNER & CLASSIC<br />
Flötenkonzert<br />
26. November 2012 · 18.00 Uhr<br />
Ristorante TropeanoDiVino<br />
Kleiner Hillen 4 · 30559 <strong>Hannover</strong><br />
Die in Russland geborene Flötenspielerin<br />
Anastasia Pawlik und die in Kroatien<br />
geborene Bajanspielerin Mateja<br />
Zenzerovic werden die Besucher als<br />
Duo Unico mit einem Flötenkonzert<br />
erfreuen.<br />
Nach dem obligatorischen kleinen<br />
Abendmenü um 18 Uhr, das der Restaurantchef<br />
zum Sonderpreis von 28 €<br />
anbietet, präsentieren die mit vielen<br />
internationalen Preisen ausgezeichneten<br />
Künstler bekannte und anspruchsvolle<br />
Werke von Frédéric Chopin, Antonio<br />
Bazzini, Jacques Ibert, Antonio Vivaldi,<br />
Riccardo Dringo und anderen. Freunde<br />
klassischer Musik können sich wieder<br />
auf einen einzigartigen Abend freuen<br />
und sind zu diesem Event herzlich<br />
willkommen.<br />
Das Programm kann im Internet<br />
unter der unten angegebenen Adresse<br />
nachgelesen werden. Der Eintritt ist<br />
wie bisher frei. Um eine Spende für das<br />
Duo wird gebeten.<br />
Die Plätze sind frei wählbar. Eine<br />
Reservierung ist unbedingt erforderlich.<br />
Der Veranstalter bittet, die reservierten<br />
Plätze bis 18 Uhr einzunehmen.<br />
Reservierungen<br />
Dr. HansDieter Stenzel<br />
Telefon (0511) 22 89 395<br />
EMail: info@dinnerundclassic.de<br />
Internet: www.dinnerundclassic.de
GEMISCHTER CHOR KLEEFELD<br />
Musikalischer Start in die Weihnachtszeit<br />
Stolz und sehr zufrieden ist der<br />
Gemischte Chor Kleefeld von seiner<br />
6tägigen Konzertreise zum „23. Singen<br />
in den Bergen“ in Wolfsberg/Kärnten<br />
zurück gekehrt.<br />
Jetzt geht es mit frischem Elan auf den<br />
nächsten Auftritt vor heimischem<br />
Publikum zu, dem „Offenen Weihnachtssingen“<br />
am Sonntag, 09.12.2012<br />
um 17 Uhr in der Kirche des Stephansstiftes.<br />
Das heißt: Ab jetzt werden<br />
Weihnachtslieder geprobt. Das ist die<br />
beste Gelegenheit, als neuer Sänger<br />
dazu zu kommen. Wer mitmachen<br />
möchte und Freude am gemeinsamen<br />
mehrstimmigen Singen hat, informiere<br />
PETRI UND NIKODEMUS<br />
NovemberTermine<br />
Hör mein Bitten<br />
Am Mittwoch, den 21. November 2012<br />
findet um 20.00 Uhr aus Anlass des<br />
Buß und Bettages in der Petrikirche<br />
ein besonderer Abendgottesdienst<br />
statt. Die PetriKantorei singt unter<br />
der Leitung von Astrid Zeretzke „Hör<br />
mein Bitten“ von Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy. Als Gesangssolistin wirkt<br />
Christine Köhler (Sopran) mit. Es ist<br />
ein Abendmahlsgottesdienst mit Superintendent<br />
Thomas Höflich.<br />
Chorprojekt: Weihnachtliche Chormusik<br />
aus England<br />
Das bewährte adventlichweihnachtliche<br />
Chorprojekt wird auch in diesem<br />
Jahr wieder von der PetriundNikodemusKirchengemeinde<br />
angeboten. Die<br />
Chorstücke werden unter dem Titel<br />
„9 Lessons and Carols“ am 4. Advent<br />
(23. Dezember) aufgeführt.<br />
Große Teile des Programms sind schon<br />
in den vergangenen Jahren erarbeitet<br />
worden. So sind in diesem Jahr nur 3<br />
Proben vorgesehen! Die Proben finden<br />
immer dienstags von 19.3021.15 Uhr<br />
im Anbau der Petrikirche statt.<br />
Der Beginn ist am 27. November 2012.<br />
Dieses Projekt eignet sich nur für<br />
erfahrene ChorsängerInnen! Weitere<br />
Informationen unter Tel. 879 07 06<br />
(Zeretzke).<br />
sich gerne über uns (Gerlinde Fernekohl,<br />
Tel. (0511) 57 61 86) oder komme<br />
gleich direkt in die Chorprobe.<br />
www.kleefelderchor.de<br />
NOVEMBER IN DER WERKSTATT SÜD<br />
Veranstaltungs-Übersicht<br />
2. November 2012<br />
Dinnerkino der Kleefelder Lichtspiele:<br />
„Arschkalt“<br />
19.00 Uhr Menü<br />
20.30 Uhr Filmbeginn<br />
Zwei Männer und<br />
ein Tiefkühltransporter.<br />
Der zynische<br />
ExFirmeninhaber<br />
Berg (Herbert Knaup)<br />
will nur seine Ruhe.<br />
Sein neuer Partner<br />
dagegen, der naive<br />
ExFriseur Moerer ( Johannes Allmayer),<br />
redet gern. „Dieser Transporter ist<br />
zu klein für zwei!“ Aber zwecklos, Berg<br />
kann seinen lästigen Beifahrer erst dann<br />
wieder loswerden, wenn er ihn zu einem<br />
guten Verkäufer gemacht hat, so die<br />
Forderung der neuen forschen Chefin<br />
Lieke van der Stock (Elke Winkens).<br />
Von dem arschkalten Misanthropen<br />
Berg ist plötzlich Teamgeist gefragt.<br />
Gefühlte 876 Tiefkühlpizzen, 4322<br />
Fischstäbchen und 12.887 Garnelen<br />
später beginnt er aufzutauen. Doch<br />
damit fangen die Probleme erst so<br />
richtig an...<br />
Anmeldung zum Menü unter<br />
Telefon (0511) 71 26 354<br />
KULTUR<br />
Chorproben jeden Montag<br />
19.15 Uhr bis 21.30 Uhr<br />
in der Begegnungsstätte Kleefeld<br />
Rodewaldstraße 17, 30625 <strong>Hannover</strong><br />
30. November 2012<br />
Die Bösen Schwestern: „Wir warten<br />
auf das Christkind“<br />
19.00 Uhr Einlass und Fingerfood<br />
20.00 Uhr Konzertbeginn<br />
Es weihnachtet im HerzMariaJesu<br />
Altenheim. Wie gut, dass Bürohilfs kraft<br />
Magda Anderson und ihre beste Freundin,<br />
die leicht vergessliche ungarische<br />
ExilChansonette Anita Palmerova,<br />
alles im Griff haben. Doch halt! Wo<br />
bleibt der Weihnachtsbaum? Wer<br />
stiehlt die Zimtsterne? Wieso kann<br />
Magda das selbst gestrickte Jesulein<br />
nicht finden und wer hat Anitas Haare<br />
gesehen?<br />
Ohne Hemmungen – mit Tanz, Musik<br />
und Humor laden Anita und Magda in<br />
ihre ganz persönlichen Festtags dramen<br />
ein. Und am Ende, bei Eierlikör und<br />
Kuchen, wird's doch noch richtig weihnachtlich<br />
mit Christkind, Gitarre und<br />
Weihnachtsbaum.<br />
Die ideale Einstimmung auf Weihnachten<br />
– für ein Treffen mit Freunden<br />
oder Kollegen, ein gemütliches Beisammensein.<br />
Eintritt 15,00 €<br />
Karten und Essen bitte unbedingt<br />
reservieren unter (0511) 300 3350.<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 55
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56 <strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012
Kolumne von Jenny Pfeiffer<br />
Laut gedacht<br />
Der gephotoshopte Mann<br />
Seht Ihr das Foto oben auf dieser Seite? Das hat ein Fotograf gemacht.<br />
Genau genommen sogar eine komplette Serie, in deren<br />
Verlauf er mich zu Faxen genötigt hat, die Erwachsene sonst<br />
maximal zur Belustigung übellauniger Kleinkinder aufführen.<br />
Und das ganze Theater für ein veröffentlichungstaugliches<br />
Foto. Jetzt habe ich eine ungefähre Idee, wie die Kandidatinnen<br />
bei „Germany’s next Topmodel“ bei ihren ExtremFotoshootings<br />
leiden. Wenigstens musste ich nicht mit Tintenfischen auf dem<br />
Kopf posieren.<br />
Es ist aber auch unfair: Während einige Glückliche auf jedem<br />
Schnappschuss nachts um zwei noch strahlen wie frisch vom<br />
Stylisten aufgehübscht, ähneln die weniger Gesegneten trotz angestrengtem<br />
Lächeln immer einem bekifften Eichhörnchen. Und<br />
damit meine ich nicht unser aller Passbilder, die grundsätzlich<br />
aussehen wie aus der InterpolVerbrecherkartei!<br />
Auf wichtigen Bildern lässt sich heutzutage mit modernster Technik<br />
zum Glück einiges richten. Photoshop heißt die Wundersoftware,<br />
dank derer selbst Onkelchens Bierbauch auf den Fotos von<br />
der Goldenen Hochzeit verschwindet. Auch wenn Tantchen lieber<br />
einen realen Waschbrettbauch an ihrem Liebsten sehen und dabei,<br />
wie die Heldin einer aktuellen Hollywoodkomödie, ausrufen<br />
würde: „Oh mein Gott, du siehst aus wie gephotoshopt!“<br />
Toll, was heute alles möglich ist. Die Erfindung von Digitalkamera<br />
und Fotobuch befreite uns vom Schrecken sich lösender Fotoecken<br />
im Urlaubsalbum – dafür dürfen wir jetzt 35 Fehlermeldungen<br />
in der Fotobuchsoftware enträtseln. Aber man kann eben<br />
nicht alles haben.<br />
Vielleicht gefallen dem Programm einfach unsere gestellten<br />
Ferien fotos nicht, die über schlechtes Urlaubswetter hinwegtäuschen<br />
sollen und mit der Anordnung gemacht wurden: „Oh,<br />
ein Sonnenstrahl! Schnell, zieh den Bikini an und tu so, als wär’s<br />
warm!“ Leider bringt die Gänsehaut meist die Wahrheit ans Licht,<br />
und solche Aufnahmen gelingen ebenso wenig glaubhaft wie alle<br />
anderen Fotos, die unter der Instruktion „Benehmt euch ganz<br />
natürlich!“ entstehen.<br />
Allerdings wäre ich dankbar über jedes erhaltene FakeFoto meiner<br />
ersten Urlaubswoche, an deren Ende ein Langfinger meine Kamera<br />
mitgehen ließ! Die eingefangenen Augenblicke sind verloren,<br />
aber zumindest war es keine teure SpiegelreflexKamera. Mit<br />
den Dingern stehe ich ohnehin auf Kriegsfuß.<br />
Erst neulich habe ich auf Bitten einer Freundin so ein Teil wie<br />
ein rohes Ei in die Hand genommen und prompt mehrere Bilder<br />
verwackelt. Resigniert reichte ich die Kamera weiter, wobei der<br />
Nächste am Auslöser ausdrücklich betonen musste, wie EINFACH<br />
es doch sei, mit der Spiegelreflex gute Fotos zu machen. Angeber...<br />
Aber wie schon anfangs angedeutet, warten Herausforderungen<br />
nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera. Außergewöhnliche<br />
Motive erfordern oft außergewöhnlichen Einsatz!<br />
Zum Beispiel von dem Hochzeitspaar, das ich beobachtete, wie es<br />
bei orkanartigem Wind auf einer schmalen Mauer direkt an einem<br />
Abgrund posierte. Der Versuch zu zeigen, welch ein Risiko sie in<br />
unseren scheidungsreichen Zeiten eingehen?<br />
Andere überwinden ihr Schamgefühl und lassen Aktfotos von<br />
sich machen, um ihren Partner damit zu überraschen. Und um in<br />
vielen Jahren noch stolz sagen zu können: „Ja, das bin ich!“<br />
Zum abendfüllenden Großprojekt können sich Familien und<br />
andere Gruppenfotos entwickeln: Irgendwer hat immer die Augen<br />
zu, guckt zur Seite oder muss gerade niesen.<br />
Die Krönung der extraordinären Fotoprojekte war und ist jedoch<br />
der BRAVOFotoroman. Als Jugendliche fanden wir diese Bildergeschichten<br />
mit Sprechblasen und den übertriebensten Gesichtsausdrücken<br />
und Gesten so skurril, dass wir für eine Freundin zum<br />
Geburtstag selbst einen gestaltet haben. In Mamas Hochzeitskleid<br />
und Großvaters Nachthemd halfen drei von uns als Engel verkleidet<br />
dem Mädchen in unserer Geschichte, ihren Traumjungen<br />
zu erobern. Sollte dieses Werk jemals in falsche Hände geraten,<br />
ließen sich damit von uns Darstellern horrende Summen erpressen!<br />
Bestimmt besitzen wir alle Bilder, die besser unter Verschluss bleiben.<br />
Und auch wer noch so sehr um einen kurzen Blick bettelt,<br />
dem sagen wir mit Heidi Klums Worten: „Ich habe heute leider<br />
kein Foto für dich.“<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> · AUSGABE 11/2012 57
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