06.12.2012 Aufrufe

Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

Stabile Architektur für Europa - Sachverständigenrat zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arbeiten an der europäischen Finanzmarktarchitektur 161<br />

Mikroprudenzielle Regulierung<br />

265. Im Rahmen der Regulierung auf Einzelinstitutsebene (mikroprudenzielle Regulierung)<br />

soll vor allem sichergestellt werden, dass Finanzinstitute eine Mindestausstattung von haftendem<br />

Eigenkapital im Verhältnis zu ihren risikogewichteten Vermögenswerten aufweisen. Die<br />

Risikogewichte werden mittels des Standardansatzes festgelegt oder auf Basis bankinterner<br />

Risikomodelle ermittelt.<br />

Die Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel III setzt an drei Stellschrauben<br />

an: den zu erfüllenden Mindestquoten, der Qualität des haftenden Eigenkapitals und den zu<br />

verwendenden Risikogewichten. Bis zum Jahr 2019 werden insbesondere die Mindestkapitalanforderungen<br />

erhöht, von derzeit 8 % der risikogewichteten Aktiva auf dann 10,5 %. Diese<br />

werden um weitere makroprudenzielle Kapitalpuffer ergänzt, sodass sich Kapitalanforderungen<br />

von insgesamt bis zu 18 % der risikogewichteten Aktiva ergeben können (Schaubild 51).<br />

4,0 %<br />

2,0 %<br />

2,0 %<br />

Umsetzung von Basel III in der Europäischen Union<br />

Schaubild 51<br />

Basel II 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

1) Setzt sich zusammen aus gezeichnetem Kapital und offenen Rücklagen.– 2) Durch hartes Kernkapital zu erfüllen.– 3) Festsetzung<br />

ohne Einbeziehung der Europäischen Kommission.<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

3,5 %<br />

1,0 %<br />

3,5 %<br />

Hartes Kernkapital 1)<br />

0–3,0% 0–3,0%<br />

2,5 %<br />

1,5 %<br />

4,0 %<br />

Mindestkapitalanforderungen<br />

0–5,0%<br />

2,0 %<br />

1,5 % 1,5 % 1,5 % 1,5 % 1,5 %<br />

4,5 %<br />

Erweitertes Kernkapital<br />

0–0,625%<br />

0–5,0%<br />

0,625 %<br />

0–1,25%<br />

0–5,0%<br />

1,25 %<br />

Ergänzungskapital<br />

Systemischer Kapitalpuffer 3)<br />

Kapitalerhaltungspuffer<br />

Kapitalpuffer<br />

Antizyklischer Kapitalpuffer<br />

2)<br />

0 – 1,875 %<br />

0–5,0%<br />

1,875 %<br />

0–2,5%<br />

0–5,0%<br />

2,5 %<br />

2,0 % 2,0 % 2,0 % 2,0 %<br />

4,5 % 4,5 % 4,5 % 4,5 %<br />

Quellen: BCBS (2011), Europäische Kommission (2011a, 2011b), Rat der Europäischen Union (2012)<br />

266. Zudem verschärft Basel III die Definition des regulatorischen Eigenkapitals. Das harte<br />

Kernkapital muss ab dem Jahr 2015 mindestens 4,5 % betragen (JG 2010 Ziffer 255). Durch<br />

erweiterte Abzugspflichten bei Beteiligungskapital wird die „Mehrfachverwendung“ von Eigenkapital<br />

im Finanzsektor eingeschränkt. Der Verordnungsvorschlag der Kommission<br />

(CRR) sieht allerdings abweichend zum Baseler Regelwerk vor, dass Beteiligungen an Versicherungsunternehmen<br />

unter gewissen Voraussetzungen nicht vom harten Kernkapital abgezo-<br />

18,0 %<br />

10,5 %<br />

8,0 %<br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2012/13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!