06.12.2012 Aufrufe

Das gesamte Interview finden Sie im aktuellen BDIZ

Das gesamte Interview finden Sie im aktuellen BDIZ

Das gesamte Interview finden Sie im aktuellen BDIZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

THEMA<br />

E 61488 02.2011 Jahrgang 15<br />

konkret<br />

Journal für die <strong>im</strong>plantologische Praxis<br />

Schöne neue<br />

GOZ-Welt<br />

Fokus:<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell: Special zum GOZ-Referentenentwurf: <strong>Interview</strong> mit Dr. Thomas Ratajczak,<br />

Stellungnahme an das BMG, Synopse zur GOZ • „Implantologie <strong>im</strong> Team“ und Oktoberfest <strong>im</strong><br />

Sep tember in München • Praxisleitfaden zu kurzen und angulierten Implantaten Europa: EU-News -<br />

ticker • 1. Curriculum Implantologie in Polen Abrechnung & Recht: Die Implantologischen Gebühren -<br />

ziffern der GOZ 2012 Fortbildung: 6. Experten Symposium: Kurze und angulierte Implantate auf<br />

dem Prüfstand Innovationen & Events: Europerio 7 in Wien Markt: Anwenderberichte und Infos


ACE – ProduktE für ChirurgiE<br />

und <strong>im</strong>PlAntologiE<br />

JEtzt hAbEn SiE diE WAhl!<br />

RCP, RCF, RCT<br />

Resorbierbares Kollagen<br />

NuOss<br />

Collagen<br />

truFIX<br />

Befestigungssystem<br />

Fordern <strong>Sie</strong> jetzt Ihren ACE-Katalog an!<br />

Hotline: 0 18 01– 40 00 44<br />

FreeFax: 0 80 00 – 40 00 44<br />

www.henryschein-dental.de<br />

NuOss Spongiosa- und<br />

Kortikalisgranulat<br />

Praktische und einfache<br />

Entnahmemöglichkeit!<br />

RCM6 und conFORM<br />

Kollagenmembrane<br />

In drei verschiedenen Größen erhältlich!


J<br />

eder weiß, dass Ärzte und Zahn-<br />

ärzte nicht nur von Gottes Lohn,<br />

sondern von der korrekten Rechnungsstellung<br />

leben und von ihren<br />

Honoraren zuerst ihre Praxis- und<br />

Personalkosten zahlen müssen.<br />

Trotzdem scheinen Zahnärzte und<br />

Ärzte – typisch deutsch – den ersten<br />

Blick stets auf den Gesetzgeber<br />

zu richten.<br />

Es hat bereits viele Veröffentlich -<br />

ungen und Stellungnahmen zum<br />

GOZ-Referentenentwurf gegeben,<br />

mit dem Resultat, dass sich die Zahn -<br />

ärzteschaft unisono gegen diesen<br />

Entwurf ausspricht. Die Hauptkritik -<br />

punkte sind die nicht vorhandene Punktwerterhöhung generell<br />

und die fehlende Punktmengenerhöhung bei den meisten Leistungen,<br />

die <strong>im</strong> Entwurf fortbestehende Einschränkung der Vertragsfreiheit<br />

in §2 GOZ, die Missverständnisse, die <strong>im</strong> Bundesministerium<br />

offenbar zum Zielleistungsprinzip herrschen, die<br />

Nichteinführung einer allgemeinen, dem §10 GOÄ entsprech -<br />

enden Auslagenklausel sowie das Fehlen einer Revisionsklausel.<br />

Trotzdem gibt es offensichtlich <strong>im</strong>mer noch einzelne Zahnärzte,<br />

denen dieser Protest nicht laut genug ist, oder die sich<br />

diesem Referentenentwurf gegenüber hilflos fühlen.<br />

Am 9. Mai fand die Anhörung <strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium<br />

statt. Wir vom <strong>BDIZ</strong> EDI haben uns vehement gegen diesen<br />

Refe rentenentwurf ausgesprochen und darauf hingewiesen,<br />

dass sowohl §15 Zahnheilkundegesetz als auch §12 Grundgesetz<br />

verletzt werden. Es werden nämlich die berechtigten Ansprüche<br />

der Zahnärzteschaft und deren Berufsfreiheit nicht ausreichend<br />

berücksichtigt.<br />

Zurzeit werden die schriftlichen Stellungnahmen, die natürlich<br />

sehr viel ausführlicher sind als die mündlichen Vorträge während<br />

der Anhörung, von der zuständigen Abteilung <strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium<br />

gelesen und bewertet. In etwa zwei<br />

Monaten soll es dann einen endgültigen Verordnungsentwurf<br />

des Ministeriums geben. Auf diesen Verordnungsentwurf wird<br />

die Zahnärzteschaft mit all ihren Organisationen erneut reagieren<br />

und reagieren müssen. In der Zwischenzeit können weitere<br />

Resolutionen, Pressemitteilungen und Statements nur in<br />

die Zahnärzteschaft hineinwirken, sie werden aber weder das<br />

Bundesgesundheitsministerium noch die nicht-zahnärztliche<br />

Öffentlichkeit in Deutschland beeindrucken.<br />

Der Ministerwechsel <strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium führt<br />

voraussichtlich nur zu einer kurzen Verzögerung, denn der neue<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr war schon als Staatssekretär<br />

für den Referentenentwurf mitverantwortlich. Die FDP<br />

eine Klientelpartei? Offensichtlich nicht für Zahnärzte und Ärzte.<br />

Als Ulla Schmidt 2007 einen ersten Referentenentwurf präsen-<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Editorial <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011 3<br />

Kaninchen vor der<br />

Schlange?<br />

tierte, führte der einhellige Protest<br />

der Zahnärzteschaft dazu, dass der<br />

Entwurf wieder in der Schublade<br />

ver schwand. Verbunden war das<br />

damals mit der Hoffnung der Zahnärzte,<br />

dass eine künftige schwarzgelbe<br />

Regierung einen für die Zahn -<br />

ärzte akzeptablen Entwurf vorlegen<br />

würde. Diese Hoffnung wurde, wie<br />

wir alle wissen, vom FDP-Minis te ri -<br />

um nicht erfüllt. Heute gibt es weder<br />

Hinweise darauf, dass der erneute,<br />

einhellige Protest der<br />

Zahnärzte ein zweites Mal zu einer<br />

„Schubladisierung“ führen könnte<br />

noch gibt es Hoffnung darauf, dass<br />

diese oder eine andere Regierungskoalition in Zukunft einen<br />

Verordnungsentwurf vorlegen könnte, der die berechtigten<br />

Erwartungen der Zahnärzte erfüllen wird.<br />

Die Bundeszahnärztekammer und alle anderen zahnärztlichen<br />

Organisationen tun deshalb gut daran, nicht nur ihren Protest<br />

gegen den Referentenentwurf zu artikulieren, sondern auch ein<br />

Zukunftsszenario zu entwickeln für den Fall, dass er denn so kom -<br />

men sollte. Die Überlegungen zu diesem Szenario können selbst -<br />

verständlich nicht offen gelegt werden. Dem Zahnarzt in seiner<br />

Praxis bleibt also auch künftig nur die Möglichkeit, die das<br />

Bundesverfassungsgericht den Zahnärzten schon 2005 ins<br />

Stammbuch geschrieben hat: den rechtlichen Rahmen der bestehenden<br />

GOZ vollständig auszuschöpfen. Bei der Honorierung<br />

zahnärztlicher Leistungen müssen die aufgewendete Zeit, der<br />

Schwierigkeitsgrad und die besonderen Umstände bei der Behandlung<br />

gemessen und bewertet werden und in die Rechnungs -<br />

stellung einfließen. Genau gleiche Leistungen wie 1988, die damals<br />

mit Faktor 2,3 in Rechnung gestellt wurden, können heute<br />

nicht mehr so abgerechnet werden – sonst zahlt der Zahnarzt<br />

die zwischenzeitliche Teuerungsrate von mehr als 60 Prozent aus<br />

der eigenen Tasche. Für besonders schwierige, zeitaufwändige<br />

oder hochwertige Leistungen sieht die GOZ die Abdingung nach<br />

§2 vor. Für seit 1988 neu entwickelte Behandlungsmöglichkeiten,<br />

Füllungsmethoden und Therapiekonzepte ist die Analogberech -<br />

nung vorgesehen. Der Zahnarzt tut also gut daran, nicht auf den<br />

neuen Referentenentwurf zu starren, wie das Kaninchen auf<br />

die Schlange. Er sollte sich um die betriebswirtschaftlichen<br />

Kenngrößen seiner Praxis kümmern und sich fortbilden – fachlich<br />

und abrechnungstechnisch. Denn eines ist gewiss: nur<br />

Zahnärzte können zahnärztlich behandeln und sie selbst müssen<br />

ihre Leistungen korrekt bewerten und abrechnen.<br />

Ch. Berger, Präsident <strong>BDIZ</strong> EDI


4 <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Inhalt<br />

Was <strong>Sie</strong> über die GOZ 2012<br />

wissen sollten 6<br />

Höhepunkt „Implantologie“<br />

zum Oktoberfest in München 82<br />

Konsensuspapier der<br />

6. Europäischen Konsensuskonferenz<br />

(EuCC) 90<br />

IDS 2011 mit dem<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI in Köln 104<br />

FOKUS: Knochen- und<br />

Weichgewebsmanagement 131<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI AKTUELL<br />

Was <strong>Sie</strong> über die GOZ 2012 wissen sollten 06<br />

Dr. Thomas Ratajczak <strong>im</strong> <strong>Interview</strong>: Der Entwurf macht zornig 08<br />

GOZ-Referentenentwurf: Eklatante Verletzung von<br />

Zahnheilkundegesetz und Grundgesetz 12<br />

Wie andere den GOZ-Referentenentwurf bewerten 78<br />

„Implantologie <strong>im</strong> Team“ zum Oktoberfest in München 82<br />

6. Experten Symposium mit über 300 Teilnehmern 88<br />

Praxisleitfaden zu kurzen und angulierten Implantaten 90<br />

Annäherung an den neuen Bundesgesundheitsminister<br />

Daniel Bahr 100<br />

<strong>BDIZ</strong> kooperiert mit Online-Bibliothek gIDE 102<br />

IDS 2011 mit dem <strong>BDIZ</strong> EDI in Köln: Eine Punktlandung 104<br />

Mit „Herrn Kaiser“ in Budapest 108<br />

Personalia: Dr. Hans-Hermann Liepe zum 70. 109<br />

Rückschau/Vorschau 110<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller gibt junger Frau in<br />

20-stündiger OP ein neues Gesicht 112<br />

EUROPA<br />

Newsticker 114<br />

1. Curriculum Implantologie der EDI OSIS<br />

erfolgreich abgeschlossen 116<br />

ABRECHNUNG & RECHT<br />

Im Referentenentwurf zur GOZ 2012:<br />

Die <strong>im</strong>plantologischen Gebührenziffern 117<br />

FORTBILDUNG<br />

Kurze und angulierte Implantate auf dem Prüfstand in Köln:<br />

Hochqualifizierte Fortbildung für den<br />

erfahrenen Implantologen 126<br />

FOKUS<br />

Peri<strong>im</strong>plantäres Infektionsmanagement 132<br />

<strong>Das</strong> Weichgewebsmanagement für morgen 138<br />

1. Interdisziplinäre Diskussionsrunde<br />

für Parodontitisfrüherkennung 144<br />

6. Z<strong>im</strong>mer Implantologie Tage 145<br />

Trabecular Metal 147<br />

Schwerpunkt CAD/CAM 148<br />

Anwenderberichte und Innovationen aus der Industrie 149<br />

INNOVATIONEN & EVENTS<br />

EUROPERIO 7 in Wien 154<br />

S<strong>im</strong>ply Smarter Days 2011 155<br />

Internationaler Jubiläumskongress von Dentaurum:<br />

Implantologie von ihrer schönsten Seite 156<br />

OSSTEM Meeting 2011: Let’s go Poland! 156<br />

MARKT<br />

Anwenderberichte und Innovationen aus der Industrie 157<br />

TERMINE & MITTEILUNGEN<br />

Termine · Impressum 169<br />

Aufnahmeantrag 170


NEU<br />

<strong>Sie</strong> brauchen<br />

mehr Platz?<br />

Halten <strong>Sie</strong> das<br />

Profil flach!<br />

<strong>Das</strong> Low Profile Abutment<br />

Die Lösung, die Ihnen mehr Platz verschafft:<br />

• Für verschraubte Suprakonstruktionen bei eingeschränktem<br />

intermaxillärem Abstand<br />

• Breite Vielfalt an prothetischen Möglichkeiten<br />

• Geeignet für Sofortbelastung ebenso wie für konventionelle<br />

Belastungsprotokolle – große Indikationsbreite<br />

• Nur eine Prothetikplattform, dadurch einfache Handhabung<br />

• Konturiertes Emergenzprofil für einfachere subcrestale Insertion in lappenfreier Technik<br />

• Niedrige Bauhöhe für ästhetisch opt<strong>im</strong>ale Suprakonstruktionen bei eingeschränktem<br />

intermaxillärem Abstand<br />

Providing Solutions – One Patient At A T<strong>im</strong>e sowie das Design sind Marken von BIOMET 3i LLC.<br />

BIOMET 3i sowie das Design sind Marken von BIOMET, Inc.<br />

©2011 BIOMET 3i LLC. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Besuchen<br />

<strong>Sie</strong> uns auf:<br />

Professionelle Aus<br />

und Weiterbildung<br />

Erprobte<br />

Behandlungskonzepte<br />

Individuelle<br />

Praxisentwicklung<br />

Wir bieten opt<strong>im</strong>ale Lösungen – Für Ihre Patienten mit den Low Profile Abutments<br />

Erweitern <strong>Sie</strong> Ihr Angebot mit den Low Profile Abutments.<br />

Kontaktieren <strong>Sie</strong> noch heute Ihren<br />

Gebietsverkaufsleiter oder unseren Customer Service<br />

unter +49 (0)800-101 64 20.<br />

Oder besuchen <strong>Sie</strong> uns online auf www.biomet3i.com<br />

Low Profile_Adv_May2011.indd 1 09/05/11 16:33


6<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Der GOZ-Referentenentwurf stößt auf den Protest<br />

aller Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland.<br />

Die Verbände und Organisationen haben sich gegen<br />

den Entwurf ausgesprochen. Bei genauerem Hin -<br />

sehen – und das hat der <strong>BDIZ</strong> EDI in dieser Ausgabe<br />

gemacht – wird aus den verkündeten 6 Prozent eine<br />

Nullnummer.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI bietet Hintergrund, Analysen, Stellungnahmen<br />

Was <strong>Sie</strong> über die GOZ 2012 wissen sollten<br />

Sehr geehrter Kollege Berger,<br />

In dieser Ausgabe gibt der <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Aufschluss, was <strong>im</strong> Referentenentwurf<br />

steckt. Hier <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> die<br />

bravo und herzlichen Dank für Ihre klare Stellung -<br />

nahme. Die Art und Weise mit der uns die Politik behandelt<br />

ist eine Unverschämtheit. Ich finde die aufgezeigte<br />

GG-Klage ist eine sehr geeignete Möglichkeit,<br />

um auf die Problematik hinzuweisen. Kann<br />

man nicht auch nach Straßburg mit dem Problem?<br />

Machen <strong>Sie</strong> weiter so!<br />

Dr. Dr. M. Esser<br />

23-seitige Stellungnahme des Verbandes<br />

an das Bundesgesundheitsministerium.<br />

Mit ihrer Hilfe<br />

können <strong>Sie</strong> sich einen Überblick<br />

verschaffen, mit welchen Argumenten<br />

der <strong>BDIZ</strong> EDI den Referentenentwurf<br />

ablehnt und welche<br />

Punkte aus Sicht der oralen Implantologen<br />

besonders kritikwürdig<br />

sind. In einer Synopse vergleicht<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Justiziar Dr. Thomas Rataj -<br />

czak den Entwurf mit der Vorgänger-Gebührenordnung.<br />

Im <strong>Interview</strong><br />

spricht Dr. Ratajczak zudem<br />

Klartext und kommt zu der Ein-<br />

(…) Bleibt zu erwähnen, dass<br />

neben der schon bekannten<br />

Stellungnahme der BZÄK/KZBV<br />

durch hochkarätige juris tische<br />

Analyse und konkreten besseren<br />

Formulierungsvorschlägen<br />

der Vortrag von <strong>BDIZ</strong> EDI in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit der BLZK <strong>im</strong>ponierte.<br />

(…)<br />

Dr. W. Beckmann<br />

Inhalt GOZ-Sonderseiten<br />

<strong>Interview</strong> mit Dr. Ratajczak S. 8<br />

Stellungnahme des <strong>BDIZ</strong> EDI an das BMG S. 12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Synopse des GOZ-Referentenentwurf S. 52<br />

Meinungen und Statements S. 78<br />

Implantologische Gebührenziffern aus der GOZ 2012 S. 117<br />

schätzung, dass die GOZ 2012 wohl<br />

nicht wie der Vorgängerentwurf in<br />

der Schublade verschwinden wird.<br />

Wir werfen auch einen Blick über<br />

den <strong>im</strong>plantologischen Tellerrand<br />

und haben unter anderem hochrangige<br />

Zahn ärztefunktionäre um<br />

ihre Meinung gebeten. In der Rubrik<br />

„Abrechnung und Recht“ <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong><br />

schließlich eine Ausarbeitung zu<br />

den <strong>im</strong>plantologischen Gebührenziffern<br />

der GOZ 2012.<br />

Die Stellungnahme des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

wird in der Fachwelt hochgeschätzt.<br />

<strong>Sie</strong> gehört zu den fundiertesten<br />

Ausarbeitungen zum GOZ-Referen -<br />

tenentwurf. <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident<br />

Christian Berger nannte die Kritikpunkte<br />

des Verbandes während<br />

der Anhörung der Verbände An-<br />

fang Mai <strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium.<br />

Lesen <strong>Sie</strong> dazu bitte<br />

auch das Editorial von Christian<br />

(…) eine treffende Stellung -<br />

nahme zur neuen GOZ – dem<br />

braucht nichts mehr hinzuge -<br />

fügt zu werden.<br />

Dr. W. Scheinkönig<br />

Berger auf Seite 3. Eine kleine<br />

Sammlung an Reaktionen zur <strong>BDIZ</strong><br />

EDI-Stellungnahme <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> <strong>im</strong><br />

Anschluss. Der <strong>BDIZ</strong> EDI wird nun<br />

auf den Verordnungsentwurf warten<br />

und über weitere Schritte<br />

entscheiden. n<br />

AWU<br />

(…) Der <strong>BDIZ</strong> EDI hob in einer schriftlichen Stellungnahme nicht nur ausführlich<br />

auf den erhöhten Punktwert, die kritische Bewertung der Ausgabenentwicklung<br />

in der PKV vor dem Hintergrund der tatsächlichen<br />

zahnärztlichen Versorgung, die Probleme des Zielleistungsprinzips und<br />

der unzureichenden Berücksichtigung von Auslagen ab. „In seinen Grund -<br />

zügen halten wir den Entwurf jedoch für unausgewogen und für eine<br />

eklatante Verletzung des Paragrafen 15 Zahnheilkundegesetz sowie des<br />

Artikels 12 Absatz 1 Grundgesetz“, heißt es in der von <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident<br />

ZA Christian Berger, auch Vizepräsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer,<br />

und <strong>BDIZ</strong> EDI-Justiziar Dr. Thomas Ratajczak erarbeiteten<br />

Stellungnahme. Die Implantologische Versorgung, Kapitel K, ist einer der<br />

wenigen <strong>im</strong> <strong>aktuellen</strong> Referentenentwurf vollständig neu geregelten<br />

Leistungsbereiche. Hier wurde vom <strong>BDIZ</strong> EDI anerkannt, dass das Minis -<br />

terium hier vielfach sachgerecht entschieden habe. Unzureichend sei aller -<br />

dings die „wenig differenzierte Hereinnahme der bislang analog abgerech -<br />

neten großen chirurgischen Leistungen der Implantologie, namentlich<br />

des Sinuslifts“, heißt es in der Presseinformation des Verbandes. (…)<br />

Die ZahnarztWoche vom 11.5.2011: Zahnärzte positionieren sich


W&H_Elcomed_<strong>BDIZ</strong>_01-11_A4+_Layout 1 08.02.2011 18:33 Seite 1<br />

80 Ncm<br />

Powerful for surgery<br />

<strong>Das</strong> elcomed von W&H: einfach und logisch in der Handhabung.<br />

Kompromisslos in der Leistung: mit einem Drehmoment von bis zu<br />

80 Ncm am rotierenden Instrument garantiert die chirurgische Antriebseinheit<br />

problemlose Anwendungen. Die sich dank integrierter USB Schnittstelle ohne<br />

Zusatzkosten lückenlos dokumentieren lassen. Und das sind nur drei der vielen<br />

Vorteile des W&H elcomed: weiteres bei Ihrem W&H Partner.<br />

W&H Deutschland, t 08682/8967-0 oder unter wh.com


8<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dr. Thomas Ratajczak <strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />

Ihm bleibt auch das Kleingedruckte nicht verborgen:<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Justiziar Dr. Thomas Ratajczak hat den<br />

Referentenentwurf zur Novellierung der GOZ auf<br />

Herz und Nieren geprüft und eine Stellungnahme erarbeitet,<br />

an dem sich das Bundesgesundheitsministerium<br />

die Zähne ausbeißen kann. Anita Wuttke von<br />

der <strong>BDIZ</strong> EDI konkret-Redaktion sprach mit dem Medizinrechtsexperten<br />

aus Sindelfingen über das Ziel,<br />

das der Verordnungsgeber mit der Novellierung der<br />

GOZ verfolgt, über die notwendige öffentliche Ableh -<br />

nung der Basis und über das Fehlen von Mut, Linie,<br />

Struktur und Ideen.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Der Entwurf macht zornig<br />

Dr. Thomas<br />

Ratajczak<br />

Herr Dr. Ratajczak, <strong>Sie</strong> haben sich<br />

eingehend mit dem Referentenentwurf<br />

zur GOZ beschäftigt. Worauf<br />

zielt er ab?<br />

Worauf der GOZ-Entwurf eigentlich<br />

abzielt, wissen wohl noch<br />

nicht mal die Urheber. Es fehlt ihm<br />

jede Struktur. Einerseits erkennt<br />

der Entwurf be<strong>im</strong> Wegegeld an,<br />

dass es einen enormen Nachholbedarf<br />

gibt. Die Beträge sollen<br />

„entsprechend der Kostensteigerung<br />

seit 1996 (Inkrafttreten der<br />

letzten GOÄ-Novellierung bis zum<br />

Inkrafttreten der neuen GOZ) angepasst“<br />

angepasst werden. Ande -<br />

rerseits findet eine solche Anpassung<br />

<strong>im</strong> Gebührenteil überhaupt<br />

nicht statt. Eine Begründung dafür<br />

gibt das BMG nicht. 2007 informierte<br />

das BMG auf eine klei -<br />

ne Anfrage hin den Bundestag:<br />

„Um die Praxiskosten einschließlich<br />

eines Einkommens für den<br />

Praxis inhaber von durchschnittlich<br />

111 103 Euro decken zu können,<br />

ist <strong>im</strong> Rahmen der Annahmen dieser<br />

Kostenstruk turanalyse bei einer<br />

durchschnittlichen Zahl von<br />

1474 Behandlungsstunden <strong>im</strong><br />

Jahr ein Umsatz von 239 Euro pro<br />

Behandlungsstunde notwendig.“<br />

Rech net man die Fremd la bor kos -<br />

ten heraus, waren es 194,38 Euro.<br />

Dennoch erreicht keine einzige<br />

der neuen GOZ-Ziffern diesen<br />

Umsatz. Die beiden auch künftig<br />

mit Zeitvorgaben versehenen Gebührenziffern<br />

1000 und 1010 erbringen<br />

be<strong>im</strong> Steigerungsfaktor 2,3<br />

einen Honorarumsatz von 51 beziehungsweise<br />

62 Euro.<br />

Es fehlt dem Referentenentwurf<br />

an allem, an Mut, an Linie, an<br />

Struktur, an Ideen. Offenbar geht<br />

es nur um Kostendämpfung. Welches<br />

Wachstumspotenzial gerade<br />

<strong>im</strong> Gesundheitswesen liegt, wird<br />

weder zur Kenntnis genommen<br />

noch gewürdigt noch gar unterstützt.<br />

Der Entwurf macht, wie der<br />

Präsident der Bundeszahnärztekammer<br />

am Ende seiner Stellungnahme<br />

bei der Anhörung zur GOZ<br />

am 9. Mai 2011 treffend formulierte,<br />

zornig.<br />

Derzeit steht die BZÄK in der Kritik,<br />

einen höheren Punktwert leichtfertig<br />

zugunsten des Wegfalls der<br />

Öffnungsklausel verspielt zu haben.<br />

Glauben <strong>Sie</strong> das auch?<br />

Ich glaube nicht, dass die Bundesregierung<br />

ernsthaft bereit war, das<br />

Versprechen der Vorgängerregierung<br />

von 1987 einzulösen, wonach<br />

in der neuen GOZ künftig der<br />

Punktwert die Aufgabe haben sollte,<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

aufzufangen. Erst hat man jahrelang<br />

nichts getan, obwohl der damals<br />

zuständige Arbeits- und Sozialminister<br />

Norbert Blüm jährliche<br />

Anpassungen in Aussicht gestellt<br />

hatte, und dann war so viel Zeit<br />

verstrichen, dass man sich nichts<br />

mehr zu tun getraute. Die Öffnungsklausel<br />

ist für mich ein<br />

Nebenkriegsschauplatz, der vielleicht<br />

bei den Ärzten, hier vor allem<br />

auch <strong>im</strong> Krankenhaussektor,<br />

wirklich Bedeutung erlangen kann.<br />

Ob sie kommt oder nicht, ist aus<br />

zahnärztlicher Sicht nebensächlich.<br />

Wichtiger wäre, gerade auch<br />

für den Bereich der Implantologie,<br />

die Möglichkeit zu einer freien Vereinbarung<br />

mit den Patienten, wie<br />

sie vor 1988 bestanden hatte, wieder<br />

einzuführen.<br />

Wie viel Einfluss haben die Zahn -<br />

ärzte überhaupt bei der Novellierung<br />

der GOZ? Welche Chance<br />

haben Protestschreiben und Re -<br />

solutionen aus den Ländern und<br />

welche Bedeutung schreiben <strong>Sie</strong><br />

den Stellungnahmen zu, die bei<br />

der Anhörung <strong>im</strong> BMG abgegeben<br />

worden sind?<br />

Man sollte den Einfluss nicht un -<br />

terschätzen, den Protestschreiben<br />

aller Art haben, denn gekämpft<br />

werden muss und wird an zwei<br />

Fronten: Politik und Rechtsprech -<br />

ung. Eine Lehre aus dem Desaster<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

<strong>im</strong> Jahre 2001 sollte sein, dass<br />

man den Gerichten den Unmut<br />

nicht nur ex cathedra von oben,<br />

sondern auch von der Basis vorführen<br />

muss.<br />

Der GOZ-Referentenentwurf steht<br />

in der Kritik, lediglich 6 Prozent –<br />

unter dem Strich 0 Prozent – Honorarzuwachs<br />

zu beinhalten. Dem<br />

gegenüber stehen Forderungen der<br />

Zahnärzteschaft nach einer angemessenen<br />

Erhöhung nach 23 Jahren<br />

ohne Anpassung. <strong>Sie</strong> selbst schreiben<br />

in der von Ihnen erarbeiteten<br />

Stellungnahme des <strong>BDIZ</strong> EDI, dass<br />

es sogar 46 Jahre ohne Honorarzuwachs<br />

sind. Können <strong>Sie</strong> das erklären?<br />

Zum 1. April 1965 trat die Bugo-Z in<br />

Kraft. Als dann 1988 die GOZ kam,<br />

wurde diese, wie es <strong>im</strong> Regierungsentwurf<br />

vom 26. Juni 1987<br />

ausdrücklich heißt, „kostenneutral“<br />

umgesetzt. <strong>Das</strong> ist auch tatsächlich<br />

so geschehen. Es gibt in wesentlichen<br />

Bereichen einen Gleichstand<br />

der Vergütung seit nunmehr<br />

schon mehr als 46 Jahren.


THEMA<br />

Heißt das <strong>im</strong> Umkehrschluss,<br />

Zahn ärzte haben vor über 46<br />

Jahren zu viel verdient?<br />

Nein. Dieses Thema hatte der Verordnungsgeber<br />

von 1965 gesehen<br />

und gelöst. Man kann es nachlesen.<br />

Ziel der Bugo-Z war die Sicher -<br />

stellung eines <strong>im</strong> Vergleich mit<br />

anderen Berufen erkannten angemessenen<br />

Einkommens des<br />

Zahnarztes. Es ging 1965 nicht<br />

darum, den Zahnärzten einen besonders<br />

hohen Anteil am Volkseinkommen<br />

zuzugestehen.<br />

Wer ist Ihrer Meinung nach<br />

schuld an der Schere zwischen<br />

dem, was das BMG bereit ist umzusetzen<br />

und dem Anspruch der<br />

Zahnärzteschaft, die sich aber<br />

derzeit nicht traut, deutlich und<br />

klar zu beziffern, wie hoch der<br />

Zuwachs sein sollte?<br />

Vermutlich zu einem nicht zu vernachlässigenden<br />

Teil der Berufsstand<br />

selbst. Der Marburger<br />

Bund hat vorgemacht, dass man<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

E 61488 04.2008 Jahrgang 12<br />

konkret<br />

Journal für die <strong>im</strong>plantologische Praxis<br />

GOZ 2009 2009<br />

<strong>Das</strong> Titelbild vom Dezember 2008 aus <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 4/2008: Auch 2011 ein Faustschlag<br />

für die Zahnärzte<br />

über Geld reden und Geld for -<br />

dern muss, die Hausärzte mit den<br />

Hausarztverträgen haben es nach -<br />

gemacht. Es ist ein Dilemma der<br />

Heilberufe, dass sie sich schwer<br />

tun, mit der Forderung, gute<br />

Medizin nur für gutes Geld, an die<br />

Öffentlichkeit zu gehen. Die<br />

Zahnheilkunde hat seit Inkrafttreten<br />

der GOZ 1988 grandiose<br />

Fortschritte gemacht, sei es in der<br />

Werkstoffkunde, in der Endodontie,<br />

in der Prothetik und vor allem<br />

auch in der Implantologie. Die Begeisterung<br />

über das eigene Können,<br />

die eigentlich da sein müsste,<br />

kommt in der Öffentlichkeit<br />

nicht an, und wenn es ein Kollege<br />

in Presse und Fernsehen schafft,<br />

wird er angefeindet, statt dass<br />

man auf den Zug aufspringt. Der<br />

Fortschritt wird nicht gepriesen,<br />

erst recht wird der Preis des Fortschritts<br />

verschwiegen.<br />

<strong>Sie</strong> erheben schwere Vorwürfe<br />

gegen den Entwurf. Er verletze<br />

9<br />

OSSTEM Meeting<br />

2011 Krakow<br />

Visit the OSSTEM Meeting<br />

2011 Krakow<br />

04 th -05 th of November 2011<br />

Program<br />

Lateral and vertical bone augmentation<br />

Soft tissue management<br />

High aesthetic restoration in oral<br />

<strong>im</strong>plantology:<br />

concepts, materials, instruments<br />

and technics<br />

Innovative concepts in <strong>im</strong>plant<br />

prosthetics concepts<br />

Live surgeries<br />

Hands-On<br />

Krakow - Extension Tours (opt.)<br />

OSSTEM Night in the famous<br />

salt-mine on Friday evening<br />

Chairman:<br />

Prof. Ady Palti (GER)<br />

For further details and<br />

reservations please visit<br />

www.osstemkrakowmeeting.com<br />

OSSTEM Germany GmbH<br />

Mergenthalerallee 25 65760 Eschborn<br />

Tel. 06196-777-55-0 E-Mail: europe@osstem.com


10<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Grundgesetz und Zahnheilkundegesetz.<br />

Wie begründen <strong>Sie</strong> das?<br />

Wenn man sich die Historie der Gebührenordnungen<br />

der Heilberufe in<br />

Erinnerung ruft und dann diesen<br />

Entwurf betrachtet, der ja auch für<br />

die neue GOÄ nichts Gutes verheißt,<br />

dann fragt man sich: Leben<br />

wir eigentlich in einer Bananenrepublik?<br />

Lautet die Antwort auf die<br />

Frage, wie eine nach aktu ellem wissenschaftlichen<br />

Standard erbrachte<br />

Behandlungsleistung zu vergüten<br />

ist: Nach Kassenlage/nach Gusto/nach<br />

Zeitgeist em pfin den/nach<br />

Gemütslage/nach der Angst der<br />

verantwortli chen Politiker vor dem<br />

Wähler oder der Presse oder wem<br />

auch <strong>im</strong>mer? Nein. Wie die Antwort<br />

zu lauten hat, steht in § 6 GOZ<br />

schon drin: Nach Art, Kosten- und<br />

Zeitaufwand. Als es <strong>im</strong> deutschen<br />

Bundestag am 14. November 2003<br />

um die Anpassung der Anwaltshonorare<br />

ging, wurde deren Reform<br />

von allen Fraktionen als dringend<br />

notwendig bezeichnet; denn die<br />

letzte Reform liege neun (!) Jahre<br />

zurück, in dieser Zeit seien die Kosten<br />

erheblich gestiegen, das neue<br />

Gebührenrecht solle das Einkommen<br />

der Rechtsanwälte an die<br />

Einkom mens entwicklung anderer<br />

Berufe angleichen (so der Abgeordnete<br />

Christoph Strässer von der<br />

SPD). Der Abgeordnete Andreas<br />

Schmidt, Mühlhe<strong>im</strong>, meinte für die<br />

CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, eine<br />

Anpassung der Gebühren an die<br />

wirtschaftliche Entwicklung sei<br />

nach zehn (!) Jahren nicht nur geboten,<br />

sondern für die Funktionstauglichkeit<br />

der Rechtspflege in unserem<br />

Rechtsstaat absolut notwendig.<br />

Der Abgeordnete Jerzy Montag<br />

von der Bundestagsfraktion BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN sah den Staat<br />

in der Pflicht, die anwaltliche Leistung<br />

auch angemessen zu vergüten.<br />

Nachdem seit fast (!) zehn Jahren<br />

die Rechtsanwaltsgebühren<br />

nicht angepasst worden seien,<br />

gleichwohl aber die Kosten der anwaltlichen<br />

Arbeit wie Auslagen, Bürokosten,<br />

Löhne für Angestellte und<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

anderes mehr gestiegen seien, hätten<br />

die jetzt vorgesehenen moderaten<br />

Erhöhungen nicht geringer<br />

ausfallen dürfen. Der Abge ordnete<br />

Rainer Funke von der FDP meinte,<br />

dass kaum ein anderer Berufsstand<br />

so lange ohne Gebührenerhöhungen<br />

habe auskommen müssen.<br />

Wunder bar, möchte man da<br />

sagen, dann sind jetzt erst recht<br />

nunmehr die Zahnärzte an der Reihe.<br />

Und wie das umzusetzen ist,<br />

steht <strong>im</strong> Entwurf zur GOZ 1988:<br />

Über die Anhebung des Punktwerts<br />

zur Anpassung an die wirtschaftliche<br />

Entwicklung. <strong>Das</strong> komplett<br />

zu ignorieren, den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />

wie die Grundsätze<br />

des § 15 ZHG zu ignorieren, ist schon<br />

ein einmalig anzusehender Vorgang,<br />

für dan es kein Verständnis<br />

geben kann.<br />

Die fehlende Punktwertsteigerung<br />

ist der Hauptkritikpunkt. In welchen<br />

Bereichen muss außerdem<br />

nachgebessert werden?<br />

Die neue GOZ enthält für die mit<br />

mindestens 250 Punkten bewerteten<br />

chirurgischen Leistungen einen<br />

Köder: Es gibt hier – entsprechend<br />

der Rechtslage in der GOÄ – künftig<br />

generelle Zuschlagsziffern. <strong>Das</strong><br />

wirkt sich allerdings nicht sonderlich<br />

dramatisch aus. Es wäre nichts<br />

dagegen einzuwenden, würde die<br />

neue GOZ den heutigen Regelfall<br />

in der Implantologie – Abrechnung<br />

der Leistungen zum Steigerungsfaktor<br />

3,5 – so abbilden, dass die<br />

Leistung auf den Steigerungsfaktor<br />

2,3 umrelationiert würde, also 3,5fach<br />

alt und 2,3-fach neu entsprechen<br />

würden. Davon kann keine<br />

Rede sein. Ganz <strong>im</strong> Gegenteil erwartet<br />

das BMG, dass künftig der<br />

2,3-fache Steigerungssatz die nach<br />

Schwierigkeit und Aufwand durchschnittliche<br />

Leistung abbilde – und<br />

das bei Leistungen, die <strong>im</strong> 2,3-fach-<br />

Satz schon heute und erst recht<br />

künftig teilweise deutlich unter<br />

BEMA-Niveau vergütet werden.<br />

Man denke nur an die Nr. 01 BEMA,<br />

die künftige Nr. 0010 GOZ. Im Be-<br />

reich der modernen Füllungswerkstoffe,<br />

allen voran Kompositmaterialien,<br />

soll es zu einer massiven<br />

Abwertung gegenüber dem derzeitigen<br />

Zustand kommen. Im Bereich<br />

der Endodontie kann man<br />

sich des Eindrucks nicht erwehren,<br />

dass keine Vorstellung von modernen<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

und deren (Zeit-)Aufwand besteht.<br />

Die Kieferorthopädie wird insgesamt<br />

auf dem Vergütungsstand<br />

von 1965 eingefroren. Diese Kritik<br />

kann man an jedem Teilabschnitt<br />

des Referentenentwurfs üben. Die<br />

Vorgabe des Koalitionsvertrags der<br />

Regierungsfraktionen in Berlin lautete,<br />

die GOZ an den <strong>aktuellen</strong><br />

Stand der Wissenschaft anzupassen<br />

und dabei Kostenentwick -<br />

lungen zu berücksichtigen. Nichts<br />

davon wird umgesetzt.<br />

Die Anhörung ist vorüber, das<br />

BMG prüft die Einwände. Glauben<br />

<strong>Sie</strong>, dass dieser Entwurf wie sein<br />

Vorgänger in der Schublade verschwinden<br />

wird oder „droht“ diesmal<br />

die Umsetzung?<br />

Wenn man sich das Programm ansieht,<br />

welches das BMG <strong>im</strong> Jahre<br />

2011 umsetzen soll (GKV-Versorgungsgesetz<br />

– Gesundheitsreform<br />

die x-te, das Patientenrechtegesetz,<br />

die GOZ, die GOÄ), fragt man<br />

sich zwar, wie das alles mit Sorgfalt<br />

geschafft werden soll. Aber die Diskussion<br />

um das GKV-Versorgungsgesetz<br />

zeigt uns ja, dass Sorgfalt<br />

nicht unbedingt der wichtigste<br />

Anspruch ist. Also denke ich, dass<br />

die GOZ diesmal kommt.<br />

Welche Möglichkeiten hat die Zahn -<br />

ärzteschaft, eine GOZ 2012 in der<br />

vorgelegten Form zu verhindern?<br />

Keine, sie zu verhindern. Aber wenn<br />

sie kommt, wird man aktiv werden<br />

können – und aktiv werden.<br />

<strong>Das</strong> lässt ja einiges erwarten. Vielen<br />

Dank für das aufschlussreiche<br />

Gespräch. n<br />

AWU


Z MMER.<br />

ICH BIN<br />

Beate Schenck<br />

Gebietsleiterin<br />

Ich bin Z<strong>im</strong>mer. Ich weiß, dass Erfolg<br />

nicht daran gemessen wird, was wir<br />

sagen, sondern daran, was wir tun.<br />

Aber eines möchte ich Ihnen heute<br />

schriftlich geben: Ihr Erfolg ist mein<br />

Erfolg. Ich möchte Ihnen zeigen,<br />

dass Z<strong>im</strong>mer für Inno vation, Qualität<br />

und Service steht. Ich bin überzeugt<br />

von unseren Produkten und unserem<br />

hervorragendem Service – beides können<br />

<strong>Sie</strong> für Ihren persön lichen Erfolg nutzen.<br />

Meine Verantwortung ist es, dass <strong>Sie</strong> sich<br />

auf Z<strong>im</strong>mer verlassen können. Jederzeit.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> es mich Ihnen beweisen –<br />

Schritt für Schritt!<br />

<strong>Sie</strong> möchten mehr darüber erfahren, wie Z<strong>im</strong>mer Dental<br />

sich eine anhaltende Partnerschaft mit Ihrer Praxis<br />

vorstellt? Dann besuchen <strong>Sie</strong> uns <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.z<strong>im</strong>merdental.de oder wenden <strong>Sie</strong> sich an unser<br />

Serviceteam unter der kostenlosen Telefonnummer<br />

0800 2 33 22 30.<br />

www.z<strong>im</strong>merdental.com<br />

ZIM0336_Anz_I'm_Beate_210x297_040511.indd 1 17.06.11 09:42


12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI lehnt GOZ-Referentenentwurf ab<br />

Nach Analyse des Referentenentwurfs zur Änderung<br />

der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) kommt<br />

der <strong>BDIZ</strong> EDI zu dem Ergebnis, den Entwurf in seiner<br />

derzeit vorliegenden Form nicht zu akzeptieren. Die<br />

23-seitige Stellungnahme liegt dem Bundesgesundheitsministerium<br />

vor.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Eklatante Verletzung von<br />

Zahnheilkundegesetz und Grundgesetz<br />

Zwar begrüßt der <strong>BDIZ</strong> EDI, dass mit<br />

dem Entwurf nach mehr als 23 Jahren<br />

Geltung der GOZ 1988 <strong>im</strong>merhin<br />

ansatzweise an die Weiterentwicklung<br />

der Gebührenordnung<br />

gedacht werde. „In seinen Grundzü -<br />

gen halten wir den Entwurf jedoch<br />

für unausgewogen und für eine<br />

eklatante Verletzung des § 15 ZHG<br />

sowie des Art. 12 Abs. 1 GG“, heißt<br />

es in der Stellungnahme, die Prä -<br />

sident Christian Berger und <strong>BDIZ</strong><br />

EDI-Justiziar Dr. Thomas Ratajczak<br />

auch in der Anhörung <strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium<br />

vorge tra -<br />

gen haben.<br />

Hauptkritikpunkt: Keine<br />

Punktwertsteigerung<br />

Besonders augenscheinlich treten<br />

die Mängel des Referentenentwurfs<br />

bei der fehlenden Punktwert an -<br />

he bung hervor. Hauptkritikpunkt<br />

ist die „Nullnummer“: Null Prozent<br />

Punkt wertsteigerung! Der <strong>BDIZ</strong><br />

EDI: „Die letzte Punktwertfestsetzung<br />

erfolgte zum 01.01.1988. In der<br />

Zwischenzeit sind also mehr als 23<br />

Jahre ohne jede Punktwertanpassung<br />

in der GOZ vergangen, während<br />

der Punktwert der GOÄ 1996<br />

leicht angehoben worden ist.<br />

Nachdem die Umsetzung der Bugo-Z<br />

von 1965 in die GOZ ebenfalls<br />

kostenneutral erfolgte, wartet die<br />

deutsche Zahnärzteschaft seit<br />

nunmehr 46 Jahren auf eine grund -<br />

legende Honoraranpassung.“<br />

<strong>Das</strong> von der Bugo-Z verfolgte Ziel<br />

war die Sicherstellung eines <strong>im</strong><br />

„Vergleich mit anderen Berufen erkannten<br />

angemessenen Einkommens<br />

des Zahnarztes“. Dies sei vor<br />

dem Hintergrund der schon damals<br />

geltenden Regelungsvorgabe<br />

in § 15 ZHG ein sachgerechter Ansatz<br />

und werfe die Frage auf, ob<br />

das Bundesministerium <strong>im</strong> Jahre<br />

2011 von diesem Ansatz – der sich<br />

auch auf der Seite 89 des Koali-<br />

Die ausführliche Stellungnahme des <strong>BDIZ</strong> EDI beschränkt sich nicht nur auf die<br />

<strong>im</strong>plantologische Versorgung.<br />

tionsvertrages zwischen CDU, CSU<br />

und FDP für die 17. Legislaturperiode<br />

findet – abrücken und den<br />

Zahnärzten <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />

Berufen keinen Anspruch auf<br />

ein angemessenes Einkommen<br />

mehr zugestehen wolle.<br />

Zudem sei die durch Art. 12 Abs. 1<br />

GG geschützte Freiheit, einen Beruf<br />

auszuüben, untrennbar mit der<br />

Freiheit verbunden, eine angemessene<br />

Vergütung zu fordern. Gesetzliche<br />

Vergütungsregelungen<br />

sind nach Auffassung von Dr. Thomas<br />

Ratajczak daher am Maßstab<br />

des Art. 12 Abs. 1 GG zu messen und<br />

nur dann mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar,<br />

wenn sie auf einer gesetzli -<br />

chen Grundlage beruhten, die durch<br />

ausreichende Gründe des Gemeinwohls<br />

gerechtfertigt werde und<br />

dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

genügten.<br />

Die Nichtanhebung des Punktwertes<br />

um den Teuerungsausgleich <strong>im</strong><br />

vorliegenden Referentenentwurf<br />

verletze daher sowohl die gesetzlichen<br />

Vorgaben des § 15 ZHG als<br />

auch Art. 12 Abs. 1 GG eklatant.<br />

Wesentliche weitere Kritikpunkte<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI betreffen die fort -<br />

bestehende Einschränkung der<br />

Vertragsfreiheit in § 2 GOZ, die<br />

Missverständnisse, die <strong>im</strong> Bundesministerium<br />

offenbar zum Zielleistungsprinzip<br />

herrschen, die Nichteinführung<br />

einer allgemeinen,<br />

dem § 10 GOÄ entsprechenden<br />

Auslagenklausel, einige Anmerkungen<br />

zum Abschnitt K – Implantologie<br />

sowie das Fehlen einer<br />

Revisionsklausel.<br />

§ 2 GOZ<br />

§ 2 Abs. 1 GOZ soll unverändert bleiben<br />

und damit der seit 1988 verfolgte<br />

paternalistische Ansatz wei -


tergeführt werden. Der <strong>BDIZ</strong> EDI:<br />

„Dafür gab es weder 1988 eine<br />

Rechtfertigung noch gibt es für<br />

diese Einschränkung der Vertragsfreiheit<br />

2011 eine. Deshalb sollte § 2<br />

GOZ 2012 unseres Erachtens folgenden<br />

Wortlaut erhalten:<br />

Durch Vereinbarung zwischen<br />

Zahnarzt und Zahlungspflichtigem<br />

kann die Vergütung zahnärztlicher<br />

Leistungen abweichend von dieser<br />

Verordnung festgelegt werden.“<br />

Zielleistungsprinzip<br />

<strong>Das</strong> Bundesministerium für Gesundheit<br />

ist der Auffassung, dass<br />

das Zielleistungsprinzip, bei dem<br />

es um die Verhinderung einer Doppelhonorierung<br />

von Leistungen<br />

geht, in der neuen GOZ 2012 explizit<br />

zu verankern sei und plant dazu<br />

in § 4 Abs. 2 die Aufnahme folgender<br />

Sätze 2 und 4:<br />

„Dies gilt auch für die zur Er -<br />

bringung der <strong>im</strong> Gebühren ver -<br />

zeich nis aufgeführten operativen<br />

Leistungen methodisch notwen -<br />

diger operativer Einzelschritte. Eine<br />

Leistung ist methodisch notwendiger<br />

Bestandteil einer anderen<br />

Leistung, wenn sie erbracht<br />

wird, um die andere Leistung (Zielleistung)<br />

nach den Regeln der<br />

zahnärzt lichen Kunst erbringen<br />

zu können.“<br />

Nach Auffassung des <strong>BDIZ</strong> EDI ist<br />

es nicht angezeigt, das Zielleistungsprinzip<br />

zu einem best<strong>im</strong>men -<br />

den Prinzip machen zu wollen, ohne<br />

vorher das Gebührenverzeichnis<br />

entsprechend überarbeitet zu haben.<br />

Dies gleiche dem Versuch, das<br />

Getreide zu mähen, ehe man überhaupt<br />

gesät hat.<br />

§ 10 GOÄ<br />

Der Referentenentwurf enttäuscht<br />

aus Sicht des <strong>BDIZ</strong> EDI in einem<br />

weiteren wichtigen Punkt, nämlich<br />

hinsichtlich der Nichtaufnahme<br />

einer generell § 10 GOÄ entsprech -<br />

enden Best<strong>im</strong>mung in den allgemeinen<br />

Teil.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Im Bereich der Materialkosten<br />

bestehe derzeit eine massive<br />

Schlechterstellung der Zahnärzte<br />

gegenüber den Ärzten. „Hier dringen<br />

wir darauf, dass in die neue GOZ<br />

die in § 10 GOÄ enthaltenen Regelungen<br />

vollständig übernommen<br />

werden. Die Rechtsentwicklung hat<br />

zu der <strong>im</strong> praktischen Handling<br />

zu sehr seltsamen Berechnungen<br />

zwingenden Entscheidung des BGH<br />

vom 27.05.2004 - III ZR 264/03 -,<br />

VersR 2004, 1138 geführt, nach der<br />

derzeit <strong>im</strong> Einzelfall zu prüfen ist,<br />

wie das Verhältnis Materialkosten<br />

zu Behandlungshonorar ist.“<br />

Implantologische<br />

Versorgung<br />

Der Abschnitt K – Implantologische<br />

Versorgung wurde analog zur<br />

Entwicklung der Implantologie<br />

seit 1988 vollständig neu geregelt.<br />

So wird eine Vielzahl von offenen<br />

Streitfragen geregelt, etwa die<br />

Frage nach dem Wundverschluss<br />

und künftig zwischen Wundverschluss<br />

ohne und mit Lappenbildung<br />

differenziert. Diese Differenzierung,<br />

die vom <strong>BDIZ</strong> EDI seit<br />

Jahren vertreten wird, findet die<br />

Zust<strong>im</strong>mung des Verbandes. Es sei<br />

zweifellos auch richtig, für subperiostale<br />

Implantate und Nadel<strong>im</strong>plantate<br />

keine Gebührenziffern<br />

(bis auf die Entfernung des subperiostalen<br />

Implantats) mehr vorzusehen.<br />

„Diese Konzepte haben sich<br />

überholt“, heißt es in der <strong>BDIZ</strong> EDI-<br />

Stellungnahme.<br />

Sachgerecht sei es auch, die Implantatinsertion<br />

deutlich besser<br />

als bisher zu bewerten. „Es wird<br />

von uns ausdrücklich anerkannt,<br />

dass sich das Bundesministerium<br />

bemüht, die aus heutiger Kennt -<br />

nis mehr als groben Mängel der<br />

Nrn. 900 ff. GOZ 1988 zu beheben.<br />

Die moderne Implantologie ist eine<br />

für die Patienten segensreiche<br />

Errungenschaft und bietet ihnen<br />

eine Lebensqualität, die vor 40 Jahren<br />

noch undenkbar erschien, als<br />

man sich mit der schle<strong>im</strong>haut -<br />

getragenen Vollprothese als Altersbegleiterscheinungabzu<strong>finden</strong><br />

hatte.“<br />

Kritikwürdig ist seitens des Bun des -<br />

verbandes die wenig differenzierte<br />

Hereinnahme der bisher analog<br />

abgerechneten großen chirurgisch -<br />

en Leistungen der Implantologie,<br />

namentlich des Sinuslifts. Der externe<br />

Sinuslift (Nr. 9120 GOZ 2012)<br />

werde für den Normalfall zu tref -<br />

fend bewertet (25 Punkte weniger<br />

als nach der üblichen GOÄ-Analog -<br />

abrechnung). Allerdings wer de hier<br />

der besonders großen Bandbreite<br />

der Eingriffe nicht Rechnung getragen.<br />

„Es wird auch übersehen,<br />

dass alle Arten des Sinuslifts angesichts<br />

ihrer Schwierigkeit heute<br />

durchweg mit dem 3,5-fachen Stei -<br />

gerungsfaktor abgerechnet werden,<br />

was bei der durch die GOZ<br />

2012 beabsichtigten Relationierung<br />

auf den 2,3-fachen Steigerungsfaktor<br />

als Normalfall <strong>im</strong> Ergebnis<br />

doch zu einer deutlichen Schlechterbewertung<br />

führen würde.“<br />

Interner Sinuslift (Nr. 9110 GOZ<br />

2012) und Bonesplitting (Nr. 9130<br />

GOZ 2012) seien weit unter dem<br />

heute üblichen Abrechnungsansatz<br />

bewertet, ohne dass es hierfür<br />

eine auch nur ansatzweise nachvollziehbare<br />

Begründung gebe.<br />

Revisionsklausel<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI fordert eine Revisionsklausel,<br />

die verhindern soll,<br />

dass über unvertretbar lange Zeit -<br />

räume Gebührenordnungen belassen<br />

werden. <strong>Das</strong> ließe sich aus<br />

Sicht des Verbandes sehr einfach<br />

in Anlehnung an § 13 Preugo lösen.<br />

Eine solche Lösung sei nach den<br />

Erfahrungen mit der GOZ 1988<br />

dringend geboten.<br />

Als Fazit stellt der <strong>BDIZ</strong> EDI in seiner<br />

Stellungnahme fest, „dass wir<br />

die GOZ 2012 in ihrer derzeitigen<br />

Form nicht akzeptieren werden“. n<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

AWU<br />

13


14<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI e. V. · An der Esche 2 · D-53111 Bonn<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

Herrn Regierungsdirektor Dr. Horst Stiel<br />

Referat 211<br />

Rochusstr. 1<br />

53121 Bonn<br />

5. Mai 2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Referentenentwurf einer Verordnung zur Änderung der<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) vom 24.03.2011<br />

Ihr Schreiben vom 28.03.2011<br />

Ihr Zeichen: 211-20224-01/003<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Stiel,<br />

das Bundesministerium für Gesundheit hat nach einem Anlauf <strong>im</strong> Jahren 1995 und<br />

einem weiteren Anlauf <strong>im</strong> Jahre 2008 erneut den Referentenentwurf einer Verordnung<br />

zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) vorgelegt. Herzlichen Dank,<br />

dass <strong>Sie</strong> uns die Gelegenheit zur Stellungnahme geben.<br />

An dem Entwurf begrüßen wir, dass nach <strong>im</strong>merhin mehr als 23 Jahren Geltung der<br />

GOZ 1988 ansatzweise an die Weiterentwicklung der Gebührenordnung gedacht<br />

wird. In seinen Grundzügen halten wir den Entwurf jedoch für unausgewogen und für<br />

eine eklatante Verletzung des § 15 ZHG sowie des Art. 12 Abs. 1 GG.<br />

Dies wird besonders augenscheinlich bei der Frage der Punktwertanhebung, mit der<br />

wir uns nachfolgend vertieft befassen.. Wesentliche weitere allgemeine Kritikpunkte<br />

betreffen die Nichtveränderung des § 2 GOZ, die Missverständnisse, die <strong>im</strong> Bundesministerium<br />

offenbar zum Zielleistungsprinzip herrschen, die Nichteinführung einer<br />

allgemeinen § 10 GOÄ entsprechenden Auslagenklausel sowie einige Anmerkungen<br />

zum Abschnitt K – Implantologie.<br />

1. Punktwert<br />

Der Referentenentwurf sieht keine Punktwertsteigerung vor. Die letzte Punktwertfestsetzung<br />

erfolgte zum 01.01.1988. In der Zwischenzeit sind also mehr als 23 Jahre<br />

ohne jede Punktwertanpassung in der GOZ vergangen, während der Punktwert der<br />

GOÄ 1996 leicht angehoben worden ist. Nachdem die Umsetzung der Bugo-Z von<br />

1965 in die GOZ ebenfalls kostenneutral erfolgte (s. BR-Drs. 276/87 vom 26.06.1987,<br />

S. 2), wartet die deutsche Zahnärzteschaft seit nunmehr 46 Jahren auf eine grundlegende<br />

Honoraranpassung.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXXX<br />

Bundesverband<br />

der <strong>im</strong>plantologisch<br />

tätigen Zahnärzte<br />

in Europa<br />

Christian Berger<br />

Präsident<br />

berger@bdizedi.org<br />

Prof. Dr. Dr. J. E. Zöller<br />

Vizepräsident<br />

zoeller@bdizedi.org<br />

Dr. He<strong>im</strong>o Mangelsdorf<br />

Schatzmeister<br />

mangelsdorf@bdizedi.org<br />

Dr. Detlef Hildebrand<br />

Generalsekretär<br />

hildebrand@bdizedi.org<br />

Dr. Stefan Liepe<br />

Schriftführer&Geschäftsführer<br />

liepe@bdizedi.org<br />

Beisitzer:<br />

Dr. Georg Bayer<br />

bayer@bdizedi.org<br />

Prof. Dr. Dr. B. Kreusser<br />

kreusser@bdizedi.org<br />

PD Dr. Jörg Neugebauer<br />

neugebauer@bdizedi.org<br />

Dr. Renate Tischer-Richter<br />

tischer-richter@bdizedi.org<br />

Dr. Fre<strong>im</strong>ut Vizethum<br />

vizethum@bdizedi.org<br />

Justiziar:<br />

Dr. Thomas Ratajczak<br />

ratajczak@bdizedi.org<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org


ANZEIGE (OsseoSp. TX Profile) 213x303 <strong>BDIZ</strong>:Anzeige 13.05.2011 16:22 Uhr Seite 1<br />

Adapting with nature –<br />

nach dem Vorbild der Natur<br />

OsseoSpeed TX Profile – das Implantat mit dem anatomischen Design<br />

für den schräg atrophierten Kieferkamm<br />

Stellen <strong>Sie</strong> sich vor, es wäre möglich, auch be<strong>im</strong> schräg atrophierten Kieferkamm<br />

den Knochen 360° um das Implantat zu erhalten.<br />

<strong>Das</strong> ist jetzt möglich – mit OsseoSpeed TX Profile.<br />

<strong>Das</strong> anatomisch geformte und patentierte Implantatdesign wurde speziell<br />

entwickelt, um den marginalen Knochen be<strong>im</strong> schräg atrophierten Kieferkamm,<br />

sowohl vestibulär als auch oral, zu erhalten – d. h. 360° um das Implantat.<br />

Wie bei allen Astra Tech Implantaten beruht auch das Konzept des<br />

OsseoSpeed TX Profile Implantates auf den bewährten Merkmalen und<br />

Vorteilen des Astra Tech BioManagement Complex . Verwenden <strong>Sie</strong><br />

OsseoSpeed TX Profile in Kombination mit patientenindividuellen<br />

Atlantis Abutments und freuen <strong>Sie</strong> sich mit Ihren Patienten über eine<br />

langfristige Funktion und hervorragende Ästhetik.<br />

Weitere Informationen <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> unter: www.astratechdental.de<br />

Astra Tech GmbH · An der kleinen Seite 8 · 65604 Elz · Tel.: (064 31) 98 69 76 · Fax: (064 31) 98 69 510 · www.astratechdental.de<br />

79436-DE-1105 © 2011 Astra Tech


16<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 2 von 23<br />

Bei der Bewertung der gegenwärtigen Lage lohnt ein Blick die Begründung des Entwurfs einer Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte vom 17.12.1964 – BR-Drs. 551/64. Darin heißt es auf S. 3zu den<br />

Wertansätzen:<br />

<strong>Das</strong> von der Bugo-Z mit den Wertansätzen verfolgte Ziel war die Sicherstellung eines <strong>im</strong> „Vergleich<br />

mit anderen Berufen erkannten angemessenen Einkommens des Zahnarztes“.<br />

<strong>Das</strong> ist vor dem Hintergrund der schon damals geltenden Regelungsvorgabe in § 15 ZHG ein sachgerechter<br />

Ansatz und wirft die Frage auf, ob das Bundesministerium <strong>im</strong> Jahre 2011 von diesem Ansatz<br />

– der sich auch auf S. 89 des Koalitionsvertrages zwischen CDU, CSU und FDP für die 17. Legislaturperiode<br />

findet – abrücken und den Zahnärzten <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Berufen keinen Anspruch<br />

auf ein angemessenes Einkommen mehr zugestehen will.<br />

Ausgangspunkt der Leistungsbewertung war für die Bugo-Z die einflächige Füllung (F1), die einem<br />

Vorschlag des Bundesverbandes der Deutschen Zahnärzte (BDZ) von 1958 folgend (s. dazu Festschrift<br />

50 Jahre Bundeszahnärztekammer 1953 – 2003, S. 35) gem. Nr. 13a Bugo-Z mit 10,00 DM<br />

(Einfachsatz), also nach heutiger Währung mit 5,11 €, bewertet wurde. Die GOZ 1988 bewertete die<br />

F1 in Nr. 205 <strong>im</strong> Einfachsatz mit 16,50 DM (8,44 €). Darin soll sich „eine gegenüber der alten GOZ<br />

deutlich höhere Bewertung der konservierenden Leistungen“ als „ein Anreiz für zahnerhaltende Therapiemaßnahmen“<br />

verbergen (BR-Drs. 276/87, S. 87). Die Erhöhung dürfte aber auch dem Umstand<br />

geschuldet gewesen sein, dass die Zuordnung von Füllungsmaterial zu den nicht gesondert abrechenbaren<br />

Kosten eindeutig erstmals mit § 4 Abs. 3 Satz 1 GOZ 1988 erfolgte.<br />

Von einer „deutlichen Höherbewertung“ konnte jedoch 1987 keine Rede sein. Die Nr. 13a Bugo-Z<br />

konnte nach § 2 Satz 1 Bugo-Z mit dem 1,0- bis 6,0-fachen Steigerungsfaktor abgerechnet werden,<br />

also mit einer Bandbreite von 10,00 bis 60,00 DM (30,68 €) und einem Mittelwert – Faktor 3,5 (s. dazu<br />

Reisinger/Schmitt, Kommentar der neuen Gebührenordnung für Zahnärzte (Bugo-Z), 1965, S. 33)<br />

– von 35,00 DM (17,90 €).<br />

Die Nr. 205 GOZ konnte dagegen nur noch mit max<strong>im</strong>al dem 3,5-fachen Steigerungsfaktor abgerechnet<br />

werden und damit mit einer Bandbreite von 16,50 DM bis 57,75 DM (29,54 €), bei 2,3-fach<br />

also mit 37,95 DM (19,41 €).<br />

In der Summation erfolgte also schon an diesem zentralen und einfach zu überprüfenden Punkt<br />

1988 keine und <strong>im</strong> Mittelwert nur eine ganz unwesentliche Gebührenanpassung.<br />

Die respektive Leistungsziffer des Referentenentwurfs vom 24.03.2011 ist die Nr. 2050. <strong>Sie</strong> soll mit<br />

213 Punkten und damit in einer Bandbreite von 11,98 € bis 41,93 € abgerechnet werden (können).<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


www.adwork.de<br />

OSSEO Plus Transfer –<br />

normierter Knochen-Transfer<br />

nach Dr. Dr. Roland Streckbein und<br />

Dr. Dr. Philipp Streckbein<br />

www.bego-<strong>im</strong>plantology.com<br />

GO FOR GOLD.<br />

OSSEOINTEGRATION<br />

ENTDECKEN<br />

� BEGO OSS<br />

bovines Knochenersatzmaterial<br />

� BEGO OSS S<br />

synthetisches Knochenersatzmaterial<br />

� BEGO Collagen Membrane<br />

Kollagen Membran<br />

� BEGO Collagen Fleece<br />

Kollagen Fleece


18<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 3 von 23<br />

<strong>Das</strong> entspricht einer Anhebung gegenüber 1988 um <strong>im</strong>merhin 42 %, für die sich in der Begründung<br />

keine Erklärung findet.<br />

Die F1 war für die Bugo-Z der „Ecksatz“ der Bewertung, da damals die „bei weitem häufigste zahnärztliche<br />

Leistung“. <strong>Sie</strong> ist auch heute noch eine häufige Leistungsziffer, wenn auch nicht mehr die<br />

häufigste.<br />

(Quelle: Statistisches Jahrbuch der KZBV 2010, S. 90)<br />

Wenn der <strong>gesamte</strong> GOZ-Entwurf mit einer Anhebung um 42 % kalkuliert wäre, dann würde das seitens<br />

der Zahnärzteschaft <strong>im</strong> Zweifel ungeachtet der sehr viel höheren Geldentwertung seit 1965 Zust<strong>im</strong>mung<br />

<strong>finden</strong>.<br />

Die nach <strong>aktuellen</strong> Zahlen häufigste Füllung ist heute die zweiflächige (F2). <strong>Sie</strong> wurde in Nr. 13b Bugo-Z<br />

<strong>im</strong> Einfachsatz mit 12,00 DM (6,14 €) bewertet, in Nr. 207 GOZ 1988 mit 11,81 € und soll in der<br />

Nr. 2070 GOZ 2012 mit 13,61 € <strong>im</strong> Einfachsatz bewertet werden. <strong>Das</strong> entspricht einer Mehrbewertung<br />

um 15,24 %, die <strong>im</strong> Referentenentwurf ebenso wenig wie die Mehrbewertung der Nr. 2050 GOZ<br />

(F1) begründet wird.<br />

Die Situation des Jahres 2011 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vergütung – sieht man von der<br />

<strong>im</strong> neuen Referentenentwurf behaupteten Volumenvermehrung 1 um 6 % ab – die zahnärztliche Vergütung<br />

<strong>im</strong>mer noch <strong>im</strong> Wesentlichen auf der Basis des Jahres 1965 abbilden will, obwohl sich bei<br />

1 In der Antwort der Bundesregierung vom 05.10.2007 auf die Kleine Anfrage verschiedener Abgeordneter<br />

zur Novellierung der GOZ heißt es zur Datenlage: „Es gibt keine zusammenfassende Statistik über<br />

die Höhe des privatzahnärztlichen Honorarvolumens“ (BT-Drs. 16/6577, S. 3).<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 4 von 23<br />

keiner vergleichbaren anderen Berufsgruppe seitdem die Einkommensgrundlagen gleich geblieben<br />

sind, so dass sich ein „Vergleich mit anderen Berufen anerkannten angemessenen Einkommens des<br />

Zahnarztes“ herstellen ließe.<br />

In der Begründung zur GOZ 1988 findet sich auf S. 46 folgender Satz:<br />

„Im neuen System der Gebührenbemessung sollen die Steigerungssätze nicht mehr die Funktion<br />

haben, die wirtschaftliche Entwicklung aufzufangen; diese Funktion hat nach der neuen GOÄ der<br />

Punktwert übernommen.“<br />

Die Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung hat danach über die Anpassung des Punktwertes<br />

zu erfolgen. Kriterien für die Orientierung an der wirtschaftlichen Entwicklung (Einkommensindizes,<br />

Gehaltsindizes, Verbraucherindizes) gibt es in Deutschland zur Genüge. <strong>Sie</strong> führen dazu, dass seit<br />

1988 eine Anhebung des Punktwertes um rund 70 % erforderlich wäre.<br />

Obwohl der vorliegende Referentenentwurf diese Vorgaben eklatant missachtet, findet sich nicht ein<br />

einziger Satz zur Rechtfertigung eines solchen Eingriffs in die Berufsausübungsfreiheit. Es findet<br />

sich noch nicht einmal ein einziger Satz zur Begründung, warum der zahnärztliche Punktwert weder<br />

1996 noch später an den Punktwert der GOÄ angeglichen wurde. In der Begründung zur Bugo-Z <strong>finden</strong><br />

sich dagegen folgende Sätze, die sowohl vor Art. 12 Abs. 1 GG wie auch vor Art. 3 Abs. 1 GG<br />

auch heute Beachtung fordern dürfen (BT-Drs. 551/64, S. 3):<br />

<strong>Das</strong> Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hatte sich in einer Entscheidung vom 12.12.1984 – 1 BvR<br />

1249/83 u.a. – (BVerfGE 68, 319) mit der Parallelnorm des § 15 ZHG in § 11 BÄO befasst und dabei<br />

zur Interpretation dieser Norm folgende Ausführungen gemacht:<br />

„Mit der für Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG genügenden Deutlichkeit lassen sich aus der Ermächtigungsnorm auch<br />

"Tendenz" und "Programm" umreißen, die durch die zu erlassend Rechtsverordnung nach dem Willen des Gesetzgebers<br />

verwirklicht werden sollen, so daß sich feststellen läßt, welchem Zweck die Verordnung zu dienen<br />

best<strong>im</strong>mt ist. Wenn der Verordnungsgeber verpflichtet wird, den berechtigten Interessen von Ärzten und Patienten<br />

Rechnung bei der Best<strong>im</strong>mung der Gebührensätze zu tragen, so wird damit der Zweck hervorgehoben,<br />

nämlich einen Ausgleich zwischen den widerstreitenden Interessen von Ärzten und Patienten herbeizuführen,<br />

weder ein zu hohes Entgelt entrichten zu müssen noch ein zu geringes Honorar fordern zu dürfen. Zugleich wird<br />

durch die Begrenzung auf Mindest- und Höchstsätze unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen von<br />

Ärzten und Patienten auch das Ausmaß der zu treffenden Regelung best<strong>im</strong>mt. Hieraus läßt sich der mögliche<br />

Inhalt der zu erlassenden Verordnung voraussehen; dem Verordnungsgeber sind die Grenzen aufgezeigt, die er<br />

einzuhalten hat, soll die Verordnung von der Ermächtigung gedeckt sein. Wenn die Beschwerdeführer in diesem<br />

Zusammenhang bemängeln, das in § 11 BÄO zum Ausdruck gekommene Programm sei nicht hinreichend<br />

konkretisiert, und sich zur Stützung dieser Auffassung des näheren mit dem Inhalt der Gebührenordnung auseinandersetzen,<br />

so übersehen sie, daß es dabei um die Frage geht, ob die Gebührenordnung für Ärzte noch von<br />

der Ermächtigung gedeckt ist. <strong>Das</strong> ist hier indessen aus den oben aufgezeigten Gründen [lies: wegen der Subsidiarität<br />

der Verfassungsbeschwerde] nicht zu entscheiden.“<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

19


20<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 5 von 23<br />

<strong>Das</strong> in § 15 ZHG angelegte Programm gilt auch für die Bewertung der GOZ 2012. Dabei erlauben<br />

wir uns, zur Auslegung des § 15 ZHG und zur Beurteilung der GOZ 2012 einige weitere Programmsätze<br />

aus dem Verordnungsentwurf zur GOZ 1988 in Erinnerung zu rufen.<br />

<strong>Das</strong> damals zuständige Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung wollte bei der der letzten<br />

GOÄ-Novellierung 1982 zeitlich um fünf Jahre nachfolgenden GOZ-Novellierung „die traditionellen<br />

Gemeinsamkeiten“ zwischen GOZ und GOÄ „auch in Zukunft beibehalten“ (BR-Drs. 276/87, S. 47).<br />

Als wichtigstes Ziel der GOZ 1988 wird <strong>im</strong> Zusammenhang mit § 15 ZHG „die Anpassung des zahnärztlichen<br />

Gebührenrechts an die zahnmedizinische und wirtschaftliche Entwicklung“ bezeichnet<br />

(ebd., S. 51). Außerdem müsse der Verordnungsgeber „unter dem Gesichtspunkt des Gleichheitsgrundsatzes<br />

die seit 1983 gültigen Regelungen des ärztlichen Gebührenrechts berücksichtigen“<br />

(ebd.). <strong>Das</strong> Ziel einer einheitlichen Vergütung für die gleiche Leistung wird mehrfach betont (u.a.<br />

S. 53). Seit 1996 ist dieses Ziel verlassen und der Punktwert der GOÄ höher. Der in § 5 Abs. 1 GOZ<br />

2012 vorgesehene Punktwert liegt um 0,20452 Cent oder 3,509 % unter(!) dem Punktwert der GOÄ<br />

1996 von 5,82873 Cent.<br />

Die Argumentation des Bundesministeriums mit dem Honorarvolumen, das sich in der Vergangenheit<br />

erhöht habe und das durch den vorliegenden Entwurf um 6 % erhöht werde (S. 4 des Begründungsteils),<br />

ist eine Argumentation, die § 15 ZHG ignoriert. § 15 ZHG fordert die sachgerechte Bewertung<br />

der einzelnen <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis abgebildeten Leistung.<br />

Die Kriterien für eine solche sachgerechte Bewertung <strong>finden</strong> sich in § 6 Abs. 2 GOZ 1988 bzw. § 6<br />

Abs. 1 GOZ 2012. Es geht um die Bewertung nach „Art, Kosten- und Zeitaufwand“ der Leistung und<br />

nicht um das Honorarvolumen.<br />

Die Zahnärzteschaft hat mit der Honorarordnung für Zahnärzte (HOZ) eine Berechnungsmethodik<br />

vorgelegt, die sich an diesen, in der GOZ für neue Behandlungsmethoden festgelegten Bewertungsgrundsätzen<br />

orientiert. Die HOZ beruht auf einem PROGNOS-Gutachten vom Oktober 2006, das<br />

seinerseits nach S. 5 des Gutachtens auf folgenden Eckpfeilern basiert:<br />

Dies aber sind die Kriterien des § 6 GOZ. Wenn die HOZ <strong>im</strong> Jahre 2012 zu einem starken Bewertungsanstieg<br />

führen würde, wäre dies alleine dem Umstand zuzurechnen, dass das Bundesministerium<br />

seit mehr als zwei Jahrzehnten keine Punktwertanpassung mehr durchgeführt hat, wie sie <strong>im</strong><br />

Bereich der vertragszahnärztlichen Versorgung dagegen durchaus regelhaft vereinbart wird.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


ROXOLID ®<br />

DIE NEUE „DNS“ VON IMPLANTATMATERIALIEN<br />

ROXOLID ® – Exklusiv für die Anforderungen von Implantologen entwickelt.<br />

Roxolid ® bietet Vertrauen be<strong>im</strong> Setzen von Implantaten mit kleinem Durchmesser Flexibilität mit mehr<br />

Behandlungsoptionen Entwickelt für gesteigerte Patientenakzeptanz von Implantatbehandlungen<br />

Straumann ® SLActive<br />

... über 1 Million Implantate verkauft!<br />

Bitte rufen <strong>Sie</strong> uns an unter 0761 4501 333. Weitere Informationen <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> unter www.straumann.com<br />

AD_210x297_mm_Roxolid.indd 1 28.03.11 11:22


22<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 6 von 23<br />

Im Vorfeld der neuen GOZ wurde viel über den Ausgabenanstieg in der Zahnheilkunde geredet. Wir<br />

haben anhand der vom PKV-Verband <strong>im</strong> Internet veröffentlichten Zahlenberichte<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 1997 – 1998, Stand Oktober 1998, S. 84,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 1998– 1999, Stand Oktober 1999, S. 80,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 1999 – 2000, Stand Oktober 2000, S. 80,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2000–2001, Stand Oktober 2001, S. 84,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2001–2002, Stand Oktober 2002, S. 86,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2002–2003, Stand Oktober 2003, S. 86,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2003–2004, Stand Oktober 2004, S. 86,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2004–2005, Stand Oktober 2005, S. 84,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2005–2006, Stand Oktober 2006, S. 49,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2006–2007, Stand November 2007, S. 51,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2007–2008, Stand November 2008, S. 51,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2008–2009, Stand November 2009, S. 53,<br />

� Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2009–2010, Stand Januar 2011, S. 53<br />

den Leistungsausgabenanstieg in der privaten Krankenversicherung unter Zugrundelegung der darin<br />

jeweils veröffentlichten Daten analysiert (die genauen Fundstellen sind vorstehend angegeben). Dabei<br />

zeigt sich, dass die Ausgabenentwicklung in der Zahnheilkunde moderat verlief.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


B.T.I. Deutschland GmbH<br />

Mannhe<strong>im</strong>er Str. 17<br />

75179 Pforzhe<strong>im</strong><br />

NEU<br />

• BTI Explantationsset: Einfach, sicher,<br />

substanzschonend<br />

• Kurze Implantate: Bei l<strong>im</strong>itiertem Knochen-<br />

angebot, ab Länge 5,5mm<br />

• BTI Scan ® II: 3D Planungssoftware, sicher,<br />

schnell, einfach<br />

Informieren <strong>Sie</strong> sich!<br />

Tel. 07231 / 428 06 10<br />

info@bti-<strong>im</strong>plant.de


24<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Der Ausgabenanstieg betrug von 1996 auf 2009<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 7 von 23<br />

bei den ambulanten Leistungen 120,92 %<br />

bei den stationären Leistungen 55,18 %<br />

bei den zahnärztlichen und zahntechnischen Leistungen 77,68 %<br />

be<strong>im</strong> Krankentagegeld (in der Grafik nicht dargestellt) 35,37 %<br />

be<strong>im</strong> Krankenhaustagegeld (in der Grafik nicht dargestellt) -9,44 %<br />

Die Anzahl der in der PKV Vollversicherten ist <strong>im</strong> gleichen Zeitraum um 26,85 % gestiegen, die der<br />

Zusatzversicherten um 85,97 %.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


Die (R)Evolution in der Implantologie & Prothetik:<br />

Einteilig<br />

€ 74,ohne<br />

Prep-Cap<br />

Champions ® -Vierkant<br />

Ø 3,0 · 3,5* · 4,5 · 5,5<br />

Gewinde-Längen 6 · 8 · 10 · 12 … 24 mm<br />

* auch in ‚Classic-Form‘ erhältlich<br />

Zirkon Prep-Caps € 49,-<br />

WIN! & Titan Prep-Caps € 29,-<br />

Champions ® -Tulpen<br />

Ø 2,5 · 3,0 · 4,0<br />

Gewinde-Längen 8 · 10 · 12 · 14 … 24 mm<br />

Champions<br />

Einfach, erfolgreich & bezahlbar<br />

Made in Germany<br />

& 510(k) registered<br />

FDA (USA)<br />

MIMI ® -fähig<br />

Min<strong>im</strong>al-invasive Methodik der Implantation<br />

Zweiteilig<br />

€ 59,-<br />

inklusive Gingiva-Shuttle<br />

Ø 3,5 4,5 5,5<br />

Gewinde-Längen: 6,5 · 8 · 10 · 12 · 14 · 16<br />

� Innenkonus mit integriertem „Hexadapter“<br />

� Mikrodichte Verbindung < 0,6 μm<br />

� Champions ® -Oberfläche – eine der Besten<br />

(Studien auf Anfrage)<br />

� Garantierte Präzision & garantierte Qualität<br />

� OP-Tray als Dauerleihgabe<br />

� MIMI ® -Marketing<br />

Champions ® -Implants ist Preisträger des<br />

Wirtschaftspreises „Regio Effekt 2010“<br />

� Kostenloses ZÄ-Forum/Netzwerk für alle<br />

‚Champions‘<br />

� Graduierte Champions ® -Partner-Labore –<br />

Qualität & Kompetenz ganz in Ihrer Nähe<br />

� Preise (Implantate <strong>im</strong> Einzelpack erhältlich!)<br />

Gingiva-Shuttle (in Verbindung mit Implantat) € 0,-<br />

Abutment Titanbasis, individualisier- und verklebbar € 19,-<br />

(Preis für graduierte Meisterlabore)<br />

Laboranalog € 19,-<br />

Abdruck-Pfosten € 19,-<br />

www.champions-<strong>im</strong>plants.com<br />

inkl. Online-Shop & Mediathek<br />

– ca. 100 Filme (Anleitungen & OPs) –<br />

Telefon: 0 67 34 / 91 40 80 · Fax: 0 67 34 / 10 53<br />

Mail: info@champions-<strong>im</strong>plants.com<br />

210 x 297 Z&P April 2011.indd 1 31.05.11 15:48


26<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 8 von 23<br />

Die öffentliche Diskussion <strong>im</strong> Vorfeld zu der zum 01.01.2005 erfolgten Einführung von Festzuschüssen<br />

be<strong>im</strong> Zahnersatz dürfte für den deutlichen Anstieg der Zahl der Zusatzversicherten ab dem Jahre<br />

2004 mit verantwortlich sein.<br />

Nicht berücksichtigt ist hierbei der Einfluss, den der Gesetzgeber <strong>im</strong>mer wieder über Veränderungen<br />

der Beitragsbemessungsgrenze und anderen Einflussfaktoren auf den Bestand an Vollversicherten<br />

in der PKV n<strong>im</strong>mt.<br />

Die damit verbundenen Probleme dürfen nicht auf dem Rücken der Heilberufe ausgetragen werden.<br />

Genau das aber ist der Eindruck, den man be<strong>im</strong> vorliegenden Referentenentwurf zur GOZ gewinnt.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 9 von 23<br />

Betrachtet man allein die PKV-Ausgaben <strong>im</strong> zahnärztlichen und zahntechnischen Bereich, ergibt<br />

sich folgendes Bild:<br />

Von 1996 bis 2009 beträgt der Ausgabenanstieg <strong>im</strong> zahnärztlichen Bereich, aufgeschlüsselt nach<br />

den in den Zahlenberichten des PKV-Verbandes erfassten Leistungsdaten:<br />

Zahnbehandlung 62,71 %<br />

Zahnersatz 83,61 %<br />

Kieferorthopädie 120,82 %<br />

Die Ursachen für diesen Ausgabenanstieg sind in folgenden Bereichen zu suchen, die allesamt mit<br />

der Frage nach der Anpassung des Punktwertes nichts zu tun haben:<br />

� Änderung der Behandlungszielsetzung hin zur Prophylaxe, erkennbar daran, dass die häufigste<br />

kurative Leistung mittlerweile die Zahnsteinentfernung sowohl <strong>im</strong> Bereich der gesetzlichen<br />

als auch <strong>im</strong> Bereich der privaten Krankenversicherung ist (Statistisches Jahrbuch der<br />

KZBV 2010, S. 90 und S. 183).<br />

� Massive Ausweitung der Behandlungsmöglichkeiten seit 1988 <strong>im</strong> Bereich der plastischen<br />

Füllungen als Alternativen zu dem ideologisch in Verruf geratenen Amalgam und damit in<br />

einem mengenmäßig zwangsläufig relevanten Bereich. Dahinter verbirgt sich ein Ausgabenanstieg<br />

als Folge moderner Versorgungsmöglichkeiten und geänderter Erwartungen der Pa-<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

27


28<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 10 von 23<br />

tienten an die Materialsicherheit, nicht aber ein die wirtschaftliche Entwicklung kompensierender<br />

Ausgabenanstieg.<br />

� Im konservierenden Bereich dürfte es gerade in den vergangenen Jahren auch zu einer<br />

deutlichen Kostensteigerung <strong>im</strong> Bereich der endodontischen Leistungen gekommen sein,<br />

bedingt durch die Entwicklung, die dieses Fach in den letzten Jahren genommen hat. Hier ist<br />

anzuerkennen, dass der Referentenentwurf vom 24.03.2011 die <strong>im</strong> vorausgehenden Referentenentwurf<br />

vom 24.10.2008 vorgesehenen Abwertungen zentraler Leistungen der Endodontie<br />

(Nrn. 250 und 252 GOZ RE 2008) korrigiert und nunmehr in den Nrn. 2410, 2430 und<br />

2440 GOZ 2012 eine Besserbewertung vorsieht. Damit wird aber nicht der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung Rechnung getragen, sondern ansatzweise der fachlichen Entwicklung. Auffällig<br />

ist, dass sich bei den Leistungen nach Nrn. 2410 und 2440 GOZ 2012 der 2,3-fache Steigerungsfaktor<br />

offenbar an den Mindestsätzen der Nrn. 435 und 437 HOZ orientiert.<br />

� Ein deutlicher Anstieg der Leistungen <strong>im</strong> Bereich Prophylaxe, allen voran die Einführung<br />

von PZR, und neue systematische Therapieansätze <strong>im</strong> Bereich der Parodontologie.<br />

� Anzunehmen ist auch, dass die Einführung neuer Materialien <strong>im</strong> Bereich der Prothetik und<br />

die Nachfrage nach hochwertigen prothetischen Versorgungen zu einer deutlichen Zunahme<br />

der zahntechnischen Ausgaben geführt hat. Unter der Bugo-Z galt noch die Faustregel,<br />

dass das zahnärztliche Honorar 2/3, die zahntechnische Leistung 1/3 der <strong>gesamte</strong>n Gebühren<br />

ausmachen sollte (s. Festschrift 50 Jahre Bundeszahnärztekammer 1953 – 2003, S. 37)<br />

<strong>Das</strong>s sich die Entwicklung des zahnärztlichen Honoraranteils an der Prothetik seit vielen<br />

Jahren zuungunsten der Zahnärzteschaft verschiebt und der Technikanteil an der Gesamtabrechnung<br />

mittlerweile schon bis zu 80 % erreicht, stellt keinen wirtschaftlichen Ausgleich<br />

für die Zahnärzteschaft, allenfalls für das Zahntechnikerhandwerk dar.<br />

� In der Kieferorthopädie ist unverkennbar, dass sich das ästhetische Leitbild der Eltern verändert<br />

hat.<br />

� Im Bereich der Implantologie konzediert das Bundesgesundheitsministerium, dass „sich die<br />

zahnmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten seit Inkrafttreten der geltenden GOZ erheblich<br />

erweitert“ haben (ebd., S. 4) und deshalb das Gebührenverzeichnis „in größerem Umfang<br />

neu zu gestalten“ war.<br />

� Sicher nicht liegt die Ausgabensteigerung <strong>im</strong> Abrechnungsverhalten, das <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

den 1988 üblichen Bereich der Abrechnung mit dem 2,3-fachen Steigerungsfaktor nur unwesentlich<br />

auf etwa den 2,51-fachen Faktor erhöht hat (~ +9 %).<br />

Die Zahnärzteschaft ist Teil des Gesundheitsmarktes und gehört damit zu einem der wenigen, wirklich<br />

zukunftsträchtigen Märkte in Deutschland. Eigentlich müsste man erwarten, dass die Investitionen<br />

in diesem Bereich nicht abgebremst werden.<br />

<strong>Das</strong> häufig verwendete Argument, eine Punktwertanhebung führe zu höheren Ausgaben der öffentlichen<br />

Haushalte, zeigt nur eine Seite der Medaille. Höhere Einnahmen der Zahnärzteschaft würden<br />

zu höheren Steuereinnahmen führen. Wie einer Mitteilung der Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />

zu entnehmen ist, würde selbst eine geringfügige Anhebung des Honorarvolumens zu steuerlichen<br />

Mehreinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden in dreistelliger Millionenhöhe führen. Wir<br />

fordern dazu auf, solche Berechnungen anzustellen.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


KaVo Imaging Solutions – KaVo Pan eXam Plus<br />

Meistern <strong>Sie</strong> höchste Anforderungen.<br />

Wahre Meister kennen keine Kompromisse.<br />

KaVo Pan eXam Plus -<br />

modulares Panorama-, Fern- und 3D Röntgenkonzept<br />

• Höchste Bildqualität: Premiumgerät mit umfassenden Diagnosemöglichkeiten<br />

und brillanter Bildqualität dank V­Shape Beam­ und<br />

Multilayer Pan­Technologie<br />

• Zukunftsweisende Systemintegration: Modulares Panorama­, Fern­<br />

und 3D­Röntgenkonzept für max<strong>im</strong>ale Flexibilität und hohe Investitionssicherheit<br />

• Max<strong>im</strong>aler Bedienkomfort: Präzise Volumenpositionierung und<br />

intuitive Bedienung dank SmartScout und Touchscreen<br />

2 D<br />

NEU !<br />

Orthopantomograph-Qualität jetzt<br />

mit sämtlichen KaVo-Vorteilen<br />

3 D<br />

KaVo Dental GmbH · D­88400 Biberach/Riß · Telefon +49 7351 56­0 · Fax +49 7351 56­1103 · www.kavo.com


30<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 11 von 23<br />

Wenn das Bundesgesundheitsministerium die Ausgaben generell scheut, dann muss es über Wege<br />

der Selbstbeteiligung <strong>im</strong> privat(zahn)ärztlichen Sektor nachdenken. Die Zahnärzteschaft ist<br />

Dienstleister. Niemand zwingt den Patienten, sich <strong>im</strong>plantieren zu lassen. Die GOZ hat nur eine vernünftige<br />

Kalkulationsgrundlage bereitzustellen. Es ist auch nicht Aufgabe der GOZ, dadurch Leistungen<br />

umzusteuern, indem willkürlich Leistungen abgewertet werden. § 15 ZHG erfordert eine sachgerechte<br />

Bewertung der einzelnen Leistung.<br />

Es ist auch nicht Aufgabe der Zahnärzteschaft, die Geschäftsmodelle der PKVen <strong>im</strong> zahnärztlichen<br />

Bereich zu finanzieren. Aus der Festschrift 50 Jahre Bundeszahnärztekammer, aaO., S. 36 sei dazu<br />

eine aufschlussreiche Passage zitiert:<br />

„Ärger mit der privaten Krankenversicherung (PKV) oder der Beamten-Beihilfe gab es so gut wie nie. Die Privatpatienten<br />

nahmen es hin, dass sie nur geringe Erstattungen erhielten. Die PKV bot nur wenig für Zahnbehandlungen.<br />

<strong>Sie</strong> wurde hierzu nicht genötigt, weil die GKV erst später mit großzügigen Leistungen winkte und<br />

damals sehr beschränkte Leistungen bot. So wurde in der Prothetik nur für schle<strong>im</strong>hautgetragenen Zahnersatz<br />

Zuschuss gewährt, bei festsitzendem Ersatz allenfalls geringe Festzuschüsse. Die Beihilfe beschränkte sich auf<br />

den ein- oder zweifachen Satz der Gebührenordnung, später den vierfachen, in der Prothetik sogar einschließlich<br />

der Material- und Laborkosten. Kurze Zeit vor Verabschiedung der Bugo hieß es in einer Veröffentlichung<br />

der PKV, Zahnbehandlungskosten seien eigentlich kein versicherbares Risiko, weil bei jedem Versicherten<br />

Schadensfälle zu erwarten seien.“<br />

Wenn dies später anders gesehen wurde, wenn heute die ERGO-Gruppe Zahnzusatzversicherungen<br />

ohne jede Risikoprüfung und Wartezeiten anbieten kann, dann kann es um die Kalkulierbarkeit<br />

der zahnärztlichen Tarife so schlecht nicht bestellt sein.<br />

Die faktische Nichtanhebung des Vergütungsniveaus um den Teuerungsausgleich, insbesondere die<br />

Nichtanhebung des Punktwertes verstößt gegen § 15 ZHG. Dort heißt es, dass bei der Gestaltung<br />

der Gebührenordnung „den berechtigten Interessen der Zahnärzte und der zur Zahlung der Entgelte<br />

Verpflichteten“ Rechnung zu tragen ist. Zur „Zahlung der Entgelte“ verpflichtet sind die Patienten,<br />

nicht die privaten Krankenversicherungen und nicht die Beihilfebehörden. Privatversicherte Patienten<br />

nehmen in ihrer Mehrzahl aktiv am Berufsleben teil und betrachten es als selbstverständlich, dass ihre<br />

Einkommen jährlich mindestens um den Inflationsausgleich angehoben werden. <strong>Das</strong> gilt unterschiedslos<br />

sowohl für Arbeitnehmer wie für Beamte und sollte für Selbstständige erst recht eine Vorgabe<br />

sein, die nach den regelmäßig veröffentlichten Einkommensstatistiken auch erfüllt wird.<br />

So stieg z.B. der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der Angestellten <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe,<br />

Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe zwischen 1988 und 2006 in den alten Bundesländern<br />

um 89,1 %. 2<br />

Die Forderung nach einem Teuerungsausgleich ist nach § 15 ZHG berechtigt. <strong>Das</strong> sieht auch das<br />

Bundesgesundheitsministerium so, allerdings nicht in der Begründung des Referentenentwurfs zu §<br />

5 Abs. 1 GOZ 2012, sondern in der Begründung zu § 8 GOZ 2012 (S. 16 f.). Dort heißt es:<br />

„Mit der Neufassung des § 8 wird die Regelungssystematik der GOÄ zu Entschädigungen (Wegegeld und Reiseentschädigungen)<br />

übernommen. Die Absätze 1 bis 3 entsprechen den §§ 7 bis 9 der GOA Die Beträge werden<br />

entsprechend der Kostensteigerung seit 1996 (Inkrafttreten der letzten GOÄ-Novellierung bis zum Inkrafttreten<br />

der neuen GOZ) angepasst. Die Erhöhung des Kostenanteils orientiert sich an den Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes zum Verbraucherpreisindex <strong>im</strong> Bereich Waren und Dienstleistungen für Privatfahrzeuge.<br />

2 Quelle: Statistisches Bundesamt.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


32<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 12 von 23<br />

Die Erhöhung des Aufwandsanteils entspricht der allgemeinen mit dieser Verordnung vorgesehenen Honorarsteigerung.“<br />

Umgesetzt wird diese Ankündigung u.a. durch eine Erhöhung be<strong>im</strong> Kilometergeld um 61,538 %.<br />

Nicht umgesetzt wird diese Ankündigung be<strong>im</strong> Punktwert und nur punktuell bei einzelnen Leistungen.<br />

In der schon in Fußnote 1 zitierten Stellungnahme der Bundesregierung vom 05.10.2007 heißt<br />

es auf S. 5:<br />

„Im Hinblick auf betriebswirtschaftlich erforderliche kostendeckende Sollumsätze ist auf die Daten der Kostenstrukturerhebungen<br />

der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) aus den Jahren 2004 und 2005 hinzuweisen,<br />

die <strong>im</strong> KZBV Jahrbuch 2006 veröffentlicht worden sind. Diese Kostenstrukturerhebungen weisen für<br />

die alten Bundesländer <strong>im</strong> Jahr 2005 durchschnittliche Praxisausgaben je Praxisinhaber von 240 714 Euro aus,<br />

einschließlich der darin enthaltenen Kosten für Arbeiten von Fremdlaboratorien in Höhe von 65 303 Euro. Um<br />

diese Praxiskosten einschließlich eines Einkommens für den Praxisinhaber von durchschnittlich 111 103 Euro<br />

decken zu können, ist <strong>im</strong> Rahmen der Annahmen dieser Kostenstrukturanalyse bei einer durchschnittlichen<br />

Zahl von 1 474 Behandlungsstunden <strong>im</strong> Jahr ein Umsatz von 239 Euro pro Behandlungsstunde notwendig.“<br />

Rechnet man die Fremdlaborkosten – weil Durchlaufkosten – heraus, beträgt der erforderliche Umsatz<br />

pro Stunde nach Ansicht der Bundesregierung 194,38 €.<br />

<strong>Das</strong> Bundesgesundheitsministerium wird seinen eigenen Bewertungsvorgaben nicht gerecht. Exemplarisch<br />

lässt sich die Missachtung der in der Antwort auf die Kleine Anfrage zum Ausdruck gekommenen<br />

Regeln des Bundesgesundheitsministeriums an den Leistungsziffern zeigen, die – wenn es<br />

sich auch um weniger Leistungen handelt als <strong>im</strong> Referentenentwurf von 2008 – in der GOZ 2012 mit<br />

Mindestzeitvorgaben versehen sind:<br />

GOZ-Nr. Leistungsinhalt Punktmenge Faktor 2,3 Umsatz / Std.<br />

1000 Erstellung eines Mundhygienestatus<br />

und eingehende Unterweisung<br />

zur Vorbeugung gegen Karies<br />

und parodontale Erkrankungen,<br />

Dauer mindestens 25 Minuten<br />

200 25,87 € 62,09 €<br />

1010 Kontrolle des Übungserfolges 100 12,94 € 51,74 €<br />

einschließlich weiterer Unterweisung,<br />

Dauer mindestens 15 Minuten.<br />

Um be<strong>im</strong> durchschnittlichen Steigerungsfaktor von 2,3 bei diesen zeitbemessenen Leistungen auf<br />

einen Stundenumsatz von 194,38 € zu kommen, müssten entweder die Bewertung für die Nr. 1000<br />

GOZ 2012 auf 626 Punkte erhöht werden (was bei Faktor 2,3 dann 194,38 €/Stunde ergäbe), oder<br />

der Punktwert auf 0,176069 €, was zum gleichen Ergebnis führte. In sich sachgerecht bewertet wären<br />

die Leistungen Nr. 1000 und 1010 GOZ 2012 aber dennoch nicht.<br />

Allen sonstigen Berufsgruppen gesteht man nicht nur den Teuerungsausgleich zu, sondern auch eine<br />

Zunahme an Kaufkraft. Nach der eingangs zitierten Passage aus dem GOZ 1988-Entwurf ist eine<br />

entsprechende Punktwertsteigerung auch geboten, denn nicht der Steigerungsfaktor, sondern der<br />

Punktwert soll Aufgabe haben, „die wirtschaftliche Entwicklung abzufangen.“ Zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung gehört aber auch der Anspruch der Zahnärzteschaft auf Teilhabe am Zuwachs des <strong>gesamte</strong>n<br />

volkswirtschaftlichen Produktivvermögens.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


BONDBONE_SPEED-210x297-MIS:Layout 1 03.05.2011 14:28 Uhr Seite 3<br />

q Bitte rufen <strong>Sie</strong> uns an, um einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren<br />

q Bitte schicken <strong>Sie</strong> mir den kostenlosen Produkt-Katalog 2011<br />

Name Telefon<br />

Schnell, sicher – BondBone!<br />

BondBone ist ein einzigartiges Bone-Graft Material für den erfolgreichen<br />

Knochenaufbau. Es vereinfacht das Handling und verkürzt die<br />

Behandlungszeit deutlich. <strong>Das</strong> Ergebnis: mehr Sicherheit von Anfang an.<br />

Eben typisch MIS!<br />

Straße, Nr. PLZ, Ort <strong>BDIZ</strong><br />

M.I.S. Implant Technologies GmbH<br />

Paulinenstraße 12 a 32427 Minden<br />

Tel.: 05 71-972 76 90 Fax: 05 71-972 76 91<br />

www.mis-<strong>im</strong>plants.de


34<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 13 von 23<br />

Gegenüber einem FDP-geführten Bundesministerium sollte man die Bedeutung der Zahnärzteschaft<br />

als Teil des Mittelstandes nicht besonders hervorheben müssen. Von ihm erwarten wir, dass es ideologiefrei<br />

an die neue GOZ herangeht.<br />

<strong>Das</strong> Abstellen auf den 2,3-fachen Steigerungsfaktor als Mindestwert für die Vergleichsbetrachtung<br />

ist nicht zuletzt deshalb gerechtfertigt, weil das BVerfG in seiner Entscheidung vom 24.10.2004 – 1<br />

BvR 1437/02 –, NJW 2005, 1036 ausgeführt hat:<br />

„Für überdurchschnittliche Fälle steht nur der Rahmen zwischen 2,4 und 3,5 zur Verfügung, weil ein Absinken<br />

unter die Honorierung, die auch die gesetzliche Krankenversicherung zur Verfügung stellt (nämlich den 2,3fachen<br />

Satz), wohl kaum noch als angemessen zu bezeichnen ist.“<br />

Würde man rein betriebswirtschaftlich argumentieren, müssten die zeitbezogenen Gebührenziffern<br />

sich auch be<strong>im</strong> Steigerungsfaktor 1,0 zu einem Wert von 194,38 € rechnen.<br />

Vergütungsregelungen und hierauf gründende Entscheidungen, die auf die Einnahmen, welche<br />

durch eine berufliche Tätigkeit erzielt werden können, und damit auch auf die Existenzerhaltung von<br />

nicht unerheblichem Einfluss sind, greifen nach ständiger Rechtsprechung des BVerfG in die Freiheit<br />

der Berufsausübung (Art. 12 Abs. 1 GG) ein und sind dafür zu rechtfertigen (BVerfG, 12.08.2002 – 1<br />

BvR 328/02 –, NJW 2002, 3314; BVerfG, 15.12.1999 – 1 BvR 1904/95 u.a. –, BVerfGE 101, 331).<br />

Die durch Art. 12 Abs. 1 GG geschützte Freiheit, einen Beruf auszuüben, ist untrennbar mit der Freiheit<br />

verbunden, eine angemessene Vergütung zu fordern. Gesetzliche Vergütungsregelungen sind<br />

daher am Maßstab des Art. 12 Abs. 1 GG zu messen und nur dann mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar,<br />

wenn sie auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen, die durch ausreichende Gründe des Gemeinwohls<br />

gerechtfertigt wird und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit genügt (BVerfG, 19.03.2004 –<br />

1 BvR 1319/02 –, NJW 2004, 3172; BVerfG, 09.03.2004 – 1 BvR 455/02 u.a. –, FamRZ 2004, 1267).<br />

Zu den Aufgaben des Gebührenverordnungsgebers gehört dabei insbesondere, die Kostenstruktur<br />

der ihre Praxis hauptberuflich ausübenden Zahnärzte zu berücksichtigen (so BVerfG, 15.12.1999,<br />

aaO. für eine Anwaltskanzlei; ebenso BVerfG, 07.06.2000 – 1 BvR 23/00 u.a. –, FamRZ 2000,<br />

1280). Es ist daher – weil verfassungsrechtlich geboten – richtig, wenn die Bundesregierung auf die<br />

Kleine Anfrage am 05.10.2007 auf „betriebswirtschaftlich erforderliche kostendeckende Sollumsätze“<br />

als für die Neugestaltung der GOZ maßgebliche Grundlage verwies.<br />

Umgekehrt verletzt die Nichtbeachtung dieses verfassungsrechtlichen Gebots Art. 12 Abs. 1 GG.<br />

<strong>Das</strong> BVerfG hat in einem Beschluss vom 19.10.2000 – 1 BvR 2365/98 –, NJW-RR 2001, 1203 der<br />

Sache nach entschieden, dass gesetzliche Honorierungsregelungen eine auskömmliche Vergütung<br />

gewährleisten müssen. Es ging dabei um die Vergütung eines Rechtsanwalts als Zwangsverwalter.<br />

Aus der Fallkonstellation ergibt sich, dass die konkrete Tätigkeit angemessen vergütet<br />

werden muss und es nicht darauf ankommt, ob der Rechtsanwalt insgesamt mit seiner anwaltlichen<br />

Tätigkeit ein angemessenes Einkommen erzielen kann. Die insoweit tragenden Entscheidungsgründe<br />

lauten:<br />

„Ob die Vergütungsregelungen der Zwangsverwalterverordnung in §§ 23 ff. <strong>im</strong> Hinblick auf die Höhe der danach<br />

festzusetzenden Vergütung mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar sind, ist hier nicht zu entscheiden.<br />

Einer Entscheidung steht <strong>im</strong> vorliegenden Fall der Grundsatz der Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde<br />

gemäß § 90 Abs. 2 BVerfGG entgegen. Der Beschwerdeführer hat Einwände gegen die Vereinbarkeit der kon-<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 14 von 23<br />

kreten Vergütungshöhe mit Art. 12 Abs. 1 GG vor den Fachgerichten nicht erhoben. Auch sein Vortrag <strong>im</strong> Verfassungsbeschwerde-Verfahren<br />

ist nicht ausreichend substantiiert, um zu überprüfen, ob die Anwendung der<br />

Zwangsverwalterverordnung zur Festsetzung einer auskömmlichen Vergütung geführt hat. Dazu hätte es mindestens<br />

der konkreten Darstellung des erbrachten Aufwandes an Arbeitszeit und der festen Geschäftsunkosten<br />

bedurft.<br />

Die Praxis zahlreicher Gerichte, den Regelsatz des § 24 der Zwangsverwalterverordnung zu vervielfachen und<br />

gegebenenfalls zugleich die Erhöhungsmöglichkeit des § 25 der Zwangsverwalterverordnung anzuwenden,<br />

spricht <strong>im</strong> Übrigen dafür, dass die Rechtsprechung einen Weg gefunden hat, die starren Werte den zwischenzeitlich<br />

eingetretenen Veränderungen anzupassen und auskömmliche Vergütungen festzusetzen.“<br />

Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) ist dem gefolgt (s. z.B. BGH, 12.09.2002 – IX<br />

ZB 39/02 –, BGHZ 152, 18; BGH, 13.05.2004 – III ZR 344/03 –, BGHZ 159, 142; BGH, 25.06.2004 –<br />

IXa ZB 30/03 –, NJW-RR 2004, 1528; BGH, 05.11.2004 – IXa ZB 34/03 –, ZfIR 2005, 472; ebenso<br />

z.B. LG Potsdam, 09.01.2002 – 5 T 580/01 –, ZInsO 2002, 220; LG Frankfurt (Oder), 28.11.2003 –<br />

19 T 656/03 –, DZWIR 2004, 169).<br />

Übersetzt auf den (zahn)ärztlichen Bereich ist also darauf abzustellen, ob die in den Gebührenordnungen<br />

enthaltenen Leistungen je für sich angemessen vergütet sind. Der Zahnarzt muss sich nicht<br />

auf eine Mischkalkulation verweisen lassen.<br />

Folgerichtig entschied das BVerfG am 24.10.2008 – 1 BvR 1437/02 –, NJW 2005, 1036 zur GOZ:<br />

„Einschränkungen des Rechts zur Entgeltforderung sind nur dort gerechtfertigt, wo die Gebührenordnung dem<br />

Gemeinwohlbelang eines Ausgleichs der berechtigten Interessen der Leistungserbringer und der Patienten<br />

dient. … Es besteht auch nicht etwa dieselbe Interessenlage wie <strong>im</strong> System der gesetzlichen Krankenversicherung,<br />

das <strong>im</strong> Hinblick auf die soziale Schutzbedürftigkeit der Versicherten und die Sicherstellung ihrer Versorgung<br />

Marktmechanismen weitgehend ausschaltet, von dessen Stabilität die Leistungserbringer aber gleichzeitig<br />

profitieren, weshalb sie auch in erhöhtem Maße der Einwirkung sozialstaatlicher Gesetzgebung unterliegen. Die<br />

gesetzliche Krankenversicherung stellt auch nur Standard-Leistungen als notwendig und geschuldet zur Verfügung.“<br />

Die medizinische Notwendigkeit i.S. des § 1 Abs. 2 GOZ / GOÄ wird von der Rechtsprechung mit einer<br />

etwas kryptisch anmutenden Formulierung umschrieben:<br />

„Von der Notwendigkeit einer Behandlung ist auszugehen, wenn es nach den objektiven medizinischen Befunden<br />

und wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Zeitpunkt der Behandlung vertretbar ist, sie als medizinisch<br />

notwendig anzusehen. <strong>Das</strong> ist <strong>im</strong> Allgemeinen der Fall, wenn eine wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode<br />

zur Verfügung steht, die geeignet ist, die Krankheit in dem beschriebenen Sinne zu heilen<br />

oder zu lindern“ (z.B. BGH, 17.12.1986 – IVa ZR 78/85 –, BGHZ 99, 228).<br />

Damit bringt die Rechtsprechung zum Ausdruck, dass es <strong>im</strong> konkreten Behandlungsfall nicht darauf<br />

ankommt, die einzig richtige Behandlung zu <strong>finden</strong>, sondern dass jede Behandlung richtig = medizinisch<br />

notwendig i.S. des § 1 Abs. 2 GOZ / GOÄ und der korrespondierenden Best<strong>im</strong>mung in § 1<br />

Abs. 2 Satz 1 MBKK 76 (unverändert übernommen in die MBKK 94, die MBKK 08 und die MBKK 09)<br />

ist, die <strong>im</strong> konkreten Behandlungsfall zu wählen eine für den Zahnarzt nach dem Stand der Zahnmedizin<br />

vertretbare Entscheidung darstellt.<br />

In seiner Grundsatz-Entscheidung vom 12.03.2003 – IV ZR 278/01 –, BGHZ 154, 154 hat der BGH<br />

klargestellt, dass die in § 1 Abs. 2 Satz 1 MBKK 76 enthaltene Wendung „medizinisch notwendige<br />

Heilbehandlung“ keine Beschränkung der Leistungspflicht der PKV auf die kostengünstigste Behandlung<br />

bedeutet. Die Rechtsprechung belässt dem Patienten innerhalb des weiten Rahmens <strong>im</strong> kon-<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

35


36<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 15 von 23<br />

kreten Behandlungsfall zahnmedizinisch indizierter Behandlungsmöglichkeiten ein Wahlrecht, nur<br />

begrenzt durch den in § 5 Abs. 2 MBKK 76 (und später) verankerten Grundsatz der Übermaßbehandlung<br />

und den allgemeinen Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB). „Der Versicherungsnehmer<br />

muss bei der Inanspruchnahme einer besonders kostenträchtigen und nicht vital lebensnotwendigen<br />

Behandlung in angemessener Weise Rücksicht auf den Versicherer und die Versichertengemeinschaft<br />

nehmen. Der Versicherer braucht deshalb jedenfalls ganz unverhältnismäßige Kosten<br />

dafür nicht zu erstatten.“<br />

Die Entscheidung des BGH vom 12.03.2003 wurde vom PKV-Verband zwar heftig bekämpft und die<br />

Verankerung des Wirtschaftlichkeitsgebots <strong>im</strong> Versicherungsvertragsgesetz (VVG) gefordert (während<br />

er sich andererseits unter Bezug auf das Wirtschaftlichkeitsgebot des § 12 SGB V gegen das<br />

Angebot von Zusatzversicherungen durch gesetzliche Krankenkassen wehrt). In § 192 Abs. 2 VVG<br />

(Fassung ab 01.01.2008) wurde aber nicht das Wirtschaftlichkeitsgebot eingeführt, sondern die<br />

Rechtsprechung des BGH aus der Entscheidung vom 12.03.2003 übernommen.<br />

Der privat(zahn)ärztliche / privatversicherte Patient darf damit grundsätzlich wählen, was er will und<br />

welches Qualitätsniveau er haben will. Solange die Kosten nicht exzessiv sind, muss die PKV bezahlen.<br />

Auch wenn sie besonders hoch sind, muss aber der Zahnarzt in der Lage sein, seinen exorbitanten<br />

Aufwand, der solchen Kosten in aller Regel und allen gelegentlichen Unkenrufen zum Trotz<br />

korrespondiert (sehr instruktiv ist insoweit der Sachverhalt der Entscheidung des BVerfG vom<br />

24.10.2004 – 1 BvR 1437/02 –, NJW 2005, 1036), nach der Gebührenordnung abzurechnen.<br />

Die Gebührenordnung muss, wie der BGH in seiner Entscheidung vom 13.05.2004 – III ZR 344/03 –,<br />

BGHZ 159, 142 zu Recht betont hat, auch hochwertige Leistungen angemessen honorieren, ohne<br />

dass der Arzt / Zahnarzt gezwungen ist, auf die freie Honorarvereinbarung nach § 2 GOZ / GOÄ<br />

auszuweichen.<br />

Gebührenordnungen sollten nicht dazu gemacht werden, die interpretatorischen Fähigkeiten von<br />

Versicherungssachbearbeitern oder Juristen zu testen, sondern den Normadressaten den Weg zur<br />

ordnungsgemäßen Abrechnung ihrer Leistungen zu sichern. <strong>Sie</strong> sind dabei so auszugestalten, dass<br />

die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Die gesetzliche Vorgabe für die GOZ findet sich in<br />

§ 15 ZHG. Die berechtigten Interessen der Zahnärzte bestehen darin, für ihren Aufwand leistungsadäquat<br />

honoriert zu werden. Die berechtigten Interessen der zur Zahlung der Entgelte Verpflichteten<br />

bestehen nicht darin, dass der Aufwand, den sie für die Leistung erbringen müssen, als Folge<br />

der Geldentwertung und der Nichtanpassung des Punktwerts der GOZ wenigstens an die Lebenshaltungskostenentwicklung<br />

seit 1988 <strong>im</strong>mer geringer wird. Keinem Richter, der über Abrechnungsstreitigkeiten<br />

zu entscheiden hat, wurde vom Gesetzgeber zugemutet, seit vielen Jahren mit unverändertem<br />

Gehalt auszukommen und die Folgen der Geldentwertung, der Lebenskostensteigerung<br />

und der Steigerung der <strong>gesamte</strong>n Praxisbetriebskosten aus seinem Vermögen zu tragen.<br />

Die Bundestierärztekammer schrieb in ihrer Stellungnahme vom 29.02.2008 zum Entwurf der GOT<br />

(Gebührenordnung für Tierärzte):<br />

„Wir sind jedoch der Meinung, dass die Preissteigerungen für Produkte und Leistungen die zum Betrieb einer<br />

tierärztlichen Praxis erforderlich sind, erheblich höher liegen, als es der Verbraucherpreisindex darstellt. Da die<br />

Praxiskosten 70 bis 75 Prozent des Umsatzes betragen, muss dies berücksichtigt werden. Außerdem bezieht<br />

die vorgeschlagene Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung nicht das Jahr 2007 ein, in dem es erhebliche<br />

Steigerungen z.B. der Energiepreise gab. Die vorgesehene Erhöhung des Wegegeldes entspricht in keinster<br />

Weise den durch ein Praxisfahrzeug entstehenden Kosten und ihrer Steigerung in den letzten neun bis 12 Jahren.“<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


CAD /CAM SySteMe | InStruMente | HygIeneSySteMe | BeHAnDlungSeInHeIten | BILDGEBENDE SYSTEME<br />

ORTHOPHOS XG 3D<br />

<strong>Das</strong> beliebteste röntgengerät<br />

der Welt. Jetzt mit 3D!<br />

einfach herausragend: der neue OrtHOPHOS Xg 3D kombiniert alle Vorteile von Panorama-, Fern- und 3D-röntgen. Mit seinem<br />

„kleinen-großen“ Field of View sorgt er für mehr Sicherheit und eröffnet Ihnen neue Perspektiven für morgen, z. B. durch die<br />

s<strong>im</strong>ultane prothetische und chirurgische Implantatplanung mit CereC. Der vollautomatische 2D/3D-Sensor, die intuitive<br />

Bedienung und das befundorientierte Arbeiten in der Software machen die täglichen Abläufe in Ihrer Praxis noch effizienter.<br />

Es wird ein guter Tag. Mit Sirona.<br />

www.sirona.de<br />

T h e D e n t a l C o m p a n y<br />

B-502-00-V0_210297.indd 1 26.10.10 14:19<br />

B-502-00-V0


38<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 16 von 23<br />

Heraus kam <strong>im</strong>merhin eine pauschale Anpassung der Vergütungssätze um 12 % - nachdem die vorausgegangene<br />

Anpassung neun Jahre zurück lag (und nicht 24, wie bei der GOZ 2012 vorgesehen).<br />

<strong>Das</strong> spricht ebenfalls für sich. Und für Zahnärzte sollen es 0 % in 24 Jahren sein?<br />

Ergebnis:<br />

Die Nichtanhebung des Punktwertes um den Teuerungsausgleich verletzt sowohl die gesetzlichen<br />

Vorgaben des § 15 ZHG als auch Art. 12 Abs. 1 GG.<br />

2. § 2 GOZ<br />

§ 2 Abs. 1 GOZ soll unverändert bleiben und damit der seit 1988 verfolgte paternalistische Ansatz<br />

weitergeführt werden. Dafür gab es weder 1988 einen Rechtfertigung noch gibt es für diese Einschränkung<br />

der Vertragsfreiheit 2011 eine. Deshalb sollte § 2 GOZ 2012 unseres Erachtens folgenden<br />

Wortlaut erhalten:<br />

„Durch Vereinbarung zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem kann die Vergütung zahnärztlicher Leistungen<br />

abweichend von dieser Verordnung festgelegt werden.“<br />

Die angesprochene Änderung des § 2 Abs. 1 GOZ ist ohnehin aus verfassungsrechtlichen Gründen<br />

(Art. 12 Abs. 1 GG – Verhältnismäßigkeitsgrundsatz) geboten. Wenn das Bundesgesundheitsministerium<br />

befürchtet, Zahnärzte könnten ihre Patienten „reihenweise übers Ohr hauen“, dann kann man<br />

sich mildere, weniger einschneidende und damit verhältnismäßigere Mittel als das völlige Verbot der<br />

freien Vereinbarung denken. <strong>Das</strong> Totalverbot des § 2 GOZ etwa zur Vereinbarung von Zeithonoraren<br />

führt in allen modernen Entwicklungsgebieten der Zahnheilkunde wie der Endodontie, der<br />

Implantologie und auch der Parodontologie zu unsinnigen kalkulatorischen „Verrenkungen“ bei den<br />

Steigerungsfaktorvereinbarungen, die aber nach gegenwärtiger Rechtslage notwendig sind, um den<br />

dabei zu betreibenden Aufwand zahnärztlich angemessen honoriert zu bekommen. Dabei geht es<br />

nicht um die sachgerechte Honorierung für „Übungsbehandlungen“, sondern um die sachgerechte<br />

Honorierung der Experten, also gerade derjenigen Zahnärzte, deren Qualität durch die Patienten besonders<br />

nachgesucht werden sollte. Dafür bietet sich die Vereinbarung von Zeithonoraren geradezu<br />

an.<br />

Der Patient ist durch die Rechtsprechung zur wirtschaftlichen Beratungspflicht des Zahnarztes viel<br />

umfassender geschützt als durch alle strukturellen Maßnahmen. Als Beispiel sei auf die Geschichte<br />

von McZahn ® hingewiesen, ein Projekt, das sich zunächst großen Rückhalts bei den gesetzlichen<br />

Krankenkassen erfreuen durfte, dann aber insolvent wurde.<br />

Ordnungspolitisch stellt sich die Frage, wie Patienten effektiv davor geschützt werden können, nur<br />

noch ein Kostenfaktor in den Kalkulationen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen zu<br />

sein. Der einzige Verbündete in diesem Kampf ist ihr Arzt und Zahnarzt. <strong>Das</strong>s dies kein abstraktes<br />

Problem ist, weiß jeder Arzt und Zahnarzt aus täglicher Erfahrung.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


ICX-templant ® steht für<br />

langfristige Sicherheit.<br />

ICX-templant® wurde nach ISO 14801 getestet:<br />

das Ergebnis sind hervorragende<br />

Dauerbelastungswerte für 0 4,1mm.<br />

Dauerfestigkeit (N)<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

ICX-templant® 0 4,1mm 1<br />

Service-Tel.: 02643 902000-0<br />

Mo.-Fr.: 7.30 bis 19 Uhr<br />

medentis medical GmbH · D-53507 Dernau · Gartenstraße 12 · www.templant.de<br />

59<br />

je ICX-Implantat<br />

Alle Längen,<br />

alle Durchmesser<br />

*zzgl. MwSt.<br />

Wann wechseln <strong>Sie</strong> zu ICX-templant ® ?


40<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

3. Zielleistungsprinzip<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 17 von 23<br />

<strong>Das</strong> Bundesministerium für Gesundheit ist der Auffassung, dass das Zielleistungsprinzip in der neuen<br />

GOZ 2012 explizit zu verankern sei und plant dazu in § 4 Abs. 2 die Aufnahme folgender Sätze 2<br />

und 4:<br />

„ 3 Dies gilt auch für die zur Erbringung der <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis aufgeführten operativen Leistungen methodisch<br />

notwendigen operativen Einzelschritte. 4 Eine Leistung ist methodisch notwendiger Bestandteil einer anderen<br />

Leistung, wenn sie erbracht wird, um die andere Leistung (Zielleistung) nach den Regeln der zahnärztlichen<br />

Kunst erbringen zu können.“<br />

Zur Begründung heißt es auf Seiten 12 f. des Referentenentwurfs vom 24.03.2011:<br />

„Die Ergänzung des Absatzes 2 um einen neuen Satz 3 entspricht einer Regelung der GOÄ, die durch Beschluss<br />

des Bundesrates zur Vierten Verordnung zur Änderung der GOÄ in § 4 Abs. 2a Satz 2 GOÄ aufgenommen<br />

wurde. Nach der dortigen Begründung dient sie der Klarstellung und Verdeutlichung der Anwendung<br />

des Ziel- und Komplexleistungsprinzips auch <strong>im</strong> operativen Bereich. <strong>Das</strong> Zielleistungsprinzip dient der Vermeidung<br />

von Doppelvergütungen. Für den Bereich der operativen Leistungen hat dies wegen der Vielzahl operativer<br />

Gebührenpositionen und <strong>im</strong> Hinblick auf deren Kombinierbarkeit besondere Bedeutung. Die Geltung des<br />

Zielleistungsprinzips wird deshalb für den operativen Bereich ausdrücklich hervorgehoben. Mit dem neuen Satz<br />

4 wird das Zielleistungsprinzip nach Satz 2 präziser beschrieben. Die besondere Ausführung einer Leistung <strong>im</strong><br />

Sinne von Satz 2 umfasst die Modifikation oder methodische Variation in der Erbringungsphase der <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

aufgeführten Leistung, auch durch technische Weiterentwicklung.“<br />

Die generelle Kritik von Brück/Hess/Klakow-Franck/Hübner, GOÄ, Stand Juni 2010, § 4 Rz. 6 ist<br />

auch zur diesem Vorschlag heute so berechtigt wie bei Einführung des § 4 Abs. 2a Satz 2 GOÄ <strong>im</strong><br />

Jahre 1996:<br />

„Abs. 2a S. 2 wiederholt die in Satz l bereits enthaltene grundsätzliche Aussage über die nicht gesondert berechnungsfähigen<br />

Leistungsbestandteile einer vom Arzt berechneten Leistung ausdrücklich für operative Leistungen.<br />

Methodisch notwendige operative Einzelschritte zur Erbringung einer <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis genannten<br />

operativen Zielleistung können danach nicht neben der Gebühr für die Zielleistung berechnet werden. Dies<br />

ist systematisch richtig, erfordert aber, dass die Zielleistung in ihrer Bewertung die methodisch ihr zuzuordnenden<br />

Einzelschritte umfasst. Dies ist jedoch bei einer Vielzahl neuerer Operationen nicht geschehen, weswegen<br />

die Aufnahme dieser <strong>im</strong> Grundsatz richtigen Regelung zunächst bis zu einer Überarbeitung des Abschnittes L<br />

zurückgestellt werden sollte. Auf Verlangen des Bundesrates ist sie jedoch genommen worden, ohne dass die<br />

Bewertungen von operativen Zielleistungen hieran ausgerichtet worden sind. Dies wird in der praktischen Anwendung<br />

zu Problemen führen, da von der bestehenden Bewertung her nicht davon ausgegangen werden<br />

kann, dass z.B. alle einer Endoprothese methodisch zuzuordnenden Einzelschritte mit einer Bewertung von ca.<br />

600 DM abgegolten sind.“<br />

Diese Hinweise sind in mehrfacher Hinsicht bedeutsam; denn auch das Gebührenverzeichnis zur<br />

GOZ 2012 enthält nicht den geringsten Hinweis, dass die Leistungen der GOZ, insbesondere <strong>im</strong> operativen<br />

Bereich, mit Rücksicht auf welche Folgerungen aus diesem Prinzip auch <strong>im</strong>mer, bei der<br />

Bewertung der Leistungen entsprechend neu bewertet worden wären; die meisten Leistungen wurden<br />

überhaupt nicht neu bewertet. Es wird also auf eine Flut neuer Gerichtsprozesse hinauslaufen,<br />

wenn § 4 Abs. 2 Sätze 3 und 4 GOZ 2012 eingefügt werden, wie schon nach Einführung der GOZ<br />

1988, ganz <strong>im</strong> Gegensatz zur Situation nach Einführung der Bugo-Z (s. hierzu Festschrift 50 Jahre<br />

Bundeszahnärztekammer, S. 36, 40).<br />

Die Aufnahme des § 4 Abs. 2 Sätze 3 und 4 GOZ 2012 hätte nach der Interpretation der PKVen eine<br />

massive Abwertung operativer Leistungen zur Folge.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


42<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 18 von 23<br />

Hintergrund der Zielleistungs-Problematik ist die Best<strong>im</strong>mung in § 4 Abs. 2 Satz 1 GOZ 1988, wonach<br />

der Zahnarzt Gebühren nur für selbständige zahnärztliche Leistungen berechnen darf, wobei<br />

weder die GOÄ noch die GOZ 1988/2012 eine Begriffsdefinition der selbstständigen Leistung kennen.<br />

§ 4 Abs. 2 Satz 2 GOZ 1988 best<strong>im</strong>mt ferner, dass der Zahnarzt für eine Leistung, die Bestandteil<br />

einer anderen Leistung nach dem Gebührenverzeichnis ist, eine Gebühr nicht berechnen kann,<br />

wenn er für die andere Leistung eine Gebühr berechnet. Ergänzend zu der gleich lautenden Vorschrift<br />

in der GOÄ best<strong>im</strong>mt § 4 Abs. 2a Satz 2 GOÄ, dass dies auch für die zur Erbringung der <strong>im</strong><br />

Gebührenverzeichnis aufgeführten operativen Leistungen methodisch notwendigen operativen Einzelschritte<br />

gilt. Der Begriff der „Zielleistung“ selbst wird in der GOZ nicht gebraucht, in der GOÄ beziehen<br />

sich die Allgemeinen Best<strong>im</strong>mungen vor Abschnitt L auf den Begriff des „Zielleistungsprinzips“.<br />

Letztlich handelt es sich jedoch lediglich um einen anderen Ausdruck für die Vorgabe beider<br />

Gebührenordnungen, dass lediglich selbstständige Leistungen abrechnungsfähig sind.<br />

Bereits mit Urteil vom 13.05.2004 – ZR 344/03 –, VersR 2004, 1135 gestand der BGH dem dortigen<br />

Kläger <strong>im</strong> Wege einer Analogie den zweifachen Ansatz der <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis für Ärzte enthaltenen<br />

Zielleistung, einer Radikaloperation der bösartigen Schilddrüsengeschwulst nach GOÄ-Nr.<br />

2757 zu, da die durchgeführte Operation ausweislich eines eingeholten Sachverständigengutachtens<br />

durch diese Leistungsziffer lediglich teilweise umfasst sei. Im Übrigen trat der BGH <strong>im</strong> konkreten<br />

Fall zwar einer Aufgliederung der Zielleistung in mehrere Einzelleistungen entgegen, betonte jedoch,<br />

dass eine solche Aufgliederung dann in Betracht zu ziehen sei, wenn die Vergütung für eine<br />

Leistung ausweislich des detailliert darzustellenden Aufwands und der Kostenstrukturen objektiv<br />

nicht angemessen und leistungsgerecht sei.<br />

In einem weiteren Urteil vom 16.03.2006 – III ZR 217/05 –, VersR 2006, 933 zur Abrechnung einer<br />

Hallux valgus-Operation betonte der BGH, dass die Frage, ob best<strong>im</strong>mte Leistungen als methodisch<br />

notwendige Einzelschritte der Zielleistung anzusehen seien, nicht alleine anhand der Begrifflichkeit<br />

beantwortet werden könne, sondern dass zu prüfen sei, in welchem Sinnzusammenhang die in Rede<br />

stehenden Leistungsbeschreibungen zueinander stünden und welche Bewertung sie durch den<br />

Verordnungsgeber erfahren hätten. In dem zu entscheidenden Fall gelangte der Senat deshalb zu<br />

dem Schluss, dass die Abrechnung von Einzelleistungen zulässig sei, da die dort ausgeführte<br />

mehrd<strong>im</strong>ensionale Korrektur-Osteotomie nach GOÄ-Nr. 2260 unter Erhalt des Großzehengrundgelenks<br />

eine andere Zielleistung als die in GOÄ-Nr. 2297 GOÄ beschriebene gelenkopfernde Methode<br />

sei und über letztere Leistungsbeschreibung hinausgehe. Die Bewertung der GOÄ-Nr. 2260 GOÄ<br />

als methodisch notwendiger operativer Einzelschritt der GOÄ-Nr. 2297 GOÄ sei auch deshalb zu<br />

verneinen, da die erst nach der GOÄ-Nr. 2297 GOÄ in die Gebührenordnung eingefügte GOÄ-Nr.<br />

2260 GOÄ um mehr als die Hälfte höher bewertet sei.<br />

Unter Bezugnahme auf die dargestellten Entscheidungen des BGH entschied das OLG Karlsruhe in<br />

einem rechtskräftigen Urteil vom 19.04.2007 – 12 U 225/06 –, weitgehend veröffentlicht in Berger/Ratajczak/Zöller<br />

[Hrsg.], Abrechnungshandbuch Implantologie, 2.A., 2009, S. 128 f. bezüglich<br />

der Abrechnungsfähigkeit von Leistungen zur mehrd<strong>im</strong>ensionalen Korrektur einer Bissanomalie<br />

(BIMAX), dass der Berufung auf das Zielleistungsprinzip nach § 4 Abs. 2a GOÄ dann der Boden<br />

entzogen sei, wenn es einen in der GOÄ enthaltenen Zielleistungstatbestand überhaupt nicht gebe.<br />

Einzelschritte einer Operation könnten deshalb dann abgerechnet werden, wenn eine Auslegung ergebe,<br />

dass die in der GOÄ enthaltene fragliche Zielleistung eine qualitativ andere Leistung beschreibe<br />

als diejenige, die <strong>im</strong> konkreten Fall durchgeführt worden sei. Dies habe ungeachtet des<br />

Umstandes zu gelten, dass das Gebührenverzeichnis nur eine ärztliche Leistung beschreibe, ohne<br />

einer best<strong>im</strong>mten Methode oder Ausführung der Leistung zu folgen. Darüber hinaus sei zu berück-<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 19 von 23<br />

sichtigen, welche Operation der Verordnungsgeber mit welchen Einzelschritten der Bewertung der<br />

GOÄ zugrunde gelegt habe. In dem konkreten Fall bejahte der Senat deshalb die Abrechnung verschiedener<br />

Einzelpositionen der Operation, da die GOÄ eine Zielleistung zur Korrektur des Fehlbisses<br />

an Ober- oder Unterkiefer, nicht jedoch eine mehrd<strong>im</strong>ensionale, zugleich an Unter- und Oberkiefer<br />

durchgeführte Korrektur vorsehe. Ferner ergab sich die Abrechnungsfähigkeit der Leistung<br />

nach der GOÄ-Nr. 2695 (Einrichtung und Fixation eines gebrochenen Kiefers außerhalb der Zahnreihen<br />

durch intra- und extraorale Schienenverbände und Stützapparate) nach Auffassung des Senats<br />

aus der Tatsache, dass die Einzelleistung höher bewertet sei als die angebliche Zielleistung.<br />

In seinem Urteil vom 05.06.2008 – III ZR 239/07 –, BGHZ 177, 43 = VersR 2008, 1538 hat sich der<br />

III. Zivilsenat des BGH zum dritten Mal in jüngerer Zeit mit dem Zielleistungsprinzip beschäftigt. Der<br />

III. Zivilsenat kann sich zwar nicht dazu durchringen, die Verwendung dieses unglücklichen Begriffs<br />

ganz aufzugeben, interpretiert aber nunmehr das Zielleistungsprinzip in einer Weise, die Zust<strong>im</strong>mung<br />

verdient.<br />

Der III. Zivilsenat des BGH hatte sich mit derselben Frage zu beschäftigen, die das AG Krefeld in<br />

seinem Urteil vom 30.11.1992 – 7 C 449/92 –, auszugsweise veröffentlicht in Berger/Ratajczak/Zöller<br />

[Hrsg.], aaO., S. 119 zu folgender Aussage veranlasste:<br />

„§ 4 Abs. 2 GOZ spricht nicht vom ‚Ziel‘ einer Behandlung, sondern vom Bestandteil der Behandlung. <strong>Das</strong>s das<br />

‚Zielleistungsprinzip‘ keine tragfähige Begründung ist, ergibt sich einleuchtend aus folgender Überlegung: Je<br />

weiter und höher das Ziel der Behandlung festgesetzt würde, desto weniger Gebührentatbestände wären selbständig<br />

abrechenbar. Abrechenbar wäre dann nur der letzte Behandlungsschritt. Dies kann aber nicht richtig<br />

sein.“<br />

Die angesprochenen allgemeinen Fragen lauten:<br />

� Wie sind Leistungen voneinander sachgerecht abzugrenzen, wenn die Gebührenordnung zu<br />

der Abgrenzung (wie meist) schweigt?<br />

� Wie sind Leistungen voneinander sachgerecht abzugrenzen, wenn die Gebührenordnung<br />

diese nicht oder nur unvollständig abbildet?<br />

Mit der Entscheidung vom 05.06.2008 anerkennt der BGH die den einzelnen Leistungen zugeordneten<br />

Punktmengen als Grenze für das Zielleistungsprinzip. Der BGH formuliert es folgendermaßen:<br />

„<strong>Das</strong> in § 4 Abs. 2a Satz 1 und 2 GOÄ enthaltene Zielleistungsprinzip findet seine Grenze an dem Zweck dieser<br />

Best<strong>im</strong>mung, eine doppelte Honorierung ärztlicher Leistungen zu vermeiden.“<br />

Daher sind „der Inhalt und systematische Zusammenhang der in Rede stehenden Gebührenpositionen<br />

zu beachten und deren Bewertung zu berücksichtigen.“ Damit kommt den Punktmengen als<br />

Bewertungsrelationen ein neues und entscheidendes Gewicht bei der Abrechenbarkeit von Leistungen<br />

nach GOÄ und GOZ zu.<br />

Es geht be<strong>im</strong> sog. Zielleistungsprinzip um die Verhinderung einer Doppelhonorierung von Leistungen.<br />

Nur dieser Grund rechtfertigt es, eine erbrachte Leistung, soweit sie selbstständig ist, nicht zu<br />

honorieren (BGH, 05.06.2008 – III ZR 239/07 –, aaO.). Insofern ist aber zu beachten, dass einem<br />

einheitlichen Behandlungsgeschehen auch mehrere Zielleistungen zugrunde liegen können (BGH,<br />

16.03.2006 – III ZR 217/05 –, aaO.). Hieraus folgt, dass es einer genaueren Betrachtung der Reichweite<br />

jeder in Rede stehenden Gebührenposition bedarf und aus dem Umstand, dass nach ärztli-<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

43


44<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 20 von 23<br />

cher Kunst verschiedene Leistungen in zeitlichem Zusammenhang zu erbringen sind, nicht ohne<br />

Weiteres zu schließen ist, es liege nur eine Zielleistung vor, <strong>im</strong> Verhältnis zu der sich die anderen<br />

als unselbstständige Hilfs- oder Begleitverrichtungen darstellten. Die Frage also, ob <strong>im</strong> Sinn des Absatzes<br />

1 Satz 1 und 2 der Allgemeinen Best<strong>im</strong>mungen des Abschnitts L des Gebührenverzeichnisses<br />

zur Gebührenordnung für Ärzte einzelne Leistungen methodisch notwendige Bestandteile der in<br />

der jeweiligen Leistungsbeschreibung genannten Zielleistung sind, kann nicht danach beantwortet<br />

werden, ob sie <strong>im</strong> konkreten Einzelfall nach den Regeln ärztlicher Kunst notwendig sind, damit die<br />

Zielleistung erbracht werden kann (VGH Bayern, 01.02.2010 – 14 B 08.219 –, juris).<br />

Der BGH führte in seiner vierten Entscheidung zum Zielleistungsprinzip vom 21.01.2010 – III ZR<br />

147/09 –, VersR 2010, 1042 aus:<br />

„Der Verordnungsgeber hat es in der Hand, auch Leistungen zu beschreiben (und ihre Abrechenbarkeit zu regeln),<br />

die in einem so engen Zusammenhang zu einer anderen Leistung stehen, dass man ihre Selbständigkeit<br />

in Frage stellen könnte. Der Verordnungsgeber ist darin frei, die Beschreibungen so zu fassen, dass anstelle<br />

einer Komplexgebühr mehrere Gebühren in der Abrechnung miteinander verbunden werden. Insoweit liegt daher<br />

ein Regelungszusammenhang vor, in dem sich weder Fragen der Selbständigkeit der Leistung noch solche<br />

nach der Reichweite des in § 4 Abs. 2a GOÄ verankerten Zielleistungsprinzips stellen.<br />

Eine unbesehene Übertragung dieser besonderen Gebührenkonstellation auf andere Verrichtungen und Techniken,<br />

die <strong>im</strong> Zusammenhang mit Operationen aus dem Abschnitt L (Chirurgie, Orthopädie) des Gebührenverzeichnisses<br />

stehen und die dem Verordnungsgeber bei der Bewertung der in Rede stehenden Leistungen nicht<br />

bekannt waren, kommt nicht in Betracht, weil sie nicht dazu führen darf, dass die Selbständigkeit der ärztlichen<br />

Leistung als Voraussetzung für ihre Abrechenbarkeit und das Zielleistungsprinzip aufgegeben werden, nach<br />

dem für eine Leistung, die Bestandteil oder eine besondere Ausführung einer anderen Leistung nach dem Gebührenverzeichnis<br />

ist, nach § 4 Abs. 2a GOÄ eine Gebühr nicht berechnet werden kann.<br />

Die Selbständigkeit einer ärztlichen Leistung ist danach zu beurteilen, ob für sie eine eigenständige medizinische<br />

Indikation besteht. In das Gebührenverzeichnis aufgenommene Leistungen, deren Zweck darin bestand,<br />

be<strong>im</strong> Erreichen des Operationsziels benachbarte Strukturen zu schonen und nicht zu verletzen, sind in der Regel<br />

nicht gesondert abrechenbar.“<br />

Diese Aufgabe wird durch die GOZ 2012 nicht erfüllt. <strong>Das</strong> Zielleistungsprinzip zu einem best<strong>im</strong>menden<br />

Prinzip machen zu wollen, ohne vorher das Gebührenverzeichnis entsprechend überarbeitet zu<br />

haben, gleicht dem Versuch, das Getreide zu mähen, ehe man überhaupt gesät hat.<br />

Auch Gebührenordnungen sind so auszulegen, dass sie nicht den Anspruch der Zahnärzte und Ärzte<br />

auf eine sachgerechte Honorierung ihrer Leistungen verletzen (BGH, 13.05.2004 – III ZR 344/03<br />

–, VersR 2004, 1135).<br />

<strong>Das</strong> LG Halle hat in einem Urteil vom 30.10.2003 – 2 S 106/03 –, ZMGR 2004, 73 [74] den vorstehend<br />

angeführten Gesichtspunkt der verfassungskonformen Interpretation von Gebührenordnungen<br />

aufgegriffen und ausgeführt:<br />

„Bei dieser rein sprachlichen Analyse kann man aber auch nach der Rechtsauffassung der Kammer nicht stehen<br />

bleiben. Vielmehr sind die Vorschriften der §§ 4 Abs. 2 a, 6 Abs. 2 GOÄ in Verbindung mit den entsprechenden<br />

Leistungsbeschreibungen verfassungskonform <strong>im</strong> Lichte der Erfordernisse der Art. 12 GG, aber auch<br />

Art. 1 und 2 GG auszulegen. Zwar ist es grundsätzlich Aufgabe des Verordnungsgebers, die Zielleistungen<br />

womöglich gerade <strong>im</strong> Hinblick auf den medizinischen Fortschritt neu festzulegen. Die Gerichte sind aber gehalten,<br />

<strong>im</strong> Wege der verfassungsgemäßen Auslegung eine angemessene Vergütung der Leistungen sicherzustellen,<br />

vgl. BGH, NJW 2003, 212 [214].“<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


Setzen <strong>Sie</strong> neue Maßstäbe<br />

in Diagnostik und Planung.<br />

Die NobelClinician Software ist die Lösung für <strong>Sie</strong>.<br />

Erreichen <strong>Sie</strong> ein noch höheres Maß an Sicherheit und Vorhersagbarkeit<br />

bei der Diagnostik und Planung Ihrer Behandlungsfälle.<br />

Durch die Kombination von 2-D- und 3-D-Ansichten<br />

opt<strong>im</strong>ieren <strong>Sie</strong> die Positionierung von Implantaten auf<br />

Grundlage der Patientenanatomie und der prothetischen<br />

Anforderungen. Mit der NobelClinician Software arbeiten<br />

<strong>Sie</strong> mit Ihren Behandlungspartnern über die integrierte<br />

NobelConnect Funktion zusammen und zeigen Ihren Patienten<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter 0221 50085-590<br />

oder www.nobelbiocare.com/digital<br />

Opt<strong>im</strong>ieren <strong>Sie</strong> Behandlungssicherheit<br />

und<br />

Vorhersagbarkeit.<br />

Verbessern <strong>Sie</strong> Qualität<br />

und Effizienz durch<br />

digitale Diagnostik.<br />

Nutzen <strong>Sie</strong> flexible<br />

Planungsoptionen für<br />

opt<strong>im</strong>ale Funktion und<br />

Ästhetik.<br />

mögliche Behandlungsoptionen auf. Außerdem haben <strong>Sie</strong> die<br />

Möglichkeit Ihre Planung in eine OP-Schablone für die Durchführung<br />

des bewährten NobelGuide Konzepts umsetzen zu<br />

lassen. Als Pionier auf dem Gebiet der digitalen Zahnmedizin<br />

profi tieren <strong>Sie</strong> als Partner von Nobel Biocare von bewährten<br />

Technologien, die hervorragende Funktion und natürliche<br />

Ästhetik sicherstellen. Ihr Know-how, unsere Lösungen –<br />

für das Lächeln Ihrer Patienten.<br />

© Nobel Biocare Holding AG, 2011. Alle Rechte vorbehalten. Nobel Biocare, das Nobel Biocare Logo und alle sonstigen Marken sind, sofern nicht anderweitig angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich, Marken von<br />

Nobel Biocare. Haftungsausschluss: Einige Produkte sind unter Umständen nicht in allen Märkten für den Verkauf zugelassen. Bitte wenden <strong>Sie</strong> sich an Ihre Nobel Biocare Vertriebsniederlassung, um aktuelle<br />

Informationen zur Produktpalette und Verfügbarkeit zu erhalten.<br />

NobelClinician_DD A4 DE.indd 1 11-05-19 12.13.45


46<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 21 von 23<br />

Die vom LG Halle in Bezug genommene Entscheidung betrifft die vom BGH, 12.09.2002 – IX ZB<br />

39/02 –, BGHZ 152, 18 entschiedene Frage der Anpassung der Zwangsverwaltervergütung an die<br />

gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse <strong>im</strong> Wege verfassungskonformer Anwendung der<br />

Zwangsverwalterverordnung von 1970. Darin führt der BGH in bemerkenswerter Klarheit zur Funktion<br />

staatlich festgelegter Gebührenansätze aus:<br />

„Allerdings könnte § 24 ZwVerwVO gegen Art. 12 Abs. 1 GG verstoßen, wenn er die Gerichte nötigte, zu geringe<br />

und dadurch die Berufsausübung beeinträchtigende Vergütungen festzusetzen. Um ein solches Ergebnis zu<br />

verhindern, hätten die Gerichte vorrangig zu versuchen, <strong>im</strong> Wege verfassungskonformer Auslegung der Norm<br />

eine angemessene Vergütung sicherzustellen; die Gerichte wären an die Vergütungsregelung einer Verordnung<br />

dann nicht mehr gebunden, wenn sie zu unangemessenen Folgen führte (BVerfG, ZIP 1989, 382 [383]).<br />

Maßstab dafür ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit: In die Berufsfreiheit könnte insbesondere eingegriffen<br />

werden, wenn die festzusetzende Vergütung nicht einmal die Selbstkosten des Berufsangehörigen deckte<br />

(BVerfGE 85, 329 [334 f.]). Die festzusetzende Vergütung soll eine auskömmliche Berufsausübung ermöglichen<br />

(vgl. BVerfG, ZInsO 2001, 463 [464]).“<br />

Dem ist für den Bereich der GOÄ und den Bereich der GOZ nichts mehr hinzuzufügen.<br />

4. Auslagen (§ 10 GOÄ)<br />

Der Referentenentwurf enttäuscht in einem weiteren wichtigen Punkt, nämlich hinsichtlich der Nichtaufnahme<br />

einer generell § 10 GOÄ entsprechenden Best<strong>im</strong>mung in den Allgemeinen Teil.<br />

Im Bereich der Materialkosten besteht derzeit eine massive Schlechterstellung der Zahnärzte gegenüber<br />

den Ärzten. Hier dringen wir darauf, dass in die neue GOZ die in § 10 GOÄ enthaltenen<br />

Regelungen vollständig übernommen werden. Die Rechtsentwicklung hat zu der <strong>im</strong> praktischen<br />

Handling zu sehr seltsamen Berechnungen zwingenden Entscheidung des BGH vom 27.05.2004 -<br />

III ZR 264/03 -, VersR 2004, 1138 geführt, nach der derzeit <strong>im</strong> Einzelfall zu prüfen ist, wie das Verhältnis<br />

Materialkosten zu Behandlungshonorar <strong>im</strong> Einzelfall ist.<br />

<strong>Das</strong> führt <strong>im</strong>mer wieder zu Korrespondenz wie der nachstehenden, auszugsweise aus einem<br />

Schreiben einer privaten Krankenversicherung vom 07.01.2011 wiedergegebenen:<br />

Abgesehen, dass die Argumentation der Versicherung falsch ist, weil es nicht auf die addierten Kosten<br />

der Nrn. 900 – 903 GOZ 1988 ankommt, belegt sie das grundsätzliche Dilemma. Die der GOZ<br />

1988 möglicherweise zugrundeliegenden Kostenansätze haben mit der realen Situation des Jahres<br />

2011 wenig bis nichts gemein. Darauf abzustellen, ob eine Leistung nach GOÄ abgerechnet werden<br />

kann oder nicht, ist kein sachgerechtes Kriterium. Noch § 5 Abs. 2 Bugo-Z kannte einen § 10 GOÄ<br />

entsprechenden allgemeinen Grundsatz:<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


Die Innovation liegt in der Konditionierung.<br />

Intuitive Anwendung. Mehr Stabilität. Verbesserte Osseointegration.<br />

APLIQUIQ ®<br />

Opt<strong>im</strong>ale Funktionalität dank einzigartigem Design.<br />

Patrone eindrücken und Applikator schütteln,<br />

um das Implantat zu konditionieren und die INICELL-<br />

Oberfl äche in Sekundenschnelle zu erzeugen.<br />

SWISS PRECISION AND INNOVATION.<br />

www.thommenmedical.com<br />

INICELL ®<br />

Evolution in der Oberfl ächentechnologie.<br />

Ein hoher Benetzungsgrad und mehr Knochenkontakt (BIC)<br />

führen zu deutlich mehr Stabilität und einer verbesserten<br />

Osseointegration in der frühen Einheilphase.<br />

APLIQUIQ überzeugt mit Innovationskraft und durchdachtem Design<br />

und wurde deshalb mit dem Reddot Design Award 2011 prämiert.<br />

Interessante Details und aktuelle Studienberichte unter: www.inicell.info<br />

Überzeugen auch <strong>Sie</strong> sich.<br />

Kontaktieren <strong>Sie</strong> uns: info@thommenmedical.com<br />

Oder rufen <strong>Sie</strong> unser Team in Weil am Rhein an: +49 7621 422 5830<br />

Auskünfte zur Verfügbarkeit der Produkte sind bei Ihrer Thommen Medical Landesvertretung erhältlich. INICELL ® und APLIQUIQ ® sind registrierte Marken von Thommen Medical AG und/oder deren<br />

Vertriebsgesellschaften. Alle Rechte vorbehalten.


48<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 22 von 23<br />

Wenn der Grundsatz des § 10 GOÄ, dass Verbrauchsmaterialien und alle Materialien, die be<strong>im</strong> Patienten<br />

verbleiben, gesondert abrechenbar werden, beseitigt dies viele Probleme und Grauzonen,<br />

die durch die Nichtanpassung der GOZ über mehr als zwei Jahrzehnte in allen Bereichen der<br />

Zahnmedizin entstanden sind. Zu erinnern ist dabei nur an die Materialkosten in der Kieferorthopädie,<br />

der Endodontie und der Implantologie. Die Anpassung an § 10 GOÄ beendete auch den untragbaren<br />

Zustand, dass <strong>im</strong>manente Materialkosten durch die Wahl des Steigerungsfaktors zu Honorareinnahmen<br />

werden können. Es sollte bei dem Grundsatz bleiben, dass am Material nicht zu<br />

verdienen, aber auch nichts zuzuzahlen ist.<br />

Auch hier gilt der schon zitierte Satz aus der Begründung zur Bugo-Z:<br />

5. Implantologische Versorgung<br />

Der Referentenentwurf vom 24.03.2011 bringt eine grundlegende Neugestaltung des Abschnitts K –<br />

Implantologische Leistungen. <strong>Das</strong>s dieser Abschnitt der GOZ 1988 durch die Entwicklung der modernen<br />

Implantologie vollständig überholt wurde, trifft zu. Es wird eine Vielzahl von offenen Streitfragen<br />

geregelt, so etwa die Frage nach dem Wundverschluss. Hier wird künftig zwischen Wundverschluss<br />

ohne und mit Lappenbildung differenziert. Diese Differenzierung wird vom <strong>BDIZ</strong> EDI seit<br />

Jahren vertreten, findet also unsere Zust<strong>im</strong>mung. Es ist zweifellos auch richtig, für subperiostale<br />

Implantate und Nadel<strong>im</strong>plantate keine Gebührenziffern (bis auf die Entfernung des subperiostalen<br />

Implantats) mehr vorzusehen. Diese Konzepte haben sich überholt.<br />

Sachgerecht ist es auch, die Implantatinsertion deutlich besser als bisher zu bewerten. Es wird von<br />

uns ausdrücklich anerkannt, dass sich das Bundesministerium bemüht, die aus heutiger Kenntnis<br />

mehr als groben Mängel der Nrn. 900 ff. GOZ 1988 zu beheben. Die moderne Implantologie ist eine<br />

für die Patienten segensreiche Errungenschaft und bietet ihnen eine Lebensqualität, die vor 40 Jahren<br />

noch undenkbar erschien, als man sich mit der schle<strong>im</strong>hautgetragenen Vollprothese als Altersbegleiterscheinung<br />

abzu<strong>finden</strong> hatte.<br />

Kritikwürdig ist die wenig differenzierte Hereinnahme der bisher analog abgerechneten großen chirurgischen<br />

Leistungen der Implantologie, namentlich des Sinuslifts. <strong>Sie</strong> konnten sich unlängst in der<br />

Universitätsklinik Köln be<strong>im</strong> Vizepräsidenten unseres Verbandes, Herrn Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> Zöller,<br />

von der Bandbreite dieser Leistungen selbst überzeugen.<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


Min<strong>im</strong>ieren <strong>Sie</strong><br />

Knochenaufbauverfahren!<br />

<strong>Sie</strong> können mit den SHORT® Implants von Bicon®:<br />

3 Vitale Strukturen umgehen<br />

3 Knochenaufbau verfahren min<strong>im</strong>ieren<br />

3 Die Möglichkeit für die Implantat positionierung max<strong>im</strong>ieren<br />

3 Die Akzeptanz durch Ihre Patienten erhöhen<br />

3 Ihre Implantatfälle vereinfachen<br />

3 Eine klinisch bewährte Lösung anbieten<br />

Seit 1985 » Einfach. Berechenbar. Wirtschaftlich.<br />

®<br />

®<br />

4,5 x 6,0mm<br />

6,0 x 5,7mm<br />

5,0 x 6,0mm<br />

6,0 x 5,0mm 5,0 x 5,0mm<br />

Bicon Europe Ltd.<br />

Michael-Felke-Str. 9a ■ 55487 Sohren<br />

Telefon: 0 65 43 / 81 82 00 ■ Fax: 0 65 43 / 81 82 01<br />

germany@bicon.com ■ www.bicon.com<br />

110052 Bicon Anzeige Image 210x297 05_11 V1.indd 1 26.05.11 17:58


50<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stellungnahme an das BMG vom 05.05.2011<br />

Seite 23 von 23<br />

Der externe Sinuslift (Nr. 9120 GOZ 2012) wird für den Normalfall zutreffend bewertet (25 Punkte<br />

weniger als nach der üblichen GOÄ-Analogabrechnung). Allerdings wird hier der besonders großen<br />

Bandbreite der Eingriffe nicht Rechnung getragen. Es wird auch übersehen, dass alle Arten des Sinuslifts<br />

angesichts ihrer Schwierigkeit heute durchweg mit dem 3,5-fachen Steigerungsfaktor abgerechnet<br />

werden, was bei der durch die GOZ 2012 beabsichtigten Relationierung auf den 2,3-fachen<br />

Steigerungsfaktor als Normalfall <strong>im</strong> Ergebnis doch zu einer deutlichen Schlechterbewertung führen<br />

würde.<br />

Interner Sinuslift (Nr. 9110 GOZ 2012) und Bonesplitting (Nr. 9130 GOZ 2012) werden weit unter<br />

dem heute üblichen Abrechnungsansatz bewertet, ohne dass es hierfür eine auch nur ansatzweise<br />

nachvollziehbare Begründung gibt.<br />

6. Revisionsklausel<br />

§ 13 Preugo enthielt eine allgemeine Revisionsklausel:<br />

„Von Zeit zu Zeit wird durch einen Ausschuss geprüft, ob die Gebührensätze dem jeweiligen Teuerungsstand<br />

entsprechen. ... Je nach dem Ergebnis der Prüfung bleibt eine Änderung der Gebührensätze vorbehalten.“<br />

<strong>Sie</strong> wurde für die Bugo-Z vergeblich gefordert. Eine Revisionsklausel, die dann – anders als unter<br />

der Preugo (s. dazu Reisinger/Schmitt, aaO., S. 37) – auch tatsächlich angewendet wird, würde verhindern,<br />

dass über unvertretbar lange Zeiträume Gebührenordnungen belassen werden. <strong>Das</strong> Ministerium<br />

erkennt das sich daraus für die bestehende GOZ ergebende Dilemma durchaus, wenn auf<br />

S. 2 des Referentenentwurfs bemerkt wird:<br />

„Dies hat zur Folge, dass Leistungen, die in ihrer Erbringungsweise wesentlichen Änderungen unterlagen oder<br />

die <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis noch nicht enthalten waren, nur analog abgerechnet werden können, während andere<br />

Leistungen des Gebührenverzeichnisses obsolet geworden sind, so dass dieses das heutige Leistungs-<br />

und Abrechnungsgeschehen nur unzureichend widerspiegelt.“<br />

<strong>Das</strong> ließe sich sehr einfach in Anlehnung an § 13 Preugo lösen. Eine solche Lösung ist nach den Erfahrungen<br />

mit der GOZ 1988 dringend geboten.<br />

7. Fazit<br />

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir die GOZ 2012 in ihrer derzeitigen Form nicht akzeptieren werden.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Christian Berger<br />

Präsident<br />

Commerzbank Bonn, Konto 310 144 100, BLZ 380 400 07 � IBAN DE96 3804 0007 0310 144100 � BIC COBADEFFXX


CHIROPRO L<br />

SEIEN SIE<br />

ANSPRUCHSVOLL<br />

Noch einfacher: Die einzige Steuerung mit vorprogrammierten Behandlungsabfolgen<br />

der sieben führenden Implantathersteller.<br />

Noch effizienter: Eine hervorragende Elektronik zur Steuerung des leistungsstärksten<br />

Motors auf dem Markt für eine noch nie da gewesene Feinfühligkeit.<br />

Noch ergonomischer: <strong>Das</strong> einzige LED-Winkelstück mit innen-geführter<br />

Irrigation, einem Federgewicht und kleinstem Kopf.<br />

CHIROPRO L, die beste Implantologie-Lösung der Welt?<br />

Nicht nur <strong>Sie</strong> werden davon überzeugt sein.<br />

Bien-Air Deutschland GmbH<br />

Jechtinger Strasse 11 79111 Freiburg Deutschland<br />

Tel : +49 (0)761 45 57 40 Fax +49 (0)761 47 47 28<br />

ba-d@bienair.com www.bienair.com


52<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

§ 1 GOZ – Anwendungsbereich<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

§ 1 GOZ 1988 § 1 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Anwendungsbereich Anwendungsbereich<br />

(1) Die Vergütungen für die beruflichen<br />

Leistungen der Zahnärzte best<strong>im</strong>men<br />

sich nach dieser Verordnung, soweit<br />

nicht durch Bundesgesetz etwas anderes<br />

best<strong>im</strong>mt ist.<br />

(2) Vergütungen darf der Zahnarzt nur<br />

für Leistungen berechnen, die nach<br />

den Regeln der zahnärztlichen Kunst<br />

für eine zahnmedizinisch notwendige<br />

zahnärztliche Versorgung erforderlich<br />

sind. Leistungen, die über das Maß<br />

einer zahnmedizinisch notwendigen<br />

zahnärztlichen Versorgung hinausgehen,<br />

darf er nur berechnen, wenn sie<br />

auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

erbracht worden sind.<br />

§ 2 GOZ – Abweichende Vereinbarung<br />

(1) Die Vergütungen für die beruflichen<br />

Leistungen der Zahnärzte best<strong>im</strong>men<br />

sich nach dieser Verordnung, soweit<br />

nicht durch Bundesgesetz etwas anderes<br />

best<strong>im</strong>mt ist.<br />

(2) Vergütungen darf der Zahnarzt nur<br />

für Leistungen berechnen, die nach<br />

den Regeln der zahnärztlichen Kunst<br />

für eine zahnmedizinisch notwendige<br />

zahnärztliche Versorgung erforderlich<br />

sind. Leistungen, die über das Maß<br />

einer zahnmedizinisch notwendigen<br />

zahnärztlichen Versorgung hinausgehen,<br />

darf er nur berechnen, wenn sie<br />

auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

erbracht worden sind.<br />

§ 2 GOZ 1988 § 2 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Abweichende Vereinbarung Abweichende Vereinbarung<br />

(1) Durch Vereinbarung kann eine von<br />

dieser Verordnung abweichende Höhe<br />

der Vergütung festgelegt werden.<br />

(2) 1 Eine Vereinbarung nach Absatz 1<br />

zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem<br />

ist vor Erbringung der Leistung<br />

des Zahnarztes in einem Schriftstück<br />

zu treffen. 2 Dieses muss die Feststellung<br />

enthalten, dass eine Erstattung der<br />

Vergütung durch Erstattungsstellen<br />

möglicherweise nicht in vollem Umfang<br />

gewährleistet ist. 3 Weitere Erklärungen<br />

darf die Vereinbarung nicht enthalten.<br />

4 Der Zahnarzt hat dem Zahlungspflichtigen<br />

einen Abdruck der Vereinbarung<br />

auszuhändigen.<br />

(3) 1 Auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

können Leistungen <strong>im</strong> Sinne des<br />

§ 1 Abs. 2 Satz 2, die weder <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

(Anlage) noch <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

der Gebührenordnung für<br />

Ärzte enthalten sind, und ihre Vergütung<br />

abweichend von dieser Verordnung in<br />

einem Heil- und Kostenplan schriftlich �û<br />

(1) Durch Vereinbarung zwischen Zahnarzt<br />

und Zahlungspflichtigem kann eine<br />

von dieser Verordnung abweichende<br />

Höhe der Vergütung festgelegt werden.<br />

Die Vereinbarung einer abweichenden<br />

Punkt zahl (§ 5 Abs. 1 Satz 2) oder eines<br />

abweichenden Punktwertes (§ 5 Abs. 1<br />

Satz 3) ist nicht zulässig. Notfall- und<br />

akute Schmerzbehandlungen dürfen<br />

nicht von einer Vereinbarung nach Satz 1<br />

abhängig gemacht werden.<br />

(2) 1 Eine Vereinbarung nach Absatz 1<br />

Satz 1 ist nach persönlicher Absprache<br />

<strong>im</strong> Einzelfall zwischen Zahnarzt und<br />

Zahlungspflichtigem vor Erbringung<br />

der Leistung des Zahnarztes in einem<br />

Schriftstück zu treffen. 2 Dieses muss<br />

neben der Nummer und der Bezeichnung<br />

der Leistung, dem vereinbarten<br />

Steigerungssatz und dem sich daraus<br />

ergebenden Betrag auch die Feststellung<br />

enthalten, dass eine Erstattung<br />

der Vergütung durch Erstattungsstellen<br />

möglicherweise nicht in vollem<br />

Umfang gewährleistet ist. 3 Weitere<br />

Erklärungen darf die Vereinbarung<br />

nicht enthalten. 4 Der Zahnarzt hat dem<br />

Zahlungspflichtigen einen Abdruck der<br />

Vereinbarung auszuhändigen.<br />

(3) 1 Leistungen nach § 1 Abs. 2 Satz 2<br />

und ihre Vergütung müssen in einem<br />

Heil- und Kostenplan schriftlich vereinbart<br />

werden. 2 Der Heil- und Kostenplan<br />

muss vor Erbringung der Leistung<br />

erstellt werden; er muss die einzelnen<br />

Leistungen und Vergütungen sowie die<br />

Feststellung enthalten, dass es sich û<br />

Mit der Neufassung des Absatzes 1 wird die Regelung über die individuelle<br />

abweichende Vereinbarung mit dem Zahlungspflichtigen<br />

an die Formulierung der entsprechenden Regelung in der GOÄ angeglichen.<br />

Die Präzisierung der materiellen Voraussetzungen für die<br />

abweichende Vereinbarung stellt die für den Zahlungspflichtigen<br />

notwendige Transparenz sicher. Die Vereinbarung eines abweichenden<br />

Punktwertes oder einer abweichenden Punktzahl ist in Satz 2<br />

ausdrücklich ausgeschlossen, da es sich hierbei um unselbstständige<br />

rechnerische Bestandteile der Gebühr handelt, die dem Zahlungspflichtigen<br />

keinen Aufschluss über die tatsächliche Gebührenhöhe<br />

geben. Der Ausschluss entspricht der bereits gängigen Praxis und<br />

der vorherrschenden Auslegung des geltenden Rechts <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf die Zulässigkeit abweichender Vereinbarungen. Die Regelung in<br />

Satz 3 stellt klar, dass entsprechend der geltenden Rechtsgrundsätze<br />

zur unterlassenen Hilfeleistung Notfall- und akute Schmerzbehandlungen<br />

nicht von einer abweichenden Vergütungsvereinbarung abhängig<br />

gemacht werden dürfen.<br />

Mit den Änderungen des Absatzes 2 erfolgt ebenfalls eine Angleichung<br />

an die entsprechende Regelung der GOÄ.<br />

Entsprechend der Vorgaben der Rechtsprechung zu den Anforderungen<br />

an eine wirksame abweichende Vereinbarung wird in Satz 1<br />

klargestellt, dass die Vereinbarung nach persönlicher Absprache <strong>im</strong><br />

Einzelfall zu treffen ist.<br />

In Satz 2 werden die inhaltlichen Anforderungen an die schriftliche<br />

Vereinbarung präzisiert.<br />

In Satz 1 wird nunmehr festgelegt, dass alle Leistungen, die über<br />

das Maß einer zahnmedizinisch notwendigen zahnärztlichen Versorgung<br />

hinausgehen und auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

erbracht werden (sog. Verlangensleistungen nach § 1 Abs. 2 Satz 2),<br />

zuvor in einem Heil- und Kostenplan einschließlich der Vergütungen<br />

schriftlich vereinbart werden müssen. Die bisherige Beschränkung des<br />

Erfordernisses eines Heil- und Kostenplans auf Leistungen, die nicht<br />

in den Gebührenverzeichnissen der GOZ oder der GOÄ enthalten û


vereinbart werden. 2 Der Heil- und Kostenplan<br />

muss vor Erbringung der Leistung<br />

erstellt werden; er muss die einzelnen<br />

Leistungen und Vergütungen<br />

sowie die Feststellung enthalten, dass<br />

es sich um Leistungen auf Verlangen<br />

handelt und eine Erstattung möglicherweise<br />

nicht gewährleistet ist. 3 § 6<br />

Abs. 2 bleibt unberührt.<br />

§ 3 GOZ – Vergütungen<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

um Leistungen auf Verlangen handelt<br />

und eine Erstattung möglicherweise<br />

nicht gewährleistet ist. 3 § 6 Abs. 1<br />

bleibt unberührt.<br />

(4) Bei vollstationären, teilstationären<br />

sowie vor- und nachstationären privatzahnärztlichen<br />

Leistungen ist eine Vereinbarung<br />

nach Absatz 1 Satz 1 nur für<br />

vom Wahlzahnarzt höchstpersönlich<br />

erbrachte Leistungen zulässig.<br />

§ 3 GOZ 1988 § 3 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Vergütungen Vergütungen<br />

Als Vergütungen stehen dem Zahnarzt<br />

Gebühren, Wegegeld und Ersatz von<br />

Auslagen zu.<br />

§ 4 GOZ – Gebühren<br />

Als Vergütungen stehen dem Zahnarzt<br />

Gebühren, Entschädigungen und Ersatz<br />

von Auslagen zu.<br />

§ 4 GOZ 1988 § 4 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Gebühren Gebühren<br />

(1) Gebühren sind Vergütungen für die<br />

<strong>im</strong> Gebührenverzeichnis (Anlage) genannten<br />

zahnärztlichen Leistungen.<br />

(2) 1 Der Zahnarzt kann Gebühren nur<br />

für selbständige zahnärztliche Leistungen<br />

berechnen, die er selbst erbracht<br />

hat oder die unter seiner Aufsicht nach<br />

fachlicher Weisung erbracht wurden<br />

(eigene Leistungen). 2 Für eine Leistung,<br />

die Bestandteil oder eine besondere<br />

Ausführung einer anderen Leistung<br />

nach dem Gebührenverzeichnis ist,<br />

kann der Zahnarzt eine Gebühr nicht<br />

berechnen, wenn er für die andere Leistung<br />

eine Gebühr berechnet.<br />

(3) Mit den Gebühren sind die Praxiskosten<br />

einschließlich der Kosten für<br />

Füllungsmaterial, für den Sprechstundenbedarf<br />

sowie für die Anwendung<br />

von Instrumenten und Apparaten abgegolten,<br />

soweit nicht <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

etwas anderes best<strong>im</strong>mt<br />

ist. Hat der Zahnarzt zahnärztliche<br />

Leistungen unter Inanspruchnahme<br />

Dritter, die nach dieser Verordnung<br />

selbst nicht liquidationsberechtigt<br />

sind, erbracht, so sind die hierdurch<br />

entstandenen Kosten ebenfalls mit<br />

der Gebühr abgegolten.<br />

(1) Gebühren sind Vergütungen für die<br />

<strong>im</strong> Gebührenverzeichnis (Anlage) genannten<br />

zahnärztlichen Leistungen.<br />

(2) 1 Der Zahnarzt kann Gebühren nur<br />

für selbständige zahnärztliche Leistungen<br />

berechnen, die er selbst erbracht<br />

hat oder die unter seiner Aufsicht nach<br />

fachlicher Weisung erbracht wurden (eigene<br />

Leistungen). 2 Für eine Leistung, die<br />

Bestandteil oder eine besondere Ausführung<br />

einer anderen Leistung nach dem<br />

Gebührenverzeichnis ist, kann der Zahnarzt<br />

eine Gebühr nicht berechnen, wenn<br />

er für die andere Leistung eine Gebühr<br />

berechnet. 3 Dies gilt auch für die zur Erbringung<br />

der <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

aufgeführten operativen Leistungen<br />

methodisch notwendigen operativen<br />

Einzelschritte. 4 Eine Leistung ist methodisch<br />

notwendiger Bestandteil einer<br />

anderen Leistung, wenn sie erbracht<br />

wird, um die andere Leistung (Zielleistung)<br />

nach den Regeln der zahnärztlichen<br />

Kunst erbringen zu können.<br />

(3) Mit den Gebühren sind die Praxiskosten<br />

einschließlich der Kosten für<br />

Füllungsmaterial, für den Sprechstundenbedarf<br />

sowie für die Anwendung<br />

von Instrumenten und Apparaten<br />

sowie für Lagerhaltung abgegolten,<br />

soweit nicht <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

etwas anderes best<strong>im</strong>mt ist. Hat der<br />

Zahnarzt zahnärztliche Leistungen unter<br />

Inanspruchnahme Dritter, die nach<br />

dieser Verordnung selbst nicht liquidationsberechtigt<br />

sind, erbracht, so sind<br />

die hierdurch entstandenen Kosten<br />

ebenfalls mit der Gebühr abgegolten.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

sind, entfällt. Die insoweit erweiterte Verpflichtung zur Vereinbarung<br />

eines Heil- und Kostenplans trägt dem Bedürfnis des Zahlungspflichtigen<br />

nach Information über die geplanten Leistungen und die<br />

voraussichtlich entstehenden Kosten und damit der Transparenz<br />

und dem Patientenschutz auch bei Verlangensleistungen Rechnung.<br />

Die Änderung in Satz 3 ist eine Folgeänderung zur Neufassung des § 6.<br />

Der neue Absatz 4 beinhaltet eine Anpassung an die GOÄ. Die Einschränkung<br />

der abweichenden Vereinbarung auf vom Wahlzahnarzt<br />

höchstpersönlich erbrachte Leistungen in Satz 2 entspricht einer Regelung<br />

der GOÄ. Damit wird dem Interesse des Zahlungspflichtigen<br />

an der persönlichen Leistungserbringung durch den Wahlzahnarzt <strong>im</strong><br />

Rahmen einer wahlzahnärztlichen Vereinbarung Rechnung getragen.<br />

Die Änderung ist eine Folgeregelung zur Neufassung des § 8.<br />

Die Ergänzung des Absatzes 2 um einen neuen Satz 3 entspricht<br />

einer Regelung der GOÄ, die durch Beschluss des Bundesrates zur<br />

Vierten Verordnung zur Änderung der GOÄ in § 4 Abs. 2a Satz 2 GOÄ<br />

aufgenommen wurde. Nach der dortigen Begründung dient sie<br />

der Klarstellung und Verdeutlichung der Anwendung des Ziel- und<br />

Komplexleistungsprinzips auch <strong>im</strong> operativen Bereich. <strong>Das</strong> Zielleistungsprinzip<br />

dient der Vermeidung von Doppelvergütungen. Für den<br />

Bereich der operativen Leistungen hat dies wegen der Vielzahl operativer<br />

Gebührenpositionen und <strong>im</strong> Hinblick auf deren Kombinierbarkeit<br />

besondere Bedeutung. Die Geltung des Zielleistungsprinzips<br />

wird deshalb für den operativen Bereich ausdrücklich hervorgehoben.<br />

Mit dem neuen Satz 4 wird das Zielleistungsprinzip nach<br />

Satz 2 präziser beschrieben. Die besondere Ausführung einer Leistung<br />

<strong>im</strong> Sinne von Satz 2 umfasst die Modifikation oder methodische<br />

Variation in der Erbringungsphase der <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

aufgeführten Leistung, auch durch technische Weiterentwicklung.<br />

Mit der Ergänzung in Absatz 3 Satz 1 wird klargestellt, dass auch die<br />

Kosten für Lagerhaltung grundsätzlich als Praxiskosten mit den Gebühren<br />

abgegolten sind. Dies entspricht der Rechtsprechung zum<br />

bisherigen Recht (BGH, Urteil vom 27. Mai 2004 – III ZR 264/03 –).<br />

53


54<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

(4) Kosten, die nach Absatz 3 mit en<br />

Gebühren abgegolten sind, dürfen<br />

nicht gesondert berechnet werden.<br />

Eine Abtretung des Vergütungsanspruchs<br />

solcher Kosten ist gegenüber<br />

dem Zahlungspflichtigen unwirksam.<br />

(5) Sollen Leistungen durch Dritte<br />

erbracht werden, die diese dem Zahlungspflichtigen<br />

unmittelbar berechnen,<br />

so hat der Zahnarzt ihn darüber<br />

zu unterrichten.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

(4) Kosten, die nach Absatz 3 mit en<br />

Gebühren abgegolten sind, dürfen<br />

nicht gesondert berechnet werden.<br />

Eine Abtretung des Vergütungsanspruchs<br />

solcher Kosten ist gegenüber<br />

dem Zahlungspflichtigen unwirksam.<br />

(5) Sollen Leistungen durch Dritte<br />

erbracht werden, die diese dem Zahlungspflichtigen<br />

unmittelbar berechnen,<br />

so hat der Zahnarzt ihn darüber<br />

zu unterrichten.<br />

§ 5 GOZ – Bemessung der Gebühren für Leistungen des Gebührenverzeichnisses<br />

§ 5 GOZ 1988 § 5 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Bemessung der Gebühren für Leistungen<br />

des Gebührenverzeichnisses<br />

(1) Die Höhe der einzelnen Gebühr<br />

bemisst sich nach dem Einfachen bis<br />

Dreieinhalbfachen des Gebührensatzes.<br />

Gebührensatz ist der Betrag, der<br />

sich ergibt, wenn die Punktzahl der<br />

einzelnen Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />

mit dem Punktwert vervielfacht<br />

wird. Der Punktwert beträgt<br />

5,62421 Cent. Bei der Bemessung von<br />

Gebühren sind Bruchteile von Cent auf<br />

volle Centbeträge abzurunden.<br />

(2) 1 Innerhalb des Gebührenrahmens<br />

sind die Gebühren unter Berücksichtigung<br />

der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes<br />

der einzelnen Leistung sowie<br />

der Umstände bei der Ausführung<br />

nach billigem Ermessen zu best<strong>im</strong>men.<br />

2 Die Schwierigkeit der einzelnen Leistung<br />

kann auch durch die Schwierigkeit<br />

des Krankheitsfalles begründet sein.<br />

3 Bemessungskriterien, die bereits in der<br />

Leistungsbeschreibung berücksichtigt<br />

worden sind, haben hierbei außer Betracht<br />

zu bleiben. 4 In der Regel darf eine<br />

Gebühr nur zwischen dem Einfachen<br />

und dem 2,3fachen des Gebührensatzes<br />

bemessen werden; ein Überschreiten<br />

des 2,3fachen des Gebührensatzes<br />

ist nur zulässig, wenn Besonderheiten<br />

der in Satz 1 genannten Bemessungskriterien<br />

dies rechtfertigen.<br />

Bemessung der Gebühren für Leistungen<br />

des Gebührenverzeichnisses<br />

(1) Die Höhe der einzelnen Gebühr<br />

bemisst sich nach dem Einfachen bis<br />

Dreieinhalbfachen des Gebührensatzes.<br />

Gebührensatz ist der Betrag, der<br />

sich ergibt, wenn die Punktzahl der<br />

einzelnen Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />

mit dem Punktwert<br />

vervielfacht wird. Der Punktwert beträgt<br />

5,62421 Cent. Bei der Bemessung<br />

von Gebühren sind sich ergebende<br />

Bruchteile eines Cents unter 0,5 abzurunden<br />

und Bruchteile von 0,5 und<br />

mehr aufzurunden; die Rundung ist<br />

erst nach der Multiplikation mit dem<br />

Steigerungsfaktor nach Satz 1 vorzunehmen.<br />

(2) 1 Innerhalb des Gebührenrahmens<br />

sind die Gebühren unter Berücksichtigung<br />

der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes<br />

der einzelnen Leistung sowie<br />

der Umstände bei der Ausführung<br />

nach billigem Ermessen zu best<strong>im</strong>men.<br />

2 Dabei ist insbesondere der <strong>im</strong> konkreten<br />

Fall benötigte Zeitaufwand <strong>im</strong><br />

Vergleich zum durchschnittlich notwendigen<br />

Zeitaufwand zu berücksichtigen.<br />

3 Die Schwierigkeit der einzelnen<br />

Leistung kann auch durch die Schwierigkeit<br />

des Krankheitsfalles begründet<br />

sein. 4 Bemessungskriterien, die bereits<br />

in der Leistungsbeschreibung berücksichtigt<br />

worden sind, haben hierbei<br />

außer Betracht zu bleiben. 5 Der 2,3fache<br />

Gebührensatz bildet die nach Schwierigkeit<br />

und Zeitaufwand durchschnittliche<br />

Leistung ab; ein Überschreiten<br />

dieses Gebührensatzes ist nur zulässig,<br />

wenn Besonderheiten der in Satz 1<br />

genannten Bemessungskriterien dies<br />

rechtfertigen; Leistungen mit unterdurchschnittlichem<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

oder Zeitaufwand sind mit einem niedrigeren<br />

Gebührensatz zu berechnen.<br />

Die Neufassung des Satzes 4 entspricht der Formulierung in § 5 Abs.<br />

1 Satz 4 GOÄ. Damit wird auf die <strong>im</strong> Geschäftsverkehr allgemein<br />

übliche kaufmännische Rundung abgestellt. Mit der Ergänzung <strong>im</strong><br />

zweiten Halbsatz wird klargestellt, dass die Rundung einmal nach<br />

Abschluss des Gesamtrechenganges (Produkt aus Punktzahl x<br />

Punktwert x Steigerungsfaktor) durchgeführt wird.<br />

Mit dem neu eingefügten Satz 2 wird das in Satz 1 genannte Kriterium<br />

Zeitaufwand konkretisiert. Bei der Best<strong>im</strong>mung der Gebühren<br />

innerhalb des Gebührenrahmens ist danach der tatsächliche Zeitaufwand<br />

<strong>im</strong> konkreten Behandlungsfall <strong>im</strong> Vergleich zu dem bei<br />

vergleichbaren Behandlungen durchschnittlich erforderlichen Zeitaufwand<br />

zu berücksichtigen.<br />

Mit der Neufassung des bisherigen Satzes 4 wird der üblichen Abrechnungspraxis,<br />

nach der die nach Schwierigkeit und Zeitaufwand<br />

durchschnittliche Leistung mit dem 2,3fachen Gebührensatz berechnet<br />

wird, Rechnung getragen. Diese Praxis wurde auch durch die<br />

Rechtsprechung des Bundesgerichtshof bestätigt (BGH-Urteil vom<br />

8. November 2007 – III ZR 54/07 –).<br />

Mit dem zweiten Satzteil wird das bisherige Recht übernommen,<br />

wonach das Überschreiten des 2,3fachen Gebührensatzes durch<br />

Besonderheiten des konkreten Behandlungsfalles nach den Bemessungskriterien<br />

des Satzes 1 gerechtfertigt sein muss.<br />

Mit dem letzten Satzteil wird ausdrücklich klargestellt, dass der<br />

2,3fache Gebührensatz nicht schematisch berechnet werden darf;<br />

vielmehr ist bei einer einfacheren, unter dem Durchschnitt liegenden<br />

Leistung auch ein niedrigerer Gebührensatz zu berechnen. Hierauf<br />

hatte auch der BGH (a.a.O.) bereits hingewiesen.


56<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

§ 5a GOZ 1988 – Bemessung der Gebühren bei Versicherten des Standardtarifs<br />

§ 5a GOZ 1988 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Bemessung der Gebühren bei<br />

Versicherten des Standardtarifs<br />

Für Leistungen, die in einem brancheneinheitlichen<br />

Standardtarif nach<br />

§ 257 Abs. 2a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch<br />

versichert sind, dürfen<br />

Gebühren nur bis zum 1,7-fachen des<br />

Gebührensatzes nach § 5 Abs. 1 Satz 2<br />

berechnet werden.<br />

Wird aufgehoben<br />

§ 6 GOZ – Gebühren für andere Leistungen<br />

§ 6 GOZ 1988 § 6 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Gebühren für andere Leistungen Gebühren für andere Leistungen<br />

(2) Selbständige zahnärztliche Leistungen,<br />

die erst nach Inkrafttreten dieser<br />

Gebührenordnung auf Grund wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse entwickelt<br />

werden, können entsprechend einer<br />

nach Art, Kosten- und Zeitaufwand<br />

gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />

für zahnärztliche<br />

Leistungen berechnet werden.<br />

(1) Erbringt der Zahnarzt Leistungen,<br />

die in den Abschnitten B I und II, C, D,<br />

E V und VI, J, L, M unter den Nummern<br />

4113 und 4700, N sowie O des Gebührenverzeichnisses<br />

für ärztliche Leistungen<br />

– Anlage zur Gebührenordnung<br />

für Ärzte vom 12. November 1982 (BGBl.<br />

I S. 1522) – aufgeführt sind, sind die<br />

Vergütungen für diese Leistungen nach<br />

den Vorschriften der Gebührenordnung<br />

für Ärzte in der jeweils geltenden Fassung<br />

zu berechnen.<br />

(1) Selbständige zahnärztliche Leistungen,<br />

die in das Gebührenverzeichnis<br />

nicht aufgenommen sind, können entsprechend<br />

einer nach Art, Kosten- und<br />

Zeitaufwand gleichwertigen Leistung<br />

des Gebührenverzeichnisses dieser Ver-<br />

ordnung berechnet werden. Sofern<br />

auch eine nach Art, Kosten- und Zeitaufwand<br />

gleichwertige Leistung <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

dieser Verordnung<br />

nicht enthalten ist, kann die selbständige<br />

zahnärztliche Leistung entsprechend<br />

einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand<br />

gleichwertigen Leistung der<br />

in Absatz 2 genannten Leistungen des<br />

Gebührenverzeichnisses der Gebührenordnung<br />

für Ärzte berechnet werden.<br />

(2) Erbringt der Zahnarzt Leistungen, die<br />

in den Abschnitten B I, B II, B III unter den<br />

Nummern 30, 31 und 34, B IV bis B VI, C I<br />

unter den Nummern 200, 204, 210 und<br />

211, C II, C III bis C VII, C VIII nur soweit eine<br />

zugrunde liegende ambulante operative<br />

Leistung berechnet werden wird, E V und<br />

E VI, J, L I, L II unter den Nummern 2072<br />

bis 2074, L III, L V unter den Nummern<br />

2253 bis 2256 <strong>im</strong> Rahmen der Behandlung<br />

von Kieferbrüchen, L VI unter den<br />

Nummern 2321, 2355 und 2356 <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Behandlung von Kieferbrüchen,<br />

L VII, L IX, M unter den Nummern 3511,<br />

3712, 3714, 3715, 4504, 4530, 4538, 4605,<br />

4606 und 4715, N unter der Nummer<br />

4852 und O des Gebührenverzeichnisses<br />

der Gebührenordnung für Ärzte (in der<br />

jeweils geltenden Fassung) aufgeführt<br />

sind, sind die Vergütungen nach den<br />

Vorschriften der Gebührenordnung für<br />

Ärzte zu berechnen, soweit die Leistung<br />

nicht als selbständige Leistung oder Teil<br />

einer anderen Leistung <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

der Gebührenordnung für<br />

Zahnärzte enthalten ist oder nach Absatz<br />

1 berechnet werden kann.<br />

Die Regelung in § 5a, nach der die Gebühren für Leistungen des Standardtarifes<br />

der privaten Krankenversicherung mit einem best<strong>im</strong>mten<br />

Gebührensatz zu berechnen sind, ist aufgrund der mit dem<br />

GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz vom 28. März 2007 geschaffenen<br />

Regelung des § 75 Abs. 3a SGB V gegenstandslos geworden und<br />

daher aufzuheben. Aufgrund der Regelung in § 1 Abs. 1 GOZ, wonach<br />

die Gebühren für zahnärztliche Leistungen nach dieser Verordnung<br />

best<strong>im</strong>mt werden, soweit nicht durch Bundesgesetz etwas anderes<br />

best<strong>im</strong>mt ist, geht§ 75 Abs. 3a Satz 2 SGB V als höherrangiges Recht<br />

der Regelung des § 5a GOZ vor.<br />

Für wahl(zahn)ärztliche Leistungen hat die Gebührenbegrenzung<br />

nach § 75 Abs. 3a Satz 2 SGB V keine Wirkung, weil diese Leistungen<br />

nicht in den Standardtarifen bzw. dem Basistarif versichert sind.<br />

Die Regelung in Absatz 1 Satz 1 ermöglicht die Berechnung von Leistungen,<br />

die nicht in das Gebührenverzeichnis der GOZ aufgenommen<br />

worden sind, mit einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen<br />

Leistung (sog. Analogbewertung). Die bisher geltende Regelung,<br />

die dies erst für nach Inkrafttreten der GOZ aufgrund wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse entwickelter Verfahren zuließ, hat sich nicht bewährt.<br />

Voraussetzung für die Anwendung der Analogbewertung ist jedoch<br />

-wie in der vergleichbaren Regelung der GOÄ – nach wie vor, dass es<br />

sich um eine selbständige zahnärztliche Leistung und keine besondere<br />

Ausführung oder Teilleistung einer bereits <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis der<br />

GOZ enthaltenen Leistung handeln muss. Satz 2 stellt klar, dass bei der<br />

Analogbewertung zunächst eine nach Art, Kosten- und Zeitaufwand<br />

gleichwertige Leistung aus dem Gebührenverzeichnis der GOZ heranzuziehen<br />

ist und für den Analogabgriff erst nachrangig eine Leistung<br />

aus den nach Absatz 2 eröffneten Leistungen des Gebührenverzeichnisses<br />

der GOÄ in der jeweils geltenden Fassung als Analogbewertung<br />

in Frage kommt.<br />

Absatz 2 regelt den gebührenrechtlichen Zugriff auf die Leistungen, die<br />

<strong>im</strong> Gebührenverzeichnis der GOÄ enthalten sind. Es handelt sich -wie<br />

bisher in Absatz 1 · – um eine gleitende Verweisung auf das Gebührenverzeichnis<br />

der GOÄ in der jeweils geltenden Fassung. In best<strong>im</strong>mten<br />

Fällen ist es möglich, dass der Zahnarzt auch Leistungen erbringen kann,<br />

die nicht <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis der GOZ enthalten sind, aber <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis<br />

der GOÄ beschrieben werden. In Satz 1 werden best<strong>im</strong>mte<br />

Abschnitte, Unterabschnitte oder einzelne Gebührenpositionen des<br />

Gebührenverzeichnisses der GOÄ aufgeführt, für die dies zutreffen kann.<br />

Zwingende Voraussetzung für die Berechnung einer Leistung nach GOÄ<br />

durch den Zahnarzt ist, dass der Zahnarzt diese Leistung berufsrechtlich<br />

erbringen darf. Der gebührenrechtlich zulässige Zugriff auf eine Leistung<br />

aus dem Gebührenverzeichnis der GOÄ ersetzt diese Voraussetzung<br />

nicht. <strong>Das</strong> zahnärztliche Berufsrecht ist insoweit dem privatzahnärztlichen<br />

Gebührenrecht vorgelagert. Aus der Nennung eines Abschnittes<br />

oder Unterabschnittes des Gebührenverzeichnisses der GOÄ in Absatz<br />

2 kann somit nicht gefolgert werden, dass ein Zahnarzt alle in diesem<br />

Abschnitt oder Unterabschnitt aufgeführten Leistungen berufsrechtlich<br />

erbringen und gebührenrechtlich berechnen darf.<br />

Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Zugriff auf das Gebührenverzeichnis<br />

der GOÄ nur dann gebührenrechtlich zulässig ist, wenn die zu<br />

berechnende Leistung nicht <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis der GOZ enthalten<br />

ist. Es ist z.B. für das Aufbereiten eines Wurzelkanals (GOZ Nr. 250) nicht<br />

möglich, die in dem Gebührenverzeichnis der GOÄ enthaltenen Leistungen<br />

nach den Nummern 321 (Untersuchung von natürlichen Gängen<br />

oder Fisteln), 370 (Einbringung eines Kontrastmittels zur Darstellung natürlicher<br />

oder künstlicher Gänge) oder 5260 (Röntgenuntersuchung natürlicher<br />

künstlicher oder krankhaft entstandener Gänge) zu berechnen,<br />

da der Gebührentatbestand durch die o.g. GOZ Nummer 250 als speziellere<br />

Regelung wiedergegeben wird.


Verführen <strong>Sie</strong> Ihre Patienten<br />

zu mehr Lebensqualität!<br />

SKY fast & fixed |<br />

Feste Zähne - sofort!<br />

Patienten wünschen sich heute feste Zähne - <strong>im</strong><br />

Idealfall mit sofortiger Versorgung nach dem chirurgischen<br />

Eingriff.<br />

Mit dem Therapiekonzept SKY fast & fixed - für die<br />

Sofortversorgung <strong>im</strong> zahnlosen Kiefer - kann der<br />

Wunsch der Patienten erfüllt werden.<br />

Durch das Inserieren von angulierten Implantaten<br />

werden anatomische Problembereiche be<strong>im</strong> Patienten<br />

umgangen, umfangreiche Kieferaufbauten<br />

vermieden und die Versorgung wird biomechanisch<br />

opt<strong>im</strong>al abgestützt.<br />

Extraktion - Implantation - sofort feste Brücke<br />

bredent medical GmbH & Co.KG<br />

Weissenhorner Str. 2<br />

89250 Senden | Germany<br />

Tel. (+49) 0 73 09 / 8 72 - 6 00<br />

Fax (+49) 0 73 09 / 8 72 - 6 35<br />

www.bredent-medical.com<br />

e-mail info-medical@bredent.com


58<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

§ 7 GOZ – Gebühren bei stationärer Behandlung<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

§ 7 GOZ 1988 § 7 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Gebühren bei stationärer Behandlung Gebühren bei stationärer Behandlung Die Überschrift wird der entsprechenden Regelung der GOÄ (§ 6a<br />

GOÄ) angepasst. Damit wird ein redaktionelles Versehen korrigiert.<br />

1 Bei vollstationären, teilstationären<br />

sowie vor- und nachstationären privatzahnärztlichen<br />

Leistungen sind die<br />

nach dieser Verordnung berechneten<br />

Gebühren um 25 vom Hundert zu mindern.<br />

2 Abweichend davon beträgt die<br />

Minderung für Leistungen nach Satz<br />

1 von Belegzahnärzten oder niedergelassenen<br />

anderen Zahnärzten 15 vom<br />

Hundert.<br />

§ 8 GOZ – Wegegeld / Entschädigungen<br />

(1) 1 Bei vollstationären, teilstationären<br />

sowie vor- und nachstationären privatzahnärztlichen<br />

Leistungen sind die<br />

nach dieser Verordnung berechneten<br />

Gebühren einschließlich der darauf entfallenden<br />

Zuschläge um 25 vom Hundert<br />

zu mindern. 2 Abweichend davon beträgt<br />

die Minderung für Leistungen und Zuschläge<br />

nach Satz 1 von Belegzahnärzten<br />

oder niedergelassenen anderen Zahnärzten<br />

15 vom Hundert. 3 Ausgenommen<br />

von dieser Minderungspflicht ist der Zuschlag<br />

nach Buchstabe J in Abschnitt B V<br />

des Gebührenverzeichnisses der Gebührenordnung<br />

für Ärzte.<br />

(2) Neben den nach Absatz 1 geminderten<br />

Gebühren darf der Zahnarzt<br />

Kosten nicht berechnen; die §§ 8 und 9<br />

bleiben unberührt.<br />

§ 8 GOZ 1988 § 8 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Mit den Ergänzungen in den Sätzen 1 und 2 wird in Angleichung an<br />

die entsprechende Regelung in § 6a der GOÄ klargestellt, dass sich<br />

die Minderungspflicht auch auf die <strong>im</strong> Gebührenverzeichnis als Zuschläge<br />

bezeichneten Gebührenpositionen bezieht.<br />

Mit dem neuen Satz 3 wird <strong>im</strong> Hinblick auf die Ergänzungen in den<br />

Sätzen 1 und 2 – wie in der GOÄ – klargestellt, dass sich die Minderungspflicht<br />

nicht auf den Zuschlag für die belegzahnärztliche Visite<br />

erstreckt.<br />

Mit dem neuen Absatz 2 wird in Angleichung an die Formulierung in<br />

der GOÄ klargestellt, dass trotz Nichtabgeltung der von der Gebührenminderung<br />

nicht erfassten Kosten eine gesonderte Berechnung durch<br />

den liquidierenden Zahnarzt zu unterbleiben hat. Entschädigungen und<br />

Auslagen können daneben nach den §§ 8 und 9 berechnet werden.<br />

Wegegeld Entschädigungen Mit der Neufassung des § 8 wird die Regelungssystematik der GOÄ<br />

zu Entschädigungen (Wegegeld und Reiseentschädigungen) übernommen.<br />

(1) Als Entschädigung für Besuche erhält<br />

der Zahnarzt Wegegeld; hierdurch<br />

sind Zeitversäumnisse und die durch<br />

den Besuch bedingten Mehrkosten<br />

abgegolten. <strong>Das</strong> Wegegeld umfasst<br />

Wegstreckenentschädigung und Aufwandsentschädigung.<br />

(2) Die Wegstreckenentschädigung<br />

beträgt<br />

1. bei Benutzung eines eigenen Kraftfahrzeuges<br />

26 Cent für jeden zurückgelegten<br />

Kilometer,<br />

2. bei Benutzung anderer Verkehrsmittel<br />

die unter Berücksichtigung der Umstände<br />

angemessenen Fahrtkosten.<br />

(3) Die Aufwandsentschädigung beträgt<br />

für jeden zurückgelegten Kilometer<br />

1,02 Euro, bei Nacht (zwischen 20 und<br />

8 Uhr) 1,53 Euro.<br />

(4) Besucht der Zahnarzt auf einem<br />

Wege mehrere Patienten, darf er das<br />

Wegegeld insgesamt nur einmal und<br />

nur anteilig berechnen.<br />

(1) Als Entschädigung für Besuche erhält<br />

der Zahnarzt Wegegeld oder Reiseentschädigung;<br />

hierdurch sind Zeitversäumnisse<br />

und die durch den Besuch<br />

bedingten Mehrkosten abgegolten.<br />

(2) 1 Der Zahnarzt kann für jeden Besuch<br />

ein Wegegeld berechnen. 2 <strong>Das</strong> Wegegeld<br />

beträgt für einen Besuch innerhalb eines<br />

Radius um die Praxisstelle des Zahnarztes<br />

von<br />

1. bis zu zwei Kilometern 4,30 Euro, bei<br />

Nacht (zwischen 20 und 8 Uhr) 8,60<br />

Euro,<br />

2. mehr als zwei Kilometern bis zu fünf<br />

Kilometern 8,00 Euro, bei Nacht 12,30<br />

Euro,<br />

3. mehr als fünf Kilometern bis zu zehn<br />

Kilometern 12,30 Euro. bei Nacht 18,40<br />

Euro.<br />

4. mehr als zehn Kilometern bis zu 25 Kilometern<br />

18,40 Euro. bei Nacht 30,70<br />

Euro.<br />

3 Erfolgt der Besuch von der Wohnung<br />

des Zahnarztes aus, so tritt bei der<br />

Berechnung des Radius die Wohnung<br />

des Zahnarztes an die Stelle der Praxisstelle.<br />

4 Werden mehrere Patienten in derselben<br />

häuslichen Gemeinschaft oder in<br />

einem He<strong>im</strong>, insbesondere in einem<br />

Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> besucht, darf der<br />

Zahnarzt das Wegegeld unabhängig û<br />

Die Absätze 1 bis 3 entsprechen den §§ 7 bis 9 der GOÄ. Die Beträge werden<br />

entsprechend der Kostensteigerung seit 1996 (Inkrafttreten der letzten<br />

GOÄ-Novellierung bis zum Inkrafttreten der neuen GOZ) angepasst.<br />

Die Erhöhung des Kostenanteils orientiert sich an den Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes zum Verbraucherpreisindex <strong>im</strong> Bereich Waren<br />

und Dienstleistungen für Privatfahrzeuge. Die Erhöhung des Aufwandsanteils<br />

entspricht der allgemeinen mit dieser Verordnung vorgesehenen<br />

Honorarsteigerung. Zur besseren Abgrenzung der Reiseentschädigung<br />

vom Wegegeld wird nunmehr auf den Radius um die Praxisstelle abgestellt.<br />

Außerhalb eines Radius von 25 Kilometern um die Praxisstelle des<br />

Zahnarztes tritt an die Stelle des Wegegeldes die Reiseentschädigung.


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

von der Anzahl der besuchten Patienten<br />

und deren Versichertenstatus insgesamt<br />

nur einmal und nur anteilig<br />

berechnen.<br />

(3) Bei Besuchen über eine Entfernung<br />

von mehr als 25 Kilometern zwischen<br />

Praxisstelle des Zahnarztes und Besuchsstelle<br />

tritt an die Stelle des Wegegeldes<br />

eine Reiseentschädigung. Als<br />

Reiseentschädigung erhält der Zahnarzt<br />

1. 0,42 Euro für jeden zurückgelegten<br />

Kilometer, wenn er einen eigenen<br />

Kraftwagen benutzt, bei Benutzung<br />

anderer Verkehrsmittel die tatsächlichen<br />

Aufwendungen,<br />

2. bei Abwesenheit bis zu acht Stunden<br />

56,00 Euro, bei Abwesenheit von<br />

mehr als acht Stunden 112,50 Euro<br />

je Tag,<br />

3. Ersatz der Kosten für notwendige<br />

Übernachtungen.<br />

Absatz 2 Satz 3 und 4 gilt entsprechend.<br />

§ 9 GOZ – Ersatz von Auslagen für zahntechnische Leistungen<br />

§ 9 GOZ 1988 § 9 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Ersatz von Auslagen für zahntechnische<br />

Leistungen<br />

Neben den für die einzelnen zahnärztlichen<br />

Leistungen vorgesehenen Gebühren<br />

können als Auslagen die dem<br />

Zahnarzt tatsächlich entstandenen<br />

angemessenen Kosten für zahntechnische<br />

Leistungen berechnet werden,<br />

soweit diese Kosten nicht nach den Best<strong>im</strong>mungen<br />

des Gebührenverzeichnisses<br />

mit den Gebühren abgegolten sind.<br />

Ersatz von Auslagen für zahntechnische<br />

Leistungen<br />

(1) Neben den für die einzelnen zahnärztlichen<br />

Leistungen vorgesehenen<br />

Gebühren können als Auslagen die dem<br />

Zahnarzt tatsächlich entstandenen<br />

angemessenen Kosten für zahntechnische<br />

Leistungen berechnet werden,<br />

soweit diese Kosten nicht nach den Best<strong>im</strong>mungen<br />

des Gebührenverzeichnisses<br />

mit den Gebühren abgegolten sind.<br />

(2) 1 Der Zahnarzt hat dem Zahlungspflichtigen<br />

vor der Behandlung einen<br />

Kostenvoranschlag des gewerblichen<br />

oder des praxiseigenen Labors über<br />

die voraussichtlich entstehenden Kosten<br />

für zahntechnische Leistungen<br />

anzubieten und auf dessen Verlangen<br />

in Textform vorzulegen, sofern die Kosten<br />

insgesamt voraussichtlich einen<br />

Betrag von 500 Euro überschreiten.<br />

2 Der Kostenvoranschlag muss Art,<br />

Umfang und Ausführung der einzelnen<br />

Leistungen und deren Preise sowie<br />

die direkt zurechenbaren Materialien<br />

und deren Preise aufführen sowie<br />

die Berechnungsgrundlage und den<br />

Herstellungsort der zahntechnischen<br />

Leistungen angeben. 3 Der Inhalt des<br />

Kostenvoranschlags ist dem Zahlungspflichtigen<br />

auf Verlangen näher<br />

zu erläutern. 4 Ist eine Überschreitung<br />

der <strong>im</strong> Kostenvoranschlag genannten<br />

Kosten um mehr als 15 vom Hundert<br />

zu erwarten, hat der Zahnarzt den<br />

Zahlungspflichtigen hierüber unverzüglich<br />

in Textform zu unterrichten.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

In Absatz 1 wird die bisherige Regelung unverändert übernommen.<br />

Mit dem neuen Absatz 2 wird der Zahnarzt verpflichtet, dem Zahlungspflichtigen<br />

vor der Behandlung einen Kostenvoranschlag<br />

über die voraussichtlichen Kosten der zahntechnischen Leistungen<br />

anzubieten und diesen auf Verlangen des Zahlungspflichtigen vorzulegen.<br />

Damit wird für den Zahlungspflichtigen Transparenz auch<br />

hinsichtlich der Kosten für zahntechnische Leistungen geschaffen,<br />

die der Zahnarzt nach Absatz 1 als Auslagen abrechnen kann. Der<br />

Kostenvoranschlag ist ebenso wie der Kostenvoranschlag des mit der<br />

Ausführung der zahntechnischen Leistungen beauftragten gewerblichen<br />

Labors auch vorzulegen, wenn die zahntechnischen Leistungen<br />

<strong>im</strong> praxiseigenen Labor des Zahnarztes erstellt werden.<br />

Für den Kostenvoranschlag ist die Textform nach§ 126b des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuchs vorgesehen, da diese zur Dokumentation und<br />

Information für den Zahlungspflichtigen angemessen ist.<br />

Die Verpflichtung zur Vorlage des Kostenvoranschlags ist auf Fälle,<br />

in denen die voraussichtlichen Kosten 500 Euro überschreiten, beschränkt,<br />

um unverhältnismäßigen Aufwand bei z.B. kleineren Reparaturen<br />

zu vermeiden. Der Kostenvoranschlag ist nicht zu vergüten<br />

(§ 632 Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches).<br />

Der notwendige Inhalt des Kostenvoranschlags wird in Satz 2 festgelegt.<br />

Durch präzise Angaben zu Leistungen und Preisen wird die<br />

Nachvollziehbarkeit für den Zahlungspflichtigen sichergestellt. Die<br />

Angabe der Berechnungsgrundlage, z.B. nach best<strong>im</strong>mten Leistungsverzeichnissen,<br />

ist für den Zahlungspflichtigen <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

mögliche Erstattung durch seinen Kostenträger von Bedeutung.<br />

<strong>Das</strong> Erfordernis der Angabe des Herstellungsortes, das sich auch auf<br />

Teilleistungen bezieht, dient der Transparenz für den Zahlungspflichtigen,<br />

der <strong>im</strong> Zusammenhang mit den voraussichtlichen Kosten auch<br />

ein Interesse an einer Information über die Herkunft der zahntechnischen<br />

Leistungen hat.<br />

Da die Angaben <strong>im</strong> Kostenvoranschlag für den Laien möglicherweise<br />

nicht leicht zu verstehen sind, ist ihm nach Satz 3 auf Verlangen der<br />

Inhalt vom Zahnarzt näher zu erläutern.<br />

Die in Satz 4 enthaltene Unterrichtungspflicht bei zu erwartender<br />

Überschreitung der <strong>im</strong> Kostenvoranschlag angegebenen Kosten um<br />

mehr als 15 Prozent entspricht der Regelung in § 650 Abs. 2 des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuchs und der hierzu ergangenen Rechtsprechung.<br />

59


60<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

§ 10 GOZ – Fälligkeit und Abrechnung der Vergütung; Rechnung<br />

§ 10 GOZ 1988 § 10 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Fälligkeit und Abrechnung der<br />

Vergütung; Rechnung<br />

(1) Die Vergütung wird fällig, wenn<br />

dem Zahlungspflichtigen eine dieser<br />

Verordnung entsprechende Rechnung<br />

erteilt worden ist.<br />

(2) Die Rechnung muss insbesondere<br />

enthalten:<br />

1. das Datum der Erbringung der Leistung,<br />

2. bei Gebühren die Nummer und die<br />

Bezeichnung der einzelnen berechneten<br />

Leistung einschließlich einer<br />

verständlichen Bezeichnung des behandelten<br />

Zahnes sowie den jeweiligen<br />

Betrag und den Steigerungssatz,<br />

3. bei Gebühren für stationäre privatzahnärztliche<br />

Leistungen zusätzlich<br />

den Minderungsbetrag nach § 7,<br />

4. bei Wegegeld nach § 8 den Betrag<br />

und die Berechnung,<br />

5. bei Ersatz von Auslagen nach § 9<br />

den Betrag und die Art der einzelnen<br />

Auslage sowie Bezeichnung,<br />

Gewicht und Tagespreis verwendeter<br />

Legierungen,<br />

6. bei nach dem Gebührenverzeichnis<br />

gesondert berechnungsfähigen<br />

Kosten Art, Menge und Preis verwendeter<br />

Materialien.<br />

(3) 1 Überschreitet die berechnete Gebühr<br />

nach Absatz 2 Nr. 2 das 2,3fache<br />

des Gebührensatzes, ist dies schriftlich<br />

zu begründen. 2 Auf Verlangen ist die<br />

Begründung näher zu erläutern. 3 Die<br />

Bezeichnung der Leistung nach Absatz<br />

2 Nr. 2 kann entfallen, wenn der<br />

Rechnung eine Zusammenstellung<br />

beigefügt ist, der die Bezeichnung für<br />

die abgerechnete Leistungsnummer<br />

entnommen werden kann. 4 Bei Auslagen<br />

nach Absatz 2 Nr. 5 ist der Beleg oder<br />

ein sonstiger Nachweis beizufügen.<br />

5 Wurden zahntechnische Leistungen<br />

in Auftrag gegeben, ist eine den Erfordernissen<br />

des Absatzes 2 Nr. 5 entsprechende<br />

Rechnung des Dentallabors<br />

beizufügen; insoweit genügt es,<br />

in der Rechnung des Zahnarztes den<br />

Gesamtbetrag für diese Leistungen<br />

anzugeben. 6 Leistungen, die auf Verlangen<br />

erbracht worden sind (§ 1 Abs.<br />

2 Satz 2 und § 2 Abs. 3), sind als solche<br />

zu bezeichnen.<br />

Fälligkeit und Abrechnung der<br />

Vergütung; Rechnung<br />

(1) Die Vergütung wird fällig, wenn<br />

dem Zahlungspflichtigen eine dieser<br />

Verordnung entsprechende Rechnung<br />

erteilt worden ist.<br />

(2) Die Rechnung muss insbesondere<br />

enthalten:<br />

1. das Datum der Erbringung der Leistung,<br />

2. bei Gebühren die Nummer und die<br />

Bezeichnung der einzelnen berechneten<br />

Leistung einschließlich einer<br />

verständlichen Bezeichnung des behandelten<br />

Zahnes und einer in der<br />

Leistungsbeschreibung oder einer<br />

Abrechnungsbest<strong>im</strong>mung gegebenenfalls<br />

genannten Mindestdauer<br />

sowie den jeweiligen Betrag und den<br />

Steigerungssatz,<br />

3. bei Gebühren für stationäre, teilstationäre<br />

sowie vor- und nachstationäre<br />

privatzahnärztliche Leistungen zusätzlich<br />

den Minderungsbetrag nach § 7,<br />

4. bei Entschädigungen nach § 8 den<br />

Betrag, die Art der Entschädigung und<br />

die Berechnung,<br />

5. bei Ersatz von Auslagen nach § 9 Art,<br />

Umfang und Ausführung der einzelnen<br />

Leistungen und deren Preise<br />

sowie die direkt zurechenbaren Materialien<br />

und deren Preise, insbesondere<br />

Bezeichnung, Gewicht und Tagespreis<br />

verwendeter Legierungen,<br />

6. bei nach dem Gebührenverzeichnis<br />

gesondert berechnungsfähigen<br />

Kosten Art, Menge und Preis verwendeter<br />

Materialien; übersteigt der<br />

Betrag der einzelnen Auslage 25 Euro,<br />

ist der Beleg oder ein sonstiger<br />

Nachweis beizufügen.<br />

(3) 1 Überschreitet die berechnete Gebühr<br />

nach Absatz 2 Nummer 2 das<br />

2,3fache des Gebührensatzes, ist dies<br />

auf die einzelne Leistung bezogen für<br />

den Zahlungspflichtigen verständlich<br />

und nachvollziehbar schriftlich zu<br />

begründen. 2 Auf Verlangen ist die Begründung<br />

näher zu erläutern. 3 Soweit<br />

<strong>im</strong> Falle einer abweichenden Vereinbarung<br />

nach § 2 auch ohne die getroffene<br />

Vereinbarung ein Überschreiten der in<br />

Satz 1 genannten Steigerungssätze<br />

gerechtfertigt gewesen wäre, ist das<br />

Überschreiten auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

zu begründen; die<br />

Sätze 1 und 2 gelten entsprechend. 4 Die<br />

Bezeichnung der Leistung nach Absatz 2<br />

Nr. 2 kann entfallen, wenn der Rechnung<br />

eine Zusammenstellung beigefügt ist,<br />

der die Bezeichnung für die abgerechnete<br />

Leistungsnummer entnommen<br />

werden kann. 5 Soweit <strong>im</strong> Falle einer<br />

abweichenden Vereinbarung nach § 2 auch<br />

ohne die getroffene Vereinbarung û<br />

Mit den Änderungen und Ergänzungen in Absatz 2 werden <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

die Formulierungen der entsprechenden Regelung in § 12<br />

Abs. 2 der GOÄ übernommen.<br />

Soweit die Abrechnungsfähigkeit der Leistung nach deren Leistungsbeschreibung<br />

<strong>im</strong> Gebührenverzeichnis von einer best<strong>im</strong>mten Mindestdauer<br />

abhängt, ist die Angabe der Mindestdauer in der Rechnung<br />

zur Herstellung der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der<br />

Rechnung für den Zahlungspflichtigen unverzichtbar.<br />

Die Änderung in Nr. 3 ist eine redaktionelle Anpassung an den durch<br />

Artikel 21 des Gesetzes vom 21. Dezember 1992 (BGBI. I S. 2266) i.V.<br />

m. Artikel? der Verordnung vom 26. September 1994 (BGBI. I S. 2750)<br />

geänderten§ 7.<br />

Die Neufassung der Nr. 4 ist eine redaktionelle Anpassung an den<br />

mit dieser Verordnung neu gefassten § 8.<br />

Die Neufassung der Nr. 5 stellt die Mindestangaben für die Rechnungslegung<br />

bei zahntechnischen Leistungen klar, die nach § 9<br />

abgerechnet werden. Damit wird die Nachvollziehbarkeit der Auslagenberechnung<br />

für den zahlungspflichtigen Patienten erhöht.<br />

Die Ergänzung der Nr. 6 übern<strong>im</strong>mt die entsprechende Regelung der<br />

GOÄ. Belege oder sonstige Nachweise über Art, Menge und Preis der<br />

verwendeten Materialien sind zur Nachvollziehbarkeit der Rechnung<br />

für den Zahlungspflichtigen erforderlich. Die Bagatellgrenze entspricht<br />

der Höhe nach der in der GOÄ vorgesehenen Grenze.<br />

Mit den Änderungen in Absatz 3 werden die durch die Vierte Verordnung<br />

zur Änderung der GOÄ in § 12 Abs. 3 GOÄ eingefügten Formulierungen<br />

übernommen.<br />

Mit der Neufassung des Satzes 1 werden die Anforderungen an die<br />

Begründungspflicht für Berechnungen oberhalb des Schwellenwertes<br />

präzisiert und damit die der Transparenz dienende Funktion der<br />

Begründungspflicht verdeutlicht. Damit werden keine gegenüber<br />

dem bisherigen Recht weitergehenden Begründungselemente eingeführt,<br />

da die Begründung schon bisher die nunmehr ausdrücklich<br />

genannten Anforderungen erfüllen musste.<br />

Mit dem neuen Satz 3 wird klargestellt, dass auch bei einer abweichenden<br />

Honorarvereinbarung nach § 2 dieser Verordnung auf Verlangen<br />

des Zahlungspflichtigen eine Begründung der unabhängig<br />

von der Vereinbarung gerechtfertigten schwellenwertüberschreitenden<br />

Gebührenbemessung zu erteilen ist. Dies ist für den Zahlungspflichtigen<br />

für die Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber<br />

Dritten (z.B. einem privaten Krankenversicherungsunternehmen)<br />

von Bedeutung.


TUBE-IN-TUBE TM<br />

VERBINDUNG<br />

GLEICHE<br />

AUSSENGEOMETRIE<br />

KONISCHE<br />

VERBINDUNG<br />

CAMLOG IST JETZT<br />

DOPPELT GUT<br />

Neu, konisch und in CAMLOG-Qualität: <strong>Das</strong> CONELOG ® Implantatsystem. Damit erhalten <strong>Sie</strong><br />

nun erstklassige Implantate mit Tube-in-Tube TM und konischer Verbindung aus einer Hand.<br />

Für weitere Infos: Telefon 07044 9445-100, www.camlog.de


62<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

(4) Wird eine Leistung nach § 6 Abs. 2<br />

berechnet, ist die entsprechend bewertete<br />

Leistung für den Zahlungspflichtigen<br />

verständlich zu beschreiben und<br />

mit dem Hinweis „entsprechend“ sowie<br />

der Nummer und der Bezeichnung<br />

der als gleichwertig erachteten Leistung<br />

zu versehen.<br />

(5) Durch Vereinbarung mit öffentlichrechtlichen<br />

Kostenträgern kann eine<br />

von den Vorschriften der Absätze 1 bis<br />

4 abweichende Regelung getroffen<br />

werden.<br />

ein Überschreiten der in Satz 1 genannten<br />

Steigerungssätze gerechtfertigt ge<br />

wesen wäre, ist das Überschreiten auf<br />

Verlangen des Zahlungspflichtigen zu<br />

begründen; die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend.<br />

6 Bei Auslagen nach Absatz<br />

2 Nr. 5 ist der Beleg oder ein sonstiger<br />

Nachweis beizufügen. 7 Wurden zahntechnische<br />

Leistungen in Auftrag gegeben,<br />

ist eine den Erfordernissen des<br />

Absatzes 2 Nr. 5 entsprechende Rechnung<br />

des Dentallabors beizufügen; insoweit<br />

genügt es, in der Rechnung des<br />

Zahnarztes den Gesamtbetrag für diese<br />

Leistungen anzugeben. 8 Leistungen, die<br />

auf Verlangen erbracht worden sind<br />

(§ 1 Abs. 2 Satz 2 und § 2 Abs. 3), sind<br />

als solche zu bezeichnen.<br />

(4) Wird eine Leistung nach § 6 Abs. 1<br />

berechnet, ist die entsprechend bewertete<br />

Leistung für den Zahlungspflichtigen<br />

verständlich zu beschreiben und<br />

mit dem Hinweis „entsprechend“ sowie<br />

der Nummer und der Bezeichnung<br />

der als gleichwertig erachteten Leistung<br />

zu versehen.<br />

(5) Durch Vereinbarung mit öffentlichrechtlichen<br />

Kostenträgern kann eine<br />

von den Vorschriften der Absätze 1 bis<br />

4 abweichende Regelung getroffen<br />

werden.<br />

(6) Mit der Ausstellung der Rechnung<br />

darf ein Dritter nur beauftragt werden,<br />

wenn der Zahlungspflichtige gegenüber<br />

dem Zahnarzt der erforderlichen<br />

Datenübermittlung schriftlich zust<strong>im</strong>mt<br />

und den Zahnarzt insoweit schriftlich<br />

von seiner Schweigepflicht entbindet.<br />

(7) Der Zahnarzt kann mit dem Zahlungspflichtigen<br />

bei einem in einem<br />

Behandlungszeitraum von drei Monaten<br />

voraussichtlich entstehenden Gesamtrechnungsbetrag<br />

von über 2.500<br />

Euro eine Vorauszahlung in Höhe von<br />

bis zu 50 Prozent des voraussichtlich<br />

entstehenden Gesamtrechnungsbetrages<br />

vereinbaren. Die Vereinbarung ist<br />

in einem Schriftstück zu treffen, das<br />

neben der Angabe des voraussichtlich<br />

entstehenden Gesamtrechnungsbetrages<br />

auch den Hinweis enthält, dass die<br />

Erstattung der Vorauszahlung durch<br />

Erstattungsstellen möglicherweise nicht<br />

gewährleistet ist.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Die Änderung ist eine Folgeregelung zur Neufassung des § 6.<br />

Mit dem neuen Absatz 6 wird klargestellt, dass der Betroffene der<br />

Übermittlung seiner Daten an eine privatzahnärztliche Verrechnungsstelle<br />

oder eine andere Stelle, die zur Erstellung der Rechnung<br />

vom Zahnarzt beauftragt wird, schriftlich zust<strong>im</strong>men und den Zahnarzt<br />

insoweit von der Schweigepflicht schriftlich entbinden muss.<br />

Damit wird dem Recht auf informationelle Selbstbest<strong>im</strong>mung und<br />

den von der Rechtsprechung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der zahnärztlichen<br />

Schweigepflicht aufgestellten Grundsätzen Rechnung getragen.<br />

Durch den Begriff Betroffene wird sichergestellt, dass auch der<br />

Patient, der nicht selbst Zahlungspflichtiger ist, geschützt wird.<br />

Mit dem neuen Absatz 7 wird die Möglichkeit der Vereinbarung einer<br />

Vorauszahlung geregelt. Mit der Vereinbarung einer Vorauszahlung<br />

bei- auf einen Behandlungszeitraum von drei Monaten bezogenen<br />

– teureren Behandlungen (ab einem voraussichtlichen Gesamtrechnungsbetrag<br />

von 2.500 Euro) wird dem wirtschaftlichen Interesse<br />

des Zahnarztes, der regelmäßig mit seiner Behandlung in Vorleistung<br />

geht, Rechnung getragen. Zum Schutz des Zahlungspflichtigen wird<br />

die Vorauszahlung der Höhe nach auf 50 Prozent des voraussichtlichen<br />

Gesamtbetrages begrenzt. Die Vereinbarung ist insbesondere<br />

aus Gründen des Patientenschutzes schriftlich zu treffen und hat<br />

den Hinweis zu enthalten, dass eine Erstattung der Vorauszahlung<br />

durch PKV-Unternehmen oder Beihilfestellen möglicherweise nicht<br />

gewährleistet ist.


Entspannend<br />

für Zahnarzt und Patient<br />

Die Dr. Güldener Firmengruppe –<br />

die patientenfreundlichen Rechenzentren<br />

Profi tieren auch <strong>Sie</strong> – wie tausende<br />

Ihrer Kollegen – von unseren<br />

umfassenden Leistungen rund<br />

um Ihre Abrechnung:<br />

• Zahnarzt-Factoring<br />

• patientenfreundliches<br />

Teilzahlungsangebot<br />

• Erstattungsservice<br />

Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />

Telefon 0711 96000-240<br />

Telefax 0711 96000-233<br />

E-Mail: vertrieb@dzr.de, www.dzr.de<br />

Entspanntes Arbeiten dank<br />

sofortiger Liquidität,<br />

Zeitersparnis und<br />

zufriedenen Patienten!<br />

<strong>Sie</strong> wünschen Informationen<br />

oder Beratung?<br />

Rufen <strong>Sie</strong> uns gebührenfrei an:<br />

Telefon 0800 - 22 800 22


64<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

§ 11 GOZ – Inkrafttreten und Übergangsvorschrift<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

§ 11 GOZ 1988 § 11 GOZ 2012 Amtliche Begründung<br />

Inkrafttreten und Übergangsvorschrift Inkrafttreten Mit dem neuen § 11 wird die bereits weggefallene Berlin-Klausel durch<br />

eine Übergangsvorschrift ersetzt.<br />

Der bisherige § 12 regelte das Inkrafttreten der Gebührenordnung<br />

vom 22. Oktober 1987 und eine Übergangsregelung zur früheren Gebührenverordnung<br />

und kann entfallen.<br />

(1) Diese Verordnung tritt am 1. Januar<br />

1988 in Kraft.<br />

(2) Die Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

vom 18. März 1965 (BGBl. I, S. 123)<br />

gilt weiter<br />

1. für Leistungen, die vor Inkrafttreten<br />

dieser Verordnung erbracht worden<br />

sind,<br />

2. für vor Inkrafttreten dieser Verordnung<br />

begonnene Leistungen nach<br />

den Nummern 15, 18, 20,91 bis 93, 96<br />

bis 98, 101 bis 104, 119 und 120 des<br />

Gebührenverzeichnisses – Anlage<br />

zur Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

vom 18. März 1965 –, die erst nach<br />

Inkrafttreten dieser Verordnung beendet<br />

werden.<br />

Die Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

in der vor dem … (einsetzen: Datum des<br />

Inkrafttretens dieser Verordnung) geltenden<br />

Fassung gilt weiter<br />

1. für Leistungen, die vor dem Inkrafttreten<br />

der Verordnung vom (einsetzen;<br />

Ausfertigung und Fundstelle<br />

dieser Verordnung) erbracht worden<br />

sind,<br />

2. für vor dem Inkrafttreten der Verordnung<br />

vom ... (einsetzen: Ausfertigungsdatum<br />

und Fundstelle dieser<br />

Verordnung) begonnene Leistungen<br />

nach den Nummern 215 bis 222, 500<br />

bis 523 und 531 bis 534 des Gebührenverzeichnisses<br />

der Gebührenverordnung<br />

für Zahnärzte in der vor<br />

dem ... (einsetzen: Datum des Inkrafttretens<br />

dieser Verordnung) geltenden<br />

Fassung, wenn sie erst nach<br />

Inkrafttreten der Verordnung vom<br />

... (einsetzen: Ausfertigungsdatum<br />

und Fundstelle dieser Verordnung)<br />

beendet werden,<br />

3. für Leistungen des Gebührenverzeichnisses<br />

der Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte in der vor dem ... (einsetzen:<br />

Datum des Inkrafttretens<br />

dieser Verordnung) geltenden Fassung,<br />

die aufgrund einer vor Inkrafttreten<br />

dieser Verordnung geplanten<br />

und begonnenen kieferorthopädischen<br />

Behandlung bis zum Behandlungsabschluss,<br />

längstens jedoch<br />

bis zum Ablauf von vier Jahren nach<br />

Inkrafttreten dieser Verordnung, erbracht<br />

werden.<br />

Nummer 1 stellt klar, dass für die Abrechnung von Leistungen, die vor<br />

Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung erbracht worden sind,<br />

weiterhin die Gebührenordnung in der bis dahin geltenden Fassung<br />

anzuwenden ist.<br />

In Nummer 2 wird eine Übergangsregelung getroffen für Fälle, in denen<br />

die Behandlung vor Inkrafttreten dieser Verordnung begonnen,<br />

aber erst nach deren Inkrafttreten beendet werden. Für die in den<br />

genannten Gebührenpositionen zusammengefassten Komplexleistungen,<br />

deren Erbringung sich typischerweise über einen Zeitraum<br />

von mehreren Sitzungen erstrecken kann, wird die Weitergeltung<br />

der vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung geltenden Verordnung<br />

best<strong>im</strong>mt, wenn die Leistung vor dem Inkrafttreten begonnen und<br />

noch nicht beendet wurde.<br />

In Nummer 3 wird für Leistungen, die <strong>im</strong> Rahmen einer vor Inkrafttreten<br />

dieser Verordnung geplanten und begonnenen kieferorthopädischen<br />

Behandlung erbracht werden, die Weitergeltung der bisher<br />

geltenden GOZ bis zum Behandlungsabschluss oder längstens bis<br />

zum Ablauf von vier Jahren nach Inkrafttreten dieser Verordnung<br />

angeordnet.


Keine Schraube locker!<br />

Einzigartige Konusverbindung verhindert Mikrobeweglichkeit<br />

zwischen Implantat und Aufbau<br />

Implanting TissueCare


66<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988<br />

K. Implantologische Leistungen K. Implantologische Leistungen<br />

Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen<br />

1. Die pr<strong>im</strong>äre Wundversorgung ist<br />

Bestandteil der Leistungen nach Abschnitt<br />

K und nicht gesondert berechnungsfähig.<br />

2. Die bei den Leistungen nach Abschnitt<br />

K verwendeten Implantate und<br />

Implantatteile sind gesondert berechnungsfähig.<br />

900 Implantatbezogene Analyse und Vermes-sung<br />

des Alveolarfortsatzes des<br />

Kieferkörpers und der Schle<strong>im</strong>haut<br />

einschließlich metrischer Auswertung<br />

von Röntgenaufnahmen zur Festlegung<br />

der Implantatposition mit Hilfe<br />

einer individuellen Schablone, je Kiefer<br />

901 Präparieren einer Knochenkavität für ein<br />

enossales Implantat<br />

902 Einsetzen einer Implantatschablone zur<br />

Überprüfung der Knochenkavität<br />

540 30,37 € 69,85 € 106,29 € 9000<br />

1. Die pr<strong>im</strong>äre Wundversorgung (z. B. Reinigen der Wunde,<br />

Wundverschluss ohne zusätzliche Lappenbildung, ggf.<br />

einschließlich Fixieren eines plastischen Wundverbandes)<br />

ist Bestandteil der Leistungen nach Abschnitt K und nicht<br />

gesondert berechnungsfähig.<br />

2. Die bei den Leistungen nach Abschnitt K verwendeten<br />

Implantate, Implantatteile und nur einmal verwendbare<br />

Implantatfräsen sind gesondert berechnungsfähig.<br />

Knochenersatzmaterialien sowie Materialien zur Förderung<br />

der Blutgerinnung oder der Geweberegeneration, zur<br />

Fixierung von Membranen, zum Verschluss von oberflächlichen<br />

Blutungen bei hämorrhagischen Diathesen sowie<br />

atraumatisches Nahtmaterial sind gesondert berechnungsfähig.<br />

Implantatbezogene Analyse und Vermessung des Alveolarfortsatzes,<br />

des Kieferkörpers und der angrenzenden<br />

knöchernen Strukturen sowie der Schle<strong>im</strong>haut, einschließlich<br />

metrischer Auswertung von radiologischen<br />

Befundunterlagen, Modellen und Fotos zur Feststellung<br />

der Implantatposition, ggf. mit Hilfe einer individuellen<br />

Schablone zur Diagnostik, einschließlich Implantatauswahl,<br />

je Kiefer.<br />

Bei Verwendung einer Röntgenmessschablone sind die<br />

Material- und Laborkosten gesondert berechnungsfähig.<br />

480 27,00 € 62,10 € 94,50 €<br />

90 5,06 € 11,63 € 17,71 € 9003 Verwenden einer Orientierungsschablone / Positionierungsschablone<br />

zur Implantation<br />

Bei Verwendung einer Orientierungsschablone sind die<br />

Material- und Laborkosten gesondert berechnungsfähig.<br />

9005 Verwenden einer auf dreid<strong>im</strong>ensionale Daten gestützten<br />

Navigationsschablone / chirurgischen Führungsschablone<br />

zur Implantation, ggf. einschließlich Fixierung.<br />

Die verwendeten Fixierungselemente sowie die Materialund<br />

Laborkosten der Navigationsschablone sind gesondert<br />

berechnungsfähig.<br />

903 Einbringen eines enossalen Implantats 480 27,00 € 62,10 € 94,50 € 9010 Implantatinsertion, je Implantat<br />

Präparieren einer Knochenkavität für ein enossales Implantat,<br />

Einsetzen einer Implantatschablone zur Überprüfung<br />

der Knochenkavität (z.B. Tiefenlehre), ggf.<br />

einschließlich Knochenkondensation, Knochenglättung <strong>im</strong><br />

Bereich des Implantates, Einbringen eines enossalen<br />

Implantates, einschließlich Verschlussschraube und ggf.<br />

Einbringen von Aufbauelementen bei offener Einheilung<br />

sowie Wundverschluss<br />

903 Einbringen eines enossalen Implantats 480 27,00 € 62,10 € 94,50 € 9020 Insertion eines Implantates zum temporären Verbleib,<br />

auch orthodontisches Implantat<br />

904 Freilegen eines Implantats und Einfügen<br />

von Sekundärteilen bei einem zweiphasigen<br />

Implantationssystem<br />

905 Auswechseln eines Sekundärteils bei<br />

einem zusammengesetzten Implantat<br />

320 18,00 € 41,40 € 63,00 € 9040 Freilegen eines Implantats, und Einfügen eines oder<br />

mehrerer Aufbauelemente (z.B. Gingivaformer) bei<br />

einem zweiphasigen Implantatsystem<br />

320 18,00 € 41,40 € 63,00 € 9050 Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines<br />

oder mehrerer Aufbauelemente bei einem zweiphasigen<br />

Implantatsystem während der rekonstruktiven Phase<br />

1. Die Leistung nach Nummer 9050 ist nicht neben den<br />

Leistungen nach den Nummern 9010 und 9040<br />

berechnungsfähig.<br />

2. Die Leistung nach Nummer 9050 ist je Implantat<br />

höchstens dre<strong>im</strong>al und nur höchstens einmal je Sitzung<br />

berechnungsfähig.


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

Amtliche Begründung<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Die Allgemeinen Best<strong>im</strong>mungen vor Abschnitt K werden neu gefasst, um<br />

einige in der Anwendung der GOZ bisher strittige Anwendungsfragen zu<br />

kiären und die gesondert berechnungsfähigen Materialien von den mit den<br />

Honoraren abgegoltenen Materialien abzugrenzen. Zu den gesondert<br />

berechnungsfähigen Materialien gehören auch die <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Geweberegeneration verwendeten Membranen.<br />

884 49,72 € 114,35 € 174,01 € 344,0 63,70 44,50 € Die Leistung nach Nummer 9000 beschreibt die vor einer Implantation<br />

erforderliche Analyse und Vermessung des Kieferknochens. Die ggf. in diesem<br />

Zusammenhang eingesetzte individuelle Schablone wird auch als Röntgen(mess)<br />

schablone bezeichnet. Mit Hilfe dieser Schablone, in die Referenzkörper (z. B.<br />

Messkugeln) eingearbeitet sind, können radiologische Abstandsmessungen und<br />

Positionierungsbefunde· für die individuelle Planung der Implantateinbringung<br />

genutzt werden. Die Kosten für die zahntechnische Herstellung dieser Schablone<br />

sind gesondert berechnungsfähig.<br />

100,0 5,62 € 12,94 € 19,68 € 10,0 11,11 1,31 € Die Leistungen nach den Nummern 9003 und 9005 bilden die Nutzung spezieller<br />

Schablonen für die Einbringung des Implantats in den Kieferknochen ab. Die Leistung<br />

nach Nummer 9003 beschreibt eine Schablone (Orientierungs- oder Positionierungsschablone),<br />

die der Positionierung des Implantates nach prothetischen Maßgaben<br />

entspricht, d. h. diese Art der Schablone gibt die Implantatposition vor, die für eine<br />

nachfolgende Kronenversorgung günstig erscheint.<br />

300 16,87 € 38,81 € 59,05 € ln Erweiterung hierzu bildet die Leistung nach Nummer 9005 die Anwendung<br />

einer auf dreid<strong>im</strong>ensionale Daten gestützten Schablone (Navigations- oder<br />

chirurgische Führungsschablone) ab. Hierbei wird zusätzlich zu der o. a.<br />

prothetischen Positionierung des Implantates das individuelle Knochenangebot<br />

exakt berücksichtigt, sodass diese Art der Schablone z. B. die Tiefenpositionierung<br />

und Winkelstellung des Implantates <strong>im</strong> Knochenlager vorgibt.<br />

1545 86,89 € 199,86 € 304,13 € 1.065,0 221,88 137,76 € Die Leistung nach Nummer 9010 beschreibt die in der Regel <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

lmplantateinbringung erforderlichen Leistungen. Hierzu gehört bei Implantaten<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer offenen Einheilung auch ggf. das Einbringen von einem oder<br />

mehreren Aufbauelementen (auch Gingivaformer).<br />

515,0 28,96 € 66,62 € 101,38 € 35,0 7,29 4,52 € Die Leistung nach Nummer 9020 bildet die Einbringung von Implantaten zum<br />

temporären Verbleib ab. Zu diesen- in der Regel transgingival eingebrachten -<br />

Implantaten gehören auch die orthodontischen, <strong>im</strong> Rahmen kieferorthopädischer<br />

Maßnahmen genutzten Implantate.<br />

626 35,21 € 80,98 € 123,23 € 306,0 95,63 39,58 € Die Leistung nach Nummer 9040 beinhaltet neben dem Freilegen des Implantats<br />

auch das Einfügen eines oder mehrerer Aufbauelemente (z.B. Gingivaformer) bei<br />

einem zweiphasigen lmplantatsystem.<br />

313 17,60 € 40,49 € 61,61 € -7,0 -2,19 -0,91 € Mit der Neufassung der Leistung nach Nummer 9050 wird eine bisher<br />

gebührenrechtlich strittige Frage geklärt. Die Leistung beschreibt das Auswechseln<br />

(auch das Entfernen und Wiedereinbringen) eines oder mehrerer Aufbauelemente<br />

bei einem zweiphasigen lmplantatsystem. <strong>Sie</strong> ist nur in der rekonstruktiven Phase<br />

berechnungsfähig. Darüber hinaus kann sie je Implantat insgesamt höchstens<br />

dre<strong>im</strong>al und je Sitzung höchstens einmal berechnet werden.<br />

67


68<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

905 Auswechseln eines Sekundärteils bei<br />

einem zusammengesetzten Implantat<br />

Ä2253<br />

+<br />

Ä2254<br />

Ä2730+<br />

Ä2253+<br />

Ä2254<br />

oder<br />

Ä2255<br />

Ä2730+<br />

Ä2253+<br />

Ä2254<br />

oder<br />

Ä2255<br />

Ä2730+<br />

Ä2253+<br />

Ä2254<br />

oder<br />

Ä2255<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

Knochenspanentnahme<br />

+ Knochen<strong>im</strong>plantation<br />

Operative Maßnahmen zur Lagerbildung<br />

be<strong>im</strong> Aufbau des Alveolarfortsatzes, je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Variante 1: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2254): 1886 Punkte<br />

Variante 2: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2255): 2627 Punkte<br />

Operative Maßnahmen zur Lagerbildung<br />

be<strong>im</strong> Aufbau des Alveolarfortsatzes, je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Variante 1: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2254): 1886 Punkte<br />

Variante 2: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2255): 2627 Punkte<br />

Operative Maßnahmen zur Lagerbildung<br />

be<strong>im</strong> Aufbau des Alveolarfortsatzes, je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Variante 1: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2254): 1886 Punkte<br />

Variante 2: (GOÄ 2730 + GOÄ 2253<br />

+ GOÄ 2255): 2627 Punkte<br />

Geschlossene Sinusbodenelevation vom<br />

Kieferkamm aus (interner Sinuslift)<br />

Gebührenziffern: GOÄ 2386 (688) +<br />

GOÄ 2442 (900) oder GOÄ 2254 (1480)<br />

oder GOÄ 2255 (1480) + GOZ 413 (450)<br />

Variante 1 (GOÄ 2386, 2442 + GOZ 413):<br />

2038 Punkte<br />

Variante 2 (GOÄ 2386, 2254 + GOZ 413):<br />

2618 Punkte<br />

Variante 3 (GOÄ 2386, 2255 + GOZ 413):<br />

2618 Punkte<br />

Sinusbodenelevation durch externe<br />

Knochenfensterung (externer Sinuslift),<br />

je Kieferhälfte Gebührenziffern: GOÄ<br />

1467 (407) + GOÄ 2386 (688) + GOÄ 2442<br />

(900) oder GOÄ 2254 (1480) oder GOÄ<br />

2255 (1480) + GOZ 413 (450)<br />

Variante 1 (GOÄ 1467, 2386, 2442 + GOZ<br />

413): 2445 Punkte<br />

Variante 2 (GOÄ 1467, 2386, 2254 oder<br />

2255 + GOZ 413): 3025 Punkte<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988<br />

320 18,00 € 41,40 € 63,00 € 9060 Auswechseln von Aufbauelementen (Sekundärteilen) <strong>im</strong><br />

Reparaturfall einschließlich Abnahme und Wiederbefestigung<br />

der Suprakonstruktion<br />

Die Leistung nach Nummer 9060 ist für ein Implantat<br />

höchstens einmal je Sitzung berechnungsfähig.<br />

1386 80,79 € 185,82 € 282,77 € 9090 Knochengewinnung, (z.B. Knochenkollektor oder Knochenschaber)<br />

Knochenaufbereitung und -<strong>im</strong>plantation, auch<br />

zur Weichteilunterfütterung<br />

Die Kosten eines einmal verwendbaren Knochenkollektors<br />

oder -schabers sind gesondert berechnungsfähig.<br />

1886 109,93 € 252,84 € 384,76 € 9100 Aufbau des Alveolarfortsatzes durch Augmentation ohne<br />

zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen, je Kieferhälfte<br />

oder Frontzahnbereich<br />

Mit der Leistung nach Nummer 9100 sind folgende<br />

Leistungen abgegolten:<br />

Lagerbildung, Glättung des Alveolarfortsatzes, ggf. Entnahme<br />

von Knochen innerhalb des Aufbaugebietes,<br />

Einbringung von Aufbaumaterial (Knochen und/oder<br />

Knochenersatzmaterial) und Wundverschluss mit vollständiger<br />

Schle<strong>im</strong>hautabdeckung, ggf. einschließlich Einbringung<br />

resorbierbarer oder nicht resorbierbarer Barrieren<br />

einschließlich Fixierung.<br />

1. Die Leistung nach Nummer 9100 ist für die Glättung des<br />

Alveolarfortsatzes <strong>im</strong> Bereich des Implantatbettes nicht<br />

berechnungsfähig.<br />

2. Neben der Leistung nach Nummer 9100 sind die Leistungen<br />

nach der Nummer 9130 nicht berechnungsfähig.<br />

1886 109,93 € 252,84 € 384,76 € 3. Wird die Leistung nach Nummer 9100 in derselben<br />

Kieferhälfte neben der Leistung nach Nummer 9110<br />

erbracht, ist die Hälfte der Gebühr der Nummer 9100<br />

berechnungsfähig.<br />

1886 109,93 € 252,84 € 384,76 € 4. Wird die Leistung nach Nummer 9100 in derselben<br />

Kieferhälfte neben der Leistung nach Nummer 9120<br />

erbracht, ist ein Drittel der Gebühr der Nummer 9100<br />

berechnungsfähig.<br />

2038 118,79 € 273,22 € 415,77 € 9110 Geschlossene Sinusbodenelevation vom Kieferkamm<br />

aus (interner Sinuslift)<br />

Mit einer Leistung nach Nummer 9110 sind folgende<br />

Leistungen abgegolten:<br />

Schaffung des Zugangs durch die Alveole oder das<br />

Implantatfach, Anhebung des Kieferhöhlenbodens durch<br />

knochenverdrängende oder knochenverdichtende Maßnahmen<br />

und der Kieferhöhlenmembran, Entnahme von<br />

Knochenspänen innerhalb des Aufbaugebietes des<br />

Implantatfaches und Einbringen von Aufbaumaterial<br />

(Knochen und/oder Knochenersatzmaterial)<br />

Die Leistung nach Nummer 9110 ist für dieselbe<br />

Implantatkavität nicht neben den Leistungen nach den<br />

Nummern 9120 und 9130 berechnungsfähig.<br />

2445 142,51 € 327,77 € 498,79 € 9120 Sinusbodenelevation durch externe Knochenfensterung<br />

(externer Sinuslift), je Kieferhälfte<br />

Mit einer Leistung nach Nummer 9120 sind folgende<br />

Leistungen abgegolten:<br />

Schaffung des Zugangs zur Kieferhöhle durch Knochenfensterung<br />

(auch Knochendeckel), Präparation der<br />

Schneider´schen Membran, Anhebung des Kieferhöhlenbodens<br />

und der Schneider´schen Membran, Lagerbildung,<br />

ggf. Entnahme von Knochenspänen innerhalb des Aufbaugebietes,<br />

Einbringung von Aufbaumaterial (Knochen<br />

und/oder Knochenersatzmaterial), ggf. Einbringung<br />

resorbierbarer oder nicht resorbierbarer Barrieren – einschließlich<br />

Fixierung –, ggf. Reposition des Knochendeckels,<br />

Verschluss der Kieferhöhle und Wundverschluss


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

313 17,60 € 40,49 € 61,61 € -7,0 -2,19 -0,91 € Die Leistung nach Nummer 9060 bezieht sich auf den ReparaturfalL Je Sitzung<br />

kann die Leistung nach Nummer 9060 nur einmal je Implantat berechnet<br />

werden. Ein <strong>im</strong> Einzelfall erhöhter Aufwand z.B. bei einer gebrochenen Schraube<br />

kann bei der Bemessung des Honorars <strong>im</strong> Gebührenrahmen berücksichtigt<br />

werden.<br />

400,0 22,50 € 51,74 € 78,74 € -986,0 -71,14 -134,08 € Die Leistung nach Nummer 9090 beschreibt die Knochengewinnung und<br />

-aufbereitung und -<strong>im</strong>plantation <strong>im</strong> Zusammenhang mit einer lmplantateinbringung.<br />

Wie auch bei der Leistung nach Nummer 4110 sind die Kosten eines<br />

einmal verwendbaren Knochenkollektors oder Knochenschabers gesondert<br />

berechnungsfähig.<br />

2.694,0 151,52 € 348,49 € 530,31 € 2.194,0 438,80 281,47 € Die Leistung nach Nummer 9100 ist als Komplexleistung ausgestaltet und<br />

beschreibt die Augmentation des Alveolarfortsatzes als vorbereitende oder<br />

begleitende Maßnahme für eine lmplantateinbringung. ln den Fällen, in denen<br />

mehr als eine Leistung nach Nummer 9100 in derselben Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich in derselben Sitzung erbracht wird, kann der Mehraufwand bei<br />

der Festlegung der Gebühr innerhalb des Gebührenrahmens berücksichtigt<br />

werden. Im Rahmen der Beratungen in der AG GOZ ist darauf hingewiesen<br />

worden, dass operative Maßnahmen zum Erhalt der Alveole („socketpreservation“)<br />

der Leistung nach Nummer 4110 zuzuordnen wären.<br />

1.347,0 75,76 € 174,24 € 265,15 € 847,0 169,40 107,22<br />

898,0 50,51 € 116,16 € 176,77 € 398,0 79,60 49,14<br />

1500 84,36 € 194,04 € 295,27 € -538,0 -26,40 -79,18 €<br />

Amtliche Begründung<br />

3000 168,73 € 388,07 € 590,54 € 555,0 22,70 60,30 € Ein <strong>im</strong> Einzelfall erhöhter Aufwand bei der Erbringung der Leistung nach<br />

Nummer 9120, wie z. B. durch in ca. 10 bis 20 Prozent der Fälle vorliegenden<br />

Septen, kann bei der Bemessung des Honorars <strong>im</strong> Gebührenrahmen<br />

berücksichtigt werden.<br />

69


70<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

Spaltung und Spreizung von Knochensegmenten<br />

(Bone Splitting) gegebenenfalls<br />

mit Auffüllung der Spalträume<br />

mittels Knochen oder Knochenersatzmaterial,<br />

gegebenenfalls einschließlich<br />

zusätzlicher Osteosynthesemaßnahmen,<br />

je Frontzahnbereich oder je Kieferhälfte:<br />

Variante 1: GOÄ 2710 analog (1100)<br />

+ 2730 analog (500) + 2442 (900)<br />

= 2500 Punkte<br />

Variante2: 2710 analog (1100) + 2732<br />

analog (2000) + 2254 (1480) oder 2255<br />

(1480) = 4580 Punkte<br />

906 Präparieren eines Kiefers für subperiostale<br />

Gerüst<strong>im</strong>plantate einschließlich<br />

Abformung und Analyse des gewonnenen<br />

Modells, je Kiefer<br />

907 Einsetzen eines subperiostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats<br />

einschließlich Fixation<br />

Ä2253 Freie Verpflanzung eines Knochens oder<br />

von Knochenteilen (Knochenspäne)<br />

Ä2284 Stabilisierende operative Maßnahmen<br />

(z.B. Knochenspaneinpflanzung, Einpflanzung<br />

alloplastischen Materials), zusätzlich<br />

zu Nummer 2282 oder Nummer 2283<br />

Ä2009 Entfernung eines unter der Oberfläche<br />

der Haut oder der Schle<strong>im</strong>haut gelegenen<br />

fühlbaren Fremdkörpers<br />

Ä2010 Entfernung eines tiefsitzenden Fremdkörpers<br />

auf operativem Wege aus Weichteilen<br />

und/oder Knochen<br />

908 Entfernung eines subperiostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

2500 145,72 € 335,16 € 510,02 € 9130 Spaltung und Spreizung von Knochensegmenten (Bone<br />

Splitting) ggf. mit Auffüllung der Spalträume mittels<br />

Knochen oder Knochenersatzmaterial, ggf. einschließlich<br />

zusätzlicher Osteosynthesemaßnahmen, ggf. einschließlich<br />

Einbringung resorbierbarer oder nicht resorbierbarer<br />

Barrieren - einschließlich Fixierung -, je Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich, oder Vertikale Distraktion des Alveolarfortsatzes,<br />

einschließlich Fixierung, je Kieferhälfte<br />

oder Frontzahnbereich<br />

Neben der Leistung nach Nummer 9130 ist die Leistung<br />

nach der Nummer 9100 nicht berechnungsfähig.<br />

640 35,99 € 82,77 € 125,96 €<br />

320 18,00 € 41,40 € 63,00 €<br />

909 Einbringen eines Nadel<strong>im</strong>plantats 90 5,06 € 11,63 € 17,71 €<br />

647 37,71 € 86,73 € 131,99 € 9140 Intraorale Entnahme von Knochen außerhalb des Aufbaugebietes<br />

ggf. einschließlich Aufbereitung des<br />

Knochenmaterials und/oder der Aufnahmeregion einschließlich<br />

der notwendigen Versorgung der Entnahmestelle,<br />

je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

554 32,29 € 74,27 € 113,02 € 9150 Fixation oder Stabilisierung des Augmentates durch<br />

Osteosynthesemaßnahmen (z. B. Schrauben- oder Plattenosteosynthese<br />

oder Titannetze), zusätzlich zu der<br />

Leistung nach der Nummer 9100, je Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich<br />

100 5,83 € 13,41 € 20,41 € 9160 Entfernung unter der Schle<strong>im</strong>haut liegender Materialien<br />

(z. B. Barrieren – einschließlich Fixierung –, Osteosynthesematerial),<br />

je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

379 22,09 € 50,81 € 77,32 € 9170 Entfernung <strong>im</strong> Knochen liegender Materialien durch<br />

Osteotomie (z. B. Osteosynthesematerial, Knochenschrauben)<br />

oder Entfernung eines subperiostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats,<br />

je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

1100 61,87 € 142,30 € 216,54 € 9170 Entfernung <strong>im</strong> Knochen liegender Materialien durch<br />

Osteotomie (z. B. Osteosynthesematerial, Knochenschrauben)<br />

oder Entfernung eines subperiostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats,<br />

je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Zuschlagsziffern Zuschlagsziffern<br />

1. Bei ambulanter Durchführung von<br />

Operations- und Anästhesieleistungen<br />

in der Praxis niedergelassener Ärzte<br />

oder in Krankenhäusern können für die<br />

erforderliche Bereitstellung von Operationseinrichtungen<br />

und Einrichtungen<br />

zur Vor- und Nachsorge (z. B. Kosten für<br />

Operations- oder Aufwachräume oder<br />

Gebühren bzw. Kosten für wiederverwendbare<br />

Operationsmaterialien bzw.<br />

-geräte) Zuschläge berechnet werden.<br />

Für die Anwendung eines Operationsmikroskops<br />

oder eines Lasers <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit einer ambulanten<br />

operativen Leistung können Zuschläge<br />

berechnet werden, wenn die Anwendung<br />

eines Operationsmikroskops oder<br />

eines Lasers in der Leistungsbeschreibung<br />

der Gebührennummer für die<br />

operative Leistung nicht beinhaltet ist.<br />

2. Die Zuschläge nach den Nummern<br />

440 bis 449 sind nur mit dem einfachen<br />

Gebührensatz berechnungsfähig.<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988<br />

1. Bei nicht-stationärer Durchführung von best<strong>im</strong>mten<br />

zahnärztlich-chirurgischen Leistungen in der Praxis<br />

niedergelassener Zahnärzte oder in Krankenhäusern<br />

können zur Abgeltung der Kosten für die Aufbereitung<br />

wiederverwendbarer Operationsmaterialien bzw.<br />

-geräte und/oder von MateriaIien, die mit der einmaligen<br />

Verwendung verbraucht sind, Zuschläge berechnet<br />

werden.<br />

2. Die Zuschläge nach den Nummern 10000 bis 10030<br />

sind nur mit dem einfachen Gebührensatz berechnungsfähig.


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

1540 86,61 € 199,21 € 303,14 € -960,0 -38,40 -135,95 € Die Leistung nach Nummer 9130 beschreibt sowohl die Spaltung und Spreizung<br />

von Knochensegmenten als auch die vertikale Distraktion von Knochen als<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Knochenverhältnisse vor oder während einer<br />

lmplantateinbringung. Im Zusammenhang mit einer vertikalen Distraktion ist<br />

eine Einbringung resorbierbarer oder nicht resorbierbarer Barrieren zahnmedizinisch<br />

nicht indiziert.<br />

650 36,56 € 84,08 € 127,95 € 3,0 0,46 2,65 € Die Leistung nach Nummer 9140 beinhaltet die intraorale Entnahme von Knochen<br />

z.B. am Kinn oder <strong>im</strong> Unterkiefer retromolar. Die extraorale Entnahme von Knochen,<br />

z.B. aus dem Beckenkamm oder Schädelkalotte, unterliegt wie bisher entsprechenden<br />

Gebührenpositionen der GOÄ. Die intraorale Einbringung von Knochenmaterial<br />

wird durch die Leistung nach der Nummer 9100 und ggf. 9150 abgebildet.<br />

675 37,96 € 87,32 € 132,87 € 121,0 21,84 13,05 €<br />

330 18,56 € 42,69 € 64,96 € 230,0 230,00 29,28 €<br />

500 28,12 € 64,68 € 98,42 € 121,0 31,93 13,87 €<br />

500 28,12 € 64,68 € 98,42 € -600,0 -54,55 -77,62 €<br />

Amtliche Begründung<br />

Für best<strong>im</strong>mte zahnärztlich-chirurgische Leistungen werden Zuschläge vorgesehen,<br />

die u.a. der Abgeltung der Kosten für die Aufbereitung wiederverwendbarer<br />

Operationsmaterialien bzw. -geräte sowie von Materialien dienen, die mit der<br />

einmaligen Verwendung verbraucht sind. Die zuschlagsberechtigten Leistungen<br />

wurden von der BZÄK vorgeschlagen. Die Abrechnungsbest<strong>im</strong>mungen entsprechen<br />

denen, die nach Abschnitt C VIII des Gebührenverzeichnisses der GOÄ<br />

für die dort aufgeführten Zuschläge gelten.<br />

71


72<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

3. Die Zuschläge nach den Nummern<br />

440, 441, 442, 443, 444 und 445 sind<br />

operativen Leistungen - nach den Nummern<br />

679, 695, 700, 701, 765 in Abschnitt F,<br />

- nach den Nummern 1011, 1014, 1041,<br />

1043 bis 1045, 1048, 1052, 1055, 1056,<br />

1060, 1085, 1086, 1089, 1097 bis 1099,<br />

1104, 1111 bis 1113, 1120 bis 1122, 1125, 1126,<br />

1129, 1131, 1135 bis 1137, 1140, 1141, 1145, 1155,<br />

1156, 1159, 1160 in Abschnitt H, ....<br />

Die Zuschläge nach den Nummern 446<br />

und 447 sind anästhesiologischen<br />

Leistungen des Abschnitts D zuzuordnen.<br />

Die Zuschläge nach den Nummern<br />

448 und 449 dürfen nur <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit einer an einen Zuschlag nach<br />

den Nummern 442 bis 445 gebundenen<br />

ambulanten Operation und mit einer<br />

an einen Zuschlag nach den Nummern<br />

446 bis 447 gebundenen Anästhesie<br />

bzw. Narkose berechnet werden. Die<br />

Zuschläge sind in der Rechnung<br />

unmittelbar <strong>im</strong> Anschluß an die zugeordnete<br />

operative bzw. anästhesiologische<br />

Leistung aufzuführen.<br />

4. Maßgeblich für den Ansatz eines Zuschlages<br />

nach den Nummern 442 bis<br />

445 sowie 446 oder 447 ist die erbrachte<br />

Operations- bzw. Anästhesieleistung mit<br />

der höchsten Punktzahl. Eine Zuordnung<br />

des Zuschlags nach den Nummern 442<br />

bis 445 sowie 446 bis 447 zu der Summe<br />

der jeweils ambulant erbrachten einzelnen<br />

Operations- bzw. Anästhesieleistungen<br />

ist nicht möglich.<br />

5. Die Leistungen nach den Nummern<br />

448 und 449 sind <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit derselben Operation nur von einem<br />

der an dem Eingriff beteiligten Ärzte und<br />

nur entweder neben den Leistungen<br />

nach den Nummern 442 bis 445 oder<br />

den Leistungen nach den Nummern 446<br />

bis 447 berechnungsfähig. Neben den<br />

Leistungen nach Nummer 448 oder 449<br />

darf die Leistung nach Nummer 56 nicht<br />

berechnet werden.<br />

6. Die Zuschläge nach den Nummern<br />

442 bis 449 sind nicht berechnungsfähig,<br />

wenn der Patient an demselben Tag<br />

wegen derselben Erkrankung in stationäre<br />

Krankenhausbehandlung aufgenommen<br />

wird; das gilt nicht, wenn die<br />

stationäre Behandlung wegen unvorhersehbarer<br />

Komplikationen während<br />

oder nach der ambulanten Operation<br />

notwendig und entsprechend begründet<br />

wird.<br />

Ä442 Zuschlag bei ambulanter Durchführung<br />

von operativen Leistungen, die mit<br />

Punktzahlen von 250 bis 499 Punkten<br />

bewertet sind<br />

Der Zuschlag nach Nummer 442 ist je<br />

Behandlungstag nur einmal berechnungsfähig.<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988<br />

3. Die Zuschläge nach den Nummern 10000 bis 10030<br />

sind zahnärztlich-chirurgischen Leistungen<br />

- nach den Nummern 3020, 3030, 3040, 3045, 3090, 3100,<br />

3110, 3120, 3130,3140,3160,3190,3200,3230,3240,3250,3260,<br />

3270,3280 in Abschnitt D,<br />

- nach den Nummern 4090,4100, 4130 und 4133 in<br />

AbschnittE sowie<br />

- oder nach den Nummern 9010, 9020, 9090, 9100, 9110,<br />

9120, 9130, 9140, 9150, 9160 und 9170 in Abschnitt K<br />

zuzuordnen.<br />

4. Die Zuschläge sind in der Rechnung unmittelbar <strong>im</strong><br />

Anschluss an die zugeordnete zahnärztlich-chirurgische<br />

Leistung aufzuführen.<br />

5. Maßgeblich für den Ansatz eines Zuschlages nach den<br />

Nummern 10000 bis 10030 ist die erbrachte zahnärztlich-chirurgische<br />

Leistung mit der höchsten Punktzahl.<br />

Eine Zuordnung des Zuschlags nach den Nummern<br />

10000 bis 10030 zu der Summe der jeweils ambulant<br />

erbrachten einzelnen zahnärztlich-chirurgischen Leistungen<br />

ist nicht möglich.<br />

6. Die Zuschläge nach den Nummern 10000 bis 10030<br />

sind nicht berechnungsfähig, wenn der Patient an<br />

demselben Tag wegen derselben Erkrankung in<br />

stationäre Krankenhausbehandlung aufgenommen<br />

wird; das gilt nicht, wenn die stationäre Behandlung<br />

wegen unvorhersehbarer Komplikationen während oder<br />

nach der nicht-stationären Operation notwendig und<br />

entsprechend begründet wird.<br />

400 23,31 € 10000 Zuschlag bei nicht stationärer Durchführung von<br />

zahnärztlich-chirurgischen Leistungen, die mit Punktzahlen<br />

von 250 bis 499 Punkten bewertet sind, oder zu<br />

den Leistungen nach den Nummern 4090 oder 4130<br />

Der Zuschlag nach Nummer 10000 ist je Behandlungstag<br />

nur einmal berechnungsfähig. Der Zuschlag nach Nummer<br />

10000 ist neben den Zuschlägen nach den Nummern<br />

10010 bis 10030 nicht berechnungsfähig.


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

400 22,50 € 0,0 0,00 -0,81 €<br />

Amtliche Begründung<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

73


74<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

Ä443 Zuschlag bei ambulanter Durchführung<br />

von operativen Leistungen, die mit<br />

Punktzahlen von 500 bis 799 Punkten<br />

bewertet sind<br />

Der Zuschlag nach Nummer 443 ist je<br />

Behandlungstag nur einmal berechnungsfähig.<br />

Der Zuschlag nach Nummer<br />

443 ist neben den Zuschlägen nach<br />

den Nummern 442, 444 und/oder 445<br />

nicht berechnungsfähig.<br />

Ä444 Zuschlag bei ambulanter Durchführung<br />

von operativen Leistungen, die mit<br />

Punkt-zahlen von 800 bis 1199 Punkten<br />

bewertet sind<br />

Der Zuschlag nach Nummer 444 ist je<br />

Behandlungstag nur einmal berechnungsfähig.<br />

Der Zuschlag nach Nummer<br />

444 ist neben den Zuschlägen nach<br />

den Nummern 442, 443 und/oder 445<br />

nicht berechnungsfähig.<br />

Ä445 Zuschlag bei ambulanter Durchführung<br />

von operativen Leistungen, die mit<br />

Punktzahlen von 1200 und mehr Punkten<br />

bewertet sind<br />

Der Zuschlag nach Nummer 445 ist je<br />

Behandlungstag nur einmal berechnungsfähig.<br />

Der Zuschlag nach Nummer<br />

445 ist neben den Zuschlägen nach den<br />

Nummern 442, 443 und/oder 444 nicht<br />

berechnungsfähig.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

750 43,72 € 10010 Zuschlag bei nicht stationärer Durchführung von<br />

zahnärztlich-chirurgischen Leistungen, die mit<br />

Punktzahlen von 500 bis 799 Punkten bewertet sind.<br />

Der Zuschlag nach Nummer 10010 ist je Behandlungstag<br />

nur einmal berechnungsfähig. Der Zuschlag nach<br />

Nummer 10010 ist neben den Zuschlägen nach den<br />

Nummern 10000, 10020 und/oder 10030 nicht berechnungsfähig.<br />

1300 75,77 € 10020 Zuschlag bei nicht stationärer Durchführung von<br />

zahnärztlich-chirurgischen Leistungen, die mit Punktzahlen<br />

von 800 bis 1199 Punkten bewertet sind.<br />

Der Zuschlag nach Nummer 10020 ist je Behandlungstag<br />

nur einmal berechnungsfähig. Der Zuschlag nach<br />

Nummer 10020 ist neben den Zuschlägen nach den<br />

Nummern 10000, 10010 und/oder 10030 nicht berechnungsfähig.<br />

2200 128,23 € 10030 Zuschlag bei nicht stationärer Durchführung von<br />

zahnärztlich-chirurgischen Leistungen, die mit Punktzahlen<br />

von 1200 und mehr Punkten bewertet sind.<br />

Der Zuschlag nach Nummer 10030 ist je Behandlungstag<br />

nur einmal berechnungsfähig. Der Zuschlag nach<br />

Nummer 10030 ist neben den Zuschlägen nach den<br />

Nummern 10000 bis 10020 nicht berechnungsfähig.<br />

A. allgemeine zahnärztliche Leistungen A. allgemeine zahnärztliche Leistungen<br />

Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen<br />

1. Eine Beratungsgebühr nach Nummer 1<br />

des Gebührenverzeichnisses für ärztliche<br />

Leistungen - Anlage zur Gebührenordnung<br />

für Ärzte vom 12. November 1982<br />

(BGBl. I, S. 1522) - darf <strong>im</strong> Behandlungsfall<br />

nur einmal zusammen mit einer Gebühr<br />

für eine Leistung nach diesem Gebührenverzeichnis<br />

und für eine Leistung<br />

aus den Abschnitten C bis O des<br />

Gebührenverzeichnisses für ärztliche<br />

Leistungen berechnet werden.<br />

2. <strong>Das</strong> bei Leistungen nach diesem<br />

Gebührenverzeichnis verwendete Abfor-<br />

mungsmaterial ist gesondert berechnungsfähig.<br />

3. Material- und Laborkosten <strong>im</strong> Sinne<br />

dieses Gebührenverzeichnisses umfassen<br />

Praxiskosten nach § 4 Abs. 3 und<br />

Auslagen für zahntechnische Leistungen<br />

nach § 9 dieser Gebührenordnung.<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988<br />

1. Eine Beratungsgebühr nach Nummer 1 des Gebührenverzeichnisses<br />

für ärztliche Leistungen – Anlage zur<br />

Gebührenordnung für Ärzte in der am [Datum des<br />

Inkrafttretens der GOZ-Novelle] geltenden Fassung –<br />

darf <strong>im</strong> Behandlungsfall nur einmal zusammen mit<br />

einer Gebühr für eine Leistung nach diesem<br />

Gebührenverzeichnis und für eine Leistung aus den<br />

Abschnitten C bis O des Gebührenverzeichnisses für<br />

ärztliche Leistungen berechnet werden.<br />

Eine Beratungsgebühr nach Nummer 3 des Gebührenverzeichnisses<br />

für ärztliche Leistungen ist nur berechnungsfähig<br />

als einzige Leistung oder <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit einer Untersuchung nach Nummer 0010 oder einer<br />

Untersuchung nach den Nummern 5 oder 6 des<br />

Gebührenverzeichnisses für ärztliche Leistungen. Andere<br />

weitere Leistungen dürfen neben der Leistung nach<br />

Nummer 3 nicht berechnet werden.<br />

Als Behandlungsfall gilt für die Behandlung derselben<br />

Erkrankung der Zeitraum eines Monats nach der jeweils<br />

ersten Inanspruchnahme des Zahnarztes.<br />

2. <strong>Das</strong> bei Leistungen nach diesem Gebührenverzeichnis<br />

verwendete Abformungsmaterial ist gesondert berechnungsfähig.<br />

3. Für opto-elektronische Abformungen kann keine gesonderte<br />

Gebühr berechnet werden.<br />

4. Material- und Laborkosten <strong>im</strong> Sinne dieses Gebührenverzeichnisses<br />

umfassen Praxiskosten nach § 4 Abs. 3<br />

und Auslagen für zahntechnische Leistungen nach § 9<br />

dieser Gebührenordnung.


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

750 42,18 € 0,0 0,00 -1,54 €<br />

1300 73,11 € 0,0 0,00 -2,66 €<br />

2200 123,73 € 0,0 0,00 -4,50 €<br />

Amtliche Begründung<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Die bisher auf das Gebührenverzeichnis der GOÄ vom 12. November 1982 Bezug<br />

nehmende Abrechnungsbest<strong>im</strong>mung nach Ziffer 1 zur Berechnung der<br />

allgemeinen zahnärztlichen Beratungen nach der GOÄ wurde neu gefasst.<br />

Abgebildet wird damit die bisher übliche Anwendungspraxis der Berechnung<br />

der zahnärztlichen Beratungen nach den Nummern 1 und 3 des Gebührenverzeichnisses<br />

der GOÄ.<br />

Für die opto-elektronische Abformung kann entsprechend der neu eingefügten<br />

Ziffer 3 - auch <strong>im</strong> Rahmen der Analogbewertung - keine gesonderte Gebührenposition<br />

berechnet werden. Sofern <strong>im</strong> Einzelfall durch diese Abformtechnik<br />

tatsächlich ein höherer Zeitaufwand entsteht, kann dies bei der Bemessung des<br />

Honorars innerhalb des Gebührenrahmens berücksichtigt werden.<br />

75


76<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

GOZ<br />

1988-Nr.<br />

Leistungstext<br />

Blau markiert ist entfallender Text<br />

001 Eingehende Untersuchung zur Feststellung<br />

von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen<br />

einschließlich Erhebung des<br />

Parodontalbefundes sowie Aufzeichnung<br />

des Befundes<br />

002 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und<br />

Kostenplans auf Anforderung<br />

003 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und<br />

Kostenplans zur prothetischen Versorgung<br />

nach Befundaufnahme und gegebenenfalls<br />

Auswertung von Modellen<br />

004 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und<br />

Kostenplans bei kieferorthopädischer<br />

Behandlung nach Befundaufnahme<br />

und Ausarbeitung einer Behandlungsplanung<br />

005 Abformung eines Kiefers für ein Situationsmodell,<br />

auch Teilabformung, einschließlich<br />

Auswertung zur Diagnose<br />

oder Planung<br />

006 Abformung beider Kiefer für Situationsmodelle<br />

und einfache Bißfixierung einschließlich<br />

Auswertung zur Diagnose<br />

oder Planung<br />

007 Vitalitätsprüfung eines Zahnes oder<br />

mehrerer Zähne einschließlich Vergleichstest<br />

008 Intraorale Oberflächenanästhesie, je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

100 5,62 € 12,92 € 19,67 € 0010 Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-,<br />

Mund- und Kiefererkrankungen einschließlich Erhebung<br />

des Parodontalbefundes sowie Aufzeichnung des Befundes<br />

90 5,06 € 11,63 € 17,71 € 0030 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und Kostenplans<br />

nach Befundaufnahme und gegebenenfalls Auswertung<br />

von Modellen<br />

220 12,37 € 28,45 € 43,29 € 0030 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und Kostenplans<br />

nach Befundaufnahme und gegebenenfalls Auswertung<br />

von Modellen<br />

250 14,06 € 32,33 € 49,21 € 0040 Aufstellung eines schriftlichen Heil- und Kostenplans bei<br />

kieferorthopädischer Behandlung oder bei funktionsanalytischen<br />

und funktionstherapeutischen Maßnahmen<br />

nach Befundaufnahme und Ausarbeitung einer<br />

Behandlungsplanung<br />

Die Leistungen nach den Nummern 0030 und 0040 sind<br />

nicht nebeneinander berechnungsfähig.<br />

120 6,75 € 15,52 € 23,62 € 0050 Abformung eines Kiefers für ein Situationsmodell, auch<br />

Teilabformung, einschließlich Auswertung zur Diagnose<br />

oder Planung<br />

260 14,62 € 33,62 € 51,17 € 0060 Abformung beider Kiefer für Situationsmodelle und<br />

einfache Bißfixierung einschließlich Auswertung zur<br />

Diagnose oder Planung<br />

Die Nebeneinanderberechnung der Leistungen nach den<br />

Nummern 0050 und 0060 ist in der Rechnung zu begründen.<br />

50 2,81 € 6,46 € 9,83 € 0070 Vitalitätsprüfung eines Zahnes oder mehrerer Zähne<br />

einschließlich Vergleichstest, je Sitzung<br />

30 1,69 € 3,88 € 5,91 € 0080 Intraorale Oberflächenanästhesie, je Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich<br />

009 Intraorale Infiltrationsanästhesie 60 3,37 € 7,75 € 11,79 € 0090 Intraorale Infiltrationsanästhesie<br />

Wird die Leistung nach Nummer 0090 je Zahn mehr als<br />

einmal berechnet, ist dies in der Rechnung zu begründen.<br />

010 Intraorale Leitungsanästhesie 70 3,94 € 9,06 € 13,79 € 0100 Intraorale Leitungsanästhesie<br />

Bei den Leistungen nach den Nummern 0090 und 0100<br />

sind die Kosten der verwendeten Anästhetika gesondert<br />

berechnungsfähig.<br />

011 Extraorale Leitungsanästhesie 120 6,75 € 15,52 € 23,62 € Ä494 Leitungsanästhesie, endoneural - auch Pudendusanästhesie<br />

-<br />

GOZ<br />

2012-<br />

Nr.<br />

Leistungstext<br />

Referentenentwurf vom 24.03.2011 identisch mit<br />

Arbeitsentwurf Stand 07.03.2011<br />

Rot markiert sind Änderungen gegenüber der GOZ 1988


Punkte Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

1,0<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

2,3<br />

Ver-<br />

gütung -<br />

Faktor<br />

3,5<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988 -<br />

GOZ 2012 in<br />

Punkten<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Differenz<br />

Punktmenge<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

in %<br />

Differenz<br />

Honorar<br />

GOZ 1988<br />

- GOZ 2012<br />

bei 2,3fach<br />

in €<br />

100 5,62 € 12,94 € 19,68 € 0,0 0,00 0,02 €<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

200 11,25 € 25,87 € 39,37 € 110,0 122,22 14,24 € Eine Differenzierung zwischen Heil- und Kostenplänen auf Anforderung und<br />

solchen ohne Anforderung ist entbehrlich. Die bisherige GOZ Nummer 002<br />

entfällt daher.<br />

200 11,25 € 25,87 € 39,37 € -20,0 -9,09 -2,58 €<br />

250 14,06 € 32,34 € 49,21 € 0,0 0,00 0,01 € Nach Nummer 0040 können auch Heil- und Kostenpläne bei funktionsanalytischen<br />

und funktionstherapeutischen Maßnahmen berechnet werden.<br />

Die neu eingefügte Abrechnungsbest<strong>im</strong>mung schließt die Abrechnung von<br />

Heil- und Kostenplänen nach den Nummern 0030 und 0040 <strong>im</strong> gleichen<br />

Behandlungsfall nebeneinander aus. Für Behandlungsfälle, in denen aufgrund<br />

der komplexen Versorgung planerische Leistungen z.B. sowohl bezüglich der<br />

geplanten prothetischen als auch der funktionsanalystischen oder kieferorthopädischen<br />

Leistungen erforderlich sind, kann der <strong>im</strong> Einzelfall höhere Aufwand<br />

ggf. bei der Bemessung des Honorars innerhalb des Gebührenrahmen<br />

berücksichtigt werden.<br />

120 6,75 € 15,52 € 23,62 € 0,0 0,00 0,00 €<br />

260 14,62 € 33,63 € 51,18 € 0,0 0,00 0,01 €<br />

Amtliche Begründung<br />

50 2,81 € 6,47 € 9,84 € 0,0 0,00<br />

Die Nebeneinandererbringung und -berechnung der Leistungen nach den Nummern<br />

0050 und 0060 ist <strong>im</strong> Regelfall nicht erforderlich. Erfolgt eine Nebeneinanderberechnung<br />

dieser Leistungen, ist dies in der Rechnung zu begründen.<br />

0,01 € Ausgehend von in der Anwendungspraxis strittigen Einzelfällen stellt die vorgenommene<br />

Ergänzung klar, dass die Leistung nach Nummer 0070 in einer Sitzung<br />

nur einmal berechnungsfähig ist.<br />

30 1,69 € 3,88 € 5,91 € 0,0 0,00 0,00 €<br />

60 3,37 € 7,76 € 11,81 € 0,0 0,00 0,01 €<br />

70 3,94 € 9,05 € 13,78 € 0,0 0,00<br />

Die Leistung nach Nummer 0090 ist <strong>im</strong> Regelfall nur einmal je Zahn und Sitzung<br />

berechnungsfähig. Eine routinemäßige Berechnung je Einstich ist nicht zulässig.<br />

Eine mehr als einmalige Berechnung je Zahn ist <strong>im</strong> Ausnahmefall möglich. Dies<br />

ist dann in der Rechnung zu begründen.<br />

-0,01 € Die Leitungsanästhesie nach Nummer 0100 wird <strong>im</strong> Regelfall nur einmal je<br />

Sitzung und Kieferhälfte erforderlich sein. Bei lang andauernden Eingriffen oder<br />

Versagen der Leitungsanästhesie ist eine weitere Berechnung zulässig. Diese<br />

besonderen Umstände sollten zur Vermeidung von Nachfragen vom Zahnarzt in<br />

der Rechnung angegeben werden. Dies gilt auch für die <strong>im</strong> Einzelfall notwendige<br />

Erbringung und Berechnung einer Infiltrationsanästhesie und einer Leitungsanästhesie<br />

in derselben Kieferhälfte und derselben Sitzung.<br />

Die bei der Erbringung der Leistungen nach den Nummern 0080 bis 0100<br />

verwendeten Einmalartikel sind mit den Gebühren abgegolten. Dies gilt bei der<br />

Leistung nach Nummer 0080 auch für die verwendeten Arzne<strong>im</strong>ittel. Bei den<br />

Leistungen nach den Nummern 0090 und 0100 ist das verwendete<br />

Anästhetikum gesondert berechnungsfähig. Bei der Ausgliederung der nunmehr<br />

gesondert berechnungsfähigen Anästhetika ist nach den Angaben der BZÄK<br />

davon auszugehen, dass derzeit je Anästhesieleistung nach den Nummern<br />

0090 oder 0100 durchschnittlich 0,7 Karpullen mit Kosten von durchschnittlich<br />

rd. 0,5 Euro verwendet werden.<br />

121 7,05 € 16,22 € 24,68 € 1,0 0,83 0,70 €<br />

77


78<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Konstruktionsmängel und Abriss verhindern<br />

Dr. Peter Engel<br />

Präsident der<br />

Bundeszahnärztekammer<br />

Völig unbefriedigend<br />

Dr. K. Ulrich Rubehn<br />

Präsident der Zahnärztekammer<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Teilrenovierung mit schweren Mängeln – so stellt sich bei genauer Draufsicht der aktuelle<br />

Referentenentwurf zur neuen GOZ aus dem Bundesgesundheitsministerium dar. Nur ein<br />

paar neue Leistungen sind seit der letzten Novellierung von 1988 dazugekommen, auf eine<br />

generelle Punktwerterhöhung wurde verzichtet. Ein nur punktueller Honorarzuwachs um<br />

lediglich sechs Prozent ist nach zwei Jahrzehnten Nullrunde völlig inakzeptabel. Es st<strong>im</strong>mt<br />

zwar: Der alte Referentenentwurf aus dem Hause Ulla Schmidt hatte ein Minus von circa 140<br />

Millionen Euro für die Zahnärzteschaft vorgesehen. Die sechs Prozent stellen dagegen ein<br />

Plus von 340 Millionen Euro dar. Ein Land wie Deutschland hat aber mehr verdient. Was wir<br />

brauchen, ist höchste Behandlungsqualität auf aktuellem wissenschaftlichen Stand und<br />

keine Zahnmedizin zu Niedrigpreisen.<br />

Zu einem Totalabriss der zahnmedizinischen Versorgung hätte die <strong>im</strong> Rahmen der GOZ-<br />

Novelle diskutierte Öffnungsklausel geführt. Über Direktverträge zwischen Privatversicherern<br />

und Zahnärzten will die PKV so „mehr Wettbewerb und Kostenersparnis“ realisieren. Wirklich<br />

gewollt: Ein strahlender „Meister Propper“ , der Zahnärzten und Patienten die Muskeln zeigt<br />

und mit Dumpingpreisen für mehr Glanz <strong>im</strong> maroden PKV-Finanzhaushalt sorgt. Auf Bundesebene<br />

ist es der BZÄK gelungen, die Öffnungsklausel als patientenfeindliche Billigmedizin -<br />

klausel zu enttarnen und sie so politisch zu verhindern. Aber: Finanzieller Frühjahrsputz<br />

steht jetzt auch bei einigen Landesregierungen dringend an – und das letzte Wort zu GOZ<br />

und Öffnungsklausel wird nun mal <strong>im</strong> Bundesrat gesprochen.<br />

„Es gibt viel zu tun“. So lautet ein gängiger Werbeslogan aus dem He<strong>im</strong>werker-Discount um<br />

die Ecke. <strong>Das</strong> gilt aber auch für die BZÄK und die Länderkammern. Gegen flächendeckenden<br />

Baupfusch zu Niedrigpreisen kommt nur das geballte Knowhow des <strong>gesamte</strong>n Berufsstands<br />

von Schleswig-Holstein bis Bayern an.<br />

Der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegte Entwurf für eine neue GOZ ist<br />

angesichts einer fehlenden Punktwertanhebung eine satte Ohrfeige für die Zahnärzteschaft.<br />

Nach 23 Jahren Honorar-Eiszeit den Punktwert auf dem Stand von 1988 zu belassen, ist ein<br />

handfester Skandal. Und rechtlich ohnehin fragwürdig. Durch die Neubewertung einzelner<br />

Leistungen mit angehobenen Punktzahlen kommt zwar insgesamt eine Verbesserung von<br />

sechs Prozent zustande, doch ist jedem betriebswirtschaftlich Versierten klar, dass ein solcher<br />

Anstieg bei weitem nicht die Kostensteigerungen von über zwei Jahrzehnten ausgleichen<br />

kann. <strong>Das</strong> BMG hat ohne rechtliche Grundlage für die privatzahnärztlichen Leistungen ein<br />

virtuelles Budget ausgerufen: Die Gesamtausgaben sollen nur min<strong>im</strong>al steigen. Die Zahnärzte<br />

sollen in Gruppenhaft genommen werden und den erhöhten Behandlungsbedarf einer<br />

alternden Bevölkerung und den enormen zahnmedizinischen Fortschritt quasi aus der eigenen<br />

Tasche bezahlen. Eine derartige Zumutung ist in der Geschichte der freien Berufe neu.<br />

Anderen Berufsgruppen wurden die entsprechenden Anpassungen nicht verweigert.<br />

Ein wichtiges Ziel hat die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) allerdings erreicht: Die drohende<br />

Implementierung einer Öffnungsklausel konnte abgewehrt werden. Letztlich hat das BMG<br />

offenbar eingesehen, dass Selektivverträge <strong>im</strong> privatzahnärztlichen Bereich die freie Arztwahl<br />

unterminieren und durch Dumping-Honorare die Qualität der Versorgung gefährden<br />

würden.<br />

û


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Der Leistungskatalog ist ein mühsamer Kompromiss geworden. Weite Teile sind mit der<br />

alten GOZ identisch, einige bislang analog berechnete Leistungen wurden aufgenommen,<br />

einige obsolete Leistungen gestrichen, einige zahnärztliche Leistungen aus der GOÄ ein -<br />

gefügt. Außerdem wurden Abrechnungsbest<strong>im</strong>mungen präzisiert und alte Streitpunkte<br />

begradigt. Dem Anspruch der <strong>aktuellen</strong> Beschreibung des wissenschaftlichen Stands der<br />

Zahnheilkunde wird der Leistungskatalog allerdings bei weitem nicht gerecht. Dieser war in<br />

der Honorarordnung der Zahnärzte (HOZ) dokumentiert. Deren finanzielle Auswirkungen<br />

hätten jedoch die bisherigen Vorstellungen der Kostenträger für ihre Zahnmedizin-Aus -<br />

gaben gesprengt, sodass die BZÄK diesen Entwurf zurückgezogen hatte.<br />

Noch ist die Tinte unter der GOZ-Verordnung nicht trocken. Zumindest muss eine Angleichung<br />

an den höheren Punktwert bei der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) her. Es kann<br />

auch nicht hingenommen werden, dass mit einer neuen GOZ Leistungen existieren, deren<br />

Honorierung be<strong>im</strong> Mittelwert noch <strong>im</strong>mer hinter dem Honorarwert in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung bleibt. Da muss <strong>im</strong> Anhörungsverfahren noch nachgebessert werden.<br />

Insbesondere muss endlich ein rechtliches Verfahren entwickelt werden, dass die Zahnärzte<br />

vor der Willkür des Verordnungsgebers schützt. Dieser harte Vorwurf hat nach 23 Jahren<br />

Untätigkeit entgegen der klaren Vorschrift des Zahnheilkundegesetzes durchaus seine<br />

Berechtigung. Die Bereitschaft der Länder <strong>im</strong> Bundesrat, mehr Geld für die Beihilfe-Aus -<br />

gabe ihrer Beamten auszugeben, tendiert gegen Null. Gleiches gilt für die rote und die<br />

grüne Bundestagsfraktion. Ob die Verweigerung des Verordnungsgebers, den Punktwert<br />

der GOZ anzuheben, vor dem Verfassungsgericht Bestand haben würde, ist sicherlich<br />

mehr als fraglich.<br />

Eine liberale Handschrift ist nicht zu erkennen …<br />

Ein Ausgleich der Interessen zwischen Patienten („Zahlungsverpflichteten“) und Zahnärzten<br />

wird nicht einmal ernsthaft versucht: Eine fachliche Aktualisierung auf den <strong>aktuellen</strong><br />

wissenschaftlichen Stand wurde abgeblasen, weil die Kostenträger die Kosten für eine umfassende<br />

Zahnmedizin auf hohem fachlichen Niveau nicht tragen wollen. So wurden nur<br />

einige Positionen ergänzt, vor allem auch in der Implantologie, andere gestrichen, manche<br />

neu bewertet. Diese Änderungen folgen keinem erkennbaren Konzept.<br />

Die wirtschaftliche Aktualisierung wurde verweigert. Wenn man den Status quo eigentlich<br />

nicht ändern will, interessiert weder Teuerung noch Zeitaufwand und Schwierigkeit. <strong>Das</strong><br />

ist schon wegen der Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes obsolet. Warum können<br />

Gebührenordnungen für Rechtsanwälte wirtschaftlich angepasst werden, für Zahnärzte<br />

aber nicht?<br />

Wenn die politisch Verantwortlichen die Steuermittel nach Griechenland (und so weiter)<br />

überweisen, statt sie für die Behandlungskosten von Beamten aufzubringen, ist das eine Sache.<br />

Warum aber Zahnärzte und Patienten nicht in Freiheit Behandlungsverträge zu Fest- oder<br />

Stundenhonoraren vereinbaren dürfen, erklärt das nicht.<br />

Wenn der Verordnungsgeber sich für fachlich nicht involviert und für nur begrenzt zahlungsfähig/-willig<br />

erklärt, sollte er wenigstens den Beteiligten die Freiheit einräumen, die<br />

Angelegenheit selbst zu regeln.<br />

<strong>Das</strong> wäre ehrlich und liberal.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dr. Wilfried Beckmann<br />

Präsident der Privatzahnärztlichen<br />

Vereinigung Deutschlands<br />

(PZVD)<br />

79


80<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Blick nach vorn<br />

Peter Knüpper<br />

Rechtsanwalt, München<br />

Zwischenbilanz<br />

Dr. Gerhard Brodmann<br />

Zahnarzt, Geschäftsführer der<br />

DAISY GmbH<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Der Referentenentwurf bildet weder neue medizinische Standards noch betriebswirtschaftliche<br />

Realitäten ausreichend ab. Zudem verschweigt der Verordnungsgeber, dass die öffentliche<br />

Hand selbst bei der geringfügigen Anpassung des Honorarvolumens um sechs Prozent,<br />

das sind 345 Millionen Euro Mehrbelastung für Beihilfeträger, private Krankenversicherung<br />

und Versicherte, kräftig Kasse macht. Zusatzausgaben der Beihilfe in Höhe von zirka 70 Mil -<br />

lionen stehen ab 2012 Steuermehreinnahmen aufgrund höherer Honorarumsätze in Höhe von<br />

zirka 120 Millionen gegenüber. Bund, Länder und Gemeinden rechnen sich arm, um den Honorarzuwachs<br />

gering zu halten.<br />

Stellt sich die Frage, wie die Zahnärzteschaft künftig mit dieser Gebührenordnung umgehen<br />

will. Statt unnützen Streit zu führen, wer an der mangelhaften Durchsetzung standespolitischer<br />

Forderungen gegenüber dem Gesundheitsminister verantwortlich zeichnet, können die<br />

Berufsvertretungen praktische Hilfestellung geben: Auch nach der neuen GOZ bleiben abweichende<br />

Vereinbarungen zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem zulässig. Die Berücksichtigung<br />

der Schwierigkeit und des konkreten Zeitaufwandes sowie die Umstände bei<br />

der Ausführung erlauben – nur zur Erinnerung – auch in Zukunft nach billigem Ermessen ein<br />

Überschreiten des 2,3-fachen Gebührensatzes.<br />

Langfristig wird die Frage in den Vordergrund treten, welches Gebührenrecht bei Konvergenz<br />

der Versicherungssysteme für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde gelten soll. Ob es da klug<br />

ist, wenn sich nun auch die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen in Sachen GOZ lautstark zu<br />

Wort melden?<br />

Der Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit zur Novellierung der GOZ<br />

liegt vor. Doch offensichtlich kommt bei niemandem, obwohl seit langem herbeigesehnt, so<br />

richtig Freude auf. Die privaten Krankenversicherer liegen mit zwei Punkten <strong>im</strong> Rückstand,<br />

da ihre beiden Hauptforderungen bisher nicht erfüllt wurden: Aufnahme einer Öffnungsklausel<br />

und kostenneutrale Umsetzung, das heißt keine Erhöhung des Honorarvolumens.<br />

Die Hoffnungen in ein aus ihrer Sicht nachhaltiges PKV-Geschäftsmodell – Integration von<br />

Service- und Versorgungsangeboten in das Kerngeschäft der finanziellen Absicherung – scheinen<br />

wieder einmal in weiter Ferne zu entschwinden. Die Probleme und Herausforderungen<br />

bleiben wie gehabt und die „Überlebensoptionen“ reduzieren sich <strong>im</strong> Wesentlichen wieder<br />

auf Altbewährtes: Leistungsmanagement, das heißt Rechnungsprüfung. Nur eine „Kleinigkeit“<br />

muss sich ändern: Ergebnisse beziehungsweise Effizienz müssen deutlich gesteigert<br />

werden. Die Testläufe dazu scheinen bisher Erfolg versprechend zu verlaufen – Stichwort<br />

DataMatrix Code. Die Bundeszahnärztekammer dagegen kann damit punkten, dass sie eine<br />

Öffnungsklausel verhindern konnte. Doch die wesentliche Forderung nach einer generellen<br />

Anpassung des Honorars an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen steht weiterhin <strong>im</strong><br />

Raum. Auf den Ausgang der nächsten Runde – Forderung der Angleichung an den GOÄ-<br />

Punktwert sowie weiterhin regelmäßige Anpassungen an die wirtschaftliche Entwicklung<br />

– darf man gespannt sein.<br />

Innerhalb des Berufstandes und in den Praxen verstärkt der Referentenentwurf das Bild,<br />

welches den gesundheitspolitischen Kurs in unserem Land seit längerem kennzeichnet: zu -<br />

nehmende Deprofessionalisierung, Fremdbest<strong>im</strong>mung und Ökonomisierung. Anstelle eines û


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

modernen zahnmedizinischen Leistungskatalogs, gekoppelt mit einer angemessenen Honorierung,<br />

wird die Büchse der Pandora in diesem Referentenentwurf weiter geöffnet:<br />

Forderung der zahlenmäßigen Minderung einer Mittelwert-Überschreitung („Regelhöchstsatz“)<br />

um die Hälfte, Verschärfung der Begründungspflicht, Aufnahme des Zielleistungs -<br />

prinzips und so weiter. Summa summarum wird der PKV in diesem Referentenentwurf ein<br />

Instrumentarium geboten, welches den Ausbau und die Effizienz der Rechnungsprüfung<br />

ganz erheblich steigern wird. Die vordergründige Erhöhung des Honorarvolumens kann so<br />

durch die Hintertür der Rechnungsprüfung locker wieder aufgefangen werden – ganz zu<br />

schweigen von generellen Abwertungen innerhalb einzelner Leistungsbereiche. Die Probleme<br />

der PKV, die <strong>im</strong> Wesentlichen aus dem politischen Umfeld resultieren, werden zukünftig<br />

noch heftiger auf dem Rücken der Heilberufe ausgetragen. Insofern ist dieser Referentenentwurf<br />

in der vorliegenden Form aus Sicht der Praxen abzulehnen.<br />

Welche Handlungsoptionen zeichnen sich für die Praxen somit ab? Anpassen und<br />

„erstattungs konform“ abrechnen, wie teilweise schon bisher praktiziert? Oder betriebswirtschaftlich<br />

kalku lieren, transparent darstellen und offensiv kommunizieren? Die notwendigen<br />

Instrumente zur Durchsetzung unserer berechtigten Interessen stehen uns – in Absprache mit<br />

unse ren Patien tinnen und Patienten – zur Verfügung. Die notwendige Marktmacht zur Durchsetzung<br />

unserer Interessen sollten wir in kollegialer Geschlossenheit schnellstmöglich aufbauen<br />

und zielorientiert einsetzen. Nur so wird letztendlich die Zukunft der zahnmedizinischen<br />

Versorgung zu unseren Gunsten, das heißt zum Vorteil unserer Praxen UND Patienten,<br />

entschieden.<br />

Falsche Signale<br />

Etwa die Hälfte des Umsatzes einer Zahnarztpraxis wird heute aus Mitteln der GKV erwirtschaftet.<br />

Die andere Hälfte stammt aus Eigenanteilen der Patienten bzw. privaten Leistungen,<br />

die für gesetzlich oder privat Krankenversicherte erbracht werden. Für GKV-Versicherte<br />

eröffnet oft erst die GOZ den Zugang zu modernen und hochwertigen Therapien. <strong>Sie</strong> ist<br />

damit von vitaler Bedeutung für die vertragszahnärztliche Versorgung. Schon deshalb begleitet<br />

die KZBV die GOZ-Novellierung eng und zieht mit der BZÄK an einem Strang, wenn<br />

es um die zentralen Eckpunkte einer neuen Gebührenordnung geht: Den Verzicht auf die<br />

Öffnungsklausel, die Anhebung des Punktwertes mindestens auf GOÄ-Niveau und eine<br />

Möglichkeit zur Anpassung der Honorare, die ansonsten über die Jahre Opfer der schleichenden<br />

Inflation werden.<br />

Doch auch jenseits dieser ‚big points‘ gibt es <strong>im</strong> Entwurf der GOZ Probleme, die das Risiko<br />

einer falschen versorgungspolitischen Weichenstellung in sich tragen: So sollen mehrflächige<br />

Kompositfüllungen abgewertet, Inlays hingegen aufgewertet werden. Eine Drift weg<br />

von der plastischen Füllung und hin zur kostspieligeren Einlagefüllung wäre aber für sozial<br />

schwächere GKV-Versicherte nicht gut. Zudem soll die Füllungstherapie insgesamt<br />

schlechter, Zahnersatz indes höher vergütet werden. <strong>Das</strong> BMG folgt also nicht gerade den<br />

Grundsätzen einer präventionsorientierten und substanzschonenden Zahnmedizin. Die<br />

Politik rückt damit von einem Pfad ab, den sie wenige Jahre zuvor bei der BEMA-Neurelationierung<br />

noch aktiv vorgegeben hat. Mit einer gezielten Aufwertung der Honorare für<br />

Füllungen ließe sich das korrigieren. Die GOZ-Novelle ist noch nicht austherapiert.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz<br />

Vorsitzender des Vorstander<br />

der Kassenzahnärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KZBV)<br />

81


82<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Höhepunkt <strong>im</strong> Reigen der zahnmedizinischen Fortbil -<br />

dungsveranstaltungen 2011 ist sicherlich das gemeinsame<br />

Symposium von <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI in München.<br />

<strong>Das</strong> <strong>gesamte</strong> <strong>im</strong>plantologische Team ist eingeladen,<br />

sich an zwei Tagen über neue Möglichkeiten und neue<br />

Aspekte rund um die Implantatbehandlung und da -<br />

rüber hinaus zu informieren: Mit einem hochkarätig<br />

besetzten Main Podium, mit Workshops der Industrie -<br />

partner, spezieller Fortbildung für junge Implantologen<br />

und mit einem eigenen Programm für zahnmedizinische<br />

Assistenzberufe am Samstag. Nicht fehlen<br />

darf die Dentalausstellung <strong>im</strong> exklusiven Ambiente<br />

des 5-Sterne-Hotels Sofitel Munich Bayerpost. „Implantologie<br />

<strong>im</strong> Team“ wartet auf mit Referenten aus<br />

Deutschland, den USA, Spanien und der Schweiz.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

„Implantologie <strong>im</strong> Team“ von <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI am 16. und 17. September 2011<br />

Höhepunkt „Implantologie“<br />

zum Oktoberfest in München<br />

Workshops am Freitag<br />

Freitag: Heiße Themen<br />

nicht nur für Implantologen<br />

Die Vorträge <strong>im</strong> Hauptprogramm<br />

am Freitag bereiten thematisch auf<br />

die <strong>im</strong>plantologische Behandlung<br />

vor: Es geht um Informationen zur<br />

dentalen digitalen Volumentomografie<br />

(DVT), um Risikoaufklärung<br />

bezüglich HIV und um den Umgang<br />

mit Osteoporose-Patienten,<br />

Zwei Workshop-Sessions der Industriepartner<br />

<strong>finden</strong> am Freitagmorgen, 8.30<br />

bis 12.00 Uhr, und am Spätnachmittag,<br />

17.30 bis 19.30 Uhr, statt. Mit dabei sind<br />

die Firmen BTI, DentsplyFriadent, medentis,<br />

Biohorizons, bredent, camlog, Health<br />

AG, Acteon, curasan, DS Dental,<br />

Geistlich, Keystone, Osstem, Sirona und<br />

Biomet 3i.<br />

<strong>Das</strong> gemeinsame Symposium von <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI findet am 16. und 17. September 2011 <strong>im</strong><br />

malerischen München statt<br />

aber auch um die Frage, wie sich<br />

das Praxisteam erfolgreich aufstellen<br />

kann. Die Aufklärung über<br />

Behand lungsalternativen aus<br />

rechtlicher Sicht gehört hier ebenso<br />

in dieses Themenspektrum wie<br />

die prä<strong>im</strong>plantologische Parodontologie<br />

und natürlich der Zahnerhalt<br />

aus endodontischer Sicht. Die<br />

Referenten am Freitag sind: Prof.<br />

Dr. Dr. Wilfried Wagner, PD Dr. Jörg<br />

Helferinnen-Tag am Samstag<br />

Neugebauer, Prof. Dr. Gerhard Riegl,<br />

Prof. Dr. Nicola Zitzmann, Dr. Thomas<br />

Ratajczak und Holger Dennhardt.<br />

Samstag: Geballte<br />

internationale Implantologie<br />

Was <strong>Sie</strong> schon <strong>im</strong>mer über Implantologie<br />

wissen wollten – am<br />

Samstag erfahren <strong>Sie</strong> es. Referenten<br />

von internationalem Ruf be-<br />

Für zahnmedizinische Assistenzberufe findet am Samstag ganztägig ein eigenes<br />

Programm unter der Leitung von Dr. Stefan Liepe statt. Der Helferinnen-Tag umfasst<br />

die Patientenberatung, das Qualitätsmanagement, die Praxishygiene und die Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten in der chirurgischen Praxis. Wichtige Information<br />

rund um die OP-Assistenz in der Implantologie, aber auch die Abrechnung von chirurgischen<br />

Leistungen sowie der Umgang mit der neuen GOZ und die Frage, was zu<br />

tun ist, wenn die Versicherung nicht zahlen will, sind Themen für das Praxisteam.<br />

Die Referenten: Dr. Dirk U. Duddeck, Dora M. Tarnoki, Marina Nörr-Müller, Tina Vetters,<br />

Dr. Stefan Liepe und Dr. Thomas Ratajczak.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Oktoberfest-Abend am Freitag<br />

mit drei Ministerpräsidenten<br />

Als Einst<strong>im</strong>mung auf das Oktoberfest, das in<br />

München am 17. September startet, laden<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI zum Oktoberfest-Abend in<br />

den Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz ein:<br />

Wer sich auf das Oktoberfest einst<strong>im</strong>men<br />

möchte, ist hier richtig. Wiesnzelt-Atmosphäre<br />

mit Musik und Kabarett. Die Karte kostet<br />

38 Euro/Person und beinhaltet einen Verzehrgutschein<br />

in Höhe von 16 Euro sowie den unvergesslichen<br />

Auftritt von Wolfgang Krebs, der<br />

gleichzeitig den Seehofer, den Stoiber und den<br />

Beckstein gibt. Auftakt ist um 20 Uhr; Auftritt<br />

Krebs um 21 Uhr. Dirndl und Lederhose sind<br />

das richtige Outfit an diesem Abend.<br />

leuchten das <strong>gesamte</strong> Spektrum rund um die<br />

Implantattherapie: Kieferorthopädie <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Implantatbehandlung, die <strong>im</strong>mer wiederkehrende<br />

Frage nach der Sofort<strong>im</strong>plantation,<br />

kompliziert an mutende Augmentationstechniken<br />

und die Frage nach den -ma terialien, neue<br />

Aspekte <strong>im</strong> Bereich des Weichgewebsmana -<br />

gements, kurze Implantate als Alternative zur<br />

Augmentation, Patientenmanagement zwischen<br />

Chirurgie und Prothetik, die Ästhetik generell<br />

und ästhetische Aspekte in der Zusammenarbeit<br />

zwischen Praxis und Labor. Die spannende<br />

Frage, ob CAD/CAM die Abformung inzwischen<br />

ersetzen kann, darf nicht fehlen und hilfreich ist<br />

sicher auch das richtige Kom pli kations ma na -<br />

83


84<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

PD Dr. Jörg Neugebauer Dr. Eduardo Anitua Prof. Dr. Nicola<br />

Zitzmann<br />

!<br />

Frühbucher-Rabatt<br />

für unsere Mitglieder<br />

verlängert!<br />

JETZT SCHNELL<br />

ANMELDEN!<br />

gement <strong>im</strong> Umgang mit überwiesenen<br />

Patienten. <strong>Das</strong> Referententeam<br />

am Samstag: Dr. Eduardo Anitua,<br />

Prof. Dr. Giu seppe Cardaropoli,<br />

Dr. Henry Salama, Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong><br />

E. Zöller, Dr. Stefan Reinhardt,<br />

Dr. Fred Bergmann, Prof. Dr. Daniel<br />

Edelhoff, Ztm. Dr. Peter Finke. PD Dr.<br />

Dr. Michael Stiller, Dr. Marius Steigmann<br />

und Dr. Paul Weigl.<br />

Moderiert werden beide Tage von<br />

den Präsidenten von <strong>BDIZ</strong> EDI und<br />

DGOI, Christian Berger und Dr. Georg<br />

Bayer. Die wissenschaftliche Leitung<br />

des Symposiums obliegt Prof.<br />

Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller und Prof. Dr.<br />

Georg-H. Nentwig. n<br />

Anmeldung<br />

AWU<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Anmeldeformular per Fax an<br />

+49 8243 9692-55<br />

Symposium<br />

Mitglied in <strong>BDIZ</strong> EDI/DGOI € 350.– ( ab 20. Juli € 420.–)<br />

Nichtmitglied € 450.– ( ab 20. Juli € 520.–)<br />

oder online unter<br />

Assistent/in / Mitglied € 250.– ( ab 20. Juli € 290.–)<br />

www.bdiz.dgoi.teamwork-media.de<br />

Assistent/in / Nichtmitglied € 340.– ( ab 20. Juli € 380.–)<br />

Studierende / Mitglied € 180.– ( ab 20. Juli € 200.–)<br />

Studierende / Nichtmitglied € 250.– ( ab 20. Juli € 290.–)<br />

Zahnmed. Assistenzberufe / Mitglied € 120.– ( ab 20. Juli € 150.–)<br />

Zahnmed. Assistenzberufe / Nichtmitglied € 150.– ( ab 20. Juli € 180.–)<br />

(alle Preise zzgl. MwSt.)<br />

Bayerischer Abend: _____ Karten x € 38.– p.P. = € _________ (solange der Vorrat reicht)<br />

Workshop 8.30 – 12.00 Uhr, Firma: ______________________________________________<br />

Workshop 17.30 – 19.30 Uhr, Firma: ______________________________________________<br />

Titel, Vorname, Name<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Dr. Stefan Reinhardt Dr. Henry Salama Dr. Thomas Ratajczak<br />

Z<strong>im</strong>merbuchung in München<br />

<strong>Das</strong> Übernachtungskontingent in unserem Tagungshotel ist nahezu<br />

erschöpft. Wir haben in umliegenden Hotels weitere Z<strong>im</strong>merkontingente<br />

gebucht. Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> bei der Kongress -<br />

organisation:<br />

teamwork media GmbH · Michael Höfler<br />

Fon +49 8243 9692-14 · event@teamwork-media.de<br />

<strong>Das</strong> zweitägige Symposium findet statt <strong>im</strong>:<br />

Sofitel Munich Bayerpost · Bayerstraße 12, 80335 München<br />

Telefon / Fax<br />

E-Mail (bitte für weiteren Schriftverkehr angeben)<br />

Datum, Unterschrift


<strong>Das</strong> Programm<br />

Vorworte<br />

Christian Berger<br />

Präsident <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Dr. Georg Bayer<br />

Präsident DGOI<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

International renommierte Referenten werfen für uns einen Blick hinter<br />

die Kulissen der <strong>im</strong>plantologischen Arbeit: Am ersten Tag kreisen<br />

wir die Implantatbehandlung ein und zeigen diverse Faktoren einer erfolgreichen<br />

Behandlung: Umgang mit Risikopatienten, die prä<strong>im</strong>plantologische<br />

Parodontologie und der Zahnerhalt aus endodontischer Sicht,<br />

aber auch der Umgang mit Patienten ist wichtig.<br />

Der Auftakt am Samstag hat es in sich: Wir beleuchten die Sofort<strong>im</strong> plan -<br />

tation, kurze Implantate und wägen ab, wann eine kieferorthopädische<br />

Behandlung hilfreich ist. Es wird um Differentialindikation von Aug men -<br />

tations techniken gehen und wir zeigen die <strong>gesamte</strong> Bandbreite der<br />

Arbeit <strong>im</strong> Team zwischen Chirurgie und Prothetik, Praxis und Labor.<br />

CAD/CAM, zahntechnisch-prothetische Komplikationen und Gewährleis -<br />

tung, Komplikationsmanagement und die richtige Abrechnung ergänzen<br />

die chirurgischen Themen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen<br />

und unseren Referenten über diese „heißen“ Themen zu diskutieren.<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI bedankt sich bei folgenden Firmen für ihre Unterstützung<br />

Gold<br />

Bronze<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Mit dem ersten gemeinsamen Kongress von <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI<br />

feiern wir in München Premiere. Wir wagen den Auftakt zu einem<br />

möglicherweise zukunftsweisenden Projekt, um das sich <strong>im</strong>mer<br />

schneller drehende Karussell der vielen Fortbildungsangebote zu entschleunigen.<br />

Nicht nur die Industrie beklagt die vielen Termine, auch für<br />

die <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte ist die Angebotsfülle<br />

in der Fortbildung längst unübersichtlich geworden. Dem wollen<br />

wir mit unserer Zusammenarbeit unter dem Motto „Implantologie <strong>im</strong><br />

Team“ entgegentreten.<br />

Den Zeitpunkt hätten wir nicht besser wählen können. Die Welt ist<br />

anlässlich des Oktoberfestes zu Gast in München. Wir laden das <strong>gesamte</strong><br />

<strong>im</strong>planto logische Team – Zahnärzte und Zahnärztinnen, Praxis -<br />

mit arbei ter innen und Zahntechniker – herzlich zum Kongress und zum<br />

Oktoberfest ein.<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller<br />

Wissenschaftliche Leitung<br />

Silber<br />

Prof. Dr. Georg-H. Nentwig<br />

Wissenschaftliche Leitung<br />

85


86<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Freitag, 16. September 2011<br />

Workshop der Industriepartner<br />

8.30 – 12.00 BIOMET 3i: Bovine Knochenersatzmaterialien<br />

<strong>im</strong> Rahmen der MIRROR-Studie<br />

Dr. Michael Weinländer<br />

BTI: Biologische Membranen mit<br />

autologen Wachstumsfaktoren<br />

Dr. Eva Dulger<br />

DentsplyFriadent: 10 Jahre XiVE – Klinischer<br />

Erfolg und inno vative Lösungen<br />

Dr. Georg Bayer, PD Dr. Jörg Neugebauer,<br />

Dr. Fred Bergmann<br />

medentis: Denta5 – die Zukunft der<br />

individuellen CAD/CAM-Aufbauten<br />

Alexander Scholz<br />

Biohorizons/Stoma: Weichgewebemanagement<br />

für gesteuerte Knochenregeneration<br />

Dr. Marius Steigmann<br />

bredent: Feste Sofortversorgung oder<br />

abnehmbare Schnellversorgung<br />

Dr. Michael Weiß<br />

camlog: CAMLOG ist jetzt doppelt gut<br />

Dr. Claudio Cacaci, Dr. Detlef Hildebrand<br />

Health AG: Sparring mit der Health AG<br />

über aktuelle Strategien<br />

Uwe Schäfer, Dr. Ingo Kock, Anja Mehling<br />

17.30 – 19.30 Acteon: Implantologie mit den neuesten<br />

piezoelektrischen Techniken<br />

Dr. Dr. Andreas Hoffmann<br />

curasan: Die 3-d<strong>im</strong>ensionale Augmentation<br />

mit innovativen Techniken<br />

Prof. (NYU) Ady Palti<br />

DS Dental: Peri<strong>im</strong>plantäre Gewebestabilität<br />

Dr. Jens Schug<br />

Geistlich: Innovatives<br />

Weichgewebsmanagement<br />

Dr. Holger Janssen<br />

Keystone: DynaMatrix – der Einsatz<br />

einer extrazellulären Membran<br />

Dr. Jan Nikolaus Minea<br />

Osstem: Die sichere, geschlossene<br />

Sinusbodenelevation<br />

Dr. Olaf Daum<br />

Sirona: Integrierte Implantologie mit CEREC<br />

und 3D Röntgen von Sirona<br />

Dr. Lutz Ritter<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Freitag, 16. September 2011<br />

Implantologie <strong>im</strong> Team<br />

08.00 – 10.00 Forum Junge Implantologen<br />

08.30 – 12.00 Workshop Session I<br />

10.00 – 10.15 Diskussion<br />

10.15 – 10.30 Kaffeepause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

12.00 – 13.00 Lunchbuffet<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

13.00 – 13.15 Begrüßung und Einführung<br />

Dr. Georg Bayer, Landsberg a. Lech,<br />

Christian Berger, Kempten<br />

13.15 – 14.00 Risiko in der Mundhöhle<br />

(HIV, Bisphosphonate)<br />

Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, Mainz<br />

14.00 – 14.30 DVT – wann, welches, warum,<br />

was kostet das?<br />

PD Dr. Jörg Neugebauer, Landsberg a. Lech<br />

14.30 – 15.00 Die erfolgreiche Praxis als Team<br />

Prof. Dr. Gerhard Riegl, Augsburg<br />

15.00 – 15.15 Diskussion<br />

15.15 – 15.45 Kaffeepause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

15.45 – 16.15 Prä<strong>im</strong>plantologische Parodontologie<br />

Prof. Dr. Nicola Zitzmann, Basel<br />

16.15 – 16.45 Die Aufklärung über<br />

Behandlungsalternativen<br />

Dr. Thomas Ratajczak, Sindelfingen<br />

16.45 – 17.15 Zahnerhalt aus endodontischer Sicht<br />

Holger Dennhardt, Landshut<br />

17.15 – 17.30 Abschlussdiskussion<br />

Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Frankfurt/Main,<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Köln<br />

17.30 – 19.30 Workshop Session II<br />

Freitag, 16. September 2011<br />

Oktoberfest-Abend<br />

20.00 Bayerischer Abend <strong>im</strong> Löwenbräukeller<br />

Schmankerl, Musik und Kabarett


Samstag, 17. September 2011<br />

Implantologie <strong>im</strong> Team<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

08.30 – 08.45 Begrüßung und Einführung<br />

Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Frankfurt/Main,<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Köln<br />

08.45 – 09.30 Sofort<strong>im</strong>plantation versus verzögerte<br />

Implantation: Indikation, Kontraindikation<br />

und Komplikationen<br />

Prof. Dr. Giuseppe Cardaropoli, Newark (USA)<br />

09.30 – 10.15 Ergebnisse mit „kurzen“<br />

Implantaten – evidence based?<br />

Dr. Eduardo Anitua, Vitoria (Spanien)<br />

10.15 – 11.00 Kieferorthopädie vor und nach Implantologie<br />

Dr. Henry Salama, Atlanta (USA)<br />

11.00 – 11.1 Diskussion<br />

11.15 – 11.45 Kaffeepause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

11.45 – 12.30 Differentialindikation von<br />

Augmentationstechniken und -material<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Köln<br />

12.30 – 12.45 Neue Aspekte des<br />

Weichgewebsmanagements<br />

Dr. Stefan Reinhardt, Münster<br />

12.45 – 13.00 Diskussion<br />

13.00 – 14.00 Mittagspause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

14.00 – 14.30 Teamplay Chirurgie – Prothetik:<br />

Patientenmanagement<br />

Dr. Fred Bergmann, Viernhe<strong>im</strong><br />

14.30 – 15.00 Ersetzt CAD/CAM die Abformung?<br />

Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München<br />

15.00 – 15.30 Zahntechnisch/prothetische<br />

Komplikationen und Gewährleistung<br />

ZTM Dr. Peter Finke, Erlangen<br />

15.30 – 15.45 Diskussion<br />

15.45 – 16.15 Kaffeepause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

16.15 – 16.45 Komplikationsmanagement bei<br />

überwiesenen Patienten<br />

PD Dr. Dr. Michael Stiller, Berlin<br />

16.45 – 17.15 Ästhetik durch Design<br />

Dr. Marius Steigmann, Neckargemünd<br />

17.15 – 17.45 Teamplay Praxis – Labor: Ästhetik<br />

Dr. Paul Weigl, Frankfurt/Main<br />

17.45 – 18.00 Abschlussdiskussion<br />

Moderation: Dr. Georg Bayer, Christian Berger<br />

Samstag, 17. September 2011<br />

08.30 – 08.45 Begrüßung<br />

Dr. Stefan Liepe<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Programm für zahnmedizinische<br />

Assistenzberufe<br />

08.45 – 09.30 Erfolgreiche Patientenberatung –<br />

Beraten, Überzeugen und Begeistern<br />

Dr. Dirk U. Duddeck, Köln<br />

09.30 – 11.00 Qualitätsmanagement in der<br />

chirurgischen Praxis – Pflichterfüllung<br />

oder Chance<br />

Dora M. Tarnoki, München<br />

11.00 – 11.30 Kaffeepause<br />

11.30 – 13.00 Praxishygiene und fachgerechte<br />

Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

in der chirurgischen Praxis<br />

Marina Nörr-Müller, München<br />

13.00 – 14.00 Mittagspause<br />

und Besuch der Dentalausstellung<br />

14.00 – 14.45 OP-Assistenz in der Implantologie<br />

Tina Vetters, Berlin<br />

14.45 – 15.30 Wie rechne ich heute chirurgische<br />

Leistungen richtig ab?<br />

Dr. Stefan Liepe, Hannover<br />

15.30 – 16.00 Kaffeepause<br />

16.00 – 16.45 Was ändert sich durch eine neue GOZ?<br />

Dr. Thomas Ratajczak, Sindelfingen<br />

16.45 – 17.30 Die Versicherung will nicht zahlen –<br />

was tun?<br />

Dr. Thomas Ratajczak, Sindelfingen<br />

17.30 – 17.45 Abschlussdiskussion<br />

Dr. Stefan Liepe<br />

87


88<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

6. Experten Symposium mit über 300 Teilnehmern<br />

<strong>Das</strong> 6. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI in diesem<br />

Jahr in Köln widmete sich einem spannenden Thema:<br />

Implantate ohne Augmentation und dabei insbesondere<br />

den kurzen und angulierten Implantaten, die als<br />

Alternative zur aufwändigen chirurgischen Lösung gel -<br />

ten. Aber können sie halten, was die Hersteller versprechen?<br />

Mehr als 300 Teilnehmer – und damit so<br />

viele wie noch nie in der nun sechsjährigen Geschichte<br />

des Experten Symposiums – warteten gespannt auf<br />

Antworten des Referententeams, das auch in diesem<br />

Jahr von Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Vizepräsident<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI und Spiritus rector des Symposiums und<br />

seiner Themen, zusammengesetzt worden war.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Kurze und angulierte Implantate<br />

auf dem Prüfstand<br />

Traditionell erarbeitet die Europäische<br />

Konsensuskonferenz (EuCC)<br />

unter Federführung des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

am Vortag einen Konsensus zur<br />

Thematik. Die Empfehlungen der<br />

EuCC und die Aussagen der Referenten<br />

des Symposiums waren<br />

kongruent – insofern dürfte das<br />

Konsensuspapier (siehe nachfol -<br />

gen der Beitrag) ein echter Leitfaden<br />

für die Praxis sein. Einen<br />

ausführli chen Bericht über die Beiträge<br />

der Referenten <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong><br />

unter der Rubrik „Fortbildung“ in<br />

dieser Aus gabe.<br />

Wichtigste Erkenntnisse<br />

in der Zusammenfassung<br />

Die wichtigste Erkenntnis, die die<br />

Teilnehmer mit nach Hause nahmen:<br />

Der Erfolg kurzer (< 9 mm)<br />

und angulierter Implantate basiert<br />

– mehr als be<strong>im</strong> Einsatz „normal“<br />

langer Implantate – auf einem äußerst<br />

disziplinierten Einhalten des<br />

chirurgischen und prothetischen<br />

Protokolls (Referenten Dr. Reinhold<br />

Rathmer, Prof. Dr. Mauro Marincola,<br />

Prof. Dr. Hubert Nentwig, Dr. Paul<br />

Weigl). Auch die prä<strong>im</strong>plantologische<br />

Diagnostik ist <strong>im</strong> Vergleich zur<br />

Insertion von „normalen“ Implantaten<br />

noch wichtiger (Dr. Rathmer,<br />

Dr. Wolfgang Bolz, Dr. Stefan Wenta -<br />

schek). Als ebenso erwiesen stellten<br />

die Referenten heraus, dass der<br />

Einsatz von kurzen und angulierten<br />

Implantaten nicht für den An fäng er<br />

geeignet ist, sondern langjährige<br />

Mehr als 300 Teilnehmer <strong>im</strong> Pippin-Saal des Hotels Intercontinental in Köln<br />

Erfahrung des Implantologen voraussetzt.<br />

Sind kurze und angulierte Implantate<br />

künftig die Antwort zur Vermeidung<br />

einer Augmentation? Die<br />

Referate von Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong><br />

Zöller und Prof. Dr. Fouad Khoury<br />

zeigten, dass die Operationstechniken<br />

bei den augmentativen Verfahren<br />

in den vergangenen Jahren<br />

weiterentwickelt wurden und<br />

durch die 3D-Diagnostik und Verfahren<br />

wie Tunneltechnik oder modifizierte<br />

operative Verfahren des<br />

Bone-Splittings oder der Kieferhöhlenbodenanhebung<br />

einem min<strong>im</strong>alinvasiven<br />

Anspruch gerecht<br />

werden (Priv.-Doz. Dr. H.J. Nickenig)<br />

und die Belastung für den Patienten<br />

dadurch in den vergangenen Jahren<br />

erheblich reduziert wurde. War<br />

die Augmentation mit Beckenknochen<br />

noch vor wenigen Jahren an<br />

einen stationären Aufenthalt gebunden,<br />

so ist dies heute in den<br />

meisten Fällen ambulant durchführbar.


Alternativen zur<br />

Augmentation<br />

Eine Therapiealternative zu Augmentation<br />

und kurzen Implantaten<br />

stellte Prof. Dr. Manfred Wichmann<br />

in einem sehr überzeugenden<br />

Vortrag über herausnehmbaren<br />

Zahnersatz vor. Der prothetische<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> Zöller mit Lebensgefährtin<br />

Was sonst noch geschah …<br />

Spannende Themen der oralen Implantologie<br />

in Verbindung mit dem<br />

Kölner Karneval = Experten Symposium<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI – von Insidern<br />

auch „Karnevalssymposium“ genannt.<br />

Natürlich fand auch das<br />

diesjährige Symposium am letzten<br />

Karnevalswochenen de in Köln statt<br />

– zum inzwischen 6. Mal. Wer schon<br />

einmal dabei war, weiß, dass Prof.<br />

Dr. Dr. Joach <strong>im</strong> E. Zöller nicht nur als<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Ersatz von Hart- und Weichgeweben<br />

ist heute auf einem solch hohen<br />

Niveau, so erfuhren die Teilnehmer,<br />

dass es auch dem Fachmann<br />

schwer fallen dürfte, Natur<br />

vom Zahnersatz zu unterscheiden.<br />

Als Fazit nahmen die Teilnehmer<br />

mit nach Hause, dass aufgrund<br />

der publizierten (retrospektiven)<br />

Schunkeln mit dem „Baas“ der „Grossen von 1823“: Prof. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller.<br />

wissenschaftlicher Leiter des Symposiums<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

Für den <strong>BDIZ</strong> EDI-Vizepräsidenten<br />

gibt es auch „ein Leben neben<br />

MKG-Chirurgie und Implantologie“<br />

– wie die Deutsche Zahnarzt-<br />

Woche (DZW) kürzlich schrieb. Zöller<br />

ist der „Baas“ des Großen Rates<br />

der ältesten Kölner Karnevalsgesellschaft,<br />

was soviel bedeutet wie<br />

der Meister/der Chef. n<br />

AWU<br />

Erfah rungswerte über kurze und<br />

angulierte Implantate, die <strong>im</strong><br />

Schnitt nicht älter als fünf Jahre<br />

sind, und aufgrund fehlender hoher<br />

Evidenz (Grad 3) der Goldstandard<br />

heute <strong>im</strong>mer noch der Einsatz von<br />

Standard <strong>im</strong>plantaten <strong>im</strong> gegebenenfalls<br />

augmentierten Knochenlager<br />

ist.<br />

Dank an die Sponsoren<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI bedankt sich bei<br />

den mitwirkenden Industriepart -<br />

nern des 6. Experten Symposiums,<br />

die sich an der be glei ten -<br />

den Dentalausstellung beteiligt<br />

haben und insbe son dere bei<br />

folgenden Sponsoren: bredent<br />

medical, BTI, DENTSPLY Friadent,<br />

medentis medical.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

89


90<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Die 6. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) erstellte<br />

unter Federführung des <strong>BDIZ</strong> EDI Anfang März in<br />

Köln ein Konsensuspapier, das als Leitfaden für den<br />

Umgang mit kurzen und angulierten Implantaten<br />

dienen soll. In die EuCC werden gleichermaßen<br />

Praktiker und Hochschulvertreter aus Deutschland<br />

und Europa berufen, die ihre besondere Erfahrung in<br />

die Diskussion einbringen.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier der 6. Europäischen Konsensuskonferenz (EuCC)<br />

Der Umgang mit kurzen und angulierten<br />

Implantaten als Praxisleitfaden<br />

Der Leitfaden soll dem <strong>im</strong>plantologisch<br />

tätigen Zahnarzt/Arzt als Em p -<br />

fehlung dienen, die Indikationen<br />

oder Indikationseinschränkungen<br />

einer möglichen Verwendung von<br />

kurzen oder angulierten Implantaten<br />

einschätzen zu können.<br />

Kurze Implantate werden heute zu -<br />

nehmend als Therapiealternative<br />

zur aufwändigen, chirurgisch-rekonstruktiven<br />

Implantattherapie<br />

bei begrenzter vertikaler Knochen-<br />

höhe diskutiert. Gegenüber der<br />

Verwendung von Standard<strong>im</strong>plantaten<br />

sind aufgrund biomechanischer<br />

Überlegungen (zum Beispiel<br />

Verhältnis Krone zu Implantat)<br />

ungünstigere Belastungsverhält -<br />

nis se auf das Implantat und das<br />

Implantatlager zu erwarten. Die<br />

Weiterentwicklung des Implantatdesigns,<br />

der Implantatoberflächen<br />

sowie die Anwendung spezieller<br />

Behandlungsmethoden sollen das<br />

Therapierisiko min<strong>im</strong>ieren.<br />

Die Europäische Konsensuskonferenz<br />

bewertet das Nutzen/Risiko-<br />

Verhältnis von kurzen Implantaten<br />

(Länge unter 8 mm) <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf eine Praxisreife zum heutigen<br />

Zeitpunkt als nicht eindeutig einschätzbar,<br />

weil keine randomisierten,<br />

kontrollierten Studien (RCT)<br />

oder andere systematische, klinische<br />

Studien vorliegen. Daher sollte<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Indikationsstellung<br />

bei der Patientenauswahl eine kriti -<br />

sche Würdigung der Therapiealternativen<br />

(Knochenaufbau + mittlere<br />

oder lange Implantate) erfolgen.<br />

Angemessene Übung<br />

und klinische Erfahrung<br />

Die Einbeziehung von kurzen Implantaten,<br />

so heißt es in dem Konsensuspapier,<br />

sollte an bewährte<br />

chirurgische und <strong>im</strong>plantatprothe -<br />

tische Therapiekonzepte gebunden<br />

sein. Langzeitnachsorge mit besonderem<br />

Augenmerk auf krestalen<br />

Knochenverlust sei unerlässlich.<br />

Die Länge der Implantate beeinflusse<br />

das Verhältnis von Kronenlänge<br />

zu Implantatlänge und müsse<br />

Die Europäische Konsensuskonferenz 2011 in Köln (v. li.): Dr. Spyros Karatzas (Griechenland), Prof. Dr. Fouad Khoury, Dr. Thomas Ratajczak,<br />

Dr. Mustafa Ramazanoglu (Türkei), Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Dr. Alexander Bär, Dr. Dirk Duddeck, Dr. Philipp Bennett (Großbritannien),<br />

Priv.-Doz. Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Nickenig, Prof. Dr. Vitomir Konstantinovic (Serbien) und Christian Berger.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

bei <strong>im</strong>plantatprothetischen Ver sorgungskon zep -<br />

ten berücksichtigt wer den. „Der <strong>im</strong>plantierende<br />

ZahnArzt und der prothetische Behandler müssen<br />

angemessene Übung und klinische Erfahrung<br />

besitzen“, so die Empfehlung zu kurzen<br />

Implantaten.<br />

Ähnlich sieht die Bewertung angulierter Implantate<br />

aus, die zunehmend als Therapiealternative<br />

zur aufwändigen, chirurgisch-rekons -<br />

truktiven Implantattherapie bei begrenzter vertikaler<br />

Knochenhöhe diskutiert werden. Auch<br />

hier stellt die Konsensuskonferenz fest, dass<br />

RCTs (Randomised controlled Trials) und andere<br />

systematische, klinische Studien fehlen. Angu -<br />

lierte Implantate sollten nur bei günstiger Knochenqualität<br />

(besser als D3) <strong>im</strong> anterioren Oberkiefer-<br />

und Unterkieferbereich eingesetzt werden.<br />

Dabei sei eine ausreichende 3D-Planung<br />

und 3D-Führung notwendig. Da größere Neigungswinkel<br />

der Implantate zu erhöhten Kräfteverhältnissen<br />

am Interface Implantat-Knochen<br />

und am Interface Implantat-Abutment<br />

führen, sollten extreme Angulationen vermieden<br />

werden. Zu vermeiden seien zudem Einzelzahnersatz<br />

und Freiend-Brücken auf angulierten<br />

Implanaten, stattdessen sei eine pr<strong>im</strong>äre<br />

Verblockung anzustreben. Auch hier weist die<br />

Konsensuskonferenz ausdrücklich darauf hin,<br />

dass der Implanteur und der prothetische Behandler<br />

angemessene Übung und klinische Erfahrung<br />

aufweisen müssten.<br />

Als Arbeitspapier lag der Konsensuskonferenz<br />

der Erstentwurf von Priv.-Doz. Dr. H.J. Nickenig,<br />

M.Sc., und Univ.-Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Klinik<br />

und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische<br />

Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik<br />

für Orale Chirurgie und Implantologie,<br />

Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

der Universität Köln, vor.<br />

û<br />

AWU<br />

91<br />

�������������������������������<br />

��������������������������<br />

����������<br />

�����������������������������������<br />

������������ ������������ �������������<br />

����������<br />

������ ������������<br />

������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������<br />

�������������������������<br />

������������������������<br />

�������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

����������������������<br />

������������������<br />

���������������������������������<br />

����������������������<br />

���������������������������<br />

����������������������������<br />

����������������<br />

������������������������������<br />

�������������� ��������������<br />

�����������


92<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Leitfaden<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Kurze und angulierte Implantate (Entwicklungsstufe: S2 1 )<br />

Erarbeitet als Konsensuspapier von der 6. Europäischen Konsensuskonferenz (EuCC)<br />

am 5. März 2011 in Köln<br />

Teilnehmer: Dr. Phil Bennett, Christian Berger, Dr. Alexander Bär, Dr. Dirk U. Duddeck,<br />

Dr. Spyros Karatzas, Prof. Dr. Fouad Khoury, Prof. Dr. Vitomir Konstantinovic, Priv.-Doz.<br />

Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Nickenig, Dr. Mustafa Ramazanoglu, Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller<br />

Protokollführung: Dr. Thomas Ratajczak<br />

1. Methodik<br />

Zielsetzung:<br />

Der vorliegende Leitfaden soll dem <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnarzt/Arzt als Empfehlung<br />

dienen, die Indikationen oder Indikationseinschränkungen einer möglichen Verwendung<br />

von kurzen oder angulierten Implantaten einschätzen zu können.<br />

Hintergrund:<br />

Prävalenz des klinischen Problems/ Therapeutische Unsicherheit/ Vermeidung von Komplikationen<br />

Literaturrecherche:<br />

Es wurden die Literaturdatenbanken Cochrane Library, EMBASE, DIMDI und Medline<br />

herangezogen. Die Suchstrategie beinhaltete ausgewählte Suchbegriffe wie „short<br />

<strong>im</strong>plants“, „angulated <strong>im</strong>plants“, „stress analysis“, „biomechanics“, „<strong>im</strong>plant failure“. Es<br />

erfolgte die Sichtung der aufgefundenen Literaturstellen anhand der Abstracts. Nicht<br />

relevante Literaturstellen wurden zu diesem Zeitpunkt identifiziert und ausgeschlossen.<br />

Für alle Literaturstellen mit einem (möglichen) inhaltlichen Bezug wurde dann die Publikation<br />

als Volltext recherchiert bzw. bestellt. Zum Thema liegen keine oder wenige RCTs<br />

(Randomised Controlled Trials) und andere systematische, klinische Studien vor.<br />

Verfahren zur Erstellung des Leitfadens/Konsensuskonferenz<br />

Ein Erstentwurf (erarbeitet von Priv.-Doz. Dr. H.J. Nickenig M.Sc. und Univ.-Prof. Dr. Dr.<br />

Joach<strong>im</strong> E. Zöller, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie<br />

und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie, Zentrum für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Köln, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong><br />

E. Zöller) wurde den Mitgliedern der Arbeitsgruppe am Tag der Konsensuskonferenz<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Der Ablauf der Konsensuskonferenz erfolgte in fünf Schritten: Durchsicht des Erstentwurfes<br />

/ Registrierung von Alternativvorschlägen / Abst<strong>im</strong>mung von Empfehlungen und Empfehlungsgraden<br />

/ Diskussion der nicht konsensfähigen Punkte / endgültige Abst<strong>im</strong>mung.<br />

1 Entwicklungsstufe S2 = eine formale Konsensusfindung oder eine formale „Evidenz“-Recherche hat<br />

stattgefunden.<br />

Bundesverband der<br />

<strong>im</strong>plantologisch<br />

tätigen Zahnärzte<br />

in Europa<br />

European<br />

Association of<br />

Dental<br />

Implantologists<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org


2. Anwendung kurzer Implantate<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 2 von 7<br />

2.1 Einleitung<br />

Kurze Implantate werden heute zunehmend als Therapiealternative zur aufwändigen,<br />

chirurgisch-rekonstruktiven Implantattherapie bei begrenzter vertikaler Knochenhöhe<br />

diskutiert. Gegenüber der Verwendung von Standard<strong>im</strong>plantaten sind aufgrund biomechanischer<br />

Überlegungen (z. B. Verhältnis Krone zu Implantat) ungünstigere Belastungsverhältnisse<br />

auf das Implantat und das Implantatlager zu erwarten. Die Weiterentwicklung<br />

des Implantatdesigns, der Implantatoberflächen sowie die Anwendung spezieller<br />

Behandlungsmethoden sollen das Therapierisiko min<strong>im</strong>ieren.<br />

Zum Zeitpunkt der Konsensuskonferenz lagen keine randomisierten, kontrollierten Studien<br />

(RCT englisch: randomized controlled trial) vor, d. h. es lagen in erster Linie retrospektive<br />

Studien vor (Evidenzklasse IIb/III), sodass der Empfehlungsgrad der Leitlinie<br />

dem Grad „B“ also einer „Sollte“ Empfehlung entspricht.<br />

Dieser Leitfaden bezieht sich nur auf kurze Implantate mit prothetischer Versorgung.<br />

2.1 Definition von kurzen, mittleren und langen Implantaten<br />

Von kurzen Implantaten wird in der Regel dann gesprochen, wenn die Implantatlänge<br />

weniger als 8mm beträgt. Mittlere Implantate sind 9-13mm lang, von langen Implantaten<br />

wird in der Regel dann gesprochen, wenn eine Länge von mehr als 13mm vorliegt (Olate<br />

et al. 2010, Review). Die Unterscheidungsgrenze zwischen schmalen und breiten Implantaten<br />

liegt <strong>im</strong> Vergleich etwa bei 4mm.<br />

2.2 Indikation kurzer Implantate<br />

Kurze Implantate werden in erster Linie <strong>im</strong> Seitenzahnbereich des Ober- und Unterkiefers<br />

benutzt, aufgrund verringerten vertikalen Knochenangebotes bei noch ausreichender<br />

Dicke des Knochens, l<strong>im</strong>itiert durch anatomische Nachbarstrukturen (Sinus maxillaris,<br />

Canalis mandibulae), alternativ zu knochenaufbauenden Maßnahmen (Romeo et al.<br />

2010, Renouard & Nisand 2006).<br />

2.3 Überlebensraten und Erfahrungswerte<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden retrospektiven Studien basieren auf einer durchschnittlichen<br />

Verweildauer von 2 bis max. 5 Jahren (Anitua et al. 2008, Anitua et al. 2010, Arlin<br />

2006, Corrente et al. 2009, Li et al. 2010, Malo et al. 2006, Misch et al. 2006, Morand &<br />

Irinakis 2007). In den genannten aktuelleren Studien liegen zumeist günstige Überlebensraten<br />

zwischen 95 und 99% vor. Für den Oberkiefer-Seitenzahnbereich werden mit<br />

94-96% nach 2 Jahren etwas ungünstigere Werte angegeben (Renouard & Nisand<br />

2005). Literaturhinweise ergeben, das bei Verwendung von Implantaten, die nicht nur in<br />

der Länge, sondern auch <strong>im</strong> Durchmesser reduziert sind, mit einer erhöhten Verlustrate<br />

von bis zu 10% nach 3 - 5 Jahren zu rechnen ist (<strong>Das</strong> Neves et al. 2006).<br />

Zur Zeit ist der Evidenzgrad generell niedrig.<br />

Zum Beispiel ergaben sich in einer Vergleichsstudie, in der bei 15 Patienten mit 5-6mm<br />

subantralem Knochenangebot sowie 15 Patienten mit 5-6mm Knochenangebot oberhalb<br />

des Canalis mandibulae in der Studiengruppe kurze Implantate und in der Kontrollgruppe<br />

Augmentationen mit Standard<strong>im</strong>plantaten eingesetzt wurden, wenig klinische Unterschiede<br />

bezüglich Komplikationen in der Einheilphase und frühen prothetischen<br />

Gebrauchsperiode. Patienten hielten bei Befragung beide Verfahren für akzeptabel (Felice<br />

et al. 2009).<br />

Zu diesem Thema liegen keine randomisierten, kontrollierten Studien (RCT) oder andere<br />

systematische, klinische Studien vor.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org<br />

93


94<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 3 von 7<br />

2.4 Vermeidung von Komplikationen<br />

Zur Vermeidung von in erster Linie biomechanisch begründeten Komplikationen werden<br />

von einigen Autoren Empfehlungen abgegeben:<br />

o Kurze Implantate mit maschinierter Oberfläche sollen nicht verwendet werden<br />

(Renouard et al. 2006, <strong>Das</strong> Neves et al. 2006, Olate et al. 2010).<br />

o Verwendung kurzer Implantate nur bei günstiger Knochenqualität (Renouard &<br />

Nisand 2006, Romeo et al. 2010)<br />

o Pr<strong>im</strong>äre Verblockung von kurzen Implantaten (Misch et al. 2006)<br />

o Vermeidung von Extensionsbrückengliedern (Misch et al. 2006)<br />

o Vermeidung von Führungsflächen bei Lateralbewegung (Misch 2005, Romeo et<br />

al. 2010)<br />

o Keine Verwendung von kurzen Implantaten bei Parafunktionen (Romeo et al.<br />

2010)<br />

o Der <strong>im</strong>plantierende ZahnArzt und der prothetische Behandler sollen angemessene<br />

klinische Erfahrung besitzen (Misch et al. 2006, Romeo et al. 2010).<br />

2.5 Empfehlungen bei Einbeziehung von kurzen Implantaten<br />

<strong>Das</strong> Nutzen/Risiko-Verhältnis bei Verwendung von kurzen Implantaten (Länge unter<br />

8mm) ist in Hinblick auf eine Praxisreife zum heutigen Zeitpunkt nicht eindeutig einschätzbar<br />

(die vorliegenden Studien entsprechen der Evidenzklasse III). Zu diesem<br />

Thema liegen keine randomisierten, kontrollierten Studien (RCT) oder andere systematische,<br />

klinische Studien vor. Daher sollte <strong>im</strong> Rahmen der Indikationsstellung bei der Patientenauswahl<br />

eine kritische Würdigung der Therapiealternativen (Knochenaufbau + mittlere<br />

oder lange Implantate) erfolgen. Krestaler Knochenverlust beeinflusst möglicherweise<br />

die Überlebensrate von kurzen Implantaten mehr als bei langen Implantaten.<br />

Die Einbeziehung von kurzen Implantaten sollte an bewährte chirurgische und <strong>im</strong>plantatprothetische<br />

Therapiekonzepte gebunden sein (s. a. 2.4 „Vermeidung von Komplikationen“).<br />

Langzeit-Nachsorge mit besonderem Augenmerk auf krestalen Knochenverlust ist<br />

unerlässlich. Die Länge der Implantate beeinflusst das Verhältnis von Kronenlänge zu<br />

Implantatlänge und muss bei <strong>im</strong>plantatprothetischen Versorgungskonzepten berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der <strong>im</strong>plantierende ZahnArzt und der prothetische Behandler müssen angemessene<br />

Übung und klinische Erfahrung besitzen.<br />

3. Anwendung angulierter Implantate<br />

3.1 Einleitung<br />

Angulierte Implantate werden heute auch zunehmend als Therapiealternative zur aufwändigen,<br />

chirurgisch-rekonstruktiven Implantattherapie bei begrenzter vertikaler Knochenhöhe<br />

diskutiert. Hierbei wird das Ziel verfolgt, mit der schrägen Implantateinbringung,<br />

an den gefährdeten Nachbarstrukturen vorbei (z. B. Foramen mentale <strong>im</strong> Unterkiefer,<br />

Sinus maxillaris <strong>im</strong> OK), möglichst viel Knochenanteil zu nutzen und prothetische<br />

Abstützungsfläche durch divergierende Implantatachsen zu erreichen. Implantatprothetische<br />

Versorgungen können auf diesen Implantaten durch abgewinkelte Implantataufbauten<br />

eingebracht werden.<br />

Da zum Zeitpunkt der Konsensuskonferenz nur wenige RCTs (Randomised controlled<br />

Trials) und andere systematische, klinische Studien zum Thema vorlagen (Evidenzklasse<br />

IIb/ III), wurde die Recherche um Ergebnisse von Grundlagenforschungen und in vitro<br />

Studien ergänzt.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 4 von 7<br />

3.2 Knochenbezogene Erfahrungswerte<br />

Cehreli et al., 2002, zeigten in ihrer In vitro Studie, dass es bei angulierten Implantaten <strong>im</strong><br />

Rahmen der axialen Belastung der Suprakonstruktion auf vier Implantaten <strong>im</strong> Ober- und<br />

Unterkiefer <strong>im</strong> Vergleich zu höheren Belastungen des Implantat-Knochen-Interfaces<br />

kommt. Aus Finite-Element Analysen wird geschlossen, dass die Höhe der Knochenbelastung<br />

durch angulierte Implantate von der Knochenqualität abhängig ist: je kortikaler<br />

die Knocheneinbettung des angulierten Implantates, desto weniger stark ist die Knochenbelastung.<br />

Bei Einzelkronenversorgungen ist mit besonders hohen Belastungen am Implantat-<br />

Knochen-Interface zu rechnen und diese sind umso gravierender, je länger der Lastarm<br />

ist (off-axis loading) (O`Mahony et al. 2009, Finite Element Studie).<br />

Photoelastische Analysen bei All-on-Four Konzepten ergaben, dass bei 15- 30° Neigung<br />

der Implantate und pr<strong>im</strong>ärer Verblockung nur wenig Unterschiede bezüglich der Kräfteverhältnisse<br />

am Implant-Knochen-Interface zu erwarten sind. Bei stärkeren Neigungsgraden<br />

der Implantate (> 40°) ist mit einer überproportionalen Erhöhung der Kräfte zu<br />

rechnen (Begg et al. 2009). Die höchsten Belastungsspitzen sind <strong>im</strong> Knochen in der apikalen<br />

Region des Implantates danach folgt die krestale Region, am wenigsten stark sind<br />

die Kräfte in der zentralen Region des Implantates.<br />

Sofortbelastungskonzepte mit angulierten Implantaten werden seit etwa 5-10 Jahren<br />

be<strong>im</strong> All-on-Four Konzept <strong>im</strong> Ober- und Unterkiefer beschrieben (Ferreira et al. 2010,<br />

Malo et al. 2003). Günstige Survivalwerte liegen für All-on-Four Konzepte kombiniert mit<br />

pr<strong>im</strong>ärer Verblockung mittels All-in-One Brücken vor, längere Kontrollintervalle als 2-5<br />

Jahre sind jedoch noch nicht veröffentlicht (Malo et al. 2007).<br />

3.3 Prothetikbezogene Erfahrungswerte<br />

Es liegen zahlreiche Studien zu Problemen bezüglich der Übertragungsgenauigkeit bei<br />

der Abdrucknahme vor (Conrad et al. 2007(in vitro)), spezielle Abdrucktechniken z. B. mit<br />

individuellen Transfer-Abutments werden beschrieben<br />

Pampel et al., 2006, und Assuncao et al., 2004, kamen in ihren in vitro Studien zu folgendem<br />

Ergebnis: je größer die Angulation zwischen Implantaten, desto ungünstiger ist<br />

dies für die Abdruckgenauigkeit.<br />

Andere Probleme bei <strong>im</strong>plantatprothetischen Versorgungen betreffen den Retentionsverlust<br />

der Suprakonstruktion (insbesondere bei Kugelankern), der abhängig ist vom Ausmaß<br />

der Pfeilerdivergenz. Bei 20 - 30 ° Divergenz ist bereits mit einem signifikanten Retentionsverlust<br />

zu rechnen, bei geringerer Differenz von bis zu 10° sind die Auswirkungen<br />

unwesentlich (Gulizio et al. 2005(in vitro)).<br />

Einteilige Solid Abutments sind bei Abwinkelung angeraten (Lin et al. 2008).<br />

Walton et al., 2001, berichten in einer In vitro Studie, dass eine inter<strong>im</strong>plantäre Winkelabweichung,<br />

die nur in einer räumlichen Ebene vorliegt (z. B: Frontalebene, Sagittalebene)<br />

nur eine untergeordnete Rolle spielt, während signifikant erhöhte prothetische Komplikationsraten<br />

zu erwarten sind, wenn eine zusätzliche Winkelabweichung in einer anderen<br />

Ebene (z. B. nach lateral, ventral, dorsal) vorliegt.<br />

3.4 Empfehlungen<br />

- Angulierte Implantate sollen nur bei günstiger Knochenqualität (vorzugsweise<br />

besser als D3) eingesetzt werden (anteriore Ober- und Unterkieferregion).<br />

- Angulierte Implantate sollen nur nach ausreichender 3D-Planung und unter 3D-<br />

Führung inseriert werden.<br />

- Größere Neigungswinkel der Implantate führen zu erhöhten Kräfteverhältnissen<br />

am Interface Implantat-Knochen sowie am Interface Implantat-Abutment. Deshalb<br />

sollen extreme Angulationen vermieden werden.<br />

- Die Implantate sollen nur in einer räumlichen Ebene zueinander anguliert sein,<br />

um die prothetische Versorgung zu erleichtern.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org<br />

95


96<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 5 von 7<br />

- Einzelzahnersatz und Freiend-Brücken auf angulierten Implantaten sollen vermieden<br />

werden, die pr<strong>im</strong>äre Verblockung angestrebt werden.<br />

- Der <strong>im</strong>plantierende ZahnArzt und der prothetische Behandler müssen angemessene<br />

Übung und klinische Erfahrung besitzen.<br />

4. Literatur<br />

A. Längenreduzierte Implantate:<br />

Arlin ML. Short dental <strong>im</strong>plants as a treatment option: results from an observational study<br />

in a single private practice. Int J Oral Maxillofac Implants 2006;21(5):769-76.<br />

Anitua E, Orive G. Short <strong>im</strong>plants in maxillae and mandibles: a retrospective study with 1<br />

to 8 years of follow-up. J Periodontol 2010;81(6):819-26<br />

Anitua E, Orive G, Aguirre JJ, Andia I. Five-year clinical evaluation of short dental <strong>im</strong>plants<br />

placed in posterior areas: a retrospective study. J Periodontol 2008 Jan;79(1):42-<br />

8.<br />

Corrente G, Abundo R, des Ambrois AB, Savio L, Perelli M. Short porous <strong>im</strong>plants in the<br />

posterior maxilla: a 3-year report of a prospective study. Int J Periodontics Restorative<br />

Dent 2009;29(1):23-<br />

Cozzolino A, Balleri P, Ruggiero G, Veltri M. Use of short <strong>im</strong>plants for functional restoration<br />

of the mandible after giant cell tumor removal. Case report. Minerva Stomatol<br />

2006;55(5):307-14.<br />

<strong>Das</strong> Neves FD, Fones D, Bernardes SR, do Prado CJ, Neto AJ. Short <strong>im</strong>plants-an analysis<br />

of longitudinal studies. Int J Oral Maxillofac Implants 2006;21(1):86-93.<br />

Li R, Sun W, Shi B. Retrospective analysis of placing short dental <strong>im</strong>plants in the posterior<br />

areas. Zhonghua Kou Qiang Yi Xue Za Zhi 2010;45(12):708-711.<br />

Malo P, de Araujo Nobre M, Rangert B. Short <strong>im</strong>plants placed one-stage in maxillae and<br />

mandibles: a retrospective clinical study with 1 to 9 years of follow-up. Clin Implant Dent<br />

Relat Res 2007;9(1):15-21.<br />

Misch CE. Short dental <strong>im</strong>plants: a literature review and rationale for use. Dent Today<br />

2005;24(8):64-6, 68<br />

Misch CE, Steignga J, Barboza E, Misch-Dietsh F, Cianciola LJ, Kazor C. Short dental<br />

<strong>im</strong>plants in posterior partial edentulism: a multicenter retrospective 6-year case series<br />

study. J Periodontol 2006;77(8):1340-7.<br />

Morand M, Irinakis T. The challenge of <strong>im</strong>plant therapy in the posterior maxilla: providing<br />

a rationale for the use of short <strong>im</strong>plants. J Oral Implantol 2007;33(5):257-66.<br />

Olate S, Lyrio MC, de Moraes M, Mazzonetto R, Moreira RW. Influence of diameter and<br />

length of <strong>im</strong>plant on early dental <strong>im</strong>plant failure. J Oral Maxillofac Surg 2010<br />

Feb;68(2):414-9.<br />

Renouard F, Nisand D. Short <strong>im</strong>plants in the severely resorbed maxilla: a 2-year retrospective<br />

clinical study. Clin Implant Dent Relat Res 2005;7 Suppl 1:S104-10.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 6 von 7<br />

Renouard F, Nisand D. Impact of <strong>im</strong>plant length and diameter on survival rates. Clin Oral<br />

Implants Res 2006;17 Suppl 2:35-51<br />

Romeo E, Bivio A, Mosca D, Scanferla M, Ghisolfi M, Storelli S. The use of short dental<br />

<strong>im</strong>plants in clinical practice: literature review. Minerva Stomatol 2010;59(1-2):23-31<br />

B. Angulierte Implantate:<br />

Assuncao WG, Filho HG, Zaniquelli O. Evaluation of transfer <strong>im</strong>pressions for osseointegrated<br />

<strong>im</strong>plants at various angulations. Implant Dent 2004;13(4):358-66.<br />

Begg T, Geerts GA, Gryzagoridis J. Stress patterns around distal angled <strong>im</strong>plants in the<br />

all-on-four concept configuration. Int J Oral Maxillofac Implants 2009;24(4):663-71.<br />

Cehreli MC, Iplikcioglu H, Bilir OG. The influence of the location of load transfer on<br />

strains around <strong>im</strong>plants supporting four unit cement-retained fixed prostheses: in vitro<br />

evaluation of axial versus off-set loading. J Oral Rehabil 2002;29(4):394-400.<br />

Conrad HJ, Pesun IJ, De Long R, Hodges JS. Accuracy of two <strong>im</strong>pression techniques<br />

with angulated <strong>im</strong>plants. J Prosthet Dent 2007;97(6):349-56.<br />

Cooper LF, Rahman A, Moriarty J, Chaffee N, Sacco D. Immediate mandibular rehabilitation<br />

with endosseous <strong>im</strong>plants: s<strong>im</strong>ultaneous extraction, <strong>im</strong>plant placement, and loading.<br />

Int J Oral Maxillofac Implants 2002;17(4):517-25.<br />

Engquist B, Astrand P, Anzen B, Dahlgren S, Engquist E, Feldmann H, Karlsson U, Nord<br />

PG, Sahlholm S,<br />

Svardstrom P. S<strong>im</strong>plified methods of <strong>im</strong>plant treatment in the edentulous lower jaw. A<br />

controlled prospective study. Part I: one-stage versus two-stage surgery. Clin Implant<br />

Dent Relat Res 2002;4(2):93-103<br />

Felice P, Checci V, Pistilli R, Scarano A, Pellegrino G, Esposito M. Bone augmentation<br />

versus 5-mm dental <strong>im</strong>plants in posterior atrophic jaws. Four-month post-loading results<br />

from a randomised controlled clinical trial. Eur J Oral Implantol 2009;2(4):267-81.<br />

Ferreira EJ, Kuabara MR, Gulinelli JL. "All-on-four" concept and <strong>im</strong>mediate loading for<br />

s<strong>im</strong>ultaneous rehabilitation of the atrophic maxilla and mandible with conventional and<br />

zygomatic <strong>im</strong>plants. Br J Oral Maxillofac Surg 2010;48(3):218-20.<br />

Galan Gil S, Penarrocha Diago M, Balaguer Martinez J, Marti Bowen E. Rehabilitation of<br />

severely resorbed maxillae with zygomatic <strong>im</strong>plants: an update. Med Oral Patol Oral Cir<br />

Bucal 2007;12(3):E216-20.<br />

Griffitts TM, Collins CP, Collins PC. Mini dental <strong>im</strong>plants: an adjunct for retention, stability,<br />

and comfort for the edentulous patient. Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol<br />

Endod 2005;100(5):e81-4.<br />

Gulizio MP, Agar JR, Kelly JR, Taylor TD. Effect of <strong>im</strong>plant angulation upon retention of<br />

overdenture attachments. J Prosthodont 2005;14(1):3-11.<br />

Lin CL, Wang JC, Ramp LC, Liu PR. Biomechanical response of <strong>im</strong>plant systems placed<br />

in the maxillary posterior region under various conditions of angulation, bone density, and<br />

loading. Int J Oral Maxillofac Implants 2008;23(1):57-64.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org<br />

97


98<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Konsensuspapier: Kurze und angulierte Implantate<br />

5. März 2011<br />

Seite 7 von 7<br />

Malo P, Rangert B, Nobre M. “All-on-Four" <strong>im</strong>mediate-function concept with Branemark<br />

System <strong>im</strong>plants for completely edentulous mandibles: a retrospective clinical study. Clin<br />

Implant Dent Relat Res 2003;5 Suppl 1:2-9.<br />

Malo P, de Araujo Nobre M, Lopes A. The use of computer-guided flapless <strong>im</strong>plant surgery<br />

and four <strong>im</strong>plants placed in <strong>im</strong>mediate function to support a fixed denture: prel<strong>im</strong>inary<br />

results after a mean follow-up period of thirteen months. J Prosthet Dent 2007;97(6<br />

Suppl):S26-34.<br />

O'Mahony A, Bowles Q, Woolsey G,Robinson SJ, Spencer P. Stress distribution in the<br />

single-unit osseointegrated dental <strong>im</strong>plant: finite element analyses of axial and off-axial<br />

loading. Implant Dent 2000;9(3):207-18.<br />

Pampel M, Wolf R, Dietrich S. A prosthodontic technique to <strong>im</strong>prove the s<strong>im</strong>plicity and<br />

the efficacy of angled abutments for divergent <strong>im</strong>plant situations: a technical note. Int J<br />

Oral Maxillofac Implants 2006;21(2):320-4.<br />

Walton JN, Huizinga SC, Peck CC. Implant angulation: a measurement technique, <strong>im</strong>plant<br />

overdenture maintenance, and the influence of surgical experience. Int J Prosthodont<br />

2001;14(6):523-30.<br />

Köln, den 5. März 2011<br />

Christian Berger<br />

Präsident<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An der Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

GERMANY<br />

Fon: +49-228-93592-44<br />

Fax: +49-228-93592-46<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

www.bdizedi.org


100<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Der Reigen der Bundesgesundheitsminister dreht<br />

sich weiter. Auf die hartbeinige und von den Gesundheitsberufen<br />

wenig geliebte Ulla Schmidt (SPD)<br />

folgte Dr. Philipp Rösler (FDP), der als Arzt prädestiniert<br />

schien, die Nöte von Patienten und den so genannten<br />

Leistungserbringern <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

zu ver ste hen. Rösler hat sich inzwischen das mächtige<br />

Bundeswirtschaftsministerium erobert und machte<br />

damit den Weg frei für einen der Jungen in der FDP,<br />

dessen politische Karriere bislang ohne Bruch senkrecht<br />

nach oben führt: Daniel Bahr aus dem Müns -<br />

terland ist neuer Bundesgesundheitsminister.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Annäherung an den neuen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />

Sympathisch, praktisch, gut?<br />

Der „Spiegel“ bezeichnet ihn als<br />

geschmeidigen Posterboy, Amerikaner<br />

würden ihn „handsome“ nen -<br />

nen. Daniel Bahr ist fotogen, der<br />

Daniel Bahr Dr. Philipp Rösler<br />

Schwiegermuttertyp. Er war seit<br />

2009 Staatssekretär unter Rösler<br />

<strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium<br />

und hatte sich zuvor hitzige Wortgefechte<br />

mit Ulla Schmidt <strong>im</strong> Bun -<br />

destag geliefert. Bahr ist 34 Jahre<br />

alt – der Zweitjüngste in Merkels<br />

Kabinett – und kann dennoch eine<br />

beachtliche politische Karriere vorweisen,<br />

die er bereits <strong>im</strong> Alter von<br />

14 Jahren startete. Mit 26 kam er in<br />

den Bundestag. Beruflicher Werdegang?<br />

Fehlanzeige. Der Münsteraner<br />

hat nach dem Abitur eine Banklehre<br />

begonnen und abgeschlossen, anschließend<br />

ein Studium der Volkswirtschaft<br />

absolviert und danach<br />

führte ihn der Weg direkt in den<br />

deutschen Bundestag.<br />

Ecken und<br />

Kanten fehlen<br />

Daniel Bahr ist sicher kein Politiker<br />

mit Ecken und Kanten. Man muss<br />

lange suchen, um zu ergründen, für<br />

was er steht. Er ist eloquent, sympathisch<br />

und – wie der „Spiegel“<br />

schreibt – „ein Anti-Westerwelle-<br />

Typ“. Hat Westerwelles Absturz in<br />

der FDP ihn nach oben gespült? So<br />

einfach ist es nicht. Bahr bringt<br />

sich schon seit Jahren <strong>im</strong> schwierigen<br />

Terrain der Gesundheitspolitik<br />

ein. Seinen ersten offiziellen Kontakt<br />

zur deutschen Zahnärzteschaft<br />

hatte er 2006 auf dem Neujahrsempfang<br />

von BZÄK und KZBV in<br />

Berlin. In seinem kurzen Schnupper-<br />

State ment forderte Daniel Bahr„eine<br />

Novellierung der GOÄ und<br />

GOZ“. Wie der Vizepräsident der<br />

Bayeri sch en Landeszahnärztekammer,<br />

Christian Berger, damals in einem<br />

Beitrag <strong>im</strong> Bayerischen Zahnärzteblatt<br />

schrieb, halte Bahr eine<br />

Angleichung der Systeme von PKV<br />

und GKV für nicht wünschenswert.<br />

Die FDP wolle vielmehr eine große<br />

Finanzreform der GKV, „hin zu einer<br />

Pflicht zur Versicherung“. „Die Botschaft<br />

hör ich wohl“, möchte man<br />

heute dazu sagen. Auch <strong>im</strong> Koalitionsvertrag<br />

steht vieles, was den<br />

niederge lassenen Gesundheitsberufen<br />

in Deutschland Hoffnung gemacht<br />

hat. Geschehen ist nichts.<br />

Jetzt muss Bahr Profil zeigen: Die<br />

Kassenpleite der City-BKK fordert<br />

seine <strong>gesamte</strong> Aufmerksamkeit.<br />

Er will den Kassen die Daumenschrauben<br />

anlegen, ist in den Gazetten<br />

zu lesen, stellt den Kassen<br />

Ult<strong>im</strong>aten und droht mit gesetzge -<br />

berischen Maßnahmen und Sanktionen,<br />

wenn die Versicherten der<br />

City-BKK nicht von den gesetzli -<br />

chen Krankenkassen aufgenommen<br />

werden. Mal sehen, wie er sich<br />

gegenüber den Zahnärzten schlägt,<br />

hier steht ja die Novellierung der<br />

GOZ kurz bevor.<br />

Rösler und<br />

die Freien Berufe<br />

Sein Amtsvorgänger Philipp Rösler<br />

hat zwar viel versprochen, aber in<br />

seiner kurzen Amtszeit wenig umgesetzt<br />

– oder muss man sagen,<br />

wenig umsetzen können, wenn<br />

man einmal davon absieht, dass er<br />

die Öffnungsklausel tatsächlich<br />

„verhindert“ hat. Dennoch erreichte<br />

Rösler nie die Kellerwerte einer Ulla<br />

Schmidt auf dem Politbarometer.<br />

Sein Wechsel in das Bundwirt -<br />

schafts ministerium war von ihm<br />

gewollt und eine zeitlang sah es so<br />

aus, als müsste er Rainer Brüderle<br />

das Amt lassen. Es zeichnet ihn<br />

sich er aus, die FDP nach Westerwelles<br />

erzwungenem Rückzug wieder<br />

in ruhiges Fahrwasser gelenkt<br />

zu haben, auch wenn die Probleme<br />

der FDP damit noch lange nicht gelöst<br />

sind. Als FDP-Chef muss er<br />

der Partei neues Profil geben. Als<br />

Bundeswirtschaftsminister hat er<br />

nun ein Amt inne, das er schon<br />

kennt: Er war ein dreiviertel Jahr<br />

lang Niedersachsens Wirtschaftsminister<br />

– durchaus beliebt und<br />

mit einem besonderen Draht zu<br />

den Ärzten und Zahnärzten, die hier<br />

sicherlich dazu beigetragen haben,<br />

dass er den politischen Durchbruch<br />

geschafft hat. Zugegeben, er hat in<br />

der kurzen Zeit auch hier nichts<br />

Herausragendes geleistet. Aber die<br />

Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.<br />

Die Freien Berufe setzen auf<br />

Rösler, der als Mediziner weiß, wo<br />

die Niedergelassenen der Schuh<br />

drückt und durchaus zu ermessen<br />

weiß, was Freien Berufe in diesem<br />

Land leisten. n<br />

AWU


Institut<br />

<strong>Das</strong> Eduardo Anitua Institut (Vitoria, Spanien)<br />

zählt zu den herausragenden internationalen<br />

Fortbildungszentren für die Bereiche<br />

Implantologie und orale Rehabilitation.<br />

Unterstützt durch modernste medizinische<br />

und audiovisuelle Technologien, erleben <strong>Sie</strong><br />

Fortbildung auf höchstem Niveau,<br />

wissenschaftlich und praxisorientiert.<br />

<strong>Das</strong> Fortbildungszentrum verfügt über ein<br />

Auditorium für 74 Personen, mehrere<br />

Seminarräume und einen zusätzlichen Raum<br />

für praktische Übungen.<br />

Fortbildung<br />

Die begehrten Live-OP- Kurse mit Dr. Eduardo<br />

Anitua werden mehrfach <strong>im</strong> Jahr angeboten. Mit<br />

Live-OP´s, praxisorientierten Vorträgen und Handson<br />

Übungen werden die Fähigkeiten der Teilnehmer<br />

in den wichtigsten Bereichen der Implantologie<br />

weiterentwickelt.<br />

Nähere Informationen<br />

erhalten <strong>Sie</strong> bei:<br />

B.T.I. Deutschland GmbH<br />

Mannhe<strong>im</strong>er Str. 17<br />

75179 Pforzhe<strong>im</strong><br />

BTI<br />

Fortbildungszentrum<br />

www.eduardoanitua.com<br />

Tel. 07231/428 06 10<br />

Fax 07231/428 06 15<br />

info@bti-<strong>im</strong>plant.de


102<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Mitglieder können ab sofort von der Kooperation<br />

zwischen <strong>BDIZ</strong> EDI und dem Global Institute<br />

for Dental Education (gIDE) profitieren. Neben<br />

dem freien Zugang zu einigen „Lectures-on-Demand“<br />

und klinischen Videos erhalten Mitglieder<br />

des Verbandes zu einem Vorzugspreis Zugriff auf die<br />

<strong>gesamte</strong> Online-Bibliothek von gIDE.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI kooperiert mit dem Global Institute for Dental Education (gIDE)<br />

Online-Bibliothek von gIDE<br />

zum Vorzugspreis für Mitglieder<br />

Kurzporträt<br />

Die Kooperation wurde durch den<br />

Kontakt zwischen <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident<br />

Christian Berger und dem<br />

Gründer von gIDE, Dr. Sascha A.<br />

Jovanovic, möglich. Der als Referent<br />

für parodontologische und <strong>im</strong>plan -<br />

tologische Themen bekannte Jo va -<br />

novic hat das Institut 2003 in Los<br />

Angeles gegründet. Es gehört mitt -<br />

lerweile zu den profilierten privaten<br />

Fortbildungsinstituten <strong>im</strong> zahnme -<br />

dizinischen Bereich weltweit und<br />

bietet neben Masterfortbildungen<br />

in Los Angeles auch verstärkt Online-Fortbildungen<br />

an. gIDE-Online<br />

umfasst derzeit mehr als 250 Vorlesungen<br />

hochkarätiger Referenten<br />

und über 50 klinische Videos auf der<br />

Internetseite www.gidedental.com<br />

aus allen zahnärztlichen Disziplinen:<br />

von A wie ästhetische Zahnheilkunde<br />

über I wie Implantologie<br />

bis Z für Zahntechnik. <strong>Das</strong> Institut<br />

Sascha A. Jovanovic, DDS, MS, Dozent UCLA CDE, Leiter gIDE Institute<br />

Los Angeles, CA 90064, USA, Fon +1 310 8209641, sascha@jovanoviconline.com<br />

So funktioniert es: Wählen <strong>Sie</strong> sich in den Mitglieder-Login auf der <strong>BDIZ</strong> EDI-Internet -<br />

seite ein. Klicken <strong>Sie</strong> auf „gIDE“ – und schon werden <strong>Sie</strong> als <strong>BDIZ</strong> EDI-Mitglied erkannt!<br />

bietet damit eine der umfangreichsten<br />

Online-Fortbildungs bi -<br />

bliotheken <strong>im</strong> zahnärztlichen Bereich<br />

an.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Mitglieder können sich<br />

über den Mitgliederbereich unter<br />

www.bdizedi.org direkt mit der<br />

Startseite von gIDE-Online verbinden.<br />

Die Mitgliedschaft für ein<br />

Jahr ist für <strong>BDIZ</strong> EDI-Mitglieder<br />

zum Vorzugspreis von $ 349 erhält -<br />

lich. Normalerweise kostet der ini -<br />

tiale Jahresbeitrag $ 995. Neben<br />

dem Schnupperzugang, den gIDE<br />

für wenige ausgewählte Vorträge<br />

und Videos eingerichtet hat, haben<br />

die Mitglieder die Möglichkeit, sieben<br />

Tag lang von Ihrem Rücktrittsrecht<br />

Gebrauch zu machen. n<br />

Sascha A. Jovanovic spezialisierte sich in den Gebieten Parodontologie, Dental<strong>im</strong>plantologie und Prothetik. Darüber hinaus<br />

besitzt er den Master of Sciences <strong>im</strong> Bereich Oralbiologie. Seit 15 Jahren konzentriert er sich auf die Implantattherapie und<br />

die Knochen- und Weichgewebsrekonstruktion. Er ist Lektor am zahnmedizinischen Weiterbildungsbereich der UCLA, akademischer<br />

Leiter des gIDE Institute und Chefredakteur der Implant Tribune. Zudem ist er Past President der European Association<br />

for Osseointegration (EAO) und früheres Vorstandsmitglied der Osseointegration Foundation (OF). Jovanovic war<br />

Programmleiter des EAO 2000 und Young-Investigator-Stipendiat der American Academy of Periodontology. Außerdem erhielt<br />

er den Implantologiepreis der California Society of Periodontists. In seiner klinischen Forschung konzentriert er sich auf die Ästhetik der oralen<br />

Implantattherapie sowie auf Techniken der Knochen- und Weichgewebsrekons truktion. Seine praktische Forschung konzentriert sich auf die Knochenregeneration<br />

unter Verwendung unterschiedlicher Knochensubstitute, rhBMP-2 und Barrierenmembranen sowie die Weichgewebsbiologie um<br />

natürliche Zähne und Implantate. Er hält weltweit Vorträge und hat diverse Artikel und Buchkapitel sowie ein Lehrbuch veröffentlicht. Jovanovic ist<br />

<strong>im</strong> Beirat verschiedener Fachzeitschriften und ist Autor der Fortbildungsserie Advanced Implant Therapy auf DVD.<br />

AWU


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>Interview</strong> mit Dr. Sascha Jovanovic über die Online-Fortbildung von gIDE<br />

Fortbildung – rund um die Uhr<br />

Um was geht bei gIDE?<br />

Mit dem Einzug der Mult<strong>im</strong>ediaund<br />

Breitbandtechnologie habe<br />

ich seit 2003 daran gearbeitet, einen<br />

virtuellen Campus mit den<br />

weltweit besten Fachexperten –<br />

täglich rund um die Uhr geöffnet –<br />

zu verhältnismäßig geringen Kosten<br />

einzurichten. Es geht um den<br />

Zugang zu hochwertigem Material<br />

aus einem großen, von Fachleuten<br />

auf seine Qualität geprüften<br />

Fundus, den sonst möglicherweise<br />

nur wenige nutzen könnten. Noch<br />

besser: der an einem Ort und nach<br />

eigenem Plan und <strong>im</strong>mer wieder<br />

genutzt werden kann. Ich bin stolz,<br />

dass unsere Fachlehrer mehr als<br />

2000 Artikel in Fachzeitschriften<br />

und über 30 Lehrbüchern veröffentlicht<br />

haben. <strong>Das</strong> zeigt, dass wir<br />

unter allen dentalen Online-Fortbildungsportalen<br />

die Nummer<br />

eins sind.<br />

Welche Lernvorteile haben die<br />

Nutzer von gIDE?<br />

Die Vorteile bestehen in der Verbindung<br />

von traditioneller und di -<br />

gi taler Fortbildung und einem<br />

neuen Bereich, kombiniertes Lernen<br />

genannt. Wir haben ein Trainings -<br />

center am Institut in Los Angeles,<br />

an dem ich selbst Viertages kurse<br />

zur fortgeschrittenen Implantattherapie<br />

gebe. Dabei handelt es<br />

sich um sehr kompakte Programme<br />

mit Vorträgen, Hands-on- und<br />

Live-OP-Demonstrationen zu Knochenregeneration,<br />

Weichgewebs -<br />

ma na gement und Sinuslift.<br />

Die kombinierten Lernprogramme<br />

sind Teilzeittrainings von einem<br />

Jahr Dauer und vereinen das Beste<br />

aus zwei Welten – persönliche Wissensvermittlung<br />

und Selbststudium<br />

mit Experten aus aller Welt.<br />

Vor fünf Jahren war gIDE unter den<br />

ersten, die ein solches Programm<br />

aufstellten konnten. Wir haben dazu<br />

mit der UCLA School of Dentistry<br />

eine Kooperation vereinbart. <strong>Das</strong><br />

Master-Clinician-Programm von<br />

gIDE/UCLA in der Oral<strong>im</strong>plantologie<br />

ist ein Programm mit begrenzter<br />

Präsenz und wird weltweit in<br />

sieben Regionen angeboten. <strong>Das</strong><br />

neue Ästhetikprogramm gibt es<br />

jetzt auch in Europa und bald auch<br />

in Asien.<br />

Was gibt es alles in dieser Bibliothek,<br />

und was ist der Nutzen für<br />

die Anwender?<br />

Zusätzlich zu den über 200 Vorträgen<br />

gibt es <strong>im</strong> Moment über 50 klinische<br />

Videos in der Bibliothek,<br />

und beide Bereiche wachsen ständig.<br />

Der Inhalt ist multidisziplinär,<br />

wobei unsere besonderen Stärken<br />

bei hochwertigen Beiträgen zur<br />

Implantologie und ästhetischen<br />

Zahn medizin sowie zur Parodontologie<br />

liegen. Die Inhalte kann<br />

man auch einzeln beziehen, aber<br />

am wirtschaftlichsten und sicher<br />

auch am nützlichsten für die eigene<br />

Fortbildung ist sicherlich die gI-<br />

DE-Mitgliedschaft. Hier haben die<br />

Mitglieder ein Jahr lang täglich<br />

rund um die Uhr Zugang zu den<br />

Vorträgen und Videos; jeden Monat<br />

kommen zwei Vorträge dazu.<br />

Bei gIDE sind alle Vorträge 50 bis<br />

60 Minuten lang. Zu den Vorträgen<br />

gibt es auch Online-Tests, mit<br />

denen man entweder den eigenen<br />

Lernerfolg überprüfen oder <strong>im</strong> Bedarfsfall<br />

auch Weiterbildungspunkte<br />

(ADA) erwerben kann. Die<br />

klinischen Videos haben eine Laufzeit<br />

von zwischen 10 und 20 Minuten<br />

und decken eine klinische Behandlung<br />

von Anfang bis Ende ab,<br />

wobei der Ausführende selbst den<br />

Kommentar spricht. Selbstverständlich<br />

liegt das <strong>gesamte</strong> Bildmaterial<br />

in hochauflösender Qualität<br />

vor.<br />

Sind die Vorträge nur auf Englisch?<br />

Wir haben Vorträge auch in elf<br />

weiteren Sprachen, aber deren Anzahl<br />

ist zugegebenermaßen begrenzt.<br />

Wie <strong>Sie</strong> wissen, ist die fachgerechte<br />

Übersetzung zahnmedizinischer<br />

Texte eine hochspezialisierte<br />

Arbeit, und <strong>im</strong> Moment ist<br />

es noch nicht praktikabel, das <strong>gesamte</strong><br />

gIDE-Material übersetzen<br />

zu lassen.<br />

Gibt es etwas, das <strong>Sie</strong> den Lesern<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI konkret gern mitteilen<br />

möchten?<br />

<strong>Sie</strong> haben einen wirklich fantastischen<br />

Beruf, bei dem es auf die<br />

ethische Haltung und die minutiöse<br />

Ausführung ebenso ankommt wie<br />

auf eine umfassende spezialisierte<br />

Ausbildung. Lernen <strong>Sie</strong> von Akademikern,<br />

Wissenschaftlern und Klinikern<br />

Ihres Vertrauens, und lernen<br />

<strong>Sie</strong> aus ihren eigenen Fehler. Kein<br />

Zahnarzt darf darauf verzichten,<br />

lebenslang <strong>im</strong>mer wieder Neues<br />

zu lernen, denn es werden ständig<br />

neue Technologien und Verfahren<br />

vorgestellt – und die Patienten verdienen<br />

eine opt<strong>im</strong>ale Beratung<br />

und Behandlung. Ich hoffe, dass<br />

das gIDE-Institut Ihnen dabei helfen<br />

kann und in Ihrer täglichen Arbeit<br />

neben den bisherigen wis -<br />

sen schaft lichen Hilfsmitteln und<br />

Dienst leistungen eine wichtige<br />

Quelle des Wissens für <strong>Sie</strong> wird.<br />

Ich bin stolz, seit 1988 in Deutschland<br />

und Europa <strong>im</strong> zahnärztlich en<br />

und insbesondere <strong>im</strong>plantologischen<br />

Bereich tätig sein zu dürfen<br />

und mit so vielen hervorragenden<br />

Lehrern und Praktikern zusam men -<br />

arbeiten und von ihnen lernen zu<br />

können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch. n<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

AWU<br />

103


104<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

IDS 2011 mit dem <strong>BDIZ</strong> EDI in Köln<br />

Eine Punktlandung<br />

Größer, schöner, interessanter war die IDS 2011 nach<br />

Angaben der Veranstalter. In der Tat kamen so viele<br />

Besucher wie noch nie, um auf so viele Aussteller<br />

wie noch nie zu treffen. Köln war eine Woche lang<br />

<strong>im</strong> IDS-Fieber und der <strong>BDIZ</strong> EDI befand sich mitten<br />

drin – am gewohnten Platz in Halle 11.<br />

Normalerweise geht es an den<br />

Ständen von Verbänden und Organisationen<br />

eher beschaulich zu,<br />

während sich die Dentalfirmen mit<br />

der Präsentation von Innovationen<br />

geradezu überbieten. Der gemeinsame<br />

Stand von <strong>BDIZ</strong> EDI und der<br />

Rechtsanwaltskanzlei Ratajczak&<br />

Partner war indes zeitweise heiß<br />

umlagert, denn auch der <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

hatte Neues zu bieten. Punktgenau<br />

zur IDS legte der Verband die<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Tabellen vor, die dem<br />

Zahnarzt Orientierung bei der Abrechnung<br />

bieten. Zu wissen, welcher<br />

Steigerungssatz welchem<br />

Zeitbedarf entspricht, ist vor dem<br />

Hintergrund des vorliegenden GOZ-<br />

Referentenentwurfs wichtiger denn<br />

je. Die Tabellen basieren auf dem<br />

Zeitbudget in Minuten, das dem<br />

Zahnarzt be<strong>im</strong> jeweiligen Steige-<br />

Köln zeigte sich zur IDS 2011 von seiner schönsten Seite.<br />

Hier der Blick auf den Kölner Dom.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

rungssatz zur Verfügung steht,<br />

wenn er betriebswirtschaftlich <strong>im</strong><br />

grünen Bereich bleiben will. Nicht<br />

nur die Besucher standen <strong>im</strong> wahrs -<br />

ten Sinne des Wortes Schlange,<br />

um die vier Tabellen mitnehmen<br />

zu können, auch viele Zahnärztekammern<br />

meldeten Bedarf an.<br />

Die zweite Neuheit bezieht sich<br />

auf die wissenschaftliche Seite.<br />

Rechtzeitig zur IDS legte der <strong>BDIZ</strong><br />

EDI den Praxisleitfaden zum Umgang<br />

mit kurzen und angulierten<br />

Implantaten vor, den die 6. Europä -<br />

ische Konsensuskonferenz unter<br />

Federführung des <strong>BDIZ</strong> EDI Anfang<br />

März in Köln auf den Weg<br />

gebracht hatte. Der Leitfaden ist<br />

in dieser Ausgabe abgedruckt und<br />

steht zum Download <strong>im</strong> Internet<br />

unter www.bdizedi.org in deutscher<br />

und englischer Sprache zur<br />

Verfügung.<br />

Hatten die Besucherströme am<br />

Stand auch etwas mit der Verlo -<br />

sungsaktion des <strong>BDIZ</strong> EDI zu tun?<br />

Sicherlich. Täglich verloste der <strong>BDIZ</strong><br />

EDI zwei iPads und diverse Abrechnungshandbücher<br />

und die Gewinner<br />

des AbI waren trotz des Gewichts<br />

von über zwei Kilo nicht<br />

traurig „nur“ ein Abrechnungshandbuch<br />

mit nach Hause nehmen<br />

zu können.<br />

Heißes Thema am Stand war natür -<br />

lich die GOZ. Auf großes Interesse<br />

stießen die Fortbildungsveranstaltungen<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI in Portugal<br />

und gemeinsam mit der DGOI <strong>im</strong><br />

September in München. An allen<br />

Tagen standen Vorstandsmitglieder<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI Rede und Antwort,<br />

verlosten jeweils um 11 und um<br />

15 Uhr die Preise und führten diver -<br />

se Gespräche mit den nationalen<br />

und internationalen Besuchern,<br />

mit Repräsentanten der Dental -<br />

industrie und den zahnärztlichen<br />

Organisationen und Verbänden.<br />

Die drei Damen der Geschäftsstelle<br />

trugen hunderte Kilogramm an<br />

Büchern und Broschüren, organisierten<br />

die Aktionen und Gespräche<br />

am Stand und waren <strong>im</strong>mer<br />

Ansprechpartner.<br />

û<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Tabellen, Abrechnungshandbücher sowie der Praxisleitfäden für die Implantologen lockte<br />

die Besucher an den Stand des <strong>BDIZ</strong> EDI – und natürlich die tägliche Verlosungsaktion.


SwishPlant Implantat Linie<br />

1. Verfügbar in den enossalen Durchmessern<br />

(3.3, 4.1, 4.8, 5.7) und Längen (6, 8, 10, 12, 14,16mm)<br />

2. Opt<strong>im</strong>iert mit Minigewinden zur Reduzierung<br />

von Spannungen <strong>im</strong> krestalen Knochenbereich<br />

3. Mikrorauher Halsbereich für die wahlweise<br />

einzeitige oder zweizeitige Einheilung<br />

4. FDA Zulassung für Sofortbelastung<br />

Kompatibel zum Straumann * Dental Implant System<br />

All-in-One Packaging<br />

145<br />

Euro<br />

kompatibel zu führenden Anbietern<br />

Gratis Infoline 00800 4030 4030<br />

www.<strong>im</strong>plantdirect.de<br />

Europas Nr. 1 Online-Anbieter für Zahn<strong>im</strong>plantate<br />

In Zeiten finanzieller Engpässe zählt<br />

Innovation mit echtem Mehrwert!<br />

Implant Direct Sybron setzt neue Maßstäbe mit hochqualitativen Produkten zum<br />

attraktiven All-in-One TM Package-Preis ab 115 Euro pro Implantat, inklusive<br />

der dazugehörenden Prothetik. Neben dem einzigartigen Spectra System<br />

erhalten <strong>Sie</strong> auch kompatible Implantatsysteme zu Anbietern wie Nobel BiocareTM *,<br />

Straumann* und Z<strong>im</strong>mer ® Dental*. Wählen <strong>Sie</strong> den direkten Weg zu smarten<br />

Lösungen und bedeutend mehr Profit.<br />

*Registrierte Marken von Institut Straumann AG, Nobel Biocare TM und Z<strong>im</strong>mer® Dental<br />

Achtkant<br />

Besuchen <strong>Sie</strong> uns in Ihrer Stadt!<br />

S<strong>im</strong>ply Smarter Days 2011<br />

Hamburg 22.06<br />

Berlin 28.09<br />

Köln 09.11<br />

Frankfurt 30.11<br />

5. Chirurgisch und prothetisch<br />

kompatibel zum Standard/Plus<br />

von Straumann* Dental Implant System<br />

6. All-in-One Packaging für nur 145 Euro<br />

Enthält: Implantat, Abutment,<br />

Provisoriumskappe, Abdruckpfosten,<br />

Gingivaformer und Verschlussschraube


106<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Die GOZ war Gesprächthema (v. li.): <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident Christian Berger,<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Justiziar Dr. Thomas Ratajczak, PZVD-Präsident Dr. Wilfried<br />

Beckmann und der ehemalige BZÄK-Präsident Dr. Dr. Jürgen Weitkamp<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>Das</strong> <strong>gesamte</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI-Team war auf der IDS vertreten: Sybill-Yvonn Balda, Dr. Thomas Ratajczak, Birgit Gayer,<br />

Prof. Dr. Hakan Özyuvaci, Brigitte Nötzel und Uschi Zolper, Dr. Stefan Liepe, Anita Wuttke und Christian Berger (v. li.)<br />

Verlagsgespräche: Dr. Thomas Ratajczak, <strong>BDIZ</strong> EDI-Generalsekretär Dr. Detlef<br />

Hildebrand mit den Geschäftsführern der teamwork media GmbH, Ralf Suckert<br />

und Dieter Adolph (v. li.).<br />

Bemerkenswert war das auffällige<br />

Interesse vieler Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte aus dem Ausland an der<br />

Arbeit des <strong>BDIZ</strong> EDI. Der Verband<br />

Immer unterwegs: Marianne<br />

Steinbeck, Projektmanagerin<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

konnte nicht nur Mitglieder aus<br />

Deutschland und Europa hinzugewinnen.<br />

<strong>Das</strong> Sternenlogo des <strong>BDIZ</strong><br />

EDI hat inzwischen den Subkonti-<br />

Ein Freund und gern gesehener Gast: Dr. Eduardo<br />

Anitua aus Spanien – hier mit Christian Berger (li.)<br />

und dem Geschäftsführer und Schriftführer des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI, Dr. Stefan Liepe<br />

Neue Mitglieder aus Indien <strong>im</strong> Gespräch.<br />

Freude über das Abrechnunghandbuch des <strong>BDIZ</strong> EDI: Der glückliche Gewinner<br />

mit der Verlosungscrew Christian Berger, Glücksfee Birgit Gayer und Dr. He<strong>im</strong>o<br />

Mangelsdorf, Schatzmeister des <strong>BDIZ</strong> EDI (v. li.)<br />

nent Indien erreicht und sogar in<br />

Australien Fuß gefasst. n<br />

AWU


Gesprächskreis zur Abrechnungsthematik am Stand des <strong>BDIZ</strong> EDI.<br />

Auch er freut sich über das iPad: Dr. Lechner, Lindau<br />

Die Gewinner<br />

Apple iPad:<br />

Dr. Victor Tsang (Sydney, Australien)<br />

Praxis Konrad, Lechner &<br />

Kollegen (Lindau)<br />

Dr. Günter Gottschlich (Menden)<br />

Dr. Holger Peters (Hamburg)<br />

Bärbel Glombik-Wörz (Pohlhe<strong>im</strong>)<br />

Dr. Dominikus Wunderer (Fischach)<br />

Thomas Schwierzy (Strausberg)<br />

Claudia Mölders (Uedem)<br />

Abrechnungshandbuch:<br />

Antonia Ebel-Wemmer<br />

Thomas Ebel<br />

Dr. Christoph Kleinsteuber<br />

Dr. Heinz-Jürgen Pauer<br />

Tobias Bauer<br />

Dr. Joach<strong>im</strong> Waßmann<br />

Dr. Jan Müller<br />

Dr. Felix Lenhard<br />

Dr. Franz Topitsch<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Dr. Jürgen Reinstrom<br />

Dipl. Stom. Uwe Müllers<br />

Georg Hans Schmickl<br />

Mathias Schmidt<br />

Maria Gönczey<br />

Dr. Hartmut Bongartz<br />

Dr. Harald Metzner<br />

Dr. Lutz Glusa<br />

Michael Emmrich<br />

Dr. Sandra Killing<br />

Dr. Jan Frerich<br />

Dr. Gerhard Herzig<br />

Dr. Robert Kempter<br />

Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Wunsch<br />

Vera Vogler<br />

Praxis Albrecht<br />

Praxis Levold & Becker<br />

Manuela Winkelhoch<br />

Dr. Martin Wilke<br />

Robert Wilke<br />

Dr. Werner Skibba<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dieses iPad geht nach Australien und wurde von Neumitglied Dr. Victor<br />

Tsang gewonnen.<br />

Mehr als Smalltalk: Gespräch über die Honorarordnung mit Vertretern der BZÄK.<br />

Yvonne Burgert<br />

Marianne Tischer<br />

Dr. Thomas Braun<br />

Ante Lopar<br />

Dr. Christian Bornemann<br />

Dr. Christina Esser<br />

Prof. Dr. Hakan Özyuvaci<br />

Dr. Markus Schneider<br />

Dr. Corina Eberwein<br />

Ambrosius Michak<br />

Claudia Mölders<br />

Kordula Thielsch<br />

Alexander Kröger<br />

Andreas Jordan<br />

Afshin Rostami<br />

S. Abbasi<br />

Dr. Claus Münsermann<br />

Dr. Slawomir Borciuch<br />

107


108<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Wenn es um Verhandlungen zur GOZ geht, sitzen die<br />

Vertreter der Privaten Krankenversicherer mit am Tisch<br />

<strong>im</strong> Bundesgesundheitsministerium. Die PKV fordert<br />

nach wie vor die Öffnungsklausel, um „mehr Wettbewerb“<br />

und „Kostenersparnis“ für ihre Versicherten<br />

zu erreichen. Vor kurzem enthüllte das „Handelsblatt“,<br />

wie der Konzern der Hamburg-Mannhe<strong>im</strong>er<br />

International (HMI), der inzwischen zur Ergo-Gruppe<br />

gehört, seine Versicherungsvertreter und Geschäftspartner<br />

für gute Geschäfte <strong>im</strong> Jahr 2007 belohnt hat:<br />

mit einer dreitägigen Incentive-Reise nach Budapest<br />

und einer wilden Sex-Party in den noblen Gellert-<br />

Thermen.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Wie die HMI 2007 gute Versicherungsabschlüsse belohnte<br />

Der freundliche Herr Kaiser in Budapest<br />

Die Ergo-Gruppe ist ein Versicherungsriese<br />

mit 20 Millionen Kunden<br />

allein in Deutschland und nach<br />

Unternehmensangaben mit einem<br />

Umsatz von rund 20 Milliarden Euro.<br />

Ergo bietet über die DKV Deutsche<br />

Krankenversicherung AG unter<br />

anderem privaten Kranken ver si -<br />

che rungsschutz an. Auch Zahn zu -<br />

satz versicherungen gehören zum<br />

Portfolio.<br />

Bacchantisches Gelage<br />

Jetzt hat Ergo ein Problem. Kein Tag<br />

vergeht, an dem nicht Neues über<br />

das wilde Treiben der HMI-Party be-<br />

Budapest ist auch ohne Einladung zu Incentive-Trips eine Reise wert.<br />

kannt wird. Mitarbeiter hatten nach<br />

Angaben des „Spiegel“ von „einem<br />

ausschweifenden Fest in der Therme“<br />

berichtet. Es habe H<strong>im</strong>melbetten<br />

und Prostituierte gegeben, die<br />

mithilfe farblicher Markierungen<br />

am Arm für ihr jeweiliges Einsatzgebiet<br />

abgestempelt worden seien.<br />

„Die Damen trugen rote und gelbe<br />

Bändchen“, zitiert der Spiegel einen<br />

Teilnehmer. „Die einen waren als<br />

Hostessen anwesend, die anderen<br />

würden sämtliche Wünsche erfüllen.<br />

Es gab auch Damen mit weißen<br />

Bändchen. Die waren aber reserviert<br />

für die Vorstände und die allerbesten<br />

Vertriebler.“<br />

Natürlich hat auch die BILD recher -<br />

chiert und herausgefunden, dass<br />

der Budapest-Trip 300 000 Euro<br />

gekostet haben soll. Man habe den<br />

Teilnehmern sogar geraten, exakt<br />

3 046 Euro als geldwerten Vorteil<br />

zu versteuern. Die BILD: „Nun verspricht<br />

die Ergo-Versicherung, man<br />

wolle den Vorfall aufklären. Man<br />

sei sicher, dass solche Vorfälle seit<br />

2007 nicht mehr passiert seien.“<br />

Ergo-Chef Torsten Oletzky hat in einem<br />

<strong>Interview</strong> mit dem „Spiegel“<br />

volle Aufklärung versprochen. <strong>Das</strong><br />

Un ternehmen lässt jetzt prüfen,<br />

ob die damals Verantwortlichen<br />

<strong>im</strong> HMI-Konzern, die das Unternehmen<br />

inzwischen verlassen haben,<br />

strafrechtlich zur Rechenschaft<br />

gezogen werden können.<br />

Aktuell berichten die Zeitungen sogar<br />

von Drogenexzessen und das<br />

„Handelsblatt“ zitiert aus der Mitarbeiterzeitung<br />

der HMI, namens<br />

„Profil“: „Unglaublich, was man in<br />

der HMI wirklich erleben kann. Aus<br />

welchem Blickwinkel auch <strong>im</strong>mer<br />

man diese Mega-Fete betrachtete,<br />

ein Mordsspaß war es auf alle Fälle.<br />

Jedenfalls haben wir bis zu diesem<br />

Zeitpunkt noch niemanden<br />

gefunden, der dabei war und nicht<br />

sofort wieder loslegen möchte.“<br />

<strong>Das</strong> Handelblatt: „Nach Angaben<br />

von Teilnehmern sind sowohl Führungskräfte<br />

der HMI als auch zahlreiche<br />

Versicherungsvertreter, die<br />

an der Party teilnahmen, auch heute<br />

noch für die Versicherung aktiv.“<br />

Inzwischen ging die neue Werbefigur<br />

der Ergo, Jürgen Klopp, Meister -<br />

trainer von Borussia Dortmund und<br />

quasi die Ablösung des freundlichen<br />

Herrn Kaisers, auf Distanz<br />

zur Versicherungsgruppe. n<br />

AWU


Personalia<br />

Dr. Hans-Hermann<br />

Liepe zum 70.<br />

Dr. Hans-Hermann Liepe, <strong>im</strong> plan -<br />

tologisch tätiger Zahnarzt in Han -<br />

nover, vollendete am 11. April 2011<br />

sein 70. Lebensjahr. Wer glaubt,<br />

dass er nun mit einem Auge<br />

nach dem verdienten Ruhestand<br />

schielt, irrt.<br />

Der Zahnarzt aus Hannover ist<br />

nicht nur Zahnarzt und <strong>im</strong>plantologisch<br />

tätiger Zahnarzt aus<br />

Leidenschaft, er ist auch einer, der<br />

sein Wissen und seinen großen<br />

Erfahrungsschatz gerne weitergibt.<br />

Erst <strong>im</strong> Herbst 2010 wählte<br />

ihn die Bundesversammlung der<br />

Bundeszahnärztekammer aus die -<br />

sem Grund zu ihrem Vorsitzenden<br />

– und das ist nur die Spitze<br />

des Eisbergs. Dr. Liepes Aktivitäten<br />

für den Berufsstand sind vielfältig.<br />

Er ist seit Jahrzehnten standespolitisch<br />

und berufspolitisch<br />

aktiv: derzeit als Vorsitzender der<br />

Bezirks stelle Hannover der Zahn -<br />

ärztekam mer Niedersachsen, Gutachter<br />

für Implantologie der Zahn -<br />

ärzte kam mer Niedersachsen und<br />

Gut achter der KZBV für Ausnah -<br />

me indikationen in der Implantologie.<br />

Für den <strong>BDIZ</strong> EDI richtet er<br />

seit vielen Jahren die Gutachterkonferenz<br />

Implantologie aus und<br />

steht dem Gutachterausschuss<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI vor. Er hat sich der<br />

Qualität und Qualifikation der <strong>im</strong>plantologisch<br />

tätigen Gutachter<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

verschrieben. „Da die Implan -<br />

tatbehandlung sowohl für den<br />

chirur gischen als auch für den<br />

protheti schen Bereich sehr spezi -<br />

elle Kennt nisse und große praktische<br />

Erfahrungen verlangt, kommt<br />

dem Implantatgutachten hinsicht -<br />

Dr. Hans-Hermann<br />

Liepe, Vorsitzender<br />

des Gutachterausschusses<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

und Leiter der Gutachterkonferenz<br />

des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI <strong>im</strong> Auftrag<br />

der Konsensuskonferenz<br />

Implantologie<br />

lich der Beurteilung eines möglichen<br />

Behandlungsfehlers eine<br />

hohe Relevanz bei gerichtlichen<br />

Auseinandersetzungen zu“, sagte<br />

er in einem <strong>Interview</strong> <strong>im</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

konkret. Mit viel Fingerspitzengefühl<br />

geleitet er die Sachverständi -<br />

gen auf das schwierige Terrain der<br />

Gerichtsbarkeit. In dieser innovativen<br />

Disziplin, bei der die Zahnärzte<br />

und damit insbesondere auch die<br />

Gutachter mit ständigem Fortschritt<br />

in Wissenschaft und bei<br />

den Materialien konfrontiert wer -<br />

den, thematisiert und diskutiert<br />

Dr. Liepe die <strong>aktuellen</strong> Entwicklungen<br />

und trägt damit maßgeblich<br />

dazu bei, dass der <strong>BDIZ</strong> EDI einen<br />

Pool von hochqualifizierten<br />

Gutachtern aufweisen kann. Wir<br />

<strong>im</strong> Vorstand schätzen seine profes -<br />

sionelle und gleichzeitig liebenswürdige<br />

Art. Herzlichen Glückwunsch<br />

und herzlichen Dank für<br />

die exzellente Arbeit, die den <strong>BDIZ</strong><br />

EDI-Mitgliedern hoffentlich noch<br />

viele Jahre erhalten bleibt. n<br />

Christian Berger<br />

109<br />

Gesteuerte<br />

Knochen- und<br />

Geweberegeneration:<br />

Biomaterialien made<br />

in Germany<br />

CompactBone<br />

BB.<br />

. made<br />

in<br />

Germany<br />

eexklusiv<br />

xklusiv von<br />

Dentegris<br />

BonePr BoneProtect otect Membr Membrane ane aus<br />

por porcinem cinem<br />

KKollagen,<br />

ollagen, 33–4<br />

– 4 Monate<br />

Barrier<br />

Barrierefunktion efunktion<br />

Weites Indikationsspektrum für Implanto logie,<br />

Parodontologie Parodonto<br />

und Oralchirurgie<br />

20 Jahre<br />

klinische Erfahrung aus der Ortho- und<br />

Traumachirurgie<br />

Bovines und synthetisches Knochenaufbau material,<br />

Membranen<br />

& Vliese<br />

Röntgenopak (bessere<br />

Visualisierung)<br />

V isualisierung)<br />

Volumenstabil,<br />

einfache Verarbeitung<br />

V er erarbeitung<br />

Kontrollierte<br />

und gesicherte Qualität aus Deutschland<br />

Preisattraktiv<br />

und wirtschaftlich<br />

Dentegris Deutschland GmbH<br />

Tel.:<br />

02841-88271-0<br />

| Fax: F Fax:<br />

02841-88271-20<br />

www.dentegris.de<br />

www .dentegris .dentegris.de


110<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Vorschau...<br />

13. bis 15. Oktober in Athen<br />

20. Jahrestagung der EAO<br />

Die Planung ist ein wichtiger Schritt vor Beginn der Therapie.<br />

Zwei Aspekte gilt es besonders zu beachten: Was ist das Ziel und<br />

wie gelangt man dahin? Mit dieser Fragestellung umreißen die<br />

beiden wissenschaftlichen Leiter der 20. Jahrestagung der EAO,<br />

Prof. Dr. Friedrich Neukam und Asterios Doukoudakis, die Thematik,<br />

mit der sich die EAO 2011 in Athen beschäftigen wird. Die orale<br />

Implantologie gehört zu den Disziplinen, die sich weiterhin<br />

sehr rasant entwickeln und weiter wachsen. Demzufolge müssen<br />

die Ziele exakt definiert sein zwischen dem Anspruch des<br />

Patienten und dem „State of the Art“. Dabei ist die Planung das<br />

A und O und hilft auf dem Weg zum Ziel, manche Probleme vorherzusehen<br />

und zu vermeiden. Nicht zuletzt ermöglicht es in die<br />

Planung ein Qualitätsmanagement zu <strong>im</strong>plementieren, das es<br />

erlaubt, klinische Ergebnis mit dem avisierten Ziel zu vergleichen.<br />

<strong>Das</strong> Vermeiden und der Umgang mit Komplikationen, Risikofaktoren,<br />

Behandlungsprotokollen und die Vorhersagbarkeit<br />

des Ergebnisses sind wichtige Aspekte der Behandlungsplanung,<br />

die von den geladenen Referenten – allesamt weltweit<br />

renommierte Wissenschaftler und Praktiker – beleuchtet werden.<br />

Die Teilnehmer können aus einer großen Bandbreite von<br />

parallel veranstalteten Workshops und den Vorträgen des<br />

Hauptprogramms wählen. Um für jeden etwas anbieten zu können,<br />

präsentieren die Veranstalter außerdem klinische Studien,<br />

den Poster-Wettbewerb und die so genannte Pre-congress stepby-step-Workshops.<br />

Die Hauptsponsoren der diesjährigen EAO<br />

werden außerdem wieder mit einem Satellite-Symposium der<br />

Industrie aufwarten. Natürlich fehlt auch die umfangreiche<br />

Dentalausstellung vom 13. bis 15. Oktober nicht.<br />

Athen ist nicht nur die Hauptstadt Griechenlands, sondern<br />

gleichzeitig das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des<br />

Landes. <strong>Sie</strong> wurde vor etwa 5000 Jahren besiedelt und gehört<br />

damit zu einer der ältesten <strong>Sie</strong>dlungen und Städte Europas.<br />

1985 wurde Athen erste Kulturhauptstadt Europas. In die Liste<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI 2011/2012 auf einen Blick<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

des Weltkulturerbes der UNESCO wurde 1987 die Akropolis und<br />

1990 das Kloster Daphni aufgenommen. Athen war in der klassischen<br />

Zeit Ort der attischen Polis. Die in dieser Zeit (5. Jahrhundert<br />

vor Christi Geburt) entstandene attische Demokratie<br />

ist in universalgeschichtlicher Sicht die frühe Vorläuferin einer<br />

auf das Prinzip der Volkssouveränität gegründeten politischen<br />

Ordnung (Quelle: Wikipedia).<br />

Informationen zum Programm und zu den Referenten sowie die<br />

Anmeldung sind unter www.eao.org möglich. n<br />

Quelle: www.eao.org<br />

16. bis 17. September in München<br />

Jahreskongress und Oktoberfest<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI veranstaltet 2011 gemeinsam mit der DGOI seinen<br />

Jahreskongress in Bayerns Landeshauptstadt München. Die<br />

zweitägige Veranstaltung <strong>im</strong> Hotel Sofitel Munich Bayerpost<br />

ist dem Thema „Implantologie <strong>im</strong> Team“ gewidmet und bietet<br />

Workshops, berufspolitische Themen und Themen für junge Implantologen<br />

und für die zahnmedizinischen Assistenzberufe und<br />

natürlich ein hochkarätig besetztes wissenschaftliches Programm.<br />

An beiden Tagen findet eine Dentalausstellung statt.<br />

Als Besonderheit winkt der Auftakt zum Münchner Oktoberfest<br />

2011. Mehr zum Programm <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> in dieser Ausgabe und<br />

unter www.bdizedi.org / Events. n<br />

Quelle: <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

16. bis 17. September 2011 15. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI in München<br />

Gemeinsam mit dem 8. Internationalen Jahreskongress der DGOI<br />

<strong>im</strong> Hotel Sofitel Munich Bayerpost<br />

13. bis 15. Oktober 2011 EAO in Athen<br />

19. Februar 2012 7. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI in Köln<br />

Foto: panthermedia/Peter Ammel


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rückschau...<br />

Image-Flyer des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Zehn gute Gründe, die<br />

für den <strong>BDIZ</strong> EDI sprechen<br />

Rechtzeitig zur IDS 2011 lag der neue Image-Flyer des <strong>BDIZ</strong> EDI in<br />

deutsch und englisch vor. Die Frage, warum der <strong>im</strong>plantologisch<br />

tätige Zahnarzt Mitglied <strong>im</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI sein sollte, erschließt sich<br />

be<strong>im</strong> Blick auf die zehn Gründe, die kurz und anschaulich dargestellt<br />

sind. Der <strong>BDIZ</strong> EDI bietet nicht nur praxisorientierte<br />

Fortbildung über seine Symposien, Curricula und praktikable<br />

Praxisleitfäden zu den „heißen“ Themen in der Implantologie, er<br />

punktet natürlich auch mit seiner „Kernkompetenz“ <strong>im</strong> Bereich<br />

der zahnärztlichen Honorierung, die der Verband erst kürzlich<br />

eindruckvoll mit seiner Stellungnahme zum GOZ-Referentenent -<br />

wurf unter Beweis gestellt hat. Materialtestungen des Qualitätsund<br />

Registerausschusses, der sich momentan mit den Implantatoberflächen<br />

beschäftigt, die Vergabe des Tätigkeitsschwerpunktes<br />

Implantologie, die Kooperation mit der European Dental<br />

Association (EDA) zur Prüfung zum europäischen Spezialisten in<br />

der Implantologie und nicht zu vergessen der Gutachterausschuss<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI bilden die wichtigen Grundpfeiler in der<br />

Arbeit des Verbandes. Patientenbroschüren und die Implantologensuche<br />

<strong>im</strong> Internet ergänzen den umfassenden Service des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI. Die neue Image-Broschüre steht übrigens online <strong>im</strong> Internet<br />

unter www.bdizedi.org / <strong>BDIZ</strong> EDI / Mitgliedschaft. n<br />

Quelle: www.bdizedi.org<br />

Interner Bericht der „Gematik“<br />

Sicherheitsmängel bei<br />

neuer Gesundheitskarte<br />

Hatten die Kritiker also doch Recht? Bei der geplanten elektronischen<br />

Gesundheitskarte gibt es einem Bericht des „Münchner<br />

Patientenverband DGVP<br />

kritisiert Kostendämpfungspolitik<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Merkur“ zufolge Sicherheitsmängel bei der elektronischen<br />

Gesundheitskarte. Computer-Hacker könnten <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten<br />

Fall sensible Patientendaten ausspähen, schreibt die Zeitung<br />

unter Berufung auf einen ihr vorliegenden internen Bericht<br />

der Betreibergesellschaft Gematik. Die Gesundheitskarte soll<br />

ab Herbst schrittweise an alle gesetzlich Versicherten aus -<br />

gegeben werden. Schwachstelle sei offenbar die Software der<br />

neuen Kartenlesegeräte in den Arztpraxen, berichtete der<br />

Merkur. Sollte es Angreifern gelingen, dort Spionage-Pro -<br />

gramme zu installieren, könnten sie die persönliche PIN-Nummer<br />

des Patienten ausspähen und auf dessen Daten etwa über<br />

Vorerkrankungen zugreifen. Die Autoren des Gematik-Berichtes<br />

empfehlen laut Merkur daher dringend eine Aktualisierung<br />

des Computerprogramms in den Lesegeräten. Unklar sei allerdings,<br />

wer für die Kosten aufkommt, berichtet der Merkur<br />

weiter. Die Betreibergesellschaft Gematik habe sich zu den<br />

Vorwürfen nicht äußern wollen. Ursprünglich sollte die neue<br />

Chipkarte bereits 2006 die bisherige Versichertenkarte ablö -<br />

sen. Technische Probleme und Streitigkeiten zwischen Kassen,<br />

Ärzten und Kliniken sorgten aber für <strong>im</strong>mer neue Verzöge -<br />

rungen. Wer mehr wissen möchte, sollte bei YouTube folgenden<br />

Clip ansehen. Dort referiert ein Gematik-Mitarbeiter über die<br />

elektronische Gesundheitskarte: http://www.youtube.com/<br />

watch?v=gs4MpHU6vEw&feature= player_embedded n<br />

Quelle: Münchner Merkur / Youtube<br />

„Zukunftsweisende<br />

Maßnahmen“ bringen Chaos<br />

Die Bürgerinitiative Gesundheit in der deutschen Gesellschaft<br />

für Versicherte und Patienten (DGVP) fordert eine Abkehr von<br />

der „überkommenen, eind<strong>im</strong>ensional auf Kostensenkung ausgerichteten<br />

Gesundheitspolitik“. Die Devise „wir müssen sparen,<br />

koste es, was es wolle“, sei in der Gesundheitspolitik fehl<br />

am Platz, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung der DGVP.<br />

Selbstverständlich müssten die finanziellen Mittel der GKV<br />

effektiv und effizient eingesetzt werden. Der „Ökonomisie -<br />

rung der Medizin“ müsse aber spätestens dann ein Riegel vorgeschoben<br />

werden, wenn sie die Qualität der Versorgung beeinträchtige.<br />

Die von der DGVP und einer Vielzahl von Experten<br />

seit Jahren eingeforderten und vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen<br />

würden ignoriert. So kritisiert die DGVP<br />

„ein <strong>im</strong>mer komplizierteres und komplexeres Gesundheits -<br />

wesen, das kaum noch steuerbar ist und eher früher als später<br />

<strong>im</strong> Chaos versinken wird.“ Schwarz-Gelb habe zudem eine<br />

fundamentale Weichenstellung vorgenommen: Die Kosten<br />

des medizinisch-technischen Fortschritts und der demogra -<br />

fischen Entwicklung gingen in Zukunft allein zu Lasten der<br />

Versicherten. n<br />

Quelle: Pressemeldung der DGVP<br />

111


112<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Professor Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller hat so viele unterschiedliche<br />

Aufgaben und Interessen, dass man<br />

manch mal seinen Hauptberuf aus dem Auge verliert:<br />

Er gehört international zu den besten plastischen<br />

Gesichtschirurgen. Der Direktor der Kölner Uniklinik<br />

für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und<br />

Vizepräsident des <strong>BDIZ</strong> EDI ist daneben wissenschaft -<br />

licher Leiter aller Fortbildungsveranstaltungen des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI. In Köln ist er der „Baas“ der ältesten Kölner<br />

Karnevalsgesellschaft – der „Grossen von 1823“ –, und,<br />

was viele nicht wissen, er unterstützt als Operateur<br />

tatkräftig humanitäre Initiativen – wie beispielsweise<br />

die deutsch-vietnamesische Gesellschaft zur Förderung<br />

der Medizin (Deviemed), die 2006 unter seinem Vorsitz<br />

den WDR-Kinderrechtspreis erhalten hat. Diese Ärzte-<br />

Initiative operiert vor allem Kinder mit Lippen-Kiefer-<br />

Gaumenspalten, die in Asien beson ders häufig auftreten.<br />

Anfang des Jahres ermöglichte Professor Zöller<br />

in einer 20-stündigen Operation einer jungen Frau aus<br />

Weißrussland, wieder ein normales Leben zu führen.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller gibt junger Frau in 20-stündiger OP ein neues Gesicht<br />

„Große medizinische Kunst“, „goldene Hände“<br />

und ein großes Herz<br />

Angesichts der Atomreaktor-Katas -<br />

trophe in Fukush<strong>im</strong>a rückt der Super-GAU,<br />

der sich 1986 in Tschernobyl<br />

ereignet hat, wieder in den<br />

Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die<br />

Leidensgeschichte der heute 20jährigen<br />

Hanna Afanevich aus der<br />

Stadt Mogilev, 200 Kilometer von<br />

Tschernobyl entfernt, ist sicher<br />

kein Einzelschicksal. Dennoch ist<br />

Mit zwei Jahren erkrankte Hanna Afanevich aus Weißrussland<br />

an einem Tumor der linken Ohrspeicheldrüse und musste in<br />

15 Jahren 13 Operationen über sich ergehen lassen.<br />

Für Hanna ist Prof. Zöller ein Arzt, der die große medizinische Kunst beherrscht und goldene<br />

Hände besitzt.<br />

es unglaublich, wie viel die junge<br />

Frau in ihrem Leben bereits durchgemacht<br />

hat. Mit zwei Jahren erkrankte<br />

sie an einem Tumor der<br />

linken Ohrspeicheldrüse. 13 Operationen<br />

hat sie in den vergangenen<br />

15 Jahren über sich ergehen lassen<br />

müssen – dazu Chemotherapien<br />

und Bestrahlungen. Der Krebs<br />

und die Behandlungsauswirkung -<br />

en hatten ihr Gesicht entstellt, die<br />

Zähne waren nicht richtig entwi-<br />

In einer 20 Stunden andauernden Operation begradigte<br />

Prof. Zöller Hannas Oberkiefer, verlagerte den Unterkiefer<br />

und baute den linken Gesichtsbereich wieder auf.<br />

ckelt und sie litt permanent unter<br />

Kopfschmerzen.<br />

Der Verein „Hilfe für Tschernobylgeschädigte<br />

Kinder“ aus Erftstadt<br />

bat Professor Zöller und die Uniklinik<br />

Köln um Hilfe. Zöller erklärte sich<br />

sofort bereit, Hanna kostenlos zu<br />

operieren. Die Kosten für den Klinik -<br />

aufenthalt in Höhe von 40 000 Euro<br />

übernahm die Uniklinik.<br />

20-stündige Marathon-OP<br />

Normalerweise handelt es sich um<br />

drei Eingriffe in Etappen und mit<br />

zeitlichem Abstand. Aufgrund der<br />

langen Anreise von Hanna entschloss<br />

sich Prof. Zöller zu einer einzigen<br />

kombinierten Operation.<br />

Zöller und sein Team begradigten<br />

Hannas Oberkiefer, verlagerten<br />

den Unterkiefer und bauten den<br />

linken Gesichtsbereich wieder auf:<br />

mit Knochen aus dem rechten<br />

Schulterblatt samt Arterie und<br />

Vene als Ersatz für den fehlenden<br />

Kieferknochen. Schließlich verpflanzten<br />

die Operateure ein Stück<br />

der Rückenmuskulatur samt Blut-


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Mit einem Knochentransplantat aus dem rechten Schulterblatt samt Aterie und Vene baute<br />

Prof. Zöller Hannas linke Gesichtshälfte wieder auf<br />

Trotz Verband ist die äußerst geringe Narbenbildung gut zu erkennen.<br />

Die linke Gesichtshälfte ist nach der langen Operation, die normalerweise in drei Etappen<br />

durchgeführt wird, nur eine leichte Schwellung zu erkennen, aber man sieht jetzt schon, wie<br />

erfolgreich Prof. Zöller und sein Team gearbeitet haben.<br />

gefäße unter die Wangenhaut als<br />

Ersatz für das fehlende Weichgewebe.<br />

Die Operation dauerte insgesamt<br />

20 Stunden.<br />

Hanna ist inzwischen wieder zu<br />

Hause und hat Professor Zöller einen<br />

herzerweichenden Dankesbrief<br />

geschrieben. <strong>Sie</strong> schreibt von<br />

„großer medizinischer Kunst“ und<br />

von dem Arzt mit den „goldenen<br />

Händen“. Aus Hanna Afanevich ist<br />

eine junge hübsche Frau geworden,<br />

die wieder lachen kann und<br />

einen großen Berufswunsch hat:<br />

<strong>Sie</strong> möchte Ärztin werden! n<br />

AWU<br />

113<br />

DER PERIOTEST PERI PERIO TEST ST<br />

. .<br />

. .<br />

. .<br />

sehr<br />

schneller<br />

und<br />

einfacher einfach<br />

e er<br />

Messvorgang,<br />

objektive<br />

uund<br />

nd<br />

repr reproduzierbare oduzierbare<br />

EErgebnisse.<br />

rgebniss<br />

e e.<br />

Messung<br />

verschiedenster<br />

Implantattypen,<br />

in<br />

allen<br />

S SStadien<br />

ttad<br />

ad i en der<br />

ii<strong>im</strong>plantologischen<br />

m mpp<br />

la n t o l o g i sc hen<br />

Versorgung:<br />

BBest<strong>im</strong>mung<br />

est<strong>im</strong>mung<br />

dder<br />

er<br />

Pr<strong>im</strong>ärstabilität,<br />

EEinschätzung<br />

inschätzu<br />

n ng<br />

der<br />

Belastungsfähigkeit<br />

nach<br />

der<br />

Einheilphase,<br />

Verlaufskontrollen<br />

Verlaufskontr<br />

o ollen<br />

an<br />

der<br />

fertigen<br />

PProthetik.<br />

rothetik.<br />

keine<br />

VVerbrauchsmaterialien<br />

erbrauchsmaterialien<br />

erforderlich,<br />

keine<br />

Folgekosten.<br />

Folgeko<br />

s sten.<br />

Medizintechnik Gulden e.K. e.K e.K.<br />

Eschenweg Eschenweg 3 . 64397 64397 Modautal<br />

Modautal<br />

Te Tel.: el.: 06254 - 94 38 40<br />

Fax:<br />

06254 - 94 38 41<br />

periotest@med-gulden.com<br />

www.med-gulden.com


114<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

NEWS-TICKER<br />

Großbritannien<br />

Streit um Gesundheitsreform<br />

wird schärfer<br />

Die britische Regierung will an ihrer tiefgreifenden Reform des<br />

öffentlichen Gesundheitssystems, National Health Service<br />

(NHS), trotz scharfer Kritik des britischen Ärzteverbandes<br />

(British Medical Association, BMA), festhalten. Die Reform sieht<br />

vor, dass die bürokratische und kostspielige Verwaltungsebene<br />

<strong>im</strong> NHS weitgehend aufgelöst wird. Im Gegenzug sollen sich<br />

Hausärzte in Kleinunternehmen, so genannten Konsortien, zusammenschließen.<br />

Diese wiederum sollen mit öffentlichen und<br />

privaten Krankenhäusern direkt über Behandlungsverträge für<br />

ihre Patienten verhandeln und umso mehr Geld verdienen, je<br />

effizienter die Behandlung funktioniert.<br />

Auf einem Sondertreffen der Ärzteschaft <strong>im</strong> März kritisierten<br />

zahlreiche Mitglieder der BMA den „schleichenden Übergang<br />

zur Privatisierung des NHS“ und warnten vor amerikanischen<br />

Verhältnissen mangelhafter Gesundheitsversorgung. Die Ärzte -<br />

vereinigung BMA hat aber auch die Funktion einer Gewerkschaft.<br />

Daher fallen die Meinungen der Ärzte innerhalb der<br />

Organisation uneinheitlich aus. Vorschläge, der Verband solle<br />

sich komplett gegen die Regierungsreform stellen und die<br />

Gesetzesinitiative völlig ablehnen, erhielten keine Mehrheit.<br />

Die Regierung wird neben ihrer Gesundheitspolitik auch mit<br />

Blick auf ihre geplante Rentenreform kritisiert: Im Sommer<br />

drohen Streiks <strong>im</strong> Öffentlichen Dienst. Es geht um eine bevorstehende<br />

Reform der Pensionen für Beamte. Während die Vorgängerregierung<br />

unter Labour <strong>im</strong> Jahr 2006 das Rentensystem<br />

für die in der Privatwirtschaft arbeitende Bevölkerung reformiert<br />

hatte, wurde eine Anpassung der Pensionen <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Dienst hinausgeschoben. Im vergangenen Jahr beauftragte die<br />

neue Regierung dann Lord Hutton of Furness, ein Konzept zu<br />

erarbeiten, wie das „Rentenloch“ <strong>im</strong> Öffentlichen Sektor geschlossen<br />

werden könnte. n<br />

Quelle: Diverse Medien<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Foto: Creative Collection<br />

Informationstechnologien <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

eHealth-Taskforce<br />

geht an den Start<br />

Anfang Mai kam in Budapest erstmals eine Taskforce der EU<br />

unter dem Vorsitz des estnischen Staatspräsidenten Toomas<br />

Hendrik Ilves zusammen, um die Rolle der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT) in der Gesundheits- und<br />

Sozialfürsorge zu untersuchen und Empfehlungen darüber<br />

abzugeben, wie die Innovation <strong>im</strong> Gesundheitswesen zum<br />

Nutzen der Patienten, Ärzte und Pflegekräfte sowie des <strong>gesamte</strong>n<br />

Gesundheitssektors durch IKT beschleunigt werden<br />

könnte. Die Beratergruppe trat am Rande der eHealth-Woche<br />

in Ungarn zusammen und setzt sich aus Angehörigen der<br />

Gesundheitsberufe, Vertretern von Patientenverbänden und<br />

der medizinisch en, der pharmazeutischen und der IKT-Indus -<br />

trie sowie Juris ten und politischen Entscheidungsträgern zusammen.<br />

Die elektronischen Gesundheitsdienste sollen sich<br />

künftig beträchtlich weiterentwickeln: sie könnten Gesundheitspersonal<br />

in die Lage versetzen, den Patienten mehr Zeit zu<br />

widmen, kranken und älteren Menschen zu mehr Autonomie<br />

und Unabhängigkeit verhelfen und die Entwicklung neuer modellgestützter<br />

Diagnosetechniken voran treiben. Die Förderung<br />

der elektronischen Gesundheitsdienste gilt als ein wichtiges<br />

Ziel der Digitalen Agenda für Europa. Neelie Kroes, die für die<br />

Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission,<br />

erklärte hierzu: „Elektronische Gesundheitsdienste bergen ein<br />

enormes Potenzial <strong>im</strong> Hinblick auf eine bessere und nachhaltige<br />

Versorgung für alle Europäer. Von der eHealth-Taskforce<br />

erwarte ich mir eine kreative Auseinandersetzung mit den<br />

Chancen und Konsequenzen, die sich in den kommenden<br />

Jahren aus dem Einsatz der Informatik in der Gesundheitsversorgung<br />

und der Organisation des Gesundheitswesens für<br />

uns ergeben.“ Die eHealth-Taskforce wird die Kommission <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Entfaltung des Potenzials elektronischer Gesundheitsdienste<br />

<strong>im</strong> Interesse höherer Sicherheit, Qualität und<br />

Budapest<br />

Foto: Photocase/Frank Wagner


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Effizienz <strong>im</strong> euro päischen Gesundheitswesen unter anderem<br />

bei Diagnostik, Prävention und Behandlung bera ten. <strong>Sie</strong> soll<br />

prüfen, wie EU-weite Interoperabilität für elektronische Gesundheitsdienste<br />

und -technologien erreicht werden kann.<br />

Eine öffentliche Konsultation der Europäischen Kommission zu<br />

eHealth läuft derzeit. Die dazu eingehenden Beiträge werden in<br />

die Erarbeitung des Aktionsplans 2012-2020 für elektronische<br />

Gesundheitsdienste einfließen, den die Kommission bis Ende<br />

2011 vorlegen will. Dieser Prozess wird auch zur Festlegung der<br />

künftigen Forschungsaktivitäten mit dem Ziel einer besseren<br />

Diagnose, Früherkennung und Beherrschung von Krankheiten<br />

beitragen, wobei insbesondere die individuelle Patientenan -<br />

leitung sowie Modellierungs- und S<strong>im</strong>ulationstechniken eine<br />

tragende Rolle spielen.<br />

Öffentliche Konsultation zum eHealth-Aktionsplan (eHAP)<br />

2012-2020: http://ec.europa.eu/information_society/activities/<br />

health/ehealth_ap_consultation/index_en.htm n<br />

Quelle: Compliance-Magazin.de<br />

Polen und Bulgarien<br />

Ärzte-Ansturm<br />

aus dem Osten?<br />

Über 5000 polnische Ärzte haben das Land in den ersten drei<br />

Jahren nach dem EU-Beitritt verlassen. So viele, dass Ärzte -<br />

verbände <strong>im</strong> Land 2007 Alarm geschlagen haben. Lukrative<br />

Angebote haben die Mediziner nach Großbritannien, Schweden<br />

oder in die Schweiz gelockt. Viele sind auch nach Deutschland<br />

ausgewandert. Allerdings gab es Arbeitsmarktbeschränkungen<br />

in Deutschland, aber auch in Österreich. Diese sind am<br />

1. Mai weggefallen. Die Furcht in manchen Medizinerkreisen<br />

vor einem erneuten Ansturm von polnischen Ärzten auf den<br />

deutschen Arbeitsmarkt betrachten polnische Experten als unbegründet.<br />

Die Arbeitsplätze in Deutschland sind indes auch<br />

bei Ärzten aus den neuen EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und<br />

Rumänien begehrt. Diese müssen noch zwei Jahre auf einen<br />

freien deutschen Arbeitsmarkt warten. Auch für migrationswillige<br />

bulgarische Mediziner ist der EU-Beitritt mit gewissen<br />

Erleichterungen verbunden gewesen – auch wenn die Einschränkungen<br />

für den EU-Arbeitsmarkt bis 2013 bestehen<br />

bleiben. Ihre Abschlüsse werden in fast allen westeuropäischen<br />

Ländern problemloser anerkannt als vor dem EU-Beitritt.<br />

Nach Angaben des bulgarischen Ärzteverbands haben <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr etwa 500 Ärzte das Land verlassen, Tendenz<br />

steigend. Denn nur <strong>im</strong> ersten Quartal 2011 hat der Verband<br />

bereits 145 Bescheinigungen für eine Auslandsbeschäftigung<br />

ausgestellt. Kein Wunder, denn für die gleiche Tätigkeit bekommen<br />

bulgarische Ärzte etwa die zehnfache Bezahlung in<br />

Westeuropa. Ein Arzt mit einer dreifachen Spezialisierung verdient<br />

in der bulgarischen Hauptstadt etwa 370 Euro monatlich,<br />

berichtet der Ärzteverband. n<br />

Quelle: Deutsche Welle<br />

Zahnärzte in Österreich<br />

Es fehlen Nachfolger<br />

für die Praxen<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Die Suche nach Ärzten, die bereit sind, als Allgemeinmediziner<br />

aufs Land zu gehen, beschäftigt Österreich seit geraumer Zeit.<br />

Nun tauchen auch erste Schwierigkeiten auf, Nachfolger für<br />

Zahnarzt-Ordinationen zu <strong>finden</strong> – egal ob mit oder ohne<br />

Kassenvertrag. Und das sogar in bester Salzburger Innenstadtlage.<br />

Der Präsident der Zahnärztekammer, Erwin Senoner, be-<br />

stätigt, dass sich viele junge Zahnärzte nicht mehr zutrauten,<br />

eine Ordination zu übernehmen oder aufzubauen. Er meint,<br />

die neue Ausbildung zum Zahnarzt sei dafür mit ausschlag -<br />

gebend. „Früher haben die Leute Medizin studiert und dann<br />

noch den Facharzt gemacht.“ Was bedeutet habe, dass sie in<br />

reifem Alter und mit entsprechender Lebenserfahrung in die<br />

Tätigkeit als Freiberufler gestartet seien. Seit Herbst 1998 aber<br />

gibt es Zahnmedizin als eigenständige Studienrichtung. Senoner:<br />

„Die Jungen kommen mit 24 Jahren heraus und haben Angst<br />

vor den hohen Investitionen.“ <strong>Sie</strong> gingen lieber als angestellte<br />

Ärzte ins Krankenhaus oder in Ambulatorien. Senoner fordert<br />

daher ein verpflichtendes Praxisjahr für Absolventen der<br />

Zahnmedizin, wie es auch in Deutschland vorgeschrieben sei.<br />

Dadurch hätten die jungen Zahnärzte Gelegenheit, den Berufsalltag<br />

eines niedergelassenen Zahnarztes kennenzulernen.<br />

Einen weiteren Grund für das mangelnde Interesse junger<br />

Zahnmediziner an der Übernahme einer Ordination sieht der<br />

Kammerpräsident in den niedrigen Honoraren der Kranken -<br />

kassen. Die Kassen übernähmen nur die zahnmedizinische<br />

Grundversorgung – Füllungen, Wurzelbehandlungen, Extraktionen<br />

und einfache Prothetik. Wer mehr als Mindeststandard<br />

will, muss in die eigene Tasche greifen. Unter diesen Voraussetzungen<br />

sei der Status als Kassenarzt wenig erstrebenswert,<br />

sagt Senoner. n<br />

Quelle: Salzburger Nachrichten<br />

Foto: Veer<br />

115


EndoPilot<br />

Die 4 in 1 Komplett - Lösung<br />

EndoMotor<br />

ApexLocator<br />

Schlumbohm<br />

BackFill<br />

Heizspitze<br />

EndoMotor mit Längenbest<strong>im</strong>mung<br />

Thermoplastische Wurzelkanalfüllung<br />

Touch-Display für intuitive Bedienung<br />

Feilendatenbank mit Verschleißkontrolle<br />

KnochenFilter<br />

Augmentation effektiv & schnell<br />

Opt<strong>im</strong>ale Gewinnung von autologen<br />

Knochenspänen während des Absaugens<br />

mit dem Titan KnochenFilter KF-T3<br />

KnochenMühle<br />

Knochenarbeit leichtgemacht<br />

Leichte Zerkleinerung von autologen<br />

Knochenblöcken und Erzeugung von<br />

körnigen Knochenspänen für eine<br />

opt<strong>im</strong>ale Knochenneubildung mit der KM-3<br />

24616 Brokstedt Tel.: 04324-89 29 - 0<br />

www.schlumbohm.de post@schlumbohm.de<br />

116<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Be<strong>im</strong> 9. Jahreskongress des<br />

Partnerverbandes EDI OSIS in Jachranka<br />

Erstes polnisches<br />

Curriculum Implantologie<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Abschlussfoto mit den Absolventen des ersten polnischen Curriculum Implantologie<br />

Im Rahmen des 9. Jahreskon -<br />

gresses des assoziierten Partnerverbandes<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI, der Ogolnopolskie<br />

Stowarzyszenie Implan -<br />

tologii Stomatologicznej (EDI OSIS)<br />

in Jachranka, Polen, schlossen über<br />

30 Ab solventen des ersten polnischen<br />

Curriculum Im plan tologie<br />

die zweijährige Kursserie erfolgreich<br />

ab.<br />

250 Teilnehmer waren auf Einladung<br />

der EDI OSIS zu dem drei -<br />

tägigen Symposium nach Jachranka<br />

gekom men, um sich über<br />

die neuen Konzepte <strong>im</strong> Bereich<br />

der Osseointegration und der Implantatbehandlung<br />

zu informieren<br />

und wurden von den beiden<br />

Präsidenten Prof. Dr. Andrzej Wojtowicz<br />

für die OSIS, der auch für<br />

das hervorragende dreitägige<br />

Programm verantwortlich zeichnet,<br />

und Christian Berger für den<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI willkommen geheißen.<br />

Höhepunkt war sicherlich die<br />

Abschlussprüfung für das erste<br />

polnische Curriculum Implantologie.<br />

Inhaltlich analog zum Curriculum<br />

der Konsensus kon fe renz<br />

Implantologie setzen die Verantwortlichen<br />

von <strong>BDIZ</strong> EDI, der Universität<br />

zu Köln gemeinsam mit<br />

der EDI OSIS ein Konzept um, das<br />

auch polnische Belange berücksichtigt.<br />

Mit diesem erfolgreichen Abschluss<br />

des ersten Fortbildungsganges<br />

endet das polnisch-deutsche<br />

Joint Venture jedoch nicht.<br />

Der Start zum nächsten Curriculum<br />

ist bereits in Vorbereitung.<br />

Insgesamt zwei Jahre lang durchliefen<br />

über 40 polnische Zahn -<br />

ärztinnen und Zahnärzte Schulungen<br />

und Trainings <strong>im</strong> Rahmen<br />

der einzelnen Fortbildungs -<br />

bau steine. n


S e r i e<br />

Einleitung<br />

Der mit Spannung erwartete neue<br />

Referentenentwurf zur GOZ 2012<br />

kam am 24.03.2011 und damit zur<br />

Halbzeit der IDS 2011. Dort liefen die<br />

Geschäfte allem Anschein nach her -<br />

vorragend. Wenn der neue GOZ-<br />

Entwurf dem Wirtschaftsfaktor Ge -<br />

sundheitswesen zusätzliche Impulse<br />

lieferte, wäre er ein großer Wurf<br />

geworden. Davon kann jedoch keine<br />

Rede sein, <strong>im</strong> Gegenteil, wie sich<br />

aus den verschiedenen Beiträgen<br />

dieses Heftes ergibt.<br />

Für den Bereich der Implantologie<br />

fällt die Beurteilung anfänglich etwas<br />

günstiger aus als etwa für<br />

den Bereich der Kieferorthopädie.<br />

Immerhin n<strong>im</strong>mt das zuständige<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

(BMG) zur Kenntnis, dass sich<br />

die Implantologie seit 1988 weiter<br />

entwickelt hat. <strong>Das</strong> äußert sich<br />

u.a. darin, dass aus dem ursprünglich<br />

10 Gebührenziffern umfassenden<br />

Abschnitt K der GOZ 1988<br />

ein nunmehr 17 Gebührenziffern<br />

umfassender Abschnitt wird. Beeinflusst<br />

wird die Beurteilung u.a.<br />

durch die teilweise deutliche Anhebung<br />

der Punktmengen und die<br />

Einführung genereller Zuschlagsziffern<br />

für ambulant durchgeführte<br />

zahnärztlich-chirurgische Leistungen<br />

(Nrn. 10000 – 10030), die den<br />

Zuschlagsziffern nach Nrn. 442 –<br />

445 GOÄ entsprechen.<br />

Will man die neuen Leistungsziffern<br />

näher betrachten, ist als gedanklicher<br />

Vorspann zu berück-<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

Dr. Thomas Ratajczak,<br />

Rechts anwalt<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Justitiar des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

RATAJCZAK & PARTNER,<br />

Berlin · Essen · Freiburg i.Br. ·<br />

Köln · Meißen · München ·<br />

Sindelfingen<br />

Posener Str. 1, 71063 Sindelfingen<br />

Tel.: 07031-9505-18 (Frau Gayer)<br />

Fax: 07031-9505-99<br />

ratajczak@bdizedi.org<br />

www.rpmed.de<br />

sichtigen, dass das BMG davon aus -<br />

geht, „dass künftig durchschnittlich<br />

der 2,3-fache Gebührensatz<br />

berechnet wird“, wie es wörtlich am<br />

Ende von S. 6 des Begründungsteils<br />

heißt. <strong>Das</strong> ist in der Implantologie<br />

aber schon längst anders. Der<br />

3,5-fache Steigerungsfaktor ist für<br />

die eigentlichen <strong>im</strong>plantologischen<br />

Leistungen der Regelfall. Be<strong>im</strong> Vergleich<br />

alt – neu muss man diesem<br />

nicht unbedeutenden Umstand<br />

Rechnung tragen.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Im Referentenentwurf<br />

zur GOZ 2012<br />

Die <strong>im</strong>plantologischen<br />

Gebührenziffern<br />

Inhalt<br />

n Einleitung S. 117<br />

n Übersicht über die Gebührenziffern S. 118<br />

n Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen S. 119<br />

n Nr. 9000 – Implantatbezogene Analyse S. 119<br />

n Nr. 9003 – Verwenden einer Orientierungsschablone<br />

/ Positionierungsschablone S. 119<br />

n Nr. 9005 – Verwenden einer auf<br />

dreid<strong>im</strong>ensionale Daten gestützten<br />

Navigationsschablone / chirurgischen<br />

Führungsschablone S. 119<br />

n Nr. 9010 – Implantatinsertion S. 119<br />

n Nr. 9020 – Temporäres Implantat/<br />

KFO-Implantat S. 120<br />

n Nr. 9040 – Freilegung S. 120<br />

n Nr. 9050 – Auswechslung<br />

von Aufbauelementen S. 120<br />

n Nr. 9060 – Auswechslung<br />

von Aufbauelementen <strong>im</strong> Reparaturfall S. 121<br />

n Nr. 9090 – Knochengewinnung S. 121<br />

n Nr. 9100 – Aufbau des Alveolarfortsatzes S. 121<br />

n Nr. 9110 – Interner Sinuslift S. 122<br />

n Nr. 9120 – Externer Sinuslift S. 122<br />

n Nr. 9130 – Bone Splitting/<br />

Vertikale Distraktion S. 124<br />

n Nr. 9140 – Intraorale Knochenentnahme S. 124<br />

n Nr. 9150 – Fixation oder Stabilisierung<br />

des Augmentats S. 124<br />

n Nr. 9160 – Entfernung unter der<br />

Schle<strong>im</strong>haut liegender Materialien S. 125<br />

n Nr. 9170 – Entfernung <strong>im</strong> Knochen<br />

liegender Materialien / eines subperiostalen<br />

Gerüst<strong>im</strong>plantats S. 125<br />

117


118<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Übersicht über die Gebührenziffern<br />

GOZ-<br />

Nr.<br />

2012<br />

Inhalt Punkte GOZ-<br />

Nr.<br />

1988<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

Inhalt Punkte<br />

9000 Implantatbezogene Analyse 884 900 Implantatbezogene Analyse 540<br />

Jetzt Inhalt von 9010 901 Präparation Knochenkavität 480<br />

9003 Orientierungs-/Positionierungsschablone 100 neu<br />

9905 3D-Schablone 300 neu<br />

9010 Implantatinsertion 1545 903 Implantatinsertion 480<br />

9020 Inter<strong>im</strong>s-/KFO-Implantat 515 903 Implantatinsertion 480<br />

9040 Freilegung 626 904 Freilegung 320<br />

9050 Entfernen und Wiedereinsetzen Aufbauelemente 313 905 Auswechseln Sekundärteil 320<br />

9060 Auswechseln Aufbauelemente <strong>im</strong> Reparaturfall 313 905 Auswechseln Sekundärteil 313<br />

9090 Knochengewinnung, -aufbereitung und<br />

400 Ä2253 + Knochenspanentnahme + Knochen<strong>im</strong>plantation 1386<br />

-<strong>im</strong>plantation<br />

Ä2254<br />

9100 Aufbau Alveolarfortsatz 2694 Ä2730 Aufbau Alveolarfortsatz 1886 -<br />

u.a.<br />

2627<br />

9100 Aufbau Alveolarfortsatz neben internem Sinuslift 1347 Ä2730 Aufbau Alveolarfortsatz 1886 -<br />

u.a.<br />

2627<br />

9100 Aufbau Alveolarfortsatz neben externem Sinuslift 898 Ä2730 Aufbau Alveolarfortsatz 1886 -<br />

u.a.<br />

2627<br />

9110 Interner Sinuslift 1500 Ä2386 Interner Sinuslift 2038 -<br />

u.a.<br />

2618<br />

9120 Externer Sinuslift 3000 Ä1467 Externer Sinuslift 2445 -<br />

u.a.<br />

3025<br />

9130 Bone Splitting 1540 Ä2710 Bone Splitting 2500 -<br />

u.a.<br />

4580<br />

Keine Gebührenziffer 906 Präparation für subperiostales Implantat 640<br />

Keine Gebührenziffer 907 Einsetzen eines subperiostalen Implantats 320<br />

9140 Intraorale Knochenentnahme 650 Ä2253 Knochenspanentnahme 647<br />

9150 Stabilisierung des Augmentats 675 Ä2284 Stabilisierende operative Maßnahmen 554<br />

9160 Fremdkörperentfernung unter der Schle<strong>im</strong>haut 330 Ä2009 Fremdkörperentfernung unter der Schle<strong>im</strong>haut 100<br />

9170 Fremdkörperentfernung aus dem Knochen, auch<br />

Entfernung subperiostales Gerüst<strong>im</strong>plantat<br />

500 Ä2010 Fremdkörperentfernung aus dem Knochen 379<br />

Leistungsinhalt der Nr. 9170 500 908 Entfernung subperiostales Gerüst<strong>im</strong>plantat 1100<br />

Keine Gebührenziffer 909 Nadel<strong>im</strong>plantat 90


Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen<br />

Dem Abschnitt K der GOZ werden<br />

erweiterte allgemeine Best<strong>im</strong>mungen<br />

vorangestellt. Der bisher<br />

in der praktischen Anwendung<br />

heftig umstrittene Begriff der pr<strong>im</strong>ären<br />

Wundversorgung wird näher<br />

definiert. Dazu zählt künftig der<br />

Wundverschluss ohne Lappenbildung<br />

und das Fixieren eines plastischen<br />

Wundverbandes.<br />

Im Bereich der Materialkosten<br />

wird der Entscheidung des BGH<br />

vom 27.05.2004 – III ZR 264/03 –<br />

(vollständig abgedruckt in der<br />

2. Auflage des Abrechnungshandbuches<br />

Implantologie, S. 503 ff.)<br />

Rechnung getragen, als einmal<br />

verwendbare Implantatfräsen aus -<br />

drücklich für gesondert abrechenbar<br />

erklärt werden. Darüber hinaus<br />

sind künftig Knochenersatzmaterialien<br />

sowie Materialien zur Förde -<br />

rung der Blutgerinnung oder der<br />

Geweberegeneration, zur Fixierung<br />

von Membranen, zum Verschluss<br />

von oberflächlichen Blutungen bei<br />

hämorrhagischen Diathesen sowie<br />

atraumatisches Nahtmaterial<br />

gesondert berechnungsfähig.<br />

Nr. 9000 – Implantatbezogene<br />

Analyse<br />

Die Nr. 9000 erweitert die in der<br />

bisherigen Nr. 900 enthaltene <strong>im</strong>plantatbezogene<br />

Analyse und Vermessung<br />

des Alveolarfortsatzes<br />

und des Kieferkörpers sowie der<br />

Schle<strong>im</strong>haut um die „angrenzenden<br />

knöchernen Strukturen“. <strong>Sie</strong> umfasst<br />

nun nicht mehr nur die metrische<br />

Auswertung von Röntgenaufnahmen,<br />

sondern verwendet<br />

allgemeiner den Begriff der radiolo -<br />

gischen Befundunterlagen, erwähnt<br />

erstmals auch Modelle und Fotos<br />

zur Feststellung der Implantatposi -<br />

tion, ggf. mit Hilfe einer indi vidu -<br />

ellen Schablone zur Diag nos tik.<br />

Mit erfasst ist nun auch explizit die<br />

Implantatauswahl. Abrechenbar<br />

ist die Leistung wie bisher je Kiefer.<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

Nur die „metrische“ Auswertung<br />

der radiologischen Befundunterlagen<br />

fällt unter die Nr. 9000 GOZ.<br />

Die Auswertung am Computer,<br />

insbesondere die 3D-Auswertung<br />

wird davon nicht erfasst.<br />

Bei Verwendung einer Röntgenmessschablone<br />

sind die Materialund<br />

Laborkosten gesondert berechnungsfähig.<br />

Nr. 9003 – Verwenden einer<br />

Orientierungsschablone/<br />

Positionierungsschablone<br />

Mit dieser neu eingeführten Gebührenziffer<br />

wird die Verwendung<br />

von Schablonen (bisher nur Nr.<br />

902) differenziert, ebenso mit der<br />

ebenfalls neu eingeführten nachfolgenden<br />

Nr. 9005. Es handelt sich<br />

dabei um bei der Implantation verwendete<br />

Schablonen, wobei sich<br />

der Leistungsinhalt der Nr. 9003<br />

vom Inhalt der Nr. 9005 nur die die<br />

bei letzterer erforderlichen Dreid<strong>im</strong>ensionalität<br />

unterscheidet. Die<br />

Material- und Laborkosten sind gesondert<br />

abrechenbar.<br />

Nr. 9005 – Verwenden<br />

einer auf drei d<strong>im</strong>ensionale<br />

Daten gestützten<br />

Navigationsschablone /<br />

chirurgischen Führungsschablone<br />

Unter der Nr. 9005 sind künftig vor<br />

allem chirurgische Führungsschablonen<br />

abrechenbar. Werden un -<br />

ter schiedliche Schablonen eingesetzt,<br />

sind die Nrn. 9003 und 9005<br />

grundsätzlich nebeneinander abrechenbar.<br />

Die Abrechnung beider<br />

Ziffern erfolgt je Schablone, nicht<br />

je Implantationssitzung.<br />

Nr. 9010 –<br />

Implantatinsertion<br />

Die Nr. 9010 umfasst i.S. einer<br />

Komplexleistungsziffer künftig<br />

wesentliche Teile des Implantationsgeschehens.<br />

<strong>Das</strong> wird durch<br />

eine umfangreiche Abrechnungserläuterung<br />

klargestellt. Die neue<br />

Ziffer umfasst:<br />

q Präparation der Knochenkavität<br />

für ein enossales Implantat<br />

(bisher Nr. 901),<br />

q Einsetzen einer Implantat -<br />

schablone zur Überprüfung der<br />

Kno chen kavität (z.B. Tiefenlehre)<br />

– bisher Nr. 902 –,<br />

q ggf. erforderliche Knochenkondensation<br />

(bisher: Abrechnung<br />

über den Steigerungsfaktor –<br />

<strong>im</strong> BEMA-Entwurf von 2003 war<br />

dafür die Nr. 615 vorgesehen),<br />

q Knochenglättung <strong>im</strong> Bereich<br />

des Implantates,<br />

q Einbringen des enossalen<br />

Implantates,<br />

q Einbringen der Verschlussschraube,<br />

q ggf. Einbringen von Aufbauelementen<br />

bei offener Einheilung<br />

sowie<br />

q (einfacher) Wundverschluss.<br />

Damit fasst die neue Nr. 9010 die<br />

bisherigen Nrn. 901 – 903 zusammen.<br />

Die Bewertung wird dennoch<br />

der Punktmenge nach deutlich<br />

verbessert. Ergaben die bisherigen<br />

drei Ziffern zusammen 1050 Punkte,<br />

so ist die Nr. 9010 mit 1545 Punkten<br />

bewertet. <strong>Sie</strong> löst dazu stets<br />

die Zuschlagsziffer Nr. 10030 mit<br />

2200 Punkten (nur Einfachsatz abrechenbar)<br />

aus. Berücksichtigt man<br />

aber, dass die Nrn. 901 – 903 <strong>im</strong><br />

Regelfall mit dem 3,5-fachen Steigerungsfaktor<br />

abgerechnet wurden,<br />

zukünftig an deren Stelle aber<br />

wieder der 2,3-fach-Faktor treten<br />

soll, fällt die Aufwertung dennoch<br />

ins Gewicht, sofern man die Geldentwertung<br />

seit 1988 vollkommen<br />

außer Acht lässt:<br />

Be<strong>im</strong> 3,5-fachen Steigerungsfaktor<br />

ergaben die Nrn. 901 – 903 bisher<br />

zusammen:<br />

206,71 €.<br />

Die Nr. 9010 bei Faktor 2,3 und die<br />

Nr. 10030 ergeben zusammen:<br />

323,59 €.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

119


120<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Nr. 9020 – Temporäres<br />

Implantat / KFO-Implantat<br />

<strong>Das</strong> Einbringen temporärer Implantate,<br />

zu denen auch die in der<br />

Kieferorthopädie eingesetzten Implantate<br />

gehören, wird künftig<br />

nach der nur mit 515 Punkten und<br />

damit deutlich niedriger als die<br />

bisherigen Abrechnungsziffern bewerteten<br />

Nr. 9020 abrechenbar<br />

sein. Allerdings löst die Nr. 9020<br />

die Zuschlagsziffer nach Nr. 10010<br />

mit 750 Punkten aus (Einfachsatz),<br />

was aber die Differenz nicht ausgleicht.<br />

Be<strong>im</strong> bei temporären Implantaten<br />

oft nur abgerechneten<br />

2,3-fachen Steigerungsfaktor bleibt<br />

noch <strong>im</strong>mer ein Minus von 27,03 €<br />

(ganz abgesehen von der Frage der<br />

Geldentwertung seit 1988).<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

Nr. 9040 – Freilegung<br />

Die Nr. 9040 entspricht weitgehend<br />

der bisherigen Nr. 904. Der umstrit -<br />

tene Begriff der Sekundärteile wird<br />

durch Aufbauelemente ersetzt, wo -<br />

bei als Beispiel Gingivaformer ange -<br />

geben sind. Die Leis tungs bewer tung<br />

wurde fast verdoppelt (+95,63 %).<br />

Obwohl es sich bei dieser Ziffer um<br />

eine zahnärztlich-chirurgische Leis -<br />

tung handelt, ist die Zuschlagsziffer<br />

nach Nr. 10010 nicht abrechenbar<br />

(Nr. 3 der Abrech nungs best<strong>im</strong> -<br />

mung en zu den Zuschlagsziffern).<br />

Nr. 9050 – Auswechslung<br />

von Aufbauelementen<br />

Die Nrn. 9050 und 9060 lösen die<br />

bisherige Nr. 905 ab. Nr. 9050 be-<br />

Ästhetische<br />

Alternativen<br />

gefällig?<br />

trifft das Entfernen und Wie -<br />

dereinsetzen sowie Auswechseln<br />

eines oder mehrerer Aufbauelemente<br />

bei einem zweiphasigen<br />

Implantatsystem während der rekonstruktiven<br />

Phase, die Nr. 9060<br />

regelt diese Leistung gesondert für<br />

die rekons truktive Phase. <strong>Sie</strong> ist um<br />

7 Punkte schlechter bewertet als<br />

die Nr. 905. Klargestellt wird durch<br />

die Abrechnungsbest<strong>im</strong>mungen,<br />

dass sie neben den Leistungen<br />

nach den Nrn. 9010 (Insertion) und<br />

9040 (Freilegung) nicht berechnungsfähig<br />

ist. Die zur Nr. 905<br />

höchst umstrittene Frage, wie oft<br />

sie abrechenbar ist (PKV: 1x; <strong>BDIZ</strong><br />

EDI: bis zu 5x) wird i.S. einer Mittelmeinung<br />

auf höchs tens dre<strong>im</strong>al<br />

je Implantat und nur höchstens<br />

einmal je Implantat und Sitzung


gelöst. Die Nr. 9050 löst keine Zuschlagsziffer<br />

aus.<br />

Nr. 9060 – Auswechslung<br />

von Aufbauelementen <strong>im</strong><br />

Reparaturfall<br />

Die Nr. 9060 umfasst den Leistungsinhalt,<br />

den die PKV gerne der<br />

Nr. 905 unterlegte, nämlich die<br />

Auswechseln von Aufbauelementen<br />

(Sekundärteilen) <strong>im</strong> Repara -<br />

turfall. Mit einbezogen wird als<br />

Leistungsteil die Abnahme und<br />

Wie der be fes tigung der Suprakons -<br />

truktionen. Bewertet ist die Leistung<br />

ebenso wie die Nr. 9050 mit<br />

313 Punkten, also 7 Punkten weniger<br />

als die Nr. 905. Die Nr. 9060 ist<br />

für ein Implantat höchstens einmal<br />

je Sitzung berechnungsfähig.<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

Die Nr. 9060 löst keine Zuschlagsziffer<br />

aus.<br />

Nr. 9090 –<br />

Knochengewinnung<br />

Die Leistungsziffern ab Nr. 9090<br />

betreffen – mit einer Ausnahme –<br />

ausschließlich bisher nach GOÄ<br />

abgerechnete Ziffern. Die Nr. 9090<br />

betrifft die bisher nach Nrn. 2253<br />

und 2254 abgerechnete Knochengewinnung,<br />

z.B. mit Hilfe eines Bone<br />

collectors, sowie die Knochenaufbereitung<br />

und -<strong>im</strong>plantation,<br />

auch zur Weichteilunterfütterung<br />

(bisher abgerechnet nach Nr. 2442<br />

GOÄ). <strong>Sie</strong> ist mit 400 Punkten um<br />

986 = 71,14 % und damit deutlich<br />

schlech ter bewertet als die entsprechenden<br />

GOÄ-Ziffern. <strong>Sie</strong> löst<br />

zwar die Zuschlagsziffer nach Nr.<br />

10000 mit 400 Punkten aus. Für<br />

die GOÄ-Ziffern war jedoch die Zuschlagsziffer<br />

GOÄ 443 mit 750<br />

Punkten abrechenbar. Die Kosten<br />

eines einmal verwendbaren Knochenkollektors<br />

oder -schabers sind<br />

gesondert berechnungsfähig.<br />

Nr. 9100 – Aufbau des<br />

Alveolarfortsatzes<br />

Die Nr. 9100 vereint als Komplexleistung<br />

vor allem die Nrn. 2730 (<strong>im</strong><br />

Einzelfall auch nach Nr. 2732), 2253,<br />

2254 bzw. 2255 GOÄ, zusammen<br />

mit mindestens 1886 bzw. 2627<br />

Punkten bewertet. Abgerechnet<br />

wird danach der Aufbau des Alveolarfortsatzes<br />

durch Augmentation<br />

ohne zusätzliche Stabilisie-<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dann rufen <strong>Sie</strong> an, wir erläutern<br />

Ihnen gerne die Vorteile<br />

unseres Implantat-Systems.<br />

DURAPLANT<br />

So gut kann einfach sein<br />

®<br />

Präzision seit 1968<br />

121<br />

www.zl-microdent.de<br />

Telefon 02338 801-0


122<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

rungsmaßnahmen. Abrechenbar<br />

ist die Leistung je Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich. Nach der in der<br />

Leistungslegende enthaltenen Abrechnungsbest<strong>im</strong>mung<br />

sind mit<br />

der Leistung nach Nr. 9100 sind folgende<br />

Leistungen abgegolten:<br />

q Lagerbildung,<br />

q Glättung des Alveolarfortsatzes,<br />

q ggf. Entnahme von Knochen<br />

innerhalb des Aufbaugebietes,<br />

q Einbringung von Aufbaumaterial<br />

(Knochen und/oder Knochen -<br />

ersatzmaterial) und<br />

q Wundverschluss mit vollständiger<br />

Schle<strong>im</strong>hautabdeckung,<br />

q ggf. einschließlich Einbringung<br />

resorbierbarer oder nicht resorbierbarer<br />

Barrieren einschließlich<br />

Fixierung (bisher GOZ 413<br />

analog – 450 Punkte).<br />

Die Leistung nach Nr. 9100 ist für<br />

die Glättung des Alveolarfortsatzes<br />

<strong>im</strong> Bereich des Implantatbettes<br />

nicht berechnungsfähig. Neben der<br />

Leistung nach Nr. 9100 sind die<br />

Leistungen nach der Nr. 9130 (Bone<br />

Splitting) nicht berechnungsfähig.<br />

Nach Ansicht des BMG ist die Mehr -<br />

facherbringung der Leistung <strong>im</strong> sel -<br />

ben Kieferabschnitt nur über den<br />

Steigerungsfaktor ab rech en bar.<br />

Die Nr. 9100 differenziert bei der<br />

Abrechnung zwischen drei Situationen:<br />

q Aufbau des Alveolarfortsatzes<br />

ohne Sinuslift: 2694 Punkte<br />

(hier ist zusätzlich die Nr. 10030<br />

mit 2200 Punkten abrechenbar),<br />

q Aufbau des Alveolarfortsatzes<br />

bei internem Sinuslift in derselben<br />

Kieferhälfte: 1347 Punkte<br />

q Aufbau des Alveolarfortsatzes<br />

bei externem Sinuslift in derselben<br />

Kieferhälfte: 898 Punkte<br />

(hier ist jeweils nur die Zuschlagsziffer<br />

für den internen<br />

bzw. den externen Sinuslift –<br />

jeweils die Nr. 10030 – abrechenbar).<br />

Je nachdem, wie umfangreich der<br />

Eingriff unter Geltung der GOZ<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

1988 ausfiel, bringt die Nr. 9090<br />

eine Besserbewertung um 808<br />

Punkte, oder eine Schlechterbewertung<br />

um bis zu 383 Punkte <strong>im</strong><br />

Grundfall Abrechnung nicht neben<br />

Sinuslift. Bedenkt man den Ansatz,<br />

dass die Leistung künftig zum 2,3fachen<br />

Satz abgerechnet werden<br />

soll (348,49 €) ergibt sich selbst <strong>im</strong><br />

einfachsten Fall eine Verschlechterung<br />

gegenüber den heute meist<br />

zu 3,5-fach abgerechneten GOÄ-<br />

Leistungen (384,76 €).<br />

Die intraorale Entnahme von Knochen<br />

außerhalb des Aufbaugebiets<br />

kann nach Nr. 9140 (650 Punkte)<br />

zusätzlich abgerechnet werden, je<br />

extraorale nach GOÄ.<br />

Ggf. zusätzlich abrechenbar ist die<br />

Nr. 9150 (675 Punkte).<br />

Nr. 9110 – Interner Sinuslift<br />

Die Nr. 9110 betrifft den internen<br />

Sinuslift, bisher abgerechnet vor<br />

allem nach GOÄ-Nrn. 2386, 2442<br />

und Nr. 413 GOZ sowie ggf. einer<br />

Reihe von weiteren Ziffern. Mit der<br />

Nr. 9110 sind folgende Leistungen<br />

abgegolten:<br />

q Schaffung des Zugangs durch<br />

die Alveole oder das Implantatfach,<br />

q Anhebung des Kieferhöhlenbodens<br />

durch knochenverdrängende<br />

oder knochenverdichtende<br />

Maßnahmen und der Kieferhöhlenmembran,<br />

q Entnahme von Knochenspänen<br />

innerhalb des Aufbaugebietes<br />

des Implantatfaches und<br />

q Einbringen von Aufbaumaterial<br />

(Knochen und/oder Knochenersatzmaterial)<br />

Die Leistung nach Nr. 9110 ist für<br />

dieselbe Implantatkavität nicht ne -<br />

ben den Leistungen nach den Nrn.<br />

9120 (externer Sinuslift) und 9130<br />

(Bone Splitting) berechnungsfähig.<br />

Die Leistung ist gegenüber dem<br />

Zustand der GOZ 1988 mit 1500<br />

Punkten deutlich schlechter bewertet,<br />

ohne dass dies auch nur<br />

mit einem Satz begründet würde.<br />

Die bisherigen Abrechnungsziffern<br />

brachten Im Regelfall 2038 bis<br />

2618 Punkte.<br />

Die intraorale Entnahme von Knochen<br />

außerhalb des Aufbaugebiets<br />

kann nach Nr. 9140 (650 Punkte)<br />

zusätzlich abgerechnet werden, je<br />

extraorale nach GOÄ.<br />

Nr. 9120 – Externer Sinuslift<br />

Die Nr. 9120 betrifft den externen<br />

Sinuslift, bisher abgerechnet vor<br />

allem nach GOÄ-Nrn. 1467, 2386,<br />

2442, 2730 analog und Nr. 413 GOZ<br />

sowie ggf. einer Reihe von weiteren<br />

Ziffern. Mit einer Leistung nach<br />

Nummer 9120 sind folgende Leistungen<br />

abgegolten:<br />

q Schaffung des Zugangs zur<br />

Kieferhöhle durch Knochenfens -<br />

terung (auch Knochendeckel) –<br />

bisher GOÄ 1467,<br />

q Präparation der Schneider´schen<br />

Membran (bisher GOÄ 2386<br />

analog),<br />

q Anhebung des Kieferhöhlenbodens<br />

und der Schneider´schen<br />

Membran,<br />

q Lagerbildung (bisher GOÄ 2730<br />

analog oder 2732analog – jetzt<br />

Nr. 9100, 3. Variante),<br />

q ggf. Entnahme von Knochenspänen<br />

innerhalb des Aufbaugebietes<br />

(bisher GOÄ 2253),<br />

q Einbringung von Aufbaumaterial<br />

(Knochen und/oder Knochenersatzmaterial)<br />

– bisher GOÄ<br />

2442 analog, 2254 oder 2255,<br />

q ggf. Einbringung resorbierbarer<br />

oder nicht resorbierbarer Barrieren<br />

einschließlich Fixierung<br />

(bisher GOÄ 2688 analog, jetzt<br />

Nr. 9150),<br />

q ggf. Reposition des Knochen -<br />

deckels,<br />

q Verschluss der Kieferhöhle und<br />

q Wundverschluss.<br />

Die Nr. 9120 bringt <strong>im</strong> einfachsten Fall<br />

(Abrechenbarkeit der Nrn. 1467, û


124<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

2386, 2442, 2730 GOÄ und Nr. 413<br />

GOZ (zusammen 2945 Punkte) mit<br />

einer Bewertung von 3000 Punkten<br />

sowie den 898 Punkten der Nr. 9100<br />

(3. Variante) eine Verbesserung (al -<br />

lerdings nicht mehr be<strong>im</strong> 2,3-fachen<br />

Steigerungsfaktor, da kommt schon<br />

eine deutliche Verschlechterung<br />

heraus), in allen anderen Fällen eine<br />

deutliche Verschlechterung ge gen -<br />

über der heutigen Situation. <strong>Das</strong><br />

bei ihr die Zuschlagsziffer 10030<br />

(2200 Punkte) abrechenbar ist,<br />

bringt keine dramatische Verbesserung,<br />

da bisher die Nr. GOÄ 443<br />

(750 Punkte) bzw. die Nr. 444 (1300<br />

Punkte) abrechenbar sind.<br />

Die intraorale Entnahme von Knochen<br />

außerhalb des Aufbaugebiets<br />

kann nach Nr. 9140 (650<br />

Punkte) zusätzlich abgerechnet<br />

werden, je extraorale nach GOÄ.<br />

Nr. 9130 – Bone Splitting/<br />

Vertikale Distraktion<br />

Die Nr. 9130 betrifft das sog. Bone<br />

Splitting. Mit abgegolten sind<br />

q ggf. die Auffüllung der Spalt -<br />

räume mittels Knochen oder<br />

Knochenersatzmaterial,<br />

q ggf. erforderliche zusätzliche<br />

Osteosynthesemaßnahmen,<br />

q ggf. die Einbringung resorbierbarer<br />

oder nicht resorbierbarer<br />

Barrieren einschließlich Fixierung,<br />

je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich.<br />

Von der Nr. 9130 wird aber auch die<br />

vertikale Distraktion des Alveolarf-<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 2.11<br />

ortsatzes (Distraktionsosteogenese),<br />

einschließlich Fixierung, je Kieferhälfte<br />

oder Frontzahnbereich erfasst.<br />

<strong>Das</strong> Bone Splitting wird mit 1500<br />

Punkten deutlich schlechter als<br />

bisher bewertet (-38,4 bis -66,38 %).<br />

Für die Distraktionsosteogenese<br />

gilt dies erst recht, für die der <strong>BDIZ</strong><br />

EDI die GOÄ-Nrn. 2710 analog (1100<br />

Punkte), 2688 analog (750 Punkte),<br />

2687 (1300 Punkte), 2730 analog<br />

(500 Punkte), insgesamt also 3650<br />

Punkte als abrechenbar bezeichnet.<br />

Neben der Leistung nach Nr. 9130<br />

ist die Leistung nach der Nr. 9100<br />

(Aufbau des Alveolarfort satzes)<br />

nicht berechnungsfähig.<br />

Die intraorale Entnahme von Knochen<br />

außerhalb des Aufbaugebiets<br />

kann nach Nr. 9140 (650 Punkte)<br />

zusätzlich abgerechnet werden, je<br />

extraorale nach GOÄ.<br />

Die Nr. 9130 löst die Zuschlagsziffer<br />

10030 (2200 Punkte) aus.<br />

Nr. 9140 – Intraorale<br />

Knochenentnahme<br />

Die Nr. 9140 stellt eine neue Leistungsziffer<br />

für die intraorale Knochenentnahme<br />

außerhalb des<br />

Aufbaugebiets dar. Gedacht ist an<br />

retromolar entnommenen Knochen<br />

oder die Knochenentnahme<br />

am Kinn. Die extraorale Entnahme<br />

von Knochen, z.B. aus dem Becken-<br />

kamm oder der Schädelkalotte,<br />

unterliegt wie bisher der Abrechnung<br />

nach den entsprechenden<br />

Gebührenpositionen der GOÄ. Die<br />

intraorale Einbringung von Knochenmaterial<br />

wird durch die Leistung<br />

nach der Nr. 9100 und ggf.<br />

9150 abgebildet. Abrechenbar ist<br />

die Leistung je Kieferhälfte oder<br />

Frontzahnbereich, also nicht je<br />

Entnahmestelle. <strong>Sie</strong> ist um 3 Punkte<br />

höher bewertet als die GOÄ-Nr.<br />

2253, was aber angesichts des niedrigeren<br />

GOZ-Punktwertes zu einer<br />

Absenkung des Honorars<br />

führt, was erst recht gilt, wenn<br />

man auch hier die bisher übliche<br />

Abrechnung des 3,5-fachen Steigerungsfaktors<br />

der Idee einer Abrechnung<br />

dieser Leistung zum 2,3fachen<br />

Steigerungsfaktor gegenüber<br />

stellt (-25,70 €).<br />

Die Nr. 9140 löst die Zuschlagsziffer<br />

10010 (750 Punkte) aus. Bisher<br />

war es die GOÄ-Nr. 443 mit ebenfalls<br />

750 Punkten, aber einer um<br />

1,54 € höheren Bewertung.<br />

Nr. 9150 – Fixation<br />

oder Stabilisierung des<br />

Augmentats<br />

Dr. Nr. 9150 deckt die Fixation oder<br />

Stabilisierung des Augmentates<br />

durch Osteosynthesemaßnahmen<br />

(z. B. Schrauben- oder Plattenosteosynthese<br />

oder Titannetze) ab. <strong>Sie</strong><br />

ist nur neben der Nr. 9100 je Kieferhälfte<br />

oder Frontzahnbereich


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

abrechenbar. Diese Leistung löst theoretisch die<br />

Zuschlagsziffer 10010 aus. Da sie jedoch nur neben<br />

der Nr. 9100 abrechenbar, so dass diese Zuschlagsziffer<br />

wegen Nr. 5 der Allgemeinen Best<strong>im</strong>mungen<br />

zu den Zuschlagsziffern nie relevant<br />

werden kann. <strong>Sie</strong> kann be<strong>im</strong> Sinuslift ebenfalls<br />

angesetzt werden.<br />

Nr. 9160 – Entfernung unter der<br />

Schle<strong>im</strong>haut liegender Materialien<br />

Die Nr. 9160 regelt die bisher nach Nr. 2009 GOÄ<br />

abgerechnete Entfernung unter der Schle<strong>im</strong>haut<br />

liegender Materialien (z. B. Barrieren – einschließ -<br />

lich Fixierung –, Osteosynthesematerial). <strong>Sie</strong> ist<br />

abrechenbar je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich.<br />

Die Bewertung ist mit 330 Punkten gegenüber<br />

der bisherigen, jedenfalls für den zahnärztlichen<br />

Bereich stark unterbewerteten Nr. 2009<br />

GOÄ (100 Punkte) deutlich verbessert.<br />

Die Nr. 9160 löst die Zuschlagsziffer 10000<br />

(400 Punkte) aus.<br />

Nr. 9170 – Entfernung <strong>im</strong> Knochen<br />

liegender Materialien / eines<br />

subperiostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats<br />

Die Nr. 9170 deckt die bisher nach Nr. 2010 GOÄ<br />

abgerechnete Entfernung <strong>im</strong> Knochen lie -<br />

gender Materialien durch Osteotomie (z. B.<br />

Osteosynthe sematerial, Knochenschrauben) ab,<br />

ferner die bisher in Nr. 908 geregelte Entfernung<br />

eines sub periostalen Gerüst<strong>im</strong>plantats. Abrechenbar<br />

ist sie in beiden Varianten je Kieferhälfte<br />

oder Frontzahn bereich. <strong>Sie</strong> unterscheidet<br />

sich von der Nr. 2010 GOÄ durch die Verwendung<br />

des Plurals. Mehrere zu entfernende Materialien<br />

sind nur je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

als eine Leistung abrechenbar, nicht mehr je<br />

Stück. Die Bewertung wurde leicht heraufgesetzt<br />

(von 379 auf 500 Punkte), be<strong>im</strong> subperiostalen<br />

Gerüst<strong>im</strong>plantat allerdings etwas herabgesetzt,<br />

wobei der neue Gebührenansatz der<br />

Nr. 9170 bei den in aller Regel beide Kieferhälften<br />

umspannenden subperiosta len Gerüst<strong>im</strong>plantat<br />

1000 Punkte gegenüber bisher 1100 Punkten<br />

beträgt, aber nunmehr neu die Zuschlagsziffer<br />

10000 (400 Punkte) abgerechnet werden kann,<br />

was bei letzterem einer Aufwertung um 27,27 %<br />

entspricht. Wenn die GOZ 2012 insgesamt so<br />

kalkuliert wäre, gäbe es sicherlich weniger zu<br />

beklagen. n<br />

RAT<br />

125<br />

CS 9300 Extraorales Radiografiesystem<br />

Weltneuheit:<br />

Flexi-Field of View!<br />

Die ult<strong>im</strong>ative<br />

All-in-One Lösung<br />

Carestream Dental<br />

Innovation Tour 2011<br />

Tourdaten unter:<br />

www.carestreamdental.com<br />

oder Tel.: +49 (0)711 20707306<br />

Carestream Dental<br />

© Carestream Health, Inc., 2011.<br />

<strong>Das</strong> Markenzeichen und die Handelsaufmachung von<br />

Kodak werden unter Lizenz von Kodak genutzt.


126<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI während der Karnevalszeit<br />

in Köln bedeutet: Disziplin, Präzision bei<br />

der Zeitplanung und hochqualifizierte Fortbildung<br />

für den erfahrenen <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnarzt.<br />

Dem wissenschaftlichen Leiter Professor Dr. Dr. Joach<strong>im</strong><br />

Zöller ist zudem eine bemerkenswert glückliche Hand<br />

bei der Auswahl der Referenten zu bescheinigen.<br />

Fortbildung<br />

Dr. (habil.) Tischendorf über das 6. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Hochqualifizierte Fortbildung<br />

für den erfahrenen Implantologen<br />

Die ersten drei Vorträge beschäftigten<br />

sich mit unterschiedlichen<br />

Aspekten der quantitativen Verbesserungen<br />

des Implantatlagers<br />

durch Knochenaufbautechniken.<br />

Professor Dr. Fouad Khoury (Olsberg)<br />

zeigte die von ihm prakti -<br />

zierte und inaugurierte Technik<br />

der intraoralen 3D-Augmenation.<br />

Deren Wesen besteht darin, intraoral<br />

gewonnene, umfangreiche<br />

Transplantate in dünne kortikale<br />

Scheiben zu trennen, mit diesen<br />

mithilfe von Mikroschrauben die<br />

gewünschte Knochenkontur in horizontaler<br />

und vertikaler Richtung<br />

zu begrenzen und die Zwischenräume<br />

mit autologem partikulären<br />

Knochen aufzufüllen. <strong>Das</strong> in sich<br />

schlüssige Konzept erlaubt in den<br />

Händen des Autors für die Mehrzahl<br />

der Fälle zuverlässige und<br />

dauerhafte Ergebnisse – auch bei<br />

schwierigsten Ausgangssitua tio -<br />

nen. Seine umfangreichen Erfahrungen<br />

begünstigen Modifikationen<br />

der Weichgewebsabdeckung<br />

und das Komplikations ma na ge -<br />

ment. Recht ähnliche Erfahrungen,<br />

aber für viel ausgedehn tere<br />

Rekonstruktionen, stellte Professor<br />

Zöller vor. Auch er verwen det dünne<br />

Knochenstreifen zur analogen<br />

3D-Rekonstruktion. Er ge winnt sie<br />

aber von der Innenseite der Beckenschaufel.<br />

Im Gegensatz zu der<br />

für den genannten Zweck früher<br />

üblichen Entnahme dicker Beckenspäne<br />

erlaubt dies eine Beschränkung<br />

des stationären Aufenthaltes<br />

auf nur eine Nacht mit einer sehr<br />

niedrigen Häufigkeit von in der<br />

Regel passageren Kompli kationen.<br />

Nur gestreift wurde als Alterna -<br />

tive die Dis trak tionsosteoto mie.<br />

Der frisch (extern!) habilitierte<br />

neue Oberarzt Professor Zöllers,<br />

PD Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Nickenig, befasste<br />

sich mit Verfahren zur min<strong>im</strong>alinvasiven<br />

Augmentation, wozu<br />

er auf der Basis der 3D-Bildgebung<br />

schab lonengeführte Vorgehensweisen<br />

ein setzt, die für begrenzte<br />

Knochenentnahmen und<br />

-aufbauten zukunftsträchtig sein<br />

können.<br />

Welche Versorgung –<br />

festsitzend oder<br />

abnehmbar?<br />

Während die bisher besproche -<br />

nen Vorträge sich mit Knochenre -<br />

kons truktionen beschäftigten, besprach<br />

der Prothetiker Professor Dr.<br />

Manfred Wichmann aus Erlangen,<br />

welche therapeutischen Konsequenzen<br />

festsitzende oder herausnehmbare<br />

Konstruktionen haben.<br />

Für die Ver sorgung kurzspanniger<br />

Lücken bleiben festsitzende<br />

Versorgungen Ziel der Implantatversorgung.<br />

Für unbezahnte Kiefer<br />

ist dagegen die Differenzialindikation<br />

von festsitz endem oder abnehmbarem<br />

Zahn ersatz diskussionswürdig.<br />

Es muss abgewogen<br />

werden, inwieweit um fangreiche<br />

Augmentationen tat säch lich vorhersagbar<br />

eine so güns tige Ausgangssituation<br />

schaffen können,<br />

dass festsitzender Zahn ersatz<br />

funktionell und kosmetisch günstiger<br />

ist als ein in seinen ästhetischen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

variablerer, abnehmbarer Zahnersatz,<br />

der den oft großvolumigen<br />

Knochenverlust mehrd<strong>im</strong>ensional<br />

einfacher prothetisch auszuglei-<br />

Professor Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> Zöller Professor Dr. Fouad Khoury PD Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Nickenig


chen <strong>im</strong>stande ist. Es muss also<br />

hinterfragt werden, ob nicht durch<br />

den Einsatz alternativer (kurzer<br />

oder anguliert eingesetzter) Implantate<br />

eine hinsichtlich des medizinischen,<br />

zeitlichen und finan -<br />

ziellen Aufwandes we niger belastenden<br />

Versorgung zu bevorzugen<br />

ist. Unzweifelhaft steht dem pr<strong>im</strong>är<br />

der ausdrückliche Wunsch der<br />

über wiegenden Mehrzahl der Patienten<br />

nach einer nicht herausnehmbaren<br />

Versorgung entgegen.<br />

Eine Fülle vorgestellter Details,<br />

von der Auswahl der Befestigungs -<br />

elemente bis zum Material für<br />

die Zähne (Keramik versus Kunststoff),<br />

bestätigte erneut die These,<br />

dass für die Planung auch <strong>im</strong>plantologisch<br />

scheinbar einfacher Situationen<br />

die Anforderungen des<br />

Prothetikers vordergründig zu berücksichtigen<br />

sind – und die lassen<br />

sich reduzieren auf eine Formel:<br />

vier bis sechs Stütz elemente in<br />

prothetisch güns tig nutzbarer<br />

Vertei lung. Hierfür dürfte Professor<br />

Wichmann mit seinen umfangreichen<br />

<strong>im</strong>plan tat pro the tischen<br />

Erfahrungen einer der wichtigsten<br />

Experten sein.<br />

Erfahrungsberichte<br />

über kurze Implantate<br />

Logisch schlossen sich Erfahrungsberichte<br />

zu kurzen Implantaten an,<br />

die mit der Länge unter 10 mm zu<br />

definieren sind. Voran zu stellen ist<br />

Fortbildung<br />

der Beitrag von Dr. Dr. Ronald Mai<br />

aus Zabeltitz. Er zeigte am Berliner<br />

Minischwein für unterschiedliche<br />

Implantate und Oberflächen, dass<br />

die Risikoregion für Knochenverlust<br />

die Eintrittsstelle des Implantates<br />

in den Knochen ist und dass hier<br />

eintretende umfangreiche Stö rung -<br />

en bei kürzeren Implantaten natur -<br />

gemäß größere Konsequenzen haben<br />

als bei längeren. Vielleicht sollte<br />

bei zukünftigen Studien zu kurzen<br />

Implantaten zum besseren Verständnis<br />

neben absoluten Zahlen<br />

zum Ausmaß des peri<strong>im</strong>plantären<br />

Knochenabbaus auch der prozentu -<br />

ale Knochenabbau bezogen auf die<br />

Implantatgesamtlänge als Kenn -<br />

ziffer eingesetzt werden. Dr. Reinhold<br />

Rathmer aus L<strong>im</strong>burg referierte<br />

die umfang reichen Erfahrungen des<br />

Spaniers Eduorado Anitua. Dieser<br />

hat an einem umfang reichen Patientengut<br />

retrospektiv gezeigt,<br />

dass extrem kurze, nach 3D-Planung<br />

ausgewählte und stets lateral<br />

Professor Dr. Manfred Wichmann Dr. Dr. Ronald Mai Dr. Reinhold Rathmer<br />

bikortikal verankerte Implantate bei<br />

Einsatz einer sehr differenzierten<br />

kühlungsfreien, extrem langsamen<br />

und an den Houndsfield-Einheiten<br />

orientierten Implantatbettaufbereitung<br />

zu überraschend guten<br />

Resultaten führte – allerdings fast<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blockverbund mit länge -<br />

ren Implantaten. Der Philosophie<br />

liegt zugrunde, Durchblutungsstörungen<br />

am Implantatlager als Folge<br />

aggressiver Eindrehmomente zu<br />

reduzieren. Professor Mauro Ma -<br />

rincola (Rom) zeigte Langzeitergebnisse<br />

mit einer anderen Art von<br />

extrem kurzen Implantaten mit<br />

5,7 mm Länge. Bei ihnen erfolgt<br />

statt einer großflächigen, starren,<br />

kortikalen Verankerung die Fixierung<br />

in der Spongiosa. Die Implantate<br />

sind nicht konisch, sondern <strong>im</strong><br />

Längsschnitt eher eiförmig gestaltet.<br />

<strong>Sie</strong> werden 1 bis 6 mm subkres -<br />

tal eingesetzt und weisen mit den<br />

Aufbauteilen ein Platform-switch -<br />

ing noch innerhalb des Knochens<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Volles Haus<br />

<strong>im</strong> Hotel<br />

Intercontinental<br />

in Köln.<br />

127


128<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Fortbildung<br />

Professor Mauro Ma rincola Professor Dr. Hubert Nentwig Dr. Paul Weigl<br />

Dr. Stefan Wentaschek Dr. Andreas Groetz Dr. Wolfgang Bolz<br />

auf. Diese offenbar sehr fest verankerten<br />

Implantate haben sich dem<br />

Autor so gut bewährt, dass er sie<br />

auch für Fälle einsetzt, in denen<br />

längere Implantate möglich gewesen<br />

wären. <strong>Das</strong> erforderliche Knochenangebot<br />

ist min<strong>im</strong>al.<br />

Training für den<br />

peri<strong>im</strong>plantären Knochen<br />

Professor Dr. Hubert Nentwig (Frank -<br />

furt am Main), als einer der Entwickler<br />

des Ankylossystems, und<br />

sein prothetischer Partner Dr. Paul<br />

Weigl sprachen zu „Kurze Implantate<br />

– Risiko oder schon Routine“.<br />

<strong>Sie</strong> zeigten beispielgebend Philosophie<br />

und Kontinuität einer jahrzehntelangen<br />

Arbeit. Die Erfolgsaussicht<br />

kurzer Ankylos<strong>im</strong> plan -<br />

tate auch ohne Verblockung kann<br />

sehr gut sein. Es wird dies zurückgeführt<br />

auf die Implantat geo me -<br />

trie mit seinem kompr<strong>im</strong>ierenden<br />

und progressiven Gewinde sowie<br />

auf das so genannte Platform-<br />

switching, das schon existierte,<br />

als der Begriff dafür noch nicht gefunden<br />

worden war.<br />

Als weiteres wesentliches Element<br />

wird ein Training des peri<strong>im</strong>plan -<br />

tären Knochens für sechs Monate<br />

nach der Freilegung benannt: Aufbauten,<br />

die noch aus der Okklussion<br />

gestellt sind. Somit diskutierten<br />

sie einen ganz wesentlichen<br />

Aspekt für die kurzen Implantate:<br />

Es verändert sich zwangs läufig das<br />

Implantat-Kronenverhältnis. Die<br />

früher befürchtete Überlastung für<br />

den Implantatknochenkontakt ist<br />

wohl nicht das Problem. Es steigen<br />

aber Belastungen an der Implantat-Abutmentverbindung,<br />

die damit<br />

zunehmend in das Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit rückt.<br />

Anguliert eingesetzte<br />

Implanatate<br />

Mit anguliert eingesetzten Implantaten<br />

aus unterschiedlicher<br />

Indikation setzten sich die ab-<br />

schließenden Vorträge auseinander.<br />

Der Prothetiker Dr. Stefan Wen -<br />

taschek aus Mainz analysierte die<br />

inzwischen auch in Metaanalysen<br />

zusammengefasste, zugängliche<br />

Literatur und berichtete über ei -<br />

ge ne Erfahrungen unter der Indikation,<br />

die Sinusbodenelevation<br />

be<strong>im</strong> zahnlosen Patienten zu vermeiden.<br />

Bislang zeigen die anguliert<br />

einge setzten Implantate –<br />

ungeachtet ihrer exzentrischen<br />

Belastung – ein Einheilungsverhalten,<br />

das kaum von den zahnpa -<br />

rallel gesetzten abweicht. Bisher<br />

wurden auch kaum technische Probleme<br />

mitge teilt – auch nicht hinsichtlich<br />

des auf lange Sicht befürchteten<br />

Problems der exzentri -<br />

schen Schraubenfixation der Abutments<br />

zu den anguliert eingesetz -<br />

ten Implantaten. In einem Bericht<br />

aus der Praxis zeigte Dr. Andreas<br />

Groetz (Burgdorf), dass zahn lose<br />

Kiefer unter Einsatz anguliert eingesetzter,<br />

distaler Implantate erfolgreich<br />

sofort mit festem Zahn -


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

ersatz – zumin dest mit einem Langzeitprovisorium<br />

– ver sorgt wer den können. Dies ergänzte<br />

Dr. Wolfgang Bolz aus München mit Darstellungen<br />

extremer Einzelfälle, in denen Sanierung<br />

und Versorgung nach sorgfälti gs ter Planung unter<br />

Einsatz sowohl an gu liert eingesetzter langer<br />

Im plan tate (auch <strong>im</strong> Fronzahnbereich!) als auch<br />

von Zygoma-Implantaten (auch in Form der<br />

Quadrozygoma-Implantate) <strong>im</strong> Seitenzahnbereich<br />

möglich wurde. Wenn seine Fallzahlen<br />

auch gering und die Ausnahmesitua tionen des<br />

Ausgangsbefundes zu berücksichtigen sind, waren<br />

bisherige Ergebnisse ermutigend, bedürfen<br />

aber einer umfangreicheren Bewertung, bevor<br />

aus Einzelerfahrungen Verallgemeinerungen<br />

abgeleitet werden können.<br />

Fazit<br />

Der begeistert augmentierende Kieferchirurg<br />

muss also mit einem gewissen Bedauern feststellen:<br />

Es scheinen sich anguliert eingesetzte<br />

und kurze Implantate ein Einsatzgebiet gegen -<br />

über aufwän digen, knöchernen Rekonstruktionen<br />

zu erkämpfen. Die Abwägung, was heute eingesetzt<br />

wird, hängt vornehmlich von den Anforde -<br />

rungen des definitiv versorgenden Prothetikers<br />

ab, wird aber auch von der persönlichen Erfahrung<br />

des Implantierenden best<strong>im</strong>mt. Einzelne<br />

Aussagen der Diskussion dem Laien „Patient“ zu<br />

vermitteln, wird weiterhin schwierig bleiben.<br />

Ein Wissenschaftler der reinen Lehre würde sich<br />

eine Gegenüberstellung in randomisierten<br />

Studien am besten noch <strong>im</strong> Split-mouth-Verfahren<br />

wünschen. <strong>Das</strong> ist bei Implantat patien -<br />

ten in Deutschland kaum realisierbar.<br />

Eine Gegenüberstellung, wie in dem besprochenen<br />

Symposium, ist aussagekräftiger als die<br />

Mode erscheinung der Metaanalysen, gegen deren<br />

unüberprüfbare bias bedingte Fehlerquote<br />

noch großes Misstrauen herrscht. <strong>Sie</strong> wäre noch<br />

anschaulicher, wenn die Resultate in einer<br />

synop ti schen Tabelle zusam mengefasst werden<br />

könnten.<br />

Dank dem <strong>BDIZ</strong> EDI für die Tagung und Herrn<br />

Professor Zöller für deren exzellente wissenschaftliche<br />

Leitung! n<br />

Kontakt<br />

www.drtischendorf.de<br />

Dr. (habil.) Lutz Tischendorf<br />

(Halle)<br />

129


München, 16.–17. September 2011<br />

Implantologie<br />

<strong>im</strong> Team<br />

15. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

8. Internationaler Jahreskongress der DGOI<br />

8. European Meeting des ICOI<br />

16 Fortbildungs punkte<br />

nach den Empfehlungen<br />

der BZÄK-DGZMK<br />

Referenten des Hauptprogramms:<br />

Dr. E. Anitua, Vitoria<br />

Dr. F. Bergmann, Viernhe<strong>im</strong><br />

Prof. Dr. G. Cardaropoli, Newark, USA<br />

H. Dennhardt, Landshut<br />

Prof. Dr. D. Edelhoff, München<br />

ZTM Dr. P. Finke, Erlangen<br />

Am Freitag: Workshops und Forum Junge Implantologen<br />

Am Samstag: Programm für zahnmedizinische Assistenzberufe<br />

Willkommen<br />

zum Oktoberfest<br />

Erstmals gemeinsam: <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI<br />

PD Dr. J. Neugebauer, Landsberg/L.<br />

Dr. T. Ratajczak, Sindelfingen<br />

Dr. S. Reinhardt, Münster<br />

Prof. Dr. G. Riegl, Augsburg<br />

Dr. H. Salama, Atlanta<br />

Dr. M. Steigmann, Neckargemünd<br />

Veranstaltungsort: Hotel Sofitel Munich Bayerpost<br />

Programm: www.bdizedi.org<br />

www.dgoi.info<br />

Anmeldung: www.bdiz.dgoi.teamwork-media.de<br />

PD Dr. Dr. M. Stiller, Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. W. Wagner, Mainz<br />

Dr. P. Weigl, Frankfurt/M.<br />

Prof. Dr. N. Zitzmann, Basel<br />

Prof. Dr. Dr. J.E. Zöller, Köln


konkret<br />

Journal für die <strong>im</strong>plantologische Praxis<br />

Knochen- und<br />

Weichgewebsmanagement<br />

Fortbildung: Peri<strong>im</strong>plantäres Infektionsmanagement · <strong>Das</strong> Weichgewebsmanagement für morgen<br />

Fortbildung extra: Peri<strong>im</strong>plantitis – Therapie und Recall Innovationen & Events: 1. Interdisziplinäre<br />

Diskussionsrunde für Parodontitisfrüherkennung · 6. Z<strong>im</strong>mer Implantologie Tage · Trabecular Metal<br />

Markt: Schwerpunkt CAD/CAM · Produktneuheiten<br />

FOKUS


132<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer *,** , Dr. Frank Kistler * , Dr. Steffen Kistler * , Dr. Franziska Möller, MSc * ,<br />

Dr. Dr. Martin Scheer ** , Univ.-Prof. Dr. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller **<br />

Peri<strong>im</strong>plantäres Infektionsmanagement<br />

Aufgrund der modernen Implantatoberflächen stellt<br />

das Risiko des Ausbleibens der Osseointegration<br />

heut zutage in der zahnärztlichen Implantologie kein<br />

wesentliches Problem mehr dar 1 . Im Vergleich zu<br />

den Anfangsjahren der modernen Implantologie hat<br />

sich jedoch die Implantattherapie deutlich komplexer<br />

entwickelt. Viele Risikopatienten, bei denen früher<br />

eine absolute Kontraindikation diagnostiziert<br />

wurde, erhalten heute eine Implantattherapie 2-4 . Aufgrund<br />

der zunehmenden Morbidität von <strong>im</strong>plan to -<br />

logisch zu behandelnden Patienten steigt aber auch<br />

das Risiko der Komplikationen 5 . Im Wesentlichen ursächlich<br />

sind Infektionen, die bereits vor der Implantattherapie<br />

vorhanden sind, die sich direkt postoperativ<br />

zeigen oder bei der Freilegung und letztendlich <strong>im</strong><br />

Langzeit-Recall auftreten 6 .<br />

Gleichgewicht der<br />

oralen Mikrobiologie<br />

Bei all den genannten Infektionen<br />

ist in der Regel das mikrobiologische<br />

Gleichgewicht der Mundhöhle<br />

gestört. Dadaurch kommt es zu<br />

einer bakteriellen Infektion, die<br />

durchaus auch Überlagerungen<br />

durch Pilzinfektionen aufweisen<br />

FOKUS<br />

kann 7, 8 . Bei den bakteriellen Infektionen<br />

gilt es, nicht nur die verschiedenen<br />

Leitke<strong>im</strong>e, die aus der<br />

Parodontologie bekannt sind, zu<br />

therapieren. Es ist auch darauf zu<br />

achten, ob sich aus den bekannten<br />

Clustern jeweils Resistenzen zeigen,<br />

deren Spezies relativ selten<br />

bekannt sind, jedoch in dem jeweiligen<br />

Cluster eine Akkumulation<br />

der übrigen Bakterien hervorrufen<br />

können 9, 10 . Somit liegen therapieresistente<br />

Infektionen vor, die oftmals<br />

nur durch eine radikale chirurgische<br />

Maßnahme therapiert<br />

werden können. Dies bedeutet den<br />

Verlust des Implantats, was be -<br />

sonders schwerwiegend ist, wenn<br />

bereits eine prothetische Suprakonstruktion<br />

eingebracht wurde.<br />

Von daher ist es notwendig, nach<br />

einem frühen Therapeutikum zu<br />

su chen, das unspezifisch alle Bak -<br />

terienstämme, wie diese von So -<br />

cransky beschrieben sind, erreicht,<br />

ohne dass systemische Wechselwirkungen<br />

mit einer Beeinträch -<br />

Kieferkammaufbau mit retromolarem Knochentransplantat und Sinuselevation<br />

tigung der Allgemeingesundheit<br />

einhergehen. Dazu hat sich die<br />

photodynamische Therapie in den<br />

vergangenen Jahren als non-invasive<br />

Behandlungstechnik etabliert.<br />

Diese Therapie ist zur Desinfektion<br />

verschiedener Entzündungen in<br />

den unterschiedlichen <strong>im</strong>plantologischen<br />

Behandlungsstufen geeignet<br />

11-14 .<br />

Prächirurgische<br />

Konditionierung und<br />

postoperatives Management<br />

des Implantatlagers<br />

Gerade zur Vorbereitung einer Sofort<strong>im</strong>plantation<br />

kann die chronische<br />

apikale Beherdung erfolgreich<br />

therapiert werden. Dies konnte bereits<br />

durch Studien 15 zur Therapie<br />

des Dolor posts belegt werden 16 .<br />

Mit dieser Tatsache steigt die<br />

Erfolgswahrschein lichkeit gerade<br />

in dieser kritischen Indikation, sodass<br />

auch das Auftreten von retrograden<br />

peri<strong>im</strong>plan tären Geschehen<br />

reduziert werden kann. In Kombination<br />

mit der Anwendung von<br />

augmentativen Verfahren kommt<br />

es – je nach ausge wähl ter Technik<br />

und je nach ver wen detem Material<br />

– zu einer hohen Prävalenz, die<br />

mitunter das Gesamt ergebnis gefährden<br />

beziehungsweise auch zu<br />

einem weiteren Verlust des ortsständigen<br />

Knochenangebo tes führen<br />

kann 17, 18 . Gerade bei umfang -<br />

reichen chirurgischen Techniken ist<br />

also darauf zu achten, dass ein frühzeitiger<br />

und enger Recall eingehalten<br />

wird, um so bei einer Wunddehiszenz<br />

frühzeitig interagieren zu<br />

können. Be<strong>im</strong> älteren Patienten<br />

* Dres. Bayer, Kistler, Elbertzhagen und Kollegen, Von-Kühlmann-Straße 1, 86899 Landsberg am Lech<br />

** Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie<br />

der Universität zu Köln, Direktor: Univ.-Professor Dr. Dr. J. E. Zöller, Kerpener Straße 32, 50931 Köln


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Nahtentfernung mit Diagnostik einer Candida-Infektion<br />

nach Antibiotika-Therapie<br />

Anfärbung der Mundschle<strong>im</strong>haut mit Photosensitizer<br />

(Helbo Blue, Bredent medical, Senden)<br />

Reizlose Verhältnisse nach einmaliger Anwendung<br />

der photodynamischen Therapie (Helbo)<br />

steigt das Risiko aufgrund der zunehmenden Allgemeinerkrankungen<br />

an. Dabei sollte nicht nur<br />

Diabetes mellitus als Risikofaktor gesehen werden,<br />

sondern auch die weiteren kardiovaskulären<br />

Grunderkrankungen, da diese auch mit einer Minderperfusion<br />

des peri<strong>im</strong>plantären Weichgewebes<br />

einherge hen. Durch die iatrogene Verletzung des<br />

Weichgewebes kann es gerade be<strong>im</strong> vorerkrank-<br />

133<br />

��������<br />

���<br />

����<br />

����������� ������������� ���<br />

��� ��������������� ������������� �<br />

���� ��� ��� �������� �������<br />

��������<br />

�����<br />

����<br />

���<br />

K omfor<br />

t und Sicherheit<br />

für den Zahnarzt<br />

vereint<br />

eint<br />

mit<br />

Entl<br />

a astung<br />

für<br />

den<br />

Patienten:<br />

Die<br />

Sonosurgery<br />

Sc hallspitzen eröffnen<br />

eine neue Qualität<br />

in der<br />

oralen<br />

Chir Chirurgie.<br />

Der entscheidende<br />

Vorteil<br />

liegt<br />

in der oszillier oszillierenden<br />

Bewegung<br />

der Spitzen, die<br />

per Luf<br />

tturbine erzeugt<br />

wird.<br />

Diese Technik<br />

ermög<br />

lic licht<br />

Ihnen ein überaus<br />

sicheres<br />

min<strong>im</strong>almin<strong>im</strong>al- invasives<br />

es Arbeiten.<br />

Die natürliche<br />

Knochensubs<br />

hensubs -<br />

tanz<br />

bleibt max<strong>im</strong>al erhalten<br />

und das Weichge-<br />

webe<br />

wir<br />

d ideal geschont.<br />

Mit wenig<br />

enig enigen,<br />

dur<br />

chdac<br />

hdac ht<br />

en Spitzenf<br />

ormen<br />

sind<br />

sind<br />

<strong>Sie</strong> für viele<br />

Indikationen<br />

gerüstet,<br />

etwa<br />

für die<br />

chirurgisc<br />

gisc he und <strong>im</strong>plantologische<br />

Knoc henbear henbear-<br />

beitung oder die Separation<br />

und Elevation<br />

der<br />

Schneider<br />

hneider schen<br />

Membran<br />

bei einer externen<br />

Sinuslift-OP<br />

t-OP . Zudem lassen sich<br />

die Sonosurg<br />

er ery<br />

Schallspitzen<br />

hallspitzen vielfältig<br />

kombinieren<br />

mit den<br />

Komet<br />

Sy<br />

stemen<br />

für eine schonende<br />

prä<strong>im</strong><br />

plan plan-<br />

tologische<br />

Chirurgie.<br />

Fordern<br />

<strong>Sie</strong> unsere<br />

Chirurgiebroschüre<br />

403665<br />

an oder fragen<br />

<strong>Sie</strong> Ihren<br />

Komet-Fachberater.<br />

�����<br />

���������<br />

����<br />

� ���<br />

��<br />

�������<br />

�����<br />

�������<br />

� ������������������<br />

� �������<br />

� �����<br />

� ��������


134<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

FOKUS<br />

Unauffälliges Knochenniveau bei Röntgenkontrolle der prothetischen Versorgung Zwei-Jahres-Recall mit reizlosen Gingivaverhältnissen der Keramik<strong>im</strong>plantate<br />

ten Patienten zu Wundheilungs -<br />

störungen kommen. Besonders bei<br />

den verschiedenen Augmentations -<br />

techniken besteht die Gefahr, dass<br />

die zusätzlich durch geführte Periostschlitzung<br />

weiter die Nutrition<br />

des Lappens beeinträchtigt, was<br />

wiederum eine Dehiszenz oder<br />

auch Lappennekrose begünstigt.<br />

Be<strong>im</strong> älteren Patienten zeigt sich<br />

die Regenerationskraft für die<br />

Wundheilung sowie die <strong>im</strong>munologische<br />

Abwehrlage eingeschränkt.<br />

Dies erhöht das Risiko einer Candida-Infektion.<br />

Eine bereits bestehende<br />

Candida-Infektion an peripheren<br />

Körperteilen kann in Kombination<br />

mit einer bakteriellen Superinfektion<br />

somit zu einer großen Wunddehiszenz<br />

bei augmentativen Maßnahmen<br />

führen. Eine Option, diese<br />

Wundde hiszenzen zu behandeln,<br />

stellt die oben beschriebene pho -<br />

todyna mi sche Therapie dar. Hierzu<br />

wird nach dem prinzipiellen Vorgehen<br />

bei der aPDT die superfizielle<br />

Wundreinigung vorgenommen,<br />

dies kann zum Beispiel mit H 2 O 2 -<br />

Tupfern erfolgen. Nach der groben<br />

Entfernung des Biofilms erfolgt eine<br />

Neutralisation der Wasserstoffperoxidlösung<br />

und anschließend wird<br />

der Photosensitizer eingebracht. Je<br />

nach Speichelfluss oder vorhandener<br />

Blutung der Wunde sollte diese<br />

tamponiert werden, damit es zu einer<br />

ausreichenden Inkubation des<br />

Biofilms kommt.Es folgt die Aktivierung<br />

des Photosensitizers je nach<br />

Areal für ein bis fünf Minuten, sodass<br />

es zu einer Unterstützung der<br />

sekundären Granulation kommen<br />

kann 19 . Dies ist <strong>im</strong> photobiologischen<br />

Effekt begründet, der durch<br />

die Low-Level-Laser-Aktivierung<br />

stattfindet. Somit erfolgt neben der<br />

bakteriellen und mykotischen De -<br />

kontami na tion eine Unterstützung<br />

der Regeneration des Gewebes 19 .<br />

Peri<strong>im</strong>plantäre<br />

Erkrankung <strong>im</strong> Recall<br />

Bei den später auftretenden peri<strong>im</strong>plantären<br />

Erkrankungen zeigen<br />

sich in der Regel als Folgen der prothetischen<br />

Versorgung, dass die<br />

Implantatversorgung nicht ausreichend<br />

gereinigt werden kann oder<br />

dass Zementreste bei dem Eingliedern<br />

der prothetischen Versorgung<br />

zurückgeblieben sind 20, 21 . Dieser<br />

chronische Reiz <strong>im</strong> Weichgewebe<br />

führt zunächst zu einer Entzündungsreaktion<br />

des peri<strong>im</strong>plantären<br />

Weichgewebes, das bei einer initialen<br />

und frühen Diagnose ohne<br />

eine knöcherne Destruktion einhergeht<br />

20, 22 . Dazu ist es wichtig,<br />

die Weichgewebsentzündung früh -<br />

zeitig <strong>im</strong> Sinne einer Mukositis-<br />

Therapie zu behandeln 23 . Bei einem<br />

weiteren Verlauf kann es jedoch<br />

notwendig sein, den knöchernen<br />

Defekt zu therapieren. Dazu sind<br />

in der Regel mehrere Operationen<br />

notwendig. Zur Defekt augmen -<br />

tation muss ein Weichgewebslappen<br />

präpariert werden, damit die<br />

Zementreste und das Granulationsgewebe<br />

entfernt werden können.<br />

Je nach Defektkonfiguration<br />

empfiehlt sich das Einbringen eines<br />

resorptionsstabilen Knochen er satz -<br />

materials, um die Taschentiefe zu<br />

reduzieren 24 . Durch die zusätzliche<br />

operative Maßnahme ist in der û<br />

Fistelgang acht<br />

Wochen nach<br />

Implantatinsertion<br />

mit apikaler Aufhellung


HELBO-Therapie<br />

Beherrscht die Infektion<br />

Pathogene Bakterien<br />

können zahlreiche Erkrankungen auslösen:<br />

Parodontitis Peri<strong>im</strong>plantitis Weichgewebs- und<br />

Knocheninfektion<br />

Endodontitis Karies<br />

Die HELBO-Therapie ist eine opt<strong>im</strong>ale Ergänzung um Ihre<br />

Patienten schnell von Entzündungen/Infektionen zu befreien<br />

oder Wundheilungsstörungen vorzubeugen.<br />

Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Tel.-Nr.<br />

e-mail<br />

Geschäftsbereich Helbo | Niederlassung bredent medical | Josef-Reiert-Str. 4 | 69190 Walldorf | Germany<br />

Tel. (+49) 0 62 27/5 39 60-0 | Fax (+49) 0 62 27/5 39 60-11 | www.helbo.de | e-mail info@helbo.de<br />

H E L B O<br />

Pathogene Bakterien sind in der Zahnmedizin<br />

die Hauptursache für Misserfolg!<br />

Ihr Lebensraum ist der Biofi lm. Mechanische<br />

Reinigung und Spüllösungen<br />

reichen nicht aus, um die Bakterien<br />

<strong>im</strong> Biofi lm zu zerstören. Und<br />

auch starke Antibiotika bringen selten<br />

nachhaltigen Erfolg.<br />

Interessiert?<br />

Infos erhalten <strong>Sie</strong><br />

per Fax 0 62 27/5 39 60-11,<br />

per Tel. 0 62 27/5 39 60-0<br />

oder unter www.helbo.de


136<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Regel ein Verlust der Zone der fixierten<br />

Schle<strong>im</strong>haut zu beobachten.<br />

In einem weiteren Eingriff wird<br />

somit eine Vestibulumplastik notwendig.<br />

Zusammenfassung<br />

Die photodynamische Therapie<br />

stellt eine Methode zur Desinfektion<br />

der peri<strong>im</strong>plantären Entzündungen<br />

in den unterschiedlichen<br />

Behandlungsstufen dar. So kann<br />

das Infektionsrisiko bereits bei der<br />

Implantatinsertion reduziert werden,<br />

da eine hohe Spezifität für alle<br />

Mikroorganismen gegeben ist.<br />

Bisher sind keine Resistenzbildungen<br />

beobachtet worden und auch<br />

keine Resistenzen bekannt. Somit<br />

kann diese Methode auch bei Bakterienstämmen,<br />

die bereits eine<br />

Resistenz auf unterschiedliche<br />

Antibiotika zeigen, angewendet<br />

werden. Durch die lokale Applikation<br />

des Photosensitizers mit der<br />

damit verbundenen Bestrahlung<br />

findet eine lokale Therapie statt,<br />

die keine systemischen Nebenwirkungen<br />

zeigt. Bisher sind<br />

ebenfalls keine allergischen Re -<br />

aktionen auf das angewendete<br />

Phenothiacinchlorid bekannt, sodass<br />

dieses Verfahren auch gerade<br />

bei Patienten mit der Neigung zu<br />

FOKUS<br />

Ausführliche Kürretage des Defekts Photodynamische Therapie (Helbo) der<br />

apikalen Peri<strong>im</strong>plantitis<br />

allergischen Reaktionen angewendet<br />

werden kann. Bei einer frühen<br />

Diagnose und therapeutischen<br />

Maßnahme können somit die<br />

unterschiedlichen In fektionen <strong>im</strong><br />

Rahmen des peri<strong>im</strong>plantären Entzündungsgeschehens<br />

frühzeitig<br />

und mit einer hohen Erfolgsquote<br />

therapiert werden. Be<strong>im</strong> Auftreten<br />

Kontakt<br />

Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer<br />

Dres. Bayer, Kistler, Elbertzhagen und Kollegen<br />

Von-Kühlmann-Straße 1, 86899 Landsberg am Lech<br />

Fon +49 8191 947666-0 • Fax +49 8191 947666-95<br />

neugebauer@<strong>im</strong>plantate-landsberg.de<br />

www.<strong>im</strong>plantate-landsberg.de<br />

Augmentation mit gesammelten Knochenspänen<br />

der Implantataufbereitung<br />

Postoperative<br />

Kontrolle der<br />

augmentierten<br />

apikalen<br />

Peri<strong>im</strong>plantitis<br />

von Komplikationen ist es notwendig,<br />

den Recall zunächst in engen<br />

Abständen vorzunehmen, damit<br />

über den weiteren Verlauf der Erkrankung<br />

frühzeitig weitere therapeutische<br />

Maßnahmen best<strong>im</strong>mt<br />

wer den können. n<br />

Literatur bei der Redaktion


Gesteuerte Knochen-<br />

und Geweberegeneration:<br />

Biomaterialien made<br />

in Germany<br />

CompactBone B. made in Germany<br />

exklusiv von Dentegris<br />

BoneProtect Membrane aus porcinem<br />

Kollagen, 3–4 Monate Barrierefunktion<br />

Weites Indikationsspektrum für Implanto logie, Parodontologie und Oralchirurgie<br />

20 Jahre klinische Erfahrung aus der Ortho- und Traumachirurgie<br />

Bovines und synthetisches Knochenaufbau material, Membranen & Vliese<br />

Röntgenopak (bessere Visualisierung)<br />

Volumenstabil, einfache Verarbeitung<br />

Kontrollierte und gesicherte Qualität aus Deutschland<br />

Preisattraktiv und wirtschaftlich<br />

AusgAbe 1.2010<br />

Dentegris Deutschland GmbH | Grafschafter Straße 136 | 47199 Duisburg<br />

Tel.: 02841-88271-0 | Fax: 02841-88271-20 | www.dentegris.de


138<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>Interview</strong> mit Dr. Stefan Reinhardt aus Münster<br />

<strong>Das</strong> Weichgewebsmanagement für morgen<br />

In der oralen Implantologie steckt viel Dynamik. Neue<br />

oder verbesserte Materialien erfordern nicht selten<br />

einen neuen therapeutischen Ansatz. <strong>Das</strong> 15. Symposium<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI gemeinsam mit dem 8. Internationalen<br />

Jahreskongress der DGOI in München wird sich<br />

diesen neuen Ansätzen widmen. Eines der Top-Themen<br />

ist das Weichgewebsmanagement. Dr. Stefan Reinhardt<br />

aus Münster gehört zu den vom <strong>BDIZ</strong> EDI häufig „gebuchten“<br />

Referenten, weil er nicht nur aktuelle Problemthemen<br />

anschaulich präsentiert, sondern seine<br />

Vorträge mit einer umfangreichen Literaturrecherche<br />

bereichert. Sein Thema in München: Neue Aspekte<br />

des Weich gewebsmanagements. Für unsere Redaktion<br />

sprach Anita Wuttke vorab mit Dr. Stefan Reinhardt.<br />

Abb. 1<br />

Ausgangssituation 11<br />

mit Gingivadefizit<br />

Abb. 2<br />

Spaltauffüllung mit<br />

Knochen und BioOss<br />

Abb. 3<br />

BGT mit Envelope-<br />

Technik vestibulär<br />

platziert<br />

Abb. 4<br />

Prothetische<br />

Versorgung zwei<br />

Jahre später<br />

Herr Dr. Reinhardt, Ihr Vortrag für<br />

das gemeinsame Symposium von<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI <strong>im</strong> September<br />

in München ist überschrieben mit<br />

„neue Aspekte des Weichgewebs -<br />

managements“. Was dürfen wir<br />

denn erwarten?<br />

Während in der Vergangenheit viel<br />

über den Erhalt und den Aufbau<br />

des peri<strong>im</strong>plantären Knochens ge -<br />

FOKUS<br />

forscht und geschrieben wurde, ist<br />

in den vergangenen fünf Jahren<br />

<strong>im</strong>mer mehr das Weichgewebe in<br />

das Bewusstsein der Implantologen<br />

und Parodontologen eingedrung en.<br />

Dadurch sind eine ganze Reihe Stu -<br />

dien zum Weichgewebsmanagement<br />

um Implantate und die pro -<br />

tek tive Wirkung der Gingiva auf den<br />

Erhalt des Knochens veröffentlicht<br />

worden. Gerade die, sagen wir, seri -<br />

öse Wiederentdeckung der Sofort<strong>im</strong>plantation<br />

zeigt uns, dass jede<br />

Entfernung eines Zahns, ob mit<br />

oder ohne Lappenbildung, eine annähernd<br />

gleich große bukkale Resorption<br />

des Knochens – hier darf<br />

ich die tierexper<strong>im</strong>entelle Studie<br />

von Caneva et al. 2010 erwähnen –<br />

aber auch eine identische Rezession<br />

der Gingiva – tierexper<strong>im</strong>entelle<br />

Studie von Blanco et al. 2010 –<br />

zur Folge hat. Um das Ausmaß<br />

der Rezession zu verringern, haben<br />

eine ganze Reihe von Autoren<br />

1 2<br />

3 4<br />

Methoden zur vestibulären Ver -<br />

dickung der Weichgewebe mit<br />

Bindegewebstransplantaten vor<br />

oder s<strong>im</strong>ultan mit der Implantation<br />

beschrieben. Hier seien Kan<br />

2009, Chung 2010 und Grunder<br />

2011 erwähnt. Zu diesem Thema<br />

werde ich auch meine in der Praxis<br />

durchgeführte Studie zur Weichgewebsverdickung<br />

vorstellen, und,<br />

das wird vielleicht viele Kongress -<br />

teilnehmer interessieren, auch zum<br />

ersten Mal die Ergebnisse der bis<br />

dahin fertig gestellten vergleichen -<br />

den Studie mit einem xeno genen<br />

Bindegewebsersatz präsentieren<br />

können (Abb. 1 bis 4).<br />

Vor einigen Jahren wurden komplizierte<br />

Schnittführungen zum Papillenerhalt<br />

beziehungsweise Pa -<br />

pillenaufbau gewählt. Macht man<br />

das heute <strong>im</strong>mer noch so?<br />

Hier müssen wir zwischen Papillen -<br />

erhalt und Papillenaufbau un ter -


scheiden. Die Studien von Tarnow<br />

(1992, 2003), Salama (1998), Grunder<br />

(2000) und Choquet (2001) haben<br />

gezeigt, dass vorrangig die Höhe<br />

des krestalen Knochens das Vorhan -<br />

densein einer Papille best<strong>im</strong>mt. Ist<br />

die Distanz zwischen dem Knochen<br />

und dem Kontaktpunkt der nebeneinander<br />

liegenden Kronen eines<br />

Zahns und eines Implantates kleiner<br />

gleich 5 mm, beziehungsweise die<br />

gleiche Distanz zwischen zwei Implantatkronen<br />

kleiner gleich 3 mm,<br />

wird man zu 100 Prozent eine Papille<br />

vorfin den. Um diese Distanz<br />

bei einem aufgetretenen krestalen<br />

Knochenverlust zu erreichen, hat<br />

man früher sehr invasive Opera -<br />

tions metho den wie GBR-Tech niken<br />

mit nicht resorbierbaren Membranen,<br />

Titangitter in Kombination mit<br />

einer Kollagenmembran, oder autologe<br />

Knochentransplantate in der<br />

Onlay - oder Sandwichtechnik angewandt.<br />

Die Resorptions- und Komplikationsrate<br />

war aber aufgrund<br />

der schlechten Blutversorgung und<br />

der schwierigen Deckung der Aug -<br />

men tate <strong>im</strong> Papillenbereich sehr<br />

hoch, sodass man sich von Rekons -<br />

truktionen des knöchernen Papillenlagers<br />

weitestgehend verabschiedet<br />

hat. Mit Einführung der<br />

mikrochirurgischen Techniken in<br />

die Parodon tologie von Cortellini<br />

(1995, 1999, 2001) und später auch<br />

in die Implan tologie, war bei chirurgischer<br />

Intervention <strong>im</strong> Bereich<br />

der Papillen deren Erhalt und auch<br />

<strong>im</strong> begrenzten Umfang deren Rekonstruktionen<br />

durchaus vorhersagbar<br />

möglich. Gleichzeitig wurden<br />

eine ganze Reihe neuer gewe-<br />

FOKUS<br />

Abb. 5 Schnittführung der Palacci-Technik Abb. 6 Nahtadaption Abb. 7 Prothetische Versorgung nach<br />

einem Jahr<br />

beschonenderFreilegungsverfahren veröffentlicht. Stell vertretend<br />

möchte ich die Split-finger-Technik<br />

von Misch (2004) und die schon<br />

1995 veröffentlichte Palacci-Technik<br />

nennen (Abb. 5 bis 7). Auch die<br />

Operationsmethoden mit Einla -<br />

gerung von freien oder gestielten<br />

Bindegewebstransplantaten supra -<br />

periostal (Flanagan, 2002, Khoury<br />

2000) können Papillen zuverlässig<br />

aufbauen.<br />

Ein besonders vielversprechender<br />

innovativer Ansatz zum Papillenaufbau<br />

ist die autologe Fibroblasteninjektion,<br />

erstmals 2007 von<br />

McGuire et al beschrieben.<br />

Mit Einführung der Socket-preservation-Technik<br />

nach Zahnextraktion<br />

mit seinen unterschiedlichen<br />

Varianten des Auffüllens der knöchernen<br />

Alveole und/oder des Verschlusses<br />

der Alveole mit einem<br />

Bindegewebstransplantat mit oder<br />

ohne Epithelanteile (St<strong>im</strong>melmayr<br />

2010) steht aber <strong>im</strong>mer mehr der<br />

Papillenerhalt <strong>im</strong> Vordergrund, sodass<br />

umfangreiche Rekonstruk -<br />

tions maßnahmen der Weichgewe -<br />

be eher seltener geworden sind<br />

(Abb. 8 bis 12).<br />

Ist das freie Bindegewebstrans -<br />

plan tat zur Weichgewebsverdick -<br />

ung nach wie vor das Maß aller<br />

Dinge?<br />

Bei dieser Indikation ist das Bindegewebstransplantat<br />

der Goldstandard,<br />

zumal es in der Literatur dazu<br />

keine vergleichenden Studien mit<br />

anderen Materialien gibt. In ande-<br />

ren Bereichen, wie zum Beispiel zur<br />

Rezessionsdeckung oder zur Verbreiterung<br />

der befestigten Gingiva,<br />

sind die xenogenen Materialien eine<br />

ernst zu nehmende Alternative.<br />

Welche xenogenen und allogenen<br />

Alternativen gibt es und welche<br />

Bedeutung haben sie heute?<br />

Der allogene Weichgewebsersatz<br />

ist eine azelluläre menschliche Leichendermis,<br />

die erstmalig 1995 in<br />

den USA für Brandopfer eingesetzt<br />

wurde. Im Jahre 2000 war die erste<br />

Veröffentlichung von Fowler <strong>im</strong><br />

den talen Bereich. Vertreter dieses<br />

allogenen Weichgewebsersatzes<br />

sind zum Beispiel Alloderm und<br />

Puro Dermis, die vorwiegend und<br />

mit Erfolg zur Rezessionsdeckung<br />

und Verbreiterung der attached<br />

Gin giva an Zähnen eingesetzt wer -<br />

den (Mahn, 2010, Taylor 2010, Barker,<br />

2010). Ein Review von Thoma et al.<br />

(2009) zeigte aber, dass der allo -<br />

gene Weichgewebsersatz bei der<br />

Rezessionsdeckung und der Verbreiterung<br />

der Gingiva der Bindegewebstransplantation<br />

unter le gen<br />

ist. Die Schrumpfung der Leichendermis<br />

kann nach drei Monaten<br />

bis zu 90 Prozent betragen (Vieira,<br />

2009). Es mag vielleicht an diesen<br />

Untersuchungen und dem Ursprung<br />

liegen, dass diese Produkte<br />

vor allem in Deutschland für die an -<br />

gesprochenen Indikationen noch<br />

nicht an Bedeutung gewonnen<br />

haben.<br />

Ganz neu auf dem Markt ist die<br />

xenogene tierische Variante der<br />

azellulären Dermis, die Mucoderm<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

139<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement


140<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Abb. 11 Zustand zehn Tage nach Freilegung des Implantats<br />

Matrix, zu der es verständlicherweise<br />

noch keine Ergebnisse gibt.<br />

Ein ganz anderer xenogener Weich -<br />

gewebsersatz ist die porcine native<br />

Kollagenmatrix Mucograft. Hierzu<br />

gibt es einige wenige Studien, die<br />

den erfolgreichen Einsatz bei der<br />

Rezessionsdeckung (McGuire 2010,<br />

Jepsen 2010) und der Ver brei terung<br />

der attached Gingiva (Sanz, 2009)<br />

beschreiben. Zwar ist auch diese<br />

kollagene Matrix dem Bin de ge -<br />

webstransplantat unter legen, al -<br />

lerdings liegen hier die Schrumpfungswerte<br />

um zehn Prozent. <strong>Das</strong>s<br />

man mit diesem porcinen, kol la ge -<br />

nen Bindegewebsersatz auch<br />

Weich gewebe verdicken kann, lässt<br />

die Aussage von Cardaropoli vermuten,<br />

der bei einer Fallserie mit<br />

Rezessionsdeckungen an Zähnen<br />

auch eine Verdickung des Gewebes<br />

feststellte (2011). Auch meine<br />

Studie zeigt die erfolgreiche Verdickung<br />

der Gingiva bei der Sofort<strong>im</strong>plantation.<br />

Hier fehlen allerdings<br />

FOKUS<br />

Abb. 8 Ausgangssituation mit hoher Lachlinie Abb. 9 Socket preservation mit BioOss Collagen<br />

noch weitere Studien als Beleg<br />

(Abb. 13 bis 15).<br />

Der Einsatz von xenogenen Ma te -<br />

ria lien hat aber gegenüber der<br />

Anwen dung von Bindegewebstransplantaten<br />

den Vorteil, dass<br />

die Entnahme am Gaumen und<br />

die damit nicht ganz unerhebliche<br />

Morbidität entfällt.<br />

Wie effektiv ist die GBR bei Defek -<br />

ten <strong>im</strong> Einsatz mit resorbierbaren<br />

Kollagenmembranen?<br />

Die eigentliche GBR-Technik, 1988<br />

von Dahlin, Linde und Nyman veröffentlicht,<br />

ist mit Kollagenmembranen<br />

nicht möglich, weil sie resor bier -<br />

bar und nicht rigide genug ist, um<br />

einen Hohlraum während der Knochenneubildung<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

In Verbindung mit einem langsam<br />

resorbierenden Knochenersatz -<br />

material allerdings, und das zeigen<br />

unzählige Studien und Reviews zum<br />

Beispiel über das System BioOss und<br />

Abb. 10 Vier Monate postoperativ<br />

Abb. 12 Prothetische Versorgung sechs Monate später<br />

BioGuide, ist es eine effektive und<br />

vorhersagbare Technik, um Knochen -<br />

defekte aufzufüllen. Dies setzt aber<br />

voraus, dass die Defektmorphologie<br />

so gestaltet ist, dass das Knochendefizit<br />

innerhalb der vestibulären<br />

Knochenkontur liegt, wie zum Beispiel<br />

bei Dehis zenzdefekten (Abb. 16<br />

bis 19), apikalen Fenestrierungen<br />

oder zervika len Kraterbildungen.<br />

Zudem hat der Einsatz einer Kollagenmembran<br />

be<strong>im</strong> Si nus lift eine<br />

positive Wirkung auf die Überlebensrate<br />

der Implantate. So zeigt eine<br />

von Tawil 2001 veröffentlichte<br />

Studie eine Implantatüberlebensrate<br />

von 93,1 Prozent mit Einsatz einer<br />

Kollagenmembran, zu 78,1 Prozent<br />

ohne Membran. Bei vertikalen und/<br />

oder horizontalen Knochendefiziten<br />

sollte man ande ren augmentativen<br />

Verfahren den Vorzug geben.<br />

In den vergangenen Jahren ist <strong>im</strong>mer<br />

wieder durch Quervernetzung<br />

der nativen Kollagenstruktur mit


Abb. 13 Ausgangssituation 34 nicht erhaltungswürdig<br />

Abb. 15 Zustand ein Jahr nach prothetischer Versorgung<br />

Glutaraldehyd oder Polysacchariden<br />

versucht worden, die Resorptionszeiten<br />

zu verlängern und die<br />

Festig keit zu vergrößern, oder das<br />

Kollagen aus anderen stabileren<br />

Struk tu ren wie Pericard oder der<br />

Achillessehne zur Herstellung der<br />

Membranen zu verwenden. Ob damit<br />

eine Indikationserweiterung<br />

möglich ist, kann aber aufgrund<br />

fehlender Studien nicht vorhergesagt<br />

werden.<br />

Welchen Stellenwert n<strong>im</strong>mt die<br />

Prothetik heute in Bezug auf das<br />

Weichgewebsmanagement ein?<br />

Die prothetische Versorgung nach<br />

Augmentation von Knochen und/<br />

oder Weichgewebe ist meiner Meinung<br />

nach ein ganz wichtiger Aspekt<br />

für den langfristigen Erfolg von<br />

Implantatversorgungen. Die Unter -<br />

suchungen von Degidi (2006) und<br />

Hendrikson (2004) haben gezeigt,<br />

dass bei vollkeramischen Suprakonstruktionen<br />

auf Implantaten<br />

FOKUS<br />

weniger Entzündungszeichen und<br />

mehr Weichgewebszuwachs als bei<br />

Titanaufbauten auftraten, sodass<br />

meiner Meinung nach Zirkonoxid-<br />

Abutments für die prothetische<br />

Re kons truktion von Implantaten<br />

nach um fang reichen augmentativen<br />

Maß nahmen der Vorzug ge -<br />

geben werden sollten. Mittlerweile<br />

haben alle großen Implantathersteller<br />

präfabrizierte Komponenten<br />

aus Zirkonoxid, die verschraubt<br />

oder zementiert werden<br />

können. Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

ist die Ausformung des richtigen<br />

Emergenzprofils der Implantatkrone,<br />

die mit verschraubten<br />

provisorisch en Kronen am einfachsten<br />

funktioniert. Gerade bei Sofortversorgungen<br />

ist diese von besonderer<br />

Bedeu tung, da zwar das<br />

Weichgewebe von der prothetischen<br />

Versor gung gestützt, aber<br />

nicht verdrängt werden darf. Vorteilhaft<br />

ist ein schon <strong>im</strong> zahntechnischen<br />

Labor individualisier-<br />

Hinweis<br />

ter Abformpfosten, mit dem dann<br />

die intraorale Situation exakt auf<br />

das Arbeitsmodell übertragen<br />

werden kann. Einige Autoren favorisieren<br />

sogar die intraoperative<br />

Abformung, damit ein exakt angepasstes<br />

Provisorium nach Freilegung<br />

eingegliedert wird, andere<br />

stellen sogar nach der Implantation<br />

schon die fertige Restaura -<br />

tion her. In beiden Verfahren muss<br />

allerdings bei Veränderung des<br />

peri<strong>im</strong>plantären Gewebes nach -<br />

gearbeitet werden. Es bedarf also<br />

einer gewissen Sorgfalt, um die <strong>im</strong><br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Abb. 14<br />

Xenogenes Mucograft<br />

zur Verdickung der<br />

Weichgewebe<br />

platziert<br />

Dr. Stefan Reinhardt und einige der von ihm zitierten<br />

Personen werden als Referenten be<strong>im</strong> 15. <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Symposium/8. Jahreskongress der DGOI auftreten.<br />

Termin: 16.und 17. September 2011 in München. <strong>Das</strong><br />

Programm liegt bei, beziehungsweise kann unter<br />

www.bdizedi.org aktuell abgerufen werden.<br />

141<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement


142<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Abb. 18 Doppellagige Kollagenmembran in situ<br />

Weichgewebe liegenden Kronenanteile<br />

exakt anzupassen. <strong>Das</strong> entscheidende<br />

Erfolgskriterium aber<br />

ist in diesen Fällen das Verständnis<br />

und die enge Zusammenarbeit<br />

sowie der Informationsfluss von<br />

Zahnarzt und Zahntechniker.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es heute<br />

be<strong>im</strong> peri<strong>im</strong>plantären Weichgewebsmanagement<br />

und wo liegen<br />

nach wie vor die Grenzen?<br />

FOKUS<br />

Abb. 16 Dehiszenzdefekt in regio 12 Abb. 17 Auflagerung von Knochenspänen und BioOss<br />

Abb. 19 Einzelkrone verschraubt<br />

Abb. 20 Rezession an einer Implantatversorgung 23 Abb. 21 Eine Woche postoperativ<br />

Abb. 22 Sechs Jahre postoperativ<br />

Prinzipiell sind die Operationstech -<br />

niken für das Weichgewebsmana -<br />

gement bei Zähnen und Implantaten<br />

vergleichbar. So ist es möglich,<br />

mit der Tunnel- oder Envelope-<br />

Technik, mit freien oder gestielten<br />

Bindegewebstransplantaten, mit<br />

dem koronalen Verschiebelappen<br />

oder mit Kombinationen aus verschiedenen<br />

Operationsverfahren<br />

das Gewebe zu verdicken, die befestigte<br />

Gingiva zu verbeitern, ja<br />

sogar Rezessionen am Implantat<br />

langfristig zu behandeln (Abb. 20<br />

bis 22.<br />

Dabei hat sich nach einer randomisierten<br />

kontrollierten Studie von<br />

Canullo (2009) bei Sofort<strong>im</strong>plan -<br />

ta tionen gezeigt, dass eine Vermehrung<br />

der vestibulären und papillären<br />

Gingiva nur mit einem so<br />

ge nann ten Platform-switching<br />

gelingt.


Bei aller Euphorie muss man<br />

allerdings auch erwähnen, dass<br />

für diese Techniken in der Literatur<br />

so gut wie keine Langzeitergebnisse<br />

vorhanden sind.<br />

Die Grenzen des Weichgewebsaufbaus<br />

liegen nach wie vor bei<br />

einem Verlust des knöchernen Lagers<br />

um Implantate. Auch der<br />

vollständige Aufbau der inter<strong>im</strong>plantären<br />

Papille wird nur in seltenen<br />

Einzelfällen erreicht.<br />

Wie sieht das Weichgewebsma -<br />

nagement nach Implantatverlust<br />

aus?<br />

Diese hochinteressante Frage<br />

wird uns in Zukunft mehr beschäftigen<br />

als uns lieb ist, da sie<br />

unabdingbar mit dem vermehrten<br />

Auftreten der Peri<strong>im</strong>plantitis<br />

verknüpft ist. Die von Zitzmann<br />

2009 in der Literatur angegebe<br />

Häufigkeit von Peri<strong>im</strong>plantitis von<br />

28 bis 56 Prozent lässt uns schon<br />

erahnen, wie viele Explantationen<br />

nach progredientem Knochenver -<br />

lust in Zukunft auf uns zukommen<br />

werden. Da sich bei jeder Peri<strong>im</strong>plantitis<br />

auch die Qualität<br />

und Quantität des Weichgewebes<br />

negativ verändern und es nach<br />

Explantation <strong>im</strong>mer zu einem<br />

fast vollständigen Verlust der be-<br />

Porträt Dr. Stefan Reinhardt<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

festigten Gingiva kommt, wird es<br />

vor erneuter Augmentation und<br />

Implantation vorteilhaft sein, die<br />

Weichgewebe zu verbessern und<br />

zu verdicken. Hierbei könnten in<br />

Zukunft die xenogenen Materialien<br />

eine wichtige Rolle spielen,<br />

da sie unbegrenzt zur Verfügung<br />

stehen und vielleicht schon mit<br />

der Augmentation und Implantation<br />

gleichzeitig zur Verbesserung<br />

der Weichgewebe und Vermeidung<br />

von Lappenspannungen<br />

und Ver le gung der mukogingivalen<br />

Grenze eingesetzt werden<br />

können.<br />

Wie nun aber das richtige Weichgewebsmanagement<br />

nach Verlust<br />

von Implantaten aussieht,<br />

wird auf jeden Fall ein hochinteressantes<br />

Thema für die nächsten<br />

Jahre vielleicht schon für den<br />

nächsten gemeinsamen Kongress<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI mit der DGOI<br />

sein. Ich würde mich freuen.<br />

Herzlichen Dank für diese interessanten<br />

Ausblicke auf das Weich -<br />

gewebsmanagement von heute<br />

und morgen. n<br />

AWU<br />

Literatur bei der Redaktion<br />

Von 1983 bis 1991 wissenschaftlicher Assistent<br />

in der prothetischen und chirurgischen<br />

Abteilung der Westfälischen-Wilhelms-Universität<br />

Münster. Seit 1991 in einer<br />

Gemeinschaftspraxis mit Dr. Bernhard<br />

Drüke und Dr. Josef Janzen in Münster tätig.<br />

1991 Erwerb des Fachzahnarztes für<br />

Oralchirurgie, seit 1999 zertifizierter Referent<br />

für Implantologie, Ermächtigung zur<br />

Weiterbildung „Oralchirurgie“ durch die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe.<br />

Referententätigkeit an der Fortbildungsakademie der Zahn -<br />

ärztekammer Westfalen-Lippe, bei verschiedenen Curricula und bei<br />

zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen. Hauptarbeitsgebiete<br />

sind Implantologie, Augmentation von Hart- und<br />

Weichgewebe und vollkeramische Restaurationen auf Implantaten.<br />

Vom BDO ernannter Gutachter für Implantologie<br />

143<br />

����<br />

��������<br />

�������������������<br />

�����������������������<br />

���������������������<br />

������������������������������������<br />

��������������������������������������������


144<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

1. Interdisziplinäre Diskussionsrunde für Parodontitisfrüherkennung<br />

Gemeinsam veranstaltet<br />

Mit einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde<br />

wurde Ende März 2011 die Kooperation zwischen der<br />

Interdisziplinären Diagnostik-Initiative für Pa ro don -<br />

titisfrüherkennung (IDI-PARO) und dem Deutschen<br />

Ärzte-Verlag eingeläutet. Im Rahmen der 34. Interna -<br />

tionalen Dental-Schau in Köln fand sich eine Runde<br />

von Vertretern der Standespolitik und Wissenschaft<br />

aus Medizin und Zahnmedizin zusammen, um darüber<br />

zu beraten inwieweit die systematische Diagnose und<br />

rechtzeitige Therapie der Parodontalerkrankungen in<br />

Deutschland ausgebaut werden kann und muss.<br />

Die mit zahlreichen Experten besetzte<br />

Diskussionsrunde, welche<br />

von der IDI-PARO moderiert wurde,<br />

warf zahlreiche Fragen auf und wies<br />

auf Missstände in der Parodon ti -<br />

tisfrüherkennung hin. So forderte<br />

der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer,<br />

Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

eine engere Zusammenarbeit<br />

der standespolitischen Vertretungen<br />

der Medizin und Zahnmedizin,<br />

um das gemeinsame Ziel einer<br />

umfassenden Prävention leisten zu<br />

können. Auch Laurenz Meyer, Ökonom<br />

und ehemaliger CDU-General -<br />

sekretär, warnte vor weit reichenden<br />

Folgen einer verpassten Parodon ti -<br />

tis früherkennung. Neben den kon -<br />

kreten Gefahren für die Allgemeingesundheit<br />

der Patienten seien<br />

auch die volkswirtschaftlichen Kon -<br />

sequenzen, die aus den sehr kostenintensiven<br />

Behandlungen der<br />

assoziierten Erkrankungen einer<br />

nicht behandelten Parodontitis<br />

entstehen, nicht zu unterschätzen.<br />

Während des regen Austauschs<br />

FOKUS<br />

der Experten flossen zahlreiche Aspekte<br />

in die Diskussion ein und<br />

auch Missstände wurden aufgezeigt.<br />

Dazu zählt die Problematik,<br />

dass Zahnmediziner und Fachärzte<br />

in Deutschland einander keine<br />

Patienten überweisen können. Dieses<br />

Hindernis erschwert den von<br />

der IDI-PARO geförderten Dialog<br />

zwischen Medizin und Zahnmedizin,<br />

ebenso wie die vergleichsweise<br />

geringe Zahl an Parodontologen in<br />

Deutschland. Professor Dr. Ulrich<br />

Schlagenhauf, Präsident der Deutschen<br />

Gesellschaft für Parodontologie,<br />

verwies in diesem Zusam men -<br />

hang auf die teilweise noch <strong>im</strong>mer<br />

mangelhafte Ausbildung <strong>im</strong> Fach<br />

Parodontologie an den deutschen<br />

Universitätszahnkliniken. Zahlreiche<br />

wissenschaftliche Studien belegen,<br />

welche Zusammenhänge<br />

Foto: Panthermedia/Thomas Heep<br />

zwischen Parodontitis und unterschiedlichsten<br />

Risikoerkrankungen<br />

bestehen. Diese Daten bilden die<br />

Basis für das steigende Interesse<br />

vieler Fachärzte an einer Koope -<br />

ration mit der Zahnmedizin. In diesem<br />

Kontext diskutierte der Expertenkreis,<br />

ob die erst seit kurzem<br />

verfügbaren Biomarker-Schnelltests<br />

zur aktiven Matrix-Metalloproteinase-8<br />

(aMMP-8) als Mediator<br />

zwischen den einzelnen Fachrichtungen<br />

dienen können. Professor<br />

Dr. Burkhardt Rischke, Experte für<br />

Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie<br />

aus Zürich, berichtete, dass<br />

allein 12000 Gelenkprothesen pro<br />

Jahr aufgrund von bakterieller<br />

Kon tamination explantiert werden<br />

müs sen – eine Zahl, die höchstwahrscheinlich<br />

durch recht zeitige<br />

Parodontitisprävention deutlich<br />

gesenkt werden könnte. Auch<br />

Dr. Harald Messner, Facharzt für<br />

innere Medizin und Nephrologie,<br />

betonte den nachgewiesenen Einfluss<br />

der Mundgesundheit auf die<br />

Blutzuckerwerte von Diabetikern<br />

und sprach sich daher für die in -<br />

terdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

in seinem Fachgebiet aus. Unterstützt<br />

wurde er darin durch die<br />

Aussagen von Professor Dr. Jürgen<br />

Ennker, einem der führenden Herzchirurgen<br />

Deutschlands, in dessen<br />

Herzzentrum in Lahr schon seit<br />

Jahren Parodontitis-Screenings erfolgreich<br />

durchgeführt werden.<br />

Der Deutsche Ärzte-Verlag ist einer<br />

der führenden medizinischen<br />

Fachverlage Deutschlands. Die Kooperation<br />

mit der IDI-PARO, welche<br />

sich dem Kampf gegen die Parodontitis<br />

verschrieben hat, stellt<br />

einen Beitrag zum ungehinderten<br />

Informationsfluss zwischen Medizin<br />

und Zahnmedizin dar. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.parodontitisfreies–deutschland.de


6. Z<strong>im</strong>mer Implantologie Tage<br />

Kompetenzen wachsen zusammen –<br />

Implantieren, Regenerieren, Motivieren<br />

Z<strong>im</strong>mer Dental, als einer der größten<br />

Hersteller von ein- und zweiphasigen<br />

Implantaten und An -<br />

bie ter eines breiten Produktportfolios<br />

an regenerativen Materialien,<br />

lud Anfang Mai 2011 mit den<br />

Themenschwerpunkten „Regene -<br />

rieren und Implantieren“ zu den<br />

6. Z<strong>im</strong>mer Implantologie Tagen<br />

nach Berlin.<br />

Wohl keine Stadt symbolisiert „Zusammenwachsen“<br />

besser als Berlin.<br />

Wo Wissen zusammenfließt, werden<br />

Kompetenzen gebündelt. Fast<br />

400 Teilnehmer folgten mit diesem<br />

Ziel der Einladung von Z<strong>im</strong>mer Dental<br />

in die quirlige Hauptstadt. Im<br />

Vorkongress konnten die Teilnehmer<br />

in speziellen Work shops unter<br />

anderem die Versorgung schmaler<br />

Lücken in der ästhetischen Zone mit<br />

dem One-Piece-Implantatsystem<br />

und Techniken <strong>im</strong> Hart- und Weichgewebsmanagement<br />

ein üben. Freitagmittag<br />

eröffnete Dr. Matthias<br />

Stamm, Overath, den Hauptkongress<br />

und die erste Session. Dr. Markus<br />

Schlee, Forchhe<strong>im</strong>, präsentierte<br />

unter dem Titel „Implantieren“ aktuelle<br />

Studienergebnisse mit dem<br />

innovativen Trabecular Metal. Er<br />

zeigte nach den mechanischen und<br />

biologischen Grundlagen der Stabilität<br />

von Implantaten und des Knochen-Implantat-Kontakts<br />

sehr viel<br />

versprechende Ergebnisse mit diesem<br />

Material (siehe <strong>Interview</strong> S. 147).<br />

Ein für jeden Praktiker aktuelles<br />

Thema übernahm nun Prof. Jürgen<br />

Becker, Düsseldorf, mit „Peri<strong>im</strong> plan -<br />

täre Entzündungen – Ätiologie, Pathogenese,<br />

Therapie“. In einem sehr<br />

dichten, informativen und mit <strong>aktuellen</strong><br />

wissenschaftlichen Studienergebnissen<br />

unterlegten Vortrag<br />

schilderte er den heutigen<br />

Kenntnisstand der Entstehung und<br />

FOKUS<br />

Therapie peri<strong>im</strong>plantärer Gewebeveränderungen.<br />

Eine klinische Un -<br />

ter suchung der peri<strong>im</strong>plantären Situation<br />

mit einer PAR- Sonde sollte<br />

grundsätzlich nur erfolgen, wenn<br />

Hinweise auf pathologische Veränderungen<br />

bestehen – und dabei<br />

sollte penibelst darauf geachtet<br />

werden, dass das Saum epithel unverletzt<br />

bleibt. Eine peri<strong>im</strong>plantäre<br />

Mukositis ist eventuell reversibel, eine<br />

manifeste Peri<strong>im</strong>plantitis nicht,<br />

da die chirurgischen Möglichkeiten<br />

der Therapie begrenzt sind. Immer<br />

zu bedenken ist daher eine rechtzeitige<br />

Explantation, daneben hilft<br />

eine risiko adaptierte Planung und<br />

engmaschige Prophylaxe.<br />

Dr. Giovanni Pisoni, Brescia, und<br />

Andreas Geier, Geschäftsführer von<br />

ZFx, beendeten den ersten Vor -<br />

trags block mit einer Präsentation<br />

modernster CAD/CAM-Verfahren.<br />

Der intraorale Scan reproduziert<br />

perfekt das Emergenzprofil, einer<br />

der größten Vorteile dieser Technologie.<br />

Die digitale Abformung ist<br />

nicht nur schneller, sondern erspart<br />

bei Unregelmäßigkeiten eine aufwändige<br />

Neuabformung. Ein vorge -<br />

formter Zahn wird von der Software<br />

aus einer Bib liothek entnommen<br />

und mit dem Scan abgeglichen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt können alle D<strong>im</strong>ensionen<br />

individuell angepasst<br />

und verändert werden, die Kontrollmöglichkeiten<br />

<strong>im</strong> virtuellen<br />

Raum sind dabei weit größer als<br />

<strong>im</strong> zahntech nischen Labor. Pisoni<br />

und Geier zeigten mehrere zum<br />

Teil sehr komplexe Fälle mit intraoperativ<br />

vorgenommenen Umplanungen<br />

und schönen, stabilen und<br />

ästhetisch ausgezeichneten klinischen<br />

Ergebnissen.<br />

Zum Ausklang des ersten Kongress -<br />

tages lud Z<strong>im</strong>mer Dental in die<br />

Kalkscheune, eine der beliebtesten<br />

Eventlocations Berlins. Dort konnten<br />

die Teilnehmer ihre Erfahrungen<br />

austauschen und neue Kontakte<br />

knüpfen, während sich andere zu<br />

schmissigen Rhythmen den Kongresstag<br />

aus den Kleidern tanzten.<br />

Alle fanden sich aber am anderen<br />

Morgen pünktlich zur zweiten Session<br />

unter der Überschrift „Regenerieren“<br />

wieder ein und wurden<br />

von Dr. Torsten Kamm, Baden-Baden,<br />

mit einem dichten Vortrag zur<br />

„Roten Ästhetik“ und der Rege -<br />

neration von Knochen- und Zahn-<br />

<strong>Das</strong> <strong>gesamte</strong> Auditorium war bis auf den letzten Platz mir interessierten Teilnehmern gefüllt.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

145<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement


146<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

fleischkonturen belohnt. Kamm<br />

präsentierte zunächst die aktuelle<br />

Studienlage zur Versorgung der<br />

Extraktionsalveole. Bei Sofort<strong>im</strong>plantation<br />

– <strong>im</strong>mer nur bei dicker<br />

Gingiva und gutem Knochenangbot<br />

– verwendet Kamm stets<br />

gleichzeitig ein Bindegewebstrans -<br />

plantat und erhält damit reizlose<br />

attached Gingiva und meist vollendete<br />

Papillen. Bei Verwendung<br />

eines Knochenblocks wird von<br />

Kamm zuerst eine Unterlage vorbereitet.<br />

Eine histologische Studie<br />

zeigte be<strong>im</strong> PUROS Knochenblock<br />

nach sechs Monaten eine gute<br />

knöcherne Durchbauung, sodass<br />

Kamm bis zur Belastung zirka acht<br />

Monate wartet. Die klinischen Erfahrungen<br />

mit dem <strong>im</strong>mer noch<br />

recht neuen Material seien viel<br />

versprechend, man erhoffe sich<br />

mit weiteren derzeit laufenden<br />

Studien größeren Aufschluss über<br />

die ablaufenden biologischen und<br />

biochemischen Prozesse – auch<br />

<strong>im</strong> Vergleich mit bisherigen Ma -<br />

terialien.<br />

Dr. Stefan Fickl, Würzburg, knüpfte<br />

direkt an mit dem „Managament<br />

von Extraktionsalveolen“. In der ästhetischen<br />

Zone versucht Fickl Sofort<strong>im</strong>plantationen<br />

weit gehend<br />

zu vermeiden. Eng an wissenschaftliche<br />

Untersuchungen gelehnt,<br />

stellte er die biologischen<br />

Abläufe in der Extraktionsalveole<br />

FOKUS<br />

Die Referenten des 1. Kongresstages (v. l.): Thomas Gleixner (Geschäftsführer Z<strong>im</strong>mer Dental),<br />

Dr. Torsten Kamm, Dr. Matthias Stamm, Dr. Markus Schlee, Jens Boy (Vice President Global Sales<br />

Z<strong>im</strong>mer Dental), Dr. Giovanni Pisoni, Andreas Geier (Geschäftsführer Zfx), Prof. Dr. Jürgen Becker<br />

dar und die Auswirkungen auf die<br />

therapeutischen Entscheidungen.<br />

Ein allogenes Material wie PUROS<br />

scheint ein gutes Verhältnis von<br />

Volumenstabilität und Resorptionstendenz<br />

<strong>im</strong> Kieferkamm aufzuweisen,<br />

aktuelle Studien müssen<br />

dazu aber noch weitere harte<br />

Daten liefern. Zurzeit versucht Fickl<br />

die Resorptionsprozesse bestmöglich<br />

durch atraumatische Extraktion<br />

und Augmentation mit einer Kombination<br />

aus allogenem Material<br />

und Bindegewebstransplanat aus<br />

dem Gaumen oder Tuber positiv zu<br />

beeinflussen.<br />

Prof. Maurizio Tonetti, Genua, setzte<br />

einen letzten fachlichen Höhepunkt:<br />

Welche Optionen in der Geweberegeneration<br />

best<strong>im</strong>men, ob<br />

kompromittierte Zähne zu retten<br />

sind, oder durch Implantate ersetzt<br />

werden sollten? Wo liegen die<br />

Grenzen der Regeneration und<br />

sind diese biologisch oder klinisch<br />

bedingt? Neue Materialien eröffneten<br />

neue Optionen in der Regeneration.<br />

Neue chirurgische Lappentechniken<br />

und mikrochirurgische,<br />

min<strong>im</strong>alinva sive Vorgehensweisen<br />

haben die Geweberegeneration<br />

in den vergangenen beiden<br />

Jahrzehnten deutlich verbessert,<br />

wie Tonetti anhand einiger Tech -<br />

niken zeigte. Die Studienlage zur<br />

Sofort<strong>im</strong>plantation zeige sich zu<br />

dürftig, um verbind liche Aussagen<br />

Die Referenten des 2. Kongresstages (v. l.): Dr. Stefan Fickl, Prof. Dr. Maurizio<br />

Tonetti, Geschäftsführer Thomas Gleixner, Dr. Torsten Kamm, Dr.<br />

Matthias Stamm, Vice President Global Sales Jens Boy<br />

zu regenerativen Vorteilen treffen<br />

zu können, unterstützende regenerative<br />

Maßnahmen seien daher<br />

oft angezeigt. Eine eigene Studie<br />

belegte einen signifikant besseren<br />

und vorhersagbaren Gewebeerhalt,<br />

eine bessere Wundheilung<br />

und signifikant bessere pinke Ästhetik<br />

bei zweizeitigem Vorgehen.<br />

Nach einer anregenden Abschlussdiskussion<br />

hatte Z<strong>im</strong>mer Dental<br />

wieder einen besonderen Motivationsredner<br />

gewinnen können: Der<br />

erfolgreiche deutsche Eiswanderer<br />

Arved Fuchs lud die fasziniert lauschenden<br />

Teilnehmer ein, „Grenzen<br />

zu sprengen“. Mit zum Teil atemberaubenden<br />

Erlebnisberichten von<br />

Extremsituationen und beeindruckenden<br />

Aufnahmen aus dem Expeditionsalltag<br />

gewährte er Einblicke<br />

in seine scheinbar risikoreichen<br />

Unternehmungen und zeigte<br />

Parallelen zum vermeintlich normalen<br />

Praxisalltag. Hier wie dort<br />

geht es darum, auf Unvorhergesehenes<br />

zu reagieren, eine sichere<br />

Risikoanalyse zu schaffen, mit den<br />

eigenen Ängsten umzuge hen und<br />

eine sorgfältige Teamauswahl zu<br />

treffen, um Projekte zu einem erfolgreichen<br />

Ende zu führen.<br />

Der neuen Praxiswoche und ihren<br />

Herausforderungen blickten die<br />

Teilnehmer so nicht nur fachlich<br />

gerüstet, sondern auch frisch motiviert<br />

entgegen. n


<strong>Interview</strong> Markus Schlee<br />

Trabecular Metal<br />

Dr. Markus Schlee, Forchhe<strong>im</strong>,<br />

war an einigen der – sollten sich<br />

die vorläufigen Ergebnisse bestätigen<br />

– klinischen Studien zu<br />

werk stoff lichen und tech nolo gi -<br />

schen Neu heiten in der Im plan to -<br />

logie beteiligt. Marianne Stein -<br />

beck, Projektmanagerin des <strong>BDIZ</strong><br />

EDI konkret, nutze in Berlin die<br />

Gelegenheit, mit ihm über die<br />

neue Implantat ober flä che aus<br />

Trabecular Metal zu sprechen.<br />

Dr. Markus Schlee<br />

Gemeinhin heißt es, hinsichtlich<br />

der Materialien seien in der Implantologie<br />

keine revolutionären<br />

Entwicklungen mehr zu erwarten<br />

– widersprechen <strong>Sie</strong> dieser<br />

An nahme mit dem neuen Trabecular<br />

Metal?<br />

Die trabekuläre Struktur des Materials,<br />

die be<strong>im</strong> Implantat <strong>im</strong> apikalen<br />

Drittel aufgebracht ist,<br />

<strong>im</strong>itiert die Spongiosa, der Knochen<br />

wächst nicht nur – wie bislang<br />

– auf die Oberfläche auf,<br />

sondern zusätzlich in die Struktur<br />

hinein. Damit kommt es zu einer<br />

tatsächlichen interkonnektierenden<br />

Verbindung der Knochen bälk -<br />

chen mit dem Implantat, und<br />

durch die daraus entstehende<br />

Elastizität zu einer besseren Kraft -<br />

einleitung in den Knochen. Trabecular<br />

Metal ist übrigens nur für<br />

uns etwas Neues, in der Ortho -<br />

pädie hat man mit dem Material<br />

bereits langjährige Erfahrungen.<br />

Die Tantal-Struktur besitzt eine<br />

sehr gute Korrosionsbeständigkeit<br />

und Biokompatibilität, war<br />

bislang aber zu aufwändig und<br />

zu teuer in der Verarbeitung.<br />

Durch ein spezielles Herstellungs -<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

verfahren und eine schaumige<br />

Struktur erlebt das Mate rial nun<br />

eine Renaissance.<br />

Bietet diese besonders partikel -<br />

affine Oberfläche nicht auch Angriffsflächen<br />

für unerwünschte<br />

Zellen?<br />

Natürlich ist das ein Risiko. Deshalb<br />

ist das Implantat <strong>im</strong> koronalen<br />

Teil auch aus konventionellem<br />

Titan. Wenn ein per<strong>im</strong>plantärentzündlicher<br />

Knochenabbau so<br />

weit nach apikal vordringen würde,<br />

um auf den Tantal-Schaum zu<br />

treffen, sollte man das Implantat<br />

sowieso entfernen.<br />

Wie ist die aktuelle Studienlage,<br />

und welche weiteren hypothe -<br />

tischen Annahmen würden <strong>Sie</strong><br />

wagen?<br />

Die laufenden Studien werden<br />

vor Ende des Jahres nicht abgeschlossen<br />

sein, <strong>Sie</strong> werden daher<br />

verstehen, dass ich mich mit harten<br />

Zahlen zurückhalte. Wis sen -<br />

schaftlich noch unbewiesen, aber<br />

prognostisch könnten mögliche<br />

Vorteile tatsächlich in einer schnel -<br />

leren Einheilung des Implantats<br />

und einer besseren Lang zeit sta bi -<br />

lität in strukturschwachem Knochen,<br />

also Klasse D4, bestrahltem<br />

Knochen, oder be<strong>im</strong> Sinuslift und<br />

geringem Knochenangebot bestehen.<br />

Ganz sicher dann auch, um<br />

die Stabilitätsdefizite kurzer Implantate<br />

zu verbessern und damit<br />

deren Einsatzbereich ausweiten zu<br />

können. Wir hoffen, die Pilotstudie<br />

für die FDA Zulassung in der<br />

zweiten Jahreshälfte vorlegen zu<br />

können und sind bei einigen Ergebnissen<br />

recht zuversichtlich.<br />

Herr Schlee, herzlichen Dank für<br />

dieses Gespräch! n<br />

MB<br />

147<br />

© Merzljak W/V GmbH<br />

SinusLift<br />

Mehr Sicherheit<br />

in der Implantologie<br />

Mehr Informationen und Anwendungsvideo<br />

<strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> unter: www.sinuslift-safety.de<br />

� 0<br />

PROMEDIA<br />

Service-Telefon:<br />

safety<br />

Die Sinuslift-Operation, bei kres talem Zugang,<br />

ist mit den SCA Sicherheitsfräsern<br />

sicher und kon trolliert durchführbar.<br />

<strong>Das</strong> SLA Sicherheits-Instrumentarium für<br />

die sichere und schonende Sinuslift-Operation,<br />

bei lateralem Zugang.<br />

ImplantEx ist ein praxisgerechtes In stru -<br />

mentarium für die schonende Entfernung<br />

fehlgeschlagener Schraub-Implantate.<br />

800/77 66 334<br />

(kostenlos)


148<br />

Knochen- und Weichgewebsmanagement<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>Interview</strong> mit Claus Pukropp, BIOMET 3i<br />

Schwerpunkt CAD/CAM<br />

Mit einem Feuerwerk an Innovationen wartete<br />

BIOMET 3i auf der diesjährigen IDS auf. Marianne<br />

Steinbeck vom <strong>BDIZ</strong> EDI konkret nutzte die Pressekonferenz<br />

des Unternehmens für ein <strong>Interview</strong> mit<br />

Claus Pukropp, Marketing Manager Central Europe.<br />

Claus Pukropp<br />

Nicht umsonst setzte die diesjährige<br />

IDS einen Schwerpunkt bei<br />

CAD/CAM und Implantologie –<br />

fraglos die dynamischsten Gebiete<br />

in Zahntechnik und Zahnmedizin.<br />

Und <strong>Sie</strong> haben sich also der Messe<br />

perfekt angepasst …?<br />

Die IDS ist natürlich für die Entwicklungsabteilung,<br />

den Vertrieb<br />

und das Marketing der Meilenstein,<br />

zu dem alle Innovationen<br />

fertig sein müssen. Im Zwei-Jahres-Turnus<br />

bedeutet dies kurze<br />

Entwicklungszyklen, die gefüttert<br />

werden wollen. Die IDS 2009 galt<br />

der Produktpflege und die IDS<br />

2011 traf für uns mit der Einführung<br />

des Intraoralen Scans für<br />

unser Encode System und dem 3i<br />

incise CAD/CAM-System thematisch<br />

ins Schwarze.<br />

Der Behandler wird von der Fülle<br />

der Angebote fast erschlagen –<br />

muss ich mir für jedes Implantatsystem<br />

eine spezielle CAD/CAM-<br />

Soft- und -Hardware zulegen?<br />

Wie bei der <strong>im</strong>plantologischen Navigation<br />

bevorzugen wir möglichst<br />

offene Systeme, sodass Kunden<br />

gegebenenfalls auf be stehende<br />

Systemkomponenten zurückgreifen<br />

können. Bei Komponenten, von<br />

denen wir überzeugt sind, gehen<br />

wir aber auch einen exklusiven<br />

Weg. <strong>Das</strong> 3i incise CAD/CAM-System<br />

bietet mit seinem taktil-op -<br />

tischen Scan-Verfahren eine besonders<br />

akkurate Datenerfassung,<br />

wie diese für <strong>im</strong>plantatgetragene<br />

Suprakonstruktionen notwendig<br />

ist. Hier sehen wir wenig Platz für<br />

rein optische Scan-Verfahren, die<br />

diese Präzision nicht erreichen.<br />

FOKUS<br />

Ist diese Präzision be<strong>im</strong> Gegenbiss<br />

erforderlich?<br />

Sicher nicht, hier ist eher Geschwindigkeit<br />

be<strong>im</strong> Scan gefragt.<br />

Wir arbeiten neben Renishaw, dem<br />

Hersteller des 3i incise Systems,<br />

beispielsweise auch mit 3Shape<br />

zusammen. Die 3i incise Fräsan -<br />

lage ist mit dem Nobel Biocare<br />

Procera Forte Scanner kompatibel,<br />

sodass Procera-Kunden mit unserer<br />

Anlage die Wertschöpfung <strong>im</strong><br />

Labor halten können.<br />

<strong>Das</strong> 3i incise System hat mit Scanner<br />

und Fräsanlage lediglich Desktop<br />

Format und bietet sich für die<br />

ökonomische Inhouse-Produktion<br />

von Zirkonoxid-Gerüsten an. Gerüste<br />

aus Metall, <strong>im</strong>plantatgetragene<br />

Kons trukti o nen und dergleichen<br />

werden über das firmen eigene<br />

Fräs zentrum angeboten. Natürlich<br />

kann man eine Fräsan lage bauen,<br />

die alle Materialien verarbeitet.<br />

Allerdings rechnen sich diese Anlagen<br />

für kleine bis mittlere Labore<br />

nicht. Unsere Marktforschung hat<br />

den Bedarf eines kostengünstigen,<br />

qualitativ hochwertigen Systems<br />

identifiziert, dem wir mit dem vorgestellten<br />

System begegnen. Kombiniert<br />

man diese Lösungen mit<br />

unserem Encode Abformsystem,<br />

schließt sich der Kreis der voll digitalen<br />

Herstellung von <strong>im</strong>plantatgetragenem<br />

Zahn ersatz.<br />

Ist die Implantologie chirurgisch<br />

und hinsichtlich der Implantat-<br />

Designs weitestgehend „aus-“entwickelt,<br />

sodass es jetzt um Zeitersparnis<br />

und verbesserte Präzision<br />

geht?<br />

Neben der Anwendungsfreundlichkeit<br />

von Systemen gibt es <strong>im</strong>mer<br />

noch Indikationen, die darauf<br />

abgest<strong>im</strong>mte Implantate sinnvoll<br />

erscheinen lassen. Die Anpassung<br />

der Systeme an moderne Behand-<br />

lungskonzepte und die Anforderungen<br />

aus dem Markt sind in unseren<br />

Augen besonders wichtig. Der<br />

Markt ist zum Beispiel in zwei Lager<br />

gespaltet. Zirka 40 Prozent verwenden<br />

konische Implantate (Tapered)<br />

und der Rest parallele Systeme.<br />

Ähnlich verhält sich die Frage nach<br />

dem Implantatmaterial, also ob<br />

Titanlegierung oder Reintitan ver -<br />

wen det wird. Die Zahlen divergieren,<br />

je nachdem wie ein Hersteller<br />

sein System definiert.<br />

Konischen Implantaten wird eine<br />

bessere Performance <strong>im</strong> weichen<br />

Knochen nachgesagt, die parallelen<br />

Implantate zeigen einen Vorteil<br />

<strong>im</strong> harten Knochen. Viele unserer<br />

Kunden verwenden beide Systeme,<br />

je nach Indikationsstellung.<br />

Ziel der Entwicklung des Osseo -<br />

tite 2 Implantatsystems war es,<br />

dem Wunsch der Anwender zu<br />

folgen und die Vorteile der Pr<strong>im</strong>ärstabilität<br />

der konischen Implantate<br />

auf ein paralleles zu übertragen.<br />

Mit der Entwicklung eines opt<strong>im</strong>alen<br />

Reintitans Grade 4 steht unseren<br />

Kunden nun für alle möglichen<br />

persönli chen Präferenzen das passende<br />

Implantatsystem zur Verfügung.<br />

Wir sind davon überzeugt,<br />

dass es kein Universal<strong>im</strong>plantat<br />

gibt, sondern die systembedingten<br />

Eigenschaften der jeweiligen Indikationsstellung<br />

abgewogen werden<br />

sollten. Deshalb <strong>finden</strong> <strong>Sie</strong> bei uns<br />

nicht nur Implantate mit rauer<br />

Schulter und Platform Switching,<br />

sondern auch das seit 20 Jahren<br />

bewährte Hybriddesign mit maschinierter<br />

Oberfläche. Mit der<br />

aufkommenden Peri<strong>im</strong>plantitis-<br />

Diskussion erlebt dieses System,<br />

ähnlich wie unser FOSS-Implantat,<br />

eine regelrechte Renaissance. n<br />

MS


Dentegris<br />

Biomaterialien<br />

made in Germany<br />

Mit CompactBone B. (bovin) und<br />

CompactBone S. (synthetisch)<br />

stellt Dentegris den An wendern<br />

zwei reine und quali -<br />

tativ hochwertige Knochenersatzmaterialien<br />

zur Verfügung. Dies bie -<br />

tet den Vorteil, in der<br />

Praxis patientenbezogen<br />

zwischen xenogenem<br />

oder alloplas tischem Material<br />

auswählen zu können. Beide<br />

Produkte sind in verschiedenen<br />

Korngrößen und Volumina erhält -<br />

lich und erfüllen die Standards<br />

bei Sicherheit, Herstellung und<br />

Verarbeitung. Im Bereich der Kolla -<br />

genprodukte bietet Dentegris mit<br />

Riemser Dental<br />

Auf der IDS 2011<br />

präsentiert<br />

Die Zahnärzte zeigten großes In te -<br />

resse an den vorgestellten Produkt-<br />

Premieren und den attraktiven<br />

Serviceleistungen am IDS-Messestand<br />

2011 von Riemser Dental. So<br />

erweckte das in Verbindung mit<br />

dem neuen und innovativen Implantatsystem<br />

Revois:Pro ange -<br />

bo tene Kon zept zur Gewinnung<br />

wei terer Patienten die besondere<br />

Auf merksamkeit vieler Implantologen.<br />

Auch dem vielfach geäußer -<br />

ten Wunsch nach einem Resorptionsschutz<br />

be<strong>im</strong> Knochenaufbau<br />

mit au to logem Knochen konnte<br />

Riemser Dental nachkommen.<br />

Cerasorb Plus dient als Be<strong>im</strong>ischung<br />

zum autologen Knochen<br />

dem Erhalt des Füllvolumens und<br />

schafft gleichzeitig Freiraum für<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

der resorbierbaren BoneProtect<br />

Membrane aus nativem Pericardium<br />

eine Membran mit guter<br />

Handhabung und einer<br />

verlängerten Barrie re -<br />

funktion an. <strong>Das</strong> effek -<br />

tive Hämostyptikum<br />

BoneProtect Fleece ist<br />

vielseitig einsetzbar<br />

und komplettiert das<br />

Sort<strong>im</strong>ent in idealer Weise. Die<br />

hohe Qualität und eine attraktive<br />

Preisgestaltung sorgen dafür,<br />

dass Implantologie sicher und<br />

bezahlbar bleibt. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.dentegris.de<br />

den nachwachsenden patienteneigenen<br />

Knochen. Die transparente<br />

Kollagenmembran CollaGuide<br />

zeigt besonders in der gesteuerten<br />

Knochen- und Gewebe regene ra -<br />

tion (GBR und GTR) ihre Vorzüge.<br />

Durch sie ist jegliches Augmentat<br />

sicht- und kontrollierbar, was<br />

nicht nur die Platzierung erheblich<br />

vereinfacht. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.RIEMSER-Dental.de<br />

149<br />

Kompetenz in<br />

Knochenaufbau<br />

��������������������������<br />

��������������������<br />

�������������������<br />

������������<br />

��������������������<br />

��������������������<br />

��������������������������������<br />

�����������������������<br />

�����������<br />

10%<br />

Rabatt<br />

auf Ihre nächste<br />

Bestellung <strong>im</strong><br />

<strong>im</strong>periOs Webshop<br />

Gutscheincode: h052011*<br />

* nicht mit anderen Aktionsangeboten<br />

kombinierbar. Gültig bis 15.08.2011.<br />

Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />

Web www.<strong>im</strong>perios.de<br />

Hotline 0800 6646936<br />

��������������������������������������


150<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Curasan<br />

Markt<br />

Synthetisches Hydroxylapatit Osbone<br />

Nouvag AG<br />

Komet<br />

Osbone ist aufgrund seiner hohen<br />

Porosität und moderner Herstellungsverfahren<br />

äußerst biokompa -<br />

tibel und ermöglicht eine schnelle<br />

Osseointegration. Durch seine Festigkeit<br />

behält das Knochenersatzmaterial<br />

sein Volumen und seine<br />

Porosität und bildet so ein stabiles<br />

Lager für die Implantation. Als synthetisches<br />

Material kann Osbone<br />

<strong>im</strong>mer in der gleichen Qualität und<br />

MaxilloPrep Bonefix<br />

Für die Versorgung eines Alveo -<br />

larkammdefekts durch Augmen -<br />

tation mit Spenderknochen steht<br />

das MaxilloPrep Bonefix System<br />

zur Verfügung, das Komet in<br />

Zusam menarbeit mit Dr. Martin<br />

Dürholt entwickelt hat. Damit<br />

lässt sich ein Knochenblocktransplantat<br />

ziel genau an der Empfän-<br />

mit den gleichen Materialeigenschaften<br />

produziert werden. Dies<br />

entspricht den Anforderungen an<br />

moderne Medizinprodukte und<br />

bietet dem Nutzer eine Alternative<br />

zu Produkten xenogenen oder allogenen<br />

Ursprungs, die in vielen<br />

Ländern nicht einsetzbar sind.<br />

Dort sind synthetische Alternativen<br />

willkommen. Made in Germany ist<br />

dabei ein Garant für hohen Quali-<br />

gerposition fixie ren. Die Osteo -<br />

syntheseschrauben aus Reintitan<br />

sind in der Größe 1,5 mm in den<br />

Längen 6, 9 und 12 mm erhältlich.<br />

<strong>Das</strong> durchgängig schnitt freudige<br />

Gewinde endet direkt vor dem flachen<br />

Schraubenkopf. Die 6-Kant-<br />

Aufnahme mit der gängigen<br />

Schlüsselweite von 1,2 mm bietet<br />

tätsstandard und Zuverlässigkeit.<br />

Zudem wurde Osbone FDA-zertifiziert<br />

und hat damit die Vertriebserlaubnis<br />

für den US Markt. Nach<br />

der erfolgreichen Produkteinführung<br />

von Osbone in Deutschland<br />

wird curasan nun den Vertrieb des<br />

Produkts international erweitern. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.curasan.de<br />

Neue Chirurgieeinheit MD 30 auf dem Markt<br />

Die Nouvag AG präsentierte auf der<br />

IDS 2011 das neue Implantologie<br />

Motorsystem MD30. Die MD30 ist<br />

das Resultat aus 40 Jahren Forschung<br />

und Entwicklung auf dem<br />

Gebiet der Implantologie. Eine Lösung<br />

ganz <strong>im</strong> Sinne der Philosophie<br />

Nouvags, Implantologen mit Komplett-Systemen<br />

auszustatten, die<br />

keine Wünsche offen lassen. Dieses<br />

einzigartige Motorsystem bestehend<br />

aus dem Gehäuse, Elektronik -<br />

motor, Fußpedal und Spülschlauch<br />

bietet gleich zwei Motoranschlüs-<br />

se, die die Arbeit erheblich erleichtern<br />

und effizienter gestalten.<br />

Zehn speicherbare Programme für<br />

jeden der Motoren sichern dabei<br />

den reibungslosen Ablauf während<br />

des Eingriffs. Durch die opt<strong>im</strong>ierte<br />

Steuerung der Motoren kann das<br />

mitgelieferte 32:1 Winkelstück seine<br />

Aufgaben mit höchster Präzision<br />

durchführen und garantiert Sicher -<br />

heit und Vertrauen bei jeder Behandlung.<br />

<strong>Das</strong> große Display und<br />

die direkte Ansteuerbarkeit der<br />

einzelnen Programme erleichtern<br />

das Bedienen und beugen Fehleinstellungen<br />

vor. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.nouvag.com<br />

sicheren Halt zum Schraubadapter.<br />

Für das re-entry wurde den<br />

Schrauben eine blau anodisierte<br />

Oberfläche verliehen. <strong>Sie</strong> können<br />

<strong>im</strong> speziellen Minitray archiviert<br />

und sterilisiert werden. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.kometdental.de


Projektpartner: Institut Straumann AG<br />

BESTELLCOUPON FÜR <strong>BDIZ</strong>-MITGLIEDER<br />

W. Bengel, M.-K. Prüfert<br />

Video Edition<br />

Die „Best of“ Video Edition bietet eine Videoauswahl<br />

aus dem mehrfach preisgekrönten Patientenberatungsprogramm<br />

Dental Explorer.<br />

HOCHWERTIG ANIMIERT<br />

Hochwertige 3D-an<strong>im</strong>ierte und für Patienten leicht<br />

verständliche Videoclips zum Schwerpunktthema<br />

Implantologie zeigen eindrucksvoll die verschiedenen<br />

Stadien und Alternativen <strong>im</strong>plantologischer Versorgungen.<br />

Themen:<br />

• Anatomie des Kiefers<br />

• <strong>Das</strong> Implantat<br />

• Die „klassische“ Implantation<br />

• Die Einheilung des Implantats<br />

• Implantatposition und Ästhetik<br />

• Provisorische Versorgung<br />

• Transalveoläre Sinusbodenelevation<br />

• Knochenaufbau nach OP (horizontal/vertikal)<br />

• Einzelzahnlücke <strong>im</strong> Oberkiefer<br />

• Der zahnlose Unterkiefer<br />

DVD-Video; multilingual: deutsch, englisch, italienisch, spanisch, französisch,<br />

portugiesisch; ISBN 978-3-86867-058-5, Best.-Nr.: 5893, Sonderpreis für <strong>BDIZ</strong>-<br />

Mitglieder € 149,– (befristet bis 15.7.2011, danach € 189,- )<br />

Quintessenz Verlag • Komturstr. 18 • 12099 Berlin • Fax: (030) 761 80 692 • Tel.: (030) 761 80 662 • www.quintessenz.de<br />

❑ Ich bin <strong>BDIZ</strong>-Mitglied, bitte liefern <strong>Sie</strong> mir die Dental Explorer VIDEO EDITION (Best.-Nr. 5893) zum <strong>BDIZ</strong>-Sonderpreis von € 149,–<br />

(Angebot befristet bis 15.7.2011, danach € 189,– / Lieferung gegen Rechnung / inkl. MwSt zzgl. Versand)<br />

Vorname/Name/Firma<br />

Str./Nr,<br />

PLZ/Ort<br />

Tel./Fax<br />

E-Mail<br />

Datum/Unterschrift<br />

SONDERPREIS<br />

FÜR MITGLIEDER!<br />

SIE SPAREN ÜBER 20%<br />

DE-VideoEdition_Anz_<strong>BDIZ</strong>edu.indd 1 31.05.11 17:13


152<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Hager & Werken<br />

Markt<br />

Chlorhexidinspüllösung in XXL für die Praxis<br />

Geistlich Biomaterials<br />

Mectron<br />

Die gebrauchsfertige, alkoholfreie<br />

Spüllösung paroguard chx liquid<br />

aus dem miradent-Prophylaxesort<strong>im</strong>ent<br />

enthält einen Chlorhexidin-<br />

Gehalt von 0,2 Prozent und ist in<br />

der praxisfreundlichen Fünfliterflasche<br />

erhältlich. Die antibakterielle<br />

Wirkung von Chlorhexidin reduziert<br />

effektiv Zahnbelag und beugt<br />

Reizungen des Zahnfleisches vor.<br />

Dagegen wirkt Hamamelis ent zün -<br />

Piezosurgery touch<br />

Auf der IDS 2011 präsentierte Mectron<br />

seine modernste Generation<br />

von Piezosurgery, mit dem besonderen<br />

Augenmerk auf der Anwenderorientierung.<br />

Um die Bedienung<br />

noch intuitiver zu machen,<br />

wurde der Bedieneroberfläche besondere<br />

Beachtung geschenkt. Eine<br />

Touch-Screen Oberfläche aus<br />

schwarzem Glas ermöglicht es, in<br />

kurzer Zeit die korrekte Knochen-<br />

dungs hem mend auf das Zahnfleisch,<br />

leicht adstringierend sowie<br />

blutungsstillend. Durch das enthaltene<br />

Fluorid (250 ppm) unterstützt<br />

die Spüllösung die Remineralisierung<br />

des Zahnschmelzes. Gleichzeitig<br />

schützt der Zuckeraustauschstoff<br />

Xylitol vor der erneuten<br />

Ablagerung von Plaquebakterien<br />

an den Zahnoberflächen. Damit<br />

wirkt die Kombination der vier<br />

Hohe Hydrophilie bei Bio-Oss<br />

Geistlich Bio-Oss besitzt eine hohe<br />

Hydrophilie und bedient damit eine<br />

der wichtigsten biofunktionalen<br />

Eigenschaften. <strong>Sie</strong> ist das Resultat<br />

seiner besonderen Struktur mit<br />

un tereinander verbundenen Po -<br />

ren sowie anderer chemischer und<br />

physikalischer Faktoren, wie beispielsweise<br />

die Fähigkeit zur Bildung<br />

von Wasserstoff brücken. Die<br />

Kapillarkräfte in Geistlich Bio-Oss<br />

ermöglichen eine schnellere und<br />

bessere Blutaufnahme als bei ande -<br />

ren Knochenersatzmaterialien [1].<br />

Aufgrund der raschen Aufnahme<br />

wird das Material vollständig von<br />

Blut durchdrungen. Dieser Faktor<br />

ist für die Bildung von neuem Kno-<br />

qualität und Flüssigkeitsmenge<br />

anzuwählen. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich das Piezosurgery<br />

touch durch ein neues Handstück<br />

mit LED aus, welches es dem Anwender<br />

ermöglicht, das Licht direkt<br />

am Touch-Screen ein- und auszuschalten<br />

oder aber den „auto“-<br />

Modus zu wählen, bei dem das<br />

Licht aktiviert wird, sobald der Fußanlasser<br />

betätigt wird.<br />

genannten Inhaltsstoffe <strong>im</strong> <strong>gesamte</strong>n<br />

Mund- und Rachenraum.<br />

Die Fünf-Liter-Praxisflasche ist optional<br />

mit einer Dosierpumpe erhältlich.<br />

Für den privaten Patientengebrauch<br />

wird paroguard chx<br />

liquid in einer Flasche mit 200 ml<br />

angeboten. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.miradent.de und www.hagerwerken.de<br />

chen und damit für den klinischen<br />

Erfolg wichtig. Die effektive Osseointegration<br />

von Geistlich Bio-Oss<br />

führt zu vorhersagbaren und zuver -<br />

lässigen klinischen Ergebnissen.n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.geistlich.de<br />

[1] Buffler MA, material analysis, department<br />

of analytical research, Geistlich Biomaterials,<br />

Wolhusen, Switzerland<br />

<strong>Das</strong> <strong>gesamte</strong> Gerät, inklusive<br />

Touch-Screen und LED-Handstück,<br />

verfügt über ein neues High-Tech<br />

Design mit einer opt<strong>im</strong>alen Ergonomie<br />

und einfach zu reinigenden<br />

Oberflächen. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.mectron.de


Wo hohe Kräfte sinnvoll walten...<br />

40 Jahre Nouvag-Innovationen,<br />

vereint in höchst anspruchsvollen chirurgischen Geräten,<br />

vom Winkelstück bis zur kompletten mobilen Chirurgie-Einheit.<br />

Die Eleganz in der Formgebung deutet schon die Kräfte an, die <strong>im</strong> Inneren des MD 30 schlummern,<br />

kontrolliert nur durch die nouvag-typische, anwenderfreundlich gestaltete Bedienoberfläche.<br />

MD 30<br />

Ihr Spezialist für Knochenarbeit<br />

Nouvag AG · St.Gallerstr. 23–25 · CH-9403 Goldach<br />

Tel +41 (0)71 846 66 00 · Fax +41 (0)71 846 66 70<br />

info@nouvag.com · www.nouvag.com<br />

Nouvag GmbH · Schulthaißstr. 15 · D-78462 Konstanz<br />

Tel +49 (0)7531 1290-0 · Fax +49 (0)7531 1290-12<br />

info-de@nouvag.com · www.nouvag.com<br />

MD30_Dentale Implantologie_ENG.indd 1 25.05.2011 11:33:26


154<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Europerio 7 in Wien vom 6. bis 9. Juni 2012<br />

Im Juni 2011 wird die österreichische Hauptstadt Wien<br />

vier Tage lang von der Europerio 7 beherrscht. Diese<br />

weltweit führende Konferenz zur Parodontologie und<br />

Oral<strong>im</strong>plantolo gie findet unter der Schirmherrschaft<br />

der European Fede ration of Periodontology (EFP) statt<br />

und wird von der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie<br />

organisiert.<br />

Innovationen & Events<br />

Weltweit führende Konferenz<br />

zur Parodontologie und Oral<strong>im</strong>plantologie<br />

<strong>Das</strong> Organisationskomitee arbeitet<br />

bereits intensiv an den Inhalten<br />

der kommenden Konferenz und<br />

stützt sich dabei auf Umfragen unter<br />

Konferenzbesuchern, Verbands -<br />

mitgliedern und den Partnern in<br />

der Industrie. Ziel ist es, die neuesten<br />

Erkenntnisse der wissenschaft -<br />

lichen Forschung zu präsentieren,<br />

mit Schwerpunkt auf praktischen<br />

Anwendungen der Parodontologie<br />

und Oral<strong>im</strong>plantologie.<br />

<strong>Das</strong> wissenschaftliche Programm<br />

der Europerio 7 soll Spezialisten wie<br />

Generalisten gleichermaßen ansprechen.<br />

Die Europerio 7 bietet allen<br />

Zahnärzten mit Interesse an<br />

der Parodontologie und Implanto -<br />

logie eine hervorragende Chance<br />

zum Meinungsaustausch. Auf der<br />

Grundlage der Erfahrungen aus<br />

sechs vorangegangenen erfolgreichen<br />

Europerio-Konferenzen und<br />

mit der Unterstützung aller einschlägigen<br />

europäischen Fachverbände<br />

sowie auf der Grundlage der<br />

Rückmeldungen, die das Organisationskomitee<br />

von den <strong>im</strong>mer zahlreicheren<br />

Teilnehmern erhalten hat,<br />

wird es sicher möglich sein, ein breit<br />

gefächertes, viele Interessen ansprechendes<br />

Programm zu erstellen.<br />

International renommierte Referenten<br />

sollen helfen, die Lücke zwischen<br />

der Grund lagenforsch ung<br />

und den klinischen Anwendungen<br />

zu schließen.<br />

Unter den eher parodontologisch<br />

ausgerichteten Themen stehen an<br />

erster Stelle neue Einsichten in den<br />

Bereichen Ätiologie und Diagnostik,<br />

Risikofaktoren und Risikomanagement,<br />

Genetik, mikrobiologische<br />

Analyse, Parodontalprävention und<br />

parodontale Behandlung in der<br />

zahnärztlichen Praxis sowie multidisziplinäre<br />

Ansätze zur Therapie<br />

schwerer Fälle bis hin zur plastischen<br />

Parodontalchirurgie.<br />

Bei den eher <strong>im</strong>plantologisch<br />

aus ge richteten Themen liegen die<br />

Schwerpunkte auf der computerge -<br />

stützten Behandlung, Implan taten<br />

für Problemsituationen, der Paro -<br />

don titisbehandlung mithilfe von<br />

Implantaten, Problemen der peri<strong>im</strong>plantären<br />

Weichgewebe und deren<br />

Behandlung, dem Umgang mit<br />

der Herausforderung Peri<strong>im</strong>plantitis<br />

bis hin zur Sinusbodenelevation.<br />

Es wird zwei Hauptvorträge geben,<br />

einen zu den grundlegenden Mechanismen<br />

der Pathogenese von<br />

Parodontopathien (Josef Penninger,<br />

Senior-Gruppenleiter und wissenschaftlicher<br />

Direktor am Institut für<br />

molekulare Biotechnologie [IMBA]<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften) und einen zu ana -<br />

tomischen und pathologischen<br />

Aspekten der Kieferhöhle (Heinz<br />

Stammberger, Leiter der klinischen<br />

Abteilung für Allgemeine HNO-Heil -<br />

kunde, Kopf- und Halschirurgie,<br />

Medizinische Universität Graz).<br />

Wien ist der perfekte Veranstaltungsort<br />

für die Europerio 7. Mitten<br />

in Europa gelegen, ist Wien<br />

ein wirtschaftliches, kulturelles<br />

und wissenschaftliches Zentrum –<br />

sicher, weltoffen und für Besucher<br />

aus Europa und darüber hinaus<br />

problemlos erreichbar. Nicht umsonst<br />

gilt Wien seit vielen Jahren<br />

als eine der beliebtesten Kongressstädte<br />

der Welt.<br />

Diese Stadt der Kultur und der<br />

Wissenschaft mit ihrer reichen Tradition<br />

freut sich bereits, die Teilnehmer<br />

aus aller Welt begrüßen<br />

zu dürfen. n<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.europerio7.com<br />

Foto: panthermedia/Herbert Esser


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

S<strong>im</strong>ply Smarter Days 2011<br />

Tolle Resonanz<br />

in München<br />

Die Eventreihe S<strong>im</strong>ply Smarter Days 2011 von<br />

Implant Direct Sybron machte Mitte März 2011<br />

<strong>im</strong> Bayerisch en Hof in München halt.<br />

Die Vorträge von Dr. Ach<strong>im</strong> <strong>Sie</strong>per zum Thema<br />

Praxismarketing sowie der klinische Vortrag von<br />

Dr. Marius Steigmann zum Thema Soft Tissue<br />

Management wurden mit großer Aufmerk -<br />

samkeit verfolgt. Dabei betonte er, wie wichtig<br />

Der S<strong>im</strong>ply Smarter Day in München hatte mehr Teilnehmer<br />

es ist, die Knochenstruktur zu stabilisieren, um<br />

eine Basis für ein konsistentes und nachhaltiges<br />

Weichgewebsmanagement zu schaffen. Be<strong>im</strong><br />

anschließenden Apéro am Bayerischen Buffet<br />

hatten Zahnärzte wie Zahntechniker die Möglichkeit,<br />

sich ausgedehnt mit den Referenten zu<br />

unterhalten. Implant Direct Sybron wertete die<br />

Veranstaltung mit mehr als 90 Teilnehmern als<br />

vollen Erfolg - sowohl hinsichtlich der Vorträge<br />

als auch hinsichtlich der anschließenden Produktberatung.<br />

n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

Implant Direct Sybron<br />

Hardturmstrasse 161 · 8005 Zürich<br />

Gratis Infoline: 00800 40304030<br />

www.<strong>im</strong>plantdirect.de · info@<strong>im</strong>plantdirect.eu<br />

155<br />

������<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

��������<br />

�������������������<br />

�������������������� �������������������� ��������������������<br />

�����������������������������������<br />

�������������<br />

��<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������ ������������������������������������������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��������������������� ��������������������������������<br />

��������������������<br />

�������������������������������������������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

������������������������������������������������������ �������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��������������������� �����������������������<br />

�������������������� ��������������������<br />

���������������������������������������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��������������������� ����������������������������<br />

��������������������<br />

������������������������������������������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��������������������� ������������� ��������������������<br />

����������������������������������������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��� ���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���������������<br />

��������������������������<br />

�������������������� ��������������������<br />

��������������������������������������<br />

�������������������� �������������������� �������������������� �������������������� ��������������������<br />

��������������������������������������������<br />

��� ��� ��� ��� ��� ��� �� �������������������� �������������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �������������������� �������������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ���������������������������������������� �������������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��������������������<br />

�����������������������


156<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

125 Jahre Dentaurum und 15 Jahre Dentaurum Implants<br />

sind für das Familienunternehmen Anlass genug, dies<br />

gemeinsam mit ihren Kunden zu feiern. Was wäre<br />

dafür besser geeignet, als der Internationale Jubilä -<br />

umskongress, der vom 22. bis 25. September 2011 auf<br />

Malta stattfindet?<br />

Innovationen & Events<br />

Internationaler Jubiläumskongress von Dentaurum Implants auf Malta<br />

Implantologie von ihrer schönsten Seite<br />

Die malerische<br />

Landschaft Maltas<br />

ist die perfekte Kulisse<br />

für Dentaurums<br />

Internationalen<br />

Jubiläumskongress,<br />

der vom 22. bis<br />

25. September 2011<br />

stattfindet<br />

Unter dem Motto „Partnerschaftliche<br />

Innovationen – mit Dentaurum<br />

Implants zum Erfolg" wurde ein<br />

wissenschaftliches Kongressprogramm<br />

zusammengestellt, dass<br />

das Ziel hat, den Teilnehmern einen<br />

OSSTEM Meeting 2011 in Krakau<br />

Let’s go Poland!<br />

<strong>Das</strong> europäische OSSTEM Meeting 2011, findet vom<br />

4. bis 5. November 2011 in Krakau statt. Die Teilneh -<br />

merzahl ist auf 200 begrenzt.<br />

Krakau ist die zweitälteste Uni ver -<br />

sitätsstadt Mitteleuropas, die aufgrund<br />

ihrer Vielzahl an besterhalte -<br />

nen historischen Bauwerken und<br />

kulturellen Zentren oft als die he<strong>im</strong> -<br />

liche Hauptstadt Polens bezeichnet<br />

wird. Kriege des vergangenen<br />

Jahrhunderts verschonten Krakau<br />

weitgehend. Seit dem Jahr 2002<br />

werden viele Baulücken <strong>im</strong> Stadtgebiet<br />

durch angepasste Neubauten<br />

geschlossen. Eine perfekte und<br />

natürliche Ästhetik sowie eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Reha bilitation und Sta bili tät<br />

max<strong>im</strong>alen Wissenstransfer zu vermitteln.<br />

Ein hochkarätiges, inter -<br />

nationales Referenten-Team aus<br />

Ägypten, Deutschland, Iran, Italien,<br />

Jordanien und Polen deckt mit ihren<br />

Vorträgen <strong>im</strong>plantologische und<br />

fachübergreifende Themen aus Wis -<br />

senschaft, Forschung und Praxis<br />

ab und führt die Teilnehmer durch<br />

zahlreiche praktische Workshops.<br />

Neben Themen wie der dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />

Implantatplanung und<br />

der ästhetisch perfekten Implantatprothetik,<br />

sind unter anderem<br />

Erfahrungsberichte anhand chirurgischer<br />

und prothetischer Fallpräsentationen<br />

aus 20 Jahren Implantologie,<br />

Langzeiterfolge bei der<br />

Sofort<strong>im</strong>plantation, die Implantation<br />

bei reduzierten Knochenverhältnissen<br />

und die biomechanische<br />

Analyse von Minis und Shorties<br />

Gegenstand des Kongressprogramms.<br />

Abgerundet werden die<br />

der Hart- und Weichgewebe sind<br />

auch heute die Ziele und Heraus -<br />

forderungen in der Implanto logie.<br />

Der Kongress bietet ausgezeich nete<br />

Möglichkeiten, die <strong>aktuellen</strong> Techni -<br />

Vorträge durch eine Live-OP mit<br />

Dr. Joach<strong>im</strong> Hoffmann, die direkt<br />

aus einer renommierten Praxis aus<br />

Valletta übertragen wird. Dentaurum<br />

Implants bietet während des<br />

Aufenthalts auf Malta ein ebenso<br />

interessantes Rahmenprogramm<br />

an. Die Teilnehmer übernachten <strong>im</strong><br />

Le Méridien St. Julians Hotel & Spa,<br />

einem der schönsten Fünf-Sterne<br />

Hotels Maltas. Ein exklusives Barbecue<br />

Dinner <strong>im</strong> Reef Club direkt<br />

am Mittelmeer und ein Galadinner<br />

<strong>im</strong> historischen Mediterranean<br />

Conference Center runden den<br />

Malta-Aufenthalt ab. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

Dentaurum Implants GmbH<br />

Turnstraße 31 · 75228 Ispringen<br />

Fon +49 7231 803-560<br />

Fax +49 7231 803-295<br />

info@dentaurum-<strong>im</strong>plants.de<br />

www.dentaurum-<strong>im</strong>plants.de<br />

ken in der Theorie zu erfahren und<br />

mit praktischen Hands-On-Übungen<br />

zu vertiefen, wie beispielsweise<br />

mit dem CAS-KIT. Einen Höhepunkt<br />

des kollegialen und geselligen<br />

Miteinan ders bildet der Festabend<br />

<strong>im</strong> Natur- und Kulturdenkmal der<br />

Wieliczka Salzminen. In mehr als<br />

700 Jahren schufen Bergleute hier<br />

eine faszinierende Welt aus Domen,<br />

Galerien und Gäng en. Bei Fragen<br />

wenden <strong>Sie</strong> sich bitte an Ingrid<br />

Strobel oder Catherine Hwang unter<br />

Fon +49 6196 77755-0. n<br />

Weitere Informationen und<br />

die Anmeldung erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.osstemkrakowmeeting.com.


Im Rahmen der IDS hatten die Bild -<br />

gebungsexperten von Carestream<br />

Dental die internationale Fachpresse<br />

zu einer Pressekonferenz<br />

<strong>im</strong> „Innovation Room“ eingeladen.<br />

Im Fokus der auf der IDS vorgestellten<br />

Neueinführungen stand<br />

auch 2011 die 9000er Röntgen -<br />

familie.<br />

Markt<br />

Beiträge in der Rubrik Markt basieren auf<br />

Angaben der Hersteller und spiegeln nicht<br />

<strong>im</strong>mer die Meinung der Redaktion wider.<br />

Carestream Dental präsentierte neue Bildgebungssysteme<br />

Innovativ und bewährt<br />

Mit dem neuen CS 9300, mit dem<br />

innovativen „Flexi-Field-of-View“<br />

und geringst möglicher Strahlendosis<br />

wird die modular aufgebaute<br />

Produktlinie sinnvoll ergänzt. Der<br />

CS 9300 kombiniert die Panorama-<br />

und 3D-Technologie mit weiteren<br />

hilfreichen Features, wie beispielsweise<br />

dem frei wählbaren Sicht -<br />

bereich von 5x5 bis 17x13,5 cm. Des<br />

Weiteren wurde der CS 7600 präsentiert,<br />

ein smartes Scanner System<br />

der neuesten Generation. Der<br />

CS 7600 scannt in nur sieben Sekun -<br />

den und liefert bereits nach weiteren<br />

fünf Sekunden qualitativ hoch -<br />

wertige Bilder am Befundungsplatz.<br />

Durch die Fire-Technolo gie ermöglicht<br />

die intraorale Kamera CS 1600<br />

die Karies Früherkennung. Zudem<br />

verfügt sie über eine Karies-Screen -<br />

ing-Funktion und Flüssiglinsen-<br />

Au tofokus. „Carestream steht für<br />

Innovation, Qualität und ein gutes<br />

Preis-Leistungsverhältnis. Alle Produktangebote<br />

unterstützen den<br />

Zahnarzt effektiv bei Diagnose<br />

und Behandlungsplanung, helfen<br />

ihm bei der Patientenaufklärung<br />

und verkürzen durch einen schnellen,<br />

unkomplizierten Einsatz die<br />

Behandlungszeiten“, fasst Frank<br />

Bartsch, Trade Marketing Manager<br />

bei Carestream, die Produktneuheiten<br />

zusammen. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.carestreamdental.com<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

�������������������������������������������������������������������������<br />

�������������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� � ���������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������<br />

������������������������������ ����<br />

������������������������������ �����<br />

��<br />

����������������������������������������������������������<br />

�������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

����������<br />

��������������<br />

��������<br />

���������<br />

�������������<br />

����������������<br />

������������������� ����������������������� �����������������������<br />

��� ���<br />

������������������������������<br />

����������������������� ����������������������� ����������������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

���������������������������������������������<br />

����������������������� ����������������������� �����������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ������������������������ ������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������������������������������ �������������������������� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

������������������������ ������������������������<br />

���������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� � ������������������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

�� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� ��<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

����������������<br />

���<br />

��<br />

��<br />

���<br />

��<br />

��<br />

�<br />

����� ������ ���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

������������������������ ������������������������<br />

157<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������<br />

������������������������ ������������������������ ���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

���<br />

������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������ ������������������������


158<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Michael Könnecke ist Global Marketing Manager bei<br />

Dentsply Friadent und zuständig für das XiVE-Implantat.<br />

Wie vielseitig dieses Implantat ist, welche<br />

Fragen zu einer Entscheidung für XiVE beantwortet<br />

werden sollten und wie alles begann, das erklärt er<br />

<strong>im</strong> nachfolgenden <strong>Interview</strong> mit Projektmanagerin<br />

Marianne Steinbeck.<br />

Markt<br />

<strong>Interview</strong> mit Michael Könnecke von Dentsply Friadent<br />

Die beste und nicht nur die einfachste Lösung<br />

Michael Könnecke<br />

Zehn Jahre XiVE … ich kann mich<br />

noch entsinnen, als das System erst -<br />

mals vorgestellt wurde und jeder<br />

sagte: „Was soll DAS denn heißen?“<br />

Diese Reaktion kennen wir, sie begegnet<br />

uns sogar heute noch ab<br />

und zu. Bei der Entwicklung des<br />

Systems war uns klar, dass wir damit<br />

eine neue Ära einläuten: Den<br />

<strong>im</strong>plantologischen Markt domi nier -<br />

ten Klassiker wie IMZ und FRIALIT,<br />

aber auch Brånemark und Straumann.<br />

Mit XiVE hatten wir aber ein<br />

System geschaffen, das die klinische<br />

Erfahrung und ausgereifte<br />

Prothetik der Klassiker mit neuen,<br />

innovativen Features, wie zum Beispiel<br />

dem selbstschneidenden Gewinde<br />

oder dem TempBase-Konzept<br />

verknüpft. Diese Modernität und<br />

Innovation, die übrigens bis heute<br />

Bestand haben, wollten wir bereits<br />

über den Namen transportieren.<br />

Nach einer weltweiten Marktforschung<br />

einer renommierten Namensagentur<br />

war dann schnell klar:<br />

Mit XiVE kann das gelingen. Und:<br />

Es ist auch gelungen. Sechs Wochen<br />

nach Markteinführung kannten<br />

die Zahnärzte XiVE bereits als<br />

neues System von Friadent – und<br />

hatten verstanden, dass es ein modernes,<br />

andersartiges und innovatives<br />

Implantatsystem ist. Obwohl<br />

die Aussprache von XiVE zugegebenermaßen<br />

eine kleine Hürde<br />

darstellt. Aber denken <strong>Sie</strong> an an -<br />

dere große Marken wie Freixenet<br />

oder Lamborghini – die sind auch<br />

erst durch viel Hörensagen klar in<br />

der Aussprache und überzeugen<br />

trotzdem durch ihre Leistung!<br />

Die übliche Frage: Warum sollte<br />

ein Behandler sich dafür entscheiden,<br />

ausgerechnet mit XiVE arbeiten<br />

zu wollen?<br />

Schlicht und ergreifend deshalb,<br />

weil XiVE-Anwender ihre Erfahrung<br />

mit dem System als „das<br />

gute Gefühl, das richtige Implantatsystem<br />

gefunden zu haben“ beschreiben.<br />

Natürlich glauben wir<br />

als Hersteller, dass die Gründe für<br />

eine Entscheidung für XiVE ohnehin<br />

auf der Hand liegen müssten.<br />

Denn es gibt <strong>im</strong> Markt nun mal<br />

kein System, dass sie vergleichbar<br />

universell einsetzen können. XiVE<br />

bietet patientenindividuelle Lösungen<br />

für alle Knochenklassen,<br />

für schmale und breite Lücken,<br />

für alle denk baren Indikationen<br />

und für alle prothetischen Versor -<br />

gungs formen. Dabei, das haben<br />

zahlreiche Anwendungsbeobachtungen<br />

bewiesen, ist es auch noch<br />

sehr zuver lässig und einfach <strong>im</strong><br />

Handling – auch aufgrund seiner<br />

zehnjäh rigen Erfahrungswerte.<br />

Zudem entwickeln wir das Sor -<br />

t<strong>im</strong>ent permanent weiter, momentan<br />

vor allem in Richtung aller<br />

digitalen Anwendungen. Auch der<br />

klinische Erfolg gibt uns recht. Aktuelle<br />

Studienergebnisse zeigen,<br />

dass die Erfolgsrate 99,3 Prozent<br />

beträgt. Warum sollte man also<br />

mit einem anderen System arbeiten<br />

wollen?<br />

Mag es sein, dass XiVE so flexibel<br />

ist, dass viele mit der Vielseitigkeit<br />

überfordert sind?<br />

Nein. <strong>Das</strong> System ist modular<br />

aufgebaut, sodass es die Breite<br />

aller Anwendungen ermöglicht,<br />

aber mit einer übersichtlichen Anzahl<br />

an Bauteilen. Wir erleben,<br />

dass das System und seine Prothetik<br />

als sehr gut strukturiert und<br />

leicht anwendbar wahrgenommen<br />

werden. <strong>Das</strong> hören wir übri-<br />

gens auch aus Überweiserpraxen,<br />

die ja sehr viel Erfahrung mit<br />

den unterschiedlichsten Systemen<br />

haben.<br />

Für diese gute Rückmeldung haben<br />

wir aber auch einiges getan.<br />

So sind zum Beispiel alle Bauteile<br />

farbkodiert, damit korrespondierende<br />

Bauteile sofort zu erkennen<br />

sind und Verwechslungen ausgeschlossen<br />

werden können. Damit<br />

können wir nicht nur eine möglichst<br />

fehlerfreie Kommunikation<br />

zwischen Arzt und Labor sichern,<br />

sondern <strong>im</strong> Falle eines Folgeeingriffs<br />

auch gewährleisten, dass<br />

die Anwender anhand der farbigen<br />

Verschlussschraube bei der<br />

Wiedereröffnung sofort erkennen,<br />

welchen Implantatdurchmesser<br />

sie vor sich haben. Bauteile, wie die<br />

mit dem XiVE S Implantat mitgelieferte<br />

TempBase, sind für drei Anwendungen<br />

geschaffen: Einbringpfosten,<br />

Indexregistrierung und<br />

als Basis für das Provisorium. Und<br />

auch unsere Chirurgie-Kits sind<br />

einfach übersichtlich und sehr gut<br />

strukturiert.<br />

Wie sehen für <strong>Sie</strong> die idealen XiVE-<br />

Anwender aus?<br />

Die idealen XiVE-Anwender sind<br />

so, wie wir Implantologen und<br />

Zahntechniker auf der ganzen<br />

Welt erleben. <strong>Sie</strong> sind ihrem Beruf<br />

mit Leib und Seele verschrieben,<br />

stellen ihren Patienten in den<br />

Mittelpunkt ihres Tuns und suchen<br />

<strong>im</strong>mer nach der besten,<br />

statt nach der einfachsten Lösung<br />

für jeden Therapiebedarf. Deshalb<br />

brauchen sie auch ein System, mit<br />

dem die Implantattherapie zum<br />

Erfolg wird: Chirurgisch, prothetisch,<br />

ästhetisch, kurz-, mittel und<br />

langfristig. n<br />

MS


Markt<br />

Vielseitiges DVT-Gerät WhiteFox mit „All-inclusive“-Softwarepaketen von Satelec/Acteon<br />

Innovation und Präzision in 3D<br />

3D-Diagnostik braucht Vertrauen<br />

und Verlässlichkeit, aber auch<br />

Präzision und Einfachheit. Mit dem<br />

neuen WhiteFox bietet Satelec<br />

(Acteon Group) einen digitalen Vo -<br />

lumentomographen an, der DVT-<br />

Aufnahmen in fünf Field-of-View-<br />

Größen (von 60 x 60 mm für einen<br />

halben Bogen bis 200 x 170 mm<br />

für kephalometrische Bil der) ermöglicht.<br />

Zudem bietet WhiteFox<br />

die Hounsfield-Skala, die in der<br />

medizinischen Compu ter tomo gra -<br />

phie schon seit langem etabliert<br />

ist, zum ersten Mal in der CB-CT-<br />

Technik an.<br />

Dieser HU-Wert ermöglicht eine<br />

präzise und konstante Messung<br />

der Gewebedichte in Grauwerten,<br />

wodurch die prä- und postchirurgischen<br />

Analysen miteinander<br />

verglichen werden können. So ist<br />

der Behandler in der Lage, durch<br />

die differenzierte Darstellung der<br />

Knochenqualität besser zu entscheiden,<br />

ob eine Sofort<strong>im</strong>planta-<br />

tion eine Erfolg versprechende Option<br />

für den Patienten ist. Zudem<br />

erhält er eine klare Segmentierung<br />

von weichem und hartem Gewebe<br />

für eine bessere Diagnose<br />

des Kiefergelenks und<br />

eine exakte Darstellung<br />

der Atemwege anhand<br />

virtueller Scheiben (virtuelle<br />

Endoskopie). Aufgrund<br />

der „Pulsed Mode<br />

Acquisition“ des wählbaren<br />

FoV, der speziellen<br />

Auflösungseinstellung<br />

und der kurzen Scanzeit<br />

von max<strong>im</strong>al einer Minute<br />

wird der Patient<br />

einer min<strong>im</strong>alen Strahlenexposition<br />

ausgesetzt. Im Gegensatz zu anderen<br />

DVT-Geräten wurde für White-<br />

Fox sowohl der pr<strong>im</strong>äre Rekons truk -<br />

tions-FDK-Algorithmus als auch die<br />

Visualisierungssoftware unter neh -<br />

mens intern entwickelt. So sind die<br />

zahlreichen Software-Tools exakt<br />

aufeinander abgest<strong>im</strong>mt, wodurch<br />

Ablese- und Übertragungsfehler<br />

min<strong>im</strong>iert werden. Während der<br />

Sofort-Fernwartung des Arbeitsrechners<br />

können die Programme<br />

jederzeit unbegrenzt aktualisiert<br />

werden. Gleichzeitig erhält<br />

der Anwender vier<br />

weitere Lizenzen zur Ins -<br />

tallation auf anderen Pra -<br />

xis computern. Die White-<br />

Fox-Imaging-Software<br />

erleichtert die Analyse<br />

mithilfe diverser leistungsfähigerBildverarbeitungsfunktionen<br />

– ob<br />

zur Visualisierung, Diag -<br />

nose oder Behandlungsplanung.<br />

Für eine offene<br />

Programmarchitektur können die<br />

Abstands-, Flächen-, Winkel- und<br />

Volumenmesser gebnisse mühelos<br />

in vorhandene DICOM-kompatible<br />

Programme integriert werden<br />

und so alle Chirurgieleitfaden-<br />

Softwares exportiert werden. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.de.acteongroup.com<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

159


160<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

<strong>Interview</strong> mit Dr. Marius Steigmann<br />

Marianne Steinbeck, Projektmanagerin des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

konkret, sprach mit Dr. Marius Steigmann, Spezialist<br />

und Pionier der modernen, ästhetisch orientierten<br />

Zahn<strong>im</strong>plantologie vom Institut Steigmann, über die<br />

Vorteile des neuen TRI-Performance Concepts.<br />

Markt<br />

Drei Gründe für das TRI-System<br />

Dr. Marius<br />

Steigmann<br />

<strong>Das</strong> TRI-Performance<br />

Concept umschreibt<br />

drei essentielle Erfolgsfaktoren<br />

<strong>im</strong> Design<br />

eines Implantats<br />

Eigentlich sind wir davon ausgegangen,<br />

dass in dem gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld <strong>im</strong>mer weniger<br />

Implantatanbieter am Markt<br />

bestehen können und fragen uns<br />

umso mehr bei einem neuen Sys -<br />

tem: Braucht es das auch noch …?<br />

Die Analyse der bestehenden Implantatsysteme<br />

hat mir gezeigt,<br />

dass durchaus noch Verbesserungs -<br />

potenzial besteht. Deshalb wurde<br />

das TRI-Performance Concept entwickelt,<br />

das mit den drei Features<br />

TRI-Friction, TRI-BoneAdapt und<br />

TRI-Grip ein nachhaltiges Hardund<br />

Soft-Tissue-Management gewährleistet.<br />

Zugleich ist neben der<br />

Vielfalt vor allem die Komplexität<br />

der Systeme in sich gestiegen. Mir<br />

gefiel es besonders, mit TRI so wenig<br />

Komponenten wie unbe dingt nötig<br />

anbieten zu müssen, bei max<strong>im</strong>aler<br />

Flexibilität. So wird auf den<br />

Durchmessern 3,7 mm, 4,1 mm und<br />

4,7 mm des TRI-Vent Implantats<br />

nur eine prothetische Plattform<br />

mit 3,5 mm angeboten.<br />

Können <strong>Sie</strong> uns das TRI-Performance<br />

Concept erklären – was ist daran<br />

wirklich neu und einzigartig?<br />

<strong>Das</strong> TRI-Performance Concept umschreibt<br />

drei essenzielle Erfolgs-<br />

1.TRI ® -Friction<br />

2.TRI ® -BoneAdapt<br />

3.TRI ® -Grip<br />

faktoren <strong>im</strong> Design eines Implantats,<br />

um langfristigen Erfolg zu<br />

erzielen. Zum einen garantiert die<br />

Friktions-basierte Implantat-Abutmen-Verbindung<br />

TRI-Friction eine<br />

max<strong>im</strong>ale Abutmentstabilität und<br />

verhindert zugleich einen potenziellen<br />

Microgap sowie Mikrobe we -<br />

gungen <strong>im</strong> Rahmen des Platform-<br />

Switchings. Es hat daher einen<br />

Einfluss auf die Stabilität des Hartgewebes<br />

<strong>im</strong> krestalen Knochen -<br />

bereich. <strong>Das</strong> daran anschließende<br />

prothetische Konzept mit nur einer<br />

prothetischen Plattform bei drei<br />

verschiedenen Implantatdurchmes -<br />

sern unterstreicht die Trag- und<br />

Leistungsfähigkeit des Konzepts,<br />

um die Knochenstruktur zu stabilisieren,<br />

die schlussendlich die Basis<br />

für ein konsistentes und nachhaltiges<br />

Weichgewebsmanagement<br />

darstellt. <strong>Das</strong> Weichgewebsmanagement<br />

selbst wird durch ein<br />

Emergenzprofil über alle Komponenten<br />

(von Abformpfosten über<br />

Einheilkappe bis Abutment) hinweg<br />

unterstützt (TRI-Soft Tissue<br />

Concept).<br />

Zum anderen wurde das Design<br />

des Implantatkörpers von TRI mit<br />

dem Ziel entwickelt, eine bestmögliche<br />

Knochenadaptation in<br />

den unterschiedlichen Bereichen<br />

entlang des Implantats zu gewährleisten<br />

(TRI-BoneAdapt). So<br />

reduziert das Makrodesign <strong>im</strong><br />

Halsbereich die Spannungen und<br />

Belastungen auf die Kortikalis,<br />

während das Vent-Design zu einer<br />

opt<strong>im</strong>alen Knochenkompression<br />

<strong>im</strong> Bereich der Spongiosa führt.<br />

Unsere Studien zeigen deutlich,<br />

dass das Design die Pr<strong>im</strong>ärstabilität<br />

nachhaltig unterstützt.<br />

Drittens führt ein spitzeres Implantatgewinde<br />

<strong>im</strong> apikalen Bereich<br />

des Implantats zu einer hö-<br />

heren Schneidekraft und somit zur<br />

initialen Pr<strong>im</strong>ärstabilität (TRI-Grip).<br />

Gerade in kompromittierten In di -<br />

kationsbereichen oder nach Sofort -<br />

extraktionen erhält hier das Implantat<br />

eine unvergleichliche Stabilität<br />

mit einem rund gestalteten<br />

Apex. So kann be<strong>im</strong> Sinuslift <strong>im</strong><br />

Oberkieferbereich eine schonende<br />

Insertion des Implantats mit Rücksicht<br />

auf die Schneider’sche Membran<br />

durchgeführt werden.<br />

Wo sehen <strong>Sie</strong> momentan die größten<br />

Herausforderungen in der <strong>im</strong>plantologischen<br />

Praxis und welche<br />

Lösungen bieten <strong>Sie</strong> an?<br />

Da heute <strong>im</strong>mer mehr Kollegen<br />

Implantate setzen, sind neben der<br />

Herausforderung der reinen Osseo -<br />

integration auch höhere Anfor de -<br />

rungen in vielen anderen Bereichen<br />

hinzugekommen – in der Ästhetik,<br />

möglichst min<strong>im</strong>alinvasivem Vorgehen,<br />

kürzeren Behandlungszeiten<br />

und preisgünstigeren Behandlungen.<br />

All das ist in den Standardbehandlungen<br />

schwer zu meistern.<br />

Der Schwerpunkt in der besseren<br />

Vermittlung der praktischen Anwendung<br />

von Implantaten wird in<br />

der Zukunft noch dringender sein,<br />

um den komplexen Bogen zwischen<br />

Planung, Chirurgie, Augmentation,<br />

Prothetik und Ästhetik zu meistern.<br />

Was wir schon lange <strong>im</strong> Fokus<br />

haben, ist das Weichgewebsmanagement<br />

für die Ästhetik und die<br />

Gingivarekonstruktion. Speziell bei<br />

Patienten mit hohen Ansprüchen<br />

wird es ohne eine ideale Architektur<br />

der Gingiva nicht funktionieren.<br />

Aus diesem Grund ist es notwendig,<br />

dass die Industrie sich diesem<br />

Themengebiet stärker widmet.<br />

Herr Dr. Steigmann, herzlichen<br />

Dank für das Gespräch. n<br />

MS


Mit dem Bego Guide – Open Pilot<br />

präsentierte Bego eine innovative<br />

Lösung für die navigierte Chirurgie.<br />

Unabhängig vom verwendeten<br />

Implantatsystem ist es damit<br />

möglich, sicher und schnell Pilotbohrschablonen<br />

herzu stellen.<br />

Markt<br />

Universelles System zur navigierten Implantation von Bego<br />

Bego Guide – Open Pilot<br />

Ohne große Investitionen kann das<br />

Bego-System in den Praxis- beziehungsweise<br />

Labor alltag integriert<br />

werden. Mithilfe einer Scanprothese<br />

und der konfektionierten Bego<br />

Guide-Scanplatte wird der Patient<br />

zum DVT-Scan vorbereitet. Die<br />

Scan platte n<strong>im</strong>mt Referenzmarker<br />

unterschiedlicher Planungs systeme<br />

auf und ist für alle marktgängigen<br />

DVT-Herstellern geeignet. Nach<br />

dem Scan werden die Datensätze<br />

in die Software konvertiert. Die Implantatpositionen<br />

werden in<br />

Form von Koordinatenkreuzen an<br />

Bego gesandt, während die Modelle<br />

<strong>im</strong> zahntechnischen Labor verbleiben.<br />

Die Implantatpositionen<br />

werden auf die Bego Guide-Transferplatte<br />

übertragen und gehen mit<br />

platzierten Transferhülsen an das<br />

Labor zurück. Nach dem Matchen<br />

der Bego Guide-Scan- und Transferplatte<br />

werden die Implantatpositionen<br />

auf die Scanprothese<br />

übertragen. Anschließend werden<br />

die selbstschneidenden Pilothülsen<br />

mittels Eindrehwerkzeug bis<br />

auf Kontakt zum Gipsmodell platziert.<br />

Der überschüssige Kunststoff<br />

kann abgetragen werden. Somit ist<br />

eine geführte Implantation auch<br />

in schwierigen Situationen (zum<br />

Beispiel eingeschränkte Mundöffnung)<br />

möglich. <strong>Das</strong> neuartige Bego<br />

Bohrschablonen-System lässt sich<br />

mit den meisten laborgestützten<br />

Implantatplanungs-Softwaresystemen<br />

verwenden. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.bego-<strong>im</strong>plantology.com<br />

FairImplant GmbH<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Hat Ihr Bohrer und Ihr Implantat die richtige Form?<br />

Faktoren für die Pr<strong>im</strong>ärstabilität und Sekundärheilung (IBIC These)<br />

günstiger Kiefer stabile Implantatform passgenaue Bohrer<br />

� ���Knochenangebot ������������������������� �����������������������������������<br />

� ���Knochenqualität ���opt<strong>im</strong>iertes Gewinde ���große Laufruhe<br />

hat nicht jeder Patient hat nicht jeder Hersteller hat nicht jeder Hersteller<br />

Qualität made in Germany<br />

FairImplant hat die richtige Implantatform und exakte Bohrer<br />

Kieler Straße 103-107 D-25474 Bönningstedt<br />

Tel +49 (0)40 25 33 055-0 ������+49 (0)40 25 33 055-29<br />

info@fair<strong>im</strong>plant.de � www.fair<strong>im</strong>plant.de<br />

161


162<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Auf der IDS 2011 präsentierte Nobel Biocare die Wei -<br />

terentwicklung des NobelReplace Implantatsystems<br />

um zwei neue Ausführungen. Damit geht Nobel<br />

Biocare weiter auf die Bedürfnisse der Zahnmedi zin<br />

und der Patienten ein.<br />

Markt<br />

Nobel Biocare präsentierte Erweiterung des NobelReplace Implantatsystems<br />

Implantatsystem verbessert<br />

Morita<br />

<strong>Das</strong> NobelReplace Implantatsystem<br />

wird um zwei neue Ausführungen<br />

erweitert. NobelReplace CC (Conical<br />

Connection) verfügt über die moderne<br />

konische Innenverbindung<br />

der dritten Generation, die schon<br />

bei dem erfolgreichen Implantatsystem<br />

NobelActiv umgesetzt wurde.<br />

NobelReplace PS (Plat form Shifting)<br />

ist mit der bekannten Dreikanal-Innenverbindung<br />

ausgestattet<br />

und verfügt zusätzlich über das<br />

Platform Shifting. Die hohe Pr<strong>im</strong>ärstabilität<br />

des NobelReplace Implantatsystems<br />

wird durch das wurzelförmige<br />

Design gewährleistet. <strong>Das</strong><br />

standardisierte, schrittweise angelegte<br />

Bohrprotokoll – mit einfach<br />

aufgebautem Chirurgie-Kit und in<br />

NobelReplace CC NobelReplace PS<br />

der bekannten Farbkodierung von<br />

chirurgischen und prothetischen<br />

Komponenten – trägt dazu bei, die<br />

für das Ein setzen benötigte Zeit<br />

durch eine schnelle und sichere<br />

Identifikation zu reduzieren. Der<br />

Verbindungstyp Conical Connection<br />

wurde so entwickelt, dass<br />

schon durch die Implantat-Abutment-Ver<br />

bindung das Weichgewebe<br />

unterstützt wird, was zu einer<br />

vorzeigbaren Rot-Weiß-Ästhetik<br />

führt. Es kombiniert den wurzelförmigen<br />

NobelReplace Implantatkörper<br />

mit einer hochmodernen<br />

konischen Innenverbindung der<br />

drit ten Generation und dem integrierten<br />

Platform Switching. Die<br />

Drei-Kanal-In nen verbindung be<strong>im</strong><br />

NobelReplace PS gibt eine taktile<br />

Rückmeldung be<strong>im</strong> Einsetzen des<br />

Abutments und liefert eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Stabilität. Weiter erleichtert<br />

die Auswahl aus drei verschiedenen<br />

Positionen das Wiedereinsetzen<br />

von Abutments. Diese Vorteile<br />

des NobelReplace Implantatkörpers<br />

und der Verbindung werden<br />

jetzt durch das Platform Shifting<br />

ergänzt. Die neuen Implantate<br />

werden derzeit in klinischen Studien<br />

eingesetzt und sind ab Herbst<br />

2011 erhältlich. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.nobelbiocare.com/replaceccps.<br />

Neues Intraoralröntgengerät Veraview iX<br />

Durch das neue Intraoralröntgengerät ergänzt Morita<br />

sein Angebot an diagnostischen Instrumenten für die<br />

Zahnarztpraxis um ein weiteres Highlight. Veraview<br />

iX ist leicht, wendig und liefert qualitativ hochwer -<br />

tige Röntgenaufnahmen – wahl weise analog oder<br />

digital.<br />

Ein flexibler Tragarm und ein Positionierungslaser<br />

erleichtern die<br />

exakte Einstellung des Aufnahmebereichs.<br />

<strong>Das</strong> neue Diagnostik-<br />

Gerät hat einen praktischen kleinen<br />

Kopf und lässt sich durch einen<br />

Wandarm mit mehreren Gelenken<br />

einfach in die richtige Position<br />

bringen. Veraview iX kann somit<br />

bequem auf jede Patientengröße<br />

angepasst werden. Durch einen<br />

Positionierungslaser visiert der<br />

Zahnarzt den gewünschten Aufnahmebereich<br />

exakt an. Zudem<br />

kann der Behandler bei den Auf-<br />

nahmen zwischen digitalen und<br />

herkömmlichen Rönt genauf nah -<br />

men wählen. Die Röntgenröhre ist<br />

weit <strong>im</strong> Inneren des Geräts eingebaut.<br />

Somit kann der gesetzlich<br />

vorgeschriebene Mindestabstand<br />

zwischen Röhre und Haut leicht<br />

eingehalten werden, ohne dass der<br />

Tubus weit aus dem Gerätekopf<br />

ragt. Der kleine Tubus und die Laser-Zielvorrichtung<br />

erlauben exakte<br />

und vorhersagbare Aufnahmen<br />

der gewünschten Bereiche. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.morita.com/europe


Thommen Medical<br />

Für das Thommen Implantatsystem<br />

ist ein umfangreiches Spektrum an<br />

CAD/CAM-Lösungen sowohl auf<br />

dem Thommen Implantatniveau<br />

als auch auf dem SPI VarioMulti<br />

Abutmentniveau verfügbar.<br />

Markt<br />

CAD/CAM-Lösungen für Implantatsystem<br />

NobelProcera bietet zum Thommen<br />

Implantatsystem ein umfassendes<br />

Produktsort<strong>im</strong>ent für sämtliche Indikationen.<br />

Gründliche Prüfungen<br />

durch Thommen Medical und Nobel<br />

Biocare bestätigen die Präzision<br />

und die Festigkeit der resultierenden<br />

Implantat/Prothetik-Kombina -<br />

tionen. Die NobelProcera Komponenten<br />

gelten als Originalteile für<br />

das Thommen Implantatsystem.<br />

Nobel Biocare bietet zudem die<br />

umfassende Fünf-Jahre-Produktga -<br />

rantie. NobelProcera Lösungen sind<br />

in Titan und Zirkonoxid verfügbar.<br />

Die individualisierten Versorgungen<br />

unterstützen das Weich ge webe<br />

und liefern ästhetische Ergebnisse.<br />

Eine innovative Scanner- und Softwaretechnologie<br />

ermöglicht <strong>im</strong><br />

Labor eine opt<strong>im</strong>ale Planung der<br />

Versorgung. Die zentralisierte und<br />

industrielle Fertigung liefert qua -<br />

litativ hochwertige und – je nach<br />

Produkt – sofort einsatzbereite<br />

Ver sorgungen. Die Titanbasis er -<br />

mög licht die Herstellung von in di vi -<br />

www.omniaspa.eu<br />

dualisierten Aufbauten aus Keramik<br />

für verschraubte und zementierte<br />

Einzelzahnversorgungen sowie zementierte<br />

kurzgliedrige Brücken.<br />

Die Gestaltung und Fertigung kann<br />

wahlweise komplett <strong>im</strong> Dentallabor<br />

oder aber teilweise beziehungsweise<br />

vollständig in einem zentralisierten<br />

Dienstleistungsbetrieb er -<br />

folgen. Die durch Thommen Medical<br />

industriell gefertigte, präzise und<br />

geprüfte Titanbasis gewährleistet<br />

eine zuverlässige Implantat/Abutment-Verbindung.<br />

n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.thommenmedical.com<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Seit unserer Gründung vor mehr als 20 Jahren, haben<br />

wir uns auf qualitativ hochwertige und innovative<br />

Produkte zur Prävention vor Kreuzkontamination und<br />

Infektionen <strong>im</strong> OP-Bereich spezialisiert.<br />

Unsere Produkte garantieren Ihnen, Ihrem Team und Ihren Patienten, Sicherheit<br />

und Schutz <strong>im</strong> alltäglichen Einsatz, sowie bei spezifischen Behandlungsgebieten<br />

wie Implantologie oder MKG - Chirurgie.<br />

Mit Omnia sicher in Sicherheit.<br />

OMNIA S.p.A.<br />

Via F. Delnevo, 190 - 43036 Fidenza (PR) Italy - Tel. +39 0524 527453 - Fax +39 0524 525230<br />

VAT IT 01711860344 - R.E.A. PR 173685 - Company capital € 200.000,00<br />

OMNIA adv_ted 175x128_eu.indd 1 02/02/2010 16.23.42<br />

by<br />

163


164<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

W&H<br />

Lisa und Lina<br />

Bei Lisa und Lina handelt es sich um zwei neue Sterilisatoren<br />

der Klasse B aus dem Hause W&H.<br />

Straumann<br />

Lisa wurde für die intensive Nutzung<br />

entwickelt und arbeitet daher<br />

mit den neuen Klasse-B-Zyklen, die<br />

den <strong>gesamte</strong>n Sterilisationszyklus<br />

nach der Art und Anzahl der zu sterilisierenden<br />

Instrumente automatisch<br />

verkürzen beziehungsweise<br />

opt<strong>im</strong>ieren. <strong>Das</strong> patentierte ECO-<br />

Trockensystem reduziert zudem<br />

die Trockenzeit. Somit wird Lisa zu<br />

einem Sterilisator, der bereits bei<br />

mittlerer Beladung eingeschaltet<br />

werden kann. Der integrierte<br />

Rechner überwacht den <strong>gesamte</strong>n<br />

Rückverfolgbarkeitsprozess und alle<br />

Abläufe können über den interakti -<br />

ven Touchscreen gesteuert werden.<br />

Nach dem Öffnen der Tür am Ende<br />

des Zyklus kann sich der Benutzer<br />

identifizieren und durch Eingabe<br />

seines individuellen Passwortes<br />

Auf der IDS 2011 in Köln präsentierte Straumann die<br />

digitale Lösung Straumann CARES Digital Solutions,<br />

die den kompletten Workflow von der Behandlungsplanung<br />

über die geführte Chirurgie und dem intraoralen<br />

Scannen bis zur CAD/CAM-Prothetik darstellen.<br />

Markt<br />

das Sterilgut freigeben. Darüber<br />

hinaus ist es mit LisaSafe ganz einfach,<br />

die Verbindung von den Ins -<br />

trumenten und dem zugehörigen<br />

Sterilisationszyklus zur Patienten -<br />

akte herzustellen und somit eine<br />

lückenlose Befolgung der Hygienevorschriften<br />

sicherzustellen. Der<br />

Lina Sterilisator bleibt ebenfalls<br />

dem W&H Konzept treu. Er bietet<br />

ausschließlich Klasse-B-Zyklen und<br />

einen kurzen ECO-B-Zyklus für<br />

kleine Beladungen sowie eine ein-<br />

fache Bedienung mithilfe der Tas -<br />

tatur an. Darüber hinaus lässt er<br />

sich den Praxisbedürfnissen entsprechend<br />

erweitern. Bei Bedarf ist<br />

der optionale Multiport nachrüstbar,<br />

der das Speichern von Zyklen<br />

in einem USB-Stick und das Drucken<br />

von Strichcode-Etiketten über<br />

den LisaSafe Etikettendrucker ermöglicht.<br />

n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.wh.com/de<br />

Mit CARES Digital Solutions in die Zukunft<br />

Starker Magnet waren die halbstündlichen<br />

Livescans mit dem<br />

Intraoral-Scanner iTero, die viele<br />

Besucher anzogen und dabei die<br />

Anwendung dieser Zukunftstechnologie<br />

aufmerksam mitverfolgten.<br />

Auch die Erlebniszone „Connecting<br />

Dentistry” in der Mitte des<br />

Standes zog viele Neugierige an.<br />

An vier großen Touchscreens konnte<br />

das Publikum interaktiv die bereits<br />

mögliche und die potenzielle<br />

Mit großem Interesse verfolgten die IDS-<br />

Besucher die Livescans mit dem Intraoral-<br />

Scanner iTero<br />

Vernetzung von Systemen sowie<br />

Materialien kennen lernen oder<br />

sich in weitere Details dieser umfassenden<br />

Lösung vertiefen.<br />

Zudem wurde die Straumann-Garantie<br />

für Implantate auf eine lebenslange<br />

Dauer ausgedehnt und<br />

das Materialportfolio um die Zusammenarbeit<br />

mit Vita erweitert.<br />

Ganz großen Wert legt das Unternehmen<br />

zukünftig auf die Kooperation<br />

mit Dental Wings und 3M<br />

ESPE, um mit einer offenen, globalen<br />

Standardsoftware verschiedene<br />

Anwendungen <strong>im</strong> Dentalbereich<br />

zu vereinheitlichen und die Res -<br />

sourcen in deren Weiterentwicklung<br />

zu bündeln. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.straumann.de


OT medical<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Innovative Präzision<br />

Als Basis einer hochwertigen<br />

medi zinischen Versorgung stehen<br />

dem Implantologen drei Implantatsysteme<br />

aus dem Hause<br />

OT medical zur Verfügung. Dabei<br />

verbindet die einheitliche Four-<br />

ByFour Innenverbindung des OT-<br />

F2 Schraub<strong>im</strong>plan tats und die des<br />

OT-F3 Press-Fit-Implantats beide<br />

Systeme zu einem umfassenden<br />

Konzept, das nahezu jeden Indikationsbereich<br />

zuverlässig abdeckt.<br />

<strong>Das</strong> OT-F1 Schraub<strong>im</strong>plantat ist<br />

Z<strong>im</strong>mer Dental<br />

Guided Surgery-<br />

Instrumentarium<br />

<strong>Das</strong> Guided Surgery-Instrumen -<br />

ta rium von Z<strong>im</strong>mer ist eine rationelle,<br />

flexible und effiziente Un -<br />

ter stütz ung bei der Implantat -<br />

bett präpa ra tion. Für eine gute<br />

Flexibilität ist es mit den führenden<br />

Systemen für computergestützte<br />

Fallplanung und geführte<br />

Chirurgie kompatibel, genauso wie<br />

mit der S<strong>im</strong>Plant-Software, um die<br />

Visualisierung, Planung, Führung<br />

und Restauration mit dem Tapered<br />

Screw-Vent Implantatsystem zu<br />

gewähren. <strong>Das</strong> Bohrmodul mit<br />

verlängerten Dríva EG Bohrern<br />

rastet problemlos in das Tapered<br />

Screw-Vent Chirurgie-Kit ein und<br />

ein seit Jahrzehnten bewährter<br />

Implantattyp mit einem umfangreichen<br />

Pro the tik-Sor ti ment. <strong>Das</strong><br />

selbstschnei dende einteilige Im-<br />

plantat Bicortic ermöglicht es, flexibel<br />

auf viele prothetische und<br />

<strong>im</strong>plantologische Indikationen zu<br />

reagieren und eine opt<strong>im</strong>ale Versorgung<br />

zu gewährleisten. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.ot-medical.de<br />

ergibt so ein universelles Instrumentenkit<br />

für herkömmliche Verfahren<br />

sowie geführte Eingriffe.<br />

Die innengekühlten Dríva und<br />

Dríva EG Bohrer können mit ausgewählten<br />

Bohrschablonen ver -<br />

wendet werden und bieten eine<br />

Tiefenkontrolle, während die Bohr -<br />

hülsenadapter die Orientierung<br />

der Bohrer unterstützen und die<br />

Positions- sowie Angulationskontrolle<br />

erleichtern. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.z<strong>im</strong>merdental.de<br />

165<br />

Telefon 040 55 77 81 55<br />

www.steco.de<br />

®<br />

steco<br />

system-technik<br />

Die magnetische<br />

Alternative<br />

Einfach anziehend<br />

Schnell versorgen<br />

Sicher befestigen<br />

Titanmagnetics®<br />

Die seniorengerechte<br />

Alternative zu Kugelköpfen,<br />

Druckknöpfen und Stegen.<br />

Für 40 Implantatsysteme.<br />

Bei den älteren Patienten<br />

<strong>im</strong>mer noch 1. Wahl!


166<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Kerr Dental und Implant Direct Sybron<br />

Markt<br />

Oliver Klein übern<strong>im</strong>mt Doppelfunktion<br />

Oliver Klein<br />

Nobel Biocare<br />

Seit Ende 2009 ist Oliver Klein<br />

Country Manager Germany and<br />

Austria der Kerr GmbH. Er strukturierte<br />

Vertrieb und Marketing, verantwortet<br />

insbesondere aber auch<br />

den Launch wegweisender Produkt -<br />

neuheiten wie Vertise, OptiBond<br />

XTR und zuletzt SonicFill. Auf der<br />

IDS lud Klein die Besucher dazu ein,<br />

die Innovationen der Kerr-Welt<br />

kennen zu lernen. Jetzt übern<strong>im</strong>mt<br />

NobelClinician Software<br />

NobelClinician ermöglicht kom -<br />

binierte 2D- und 3D-Ansichten für<br />

eine detaillierte Diagnostik. So<br />

wer den beispielsweise in einem<br />

vordefinierten Arbeitsbereich neben<br />

einer OPG-Ansicht (Panorex)<br />

zu sätz liche Querschnitts- und 3D-<br />

Ansichten dargestellt. Der Anwender<br />

erhält einen detaillierten<br />

Überblick über die Anatomie des<br />

Patienten. Auf Basis dieser Daten<br />

kann er die Implantate prothetikorientiert<br />

planen. Alle relevanten<br />

er zusätzlich die Position Vice President<br />

& General Manager von Implant<br />

Direct Sybron Europe AG. Zu<br />

seinen Kernaufgaben gehört die<br />

Zusammenführung der zuletzt fusionierten<br />

Firmen Implant Direct<br />

und Sybron Implant Solutions. „Mit<br />

diesem Schritt hatte Sybron den<br />

Grundstein für eine klare Wachstumsstrategie<br />

gelegt. Oliver Klein<br />

wird darauf aufbauen und unser<br />

anatomischen Informationen werden<br />

mit den individuellen prothetischen<br />

Anforderungen des Patienten<br />

gleichzeitig dargestellt. So<br />

lassen sich die opt<strong>im</strong>ale Implantat -<br />

Business in Gesamteuropa entwickeln.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wird er einen Großteil seiner Zeit<br />

<strong>im</strong> europäischen Headquarter in<br />

Zürich verbringen“, so Dr. Gerald<br />

Niznick, President Implant Direct<br />

Sybron International. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.kerrdental.de • www.<strong>im</strong>plantdirect.de<br />

position und der geeignete Abutmenttyp<br />

ermitteln. Mit weiteren<br />

Behandlungspartnern, die ebenfalls<br />

mit der NobelClinician Soft -<br />

ware arbeiten, kann über die in -<br />

tegrierte Funktion NobelConnect<br />

internetbasiert zusammen gearbeitet<br />

werden. Ein integrierter Assistent<br />

führt benutzerfreundlich<br />

durch alle Arbeitsschritte. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.nobelbiocare.com<br />

DVD-Kompendium zu neuesten Therapieverfahren der Parodontal- und Implantatchirurgie<br />

Neuerscheinung<br />

<strong>Das</strong> DVD-Kompendium<br />

„Plastisch-Ästhetische<br />

Parodontal- und Implan -<br />

tatchirurgie“ des Quintessenz<br />

Verlags widmet<br />

sich den neuesten min<strong>im</strong>alinvasiven<br />

Techniken<br />

speziell in der ästhetischen<br />

Zone. <strong>Das</strong> Expertenteam<br />

Prof. Marc Hürzeler und Dr. Otto<br />

Zuhr stellt bislang noch<br />

nicht veröffentlichte Therapieverfahren<br />

aus der<br />

Praxis für die Praxis vor. Alle<br />

Eingriffe werden vom<br />

Herausgeberteam selbst<br />

durch geführt und kommentiert.<br />

<strong>Das</strong> Videoma -<br />

terial wurde in hoher Qualität aufgezeichnet<br />

und steht nach didak-<br />

tischer Bearbeitung in opti maler<br />

Form zur Verfügung. <strong>Das</strong> Werk umfasst<br />

zehn DVD-Bände, die auch<br />

einzeln bezogen werden können.<br />

Die Veröffentlichung als Buch ist<br />

für Herbst 2011 geplant. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.quintessenz.de


Materialise Dental<br />

LongStop Drill Set<br />

<strong>Das</strong> neue vielseitige und präzise<br />

Bohrer-Set LongStop Drill Set von<br />

Materialise Dental eignet sich vor<br />

allem für geführte Eingriffe, für<br />

die es kein eigenes chirurgisches<br />

Kit gibt oder die vorhandenen<br />

Bohrer zu kurz sind. In Kombination<br />

mit einer Universal-Surgi-<br />

Guide bieten die Bohrer aus dem<br />

LongStop Drill Set Tiefenkontrolle<br />

für drei Durchmesser und sechs<br />

Längen. Ein spezieller Satz von<br />

Bohrschlüsseln für die Universal-<br />

SurgiGuide sorgt für Bohrerführung.<br />

Eine Pilot-SurgiGuide für<br />

LongStop Bohrer bietet Tiefenkon -<br />

trolle für den ers ten Bohrerdurch -<br />

messer in allen Längen. Die Pilot-<br />

SurgiGuide bietet eine breite<br />

Palette an Durchmessern für die<br />

Pilotbohrung, die für eine schnel-<br />

K.S.I.-Bauer-Schraube<br />

KSI II Implantat<br />

<strong>Das</strong> neue Kompressions-Schrauben-Implantat<br />

II ist eine konsequente<br />

Weiterentwicklung der<br />

seit 30 Jahren bewährten Kompressions-Schraube<br />

I. Die wurzelanaloge<br />

Form des Implantatkörpers<br />

mit dem speziellen Gewindedesign<br />

wurde in das zweiteilige<br />

System übernommen. Neu ist<br />

das Mikrogewinde <strong>im</strong> krestalen<br />

Bereich, mit dem die Kontaktfläche<br />

zum Knochen vergrößert<br />

wird und so auch bei schlechten<br />

Knochenverhältnissen eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Pr<strong>im</strong>ärstabilität gewährleistet.<br />

Bei der Implantat-Abutment-Verbindung<br />

wurde auf eine<br />

mikrospaltfreie, bakteriendichte<br />

Verbindung geachtet. Der konische<br />

Teil der Abutment-Verbindung<br />

setzt auf dem Gegenkonus<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

le und exakte Pilotbohrerführung<br />

bei kleineren und weniger komplexen<br />

Fällen entwickelt wurde.<br />

Für Fälle mit begrenztem interokklusalem<br />

Platzangebot können<br />

Universal-SurgiGuide Bohr schab -<br />

lonen mit seitlichen Hülsenöffnungen<br />

bestellt werden. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.materialisedental.de<br />

des Implantatkörpers auf und<br />

stabilisiert das System zusätzlich.<br />

Die Abdeckschraube in der Einbringhilfe<br />

und der vormontierte<br />

Pfosten mit multifunktioneller<br />

Anwendung ist inklusive. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.ksi-bauer-schraube.de<br />

167<br />

TRI ®<br />

Performance Concept<br />

Der Schweizer Qualitätsanbieter<br />

TRI Dental Implants präsentiert das patentierte<br />

TRI ® -Implantatkonzept mit drei essenziellen<br />

Erfolgsfaktoren - erprobt <strong>im</strong> Testmarkt<br />

mit 5000 Implantaten.<br />

1.TRI ® -Friction<br />

Sicherer Friktionaler Implantat-Abutment Verbundschluss<br />

Vermeidung von Mikrobewegungen<br />

Seal Effekt für Platform Switching<br />

2.TRI ® -BoneAdapt<br />

Step-Design für ideale Knochenadaptation<br />

Selbstschneidendes Gewindedesign<br />

Opt<strong>im</strong>ierter Schutz der Corticalis<br />

3.TRI ® -Grip<br />

Verbesserte Pr<strong>im</strong>ärstabilität<br />

Opt<strong>im</strong>iertes Handling<br />

Ideale Führungs- und Richtungskontrolle<br />

Testen <strong>Sie</strong> unsere Gratis-Implantatsets.<br />

Jedes weitere Implantat inkl. Abutment 150 Euro*.<br />

Besuchen <strong>Sie</strong> uns<br />

an den TRI Performance Days<br />

mit Dr. Marius Steigmann<br />

*Angebot nur mit Titan-Abutments<br />

** Registrierte Marken von Z<strong>im</strong>mer Dental und Camlog AG.<br />

Through Research Innovative<br />

www.tri-<strong>im</strong>plants.com<br />

Gratis Infoline: 00800 3313 3313


168<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Dentaurum Implants<br />

tioLogic<br />

Camlog<br />

Straumann<br />

<strong>Das</strong> prothetische Produktportfolio<br />

des tioLogic Implantatsystems<br />

wurde um eine zusätzliche Aufbau -<br />

linie für CAD/CAM-Fertigungs ver -<br />

fahren erweitert. Mit diesen Aufbauten<br />

ergeben sich neue Möglichkeiten<br />

für das zahntech nische<br />

Labor, ästhetisch hochwertige Versorgungen<br />

zu erstellen, die gleichzeitig<br />

ein hohes Maß an Wirt-<br />

Markt<br />

Conelog Implantatsystem<br />

Camlog führte zur IDS 2011 das<br />

Conelog Implantatsystem mit<br />

konischer Implantat-Abutment-<br />

Verbindung ein. Damit bietet Camlog<br />

die Möglichkeit, die einfache,<br />

zuverlässige Handhabung des<br />

bewährten Camlog Implantatsystems<br />

in einem Konus wieder zu<br />

<strong>finden</strong>. Dabei überzeugt das Im-<br />

schaftlichkeit aufweisen. Die Dentaurum<br />

Implants GmbH bietet mit<br />

den tioLogic Titanbasen für das Zenotec<br />

CAD/CAM-System von Wieland<br />

Dental + Technik die opt<strong>im</strong>ale<br />

Basis für eine passgenaue und<br />

schnelle Herstellung patien ten -<br />

individueller und ästhetischer Implantatversorgungen.<br />

Die tioLogic<br />

Titanbasen Zenotec und abge-<br />

Studie belegt Verlässlichkeit<br />

der Roxolid Implantate<br />

Eine aktuelle klinische Multicenter-<br />

Studie 1 zeigt, dass die durch mes ser -<br />

reduzierten Roxolid Implantate eine<br />

zuverlässige Alternative zu denen<br />

aus Titan Grad 4 sind. Im Rahmen<br />

der Studie bekamen 91 zahnlose<br />

Patienten je ein Roxolid SLActive<br />

(Test<strong>im</strong>plantat) und ein Titan SLActive<br />

Implantat (Kontroll <strong>im</strong>plantat)<br />

gesetzt und bildeten eine gemeinsame<br />

Basis für eine herausnehmbare<br />

Prothese. Ein Jahr nach der<br />

Operation wurde die Studie ent-<br />

plantatsystem mit einem selbsthemmenden<br />

Konus, der bewährten<br />

Camlog Drei-Nuten-/Nocken-Indexierung<br />

und der bekannt anwenderfreundlichen<br />

Camlog Hand -<br />

habung. Die Srew-Line Implantate<br />

des Conelog und des Camlog Implantatsystems<br />

weisen zudem die<br />

gleiche Außengeometrie auf, so-<br />

blindet und die Daten ausge wer -<br />

tet. Mit 0,3 mm war der krestale<br />

Knochenverlust bei beiden Im plan -<br />

taten gleich gering. Auch be<strong>im</strong> Plaqueindex<br />

und der Sulcusblutung<br />

zeigten sich keine statistisch signifi -<br />

kanten Unterschiede. <strong>Das</strong> aus hoch -<br />

werti gem Titan und Zirkonoxid her -<br />

gestellte Implantatmaterial Roxolid<br />

ist mit der chemisch aktiven, hydro -<br />

phi len SLActive-Oberfläche versehen.<br />

Es wurde speziell für Dental -<br />

<strong>im</strong>plantate entwickelt und zeichnet<br />

st<strong>im</strong>mte Scankörper sind in allen<br />

drei prothetischen Aufbaulinien<br />

erhältlich. Dies ermöglicht ein<br />

Höchstmaß an Präzision sowie die<br />

geprüfte und dokumentierte Sicherheit<br />

durch unabhängige Institute<br />

und Einrichtungen. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.dentaurum-<strong>im</strong>plants.de<br />

dass ein Chirurgie-Set für beide<br />

Systeme verwendet werden kann.<br />

Zusätzlich bietet Camlog seit der<br />

IDS für zwei Jahre eine Preisgarantie<br />

auf alle Implantate. n<br />

Weitere Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter<br />

www.camlog.de<br />

sich vor allem durch seine gute Osseointegration<br />

2 sowie hohe Zugund<br />

Dauerfestigkeit 3 aus. Die Studie<br />

soll fortgesetzt werden, um<br />

weitere Parameter wie Weichgewebe-<br />

und Knochenerhalt sowie<br />

Implantat-Erfolgsquoten und prothetischen<br />

Erfolg zu erforschen. n<br />

Literatur be<strong>im</strong> Hersteller<br />

Weitere Informationen und die Studie<br />

erhalten <strong>Sie</strong> unter www.straumann.de


Termine & Mitteilungen<br />

Impressum<br />

Termine / Ausschreibungen<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 02.2011<br />

Datum Veranstalter Ort Anmeldung/Info Thema Referent<br />

Sept. 2011<br />

16.-17.09.2011 <strong>BDIZ</strong> EDI und DGOI München 15. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

8. Internationaler Jahreskongress<br />

der DGOI<br />

www.teamwork-media.de<br />

22.-25.09.2011 Dentaurum Implants Malta Dentaurum Implants GmbH<br />

Fon +49 7231 803-560<br />

Fax +49 7231 803-295<br />

info@dentaurum-<strong>im</strong>plants.de<br />

www.dentaurum-<strong>im</strong>plants.de<br />

Okt. 2011<br />

21.-22.10.2011 bredent Nürnberg IFZI-Organisation<br />

Fon +49 911 3474624<br />

Fax +49 911 3474623<br />

anne.monnier-winterstein@ifzi.de<br />

29.10.2011 Astra Tech Düsseldorf Astra Tech GmbH<br />

Fon: 0800 0278728 (kostenfrei)<br />

oder +49 64 31 98 69-0; Fax: -700<br />

<strong>im</strong>plantag@astratech.com<br />

www.<strong>im</strong>plantag.de<br />

Nov. 2011<br />

04.-05.11.2011 OSSTEM Krakau OSSTEM Meeting<br />

Fon +49 6196 77755-0<br />

www.osstemkrakowmeeting.com<br />

Jan. 2012<br />

27.-28.01.2012 med update GmbH Wiesbaden,<br />

Kurhaus<br />

Kolonnaden<br />

med update GmbH<br />

Hagenauer Straße 53<br />

65203 Wiesbaden<br />

Fon +49 611 73658-0<br />

Fax +49 611 73658-10<br />

info@med-update.com<br />

www.mkg-update.com<br />

www.med-update.com<br />

Impressum<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret Journal für die <strong>im</strong>plantologische Praxis<br />

15. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

8. Internationaler Jahreskongress<br />

der DGOI<br />

Implantologie <strong>im</strong> Team –<br />

Ein Gemeinschaftskongress<br />

Malta 2011<br />

Internationaler Jubiläumskongress<br />

Dentaurum Implants<br />

Workshop am Phantom –<br />

Modul 1 und 2<br />

diverse Referenten<br />

diverse Referenten<br />

Prof. (NY) Dr. Manfred Lang<br />

IMPLANTAG diverse Referenten<br />

OSSTEM Meeting 2011 diverse Referenten<br />

MKG Update 2012<br />

3. MKG-Update-Seminar<br />

Herausgeber: Bundesverband der <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (<strong>BDIZ</strong> EDI).<br />

An der Esche 2, 53111 Bonn, Fon +49 228 93592-44, Fax +49 228 93592-46, office-bonn@bdizedi.org, www.bdizedi.org<br />

Chefredaktion: Ralf Suckert, teamwork media GmbH<br />

diverse Referenten<br />

Chef vom Dienst: Anita Wuttke<br />

Redaktion teamwork media: Kerstin Jung (KJ)<br />

Redaktion <strong>BDIZ</strong> EDI: Christian Berger (BER),Prof. Dr. Joach<strong>im</strong> E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. He<strong>im</strong>o Mangelsdorf (MAN),<br />

Dr. Jörg Neuge bauer (NEG), Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Anita Wuttke (AWU), Marianne Steinbeck (STE)<br />

Anschrift der Redaktion: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22<br />

Verlag: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22, service@teamwork-media.de<br />

Mediadaten: www.teamwork-media.de Bereich Journale, Mediadaten<br />

Anzeigen & PR: Marianne Steinbeck, MS Media Service, Badstraße 5, 83714 Miesbach, Fon +49 8025 5785, Fax +49 8025 5583,<br />

ms@msmedia.de, www.msmedia.de<br />

Druck: J. Gotteswinter GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Fon +49 89 323707-0, Fax +49 89 323707-10<br />

Layout/Bildbearbeitung: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal<br />

Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils incl. Versand. <strong>BDIZ</strong> EDI konkret kann direkt be<strong>im</strong> Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727<br />

169


A UFNAHME-ANTRAG<br />

Hiermit beantrage ich meine Aufnahme in den Bundesverband<br />

der <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. als<br />

Ordentliches Mitglied<br />

Niedergelassene Zahnärzte 285,00 €<br />

Assistenzzahnärzte, Berufsanfänger 142,50 €<br />

bis zum fünften Jahr nach der Approbation<br />

Familienmitglieder/Mehrfachmitgliedschaft 142,50 €<br />

aus einer Praxis<br />

Außerordentliches Mitglied<br />

Kooperative Mitglieder (nicht niedergelassene 165,00 €<br />

Zahnärzte und Zahntechniker)<br />

Studenten der Zahnmedizin beitragsfrei<br />

Fördernde Mitglieder (z.B. Firmen etc.) 530,00 €<br />

Eintrag ins Implantologen-Register<br />

als Mitglied 80,00 €<br />

als Nichtmitglied 150,00 €<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Geb.:<br />

Land:<br />

PLZ/Ort:<br />

Straße:<br />

Fon:<br />

Fax:<br />

E-Mail:<br />

Homepage:<br />

Seit wann <strong>im</strong>plantologisch tätig:<br />

@<br />

Mitglied in anderen Gesellschaften:<br />

ICOI BDO DGOI DGI DGZI DGMKG<br />

Fortbildungskurse:<br />

Ich besitze den TSP Implantologie seit:<br />

Gutachter- oder Sachverständigen-Tätigkeit, sonstige Tätigkeit:<br />

Nach Eingang des Jahresbeitrags erhalte ich meinen<br />

Mitgliedsausweis.<br />

Bundesverband der<br />

<strong>im</strong>plantologisch<br />

tätigen Zahnärzte<br />

in Europa<br />

European<br />

Association of<br />

Dental<br />

Implantologists<br />

Mit meiner Unterschrift ermächtige ich den Bundesverband der<br />

<strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V.,<br />

den Jahresbeitrag in Höhe von:<br />

von meinem Konto:<br />

bei der Bank:<br />

BLZ:<br />

einzuziehen.<br />

Die Bankverbindung des <strong>BDIZ</strong> EDI lautet:<br />

Commerzbank Bonn-Bad Godesberg<br />

53177 Bonn<br />

Kontoverbindung: 310 144 100<br />

Bankleitzahl: 380 400 07<br />

Ort / Datum / Stempel / Unterschrift:<br />

Den Aufnahmeantrag bitte vollständig ausgefüllt senden an:<br />

Bundesverband der <strong>im</strong>plantologisch tätigen Zahnärzte<br />

in Europa e. V., An der Esche 2, 53111 Bonn<br />

FON: + 49 (0) 228-93592-44<br />

FAX: + 49 (0) 228-93592-46<br />

E-Mail: office-bonn@bdizedi.org<br />

Homepage: www.bdizedi.org<br />

Implantologen-Register: www.bdizedi.org<br />


2011-02 A0006<br />

ADVANCED<br />

TISSUE-MANAGEMENT<br />

The easy way to aesthetics.<br />

PARASORB Sombrero®<br />

RESODONT®<br />

PARASORB® HD Cone<br />

GENTA-COLL® HD Cone<br />

RESODONT®<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

natürlich quervernetzt, ohne<br />

chemische Zusätze<br />

besonders gut modellierbar, beidseitig<br />

verwendbar<br />

schnelle Integration <strong>im</strong> umgebenden Gewebe<br />

höchste Produktsicherheit und<br />

hervorragende Biokompatibilität<br />

RESORBA<br />

Wundversorgung GmbH & Co. KG<br />

Am Flachmoor 16<br />

90475 Nürnberg, Germany<br />

PARASORB Sombrero®<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

Abdeckung und gleichzeitige Auffüllung<br />

der Alveole (Socket Preservation)<br />

bietet eine definierte Regenerationsmatrix<br />

bereits nach relativ kurzer Zeit Ausbildung<br />

eines stabilen knöchernen Implantatlagers<br />

Verbesserung der ästhetischen und funktionalen<br />

Langzeitergebnisse, vor allem <strong>im</strong> Frontzahnbereich<br />

Tel. +49 9128 / 91 15 0<br />

Fax +49 9128 / 91 15 91<br />

www.resorba.com<br />

www.diedentalbox.com<br />

PARASORB® HD Cone<br />

GENTA-COLL® HD Cone<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

sichere und schnelle Blutstillung<br />

Verminderung der Kieferkammatrophie<br />

optional mit antibiotischem Schutz für<br />

Risikopatienten (z.B. Diabetiker, Raucher,<br />

<strong>im</strong>munsuppr<strong>im</strong>ierte Patienten)<br />

Anzeige_Image_Dental_A4_1502.indd 1 01.03.11 09:07


Geistlich_BO_MikroA4 28.04.2011 <strong>BDIZ</strong> konkret 02-2011 2.US<br />

Bitte senden <strong>Sie</strong> mir:<br />

lohnt sich!<br />

Genau hinschauen<br />

100x höhere<br />

Oberfläche<br />

Sehr hohe<br />

Hydrophilie<br />

Bessere knöcherne<br />

Durchbauung<br />

Höhere Implantatüberlebensrate<br />

� Informationen zur Hydrophilie und Topografie<br />

� Studie Weibrich et al. MKG 2000<br />

� Sonderdruck Biofunktionalität von Knochenersatzmaterialien<br />

per Fax an 07223 9624-10<br />

Geistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbH · Schneidweg 5 ·D–76534 Baden-Baden<br />

Telefon 07223 9624–0 ·Telefax07223 9624–10 ·info@geistlich.de · www.geistlich.de<br />

Mikroskopische Oberflächenrauigkeit<br />

Geistlich Bio-Oss ®<br />

Gesintertes Knochenersatzmaterial<br />

<strong>BDIZ</strong> konkret 02/2011<br />

Praxisstempel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!