View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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2.3 Allgemeine Grundlagen der Photovoltaik 35<br />
Lichtführung in Dünnschichtsolarzellen<br />
Ein weiteres wichtiges Konzept zur Reduzierung der Schichtdicken in der Solarzelle<br />
ist die Verwendung von rauen, bzw. texturierten Grenzflächen [112, 113].<br />
Die rauen Grenzflächen sorgen zum einen für eine diffuse Streuung des Lichts in<br />
die Solarzelle hinein und zum anderen bewirken sie einen Lichteinfang durch<br />
die Führung des Lichts in der photovoltaisch aktiven Schicht. Es findet eine<br />
Verlängerung des Propagationsweges des Lichts statt, wodurch die Absorptionswahrscheinlichkeit<br />
merklich erhöht wird. Die Dicke der Schicht kann erheblich<br />
verringert werden, wodurch die Leistungsfähigkeit der Solarzelle erhöht<br />
wird [114]. Die Rauhigkeit einer Oberfläche wird u.a. durch die sogenannte<br />
RMS6-Rauhigkeit [115, 116]<br />
�<br />
�<br />
�<br />
RMS = � 1<br />
N<br />
N<br />
∑ (zi −〈z〉)<br />
i=1<br />
2<br />
(2.45)<br />
beschrieben. Sie gibt die mittlere quadratische Abweichung der Topographiehöhe<br />
z einer rauen Oberfläche von ihrem Mittelwert an. Die Entwicklung und die<br />
Implementierung lichteinfangender Strukturen ist somit eins der wichtigsten<br />
Arbeitsgebiete zur Optimierung von Dünnschichtsolarzellen. Dazu gehört insbesondere<br />
die Untersuchung der Streueigenschaften solcher Strukturen [117,118].<br />
Die maximale Absorptionsverstärkung, die durch Lichtführung in einer Schicht<br />
mit Dicke d in einer Umgebung mit einem Brechungsindex n thermodynamisch erreicht<br />
werden kann, beträgt im makroskopischen Limit 4n 2 [119]. Dies entspricht<br />
der Grenze für die Absorptionsverstärkung, die sich auch aus Argumenten der<br />
geometrischen Optik ableiten lässt [120–122]. Für dünne Schichten reduziert sich<br />
der Faktor auf 2n 2 und für Absorptionen an der Oberfläche auf den Wert n 2 .<br />
6 engl. root mean square