Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÄRZTEBLATT<br />
11/<strong>2008</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern<br />
Das hereditäre Anigoödem<br />
Das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern 366<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
HAPO-Studie – Konsequenzen für die<br />
Schwangerschaftsbetreuung 367<br />
Das hereditäre Angioödem 369<br />
Aus der Kammer<br />
Das Adipositas-Netzwerk<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 371<br />
HIV und Schwangerschaft – Screening und<br />
Dokumentation im Mutterpaß 374<br />
Aktuelles<br />
Beratung für Angehörige von krankheits unein-<br />
sichtigen Alkoholabhängigen nach dem<br />
Community Reinforcement Ansatz-basierten<br />
Familien-Training (CRAFT) 375<br />
Therapie aktuell 378<br />
Fortbildung<br />
Fünfjähriges Fortbildungszertifikat –<br />
Wie erfahre ich meinen Punktestand? 379<br />
Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates 380<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
17. Seminar- und Fortbildungswoche<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 381<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 382<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 382<br />
Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 384<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Recht<br />
Öffentliche Ausschreibung 385<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle 386<br />
Geschichtliches<br />
Was „Gichtzettel“ erzählen 387<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 389<br />
Prävention<br />
Stürze und ihre Prävention – eine gemeinsame<br />
Aktion von <strong>Ärztekammer</strong> und Kassenärztlicher<br />
Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 393<br />
Kulturecke<br />
Auch ich war ein Rüganer 395<br />
Theaterinformationen 395<br />
Personalien<br />
Wir beglückwünschen 396<br />
Impressum 396<br />
Seite 365
LEITARTIKEL<br />
Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern<br />
Diese Überschrift ist Ausdruck der Kontinuität in der Entwicklung<br />
der Gesundheitswirtschaft unseres Bundeslandes – verbindet<br />
sie doch die Themen der vergangenen und der nächsten<br />
Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Das Ziel, Gesundheitsland Nr. 1<br />
der Bundesrepublik zu werden, wird mit strategischen Mitteln<br />
verfolgt. Schaltzentrale, Plattform und Netzwerk für dieses<br />
Ziel bildet die BioCon Valley ® Initiative <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Hier wurde im März 2002 das Projektbüro Gesundheitswirtschaft<br />
angesiedelt. Auf der Grundlage eines Landtagsbeschlusses<br />
zur Entwicklung der Gesundheitswirtschaft wurde<br />
im Dezember 2004 das Kuratorium Gesundheitswirtschaft gegründet,<br />
dessen Schirmherr der Ministerpräsident ist und das<br />
von Prof. Dr. Horst Klinkmann geleitet wird. Im Kuratorium<br />
sind alle Bereiche vertreten, die Bezug zum Gesundheitswesen<br />
und zur Gesundheitswirtschaft haben. Auf dem Weg zum Gesundheitsland<br />
Nr. 1 berät das Gremium die Landesregierung.<br />
Inzwischen haben vier Nationale Branchenkonferenzen stattgefunden.<br />
Im Juni 2006 wurde der Masterplan Gesundheitswirtschaft<br />
an den Ministerpräsidenten übergeben. Jährlich<br />
wird ein Ideenwettbewerb zur Entwicklung der Branche<br />
durchgeführt. Der erste Branchenführer der Gesundheitswirtschaft<br />
enthält 3.100 Datensätze von in M-V tätigen Unternehmen<br />
und Einrichtungen auf CD-ROM. Mit „Hic@re - Gesundheitsregion<br />
Ostseeküste“ ist <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im<br />
bundesweiten Wettbewerb um die Gesundheitsregion der Zukunft<br />
auf gutem Wege.<br />
Genuß Gesundheit – Ernährung und Bewegung war das<br />
Thema der 4. Branchenkonferenz, die auf Einladung von Ministerpräsident<br />
Dr. Harald Ringstorff am 8. und 9. Juli d. J. in<br />
Rostock-Warnemünde stattfand. 700 Vertreter aus Politik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft waren Teilnehmer an diesem<br />
„Konferenztrialog“; davon kamen 65% aus der Region, 35 %<br />
Im Präsidium des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft: (v.l.n.r.) Staatssekretär<br />
Udo Michalik (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur), Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Seidel, Ministerpräsident Erwin Sellering, Ministerpräsident<br />
a.D. Dr. Harald Ringstorff, Prof. Dr. Horst Klinkmann<br />
Foto: Andreas Szur, BioCon Valley<br />
waren nationale oder internationale Gäste. Seit 2007 wird jeweils<br />
ein Partnerland zur Konferenz eingeladen; in diesem<br />
Jahr wurde das Königreich Schweden durch dessen Botschafterin<br />
Ruth Jacobi repräsentiert. U. a. hat die M-V - Partnerregion<br />
Västra Götaland ihr Programm “Action plan to prevent<br />
obesity“ vorgestellt. Nach Impulsreferaten zu den Themen<br />
„Ernährung“ und „Bewegung“ wurden die Lebenswelten von<br />
Kindern und Jugendlichen, von Senioren, die Arbeitswelt und<br />
die Freizeitwelt in Foren themenbezogen diskutiert und die<br />
Ergebnisse in Thesen formuliert.<br />
Der Ergebnisbericht der 4. Nationalen Branchenkonferenz<br />
wurde am 1. Oktober dem Kuratorium vorgelegt. Harald<br />
Ringstorff als Schirmherr des Kuratoriums hat diese Sitzung -<br />
eine der letzten seiner Amtszeit als Ministerpräsident – genutzt,<br />
um noch einmal die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft<br />
für unser Land zu unterstreichen. Gleichzeitig übergab<br />
er den Staffelstab an den Noch-Sozialminister und (designierten)<br />
Ministerpräsidenten Erwin Sellering, der <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> in großer Konkurrenz dennoch als die Nr. 1 sieht.<br />
Prof. Klinkmann dankte dem scheidenden Ministerpräsidenten<br />
für sein anhaltendes Engagement und die 10 Jahre seines erfolgreichen<br />
Wirkens für das Gesundheitsland Nr. 1; das Kuratorium<br />
unterstrich diesen Dank mit stehenden Ovationen.<br />
Das Kuratorium arbeitet unter den verschiedenen Gesichtspunkten<br />
der Strategiegruppen an der Entwicklung von Qualitätskriterien<br />
für die Gesundheitsbranche. Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Seidel hält eine Zertifizierung von Produkten und Einrichtungen<br />
der Gesundheitswirtschaft durch ein Qualitätsbüro<br />
eventuell auch mit externer Zertifizierungsstelle für notwendig.<br />
Nun ist Qualitätssicherung in der Medizin nicht unbedingt<br />
dasselbe wie in der Wirtschaft. Soweit kurative, präventive<br />
oder diagnostische Bereiche der Gesundheitsversorgung betroffen<br />
sind, dürfen keine externen (bürokratischen) Hürden<br />
errichtet werden. Zuversichtlich macht der Wirtschaftsminister<br />
mit seiner Erkenntnis, daß es sich bei der Gesundheitsversorgung<br />
und der Gesundheitswirtschaft um zwei nebeneinander<br />
liegende Bereiche handelt. Für den Ideenwettbewerb 2009<br />
gab Seidel das Motto „Wertschöpfung durch demographischen<br />
Wandel“ aus; das Wirtschaftsministerium stellt wiederum<br />
600 TEUR zur Verfügung.<br />
Erfolgreich Altern – Der demographische Wandel als<br />
Herausforderung für die Gesundheitswirtschaft ist auch<br />
das Thema der 5. Nationalen Branchenkonferenz, die am 7.<br />
und 8. Mai 2009 wiederum in Warnemünde stattfinden wird.<br />
Das Thema ist hochaktuell: Werden doch im Jahr 2020 21,9%<br />
aller Einwohner der Bundesrepublik älter als 65 Jahre und<br />
6,9 % älter als 80 Jahre sein. Partnerland 2009 wird Finnland<br />
und hier die Region Turku sein.<br />
Seite 366 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
So wie die Gesundheitspolitik permanent in Bewegung ist, ist<br />
es auch der Gesundheitsmarkt. Dabei gehen für die Gesundheitswirtschaft<br />
eher fördernde Impulse von der Politik aus; für<br />
die Gesundheitsversorgung ist dies durchaus nicht immer der<br />
Fall. Wir dürfen gespannt auf die weitere Entwicklung sein.<br />
HAPO-Studie – Konsequenzen für die<br />
Schwangerschaftsbetreuung<br />
B. Hinken, M. Zygmunt<br />
Unlängst wurden im New England Journal of Medicine die mit<br />
Spannung erwarteten Ergebnisse der „Hyperglycemia and Adverse<br />
Pregnancy Outcomes“ – kurz HAPO-Studiengruppe publiziert.<br />
Welche Konsequenzen für die Schwangerschaftsbetreuung in<br />
Deutschland sind nun zu erwarten?<br />
Der Gestationsdiabetes ist als eine erstmals in der Schwangerschaft<br />
aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung<br />
definiert. Das schließt die Erstmanifestation anderer<br />
Dia betesformen sowie bereits präkonzeptionell manifeste<br />
aber noch nicht diagnostizierte Typ-2 Formen ein. Die für<br />
Westeuropa angegebene Prävalenz von drei bis fünf Prozent<br />
ist mit Sicherheit zu niedrig, da kein allgemeines Screening in<br />
den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen ist. Der Gemeinsame<br />
Bundesausschuß der Krankenkassen stellt 2003 fest, daß aufgrund<br />
der international uneinheitlichen diagnostischen Kriterien<br />
für den oralen Glucosetoleranztest (oGTT) und fehlender<br />
Daten, daß unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes Mutter<br />
und Kind schädigen, eine routinemäßige Untersuchung in der<br />
Schwangerschaft nicht als Kassenleistung eingeführt werden<br />
soll.<br />
Die von Pedersen 1952 aufgestellte Hypothese, daß mütterliche<br />
Hyperglykämie zu fetaler Hyperglykämie mit konsekutiver<br />
Hypertrophie des fetalen Pankreas und daraus resultierendem<br />
fetalen Hyperinsulinismus führt, hat noch heute Gültigkeit.<br />
Diagnostisch beweisend ist der 75 g oGTT mit den von der<br />
Deutschen Diabetesgesellschaft empfohlenen Grenzwerten<br />
(NBZ 5,0 mmol/l kapillares Vollblut/5,3 mmol/l venöses Plasma,<br />
1h Wert 10,0 mmol/l, 2h Wert 8,6 mmol/l).<br />
Die Kernfrage der HAPO-Studie war, welcher Grad der Hyperglykämie<br />
in der Schwangerschaft unterhalb der Kriterien eines<br />
manifesten Diabetes mellitus mit ungünstigen mütterlichen,<br />
fetalen und neonatalen Ergebnissen assoziiert ist. Es handelte<br />
sich vom Studiendesign um eine Beobachtungsstudie. Die Patientinnen<br />
wurden im Zeitraum von 07/2000 bis 04/2006 rekrutiert.<br />
Insgesamt nahmen 15 Zentren in neun Ländern auf<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Ob Gesundheitswirtschaft, -versorgung oder -politik – Gesundheit<br />
ist in jedem Fall zuallererst ärztliches Anliegen. Schon<br />
deshalb bleiben wir am Ball!<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
vier Kontinenten (Nordamerika, Asien, Europa, Australien)<br />
teil. Zur Auswertung blieben 23316 Mutter/Kind-Paare. Zwischen<br />
der 24. bis 32. SSW (Schwangerschaftswoche) wurde<br />
doppelblind ein 75 g oGTT durchgeführt.<br />
Aus ethischen Gründen erfolgte eine Entbindung bei NBZ ≥<br />
5,8 mmol/l, 2h Wert ≥ 11,1 mmol/l oder bei einem beliebigen<br />
Testwert ≤ 2,5 mmol/l und bei Gelegenheitwerten zwischen<br />
der 32. bis 34. SSW ≥ 8,9 mmol/l.<br />
Seite 367
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Tab. 1: Einteilung der Glucosekategorien in 1 - 7<br />
NBZ 1 h Wert 2 h Wert<br />
Kategorie 1 unter 4,2 mmol/l unter 5,8 mmol/l unter 5,0 mmol/l<br />
Kategorie 2 4,2 bis 4,4 mmol/l 5,9 bis 7,3 mmol/l 5,1 bis 6,0 mmol/l<br />
Kategorie 3 4,5 bis 4,7 mmol/l 7,4 bis 8,6 mmol/l 6,1 bis 6,9 mmol/l<br />
Kategorie 4 4,8 bis 4,9 mmol/l 8,7 bis 9,5 mmol/l 7,0 bis 7,7 mmol/l<br />
Kategorie 5 5,0 bis 5,2 mmol/l 9,6 bis 10,7 mmol/l 7,8 bis 8,7 mmol/l<br />
Kategorie 6 5,3 bis 5,5 mmol/l 10,8 bis 11,7 mmol/l 8,8 bis 9,8 mmol/l<br />
Kategorie 7 mehr als 5,6 mmol/l mehr als 11,8 mmol/l mehr als 9,9 mmol/l<br />
Primäre Kriterien waren:<br />
1. Geburtsgewicht oberhalb der 90. Perzentile nach Gestationsalter<br />
2. Primäre Sectiorate<br />
3. Klinisch diagnostizierte neonatale Hypoglykämien<br />
4. Nabelschnur-C-Peptid oberhalb der 90. Perzentile<br />
(Parameter für fetalen Hyperinsulinismus)<br />
Als sekundäre Kriterien wurden ausgewertet:<br />
1. Geburt vor der 37. SSW<br />
2. Schulterdystokie und Geburtsverletzungen des Neugeborenen<br />
3. Notwendigkeit neonataler Intensivbehandlung<br />
4. Hyperbilirubinämie<br />
5. Präeklampsie<br />
Die gemessenen Glukosekategorien wurden in eins bis sieben<br />
unterteilt, wobei Kategorie fünf etwa den Werten für einen<br />
manifesten Gestationsdiabetes entspricht (Tab. 1). Sowohl Geburtsgewicht,<br />
primäre Sectiorate als auch Nabelschnur-C-Peptid<br />
stiegen mit Nüchternglukosewerten, 1h Wert und 2h Wert<br />
von Kategorie eins bis sieben an, lediglich klinisch relevante<br />
Hypoglykämien waren bis auf den Anstieg bei NBZ Werten<br />
von über 5,6 mmol/l gleichbleibend in der Häufigkeit. Bei den<br />
sekundären Kriterien war der Zusammenhang mit zunehmender<br />
mütterlicher Hyperglykämie ebenfalls nachweisbar, aber<br />
weniger ausgeprägt. Keine Korrelation bestand bei NBZ zu<br />
Frühgeburt, Notwendigkeit neonataler Intensivbehandlung<br />
und fetaler Hyperbilirubinämie.<br />
Zusammenfassung/ Fazit:<br />
Hauptergebnis der Studie ist der Nachweis, daß mit steigenden<br />
mütterlichen Blutglukosewerten unterhalb der definier-<br />
ten Grenzbereiche für eigentlichen Diabetes bereits die Risiken<br />
für das Auftreten der primären und sekundären Kriterien zunehmen.<br />
Zusammenhänge sind für NBZ, 1 h Wert und 2h Wert<br />
erkennbar. Allerdings ist kein Schwellenwert erkennbar und<br />
die Relevanz der einzelnen primären Kriterien ist sehr unterschiedlich.<br />
Limitationen der Studie sind die Teilnehmerzahl von 54 Prozent<br />
der Schwangeren und der Beobachtungscharakter – das<br />
heißt, Zusammenhänge sind wahrscheinlich, aber nicht bewiesen.<br />
Außerdem fanden Ernährungsstatus der Frauen und Gewichtszunahme<br />
während der Schwangerschaft keine Berücksichtigung.<br />
Zusätzlich wird die Wahl des Entbindungsmodus<br />
möglicherweise auch beeinflußt von mütterlichem BMI oder<br />
in der vorherigen Schwangerschaft aufgetretenem Gestationsdiabetes,<br />
fetaler Makrosomie oder Schulterdystokie.<br />
Der unbestrittene Nutzen der Studie besteht darin, daß die<br />
HAPO-Ergebnisse jetzt in klinische Grenzwerte übersetzt werden<br />
müssen, um endlich ein Screening als festen Bestandteil<br />
der Mutterschaftsvorsorge zu integrieren. Es sollte außerdem<br />
ein Umdenken einsetzen, daß BZ-Werte in der Schwangerschaft<br />
unterhalb der Grenzbereiche des Gestationsdiabetes<br />
schon Einfluß auf mütterliches und fetales outcome haben.<br />
Verfasserin:<br />
Dr. med. Britta Hinken<br />
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
Wollweberstr. 1-3<br />
17475 Greifswald<br />
E-Mail: frauenklinik@uni-greifswald.de<br />
Seite 368 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Das hereditäre Angioödem<br />
Eine neue Therapieoption für ein seltenes Krankheitsbild<br />
Das hereditäre Angioödem (HAE) ist eine seltene, autosomal-dominant<br />
vererbte Erkrankung, die mit unvorhersehbaren<br />
und wiederkehrenden Schwellungen im Gesicht, an den<br />
Händen und Füßen, im Genital-, Magen-Darm- oder Kehlkopfbereich<br />
einhergeht. Die Schwellungen von Kehlkopf<br />
und Zunge sind lebensgefährlich und können zum Tod<br />
durch Ersticken führen. Vom Auftreten der ersten Schwellungsattacken<br />
bis zur korrekten Diagnose der Erkrankung<br />
vergehen oft mehrere Jahre. HAE tritt etwa bei einem von<br />
10.000 bis einem von 50.000 Menschen auf. In Europa geht<br />
man von bis zu 50.000 HAE-Patienten aus, deutschlandweit<br />
sind schätzungsweise 1.000 Betroffene bekannt.<br />
Abb. 1: HAE-Attacke mit Handschwellung (Bildnachweis: Jerini AG)<br />
Bei etwa 75 Prozent der Patienten manifestiert sich die Erkrankung<br />
zum ersten Mal im ersten oder zweiten Lebensjahrzehnt.<br />
Die Schwellungen folgen keinem Muster. Daher<br />
ist es auch nicht möglich vorherzusagen, wo das nächste<br />
Ödem auftreten wird. Eine Schwellung entwickelt sich meist<br />
langsam über 12 bis 36 Stunden und klingt dann spontan im<br />
Verlauf von zwei bis fünf Tagen ab.<br />
In den meisten Fällen treten die Schwellungen ohne erkennbaren<br />
Grund auf. Auslöser können Traumen oder mechanische<br />
Belastungen sein. Schon das längere Tragen einer<br />
schweren Tasche kann zu einer HAE-Attacke führen. Weitere<br />
Auslöser sind psychischer Streß, Infektionskrankheiten<br />
und bei Frauen Östrogene, etwa die Einnahme eines östrogenhaltigen<br />
Kontrazeptivums.<br />
Pathophysiologie<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
HAE wird in der Literatur als C1-Esterase-Inhibitor-Mangel-<br />
Erkrankung beschrieben. Der Hintergrund: Infolge eines<br />
Gendefekts auf Chromosom 11 sind Konzentration oder Aktivität<br />
des C1-Esterase-Inhibitors (C1-INH) erniedrigt. Zentraler<br />
Mediator im Krankheitsgeschehen ist nach neuen<br />
Erkenntnissen jedoch das Peptidhormon Bradykinin, das für<br />
die Symptomentstehung bei HAE verantwortlich ist. Es bindet<br />
an den Bradykinin-B2-Rezeptor, was zu einer Erweiterung<br />
der Blutgefäße und einer Zunahme der Kapillarpermeabilität<br />
führt.<br />
Diagnose des HAE<br />
Treten bei einem Patienten wiederholt Schwellungen auf,<br />
die nicht auf eine allergische Reaktion zurückzuführen sind,<br />
sollte zunächst die familiäre Vorbelastung geprüft werden.<br />
Bei 80 Prozent sind auch Vater oder Mutter betroffen. Besteht<br />
ein Verdacht auf HAE, sollte die Plasmakonzentrationen<br />
von C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH) und dem Komplementfaktor<br />
C4 sowie die C1-INH-Aktivität gemessen werden.<br />
Verminderte Konzentrationen bei C1-INH und C4 weisen<br />
auf HAE Typ-I hin. Ist die C1-Aktivität und die C4-Konzentration<br />
reduziert, liegt Typ-II vor. Bei den anderen HAE-<br />
Formen versagen die serologischen Methoden, hier sind<br />
zum Teil genetische Untersuchungen möglich.<br />
Die Unterscheidung eines bradykininvermittelten Hautödems<br />
von allergischen Reaktionen und den meisten Formen<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG Seite 369
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Abb. 2: Das HAE entstellt betroffene Patienten bei Befall des Gesichtes<br />
ganz erheblich, so daß Betroffene sich oft aus der Gesellschaft zurückziehen.<br />
(Bildnachweis wie 1)<br />
der Urtikaria kann zum einen durch genaue Beobachtung<br />
vorgenommen werden: bradykinininduzierte Schwellungen<br />
sind unscharf begrenzt, blaß und jucken nicht. Quaddeln wie<br />
bei der Urtikaria fehlen. HAE-Schwellungen sprechen nicht<br />
auf die Behandlung mit Antihistaminika, Kortikosteroiden<br />
und Adrenalin an. Erheblich schwieriger ist die Diagnose<br />
abdominaler Attacken, da deren Symptome solchen ähneln,<br />
die bei weitaus häufiger vorkommenden Erkrankungen wie<br />
Koliken oder Blinddarmentzündungen auftreten.<br />
Therapie<br />
Das Ziel der Akuttherapie besteht darin, ein Voranschreiten<br />
des Ödems zu verhindern und eine Rückbildung der Sym -<br />
p tome zu bewirken. Mit Firazyr ® gibt es erstmals ein europaweit<br />
zugelassenes Medikament zur Behandlung akuter<br />
Anfälle des hereditären Angioödems (HAE). Der Wirkstoff<br />
Icatibant ist ein Bradykinin-B2-Rezeptorantagonist. Da Bradykinin<br />
der zentrale Mediator im Krankheitsgeschehen bei<br />
HAE ist, wirkt Icatibant direkt an der Schlüsselstelle der<br />
Symptomentstehung. Es verdrängt kompetitiv das schwellungsauslösende<br />
Bradykinin und führt zu einer schnellen<br />
Symptombesserung. Icatibant zeigte in Studien gegenüber<br />
Tranexamsäure (Cyclokapron ® ) einen signifikant schnelleren<br />
Wirkungseintritt und bessere Wirksamkeit. Firazyr ® ist ein<br />
synthetisch hergestelltes Dekapeptid. Das Arzneimittel ist<br />
in einer vorgefüllten Fertigspritze erhältlich und sollte<br />
durch medizinisches Fachpersonal subkutan gespritzt werden.<br />
In Deutschland, Österreich und der Schweiz steht außerdem<br />
noch ein aus Spenderblut gewonnenes C1-INH-Konzentrat<br />
zur Verfügung.<br />
W. S. (unter Verwendung von Presseinformationen der<br />
Jerini AG, Berlin – www.jerini.de)<br />
Seltene Erkrankungen<br />
■ Unter einer seltenen Erkrankung versteht man eine Störung,<br />
die höchstens eine unter 2.000 Personen betrifft. Seltene Erkrankungen<br />
sind ernste chronische Leiden, die oft lebensbedrohlich<br />
sind.<br />
■ 6.000 bis 7.000 seltene Erkrankungen sind bereits identifiziert.<br />
Jede Woche werden fünf neue beschrieben.<br />
■ In Europa leiden circa 30 Millionen Menschen unter einer seltenen<br />
Erkrankung, in Deutschland gibt es circa 4 Millionen<br />
Betroffene.<br />
■ Seltene Erkrankungen sind häufig genetisch bedingt, es gibt<br />
aber auch selten vorkommende Infektionskrankheiten und<br />
Autoimmunerkrankungen. Bei vielen ist die Ursache noch<br />
unbekannt.<br />
■ Bei über 50 Prozent der Betroffenen manifestiert sich die Erkrankung<br />
erst im Erwachsenenalter.<br />
■ Die Diagnose wird häufig erst nach langer Krankheitsdauer<br />
korrekt gestellt. Mögliche Gründe: Die Krankheiten sind unter<br />
Ärzten wenig bekannt und die Symptome werden mit<br />
häufiger vorkommenden Krankheitsbildern verwechselt.<br />
■ Mögliche Folgen von Fehldiagnosen sind falsche Medikamentengabe,<br />
unnötige chirurgische Eingriffe oder andere Komplikationen<br />
für den Patienten.<br />
■ Für viele seltene Erkrankungen gibt es derzeit keine oder nur<br />
eingeschränkte Therapien. Bis 2000 kam pro Jahr im Schnitt<br />
nur ein Medikament zur Behandlung einer seltenen Erkrankung<br />
auf den Markt.<br />
■ Seit Einführung der ’Europäische Verordnung über Arzneimittel<br />
für seltene Erkrankungen’ sind 44 neue Medikamente<br />
zugelassen worden. Mehr als 400 befinden sich derzeit noch<br />
in der Entwicklung. Heute ist jede dritte Neuzulassung für<br />
eine seltene Erkrankung indiziert.<br />
■ Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert<br />
mit insgesamt 31 Millionen Euro die Einrichtung von Netzwerken<br />
für seltene Erkrankungen. Ziel ist es, verstreute Kapazitäten<br />
in Forschung und Versorgung zusammenzuführen,<br />
um die Voraussetzungen für eine systematische Forschung,<br />
einen optimalen Informationstransfer und eine kompetente<br />
Patientenversorgung zu schaffen.<br />
■ In Deutschland engagiert sich ACHSE (Allianz Chronischer<br />
Seltener Erkrankungen) für die Belange der Patienten.<br />
Schirmherrin ist Eva Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten.<br />
ACHSE unterstützt Selbsthilfeorganisationen beim Aufbau,<br />
vermittelt Wissen über seltene Erkrankungen und will<br />
die Interessen Betroffener politisch vertreten. Weitere Informationen<br />
und eine Übersicht zu deutschen Selbsthilfegruppen<br />
in diesem Bereich gibt es unter: www.achse-online.de<br />
■ Weitere Informationen zu seltenen Erkrankungen sind auf<br />
www.orpha.net zu finden. Die europäische Online-Datenbank<br />
umfaßt derzeit 5200 Krankheiten. Alle Informationen<br />
sind frei zugänglich und in Deutsch, Englisch, Französisch,<br />
Italienisch, Portugiesisch und Spanisch verfügbar.<br />
Seite 370 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong><br />
Im Juni 2006 wurde das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> unter dem Dach des Vereins Vernetzte Gesundheit<br />
in Greifswald gegründet. Am 20. August <strong>2008</strong><br />
wurde dem Verein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Tourismus ein Fördermittelbescheid übergeben, so daß<br />
das Adipositas-Netzwerk durch einen Netzwerkmanager zu<br />
einem flächendeckenden Verbund für das gesamte Land<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ausgebaut werden kann. Zudem<br />
wurde das Adipositas-Netzwerk in den im Juni <strong>2008</strong><br />
publizierten „Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung<br />
und Prävention“, des Ministeriums für Soziales und Gesundheit<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> aufgenommen.<br />
Hintergründe<br />
In den westlichen Industrieländern ist die Häufigkeit von<br />
Übergewicht und Adipositas in den letzten Jahrzehnten bei<br />
Kindern und Jugendlichen deutlich angestiegen. Im „bundesweiten<br />
Kinder- und Jugendgesundheits-Survey (KiGGS)“,<br />
der 2007 publiziert wurde, betrug die Prävalenz von Übergewicht<br />
und Adipositas bei 14.747 Probanden im Alter zwischen<br />
drei und 17 Jahren ca. 15 %. Bis zu 45 % adipöser<br />
Kinder und bis zu 85 % adipöser Jugendlicher werden später<br />
auch zu adipösen Erwachsenen. Ein niedriger sozialer<br />
Status, eine genetische Veranlagung und entsprechende<br />
Lebensbedingungen sind entscheidende Einflußfaktoren.<br />
Die Assoziationen zwischen Übergewicht und Adipositas,<br />
erhöhten Serum-Lipidwerten, erhöhten Nüchternblutglukosewerten,<br />
einer verminderten Glukosetoleranz, arterieller<br />
Hypertonie sowie einer erhöhten Inzidenz kardiovaskulärer<br />
Erkrankungen sind seit mehreren Dekaden bekannt. Parallel<br />
zum Prävalenzanstieg von Übergewicht und Adipositas<br />
steigt auch die Häufigkeit von Diabetes mellitus, arterieller<br />
Hypertonie und kardiovaskulären Erkrankungen. Dieser Anstieg<br />
wurde nicht nur für Erwachsene, sondern auch für<br />
Kinder und Jugendliche dokumentiert.<br />
In den USA werden ca. 280.000 Todesfälle pro Jahr auf Adipositas<br />
mit ihren Folgekrankheiten zurückgeführt. In einer<br />
1999 publizierten Untersuchung bei über 450.000 Männern<br />
und 580.000 Frauen wurde ein signifikant erhöhtes Mortalitätsrisiko<br />
bei einem Body-Maß-Index von über 32 kg/m 2<br />
belegt. Ähnliche Daten wurden aus Großbritannien und der<br />
Adipositas-Ambulanz der Universität Düsseldorf berichtet.<br />
Obwohl der wissenschaftliche Beweis für eine Verminderung<br />
des Mortalitätsrisikos durch eine Gewichtsabnahme<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AUS DER KAMMER<br />
bei Übergewichtigen oder mäßig Adipösen noch aussteht,<br />
konnte eine Abnahme für stark Adipöse bei chirurgischer<br />
Intervention belegt werden. Auch Belege für die Senkung<br />
des Morbiditätsrisikos, des Ausmaßes von Begleiterkrankungen<br />
sowie der Prävalenz von Risikofaktoren für Erwachsene<br />
liegen vor: So konnte durch eine „Lifestyle“-Intervention,<br />
die körperliches Training, Kalorien- und Gewichtsreduktion<br />
umfaßte, eine signifikante Senkung von Gesamt- und LDL-<br />
Cholesterin bei gleichzeitigem Anstieg von HDL-Cholesterin<br />
nachgewiesen werden.<br />
Eine amerikanische Untersuchung und die Diabetes Prevention<br />
Program Research Group belegten eine Abnahme der<br />
Diabetes-Inzidenz. Zudem wurde bereits 1992 gezeigt, daß<br />
eine effektive Gewichtsreduktion von 4,5 kg und mehr den<br />
Blutdruck um ca. neun mmHg senkt. In der STENO-Studie<br />
war eine intensive Intervention bestehend aus körperlicher<br />
Aktivität, guter Diabeteseinstellung und der Applikation<br />
von ACE-Hemmern, Statinen und Aspirin einschließlich initialer<br />
Gewichtsreduktion sogar in der Lage das relative Risiko<br />
für kardiovaskuläre Ereignisse (Infarkt, Schlaganfall, Tod),<br />
aber auch Nephro- und Retinopathie bei Patienten mit Typ-<br />
2-Diabetes mellitus, zu senken.<br />
Übergewicht und Adipositas können somit heute als chronische<br />
Erkrankungen betrachtet werden, die häufig nicht<br />
nur mit eingeschränkter Lebensqualität einhergehen, sondern<br />
auch mit hohem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko.<br />
Seite 371
AUS DER KAMMER<br />
Sie rechtfertigen eine langfristige Betreuung. Die steigende<br />
Prävalenz und die erheblichen Auswirkungen von Übergewicht<br />
und Adipositas im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter<br />
stellen zunehmende Herausforderungen für die<br />
sozioökonomischen Strukturen und die Gesundheitssysteme<br />
der betroffenen Länder dar.<br />
Das Adipositas-Netzwerk in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong><br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen Daten zur Epidemiologie,<br />
Pathophysiologie und den Risiken von Übergewicht und<br />
Adipositas wurde das „Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>“ gegründet und in den aktuellen „Landesaktionsplan<br />
zur Gesundheitsförderung und Prävention“ (Anlage<br />
3) durch das Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />
aufgenommen.<br />
Seit vielen Jahren existieren im Lande bereits zahlreiche<br />
Therapieangebote und Initiativen privater Organisationen,<br />
von Kostenträgern, niedergelassenen Kinder-, Allgemein-,<br />
Haus- und internistisch tätigen Ärzten, Ambulanzen regionaler<br />
Krankenhäuser und der Universitätskliniken sowie<br />
spezialisierter Rehabilitationseinrichtungen. Die Erfolge vieler<br />
dieser Programme wurden zum Teil bereits evaluiert,<br />
sind publiziert und wurden auch auf dem kürzlich organisierten<br />
„1. Adipositas-Symposium in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />
am 12.04.<strong>2008</strong> im Gutshaus Stolpe eindrücklich belegt<br />
(s. Heft 8/<strong>2008</strong>, S. 282 ff). Um so wichtiger erscheint es,<br />
all diese bewährten Initiativen und Leistungen, sowie bestehende<br />
Projekte zu bündeln und im Sinne der optimalen flächendeckenden<br />
Versorgung Betroffener, aber auch zur Prävention<br />
von Übergewicht und Adipositas, zu koordinieren.<br />
Aufgabe des „Adipositas-Netzwerkes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />
und eines hier zu etablierenden Netzwerkmanagers<br />
soll diese landesweite Zusammenfassung und Betreuung<br />
sein.<br />
Zum Anfang des Jahres <strong>2008</strong> wurde eine Internetpräsentation<br />
www.adipositas-mv.de frei geschaltet. Die Internetplattform<br />
informiert über vorhandenen Angebote zum<br />
Abb.: Das Adipositas-Netzwerk als Bindeglied zwischen den verschiedenen Ebenen der Betreuung, den Betroffenen und einzubeziehenden therapeutischen<br />
Disziplinen.<br />
Seite 372 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Thema Adipositas (vorrangig auf <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
bezogen), über das Adipositas-Netzwerk allgemein,<br />
seine Aufgaben, Partner und Mitglieder, Möglichkeiten zur<br />
Bekämpfung des Übergewichts und über vorbeugende<br />
Maßnahmen. Alle Partner des Netzwerkes werden auf dieser<br />
Internetseite veröffentlicht und sind mittels einer interaktiven<br />
Landkarte für die Interessenten abrufbar. So finden<br />
die Betroffenen Möglichkeiten zur Hilfe vor Ort. Außerdem<br />
dienen diese Seiten als Kommunikationsplattform für die<br />
Betroffenen.<br />
Die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Partner<br />
erfordert, wie in der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) formuliert, ein ganzheitliches bio-psychosoziales<br />
Gesundheitsverständnis. Die Integration und<br />
das gemeinsame Verständnis, „der einheitliche Sprachgebrauch“<br />
aller Teilbereiche der Medizin, der Psychologie, der<br />
Ernährungs- und Bewegungs-/Sportberatung, der Pädagogik<br />
und Sozial-Pädagogik sind Grundvoraussetzungen zur<br />
erfolgreichen Behandlung Übergewichtiger und Adipöser<br />
bzw. zur Prävention. Zur erfolgreichen Betreuung gehören<br />
die Aufklärung, Früherkennung und das Angebot adäquater<br />
medizinischer Maßnahmen.<br />
Das Adipositas-Netzwerk wird somit Bindeglied sein zwischen<br />
den verschiedenen Ebenen der Betreuung, den Betroffenen<br />
und einzubeziehenden therapeutischen Disziplinen<br />
(Abb.). Der Netzwerkmanager, dessen Tätigkeit beim<br />
Verein „Vernetzte Gesundheit e.V.“, Pappelallee 1, Greifswald,<br />
angesiedelt ist, muß entsprechende Verbindungen<br />
aufbauen und bestehende Zusammenarbeit koordinieren<br />
und ausweiten. Er muß Hilfestellung leisten für Betroffene<br />
bei der Suche nach spezialisierten Therapeuten, für ärztliche<br />
Kollegen, Psychologen, Ernährungs-, Sport-/Bewegungstherapeuten,<br />
Pädagogen und Sozial-Pädagogen bei<br />
der Frage nach spezifischen Behandlungsangeboten, der<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AUS DER KAMMER<br />
kontinuierlichen Langzeitbetreuung und vielfältigen Problemen.<br />
Um diese Leistung zu erbringen, bitten wir um Mitarbeit,<br />
Unterstützung und Bereitschaft zur Kooperation im Sinne<br />
unserer „Patienten“ bei der Prävention von Übergewicht<br />
und Adipositas und assoziierter Folgekrankheiten. Gemeinsam<br />
wollen wir die Ziele des „Landesaktionsplans zur Gesundheitsförderung<br />
und Prävention“ verfolgen und das Land<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> zum „Gesundheitsland Nummer<br />
1“ zu entwickeln. Ein Symposium zur Präsentation des „Adipositas<br />
Netzwerkes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“, seiner Ziele<br />
und Aufgaben, des Netzwerkmanagers und der Sprecher<br />
dieser Organisation ist für Januar/Februar 2009 geplant.<br />
Verfasser:<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ralf Schiel<br />
MEDIGREIF Inselklinik Heringsdorf GmbH<br />
Fachklinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten<br />
Setheweg 11, 17419 Seeheilbad Heringsdorf<br />
Sprecher des Adipositas Netzwerkes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>:<br />
Dr. med. Ines Eggers, Ostsee-Kurklinik Fischland GmbH,<br />
Wustrow<br />
Dr. Karin Timmel, MEDIGREIF Inselklinik Heringsdorf<br />
GmbH, Seeheilbad Heringsdorf<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ralf Schiel, MEDIGREIF<br />
Inselklinik Heringsdorf GmbH<br />
Ansprechpartner für das Adipositas-Netzwerk:<br />
Christin Siedler<br />
Vernetzte Gesundheit e.V.<br />
Pappelallee 1, 17489 Greifswald<br />
E-Mail: csiedler@vernetztegesundheit.de<br />
Seite 373
AUS DER KAMMER<br />
HIV und Schwangerschaft – Screening und<br />
Dokumentation im Mutterpaß<br />
Mitteilung des AIDS-Ausschusses der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Trotz aller Bemühungen um Prävention ist weiterhin festzustellen,<br />
daß sich die HIV-Infektion weiter ausbreitet. So waren<br />
im 1. Halbjahr 2007 in Deutschland 1334 Neuinfektionen<br />
zu registrieren, was einer Steigerung um 9 % gegenüber<br />
dem 1. Halbjahr 2006 entspricht. Für <strong>2008</strong> veröffentlichte<br />
das Robert-Koch-Institut (RKI) keine Halbjahreszahlen.<br />
Im Jahr 2007 wurden in Deutsch land 16 Kinder und Neugeborene<br />
mit einer HIV-Infektion registriert, die sich über die<br />
Mutter infiziert hatten. Dabei wurden in Deutschland zwischen<br />
1997 und 2007 insgesamt 11 infizierte Kinder geboren.<br />
In 10 Fällen war der Mutter kein HIV-Test angeboten<br />
worden (Pressemitteilung des RKI v. 08.10.2007).<br />
Bei einer zu erwartenden Prävalenz von 30 bis 40 HIV-Infektionen<br />
pro 100.000 schwangere Frauen (bei nicht bekannter<br />
Dunkelziffer) sind Schwangere als Niedrigrisikokollektiv anzusehen.<br />
Insofern stellt HIV in der Schwangerschaft bis jetzt<br />
noch ein zahlenmäßig geringes Problem dar.<br />
Jede Schwangere hat Anspruch auf einen kostenlosen HIV-<br />
Test. Dieses Recht ist fest in den „Mutterschaftsrichtlinien“<br />
(Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die<br />
ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und<br />
nach der Entbindung in der Fassung vom 10.12.1985, zuletzt<br />
geändert am 13.08.<strong>2008</strong>) verankert. Trotzdem nehmen nur<br />
etwa 50 % der Schwangeren den Anspruch auf einen HIV-<br />
Test wahr. Dabei besteht keine Kenntnis darüber, wie vielen<br />
Schwangeren der Test überhaupt angeboten wurde oder ob<br />
die Schwangere den Test ablehnte.<br />
Zur Vermeidung einer vertikalen Mutter-Kind-Transmission<br />
müssen 20.000 Schwangere getestet werden („number needed<br />
to screen“). Daraus resultiert, daß nur mit einer großen<br />
Anzahl untersuchter Schwangerer eine wirksame Prävention<br />
erreicht werden kann.<br />
In einer Stellungnahme vom 13.09.2007 hat der Gemeinsame<br />
Bundesausschuß die Gründe zum Beschluß über eine<br />
Änderung der bisherigen Festlegungen in den Mutterschaftsrichtlinien<br />
hinsichtlich HIV-Screening in der Schwangerschaft<br />
erläutert.<br />
Dabei wurden folgende wesentliche Aussagen getroffen:<br />
1. Jeder Schwangeren soll ein HIV-Test empfohlen werden,<br />
da die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung<br />
auf das Kind durch wirksame therapeutische Maßnahmen<br />
erheblich gesenkt werden kann.<br />
2. Die Testdurchführung erfordert eine Beratung und Information<br />
zum HIV-Test und die Einwilligung der Schwangeren.<br />
3. Grundlage der Beratung sollte die Patientinneninformation<br />
zur HIV-Testung (Anlage 4 zu Abschnitt A.<br />
Nummer 1 der Mutterschaftsrichtlinien) sein.<br />
4. Die Durchführung der Beratung zum HIV-Test ist im<br />
Mutterpaß zu dokumentieren.<br />
5. Die Testdurchführung und das Ergebnis der Untersuchung<br />
werden im Mutterpaß nicht dokumentiert.<br />
Alle Frauenärztinnen und -ärzte sind aufgerufen, die o. g.<br />
Empfehlungen konsequent umzusetzen, um die Anzahl HIVinfizierter<br />
Neugeborener zu reduzieren.<br />
Dr. med. Michael Bolz<br />
Dr. med. Gerhard Hauk<br />
AIDS-Ausschuß der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Seite 374 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Beratung für Angehörige von krankheitsuneinsichtigen<br />
Alkoholabhängigen nach dem<br />
Community Reinforcement Ansatz-basierten<br />
Familien-Training (CRAFT)<br />
Eine Interventionsstudie an der Evangelischen Suchtberatungsstelle Rostock<br />
Gallus Bischof*, Julia Iwen*, Zohreh Landji**, Christian W. Müller*, Hans-Jürgen Rumpf*<br />
1. Versorgungslage Alkoholabhängiger<br />
In Deutschland gelten nach Schätzung der Deutschen<br />
Hauptstelle gegen Suchtgefahren fünf bis sieben Millionen<br />
Angehörige von Alkoholabhängigen als von der Abhängigkeit<br />
unmittelbar mitbetroffen. Studien belegen die hohe<br />
Belastung dieser Menschen anhand erhöhter Raten streßbedingter<br />
Erkrankungen und psychosozialer Beeinträchtigungen.<br />
Für viele Ärzte stellt sich bei diesen Patienten das Problem,<br />
daß vor Ort kaum spezialisierte Behandlungsangebote<br />
vorhanden sind. Studien konnten konsistent belegen, daß<br />
die Einbeziehung Angehöriger in die Behandlung von Abhängigkeitserkrankten<br />
zu einer Verbesserung der kurz- und<br />
langfristigen Therapieerfolge führt. Zugleich nutzen jährlich<br />
nur etwa zehn Prozent der Alkoholabhängigen Angebote<br />
des Suchthilfesystems, Angehörige stellen lediglich<br />
etwa sechs Prozent der Nutzer des ambulanten Suchtkrankenhilfesystems<br />
dar. Studien an Krankenhauspatienten belegen<br />
zudem, daß die Mehrheit der Alkoholabhängigen<br />
keine aktuelle Behandlungsbereitschaft aufweist. Angehörigen<br />
von Behandlung ablehnend gegenüber stehenden<br />
Menschen mit Alkoholproblemen wird oftmals lediglich die<br />
Trennung angeraten; diejenigen, die diesen Schritt nicht<br />
gehen wollen oder können, finden nur schwer Unterstützung.<br />
Dabei konnte in verschiedenen US-amerikanischen<br />
Studien gezeigt werden, daß die Behandlung von Angehörigen<br />
einen starken Einfluß auf die Bereitschaft von Menschen<br />
mit Alkoholproblemen ausüben kann, fachliche Hilfen<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Die Wirksamkeit solcher Ansätze soll nun in einem durch die<br />
Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, dem Verband<br />
der privaten Krankenversicherung e.V. und dem Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (Förderkennzei-<br />
* Universität Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
** Evangelische Suchtberatungsstelle Rostock<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AKTUELLES<br />
chen 01 GX 0702) geförderten Forschungsprojekt erstmalig<br />
in Deutschland überprüft werden. Durch eine Kooperation<br />
zwischen der Universität Lübeck und der Evangelischen<br />
Suchtberatungsstelle Rostock kann die Beratung nun auch<br />
in Rostock sowie den angeschlossenen Beratungsstellen in<br />
Bad Doberan und Kühlungsborn angeboten werden.<br />
2. Das Community Reinforcement Ansatz-basierte<br />
Familien-Training - CRAFT<br />
In der Behandlung alkoholbezogener Störungen steht die<br />
Schaffung günstiger Umgebungsfaktoren wie z.B. alkoholfreier<br />
Freizeitaktivitäten im englischsprachigen Raum bereits<br />
seit längerem im Fokus gezielter Interventionen und<br />
zählt nach neueren Meta-Analysen zu den wirksamsten und<br />
ökonomischsten Behandlungsansätzen bei alkohol- und<br />
drogenbezogenen Problemen. Aus dem Community Reinforcement<br />
Approach CRA (Meyers & Smith, 2007), der auf<br />
den Einfluß unterschiedlicher sozialer Quellen auf den Verlauf<br />
substanzbezogener Störungen fokussierte, wurde in<br />
Seite 375
AKTUELLES<br />
den 80er Jahren das auf Angehörige zugeschnittene Community<br />
Reinforcement Ansatz-basierte Familien-Training<br />
(CRAFT) entwickelt. In diesem Ansatz wird davon ausgegangen,<br />
daß Familienangehörige einen wesentlichen Beitrag<br />
für die weitere Entwicklung des Substanzkonsums des Alkoholkranken<br />
und die Inanspruchnahme von Hilfen leisten<br />
können. Gegenstand des Trainings ist primär die Vermittlung<br />
der zu diesem Zweck als sinnvoll erachteten Fertigkeiten,<br />
ergänzt durch weitere Module, welche auf die Verbesserung<br />
der eigenen Lebensqualität abzielen.<br />
Dabei werden primär drei Ziele verfolgt: Zunächst soll der<br />
Substanzkonsum des Alkoholkranken reduziert werden, um<br />
in einem weiteren Schritt die Aufnahme einer Behandlung<br />
zu erreichen. Unabhängig von diesen beiden Zielen soll die<br />
Lebensqualität des teilnehmenden Angehörigen verbessert<br />
werden.<br />
CRAFT ist ein verhaltenstherapeutisch orientiertes Verfahren,<br />
welches von den Teilnehmern ein hohes Maß an Eigenaktivität<br />
verlangt. Angehörige werden dabei aufgrund ihres<br />
Wissens über den Alkoholkranken, das Ausmaß an Kontakt<br />
und ihre eigene Veränderungsmotivation (Leidensdruck) als<br />
ideale Partner für die Erhöhung der Behandlungsmotivation<br />
ihres alkoholkranken Angehörigen betrachtet. Maßgeblich<br />
wird dies erreicht, indem Angehörige einerseits lernen, den<br />
Abb. 1: Ablaufplan der Studie (E=Erhebung)<br />
Substanzkonsum des Abhängigen nicht mehr zu verstärken,<br />
die Konsequenzen des Konsums nicht mehr abzumildern<br />
und andererseits gezielt funktionale, abstinente Verhaltensweisen<br />
des Alkoholkranken zu verstärken. Die Behandlung<br />
erfolgt in Form individualisierter Einzelgespräche ohne<br />
Beteiligung des Suchtkranken und behandelt die folgenden<br />
Module:<br />
1) Motivieren des Angehörigen,<br />
2) Funktionale Verhaltensanalyse,<br />
3) Strategien gegen Gewalt,<br />
4) Kommunikationstraining,<br />
5) Positive Verstärkung,<br />
6) Nutzung negativer Konsequenzen,<br />
7) Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität und<br />
8) Motivierung des Alkoholkranken, Hilfe in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Literatur mit einer detaillierten Beschreibung des Ansatzes<br />
kann beim Verfasser angefordert werden.<br />
Für die Wirksamkeit des Programms ist es nicht erforderlich,<br />
daß der alkoholkranke Angehörige über die Teilnahme informiert<br />
wird. Die Entscheidung, ob dieser frühzeitig informiert<br />
werden soll, wird gemeinsam mit dem Angehörigen<br />
unter Abwägung der möglichen Vor- und Nachteile gefällt.<br />
Seite 376 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
3. Studiendesign<br />
Angesichts der erhöhten Morbidität und der suchtspezifischen<br />
Unterversorgung der Angehörigen von Menschen mit<br />
Alkoholproblemen kommt den Ärzten eine wichtige Rolle<br />
in der Vermittlung von Hilfeangeboten zu. In einer im Vorfeld<br />
der Studie durchgeführten Fokusgruppe mit Angehörigen<br />
von Menschen mit substanzbezogenen Störungen<br />
wurde neben einer besseren öffentlichen Präsenz entsprechender<br />
Angebote, auch die Information zu solchen Behandlungsangeboten<br />
durch den Hausarzt ausdrücklich gewünscht.<br />
Vor diesem Hintergrund bietet die Studie zur Überprüfung<br />
des CRAFT-Ansatzes ein zwölfwöchiges, kostenfreies Behandlungsangebot<br />
für Angehörige von Menschen mit Alkoholproblemen.<br />
In Anlehnung an die Einschlußkriterien amerikanischer<br />
Studien werden erwachsene Angehörige von<br />
Alkoholabhängigen, die mit diesem zusammenleben oder<br />
mindestens 15 bis 20 Stunden pro Woche gemeinsam verbringen,<br />
in die Studie eingeschlossen.<br />
Ausschlußkriterien sind die alkoholspezifische Behandlung<br />
des Suchtkranken innerhalb des letzten Monats, die Polytoxikomanie<br />
des Suchtkranken, eine eigene substanzbezogene<br />
Abhängigkeitserkrankung (Ausnahme: Nikotinabhängigkeit)<br />
des teilnehmenden Angehörigen sowie eine Vorgeschichte<br />
gewalttätiger Übergriffe in der Partnerschaft, welche<br />
ärztlich versorgt werden mußten.<br />
Ärzte, Psychotherapeuten und Beratungsstellen haben die<br />
Möglichkeit, diese Patienten an die Evangelische Suchtberatungsstelle<br />
Rostock weiter zu vermitteln. Informationsblätter<br />
zur Studie können bei der Ev. Beratungsstelle (Tel.:<br />
(0381) 455128) angefordert werden. Patienten haben die<br />
Möglichkeit, sich unter dieser Telefonnummer für die Studie<br />
anzumelden oder weitere Informationen anzufordern.<br />
Die in Frage kommenden Patienten werden nach Durchführung<br />
einer Erhebung des Konsumverhaltens ihres Angehörigen,<br />
der Beziehungsqualität sowie diverser Belastungsfaktoren<br />
und Ressourcen randomisiert zwei Gruppen zugewiesen:<br />
einer sofortigen Interventionsbedingung, bei welcher<br />
das zwölfwöchige Programm unmittelbar beginnt, und einer<br />
Wartelistenbedingung, welche nach drei Monaten das<br />
CRAFT-Programm erhält und der für den Zeitraum zwischen<br />
Baseline-Erhebung und Programmbeginn der Besuch einer<br />
Selbsthilfegruppe für Angehörige nahegelegt wird. Nach<br />
drei Monaten, also zum Ende der Intervention in der sofortigen<br />
Interventionsbedingung und vor Beginn der Intervention<br />
in der Wartelistenbedingung erfolgt eine Erhebung zur<br />
Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen durch den Indexpatienten<br />
sowie (wie bereits in der ersten Erhebung) zur<br />
eigenen psychosozialen Belastung. Diese Erhebung erfolgt<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AKTUELLES<br />
erneut nach sechs und zwölf Monaten. Als zentrale Erfolgskriterien<br />
gelten die Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen<br />
durch den Alkoholabhängigen und eine Verbesserung<br />
des psychosozialen Funktionsniveaus der am Programm teilnehmenden<br />
Angehörigen.<br />
4. Ausblick<br />
Es wird erwartet, daß die Ergebnisse der Studie sowohl zu<br />
einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Angehörigen<br />
beitragen als auch einen neuen Zugangsweg zu<br />
Menschen mit alkoholbezogenen Störungen erlauben. Dies<br />
stellt die Grundlage für die weitergehende Implementierung<br />
des Ansatzes dar. Weitergehende Schritte sollten dabei<br />
neben Schulungsangeboten für Ärzte und im psychosozialen<br />
Bereich Beschäftigte insbesondere lokal verankerte<br />
Überweisungsmöglichkeiten zu spezialisierten Angeboten<br />
des Suchthilfesystems beinhalten. Vergütungsmodelle hierfür<br />
sind zu entwickeln.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Dr. phil. Dipl. Psych. Gallus Bischof<br />
Universität zu Lübeck<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Arbeitsgruppe S:TEP (Substanzmißbrauch: Therapie,<br />
Epidemiologie, Prävention)<br />
Ratzeburger Alle 160, 23538 Lübeck<br />
E-Mail: gallus.bischof@psychiatrie.uk-sh.de<br />
Seite 377
AKTUELLES<br />
Therapie aktuell<br />
Die Kombination von Simvastatin plus Ezetimib hat keinen Nutzen gegenüber einer<br />
Monotherapie mit Simvastatin<br />
Seit 2002 hören und lesen wir: „Ezetrol ® und Statine – better<br />
together“ oder „Ezetimib/Simvastatin – Duale Power“. Selbst<br />
Laien erfahren: „Neues `Wirkstoff-Tandem` senkt Blutfettwerte<br />
besser ....“<br />
Und die Bundesoberbehörde – dem Schutz der Patienten verpflichtet<br />
– ließ sogar die fixe Kombination INEGY ® zu, obwohl<br />
lediglich Studien vorlagen, die eine verstärkte Senkung<br />
von LDL-Cholesterin im Vergleich zu Simvastatin allein anzeigten.<br />
Dieses Präparat (und die freien Kombinationen)<br />
wurde flächendeckend verordnet, obwohl keine Endpunktstudie<br />
(Senkung der Inzidenz von Myokardinfarkt, Erhöhung<br />
der Überlebenszeit) oder wenigstens Surrogatendpunktstudien<br />
(z. B. Intima-Media-Dicke) vorlagen. Bisher wissen wir<br />
nicht, ob die stärkere LDL-Cholesterin-Senkung klinisch relevante<br />
Vorteile bringt!<br />
ENHANCE – keine Wirkungssteigerung!<br />
In der ENHANCE (Ezetimibe and Simvastatin in Hypercholesterolemia<br />
Enhances Atherosclerosis Regression)-Studie (prospektiv,<br />
multizentrisch, doppelblind, randomisiert, plazebokontrolliert)<br />
wurden 720 Patienten (30 – 75 Jahre, etwa 51 % Männer)<br />
mit heterozygoter familiärer Hypercholesterolämie (Komorbidität:<br />
Diabetes 1,8 %, Hypertonie 16,4 %, abgelaufener Herzinfarkt<br />
5,6 %) eingeschlossen (1). 81 % der Patienten wurden<br />
Tabelle 1: Ergebnisse der ENHANCE-Studie (modifiziert nach 1)<br />
Ereignis Simvastatin Simvastatin p<br />
Plazebo Ezetimib<br />
Ausgangssituation (n = 342) (n = 338)<br />
Mittlere Intima-Media-Dicke (mm)<br />
Arteria carotis (6 Segmente) 0,70 ± 0,13 0,69 ± 0,13 0.64<br />
Arteria femoralis 0,80 ± 0,39 0.77 ± 0,30 0.14<br />
Nach 24 Monaten (n = 320) (n = 322)<br />
Mittlere Intima-Media-Dicke (mm)<br />
Arteria carotis (6 Segmente) 0,70 ± 0,14 0,71 ± 0,15 0.29<br />
Arteria femoralis 0.80 ± 0,37 0,79 ± 0,33 0.16<br />
Nebenwirkungen (n = 363) (n = 357)<br />
Total (%) 29,5 34,2 0.18<br />
Therapieabbruch* (%) 9,4 8,1 0.56<br />
Kardiovaskuläre Ereignisse (n) 7** 10***<br />
* z. B. wegen konsekutiver Erhöhung der Alanin- und/oder Aspartataminotransferase oder der<br />
Kreatinkinase<br />
** 1 kardiovaskulärer Tod, 2 Herzinfarkte, 1 Schlaganfall, 5 koronare Revaskularisationen<br />
*** 2 kardiovaskuläre Todesfälle, 3 Herzinfarkte, 1 Schlaganfall, 6 koronare Revaskularisationen<br />
schon vorher mit Statinen behandelt. Nach der Screeningphase<br />
folgte eine 6wöchige einfach-blinde Auswaschphase mit Plazebo.<br />
Die eigentliche Studienperiode dauerte 24 Monate. Die Patienten<br />
erhielten randomisiert entweder 80 mg Simvastatin plus<br />
Plazebo oder 80 mg Simvastatin plus 10 mg Ezetimib täglich.<br />
Primärer Endpunkt war die Intima-Media-Dicke der Arteria carotis,<br />
sekundärer Endpunkt die Intima-Media-Dicke der Arteria<br />
femoralis (bestimmt mittels B-Mode Ultrasonographie). Beide<br />
Parameter gelten nach Ansicht des Sponsors und der Autoren<br />
als Surrogatendpunkte für die Atherosklerose, damit auch für<br />
die Koronarsklerose und ihre Komplikationen.<br />
Die ernüchternden Ergebnisse der Studie sind in Tabelle 1<br />
dargestellt. Obwohl durch die Kombinationstherapie LDL-<br />
Cholesterol, Triglyceride, Apolipoprotein B und das C-reaktive<br />
Protein wesentlich stärker gesenkt wurden als durch Simvastatin<br />
allein, hatten diese Differenzen keine klinische Bedeutung.<br />
Die Intima-Media-Dicke wurde innerhalb von 24<br />
Monaten weder durch Simvastatin noch durch die Kombination<br />
verändert. Dagegen traten unter der Kombinationstherapie<br />
numerisch mehr Nebenwirkungen auf. Eine endgültige<br />
Beurteilung der kardiovaskulären Ereignisse wäre aber erst<br />
nach einer umfangreicheren und länger dauernden Studie<br />
möglich. Offensichtlich bietet aber die Kombination keinen<br />
größeren Schutz als Simvastatin allein.<br />
Die Autoren sind ein wenig ratlos wegen<br />
des negativen Ausgangs ihrer Studie. Sie<br />
hätten aber aus vielen anderen Untersuchungen<br />
wissen können, daß die Beeinflussung<br />
von Surrogatparametern (LDL-<br />
C, Triglyceride, Apo B, CRP) klinisch nicht<br />
relevant sein muß. Natürlich kann man<br />
im Nachhinein die Frage stellen, ob die<br />
Intima-Media-Dicke das geeignete Surrogat<br />
für kardiovaskuläre klinische Ereignisse<br />
war (2). Bei einem positiven Ausgang<br />
der Studie hätte darüber kaum jemand<br />
spekuliert.<br />
Was ist nun zu empfehlen? Optimale<br />
Statindosis plus Diät plus körperliche Aktivität,<br />
gegebenenfalls Komedikation mit<br />
Nikotinsäure oder Fibraten, bei deren Unverträglichkeit<br />
allenfalls Ezetimib (2; 3).<br />
Zurückhaltung beim Einsatz von Ezetimib<br />
oder INEGY ® ist also weiterhin an-<br />
Seite 378 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
gezeigt, solange keine Studien mit klinisch relevanten Endpunkten<br />
vorgelegt werden können.<br />
Fazit<br />
Bei heterozygoter familiärer Hypercholesterolämie beeinflußt<br />
die Kombination von Simvastatin (80 mg) plus Ezetimib (10<br />
mg) über 24 Monate den Surrogatendpunkt Intima-Media-<br />
Dicke (Arteria carotis, Arteria femoralis) ebensowenig wie die<br />
Monotherapie mit Simvastatin, obwohl die Surrogatparameter<br />
LDL-C, Triglyceride, Apo B und CRP durch die Kombination<br />
deutlich stärker reduziert werden. Eine breitere Anwendung<br />
von Ezetimib oder INEGY ® wäre erst zu empfehlen, wenn<br />
positive Endpunktstudien (Senkung der Inzidenz von Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall und kardiovaskulärer Mortalität) vorgelegt<br />
worden sind. Bis jetzt ist noch nicht einmal definitiv zu beurteilen,<br />
ob durch die Kombination mehr Patienten einen Schaden<br />
erleiden als durch eine Statin-Monotherapie.<br />
Fünfjähriges Fortbildungszertifikat –<br />
Wie erfahre ich meinen Punktestand?<br />
In den letzten Wochen erreichten das Referat Fortbildung der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V zahlreiche Anfragen zur Nachweisführung der<br />
Fortbildung. Deshalb noch einmal einige Erläuterungen dazu:<br />
Das am 1. Januar 2004 in Kraft getretene GKV- Modernisierungsgesetz<br />
verpflichtet alle Ärzte nach § 95 d bzw. 91 Abs. 7 des<br />
SGB V zum Nachweis der fachlichen Fortbildung. Diesen<br />
Nachweis haben die niedergelassenen Ärzte bis zum 30.06.2009<br />
gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und alle Klinikärzte<br />
bis zum 31.12.2010 gegenüber ihrer Klinikleitung zu erbringen.<br />
Erfaßt wird die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen<br />
durch Teilnehmerlisten. Die Anwesenheit der Kollegen ohne<br />
Barcode-Aufkleber kann nicht im Elektronischen Informationsverteiler<br />
(EIV) erfaßt werden, diese fügen dem Antragsformular<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> (Muster im Internet und in diesem <strong>Ärzteblatt</strong>)<br />
die Teilnahmebescheinigungen und sonstige Nachweise von<br />
CME- Punkten in Papierform bei. Nach Prüfung und Zwischenbescheid<br />
wird das Fortbildungszertifikat ausgestellt und zugesandt.<br />
Seit 1. Januar <strong>2008</strong> gilt in der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
das fünfjährige Fortbildungszertifikat, dafür sind<br />
250 Punkte nachzuweisen.<br />
Wer als Vertragsarzt bereits im Besitz eines dreijährigen Zertifikates<br />
mit 150 summarisch festgeschriebenen Punkten ist, bekommt<br />
entweder bei weiteren 100 gesammelten Punkten eine<br />
gesonderte Bestätigung für die KV oder er entscheidet sich für<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AKTUELLES / FORTBILDUNG<br />
Literatur:<br />
1. Kastelein JJP, Akdim F, Stroes ES et al.: Simvastatin with or without<br />
ezetimibe in familial hypercholesterolemia. N Engl J Med <strong>2008</strong>; 358:<br />
1431-1443.<br />
2. Brown BG, Taylor AJ: Does ENHANCE diminish confidence<br />
in lowering LDL or in ezetimibe? N Engl J Med <strong>2008</strong>; 358: 1504-1507.<br />
3. Drazen JM, Jarcho JA, Morrissey S, Curfman GD: Cholesterol lowering<br />
and ezetimibe. N Eng J Med <strong>2008</strong>; 358: 1507 – 1508.<br />
Verfasser:<br />
Prof. em. Dr. med. Frank P. Meyer<br />
Groß Rodensleben<br />
U_F_Meyer@gmx.de<br />
(Nachdruck aus Arzneiverordnung in der Praxis, Band 35,<br />
Ausgabe 5, September <strong>2008</strong>, mit freundlicher<br />
Genehmigung der Redaktion.)<br />
das nächste Zertifikat mit 250 Punkten. Mit dem Datum der<br />
Ausstellung beginnt der neue individuelle Zyklus.<br />
Die im Zeitraum vor der nachzuweisenden Pflichtfortbildung<br />
(also vor 2004) erworbenen freiwilligen Fortbildungszertifikate<br />
werden ebenfalls anerkannt.<br />
Die Gutschrift von je 10 Punkten Selbststudium pro Fortbildungsjahr<br />
im EIV und die elektronische Übermittlung des Punktekontos<br />
bei Kammerwechsel erfolgen automatisch.<br />
Seit Januar 2006 kann auch jeder Arzt den Zugang zu seinem<br />
individuellen Internet-Punktekonto (nur Barcodenachweise!)<br />
selbst wählen. Dies ist bei Erstanmeldung möglich unter<br />
www.aek-mv.de > Fortbildung > Fortbildungspunktekonto.<br />
Der Benutzername ist die 15stellige Fortbildungsnummer und<br />
das Paßwort sind die ersten drei Buchstaben des Geburtsortes<br />
plus vierstelliges Geburtsjahr. Nach der Bestätigung können für<br />
den dauerhaften Zugang der Benutzername und das Paßwort<br />
geändert werden.<br />
Die Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen wie auch<br />
der Nachweis der Fortbildung im Fünfjahreszeitraum sind Instrumente<br />
der Qualitätssicherung. Kürzere „Kontrollzeiträume“<br />
sind vom Gesetzgeber nicht vorgegeben.<br />
Dipl.-Päd. Christine Mertink<br />
Referatsleiterin Fortbildung<br />
Seite 379
FORTBILDUNG<br />
(Kopiervorlage ➞ neu ab Januar <strong>2008</strong>)<br />
Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates<br />
nach § 91 Abs. 7 SGB V zur Fortbildung der Fachärzte im Krankenhaus bzw.<br />
nach § 95 Abs. 6 SGB V für Vertragsärzte<br />
Akad. Grad, Name, Vorname:<br />
geb. am: Wohnort:<br />
Datum der Antragstellung: Unterschrift:<br />
Bitte listen Sie Ihre Fortbildungen für einen Zeitraum von 5 Jahren in zeitlicher Reihenfolge auf, und übersenden Sie<br />
uns als Anlage die entsprechenden namentlich ausgefüllten Nachweise im Original.<br />
Die seit 2006 per Barcode erfaßten Veranstaltungen müssen nicht aufgelistet werden, wenn sie im persönlichen Punktekonto<br />
erfaßt sind (http://www.aek-mv.de). Nach Ausstellung des Fortbildungszertifikates erhalten Sie alle Unterlagen zurück.<br />
Punktbewertung<br />
1. Nachweis von 250 bestätigten Fortbildungseinheiten in 5 Jahren durch Präsenzveranstaltungen wie Kurse,<br />
Seminare, Workshops, Fallkonferenzen, Qualitätszirkel, Balintgruppen, Supervision …<br />
(eine Fortbildungseinheit = 45 Minuten = 1 Punkt)<br />
2. Selbststudium (10 P pro Jahr = 50 P in 5 Jahren, ohne Nachweis)<br />
3. Kongresse oder Veranstaltungen im In- und Ausland (max. 8 P pro Tag)<br />
4. bestätigte Hospitationen (max. 8 P pro Tag)<br />
5. online- und mediengestützte CME-Angebote<br />
6. aktive Referententätigkeit (2 P pro Stunde)<br />
Datum Thema VNR Punkte<br />
Anzahl der Punkte lt. EIV-Punktekonto:<br />
Den Antrag richten Sie bitte an die <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Straße 9a, 18055 Rostock<br />
Seite 380 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
17. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Termin: 11. – 15.11.<strong>2008</strong>, Reg.-Nr.: 08 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />
Es werden folgende Kurse angeboten:<br />
Basiskurs „Palliativmedizinische<br />
Grundversorgung“ (40 Stunden) 11. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 425,00 € 40 P<br />
Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß ausgebucht!<br />
(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />
Tag der Kommunikation (Theorie u. 2 Workshops) 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 8 P<br />
Herr Dr. med. E. Hempel (Görlitz)<br />
Lungenfunktionskurs 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 50,00 € 8 P<br />
Frau Dr. med. B. Hortian ausgebucht!<br />
Stoffwechselerkrankungen – Praktische Tips 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 40,00 € 4 P<br />
Herr Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />
Rheumatologie für Hausärzte<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. M. Keysser<br />
12.11.<strong>2008</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 40,00 € 8 4 P<br />
Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 12. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 325,00 € 30 P<br />
Herr Dr. med. A. Holle, Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Nürnberg ausgebucht!<br />
Langzeit-EKG-Kurs 13. – 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 175,00 € 17 P<br />
Herr Dr. med. W. Voß ausgebucht!<br />
Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – 13. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 200,00 € 20 P<br />
Theorieseminar Psychosomatische Grundversorgung, Block 16 (20 Stunden)<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />
Refresher-Kurs für Ärzte mit der 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />
Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Refresher-Kurs 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) Ass.-Personal 80,00 €<br />
Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 19 P<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />
Refresher-Kurs „Impfen“ 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 30,00 € 5 P<br />
Frau Dr. med. M. Littmann ausgebucht!<br />
(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />
Mittagsvorträge (jeweils 12.00 – 13.00 Uhr): Gebührenfrei !!! je 1 P<br />
Mittwoch, 12.11.<strong>2008</strong> Donnerstag, 13.11.<strong>2008</strong> Freitag, 14.11.<strong>2008</strong> Samstag, 15.11.<strong>2008</strong><br />
Herr Dr. med. U. Hammer<br />
(Rostock)<br />
„Gewalt gegen Frauen<br />
und Kinder“<br />
Herr RA Zimmermann-Rieck<br />
(Rostock)<br />
„Arzt- und Patientenrechte“<br />
Herr P. Weidinger<br />
(Köln)<br />
Herr Dr. med. T. Polak<br />
(Bad Doberan)<br />
„Arzthaftplicht“ „Zwangseinweisung<br />
in die Psychiatrie“<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Bad Doberan)<br />
„Sturzprophylaxe<br />
für Senioren“<br />
Frau Gellings<br />
(Haar)<br />
„Neue Versorgungsformen“<br />
Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Seite 381
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />
finden Sie auf der Internetseite:<br />
http://www.aek-mv.de ➝ Fortbidung<br />
➝ Veranstaltungskalender.<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
80-Stunden-Kompaktkurs zur<br />
Anerkennung der Zusatzbezeichnung<br />
Notfallmedizin in Zusammenarbeit<br />
mit der AGMN<br />
Termin: 20. – 27.11.<strong>2008</strong><br />
81 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 700,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Der lebensbedrohliche Notfall –<br />
Praktische Übungen zur Notfallmedizin<br />
für Ärztesenioren<br />
Termin: 27.11.<strong>2008</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr 5 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
IX. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />
„HIV / AIDS“<br />
Termin: 06.12.<strong>2008</strong>, 10.00 – 14.20 Uhr 5 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurs<br />
9 P<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“<br />
(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />
für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal<br />
Termin: 13.12.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Stadtverwaltung, Brandschutz- und Rettungsamt,<br />
Ziegelbergstr. 50, 17033 Neubrandenburg<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Grundkurs Impfen<br />
(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />
Termin: 17.01.2009, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Gebühr: 30,00 € (inkl. Impfmappe)<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Veranstaltungen in unserem<br />
Kammerbereich<br />
Nachfolgende Veranstalter bieten<br />
in M-V Balintgruppenarbeit an:<br />
Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,<br />
Tel.: (03834) 59 46 64<br />
Neubrandenburg – Frau Dr. med. C. Gold,<br />
Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />
Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,<br />
Tel.: (0385) 5 77-73 73<br />
Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,<br />
Tel.: (03831) 45 22-00<br />
Curriculum zur ärztlichen<br />
Weiterbildung Psychotherapie –<br />
fachgebunden<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger<br />
Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie, Gesundheitswissenschaften<br />
und Organisationsentwicklung<br />
GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: (0381) 7 00-70 76,<br />
Internet: http://www.ipgo.de, E-Mail: ipgo@ipgo.de<br />
Personzentrierte Beratung –<br />
Grundstufe (2jährige tätigkeitsbegleitende<br />
Weiterbildung: 300 Stunden)<br />
nach den Richtlinien der Gesellschaft für wissenschaftliche<br />
Gesprächspsychotherapie GwG, Fachverband für<br />
Psychotherapie und Beratung<br />
Ort: Rostock<br />
Gebühr: insgesamt 2.900,00 € zzgl. 180,00 € pro<br />
Kurswoche (Unterkunft und Verpflegung)<br />
Leitung / Anmeldung: Herr Pastor R. M. Scheuermann,<br />
Robert-Schumann-Str. 27, 18069 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 8 00 34 32,<br />
E-Mail: rainhard@scheuermann.com, (begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie und der<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
04.11.<strong>2008</strong> Die sozialen Dimensionen psychischer<br />
und psychosomatischer Erkrankungen<br />
11.11.<strong>2008</strong> Von der funktionellen Neuroanatomie<br />
des präfrontalen Kortex zu neurokogniti-<br />
ven und verhaltensneurophysiologischen<br />
Endophänotypen<br />
18.11.<strong>2008</strong> Ärger und Ärgerregulation<br />
02.12.<strong>2008</strong> Neue Aspekte in der Therapie von<br />
Zwangsstörungen<br />
09.12.<strong>2008</strong> Fallseminar: Kasuistik – Station P2<br />
16.12.<strong>2008</strong> ADHS – Kontinuität versus Diskontinuität<br />
vom Kindes- zum Erwachsenenalter<br />
Ort: Hörsaal / Konferenzraum, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Universität Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Herr Dr. med. E. Kumbier,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-95 59, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />
E-Mail: ekkehardt.kumbier@medizin.uni-rostock.de<br />
Fortbildungen der Klinik für Forensische<br />
Psychiatrie des AMEOS Diakonie-Klinikums<br />
Ueckermünde<br />
Termine: jeweils 15.00 – 17.00 Uhr je 5 P<br />
05.11.<strong>2008</strong> Können Erwachsene Empathie lernen?<br />
17.12.<strong>2008</strong> Distanz und Nähe im Maßregelvollzug –<br />
Ein unlösbarer Auftrag?<br />
(mit Filmbeitrag: Spiegel-TV-Fall „Holst“)<br />
Ort: Konferenzraum, Klinik für Forensische Psychiatrie,<br />
AMEOS Diakonie-Klinikum Ueckermünde<br />
Leitung: Frau Dipl.-Med. R. Strohm<br />
Anmeldung: AMEOS Diakonie-Klinikum, Klinik für Forensische<br />
Psychiatrie, Sekretariat Frau D. Netzer, Ravensteinstr.<br />
15 a, 17373 Ueckermnde, Tel.: (039771) 41-804<br />
oder -801, Fax: (039771) 41-808,<br />
Internet: http://www.ameos.eu<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Fortschritte in der Diagnostik und<br />
Therapie psychischer Erkrankungen<br />
Termine: jeweils mittwochs,<br />
je 2 P<br />
18.00 – 19.30 Uhr<br />
05.11.<strong>2008</strong> Regionale Budgets – Erfahrungen aus<br />
einem Modellprojekt<br />
03.12.<strong>2008</strong> ALITA: Ambulante Langzeit-Intensivtherapie<br />
für Alkoholkranke<br />
Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Curriculum für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr je 2 P<br />
06.11.<strong>2008</strong> Rentenbegehren<br />
Seite 382 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
8 P
27.11.<strong>2008</strong> Spätparaphrenie / Spätschizophrenie<br />
18.12.<strong>2008</strong> Neuer psychotherapeutischer Ansatz in<br />
der Behandlung chronischer<br />
Depressionen („CBASP“)<br />
Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Anatomie, Anästhesie und Intensivmedizin<br />
– Obere und untere<br />
Extremität: Thoraxdrainage 13 P<br />
Veranstalter: Kliniken für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin,<br />
EMAU Greifswald und Klinikum Südstadt Rostock<br />
Termin: 07. – 08.11.<strong>2008</strong><br />
Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />
Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. K. Wagner,<br />
Herr Dr. med. S. Rudolph<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />
Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99,<br />
E-Mail soeren.rudolph@kliniksued-rostock.de<br />
17. <strong>Mecklenburg</strong>er Ultraschall-Kurs<br />
des Bewegungssystems – Abschlußkurs<br />
Bewegungsapparat 13 P<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
Termin: 10. – 11.11.<strong>2008</strong><br />
Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz, Herr Dr. med. A.<br />
Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />
Gebühr: 200,00 €<br />
Ort / Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />
Bad Doberan, Sekretariat, Schwaaner Chaussee 2,<br />
18209 Bad Doberan,<br />
Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />
E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />
Fortbildungen der Klinik und<br />
Poliklinik für Innere Medizin der<br />
Universität Rostock<br />
Termine: jeweils 17.30 – 20.00 Uhr je 3 P<br />
12.11.<strong>2008</strong> Diabetische Retinopathie und<br />
Mikroalbuminurie<br />
19.11.<strong>2008</strong> Zusatzentgeldregelungen, Off-Label-In-<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
diaktionen, Ambulante Ermächtigungen<br />
und Neues von der Gesundheitsreform /<br />
Rechtsherzinsuffizienz bei pulmonaler<br />
arterieller Hypertonie<br />
26.11.<strong>2008</strong> ACOMPLISH und neue Daten zu Aliskiren<br />
Ort: Abt. für Kardiologie, Klinik und Poliklinik für<br />
Innere Medizin, Universität Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Nienaber<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für Innere Medizin, Abt. für Kardiologie, Sekretariat<br />
Frau G. Knoop, Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-77 03, Fax: (0381) 4 94-77 02,<br />
E-Mail: gitta.knoop@med.uni-rostock.de<br />
Greifswalder Schmerzkonferenz<br />
Termine: 13.11.<strong>2008</strong> / 08.12.<strong>2008</strong>, je 3 P<br />
jeweils 17.15 – 19.30 Uhr<br />
Leitung: Frau Dr. med. S. Adler,<br />
Herr Dipl.-Psych. G. Kauer<br />
Ort / Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesiologie,<br />
Schmerzambulanz, Frau Dr. med. S. Adler,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86<br />
66 96, E-Mail: stefani.zenker@uni-greifswald.de<br />
XV. Ultraschall-Kurs der 13. Rostokker<br />
Südstadt-Ultraschalltage in der<br />
Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />
Schilddrüse, Thorax (ohne<br />
Herz)<br />
25 P<br />
(nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV)<br />
Abschlußkurs 13. – 15.11.<strong>2008</strong><br />
Ort: Klinik für Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Südring 81, 18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt,<br />
Herr Prof. Dr. med. R. Büchsel (Berlin),<br />
Herr Dr. med. H. Steffens<br />
Gebühr: 260,00 € (neue Bundesländer), 290,00 €<br />
(alte Bundesländer)<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />
Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />
Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />
E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />
Einführung in die Schematherapie<br />
Termin: 14.11.<strong>2008</strong>, 13.30 – 14.30 Uhr (Vortrag),<br />
15.00 – 17.00 Uhr (Workshop)<br />
4 P<br />
Ort: Aula der Fachklinik Waren,<br />
Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren<br />
Leitung: Herr Dr. med. E. Roediger<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Gebühr: 15,00 € (nur Vortrag), 25,00 € (Vortrag und<br />
Workshop)<br />
Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />
Rehabilitation und Verhaltensmedizin,<br />
Sekretariat Dr. med. O. Kristof, Auf dem Nesselberg 5,<br />
17192 Waren, Tel.: (01803) 24 41 42-0,<br />
E-Mail: info@fachklinik–waren.de<br />
Die Deutsche Gesellschaft für<br />
Manuelle Medizin bietet Weiterbildungen<br />
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Chirotherapie für<br />
Ärzte an:<br />
Ort: Zinnowitz / Bad Sülze<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />
Herr Dr. med. J. Buchmann / Herr Dr. med. W. Kolp /<br />
Herr B. Schulze<br />
Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />
Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e. V.,<br />
Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />
Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />
E-Mail: aemm.berlin@t-online.de<br />
84. Phoniatrie-Runde<br />
5 P<br />
Termin: 15.11.<strong>2008</strong>, 09.00 – 12.30 Uhr<br />
Leitung: Frau Dr. med. G. Witt<br />
Gebühr: 10,00 €, 5,00 € (Studenten)<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie<br />
„Otto Körner“, Abt. Phoniatrie / Pädaudiologie,<br />
Sekretariat, Doberaner Str. 137 – 139, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-83 91, Fax: (0381) 4 94-83 92,<br />
E-Mail: elvira.schmidt@med.uni-rostock.de<br />
Therapie chronischer Erkrankungen<br />
durch naturheilkundliche Verfahren<br />
Termin: 19.11.<strong>2008</strong>, 18.00 – 20.45 Uhr 5 P<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. K. Kraft<br />
Ort / Anmeldung: Rehaklinik „Moorbad“<br />
Bad Doberan, Sekretariat Frau Mielke,<br />
Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />
Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />
Internet: http://www.moorbad-bad-doberan.de,<br />
E-Mail: mielke@moorbad-doberan.de<br />
Klinisch-pathologische Konferenzen<br />
– Interdisziplinäre Veranstaltungen<br />
mit Besprechung aktueller Fälle<br />
Termine: 19.11.<strong>2008</strong> / 14.01.2009 / 01.04.2009 /<br />
10.06.2009 / 01.07.2009 / 09.09.2009,<br />
Seite 383
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />
je 3 P<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. E. Herbst<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Institut für Pathologie, Sekretariat,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />
E-Mail: path@dbknb.de<br />
Kurse zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
„Rehabilitationswesen“<br />
Aufbaukurs I 21. – 30.11.<strong>2008</strong><br />
Aufbaukurs II 09. – 18.01.2009<br />
Ort: Klinik „Malchower See“, August-Bebel-Str. 27,<br />
17213 Malchow<br />
Gebühr: je 600,00 €<br />
Anmeldung: Akademie für Sozialmedizin M-V,<br />
Frau Lau, Lessingstr. 31, 19059 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 74 40-150, Fax: (0385) 74 40-199,<br />
E-Mail: r.lau@mdk-mv.de<br />
Fortbildungen der Klinik und<br />
Poliklinik für Dermatologie und<br />
Venerologie<br />
6 P<br />
29.11.<strong>2008</strong> Vulvaerkrankungen – Fortschritte in<br />
Diagnostik, Therapie und Prävention<br />
08.30 – 13.30 Uhr<br />
26.06.2009 Herpes Update<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Gross<br />
Ort / Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />
Poliklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />
Sekretariat, Augustenstr. 80 – 84, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-97 01, Fax: (0381) 4 94-97 02<br />
Fortbildungen der Friedrich-Petersen-Klinik<br />
Rostock<br />
je 2 P<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr<br />
10.12.<strong>2008</strong> Selbstschädigendes Verhalten im<br />
Rahmen der Suchterkrankung<br />
21.01.2009 Frühintervention durch Angehörigenarbeit<br />
mit CRAFT (Community Reinforcement and Family<br />
Training)<br />
Ort: Gartenhalle, Friedrich-Petersen-Klinik,<br />
Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. M. Köhnke<br />
Anmeldung: Friedrich-Petersen-Klinik, Sekretariat<br />
Frau Stock, Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 03-41 21, Fax: (0381) 4 03-41 19<br />
Komplette Akupunkturausbildung<br />
der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Akupunktur<br />
(KV Qualifikation)<br />
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />
„Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />
Gebühr: Grundkurs-Komplex: 300,00 € (Mitglieder<br />
der DGfAN), 420,00 € (Nichtmitglieder);<br />
Praktikumskurs / Sonderkurs (2 Tage): 180,00 €<br />
(Mitglieder der DGfAN), 240,00 € (Nichtmitglieder);<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />
Frau Dr. med. R. Schwanitz, Frau Zimmermann und Frau<br />
Gluth, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
Beinvenenthrombose und ihre<br />
Komplikationen<br />
Termin: 13.12.<strong>2008</strong>, 10.00 – 14.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />
Leitung / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Klinik für Radiologie und Neuroradiologie,<br />
Frau Dr. med. S. Balschat, S.-Allende-Str. 30,<br />
17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-24 30, Fax: (0395) 7 75-24 37<br />
15. Güstrower Krankenhausgespräche<br />
– Arzt und Recht 6 P<br />
Termin. 17.12.<strong>2008</strong>, 15.00 – 19.30 Uhr<br />
Ort: Berufliche Schule, KMG Klinikum Güstrow GmbH,<br />
Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Brinckmann<br />
Anmeldung: KMG Klinikum Güstrow GmbH, Klinik<br />
für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie,<br />
Sekretariat Frau D. Sternberg, Fr.-Trendelenburg-Allee 1,<br />
18273 Güstrow, Tel.: (03843) 34 20 09,<br />
Fax: (03843) 34 34 68, E-Mail: d.sternberg@kmg.ag<br />
Internet: http://www.kmg-kliniken.ag,<br />
Fortbildungen der Rehabilitationsklinik<br />
Serrahn<br />
14.01.2009 Psychopharmakologie für Nicht-Ärzte<br />
(Teil I)<br />
18.03.2009 Psychopharmakologie für Nicht-Ärzte<br />
(Teil II)<br />
09.09.2009 Psychopathologie (Teil I)<br />
12.09.2009 Psychopathologie (Teil II)<br />
21.10.2009 Info-Tag zum Thema „SuchtPlus“<br />
Ort: kleiner Konferenzraum, Rehabilitationsklinik Serrahn,<br />
Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn<br />
Leitung: Herr Dr. med. W. Traub<br />
Anmeldung: Rehabilitationsklinik Serrahn, Sekretariat<br />
Frau Dammeier, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn,<br />
Tel.: (038456) 6 25 80, Fax: (038456) 6 25 85,<br />
Internet: http://www.dzs-ev.de,<br />
E-Mail: buero.dammeier@web.de<br />
Treffen der interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe des Klinikums<br />
im Rahmen der Initiative schmerzfreies Krankenhaus<br />
Termine: 15.01.2009 / 16.04.2009 / 16.07.2009 /<br />
15.10.2009,<br />
je 2 P<br />
jeweils 17.00 – 18.30 Uhr<br />
Ort: Bereich Anästhesie, EMAU Greifswald,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 22, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />
Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 66 96,<br />
Fax: (03834) 86 58 44, E-Mail: an.juelich@web.de<br />
Kontinuierliche Weiterbildung<br />
im Rahmen der Initiative schmerzfreies Krankenhaus<br />
Termine: 10.03.2009 / 15.09.2009, je 3 P<br />
jeweils 14.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Raum 316, EMAU Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />
17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />
Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 66 96,<br />
Fax: (03834) 86 58 44, E-Mail: an.juelich@web.de<br />
Veranstaltungen in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
Arbeitsmedizinische Falldemonstration<br />
und Fallbesprechung – Neue<br />
ILO-Klassifikation im HRCT:<br />
Spezielle Indikation<br />
Termin: 10.11.<strong>2008</strong>, 17.00 – 19.00 Uhr 4 P<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. X. Baur, Herr H.<br />
Rupprecht-Leiser<br />
Ort / Anmeldung: Zentralinstitut für Arbeitsmedizin<br />
und Maritime Medizin, Herr Prof. Dr. med. X. Baur,<br />
Seewartenstr. 10, 20459 Hamburg,<br />
Tel.: (040) 4 28 89-45 01, Fax: (040) 4 28 89-45 14<br />
Wiedereinstieg in die ärztliche<br />
Tätigkeit (120 Stunden)<br />
Gebühr: 1.200,00 €<br />
Ort / Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Fortbildungsakademie,<br />
Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg,<br />
Tel.: (040) 22 72-88 14, Fax: (040) 22 72-88 22,<br />
Internet: http://www.aerztekammer-hamburg.de,<br />
E-Mail: akademie@aekhh.de<br />
Seminar „Verantwortungsvoller<br />
Umgang mit Vibrationstraining in<br />
der Praxis“<br />
(Im Rahmen der Fachmesse „MEDICA <strong>2008</strong>“)<br />
Termin: 21.11.<strong>2008</strong>, 11.00 – 12.30 Uhr<br />
Ort: Raum 801 A+B (Halle 8), Messegelände Düsseldorf,<br />
Messeplatz, 40474 Düsseldorf<br />
Anmeldung: FNBpublic GmbH, Frau N. Schäfers,<br />
Tel.: (0221) 78 87 08-21, Fax: (0221) 78 87 08-20,<br />
E-Mail: n.schaefers@FNBpublic.de<br />
Detailliertere Angaben und weitere Fortbildungsveranstaltungen<br />
finden Sie auf der Internetseitehttp://www.baek.de/Fortbildungsportal.<br />
Seite 384 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
Augenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 30/01/08<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 11/08/05<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 24/01/07<br />
Schwerin<br />
Allgemeinmedizin 1. Juli 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 14/10/08<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin 1. April 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 04/01/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 02/09/07/2<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 18/09/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 22/08/08<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 03/09/07/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 20/02/08/2<br />
Nervenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 09/07/08/2<br />
Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 07/06/06<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 01/04/08<br />
Bad Doberan<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 29/05/07<br />
Demmin<br />
Allgemeinmedizin Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 14/07/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Dezember <strong>2008</strong> 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 01/08/08 /2<br />
Auf Antrag der Kommune wird folgender Vertragsarztsitz öffentlich ausgeschrieben:<br />
Stadt Demmin<br />
Augenheilkunde 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 15/08/05<br />
Die Praxisgründung soll zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die<br />
Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />
ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
Seite 385
RECHT<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungs stelle<br />
Heute: Verzögerte Diagnose eines Dünndarmileus<br />
Kasuistik<br />
Eine 16jährige Jugendliche wandte sich wegen akut aufgetretener<br />
Bauchschmerzen und Erbrechens an einen niedergelassenen<br />
Gynäkologen. Es bestand ein Zustand nach einer länger<br />
zurückliegenden Appendektomie. Der Arzt führte eine<br />
gynäkologische Untersuchung durch und nahm die Patientin<br />
in die von ihm betreute gynäkologische Belegklinik unter der<br />
Diagnose einer akuten Adnexitis auf. Am zweiten Behandlungstag<br />
wurde der Arzt telefonisch darüber informiert, daß<br />
die Beschwerden zugenommen hätten und insbesondere ein<br />
Erbrechen aufgetreten sei. Die telefonische Anordnung lautete:<br />
bei Bedarf eine Ampulle Cerucal i. v., Führung eines vom<br />
Pflegepersonal auszufüllenden Überwachungsblattes. Eine<br />
klinische Kontrolluntersuchung erfolgte nicht.<br />
An den beiden folgenden Behandlungstagen wurde der zuerst<br />
in Anspruch genommene Arzt durch eine Fachärztin für<br />
Gynäkologie vertreten. Nach zunehmender schmerzhafter<br />
Bauchsymptomatik und Verschlechterung des Allgemeinzustandes<br />
erfolgte zwei Tage später eine chirurgische Konsiliaruntersuchung.<br />
Unter der Diagnose eines mechanischen Ileus<br />
wurde die Patientin in die Chirurgische Klinik übernommen<br />
und unverzüglich operiert. Es fanden sich: ein verwachsungsbedingter<br />
Strangulationsileus am unteren Ileum mit vollständiger<br />
Nekrose des zwölf Zentimeter langen prästenotischen<br />
Dünndarmsegmentes sowie eine extreme Überdehnung der<br />
vorgeschalteten Dünndarmschlingen mit irreversibler Darmwandschädigung<br />
auf einer Strecke von zirka 80 Zentimeter,<br />
bei fibrinös eitriger Durchwanderungsperitonitis. Die Adnexe<br />
waren sekundär in den Entzündungsprozeß einbezogen. Es<br />
erfolgte eine Ileozökalresektion mit Ileo-Aszendostomie, wobei<br />
ungefähr 100 Zentimeter Dünndarm entfernt werden<br />
mußten. Der postoperative Heilverlauf war zwar ungestört,<br />
infolge des Ileumverlustes war die Rekonvaleszenz jedoch erheblich<br />
verzögert. Es verblieben Beeinträchtigungen durch<br />
Gewichtsverlust und Leistungsmangel sowie täglich vier bis<br />
sechs durchfällige Stühle. Im Rahmen einer zwei Jahre später<br />
durchgeführten gastroenterologischen Untersuchung wurde<br />
ein Malassimilationssyndrom im Sinne eines Kurzdarmsyndroms<br />
festgestellt, was jedoch zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht spezifisch substitutionsbedürftig war.<br />
Die Patientin vermutet, daß die ausgedehnte Darmresektion<br />
mit den Auswirkungen auf ihren Gesundheitszustand<br />
durch ärztliche Behandlungsfehler verursacht<br />
worden sei. Die Ileusdiagnose sei zu spät gestellt wor-<br />
den. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung wären<br />
die Folgeschäden vermieden worden.<br />
Der in Anspruch genommene Arzt nahm zu diesem Vorwurf<br />
wie folgt Stellung: Am zweiten Behandlungstag sei die Patientin<br />
durch Übelkeit und Erbrechen auffällig geworden. Die<br />
Bauchdecken seien aber als weich befunden worden. Er habe<br />
eine Überwachung durch das Pflegepersonal angeordnet.<br />
Der Behandlungsverlauf ab dem dritten Tag falle nicht in seine<br />
Zuständigkeit.<br />
Gutachter erkennt auf vermeidbaren Behandlungsfehler<br />
Die Schlichtungsstelle ließ den Behandlungsverlauf durch einen<br />
chirurgischen Gutachter beurteilen, der zu folgendem<br />
Ergebnis kam: Es handelte sich um eine akute, unverzüglich<br />
abzuklärende Baucherkrankung, deren Ursache mit einer<br />
einmaligen klinischen Aufnahmeuntersuchung nicht zu sichern<br />
war. Unabhängig vom primär in Anspruch genommenen<br />
Fachgebiet hätten klinische Kontrolluntersuchungen und<br />
– nach Maßgabe der klinischen Befunde – weiterführende<br />
diagnostische Maßnahmen veranlaßt werden müssen. Die<br />
Folgen der chirurgischen Erkrankung waren chirurgisch beziehungsweise<br />
gastroenterologisch zu beurteilen.<br />
Der Gutachter mußte nach Prüfung der Behandlungsunterlagen<br />
ferner feststellen: Es wurden während der stationären<br />
Behandlung bis zum dritten Behandlungstag keine klinischen<br />
Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Trotz Zunahme der<br />
Beschwerden hat auch noch am dritten Behandlungstag kein<br />
Arzt die Patientin gesehen, es wurden lediglich telefonische<br />
Anweisungen gegeben. Eine chirurgische Baucherkrankung<br />
hätte von vornherein in Betracht gezogen werden müssen.<br />
Spätestens am dritten Behandlungstag wären weiterführende<br />
Untersuchungen und die Hinzuziehung eines Chirurgen<br />
erforderlich gewesen.<br />
Auch aus dem fortgeschrittenen Operationsbefund sei zu<br />
schließen, daß bei korrekter klinischer und bildgebender Diagnostik<br />
die Diagnose des Ileus zwei Tage früher hätte gestellt<br />
werden können und müssen. Die Ileusdiagnose wurde somit<br />
fehlerhaft um wenigstens zwei Tage verzögert. Die<br />
Folge war eine durch Überdehnung und Toxinpermeation<br />
bedingte langstreckige Darmwandschädigung, die zu einem<br />
Verlust von zirka 100 Zentimeter Dünndarm führte. Dieser<br />
langstreckige Darmverlust wäre mit ausreichender<br />
Seite 386 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen, wäre die<br />
Operation zwei Tage früher ausgeführt worden. Dadurch<br />
hätte man sich auch auf die kurzstreckige Resektion<br />
des total nekrotischen Darmsegmentes beschränken<br />
können, was keine Auswirkungen auf die Resorptionsleistung<br />
des Dünndarms gehabt hätte.<br />
Als Folgen des vermeidbaren Behandlungsfehlers werden<br />
gesehen:<br />
- Der erweiterte Eingriff als solcher mit verlängerter klinischer<br />
Behandlung und Rekonvaleszenz.<br />
- Die durch den Darmverlust bedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />
mit Gewichtsverlust, Leistungsmangel und<br />
Durchfällen.<br />
- Beeinträchtigung der Lebensqualität, Schulausfälle und<br />
häufige ärztliche Behandlungen.<br />
Korrektur<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
RECHT / GESCHICHTLICHES<br />
Inwieweit der Dünndarmverlust zu einem Dauerschaden im<br />
Sinne eines substitutionsbedürftigen Kurzdarmsyndroms<br />
führt, war zum Begutachtungszeitpunkt noch nicht endgültig<br />
zu beurteilen. Dies wäre Aufgabe eines noch einzuholenden<br />
gastroenterologischen Gutachtens.<br />
Die Schlichtungsstelle schloß sich den Wertungen des Gutachters<br />
in allen Punkten an und empfahl eine außergerichtliche<br />
Regulierung mit dem Hinweis, die Frage eines möglicherweise<br />
fehlerbedingten Dauerschadens in angemessener Zeit durch<br />
ein gastroenterologisches Gutachten klären zu lassen.<br />
Verfasser:<br />
Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />
Arzthaftpflichtfragen<br />
Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />
zum Artikel der Schlichtungsstelle „Letaler Ausgang eines Hyperthyreoserezidivs durch Jodkontamination im<br />
Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung“ im Heft 9/<strong>2008</strong>, S. 304 f<br />
Wir bedanken uns für den Leserhinweis, der uns auf einen Fehler in dem o. g. Beitrag aufmerksam gemacht hat. In dem<br />
Artikel wird mehrfach die Therapie mit Metamizol erwähnt, das ist falsch, richtig muß es jeweils Thiamazol (Methizol ® )<br />
heißen. Wir bedauern den Fehler und bitten vielmals um Entschuldigung.<br />
Was „Gichtzettel“ erzählen<br />
Immer wieder haben Medizinhistoriker im Stralsunder<br />
Stadtarchiv nach sogenannten „Gichtzetteln“ gesucht, lange<br />
Zeit ohne Erfolg. Erst mit intensiver Erschließung besonders<br />
der Akten des Stralsunder Gerichtswesens entdeckten<br />
Mitarbeiter etwa zwanzig solcher Original-Gichtungen. Ein<br />
„Gichtzettel“ hat nichts mit der Krankheit zu tun, die zumeist<br />
ältere Menschen befällt, sondern mit dem ausgestorbenen<br />
besonders im Niederdeutschen gebräuchlichen Wort<br />
gichten = bezeugen.<br />
Im Bereich der Medizin bedeutete es soviel wie: den Zustand<br />
einer Wunde und damit auch eines Patienten bezeugen.<br />
Ein „Gichtzettel“ war demnach ein ärztliches Attest.<br />
Die im Stralsunder Stadtarchiv vorliegenden Atteste – fast<br />
alle aus dem 18. und 19. Jahrhundert – sind von Stralsunder<br />
Stadtwundärzten ausgestellt worden, die zur Berufsgruppe<br />
der Stadtbarbiere gehörten. Sie allein hatten das Recht,<br />
derartige amtsärztliche Zeugnisse zu verfassen und das<br />
„Gichtbuch“ zu führen. Dieses Vorrecht resultierte aus der<br />
angesehenen Stellung der Barbiere, denen auch die Tätigkeit<br />
eines Pestarztes vorbehalten war. In ihrer „Amtsgerech-<br />
tigkeit“ ist zu lesen, daß „...eß sein beinschrötigte oder<br />
Fleischwunden, bluthlos, braun, blaw, der erste Verband<br />
beim Geschworenen Stadtbarbiere verbleibt“. Nur im Notfall<br />
durften ihre weniger angesehenen Berufskollegen, die<br />
Bader, solche Fälle behandeln bzw. nachbehandeln.<br />
Vor Gericht dienten die „Gichtzettel“ als Beweis für begangene<br />
Körperverletzung oder Tötung und so als Grundlage<br />
für die Anklage.<br />
Diese Atteste werfen oft ein bezeichnendes Licht auf die<br />
sozialen Verhältnisse, z.B. in den Werkstätten. So bestätigt<br />
der Stadtwundarzt Kratzenstein im Jahre 1846 mehrmals,<br />
daß Schuhmacherlehrlinge von ihren Lehrmeistern geschlagen<br />
wurden und stark markierte blaue Streifen und Flecken<br />
und Schwellungen an Schultern, Oberarmen und im Gesicht<br />
davongetragen haben.<br />
In einer Akte der „Bavemannschen Vicarie“ finden sich<br />
gleich vier Gichtzettel: Chirurg Krenckel aus Sagard bestätigt<br />
die erfolgreiche „9 wöchige Cur“ eines 13jährigen Jungen.<br />
Dieser habe beim „Abläuten eines Toten Schaden von<br />
der großen Glocke zu Bobbin empfangen, wobey ich zwey<br />
Seite 387
GESCHICHTLICHES<br />
Splitter von seiner Hirnschale abgelöst habe, zur Cur habe<br />
an Medicamenta ausgelegt, nemlich an Kreutern zum Umschlag,<br />
welche in Wein gekocht worden, und darzu gehörige<br />
Balsams Ungventa und Pflaster, wie auch innerliche Medicamenta<br />
vor daß Wundfieber, so er dabey gehabt“. Und<br />
auf dem zweiten „Gichtzettel“ heißt es: „... und hat da Eine<br />
Wunde welche 2 ½ Zoll lang und 1 ½ Zoll Breit, aus welches<br />
Wunde ich 2 Splitter, welche 1 ½ Quentin gewogen genommen.“<br />
Für seine Bemühungen forderte Krenckel 6 Reichstaler<br />
und 36 Schillinge. Im Jahre 1675 bestätigen drei Chirurgen<br />
den Sektionsbefund an einem getöteten Soldaten: „...<br />
daß Sich dan nach ablösung des Sterni befunden, das der<br />
Stich zwischen der vierten und fünften Ribben in den dextrum<br />
cordis ventriculum gegangen und denselben durchgebohret.“<br />
Im Jahre 1742 traf es einen Böttcheraltermann, der von den<br />
derben Schlägen eines Gesellen schwer verletzt wurde:<br />
„Oben am haupte im gantzen harrichten theile die Membrana<br />
Carnosa von den vielen harr Ziehen gantz weich Beulicht<br />
und Lückerich. Im Angesicht ist die Stirne gantz zerkratzt<br />
und hin und wieder mit Braun und Blauen Flecken<br />
geziehret, Daß Rechte Auge ist ... gantz zuschwollen und<br />
sind die Palpebre desselben hoch auffgelauffen. Anbey klaget<br />
er über stiche in der Brust und Seiten ... bey jeden Starcken<br />
athen holen stiche empfindet und ... Blut auswirfet.“<br />
Stadtwundarzt Nickel kurierte mit „6 zertheilende Puders<br />
Species, zertheilendes Trancklein, augen Wasser, Essenz zu<br />
40 Tropfen. Eirserlicher Spiritus“.<br />
Für seine gehabte Mühewaltung forderte Nickel 37 Schillinge.<br />
Der Stralsunder Stadtchirurg Carl Dieck stand im Dezember<br />
1801 vor einer unangenehmen Aufgabe, der Obduktion einer<br />
Frau, die durch unsachgemäße und unerlaubte Behandlung<br />
an „kaltem Brand“ verstorben war. Auf 15 Seiten wird<br />
die Obduktion genau beschrieben: alle drei Kavitäten werden<br />
der Reihe nach eröffnet: Unterkörper, Oberkörper und<br />
Kopf. Die Bestätigung von Diecks Urteil wird einem höheren<br />
medizinischen Richter überlassen, nämlich dem Collegium<br />
Sanitatis. Die Königliche Medizinal-Ordnung befiehlt im<br />
Cap. 2 § 9 ausdrücklich, in wichtigen Fällen es bei der bloßen<br />
historischen Erzählung und anatomisch-chirurgischen<br />
Beschreibung bewenden zu lassen, die Beurteilung aber<br />
dem Collegium Sanitatis anheim zu stellen.<br />
Ganz unterschiedlich sind die Ursachen für die Entstehung<br />
der Gichtzettel: Hundebisse, Messerstechereien, Schläge,<br />
sittliche Vergehen. Manchmal sind es regelrechte Lappalien,<br />
die zu Schlägen und später zu Gerichtsverhandlungen führen.<br />
Nur weil eine Magd auf dem Hof des Pächters Schulz in<br />
Langendorf drei Handtücher eingeweicht hatte, die nicht<br />
gewaschen werden sollten, wurde sie mit Stock und Hunde-<br />
peitsche geschlagen, was in einem Gichtzettel ärztlich bestätigt<br />
wurde.<br />
Es konnte auch vorkommen, daß ein solches ärztliches Zeugnis<br />
einen Menschen vor körperlicher Strafe schützte. Das<br />
geschah im Jahre 1804. Catharina Maria Neumuth, Schiffertochter<br />
aus Kolberg, war verlobt mit einem Stralsunder Artilleristen,<br />
dem sie im Zuge der Schillschen Unternehmungen<br />
in seine Heimatstadt gefolgt war. Beide wollten heiraten,<br />
aber der junge Soldat hatte von seinem General keine<br />
Erlaubnis dazu bekommen. Flucht schien der einzige Ausweg.<br />
Catharina steckte ihren Verlobten in Frauenkleider<br />
und versuchte, mit ihm durch das Stadttor zu entkommen.<br />
Wegen Verleitung zur Desertion brachte man das Mädchen<br />
auf die Stralsunder Kustodie, wo es mit Ruten gezüchtigt<br />
werden sollte. Da es aber an „Krankhaften Zufällen“ litt,<br />
forderte man zwei Stadtwundärzte zu einem Gutachten<br />
auf. Beide bezeugten übereinstimmend, daß das Mädchen<br />
wegen einer vorliegenden Schwangerschaft nicht geschlagen<br />
werden dürfte.<br />
In mehreren Fällen stellten die Stadtwundärzte „Gichtzettel“<br />
für Leute aus, die vom Klingelbeuteltragen in den Kirchen<br />
befreit werden wollten, sei es aus Gründen ihres hohen<br />
Alters, einer Krankheit oder der starken Kälte in den<br />
Gotteshäusern. Vereinzelt liegen den Attesten auch Rezepte<br />
bei, die aber selten Genaues aussagen, sondern meistens<br />
Medikamente wie „Träncklein, Pulver, Salbe, Mixtur oder<br />
Essig“ nennen.<br />
Mit diesen Darstellungen über die „Gichtzettel“ wollte ich<br />
ein wenig Medizin-Vergangenheit in Erinnerung zurückrufen.<br />
Sie zeigen, daß auch zu damaliger Zeit die Ärzte Atteste<br />
und Bescheinigungen unterschiedlicher Art ausstellen<br />
mußten, jedoch längst nicht in dem Ausmaß, wie es heutzutage<br />
gefordert wird.<br />
Renate Schaarschuh<br />
Lehrerin i. R.<br />
Altefähr/Rügen<br />
Seite 388 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Für Sie gelesen<br />
Meyers Lexikon der Naturwissenschaften<br />
Biologie, Chemie, Physik und Technik<br />
Herausgegeben und bearbeitet von Meyers Lexikonredaktion<br />
Redaktionsleitung: Michael Bauer<br />
Meyers Lexikonverlag, Bibliographisches Institut & F. A.<br />
Brockhaus AG Mannheim <strong>2008</strong><br />
1072 Seiten, gebunden, € 29,95<br />
ISBN 978-3-411-07791-5<br />
In der heutigen Wirklichkeit – auch in der täglichen Praxis des<br />
Arztes – ist die Fülle naturwissenschaftlicher Begriffe und Termini<br />
sehr komplex und ständig zunehmend.<br />
Daraus erwächst der Wunsch nach Klarheit und Kurzbeschreibung.<br />
Meyers Lexikon der Naturwissenschaften (Biologie, Chemie,<br />
Physik und Technik) ist eine solche reiche Informationsquelle<br />
an naturwissenschaftlichem Wissen.<br />
Auf mehr als 1000 Seiten (Buch-Gewicht 2,3 kg) finden sich<br />
Sachstichwörter mit Fakten und Zusammenhängen und mehr<br />
als 800 Artikel zu bekannten Naturwissenschaftlern und Erfindern.<br />
Die Inhalte sind umfassend und anschaulich aufbereitet.<br />
Ärzten, medizinischen Fachkräften und Studenten ist dieses<br />
Buch zu empfehlen.<br />
Atlas der Schnittbildanatomie:<br />
Muskuloskelettales System<br />
Torsten B. Möller, Emil Reif<br />
Georg Thieme Verlag Stuttgart New York <strong>2008</strong><br />
291 Seiten, 800 Abb., € 199,95<br />
ISBN 978-3-13-141771-8<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
Die Radiologen Möller und Reif haben mit dem Einzug von CT<br />
und MRT frühzeitig die Bedeutung der Schnittbildanatomie<br />
erkannt. Seit vielen Jahren haben sie sich Verdienste bei der<br />
Erstellung entsprechender Atlanten erworben.<br />
Da die Beherrschung der Schnittbildanatomie für die Interpretation<br />
von MRT und CT ebenso schwierig wie unerläßlich ist,<br />
stehen ihre Bücher schon an vielen ärztlichen Arbeitsplätzen.<br />
Das jetzt neu erschienene Buch hat drei Kapitel: Ganzkörperuntersuchung,<br />
Wirbelsäule und Extremitäten. Ein kleiner zusätzlicher<br />
Abschnitt ist dem Kiefergelenk gewidmet.<br />
Jedem MRT-Schnittbild (hohe Qualität, z.T. von 3-Tesla-Geräten)<br />
wurde von den Autoren wiederum eine klar gegliederte,<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
detailgenaue Zeichnung<br />
gegenübergestellt. Die<br />
anatomischen Strukturen<br />
sind farblich nach<br />
einem einheitlichen System<br />
geordnet, so daß<br />
sich der Nutzer rasch orientieren<br />
kann. Der Atlas<br />
hilft durch erneute Verbesserung<br />
der Qualität<br />
von Schnittbildern und<br />
Zeichnungen, den steigenden<br />
Anforderungen<br />
um das Wissen anatomischer<br />
Details gerecht zu<br />
werden.<br />
Das Buch ist eine echte Arbeitsplatzhilfe für all diejenigen, die<br />
sich mit CT/MRT von Gelenken, Extremitäten und Wirbelsäule<br />
beschäftigen. Wer darauf zurückgreifen kann, wird mitunter<br />
leichter und schneller das Normale identifizieren und das Pathologische<br />
erkennen können.<br />
Dr. K.-R. Bogun, Rostock<br />
Internistische Therapie <strong>2008</strong> ∙ 2009<br />
H. P. Wolff, T. R. Weihrauch (Hrsg.)<br />
17., neu bearbeitete Auflage<br />
Urban & Fischer Verlag München <strong>2008</strong><br />
1344 Seiten, 236 Tab., € 89,95<br />
ISBN 978-3-437-21804-0<br />
Seit 1975 erscheint die „Internistische Therapie“ nunmehr in<br />
ihrer 17., neu bearbeiteten Auflage. Das Spektrum der Therapie<br />
internistischer Erkrankungen in einem Band zusammenzufassen,<br />
scheint aufgrund des Umfanges des Fachgebietes, der<br />
rasanten Entwicklung seiner Teilgebiete und des technischen<br />
Fortschritts fast unmöglich.<br />
Der Herausgeber hält deshalb bewußt am Zweijahresrhythmus<br />
der Erscheinungen fest, um eine permanente Aktualität zu<br />
gewährleisten.<br />
Das Buch gliedert sich in allgemeine Behandlungsverfahren,<br />
Pharmakotherapie und spezielle Therapieverfahren bei Erkrankungen<br />
von Organen und Organsystemen.<br />
Nach kurzer Auflistung der allgemeinen symptomatischen Behandlungsmaßnahmen<br />
im ersten Teil nehmen die Grundlagen<br />
der modernen Notfall- und Intensivtherapie bereits einen<br />
breiten Raum ein. Dabei liegt das Augenmerk der Autoren auf<br />
praxisrelevanten und alltagstauglichen Empfehlungen.<br />
Im zweiten Teil werden die speziellen Arzneimittelgruppen<br />
eingehend hinsichtlich ihres Indikationsspektrums, der Dosie-<br />
Seite 389
SERVICE / BUCHVORSTELLUNGEN<br />
rungen und ihrer Risiken betrachtet, wobei besonders auf notwendige<br />
Überwachungsstrategien eingegangen wird.<br />
Dabei besitzt das Werk eine bemerkenswerte Aktualität, neue<br />
Medikamente und Wirkstoffe werden eingehend besprochen.<br />
Der weitaus umfangreichste Teil des Buches widmet sich den<br />
speziellen Therapieoptionen organbezogener Erkrankungen.<br />
In didaktisch vorbildlicher Weise werden die therapeutischen<br />
Akutmaßnahmen dargestellt, aber auch Langzeitbehandlungsstrategien<br />
aufgezeigt. Deutlich erkennbar ist der Bezug<br />
auf die aktuellen Leitlinien und Empfehlungen der jeweiligen<br />
Fachgesellschaften.<br />
Ein sehr umfangreiches Medikamenten- und Stichwortverzeichnis<br />
sowie die Möglichkeit des persönlichen Online-Zuganges<br />
runden das Werk ab.<br />
Die vorliegende „Internistische Therapie <strong>2008</strong> ∙ 2009“ ist ein<br />
praktisches Handbuch für den Schreibtisch – ideal geeignet als<br />
tägliches Nachschlagewerk für den Internisten und Allgemeinmediziner.<br />
Pädiatrische Dermatologie<br />
Dr. R. Keller, Wismar<br />
Lehrbuch und Atlas<br />
Hrsg.: Bernhard A. Cohen<br />
Deutsche Übersetzung Sibylle Tönjes<br />
2. Auflage, Elsevier GmbH, Verlag Urban und Fischer<br />
München 2007<br />
304 Seiten, 842 Abb., gebunden, € 129,00<br />
ISBN 978-3-437-24250-2<br />
Die für den deutschen Sprachraum ausgezeichnete Übersetzung<br />
einer 2005 erschienenen 3. englischen Ausgabe ist vor<br />
allem ein Atlas von besten klinischen, auch seltenen Fotos.<br />
Diese allein und deren Untertitel vermitteln ein „großes“ Wissen!<br />
Der Text ist gestrafft und enthält wertvolle Hinweise. Er beginnt<br />
mit Erläuterungen zur Organisation und Konfiguration<br />
von Hautveränderungen, beschreibt das Befallmuster und die<br />
Morphologie in Abhängigkeit der betroffenen Hautschichten.<br />
Diagnostische Verfahren, erforderliche Therapien oder Aussagen<br />
zur Prognose fehlen ebensowenig, wie die wichtigen Ausführungen<br />
zu Systemerkrankungen, von denen sich viele gerade<br />
auch im Hautorgan manifestieren.<br />
In 10 Kapiteln werden alle Erkrankungen der Haut bei Neu-<br />
und Frühgeborenen, bei Kindern und Teenagern in Bild und<br />
Wort abgehandelt. Auch die Veränderungen in der Mundhöhle<br />
haben ein eigenes Kapitel.<br />
Übersichtliche Tabellen, und jeweils ein Algorithmus zur Evaluation<br />
der unterschiedlichen Dermatosen sind besonders<br />
hilfreich. Jedes Kapitel endet mit einem aktuellen Literaturverzeichnis.<br />
Das ausführliche Inhaltsverzeichnis und ein gut<br />
sortierter Index erleichtern die Nutzung dieses allen Kinder-<br />
und Jugendärzten, und nicht zuletzt allen Allgemeinärzten<br />
sehr zu empfehlenden Buches.<br />
Praxis der Echokardiographie<br />
Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />
Hrsg.: Frank A. Flachskampf<br />
2., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage<br />
Georg Thieme Verlag 2007<br />
612 Seiten, 1015 Abb., 80 Tab., Buch und DVD, € 199,95<br />
ISBN 978-3-13-129622-1<br />
Dieses umfangreiche<br />
Buch zur echokardiographischen<br />
Diagnostik<br />
liegt nun in 2. Auflage<br />
vor. In 28 Kapiteln werden,<br />
beginnend mit einer<br />
kurz gestalteten<br />
Einführung in die technischen<br />
Grundlagen<br />
und die digitale Datenspeicherung,<br />
die verschiedensten<br />
Aspekte<br />
echokardiographischer<br />
Untersuchungsprozeduren<br />
unter Berücksichtigung<br />
spezieller Fragestellungen<br />
vorgestellt.<br />
Im Rahmen der gebotenen Prägnanz wird dabei die Gewebedoppler-Untersuchung<br />
unter dem Aspekt der regionalen<br />
Funktionsanalyse mit Vorstellung von normaler wie gestörter<br />
Myokardfunktion, z. B. auf dem Boden einer Perfusionsstörung<br />
oder einer Amyloidose, hervorgehoben. Die Wertigkeit<br />
der Kontrastechokardiographie mit verbesserter Darstellung<br />
von Shunts bzw. unter Nutzung von lungengängigen Kontrastmitteln<br />
zur Bewertung der linksventrikulären Funktion, z.<br />
B. im Rahmen von Streß-Untersuchungen, wie zur Perfusionsmessung<br />
werden vorgestellt.<br />
In einem knapp gehaltenen Kapitel werden Aspekte der 3-D-<br />
Echokardiographie behandelt und anhand der Darstellung<br />
von Mitralklappenprolaps oder ASD-Analyse sowie am Beispiel<br />
der Asynchronisationsanalyse, wie sie in der kardialen Resynchronisationstherapie<br />
Anwendung findet, verdeutlicht. Um-<br />
Seite 390 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
fangreich ist die Behandlung von systematisierter Untersuchung<br />
von Morphologie und Funktion des linken Ventrikels,<br />
von pathologischen Befunden und Darstellung verschiedener<br />
der hierfür ursächlichen Krankheitsbilder anhand von koronarer<br />
Herzerkrankung, Kardiomyopathien verschiedenster Ätiologie<br />
sowie valvulärer Erkrankungen. In diesen Kontext eingeordnet<br />
wird die Funktionsdiagnostik mittels Streß-Echokardiographie<br />
und auch die Vitalitätsdiagnostik besprochen. Ausführlich<br />
und sehr anschaulich werden Erkrankungsbilder der<br />
Mitral- wie der Aortenklappe sowie die diagnostische Herangehensweise<br />
und Quantifizierung (hier seien die Stichworte<br />
ERO und Vena contracte erwähnt) der zu erhebenden Befunde<br />
dargestellt.<br />
Zusätzlich wird dem Thema Klappenprothesen sowie prothesenassoziierten<br />
Komplikationen der notwendige Raum gegeben.<br />
Nützlich und als Nachschlaghilfe willkommen sind zudem<br />
die ausführlichen Tabellen dopplerechographischer Normalwerte<br />
der wichtigsten Klappenprothesen in Aorten- wie Mitralposition.<br />
Normalbefunde sowie die Darstellung von Pathologien des<br />
rechten Herzens, Erkrankungen der Aorta, des Perikards, tumorösen<br />
Erkrankungen des Herzens, sowie Kapitel über Emboliequellen,<br />
infektiöse Endokarditis, Echokardiographie auf der<br />
Intensivstation, nach Herztransplantation, tragbare Echokardiographiegeräte,<br />
und ein Überblick über angeborene Herzfehler<br />
im Erwachsenenalter runden das Werk, das ein großes<br />
Sachwortregister aufweist und anhand der beiliegenden CD<br />
die Möglichkeit eröffnet auch seltenere Erkrankungsbilder in<br />
ihrer Plastizität zu erfassen, ab.<br />
Die „Praxis der Echokardiographie“ ist in der Tat ein Referenzwerk<br />
zur echokardiographischen Diagnostik und sowohl dem<br />
Lernenden wie dem erfahrenen Untersucher eine nützliche<br />
Quelle in der täglichen Arbeit.<br />
Der Affe in uns<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Dr. H. Seyfert, Neubrandenburg<br />
Warum wir sind, wie wir sind<br />
Frans de Waal<br />
Carl Hanser Verlag München und Wien 2006<br />
366 Seiten , 14 s/w Abb., € 24,90<br />
ISBN: 978-3-446-20780-6<br />
Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine<br />
schmerzliche Scham. Hier irrte Friedrich Nietzsche, wie uns<br />
Frans de Waal (geb. 1948 in Holland) in seinem neuen Buch<br />
ernst und anschaulich und wissenschaftlich begründet vermittelt.<br />
Der Autor ist Professor in Atlanta und gehört zu den<br />
bekanntesten Primatologen der Welt. Er berichtet, daß nicht<br />
nur die Gene der Menschenaffen und Menschen in mehr als<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
95% übereinstimmen, sondern daß auch Gemeinsamkeiten<br />
im Macht- und Sexualverhalten sowie in Einfühlungsvermögen<br />
und Mitgefühl verblüffend auf unsere Primatenverwandtschaft<br />
hinweisen. Von einer gemeinsamen Vorfahrenlinie<br />
trennten sich vor 5,5 Millionen Jahren die Gattungen<br />
Homo und Pan, letztere spaltete sich vor 2,5 Millionen Jahren<br />
nochmals in die Arten Schimpanse und Bonobo. Menschen,<br />
Schimpansen und Bonobos sind enger miteinander verwandt<br />
als alle diese drei Spezies mit den Gorillas und Oran-Utans,<br />
die bereits zwei bzw. neun Millionen Jahre früher von der<br />
gemeinsamen Menschenaffenlinie abzweigten.<br />
Auf der Grundlage seiner jahrelangen, weltweit beachteten<br />
Verhaltensstudien an den sanften Bonobos und den aggressiven<br />
Schimpansen stellt der Primatenforscher de Waal zunächst<br />
in fünf Kapiteln über Affenfamilie, Macht, Sexualität,<br />
Gewalt und Sanftmut spannend erzählte Parallelen zum<br />
Menschen dar. Die Wurzeln menschlichen Verhaltens, auch<br />
moralische Entscheidungen gehen auf Millionen Jahre sozialer<br />
Evolution zurück und sind keineswegs nur kulturelle<br />
oder religiöse Fassade unseres erweiterten Neocortex. Ältere<br />
(Affen)frauen verweisen die jüngeren instinktiv in ihre<br />
Schranken. Triadische Männerkonfigurationen sind gleichermaßen<br />
bei Affen, Jägervölkern und Gegenwartsmenschen<br />
bedenklich, weil sie meist der Dynamik „zwei gegen einen“<br />
unterliegen. Der starke Dritte wird von den zwei Verbündeten<br />
bekämpft, Stärke wird somit zur Schwäche.<br />
Konkurrierende Kandidaten einer politischen Partei verbünden<br />
sich nach der Wahl des einen und der Niederlage des<br />
anderen rasch gegen den Kandidaten der Gegenpartei – einstige<br />
Rivalen lächeln dann gemeinsam in die Kameras. Nach<br />
dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der<br />
Sowjetunion glaubten sich Pentagon-Strategen stark, was<br />
ihnen jedoch von Psychologen, Politologen und Primatologen<br />
ausgeredet wurde. Stärke ist Schwäche: international<br />
werden sich kleinere Mächte – wie im Tierreich – gegen den<br />
großen Starken verbünden und ihm Probleme bereiten.<br />
Im Schlußkapitel wird die Bipolarität der Menschenaffen<br />
nochmals in einen direkten Bezug zu der ihnen eng verwandten<br />
Spezies Mensch gebracht. Gefragt, welcher innere Affe<br />
uns steuere, berichtet Frans de Waal von im Zirkus gekreuzten<br />
Wesen zwischen einem Bonobo und Schimpansinnen –<br />
„Bonansen“ oder „Schimpobos“ –, die aufrecht gehen und<br />
sich durch Sanftmut und Sensibilität auszeichnen. Vielleicht<br />
haben wir mit diesen Hybriden vieles gemeinsam, sind doch<br />
beim Menschen Moral gleichermaßen wie Aggressivität und<br />
Konkurrenzgebaren Ergebnis des gleichen Darwinschen Ausleseprozesses.<br />
Womit Nietzsche am Ende recht behält: Einst<br />
wart ihr Affen, und jetzt noch ist der Mensch mehr Affe, als<br />
irgendein Affe. Für Frans de Waal ist der Mensch eines der<br />
am meisten mit inneren Konflikten geplagten Tiere auf der<br />
Seite 391
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Welt, dem evolutionäre Quellen sowohl der Zerstörung wie<br />
der Zusammengehörigkeit innewohnen, mit denen es zu leben<br />
gilt. Das brillant geschriebene Buch mit attraktiven Bildern<br />
unserer phylogenetischen Verwandtschaft gibt vielfältige,<br />
nicht selten überraschende Einblicke in die Ursprünge<br />
und Natur menschlichen Verhaltens.<br />
Handbuch Medikamente<br />
Vom Arzt verordnet – für Sie bewertet<br />
Alle wichtigen Präparate<br />
Anette Bopp, Vera Herbst<br />
7., aktualisierte und erweiterte Auflage <strong>2008</strong><br />
Stiftung Warentest<br />
1359 Seiten, € 39,00<br />
ISBN 978-3-937880-83-9<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Was für den Verbraucher<br />
wichtig ist, was er<br />
gern kaufen möchte,<br />
was er kaufen muß, beurteilt<br />
die Stiftung Warentest.<br />
So eben auch<br />
Medikamente!<br />
In Deutschland sind<br />
rund 55600 verschiedene<br />
Arzneimittel im<br />
Handel, eingeschlossen<br />
die aus der Homöopathie<br />
und die der anthroposophischenMedizin,<br />
sowie Standardzulassungen,<br />
die in Krankenhäusern hergestellt und verwendet<br />
werden. Eine Auswahl von etwa 6000 Medikamenten<br />
wird in dieser Neuauflage beschrieben und bewertet. Nicht<br />
bewertet werden die Mittel der Alternativmedizin, weil hier<br />
andere Zulassungsbestimmungen gelten und ein anderes<br />
„Denkgebäude“ als in der Schulmedizin herrscht.<br />
Geordnet nach Organen mit ihren Funktionen und Krankheitsbildern<br />
liegt mit diesem Buch gewissermaßen eine – allerdings<br />
ausführlichere – Zusammenfassung der so genannten<br />
„Waschzettel“ (Beipackzettel) vor, die jedem Medikament<br />
beigefügt sind und somit jedem Nutzer – Verbraucher<br />
– Patienten zur Verfügung stehen.<br />
Nach kurzen, verständlichen Hinweisen zur Anatomie werden<br />
die Krankheitsbilder mit ihren Symptomen dargestellt.<br />
Dann werden prophylaktische und nicht medikamentöse<br />
Maßnahmen erläutert, ehe die Beschreibung der am meisten<br />
verordneten Medikamente erfolgt. Deren Anwendung –<br />
auch bezüglich des Einnahmeverhaltens – ist genau nachzulesen.<br />
Gegenanzeigen werden unter der Überschrift „Achtung“<br />
beschrieben. Das gilt auch für unerwünschte Wirkungen,<br />
vor allem aber für die möglichen Wechselwirkungen,<br />
die eine immer größere Rolle bei der sicher nur zum Teil notwendigen<br />
Polypragmasie spielen! Die Hinweise für Schwangere<br />
und – noch wichtiger – für Kinder sind ein besonderer<br />
Vorteil der Ausführungen.<br />
In übersichtlichen Tabellen, jeweils am Ende eines der Unterkapitel<br />
folgt eine alphabetische Auflistung der beschriebenen<br />
Arzneimittel mit ihren Handelsnamen. Hier sind der<br />
Wirkstoffgehalt pro abgeteilte Einheit, die kleinste Pakkungsgröße,<br />
der Festbetrag und der Packungspreis in Euro<br />
und, das erscheint besonders wertvoll, eine kurze Bewertung<br />
zur Wirkung nachzulesen.<br />
Das Buch ist mehr als die „Rote Liste“, auch wenn die Auswahl<br />
kleiner ist. Es ist aber eben ein Buch für die Patienten,<br />
die sich hier orientieren wollen, wenn sie bei der verständlichen<br />
Aufregung im Ordinationszimmer des Arztes und<br />
schließlich auch an der Apotheken-Theke nicht alles verstanden<br />
haben! Eine besondere Hilfe ist das Buch für die Selbstmedikation.<br />
Trotzdem sollte vom „Verbraucher“ der Vorteil<br />
eines Arztbesuches und die Beratung in der Apotheke nicht<br />
ignoriert werden.<br />
Wir Ärzte müssen wissen, daß es neben dem Internet solcherlei<br />
Literatur gibt und viele Fragen unserer Patienten vielleicht<br />
hier ihren Ursprung haben!<br />
Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />
Seite 392 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
SERVICE<br />
Stürze und ihre Prävention – eine gemeinsame<br />
Aktion von <strong>Ärztekammer</strong> und Kassenärztlicher<br />
Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Der telefonische Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Institutes<br />
aus dem Jahre 2004 (1) hat es deutlich gezeigt: wir müssen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland mit etwa 8 Millionen Unfallverletzten<br />
pro Jahr und etwa 5 Millionen Stürzen rechnen,<br />
wobei die meisten Stürze in der Häuslichkeit und Freizeit auftreten.<br />
In der Gruppe der 60 – 69jährigen Unfallverletzten ereignen<br />
sich 45% im häuslichen Umfeld. Besonders bei Frauen<br />
und älteren Menschen nimmt die Sturzhäufigkeit zu. Die Inzidenz<br />
für Schenkelhals- und hüftnahe Frakturen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
steigt – Ausdruck einer mit Multimorbidität<br />
einhergehenden höheren Lebenserwartung.<br />
Einige epidemiologische Tatsachen (2,3,4) verdeutlichen die<br />
Bedeutung von Stürzen:<br />
- 30 % der zu Hause lebenden Personen über 65 Jahre stürzen<br />
mindestens 1 x pro Jahr<br />
- 50 % der über 80Jährigen stürzen mindestens 1 x pro Jahr<br />
- jeder 2. Pflegeheimbewohner stürzt mehr als 1 x pro Jahr<br />
- 10 % der Stürze verursachen behandlungsbedürftige Verletzungen<br />
- 5 % der Stürze führen zu sturzbedingten Knochenbrüchen<br />
- 1 – 2 % führen zu Hüftfrakturen, dabei sind 90 % über 65<br />
Jahre alt<br />
- für die Behandlung der Hüftfrakturen (BRD: 90.000 / Jahr !),<br />
die zu 90 % bei den über 65 Jahre alten Menschen auftreten,<br />
entstehen Kosten von 1 Milliarde Euro / Jahr (ohne<br />
Berechnung der Langzeitfolgen)<br />
- 30 % der gestürzten Menschen über 70 Jahren versterben<br />
innerhalb von 6 Monaten an den Sturzfolgen<br />
- 50 % der über 60Jährigen erlangen die ursprüngliche Mobilität<br />
nicht mehr zurück<br />
- 20 % der über 70Jährigen werden ständig pflegebedürftig<br />
Nach Becker (5) stellen die Ausbildung von Ängsten, eine weitere<br />
Reduktion von körperlichen Aktivitäten, soziale Rückzüge<br />
und damit bedingte Isolation sowie eine Minderung der ADL<br />
(activity of daily living) mit einer Zunahme der Pflegebedürftigkeit<br />
die gravierenden Folgen von Stürzen dar. Es hat sich<br />
eine Einteilung der Stürze nach ihrer Kausalität bewährt (7):<br />
1. Extrinsische Stürze<br />
Die Ursache ist eine von außen einwirkende Kraft, z.B. ein<br />
Sturz über „Stolperfallen“, Glatteis, Fremdeinwirkung etc.<br />
Mobil bis ins hohe Alter<br />
Die Flyer „Anleitung zur Vermeidung von Stürzen …“<br />
sind kostenlos über die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>, Frau Krsnik (Tel.: (0381) 49 280 17) bzw.<br />
Frau Wulff (Tel.: (0381) 49 280 12 ), oder über die Kassenärztliche<br />
Vereinigung, Zentrale (Tel.: (0385) 74310) bzw.<br />
Vordruck-Service (E-Mail: iv@kvmv.de), zu beziehen.<br />
Seite 393
PRÄVENTION<br />
2. Snykopale Stürze<br />
Die Ursache liegt in einer Kreislaufstörung,<br />
z.B. transitorische ischämische Attacke<br />
(TIA) oder Herzrhythmusstörungen<br />
oder „Schwindel“.<br />
3. Lokomotorische Stürze<br />
Die Ursachen sind Funktionsdefizite bei<br />
alltäglichen Tätigkeiten und Umgebungsbedingungen<br />
sowie multikausale (Medikamenteninteraktion,<br />
Visus, Hörvermögen,<br />
Vestibularis- und Kleinhirnfunktion<br />
etc.) somatische Defizitkombinationen.<br />
Mit 75 % nehmen die lokomotorischen Stürze die Spitzenstellung<br />
ein. Sturzassoziierte Merkmale und Risikofaktoren für<br />
lokomotorische Stürze und sturzbedingte Frakturen lassen sich<br />
dabei den vier Gruppen der äußeren, inneren, iatrogenen und<br />
situativen Merkmale zuordnen:<br />
1. Äußere sturzassoziierte Merkmale<br />
■ Schlechte Beleuchtung<br />
■ Bodenbelag, Stolperschwellen, „Brücke“ und Teppiche<br />
■ Fehlende Handläufe und Rutschmatten im Bad<br />
■ Ungeeignetes Schuhwerk (Absatz, Sohle)<br />
2. Innere sturzassoziierte Merkmale<br />
■ Positive Sturzanamnese<br />
■ Balance- und Gangstörungen<br />
■ Kraftdefizite („Frailty“)<br />
■ Visusminderung<br />
■ Sturzassoziierte Erkrankungen (Mb. Parkinson, Depression,<br />
Demenz,, Apoplex, PNP)<br />
■ Höheres Alter<br />
■ Weibliches Geschlecht (Faktor 2 – 5)<br />
3. Iatrogene sturzassoziierte Merkmale<br />
■ Psychotrope Medikamente (Benzodiazepine)<br />
■ Sturzassoziierte Medikamente (Neuroleptika)<br />
■ Nebenwirkungen anderer Medikamente (Kardiaka, NSAR)<br />
4. Situative sturzassoziierte Merkmale<br />
■ Ungeeignete Aufbewahrung von Alltagsgegenständen<br />
■ Verwendung riskanter Hilfsmittel (Stuhl statt Tritt/Leiter)<br />
■ Wetterbedingte Sturzgefährdung<br />
Die dabei bestehenden Interaktionen eines „Sturzsyndroms“<br />
(7, modifiziert nach der American Geriatric Society, 2001) zeigen<br />
die Risikofaktoren und prädisponierenden Wechselwirkungen<br />
für Stürze im Alter:<br />
Abb. 1: Risikofaktoren des „Sturzsyndroms“ (7)<br />
Zur Prävention von Stürzen liegen mehr als 100 kontrollierte<br />
Studien vor, die auch über das europäische Netzwerk zur Verhinderung<br />
von Stürzen (ProFaNE) mit 26 Zentren in 13 Ländern<br />
abgefragt werden können (8). Neben der Optimierung von<br />
Seh- und Hörvermögen, der Beachtung von sturzfördernden<br />
Medikamentennebenwirkungen und der Beseitigung von extrinsischen<br />
Sturzursachen kommen der gezielten Erfassung<br />
von Risikofaktoren (Checklisten), der Evaluierung des individuellen<br />
Sturzrisikos (Sturztests) und einem mehrstufigen Interventionsprogramm<br />
(zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer<br />
und posturalen Fähigkeiten) die entscheidende Bedeutung<br />
zu.<br />
Wegen der Beeinflußbarkeit der Sturzhäufigkeit und ihrer<br />
Folgen hat der Präventionsausschuß der <strong>Ärztekammer</strong><br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> beschlossen, gemeinsam mit<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
eine gezielte Informationskampagne zur Prävention<br />
von Stürzen durchzuführen. Durch die KV <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> werden demnächst für den Vertragsarztbereich<br />
Flyer verteilt, die sich einerseits an Ärzte und das<br />
medizinische Fachpersonal und andererseits an Patienten<br />
und ihre Angehörigen richten. Für uns Ärzte kommt es nun<br />
darauf an, mit diesen Hilfen einen größtmöglichen Nutzen<br />
zu erzielen. In folgenden Beiträgen an dieser Stelle wird auf<br />
das Thema der Stürze und ihrer Prävention weiter eingegangen<br />
werden.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Dr. med. Peter Kupatz<br />
Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />
Schwaaner Chaussee 2<br />
18209 Bad Doberan<br />
Seite 394 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Auch ich war ein Rüganer<br />
Unter diesem Titel will<br />
unser Kollege Dr. Gert<br />
Liebling – langjährig als<br />
Chirurg in Bergen auf<br />
Rügen tätig – Bekanntes<br />
und Unbekanntes<br />
aus dem Leben auf Rügen<br />
geborener Persönlichkeiten<br />
des 18. und<br />
19. Jahrhunderts publizieren.<br />
In dem Buch sollen<br />
Persönlichkeiten aus<br />
Wissenschaft und Wirtschaft,<br />
Literatur und<br />
Musik, Medizin und Politik<br />
vorgestellt werden,<br />
entsprechend der Vielfalt der Landschaft der Insel Rügen.<br />
Einige, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Billroth, Gottfried<br />
Ludwig Kosegarten und Wilhelm Malte zu Putbus sind allgemein<br />
bekannt – andere wie Hans Karl Barkow, Carl Hellmuth<br />
Dammas, Georg Julius Berling, Charlotte von Usedom u.v.m.<br />
sind über die Jahrzehnte und Jahrhunderte in Vergessenheit<br />
geraten und sollen so dem Leser bekanntgemacht bzw. wieder<br />
in Erinnerung gerufen werden.<br />
Für die Umsetzung des Buchprojekts werden ca. 4.800 Euro<br />
benötigt. Diese Kosten umfassen die graphische Gestaltung/<br />
Layout, den Druck und Vorbereitungen für die Publikation<br />
(ISBN). Der Förderverein Fürstliches Pädagogium zu Putbus<br />
e.V. hat die <strong>Ärztekammer</strong> um Unterstützung gebeten.<br />
Theaterinformationen<br />
Theater <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>Mecklenburg</strong>er Staatstheater Schwerin<br />
Premieren im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
08.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />
Goldberg-Variationen/ Le Sacre du Printemps<br />
Zwei Ballette von Ralf Dörnen, Musik von Johann Sebastian<br />
Bach und Igor Strawinsky<br />
29.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />
Manche mögen´s heiß – Sugar<br />
Musical von Peter Stone, Jule Styne und Bob Merrill<br />
nach dem Film „Some like it hot“ von Billy Wilder<br />
und I. A. L. Diamond<br />
basierend auf einer Story von Robert Thoeren<br />
AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Premiere im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
06.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, E-Werk<br />
Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß<br />
Tanzmarathon nach einem Roman von Horace McCoy<br />
Theater- und Orchester GmbH<br />
Neubrandenburg/Neustrelitz<br />
Premiere im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
22.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Neubrandenburg,<br />
Kleine Komödie im Schauspielhaus<br />
Oscar<br />
Ein Mißverständnis in drei Akten von Claude Magnier<br />
KULTURECKE<br />
Die Kammer kann hierfür zwar keine Mittel zur Verfügung<br />
stellen, hält das Projekt aber für durchaus förderwürdig und<br />
unterstützt die Bemühungen des Fördervereins. Spender<br />
bzw. Sponsoren können sich mit 20, 50 oder 100 Euro oder<br />
einen darüber hinausgehenden Betrag beteiligen und damit<br />
die Realisierung dieses lohnenswerten Vorhabens ermöglichen.<br />
Die Spender oder Sponsoren erscheinen in dem Rügen-Buch,<br />
sofern sie ihr Einverständnis erteilen. Für ihre Spende erhalten<br />
Sie eine Spendenbescheinigung. Darüber hinaus können<br />
sie ein Freiexemplar sowie 4 weitere Bücher als Geschenkexemplare<br />
mit 30% Rabatt auf den Verkaufspreis (geplant<br />
15,00 Euro) über den Verlag beziehen. Sollte das Projekt wider<br />
Erwarten nicht realisiert werden können, wird der Spendenbetrag<br />
erstattet.<br />
Bitte überweisen Sie Ihre Spende an:<br />
Förderverein Fürstliches Pädagogium zu Putbus e.V.<br />
Pommersche Volksbank eG.<br />
BLZ: 130 910 54, Konto: 509 5077<br />
Stichwort: „Rüganer“<br />
Wissenschaftsverlag Putbus<br />
Circus 16 ∙ 18581 Putbus ∙ www.wissenschaftsverlag-putbus.de<br />
info@wissenschaftsverlag-putbus.de<br />
Weitere Einzelheiten und einen Vordruck zur Anmeldung Ihrer<br />
Spende finden Sie auf den Internetseiten der <strong>Ärztekammer</strong><br />
(www.aek-mv.de). W. S.<br />
Seite 395
PERSONALIA<br />
Wir beglückwünschen<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />
die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
50. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Dipl.-Med. Rüdiger Torau 6.12.1958 Rehna / Wedendorf<br />
Dipl.-Med. Marion Kalwait 11.12.1958 Hagenow<br />
Dr. med. Steffen Weigel 13.12.1958 Greifswald / Wackerow<br />
Dipl.-Med. Renate Kubbutat 16.12.1958 Schwerin<br />
Dr. med. Barbara Thomas 21.12.1958 Grimmen<br />
Dr. med. Christiane Weigel 23.12.1958 Greifswald / Wackerow<br />
Dr. med. Susanne Lungfiel 24.12.1958 Lohmen<br />
Dipl.-Med. Petra Voigt 27.12.1958 Friedland<br />
Dr. med. Jörg Schliedermann 31.12.1958 Rostock<br />
60. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Hilmar Riedel 3.12.1948 Neubrandenburg<br />
Dr. med. Regina Beckmann 26.12.1948 Neubrandenburg<br />
Dipl.-Med. Rainer Prange 26.12.1948 Eggesin<br />
65. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Astrid Höckendorf 5.12.1943 Neubrandenburg<br />
Uwe Fischer 9.12.1943 Heringsdorf<br />
Dr. med. Volker Haberkorn 11.12.1943 Bergen / Ummanz<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Peter Groth 21.12.1943 Rostock / Lichtenhagen-<br />
Dorf<br />
Dr. med. Ulf Graeßner 28.12.1943 Dummerstorf / Bandelstorf<br />
70. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Gisela Lauche-Utesch 2.12.1938 Graal-Müritz<br />
Dr. med. Barbara Jänicke 4.12.1938 Bössow<br />
MR Dr. med. Horst Jonas 10.12.1938 Demmin<br />
OMR Dr. med. Reinhard Anke 12.12.1938 Waren / Klein Nemerow<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Herwig Hahn von Dorsche 13.12.1938 Stralsund<br />
Irmgard Jung 14.12.1938 Plau<br />
MR Gerhard Paschirbe 14.12.1938 Rambin<br />
Susanne Philipp 15.12.1938 Neubrandenburg<br />
Dr. med. Hermann Liebscher 19.12.1938 Malchin<br />
Dr. med. Helmut Marten 24.12.1938 Ostseebad Binz, Parchim<br />
75. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Ingeborg Vierus 26.12.1933 Rostock<br />
MR Ewald Dolgner 28.12.1933 Altentreptow<br />
85. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Walter Glatzel 13.12.1923 Born<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: 0381 49280-0<br />
Telefax: 0381 49280-80<br />
REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />
(Chefredakteur)<br />
Dr. med. G. Langhans<br />
(stellvertr. Chefredakteur)<br />
Prof. Dr. med. H. Büttner<br />
Dr. med. R. Bruhn<br />
Dr. med. W. Schimanke<br />
Dr. med. C. Brock<br />
ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />
an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />
Mitglied der Redaktion<br />
E-Mail: aerzteblatt@aek-mv.de<br />
VERANTWORTLICH IM SINNE<br />
DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />
Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im<br />
Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />
Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />
ein gesandte Manuskripte.<br />
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />
wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />
Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />
aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />
re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />
Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />
über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />
Redaktion keine Gewähr über nommen werden.<br />
VERLAG, ANZEIGENLEITUNG<br />
UND VERTRIEB Leipziger Verlagsanstalt GmbH<br />
Paul-Gruner-Straße 62<br />
04107 Leipzig<br />
Telefon: 0341 710039-90<br />
Telefax: 0341 710039-99<br />
Home: www.l-va.de<br />
E-Mail: mb@l-va.de<br />
z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 9<br />
vom 1.1.<strong>2008</strong> gültig.<br />
VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />
ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />
DRUCK Druckhaus Dresden GmbH<br />
Bärensteiner Straße 30<br />
01277 Dresden<br />
BEZUGSPREIS /<br />
ABONNEMENTPREISE Inland jährlich 73,00 EUR<br />
inkl. Versandkosten<br />
Einzelheft 6,10 EUR<br />
zzgl. 2,50 EUR Versandkosten<br />
Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements<br />
ist mit einer Frist von drei Monaten mög lich und schrift lich an den Verlag<br />
zu richten. Die Abonnements gelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />
ge stellt.<br />
Die Leipziger Verlagsanstalt GmbH ist Mitglied der Arbeits gemein schaft<br />
Lese r analyse Medi zi ni scher Zeitschriften e.V.<br />
ISSN: 0939-3323<br />
Seite 396 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN