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Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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ÄRZTEBLATT<br />

11/<strong>2008</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern<br />

Das hereditäre Anigoödem<br />

Das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>


Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern 366<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

HAPO-Studie – Konsequenzen für die<br />

Schwangerschaftsbetreuung 367<br />

Das hereditäre Angioödem 369<br />

Aus der Kammer<br />

Das Adipositas-Netzwerk<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 371<br />

HIV und Schwangerschaft – Screening und<br />

Dokumentation im Mutterpaß 374<br />

Aktuelles<br />

Beratung für Angehörige von krankheits unein-<br />

sichtigen Alkoholabhängigen nach dem<br />

Community Reinforcement Ansatz-basierten<br />

Familien-Training (CRAFT) 375<br />

Therapie aktuell 378<br />

Fortbildung<br />

Fünfjähriges Fortbildungszertifikat –<br />

Wie erfahre ich meinen Punktestand? 379<br />

Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates 380<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

17. Seminar- und Fortbildungswoche<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 381<br />

Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 382<br />

Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 382<br />

Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 384<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Recht<br />

Öffentliche Ausschreibung 385<br />

Aus der Praxis der Norddeutschen<br />

Schlichtungsstelle 386<br />

Geschichtliches<br />

Was „Gichtzettel“ erzählen 387<br />

Buchvorstellungen<br />

Für Sie gelesen 389<br />

Prävention<br />

Stürze und ihre Prävention – eine gemeinsame<br />

Aktion von <strong>Ärztekammer</strong> und Kassenärztlicher<br />

Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 393<br />

Kulturecke<br />

Auch ich war ein Rüganer 395<br />

Theaterinformationen 395<br />

Personalien<br />

Wir beglückwünschen 396<br />

Impressum 396<br />

Seite 365


LEITARTIKEL<br />

Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern<br />

Diese Überschrift ist Ausdruck der Kontinuität in der Entwicklung<br />

der Gesundheitswirtschaft unseres Bundeslandes – verbindet<br />

sie doch die Themen der vergangenen und der nächsten<br />

Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Das Ziel, Gesundheitsland Nr. 1<br />

der Bundesrepublik zu werden, wird mit strategischen Mitteln<br />

verfolgt. Schaltzentrale, Plattform und Netzwerk für dieses<br />

Ziel bildet die BioCon Valley ® Initiative <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Hier wurde im März 2002 das Projektbüro Gesundheitswirtschaft<br />

angesiedelt. Auf der Grundlage eines Landtagsbeschlusses<br />

zur Entwicklung der Gesundheitswirtschaft wurde<br />

im Dezember 2004 das Kuratorium Gesundheitswirtschaft gegründet,<br />

dessen Schirmherr der Ministerpräsident ist und das<br />

von Prof. Dr. Horst Klinkmann geleitet wird. Im Kuratorium<br />

sind alle Bereiche vertreten, die Bezug zum Gesundheitswesen<br />

und zur Gesundheitswirtschaft haben. Auf dem Weg zum Gesundheitsland<br />

Nr. 1 berät das Gremium die Landesregierung.<br />

Inzwischen haben vier Nationale Branchenkonferenzen stattgefunden.<br />

Im Juni 2006 wurde der Masterplan Gesundheitswirtschaft<br />

an den Ministerpräsidenten übergeben. Jährlich<br />

wird ein Ideenwettbewerb zur Entwicklung der Branche<br />

durchgeführt. Der erste Branchenführer der Gesundheitswirtschaft<br />

enthält 3.100 Datensätze von in M-V tätigen Unternehmen<br />

und Einrichtungen auf CD-ROM. Mit „Hic@re - Gesundheitsregion<br />

Ostseeküste“ ist <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im<br />

bundesweiten Wettbewerb um die Gesundheitsregion der Zukunft<br />

auf gutem Wege.<br />

Genuß Gesundheit – Ernährung und Bewegung war das<br />

Thema der 4. Branchenkonferenz, die auf Einladung von Ministerpräsident<br />

Dr. Harald Ringstorff am 8. und 9. Juli d. J. in<br />

Rostock-Warnemünde stattfand. 700 Vertreter aus Politik,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft waren Teilnehmer an diesem<br />

„Konferenztrialog“; davon kamen 65% aus der Region, 35 %<br />

Im Präsidium des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft: (v.l.n.r.) Staatssekretär<br />

Udo Michalik (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur), Wirtschaftsminister<br />

Jürgen Seidel, Ministerpräsident Erwin Sellering, Ministerpräsident<br />

a.D. Dr. Harald Ringstorff, Prof. Dr. Horst Klinkmann<br />

Foto: Andreas Szur, BioCon Valley<br />

waren nationale oder internationale Gäste. Seit 2007 wird jeweils<br />

ein Partnerland zur Konferenz eingeladen; in diesem<br />

Jahr wurde das Königreich Schweden durch dessen Botschafterin<br />

Ruth Jacobi repräsentiert. U. a. hat die M-V - Partnerregion<br />

Västra Götaland ihr Programm “Action plan to prevent<br />

obesity“ vorgestellt. Nach Impulsreferaten zu den Themen<br />

„Ernährung“ und „Bewegung“ wurden die Lebenswelten von<br />

Kindern und Jugendlichen, von Senioren, die Arbeitswelt und<br />

die Freizeitwelt in Foren themenbezogen diskutiert und die<br />

Ergebnisse in Thesen formuliert.<br />

Der Ergebnisbericht der 4. Nationalen Branchenkonferenz<br />

wurde am 1. Oktober dem Kuratorium vorgelegt. Harald<br />

Ringstorff als Schirmherr des Kuratoriums hat diese Sitzung -<br />

eine der letzten seiner Amtszeit als Ministerpräsident – genutzt,<br />

um noch einmal die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft<br />

für unser Land zu unterstreichen. Gleichzeitig übergab<br />

er den Staffelstab an den Noch-Sozialminister und (designierten)<br />

Ministerpräsidenten Erwin Sellering, der <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> in großer Konkurrenz dennoch als die Nr. 1 sieht.<br />

Prof. Klinkmann dankte dem scheidenden Ministerpräsidenten<br />

für sein anhaltendes Engagement und die 10 Jahre seines erfolgreichen<br />

Wirkens für das Gesundheitsland Nr. 1; das Kuratorium<br />

unterstrich diesen Dank mit stehenden Ovationen.<br />

Das Kuratorium arbeitet unter den verschiedenen Gesichtspunkten<br />

der Strategiegruppen an der Entwicklung von Qualitätskriterien<br />

für die Gesundheitsbranche. Wirtschaftsminister<br />

Jürgen Seidel hält eine Zertifizierung von Produkten und Einrichtungen<br />

der Gesundheitswirtschaft durch ein Qualitätsbüro<br />

eventuell auch mit externer Zertifizierungsstelle für notwendig.<br />

Nun ist Qualitätssicherung in der Medizin nicht unbedingt<br />

dasselbe wie in der Wirtschaft. Soweit kurative, präventive<br />

oder diagnostische Bereiche der Gesundheitsversorgung betroffen<br />

sind, dürfen keine externen (bürokratischen) Hürden<br />

errichtet werden. Zuversichtlich macht der Wirtschaftsminister<br />

mit seiner Erkenntnis, daß es sich bei der Gesundheitsversorgung<br />

und der Gesundheitswirtschaft um zwei nebeneinander<br />

liegende Bereiche handelt. Für den Ideenwettbewerb 2009<br />

gab Seidel das Motto „Wertschöpfung durch demographischen<br />

Wandel“ aus; das Wirtschaftsministerium stellt wiederum<br />

600 TEUR zur Verfügung.<br />

Erfolgreich Altern – Der demographische Wandel als<br />

Herausforderung für die Gesundheitswirtschaft ist auch<br />

das Thema der 5. Nationalen Branchenkonferenz, die am 7.<br />

und 8. Mai 2009 wiederum in Warnemünde stattfinden wird.<br />

Das Thema ist hochaktuell: Werden doch im Jahr 2020 21,9%<br />

aller Einwohner der Bundesrepublik älter als 65 Jahre und<br />

6,9 % älter als 80 Jahre sein. Partnerland 2009 wird Finnland<br />

und hier die Region Turku sein.<br />

Seite 366 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


So wie die Gesundheitspolitik permanent in Bewegung ist, ist<br />

es auch der Gesundheitsmarkt. Dabei gehen für die Gesundheitswirtschaft<br />

eher fördernde Impulse von der Politik aus; für<br />

die Gesundheitsversorgung ist dies durchaus nicht immer der<br />

Fall. Wir dürfen gespannt auf die weitere Entwicklung sein.<br />

HAPO-Studie – Konsequenzen für die<br />

Schwangerschaftsbetreuung<br />

B. Hinken, M. Zygmunt<br />

Unlängst wurden im New England Journal of Medicine die mit<br />

Spannung erwarteten Ergebnisse der „Hyperglycemia and Adverse<br />

Pregnancy Outcomes“ – kurz HAPO-Studiengruppe publiziert.<br />

Welche Konsequenzen für die Schwangerschaftsbetreuung in<br />

Deutschland sind nun zu erwarten?<br />

Der Gestationsdiabetes ist als eine erstmals in der Schwangerschaft<br />

aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung<br />

definiert. Das schließt die Erstmanifestation anderer<br />

Dia betesformen sowie bereits präkonzeptionell manifeste<br />

aber noch nicht diagnostizierte Typ-2 Formen ein. Die für<br />

Westeuropa angegebene Prävalenz von drei bis fünf Prozent<br />

ist mit Sicherheit zu niedrig, da kein allgemeines Screening in<br />

den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen ist. Der Gemeinsame<br />

Bundesausschuß der Krankenkassen stellt 2003 fest, daß aufgrund<br />

der international uneinheitlichen diagnostischen Kriterien<br />

für den oralen Glucosetoleranztest (oGTT) und fehlender<br />

Daten, daß unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes Mutter<br />

und Kind schädigen, eine routinemäßige Untersuchung in der<br />

Schwangerschaft nicht als Kassenleistung eingeführt werden<br />

soll.<br />

Die von Pedersen 1952 aufgestellte Hypothese, daß mütterliche<br />

Hyperglykämie zu fetaler Hyperglykämie mit konsekutiver<br />

Hypertrophie des fetalen Pankreas und daraus resultierendem<br />

fetalen Hyperinsulinismus führt, hat noch heute Gültigkeit.<br />

Diagnostisch beweisend ist der 75 g oGTT mit den von der<br />

Deutschen Diabetesgesellschaft empfohlenen Grenzwerten<br />

(NBZ 5,0 mmol/l kapillares Vollblut/5,3 mmol/l venöses Plasma,<br />

1h Wert 10,0 mmol/l, 2h Wert 8,6 mmol/l).<br />

Die Kernfrage der HAPO-Studie war, welcher Grad der Hyperglykämie<br />

in der Schwangerschaft unterhalb der Kriterien eines<br />

manifesten Diabetes mellitus mit ungünstigen mütterlichen,<br />

fetalen und neonatalen Ergebnissen assoziiert ist. Es handelte<br />

sich vom Studiendesign um eine Beobachtungsstudie. Die Patientinnen<br />

wurden im Zeitraum von 07/2000 bis 04/2006 rekrutiert.<br />

Insgesamt nahmen 15 Zentren in neun Ländern auf<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Ob Gesundheitswirtschaft, -versorgung oder -politik – Gesundheit<br />

ist in jedem Fall zuallererst ärztliches Anliegen. Schon<br />

deshalb bleiben wir am Ball!<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

vier Kontinenten (Nordamerika, Asien, Europa, Australien)<br />

teil. Zur Auswertung blieben 23316 Mutter/Kind-Paare. Zwischen<br />

der 24. bis 32. SSW (Schwangerschaftswoche) wurde<br />

doppelblind ein 75 g oGTT durchgeführt.<br />

Aus ethischen Gründen erfolgte eine Entbindung bei NBZ ≥<br />

5,8 mmol/l, 2h Wert ≥ 11,1 mmol/l oder bei einem beliebigen<br />

Testwert ≤ 2,5 mmol/l und bei Gelegenheitwerten zwischen<br />

der 32. bis 34. SSW ≥ 8,9 mmol/l.<br />

Seite 367


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Tab. 1: Einteilung der Glucosekategorien in 1 - 7<br />

NBZ 1 h Wert 2 h Wert<br />

Kategorie 1 unter 4,2 mmol/l unter 5,8 mmol/l unter 5,0 mmol/l<br />

Kategorie 2 4,2 bis 4,4 mmol/l 5,9 bis 7,3 mmol/l 5,1 bis 6,0 mmol/l<br />

Kategorie 3 4,5 bis 4,7 mmol/l 7,4 bis 8,6 mmol/l 6,1 bis 6,9 mmol/l<br />

Kategorie 4 4,8 bis 4,9 mmol/l 8,7 bis 9,5 mmol/l 7,0 bis 7,7 mmol/l<br />

Kategorie 5 5,0 bis 5,2 mmol/l 9,6 bis 10,7 mmol/l 7,8 bis 8,7 mmol/l<br />

Kategorie 6 5,3 bis 5,5 mmol/l 10,8 bis 11,7 mmol/l 8,8 bis 9,8 mmol/l<br />

Kategorie 7 mehr als 5,6 mmol/l mehr als 11,8 mmol/l mehr als 9,9 mmol/l<br />

Primäre Kriterien waren:<br />

1. Geburtsgewicht oberhalb der 90. Perzentile nach Gestationsalter<br />

2. Primäre Sectiorate<br />

3. Klinisch diagnostizierte neonatale Hypoglykämien<br />

4. Nabelschnur-C-Peptid oberhalb der 90. Perzentile<br />

(Parameter für fetalen Hyperinsulinismus)<br />

Als sekundäre Kriterien wurden ausgewertet:<br />

1. Geburt vor der 37. SSW<br />

2. Schulterdystokie und Geburtsverletzungen des Neugeborenen<br />

3. Notwendigkeit neonataler Intensivbehandlung<br />

4. Hyperbilirubinämie<br />

5. Präeklampsie<br />

Die gemessenen Glukosekategorien wurden in eins bis sieben<br />

unterteilt, wobei Kategorie fünf etwa den Werten für einen<br />

manifesten Gestationsdiabetes entspricht (Tab. 1). Sowohl Geburtsgewicht,<br />

primäre Sectiorate als auch Nabelschnur-C-Peptid<br />

stiegen mit Nüchternglukosewerten, 1h Wert und 2h Wert<br />

von Kategorie eins bis sieben an, lediglich klinisch relevante<br />

Hypoglykämien waren bis auf den Anstieg bei NBZ Werten<br />

von über 5,6 mmol/l gleichbleibend in der Häufigkeit. Bei den<br />

sekundären Kriterien war der Zusammenhang mit zunehmender<br />

mütterlicher Hyperglykämie ebenfalls nachweisbar, aber<br />

weniger ausgeprägt. Keine Korrelation bestand bei NBZ zu<br />

Frühgeburt, Notwendigkeit neonataler Intensivbehandlung<br />

und fetaler Hyperbilirubinämie.<br />

Zusammenfassung/ Fazit:<br />

Hauptergebnis der Studie ist der Nachweis, daß mit steigenden<br />

mütterlichen Blutglukosewerten unterhalb der definier-<br />

ten Grenzbereiche für eigentlichen Diabetes bereits die Risiken<br />

für das Auftreten der primären und sekundären Kriterien zunehmen.<br />

Zusammenhänge sind für NBZ, 1 h Wert und 2h Wert<br />

erkennbar. Allerdings ist kein Schwellenwert erkennbar und<br />

die Relevanz der einzelnen primären Kriterien ist sehr unterschiedlich.<br />

Limitationen der Studie sind die Teilnehmerzahl von 54 Prozent<br />

der Schwangeren und der Beobachtungscharakter – das<br />

heißt, Zusammenhänge sind wahrscheinlich, aber nicht bewiesen.<br />

Außerdem fanden Ernährungsstatus der Frauen und Gewichtszunahme<br />

während der Schwangerschaft keine Berücksichtigung.<br />

Zusätzlich wird die Wahl des Entbindungsmodus<br />

möglicherweise auch beeinflußt von mütterlichem BMI oder<br />

in der vorherigen Schwangerschaft aufgetretenem Gestationsdiabetes,<br />

fetaler Makrosomie oder Schulterdystokie.<br />

Der unbestrittene Nutzen der Studie besteht darin, daß die<br />

HAPO-Ergebnisse jetzt in klinische Grenzwerte übersetzt werden<br />

müssen, um endlich ein Screening als festen Bestandteil<br />

der Mutterschaftsvorsorge zu integrieren. Es sollte außerdem<br />

ein Umdenken einsetzen, daß BZ-Werte in der Schwangerschaft<br />

unterhalb der Grenzbereiche des Gestationsdiabetes<br />

schon Einfluß auf mütterliches und fetales outcome haben.<br />

Verfasserin:<br />

Dr. med. Britta Hinken<br />

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Wollweberstr. 1-3<br />

17475 Greifswald<br />

E-Mail: frauenklinik@uni-greifswald.de<br />

Seite 368 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Das hereditäre Angioödem<br />

Eine neue Therapieoption für ein seltenes Krankheitsbild<br />

Das hereditäre Angioödem (HAE) ist eine seltene, autosomal-dominant<br />

vererbte Erkrankung, die mit unvorhersehbaren<br />

und wiederkehrenden Schwellungen im Gesicht, an den<br />

Händen und Füßen, im Genital-, Magen-Darm- oder Kehlkopfbereich<br />

einhergeht. Die Schwellungen von Kehlkopf<br />

und Zunge sind lebensgefährlich und können zum Tod<br />

durch Ersticken führen. Vom Auftreten der ersten Schwellungsattacken<br />

bis zur korrekten Diagnose der Erkrankung<br />

vergehen oft mehrere Jahre. HAE tritt etwa bei einem von<br />

10.000 bis einem von 50.000 Menschen auf. In Europa geht<br />

man von bis zu 50.000 HAE-Patienten aus, deutschlandweit<br />

sind schätzungsweise 1.000 Betroffene bekannt.<br />

Abb. 1: HAE-Attacke mit Handschwellung (Bildnachweis: Jerini AG)<br />

Bei etwa 75 Prozent der Patienten manifestiert sich die Erkrankung<br />

zum ersten Mal im ersten oder zweiten Lebensjahrzehnt.<br />

Die Schwellungen folgen keinem Muster. Daher<br />

ist es auch nicht möglich vorherzusagen, wo das nächste<br />

Ödem auftreten wird. Eine Schwellung entwickelt sich meist<br />

langsam über 12 bis 36 Stunden und klingt dann spontan im<br />

Verlauf von zwei bis fünf Tagen ab.<br />

In den meisten Fällen treten die Schwellungen ohne erkennbaren<br />

Grund auf. Auslöser können Traumen oder mechanische<br />

Belastungen sein. Schon das längere Tragen einer<br />

schweren Tasche kann zu einer HAE-Attacke führen. Weitere<br />

Auslöser sind psychischer Streß, Infektionskrankheiten<br />

und bei Frauen Östrogene, etwa die Einnahme eines östrogenhaltigen<br />

Kontrazeptivums.<br />

Pathophysiologie<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

HAE wird in der Literatur als C1-Esterase-Inhibitor-Mangel-<br />

Erkrankung beschrieben. Der Hintergrund: Infolge eines<br />

Gendefekts auf Chromosom 11 sind Konzentration oder Aktivität<br />

des C1-Esterase-Inhibitors (C1-INH) erniedrigt. Zentraler<br />

Mediator im Krankheitsgeschehen ist nach neuen<br />

Erkenntnissen jedoch das Peptidhormon Bradykinin, das für<br />

die Symptomentstehung bei HAE verantwortlich ist. Es bindet<br />

an den Bradykinin-B2-Rezeptor, was zu einer Erweiterung<br />

der Blutgefäße und einer Zunahme der Kapillarpermeabilität<br />

führt.<br />

Diagnose des HAE<br />

Treten bei einem Patienten wiederholt Schwellungen auf,<br />

die nicht auf eine allergische Reaktion zurückzuführen sind,<br />

sollte zunächst die familiäre Vorbelastung geprüft werden.<br />

Bei 80 Prozent sind auch Vater oder Mutter betroffen. Besteht<br />

ein Verdacht auf HAE, sollte die Plasmakonzentrationen<br />

von C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH) und dem Komplementfaktor<br />

C4 sowie die C1-INH-Aktivität gemessen werden.<br />

Verminderte Konzentrationen bei C1-INH und C4 weisen<br />

auf HAE Typ-I hin. Ist die C1-Aktivität und die C4-Konzentration<br />

reduziert, liegt Typ-II vor. Bei den anderen HAE-<br />

Formen versagen die serologischen Methoden, hier sind<br />

zum Teil genetische Untersuchungen möglich.<br />

Die Unterscheidung eines bradykininvermittelten Hautödems<br />

von allergischen Reaktionen und den meisten Formen<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG Seite 369


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Abb. 2: Das HAE entstellt betroffene Patienten bei Befall des Gesichtes<br />

ganz erheblich, so daß Betroffene sich oft aus der Gesellschaft zurückziehen.<br />

(Bildnachweis wie 1)<br />

der Urtikaria kann zum einen durch genaue Beobachtung<br />

vorgenommen werden: bradykinininduzierte Schwellungen<br />

sind unscharf begrenzt, blaß und jucken nicht. Quaddeln wie<br />

bei der Urtikaria fehlen. HAE-Schwellungen sprechen nicht<br />

auf die Behandlung mit Antihistaminika, Kortikosteroiden<br />

und Adrenalin an. Erheblich schwieriger ist die Diagnose<br />

abdominaler Attacken, da deren Symptome solchen ähneln,<br />

die bei weitaus häufiger vorkommenden Erkrankungen wie<br />

Koliken oder Blinddarmentzündungen auftreten.<br />

Therapie<br />

Das Ziel der Akuttherapie besteht darin, ein Voranschreiten<br />

des Ödems zu verhindern und eine Rückbildung der Sym -<br />

p tome zu bewirken. Mit Firazyr ® gibt es erstmals ein europaweit<br />

zugelassenes Medikament zur Behandlung akuter<br />

Anfälle des hereditären Angioödems (HAE). Der Wirkstoff<br />

Icatibant ist ein Bradykinin-B2-Rezeptorantagonist. Da Bradykinin<br />

der zentrale Mediator im Krankheitsgeschehen bei<br />

HAE ist, wirkt Icatibant direkt an der Schlüsselstelle der<br />

Symptomentstehung. Es verdrängt kompetitiv das schwellungsauslösende<br />

Bradykinin und führt zu einer schnellen<br />

Symptombesserung. Icatibant zeigte in Studien gegenüber<br />

Tranexamsäure (Cyclokapron ® ) einen signifikant schnelleren<br />

Wirkungseintritt und bessere Wirksamkeit. Firazyr ® ist ein<br />

synthetisch hergestelltes Dekapeptid. Das Arzneimittel ist<br />

in einer vorgefüllten Fertigspritze erhältlich und sollte<br />

durch medizinisches Fachpersonal subkutan gespritzt werden.<br />

In Deutschland, Österreich und der Schweiz steht außerdem<br />

noch ein aus Spenderblut gewonnenes C1-INH-Konzentrat<br />

zur Verfügung.<br />

W. S. (unter Verwendung von Presseinformationen der<br />

Jerini AG, Berlin – www.jerini.de)<br />

Seltene Erkrankungen<br />

■ Unter einer seltenen Erkrankung versteht man eine Störung,<br />

die höchstens eine unter 2.000 Personen betrifft. Seltene Erkrankungen<br />

sind ernste chronische Leiden, die oft lebensbedrohlich<br />

sind.<br />

■ 6.000 bis 7.000 seltene Erkrankungen sind bereits identifiziert.<br />

Jede Woche werden fünf neue beschrieben.<br />

■ In Europa leiden circa 30 Millionen Menschen unter einer seltenen<br />

Erkrankung, in Deutschland gibt es circa 4 Millionen<br />

Betroffene.<br />

■ Seltene Erkrankungen sind häufig genetisch bedingt, es gibt<br />

aber auch selten vorkommende Infektionskrankheiten und<br />

Autoimmunerkrankungen. Bei vielen ist die Ursache noch<br />

unbekannt.<br />

■ Bei über 50 Prozent der Betroffenen manifestiert sich die Erkrankung<br />

erst im Erwachsenenalter.<br />

■ Die Diagnose wird häufig erst nach langer Krankheitsdauer<br />

korrekt gestellt. Mögliche Gründe: Die Krankheiten sind unter<br />

Ärzten wenig bekannt und die Symptome werden mit<br />

häufiger vorkommenden Krankheitsbildern verwechselt.<br />

■ Mögliche Folgen von Fehldiagnosen sind falsche Medikamentengabe,<br />

unnötige chirurgische Eingriffe oder andere Komplikationen<br />

für den Patienten.<br />

■ Für viele seltene Erkrankungen gibt es derzeit keine oder nur<br />

eingeschränkte Therapien. Bis 2000 kam pro Jahr im Schnitt<br />

nur ein Medikament zur Behandlung einer seltenen Erkrankung<br />

auf den Markt.<br />

■ Seit Einführung der ’Europäische Verordnung über Arzneimittel<br />

für seltene Erkrankungen’ sind 44 neue Medikamente<br />

zugelassen worden. Mehr als 400 befinden sich derzeit noch<br />

in der Entwicklung. Heute ist jede dritte Neuzulassung für<br />

eine seltene Erkrankung indiziert.<br />

■ Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert<br />

mit insgesamt 31 Millionen Euro die Einrichtung von Netzwerken<br />

für seltene Erkrankungen. Ziel ist es, verstreute Kapazitäten<br />

in Forschung und Versorgung zusammenzuführen,<br />

um die Voraussetzungen für eine systematische Forschung,<br />

einen optimalen Informationstransfer und eine kompetente<br />

Patientenversorgung zu schaffen.<br />

■ In Deutschland engagiert sich ACHSE (Allianz Chronischer<br />

Seltener Erkrankungen) für die Belange der Patienten.<br />

Schirmherrin ist Eva Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten.<br />

ACHSE unterstützt Selbsthilfeorganisationen beim Aufbau,<br />

vermittelt Wissen über seltene Erkrankungen und will<br />

die Interessen Betroffener politisch vertreten. Weitere Informationen<br />

und eine Übersicht zu deutschen Selbsthilfegruppen<br />

in diesem Bereich gibt es unter: www.achse-online.de<br />

■ Weitere Informationen zu seltenen Erkrankungen sind auf<br />

www.orpha.net zu finden. Die europäische Online-Datenbank<br />

umfaßt derzeit 5200 Krankheiten. Alle Informationen<br />

sind frei zugänglich und in Deutsch, Englisch, Französisch,<br />

Italienisch, Portugiesisch und Spanisch verfügbar.<br />

Seite 370 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong><br />

Im Juni 2006 wurde das Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> unter dem Dach des Vereins Vernetzte Gesundheit<br />

in Greifswald gegründet. Am 20. August <strong>2008</strong><br />

wurde dem Verein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Tourismus ein Fördermittelbescheid übergeben, so daß<br />

das Adipositas-Netzwerk durch einen Netzwerkmanager zu<br />

einem flächendeckenden Verbund für das gesamte Land<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ausgebaut werden kann. Zudem<br />

wurde das Adipositas-Netzwerk in den im Juni <strong>2008</strong><br />

publizierten „Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung<br />

und Prävention“, des Ministeriums für Soziales und Gesundheit<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> aufgenommen.<br />

Hintergründe<br />

In den westlichen Industrieländern ist die Häufigkeit von<br />

Übergewicht und Adipositas in den letzten Jahrzehnten bei<br />

Kindern und Jugendlichen deutlich angestiegen. Im „bundesweiten<br />

Kinder- und Jugendgesundheits-Survey (KiGGS)“,<br />

der 2007 publiziert wurde, betrug die Prävalenz von Übergewicht<br />

und Adipositas bei 14.747 Probanden im Alter zwischen<br />

drei und 17 Jahren ca. 15 %. Bis zu 45 % adipöser<br />

Kinder und bis zu 85 % adipöser Jugendlicher werden später<br />

auch zu adipösen Erwachsenen. Ein niedriger sozialer<br />

Status, eine genetische Veranlagung und entsprechende<br />

Lebensbedingungen sind entscheidende Einflußfaktoren.<br />

Die Assoziationen zwischen Übergewicht und Adipositas,<br />

erhöhten Serum-Lipidwerten, erhöhten Nüchternblutglukosewerten,<br />

einer verminderten Glukosetoleranz, arterieller<br />

Hypertonie sowie einer erhöhten Inzidenz kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen sind seit mehreren Dekaden bekannt. Parallel<br />

zum Prävalenzanstieg von Übergewicht und Adipositas<br />

steigt auch die Häufigkeit von Diabetes mellitus, arterieller<br />

Hypertonie und kardiovaskulären Erkrankungen. Dieser Anstieg<br />

wurde nicht nur für Erwachsene, sondern auch für<br />

Kinder und Jugendliche dokumentiert.<br />

In den USA werden ca. 280.000 Todesfälle pro Jahr auf Adipositas<br />

mit ihren Folgekrankheiten zurückgeführt. In einer<br />

1999 publizierten Untersuchung bei über 450.000 Männern<br />

und 580.000 Frauen wurde ein signifikant erhöhtes Mortalitätsrisiko<br />

bei einem Body-Maß-Index von über 32 kg/m 2<br />

belegt. Ähnliche Daten wurden aus Großbritannien und der<br />

Adipositas-Ambulanz der Universität Düsseldorf berichtet.<br />

Obwohl der wissenschaftliche Beweis für eine Verminderung<br />

des Mortalitätsrisikos durch eine Gewichtsabnahme<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AUS DER KAMMER<br />

bei Übergewichtigen oder mäßig Adipösen noch aussteht,<br />

konnte eine Abnahme für stark Adipöse bei chirurgischer<br />

Intervention belegt werden. Auch Belege für die Senkung<br />

des Morbiditätsrisikos, des Ausmaßes von Begleiterkrankungen<br />

sowie der Prävalenz von Risikofaktoren für Erwachsene<br />

liegen vor: So konnte durch eine „Lifestyle“-Intervention,<br />

die körperliches Training, Kalorien- und Gewichtsreduktion<br />

umfaßte, eine signifikante Senkung von Gesamt- und LDL-<br />

Cholesterin bei gleichzeitigem Anstieg von HDL-Cholesterin<br />

nachgewiesen werden.<br />

Eine amerikanische Untersuchung und die Diabetes Prevention<br />

Program Research Group belegten eine Abnahme der<br />

Diabetes-Inzidenz. Zudem wurde bereits 1992 gezeigt, daß<br />

eine effektive Gewichtsreduktion von 4,5 kg und mehr den<br />

Blutdruck um ca. neun mmHg senkt. In der STENO-Studie<br />

war eine intensive Intervention bestehend aus körperlicher<br />

Aktivität, guter Diabeteseinstellung und der Applikation<br />

von ACE-Hemmern, Statinen und Aspirin einschließlich initialer<br />

Gewichtsreduktion sogar in der Lage das relative Risiko<br />

für kardiovaskuläre Ereignisse (Infarkt, Schlaganfall, Tod),<br />

aber auch Nephro- und Retinopathie bei Patienten mit Typ-<br />

2-Diabetes mellitus, zu senken.<br />

Übergewicht und Adipositas können somit heute als chronische<br />

Erkrankungen betrachtet werden, die häufig nicht<br />

nur mit eingeschränkter Lebensqualität einhergehen, sondern<br />

auch mit hohem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko.<br />

Seite 371


AUS DER KAMMER<br />

Sie rechtfertigen eine langfristige Betreuung. Die steigende<br />

Prävalenz und die erheblichen Auswirkungen von Übergewicht<br />

und Adipositas im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter<br />

stellen zunehmende Herausforderungen für die<br />

sozioökonomischen Strukturen und die Gesundheitssysteme<br />

der betroffenen Länder dar.<br />

Das Adipositas-Netzwerk in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong><br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen Daten zur Epidemiologie,<br />

Pathophysiologie und den Risiken von Übergewicht und<br />

Adipositas wurde das „Adipositas-Netzwerk <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>“ gegründet und in den aktuellen „Landesaktionsplan<br />

zur Gesundheitsförderung und Prävention“ (Anlage<br />

3) durch das Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />

aufgenommen.<br />

Seit vielen Jahren existieren im Lande bereits zahlreiche<br />

Therapieangebote und Initiativen privater Organisationen,<br />

von Kostenträgern, niedergelassenen Kinder-, Allgemein-,<br />

Haus- und internistisch tätigen Ärzten, Ambulanzen regionaler<br />

Krankenhäuser und der Universitätskliniken sowie<br />

spezialisierter Rehabilitationseinrichtungen. Die Erfolge vieler<br />

dieser Programme wurden zum Teil bereits evaluiert,<br />

sind publiziert und wurden auch auf dem kürzlich organisierten<br />

„1. Adipositas-Symposium in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />

am 12.04.<strong>2008</strong> im Gutshaus Stolpe eindrücklich belegt<br />

(s. Heft 8/<strong>2008</strong>, S. 282 ff). Um so wichtiger erscheint es,<br />

all diese bewährten Initiativen und Leistungen, sowie bestehende<br />

Projekte zu bündeln und im Sinne der optimalen flächendeckenden<br />

Versorgung Betroffener, aber auch zur Prävention<br />

von Übergewicht und Adipositas, zu koordinieren.<br />

Aufgabe des „Adipositas-Netzwerkes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />

und eines hier zu etablierenden Netzwerkmanagers<br />

soll diese landesweite Zusammenfassung und Betreuung<br />

sein.<br />

Zum Anfang des Jahres <strong>2008</strong> wurde eine Internetpräsentation<br />

www.adipositas-mv.de frei geschaltet. Die Internetplattform<br />

informiert über vorhandenen Angebote zum<br />

Abb.: Das Adipositas-Netzwerk als Bindeglied zwischen den verschiedenen Ebenen der Betreuung, den Betroffenen und einzubeziehenden therapeutischen<br />

Disziplinen.<br />

Seite 372 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Thema Adipositas (vorrangig auf <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

bezogen), über das Adipositas-Netzwerk allgemein,<br />

seine Aufgaben, Partner und Mitglieder, Möglichkeiten zur<br />

Bekämpfung des Übergewichts und über vorbeugende<br />

Maßnahmen. Alle Partner des Netzwerkes werden auf dieser<br />

Internetseite veröffentlicht und sind mittels einer interaktiven<br />

Landkarte für die Interessenten abrufbar. So finden<br />

die Betroffenen Möglichkeiten zur Hilfe vor Ort. Außerdem<br />

dienen diese Seiten als Kommunikationsplattform für die<br />

Betroffenen.<br />

Die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Partner<br />

erfordert, wie in der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) formuliert, ein ganzheitliches bio-psychosoziales<br />

Gesundheitsverständnis. Die Integration und<br />

das gemeinsame Verständnis, „der einheitliche Sprachgebrauch“<br />

aller Teilbereiche der Medizin, der Psychologie, der<br />

Ernährungs- und Bewegungs-/Sportberatung, der Pädagogik<br />

und Sozial-Pädagogik sind Grundvoraussetzungen zur<br />

erfolgreichen Behandlung Übergewichtiger und Adipöser<br />

bzw. zur Prävention. Zur erfolgreichen Betreuung gehören<br />

die Aufklärung, Früherkennung und das Angebot adäquater<br />

medizinischer Maßnahmen.<br />

Das Adipositas-Netzwerk wird somit Bindeglied sein zwischen<br />

den verschiedenen Ebenen der Betreuung, den Betroffenen<br />

und einzubeziehenden therapeutischen Disziplinen<br />

(Abb.). Der Netzwerkmanager, dessen Tätigkeit beim<br />

Verein „Vernetzte Gesundheit e.V.“, Pappelallee 1, Greifswald,<br />

angesiedelt ist, muß entsprechende Verbindungen<br />

aufbauen und bestehende Zusammenarbeit koordinieren<br />

und ausweiten. Er muß Hilfestellung leisten für Betroffene<br />

bei der Suche nach spezialisierten Therapeuten, für ärztliche<br />

Kollegen, Psychologen, Ernährungs-, Sport-/Bewegungstherapeuten,<br />

Pädagogen und Sozial-Pädagogen bei<br />

der Frage nach spezifischen Behandlungsangeboten, der<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AUS DER KAMMER<br />

kontinuierlichen Langzeitbetreuung und vielfältigen Problemen.<br />

Um diese Leistung zu erbringen, bitten wir um Mitarbeit,<br />

Unterstützung und Bereitschaft zur Kooperation im Sinne<br />

unserer „Patienten“ bei der Prävention von Übergewicht<br />

und Adipositas und assoziierter Folgekrankheiten. Gemeinsam<br />

wollen wir die Ziele des „Landesaktionsplans zur Gesundheitsförderung<br />

und Prävention“ verfolgen und das Land<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> zum „Gesundheitsland Nummer<br />

1“ zu entwickeln. Ein Symposium zur Präsentation des „Adipositas<br />

Netzwerkes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“, seiner Ziele<br />

und Aufgaben, des Netzwerkmanagers und der Sprecher<br />

dieser Organisation ist für Januar/Februar 2009 geplant.<br />

Verfasser:<br />

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ralf Schiel<br />

MEDIGREIF Inselklinik Heringsdorf GmbH<br />

Fachklinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten<br />

Setheweg 11, 17419 Seeheilbad Heringsdorf<br />

Sprecher des Adipositas Netzwerkes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>:<br />

Dr. med. Ines Eggers, Ostsee-Kurklinik Fischland GmbH,<br />

Wustrow<br />

Dr. Karin Timmel, MEDIGREIF Inselklinik Heringsdorf<br />

GmbH, Seeheilbad Heringsdorf<br />

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ralf Schiel, MEDIGREIF<br />

Inselklinik Heringsdorf GmbH<br />

Ansprechpartner für das Adipositas-Netzwerk:<br />

Christin Siedler<br />

Vernetzte Gesundheit e.V.<br />

Pappelallee 1, 17489 Greifswald<br />

E-Mail: csiedler@vernetztegesundheit.de<br />

Seite 373


AUS DER KAMMER<br />

HIV und Schwangerschaft – Screening und<br />

Dokumentation im Mutterpaß<br />

Mitteilung des AIDS-Ausschusses der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Trotz aller Bemühungen um Prävention ist weiterhin festzustellen,<br />

daß sich die HIV-Infektion weiter ausbreitet. So waren<br />

im 1. Halbjahr 2007 in Deutschland 1334 Neuinfektionen<br />

zu registrieren, was einer Steigerung um 9 % gegenüber<br />

dem 1. Halbjahr 2006 entspricht. Für <strong>2008</strong> veröffentlichte<br />

das Robert-Koch-Institut (RKI) keine Halbjahreszahlen.<br />

Im Jahr 2007 wurden in Deutsch land 16 Kinder und Neugeborene<br />

mit einer HIV-Infektion registriert, die sich über die<br />

Mutter infiziert hatten. Dabei wurden in Deutschland zwischen<br />

1997 und 2007 insgesamt 11 infizierte Kinder geboren.<br />

In 10 Fällen war der Mutter kein HIV-Test angeboten<br />

worden (Pressemitteilung des RKI v. 08.10.2007).<br />

Bei einer zu erwartenden Prävalenz von 30 bis 40 HIV-Infektionen<br />

pro 100.000 schwangere Frauen (bei nicht bekannter<br />

Dunkelziffer) sind Schwangere als Niedrigrisikokollektiv anzusehen.<br />

Insofern stellt HIV in der Schwangerschaft bis jetzt<br />

noch ein zahlenmäßig geringes Problem dar.<br />

Jede Schwangere hat Anspruch auf einen kostenlosen HIV-<br />

Test. Dieses Recht ist fest in den „Mutterschaftsrichtlinien“<br />

(Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die<br />

ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und<br />

nach der Entbindung in der Fassung vom 10.12.1985, zuletzt<br />

geändert am 13.08.<strong>2008</strong>) verankert. Trotzdem nehmen nur<br />

etwa 50 % der Schwangeren den Anspruch auf einen HIV-<br />

Test wahr. Dabei besteht keine Kenntnis darüber, wie vielen<br />

Schwangeren der Test überhaupt angeboten wurde oder ob<br />

die Schwangere den Test ablehnte.<br />

Zur Vermeidung einer vertikalen Mutter-Kind-Transmission<br />

müssen 20.000 Schwangere getestet werden („number needed<br />

to screen“). Daraus resultiert, daß nur mit einer großen<br />

Anzahl untersuchter Schwangerer eine wirksame Prävention<br />

erreicht werden kann.<br />

In einer Stellungnahme vom 13.09.2007 hat der Gemeinsame<br />

Bundesausschuß die Gründe zum Beschluß über eine<br />

Änderung der bisherigen Festlegungen in den Mutterschaftsrichtlinien<br />

hinsichtlich HIV-Screening in der Schwangerschaft<br />

erläutert.<br />

Dabei wurden folgende wesentliche Aussagen getroffen:<br />

1. Jeder Schwangeren soll ein HIV-Test empfohlen werden,<br />

da die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung<br />

auf das Kind durch wirksame therapeutische Maßnahmen<br />

erheblich gesenkt werden kann.<br />

2. Die Testdurchführung erfordert eine Beratung und Information<br />

zum HIV-Test und die Einwilligung der Schwangeren.<br />

3. Grundlage der Beratung sollte die Patientinneninformation<br />

zur HIV-Testung (Anlage 4 zu Abschnitt A.<br />

Nummer 1 der Mutterschaftsrichtlinien) sein.<br />

4. Die Durchführung der Beratung zum HIV-Test ist im<br />

Mutterpaß zu dokumentieren.<br />

5. Die Testdurchführung und das Ergebnis der Untersuchung<br />

werden im Mutterpaß nicht dokumentiert.<br />

Alle Frauenärztinnen und -ärzte sind aufgerufen, die o. g.<br />

Empfehlungen konsequent umzusetzen, um die Anzahl HIVinfizierter<br />

Neugeborener zu reduzieren.<br />

Dr. med. Michael Bolz<br />

Dr. med. Gerhard Hauk<br />

AIDS-Ausschuß der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Seite 374 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Beratung für Angehörige von krankheitsuneinsichtigen<br />

Alkoholabhängigen nach dem<br />

Community Reinforcement Ansatz-basierten<br />

Familien-Training (CRAFT)<br />

Eine Interventionsstudie an der Evangelischen Suchtberatungsstelle Rostock<br />

Gallus Bischof*, Julia Iwen*, Zohreh Landji**, Christian W. Müller*, Hans-Jürgen Rumpf*<br />

1. Versorgungslage Alkoholabhängiger<br />

In Deutschland gelten nach Schätzung der Deutschen<br />

Hauptstelle gegen Suchtgefahren fünf bis sieben Millionen<br />

Angehörige von Alkoholabhängigen als von der Abhängigkeit<br />

unmittelbar mitbetroffen. Studien belegen die hohe<br />

Belastung dieser Menschen anhand erhöhter Raten streßbedingter<br />

Erkrankungen und psychosozialer Beeinträchtigungen.<br />

Für viele Ärzte stellt sich bei diesen Patienten das Problem,<br />

daß vor Ort kaum spezialisierte Behandlungsangebote<br />

vorhanden sind. Studien konnten konsistent belegen, daß<br />

die Einbeziehung Angehöriger in die Behandlung von Abhängigkeitserkrankten<br />

zu einer Verbesserung der kurz- und<br />

langfristigen Therapieerfolge führt. Zugleich nutzen jährlich<br />

nur etwa zehn Prozent der Alkoholabhängigen Angebote<br />

des Suchthilfesystems, Angehörige stellen lediglich<br />

etwa sechs Prozent der Nutzer des ambulanten Suchtkrankenhilfesystems<br />

dar. Studien an Krankenhauspatienten belegen<br />

zudem, daß die Mehrheit der Alkoholabhängigen<br />

keine aktuelle Behandlungsbereitschaft aufweist. Angehörigen<br />

von Behandlung ablehnend gegenüber stehenden<br />

Menschen mit Alkoholproblemen wird oftmals lediglich die<br />

Trennung angeraten; diejenigen, die diesen Schritt nicht<br />

gehen wollen oder können, finden nur schwer Unterstützung.<br />

Dabei konnte in verschiedenen US-amerikanischen<br />

Studien gezeigt werden, daß die Behandlung von Angehörigen<br />

einen starken Einfluß auf die Bereitschaft von Menschen<br />

mit Alkoholproblemen ausüben kann, fachliche Hilfen<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Wirksamkeit solcher Ansätze soll nun in einem durch die<br />

Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, dem Verband<br />

der privaten Krankenversicherung e.V. und dem Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (Förderkennzei-<br />

* Universität Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

** Evangelische Suchtberatungsstelle Rostock<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AKTUELLES<br />

chen 01 GX 0702) geförderten Forschungsprojekt erstmalig<br />

in Deutschland überprüft werden. Durch eine Kooperation<br />

zwischen der Universität Lübeck und der Evangelischen<br />

Suchtberatungsstelle Rostock kann die Beratung nun auch<br />

in Rostock sowie den angeschlossenen Beratungsstellen in<br />

Bad Doberan und Kühlungsborn angeboten werden.<br />

2. Das Community Reinforcement Ansatz-basierte<br />

Familien-Training - CRAFT<br />

In der Behandlung alkoholbezogener Störungen steht die<br />

Schaffung günstiger Umgebungsfaktoren wie z.B. alkoholfreier<br />

Freizeitaktivitäten im englischsprachigen Raum bereits<br />

seit längerem im Fokus gezielter Interventionen und<br />

zählt nach neueren Meta-Analysen zu den wirksamsten und<br />

ökonomischsten Behandlungsansätzen bei alkohol- und<br />

drogenbezogenen Problemen. Aus dem Community Reinforcement<br />

Approach CRA (Meyers & Smith, 2007), der auf<br />

den Einfluß unterschiedlicher sozialer Quellen auf den Verlauf<br />

substanzbezogener Störungen fokussierte, wurde in<br />

Seite 375


AKTUELLES<br />

den 80er Jahren das auf Angehörige zugeschnittene Community<br />

Reinforcement Ansatz-basierte Familien-Training<br />

(CRAFT) entwickelt. In diesem Ansatz wird davon ausgegangen,<br />

daß Familienangehörige einen wesentlichen Beitrag<br />

für die weitere Entwicklung des Substanzkonsums des Alkoholkranken<br />

und die Inanspruchnahme von Hilfen leisten<br />

können. Gegenstand des Trainings ist primär die Vermittlung<br />

der zu diesem Zweck als sinnvoll erachteten Fertigkeiten,<br />

ergänzt durch weitere Module, welche auf die Verbesserung<br />

der eigenen Lebensqualität abzielen.<br />

Dabei werden primär drei Ziele verfolgt: Zunächst soll der<br />

Substanzkonsum des Alkoholkranken reduziert werden, um<br />

in einem weiteren Schritt die Aufnahme einer Behandlung<br />

zu erreichen. Unabhängig von diesen beiden Zielen soll die<br />

Lebensqualität des teilnehmenden Angehörigen verbessert<br />

werden.<br />

CRAFT ist ein verhaltenstherapeutisch orientiertes Verfahren,<br />

welches von den Teilnehmern ein hohes Maß an Eigenaktivität<br />

verlangt. Angehörige werden dabei aufgrund ihres<br />

Wissens über den Alkoholkranken, das Ausmaß an Kontakt<br />

und ihre eigene Veränderungsmotivation (Leidensdruck) als<br />

ideale Partner für die Erhöhung der Behandlungsmotivation<br />

ihres alkoholkranken Angehörigen betrachtet. Maßgeblich<br />

wird dies erreicht, indem Angehörige einerseits lernen, den<br />

Abb. 1: Ablaufplan der Studie (E=Erhebung)<br />

Substanzkonsum des Abhängigen nicht mehr zu verstärken,<br />

die Konsequenzen des Konsums nicht mehr abzumildern<br />

und andererseits gezielt funktionale, abstinente Verhaltensweisen<br />

des Alkoholkranken zu verstärken. Die Behandlung<br />

erfolgt in Form individualisierter Einzelgespräche ohne<br />

Beteiligung des Suchtkranken und behandelt die folgenden<br />

Module:<br />

1) Motivieren des Angehörigen,<br />

2) Funktionale Verhaltensanalyse,<br />

3) Strategien gegen Gewalt,<br />

4) Kommunikationstraining,<br />

5) Positive Verstärkung,<br />

6) Nutzung negativer Konsequenzen,<br />

7) Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität und<br />

8) Motivierung des Alkoholkranken, Hilfe in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Literatur mit einer detaillierten Beschreibung des Ansatzes<br />

kann beim Verfasser angefordert werden.<br />

Für die Wirksamkeit des Programms ist es nicht erforderlich,<br />

daß der alkoholkranke Angehörige über die Teilnahme informiert<br />

wird. Die Entscheidung, ob dieser frühzeitig informiert<br />

werden soll, wird gemeinsam mit dem Angehörigen<br />

unter Abwägung der möglichen Vor- und Nachteile gefällt.<br />

Seite 376 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


3. Studiendesign<br />

Angesichts der erhöhten Morbidität und der suchtspezifischen<br />

Unterversorgung der Angehörigen von Menschen mit<br />

Alkoholproblemen kommt den Ärzten eine wichtige Rolle<br />

in der Vermittlung von Hilfeangeboten zu. In einer im Vorfeld<br />

der Studie durchgeführten Fokusgruppe mit Angehörigen<br />

von Menschen mit substanzbezogenen Störungen<br />

wurde neben einer besseren öffentlichen Präsenz entsprechender<br />

Angebote, auch die Information zu solchen Behandlungsangeboten<br />

durch den Hausarzt ausdrücklich gewünscht.<br />

Vor diesem Hintergrund bietet die Studie zur Überprüfung<br />

des CRAFT-Ansatzes ein zwölfwöchiges, kostenfreies Behandlungsangebot<br />

für Angehörige von Menschen mit Alkoholproblemen.<br />

In Anlehnung an die Einschlußkriterien amerikanischer<br />

Studien werden erwachsene Angehörige von<br />

Alkoholabhängigen, die mit diesem zusammenleben oder<br />

mindestens 15 bis 20 Stunden pro Woche gemeinsam verbringen,<br />

in die Studie eingeschlossen.<br />

Ausschlußkriterien sind die alkoholspezifische Behandlung<br />

des Suchtkranken innerhalb des letzten Monats, die Polytoxikomanie<br />

des Suchtkranken, eine eigene substanzbezogene<br />

Abhängigkeitserkrankung (Ausnahme: Nikotinabhängigkeit)<br />

des teilnehmenden Angehörigen sowie eine Vorgeschichte<br />

gewalttätiger Übergriffe in der Partnerschaft, welche<br />

ärztlich versorgt werden mußten.<br />

Ärzte, Psychotherapeuten und Beratungsstellen haben die<br />

Möglichkeit, diese Patienten an die Evangelische Suchtberatungsstelle<br />

Rostock weiter zu vermitteln. Informationsblätter<br />

zur Studie können bei der Ev. Beratungsstelle (Tel.:<br />

(0381) 455128) angefordert werden. Patienten haben die<br />

Möglichkeit, sich unter dieser Telefonnummer für die Studie<br />

anzumelden oder weitere Informationen anzufordern.<br />

Die in Frage kommenden Patienten werden nach Durchführung<br />

einer Erhebung des Konsumverhaltens ihres Angehörigen,<br />

der Beziehungsqualität sowie diverser Belastungsfaktoren<br />

und Ressourcen randomisiert zwei Gruppen zugewiesen:<br />

einer sofortigen Interventionsbedingung, bei welcher<br />

das zwölfwöchige Programm unmittelbar beginnt, und einer<br />

Wartelistenbedingung, welche nach drei Monaten das<br />

CRAFT-Programm erhält und der für den Zeitraum zwischen<br />

Baseline-Erhebung und Programmbeginn der Besuch einer<br />

Selbsthilfegruppe für Angehörige nahegelegt wird. Nach<br />

drei Monaten, also zum Ende der Intervention in der sofortigen<br />

Interventionsbedingung und vor Beginn der Intervention<br />

in der Wartelistenbedingung erfolgt eine Erhebung zur<br />

Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen durch den Indexpatienten<br />

sowie (wie bereits in der ersten Erhebung) zur<br />

eigenen psychosozialen Belastung. Diese Erhebung erfolgt<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AKTUELLES<br />

erneut nach sechs und zwölf Monaten. Als zentrale Erfolgskriterien<br />

gelten die Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen<br />

durch den Alkoholabhängigen und eine Verbesserung<br />

des psychosozialen Funktionsniveaus der am Programm teilnehmenden<br />

Angehörigen.<br />

4. Ausblick<br />

Es wird erwartet, daß die Ergebnisse der Studie sowohl zu<br />

einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Angehörigen<br />

beitragen als auch einen neuen Zugangsweg zu<br />

Menschen mit alkoholbezogenen Störungen erlauben. Dies<br />

stellt die Grundlage für die weitergehende Implementierung<br />

des Ansatzes dar. Weitergehende Schritte sollten dabei<br />

neben Schulungsangeboten für Ärzte und im psychosozialen<br />

Bereich Beschäftigte insbesondere lokal verankerte<br />

Überweisungsmöglichkeiten zu spezialisierten Angeboten<br />

des Suchthilfesystems beinhalten. Vergütungsmodelle hierfür<br />

sind zu entwickeln.<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Dr. phil. Dipl. Psych. Gallus Bischof<br />

Universität zu Lübeck<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Arbeitsgruppe S:TEP (Substanzmißbrauch: Therapie,<br />

Epidemiologie, Prävention)<br />

Ratzeburger Alle 160, 23538 Lübeck<br />

E-Mail: gallus.bischof@psychiatrie.uk-sh.de<br />

Seite 377


AKTUELLES<br />

Therapie aktuell<br />

Die Kombination von Simvastatin plus Ezetimib hat keinen Nutzen gegenüber einer<br />

Monotherapie mit Simvastatin<br />

Seit 2002 hören und lesen wir: „Ezetrol ® und Statine – better<br />

together“ oder „Ezetimib/Simvastatin – Duale Power“. Selbst<br />

Laien erfahren: „Neues `Wirkstoff-Tandem` senkt Blutfettwerte<br />

besser ....“<br />

Und die Bundesoberbehörde – dem Schutz der Patienten verpflichtet<br />

– ließ sogar die fixe Kombination INEGY ® zu, obwohl<br />

lediglich Studien vorlagen, die eine verstärkte Senkung<br />

von LDL-Cholesterin im Vergleich zu Simvastatin allein anzeigten.<br />

Dieses Präparat (und die freien Kombinationen)<br />

wurde flächendeckend verordnet, obwohl keine Endpunktstudie<br />

(Senkung der Inzidenz von Myokardinfarkt, Erhöhung<br />

der Überlebenszeit) oder wenigstens Surrogatendpunktstudien<br />

(z. B. Intima-Media-Dicke) vorlagen. Bisher wissen wir<br />

nicht, ob die stärkere LDL-Cholesterin-Senkung klinisch relevante<br />

Vorteile bringt!<br />

ENHANCE – keine Wirkungssteigerung!<br />

In der ENHANCE (Ezetimibe and Simvastatin in Hypercholesterolemia<br />

Enhances Atherosclerosis Regression)-Studie (prospektiv,<br />

multizentrisch, doppelblind, randomisiert, plazebokontrolliert)<br />

wurden 720 Patienten (30 – 75 Jahre, etwa 51 % Männer)<br />

mit heterozygoter familiärer Hypercholesterolämie (Komorbidität:<br />

Diabetes 1,8 %, Hypertonie 16,4 %, abgelaufener Herzinfarkt<br />

5,6 %) eingeschlossen (1). 81 % der Patienten wurden<br />

Tabelle 1: Ergebnisse der ENHANCE-Studie (modifiziert nach 1)<br />

Ereignis Simvastatin Simvastatin p<br />

Plazebo Ezetimib<br />

Ausgangssituation (n = 342) (n = 338)<br />

Mittlere Intima-Media-Dicke (mm)<br />

Arteria carotis (6 Segmente) 0,70 ± 0,13 0,69 ± 0,13 0.64<br />

Arteria femoralis 0,80 ± 0,39 0.77 ± 0,30 0.14<br />

Nach 24 Monaten (n = 320) (n = 322)<br />

Mittlere Intima-Media-Dicke (mm)<br />

Arteria carotis (6 Segmente) 0,70 ± 0,14 0,71 ± 0,15 0.29<br />

Arteria femoralis 0.80 ± 0,37 0,79 ± 0,33 0.16<br />

Nebenwirkungen (n = 363) (n = 357)<br />

Total (%) 29,5 34,2 0.18<br />

Therapieabbruch* (%) 9,4 8,1 0.56<br />

Kardiovaskuläre Ereignisse (n) 7** 10***<br />

* z. B. wegen konsekutiver Erhöhung der Alanin- und/oder Aspartataminotransferase oder der<br />

Kreatinkinase<br />

** 1 kardiovaskulärer Tod, 2 Herzinfarkte, 1 Schlaganfall, 5 koronare Revaskularisationen<br />

*** 2 kardiovaskuläre Todesfälle, 3 Herzinfarkte, 1 Schlaganfall, 6 koronare Revaskularisationen<br />

schon vorher mit Statinen behandelt. Nach der Screeningphase<br />

folgte eine 6wöchige einfach-blinde Auswaschphase mit Plazebo.<br />

Die eigentliche Studienperiode dauerte 24 Monate. Die Patienten<br />

erhielten randomisiert entweder 80 mg Simvastatin plus<br />

Plazebo oder 80 mg Simvastatin plus 10 mg Ezetimib täglich.<br />

Primärer Endpunkt war die Intima-Media-Dicke der Arteria carotis,<br />

sekundärer Endpunkt die Intima-Media-Dicke der Arteria<br />

femoralis (bestimmt mittels B-Mode Ultrasonographie). Beide<br />

Parameter gelten nach Ansicht des Sponsors und der Autoren<br />

als Surrogatendpunkte für die Atherosklerose, damit auch für<br />

die Koronarsklerose und ihre Komplikationen.<br />

Die ernüchternden Ergebnisse der Studie sind in Tabelle 1<br />

dargestellt. Obwohl durch die Kombinationstherapie LDL-<br />

Cholesterol, Triglyceride, Apolipoprotein B und das C-reaktive<br />

Protein wesentlich stärker gesenkt wurden als durch Simvastatin<br />

allein, hatten diese Differenzen keine klinische Bedeutung.<br />

Die Intima-Media-Dicke wurde innerhalb von 24<br />

Monaten weder durch Simvastatin noch durch die Kombination<br />

verändert. Dagegen traten unter der Kombinationstherapie<br />

numerisch mehr Nebenwirkungen auf. Eine endgültige<br />

Beurteilung der kardiovaskulären Ereignisse wäre aber erst<br />

nach einer umfangreicheren und länger dauernden Studie<br />

möglich. Offensichtlich bietet aber die Kombination keinen<br />

größeren Schutz als Simvastatin allein.<br />

Die Autoren sind ein wenig ratlos wegen<br />

des negativen Ausgangs ihrer Studie. Sie<br />

hätten aber aus vielen anderen Untersuchungen<br />

wissen können, daß die Beeinflussung<br />

von Surrogatparametern (LDL-<br />

C, Triglyceride, Apo B, CRP) klinisch nicht<br />

relevant sein muß. Natürlich kann man<br />

im Nachhinein die Frage stellen, ob die<br />

Intima-Media-Dicke das geeignete Surrogat<br />

für kardiovaskuläre klinische Ereignisse<br />

war (2). Bei einem positiven Ausgang<br />

der Studie hätte darüber kaum jemand<br />

spekuliert.<br />

Was ist nun zu empfehlen? Optimale<br />

Statindosis plus Diät plus körperliche Aktivität,<br />

gegebenenfalls Komedikation mit<br />

Nikotinsäure oder Fibraten, bei deren Unverträglichkeit<br />

allenfalls Ezetimib (2; 3).<br />

Zurückhaltung beim Einsatz von Ezetimib<br />

oder INEGY ® ist also weiterhin an-<br />

Seite 378 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


gezeigt, solange keine Studien mit klinisch relevanten Endpunkten<br />

vorgelegt werden können.<br />

Fazit<br />

Bei heterozygoter familiärer Hypercholesterolämie beeinflußt<br />

die Kombination von Simvastatin (80 mg) plus Ezetimib (10<br />

mg) über 24 Monate den Surrogatendpunkt Intima-Media-<br />

Dicke (Arteria carotis, Arteria femoralis) ebensowenig wie die<br />

Monotherapie mit Simvastatin, obwohl die Surrogatparameter<br />

LDL-C, Triglyceride, Apo B und CRP durch die Kombination<br />

deutlich stärker reduziert werden. Eine breitere Anwendung<br />

von Ezetimib oder INEGY ® wäre erst zu empfehlen, wenn<br />

positive Endpunktstudien (Senkung der Inzidenz von Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall und kardiovaskulärer Mortalität) vorgelegt<br />

worden sind. Bis jetzt ist noch nicht einmal definitiv zu beurteilen,<br />

ob durch die Kombination mehr Patienten einen Schaden<br />

erleiden als durch eine Statin-Monotherapie.<br />

Fünfjähriges Fortbildungszertifikat –<br />

Wie erfahre ich meinen Punktestand?<br />

In den letzten Wochen erreichten das Referat Fortbildung der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V zahlreiche Anfragen zur Nachweisführung der<br />

Fortbildung. Deshalb noch einmal einige Erläuterungen dazu:<br />

Das am 1. Januar 2004 in Kraft getretene GKV- Modernisierungsgesetz<br />

verpflichtet alle Ärzte nach § 95 d bzw. 91 Abs. 7 des<br />

SGB V zum Nachweis der fachlichen Fortbildung. Diesen<br />

Nachweis haben die niedergelassenen Ärzte bis zum 30.06.2009<br />

gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und alle Klinikärzte<br />

bis zum 31.12.2010 gegenüber ihrer Klinikleitung zu erbringen.<br />

Erfaßt wird die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen<br />

durch Teilnehmerlisten. Die Anwesenheit der Kollegen ohne<br />

Barcode-Aufkleber kann nicht im Elektronischen Informationsverteiler<br />

(EIV) erfaßt werden, diese fügen dem Antragsformular<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> (Muster im Internet und in diesem <strong>Ärzteblatt</strong>)<br />

die Teilnahmebescheinigungen und sonstige Nachweise von<br />

CME- Punkten in Papierform bei. Nach Prüfung und Zwischenbescheid<br />

wird das Fortbildungszertifikat ausgestellt und zugesandt.<br />

Seit 1. Januar <strong>2008</strong> gilt in der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

das fünfjährige Fortbildungszertifikat, dafür sind<br />

250 Punkte nachzuweisen.<br />

Wer als Vertragsarzt bereits im Besitz eines dreijährigen Zertifikates<br />

mit 150 summarisch festgeschriebenen Punkten ist, bekommt<br />

entweder bei weiteren 100 gesammelten Punkten eine<br />

gesonderte Bestätigung für die KV oder er entscheidet sich für<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AKTUELLES / FORTBILDUNG<br />

Literatur:<br />

1. Kastelein JJP, Akdim F, Stroes ES et al.: Simvastatin with or without<br />

ezetimibe in familial hypercholesterolemia. N Engl J Med <strong>2008</strong>; 358:<br />

1431-1443.<br />

2. Brown BG, Taylor AJ: Does ENHANCE diminish confidence<br />

in lowering LDL or in ezetimibe? N Engl J Med <strong>2008</strong>; 358: 1504-1507.<br />

3. Drazen JM, Jarcho JA, Morrissey S, Curfman GD: Cholesterol lowering<br />

and ezetimibe. N Eng J Med <strong>2008</strong>; 358: 1507 – 1508.<br />

Verfasser:<br />

Prof. em. Dr. med. Frank P. Meyer<br />

Groß Rodensleben<br />

U_F_Meyer@gmx.de<br />

(Nachdruck aus Arzneiverordnung in der Praxis, Band 35,<br />

Ausgabe 5, September <strong>2008</strong>, mit freundlicher<br />

Genehmigung der Redaktion.)<br />

das nächste Zertifikat mit 250 Punkten. Mit dem Datum der<br />

Ausstellung beginnt der neue individuelle Zyklus.<br />

Die im Zeitraum vor der nachzuweisenden Pflichtfortbildung<br />

(also vor 2004) erworbenen freiwilligen Fortbildungszertifikate<br />

werden ebenfalls anerkannt.<br />

Die Gutschrift von je 10 Punkten Selbststudium pro Fortbildungsjahr<br />

im EIV und die elektronische Übermittlung des Punktekontos<br />

bei Kammerwechsel erfolgen automatisch.<br />

Seit Januar 2006 kann auch jeder Arzt den Zugang zu seinem<br />

individuellen Internet-Punktekonto (nur Barcodenachweise!)<br />

selbst wählen. Dies ist bei Erstanmeldung möglich unter<br />

www.aek-mv.de > Fortbildung > Fortbildungspunktekonto.<br />

Der Benutzername ist die 15stellige Fortbildungsnummer und<br />

das Paßwort sind die ersten drei Buchstaben des Geburtsortes<br />

plus vierstelliges Geburtsjahr. Nach der Bestätigung können für<br />

den dauerhaften Zugang der Benutzername und das Paßwort<br />

geändert werden.<br />

Die Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen wie auch<br />

der Nachweis der Fortbildung im Fünfjahreszeitraum sind Instrumente<br />

der Qualitätssicherung. Kürzere „Kontrollzeiträume“<br />

sind vom Gesetzgeber nicht vorgegeben.<br />

Dipl.-Päd. Christine Mertink<br />

Referatsleiterin Fortbildung<br />

Seite 379


FORTBILDUNG<br />

(Kopiervorlage ➞ neu ab Januar <strong>2008</strong>)<br />

Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates<br />

nach § 91 Abs. 7 SGB V zur Fortbildung der Fachärzte im Krankenhaus bzw.<br />

nach § 95 Abs. 6 SGB V für Vertragsärzte<br />

Akad. Grad, Name, Vorname:<br />

geb. am: Wohnort:<br />

Datum der Antragstellung: Unterschrift:<br />

Bitte listen Sie Ihre Fortbildungen für einen Zeitraum von 5 Jahren in zeitlicher Reihenfolge auf, und übersenden Sie<br />

uns als Anlage die entsprechenden namentlich ausgefüllten Nachweise im Original.<br />

Die seit 2006 per Barcode erfaßten Veranstaltungen müssen nicht aufgelistet werden, wenn sie im persönlichen Punktekonto<br />

erfaßt sind (http://www.aek-mv.de). Nach Ausstellung des Fortbildungszertifikates erhalten Sie alle Unterlagen zurück.<br />

Punktbewertung<br />

1. Nachweis von 250 bestätigten Fortbildungseinheiten in 5 Jahren durch Präsenzveranstaltungen wie Kurse,<br />

Seminare, Workshops, Fallkonferenzen, Qualitätszirkel, Balintgruppen, Supervision …<br />

(eine Fortbildungseinheit = 45 Minuten = 1 Punkt)<br />

2. Selbststudium (10 P pro Jahr = 50 P in 5 Jahren, ohne Nachweis)<br />

3. Kongresse oder Veranstaltungen im In- und Ausland (max. 8 P pro Tag)<br />

4. bestätigte Hospitationen (max. 8 P pro Tag)<br />

5. online- und mediengestützte CME-Angebote<br />

6. aktive Referententätigkeit (2 P pro Stunde)<br />

Datum Thema VNR Punkte<br />

Anzahl der Punkte lt. EIV-Punktekonto:<br />

Den Antrag richten Sie bitte an die <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Straße 9a, 18055 Rostock<br />

Seite 380 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

17. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Termin: 11. – 15.11.<strong>2008</strong>, Reg.-Nr.: 08 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Es werden folgende Kurse angeboten:<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische<br />

Grundversorgung“ (40 Stunden) 11. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 425,00 € 40 P<br />

Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß ausgebucht!<br />

(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />

Tag der Kommunikation (Theorie u. 2 Workshops) 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 8 P<br />

Herr Dr. med. E. Hempel (Görlitz)<br />

Lungenfunktionskurs 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 50,00 € 8 P<br />

Frau Dr. med. B. Hortian ausgebucht!<br />

Stoffwechselerkrankungen – Praktische Tips 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 40,00 € 4 P<br />

Herr Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />

Rheumatologie für Hausärzte<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. M. Keysser<br />

12.11.<strong>2008</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 40,00 € 8 4 P<br />

Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 12. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 325,00 € 30 P<br />

Herr Dr. med. A. Holle, Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Nürnberg ausgebucht!<br />

Langzeit-EKG-Kurs 13. – 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 175,00 € 17 P<br />

Herr Dr. med. W. Voß ausgebucht!<br />

Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – 13. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 200,00 € 20 P<br />

Theorieseminar Psychosomatische Grundversorgung, Block 16 (20 Stunden)<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />

Refresher-Kurs für Ärzte mit der 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />

Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Refresher-Kurs 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) Ass.-Personal 80,00 €<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 19 P<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />

Refresher-Kurs „Impfen“ 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 30,00 € 5 P<br />

Frau Dr. med. M. Littmann ausgebucht!<br />

(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />

Mittagsvorträge (jeweils 12.00 – 13.00 Uhr): Gebührenfrei !!! je 1 P<br />

Mittwoch, 12.11.<strong>2008</strong> Donnerstag, 13.11.<strong>2008</strong> Freitag, 14.11.<strong>2008</strong> Samstag, 15.11.<strong>2008</strong><br />

Herr Dr. med. U. Hammer<br />

(Rostock)<br />

„Gewalt gegen Frauen<br />

und Kinder“<br />

Herr RA Zimmermann-Rieck<br />

(Rostock)<br />

„Arzt- und Patientenrechte“<br />

Herr P. Weidinger<br />

(Köln)<br />

Herr Dr. med. T. Polak<br />

(Bad Doberan)<br />

„Arzthaftplicht“ „Zwangseinweisung<br />

in die Psychiatrie“<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Bad Doberan)<br />

„Sturzprophylaxe<br />

für Senioren“<br />

Frau Gellings<br />

(Haar)<br />

„Neue Versorgungsformen“<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Seite 381


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />

finden Sie auf der Internetseite:<br />

http://www.aek-mv.de ➝ Fortbidung<br />

➝ Veranstaltungskalender.<br />

Veranstaltungen der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

80-Stunden-Kompaktkurs zur<br />

Anerkennung der Zusatzbezeichnung<br />

Notfallmedizin in Zusammenarbeit<br />

mit der AGMN<br />

Termin: 20. – 27.11.<strong>2008</strong><br />

81 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: 700,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Der lebensbedrohliche Notfall –<br />

Praktische Übungen zur Notfallmedizin<br />

für Ärztesenioren<br />

Termin: 27.11.<strong>2008</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr 5 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

IX. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />

„HIV / AIDS“<br />

Termin: 06.12.<strong>2008</strong>, 10.00 – 14.20 Uhr 5 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Refresher-Kurs<br />

9 P<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“<br />

(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />

für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal<br />

Termin: 13.12.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Stadtverwaltung, Brandschutz- und Rettungsamt,<br />

Ziegelbergstr. 50, 17033 Neubrandenburg<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Grundkurs Impfen<br />

(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />

Termin: 17.01.2009, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Gebühr: 30,00 € (inkl. Impfmappe)<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Veranstaltungen in unserem<br />

Kammerbereich<br />

Nachfolgende Veranstalter bieten<br />

in M-V Balintgruppenarbeit an:<br />

Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,<br />

Tel.: (03834) 59 46 64<br />

Neubrandenburg – Frau Dr. med. C. Gold,<br />

Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />

Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,<br />

Tel.: (0385) 5 77-73 73<br />

Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,<br />

Tel.: (03831) 45 22-00<br />

Curriculum zur ärztlichen<br />

Weiterbildung Psychotherapie –<br />

fachgebunden<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger<br />

Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie, Gesundheitswissenschaften<br />

und Organisationsentwicklung<br />

GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />

Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: (0381) 7 00-70 76,<br />

Internet: http://www.ipgo.de, E-Mail: ipgo@ipgo.de<br />

Personzentrierte Beratung –<br />

Grundstufe (2jährige tätigkeitsbegleitende<br />

Weiterbildung: 300 Stunden)<br />

nach den Richtlinien der Gesellschaft für wissenschaftliche<br />

Gesprächspsychotherapie GwG, Fachverband für<br />

Psychotherapie und Beratung<br />

Ort: Rostock<br />

Gebühr: insgesamt 2.900,00 € zzgl. 180,00 € pro<br />

Kurswoche (Unterkunft und Verpflegung)<br />

Leitung / Anmeldung: Herr Pastor R. M. Scheuermann,<br />

Robert-Schumann-Str. 27, 18069 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 8 00 34 32,<br />

E-Mail: rainhard@scheuermann.com, (begrenzte Teilnehmerzahl)<br />

Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie und der<br />

Klinik für Forensische Psychiatrie<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />

04.11.<strong>2008</strong> Die sozialen Dimensionen psychischer<br />

und psychosomatischer Erkrankungen<br />

11.11.<strong>2008</strong> Von der funktionellen Neuroanatomie<br />

des präfrontalen Kortex zu neurokogniti-<br />

ven und verhaltensneurophysiologischen<br />

Endophänotypen<br />

18.11.<strong>2008</strong> Ärger und Ärgerregulation<br />

02.12.<strong>2008</strong> Neue Aspekte in der Therapie von<br />

Zwangsstörungen<br />

09.12.<strong>2008</strong> Fallseminar: Kasuistik – Station P2<br />

16.12.<strong>2008</strong> ADHS – Kontinuität versus Diskontinuität<br />

vom Kindes- zum Erwachsenenalter<br />

Ort: Hörsaal / Konferenzraum, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Universität Rostock<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Herr Dr. med. E. Kumbier,<br />

Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-95 59, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />

E-Mail: ekkehardt.kumbier@medizin.uni-rostock.de<br />

Fortbildungen der Klinik für Forensische<br />

Psychiatrie des AMEOS Diakonie-Klinikums<br />

Ueckermünde<br />

Termine: jeweils 15.00 – 17.00 Uhr je 5 P<br />

05.11.<strong>2008</strong> Können Erwachsene Empathie lernen?<br />

17.12.<strong>2008</strong> Distanz und Nähe im Maßregelvollzug –<br />

Ein unlösbarer Auftrag?<br />

(mit Filmbeitrag: Spiegel-TV-Fall „Holst“)<br />

Ort: Konferenzraum, Klinik für Forensische Psychiatrie,<br />

AMEOS Diakonie-Klinikum Ueckermünde<br />

Leitung: Frau Dipl.-Med. R. Strohm<br />

Anmeldung: AMEOS Diakonie-Klinikum, Klinik für Forensische<br />

Psychiatrie, Sekretariat Frau D. Netzer, Ravensteinstr.<br />

15 a, 17373 Ueckermnde, Tel.: (039771) 41-804<br />

oder -801, Fax: (039771) 41-808,<br />

Internet: http://www.ameos.eu<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />

Fortschritte in der Diagnostik und<br />

Therapie psychischer Erkrankungen<br />

Termine: jeweils mittwochs,<br />

je 2 P<br />

18.00 – 19.30 Uhr<br />

05.11.<strong>2008</strong> Regionale Budgets – Erfahrungen aus<br />

einem Modellprojekt<br />

03.12.<strong>2008</strong> ALITA: Ambulante Langzeit-Intensivtherapie<br />

für Alkoholkranke<br />

Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />

HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />

Curriculum für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr je 2 P<br />

06.11.<strong>2008</strong> Rentenbegehren<br />

Seite 382 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

8 P


27.11.<strong>2008</strong> Spätparaphrenie / Spätschizophrenie<br />

18.12.<strong>2008</strong> Neuer psychotherapeutischer Ansatz in<br />

der Behandlung chronischer<br />

Depressionen („CBASP“)<br />

Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />

HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Anatomie, Anästhesie und Intensivmedizin<br />

– Obere und untere<br />

Extremität: Thoraxdrainage 13 P<br />

Veranstalter: Kliniken für Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin,<br />

EMAU Greifswald und Klinikum Südstadt Rostock<br />

Termin: 07. – 08.11.<strong>2008</strong><br />

Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />

Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. K. Wagner,<br />

Herr Dr. med. S. Rudolph<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />

Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />

Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99,<br />

E-Mail soeren.rudolph@kliniksued-rostock.de<br />

17. <strong>Mecklenburg</strong>er Ultraschall-Kurs<br />

des Bewegungssystems – Abschlußkurs<br />

Bewegungsapparat 13 P<br />

(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />

Termin: 10. – 11.11.<strong>2008</strong><br />

Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz, Herr Dr. med. A.<br />

Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />

Gebühr: 200,00 €<br />

Ort / Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />

Bad Doberan, Sekretariat, Schwaaner Chaussee 2,<br />

18209 Bad Doberan,<br />

Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />

E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />

Fortbildungen der Klinik und<br />

Poliklinik für Innere Medizin der<br />

Universität Rostock<br />

Termine: jeweils 17.30 – 20.00 Uhr je 3 P<br />

12.11.<strong>2008</strong> Diabetische Retinopathie und<br />

Mikroalbuminurie<br />

19.11.<strong>2008</strong> Zusatzentgeldregelungen, Off-Label-In-<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

diaktionen, Ambulante Ermächtigungen<br />

und Neues von der Gesundheitsreform /<br />

Rechtsherzinsuffizienz bei pulmonaler<br />

arterieller Hypertonie<br />

26.11.<strong>2008</strong> ACOMPLISH und neue Daten zu Aliskiren<br />

Ort: Abt. für Kardiologie, Klinik und Poliklinik für<br />

Innere Medizin, Universität Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Nienaber<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />

für Innere Medizin, Abt. für Kardiologie, Sekretariat<br />

Frau G. Knoop, Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-77 03, Fax: (0381) 4 94-77 02,<br />

E-Mail: gitta.knoop@med.uni-rostock.de<br />

Greifswalder Schmerzkonferenz<br />

Termine: 13.11.<strong>2008</strong> / 08.12.<strong>2008</strong>, je 3 P<br />

jeweils 17.15 – 19.30 Uhr<br />

Leitung: Frau Dr. med. S. Adler,<br />

Herr Dipl.-Psych. G. Kauer<br />

Ort / Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesiologie,<br />

Schmerzambulanz, Frau Dr. med. S. Adler,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86<br />

66 96, E-Mail: stefani.zenker@uni-greifswald.de<br />

XV. Ultraschall-Kurs der 13. Rostokker<br />

Südstadt-Ultraschalltage in der<br />

Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />

Schilddrüse, Thorax (ohne<br />

Herz)<br />

25 P<br />

(nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV)<br />

Abschlußkurs 13. – 15.11.<strong>2008</strong><br />

Ort: Klinik für Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Südring 81, 18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt,<br />

Herr Prof. Dr. med. R. Büchsel (Berlin),<br />

Herr Dr. med. H. Steffens<br />

Gebühr: 260,00 € (neue Bundesländer), 290,00 €<br />

(alte Bundesländer)<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />

Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />

Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />

E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />

Einführung in die Schematherapie<br />

Termin: 14.11.<strong>2008</strong>, 13.30 – 14.30 Uhr (Vortrag),<br />

15.00 – 17.00 Uhr (Workshop)<br />

4 P<br />

Ort: Aula der Fachklinik Waren,<br />

Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren<br />

Leitung: Herr Dr. med. E. Roediger<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Gebühr: 15,00 € (nur Vortrag), 25,00 € (Vortrag und<br />

Workshop)<br />

Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />

Rehabilitation und Verhaltensmedizin,<br />

Sekretariat Dr. med. O. Kristof, Auf dem Nesselberg 5,<br />

17192 Waren, Tel.: (01803) 24 41 42-0,<br />

E-Mail: info@fachklinik–waren.de<br />

Die Deutsche Gesellschaft für<br />

Manuelle Medizin bietet Weiterbildungen<br />

zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

Chirotherapie für<br />

Ärzte an:<br />

Ort: Zinnowitz / Bad Sülze<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />

Herr Dr. med. J. Buchmann / Herr Dr. med. W. Kolp /<br />

Herr B. Schulze<br />

Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />

Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e. V.,<br />

Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />

Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />

E-Mail: aemm.berlin@t-online.de<br />

84. Phoniatrie-Runde<br />

5 P<br />

Termin: 15.11.<strong>2008</strong>, 09.00 – 12.30 Uhr<br />

Leitung: Frau Dr. med. G. Witt<br />

Gebühr: 10,00 €, 5,00 € (Studenten)<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />

für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie<br />

„Otto Körner“, Abt. Phoniatrie / Pädaudiologie,<br />

Sekretariat, Doberaner Str. 137 – 139, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-83 91, Fax: (0381) 4 94-83 92,<br />

E-Mail: elvira.schmidt@med.uni-rostock.de<br />

Therapie chronischer Erkrankungen<br />

durch naturheilkundliche Verfahren<br />

Termin: 19.11.<strong>2008</strong>, 18.00 – 20.45 Uhr 5 P<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. K. Kraft<br />

Ort / Anmeldung: Rehaklinik „Moorbad“<br />

Bad Doberan, Sekretariat Frau Mielke,<br />

Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />

Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />

Internet: http://www.moorbad-bad-doberan.de,<br />

E-Mail: mielke@moorbad-doberan.de<br />

Klinisch-pathologische Konferenzen<br />

– Interdisziplinäre Veranstaltungen<br />

mit Besprechung aktueller Fälle<br />

Termine: 19.11.<strong>2008</strong> / 14.01.2009 / 01.04.2009 /<br />

10.06.2009 / 01.07.2009 / 09.09.2009,<br />

Seite 383


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />

je 3 P<br />

Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. E. Herbst<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Institut für Pathologie, Sekretariat,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />

E-Mail: path@dbknb.de<br />

Kurse zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

„Rehabilitationswesen“<br />

Aufbaukurs I 21. – 30.11.<strong>2008</strong><br />

Aufbaukurs II 09. – 18.01.2009<br />

Ort: Klinik „Malchower See“, August-Bebel-Str. 27,<br />

17213 Malchow<br />

Gebühr: je 600,00 €<br />

Anmeldung: Akademie für Sozialmedizin M-V,<br />

Frau Lau, Lessingstr. 31, 19059 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 74 40-150, Fax: (0385) 74 40-199,<br />

E-Mail: r.lau@mdk-mv.de<br />

Fortbildungen der Klinik und<br />

Poliklinik für Dermatologie und<br />

Venerologie<br />

6 P<br />

29.11.<strong>2008</strong> Vulvaerkrankungen – Fortschritte in<br />

Diagnostik, Therapie und Prävention<br />

08.30 – 13.30 Uhr<br />

26.06.2009 Herpes Update<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Gross<br />

Ort / Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />

Poliklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />

Sekretariat, Augustenstr. 80 – 84, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-97 01, Fax: (0381) 4 94-97 02<br />

Fortbildungen der Friedrich-Petersen-Klinik<br />

Rostock<br />

je 2 P<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr<br />

10.12.<strong>2008</strong> Selbstschädigendes Verhalten im<br />

Rahmen der Suchterkrankung<br />

21.01.2009 Frühintervention durch Angehörigenarbeit<br />

mit CRAFT (Community Reinforcement and Family<br />

Training)<br />

Ort: Gartenhalle, Friedrich-Petersen-Klinik,<br />

Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. M. Köhnke<br />

Anmeldung: Friedrich-Petersen-Klinik, Sekretariat<br />

Frau Stock, Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 03-41 21, Fax: (0381) 4 03-41 19<br />

Komplette Akupunkturausbildung<br />

der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

Akupunktur<br />

(KV Qualifikation)<br />

Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />

„Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />

Gebühr: Grundkurs-Komplex: 300,00 € (Mitglieder<br />

der DGfAN), 420,00 € (Nichtmitglieder);<br />

Praktikumskurs / Sonderkurs (2 Tage): 180,00 €<br />

(Mitglieder der DGfAN), 240,00 € (Nichtmitglieder);<br />

Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />

Frau Dr. med. R. Schwanitz, Frau Zimmermann und Frau<br />

Gluth, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />

Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />

E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />

Beinvenenthrombose und ihre<br />

Komplikationen<br />

Termin: 13.12.<strong>2008</strong>, 10.00 – 14.00 Uhr<br />

Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />

Leitung / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Klinik für Radiologie und Neuroradiologie,<br />

Frau Dr. med. S. Balschat, S.-Allende-Str. 30,<br />

17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-24 30, Fax: (0395) 7 75-24 37<br />

15. Güstrower Krankenhausgespräche<br />

– Arzt und Recht 6 P<br />

Termin. 17.12.<strong>2008</strong>, 15.00 – 19.30 Uhr<br />

Ort: Berufliche Schule, KMG Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Brinckmann<br />

Anmeldung: KMG Klinikum Güstrow GmbH, Klinik<br />

für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie,<br />

Sekretariat Frau D. Sternberg, Fr.-Trendelenburg-Allee 1,<br />

18273 Güstrow, Tel.: (03843) 34 20 09,<br />

Fax: (03843) 34 34 68, E-Mail: d.sternberg@kmg.ag<br />

Internet: http://www.kmg-kliniken.ag,<br />

Fortbildungen der Rehabilitationsklinik<br />

Serrahn<br />

14.01.2009 Psychopharmakologie für Nicht-Ärzte<br />

(Teil I)<br />

18.03.2009 Psychopharmakologie für Nicht-Ärzte<br />

(Teil II)<br />

09.09.2009 Psychopathologie (Teil I)<br />

12.09.2009 Psychopathologie (Teil II)<br />

21.10.2009 Info-Tag zum Thema „SuchtPlus“<br />

Ort: kleiner Konferenzraum, Rehabilitationsklinik Serrahn,<br />

Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn<br />

Leitung: Herr Dr. med. W. Traub<br />

Anmeldung: Rehabilitationsklinik Serrahn, Sekretariat<br />

Frau Dammeier, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn,<br />

Tel.: (038456) 6 25 80, Fax: (038456) 6 25 85,<br />

Internet: http://www.dzs-ev.de,<br />

E-Mail: buero.dammeier@web.de<br />

Treffen der interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppe des Klinikums<br />

im Rahmen der Initiative schmerzfreies Krankenhaus<br />

Termine: 15.01.2009 / 16.04.2009 / 16.07.2009 /<br />

15.10.2009,<br />

je 2 P<br />

jeweils 17.00 – 18.30 Uhr<br />

Ort: Bereich Anästhesie, EMAU Greifswald,<br />

Fr.-Loeffler-Str. 22, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich<br />

Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />

Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 66 96,<br />

Fax: (03834) 86 58 44, E-Mail: an.juelich@web.de<br />

Kontinuierliche Weiterbildung<br />

im Rahmen der Initiative schmerzfreies Krankenhaus<br />

Termine: 10.03.2009 / 15.09.2009, je 3 P<br />

jeweils 14.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Raum 316, EMAU Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />

17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich<br />

Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />

Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 66 96,<br />

Fax: (03834) 86 58 44, E-Mail: an.juelich@web.de<br />

Veranstaltungen in anderen<br />

Kammerbereichen<br />

Arbeitsmedizinische Falldemonstration<br />

und Fallbesprechung – Neue<br />

ILO-Klassifikation im HRCT:<br />

Spezielle Indikation<br />

Termin: 10.11.<strong>2008</strong>, 17.00 – 19.00 Uhr 4 P<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. X. Baur, Herr H.<br />

Rupprecht-Leiser<br />

Ort / Anmeldung: Zentralinstitut für Arbeitsmedizin<br />

und Maritime Medizin, Herr Prof. Dr. med. X. Baur,<br />

Seewartenstr. 10, 20459 Hamburg,<br />

Tel.: (040) 4 28 89-45 01, Fax: (040) 4 28 89-45 14<br />

Wiedereinstieg in die ärztliche<br />

Tätigkeit (120 Stunden)<br />

Gebühr: 1.200,00 €<br />

Ort / Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Fortbildungsakademie,<br />

Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg,<br />

Tel.: (040) 22 72-88 14, Fax: (040) 22 72-88 22,<br />

Internet: http://www.aerztekammer-hamburg.de,<br />

E-Mail: akademie@aekhh.de<br />

Seminar „Verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Vibrationstraining in<br />

der Praxis“<br />

(Im Rahmen der Fachmesse „MEDICA <strong>2008</strong>“)<br />

Termin: 21.11.<strong>2008</strong>, 11.00 – 12.30 Uhr<br />

Ort: Raum 801 A+B (Halle 8), Messegelände Düsseldorf,<br />

Messeplatz, 40474 Düsseldorf<br />

Anmeldung: FNBpublic GmbH, Frau N. Schäfers,<br />

Tel.: (0221) 78 87 08-21, Fax: (0221) 78 87 08-20,<br />

E-Mail: n.schaefers@FNBpublic.de<br />

Detailliertere Angaben und weitere Fortbildungsveranstaltungen<br />

finden Sie auf der Internetseitehttp://www.baek.de/Fortbildungsportal.<br />

Seite 384 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Öffentliche Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />

Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />

Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />

Augenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 30/01/08<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 11/08/05<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 24/01/07<br />

Schwerin<br />

Allgemeinmedizin 1. Juli 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 14/10/08<br />

Rostock<br />

Allgemeinmedizin 1. April 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 04/01/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 02/09/07/2<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 18/09/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 22/08/08<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 03/09/07/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 20/02/08/2<br />

Nervenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 09/07/08/2<br />

Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 07/06/06<br />

Müritz<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 01/04/08<br />

Bad Doberan<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 29/05/07<br />

Demmin<br />

Allgemeinmedizin Januar 2009 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 14/07/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Dezember <strong>2008</strong> 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 01/08/08 /2<br />

Auf Antrag der Kommune wird folgender Vertragsarztsitz öffentlich ausgeschrieben:<br />

Stadt Demmin<br />

Augenheilkunde 15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> 15/08/05<br />

Die Praxisgründung soll zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />

Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die<br />

Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />

Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />

• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />

• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />

ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />

Seite 385


RECHT<br />

Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungs stelle<br />

Heute: Verzögerte Diagnose eines Dünndarmileus<br />

Kasuistik<br />

Eine 16jährige Jugendliche wandte sich wegen akut aufgetretener<br />

Bauchschmerzen und Erbrechens an einen niedergelassenen<br />

Gynäkologen. Es bestand ein Zustand nach einer länger<br />

zurückliegenden Appendektomie. Der Arzt führte eine<br />

gynäkologische Untersuchung durch und nahm die Patientin<br />

in die von ihm betreute gynäkologische Belegklinik unter der<br />

Diagnose einer akuten Adnexitis auf. Am zweiten Behandlungstag<br />

wurde der Arzt telefonisch darüber informiert, daß<br />

die Beschwerden zugenommen hätten und insbesondere ein<br />

Erbrechen aufgetreten sei. Die telefonische Anordnung lautete:<br />

bei Bedarf eine Ampulle Cerucal i. v., Führung eines vom<br />

Pflegepersonal auszufüllenden Überwachungsblattes. Eine<br />

klinische Kontrolluntersuchung erfolgte nicht.<br />

An den beiden folgenden Behandlungstagen wurde der zuerst<br />

in Anspruch genommene Arzt durch eine Fachärztin für<br />

Gynäkologie vertreten. Nach zunehmender schmerzhafter<br />

Bauchsymptomatik und Verschlechterung des Allgemeinzustandes<br />

erfolgte zwei Tage später eine chirurgische Konsiliaruntersuchung.<br />

Unter der Diagnose eines mechanischen Ileus<br />

wurde die Patientin in die Chirurgische Klinik übernommen<br />

und unverzüglich operiert. Es fanden sich: ein verwachsungsbedingter<br />

Strangulationsileus am unteren Ileum mit vollständiger<br />

Nekrose des zwölf Zentimeter langen prästenotischen<br />

Dünndarmsegmentes sowie eine extreme Überdehnung der<br />

vorgeschalteten Dünndarmschlingen mit irreversibler Darmwandschädigung<br />

auf einer Strecke von zirka 80 Zentimeter,<br />

bei fibrinös eitriger Durchwanderungsperitonitis. Die Adnexe<br />

waren sekundär in den Entzündungsprozeß einbezogen. Es<br />

erfolgte eine Ileozökalresektion mit Ileo-Aszendostomie, wobei<br />

ungefähr 100 Zentimeter Dünndarm entfernt werden<br />

mußten. Der postoperative Heilverlauf war zwar ungestört,<br />

infolge des Ileumverlustes war die Rekonvaleszenz jedoch erheblich<br />

verzögert. Es verblieben Beeinträchtigungen durch<br />

Gewichtsverlust und Leistungsmangel sowie täglich vier bis<br />

sechs durchfällige Stühle. Im Rahmen einer zwei Jahre später<br />

durchgeführten gastroenterologischen Untersuchung wurde<br />

ein Malassimilationssyndrom im Sinne eines Kurzdarmsyndroms<br />

festgestellt, was jedoch zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht spezifisch substitutionsbedürftig war.<br />

Die Patientin vermutet, daß die ausgedehnte Darmresektion<br />

mit den Auswirkungen auf ihren Gesundheitszustand<br />

durch ärztliche Behandlungsfehler verursacht<br />

worden sei. Die Ileusdiagnose sei zu spät gestellt wor-<br />

den. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung wären<br />

die Folgeschäden vermieden worden.<br />

Der in Anspruch genommene Arzt nahm zu diesem Vorwurf<br />

wie folgt Stellung: Am zweiten Behandlungstag sei die Patientin<br />

durch Übelkeit und Erbrechen auffällig geworden. Die<br />

Bauchdecken seien aber als weich befunden worden. Er habe<br />

eine Überwachung durch das Pflegepersonal angeordnet.<br />

Der Behandlungsverlauf ab dem dritten Tag falle nicht in seine<br />

Zuständigkeit.<br />

Gutachter erkennt auf vermeidbaren Behandlungsfehler<br />

Die Schlichtungsstelle ließ den Behandlungsverlauf durch einen<br />

chirurgischen Gutachter beurteilen, der zu folgendem<br />

Ergebnis kam: Es handelte sich um eine akute, unverzüglich<br />

abzuklärende Baucherkrankung, deren Ursache mit einer<br />

einmaligen klinischen Aufnahmeuntersuchung nicht zu sichern<br />

war. Unabhängig vom primär in Anspruch genommenen<br />

Fachgebiet hätten klinische Kontrolluntersuchungen und<br />

– nach Maßgabe der klinischen Befunde – weiterführende<br />

diagnostische Maßnahmen veranlaßt werden müssen. Die<br />

Folgen der chirurgischen Erkrankung waren chirurgisch beziehungsweise<br />

gastroenterologisch zu beurteilen.<br />

Der Gutachter mußte nach Prüfung der Behandlungsunterlagen<br />

ferner feststellen: Es wurden während der stationären<br />

Behandlung bis zum dritten Behandlungstag keine klinischen<br />

Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Trotz Zunahme der<br />

Beschwerden hat auch noch am dritten Behandlungstag kein<br />

Arzt die Patientin gesehen, es wurden lediglich telefonische<br />

Anweisungen gegeben. Eine chirurgische Baucherkrankung<br />

hätte von vornherein in Betracht gezogen werden müssen.<br />

Spätestens am dritten Behandlungstag wären weiterführende<br />

Untersuchungen und die Hinzuziehung eines Chirurgen<br />

erforderlich gewesen.<br />

Auch aus dem fortgeschrittenen Operationsbefund sei zu<br />

schließen, daß bei korrekter klinischer und bildgebender Diagnostik<br />

die Diagnose des Ileus zwei Tage früher hätte gestellt<br />

werden können und müssen. Die Ileusdiagnose wurde somit<br />

fehlerhaft um wenigstens zwei Tage verzögert. Die<br />

Folge war eine durch Überdehnung und Toxinpermeation<br />

bedingte langstreckige Darmwandschädigung, die zu einem<br />

Verlust von zirka 100 Zentimeter Dünndarm führte. Dieser<br />

langstreckige Darmverlust wäre mit ausreichender<br />

Seite 386 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen, wäre die<br />

Operation zwei Tage früher ausgeführt worden. Dadurch<br />

hätte man sich auch auf die kurzstreckige Resektion<br />

des total nekrotischen Darmsegmentes beschränken<br />

können, was keine Auswirkungen auf die Resorptionsleistung<br />

des Dünndarms gehabt hätte.<br />

Als Folgen des vermeidbaren Behandlungsfehlers werden<br />

gesehen:<br />

- Der erweiterte Eingriff als solcher mit verlängerter klinischer<br />

Behandlung und Rekonvaleszenz.<br />

- Die durch den Darmverlust bedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

mit Gewichtsverlust, Leistungsmangel und<br />

Durchfällen.<br />

- Beeinträchtigung der Lebensqualität, Schulausfälle und<br />

häufige ärztliche Behandlungen.<br />

Korrektur<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

RECHT / GESCHICHTLICHES<br />

Inwieweit der Dünndarmverlust zu einem Dauerschaden im<br />

Sinne eines substitutionsbedürftigen Kurzdarmsyndroms<br />

führt, war zum Begutachtungszeitpunkt noch nicht endgültig<br />

zu beurteilen. Dies wäre Aufgabe eines noch einzuholenden<br />

gastroenterologischen Gutachtens.<br />

Die Schlichtungsstelle schloß sich den Wertungen des Gutachters<br />

in allen Punkten an und empfahl eine außergerichtliche<br />

Regulierung mit dem Hinweis, die Frage eines möglicherweise<br />

fehlerbedingten Dauerschadens in angemessener Zeit durch<br />

ein gastroenterologisches Gutachten klären zu lassen.<br />

Verfasser:<br />

Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen<br />

Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />

zum Artikel der Schlichtungsstelle „Letaler Ausgang eines Hyperthyreoserezidivs durch Jodkontamination im<br />

Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung“ im Heft 9/<strong>2008</strong>, S. 304 f<br />

Wir bedanken uns für den Leserhinweis, der uns auf einen Fehler in dem o. g. Beitrag aufmerksam gemacht hat. In dem<br />

Artikel wird mehrfach die Therapie mit Metamizol erwähnt, das ist falsch, richtig muß es jeweils Thiamazol (Methizol ® )<br />

heißen. Wir bedauern den Fehler und bitten vielmals um Entschuldigung.<br />

Was „Gichtzettel“ erzählen<br />

Immer wieder haben Medizinhistoriker im Stralsunder<br />

Stadtarchiv nach sogenannten „Gichtzetteln“ gesucht, lange<br />

Zeit ohne Erfolg. Erst mit intensiver Erschließung besonders<br />

der Akten des Stralsunder Gerichtswesens entdeckten<br />

Mitarbeiter etwa zwanzig solcher Original-Gichtungen. Ein<br />

„Gichtzettel“ hat nichts mit der Krankheit zu tun, die zumeist<br />

ältere Menschen befällt, sondern mit dem ausgestorbenen<br />

besonders im Niederdeutschen gebräuchlichen Wort<br />

gichten = bezeugen.<br />

Im Bereich der Medizin bedeutete es soviel wie: den Zustand<br />

einer Wunde und damit auch eines Patienten bezeugen.<br />

Ein „Gichtzettel“ war demnach ein ärztliches Attest.<br />

Die im Stralsunder Stadtarchiv vorliegenden Atteste – fast<br />

alle aus dem 18. und 19. Jahrhundert – sind von Stralsunder<br />

Stadtwundärzten ausgestellt worden, die zur Berufsgruppe<br />

der Stadtbarbiere gehörten. Sie allein hatten das Recht,<br />

derartige amtsärztliche Zeugnisse zu verfassen und das<br />

„Gichtbuch“ zu führen. Dieses Vorrecht resultierte aus der<br />

angesehenen Stellung der Barbiere, denen auch die Tätigkeit<br />

eines Pestarztes vorbehalten war. In ihrer „Amtsgerech-<br />

tigkeit“ ist zu lesen, daß „...eß sein beinschrötigte oder<br />

Fleischwunden, bluthlos, braun, blaw, der erste Verband<br />

beim Geschworenen Stadtbarbiere verbleibt“. Nur im Notfall<br />

durften ihre weniger angesehenen Berufskollegen, die<br />

Bader, solche Fälle behandeln bzw. nachbehandeln.<br />

Vor Gericht dienten die „Gichtzettel“ als Beweis für begangene<br />

Körperverletzung oder Tötung und so als Grundlage<br />

für die Anklage.<br />

Diese Atteste werfen oft ein bezeichnendes Licht auf die<br />

sozialen Verhältnisse, z.B. in den Werkstätten. So bestätigt<br />

der Stadtwundarzt Kratzenstein im Jahre 1846 mehrmals,<br />

daß Schuhmacherlehrlinge von ihren Lehrmeistern geschlagen<br />

wurden und stark markierte blaue Streifen und Flecken<br />

und Schwellungen an Schultern, Oberarmen und im Gesicht<br />

davongetragen haben.<br />

In einer Akte der „Bavemannschen Vicarie“ finden sich<br />

gleich vier Gichtzettel: Chirurg Krenckel aus Sagard bestätigt<br />

die erfolgreiche „9 wöchige Cur“ eines 13jährigen Jungen.<br />

Dieser habe beim „Abläuten eines Toten Schaden von<br />

der großen Glocke zu Bobbin empfangen, wobey ich zwey<br />

Seite 387


GESCHICHTLICHES<br />

Splitter von seiner Hirnschale abgelöst habe, zur Cur habe<br />

an Medicamenta ausgelegt, nemlich an Kreutern zum Umschlag,<br />

welche in Wein gekocht worden, und darzu gehörige<br />

Balsams Ungventa und Pflaster, wie auch innerliche Medicamenta<br />

vor daß Wundfieber, so er dabey gehabt“. Und<br />

auf dem zweiten „Gichtzettel“ heißt es: „... und hat da Eine<br />

Wunde welche 2 ½ Zoll lang und 1 ½ Zoll Breit, aus welches<br />

Wunde ich 2 Splitter, welche 1 ½ Quentin gewogen genommen.“<br />

Für seine Bemühungen forderte Krenckel 6 Reichstaler<br />

und 36 Schillinge. Im Jahre 1675 bestätigen drei Chirurgen<br />

den Sektionsbefund an einem getöteten Soldaten: „...<br />

daß Sich dan nach ablösung des Sterni befunden, das der<br />

Stich zwischen der vierten und fünften Ribben in den dextrum<br />

cordis ventriculum gegangen und denselben durchgebohret.“<br />

Im Jahre 1742 traf es einen Böttcheraltermann, der von den<br />

derben Schlägen eines Gesellen schwer verletzt wurde:<br />

„Oben am haupte im gantzen harrichten theile die Membrana<br />

Carnosa von den vielen harr Ziehen gantz weich Beulicht<br />

und Lückerich. Im Angesicht ist die Stirne gantz zerkratzt<br />

und hin und wieder mit Braun und Blauen Flecken<br />

geziehret, Daß Rechte Auge ist ... gantz zuschwollen und<br />

sind die Palpebre desselben hoch auffgelauffen. Anbey klaget<br />

er über stiche in der Brust und Seiten ... bey jeden Starcken<br />

athen holen stiche empfindet und ... Blut auswirfet.“<br />

Stadtwundarzt Nickel kurierte mit „6 zertheilende Puders<br />

Species, zertheilendes Trancklein, augen Wasser, Essenz zu<br />

40 Tropfen. Eirserlicher Spiritus“.<br />

Für seine gehabte Mühewaltung forderte Nickel 37 Schillinge.<br />

Der Stralsunder Stadtchirurg Carl Dieck stand im Dezember<br />

1801 vor einer unangenehmen Aufgabe, der Obduktion einer<br />

Frau, die durch unsachgemäße und unerlaubte Behandlung<br />

an „kaltem Brand“ verstorben war. Auf 15 Seiten wird<br />

die Obduktion genau beschrieben: alle drei Kavitäten werden<br />

der Reihe nach eröffnet: Unterkörper, Oberkörper und<br />

Kopf. Die Bestätigung von Diecks Urteil wird einem höheren<br />

medizinischen Richter überlassen, nämlich dem Collegium<br />

Sanitatis. Die Königliche Medizinal-Ordnung befiehlt im<br />

Cap. 2 § 9 ausdrücklich, in wichtigen Fällen es bei der bloßen<br />

historischen Erzählung und anatomisch-chirurgischen<br />

Beschreibung bewenden zu lassen, die Beurteilung aber<br />

dem Collegium Sanitatis anheim zu stellen.<br />

Ganz unterschiedlich sind die Ursachen für die Entstehung<br />

der Gichtzettel: Hundebisse, Messerstechereien, Schläge,<br />

sittliche Vergehen. Manchmal sind es regelrechte Lappalien,<br />

die zu Schlägen und später zu Gerichtsverhandlungen führen.<br />

Nur weil eine Magd auf dem Hof des Pächters Schulz in<br />

Langendorf drei Handtücher eingeweicht hatte, die nicht<br />

gewaschen werden sollten, wurde sie mit Stock und Hunde-<br />

peitsche geschlagen, was in einem Gichtzettel ärztlich bestätigt<br />

wurde.<br />

Es konnte auch vorkommen, daß ein solches ärztliches Zeugnis<br />

einen Menschen vor körperlicher Strafe schützte. Das<br />

geschah im Jahre 1804. Catharina Maria Neumuth, Schiffertochter<br />

aus Kolberg, war verlobt mit einem Stralsunder Artilleristen,<br />

dem sie im Zuge der Schillschen Unternehmungen<br />

in seine Heimatstadt gefolgt war. Beide wollten heiraten,<br />

aber der junge Soldat hatte von seinem General keine<br />

Erlaubnis dazu bekommen. Flucht schien der einzige Ausweg.<br />

Catharina steckte ihren Verlobten in Frauenkleider<br />

und versuchte, mit ihm durch das Stadttor zu entkommen.<br />

Wegen Verleitung zur Desertion brachte man das Mädchen<br />

auf die Stralsunder Kustodie, wo es mit Ruten gezüchtigt<br />

werden sollte. Da es aber an „Krankhaften Zufällen“ litt,<br />

forderte man zwei Stadtwundärzte zu einem Gutachten<br />

auf. Beide bezeugten übereinstimmend, daß das Mädchen<br />

wegen einer vorliegenden Schwangerschaft nicht geschlagen<br />

werden dürfte.<br />

In mehreren Fällen stellten die Stadtwundärzte „Gichtzettel“<br />

für Leute aus, die vom Klingelbeuteltragen in den Kirchen<br />

befreit werden wollten, sei es aus Gründen ihres hohen<br />

Alters, einer Krankheit oder der starken Kälte in den<br />

Gotteshäusern. Vereinzelt liegen den Attesten auch Rezepte<br />

bei, die aber selten Genaues aussagen, sondern meistens<br />

Medikamente wie „Träncklein, Pulver, Salbe, Mixtur oder<br />

Essig“ nennen.<br />

Mit diesen Darstellungen über die „Gichtzettel“ wollte ich<br />

ein wenig Medizin-Vergangenheit in Erinnerung zurückrufen.<br />

Sie zeigen, daß auch zu damaliger Zeit die Ärzte Atteste<br />

und Bescheinigungen unterschiedlicher Art ausstellen<br />

mußten, jedoch längst nicht in dem Ausmaß, wie es heutzutage<br />

gefordert wird.<br />

Renate Schaarschuh<br />

Lehrerin i. R.<br />

Altefähr/Rügen<br />

Seite 388 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Für Sie gelesen<br />

Meyers Lexikon der Naturwissenschaften<br />

Biologie, Chemie, Physik und Technik<br />

Herausgegeben und bearbeitet von Meyers Lexikonredaktion<br />

Redaktionsleitung: Michael Bauer<br />

Meyers Lexikonverlag, Bibliographisches Institut & F. A.<br />

Brockhaus AG Mannheim <strong>2008</strong><br />

1072 Seiten, gebunden, € 29,95<br />

ISBN 978-3-411-07791-5<br />

In der heutigen Wirklichkeit – auch in der täglichen Praxis des<br />

Arztes – ist die Fülle naturwissenschaftlicher Begriffe und Termini<br />

sehr komplex und ständig zunehmend.<br />

Daraus erwächst der Wunsch nach Klarheit und Kurzbeschreibung.<br />

Meyers Lexikon der Naturwissenschaften (Biologie, Chemie,<br />

Physik und Technik) ist eine solche reiche Informationsquelle<br />

an naturwissenschaftlichem Wissen.<br />

Auf mehr als 1000 Seiten (Buch-Gewicht 2,3 kg) finden sich<br />

Sachstichwörter mit Fakten und Zusammenhängen und mehr<br />

als 800 Artikel zu bekannten Naturwissenschaftlern und Erfindern.<br />

Die Inhalte sind umfassend und anschaulich aufbereitet.<br />

Ärzten, medizinischen Fachkräften und Studenten ist dieses<br />

Buch zu empfehlen.<br />

Atlas der Schnittbildanatomie:<br />

Muskuloskelettales System<br />

Torsten B. Möller, Emil Reif<br />

Georg Thieme Verlag Stuttgart New York <strong>2008</strong><br />

291 Seiten, 800 Abb., € 199,95<br />

ISBN 978-3-13-141771-8<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />

Die Radiologen Möller und Reif haben mit dem Einzug von CT<br />

und MRT frühzeitig die Bedeutung der Schnittbildanatomie<br />

erkannt. Seit vielen Jahren haben sie sich Verdienste bei der<br />

Erstellung entsprechender Atlanten erworben.<br />

Da die Beherrschung der Schnittbildanatomie für die Interpretation<br />

von MRT und CT ebenso schwierig wie unerläßlich ist,<br />

stehen ihre Bücher schon an vielen ärztlichen Arbeitsplätzen.<br />

Das jetzt neu erschienene Buch hat drei Kapitel: Ganzkörperuntersuchung,<br />

Wirbelsäule und Extremitäten. Ein kleiner zusätzlicher<br />

Abschnitt ist dem Kiefergelenk gewidmet.<br />

Jedem MRT-Schnittbild (hohe Qualität, z.T. von 3-Tesla-Geräten)<br />

wurde von den Autoren wiederum eine klar gegliederte,<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

detailgenaue Zeichnung<br />

gegenübergestellt. Die<br />

anatomischen Strukturen<br />

sind farblich nach<br />

einem einheitlichen System<br />

geordnet, so daß<br />

sich der Nutzer rasch orientieren<br />

kann. Der Atlas<br />

hilft durch erneute Verbesserung<br />

der Qualität<br />

von Schnittbildern und<br />

Zeichnungen, den steigenden<br />

Anforderungen<br />

um das Wissen anatomischer<br />

Details gerecht zu<br />

werden.<br />

Das Buch ist eine echte Arbeitsplatzhilfe für all diejenigen, die<br />

sich mit CT/MRT von Gelenken, Extremitäten und Wirbelsäule<br />

beschäftigen. Wer darauf zurückgreifen kann, wird mitunter<br />

leichter und schneller das Normale identifizieren und das Pathologische<br />

erkennen können.<br />

Dr. K.-R. Bogun, Rostock<br />

Internistische Therapie <strong>2008</strong> ∙ 2009<br />

H. P. Wolff, T. R. Weihrauch (Hrsg.)<br />

17., neu bearbeitete Auflage<br />

Urban & Fischer Verlag München <strong>2008</strong><br />

1344 Seiten, 236 Tab., € 89,95<br />

ISBN 978-3-437-21804-0<br />

Seit 1975 erscheint die „Internistische Therapie“ nunmehr in<br />

ihrer 17., neu bearbeiteten Auflage. Das Spektrum der Therapie<br />

internistischer Erkrankungen in einem Band zusammenzufassen,<br />

scheint aufgrund des Umfanges des Fachgebietes, der<br />

rasanten Entwicklung seiner Teilgebiete und des technischen<br />

Fortschritts fast unmöglich.<br />

Der Herausgeber hält deshalb bewußt am Zweijahresrhythmus<br />

der Erscheinungen fest, um eine permanente Aktualität zu<br />

gewährleisten.<br />

Das Buch gliedert sich in allgemeine Behandlungsverfahren,<br />

Pharmakotherapie und spezielle Therapieverfahren bei Erkrankungen<br />

von Organen und Organsystemen.<br />

Nach kurzer Auflistung der allgemeinen symptomatischen Behandlungsmaßnahmen<br />

im ersten Teil nehmen die Grundlagen<br />

der modernen Notfall- und Intensivtherapie bereits einen<br />

breiten Raum ein. Dabei liegt das Augenmerk der Autoren auf<br />

praxisrelevanten und alltagstauglichen Empfehlungen.<br />

Im zweiten Teil werden die speziellen Arzneimittelgruppen<br />

eingehend hinsichtlich ihres Indikationsspektrums, der Dosie-<br />

Seite 389


SERVICE / BUCHVORSTELLUNGEN<br />

rungen und ihrer Risiken betrachtet, wobei besonders auf notwendige<br />

Überwachungsstrategien eingegangen wird.<br />

Dabei besitzt das Werk eine bemerkenswerte Aktualität, neue<br />

Medikamente und Wirkstoffe werden eingehend besprochen.<br />

Der weitaus umfangreichste Teil des Buches widmet sich den<br />

speziellen Therapieoptionen organbezogener Erkrankungen.<br />

In didaktisch vorbildlicher Weise werden die therapeutischen<br />

Akutmaßnahmen dargestellt, aber auch Langzeitbehandlungsstrategien<br />

aufgezeigt. Deutlich erkennbar ist der Bezug<br />

auf die aktuellen Leitlinien und Empfehlungen der jeweiligen<br />

Fachgesellschaften.<br />

Ein sehr umfangreiches Medikamenten- und Stichwortverzeichnis<br />

sowie die Möglichkeit des persönlichen Online-Zuganges<br />

runden das Werk ab.<br />

Die vorliegende „Internistische Therapie <strong>2008</strong> ∙ 2009“ ist ein<br />

praktisches Handbuch für den Schreibtisch – ideal geeignet als<br />

tägliches Nachschlagewerk für den Internisten und Allgemeinmediziner.<br />

Pädiatrische Dermatologie<br />

Dr. R. Keller, Wismar<br />

Lehrbuch und Atlas<br />

Hrsg.: Bernhard A. Cohen<br />

Deutsche Übersetzung Sibylle Tönjes<br />

2. Auflage, Elsevier GmbH, Verlag Urban und Fischer<br />

München 2007<br />

304 Seiten, 842 Abb., gebunden, € 129,00<br />

ISBN 978-3-437-24250-2<br />

Die für den deutschen Sprachraum ausgezeichnete Übersetzung<br />

einer 2005 erschienenen 3. englischen Ausgabe ist vor<br />

allem ein Atlas von besten klinischen, auch seltenen Fotos.<br />

Diese allein und deren Untertitel vermitteln ein „großes“ Wissen!<br />

Der Text ist gestrafft und enthält wertvolle Hinweise. Er beginnt<br />

mit Erläuterungen zur Organisation und Konfiguration<br />

von Hautveränderungen, beschreibt das Befallmuster und die<br />

Morphologie in Abhängigkeit der betroffenen Hautschichten.<br />

Diagnostische Verfahren, erforderliche Therapien oder Aussagen<br />

zur Prognose fehlen ebensowenig, wie die wichtigen Ausführungen<br />

zu Systemerkrankungen, von denen sich viele gerade<br />

auch im Hautorgan manifestieren.<br />

In 10 Kapiteln werden alle Erkrankungen der Haut bei Neu-<br />

und Frühgeborenen, bei Kindern und Teenagern in Bild und<br />

Wort abgehandelt. Auch die Veränderungen in der Mundhöhle<br />

haben ein eigenes Kapitel.<br />

Übersichtliche Tabellen, und jeweils ein Algorithmus zur Evaluation<br />

der unterschiedlichen Dermatosen sind besonders<br />

hilfreich. Jedes Kapitel endet mit einem aktuellen Literaturverzeichnis.<br />

Das ausführliche Inhaltsverzeichnis und ein gut<br />

sortierter Index erleichtern die Nutzung dieses allen Kinder-<br />

und Jugendärzten, und nicht zuletzt allen Allgemeinärzten<br />

sehr zu empfehlenden Buches.<br />

Praxis der Echokardiographie<br />

Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />

Hrsg.: Frank A. Flachskampf<br />

2., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage<br />

Georg Thieme Verlag 2007<br />

612 Seiten, 1015 Abb., 80 Tab., Buch und DVD, € 199,95<br />

ISBN 978-3-13-129622-1<br />

Dieses umfangreiche<br />

Buch zur echokardiographischen<br />

Diagnostik<br />

liegt nun in 2. Auflage<br />

vor. In 28 Kapiteln werden,<br />

beginnend mit einer<br />

kurz gestalteten<br />

Einführung in die technischen<br />

Grundlagen<br />

und die digitale Datenspeicherung,<br />

die verschiedensten<br />

Aspekte<br />

echokardiographischer<br />

Untersuchungsprozeduren<br />

unter Berücksichtigung<br />

spezieller Fragestellungen<br />

vorgestellt.<br />

Im Rahmen der gebotenen Prägnanz wird dabei die Gewebedoppler-Untersuchung<br />

unter dem Aspekt der regionalen<br />

Funktionsanalyse mit Vorstellung von normaler wie gestörter<br />

Myokardfunktion, z. B. auf dem Boden einer Perfusionsstörung<br />

oder einer Amyloidose, hervorgehoben. Die Wertigkeit<br />

der Kontrastechokardiographie mit verbesserter Darstellung<br />

von Shunts bzw. unter Nutzung von lungengängigen Kontrastmitteln<br />

zur Bewertung der linksventrikulären Funktion, z.<br />

B. im Rahmen von Streß-Untersuchungen, wie zur Perfusionsmessung<br />

werden vorgestellt.<br />

In einem knapp gehaltenen Kapitel werden Aspekte der 3-D-<br />

Echokardiographie behandelt und anhand der Darstellung<br />

von Mitralklappenprolaps oder ASD-Analyse sowie am Beispiel<br />

der Asynchronisationsanalyse, wie sie in der kardialen Resynchronisationstherapie<br />

Anwendung findet, verdeutlicht. Um-<br />

Seite 390 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


fangreich ist die Behandlung von systematisierter Untersuchung<br />

von Morphologie und Funktion des linken Ventrikels,<br />

von pathologischen Befunden und Darstellung verschiedener<br />

der hierfür ursächlichen Krankheitsbilder anhand von koronarer<br />

Herzerkrankung, Kardiomyopathien verschiedenster Ätiologie<br />

sowie valvulärer Erkrankungen. In diesen Kontext eingeordnet<br />

wird die Funktionsdiagnostik mittels Streß-Echokardiographie<br />

und auch die Vitalitätsdiagnostik besprochen. Ausführlich<br />

und sehr anschaulich werden Erkrankungsbilder der<br />

Mitral- wie der Aortenklappe sowie die diagnostische Herangehensweise<br />

und Quantifizierung (hier seien die Stichworte<br />

ERO und Vena contracte erwähnt) der zu erhebenden Befunde<br />

dargestellt.<br />

Zusätzlich wird dem Thema Klappenprothesen sowie prothesenassoziierten<br />

Komplikationen der notwendige Raum gegeben.<br />

Nützlich und als Nachschlaghilfe willkommen sind zudem<br />

die ausführlichen Tabellen dopplerechographischer Normalwerte<br />

der wichtigsten Klappenprothesen in Aorten- wie Mitralposition.<br />

Normalbefunde sowie die Darstellung von Pathologien des<br />

rechten Herzens, Erkrankungen der Aorta, des Perikards, tumorösen<br />

Erkrankungen des Herzens, sowie Kapitel über Emboliequellen,<br />

infektiöse Endokarditis, Echokardiographie auf der<br />

Intensivstation, nach Herztransplantation, tragbare Echokardiographiegeräte,<br />

und ein Überblick über angeborene Herzfehler<br />

im Erwachsenenalter runden das Werk, das ein großes<br />

Sachwortregister aufweist und anhand der beiliegenden CD<br />

die Möglichkeit eröffnet auch seltenere Erkrankungsbilder in<br />

ihrer Plastizität zu erfassen, ab.<br />

Die „Praxis der Echokardiographie“ ist in der Tat ein Referenzwerk<br />

zur echokardiographischen Diagnostik und sowohl dem<br />

Lernenden wie dem erfahrenen Untersucher eine nützliche<br />

Quelle in der täglichen Arbeit.<br />

Der Affe in uns<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Dr. H. Seyfert, Neubrandenburg<br />

Warum wir sind, wie wir sind<br />

Frans de Waal<br />

Carl Hanser Verlag München und Wien 2006<br />

366 Seiten , 14 s/w Abb., € 24,90<br />

ISBN: 978-3-446-20780-6<br />

Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine<br />

schmerzliche Scham. Hier irrte Friedrich Nietzsche, wie uns<br />

Frans de Waal (geb. 1948 in Holland) in seinem neuen Buch<br />

ernst und anschaulich und wissenschaftlich begründet vermittelt.<br />

Der Autor ist Professor in Atlanta und gehört zu den<br />

bekanntesten Primatologen der Welt. Er berichtet, daß nicht<br />

nur die Gene der Menschenaffen und Menschen in mehr als<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

95% übereinstimmen, sondern daß auch Gemeinsamkeiten<br />

im Macht- und Sexualverhalten sowie in Einfühlungsvermögen<br />

und Mitgefühl verblüffend auf unsere Primatenverwandtschaft<br />

hinweisen. Von einer gemeinsamen Vorfahrenlinie<br />

trennten sich vor 5,5 Millionen Jahren die Gattungen<br />

Homo und Pan, letztere spaltete sich vor 2,5 Millionen Jahren<br />

nochmals in die Arten Schimpanse und Bonobo. Menschen,<br />

Schimpansen und Bonobos sind enger miteinander verwandt<br />

als alle diese drei Spezies mit den Gorillas und Oran-Utans,<br />

die bereits zwei bzw. neun Millionen Jahre früher von der<br />

gemeinsamen Menschenaffenlinie abzweigten.<br />

Auf der Grundlage seiner jahrelangen, weltweit beachteten<br />

Verhaltensstudien an den sanften Bonobos und den aggressiven<br />

Schimpansen stellt der Primatenforscher de Waal zunächst<br />

in fünf Kapiteln über Affenfamilie, Macht, Sexualität,<br />

Gewalt und Sanftmut spannend erzählte Parallelen zum<br />

Menschen dar. Die Wurzeln menschlichen Verhaltens, auch<br />

moralische Entscheidungen gehen auf Millionen Jahre sozialer<br />

Evolution zurück und sind keineswegs nur kulturelle<br />

oder religiöse Fassade unseres erweiterten Neocortex. Ältere<br />

(Affen)frauen verweisen die jüngeren instinktiv in ihre<br />

Schranken. Triadische Männerkonfigurationen sind gleichermaßen<br />

bei Affen, Jägervölkern und Gegenwartsmenschen<br />

bedenklich, weil sie meist der Dynamik „zwei gegen einen“<br />

unterliegen. Der starke Dritte wird von den zwei Verbündeten<br />

bekämpft, Stärke wird somit zur Schwäche.<br />

Konkurrierende Kandidaten einer politischen Partei verbünden<br />

sich nach der Wahl des einen und der Niederlage des<br />

anderen rasch gegen den Kandidaten der Gegenpartei – einstige<br />

Rivalen lächeln dann gemeinsam in die Kameras. Nach<br />

dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der<br />

Sowjetunion glaubten sich Pentagon-Strategen stark, was<br />

ihnen jedoch von Psychologen, Politologen und Primatologen<br />

ausgeredet wurde. Stärke ist Schwäche: international<br />

werden sich kleinere Mächte – wie im Tierreich – gegen den<br />

großen Starken verbünden und ihm Probleme bereiten.<br />

Im Schlußkapitel wird die Bipolarität der Menschenaffen<br />

nochmals in einen direkten Bezug zu der ihnen eng verwandten<br />

Spezies Mensch gebracht. Gefragt, welcher innere Affe<br />

uns steuere, berichtet Frans de Waal von im Zirkus gekreuzten<br />

Wesen zwischen einem Bonobo und Schimpansinnen –<br />

„Bonansen“ oder „Schimpobos“ –, die aufrecht gehen und<br />

sich durch Sanftmut und Sensibilität auszeichnen. Vielleicht<br />

haben wir mit diesen Hybriden vieles gemeinsam, sind doch<br />

beim Menschen Moral gleichermaßen wie Aggressivität und<br />

Konkurrenzgebaren Ergebnis des gleichen Darwinschen Ausleseprozesses.<br />

Womit Nietzsche am Ende recht behält: Einst<br />

wart ihr Affen, und jetzt noch ist der Mensch mehr Affe, als<br />

irgendein Affe. Für Frans de Waal ist der Mensch eines der<br />

am meisten mit inneren Konflikten geplagten Tiere auf der<br />

Seite 391


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Welt, dem evolutionäre Quellen sowohl der Zerstörung wie<br />

der Zusammengehörigkeit innewohnen, mit denen es zu leben<br />

gilt. Das brillant geschriebene Buch mit attraktiven Bildern<br />

unserer phylogenetischen Verwandtschaft gibt vielfältige,<br />

nicht selten überraschende Einblicke in die Ursprünge<br />

und Natur menschlichen Verhaltens.<br />

Handbuch Medikamente<br />

Vom Arzt verordnet – für Sie bewertet<br />

Alle wichtigen Präparate<br />

Anette Bopp, Vera Herbst<br />

7., aktualisierte und erweiterte Auflage <strong>2008</strong><br />

Stiftung Warentest<br />

1359 Seiten, € 39,00<br />

ISBN 978-3-937880-83-9<br />

Prof. H. Nizze, Rostock<br />

Was für den Verbraucher<br />

wichtig ist, was er<br />

gern kaufen möchte,<br />

was er kaufen muß, beurteilt<br />

die Stiftung Warentest.<br />

So eben auch<br />

Medikamente!<br />

In Deutschland sind<br />

rund 55600 verschiedene<br />

Arzneimittel im<br />

Handel, eingeschlossen<br />

die aus der Homöopathie<br />

und die der anthroposophischenMedizin,<br />

sowie Standardzulassungen,<br />

die in Krankenhäusern hergestellt und verwendet<br />

werden. Eine Auswahl von etwa 6000 Medikamenten<br />

wird in dieser Neuauflage beschrieben und bewertet. Nicht<br />

bewertet werden die Mittel der Alternativmedizin, weil hier<br />

andere Zulassungsbestimmungen gelten und ein anderes<br />

„Denkgebäude“ als in der Schulmedizin herrscht.<br />

Geordnet nach Organen mit ihren Funktionen und Krankheitsbildern<br />

liegt mit diesem Buch gewissermaßen eine – allerdings<br />

ausführlichere – Zusammenfassung der so genannten<br />

„Waschzettel“ (Beipackzettel) vor, die jedem Medikament<br />

beigefügt sind und somit jedem Nutzer – Verbraucher<br />

– Patienten zur Verfügung stehen.<br />

Nach kurzen, verständlichen Hinweisen zur Anatomie werden<br />

die Krankheitsbilder mit ihren Symptomen dargestellt.<br />

Dann werden prophylaktische und nicht medikamentöse<br />

Maßnahmen erläutert, ehe die Beschreibung der am meisten<br />

verordneten Medikamente erfolgt. Deren Anwendung –<br />

auch bezüglich des Einnahmeverhaltens – ist genau nachzulesen.<br />

Gegenanzeigen werden unter der Überschrift „Achtung“<br />

beschrieben. Das gilt auch für unerwünschte Wirkungen,<br />

vor allem aber für die möglichen Wechselwirkungen,<br />

die eine immer größere Rolle bei der sicher nur zum Teil notwendigen<br />

Polypragmasie spielen! Die Hinweise für Schwangere<br />

und – noch wichtiger – für Kinder sind ein besonderer<br />

Vorteil der Ausführungen.<br />

In übersichtlichen Tabellen, jeweils am Ende eines der Unterkapitel<br />

folgt eine alphabetische Auflistung der beschriebenen<br />

Arzneimittel mit ihren Handelsnamen. Hier sind der<br />

Wirkstoffgehalt pro abgeteilte Einheit, die kleinste Pakkungsgröße,<br />

der Festbetrag und der Packungspreis in Euro<br />

und, das erscheint besonders wertvoll, eine kurze Bewertung<br />

zur Wirkung nachzulesen.<br />

Das Buch ist mehr als die „Rote Liste“, auch wenn die Auswahl<br />

kleiner ist. Es ist aber eben ein Buch für die Patienten,<br />

die sich hier orientieren wollen, wenn sie bei der verständlichen<br />

Aufregung im Ordinationszimmer des Arztes und<br />

schließlich auch an der Apotheken-Theke nicht alles verstanden<br />

haben! Eine besondere Hilfe ist das Buch für die Selbstmedikation.<br />

Trotzdem sollte vom „Verbraucher“ der Vorteil<br />

eines Arztbesuches und die Beratung in der Apotheke nicht<br />

ignoriert werden.<br />

Wir Ärzte müssen wissen, daß es neben dem Internet solcherlei<br />

Literatur gibt und viele Fragen unserer Patienten vielleicht<br />

hier ihren Ursprung haben!<br />

Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />

Seite 392 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

SERVICE<br />

Stürze und ihre Prävention – eine gemeinsame<br />

Aktion von <strong>Ärztekammer</strong> und Kassenärztlicher<br />

Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Der telefonische Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Institutes<br />

aus dem Jahre 2004 (1) hat es deutlich gezeigt: wir müssen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland mit etwa 8 Millionen Unfallverletzten<br />

pro Jahr und etwa 5 Millionen Stürzen rechnen,<br />

wobei die meisten Stürze in der Häuslichkeit und Freizeit auftreten.<br />

In der Gruppe der 60 – 69jährigen Unfallverletzten ereignen<br />

sich 45% im häuslichen Umfeld. Besonders bei Frauen<br />

und älteren Menschen nimmt die Sturzhäufigkeit zu. Die Inzidenz<br />

für Schenkelhals- und hüftnahe Frakturen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

steigt – Ausdruck einer mit Multimorbidität<br />

einhergehenden höheren Lebenserwartung.<br />

Einige epidemiologische Tatsachen (2,3,4) verdeutlichen die<br />

Bedeutung von Stürzen:<br />

- 30 % der zu Hause lebenden Personen über 65 Jahre stürzen<br />

mindestens 1 x pro Jahr<br />

- 50 % der über 80Jährigen stürzen mindestens 1 x pro Jahr<br />

- jeder 2. Pflegeheimbewohner stürzt mehr als 1 x pro Jahr<br />

- 10 % der Stürze verursachen behandlungsbedürftige Verletzungen<br />

- 5 % der Stürze führen zu sturzbedingten Knochenbrüchen<br />

- 1 – 2 % führen zu Hüftfrakturen, dabei sind 90 % über 65<br />

Jahre alt<br />

- für die Behandlung der Hüftfrakturen (BRD: 90.000 / Jahr !),<br />

die zu 90 % bei den über 65 Jahre alten Menschen auftreten,<br />

entstehen Kosten von 1 Milliarde Euro / Jahr (ohne<br />

Berechnung der Langzeitfolgen)<br />

- 30 % der gestürzten Menschen über 70 Jahren versterben<br />

innerhalb von 6 Monaten an den Sturzfolgen<br />

- 50 % der über 60Jährigen erlangen die ursprüngliche Mobilität<br />

nicht mehr zurück<br />

- 20 % der über 70Jährigen werden ständig pflegebedürftig<br />

Nach Becker (5) stellen die Ausbildung von Ängsten, eine weitere<br />

Reduktion von körperlichen Aktivitäten, soziale Rückzüge<br />

und damit bedingte Isolation sowie eine Minderung der ADL<br />

(activity of daily living) mit einer Zunahme der Pflegebedürftigkeit<br />

die gravierenden Folgen von Stürzen dar. Es hat sich<br />

eine Einteilung der Stürze nach ihrer Kausalität bewährt (7):<br />

1. Extrinsische Stürze<br />

Die Ursache ist eine von außen einwirkende Kraft, z.B. ein<br />

Sturz über „Stolperfallen“, Glatteis, Fremdeinwirkung etc.<br />

Mobil bis ins hohe Alter<br />

Die Flyer „Anleitung zur Vermeidung von Stürzen …“<br />

sind kostenlos über die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, Frau Krsnik (Tel.: (0381) 49 280 17) bzw.<br />

Frau Wulff (Tel.: (0381) 49 280 12 ), oder über die Kassenärztliche<br />

Vereinigung, Zentrale (Tel.: (0385) 74310) bzw.<br />

Vordruck-Service (E-Mail: iv@kvmv.de), zu beziehen.<br />

Seite 393


PRÄVENTION<br />

2. Snykopale Stürze<br />

Die Ursache liegt in einer Kreislaufstörung,<br />

z.B. transitorische ischämische Attacke<br />

(TIA) oder Herzrhythmusstörungen<br />

oder „Schwindel“.<br />

3. Lokomotorische Stürze<br />

Die Ursachen sind Funktionsdefizite bei<br />

alltäglichen Tätigkeiten und Umgebungsbedingungen<br />

sowie multikausale (Medikamenteninteraktion,<br />

Visus, Hörvermögen,<br />

Vestibularis- und Kleinhirnfunktion<br />

etc.) somatische Defizitkombinationen.<br />

Mit 75 % nehmen die lokomotorischen Stürze die Spitzenstellung<br />

ein. Sturzassoziierte Merkmale und Risikofaktoren für<br />

lokomotorische Stürze und sturzbedingte Frakturen lassen sich<br />

dabei den vier Gruppen der äußeren, inneren, iatrogenen und<br />

situativen Merkmale zuordnen:<br />

1. Äußere sturzassoziierte Merkmale<br />

■ Schlechte Beleuchtung<br />

■ Bodenbelag, Stolperschwellen, „Brücke“ und Teppiche<br />

■ Fehlende Handläufe und Rutschmatten im Bad<br />

■ Ungeeignetes Schuhwerk (Absatz, Sohle)<br />

2. Innere sturzassoziierte Merkmale<br />

■ Positive Sturzanamnese<br />

■ Balance- und Gangstörungen<br />

■ Kraftdefizite („Frailty“)<br />

■ Visusminderung<br />

■ Sturzassoziierte Erkrankungen (Mb. Parkinson, Depression,<br />

Demenz,, Apoplex, PNP)<br />

■ Höheres Alter<br />

■ Weibliches Geschlecht (Faktor 2 – 5)<br />

3. Iatrogene sturzassoziierte Merkmale<br />

■ Psychotrope Medikamente (Benzodiazepine)<br />

■ Sturzassoziierte Medikamente (Neuroleptika)<br />

■ Nebenwirkungen anderer Medikamente (Kardiaka, NSAR)<br />

4. Situative sturzassoziierte Merkmale<br />

■ Ungeeignete Aufbewahrung von Alltagsgegenständen<br />

■ Verwendung riskanter Hilfsmittel (Stuhl statt Tritt/Leiter)<br />

■ Wetterbedingte Sturzgefährdung<br />

Die dabei bestehenden Interaktionen eines „Sturzsyndroms“<br />

(7, modifiziert nach der American Geriatric Society, 2001) zeigen<br />

die Risikofaktoren und prädisponierenden Wechselwirkungen<br />

für Stürze im Alter:<br />

Abb. 1: Risikofaktoren des „Sturzsyndroms“ (7)<br />

Zur Prävention von Stürzen liegen mehr als 100 kontrollierte<br />

Studien vor, die auch über das europäische Netzwerk zur Verhinderung<br />

von Stürzen (ProFaNE) mit 26 Zentren in 13 Ländern<br />

abgefragt werden können (8). Neben der Optimierung von<br />

Seh- und Hörvermögen, der Beachtung von sturzfördernden<br />

Medikamentennebenwirkungen und der Beseitigung von extrinsischen<br />

Sturzursachen kommen der gezielten Erfassung<br />

von Risikofaktoren (Checklisten), der Evaluierung des individuellen<br />

Sturzrisikos (Sturztests) und einem mehrstufigen Interventionsprogramm<br />

(zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer<br />

und posturalen Fähigkeiten) die entscheidende Bedeutung<br />

zu.<br />

Wegen der Beeinflußbarkeit der Sturzhäufigkeit und ihrer<br />

Folgen hat der Präventionsausschuß der <strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> beschlossen, gemeinsam mit<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

eine gezielte Informationskampagne zur Prävention<br />

von Stürzen durchzuführen. Durch die KV <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> werden demnächst für den Vertragsarztbereich<br />

Flyer verteilt, die sich einerseits an Ärzte und das<br />

medizinische Fachpersonal und andererseits an Patienten<br />

und ihre Angehörigen richten. Für uns Ärzte kommt es nun<br />

darauf an, mit diesen Hilfen einen größtmöglichen Nutzen<br />

zu erzielen. In folgenden Beiträgen an dieser Stelle wird auf<br />

das Thema der Stürze und ihrer Prävention weiter eingegangen<br />

werden.<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Dr. med. Peter Kupatz<br />

Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />

Schwaaner Chaussee 2<br />

18209 Bad Doberan<br />

Seite 394 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Auch ich war ein Rüganer<br />

Unter diesem Titel will<br />

unser Kollege Dr. Gert<br />

Liebling – langjährig als<br />

Chirurg in Bergen auf<br />

Rügen tätig – Bekanntes<br />

und Unbekanntes<br />

aus dem Leben auf Rügen<br />

geborener Persönlichkeiten<br />

des 18. und<br />

19. Jahrhunderts publizieren.<br />

In dem Buch sollen<br />

Persönlichkeiten aus<br />

Wissenschaft und Wirtschaft,<br />

Literatur und<br />

Musik, Medizin und Politik<br />

vorgestellt werden,<br />

entsprechend der Vielfalt der Landschaft der Insel Rügen.<br />

Einige, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Billroth, Gottfried<br />

Ludwig Kosegarten und Wilhelm Malte zu Putbus sind allgemein<br />

bekannt – andere wie Hans Karl Barkow, Carl Hellmuth<br />

Dammas, Georg Julius Berling, Charlotte von Usedom u.v.m.<br />

sind über die Jahrzehnte und Jahrhunderte in Vergessenheit<br />

geraten und sollen so dem Leser bekanntgemacht bzw. wieder<br />

in Erinnerung gerufen werden.<br />

Für die Umsetzung des Buchprojekts werden ca. 4.800 Euro<br />

benötigt. Diese Kosten umfassen die graphische Gestaltung/<br />

Layout, den Druck und Vorbereitungen für die Publikation<br />

(ISBN). Der Förderverein Fürstliches Pädagogium zu Putbus<br />

e.V. hat die <strong>Ärztekammer</strong> um Unterstützung gebeten.<br />

Theaterinformationen<br />

Theater <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>er Staatstheater Schwerin<br />

Premieren im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />

08.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />

Goldberg-Variationen/ Le Sacre du Printemps<br />

Zwei Ballette von Ralf Dörnen, Musik von Johann Sebastian<br />

Bach und Igor Strawinsky<br />

29.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />

Manche mögen´s heiß – Sugar<br />

Musical von Peter Stone, Jule Styne und Bob Merrill<br />

nach dem Film „Some like it hot“ von Billy Wilder<br />

und I. A. L. Diamond<br />

basierend auf einer Story von Robert Thoeren<br />

AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Premiere im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />

06.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, E-Werk<br />

Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß<br />

Tanzmarathon nach einem Roman von Horace McCoy<br />

Theater- und Orchester GmbH<br />

Neubrandenburg/Neustrelitz<br />

Premiere im <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />

22.11.<strong>2008</strong>, 19.30 Uhr, Neubrandenburg,<br />

Kleine Komödie im Schauspielhaus<br />

Oscar<br />

Ein Mißverständnis in drei Akten von Claude Magnier<br />

KULTURECKE<br />

Die Kammer kann hierfür zwar keine Mittel zur Verfügung<br />

stellen, hält das Projekt aber für durchaus förderwürdig und<br />

unterstützt die Bemühungen des Fördervereins. Spender<br />

bzw. Sponsoren können sich mit 20, 50 oder 100 Euro oder<br />

einen darüber hinausgehenden Betrag beteiligen und damit<br />

die Realisierung dieses lohnenswerten Vorhabens ermöglichen.<br />

Die Spender oder Sponsoren erscheinen in dem Rügen-Buch,<br />

sofern sie ihr Einverständnis erteilen. Für ihre Spende erhalten<br />

Sie eine Spendenbescheinigung. Darüber hinaus können<br />

sie ein Freiexemplar sowie 4 weitere Bücher als Geschenkexemplare<br />

mit 30% Rabatt auf den Verkaufspreis (geplant<br />

15,00 Euro) über den Verlag beziehen. Sollte das Projekt wider<br />

Erwarten nicht realisiert werden können, wird der Spendenbetrag<br />

erstattet.<br />

Bitte überweisen Sie Ihre Spende an:<br />

Förderverein Fürstliches Pädagogium zu Putbus e.V.<br />

Pommersche Volksbank eG.<br />

BLZ: 130 910 54, Konto: 509 5077<br />

Stichwort: „Rüganer“<br />

Wissenschaftsverlag Putbus<br />

Circus 16 ∙ 18581 Putbus ∙ www.wissenschaftsverlag-putbus.de<br />

info@wissenschaftsverlag-putbus.de<br />

Weitere Einzelheiten und einen Vordruck zur Anmeldung Ihrer<br />

Spende finden Sie auf den Internetseiten der <strong>Ärztekammer</strong><br />

(www.aek-mv.de). W. S.<br />

Seite 395


PERSONALIA<br />

Wir beglückwünschen<br />

Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />

die mit der Publikation einverstanden sind.<br />

50. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Dipl.-Med. Rüdiger Torau 6.12.1958 Rehna / Wedendorf<br />

Dipl.-Med. Marion Kalwait 11.12.1958 Hagenow<br />

Dr. med. Steffen Weigel 13.12.1958 Greifswald / Wackerow<br />

Dipl.-Med. Renate Kubbutat 16.12.1958 Schwerin<br />

Dr. med. Barbara Thomas 21.12.1958 Grimmen<br />

Dr. med. Christiane Weigel 23.12.1958 Greifswald / Wackerow<br />

Dr. med. Susanne Lungfiel 24.12.1958 Lohmen<br />

Dipl.-Med. Petra Voigt 27.12.1958 Friedland<br />

Dr. med. Jörg Schliedermann 31.12.1958 Rostock<br />

60. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Hilmar Riedel 3.12.1948 Neubrandenburg<br />

Dr. med. Regina Beckmann 26.12.1948 Neubrandenburg<br />

Dipl.-Med. Rainer Prange 26.12.1948 Eggesin<br />

65. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Astrid Höckendorf 5.12.1943 Neubrandenburg<br />

Uwe Fischer 9.12.1943 Heringsdorf<br />

Dr. med. Volker Haberkorn 11.12.1943 Bergen / Ummanz<br />

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Peter Groth 21.12.1943 Rostock / Lichtenhagen-<br />

Dorf<br />

Dr. med. Ulf Graeßner 28.12.1943 Dummerstorf / Bandelstorf<br />

70. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Gisela Lauche-Utesch 2.12.1938 Graal-Müritz<br />

Dr. med. Barbara Jänicke 4.12.1938 Bössow<br />

MR Dr. med. Horst Jonas 10.12.1938 Demmin<br />

OMR Dr. med. Reinhard Anke 12.12.1938 Waren / Klein Nemerow<br />

Prof. Dr. med. habil.<br />

Herwig Hahn von Dorsche 13.12.1938 Stralsund<br />

Irmgard Jung 14.12.1938 Plau<br />

MR Gerhard Paschirbe 14.12.1938 Rambin<br />

Susanne Philipp 15.12.1938 Neubrandenburg<br />

Dr. med. Hermann Liebscher 19.12.1938 Malchin<br />

Dr. med. Helmut Marten 24.12.1938 Ostseebad Binz, Parchim<br />

75. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Ingeborg Vierus 26.12.1933 Rostock<br />

MR Ewald Dolgner 28.12.1933 Altentreptow<br />

85. Geburtstag im Dezember <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Walter Glatzel 13.12.1923 Born<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: 0381 49280-0<br />

Telefax: 0381 49280-80<br />

REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />

(Chefredakteur)<br />

Dr. med. G. Langhans<br />

(stellvertr. Chefredakteur)<br />

Prof. Dr. med. H. Büttner<br />

Dr. med. R. Bruhn<br />

Dr. med. W. Schimanke<br />

Dr. med. C. Brock<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />

an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />

Mitglied der Redaktion<br />

E-Mail: aerzteblatt@aek-mv.de<br />

VERANTWORTLICH IM SINNE<br />

DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />

Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im<br />

Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />

Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />

ein gesandte Manuskripte.<br />

Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />

wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />

Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />

aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />

re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />

Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />

über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />

Redaktion keine Gewähr über nommen werden.<br />

VERLAG, ANZEIGENLEITUNG<br />

UND VERTRIEB Leipziger Verlagsanstalt GmbH<br />

Paul-Gruner-Straße 62<br />

04107 Leipzig<br />

Telefon: 0341 710039-90<br />

Telefax: 0341 710039-99<br />

Home: www.l-va.de<br />

E-Mail: mb@l-va.de<br />

z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 9<br />

vom 1.1.<strong>2008</strong> gültig.<br />

VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />

ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />

DRUCK Druckhaus Dresden GmbH<br />

Bärensteiner Straße 30<br />

01277 Dresden<br />

BEZUGSPREIS /<br />

ABONNEMENTPREISE Inland jährlich 73,00 EUR<br />

inkl. Versandkosten<br />

Einzelheft 6,10 EUR<br />

zzgl. 2,50 EUR Versandkosten<br />

Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements<br />

ist mit einer Frist von drei Monaten mög lich und schrift lich an den Verlag<br />

zu richten. Die Abonnements gelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />

ge stellt.<br />

Die Leipziger Verlagsanstalt GmbH ist Mitglied der Arbeits gemein schaft<br />

Lese r analyse Medi zi ni scher Zeitschriften e.V.<br />

ISSN: 0939-3323<br />

Seite 396 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN

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