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Servisa Extrablatt Herbst 2015

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Inhalt food-service<br />

Experimentierfreudig: Besonders<br />

Frauen probieren die ungewöhnlichen<br />

Craft Biere.<br />

Brauerei-Inhaber Jeff Maisel<br />

braut sich gerne neue Ideen<br />

zusammen.<br />

Innovativ und nachfragestark<br />

Die Craft Beer-Bewegung lebt dagegen von der Lust am immer<br />

Neuen. „Der Innovationsdruck – vor allem der im eigenen<br />

Kopf – ist schon ziemlich hoch“, berichtet Jeff Maisel,<br />

Inhaber der Maisel Brauerei in Bayreuth, der neben seinem<br />

bekannten Weissbier unter dem Label Maisel & Friends seineeienerafeer-aneheflendeierenickelt.<br />

Das Deutsche Reinheitsgebot, vor allem von den Großbrauern<br />

gepriesen, sehen viele Craft Brauer dementsprechend<br />

eher als ein die Kreativität begrenzendes Korsett, denn<br />

als Qualitätssiegel. Fakt ist: Während die großen Biermarken<br />

in Deutschland seit Jahren Umsatzrückgänge zu verzeichnen<br />

haben, steigt die Nachfrage nach Craft Bieren rasant – wenn<br />

auch noch auf sehr niedrigem Niveau: „Es handelt sich immer<br />

noch um eine kleine Nische“, sagt Oliver Wesseloh. Eine,<br />

in der auch immer mehr große Brauer mitmischen wollen<br />

und eigene Edelbier-Linien wie Braufactum (Radeberger)<br />

oderraferibrerafleen.<br />

Starke Brauer-Gemeinschaft<br />

Craft Beer lebt von persönlichen Kontakten. Man kennt und<br />

unterstützt sich gegenseitig. „Craft Beer heißt auch Gemeinschaft<br />

und Kommunikation“, erklärt Patrick Rüther. In seinem<br />

Alten Mädchen werden mitnichten nur Erzeugnisse der angeschlossenen<br />

Ratsherrn-Brauerei ausgeschenkt, denn regelmäßig<br />

dürfen auch andere Brauer ihre Kreationen vorstellen –<br />

eher ungewöhnlich in der sich normalerweise mit strengen Lieferverträgen<br />

vom Wettbewerb abschottenden Branche. Vielen<br />

Neueinsteigern im Brau-Business fehlt – bei allem Wissen<br />

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Vertrieb, nicht selten wird die Ware noch per Post verschickt.<br />

Eine Zusammenarbeit mit dem Getränkefachgroßhandel ist<br />

oft schwierig, da Lagerkapazitäten begrenzt sind und die Haltbarkeit<br />

der Craft Beers oftmals geringer ist. Auch Mehrwegsysteme<br />

sind für kleine Brauereien schwer zu organisieren.<br />

Craft Beer im Gastrogeschäft<br />

Die Vielseitigkeit des Craft Beers bietet gastronomischen Formaten<br />

praktisch jeder Couleur die Möglichkeit, mit einer eigenen<br />

Bierkarte Akzente zu setzen. Welche Konzepte eignen<br />

sich besonders für Craft Beer? Trendige Bars, moderne Braugasthäuser,<br />

kommunikationsstarke Systeme, Fine-Dining-Tempel?<br />

Oder spezialisierte Tap Rooms mit 20-30 Bieren am Zapfhahn,<br />

wie sie in den USA längst Gang und Gäbe sind? Eigentlich<br />

fast alle, bis hin zu Eckkneipen oder Hostels, sagt Wesseloh.<br />

Ein Selbstläufer sei das Ganze jedoch nicht, warnt Gastronom<br />

Rüther: „Die kleinen Chargen, die hochwertigen Zutaten<br />

und die handwerkliche Herstellung machen Craft Beer<br />

um rund ein Drittel teurer als Industriebiere. Unsere Gäste<br />

sind zwar bereit, dafür mehr Geld auszugeben, aber das hat<br />

eindeutig Grenzen. Viele Bier-Fans kommen außerdem nur,<br />

um zu trinken. Dann fehlen uns die Küchenumsätze. Letztendlich<br />

sind die Margen auch wegen des logistischen Aufwands<br />

und des großen Beratungsbedarf durch geschultes<br />

Personal nicht unbedingt größer als bei Massenbieren.“<br />

Mit eigener Bierkarte Kunden gewinnen<br />

Eine ernstzunehmende Bierkarte erfordert zudem fachkundi-<br />

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sollte mindestens ein Mitarbeiter im Betrieb sein, der für<br />

das Thema „brennt“ und sich auskennt. Wichtig ist auch eine<br />

passende Gläserausstattung, damit die Aromen gut zur Geltung<br />

kommen. Welche Bierstile sind hierzulande besonders<br />

gefragt? Axel Ohm: „Da gibt es regional große Unterschiede.<br />

Wir im Alten Mädchen stellen fest, dass vor allem Pale Ale<br />

und IPA zu den ganz klaren Aufsteigern des vergangenen Jahres<br />

gehören. Offensichtlich trauen sich immer mehr Konsumenten<br />

an die hopfenbetonteren, komplexeren Sorten heran.<br />

Darauf haben sich viele Brauer eingestellt. Generell werden<br />

hierzulande aber nur selten ‚radikale‘ Stile gebraut.“ Einstei-<br />

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