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Inhalt food-service<br />
Experimentierfreudig: Besonders<br />
Frauen probieren die ungewöhnlichen<br />
Craft Biere.<br />
Brauerei-Inhaber Jeff Maisel<br />
braut sich gerne neue Ideen<br />
zusammen.<br />
Innovativ und nachfragestark<br />
Die Craft Beer-Bewegung lebt dagegen von der Lust am immer<br />
Neuen. „Der Innovationsdruck – vor allem der im eigenen<br />
Kopf – ist schon ziemlich hoch“, berichtet Jeff Maisel,<br />
Inhaber der Maisel Brauerei in Bayreuth, der neben seinem<br />
bekannten Weissbier unter dem Label Maisel & Friends seineeienerafeer-aneheflendeierenickelt.<br />
Das Deutsche Reinheitsgebot, vor allem von den Großbrauern<br />
gepriesen, sehen viele Craft Brauer dementsprechend<br />
eher als ein die Kreativität begrenzendes Korsett, denn<br />
als Qualitätssiegel. Fakt ist: Während die großen Biermarken<br />
in Deutschland seit Jahren Umsatzrückgänge zu verzeichnen<br />
haben, steigt die Nachfrage nach Craft Bieren rasant – wenn<br />
auch noch auf sehr niedrigem Niveau: „Es handelt sich immer<br />
noch um eine kleine Nische“, sagt Oliver Wesseloh. Eine,<br />
in der auch immer mehr große Brauer mitmischen wollen<br />
und eigene Edelbier-Linien wie Braufactum (Radeberger)<br />
oderraferibrerafleen.<br />
Starke Brauer-Gemeinschaft<br />
Craft Beer lebt von persönlichen Kontakten. Man kennt und<br />
unterstützt sich gegenseitig. „Craft Beer heißt auch Gemeinschaft<br />
und Kommunikation“, erklärt Patrick Rüther. In seinem<br />
Alten Mädchen werden mitnichten nur Erzeugnisse der angeschlossenen<br />
Ratsherrn-Brauerei ausgeschenkt, denn regelmäßig<br />
dürfen auch andere Brauer ihre Kreationen vorstellen –<br />
eher ungewöhnlich in der sich normalerweise mit strengen Lieferverträgen<br />
vom Wettbewerb abschottenden Branche. Vielen<br />
Neueinsteigern im Brau-Business fehlt – bei allem Wissen<br />
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Vertrieb, nicht selten wird die Ware noch per Post verschickt.<br />
Eine Zusammenarbeit mit dem Getränkefachgroßhandel ist<br />
oft schwierig, da Lagerkapazitäten begrenzt sind und die Haltbarkeit<br />
der Craft Beers oftmals geringer ist. Auch Mehrwegsysteme<br />
sind für kleine Brauereien schwer zu organisieren.<br />
Craft Beer im Gastrogeschäft<br />
Die Vielseitigkeit des Craft Beers bietet gastronomischen Formaten<br />
praktisch jeder Couleur die Möglichkeit, mit einer eigenen<br />
Bierkarte Akzente zu setzen. Welche Konzepte eignen<br />
sich besonders für Craft Beer? Trendige Bars, moderne Braugasthäuser,<br />
kommunikationsstarke Systeme, Fine-Dining-Tempel?<br />
Oder spezialisierte Tap Rooms mit 20-30 Bieren am Zapfhahn,<br />
wie sie in den USA längst Gang und Gäbe sind? Eigentlich<br />
fast alle, bis hin zu Eckkneipen oder Hostels, sagt Wesseloh.<br />
Ein Selbstläufer sei das Ganze jedoch nicht, warnt Gastronom<br />
Rüther: „Die kleinen Chargen, die hochwertigen Zutaten<br />
und die handwerkliche Herstellung machen Craft Beer<br />
um rund ein Drittel teurer als Industriebiere. Unsere Gäste<br />
sind zwar bereit, dafür mehr Geld auszugeben, aber das hat<br />
eindeutig Grenzen. Viele Bier-Fans kommen außerdem nur,<br />
um zu trinken. Dann fehlen uns die Küchenumsätze. Letztendlich<br />
sind die Margen auch wegen des logistischen Aufwands<br />
und des großen Beratungsbedarf durch geschultes<br />
Personal nicht unbedingt größer als bei Massenbieren.“<br />
Mit eigener Bierkarte Kunden gewinnen<br />
Eine ernstzunehmende Bierkarte erfordert zudem fachkundi-<br />
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sollte mindestens ein Mitarbeiter im Betrieb sein, der für<br />
das Thema „brennt“ und sich auskennt. Wichtig ist auch eine<br />
passende Gläserausstattung, damit die Aromen gut zur Geltung<br />
kommen. Welche Bierstile sind hierzulande besonders<br />
gefragt? Axel Ohm: „Da gibt es regional große Unterschiede.<br />
Wir im Alten Mädchen stellen fest, dass vor allem Pale Ale<br />
und IPA zu den ganz klaren Aufsteigern des vergangenen Jahres<br />
gehören. Offensichtlich trauen sich immer mehr Konsumenten<br />
an die hopfenbetonteren, komplexeren Sorten heran.<br />
Darauf haben sich viele Brauer eingestellt. Generell werden<br />
hierzulande aber nur selten ‚radikale‘ Stile gebraut.“ Einstei-<br />
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