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China & Seidenstraße

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KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

Als <strong>Seidenstraße</strong> wurde früher das Netz von Karawanenstraßen bezeichnet, dessen<br />

Hauptroute das Mittelmeer mit Ostasien verbindet. Die gesamte Strecke hatte eine<br />

Länge von 8000 Kilometer. Ein großes Problem damals war die Sicherheit dieser<br />

Handelsstraßen. Die Karawanen wurden oft überfallen – meistens auf den engen<br />

Passagen der Route, wo die Piraten leicht an die Beute gelangen konnten. Das<br />

Chinesische Reich stattete deshalb seine Karawanen mit speziellen Verteidigungsarmeen<br />

aus und weitete die große Mauer entlang Teilen der Route aus.<br />

MARCO POLO<br />

Die Aufzeichnungen von Marco Polo haben die <strong>Seidenstraße</strong> in Europa bekannt<br />

gemacht. „Das Buch von den Wundern der Welt" ging 1298 in die französische<br />

Literaturgeschichte ein. Dass Marco Polo – in weiten Teilen Asiens unterwegs – je<br />

selbst bis nach <strong>China</strong> gelangte, wird bezweifelt. Für sein Buch konnte er aber auf die<br />

Reiseberichte seines Vaters Niccolo und sein Onkels Maffeo zurückgreifen – sie wurden<br />

im Jahre 1266 am Hofe des Mongolenherrschers in Peking empfangen. Als erster<br />

weitgehend realistischer Bericht über die in Westeuropa bis dahin praktisch unbekannten<br />

Länder und Völker in Fernost, hat Marco Polo unter anderem erstmals Japan<br />

erwähnt. Unabhängig von der Wahrhaftigkeit des Polo'schen Berichts, ist es gerade<br />

ihm zu verdanken, dass sich ein reger Verkehr zwischen West und Ost entwickelte.<br />

ROUTE<br />

Seit jeher kannten die Nomaden Plätze, wo sie sich trafen, um Waren, aber auch<br />

Neuigkeiten auszutauschen. Diese Plätze lagen in Oasen, an Wasserstellen oder markanten<br />

Punkten in Wüsten und Steppen. Die Wege zwischen diesen Punkten verliefen<br />

nicht zufällig, sondern folgten der sichersten Route, der besten Begehbarkeit des<br />

Geländes und vermieden potenzielle Gefahrenstellen. Daraus hatten sich Straßen<br />

ergeben. Sie waren oft hundert Meter breit und wurden zu Fernrouten, an denen<br />

schließlich gesicherte Rastplätze, ummauerte Herbergen und Warenlager, Siedlungen<br />

und Städte entstanden.<br />

Von <strong>China</strong> aus verlief, neben der nördlichen und südlichen Landroute zum<br />

Mittelmeer, noch die maritime <strong>Seidenstraße</strong>, die nach Afrika führte<br />

(Somalia) und eine südwestliche Route, die Indien tangierte. Letztere<br />

soll schon 3000 v. Chr. bereist worden sein.<br />

Aus aktueller Sicht werden den ehemaligen <strong>Seidenstraße</strong>n<br />

Routen zugezählt, die durch 17 heutige Staaten führen<br />

ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

SACH<br />

INFORMATION<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Die Chinesische Mauer ist mit 6350<br />

Kilometern Länge (Hauptmauer<br />

2400 km) und hinsichtlich Volumen<br />

und Masse das größte Bauwerk der<br />

Welt.<br />

Erstmals erwähnt von Marco Polo:<br />

Japan.<br />

Die Aufzeichnungen von Marco Polo<br />

haben viele Handelsrouten bekannt<br />

gemacht.<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

6.2


SACH<br />

INFORMATION<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

In Venedig wurde im Mittelalter viel<br />

Gewürzhandel betrieben.<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

6.2<br />

KONSUM CHINA & SEIDENSTRASSE<br />

(Afghanistan, Bhutan, <strong>China</strong>, Indien, Irak, Iran, Kasachstan, Kirgistan,<br />

Mongolei, Nepal, Pakistan Russland, Syrien,Tibet,Türkei,<br />

Turkmenistan, Usbekistan). Die meisten Teilstrecken queren<br />

nach wie vor unwirtliche Gegenden.<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Über das Netzwerk vieler<br />

regionaler Handelswege gelangten sehr früh chinesische Waren auch nach<br />

Mitteleuropa. In wechselnden Richtungen verbreiteten sich auf den Routen aber<br />

auch religiöse Vorstellungen (Buddhismus und Islam) oder kulturelle Güter (Buchdruck<br />

und Destillation). Immer wieder „reisten“ zudem Krankheiten und Infektionen<br />

mit. Die <strong>Seidenstraße</strong> hat von ihrem einstigen Glanz nichts eingebüßt und wird<br />

heute partiell als touristische Attraktion befahren („Auf den Spuren Marco Polos“).<br />

WAREN<br />

Seide war für den Westen wohl das außergewöhnlichste Handelsgut, das die<br />

<strong>Seidenstraße</strong> passierte. Natürlich wurden auch viele andere Waren über diese<br />

Handelsstraßen ausgetauscht. Karawanen in Richtung <strong>China</strong> transportierten unter<br />

anderem Gold, Elfenbein, kostbare Steine und Glas. In die andere Richtung wurden<br />

vor allem Pelze, Keramik, Jade, Bronze, Lacke und Eisen getragen.Viele dieser Güter<br />

wurden unterwegs eingetauscht und wechselten so mehrmals den Besitzer, bevor<br />

sie ihr endgültiges Ziel erreichten.<br />

Mit dem Handel verbreiteten sich auch Religionen und technische Kenntnisse. Papier<br />

und Schwarzpulver kamen entlang der <strong>Seidenstraße</strong> in die arabischen Länder und<br />

gelangten von dort später nach Europa.<br />

Das wohl bekannteste und folgenreichste<br />

Beispiel für die<br />

Verbreitung von<br />

Krankheiten entlang<br />

der <strong>Seidenstraße</strong><br />

ist die<br />

Ausbreitung der<br />

Pest im 14.<br />

Jahrhundert.Vor<br />

allem der<br />

Transport von<br />

Pelzen begünstigte<br />

ihre schnelle Verbreitung.


KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

Durch die berühmte <strong>Seidenstraße</strong> war es möglich, Waren in andere Länder zu<br />

transportieren und zu verkaufen. Im römischen Reich war vor allem Seide aus<br />

<strong>China</strong> ein sehr begehrter Luxusartikel.<br />

LERNZIELE:<br />

■ Die Kinder lernen die Eigenschaften von Seide kennen.<br />

■ Das einstige Luxusprodukt Seide wird als Beispiel für die Vielzahl der gehandelten<br />

Waren gezeigt.<br />

SEIDENTUCH GESTALTEN<br />

ORT: Klasse.<br />

ZEITAUFWAND: 2,5 Unterrichtseinheiten.<br />

MATERIALIEN: Seidentuch, Seidenmalfarben, Pinsel, Salz (grobkörnig & fein),<br />

Unterlage, Schnüre, Konturenmittel.<br />

KOSTEN: ca. 2,- Euro.<br />

UMSETZUNG: Zunächst muss man das Tuch auf einen abwaschbaren<br />

Untergrund aufbreiten. Daneben sollte man die Farben und Zubehörteile griffbereit<br />

halten.<br />

Techniken: ■ Streut man auf die noch feuchten Farbstellen etwas Salz (grobkörnig<br />

oder feines Salz) entstehen nette Muster. Nach dem Trocknen der Farbe kann<br />

das Salz einfach abgeschüttelt oder abgekehrt werden.<br />

■ Man kann das Tuch mit einer Schnur stellenweise abbinden, dann die Farbe auftragen<br />

und trocknen lassen. Diese Technik kann man natürlich auch mit mehreren<br />

Schnüren durchführen.<br />

■ Um Figuren oder bestimmte Muster exakt aufmalen zu können, benötigt man<br />

Konturenfarbe, so genannte Gutta. Diese kann man in jedem Bastelgeschäft kaufen.<br />

Mit Hilfe einer feinen Spitze lässt sich das Konturenmittel gut auf dem Tuch platzieren.<br />

Anschließend können die abgegrenzten Zeichnungen gefärbt werden. Durch das<br />

aufgetragene Konturenmittel verschwimmen die nebenliegenden Farben nicht ineinander.<br />

Gutta gibt es in verschiedenen Farben, passend zu fast jedem Seidenfarbton.<br />

Rahmen: Man muss nicht unbedingt einen eigenen Rahmen für die Seidenmalerei<br />

kaufen. Eigentlich braucht man das Tuch nur auflegen und vorsichtig und ruhig<br />

arbeiten. Hat man dann doch stellenweise Schwierigkeiten, da das Tuch verrutscht<br />

oder nicht ordentlich gespannt ist, lässt man sich einfach von einer zweiten Person<br />

kurzzeitig helfen.<br />

ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Projekte mit Kindern lockern den<br />

Schulalltag auf.<br />

Jedes Kind kann sein eigenes<br />

Seidentuch nach individuellen<br />

Vorstellungen gestalten.<br />

Das zweihöckrige Kamel war ein<br />

wichtiges Transportmittel, weil es<br />

den starken Temperaturschwankungen<br />

gut angepasst ist.<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

6.2


DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

In der Entwicklungszeit der Raupe<br />

ist das Fressen der einzige<br />

Lebensinhalt.<br />

Die trockenen Kokons werden dann<br />

gelagert.<br />

Vor der Bastelarbeit kann<br />

die Lehrperson die<br />

Geschichte der Raupe<br />

Nimmersatt vorlesen und<br />

die Kinder damit<br />

inspirieren.<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

KONSUM CHINA & SEIDENSTRASSE<br />

Trockene Seide: Bei der trockenen Seide muss schnell<br />

gearbeitet werden. Da fließende Übergänge zwischen den einzelnen Farben<br />

entstehen sollten, muss man neben der bereits gefärbten Stelle sofort wieder eine<br />

andere Farbe auftragen. Ist nämlich die erste Farbe schon getrocknet, verfließen die<br />

beiden Stellen nicht ineinander. Leichter gelingt dies bei angefeuchteter Seide.<br />

Feuchte Seide: Falls sich nach einiger Zeit trockene Stellen bilden sollten, kann<br />

man diese ganz leicht wieder mit einem nassen Wattebausch befeuchten.<br />

BASTELARBEIT „SEIDENRAUPE NIMMERSATT“<br />

ORT: Klasse.<br />

ZEITAUFWAND: 2,5 Unterrichtseinheiten.<br />

MATERIALIEN: großer Buntpapierbogen, DIN A3 Zeichenpapier, Wollreste,<br />

Pfeifenputzer, 2 Holzkugeln (1,5 cm), 2 Wackelaugen (5 mm), ein Karton (25–30 cm<br />

lang und ca.10 cm breit), Filz- oder Stoffreste, grünes Buntpapier, grüne Acrylfarbe,<br />

Wasserfarben, Styroporkugel (8 cm), Klebstoff, kleine Säge.<br />

KOSTEN: ca. 1,50 Euro pro SchülerIn.<br />

UMSETZUNG: Bildhintergrund (Querformat): 1/3 des Zeichenblattes<br />

wird mit grüner Wasserfarbe und 2/3 mit blauer Farbe angemalt. Diese Flächen sollen<br />

Wiese und Himmel darstellen. Aus grünem Buntpapier werden längliche Blätter ausgeschnitten<br />

und dann über die grüne Wiese geklebt. Die Wiese ist nun der Hintergrund<br />

von langen Grashalmen. Nun klebt man das Zeichenblatt auf das große Buntpapier,<br />

sodass es aussieht, als würde ein kleiner Rahmen um das Zeichenblatt entstehen.<br />

Raupe: Der Karton wird nun mit Klebstoff versehen und mit den Wollresten überwickelt,<br />

sodass der Karton nicht mehr sichtbar ist. Dazu kann man verschiedene<br />

Farben nehmen, um die Glieder einer Raupe hervorzuheben<br />

(Streifenmuster in einer Breite von ca. 5–7 cm).<br />

4 Pfeifenputzer werden zu je 3 cm abgeschnitten und als<br />

Füße auf der hinteren Seite der Raupe festgeklebt. Jetzt<br />

klebt man die Raupe ca. in die Mitte des Zeichenblattes,<br />

sodass es aussieht, als würde sie im Gras sitzen oder<br />

gehen. Aus Stoff- oder Filzresten schneidet man 4 Schuhe<br />

aus und klebt sie an die Enden der Füße.<br />

Kopf: Mit Hilfe einer kleinen Säge schneidet die Lehrperson ein Stück von der<br />

Styroporkugel ab, damit man sie später besser auf das Zeichenblatt kleben kann.Von<br />

den Kindern wird nun die Kugel mit grüner Acrylfarbe bemalt, mit 2 Wackelaugen<br />

geschmückt und ein Pfeifenputzerstück wird als Mund angebracht. 2 Pfeifenputzerstücke<br />

stellen noch die Fühler dar, an deren Ende je eine kleine Holzkugel aufgesteckt wird.<br />

6.2 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH


KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

SEIDE<br />

Seide ist eine Textilfaser, die aus den Kokons der ________________<br />

gewonnen wird. Man nimmt an, dass sie aus ______________ kommt<br />

und erstmals über Handelsstraßen, wie die _____________, nach<br />

Europa gebracht wurde. Seide zählte damals zu den Luxusartikeln und<br />

konnte nur von den _______________________ erworben werden.<br />

Es war verboten, Eier oder Raupen außer Landes zu bringen. Hätte<br />

jemand gewagt dies zu tun, so müsste er es mit dem _____________<br />

bezahlen. Es gibt verschiedene Geschichten darüber, wie die<br />

Seidenraupe in den Westen kam. Eine erzählt von zwei<br />

_____________, die in ihren Stöcken Eier schmuggelten. Das Wissen,<br />

das sie sich während ihres <strong>China</strong>aufenthalts aneigneten, ermöglichte<br />

es nun auch außerhalb <strong>China</strong>s ________________ herzustellen. Doch<br />

die Qualität der chinesischen Seide blieb lange unübertroffen.<br />

ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

ARBEITSBLATT<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Setze die richtigen<br />

Wörter ein!<br />

Seidenraupe<br />

<strong>Seidenstraße</strong><br />

<strong>China</strong><br />

Reichsten<br />

Leben<br />

Seide<br />

Mönchen<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

6.2


ARBEITSBLATT<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

KONSUM<br />

CHINA &<br />

SEIDENSTRASSE<br />

6.2<br />

KONSUM CHINA & SEIDENSTRASSE<br />

SEIDENRAUPE<br />

Seide ist ein tierisches Produkt und kommt in der Natur in langen<br />

Fäden vor, die von der Seidenraupe gesponnen wurden. Um einen<br />

möglichst großen Ertrag zu erzielen, werden Seidenraupen in<br />

warmen Ländern gezüchtet.<br />

Eine Seidenraupe ernährt sich ungefähr 30 Tage lang Tag und Nacht<br />

von Maulbeerblättern. Nach ungefähr viermaliger Häutung hat sie<br />

eine Größe von cirka acht Zentimetern erreicht. Dabei muss<br />

unbedingt die Temperatur stimmen. Leise sollte es auch sein, denn<br />

Lärm stört die kleinen Tierchen. Kranke Raupen werden immer<br />

wieder aussortiert, da sie sonst andere Tiere anstecken können.<br />

Nun beginnt sich die Raupe einzuspinnen, indem sie sich tagelang<br />

ihre selbst produzierten Spinnfäden in Achterschlingen um den<br />

Körper legt. In diesem angefertigten Kokon entwickelt sich die<br />

Raupe zu einer Puppe und danach zum Schmetterling. Da der<br />

Schmetterling beim Schlüpfen den wertvollen Kokon zerstört,<br />

wird dies nur bei denjenigen zugelassen, welche für die Nachzucht<br />

gebraucht werden.<br />

Die anderen vom Kokon umgebenen Puppen werden getrocknet,<br />

damit man sie nachher lagern kann, um sie dann weiter zu verar-<br />

beiten. Die Kokons werden in heißer Lauge gekocht. Nun kommen<br />

die Fasern ins Haspelbecken. Dort werden die Fasern mehrerer<br />

Kokons miteinander vereinigt und man erhält schlussendlich den<br />

Seidenfaden. Um die Rohseide transportieren zu können, muss<br />

diese auf eine Haspel gespult und zu Zöpfen geflochten werden.

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