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Die Geschichte in die Eigenen Hände nehmen

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sei auszuweisen. Sie erhielt <strong>die</strong> Erlaubnis, mit<br />

der Zimmerwalder L<strong>in</strong>ken, angeschlossen, <strong>die</strong> von<br />

e<strong>in</strong>em Politemigrantenzug aus Zürich auszureisen.<br />

Len<strong>in</strong> geleitet wurde“, schrieb sie. <strong>Die</strong> Frage des<br />

In Moskau angekommen, erfuhr sie gleich<br />

Krieges wurde überall kontrovers diskutiert und<br />

vom bevorstehenden Gründungskongress der<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit der E<strong>in</strong>beziehung der Schweiz <strong>in</strong><br />

Kom<strong>in</strong>tern. Nach Rücksprache mit den <strong>in</strong> der<br />

den Krieg lag im Raum. In den Vorbereitungen<br />

Schweiz verbliebenen Genossen konnte sie sogleich<br />

des Berner Kongresses der Sozialdemokratischen<br />

an <strong>die</strong>sem teil<strong>nehmen</strong>.<br />

Partei der Schweiz wurde Kascher mit dem harten<br />

Kampf der verschiedenen Richtungen konfrontiert.<br />

<strong>Die</strong> Ausweisung erfolgte vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

Kascher und ihre GenossInnen erklärten<br />

der heftigen Strassenkämpfe <strong>in</strong> Zürich vom 17.<br />

das imperialistische Wesen des Krieges, <strong>die</strong><br />

November 1917 und des Landesstreiks e<strong>in</strong> Jahr<br />

Interessen der Kapitalistenklasse, den Verrat der<br />

später. Zu jenen Zeitpunkten stu<strong>die</strong>rte Leonie<br />

Zweiten Internationale. Konkret g<strong>in</strong>g es um <strong>die</strong><br />

Kascher Psychologie und Philosophie an der<br />

Ausarbeitung der Resolution für den Kongress<br />

Universität Zürich, war aber <strong>in</strong> der erst kürzlich, im<br />

der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz – im<br />

Oktober 1917 gegründeten „Gruppe Forderung“<br />

Juni 1917 fand e<strong>in</strong> ausserordentlicher Parteitag<br />

aktiv, aus welcher 1919 <strong>die</strong> Kommunistische Partei<br />

der SP <strong>in</strong> Bern zur Militärfrage statt – <strong>die</strong> man <strong>in</strong><br />

der Schweiz entstand und welche <strong>in</strong>nerhalb der<br />

den überall durchgeführten Parteiversammlungen<br />

Sozialistischen Jugendorganisation agierte.<br />

unterbreiten und verteidigen wollte. Massnahmen<br />

und mögliche Kampfmittel mussten vorgeschlagen<br />

<strong>Die</strong> Sozialistische Jugendorganisation war zur Zeit<br />

werden. <strong>Die</strong> Wege des Kampfes, der Organisierung<br />

des Ersten Weltkriegs <strong>die</strong> treibende revolutionäre<br />

der ArbeiterInnen gegen den Krieg, Wege der<br />

Kraft <strong>in</strong> der Schweiz. Nach der Zimmerwalder<br />

Distanzierung von den Sozialchauv<strong>in</strong>istInnen<br />

Konferenz im September 1915 fand e<strong>in</strong>e<br />

und PazifistInnen, <strong>die</strong> Unterschiede zwischen den<br />

L<strong>in</strong>ksentwicklung unter den Sozialisten statt, an<br />

verschiedenen Strömungen <strong>in</strong> der Partei, Rechte,<br />

der <strong>die</strong> Jugend ihren Anteil hatte. Sie entwickelte<br />

L<strong>in</strong>ke und Zentristen, mussten entwickelt werden.<br />

sich zu e<strong>in</strong>er Massenorganisation mit mehreren<br />

Tausenden Mitgliedern. Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit<br />

Über <strong>die</strong>se drei Strömungen hielt Kascher Vorträge<br />

den staatlichen Repressionsapparaten „Polizei“ und<br />

an Parteiversammlungen. Unter dem E<strong>in</strong>fluss<br />

„Militär“ und zum Teil gegen sie aufgehetzte Teile<br />

der Diskussionen <strong>in</strong> Zürich mit Len<strong>in</strong> analysierte<br />

der Bevölkerung zeigten den Herrschaftscharakter<br />

sie <strong>die</strong> Rolle der rechten Grütlianer während<br />

der bürgerlichen Demokratie auf und führten<br />

des Krieges und deren Verletzung der Lehre von<br />

zu e<strong>in</strong>er Verstärkung des Kampfeswillen der<br />

Marx und Engels und der Interessen der Klasse<br />

sozialistischen Jugend.<br />

der Arbeiter<strong>in</strong>nen und Arbeiter, <strong>die</strong> Rolle der<br />

Zentristen mit Grimm an der Spitze, <strong>die</strong> mit<br />

Für Leonie Kascher war es bei ihrer Rückkehr nach<br />

l<strong>in</strong>ken Parolen <strong>die</strong> ArbeiterInnen und Arbeiter<br />

e<strong>in</strong>em Pflegee<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Polen im Zusammenhang<br />

praktisch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Irre führten sowie <strong>die</strong> Rolle der<br />

mit dem imperialistischen Krieg 1916 nach Zürich<br />

revolutionären bolschewistischen Seite, <strong>die</strong> ihr<br />

sofort klar, wo sie sich positionierte: „Da ich von<br />

<strong>die</strong> klaren Thesen lieferten, an denen sie und <strong>die</strong><br />

der chauv<strong>in</strong>istischen Politik der Sozialdemokraten<br />

anderen Revolutionären sich orientierten. „In der<br />

tief enttäuscht war – als Augenzeug<strong>in</strong> hatte ich<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, mich an Ort und Stelle davon zu<br />

überzeugen, habe ich mich sofort nach me<strong>in</strong>em<br />

Beitritt <strong>in</strong> <strong>die</strong> Partei der revolutionärsten Seite,<br />

20<br />

Zimmerwalder L<strong>in</strong>ken haben nur <strong>die</strong> Bolschewisten<br />

und wenige andere Delegierte das revolutionäre<br />

Programm konsequent durchgeführt. <strong>Die</strong> Zentristen<br />

mit Robert Grimm an der Spitze, beschäftigten sich<br />

Leonie Kascher<br />

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