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Vom Steinbruch zum Kunden
Vom Steinbruch zum Kunden
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THEMA<br />
Fabrikationshalle mit CNC Steinfräse und Plattenlager.<br />
Steinmetz beim Kleben eines wasserstrahlgeschnittenen Mäanders.<br />
«Heute werden<br />
zunehmend<br />
gröbere<br />
Bearbeitungen<br />
gewünscht.»<br />
Walter Ghenzi<br />
kurses Mitte Januar dieses Jahres<br />
um etwa 10 Prozent gesunken.<br />
Der grösste Teil unserer<br />
Kosten – für Transport, Verarbeitung,<br />
Löhne usw. – fällt<br />
aber im Inland an, so dass die<br />
effektive Verbilligung für den<br />
Kunden wesentlich kleiner ist.<br />
Welche Kundschaft bedienen<br />
Sie hauptsächlich?<br />
Bei der Stone Group AG sind<br />
das überwiegend anspruchsvolle<br />
Privatkunden und Firmen,<br />
die das qualitativ Hochstehende<br />
und Schöne bis hin zum Exklusiven<br />
suchen, dies sowohl im<br />
Innen- als auch im Aussenbereich.<br />
Öffentliche Aufträge sind<br />
in diesem Unternehmen selten.<br />
Anders sieht es bei der Walter<br />
Ghenzi AG aus, die hauptsächlich<br />
im Restaurierungs- und Renovationssektor<br />
tätig ist.<br />
Beobachten Sie spezielle Trends<br />
bezüglich Farben oder Bearbeitungen?<br />
Beige ist besonders populär.<br />
Das stellt man zwar schon seit<br />
längerem fest, es fällt aber auf,<br />
dass zunehmend gröbere Bearbeitungen<br />
gewünscht werden,<br />
etwa «anticato», also künstlich<br />
auf alt gemachte Oberflächen.<br />
Es gibt auch viele neue Oberflächenbearbeitungen,<br />
die auf<br />
grosse Resonanz stossen. Im<br />
Bad werden nicht selten roh gespaltene<br />
Verblender als Wand-<br />
verkleidung eingebaut und sogar<br />
gespaltene Böden verlegt,<br />
was auch als Trend in Chalets zu<br />
erkennen ist. Ein gewisser mediterraner<br />
Touch kommt heute<br />
ebenfalls wieder gut an. Oft<br />
wird dann das gleiche Material<br />
vom Innen- in den Aussenbereich<br />
(Garten oder Terrasse)<br />
gezogen und in den Innenräumen<br />
beispielsweise mit einem<br />
passenden Parkett kombiniert.<br />
Es gibt aber auch eine Gegenbewegung:<br />
Für manche Kunden<br />
darf es in der Wohnung<br />
auch wieder sehr bunt und<br />
poliert aussehen. So genannte<br />
Unser Interview-Partner<br />
Walter Ghenzi (52) machte<br />
nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule<br />
eine Lehre als<br />
Steinmetz und anschliessend<br />
eine Zusatzlehre als Bildhauer.<br />
1983 wurde er bei der Berufsweltmeisterschaft<br />
(heute:<br />
Eye-Catcher-Materialien – also<br />
in Textur und Farbe besonders<br />
spektakulär strukturierte Oberflächen,<br />
speziell bearbeitete<br />
Materialien wie «Pietre Incise»<br />
oder hinterleuchtete Steine –<br />
haben deshalb ebenfalls einen<br />
guten Markt. Schwarze und<br />
graue Materialien sind zeitlos<br />
und passen immer gut zu modernen<br />
Wohneinrichtungen.<br />
Die Steinauswahl ist letztlich<br />
immer eine individuelle Entscheidung<br />
des Kunden; verallgemeinern<br />
kann man nicht. ■<br />
«WorldSkills») Vizeweltmeister<br />
als Steinmetz. 1987<br />
gründete er eine Einzelfirma,<br />
die 1991 in die heutige Walter<br />
Ghenzi AG umgewandelt<br />
wurde. Dieses Unternehmen<br />
ist vor allem im Bereich<br />
Restaurierung/Renovation<br />
und Natursteinfassaden tätig.<br />
2002 erfolgte die Gründung<br />
der Stone Group AG, deren<br />
Schwerpunkt im exklusiven<br />
Innenausbau und Aussenraumgestaltung<br />
mit Naturstein<br />
liegt. Walter Ghenzi ist<br />
seit 1994 mit Gabriela Ghenzi<br />
verheiratet. Sie führen die<br />
beiden Firmen gemeinsam.<br />
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