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www.gesund-dasmagazin.de<br />
ISSN 2364-9852<br />
Herbst <strong>2015</strong><br />
GESUND<br />
Das Regional-Magazin für die Metropolregion Rhein-Main<br />
DasMagazin<br />
Aktuell<br />
Sind Ihre<br />
Abwehrzellen<br />
auch schon<br />
winterfit?<br />
Ernährung<br />
Gluten-Allergiker<br />
müssen Getreideprodukte<br />
meiden!<br />
Zöliakie tritt viel häufiger auf<br />
als bisher angenommen<br />
<strong>Gesund</strong> - Spezial: Lebensrettende Herzmassage<br />
Prüfen! Rufen! Drücken!<br />
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GESUNDHEITS-<br />
VERSORGUNG NACH MASS<br />
... DIE HELIOS KLINIKEN DKD UND AUKAMM IN WIESBADEN<br />
DKD HELIOS Klinik Wiesbaden<br />
Breites diagnostisches Leistungsspektrum und optimierte Ablauforganisation<br />
Die DKD HELIOS Klinik Wiesbaden ist ein<br />
Haus mit 138 Betten, 60 tagesklinischen Plätzen,<br />
angesiedelten Praxen und einem Medizinischen<br />
Versorgungszentrum für Patienten<br />
aller Kassen. Die ambulante <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />
wird in der DKD HELIOS Klinik<br />
Wiesbaden seit deren Gründung besonders<br />
gepflegt. Mit knapp 4.300 Vorsorgeuntersuchungen<br />
pro Jahr ist die DKD HELIOS Klinik<br />
HELIOS Aukamm-Klinik Wiesbaden<br />
Fachkrankenhaus für Orthopädie und operative Rheumatologie<br />
Wiesbaden Marktführer in Deutschland.<br />
Ein besonderes Merkmal ist die fachübergreifende,<br />
vernetzte Zusammenarbeit der einzelnen<br />
Fachbereiche und eine dadurch ermöglichte<br />
umfassende medizinische Problemfalldiagnostik.<br />
Plus die sich daran anschließende<br />
Versorgung: entweder in unserer Tagesklinik<br />
oder, falls erforderlich, auch stationär.<br />
In der HELIOS Aukamm-Klinik befindet sich<br />
eine Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und<br />
Rheumatologie, die in enger Kooperation mit<br />
der Klinik die Patientenversorgung sicherstellt.<br />
Die Ärzte der Praxis sind Belegärzte der Klinik<br />
und Spezialisten für die operative Behandlung<br />
degenerativer und entzündlicher Erkrankungen<br />
des Stütz- und Bewegungsapparates.<br />
Auf diese Wiese wird sichergestellt, dass alle<br />
Patienten auf kurzen Wegen und „unter einem<br />
Dach“ versorgt werden: von der Diagnose über<br />
den operativen Eingriff bis hin zur Nachsorge in<br />
der physiotherapeutischen Abteilung der Klinik.<br />
DKD HELIOS Klinik Wiesbaden<br />
Aukammallee 33<br />
65191 Wiesbaden<br />
Telefon: (0611) 577-0<br />
Telefax: (0611) 577-577<br />
www.helios-kliniken.de/<br />
wiesbaden-dkd<br />
HELIOS Aukamm-Klinik<br />
Wiesbaden<br />
Leibnizstraße 21<br />
65191 Wiesbaden<br />
Telefon: (0611) 572-0<br />
Telefax: (0611) 572-380<br />
www.helios-kliniken.de/<br />
wiesbaden-aukamm<br />
2 | Sommer <strong>2015</strong><br />
www.helios-kliniken.de
EDITORIAL<br />
Einen wunderschönen<br />
Herbst für uns alle<br />
Herbst und Winter sind die Jahreszeiten der kurzen Tage, der langen Nächte und<br />
der schwachen Sonnenenergie. Eine Zeit des langsamen Rückzugs nach innen, je<br />
kälter es draußen wird. Gerade die Tage im Oktober und November, wenn das<br />
Jahresende schon fühlbar näher kommt, in den Supermärkten sich schon die Weihnachtsplätzchen<br />
stapeln - obwohl man selbst noch Kürbisse, Nüsse und bunte Blätter<br />
zum Dekorieren zusammen sucht – bieten ein spannendes Plateau für die eigene<br />
Rückschau. Nehmen Sie sich jetzt die Zeit und den Raum, Ihre ganz persönlichen<br />
Antworten darauf zu finden.<br />
Ein Zuviel an äußeren Ereignissen kann man jetzt getrost auslassen. Ruhe ist angesagt,<br />
genau wie draußen in der Natur. Schön ist es jetzt in einem Tagebuch zu<br />
blättern, um sich an Ereignisse und menschliche Begegnungen zu erinnern. Fotos,<br />
Visitenkarten, Zeitungsausschnitte, Rezepte, kleine Sprüche – wie sie meine Mutter<br />
gerne in ein kleines, altes Schulheft einträgt, um der Familie, wenn der Moment gerade<br />
passend ist, immer mal wieder daraus vorzulesen. Das sind alles gesammelte<br />
Schätze des Alltags, die uns im letzten Drittel des Jahres auch zeigen, wo die Zeit<br />
geblieben ist und wie viel Schönes unser Leben doch zu bieten hat, wenn man die<br />
Momente bewusst wahrnimmt.<br />
In unserer zweiten Ausgabe von GESUND-DasMagazin starten wir mit ein paar interessanten<br />
Tipps für ein aktives Immunsystem. Wir haben für Sie die <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />
im Rhein-Main-Gebiet befragt und erfahren, was Ärzte und Therapeuten<br />
jetzt so alles tun, um sich winterfit zu machen. Für das GESUND-Spezial, in dem es<br />
diesmal um die „Herz-<strong>Gesund</strong>heit“ geht, hatte ich eine ganz besondere Begegnung<br />
mit Prof. Bernd Böttiger. Er ist ein unermüdlicher Kämpfer in Sachen „Notfall-Maßnahmen“.<br />
Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass alle Schulkinder ab der 7. Klasse<br />
in einem speziellen jährlichen Modul lernen, wie man einen Menschen wiederbelebt.<br />
Nun hat der engagierte Professor aus Köln endlich sein Ziel erreicht: Bald wird<br />
es in allen deutschen Schulen Reanimationsunterricht geben.<br />
Um eine „gesunde Mitte“ geht es in unserer Rubrik „Aus der Praxis“. Eine Aschaffenburger<br />
Heilpraktikerin erklärt uns, wie man die Chinesische Medizin speziell<br />
für Senioren einsetzen kann. Mit Stefan Barthmann, seit vielen Jahren Achtsamkeits-Trainer<br />
aus Hainburg, sprechen wir über den „inneren Autopiloten“, den man<br />
ab und an mal abstellen sollte. Und in unserem Ernährungsteil geht es diesmal<br />
um Gluten-Unverträglichkeit, auch als Zöliakie bekannt, eine weit verbreitete Unverträglichkeit<br />
gegen das Klebeeiweiß Gluten. Außerdem habe ich für Sie Anfang<br />
Oktober einen ausführlichen Rundgang über die Frankfurter Buchmesse gemacht<br />
und nach den neuesten Lesewerken in Sachen <strong>Gesund</strong>heit gestöbert.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gesunde, glückliche Zeit und freue mich, wenn Sie uns<br />
wieder Ihre Ideen und Anmerkungen zu GESUND-DasMagazin zukommen lassen.<br />
Ihre Andrea Thoma<br />
Andrea Thoma M.A.<br />
Redaktionsleitung<br />
GESUND-DasMagazin<br />
„Liebe ist der<br />
Wunsch etwas<br />
zu geben – nicht<br />
zu erhalten.“<br />
(Berthold Brecht)<br />
Bitte beachten Sie: Die<br />
nächste Ausgabe erscheint<br />
am 15. Januar 2016.<br />
Redaktionsschluss für diese<br />
Ausgabe ist am<br />
18. Dezember <strong>2015</strong>.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 3
GESUND<br />
Inhalt<br />
6<br />
SIND IHRE ABWEHRZELLEN<br />
SCHON WINTERFIT<br />
„Rezepte“ der <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />
aus der näheren Umgebung<br />
10<br />
Andrea Thoma<br />
trifft Professor<br />
BERND BÖTTIGER<br />
Einer der international<br />
renommiertesten Spezialisten<br />
für Notfall- und Intensivmedizin:<br />
Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor<br />
der Klinik für Anästhesiologie und<br />
16<br />
SPEZIAL<br />
Operative Intensivmedizin der<br />
Universitätsklinik Köln<br />
So sieht eine „herzgesunde“<br />
Lebensweise aus<br />
26<br />
ZÖLIAKIE<br />
Gluten-Allergiker<br />
müssen<br />
Getreideprodukte<br />
meiden<br />
4 | Herbst <strong>2015</strong><br />
34<br />
ACHTSAMKEIT<br />
Stefan Barthmann im Interview
IM ÜBERBLICK<br />
Experten<br />
in dieser Ausgabe<br />
Heilpraktikerin<br />
Claudia Christ<br />
Erthalstraße 7<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Tel. 0 60 21-45 15 15<br />
www.hp-christ.de<br />
GESUND - Aktuell<br />
6 Sind Ihre Abwehrzellen auch schon winterfit?<br />
GESUND-DasMagazin fragt die <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />
aus unserer nächsten Umgebung<br />
<strong>Gesund</strong> im Gespräch<br />
10 So funktioniert die lebensrettende Herzmassage im Bee-Gees-Rhythmus<br />
Andrea Thoma trifft den renommierten Kölner Notfall- und<br />
Intensivmediziner, Prof. Bernd Böttiger<br />
<strong>Gesund</strong> - Spezial<br />
16 So sieht eine „herzgesunde“ Lebensweise aus<br />
Eine gesunde, vollwertige Ernährung ist gerade bei Herz-<br />
Kreislauferkrankungen wichtig.<br />
<strong>Gesund</strong> & Vital<br />
18 Die richtige Ernährung bei Arthrose: Die Gelenke essen mit!<br />
Für den Erhalt funktionsfähiger und schmerzfreier Gelenke ist das<br />
Zusammenspiel aus Bewegung und Ernährung wichtig.<br />
Zahnarztpraxis Gerbig<br />
Sven Gerbig<br />
Rosenstraße 12<br />
63450 Hanau<br />
Tel. 0 61 81-2 27 35<br />
www.zahnarzthanau.de<br />
Dr. med. Martin Freiherr von<br />
Rosen<br />
Facharztpraxis für internistische<br />
& naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />
Schloßplatz 3,<br />
36129 Gersfeld/Rhön,<br />
Tel. 0 66 54 - 96 09 50<br />
Schlosspark-Klinik Dr. med.<br />
Jürgen Freiherr von Rosen<br />
Fachklink für naturgemäße<br />
Ganzheitsmedizin<br />
Fritz-Stamer-Straße 11<br />
36129 Gersfeld/Rhön<br />
Tel. 0 66 54 - 160<br />
Sanitätsrat<br />
Dr. med. Günter Gerhardt<br />
Facharzt für Innere- und<br />
Allgemeinmedizin/Psychotherapie<br />
„ZDF Fernseh-Doc“<br />
Bahnhofstrasse 9<br />
55234 Wendelsheim<br />
Tel. 06734/1036<br />
www.güntergerhardt.de<br />
<strong>Gesund</strong> - Ernährung<br />
26 Gluten-Allergiker müssen Getreideprodukte meiden<br />
Die Zöliakie ist eine genetisch bedingte Nahrungsmittel-Unverträglichkeit<br />
gegen Gluten. Sie tritt viel häufiger auf als bisher angenommen.<br />
<strong>Gesund</strong> - Achtsamkeit<br />
34 Entspannung fängt im Kopf an!<br />
Achtsamkeitstraining und TouchLife / Stefan Barthmann<br />
im Interview / Stress<strong>red</strong>uktion durch Achtsamkeit.<br />
<strong>Gesund</strong> - Aus der Praxis<br />
38 Chinesische Medizin speziell für Senioren!<br />
TCM zum Aufbau und Ausgleich von fehlenden<br />
Energien des Körpers<br />
<strong>Gesund</strong> - Klinikportraits<br />
42 Im Einklang mit der Natur - Die Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizin<br />
Seit über vier Jahrzehnten behandelt die Klinik Patienten mit ihrem<br />
gesamtmedizinischen Konzept.<br />
<strong>Gesund</strong> - Im Mund<br />
44 Experten im Gespräch: Zahnarzt Sven Gerbig<br />
Viele Menschen haben vor dem Zahnarztbesuch Angst<br />
oder fühlen sich innerlich sehr angespannt.<br />
<strong>Gesund</strong> - Neues aus der Medizin<br />
46 IMPRESSUM / Neues aus der Medizin<br />
<strong>Gesund</strong> - Unsere Buchtipps<br />
48 Neuvorstellungen zur Buchmesse <strong>2015</strong><br />
50 ANZEIGEN<br />
Sommer Herbst <strong>2015</strong> | 5
GESUND AKTUELL<br />
Sind Ihre Abwehrzellen<br />
auch schon winterfit?<br />
GESUND-DasMagazin fragt Experten aus der Region<br />
nach ihren persönlichen „Rezepten“ von Andrea Thoma<br />
Wenn es draußen kalt und feucht wird und der Sport wegen permanenter „Coachpotato“-Gefühle mal wieder<br />
ausfällt - genau dann reicht oft eine Mini-Bazille, um uns direkt in die Horizontale zu verfrachten. Doch wir haben<br />
viele Möglichkeiten, unser Immunsystem auf Trab zu bringen. Bewegung, Alltagsstress abbauen, richtiges Essen<br />
und Trinken – kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Sport an der kühlen Luft macht nicht nur Spaß, er vertreibt<br />
auch die Bazillen der vielen Schniefnasen, die wir jetzt wieder überall antreffen. Die Körperzellen nehmen<br />
Sauerstoff auf und durch das Licht wird die Vitamin D- Produktion angekurbelt.<br />
Auch Dauerstress legt unsere Abwehrzellen lahm.<br />
Meditation, autogenes Training oder Yoga sorgen<br />
für einen gesunden Ausgleich, wenn unser Innenleben<br />
durch äußere Faktoren durcheinander gerüttelt<br />
wird. Und bei Kälte braucht unser Körper alle Abwehrkräfte<br />
für die Infektabwehr, gerade deshalb ist gesundes Essen jetzt<br />
enorm wichtig. „Sündigen“ Sie also nur in Maßen und achten<br />
Sie besonders auf ausreichende Vitamine und Spurenelemente.<br />
Viel Bio-Obst und Bio-Gemüse (aus heimischem Anbau)<br />
sollten jetzt auf den täglichen Speiseplan. Dazu gehört auch<br />
ausreichendes Trinken, am besten gutes, stilles Wasser, denn<br />
durch die trockene Heizungsluft in unseren Räumen, wird<br />
dem Körper Feuchtigkeit entzogen. Das geht schnell an die<br />
Nieren. Auch Haut und Schleimhäute leiden unter den Folgen<br />
der Wechselbäder zwischen Kälte draußen, Wärme und wenig<br />
Luftfeuchtigkeit drinnen. Also mindestens zwei Liter Wasser<br />
täglich trinken. Und bei besonders trockener Luft einen guten<br />
Luftbefeuchter aufstellen.<br />
Aber nicht immer entkommen wir dem Schniefen, Krächzen<br />
und Husten in der kalten Jahreszeit. Wie halten die <strong>Gesund</strong>heitsspezialisten<br />
ihren Körper im Winter fit? Haben sie ihre<br />
speziellen Geheimtipps, um gesund durch die kalte Jahreszeit<br />
zu kommen? GESUND-Das Magazin hat sich in der Metropol-Region<br />
Rhein-Main umgehört, und die befragt, die es<br />
wissen müssen, Ärzte und Therapeuten zwischen Mainz, Alzenau<br />
und der hessischen Rhön.<br />
Yvonne Jurkoweit - Praxis für Ganzheitsmedizin, Offenbach -<br />
Fachärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie<br />
Die tägliche Arbeit in meiner Praxis ist eine `natürliche Impfung´,<br />
denn durch die vielen Patientenkontakte schaffe<br />
ich mir Abwehrstoffe gegen die Bazillen von außen. Allerdings<br />
mache ich zweimal im Jahr Infusionen mit hoch dosiertem<br />
Vitamin C, im Winter nehme ich auch Vitamin C zusammen<br />
mit Zink oral ein, jogge ein bis zweimal pro Woche circa 40<br />
Minuten, gehe auch in ein Fitnessstudio und regelmäßig in<br />
die Sauna. Das Schwitzen ist eine natürliche Entgiftung und<br />
gerade im Winter besonders wichtig. Dabei achte ich auf ausreichendes<br />
Trinken von stillem Wasser, mindestens zwei Liter<br />
pro Tag. Damit halte ich einen Entgiftungsprozess am Laufen,<br />
der für eine stabile <strong>Gesund</strong>heit essentiell ist. Hat es mich doch<br />
Fotos: © ATH-Medien<br />
6 | Herbst <strong>2015</strong>
„Ich laufe seit 30 Jahren Marathon - Meinem<br />
Körper geht es dabei gut, denn ich war in<br />
dieser Zeit niemals krank“<br />
Dr. Jürgen Freiherr von Rosen<br />
mal erwischt, dann lasse ich mir von meinen Mitarbeitern sofort<br />
eine hoch dosierte Vitamin C Infusion anlegen und packe<br />
mich ins Bett. Manchmal reicht schon ein Ruhe-Tag, damit der<br />
Körper wieder ins Gleichgewicht kommt. Ein enorm wichtiger<br />
Baustein zur Stärkung meines Immunsystems ist aber meine<br />
Ernährungsmethode: Metabolic-Balance. Dahinter verbirgt<br />
sich ein Ernährungsprogramm, das den Insulinspiegel auf<br />
einer Konstante hält und damit auch Essattacken einbremst.<br />
Natürlich empfehle ich dies vorab Menschen mit Krankheiten<br />
wie Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkbeschwerden oder hormonellen<br />
Störungen. Aber, diese Form des Essens ist auch etwas<br />
für gesunde Menschen. Ich praktiziere sie jetzt seit vielen<br />
Jahren selbst. Mein Stoffwechsel hat sich komplett umgestellt<br />
und damit habe ich mein Immunsystem gestärkt.<br />
Säure-Basen-Haushalt wird gestört und damit das Immunsystem.<br />
Deshalb esse ich sehr langsam, genau so wie es der Arzt<br />
Dr. Mayr im Rahmen seiner bekannten Mayr-Kur empfohlen<br />
hat. Ich achte auch in meinem Arbeitsplan auf Pausen, vor<br />
allem auf die Siesta in der Mittagszeit, zwischen der Arbeit in<br />
der Praxis und unserer Klinik. Im Grunde lebe und ernähre ich<br />
mich sehr einfach, so wie es unsere Vorfahren intuitiv getan<br />
haben. Das hält mich auch mit Ende 70 noch so fit.<br />
Fotos: © ATH-Medien<br />
Dr. Jürgen Freiherr von Rosen - Schlosspark-Klinik, Gersfeld/Rhön<br />
– Facharzt für naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />
Ich laufe seit 30 Jahren Marathon. Meinem Körper geht es dabei<br />
gut, denn ich war in dieser Zeit niemals krank. Für einen<br />
Marathon trabe ich mindestens 30 bis 50 Kilometer die Woche<br />
durch die Rhön. Ganz egal bei welcher Tages- und Jahreszeit.<br />
Ich mache Sport, kann mich dabei entspannen und betreibe<br />
permanente Tiefenatmung. Das ist wichtig für die Lungen und<br />
für die Abhärtung im Allgemeinen. Durch das viele Schwitzen<br />
kommt zusätzlich eine enorme Entgiftung in Gang. Ansonsten<br />
stehe ich sehr früh auf, dusche täglich ausschließlich kalt und<br />
bearbeite meinen Körper häufig von unten nach oben mit einer<br />
Bürstenmassage. Ich bin Vegetarier, esse aber ganz selten<br />
auch mal Bio-Fleisch oder Fisch und kaue mein Essen mindestens<br />
20 bis 30mal, ehe ich es hinunterschlucke. Wer sein Essen<br />
hinunterschlingt, der hat schnell Probleme mit dem Darm. Der<br />
Dr. Fela-Maria Winkler - Haus für moderne Heilungswege, Frankfurt<br />
- Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde, Heilerin<br />
Mein tägliches <strong>Gesund</strong>heitsritual ist die Meditation. Ich stelle<br />
mir dabei violettes Licht vor, das mich wie eine Dusche mit<br />
Heilwasser von Giftstoffen und Schlacken reinigt. Dieses Ritual<br />
mache ich normalerweise jeden Morgen. Wenn mich doch mal<br />
ein Schnupfen oder eine richtige Erkältung erwischt hat, dann<br />
meditiere ich in dieser Weise auch mehrfach am Tag. Auf meine<br />
Ernährung achte ich sehr, denn ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt<br />
ist die Basis für ein gutes Immunsystem. Wenn<br />
ich mal ein Stück Kuchen esse, einen Kaffee oder ein Glas Wein<br />
trinke, dann nehme ich direkt ein Basenpulver zur Regulierung<br />
des Säure-Basen-Ausgleichs ein. Grundsätzlich ernähre ich mich<br />
vegetarisch und kaufe nur Lebensmittel aus biologischem Anbau.<br />
Da man aber nie genug Vitamine und Mineralien bekommen<br />
kann, vor allem im Winter, nehme ich täglich zusätzlich<br />
Vitamin C aus der Acerola-Kirsche und ein Traubenkernpräparat<br />
ein. Und das Leitungswasser wird bei mir nur gefiltert getrunken.<br />
Zweimal im Jahr schwöre ich auf meine Sauerstofftherapie.<br />
Ich habe mir extra ein Gerät für zuhause gekauft. Wenn ich mich<br />
an den Sauerstoffschlauch anhänge, kann ich dabei auch zusätzlich<br />
meine Heilmeditationen als Reinigungsprozess durchführen.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 7
GESUND AKTUELL<br />
Michael von Sychowski - Alzenau - Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
und Chirotherapie<br />
Bevor der Winter so richtig beginnt, lasse ich mich<br />
jedes Jahr gegen die Grippe impfen. Das empfehle<br />
ich auch meinem Team hier in der Praxis und<br />
meinen Patienten. Die Grippe-Impfung ist für mich<br />
ein wichtiger Baustein für die Abwehr von Erkältungskrankheiten.<br />
Aber ich habe auch in den letzten<br />
Jahren begonnen, täglich Sport zu treiben. In der<br />
Mittagspause versuche ich mir jeden Tag 30 Minuten<br />
zum Walken zu nehmen. Schon bevor morgens der<br />
Praxistag beginnt, gehe ich zwei bis dreimal in der<br />
Woche für eine Stunde zum Schwimmen. Dabei werden<br />
alle Muskeln sanft im Wasser bewegt und eine regelmäßige,<br />
tiefe Atmung aktiviert. Das ist eine wichtige<br />
Massage für die oberen Atmungsorgane, die vor<br />
allem in der kalten Jahreszeit viel leisten müssen. Zu<br />
meinem Sportprogramm gehört seit einigen Monaten<br />
auch am Freitagabend ein Tanzkurs. Ich muss allerdings<br />
sagen, dazu hat mich meine Frau über<strong>red</strong>et.<br />
Aber es bringt viel Spaß, und das ist auch wichtig<br />
für die Abwehrzellen unseres Körpers. Meine Familie<br />
und ich ernähren uns mit einer gesunden Mischkost.<br />
Da darf auch mal ein Hamburger oder Chips vor dem<br />
Fernseher dabei sein. Wenn man am nächsten Tag<br />
wieder für mindestens drei bis fünf Portionen Obst<br />
und Gemüse sorgt, bringt dass einen gesunden Körper<br />
nicht aus dem Gleichgewicht. Ich bin in Sachen<br />
Ernährung völlig stressfrei. Es soll schmecken und –<br />
Ausnahmen bestätigen die Regel – gesund sein.<br />
Kristine Pflug-Schönfelder - Praxis für Ernährungs- und <strong>Gesund</strong>heitsberatung<br />
- Hanau - Dipl.Oecotrophologin<br />
Mit gesundem Essen kann man sich tatsächlich „gesund<br />
essen“. Eine bewusste Lebensmittelauswahl bildet deshalb<br />
die Basis für eine abwehrstarke Ernährung. Ich versuche<br />
täglich mindestens 600 Gramm Bio- Gemüse oder Salat und<br />
eine Handvoll Nüsse zu essen. Außerdem trinke ich mindestens<br />
2 Liter Wasser oder Tee. Besonders Kohlsorten, die gerade<br />
jetzt in der kühleren Jahreszeit frisch auf dem Markt erhältlich<br />
sind, und auch andere, intensiv schmeckende Gemüsesorten,<br />
sowie scharfe Gewürze enthalten wertvolle Antioxidantien beziehungsweise<br />
Radikalfänger, die das Immunsystem stabilisieren.<br />
Die sollten jetzt in den Kochtopf. Wenn es mich aber doch<br />
mal erwischt hat und der Hals kratzt, dann lutsche ich Cystus!<br />
Bernd Krammig - Praxis für Naturheilkunde und Physiotherapie,<br />
Hainburg – Heilpraktiker und Physiotherapeut<br />
Mein Tag beginnt in meinem Meditationsraum mit einer<br />
Stunde Meditation und anschließenden Tai-Chi Übungen.<br />
Das stärkt mich für den Arbeitstag, sorgt für Bewegung<br />
und Entspannung und einen tiefen Atemrhythmus. Wichtig ist<br />
mir ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt. Wenn der aus<br />
Fotos: © ATH-Medien<br />
8 | Herbst <strong>2015</strong>
dem Gleichgewicht kommt, wird man krank. Deshalb achte ich<br />
auf meine tägliche Ernährung, esse kaum Zucker, wenig Brot<br />
und trinke kaum Alkohol. Wenn ich eingeladen bin und dann<br />
Produkte esse oder trinke, die ich sonst meide, mache ich davor<br />
und danach lange basische Bäder. Oft liege ich dann mehr<br />
als eine Stunde in der Badewanne. Dazwischen bürste ich den<br />
ganzen Körper immer wieder abwärts zu den Fußspitzen. Ideal<br />
ist ein Basenpräparat aus basischem Salz und zerriebenen<br />
Edelsteinen. Mein Geheimrezept ist aber ein uraltes: Der Aderlass.<br />
Die Klosterschwester und Heilerin Hildegard von Bingen<br />
hat ihn in allen ihren überlieferten Schriften ganz vorne angestellt,<br />
wenn es um Entgiftung und Immunstärkung geht. Darauf<br />
schwöre ich seit vielen Jahren. Am besten ist der Aderlass<br />
zu Vollmond oder Neumond, dann kommt der Entgiftungsprozess<br />
am schnellsten in Gang. Ich denke es ist wichtig, alte, oft<br />
einfache und kostengünstige <strong>Gesund</strong>heitspraktiken, wie Laugebäder<br />
oder Aderlass wieder in unser Leben zu integrieren.<br />
Fotos: © ATH-Medien<br />
Christine Bruns - Praxis für Naturheilkunde und Homöopathie,<br />
Hanau – Heilpraktikerin<br />
Das Orchester muss funktionieren. Das ist mein Motto. Und<br />
das heißt für mich, dass ich mit einer gesunden Ernährung,<br />
viel Bewegung und ausreichender Entspannung meinen<br />
Körper in der Harmonie und im Rhythmus halte. Mein Tag beginnt<br />
im Winter mit einem selbst gekochten Körnerbrei mit<br />
frischen Bio-Früchten und Gewürzen wie Chili, Ingwer und<br />
Kardamom. Hier stütze ich mich gerne auf die Erkenntnis der<br />
Chinesischen Medizin. Dazu nehme ich mehrfach am Tag ein<br />
Obst- und Gemüsepräparat und morgens und abends zusätzlich<br />
ein Enzym-Konzentrat. Das wirkt immun stärkend und<br />
antioxidativ. Gerade in der kalten Jahreszeit mache ich auch<br />
häufiger Kuren mit den Schüssler-Salzen Nr. 3 und 4. Ausreichender<br />
Schlaf, mindestens sieben bis acht Stunden, und viel<br />
Bewegung an der frischen Luft gehören zu meinem täglichen<br />
Leben. Seit 20 Jahren jogge ich regelmäßig zweimal pro Woche<br />
für mindestens 40 Minuten. Und für meine Patienten gebe ich<br />
fünfmal in der Woche einen Aqua-Jogging-Kurs im hiesigen<br />
Schwimmbad. Das baut ganz viele Adrenalin ab und hält mich<br />
wirklich fit. Wenn es mich doch mal erwischt hat, denn mache<br />
ich eine Eigenblutbehandlung und lasse mir sehr hoch dosierte<br />
Vitamin C-Infusionen geben. Das hilft mir meistens schnell<br />
wieder auf die Beine zu kommen.<br />
Sanitätsrat und „Fernseh-Doc“ Dr. Günter Gerhardt -<br />
Mainz/Wendelsheim - Facharzt für Allgemeinmedizin und<br />
Psychotherapie<br />
Ich starte mit Bewegung in den Tag. Bei schlechtem<br />
Wetter zuhause, auf meinem Laufband, und bei gutem<br />
Wetter jogge ich durch die Rheinhessischen Weinberge,<br />
hier in der Region rund um Mainz. Das mache<br />
ich regelmäßig. Auch wenn ich unterwegs bin, habe<br />
ich meine Joggingsachen immer im Koffer. Danach<br />
wird kalt geduscht, genauso wie es uns Pfarrer Kneipp<br />
übermittelt hat. Wir kaufen ausschließlich im Biomarkt<br />
ein, denn nur ökologisch Angebautes hat den vollen<br />
Nährwert. Im Winter nehmen meine Familie und ich<br />
auch Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitamin C und<br />
Zink und wir legen ab und an ein paar Fasten- oder<br />
Obsttage ein, das entschlackt den Körper. Schon als<br />
ich im ZDF meine regelmäßige <strong>Gesund</strong>heitssendung<br />
„Teletipps vom Hausarzt“ moderiert habe, war mir<br />
meine jährliche Fastenzeit ganz wichtig. Die startet<br />
aber erst am Ende des Winters, nach dem Aschermittwoch,<br />
wie es ja auch Jahrhunderte lang eine Tradition<br />
war. Dann wird nur Gemüsesuppe gegessen und viel<br />
Wasser und Tee getrunken. Was ich übrigens auch nie<br />
auslasse, und auch meiner Familie, meinem Team und<br />
meine Patienten jedes Jahr vorschlage, ist eine Grippe-Impfung.<br />
Das gehört zu meinem Standard-Winter-Programm.<br />
/ ATH Medien<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 9
GESUND IM GESPRÄCH<br />
Prüfen! Rufen! Drücken!<br />
So funktioniert die lebensrettende<br />
Herzmassage im<br />
Bee-Gees-Rhythmus<br />
Andrea Thoma trifft den renommierten Kölner<br />
Notfall- und Intensivmediziner, Prof. Bernd Böttiger<br />
Wer im Notfall einem Bewusstlosen helfen will, der sollte bei der Herzdruckmassage ganz einfach an Musik denken.<br />
Zum Beispiel an den legendären Bee Gees-Hit „Staying Alive“. „Dieser schnelle Rhythmus hilft bei der Reanimation<br />
des Herzens immer im Takt zu bleiben“, so formuliert das einer der international renommiertesten Spezialisten für<br />
Notfall- und Intensivmedizin: Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin<br />
der Universitätsklinik Köln. Seit Jahren setzt sich Böttiger mit einfachen Konzepten für eine schnelle und<br />
effektive Erste-Hilfe ein. Vor allem auch schon bei den ganz Jungen in unserer Gesellschaft. Für Kinder und Jugendliche<br />
forderte der Mediziner immer wieder pro Schuljahr zwei Stunden aktiver Reanimationsübungen. Seit Ende 2014<br />
wird dieses Konzept nun endlich bundesweit Schritt für Schritt an den Schulen umgesetzt. Nun unterstützt auch die<br />
WHO Prof. Böttigers Initiative, um weltweit dieses ambitionierte Erste-Hilfe-Projekt in der Bevölkerung zu verbreiten.<br />
Das C<strong>red</strong>o der Initiative: Herzmassage ist viel wichtiger als<br />
Beatmen! Mehr Mut beim Helfen!<br />
Andrea Thoma: Herr Prof. Böttiger, Sie plädieren für eine<br />
Herzmassage nach Popmusik? Wie geht das denn?<br />
Prof. Bernd Böttiger: Wenn man sich an diese populäre Musik<br />
erinnert, bekommt man ein einfaches Gefühl für die Frequenz,<br />
für den Rhythmus der Herzdruckmassage. `Staying Alive´ hat<br />
etwas mehr als 100 Beats in der Minute. Das ist perfekt, um<br />
den Oberkörper eines Bewusstlosen mit der Herzmassage 100<br />
bis 120mal pro Minute zu bearbeiten. Und der Song macht<br />
klar, was man hier eigentlich macht: Man versucht nämlich<br />
einen Menschen am Leben zu erhalten.<br />
Und wer den Song nicht kennt?<br />
Der kann auch zu `Highway to Hell´ von AC/DC drücken. Das<br />
ist ein bisschen pietätlos, aber im Notfall auch hilfreich. Auch<br />
`Get Lucky´ von Duft Punk oder auch der Radetzkymarsch<br />
können helfen, im Takt zu bleiben. Ganz egal was der Ersthelfer<br />
an Musik im Kopf hat, Hauptsache er überwindet seine<br />
Ängste und legt in einem flotten Rhythmus los.<br />
Genau das machen in Deutschland aber nicht sehr viele<br />
Menschen…<br />
Da haben Sie absolut Recht. Nur 20 bis 30 Prozent der Ersthelfer<br />
legen auch wirklich mit der Herzmassage direkt los. Die<br />
10 | Herbst <strong>2015</strong>
Foto Prof. Bernd Böttiger © Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universitätsklinik Köln<br />
Prof. Bernd Böttiger<br />
Prof. Bernd Böttiger studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg, wo er 1988 promovierte. Vier Jahre<br />
später, 1992 machte er den Facharzt für Anästhesiologie und<br />
legte sein Examen an der European Academy of Anaesthesiology<br />
(DEAA) ab.<br />
1994 wurde Böttiger Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie<br />
des Universitätsklinikums Heidelberg, wo er 1997 mit dem<br />
Thema: Reanimation nach Herz-Kreislauf-Stillstand habilitierte.<br />
Im Jahr 20<strong>02</strong> bekam er die Stelle des stellvertretenden Klinikdirektors<br />
und des Leitenden Oberarztes in Heidelberg.<br />
Seit 2007 ist Prof. Böttiger Direktor der Klinik für Anästhesiologie<br />
und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln,<br />
Vorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung, German<br />
Resuscitation Council (GRC), Präsidiumsmitglied der Deutschen<br />
Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
(DGAI) und der Deutschen Gesellschaft<br />
für interdisziplinäre Intensiv- und Notfallmedizin<br />
(DIVI). Vor kurzem hat er das Institute of Medicine<br />
(IOM), das wichtigste und an die American Academy of<br />
Science angegliederte gesundheitspolitische Forum der USA,<br />
als einziger, nicht-amerikanischer Experte in einem Hearing<br />
zum Thema Wiederbelebung beraten.<br />
Böttiger forschte in den USA und am Max Planck Institut in<br />
Köln, er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem<br />
dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin<br />
und Notfallmedizin (DGIIN) und der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin<br />
(ÖGIAIM). Gastprofessuren führten ihn unter anderem<br />
an die Universitäten von Stanford, Duke, Chicago und Pittsburgh<br />
in den USA. Seit Juni 2014 ist er Mitglied in der Leopoldina,<br />
der Deutschen Akademie der Wissenschaften.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 11
GESUND IM GESPRÄCH<br />
Im Gespräch: Professor Bernd Böttiger<br />
anderen bleiben schockiert stehen, suchen Notrufnummern<br />
(112) oder telefonieren zunächst mit einem Arzt. In jedem<br />
Fall machen sie das Wichtigste nicht: Sie helfen nicht direkt.<br />
Und damit sinkt alle zehn Sekunden die Überlebenschance<br />
des Bewusstlosen. In vielen Ländern ist das völlig anders. In<br />
Norwegen oder Dänemark greifen 70 Prozent der Menschen<br />
direkt und beherzt zu. Auch in Amerika sind es immerhin<br />
noch 30 Prozent. Hier in Deutschland ist die Quote leider sehr<br />
schlecht. Wir haben einfach keine Kultur des Helfens.<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Wir sind nicht wirklich gut trainiert beim Thema `Servicementalität´.<br />
Noch immer überlegen Viele viel zu lange, ob sie<br />
nicht doch lieber einen Spezialisten zu Rate ziehen, wenn ein<br />
Mensch umfällt. Ganz sicher haben manche Menschen auch<br />
Angst, etwas falsch zu machen oder sogar nach der Hilfe noch<br />
rechtlich belangt zu werden. Wir haben auch eine große Distanz<br />
zu unseren Mitmenschen. Das ist nicht überall so. Man<br />
kann nichts falsch machen bei der Ersten-Hilfe. Nur wenn<br />
man nicht hilft, dann riskiert man womöglich das Leben und<br />
die <strong>Gesund</strong>heit eines Menschen. Denn schon nach etwa drei<br />
bis fünf Minuten sterben Zellen im Gehirn ab und damit entstehen<br />
irreversible <strong>Gesund</strong>heitsschäden.<br />
Was mache ich nun, wenn zum Beispiel jemand aus der<br />
Familie plötzlich zuhause kollabiert?<br />
Zunächst Ihre Schreck-Sekunde ganz schnell überwinden!<br />
Dann heißt es: Prüfen, Rufen, Drücken. Das bedeutet: Ich<br />
schaue, ob die Person noch atmet, ich spreche sie an, zwicke<br />
oder rüttele sie. Wenn keine Zeichen des Lebens mehr vorhanden<br />
sind, dann muss ich sofort die Notrufnummer 112 wählen<br />
und parallel am besten schon mit der Herzmassage starten.<br />
Wenn mehrere Personen da sind – zuhause, unterwegs, auf<br />
der Straße, an der Busstation - dann ruft einer die Notdienstzentrale,<br />
der andere legt sofort mit der Herzmassage los.<br />
Wie funktioniert nun eine korrekte Herzmassage? Muss ich<br />
drücken und gleichzeitig beatmen, so wie ich das im Rahmen<br />
meiner Führerscheinprüfung einmal gelernt habe?<br />
Nein, das hat man früher so gelehrt. Inzwischen sagen wir<br />
Spezialisten, dass die Herzmassage vor allen anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
steht. Und die geht so: Ich lege beide Hände<br />
übereinander und dann drücke ich in der Mitte des Brustkorbs,<br />
ungefähr zwischen den Brustwarzen, circa fünf bis maximal<br />
sechs Zentimeter tief ein. Dabei können auch schon mal ein<br />
paar Rippen zu Bruch gehen. Das ist egal. Es muss flott, fest<br />
und tief gedrückt werden. Immer im Beat von 100 bis 120mal<br />
in der Minute. Das ist sehr schnell und das Drücken ist auch<br />
sehr anstrengend. Es ist gut, wenn eine zweite Person spätestens<br />
nach etwa zwei Minuten übernimmt. Was auf keinen Fall<br />
passieren darf: Pausieren! Niemals. Denn daraus resultiert unmittelbar<br />
ein Stillstand des Blutkreislaufs und damit vermindert<br />
sich die Chance auf ein Überleben.<br />
Wissen Sie, was bei einem Herzstillstand im Körper passiert?<br />
Das Herz bleibt stehen, das Blut fließt nicht mehr. Drücken<br />
wir aber kräftig auf den Brustkorb, quetschen wir das Blut<br />
dort heraus und bringen es überall im Körper wieder zum<br />
Fließen. Damit bekommen die Organe wieder Sauerstoff. Vor<br />
allem unser Gehirn, das mit Abstand den meisten Sauerstoff<br />
braucht, wird damit wieder versorgt. Schon nach 15 Sekunden<br />
ohne frischen Sauerstoff <strong>red</strong>uziert das Gehirn seine Funktionen.<br />
Nach drei bis fünf Minuten wird die Struktur beeinträchtigt,<br />
das Gehirn stirbt. Deshalb ist die Herzmassage so wichtig.<br />
Es sterben in Deutschland jedes Jahr 70.000 Menschen<br />
durch Herzstillstand, obwohl hier der Rettungsdienst gerufen<br />
wurde und auch Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt<br />
wurden. Viele, sehr viele, hätte man durch schnelle Hilfe erfolgreich<br />
wiederbeleben können.<br />
Und was ist mit der Beatmung? Sie sagen, das Drücken sollte<br />
im Notfall Pflicht für jeden Bürger sein, die Beatmung sei<br />
die Kür? Kommt man denn ohne diese so genannte Kür im<br />
Notfall wirklich aus?<br />
Um diese Kür kümmern wir uns nur, wenn wir gut ausgebildet<br />
sind und uns eine Beatmung überhaupt zutrauen. Oder wenn<br />
wir auf einer einsamen Insel sind und keine professionelle Rettung<br />
naht. Dann wird massiert und beatmet. Und zwar solange,<br />
wie der oder die Helfer dazu in der Lage sind. Ist jemand in<br />
Erste-Hilfe geschult, kann und soll er natürlich beatmen, das<br />
verbessert die Überlebenschancen zusätzlich erheblich. Dann<br />
gilt: 30mal drücken, zweimal Atem spenden und dann immer<br />
in diesem Zyklus weitermachen. Für alle anderen Helfer heißt<br />
es: Hauptsache heftige Herzmassage. Häufig ist dann bei uns<br />
innerhalb von acht bis zehn Minuten ein Rettungswagen mit<br />
geschultem Personal vor Ort, die übernehmen können.<br />
Sie fordern schon lange eine Kultur des Helfens bei den ganz<br />
Jungen unserer Gesellschaft, zum Beispiel in den Schulen…<br />
Ja, wir haben seit Jahren gefordert - was in Ländern wie<br />
Dänemark oder Norwegen übrigens schon lange Normalität<br />
ist - Schüler ab dem 7. Schuljahr sollen zweimal im Jahr in<br />
aktiver Herzmassage ausgebildet werden und zwar bis zum<br />
Ende ihrer Schulzeit. Dann ist das Helfen ein Stück Normalität<br />
für diese Kinder und damit verschwinden auch viele Ängste,<br />
wenn der Notfall mal eintritt. Das ist wie Schwimmen lernen.<br />
Sie waren mit Ihrer Initiative für den bundesweiten Pflichtunterricht<br />
Wiederbelebung inzwischen erfolgreich und nun<br />
12 | Herbst <strong>2015</strong>
unterstützt Sie sogar die WHO (Weltgesundheits-Organisation<br />
der U.N.)…<br />
Ja, im Sommer 2014 hat die Kultusministerkonferenz den<br />
Beschluss gefasst, unser Projekt `Kids save Life´ umzusetzen.<br />
Damit werden grundsätzlich zwei Unterrichtsmodule<br />
pro Jahr, ab Jahrgangsstufe 7, mit dem Thema Wiederbelebung<br />
vertraut gemacht. Nun entscheidet jedes Bundesland,<br />
wann mit den Schulungen der Lehrer begonnen wird. Und<br />
seit <strong>2015</strong> haben wir die offizielle Bestätigung seitens der<br />
WHO, dass unser Projekt weltweit unterstützt wird. Das<br />
war ein großer Schritt! Wiederbelebungsunterricht gehört<br />
in alle Schulklassen, weltweit. Sie haben sicher von dem<br />
Fall des 12-Jährigen Nic aus Bad Honnef gehört, der auf<br />
dem Schulhof, mitten zwischen Schülern und Lehrern mit<br />
Kammerflimmern umgefallen ist. Zunächst hat keiner etwas<br />
getan. Ein Lehrer hat ihn dann in die stabile Seitenlage<br />
gebracht. Bei Kammerflimmern kann genau das absolut<br />
tödlich sein! Mitschüler hatten in dieser Zeit die 16-Jährige<br />
Kea geholt, die als Schulsanitäterin ausgebildet ist. Kea hat<br />
dann, gemeinsam mit ihrer Freundin, sofort mit der Herzmassage<br />
und der Beatmung begonnen. Der Notarzt kam<br />
nach zehn Minuten. Da hat Nic schon wieder etwas geatmet.<br />
Die beiden waren gemeinsam mit ihren Familien vor<br />
kurzer Zeit bei mir in der Klinik. Das war einer der bewegensten<br />
Momente meiner ärztlichen Karriere. Und genau<br />
da müssen wir weitermachen: Die Kinder an das beherzte<br />
Helfen heranführen.<br />
Vielleicht sagen Sie noch etwas zu den Defibrillatoren, die<br />
man jetzt in vielen öffentlichen Gebäuden und auch schon<br />
in Unternehmen sieht. Viele von uns kennen diese Instrumente<br />
sicher nur aus den Arztserien im Fernsehen. Dort ruft<br />
der Notarzt bei einer plötzlichen Bewusstlosigkeit seines Patienten<br />
immer nach dem so genannten Defi…<br />
Ganz ehrlich, ich halte das für keine gute Idee, einen Laienhelfer<br />
erst einmal mit einem Defi, also einem Defibrillator zu<br />
beschäftigen. Wissen Sie, wie viele Menschenleben dadurch<br />
gerettet wurden? Sehr wenige bisher! Wir haben vor kurzer<br />
Zeit hier in meiner Kölner Klinik die Astronauten der ESA in<br />
Notfallmedizin trainiert. Von der Herzmassage, über die Beatmung<br />
bis zur Benutzung eines Defi. Da oben im Weltall, wo<br />
die Astronauten bei einem Notfall auf sich alleine gestellt sind,<br />
da ist ein Defi vielleicht sinnvoll. Und auch in Flugzeugen<br />
oder an entlegenen Orten, wo der Rettungsdienst, der immer<br />
einen Defi dabei hat, sehr lange braucht. Aber bis sich ein<br />
ungeübter Helfer mit der Technik auseinandergesetzt hat, ist<br />
meist schon zu viel wertvolle Zeit vergangen, dass der Defi<br />
dann auch nichts mehr hilft. Es gibt nur eine wertvolle Erste-Hilfe<br />
- das sind die Hände für die Herzmassage. Das sollte<br />
jeder können und vor allem auch wollen!<br />
Lieber Prof. Böttiger, vielen Dank für dieses informative<br />
Gespräch!<br />
/ ATH Medien<br />
Können Sie sich noch an Ihren ersten Notfall erinnern?<br />
Ganz genau sogar. Das war während meiner Studienzeit vor<br />
einer Sparkasse auf dem Uni-Platz in Heidelberg. Eine alte<br />
Dame ist direkt vor mir umgefallen. Und wenn ich ganz<br />
ehrlich bin, ich habe mich auch erst umgeschaut, ob nicht<br />
ein anderer Helfer in der Nähe ist. Das war aber nicht der<br />
Fall. Also habe ich – nach der kurzen Schreck-Sekunde –<br />
mit Prüfen, Rufen, Drücken – losgelegt. Und ich habe zusammen<br />
mit einer Passantin auch beatmet. Die Dame hat<br />
tatsächlich überlebt!<br />
Wie sinnvoll ist die Telefon-Reanimation?<br />
Das halte ich für einen essentiellen Baustein in der schnellen<br />
Erste-Hilfe. Die Disponenten in den 112-Notdienst-Leitstellen<br />
sollten dafür noch besser ausgebildet werden. Sie können am<br />
Telefon Ruhe und Kompetenz vermitteln und einen Helfer genau<br />
anweisen, was er tun soll. Die Herzdruckmassage kann<br />
man effektiv am Telefon erklären. Es gibt mittlerweile viele<br />
Menschen, die allein deshalb überlebt haben. Die Telefon-Reanimation<br />
sollte daher auch in Deutschland verpflichtend eingeführt<br />
werden.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 13
GESUND IM GESPRÄCH<br />
100 x drücken<br />
pro Minute<br />
rettet leben<br />
Bis zu dreiMal HöHere<br />
üBerleBenscHance<br />
Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden<br />
treffen, zu jeder Zeit. Der Betroffene wird<br />
sofort bewusstlos und atmet nicht mehr<br />
normal oder gar nicht mehr.<br />
Wird nach einem Herzstillstand nicht<br />
innerhalb von 5 Minuten eine Herzdruckmassage<br />
durchgeführt, ist ein Überleben<br />
unwahrscheinlich. Je früher Sie beginnen,<br />
desto besser. Umgekehrt: Die sofortige<br />
Herzdruckmassage verdoppelt bis<br />
verdreifacht die Überlebenschance.<br />
Reanimation ist einfach.<br />
Jeder kann es tun.<br />
100 Pro!<br />
© BDA/DGAI<br />
14 | Herbst <strong>2015</strong>
Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht,<br />
sind drei Dinge wichtig:<br />
1. PrüFen<br />
Sprechen Sie die Person an:<br />
„Hören Sie mich?“<br />
Schütteln Sie an den Schultern:<br />
Keine Reaktion?<br />
Achten Sie auf die Atmung:<br />
Keine Atmung oder keine normale<br />
Atmung (Schnappatmung)?<br />
2. ruFen<br />
Rufen Sie 112 an. Oder veranlassen<br />
Sie eine andere Person zum Notruf<br />
3. drücken<br />
Drücken Sie fest und schnell. Beginnen<br />
Sie sofort mit der Herzdruckmassage:<br />
Machen Sie den Brustkorb frei<br />
Legen Sie den Ballen Ihrer Hand<br />
auf die Mitte der Brust, den Ballen<br />
Ihrer anderen Hand darüber<br />
Verschränken Sie die Finger. Halten<br />
Sie die Arme gerade und gehen Sie<br />
senkrecht mit den Schultern über den<br />
Druckpunkt, so können Sie viel Kraft<br />
ausüben<br />
Drücken Sie das Brustbein 5 – 6 cm<br />
nach unten<br />
Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute<br />
Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft<br />
Geschulte Helfer sollen die<br />
Mund-zu-Mund-Beatmungen im<br />
Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen<br />
zu 2 Beatmungen durchführen<br />
Für den notFall zur Hand<br />
Merkhilfe: Einfach ausschneiden, zweimal falten<br />
und für den Notfall einstecken.<br />
Keine Reaktion? Keine oder<br />
keine normale Atmung?<br />
Rufen Sie 112 an.<br />
Oder veranlassen Sie eine<br />
andere Person zum Notruf.<br />
Drücken Sie fest und schnell<br />
in der Mitte des Brustkorbs:<br />
mind. 100 x pro Minute.<br />
Hören Sie nicht auf, bis Hilfe<br />
eintrifft.<br />
1. PrüFen<br />
2. ruFen<br />
3. drücken<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 15
So sieht eine „herzgesunde“<br />
Lebensweise aus<br />
Wenig Salz, viel Obst und Gemüse, Bewegung<br />
Zu sämtlichen <strong>Gesund</strong>heitsthemen,<br />
aber speziell im Zusammenhang<br />
mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
hört und liest man immer<br />
wieder von gesunder Ernährung. Dass<br />
Burger, Pommes und Bier in großen<br />
Mengen und auf Dauer ungesund sind,<br />
weiß mittlerweile jeder. Aber was genau<br />
meinen Experten, wenn sie von (herz-)<br />
gesunder Ernährung sprechen?<br />
Zuviel Salz ist Gift für Herz und Gefäße.<br />
Würzen Sie Speisen daher nur sparsam<br />
mit Salz. Setzen Sie stattdessen vermehrt<br />
auf frische Kräuter wie Schnittlauch,<br />
Petersilie und Basilikum. Auch<br />
Gewürze wie Paprika oder Muskat sorgen<br />
für den nötigen kulinarischen Kick.<br />
Und: Wegen des meist hohen Salzgehaltes<br />
ist bei Fertiggerichten Vorsicht<br />
geboten.<br />
Gemüse, Salate, Obst, Kartoffeln – reich<br />
an Vitaminen und Ballaststoffen, sollten<br />
diese Lebensmittel möglichst häufig auf<br />
dem Speiseplan stehen. Und wer zwischendurch<br />
statt zu Chips oder Schokolade<br />
zu getrocknetem Obst oder Gemüse<br />
mit Dipp greift, spart zusätzlich<br />
Kalorien ein.<br />
Gute Fette,<br />
schlechte Fette<br />
Keine Frage: Fett – zum Beispiel in<br />
Form von Sahne, Butter oder Crème<br />
fraîche – ist ein wirkungsvoller Geschmacksträger<br />
und liefert essenzielle<br />
Fettsäuren. Aber was so köstlich<br />
schmeckt, kann auf Dauer nicht nur<br />
die Kilos in die Höhe treiben, sondern<br />
auch Gelenke und Gefäße schädigen.<br />
Fett<strong>red</strong>uziert lautet daher die Devise.<br />
Gesättigte Fettsäuren, die vor allem in<br />
tierischem Fett, aber auch in Palmöl<br />
vorkommen, lassen den Cholesterinspiegel<br />
ansteigen. Daher sollten diese<br />
„schlechten“ Fette durch „gute“, das<br />
heißt ungesättigte Fettsäuren, wie sie<br />
zum Beispiel in Oliven- und Leinnöl<br />
vorkommen, ersetzt werden.<br />
Insbesondere rotes Fleisch und daraus<br />
verarbeitete Wurst, wie Schinken und<br />
Salami werden mit einem erhöhten<br />
Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung<br />
gebracht. Und nicht nur das:<br />
Die Untersuchungen, die den Fleischkonsum<br />
mit einem erhöhten Krebsund<br />
Diabetesrisiko in Verbindung bringen,<br />
häufen sich. Verzichten Sie also<br />
öfter auf Steak, Schnitzel und Co. und<br />
trauen sich ruhig mal an Tofu-Gerichte<br />
ran – längst sind diese viel besser als<br />
ihr Ruf.<br />
Fisch für die Gefäße<br />
Ein- bis zweimal die Woche ein Fischgericht<br />
kann gerade bei Menschen mit<br />
Arteriosklerose und erhöhtem Cholesterin<br />
einen wertvollen Beitrag zur <strong>Gesund</strong>heit<br />
leisten. Die darin enthaltenen<br />
Omega-3-Fettsäuren verfügen über gefäßschützende<br />
Effekte.<br />
Speziell Getränke können aufgrund des<br />
hohen Zuckergehalts wahre Kalorienbomben<br />
sein. Limonaden, Fruchtsäfte<br />
oder Energydrinks gilt es daher möglichst<br />
zu vermeiden. Wasser, ungesüßte<br />
(Eis-)Tees, Saftschorlen oder Säfte ohne<br />
Zuckerzusatz sorgen für ein großes<br />
Getränkeangebot, das schmeckt, Durst<br />
löscht und sich nicht gleich negativ auf<br />
Gewicht und <strong>Gesund</strong>heit auswirkt.<br />
Eine Ernährungsumstellung kann in<br />
vielen Fällen positiv zur Behandlung<br />
einer Herz-Kreislauf-Erkrankung beitragen.<br />
So kann zum Beispiel der Blutdruck<br />
um 2 bis 4 mmHg pro Kilogramm<br />
verlorenem Körpergewicht sinken. Eine<br />
ausgewogene, bewusste Ernährung<br />
wird nicht von einem Tag auf den anderen<br />
umsetzbar sein. Lassen Sie sich<br />
Zeit für die Umgewöhnungsphase und<br />
essen Sie mit Genuss. Nur so können<br />
Sie über die Ernährung dauerhaft zum<br />
Behandlungserfolg beitragen. Radikalkuren<br />
oder Crash-Diäten bringen rein<br />
gar nichts und sind schlimmstenfalls<br />
sogar gesundheitsschädigend.<br />
In der Praxis<br />
„Bloß keine Eier!“, „Auf gar keinen<br />
Fall Leber!“ – das strikte Meiden von<br />
cholesterinhaltigen Lebensmitteln ist<br />
bei den meisten Patienten nicht zwingend<br />
nötig. Oft reicht es schon aus, eine<br />
leicht <strong>red</strong>uzierte Cholesterinaufnahme<br />
einzuhalten. Gute Alternativen finden<br />
Sie in folgender Übersicht:<br />
16 | Herbst <strong>2015</strong>
GESUND SPEZIAL<br />
„Regelmäßige Bewegung ist gleich dreifach gut: Erstens verbessert<br />
sie die körperliche Leistungsfähigkeit, zweitens kann sie sich positiv<br />
auf Herz und Kreislauf auswirken und drittens ist Bewegung<br />
ein guter Weg, um überflüssige Pfunde loszuwerden.“<br />
Da hüpft das Herz!<br />
Milch und Milchprodukte<br />
Vollmilch, Sahne, Crème fraîche,<br />
fettreiche Kondensmilch, Vollmilchjoghurt,<br />
Käsesorten mit<br />
mehr als 30% Fett i.Tr.<br />
fettarme Milch, Magermilch,<br />
Molke, Buttermilch, Magerquark,<br />
Hüttenkäse, Harzer Käse, Magerkäse<br />
unter 10% Fett i.Tr.<br />
Eier<br />
Eigelb, Rührei, Spiegelei, Omelette<br />
Eiweiß<br />
Fisch<br />
Aal, Räucherfisch, Fischfrikadelle,<br />
Mastkarpfen, panierter Fisch<br />
Magerfische wie Kabeljau, Scholle,<br />
Forelle, Seelachs<br />
Wurstwaren<br />
Wurstsorten mit einem Fettgehalt<br />
über 20%, Dauerwurst, Leber<br />
wurst, Mettwurst<br />
Wurstsorten mit einem Fettgehalt<br />
bis 20%, gekochter Schinken<br />
ohne Fettrand, Putenschinken,<br />
Geflügelwurst<br />
Fleisch<br />
fettes Fleisch vom Schwein, Rind<br />
oder Hammel, Innereien, Schinkenspeck,<br />
Speck, Gans, Ente<br />
Kalbfleisch, Kaninchen, Wild,<br />
Wildgeflügel, Hähnchen (ohne<br />
Haut)<br />
(Infos aus: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.)<br />
Kartoffeln<br />
Bratkartoffeln, Pommes frites,<br />
Kartoffelchips<br />
gekochte oder Pellkartoffeln,<br />
Kartoffelknödel, Püree<br />
Soßen<br />
Mayonnaise, Remoulade, sahne<br />
haltige Dressings, Butter-, Sahneund<br />
Käsesoßen<br />
fettarme Soßen, Soßen mit<br />
Zitrone oder Magerjoghurt zubereitet,<br />
fettarme Salatdressings<br />
Süßspeisen/Süßwaren<br />
butter-, sahne- oder vollmilchhaltige<br />
Nachspeisen, Nougatcreme,<br />
Schokoriegel, Pralinen<br />
Pudding mit fettarmer Milch,<br />
Fruchtpudding, Geleespeisen<br />
Kuchen/Gebäck<br />
Torten, Schmalz- und Ölgebackenes,<br />
Butterkekse, Salz- und Käsegebäck<br />
mit fettarmer Milch und pflanzlichen<br />
Fetten hergestellte Produkte<br />
ohne Eigelb<br />
Getränke<br />
zuckerhaltige Limonaden und<br />
Säfte, Sahne und Eierlikör, ungefilterter<br />
Kaffee, Irish Coffee<br />
Filterkaffee, Tee, Mineralwasser,<br />
ungezuckerte Frucht- und<br />
Gemüsesäfte<br />
Besonders Menschen mit bestehender<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankung profitieren<br />
von sportlicher Betätigung. Welche<br />
Sportart für Sie persönlich in Frage<br />
kommt, sollten Sie vorab mit Ihrem Arzt<br />
besprechen. Aufgrund ihrer günstigen<br />
Trainingseffekte auf das Herz-Kreislauf-System<br />
sind Ausdauersportarten generell<br />
gut geeignet. Auch betreute Herzsportgruppen,<br />
bei denen immer ein Arzt<br />
anwesend ist, können das Richtige sein.<br />
Folgende Tipps in puncto Ausdauertraining<br />
sollten Sie beherzigen:<br />
Es nützt nichts, einmal im Monat richtig<br />
Gas zu geben und den Rest der Zeit<br />
die Füße hochzulegen. Regelmäßige Bewegung<br />
– drei- bis viermal pro Woche für<br />
je 30 Minuten.<br />
Lieber langsamer, dafür länger.<br />
Keine Höchstbelastung! Die individuelle<br />
Belastungsgrenze sollte nicht überschritten<br />
werden. Hierfür gibt es inzwischen<br />
zahlreiche Apps zum Runterladen!<br />
Integrieren Sie insgesamt mehr Bewegung<br />
in Ihren Alltag (Treppe statt Fahrstuhl,<br />
Spaziergang oder Rad statt Auto<br />
usw.).<br />
Organisieren Sie einen Trainingspartner.<br />
Zu zweit sportelt es sich spaßiger<br />
und der Ansporn ist größer.<br />
Trainieren Sie nicht mit vollem Magen,<br />
warten Sie mindestens zwei Stunden<br />
nach dem Essen.<br />
Trinken Sie während des Trainings<br />
ausreichend.<br />
/ Petersen & Partner<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 17
GESUND & VITAL<br />
Foto: ©Orthomol arthroplus<br />
Die richtige Ernährung bei Arthrose:<br />
Die Gelenke „essen“ mit!<br />
Für den Erhalt funktionsfähiger und schmerzfreier Gelenke ist das Zusammenspiel aus einem gesunden BMI,<br />
ausreichend moderater Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung wichtig. Sie sind sozusagen die Eckpfeiler<br />
zur Aufrechterhaltung der Gelenkgesundheit. Eine bewusste, gelenkfreundliche Ernährung kann wichtige Nährstoffe<br />
für Knorpel und Knochen liefern, aber auch zur Verringerung von Übergewicht beitragen, das vor allem<br />
die Kniegelenke belastet. Der Zusammenhang zwischen dem Gelenkverschleiß und den Essgewohnheiten wird<br />
daher auch zunehmend wissenschaftlich untersucht.<br />
Es gibt durchaus Nahrungsmittel,<br />
die den Verlauf von Arthrose negativ<br />
oder postiv beeinflussen<br />
können. Zwar wächst ein einmal zerstörter<br />
Knorpel angeblich nicht mehr<br />
nach. Dennoch kann man mit der richtigen<br />
Ernährung einiges dafür tun, die<br />
Nährstoffversorgung und damit die<br />
Knorpelqualität zu verbessern. Daher<br />
lohnt es sich, die eigene Ernährungsstrategie<br />
einmal genauer unter die Lupe<br />
zu nehmen und gegebenenfalls umzustellen,<br />
denn unsere Gelenke essen mit.<br />
„Arthrose-Speiseplan“<br />
Wer seinen Gelenken etwas Gutes tun<br />
möchte, sollte einen „gelenkgesunden“<br />
Ernährungsplan aufstellen und den<br />
einen oder anderen einfachen Tipp<br />
beherzigen. Die Umstellung der Ernährung<br />
muss dabei aber keinesfalls<br />
Verzicht auf alles Leckere bedeuten.<br />
Wichtig ist es, wie bei jeder Ernährungsumstellung,<br />
das richtige Maß für<br />
sich zu finden und einen Blick auf die<br />
besonderen Eigenschaften der enthaltenen<br />
Nährstoffe zu haben.<br />
Ratsam ist eine möglichst fettarme, vitaminreiche<br />
und vielseitige Ernährung.<br />
Freie Radikale sind offenbar an den<br />
Entzündungsprozessen des Gelenkverschleißes<br />
beteiligt. Daher ist es sinnvoll,<br />
bei den Mahlzeiten besonders auf Vitamin<br />
E und C sowie Zink, Kupfer, Selen<br />
und Mangan zu achten. Diese Mikronährstoffe<br />
fangen freie Radikale ab und<br />
tragen so zur Reduktion von oxidativem<br />
Stress bei. Während Vitamin E und<br />
C überwiegend in Karotten, Paprika,<br />
Blattgemüse, Zitrus- und Beerenfrüchten<br />
vorkommen, finden sich Kupfer und<br />
Selen eher in Vollkornprodukten, Nüssen,<br />
Hülsenfrüchten und Pilzen. Viel<br />
frisches Obst und Gemüse hilft zudem<br />
dabei, den durch den Gelenkverschleiß<br />
erhöhten Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen<br />
abzudecken. Saisonal und<br />
regional verfügbares Obst und Gemüse<br />
enthält die meisten Mikronährstoffe.<br />
18 | Herbst <strong>2015</strong>
GESUND & VITAL<br />
„Gezielt unterstützen kann man Knorpel und Knochen,<br />
neben einem gesunden Speiseplan, zusätzlich durch<br />
eine ausgewogen dosierte Nährstoff-Kombination“<br />
Apropos Obst und Gemüse: Die DGE<br />
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung)<br />
rät zu fünf Portionen am Tag. Einfach<br />
zu messen: Eine Portion entspricht einer<br />
eigenen Hand voll. Auch Dinkel<br />
oder Magermilchprodukte dürfen gerne<br />
und viel verzehrt werden. Ein ideales<br />
Frühstück z. B. mit einem fettarmen<br />
Obstjoghurt hilft dabei, gesund in den<br />
Tag zu starten.<br />
Unsere Ernährungsweise hat auch einen<br />
Einfluss auf die entzündlichen Prozesse<br />
in unserem Körper. So gilt es, Lebensmittel,<br />
die entzündungsfördernde Eigenschaften<br />
aufweisen, zu vermeiden.<br />
Bei Arthrose sollten tierische Fette aus<br />
Wurst- und Fleischwaren vom Speiseplan<br />
möglichst verschwinden. Diese<br />
fügen dem Körper Arachidonsäure zu.<br />
Aus der Omega-6-Fettsäure werden im<br />
Körper Entzündungsbotenstoffe gebildet.<br />
Der Botenstoff steckt unter anderem<br />
auch in fetter Milch, Käse, Eiern<br />
und Butter.<br />
Wichtig für die Gelenkgesundheit sind<br />
hingegen Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren.<br />
Bekannte Omega-3-Fettsäuren<br />
sind EPA (Eicosapentaensäure) und<br />
DHA (Docosahexaensäure). Sie befinden<br />
sich in fettreichen Kaltwasser- oder<br />
Meeres-fischen, wie z. B. Hering, Makrele<br />
und Lachs. Gerne darf daher zwei bis<br />
drei Mal pro Woche Fisch auf den Tisch.<br />
Ergänzt durch Gemüse oder Kartoffeln<br />
stellt dies eine gesunde Grundlage für<br />
ein leckeres Mittagessen dar.<br />
Als leichtes, gelenkfreundliches Abendessen<br />
bietet sich ein gemischter Salat<br />
mit Vollkornbrot an. Für die Zubereitung<br />
von Salaten und anderen Speisen<br />
sind kaltgepresste Öle aus Oliven,<br />
Sesam, Disteln, Walnüssen oder Raps<br />
ideal. Auch garniert werden dürfen<br />
Speisen nach Herzenslust, denn mit<br />
Kräutern und Gewürzen schmeckt jede<br />
Mahlzeit gleich doppelt so gut.<br />
Die Gelenke „essen“ mit<br />
Bei der Aufstellung des richtigen Ernährungsplans<br />
für Arthrose ist es<br />
also wichtig, abwechslungsreich und<br />
mit frischen Produkten zu kochen.<br />
Schließlich soll die Umstellung nicht<br />
nur den Gelenken Spaß machen. Fällt<br />
es mal besonders schwer, auf bestimmte<br />
Lebensmittel, wie fetthaltige<br />
Produkte zu verzichten, sollte man<br />
sich nichts verbieten, die Mengen aber<br />
zumindest deutlich senken. So kann<br />
man etwa den Fleischkonsum auf einen<br />
Tag in der Woche <strong>red</strong>uzieren und<br />
dann eher mageres Geflügel- als fettigeres<br />
Schweinefleisch verwenden. Zu<br />
viel Alkohol und Koffein sind ebenfalls<br />
nicht zuträglich für unsere Gelenkgesundheit.<br />
Besser ist es natürlich, auf<br />
Wasser oder Tee zurückzugreifen.<br />
Wichtig ist es, sich konsequent und<br />
langfristig an den Arthrose-Speiseplan<br />
zu halten, damit die Zufuhr der<br />
richtigen Nährstoffe für die Gelenke<br />
gewährleistet ist und eine mögliche<br />
Gewichts<strong>red</strong>uktion erreicht werden<br />
kann. Dann freuen sich am Ende nicht<br />
nur die Gelenke.<br />
Zusätzliche Nährstoffe<br />
für die Gelenke<br />
Oftmals ist es schwierig, den im Falle<br />
einer Arthrose erhöhten Bedarf an<br />
Mikronährstoffen ausschließlich über<br />
die Nahrung abzudecken. Neben einer<br />
ausgewogenen Ernährung kann es<br />
daher sinnvoll sein, seine Gelenke zusätzlich<br />
mit einer Nährstoff-Kombination,<br />
wie z. B. Orthomol arthroplus®,<br />
zu unterstützen. Für sportlich aktive<br />
Menschen gibt es diese auch als Milchproteinriegel,<br />
der ganz praktisch in<br />
jede Tasche oder den Rucksack passt<br />
und sich somit bestens für Menschen<br />
eignet, die gerne viel an der frischen<br />
Luft unterwegs sind.<br />
Sie enthält wichtige Nährstoffe für<br />
Knorpel und Knochen: Vitamin C trägt<br />
zu einer normalen Kollagenbildung für<br />
eine normale Funktion von Knorpel<br />
und Knochen bei. Calcium wird für die<br />
Erhaltung normaler Knochen benötigt.<br />
Vitamin D und Vitamin K sowie Magnesium,<br />
Zink und Mangan tragen zur<br />
Erhaltung normaler Knochen bei. Vitamin<br />
D trägt zu einer normalen Aufnahme<br />
und Verwertung von Calcium und<br />
Phosphor sowie zu einem normalen<br />
Calciumspiegel im Blut bei. Mangan<br />
trägt zu einer normalen Bildung von<br />
Bindegewebe bei. Kupfer trägt zur Erhaltung<br />
von normalem Bindegewebe<br />
bei. Vitamin C, Vitamin E und Vitamin<br />
B2 (Riboflavin) sowie Zink, Selen,<br />
Kupfer und Mangan tragen dazu bei,<br />
die Zellen vor oxidativem Stress zu<br />
schützen. D-Glucosamin ist ein Aminozucker,<br />
der im Körper in Form von<br />
Glykosaminoglykanen vorkommt.<br />
Glykosaminoglykane, zu denen auch<br />
Chondroitinsulfat gehört, sind Bestandteile<br />
der Knorpelgrundsubstanz. Hyaluronsäure,<br />
ein langkettiges Molekül, das<br />
unter anderem Glucosamin enthält,<br />
findet sich insbesondere in der Gelenkflüssigkeit.<br />
Zu den Omega-3-Fettsäuren,<br />
die reichlich in Fischöl vorkommen,<br />
zählen insbesondere EPA und<br />
DHA. Dies sind mehrfach ungesättigte<br />
Fettsäuren, die u. a. Bestandteile von<br />
Zellmembranen sind.<br />
/ Prof. Dr. rer. nat. Klaus Baum, Leiter<br />
eines <strong>Gesund</strong>heits- und Trainingszentrums<br />
in Köln, apl. Professor der<br />
Deutschen Sporthochschule Köln, Betreuung<br />
der polnischen Handballnationalmannschaft<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 19
GESUND & VITAL<br />
SPORTARTEN IM ARTHROSE-<br />
CHECK – AUF DIE RICHTIGE<br />
WAHL KOMMT ES AN<br />
Auch mit Arthrose sollte Sport unbedingt auf dem Programm<br />
stehen: Durch maßvolle Bewegung wird das Gelenk wieder<br />
beweglicher und der Knorpel mit ausreichend Nährstoffen<br />
versorgt. Experten raten generell zu Sportarten, die mit gleichmäßigen,<br />
moderaten Bewegungen einhergehen, bei denen die<br />
Gelenke nicht zu stark belastet werden. Daher eignen sich z. B.<br />
Ausdauersportarten wie Schwimmen, Nordic Walking und<br />
Wie steht es um Ihre Gelenkgesundheit?<br />
Treppensteigen, Einkaufen, Haus- und Gartenarbeiten – jeden Tag sind unsere Gelenke verschiedenen<br />
Belastungen ausgesetzt. Gelenkschmerzen sind daher häufig eine Folge des natürlichen<br />
Abnutzungsprozesses des Knorpels im Alter. Aber auch in jüngeren Jahren kann es aufgrund von<br />
Leistungssportarten oder Übergewicht zu Arthrose kommen. Sich bei Gelenkproblemen in eine<br />
Schonhaltung zurückzuziehen, die viele Betroffene aufgrund der Schmerzen einnehmen, ist dabei<br />
der falsche Weg. Denn Bewegung ist notwendig, damit die Gelenke geschmeidig bleiben und<br />
genügend Nährstoffe in den Knorpel gelangen. Gelenkfreundliche Sportarten und eine ausgewogene<br />
Ernährung können helfen, belastete Knie & Co. gezielt zu unterstützen.<br />
Erfahren Sie, wie stark Ihre Gelenke gefordert sind, ob Sie erste Arthrose-Symptome aufweisen<br />
und wie Sie Ihre Gelenkgesundheit aktiv unterstützen können. Gezielte Übungen und kostenfreie<br />
Services rund um die Gelenke finden Sie auf www.orthomol.de/orthopaedie-service<br />
20 | Herbst <strong>2015</strong>
Aquajogging. Durchaus empfehlenswert sind zudem Krafttraining<br />
und gezielte Gymnastik, da sich dadurch Muskeln<br />
aufbauen lassen, die ein geschädigtes Gelenk stützen und<br />
somit entlasten können. Auch das noch relativ neue Vibrationstraining<br />
scheint ein guter Ansatz in der Arthrosetherapie<br />
zu sein. Jogging eignet sich hingegen nur in Maßen. Laufen<br />
belastet die Gelenke wesentlich stärker als normales Gehen.<br />
Auch Sportarten wie Tanzen, Reiten und Tischtennis sind nur<br />
mäßig empfehlenswert. Als ungeeignet gelten Sportarten, bei<br />
denen erhöhte Verletzungsrisiken auftreten und/oder die Gelenke<br />
zu einseitig belastet werden. Darunter fallen beispielsweise<br />
Kontaktsportarten mit schnellen Drehbewegungen und<br />
abrupten Stopps, wie z. B. Handball, Squash, Fußball und<br />
Hockey. Weitere Informationen: www.orthomol.de<br />
Foto: ©Orthomol arthroplus<br />
Outdoor-Übungen<br />
bei Arthrose<br />
Immer mehr Menschen leiden<br />
unter Arthrose. Wer betroffen<br />
ist, neigt dazu, sich in eine<br />
Schonhaltung zurückzuziehen.<br />
Prof. Dr. Klaus Baum, Leiter eines<br />
<strong>Gesund</strong>heits- und Trainingszentrums<br />
für Arthrose-Patienten<br />
in Köln, rät gerade im Falle einer<br />
Erkrankung zu gelenkfreundlicher,<br />
moderater Bewegung, damit<br />
der Verschleiß nicht weiter<br />
voranschreitet.<br />
Vor allem Krafttraining spielt<br />
für ihn eine wesentliche Rolle:<br />
„Die Muskulatur wird gekräftigt<br />
und das Gelenk erhält mehr Stabilität.<br />
Das Training kann zwar<br />
den einmal geschädigten Knorpel<br />
nicht wieder aufbauen, die<br />
Struktur und damit die Qualität<br />
hingegen kann durch gezielte<br />
Übungen deutlich verbessert<br />
werden.“<br />
Außerdem kann nur durch Bewegung<br />
der Knorpel mit den Nährstoffen<br />
versorgt werden, die er<br />
braucht. Ohne Bewegung würde<br />
er sozusagen „verhungern“.<br />
Die Outdoor-Übungen auf den<br />
folgenden Seiten lassen sich<br />
ganz leicht nachmachen und<br />
sollen zur Besserung der Beschwerden<br />
beitragen. Ratsam ist<br />
es, das Training zwei- bis dreimal<br />
wöchentlich durchzuführen.<br />
Mit diesem Programm kann man<br />
ganz unkompliziert etwas für<br />
die Gelenkgesundheit tun.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 21
GESUND & VITAL<br />
Ausgangsstellung: Einbeinstand, das Knie des<br />
anderen Beines ist angehoben. Ggf. an einem Baum<br />
festhalten.<br />
Ausführung: Ohne Rumpfdrehung das Knie nach<br />
außen und wieder zurück rotieren.<br />
Dauer: 10–15 Rotationen je Bein<br />
Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />
Ausgangsstellung: Einbeinstand, den Fuß des<br />
anderen Beines in die seitengleiche Hand nehmen.<br />
Ggf. an einem Baum festhalten.<br />
Ausführung: Den Fuß nach hinten/oben ziehen<br />
und die Hüfte dabei strecken.<br />
Dauer: 10–15 Wiederholungen je Bein<br />
Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />
1 2<br />
Ausgangsstellung: In leichter Schrittstellung das<br />
vordere Bein strecken, das hintere Bein ist leicht<br />
gebeugt. Die Fußspitze ist nach oben gezogen.<br />
Ausführung: Hände in Richtung des vorderen<br />
Fußes schieben, das vordere Bein bleibt gestreckt.<br />
Dauer: 10–20 Wiederholungen je Bein<br />
Für Fortgeschrittene: Die Fußspitze des vorderen<br />
Beines anheben<br />
3 4<br />
Ausgangsstellung: Seitlich neben einem 30–40<br />
cm hohen Gegenstand stehen und einen Fuß mit<br />
gestrecktem Knie auflegen.<br />
Ausführung: Das andere Knie beugen und<br />
strecken, der Oberkörperkörper bleibt aufrecht.<br />
Dauer: 10–15 Wiederholungen je Bein<br />
Für Fortgeschrittene: Das Bein auf höhere<br />
Gegenstände legen.<br />
22 | Herbst <strong>2015</strong>
Fotos: ©Orthomol arthroplus<br />
Ausgangsstellung: Einbeinstand, mit der Hand der<br />
Gegenseite ggf. an an einem Baum festhalten.<br />
Ausführung: Das andere Bein seitlich abspreizen<br />
und wieder zurückführen. Die Fußspitze zeigt immer<br />
nach vorne..<br />
Dauer: 10–15 Wiederholungen<br />
Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />
Ausgangsstellung: Hinter einer fixierten Sitzbank<br />
stehen und mit beiden Händen an der Lehne festhalten.<br />
Ausführung: Den Po nach hinten unten absetzen<br />
und wieder zurück in die Ausgangsposition. Die Knie<br />
dabei nicht nach vorne schieben.<br />
Dauer: 10–20 Wiederholungen<br />
Für Fortgeschrittene: Die Gewichtslast mehr auf<br />
ein Bein verlagern.<br />
5 6<br />
Ausgangsstellung: Beidbeinig mit dem Fußballen<br />
auf einer Erhöhung stehen.<br />
Ausführung: Ferse anheben und wieder absenken,<br />
die Knie bleiben gestreckt.<br />
Dauer: 10–15 Widerholungen<br />
Für Fortgeschrittene: Einbeinig<br />
7 8<br />
Ausgangsstellung: Vor einer 30–50 cm hohen<br />
Erhöhung stehen.<br />
Ausführung: Einbeinig aufsteigen und das andere<br />
Bein wieder kontrolliert absetzen.<br />
Dauer: 5–10 Wiederholungen je Bein<br />
Für Fortgeschrittene: Nach dem Aufsteigen<br />
zusätzlich die Ferse anheben.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 23
GESUND & VITAL<br />
Die richtige Ernährung bei Arthrose:<br />
Die Gelenke „essen“ mit!<br />
Frühstück:<br />
Obst mit Leinsamen<br />
ZUTATEN:<br />
1 klein geschnittene Birne, 1 geriebener Apfel, 100 g Naturjoghurt i.Tr.<br />
(1,5% Fett), 2 EL geschroteter Leinsamen, 25 g geriebene Mandeln<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Zutaten mischen und verrühren. Je nach Geschmack mit Wasser<br />
oder frischem Orangensaft auffüllen.<br />
Mittagessen:<br />
Gegrilltes Ratatouille mit<br />
Hühnerbrustfilet und Kräutern<br />
Tipp:<br />
Saisonal und regional kochen!<br />
Achten Sie auf Gemüse und Obst<br />
der Saison. Tauschen Sie bei<br />
den Gerichten ruhig die Gemüsesorten<br />
saisonal aus.<br />
ZUTATEN:<br />
1 kleine Aubergine (ca. 120 g), 1 Zucchini (120 g), 1 große Paprikaschote (ca. 150 g),<br />
1 zerdrückte Knoblauchzehe, 4 TL Olivenöl, 100 g Champignons, 125 g Cherrytomaten,<br />
1 Hühnerbrustfilet (ca. 150 g)<br />
Kräuterpesto<br />
2 TL frisch gehackte glatte Petersilie, 2 TL frisch gehackte Basilikumblätter, 1 TL fein<br />
geriebene Zitronenschale, 2 TL gehackte geschälte Mandeln, 1 zerdrückte Knoblauchzehe,<br />
1 TL Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Gemüse säubern und in Würfel schneiden. Den Ofen auf 200 °C (180 °C Umluft)<br />
vorheizen. Aubergine, Zucchini, Paprika und Knoblauch in eine flache, ofenfeste Form<br />
geben und 2-3 TL Olivenöl darüber gießen. Das Gemüse unbedeckt im Ofen garen lassen.<br />
Nach 30 Minuten die Champignons und Tomaten hinzufügen. Weitere 10 Minuten garen<br />
lassen. Währenddessen alle Kräuter für das Pesto vermischen.<br />
In einer beschichteten Pfanne das Hühnerbrustfilet mit Olivenöl anbraten und dann auf<br />
kleiner Stufe garen. Das fertige Gemüse nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Das Hühnchen auf das Gemüse geben und mit Kräutern garnieren.<br />
24 | Herbst <strong>2015</strong>
Tipp:<br />
Mit einem großen Glas stillem<br />
Wasser und einem Spritzer<br />
Zitrone darin lässt es sich<br />
erfrischt in den Tag starten<br />
und der Stoffwechsel<br />
wird angeregt.<br />
Fotos: ©Orthomol arthroplus<br />
Unsere Empfehlung:<br />
Indem man sich möglichst vielseitig<br />
und ausgewogen ernährt, kann man<br />
einiges für seine Gelenkgesundheit<br />
tun. Die folgenden Rezeptvorschläge<br />
sind speziell für Arthrose-Patienten<br />
geeignet. Dabei wurde besonderer<br />
Wert darauf gelegt, dass<br />
Lebensmittel verwendet werden,<br />
die wichtige Nährstoffe für belastete<br />
Gelenke liefern. Die nachfolgenden<br />
Ideen zeigen, dass eine Ernährung<br />
bei Gelenkverschleiß kein Verzicht<br />
auf leckere Mahlzeiten bedeutet.<br />
Mit dem Speiseplan nehmen Sie<br />
1.220 kcal zu sich.<br />
ABENDESSEN:<br />
Tomatensuppe<br />
ZUTATEN:<br />
4 große Tomaten (ca. 880 g), klein geschnitten, 2 rote Paprika<br />
(ca. 350 g), klein geschnitten), 1 kleine Zwiebel (ca. 80 g),<br />
klein geschnitten, 2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben<br />
geschnitten, 1 EL Basilikum, klein geschnitten<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Den Ofen auf 180 °C (160 °C Umluft) erhitzen. Tomaten,<br />
Paprika, Zwiebeln und Knoblauch in ofenfeste Form geben und<br />
ca. 30 Minuten abgedeckt im Ofen garen lassen. Das Gemüse<br />
dann in ein Sieb geben und über einem Topf ausstreichen.<br />
Noch einmal kurz erwärmen und mit Basilikum garnieren.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 25
GESUND & ERNÄHRUNG<br />
Gluten-Unverträglichkeit<br />
Gluten-Allergiker müssen<br />
Getreideprodukte meiden<br />
Zöliakie tritt viel häufiger auf als bisher angenommen<br />
Da Ballaststoffe in großen Mengen im Getreide stecken, müssen Menschen mit einer Gluten-Unverträglichkeit<br />
(Zöliakie) besonders auf ihre Zufuhr achten. Zöliakie ist weit verbreitet - der Markt mit Gluten-freien Lebensmitteln<br />
boomt. Wildreis oder Gemüse und Obstsorten wie Erbsen, Brokkoli, Karotten, Paprika, Beeren, Äpfel oder<br />
Bananen enthalten viele Ballaststoffe und kein Gluten. Auch Nüsse und die meisten Samen können Menschen mit<br />
Zöliakie ohne Probleme essen. Wer Lust auf Brot hat, erkennt geeignete Lebensmittel am Aufdruck „Gluten-frei“<br />
oder an einer durchgestrichenen Ähre in einem Kreis. EU-weit gilt für diese Produkte ein Grenzwert von 20 Milligramm<br />
Gluten pro Kilogramm Lebensmittel.<br />
Die Zöliakie ist eine genetisch bedingte Nahrungsmittel-Unverträglichkeit<br />
gegen Gluten, die unbehandelt<br />
zu einer chronischen Schädigung der<br />
Dünndarmschleimhaut führt. Gluten kommt in der<br />
Kleber-Eiweißschicht des Getreidekorns (Weizen,<br />
Roggen, Hafer, Gerste) vor und löst bei manchen Menschen<br />
eine Überreaktion des Immunsystems aus. Die Immunzellen<br />
bilden Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen körpereigene<br />
Zellen des Dünndarms. Die Zöliakie wird deshalb auch<br />
zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Die Immunreaktion<br />
kann zu einer Rückbildung der Schleimhaut führen, so dass<br />
die geschädigten Bereiche des Dünndarms Nahrungsbestandteile<br />
nicht mehr ausreichend aufnehmen können.<br />
Typische Symptome einer Zöliakie sind Durchfälle mit fetthaltigem<br />
Stuhl, Blähungen, ein aufgetriebener Bauch, Blässe,<br />
Gewichtsverlust, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit<br />
und Mangelerscheinungen durch die gestörte Nährstoffaufnahme.<br />
Bei Kindern können häufig Wachstumsstörungen<br />
hinzukommen.<br />
Die Zöliakie gehört zu den häufigsten lebenslangen Erkrankungen<br />
in vielen Industrieländern. Schätzungen zufolge sind<br />
0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen<br />
etwa dreimal häufiger erkranken als Männer. Man muss allerdings<br />
von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, so dass die<br />
Häufigkeit der Erkrankung deutlich höher liegen dürfte. Zudem<br />
ist die Zahl der Zöliakie-Erkrankungen in Europa während<br />
der vergangenen 40 Jahre von 0,8 pro 100.000 Einwohner<br />
auf 9,4 pro 100.000 Einwohner angestiegen.<br />
Die Krankheit tritt bei Kindern und Jugendlichen häufiger auf<br />
als bisher angenommen. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung<br />
von Blutseren des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.<br />
Die Dunkelziffer von Zöliakie-Betroffenen in Deutschland<br />
ist demnach weiterhin hoch. Im Rahmen der Langzeitstudie<br />
KiGGS, die die <strong>Gesund</strong>heit von Kindern und Jugendlichen in<br />
Deutschland untersucht, hat das RKI Blutproben von 12.000<br />
Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren auf<br />
Zöliakie untersucht: „Demnach sind 0,9 Prozent der Kinder<br />
und Jugendlichen von Zöliakie betroffen. Dieser Wert liegt<br />
26 | Herbst <strong>2015</strong>
IM ÜBERBLICK REGIONAL<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 27
GESUND & ERNÄHRUNG<br />
deutlich höher als frühere Daten vermuten ließen“, erklärt<br />
Dr. Stephanie Baas von der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft<br />
(DZG). Eine weitere wichtige Information sei die Zahl der<br />
unentdeckten Zöliakie-Fälle: „Auf jedes diagnostizierte Kind<br />
kommen zehn bis elf Kinder, bei denen die Krankheit noch<br />
nicht erkannt wurde.“<br />
Knochendichte ist unterschiedlich<br />
Die DZG sieht dringenden Handlungsbedarf bei Kinder- und<br />
Allgemein-Ärzten: „Eine unentdeckte Zöliakie hat negative<br />
Folgen für die <strong>Gesund</strong>heit und Entwicklung der Kinder. Sie<br />
sind tendenziell leichter und kleiner und weisen eine geringere<br />
Knochendichte auf als gesunde Kinder“, erklärt Dr.<br />
Baas. Für eine gesunde Entwicklung der Kinder sind die<br />
Diagnose und die anschließende Gluten-freie Ernährung<br />
notwendig.<br />
„80 Prozent der Menschen mit Zöliakie wissen nichts von ihrer<br />
Krankheit“, so die DZG. Allerdings sei die Krankheit auch<br />
sehr schwer zu erkennen, weil das Krankheitsbild unterschiedlich<br />
sein kann. Nicht jeder Betroffene habe immer gleichzeitig<br />
alle Beschwerden. Zu den bereits erwähnten Symptomen,<br />
wie Durchfälle, Verstopfungen, Blähungen, Bauchkrämpfe,<br />
Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und<br />
Mundschleimhautentzündungen können auch weitere Begleiterscheinungen,<br />
wie Kraft- und Antriebslosigkeit, Muskelschmerzen,<br />
Ödeme, Hautauschläge, Depressionen, Angststörungen,<br />
Epilepsie und Demenz auftreten.<br />
Um sich Klarheit zu verschaffen, ob tatsächlich eine Gluten-Unverträglichkeit<br />
vorliegt, sollte vom Arzt ein Bluttest auf<br />
Antikörper durchgeführt und zusätzlich eine Schleimhaut-<br />
probe aus dem Dünndarmbereich entnommen und beides<br />
untersucht werden. Steht die Diagnose Zöliakie fest, muss<br />
der Betroffene auf Erzeugnisse mit Gluten verzichten. Nicht<br />
Hintergrund: Zöliakie<br />
Die Deutsche-Zöliakie-Gesellschaft (DZG) ist eine<br />
Solidargemeinschaft für Zöliakie-Betroffene.<br />
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V., Kupferstraße 36,<br />
70565 Stuttgart Telefon: 0711 / 45 99 81-13<br />
E-Mail: bianca.maurer@dzg-online.de<br />
http://www.dzg-online.de<br />
Nutzen Sie für Fragen rund um Gluten-freie Ernährung<br />
im Alter die telefonische Ernährungsberatung dienstags<br />
von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 20 Uhr<br />
unter 0711/459981-31 sowie die Telefonberatung durch<br />
Mitglieder freitags von 09.00 bis 13.00 Uhr unter<br />
Telefon: 0711 – 459981-0<br />
Bücher zum Nachlesen:<br />
Zöliakie: Mehr wissen - besser verstehen,<br />
Andrea Hiller Trias, 2006 ISBN: 3-83043-314-X<br />
Natürlich glutenfrei. Alltagsratgeber bei Zöliakie und Sprue<br />
Dr. Bettina Pabel Pala Verlag, 2005<br />
ISBN-10: 3-89566-204-6<br />
Köstlich essen bei Zöliakie<br />
Andrea Hiller Trias, 2005 ISBN-10: 3-83043-232-1<br />
28 | Herbst <strong>2015</strong>
nur Getreideprodukte sollen gemieden werden, sondern auch<br />
andere Lebensmittel, die angereichert sind mit Zusatzstoffe,<br />
die mit Gluten verarbeitet worden sind. Mitunter können es<br />
Wurstwaren, marinierte oder panierte Fleisch- oder Fischwaren<br />
sein, Müsli mit Getreidezusätzen, sogenannte Light-Produkte,<br />
fertige Desserts- und Puddingerzeugnisse und sogar in<br />
manchen Zahnpflege- und Kosmetikartikeln befindet sich das<br />
Klebereiweiß Gluten.<br />
Auf der Lebensmittelverpackung müssen, nach EU-Bestimmung,<br />
Gluten und mit Gluten-haltigen Bestandteile/Zusatzstoffe<br />
angegeben werden. Zöliakie-Patienten können sich<br />
trotzdem gesund und abwechslungsreich ernähren: Frisches<br />
Obst und Gemüse, Milch, Naturjoghurt und Naturkäse,<br />
Fleisch und Fisch, Eier und alle Sojaprodukte ohne Zusätze,<br />
Mais, Hülsenfrüchte und Nüsse können bedenkenlos auf dem<br />
Speiseplan stehen. Auch auf Brot, Kuchen und Kekse braucht<br />
niemand zu verzichten, wenn die Basis nicht Mehl ist, sondern<br />
aus gemahlenen Mandeln besteht.<br />
Gluten auch in Medikamenten<br />
Doch Gluten steckt nicht nur in Lebensmitteln. Auch in Medikamenten<br />
und Pflegeprodukten werden Gluten-haltige Inhaltsstoffe<br />
eingesetzt. Für den Verbraucher ist nicht immer<br />
auf einen Blick erkennbar, welche Produkte Gluten enthalten<br />
und welche nicht. Für Arzneimittel in Form von Tabletten,<br />
Pulvern oder Dragees kann Gluten als stärkehaltige Grundlage<br />
verwendet werden. Doch auch Augen- und Nasentropfen<br />
können Gluten enthalten. Bei der Anwendung von Nasentropfen<br />
besteht die Möglichkeit, dass Gluten über den Rachen<br />
in den Magen-Darm-Trakt gelang. Die DZG rät daher:<br />
„Betroffene sollten vor jeder Verschreibung von Medikamenten<br />
den Arzt auf die Erkrankung hinweisen und klären, ob<br />
das verschriebene Präparat Gluten-haltig sein könnte.“ Die<br />
DZG weist zudem darauf hin, dass Patienten darauf achten<br />
sollten, dass auf dem Rezept das Feld „nec-aut-idem“ angekreuzt<br />
wird. So wird sichergestellt, dass der Betroffene in der<br />
Apotheke exakt das verschriebene Medikament erhält und<br />
kein wirkungsgleiches Mittel, das möglicherweise Gluten<br />
enthalten könnte.<br />
ten-Aufnahme. Bei Kosmetik- und Hygieneartikeln, die im Gesicht<br />
oder Mund angewendet werden, ist auch für Erwachsene<br />
Vorsicht geboten. Inhaltsstoffe können leicht über den Mund<br />
in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Das gilt für Mundspülungen,<br />
Zahncremes und Lippenstifte, aber auch für Gesichtscremes,<br />
Make-up oder Artikel zur Gesichtsreinigung.<br />
Zöliakie im Alter<br />
„Als ich als 50-Jährige die Diagnose Zöliakie bekam, war ich<br />
erst mal ziemlich orientierungslos“, sagt Karen Bönig, Sprecherin<br />
des Seniorenbeirates der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft<br />
und heute 60 Jahre alt. „Deshalb möchte ich besonders<br />
diejenigen unterstützen, die erst im Alter erfahren haben, dass<br />
sie von Zöliakie betroffen sind.“ Gerade älteren Menschen fällt<br />
eine so drastische Umstellung der Ernährung nicht leicht, der<br />
Beratungsbedarf ist hoch. „Bei ihnen geht es besonders darum,<br />
auch im Alter zu lernen mit der Einschränkung umzugehen.<br />
Wir unterstützen sie dabei, ihre Selbständigkeit in der<br />
Ernährung zu erhalten. Natürlich gehen wir dabei auch auf<br />
altersbedingte Krankheiten wie Diabetes oder Osteoporose<br />
ein“, erklärt Karen Bönig. Gerade wenn eine Zöliakie lange<br />
Bei Produkten zur rein<br />
äußerlichen Anwendung<br />
wie Shampoos, Duschgels<br />
oder Körpercremes ist keine<br />
schädigende Wirkung<br />
für Zöliakie-Betroffene bekannt.<br />
Bei Kindern sollten<br />
auch bei der Körperpflege<br />
ausschließlich Gluten-freie<br />
Produkte verwendet werden.<br />
Kinder fassen vieles<br />
an und nehmen häufig die<br />
Hände in den Mund oder<br />
verschlucken versehentlich<br />
Badewasser. Dadurch<br />
besteht ein Risiko der Glu-<br />
GLUTENFREI<br />
Ristorante La Favola<br />
Erleben Sie original italienische<br />
Küche in außergewöhnlich<br />
familiärer Atmosphäre.<br />
Seit mehr als 10 Jahren bieten<br />
wir unseren Gästen nahe zu alle<br />
Speisen (wie z.B Pizza, Pasta,<br />
Tiramisu und Bier) auch als<br />
Glutenfreie Variante an.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Hügelstraße 2-8, 60435 Frankfurt<br />
Tel.: 069/5483828<br />
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85640 Putzbrunn bei München an der A99, Telefon 089.61180688<br />
Telefax 089.61180690, www.querfood.de, info@querfood.de<br />
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Bestellung ab 35 € und je Anschrift einlösbar; nicht<br />
im Lagerverkauf; Rechtsweg ausgeschlossen; einlösbar<br />
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Herbst <strong>2015</strong> | 29
GESUND AUS DER PRAXIS<br />
Tipps für glutenfreie Senioren-Ernährung<br />
zu Hause:<br />
Fragen Sie im Supermarkt nach: Die Gluten-freien<br />
Produkte sind nicht immer sofort sichtbar.<br />
Nutzen Sie das Angebot von Reformhäusern, Drogerien<br />
und Biomärkten. Sie halten oft Gluten-freie Lebensmittel<br />
bereit.<br />
Zubereitete Mahlzeiten auch für zu Hause: Lieferdienste,<br />
Lieferanten von Tiefkühlprodukten und spezialisierte<br />
Versandhändler bieten Gluten-freie Gerichte. Eine Liste<br />
mit Anbietern finden Sie unter www.dzg-online.de.<br />
Vorsicht: Auf Frischemärkten ist das Thema Zöliakie<br />
noch unzureichend bekannt.<br />
Auf Reisen: Informieren Sie sich im Hotel vor der<br />
Anreise nach Gluten-freien Mahlzeiten.<br />
Informieren Sie sich bei der Auswahl eines Seniorenheimes<br />
bei den Trägern, ob diese Gluten-freie Ernährung<br />
anbieten.<br />
unentdeckt geblieben ist, kann der anhaltende Nährstoff und<br />
Vitaminmangel bei Älteren Osteoporose hervorrufen. Auch<br />
bei von Zöliakie betroffenen Diabetikern muss die Kost auf<br />
die Krankheit angepasst werden. Kommen andere Unverträglichkeiten<br />
wie Laktoseintoleranz oder Fruktose-Malabsorption<br />
hinzu, engt sich der Spielraum bei der Ernährung zusätzlich<br />
ein. Nicht zuletzt müssen auch sämtliche Medikamente strikt<br />
Gluten-frei sein.<br />
Ältere Zöliakie-Betroffene sollten sich soweit möglich selbst<br />
mit Lebensmitteln versorgen und deren Zubereitung auch<br />
selbst in die Hand nehmen, soweit sie dazu in der Lage sind.<br />
Weniger mobile Senioren können im Internet (Info-Kasten,<br />
siehe unten) Lieferdienste und Versandhändler für Gluten-freie<br />
Produkte recherchieren. Problematisch wird es erst<br />
dann, wenn alte Menschen sich nicht mehr selbst versorgen<br />
können und sie auf pflegerische Hilfe angewiesen sind. Ein<br />
Schwerpunkt des DZG-Seniorenbeirates ist deshalb auch die<br />
Aufklärung in Senioren- und Pflegeheimen: „Deren Küchen<br />
oder auch Lieferanten sind einfach noch nicht ausreichend darüber<br />
informiert, was eine rundherum Gluten-freie Versorgung<br />
bedeutet“, so Karen Bönig. Es fange oft schon bei der mangelnden<br />
Sensibilität dafür an, dass Gluten-freie Lebensmittel<br />
getrennt gelagert werden müssen, um sie vor einer Kontamination<br />
mit Gluten zu schützen.<br />
Eines steht fest: Der demografische Wandel und die zunehmende<br />
Alterung unserer Gesellschaft wird das Thema<br />
verstärkt in den Blickpunkt rücken und den Beratungsbedarf<br />
beim Umgang mit Zöliakie-Betroffenen weiter steigern.<br />
/ ATH Medien/Sabine Beuke/DZG/BDRh<br />
30 | Herbst <strong>2015</strong>
ANZEIGE<br />
Fotos: ©villamadonna.it<br />
Wir umsorgen Sie achtsam...<br />
ohne Gluten, Laktose und Bedenken<br />
Das Hotel Villa Madonna in Seis am Schlern ist der perfekte<br />
Urlaubsort für Familien, Gruppen oder Einzelreisenden auf der<br />
Suche nach einem entspannenden Reiseziel am Fuß von der<br />
Seiser Alm, im Herzen der Dolomiten (UNESCO Kulturerbe).<br />
Der Gast wird von einer gemütlichen und familiären Atmosphäre<br />
empfangen. Die typische Einrichtung aus Holz vom<br />
Südtirol und gleichzeitig der modernen Design schaffen eine<br />
entspannende Atmosphäre, reich an Eleganz und Charme. Die<br />
Aufmerksamkeit auf Details, die Raumgestaltung und die typische<br />
Tiroler Küche bieten die Möglichkeit an, einen erholenden<br />
Urlaub zu verbringen in einer exzellenten Lage.<br />
Eine feine Küche, Restaurant und Bar<br />
Die feine Tradition der Küche im Hotel Villa Madonna ist ein<br />
der beliebtesten Merkmale der Stammkunden. Seit mehr als<br />
10 Jahren bereitet ein ausgebildetes Küchenteam gluten- und<br />
laktosefreie Gerichte vor, sowie Menüs für diejenige, die gegen<br />
Das Hotel ist barrierefrei, vier der Zimmer sind behindertengerecht<br />
eingerichtet. 50 Zimmer stehen in drei Kategorien<br />
zur Verfügung. Die Zimmer sind in alpin geprägtem,<br />
klarem Design, mit viel Holz, sowie hell, freundlich und modern<br />
eingerichtet. Die Bäder sind mit Dusche, WC, Bidet und<br />
Haartrockner ausgestattet. Zimmer mit Verbindungstüren<br />
zum Nachbarzimmer sind ideal für Familien.<br />
Nickel oder Histamin<br />
allergisch sind. Das<br />
Restaurant des Hotels<br />
Villa Madonna serviert<br />
Gerichte der italienischen<br />
und Tiroler<br />
Küchentradition. Die<br />
sorgfältige Auswahl<br />
an echten Zutaten aus<br />
der Seiser Alm ist ein<br />
zusätzliches Plus.<br />
Das Hotel Villa Madonna verfügt über eine eigene Küche und<br />
Konditorei, die sich ausschließlich der Herstellung glutenfreier<br />
Gerichte und Backwaren widmen. Jeden Tag bereiten die<br />
Köche traditionelle Südtiroler und italienische Gerichte zu. So<br />
können sich Gäste ohne Sorgen und Ängste an den gedeckten<br />
Tisch setzen. Die Küche wird regelmäßig von der italienischen<br />
Zöliakievereinigung Südtirol kontrolliert und garantiert die<br />
Verwendung von Produkten, die der Verein zertifiziert hat.<br />
Das glutenfreie Menü<br />
unterscheidet sich<br />
nicht von dem der<br />
anderen Gäste. Auf<br />
Wunsch erhalten Gäste<br />
für Ausflüge in der<br />
Region oder auf die<br />
Skipiste eine Thermo-Lunchbox<br />
mit einer<br />
Auswahl an warmen<br />
Mittagsgerichten.<br />
Alle glutenfreien Gerichte werden vom Küchenteam mit frischen<br />
Produkten hergestellt – insbesondere Brot, Süßspeisen,<br />
frische Nudeln und Knödel. Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen<br />
Frühstücksbüffet, für das der Konditor Croissants,<br />
Brioches, Kuchen, Krapfen und andere Südtiroler Spezialitäten<br />
frisch gebacken hat. Die Küche ist auch auf die Zubereitung<br />
von laktosefreien Gerichten spezialisiert. Die geschulten<br />
Service – Mitarbeiter wissen um die besonderen Vorsichtsmaßnahmen<br />
im Umgang mit einer Glutenunverträglichkeit.<br />
/ www.VillaMadonna.it<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 31
GESUND REISEN<br />
Energiereicher Urlaub im energyness®<br />
Naturhotel WALDESRUHE*** s<br />
Das 3-Sterne-Superior-Hotel WAL-<br />
DES-RUHE, energyness® Naturhotel<br />
in Oberstdorf im Allgäu,<br />
ist nicht einfach nur ein weiteres Wellnesshotel.<br />
Denn das WALDESRUHE liegt direkt am<br />
starken, bekannten Energieplatz und<br />
wird von herzlichen Menschen nach dem<br />
energyness® Wohlfühlkonzept geleitet,<br />
bestehend aus den Feldern Energie,<br />
Natur, Ruhe, Bewusstsein und Bildung.<br />
Neue Kraft schöpfen und sich selbst von<br />
einer anderen Seite kennenzulernen<br />
gehört deshalb bei einem Aufenthalt im<br />
WALDESRUHE ebenso dazu wie entspannen<br />
im hoteleigenen Spa-Bereich.<br />
Sich wohl und willkommen fühlen<br />
ist dank der vielen Naturmaterialien<br />
wie Zirbenholz und des<br />
nach Feng-Shui-Prinzipien gestalteten<br />
Hauses im ganzen WAL-<br />
DESRUHE garantiert. Bei den<br />
SeminarenundWorkshopsdesenergyness®-<br />
Programms, die jeder freiwillig besuchen<br />
kann, finden Gäste einen neuen<br />
Zugang zu sich selbst und erleben die<br />
Kraft der Natur rund um den Energieplatz<br />
gemeinsam mit anderen. Dank<br />
der energyness®-PLUS-Leistungen<br />
können Yoga, Meditation, Geomantieführungen<br />
u.v.m. kostenlos erlebt werden.<br />
Zahlreiche sportliche Möglichkeiten<br />
in der herrlichen Umgebung sowie<br />
die schmackhaften Mahlzeiten der<br />
Vitalküche, immer auch vegetarische<br />
und vegane Varianten, geben ebenso<br />
neue Energien. Loslassen, den Körper<br />
verwöhnen und den Alltag hinter sich<br />
lassen können Urlauber auch im hoteleigenen<br />
Spa oder bei Wellnessanwendungen<br />
wie der heuer neu angebotenen<br />
Lomi Lomi Nui Heilmassage.<br />
„Wer seine Energien wieder<br />
so richtig aufladen will,<br />
der ist beim energyness®-<br />
Festival im Herbst <strong>2015</strong><br />
bestens aufgehoben.“<br />
32 | Herbst <strong>2015</strong>
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Hotel Waldesruhe<br />
Alte Walserstraße 20<br />
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Herbst <strong>2015</strong> | 33
ACHTSAMKEIT<br />
34 | Herbst <strong>2015</strong>
ACHTSAMKEIT<br />
Entspannung fängt im Kopf an!<br />
Achtsamkeitstraining und TouchLife<br />
Stefan Barthmann im Interview<br />
Foto: © Stefan Barthmann privat<br />
Stress<strong>red</strong>uktion durch Achtsamkeit.<br />
Der amerikanische Molekularbiologe<br />
Jon Kabat-Zinn von der<br />
University of Massachusetts entwickelte<br />
dieses Programm vor fast 40 Jahren.<br />
Das Achtsamkeitstraining verbindet<br />
verschiedene Techniken des Yoga, der<br />
Meditation und ganz allgemein der<br />
Körperwahrnehmung. Einigen Studien<br />
zufolge lindert das konsequente<br />
Achtsamkeitstraining Schmerzen und<br />
Angst. Erst im April <strong>2015</strong> ergab eine<br />
große Studie im renommierten englischen<br />
Medizinmagazin „Lancet“, dass<br />
eine verwandte achtsamkeitsbasierte<br />
kognitive Therapie (MBCT) ähnlich gut<br />
vor Rückfällen nach einer Depression<br />
schützt, wie es Medikamente tun.<br />
Vereinfacht gesagt, zielt Achtsamkeit<br />
darauf ab, mehr im Hier und Jetzt zu leben.<br />
Es geht darum, dem Moment mehr<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu ist<br />
es wichtig, den „inneren Autopiloten“<br />
mal zu stoppen und einfach gedanklich<br />
abzuschalten. Ein regelmäßiges Training<br />
kann im Alltag in vielen Situationen<br />
helfen, auch um in stressigen Situationen<br />
souveräner zu reagieren.<br />
Ein Gespräch mit dem Hainburger Achtsamkeits-Trainer<br />
Stefan Barthmann:<br />
Herr Barthmann, kann ich Achtsamkeit<br />
trainieren?<br />
Stefan Barthmann: Ja. Einerseits durch<br />
regelmäßige Geh- oder Sitzmeditationen,<br />
Yoga oder Bodyscann. Auch durch<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 35
ACHTSAMKEIT<br />
Foto: © Stefan Barthmann privat<br />
Achtsamkeit im Alltag, zum Beispiel<br />
beim Essen durch bewusstes Kauen,<br />
beim Spüren des Wassers auf der Haut<br />
beim Duschen, wenn Sie sich im Sitzen<br />
auf Ihre Atmung konzentrieren oder<br />
beim Gehen bewusst Ihre Schritte beachten.<br />
Sie werden merken, dass Ihr<br />
Geist beginnt abzuschweifen und seine<br />
„Geschichten“ erzählt. Wenn Sie die<br />
abschweifenden Gedanken erkennen,<br />
haben Sie Ihren Beobachter kennengelernt.<br />
Dieser neutrale Beobachter hat<br />
nur eine Aufgabe: zu erkennen und zu<br />
benennen. Die Glücksformel lautet: erkannt<br />
– benannt – gebannt.<br />
Was passiert beim Achtsamkeitstraining?<br />
Mit Achtsamkeit trainieren wir unseren<br />
so genannten „inneren Beobachter“.<br />
Wir übernehmen Verantwortung<br />
für unsere Gefühle und Gedanken. Wir<br />
sind ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert<br />
und müssen nicht jedem Reiz<br />
folgen. Wir lernen den Handlungsspielraum<br />
zwischen Reiz und Reaktion<br />
kennen. Wir haben immer die Wahl.<br />
Das Faszinierende finde ich dabei, dass<br />
Verantwortung Spaß machen kann!<br />
Ist mangelnde Entspannungsfähigkeit<br />
ein Problem unserer Zeit?<br />
Ja, wir sind viel zu oft und zu lange angespannt.<br />
Das bedeutet auch steigender<br />
Blutdruck und steigende Herzfrequenz.<br />
Der Stress muss aber auch wieder nachlassen,<br />
wenn die Anspannung vorbei<br />
ist. Und genau das geschieht bei vielen<br />
Menschen nicht mehr automatisch. Sie<br />
bleiben in dieser angespannten Situation<br />
und kommen damit in eine chronische<br />
Stress-Situation. Das ist auf die<br />
Dauer für Körper, Psyche und soziale<br />
Beziehungen extrem schädlich.<br />
Bei welchen Krankheiten kann Achtsamkeitstraining<br />
schulmedizinischeoder<br />
naturheilkundliche Behandlungen<br />
unterstützen?<br />
Studien haben gezeigt, dass durch ein<br />
gezieltes und regelmäßiges Training<br />
Schlafstörungen, Schmerzen und Bluthochdruck<br />
sich verbessern. Sogar<br />
Krebs- und Schlaganfallpatienten können<br />
davon profitieren.<br />
Wie sieht ein Achtsamkeitstraining bei<br />
Ihnen in der Praxis aus?<br />
Ich würde sagen: sehr genussvoll. Mit<br />
Hilfe der Kunst der achtsamen Berührung<br />
– der TouchLife Massage - führe<br />
ich meine Klienten Stück für Stück raus<br />
aus dem Denken, zurück zu Ihrem Körper.<br />
In das Spüren im Hier und Jetzt.<br />
Der bewusst erfahrbare Atem schenkt<br />
dabei neue Energie. Im Vorgespräch<br />
stimme ich jede Massage individuell<br />
auf die aktuelle Situation meiner Klienten<br />
ab. Und damit meine Klienten einen<br />
entspannten und achtsamen Behandler<br />
vorfinden, meditiere ich selbst vor jeder<br />
Massage, um auch selbst innerlich<br />
in einer ruhigen Balance zu sein.<br />
Ist ein gesunder Nachtschlaf oder auch<br />
eine Siesta am Mittag nicht genau so<br />
entspannend als jede geführte Entspannungstechnik?<br />
Die entspannende Wirkung von Schlaf<br />
ist nachgewiesen und fast durch nichts<br />
zu ersetzen. Allerdings haben Menschen,<br />
die chronisch gestresst sind,<br />
ganz häufig auch Schlafprobleme. Auch<br />
bei vielen psychischen Erkrankungen<br />
ist der Schlaf oft massiv gestört. Dann<br />
sind Techniken zum Runterkommen in<br />
jedem Fall sinnvoll.<br />
Wie schaffe ich es, Achtsamkeit in den<br />
Alltag zu integrieren?<br />
In meinen so genannten Impulsvorträgen<br />
erkläre ich genau, wie man das im<br />
Alltag umsetzen kann. Diese Vorträge<br />
geben erste Denkanstöße und dabei<br />
zeige ich auch Übungsbeispiele. Mit<br />
meinem achtteiligen Achtsamkeitskurs<br />
führe ich tiefer in das Thema ein.<br />
Mit angeleiteten CD´ s, zum Beispiel<br />
Body Scan, Yoga oder Sitzmeditation<br />
kann dann erfolgreich alleine geübt<br />
werden. Die Lektüre von ausgewählter<br />
Literatur erleichtert das selbstständige<br />
Üben. Zwei Tipps aus eigener<br />
Erfahrung: Lassen Sie sich von einem<br />
erfahrenen Trainer anleiten und üben<br />
sie lieber öfters und kürzer, als länger<br />
und seltener.<br />
Warum finden Sie Achtsamkeit so<br />
wichtig?<br />
Wir haben kaum noch Nischen zum<br />
Ausruhen. Steigendes Arbeitstempo,<br />
ständige Erreichbarkeit, zunehmender<br />
Leistungs- und Erwartungsdruck, sowie<br />
die steigende Sorge um unseren Arbeitsplatz<br />
halten uns ständig auf Trapp. Wir<br />
sind häufig gestresst, spüren uns kaum<br />
noch und verlieren oft die Freude an<br />
den kleinen Dingen des Lebens.<br />
Wie können diese Schwierigkeiten<br />
überwunden werden?<br />
Sehr hilfreich ist es, wenn ich auf die<br />
kleinen Freuden des Alltags achte, auch<br />
auf das Gute im vermeintlich Schlechten.<br />
Feste Pausen und eins nach dem<br />
anderen tun, geduldig mit mir sein. Auf<br />
meine Talente zu achten und an ihnen<br />
dran bleiben. Auch Chancen nutzen<br />
und neue Erfahrungen sammeln. Aus<br />
dem, was ich geschafft habe, gewinne<br />
ich Selbstvertrauen und Sicherheit. Loslassen<br />
ist das Schlüsselwort.<br />
Was fasziniert Sie selbst am Thema<br />
Achtsamkeit?<br />
Dass es mit Achtsamkeit möglich ist,<br />
bewusst den gegenwärtigen Moment<br />
zu spüren. Wir leben meist im „Autopi-<br />
36 | Herbst <strong>2015</strong>
lot-Modus“ und machen uns zusätzlich<br />
Gedanken über Vergangenes oder Vorstellungen<br />
über Zukünftiges. Nur selten<br />
sind wir bewusst bei dem, was gerade<br />
ist. Häufig lassen wir das Erlebte verdecken<br />
von unseren rastlosen Gedanken,<br />
negativen Erfahrungen, Bewertungen,<br />
Ängsten, Zweifeln und Fantasien. Dabei<br />
verlieren wir die Freude am gerade<br />
Erlebten.<br />
Welchen Weg sind Sie bisher gegangen?<br />
Das heißt: Was hat Sie zum Thema<br />
Achtsamkeit gebracht?<br />
Ich bin als Seminarleiter für Prozessmanagement,<br />
aktiver Vater, Betreuer<br />
für Großtante und ehrenamtlich Engagierter<br />
mittendrin in der Sandwich-Generation.<br />
Ich weiß um die belastende<br />
Zeit in dieser Lebensphase und musste<br />
vor fast 20 Jahren durch eigene Krankheit<br />
lernen, achtsamer zu werden.<br />
Jetzt passe ich gut auf mich und andere<br />
auf. In diesem Prozess kam ich mit<br />
Achtsamkeitstraining und TouchLife in<br />
Berührung. Auch haben mir wertvolle<br />
Menschen geholfen, achtsamer zu werden.<br />
Diese Erfahrungen möchte ich aus<br />
Dankbarkeit weitergeben.<br />
Was tun Sie in Ihrem Alltag, um achtsam<br />
zu bleiben?<br />
Üben, üben, üben...Zwei- bis dreimal<br />
die Woche sitze ich Wohnzimmer auf<br />
meinem „Bänkchen“ und nehme mir<br />
eine halbe Stunde Zeit, um bewusst<br />
zu meditieren. Einmal die Woche gehe<br />
ich zum Yoga. Seit fünf Jahren fahre<br />
ich immer im Oktober für eine Woche<br />
zum „Achtsamkeits-Intensiv-Training“<br />
an den Edersee zu meinen Lehrern.<br />
Zudem unterstützt mich die Achtsamkeits-App<br />
auf meinem Smart-Phone.<br />
Letztlich werden durch das regelmäßige<br />
Üben immer mehr Momente zu<br />
One(Ein-)-Moment-Meditationen. Zugegeben:<br />
Auch ich bin nur ein Mensch<br />
und nicht immer achtsam, aber, durch<br />
das regelmäßige Training bin ich doch<br />
immer öfter achtsam. Und das ist im<br />
Alltag wichtig!<br />
Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />
/ ATHM<br />
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RAUM FÜR BERÜHRUNG<br />
Stefan Barthmann<br />
Achtsamkeitstraining & TouchLife Massage<br />
Achtsamkeitstraining<br />
Mitgefühl, Zufriedenheit, Gelassenheit, innere Ruhe und gesunden Umgang mit Stress<br />
kann man lernen und trainieren – durch Achtsamkeit. Das ist wissenschaftlich belegt.<br />
Die Kunst der achtsamen Berührung<br />
Sie wollen sich und Ihre Mitarbeiter fit im Umgang mit Beanspruchungen machen?<br />
Sie wollen gelassener Tennis spielen?<br />
Ich biete Ihnen passgenaue Impulsvorträge, Workshops und regelmäßige<br />
Achtsamkeitstrainings.<br />
Oder wäre ein „Genuss-ohne-Reue-Erlebnis“ durch achtsames Essen etwas für Sie?<br />
Ein Training für Menschen, die bewusster leben möchten<br />
Touchlife Massage<br />
So individuell wie Sie!<br />
Wir sprechen vor der Massage über Ihre konkreten Wünsche.<br />
Sie erhalten eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Massage.<br />
Durch wohltuende Massagegriffe und achtsame Berührung<br />
lernen Sie Ihren Körper besser zu spüren. Bewusstes Atmen<br />
hilft Ihnen beim Loslassen und tiefen Entspannen.<br />
Tanken Sie neue Energie und Kraft für Ihren Alltag!<br />
Stefan Barthmann<br />
Königsberger Straße 143<br />
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Herbst <strong>2015</strong> | 37
GESUND AUS DER PRAXIS<br />
Chinesische Medizin<br />
speziell für Senioren!<br />
TCM zum Aufbau und Ausgleich von fehlenden Energien des Körpers<br />
„Unsere Medizin ist keine reine Heilkunde, sie ist eine Philosophie“, so formuliert die Heilpraktikerin Claudia Christ<br />
aus Aschaffenburg ihre Arbeitsweise. „Um gesund zu werden, muss der Patient aber nicht die chinesische Geschichte<br />
und Lebensphilosophie kennen. Es ist auch nicht notwendig das Tao zu lesen, Konfuzius zu verehren,<br />
wochenlang wie ein Yogi zu fasten oder morgens im Kopfstand zu stehen. Aber wer zu mir kommt, der muss sich<br />
auf ein ganzheitliches <strong>Gesund</strong>heitskonzept einlassen wollen.“<br />
Fotos: ©Claudia Christ<br />
Claudia Christ<br />
Naturheilpraxis für „Traditionelle Chinesische<br />
Medizin und Hypnose“<br />
Glaubt man den chinesischen<br />
Mythen, dann war es ihr erster<br />
Stammesführer, der so genannte<br />
„Gelbe Kaiser“ und sein Medizin-Buch,<br />
der die Lehren von Akupunktur, Akupressur<br />
und Kräutermedizin verbreitete.<br />
Historisch nachweisbarer sind aber die<br />
Gedanken von „Yin und Yang“ durch<br />
die Literatur des chinesischen Philosophen<br />
Konfuzius und die Lehren des Taoismus<br />
aus dem 5. Jahrhundert v. Christus.<br />
– So der philosophische Unterbau<br />
der TCM von heute, in Kürze.<br />
Im Mittelpunkt des fernöstlichen Denkens<br />
steht die Vorstellung von Polarität:<br />
von Yin als der weiblichen, empfangenden<br />
Kraft und Yang als der männlichen,<br />
der gebenden Kraft. Der Mensch ist gesund,<br />
wenn Körper, Seele und Geist im<br />
Gleichgewicht dieser beiden Polaritäten<br />
sind. Dann fließt auch das Qi, die Energie<br />
des Körpers. Dieses Qi steuert alle<br />
Organe und ist für die Immunabwehr,<br />
die Verdauung und das System der Muskeln<br />
zuständig. Es bewegt sich auf einem<br />
Netz von Energiebahnen, den so<br />
genannten Meridianen, die den ganzen<br />
Körper durchziehen. Blockiert das Qi,<br />
kommt der Mensch aus dem Gleichgewicht<br />
und wird krank.<br />
Zurück nach Aschaffenburg. Heute ist<br />
Franziska Klein aus Goldbach (Name<br />
wurde von der Redaktion geändert) in<br />
der TCM- und Praxis für lösungsorientierte<br />
Hypnose bei Claudia Christ angemeldet.<br />
„Mir fehlte noch vor wenigen<br />
Monaten oft die Energie für einen aktiven<br />
Tag, obwohl für Unternehmungen<br />
ausreichend Zeit vorhanden war. Schon<br />
nach dem Frühstück hatte ich meistens<br />
keinen Antrieb mehr und an manchen<br />
Tagen plagten mich so viele schmerzvolle<br />
Zipperlein, das ich gleich wieder<br />
zurück ins Bett wollte. Manchmal hatte<br />
ich sogar das Gefühl, depressiv zu werden“,<br />
erzählt die 74-jährige.<br />
„Bei älteren Menschen ist grundsätzlich<br />
das Nieren-Qi nicht mehr so stark wie<br />
in jungen Jahren. Für die Chinesen ist<br />
die Niere die angeborene Lebensbatterie.<br />
Diese Batterie ist ererbt und sie ist<br />
bei unserer Geburt voll gefüllt. Aber<br />
im Laufe des Lebens wird sie einfach<br />
schwächer, daran kann man auch zunächst<br />
mal wenig ändern“, erklärt die<br />
Heilpraktikern. „Geht man dann noch<br />
schlecht mit seiner Magen- und Milzenergie<br />
um, dann geht der Körper an diese<br />
Nieren-Ursprungsenergie und zieht<br />
dieser Batterie noch mehr Kraft ab. Da<br />
beim älteren Menschen der Energielevel<br />
nun sowieso schon nicht mehr so<br />
hoch ist, kommt man schnell in einen<br />
Zustand der Leere. So beurteilen wir<br />
38 | Herbst <strong>2015</strong>
TCM-Therapeuten einen generellen<br />
Energiemangel im Körper und auch in<br />
der Seele. In diesem Zustand sind übrigens<br />
nicht nur viele ältere Menschen,<br />
sondern auch fast alle meine Burn-Out<br />
Patienten.“<br />
Kommen Menschen in diesem „Zustand<br />
der Leere“ zum TCM-Therapeuten, steht<br />
am Beginn der Behandlung zunächst<br />
ein ausführliches Aufnahmegespräch.<br />
Dafür nimmt sich Claudia Christ sehr<br />
viel Zeit. „Älteren Menschen wird oft in<br />
der Familie nicht mehr richtig zugehört.<br />
Noch schlimmer ist das bei meinen Patienten,<br />
die alleine oder im Heim leben.<br />
Ihre Antriebslosigkeit und das permanente<br />
Stöhnen über diverse Zipperlein<br />
nervt viele Menschen in ihrer Umgebung<br />
und sie schalten dann irgendwann<br />
bei Gesprächen auf `Durchzug´. Aber<br />
genau hier liegt der Ausgangspunkt,<br />
dass sich der Zustand nicht verbessert,<br />
sondern eher noch verschlimmert.“<br />
Franziska Klein aus Goldbach hat fast<br />
20 Akupunkturstunden hinter sich gebracht<br />
und trinkt regelmäßig Kräutertee<br />
aus einer für sie zusammengestellten<br />
chinesischen Kräutermischung. Auch<br />
die Ernährungs- und Kochtipps hat sie<br />
in den letzten Monaten meistens befolgt.<br />
„Frau Christ hat mir vor allem<br />
einfache Suppen- und Gemüserezepte<br />
mitgegeben, die ich schnell für meinen<br />
Mann und mich am Mittag nachkochen<br />
kann. Frisches Biogemüse kommt jetzt<br />
Polyneuropathie<br />
Quälende Schmerzen • Taube Füße • Unruhige Beine<br />
Bei einer Polyneuropathie<br />
(PNP) kommt es zu einem<br />
Absterben der langen Nerven,<br />
meist in den Beinen. Die Nervenerkrankung<br />
geht oft mit<br />
dem Restless Legs Syndrom<br />
(unruhige Beine) einher. Nicht<br />
nur Diabetiker sind betroffen.<br />
Die Chinesische Medizin kann<br />
hier gut helfen.<br />
• Beihilfefähigkeit<br />
• Kostenübernahme durch<br />
Privatversicherungen<br />
• Akutaufnahme ist möglich<br />
Informationen unter<br />
Klinik am Steigerwald<br />
Waldesruh, 97447 Gerolzhofen<br />
Tel.09382 /949-0<br />
info@tcmklinik.de<br />
Chinesische Medizin und biologische Heilverfahren<br />
Patienten-<br />
Informationstage<br />
PNP und RLS<br />
Sa. 31.10. | Sa. 21.11.<strong>2015</strong><br />
je 11.00 – 16.30 Uhr<br />
www.tcmklinik.de<br />
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Arztgespräch für Patienten mit<br />
PNP und „unruhigen Beinen“:<br />
Um Ihre Behandlungschancen<br />
klären zu können, bieten wir folgende<br />
Möglichkeit:<br />
• Bestellen Sie telefonisch oder online<br />
Unterlagen der Klinik.<br />
• Füllen Sie den Anfragebogen mit<br />
Ihrem Krankheitsbild und ihren Beschwerden<br />
aus.<br />
• Senden Sie Ihre Anfrage an uns zurück.<br />
• Innerhalb von zwei Wochen wird Sie<br />
ein Arzt der Klinik anrufen, um mit<br />
Ihnen die Möglichkeiten der Therapie<br />
mit Chinesischer Medizin ausführlich<br />
zu besprechen.<br />
Das Arztgespräch dient Ihrer<br />
Information und ist unverbindlich.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 39
DIE GESUND AUSGABE<br />
DER PRAXIS<br />
häufiger bei uns auf den Tisch.“ Und<br />
die TCM-Therapeutin ergänzt: „Es galt<br />
bei Frau Klein die Mitte zu stärken.<br />
Das mache ich grundsätzlich bei allen<br />
älteren Menschen. Denn Milz und Magen<br />
sind in der TCM die so genannten<br />
Energieumwandler.“ Diese Organe<br />
produzieren ab dem 40. Lebensjahr<br />
weniger Energie und genau dann sollte<br />
man sehr bewusst auf seine Ernährung<br />
achten und die Mitte des Körpers,<br />
also Magen und Milz, aber auch<br />
Galle und Leber, gut stärken.<br />
„Ältere Menschen muss man an dem<br />
Punkt abholen, wo sie gerade sind“,<br />
so beschreibt Christ ihren Therapieweg.<br />
„Aber sie müssen auch bereit<br />
sein, etwas zu verändern. Meine Oma<br />
ist 103 Jahre alt geworden. Ich habe<br />
sie auch ab und an mal genadelt und<br />
massiert. Sie blieb bis in dieses hohe<br />
Alter neugierig und aktiv. Aber sie<br />
achtete auch, vielleicht unbewusst,<br />
auf eine gute Ernährung, sie fuhr noch<br />
mit 100 Jahren mit ihrem Rad durch<br />
die Gegend, sie aß sehr langsam und<br />
nahm ihre Mahlzeiten immer zur gleichen<br />
Tageszeit zu sich. Nach der Lehre<br />
der TCM machte sie eigentlich alles<br />
richtig!“<br />
Franziska Klein aus Goldbach liegt<br />
inzwischen auf einer angewärmten<br />
Therapieliege. Obwohl sich durch<br />
Akupunktur, Schröpfen, chinesische<br />
Tuina-Massage, Kräutermischungen<br />
und eine andere Ernährung in den<br />
letzten Monaten erhebliche Verbesserungen<br />
ihres <strong>Gesund</strong>heitszustandes<br />
eingestellt haben, kommt sie doch<br />
ab und an noch in die Praxis. Heute<br />
klagt die 74-jährige über Schmerzen<br />
im unteren Rücken. „Ich habe mich<br />
einfach die letzten Wochen wieder zu<br />
wenig bewegt“, erklärt sie auf Nachfrage<br />
der Therapeutin. Für die akuten<br />
Schmerzen bekommt sie eine neue<br />
Kräutermischung zusammengestellt<br />
und als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ setzt<br />
die Heilpraktikerin Akupunkturnadeln<br />
und Schröpfkugeln auf den unteren<br />
Rücken.<br />
„Wenn die älteren Menschen grundsätzlich<br />
in einer besseren Balance<br />
sind, also die Lebensenergie der Mitte<br />
wieder aufgefüllt ist, dann hilft<br />
bei einem akuten Problem oft schon<br />
40 | Herbst <strong>2015</strong>
IM ÜBERBLICK<br />
eine TCM-Behandlung“, betont Claudia<br />
Christ. „Yin und Yang brauchen eben<br />
den Ausgleich, die Balance. Erst dann<br />
kann die Energie, das Qi, frei fließen.“<br />
„Am Anfang habe ich ungläubig geschaut,<br />
als Frau Christ mir diese Phi-<br />
losophie vermittelt hat“, sagt die Patientin.<br />
„Aber inzwischen kann ich mit<br />
dieser fernöstlichen Lehre etwas anfangen.<br />
Mein Körpergefühl hat sich jedenfalls<br />
ohne viele Pillen und Spritzen ganz<br />
erheblich verbessert.“ Inzwischen liest<br />
sie sogar manchmal aus den Lehren des<br />
Philosophen Konfuzius, der die Gedanken<br />
von Yin und Yang für die Nachwelt<br />
niedergeschrieben hat.<br />
/ ATHM<br />
Hintergrund: Chinesische Medizin (TCM)<br />
Unter TCM verstehen wir die Traditionelle Chinesische Medizin, die 1949 in China von Mao per Gesetz eingeführt wurde.<br />
Sie basiert aber auf den Mythen des so genannten „Gelben Kaisers“ und seines Medizin-Buches. Wissenschaftlich nachweisbar<br />
sind die Niederschriften des Philosophen Konfuzius und die Lehren des Taoismus aus dem 5. Jahrhundert vor<br />
Christus. Sie begründeten die Basis der heutigen TCM.<br />
Angewandt wird die TCM unter anderem bei: Bewegungsschmerzen, chronischen Schmerzen, Migräne, Allergien, Augenerkrankungen,<br />
Nervenerkrankungen, Problemen mit den Verdauungsorganen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Wechseljahresbeschwerden,<br />
Suchterkrankungen oder Ohrensausen.<br />
Eine Behandlung umfasst zwischen 10 - 20 Sitzungen und kostet jeweils 40 - 80 EUR. Sie dauert meist 45 - 60 Minuten.<br />
Mittlerweile zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für einige Schmerz-Indikationen, wenn Ärzte mit Zusatzausbildungen<br />
in TCM die Therapie durchführen. Weitere Informationen erhalten Sie über die Krankenkassen.<br />
Die Aschaffenburger Naturheilpraxis für „Traditionelle Chinesische Medizin und Hypnose“ hat eine ausführliche Internetseite:<br />
www.hp-christ.de.<br />
Allgemeine Auskunft zur TCM und zu Therapeuten gibt auch die Deutsche Ärzte-Gesellschaft für Akupunktur (dägfa),<br />
Telefon: 089/71005-11. Im Internet: www.dägfa.de<br />
Unser Literaturhinweis: „<strong>Gesund</strong> durch Chinesische Heilkunst“ von Dr. Erich Wühr, Gräfe und Unzer Verlag.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 41
GESUND KLINIKPORTRAIT<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
DIE DR. VON ROSEN GESAMTMEDIZIN<br />
Seit über vier Jahrzehnten behandeln wir im idyllischen<br />
Heilklimatischen Kurort Gersfeld in der Rhön,<br />
im Herzen Deutschlands, Patienten auf Basis unseres<br />
gesamtmedizinischen Konzepts. Hierbei kombinieren<br />
wir natürliche Behandlungsmethoden aus dem großen<br />
Schatz der Erfahrungsheilkunde mit innovativen und<br />
sinnvollen Therapien der modernen Medizin. Während die<br />
Schulmedizin organbezogen behandelt, wird in unserem<br />
<strong>Gesamt</strong>medizinischen <strong>Gesund</strong>heitskonzept das gesamte<br />
System Mensch behandelt: Körper, Seele und Geist. Unser<br />
Ziel ist die Entlastung des <strong>Gesamt</strong>organismus unserer Patienten<br />
und damit das Öffnen von neuen Wegen - hin zu<br />
Heilung und Wohlergehen.<br />
Eine zentrale Säule in unserem <strong>Gesamt</strong>medizinischen Konzept<br />
spielt die Ernährung. Nicht nur was wir essen ist von Interesse,<br />
sondern vor allem auch wie wir essen. Wir empfehlen und<br />
zelebrieren in unserer Klinik eine vegetarische, basenreiche<br />
und somit säurearme Vollwerternährung, verteilt auf 3 Hauptmahlzeiten:<br />
morgens ein vollwertiges Frühstück, unterstützt<br />
durch Dinkelbrei und Tees, mittags ein leichtes, vegetarisches<br />
Menu und abends schließlich eine Mahlzeit „wie ein Bettelmann“,<br />
d. h. ohne Gärung verursachende Nahrungsmittel,<br />
unter Verzicht auf Rohkost oder übermäßig Brot.<br />
Ein wichtiges Ernährungs-Kriterium ist langsam zu essen und<br />
dabei sehr ausführlich zu kauen. Denn die Verdauung beginnt<br />
bereits im Mund mit dem Zermahlen und Einspeicheln der<br />
Nahrung. Dies verhindert Fäulnis- und Gärungsprozesse im<br />
Darm und sorgt für eine unbelastete, funktionstüchtige und<br />
natürliche Darmflora, welche eine überaus wichtige Rolle bei<br />
zahlreichen Stoffwechselvorgängen spielt.<br />
Wir achten auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und entlasten<br />
so das Lymph- und Immunsystem. Denn immerhin befinden<br />
sich 70-80% unserer Immunabwehr an der Darmoberfläche,<br />
die im entfalteten Zustand ein Ausmaß von mehreren<br />
hundert Quadratmetern hätte. Unverträglichkeiten zu berücksichtigen<br />
ist daher eines unserer zentralsten Anliegen, auch da<br />
schätzungsweise 90% aller chronischen Erkrankungen unbekannter<br />
Ursache sind oder der Gruppe der Autoimmunerkrankungen<br />
zugeordnet werden.<br />
Eine ausgeglichene Ernährungsweise können Sie im Rahmen<br />
eines Kuraufenthaltes in unserer Klinik durch unsere seit Jahrzehnten<br />
bewährte Dr. von Rosen Basenkur erlernen. In Kombination<br />
mit einer vorgeschalteten Dr. von Rosen Fastenkur<br />
wirkt diese wie eine heilsbringende Grundreinigung.<br />
Das Lymph- und das Bindegewebsystem spielen eine wichtige<br />
Rolle in unserem <strong>Gesamt</strong>medizinischen Behandlungskonzept.<br />
Das Lymphsystem ist Teil der Immunabwehr, dient jedoch<br />
auch dem körpereigenen Nährstoff- und Abwassertransport.<br />
Die Lymphgefäße laufen in den Lymphknoten zusammen.<br />
Dort wird die Lymphe gereinigt und von Fremdkörpern, Erregern<br />
und Zellmüll befreit. Der Transport der Lymphflüssigkeit<br />
erfolgt passiv durch die sog. Muskelpumpe. Bei Arbeit und<br />
sportlicher Betätigung steigt der Lymphfluss um das 10-15-fache<br />
an, was zeigt, wie wichtig tägliche Bewegung ist. Bei regelmäßiger<br />
Bewegung, bestenfalls an der frischen Luft, werden<br />
Zellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und<br />
wird unser Entgiftungssystem stimuliert.<br />
Lymphgefäße, Blutgefäße und Nerven bahnen sich ihren<br />
Weg im sogenannten Bindegewebe, der Matrix. Das Bindegewebe<br />
bildet quasi unser größtes Organ im Körper und<br />
ist Schaltstelle für die Nährstoffversorgung und Entgiftung<br />
unserer Zellen. Je älter wir werden, desto mehr ist unser<br />
Organismus belastet und desto mehr werden die Ausscheidungsmechanismen<br />
unseres Körpers überlastet. Sichtbar<br />
wird dies z.B. darin, dass wir mit zunehmendem Alter weniger<br />
leistungsfähig sind als in jungen Jahren oder auch daran,<br />
dass der Körper Abfallstoffe im Körper ablagert, was sich<br />
in Krankheitserscheinungen wie Gicht, Verkalkungen oder<br />
auch Altersflecken äußern kann.<br />
Wir haben nach Lösungen gesucht, um dem Lymphsystem<br />
eine adäquate, schonende und aufbauende Unterstützung zukommen<br />
zu lassen. Mit der in unserem Hause therapeutisch<br />
eingesetzten Methode des Einsatzes der Hydrotherapeutischen<br />
Dauerbebrausung haben wir eine einfache, aber umso effektivere<br />
Methode gefunden, das Lymphsystem und Bindegewebe<br />
zu entschlacken und zu damit optimal entlasten. Die aufprallenden<br />
Wassertropfen wirken wie eine Ganzkörperlymphmassage<br />
und zeitgleich entstehen vitalisierend wirkende Negativi-<br />
42 | Herbst <strong>2015</strong>
ANZEIGE<br />
Fotos: ©villamadonna.it<br />
onen. Und durch den Wechsel von wärmendem Wasser und<br />
kühlender Luft wird ein Pumpeneffekt erzeugt, der unseren<br />
Körper massiv energetisiert. Weitere von uns angewandte,<br />
bewährte Entgiftungsmethoden sind u. a. Schröpfungen, die<br />
sog. Petechiale Saugmassage, das Applizieren von Leberwickeln<br />
oder die von uns entwickelte, spezifische Dr. von Rosen<br />
Fußreflexzonenbehandlung.<br />
Um die Wirkungsweise unseres <strong>Gesamt</strong>medizinischen Behandlungsansatzes<br />
voll entfalten zu können, spielt die Analyse<br />
des Schlafplatzes unserer Patienten eine wichtige Rolle.<br />
In Zeiten zunehmender Belastung durch Elektrosmog ist für<br />
unseren Körper wichtig, einen erholsamen Schlaf zu haben<br />
und hierfür einen geopathisch unbelasteten Schlafplatz vorzufinden.<br />
Unter Rückgriff auf über tausende von Jahren überliefertes<br />
Wissen, analysieren wir etwaige geopathische Belastungen<br />
des Körpers unserer Patienten, wobei dies von uns z. Bsp.<br />
kinesiologisch ausgetestet und bewertet wird. Die eigentliche<br />
Schlafplatzsanierung wird dann durch einen mit unserem<br />
Haus seit vielen Jahren verbundenen, versierten Baubiologen<br />
durchgeführt. Was also ist die Essenz aus nunmehr über<br />
vier Jahrzehnten naturheilkundlicher<br />
Erfahrung? Was<br />
macht unser Dr. von Rosen<br />
<strong>Gesamt</strong>medizinisches <strong>Gesund</strong>heitskonzept<br />
so erfolgreich<br />
und beliebt?<br />
Foto: ©Schlosspark-Klinik Gersfeld<br />
Es ist die Kombination<br />
von traditioneller, europäischer<br />
Naturmedizin mit<br />
modernen, schulmedizinischen<br />
Therapiemethoden<br />
sowie die Integration von<br />
Elementen fernöstlichen<br />
Heilwissens. Unsere medizinisch-therapeutische<br />
Herangehensweise<br />
ist enorm<br />
breit aufgestellt und sehr<br />
weit gefächert. Wir betrachten<br />
Medizin als nichts Statisches,<br />
sondern als einen<br />
Prozess von stetiger Weiterentwickelung.<br />
Alle unsere therapeutischen Methoden dienen der Entgiftung<br />
des Körpers unserer Patienten und bilden die Basis für eine<br />
individuell zugeschnittene Medizin. Es gestaltet sich ähnlich<br />
wie bei der Ernte in der Landwirtschaft: ist ein Feld oder Beet<br />
geeggt oder gejätet, fällt der Ertrag ungleich höher aus. Das<br />
heißt: Bewährte, exakt auf unsere jeweiligen Patienten zugeschnittene,<br />
spezifische Behandlungsmethoden greifen besser,<br />
wenn der Boden dafür bereitet wurde.<br />
Einen ganz eigenen Stellenwert unter unseren <strong>Gesamt</strong>medizinischen<br />
Behandlungsmethoden genießt die von uns entwickelte<br />
Dr. von Rosen Störfeldtherapie. Angelehnt an die<br />
Neuraltherapie und die Akupunktur werden von uns Heilinjektionen<br />
an Nervengeflechte oder Nervenknoten gesetzt.<br />
Durch das dadurch erfolgende Lösen von Lymphblockaden<br />
oder energetischen Blockaden lassen sich selbst schon über<br />
lange Zeiträume bestehende Beschwerden beheben. Oftmals<br />
sehen wir Besserungen innerhalb von Sekunden, was wir<br />
dann als Sekundenphänomen bezeichnen.<br />
Die moderne Medizin folgt vielen Trends und Neuerungen, die<br />
mal segensreich, mal weniger sinnvoll sind. Und allzu häufig<br />
werden Trends nach wenigen Jahren wieder verworfen. Auch<br />
die Naturheilkunde entwickelt Therapien weiter, lebt aber vor<br />
allem von einem über Jahrhunderte gewachsenen, alten Erfahrungsschatz<br />
und von erfolgreichen Ärzten und Therapeuten,<br />
die den Menschen im Mittelpunkt ihres Handelns sehen.<br />
Aus altem Wissen und sinnhaften Neuerungen entwickelte<br />
sich das Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizinische <strong>Gesund</strong>heitskonzept<br />
- basierend auf den Prinzipien von Ehrlichkeit, Einfachheit<br />
und dem „primun nil nocere“: Dem Patienten keinen<br />
Schaden zufügen.<br />
Die Basis zur <strong>Gesund</strong>ung bildet naturgemäß auch die Eigenverantwortung<br />
des Einzelnen. Bringt ein Patient den Willen<br />
zur <strong>Gesund</strong>ung mit, wird er automatisch zum Verantwortungsträger<br />
für seine <strong>Gesund</strong>heit und generiert einen auf<br />
sich selbst gerichteten, von maximaler Wertschätzung geprägten<br />
Heilungsprozess. Wir als Ärzte wirken hierbei als<br />
ethischen Grundsätzen verpflichtete Unterstützer. Wir sehen<br />
uns in der Pflicht, mit unserem gesamten Sein, mit allem,<br />
was wir an Wissen uns angeeignet haben und schließlich<br />
mit dem, was die Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizin an Errungenschaften<br />
hervorgebracht hat, unsere Patienten anzuleiten<br />
und zu begleiten.<br />
/ DR. VON ROSEN<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 43
GESUND IM MUND<br />
Experten im Gespräch<br />
Keine Angst mehr vor dem Zahnarztbesuch!<br />
Viele Menschen haben vor dem Zahnarztbesuch Angst oder fühlen sich innerlich sehr angespannt. Bei manchen<br />
ist es die Angst, dass etwas wehtun könnte bei der anstehenden Behandlung, andere empfinden vielleicht schon<br />
die Geräusche der Geräte des Zahnarztes als unangenehm. Die Ursachen für diese Anspannungen sind also sehr<br />
vielfältig. Lachgas hilft vielen Angst-Patienten schnell zur Ruhe zu kommen.<br />
Zahnarzt Sven Gerbig<br />
www.zahnarzthanau.de<br />
Dazu fragt GESUND-DasMagazin den<br />
Zahnarzt Sven Gerbig.<br />
Wie können Sie den Patienten die<br />
Angst vor dem Zahnarzt nehmen?<br />
Beispielsweise durch eine Behandlung<br />
mit Lachgas. Diese Methode wurde<br />
bereits im 19. Jahrhundert erfolgreich<br />
eingesetzt. In vielen europäischen<br />
Nachbarländern und den USA kommt<br />
diese Möglichkeit regelmäßig bei<br />
Zahnbehandlungen zum Einsatz, um<br />
den Patienten eine angenehmere Behandlung<br />
zu ermöglichen. Die Angst<br />
und Anspannung wird dadurch erheblich<br />
gemindert. Dadurch kann gerade<br />
bei Angstpatienten die Wirksamkeit<br />
der lokalen Betäubung auch spürbar<br />
verbessert werden.<br />
Wie muss man sich eine Lachgas-<br />
Behandlung vorstellen?<br />
In der Zahnarztpraxis wird Lachgas<br />
mit Sauerstoff gemischt. Die Dosierung<br />
des Gemisches kann der Zahnarzt<br />
auf den individuellen Bedarf des<br />
Patienten einstellen und somit die Sedierungstiefe<br />
bestimmen. Das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch<br />
wird über eine<br />
Nasenmaske verabreicht, die auch mit<br />
Duftstoffen versetzt sein kann, wodurch<br />
sich auch das Thema des so genannten<br />
‚Zahnarztgeruchs‘ angenehm<br />
beeinflussen lässt.<br />
Wird man dadurch bewusstlos?<br />
Nein. Während der gesamten Behandlung<br />
behält der Patient das Bewusstsein<br />
und ist ansprechbar. Es wird ein<br />
tranceähnlicher Zustand angestrebt, in<br />
dem der Patient wach, aber entspannt<br />
ist. Am Ende der Behandlung erhält<br />
der Patient statt dem Lachgas-Sauerstoff-Gemisch<br />
reinen Sauerstoff, wodurch<br />
das Lachgas über die Lunge<br />
abgeatmet wird und die Wirkung sehr<br />
schnell nachlässt. Dadurch ist diese Behandlung<br />
sehr gut steuerbar und auch<br />
längere Behandlungen werden für den<br />
Patienten angenehmer.<br />
Setzen Sie diese Form der Behandlung<br />
häufiger ein?<br />
Die Lachgasbehandlung ist bei nahezu<br />
allen zahnärztlichen Behandlungen<br />
einsetzbar. Damit ist eine ‚entspannte‘<br />
Behandlung für die meisten Patienten<br />
möglich, sofern die Mitarbeit des Patienten<br />
und die Möglichkeit, durch die<br />
Nase zu atmen gegeben sind und keine<br />
schwerwiegende Allgemeinerkrankung<br />
vorliegt. Wie bei allen ärztlichen- und<br />
zahnärztlichen Behandlungen muss<br />
natürlich immer eine Untersuchung vorangehen,<br />
in der dann individuelle Risiken,<br />
Möglichkeiten oder Kosten festgestellt<br />
und besprochen werden können.<br />
….vielen Dank für dieses Gespräch.<br />
44 | Herbst <strong>2015</strong>
ANZEIGE<br />
Willkommen bei<br />
Deutschlands größter<br />
Praxis für Umwelt-<br />
ZahnMedizin<br />
Was bedeutet Umwelt-ZahnMedizin?<br />
Wir verwenden nur die bestverträglichen Zahnmaterialien – und testen<br />
sie bei Bedarf auf jeden Menschen individuell aus. Dabei arbeiten wir mit<br />
Deutschlands führendem Labor, dem Institut für medizinische Diagnostik<br />
in Berlin, zusammen.<br />
Wir stellen den Zahnersatz in unserem eigenen zertifizierten Meisterlabor<br />
her – ein Beispiel zeigt das bezaubernde Lächeln oben.<br />
Wir führen mit neuester 3-D Röntgentechnik(DVT) die Suche nach Zahnherden<br />
und die digitale Planung der Implantationen durch. Implantate<br />
aus Titan oder Zirkonoxid werden nach vorheriger Verträglichkeitstestung<br />
gesetzt.<br />
Alle Zahnärzte unseres Zentrums haben eine Spezialausbildung in<br />
Implantologie und Umwelt-ZahnMedizin.<br />
Dr. Uwe Drews ist Mitautor des „Lehrbuch für Orale Medizin“ und<br />
Referent sowie Zahnarztausbilder für die Umwelt-ZahnMedizin<br />
Auf dem Bild (v.l.n.r.): Die Die Zahnärztinnen Dr. Dagmar Dres. Müller, Dagmar Zahnarzt Müller, Dr. Alexandra Uwe Drews<br />
Zieglgänsberger, und die Zahnärztin Zahnarzt Dr. Jennifer Dr. Schmitt Uwe Drews und Zahnärztin Dr. Jennifer Schmitt<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 45
IMPRESSUM<br />
GESUND<br />
Das Regional-Magazin für die Metropolregion Rhein-Main<br />
ISSN 2364–9852<br />
Idee: Andrea Thoma und Bernd Schneider<br />
Herausgeber: Bernd Schneider<br />
DasMagazin<br />
Verlag:<br />
Verlagsbüro Bernd Schneider<br />
Josef-Bautz-Str. 15, 63457 Hanau<br />
Tel. 06181–52001-10, Fax.06181–52001-11<br />
Internet: www.gesund-dasmagazin.de<br />
E-Mail: info@gesund-dasmagazin.de<br />
oder bs@verlagsbuero-bschneider.de<br />
Redaktionsleitung:<br />
Andrea Thoma M.A. (V.i.S.d.P),<br />
Redaktions- und TV-Produktionsbüro ATH Medien<br />
Spessartstrasse 51, D- 63500 Seligenstadt<br />
Fon +49 (0) 6182 82 06 036, Fax +49 (0) 6182 82 00 835<br />
Internet: www.ath-medien.de, E-Mail: info@ath-medien.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Verlagsbüro Bernd Schneider, Hanau<br />
Tel. 06181-52001-10 oder per Mail bs@verlagsbuero-bschneider.de<br />
Verbreitungsgebiete:<br />
Monatlich in den Landkreisen Kreis Limburg-Weilburg,<br />
Rheingau-Taunus-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunus-Kreis,<br />
Wetteraukreis, Main-Kinzig-Kreis, Landkreis Offenbach, Landkreis<br />
Darmstadt-Dieburg, Kreis Groß-Gerau, Landkreis Aschaffenburg.<br />
Verbreitung und Zustellung:<br />
Die Verbreitung erfolgt im Abonnement. Die Zustellung des Abonnements<br />
erfolgt auf dem Postweg mit der Deutschen Post. Bestellungen<br />
des Abonnements sind nur schriftlich möglich. Per Post mit<br />
dem Coupon in dieser Ausgabe oder über www.agil-dasmagazin.<br />
de. Zusätzlich werden die Magazine an ausgewählten Stellen in<br />
den Städten und Gemeinden kostenlos zum Mitnehmen ausgelegt.<br />
Grafik, Layout und Gestaltung:<br />
Verlagsbuero Bernd Schneider, Hanau<br />
Titelfoto/Fotos: Fotolia.com:<br />
©anoli, ©ArtFamily, ©JenkoAtaman, ©Kzenon, ©E.Zacherl,<br />
©klickermint, ©Marco2811, ©AGcuesta, ©Brigitte Bonaposta,<br />
©ra2 studio, ©Picture-Factory, ©Syda Productions, ©Andrey<br />
Popov, ©laurentiu lordache, ©Kurhan<br />
Druck: www.PreisDruckRheinMain.de, www.pdrm.de<br />
© Copyright <strong>2015</strong> für alle Beiträge und Anzeigen liegt beim<br />
Verlag. Der Abdruck auch nur in Auszügen ist nicht ohne vorherige<br />
schriftliche Genehmigung möglich. Keine Haftung bei<br />
unverlangt eingesandten Manuskripten oder Bildern. Es gilt die<br />
Anzeigenpreisliste 01-<strong>2015</strong> gültig seit 01. Mai <strong>2015</strong><br />
Sicherheit bei Medizinprodukten:<br />
Beschluss im EU-Ministerrat<br />
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben sich im Rat der EU auf eine<br />
gemeinsame Linie für eine neue Medizinprodukteverordnung verständigt. „Die gute<br />
Nachricht ist, dass es überhaupt zu einer Überarbeitung der veralteten Regelungen<br />
kommen wird und strengere Regeln vor allem bei der Marktüberwachung vorgesehen<br />
sind. Die schlechte Nachricht: Hochrisikoprodukte werden auch in Zukunft<br />
weitgehend ohne klinische Studien auf den Markt kommen. Es ist unverständlich,<br />
warum man erst reagieren will, wenn Patienten durch mangelhafte Produkte zu<br />
Schaden gekommen sind, anstatt sie von vornherein davor zu schützen“, erklärt der<br />
Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann.<br />
Ein geplantes Expertengremium für die Bewertung von Hochrisikoprodukten sollte,<br />
laut Graalmann, verpflichtend eingeschaltet werden. Dies hatten mehrere Mitgliedstaaten<br />
gefordert. Stattdessen wird das Gremium nur aufgrund freiwilliger Aufforderung<br />
von Unternehmen oder nationalen Stellen tätig werden können.<br />
Nach dem Skandal um Brustimplantate der französische Firma PIP hatte die Europäische<br />
Kommission im Jahr 2012 bereits einen Entwurf für eine Medizinprodukteverordnung<br />
vorgelegt, die die bisherigen Richtlinien ablösen sollte. Das Europäische<br />
Parlament machte im April 2014 in erster Lesung eine große Zahl von Änderungsvorschlägen,<br />
die insbesondere die Patientensicherheit für Hochmedizinprodukte<br />
verbessern sollten.<br />
Sieben von zehn<br />
pflegenden<br />
Angehörigen<br />
sind urlaubsreif<br />
Wer einen Angehörigen pflegt, ist<br />
häufig rund um die Uhr im Einsatz.<br />
Die Kosten für eine gute Vertretung<br />
in dieser Zeit übernehmen<br />
die Kassen. Und: Seit Jahresbeginn<br />
kann sich jeder Hilfebedürftige die<br />
Leistungen seiner Pflegeversicherung<br />
noch flexibler zusammenstellen.<br />
Darauf weist die Techniker<br />
Krankenkasse (TK) hin.<br />
46 | Sommer Herbst <strong>2015</strong> <strong>2015</strong>
NEUES AUS DER MEDIZIN<br />
<strong>Gesund</strong>heits-Kompetenz schon<br />
in jungen Jahren fördern<br />
Einrichtungen, die ein gesundheitsförderndes<br />
Projekt planen und finanzielle Unterstützung bei<br />
der Umsetzung benötigen, können jetzt Förderanträge<br />
der Krankenkasse (Barmer GEK) über<br />
eine eigens eingerichtete Projektbörse im Internet<br />
einreichen. „Uns muss es gelingen, das Bewusstsein<br />
für eine gesunde Lebensweise, eine<br />
ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung<br />
so früh wie möglich zu wecken und zu fördern.<br />
Deshalb ist es unser Ziel, einen entscheidenden<br />
Beitrag zum Aufbau und zur Stärkung<br />
der <strong>Gesund</strong>heitskompetenz von Kindern und<br />
Jugendlichen zu leisten“, so die Barmer.<br />
Schon gewusst?<br />
Augenleiden:<br />
Erste Gentherapie startet<br />
An der Augenklinik der Universität Tübingen<br />
erhalten voraussichtlich noch in diesem Jahr<br />
Patienten mit der Augenerkrankung Choroideremie<br />
eine Gentherapie. Für die Deutsche<br />
Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) markiert<br />
der Versuch den Beginn einer neuen Ära.<br />
Die Patienten der Tübinger Genstudie leiden<br />
seit früher Kindheit unter Sehstörungen. Zunächst<br />
verschlechtert sich das Dämmerungssehen,<br />
später kommt es zu einer zunehmenden<br />
Einschränkung des Gesichtsfelds und<br />
dem Verlust der Sehkraft. Bei der Gentherapie<br />
der Choroideremie schleusen Forscher eine<br />
gesunde Version des defekten Gens in die Zellen<br />
der Netzhaut. Dabei nutzen sie ein Virus<br />
als Träger.<br />
Neben der Anwendung bei der Choroideremie<br />
befinden sich weitere gentherapeutische<br />
Ansätze für erblich bedingte Netzhauterkrankungen<br />
in der Erprobung, darunter für<br />
Achromatopsie, Morbus Stargardt, Retinitis<br />
Pigmentosa und die feuchte Form der altersbedingten<br />
Makuladegeneration. Patienten<br />
oder Angehörige, die sich über klinische<br />
Studien informieren möchten, könnten dies<br />
unter https://clinicaltrials.gov tun. „Betroffene<br />
sollten ihren Augenarzt um eine Überweisung<br />
an die spezialisierten Zentren bitten“,<br />
rät Professor Barzt-Schmidt. (DOG)<br />
Patienten-Informationsfilm der Deutschen Krebshilfe<br />
Neben der Operation und der Bestrahlung zählt die medikamentöse Therapie zu den<br />
Standardverfahren der modernen Krebsmedizin. Zu ihr gehören die Chemotherapie,<br />
die Antikörpertherapie sowie die Antihormontherapie. Zur Patienteninformation<br />
und um den Betroffenen sowie ihren Angehörigen Mut zu machen und Hoffnung zu<br />
schenken, hat die Deutsche Krebshilfe ihre Reihe „Die blaue DVD“ um den Patienten-Informationsfilm<br />
„Medikamentöse Krebstherapien“ erweitert. Der Film kann ab<br />
sofort kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe unter der Telefonnummer <strong>02</strong> 28 / 7 29<br />
90-0 oder unter www.krebshilfe.de angefordert werden. Im neuen Patienten-Informationsfilm<br />
erklären Experten allgemeinverständlich die medizinischen Hintergründe<br />
der einzelnen Therapiestrategien. Sie beantworten unter anderem Fragen nach dem<br />
Behandlungsablauf, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie man diese<br />
unter Kontrolle bekommt.<br />
Vorschau<br />
<br />
<br />
aus dem Inhalt<br />
Moderne Wege in der<br />
Frauenheilkunde<br />
„Frausein ist keine Krankheit“<br />
Aus der Praxis: Umweltmedizin<br />
„Kein Wohlbefinden in den<br />
eigenen vier Wänden“<br />
Im exklusiven<br />
GESUND-Interview:<br />
Dr. Harro Albrecht,<br />
Arzt und Bestseller-Autor<br />
(„Schmerz – eine Befreiungsgeschichte“)<br />
15.<br />
Januar<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
Aus <strong>red</strong>aktionellen Gründen - Änderungen vorbehalten!<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 47
GESUND BUCHMESSE <strong>2015</strong><br />
Unsere Buchtipps<br />
Feldenkrais Verband Deutschland (FVD)<br />
Feldenkrais Leichtigkeit und Kreativität durch Bewegung<br />
Reihe: GU Multimedia mit 70 Minuten Anleitung auf CD und kostenlos Online<br />
ISBN: 978-3-8338-4857-5<br />
Wie neue Ergebnisse aus der Gehirnforschung zeigen, fördert Feldenkrais, die sanfte,<br />
ganzheitliche Methode über den Weg der Bewegung auch unser geistiges Wachstum.<br />
Das offizielle Einsteiger-Buch Feldenkrais vom Feldenkrais Verband Deutschland (FVD)<br />
erklärt, wie die Methode Körper und Geist wieder in Verbindung bringt und wie das sogenannte<br />
somatische Lernen sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene zu mehr<br />
Flexibilität und Effektivität verhilft. Neben einer ausführlichen Einführung in Geschichte,<br />
Theorie und Praxis der Feldenkrais-Methode liegt dem Buch auch eine Übungs-CD<br />
bei, die dem Leser einen einfachen Einstieg in die ganzheitliche, körperorientierte<br />
Bewegungslehre ermöglicht.<br />
Kurt Mosetter, Reiner Mosetter<br />
WIE DER RÜCKEN DIE SEELE UND DIE SEELE DEN RÜCKEN HEILT<br />
Die Psychologie der Muskeln, mit hochwirksamen Faszien-Dehnungs-Übungen<br />
ISBN: 978-3-442-34144-3<br />
Körper und Psyche sind eng vernetzt: Jede körperliche Aktivität und Belastung hinterlässt ihre<br />
Spuren im Kopf, genauso wie Emotionen und Gefühle auf den Körper abfärben. So verkörpern<br />
unsere Haltung und unsere muskulären Bewegungsmuster das seelische und geistige Befinden.<br />
„Unser Muskelsystem trägt alles, was wir erlebt und erfahren haben, in sich und beherbergt<br />
einen wesentlichen Anteil des Körpergedächtnisses“, schreiben Kurt und Reiner Mosetter in<br />
ihrem neuen Buch. Die Autoren erklären anhand verschiedener Fallbeispiele aus ihrem Praxisalltag,<br />
wie man individuelle Schmerzmuster entschlüsseln kann. Dabei vereinen sie umfassendes<br />
medizinisches Wissen, Philosophie und praktische Erfahrung zu einem ganzheitlichen<br />
Ansatz der Schmerz- und Traumatherapie.<br />
Christiane Northrup<br />
Göttinnen altern nicht<br />
Die Enthüllung des Geheimnisses der Alterslosigkeit mit Rezepten für ein strahlendes Äußeres,<br />
Lebenskraft und Wohlbefinden, Arkana Verlag<br />
ISBN: 978-3-442-34182-5<br />
Älterwerden ist nicht gleichbedeutend mit dem Verlust der <strong>Gesund</strong>heit, Schönheit oder dem<br />
Abgleiten in kulturelle Bedeutungslosigkeit. Niemand könnte das eindringlicher, überzeugender<br />
und leidenschaftlicher postulieren als die weltweit renommierte Gynäkologin und Bestseller-Autorin<br />
Christiane Northrup. Bereits mit „Frauenkörper, Frauenweisheit“ und „Weisheit der<br />
Wechseljahre“ ermutigte sie unzählige Frauen, ihrem ureigenen intuitiven (Körper-) Wissen<br />
zu vertrauen. Nun führt sie in das Geheimnis der Alterslosigkeit ein. Dabei geht es ihr um<br />
nichts weniger als die Emanzipation von allen Vorurteilen der Gesellschaft gegenüber dem<br />
Älterwerden, von den Erwartungen der anderen und auch von den Einflüsterungen der Ärzte.<br />
48 | Herbst <strong>2015</strong>
NEUERSCHEINUNGEN<br />
Bernadette Schwienbacher<br />
Wenn Körper und Seele zueinander finden<br />
Mit vielen Heilkräuteranwendungen sowie einem Verzeichnis von<br />
körperlichen Beschwerden und ihrer natürlichen Behandlung.<br />
ISBN: 978-3-7787-9260-5<br />
Leseprobe<br />
Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen!“ Mit dieser Gewissheit wächst Bernadette Schwienbacher<br />
auf einem einsamen Bergbauernhof in Südtirol auf. Früh lernt sie, dass die Natur fast alles<br />
bereithält, was man zum Leben benötigt. Heute verbindet die bekannte Heilerin dieses alte Wissen<br />
ihrer Vorfahren mit modernen Methoden, um Körper und Seele in Einklang zu bringen. Bernadette<br />
Schwienbacher eröffnet faszinierende Einblicke in das ursprüngliche bäuerliche Leben. Sie zeigt,<br />
wie wir die Kräfte der Natur in unseren Alltag integrieren können, um zu einem gesunden und bewussten<br />
Leben zurückzufinden. Mit vielen praktischen Übungen, Heilkräuteranwendungen sowie<br />
einem Verzeichnis körperlicher Beschwerden und ihrer natürlichen Behandlung.<br />
Dr. med. Michael Nehls<br />
„Alzheimer ist heilbar - Rechtzeitig zurück in ein gesundes Leben“<br />
Paperback, 320 Seiten<br />
ISBN: 978-3-453-20100-2, Verlag: Heyne<br />
Jährlich über 200.000 Alzheimer-Neuerkrankungen allein in Deutschland – bisher<br />
ohne Hoffnung auf Heilung. Kein Wunder, dass die Angst vor Alzheimer wächst.<br />
Doch Dr. med. Michael Nehls will mit seinem Buch beweisen, dass Alzheimer keine<br />
Folge des Älterwerdens ist, sondern durch eine Lebensweise verursacht wird, die<br />
unsere natürlichen Bedürfnisse ignoriert. Er präsentiert einen ganzheitlichen Ansatz,<br />
mit dem man sich nicht nur effektiv vor Alzheimer schützen, sondern die Krankheit<br />
in einem frühen Stadium sogar besiegen kann. Eine hoffnungsvolle und richtungsweisende<br />
Erkenntnis, die dazu animiert, das Leben selbstverantwortlich in die<br />
Hand zu nehmen.<br />
Rüdiger Dahlke, Renato Pichler<br />
VEGANIZE YOUR LIFE!<br />
Das große Buch des veganen Lebens, 1000 Fakten zu Peace Food, Riemann Verlag, 368 Seiten<br />
ISBN: 978-3-570-50181-8<br />
Mit seinem Bestseller „Peace Food“ hat Ruediger Dahlke die vegane Bewegung beflügelt.<br />
Gemeinsam mit Renato Pichler liefert er jetzt mit „VEGANIZE YOUR LIFE!“ das zugehörige<br />
Faktenbuch. Darin belegen die Autoren mit Zahlen, Statistiken und Grafiken überzeugend,<br />
dass Veganismus der Lebensstil der Zukunft ist. So ist eine Ernährung ohne tierische Produkte<br />
gesünder, denn der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten erhöht das Risiko für unzählige<br />
Erkrankungen. Das vegane Leben ist dazu auch nachhaltiger und umweltfreundlicher, denn<br />
Fleisch- und Milchproduktion verschlingen Unmengen an Ressourcen. Ruediger Dahlke und<br />
Renato Pichler widerlegen mit fundiertem Faktenwissen die vielen kursierenden Halb- und<br />
Unwahrheiten zum Thema Veganismus.<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 49
ANZEIGEN<br />
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durch Gesprächstherapie,<br />
Verhaltenstherapie,<br />
Hypnosetherapie.<br />
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Claudia Christ<br />
Heilpraktikerin | Mitglied der AGTCM<br />
Naturheilpraxis für<br />
traditionelle<br />
chinesische Medizin<br />
und Hypnose<br />
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Klinik für operative Medizin<br />
Frankfurter Str. 51, 63500 Seligenstadt Tel.: 06182–9600, www.emma-klinik.de<br />
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Ästhetische Lidchirurgie<br />
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Nachstar / Glaukom<br />
Makula-Diagnostik<br />
und Therapie<br />
Sehschule /<br />
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Privatpraxis für Augenheilkunde Dr. med. Christina Lisch<br />
Kurt-Blaum-Platz 8 · 63450 Hanau (City Center)<br />
lisch.hanau@t-online.de · Tel. 06181 / 42 86 757<br />
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▪ Akupunktur –<br />
Ohrakupunktur<br />
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Termine nach Vereinbarung:<br />
Tel. 0 60 21| 45 15 15 ▪ Erthalstr. 7 ▪ 63739 Aschaffenburg<br />
claudia@hp-christ.de ▪ www.hp-christ.de<br />
14. - 15. 11. <strong>2015</strong><br />
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Hochwertiger Zahnersatz<br />
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Paradontologie<br />
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Zahnärztliche Chirurgie<br />
Sie möchten uns gerne kennenlernen?<br />
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50 | Herbst <strong>2015</strong>
ANZEIGE<br />
HAARVERLUST. WAS KANN ICH TUN?<br />
WODURCH ZEICHNET SICH EINE GUTE PERÜCKE AUS?<br />
Haare sind Ausdrucksmittel der eigenen Persönlichkeit, Synonym für Weiblichkeit, wichtig für eine gute, gesunde Ausstrahlung<br />
und stärken das Selbstbewusstsein. Alopecie (Haarausfall) ist eine der wenigen Krankheiten, die man kaschieren<br />
und verstecken kann. Entscheidend ist, nicht in Panik zu verfallen, sondern rechtzeitig einen Zweithaarspezialisten<br />
aufzusuchen. Dann muss niemand sehen, dass die Haare ausgefallen sind.<br />
Eine Perücke ist grundsätzlich nur so „gut“ wie sie von<br />
ihrer Trägerin aufgesetzt und frisiert wird und sie vom<br />
Zweithaarspezialisten angepasst wurde. Folgende<br />
Merkmale sind wichtig, damit eine gute Perücke optimal<br />
sitzt und aussieht:<br />
1. Die Qualität der Montur (Unterbau)<br />
2. Die Qualität der Haare und deren Verarbeitung<br />
3. Das richtige Anpassen durch den Spezialisten<br />
4. Das richtige Aufsetzen und Stylen üben<br />
Perücken gibt es in folgenden Varianten:<br />
• Kunsthaarmodelle<br />
• Synthetik- und Echthaar gemischt<br />
• Echthaar in unterschiedlicher Qualität<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten bei der Wahl einer Perücke:<br />
• Aus dem Sofortprogramm<br />
• Haarersatz nach Maß.<br />
Unsere separaten Räume, in ruhiger und harmonischer<br />
Atmosphäre, stehen zur Beratung durch unser qualifiziertes<br />
Team für Sie bereit. Fragen Sie uns, wir helfen gerne!<br />
Wir nehmen uns Zeit für Ihre Wünsche:<br />
Wir bitten deshalb um Terminvereinbarung unter<br />
der Telefonnummer 06181 9191493<br />
Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 9:00 Uhr – 19:00 Uhr und Samstag: 9:00 Uhr – 16:00 Uhr<br />
Friseurteam Hairline I Michael Dörr<br />
Nußallee 7f I 63450 Hanau<br />
Herbst <strong>2015</strong> | 51
© dr-von-rosen.de<br />
Im Einklang<br />
MIT DER NATUR<br />
.<br />
Im Herzen der Rhön. Mitten in der Natur. Ein Schloss im Park.<br />
Ein Ort der Harmonie und Stille. Ein Ort der Geborgenheit und Erholung.<br />
Bei uns gelangen Sie zurück zu Vitalität und Kraft. Zu Schmerzfreiheit und nachhaltiger <strong>Gesund</strong>heit.<br />
Zu innerem Frieden und Lebensfreude.<br />
Sie finden in unserem kleinen Paradies Ihren ganz persönlichen Platz.<br />
Wir zelebrieren naturkundliche Heilkunde. Im besten Sinn des Wortes.<br />
SCHLOSSPARK-KLINIK<br />
DR. MED. JÜRGEN FREIHERR VON ROSEN<br />
Fachklinik für naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />
Fritz-Stamer-Straße 11 · Gersfeld/Rhön · Tel 06654 ∙ 160<br />
PRAXIS<br />
DR. MED. MARTIN FREIHERR VON ROSEN<br />
Facharztpraxis für internistische & naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />
Schloßplatz 3 · Gersfeld/Rhön · Tel 06654 ∙ 960950