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www.gesund-dasmagazin.de<br />

ISSN 2364-9852<br />

Herbst <strong>2015</strong><br />

GESUND<br />

Das Regional-Magazin für die Metropolregion Rhein-Main<br />

DasMagazin<br />

Aktuell<br />

Sind Ihre<br />

Abwehrzellen<br />

auch schon<br />

winterfit?<br />

Ernährung<br />

Gluten-Allergiker<br />

müssen Getreideprodukte<br />

meiden!<br />

Zöliakie tritt viel häufiger auf<br />

als bisher angenommen<br />

<strong>Gesund</strong> - Spezial: Lebensrettende Herzmassage<br />

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GESUNDHEITS-<br />

VERSORGUNG NACH MASS<br />

... DIE HELIOS KLINIKEN DKD UND AUKAMM IN WIESBADEN<br />

DKD HELIOS Klinik Wiesbaden<br />

Breites diagnostisches Leistungsspektrum und optimierte Ablauforganisation<br />

Die DKD HELIOS Klinik Wiesbaden ist ein<br />

Haus mit 138 Betten, 60 tagesklinischen Plätzen,<br />

angesiedelten Praxen und einem Medizinischen<br />

Versorgungszentrum für Patienten<br />

aller Kassen. Die ambulante <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />

wird in der DKD HELIOS Klinik<br />

Wiesbaden seit deren Gründung besonders<br />

gepflegt. Mit knapp 4.300 Vorsorgeuntersuchungen<br />

pro Jahr ist die DKD HELIOS Klinik<br />

HELIOS Aukamm-Klinik Wiesbaden<br />

Fachkrankenhaus für Orthopädie und operative Rheumatologie<br />

Wiesbaden Marktführer in Deutschland.<br />

Ein besonderes Merkmal ist die fachübergreifende,<br />

vernetzte Zusammenarbeit der einzelnen<br />

Fachbereiche und eine dadurch ermöglichte<br />

umfassende medizinische Problemfalldiagnostik.<br />

Plus die sich daran anschließende<br />

Versorgung: entweder in unserer Tagesklinik<br />

oder, falls erforderlich, auch stationär.<br />

In der HELIOS Aukamm-Klinik befindet sich<br />

eine Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und<br />

Rheumatologie, die in enger Kooperation mit<br />

der Klinik die Patientenversorgung sicherstellt.<br />

Die Ärzte der Praxis sind Belegärzte der Klinik<br />

und Spezialisten für die operative Behandlung<br />

degenerativer und entzündlicher Erkrankungen<br />

des Stütz- und Bewegungsapparates.<br />

Auf diese Wiese wird sichergestellt, dass alle<br />

Patienten auf kurzen Wegen und „unter einem<br />

Dach“ versorgt werden: von der Diagnose über<br />

den operativen Eingriff bis hin zur Nachsorge in<br />

der physiotherapeutischen Abteilung der Klinik.<br />

DKD HELIOS Klinik Wiesbaden<br />

Aukammallee 33<br />

65191 Wiesbaden<br />

Telefon: (0611) 577-0<br />

Telefax: (0611) 577-577<br />

www.helios-kliniken.de/<br />

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HELIOS Aukamm-Klinik<br />

Wiesbaden<br />

Leibnizstraße 21<br />

65191 Wiesbaden<br />

Telefon: (0611) 572-0<br />

Telefax: (0611) 572-380<br />

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wiesbaden-aukamm<br />

2 | Sommer <strong>2015</strong><br />

www.helios-kliniken.de


EDITORIAL<br />

Einen wunderschönen<br />

Herbst für uns alle<br />

Herbst und Winter sind die Jahreszeiten der kurzen Tage, der langen Nächte und<br />

der schwachen Sonnenenergie. Eine Zeit des langsamen Rückzugs nach innen, je<br />

kälter es draußen wird. Gerade die Tage im Oktober und November, wenn das<br />

Jahresende schon fühlbar näher kommt, in den Supermärkten sich schon die Weihnachtsplätzchen<br />

stapeln - obwohl man selbst noch Kürbisse, Nüsse und bunte Blätter<br />

zum Dekorieren zusammen sucht – bieten ein spannendes Plateau für die eigene<br />

Rückschau. Nehmen Sie sich jetzt die Zeit und den Raum, Ihre ganz persönlichen<br />

Antworten darauf zu finden.<br />

Ein Zuviel an äußeren Ereignissen kann man jetzt getrost auslassen. Ruhe ist angesagt,<br />

genau wie draußen in der Natur. Schön ist es jetzt in einem Tagebuch zu<br />

blättern, um sich an Ereignisse und menschliche Begegnungen zu erinnern. Fotos,<br />

Visitenkarten, Zeitungsausschnitte, Rezepte, kleine Sprüche – wie sie meine Mutter<br />

gerne in ein kleines, altes Schulheft einträgt, um der Familie, wenn der Moment gerade<br />

passend ist, immer mal wieder daraus vorzulesen. Das sind alles gesammelte<br />

Schätze des Alltags, die uns im letzten Drittel des Jahres auch zeigen, wo die Zeit<br />

geblieben ist und wie viel Schönes unser Leben doch zu bieten hat, wenn man die<br />

Momente bewusst wahrnimmt.<br />

In unserer zweiten Ausgabe von GESUND-DasMagazin starten wir mit ein paar interessanten<br />

Tipps für ein aktives Immunsystem. Wir haben für Sie die <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />

im Rhein-Main-Gebiet befragt und erfahren, was Ärzte und Therapeuten<br />

jetzt so alles tun, um sich winterfit zu machen. Für das GESUND-Spezial, in dem es<br />

diesmal um die „Herz-<strong>Gesund</strong>heit“ geht, hatte ich eine ganz besondere Begegnung<br />

mit Prof. Bernd Böttiger. Er ist ein unermüdlicher Kämpfer in Sachen „Notfall-Maßnahmen“.<br />

Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass alle Schulkinder ab der 7. Klasse<br />

in einem speziellen jährlichen Modul lernen, wie man einen Menschen wiederbelebt.<br />

Nun hat der engagierte Professor aus Köln endlich sein Ziel erreicht: Bald wird<br />

es in allen deutschen Schulen Reanimationsunterricht geben.<br />

Um eine „gesunde Mitte“ geht es in unserer Rubrik „Aus der Praxis“. Eine Aschaffenburger<br />

Heilpraktikerin erklärt uns, wie man die Chinesische Medizin speziell<br />

für Senioren einsetzen kann. Mit Stefan Barthmann, seit vielen Jahren Achtsamkeits-Trainer<br />

aus Hainburg, sprechen wir über den „inneren Autopiloten“, den man<br />

ab und an mal abstellen sollte. Und in unserem Ernährungsteil geht es diesmal<br />

um Gluten-Unverträglichkeit, auch als Zöliakie bekannt, eine weit verbreitete Unverträglichkeit<br />

gegen das Klebeeiweiß Gluten. Außerdem habe ich für Sie Anfang<br />

Oktober einen ausführlichen Rundgang über die Frankfurter Buchmesse gemacht<br />

und nach den neuesten Lesewerken in Sachen <strong>Gesund</strong>heit gestöbert.<br />

Ich wünsche Ihnen eine gesunde, glückliche Zeit und freue mich, wenn Sie uns<br />

wieder Ihre Ideen und Anmerkungen zu GESUND-DasMagazin zukommen lassen.<br />

Ihre Andrea Thoma<br />

Andrea Thoma M.A.<br />

Redaktionsleitung<br />

GESUND-DasMagazin<br />

„Liebe ist der<br />

Wunsch etwas<br />

zu geben – nicht<br />

zu erhalten.“<br />

(Berthold Brecht)<br />

Bitte beachten Sie: Die<br />

nächste Ausgabe erscheint<br />

am 15. Januar 2016.<br />

Redaktionsschluss für diese<br />

Ausgabe ist am<br />

18. Dezember <strong>2015</strong>.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 3


GESUND<br />

Inhalt<br />

6<br />

SIND IHRE ABWEHRZELLEN<br />

SCHON WINTERFIT<br />

„Rezepte“ der <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />

aus der näheren Umgebung<br />

10<br />

Andrea Thoma<br />

trifft Professor<br />

BERND BÖTTIGER<br />

Einer der international<br />

renommiertesten Spezialisten<br />

für Notfall- und Intensivmedizin:<br />

Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor<br />

der Klinik für Anästhesiologie und<br />

16<br />

SPEZIAL<br />

Operative Intensivmedizin der<br />

Universitätsklinik Köln<br />

So sieht eine „herzgesunde“<br />

Lebensweise aus<br />

26<br />

ZÖLIAKIE<br />

Gluten-Allergiker<br />

müssen<br />

Getreideprodukte<br />

meiden<br />

4 | Herbst <strong>2015</strong><br />

34<br />

ACHTSAMKEIT<br />

Stefan Barthmann im Interview


IM ÜBERBLICK<br />

Experten<br />

in dieser Ausgabe<br />

Heilpraktikerin<br />

Claudia Christ<br />

Erthalstraße 7<br />

63739 Aschaffenburg<br />

Tel. 0 60 21-45 15 15<br />

www.hp-christ.de<br />

GESUND - Aktuell<br />

6 Sind Ihre Abwehrzellen auch schon winterfit?<br />

GESUND-DasMagazin fragt die <strong>Gesund</strong>heitsexperten<br />

aus unserer nächsten Umgebung<br />

<strong>Gesund</strong> im Gespräch<br />

10 So funktioniert die lebensrettende Herzmassage im Bee-Gees-Rhythmus<br />

Andrea Thoma trifft den renommierten Kölner Notfall- und<br />

Intensivmediziner, Prof. Bernd Böttiger<br />

<strong>Gesund</strong> - Spezial<br />

16 So sieht eine „herzgesunde“ Lebensweise aus<br />

Eine gesunde, vollwertige Ernährung ist gerade bei Herz-<br />

Kreislauferkrankungen wichtig.<br />

<strong>Gesund</strong> & Vital<br />

18 Die richtige Ernährung bei Arthrose: Die Gelenke essen mit!<br />

Für den Erhalt funktionsfähiger und schmerzfreier Gelenke ist das<br />

Zusammenspiel aus Bewegung und Ernährung wichtig.<br />

Zahnarztpraxis Gerbig<br />

Sven Gerbig<br />

Rosenstraße 12<br />

63450 Hanau<br />

Tel. 0 61 81-2 27 35<br />

www.zahnarzthanau.de<br />

Dr. med. Martin Freiherr von<br />

Rosen<br />

Facharztpraxis für internistische<br />

& naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />

Schloßplatz 3,<br />

36129 Gersfeld/Rhön,<br />

Tel. 0 66 54 - 96 09 50<br />

Schlosspark-Klinik Dr. med.<br />

Jürgen Freiherr von Rosen<br />

Fachklink für naturgemäße<br />

Ganzheitsmedizin<br />

Fritz-Stamer-Straße 11<br />

36129 Gersfeld/Rhön<br />

Tel. 0 66 54 - 160<br />

Sanitätsrat<br />

Dr. med. Günter Gerhardt<br />

Facharzt für Innere- und<br />

Allgemeinmedizin/Psychotherapie<br />

„ZDF Fernseh-Doc“<br />

Bahnhofstrasse 9<br />

55234 Wendelsheim<br />

Tel. 06734/1036<br />

www.güntergerhardt.de<br />

<strong>Gesund</strong> - Ernährung<br />

26 Gluten-Allergiker müssen Getreideprodukte meiden<br />

Die Zöliakie ist eine genetisch bedingte Nahrungsmittel-Unverträglichkeit<br />

gegen Gluten. Sie tritt viel häufiger auf als bisher angenommen.<br />

<strong>Gesund</strong> - Achtsamkeit<br />

34 Entspannung fängt im Kopf an!<br />

Achtsamkeitstraining und TouchLife / Stefan Barthmann<br />

im Interview / Stress<strong>red</strong>uktion durch Achtsamkeit.<br />

<strong>Gesund</strong> - Aus der Praxis<br />

38 Chinesische Medizin speziell für Senioren!<br />

TCM zum Aufbau und Ausgleich von fehlenden<br />

Energien des Körpers<br />

<strong>Gesund</strong> - Klinikportraits<br />

42 Im Einklang mit der Natur - Die Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizin<br />

Seit über vier Jahrzehnten behandelt die Klinik Patienten mit ihrem<br />

gesamtmedizinischen Konzept.<br />

<strong>Gesund</strong> - Im Mund<br />

44 Experten im Gespräch: Zahnarzt Sven Gerbig<br />

Viele Menschen haben vor dem Zahnarztbesuch Angst<br />

oder fühlen sich innerlich sehr angespannt.<br />

<strong>Gesund</strong> - Neues aus der Medizin<br />

46 IMPRESSUM / Neues aus der Medizin<br />

<strong>Gesund</strong> - Unsere Buchtipps<br />

48 Neuvorstellungen zur Buchmesse <strong>2015</strong><br />

50 ANZEIGEN<br />

Sommer Herbst <strong>2015</strong> | 5


GESUND AKTUELL<br />

Sind Ihre Abwehrzellen<br />

auch schon winterfit?<br />

GESUND-DasMagazin fragt Experten aus der Region<br />

nach ihren persönlichen „Rezepten“ von Andrea Thoma<br />

Wenn es draußen kalt und feucht wird und der Sport wegen permanenter „Coachpotato“-Gefühle mal wieder<br />

ausfällt - genau dann reicht oft eine Mini-Bazille, um uns direkt in die Horizontale zu verfrachten. Doch wir haben<br />

viele Möglichkeiten, unser Immunsystem auf Trab zu bringen. Bewegung, Alltagsstress abbauen, richtiges Essen<br />

und Trinken – kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Sport an der kühlen Luft macht nicht nur Spaß, er vertreibt<br />

auch die Bazillen der vielen Schniefnasen, die wir jetzt wieder überall antreffen. Die Körperzellen nehmen<br />

Sauerstoff auf und durch das Licht wird die Vitamin D- Produktion angekurbelt.<br />

Auch Dauerstress legt unsere Abwehrzellen lahm.<br />

Meditation, autogenes Training oder Yoga sorgen<br />

für einen gesunden Ausgleich, wenn unser Innenleben<br />

durch äußere Faktoren durcheinander gerüttelt<br />

wird. Und bei Kälte braucht unser Körper alle Abwehrkräfte<br />

für die Infektabwehr, gerade deshalb ist gesundes Essen jetzt<br />

enorm wichtig. „Sündigen“ Sie also nur in Maßen und achten<br />

Sie besonders auf ausreichende Vitamine und Spurenelemente.<br />

Viel Bio-Obst und Bio-Gemüse (aus heimischem Anbau)<br />

sollten jetzt auf den täglichen Speiseplan. Dazu gehört auch<br />

ausreichendes Trinken, am besten gutes, stilles Wasser, denn<br />

durch die trockene Heizungsluft in unseren Räumen, wird<br />

dem Körper Feuchtigkeit entzogen. Das geht schnell an die<br />

Nieren. Auch Haut und Schleimhäute leiden unter den Folgen<br />

der Wechselbäder zwischen Kälte draußen, Wärme und wenig<br />

Luftfeuchtigkeit drinnen. Also mindestens zwei Liter Wasser<br />

täglich trinken. Und bei besonders trockener Luft einen guten<br />

Luftbefeuchter aufstellen.<br />

Aber nicht immer entkommen wir dem Schniefen, Krächzen<br />

und Husten in der kalten Jahreszeit. Wie halten die <strong>Gesund</strong>heitsspezialisten<br />

ihren Körper im Winter fit? Haben sie ihre<br />

speziellen Geheimtipps, um gesund durch die kalte Jahreszeit<br />

zu kommen? GESUND-Das Magazin hat sich in der Metropol-Region<br />

Rhein-Main umgehört, und die befragt, die es<br />

wissen müssen, Ärzte und Therapeuten zwischen Mainz, Alzenau<br />

und der hessischen Rhön.<br />

Yvonne Jurkoweit - Praxis für Ganzheitsmedizin, Offenbach -<br />

Fachärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie<br />

Die tägliche Arbeit in meiner Praxis ist eine `natürliche Impfung´,<br />

denn durch die vielen Patientenkontakte schaffe<br />

ich mir Abwehrstoffe gegen die Bazillen von außen. Allerdings<br />

mache ich zweimal im Jahr Infusionen mit hoch dosiertem<br />

Vitamin C, im Winter nehme ich auch Vitamin C zusammen<br />

mit Zink oral ein, jogge ein bis zweimal pro Woche circa 40<br />

Minuten, gehe auch in ein Fitnessstudio und regelmäßig in<br />

die Sauna. Das Schwitzen ist eine natürliche Entgiftung und<br />

gerade im Winter besonders wichtig. Dabei achte ich auf ausreichendes<br />

Trinken von stillem Wasser, mindestens zwei Liter<br />

pro Tag. Damit halte ich einen Entgiftungsprozess am Laufen,<br />

der für eine stabile <strong>Gesund</strong>heit essentiell ist. Hat es mich doch<br />

Fotos: © ATH-Medien<br />

6 | Herbst <strong>2015</strong>


„Ich laufe seit 30 Jahren Marathon - Meinem<br />

Körper geht es dabei gut, denn ich war in<br />

dieser Zeit niemals krank“<br />

Dr. Jürgen Freiherr von Rosen<br />

mal erwischt, dann lasse ich mir von meinen Mitarbeitern sofort<br />

eine hoch dosierte Vitamin C Infusion anlegen und packe<br />

mich ins Bett. Manchmal reicht schon ein Ruhe-Tag, damit der<br />

Körper wieder ins Gleichgewicht kommt. Ein enorm wichtiger<br />

Baustein zur Stärkung meines Immunsystems ist aber meine<br />

Ernährungsmethode: Metabolic-Balance. Dahinter verbirgt<br />

sich ein Ernährungsprogramm, das den Insulinspiegel auf<br />

einer Konstante hält und damit auch Essattacken einbremst.<br />

Natürlich empfehle ich dies vorab Menschen mit Krankheiten<br />

wie Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkbeschwerden oder hormonellen<br />

Störungen. Aber, diese Form des Essens ist auch etwas<br />

für gesunde Menschen. Ich praktiziere sie jetzt seit vielen<br />

Jahren selbst. Mein Stoffwechsel hat sich komplett umgestellt<br />

und damit habe ich mein Immunsystem gestärkt.<br />

Säure-Basen-Haushalt wird gestört und damit das Immunsystem.<br />

Deshalb esse ich sehr langsam, genau so wie es der Arzt<br />

Dr. Mayr im Rahmen seiner bekannten Mayr-Kur empfohlen<br />

hat. Ich achte auch in meinem Arbeitsplan auf Pausen, vor<br />

allem auf die Siesta in der Mittagszeit, zwischen der Arbeit in<br />

der Praxis und unserer Klinik. Im Grunde lebe und ernähre ich<br />

mich sehr einfach, so wie es unsere Vorfahren intuitiv getan<br />

haben. Das hält mich auch mit Ende 70 noch so fit.<br />

Fotos: © ATH-Medien<br />

Dr. Jürgen Freiherr von Rosen - Schlosspark-Klinik, Gersfeld/Rhön<br />

– Facharzt für naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />

Ich laufe seit 30 Jahren Marathon. Meinem Körper geht es dabei<br />

gut, denn ich war in dieser Zeit niemals krank. Für einen<br />

Marathon trabe ich mindestens 30 bis 50 Kilometer die Woche<br />

durch die Rhön. Ganz egal bei welcher Tages- und Jahreszeit.<br />

Ich mache Sport, kann mich dabei entspannen und betreibe<br />

permanente Tiefenatmung. Das ist wichtig für die Lungen und<br />

für die Abhärtung im Allgemeinen. Durch das viele Schwitzen<br />

kommt zusätzlich eine enorme Entgiftung in Gang. Ansonsten<br />

stehe ich sehr früh auf, dusche täglich ausschließlich kalt und<br />

bearbeite meinen Körper häufig von unten nach oben mit einer<br />

Bürstenmassage. Ich bin Vegetarier, esse aber ganz selten<br />

auch mal Bio-Fleisch oder Fisch und kaue mein Essen mindestens<br />

20 bis 30mal, ehe ich es hinunterschlucke. Wer sein Essen<br />

hinunterschlingt, der hat schnell Probleme mit dem Darm. Der<br />

Dr. Fela-Maria Winkler - Haus für moderne Heilungswege, Frankfurt<br />

- Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde, Heilerin<br />

Mein tägliches <strong>Gesund</strong>heitsritual ist die Meditation. Ich stelle<br />

mir dabei violettes Licht vor, das mich wie eine Dusche mit<br />

Heilwasser von Giftstoffen und Schlacken reinigt. Dieses Ritual<br />

mache ich normalerweise jeden Morgen. Wenn mich doch mal<br />

ein Schnupfen oder eine richtige Erkältung erwischt hat, dann<br />

meditiere ich in dieser Weise auch mehrfach am Tag. Auf meine<br />

Ernährung achte ich sehr, denn ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt<br />

ist die Basis für ein gutes Immunsystem. Wenn<br />

ich mal ein Stück Kuchen esse, einen Kaffee oder ein Glas Wein<br />

trinke, dann nehme ich direkt ein Basenpulver zur Regulierung<br />

des Säure-Basen-Ausgleichs ein. Grundsätzlich ernähre ich mich<br />

vegetarisch und kaufe nur Lebensmittel aus biologischem Anbau.<br />

Da man aber nie genug Vitamine und Mineralien bekommen<br />

kann, vor allem im Winter, nehme ich täglich zusätzlich<br />

Vitamin C aus der Acerola-Kirsche und ein Traubenkernpräparat<br />

ein. Und das Leitungswasser wird bei mir nur gefiltert getrunken.<br />

Zweimal im Jahr schwöre ich auf meine Sauerstofftherapie.<br />

Ich habe mir extra ein Gerät für zuhause gekauft. Wenn ich mich<br />

an den Sauerstoffschlauch anhänge, kann ich dabei auch zusätzlich<br />

meine Heilmeditationen als Reinigungsprozess durchführen.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 7


GESUND AKTUELL<br />

Michael von Sychowski - Alzenau - Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

und Chirotherapie<br />

Bevor der Winter so richtig beginnt, lasse ich mich<br />

jedes Jahr gegen die Grippe impfen. Das empfehle<br />

ich auch meinem Team hier in der Praxis und<br />

meinen Patienten. Die Grippe-Impfung ist für mich<br />

ein wichtiger Baustein für die Abwehr von Erkältungskrankheiten.<br />

Aber ich habe auch in den letzten<br />

Jahren begonnen, täglich Sport zu treiben. In der<br />

Mittagspause versuche ich mir jeden Tag 30 Minuten<br />

zum Walken zu nehmen. Schon bevor morgens der<br />

Praxistag beginnt, gehe ich zwei bis dreimal in der<br />

Woche für eine Stunde zum Schwimmen. Dabei werden<br />

alle Muskeln sanft im Wasser bewegt und eine regelmäßige,<br />

tiefe Atmung aktiviert. Das ist eine wichtige<br />

Massage für die oberen Atmungsorgane, die vor<br />

allem in der kalten Jahreszeit viel leisten müssen. Zu<br />

meinem Sportprogramm gehört seit einigen Monaten<br />

auch am Freitagabend ein Tanzkurs. Ich muss allerdings<br />

sagen, dazu hat mich meine Frau über<strong>red</strong>et.<br />

Aber es bringt viel Spaß, und das ist auch wichtig<br />

für die Abwehrzellen unseres Körpers. Meine Familie<br />

und ich ernähren uns mit einer gesunden Mischkost.<br />

Da darf auch mal ein Hamburger oder Chips vor dem<br />

Fernseher dabei sein. Wenn man am nächsten Tag<br />

wieder für mindestens drei bis fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse sorgt, bringt dass einen gesunden Körper<br />

nicht aus dem Gleichgewicht. Ich bin in Sachen<br />

Ernährung völlig stressfrei. Es soll schmecken und –<br />

Ausnahmen bestätigen die Regel – gesund sein.<br />

Kristine Pflug-Schönfelder - Praxis für Ernährungs- und <strong>Gesund</strong>heitsberatung<br />

- Hanau - Dipl.Oecotrophologin<br />

Mit gesundem Essen kann man sich tatsächlich „gesund<br />

essen“. Eine bewusste Lebensmittelauswahl bildet deshalb<br />

die Basis für eine abwehrstarke Ernährung. Ich versuche<br />

täglich mindestens 600 Gramm Bio- Gemüse oder Salat und<br />

eine Handvoll Nüsse zu essen. Außerdem trinke ich mindestens<br />

2 Liter Wasser oder Tee. Besonders Kohlsorten, die gerade<br />

jetzt in der kühleren Jahreszeit frisch auf dem Markt erhältlich<br />

sind, und auch andere, intensiv schmeckende Gemüsesorten,<br />

sowie scharfe Gewürze enthalten wertvolle Antioxidantien beziehungsweise<br />

Radikalfänger, die das Immunsystem stabilisieren.<br />

Die sollten jetzt in den Kochtopf. Wenn es mich aber doch<br />

mal erwischt hat und der Hals kratzt, dann lutsche ich Cystus!<br />

Bernd Krammig - Praxis für Naturheilkunde und Physiotherapie,<br />

Hainburg – Heilpraktiker und Physiotherapeut<br />

Mein Tag beginnt in meinem Meditationsraum mit einer<br />

Stunde Meditation und anschließenden Tai-Chi Übungen.<br />

Das stärkt mich für den Arbeitstag, sorgt für Bewegung<br />

und Entspannung und einen tiefen Atemrhythmus. Wichtig ist<br />

mir ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt. Wenn der aus<br />

Fotos: © ATH-Medien<br />

8 | Herbst <strong>2015</strong>


dem Gleichgewicht kommt, wird man krank. Deshalb achte ich<br />

auf meine tägliche Ernährung, esse kaum Zucker, wenig Brot<br />

und trinke kaum Alkohol. Wenn ich eingeladen bin und dann<br />

Produkte esse oder trinke, die ich sonst meide, mache ich davor<br />

und danach lange basische Bäder. Oft liege ich dann mehr<br />

als eine Stunde in der Badewanne. Dazwischen bürste ich den<br />

ganzen Körper immer wieder abwärts zu den Fußspitzen. Ideal<br />

ist ein Basenpräparat aus basischem Salz und zerriebenen<br />

Edelsteinen. Mein Geheimrezept ist aber ein uraltes: Der Aderlass.<br />

Die Klosterschwester und Heilerin Hildegard von Bingen<br />

hat ihn in allen ihren überlieferten Schriften ganz vorne angestellt,<br />

wenn es um Entgiftung und Immunstärkung geht. Darauf<br />

schwöre ich seit vielen Jahren. Am besten ist der Aderlass<br />

zu Vollmond oder Neumond, dann kommt der Entgiftungsprozess<br />

am schnellsten in Gang. Ich denke es ist wichtig, alte, oft<br />

einfache und kostengünstige <strong>Gesund</strong>heitspraktiken, wie Laugebäder<br />

oder Aderlass wieder in unser Leben zu integrieren.<br />

Fotos: © ATH-Medien<br />

Christine Bruns - Praxis für Naturheilkunde und Homöopathie,<br />

Hanau – Heilpraktikerin<br />

Das Orchester muss funktionieren. Das ist mein Motto. Und<br />

das heißt für mich, dass ich mit einer gesunden Ernährung,<br />

viel Bewegung und ausreichender Entspannung meinen<br />

Körper in der Harmonie und im Rhythmus halte. Mein Tag beginnt<br />

im Winter mit einem selbst gekochten Körnerbrei mit<br />

frischen Bio-Früchten und Gewürzen wie Chili, Ingwer und<br />

Kardamom. Hier stütze ich mich gerne auf die Erkenntnis der<br />

Chinesischen Medizin. Dazu nehme ich mehrfach am Tag ein<br />

Obst- und Gemüsepräparat und morgens und abends zusätzlich<br />

ein Enzym-Konzentrat. Das wirkt immun stärkend und<br />

antioxidativ. Gerade in der kalten Jahreszeit mache ich auch<br />

häufiger Kuren mit den Schüssler-Salzen Nr. 3 und 4. Ausreichender<br />

Schlaf, mindestens sieben bis acht Stunden, und viel<br />

Bewegung an der frischen Luft gehören zu meinem täglichen<br />

Leben. Seit 20 Jahren jogge ich regelmäßig zweimal pro Woche<br />

für mindestens 40 Minuten. Und für meine Patienten gebe ich<br />

fünfmal in der Woche einen Aqua-Jogging-Kurs im hiesigen<br />

Schwimmbad. Das baut ganz viele Adrenalin ab und hält mich<br />

wirklich fit. Wenn es mich doch mal erwischt hat, denn mache<br />

ich eine Eigenblutbehandlung und lasse mir sehr hoch dosierte<br />

Vitamin C-Infusionen geben. Das hilft mir meistens schnell<br />

wieder auf die Beine zu kommen.<br />

Sanitätsrat und „Fernseh-Doc“ Dr. Günter Gerhardt -<br />

Mainz/Wendelsheim - Facharzt für Allgemeinmedizin und<br />

Psychotherapie<br />

Ich starte mit Bewegung in den Tag. Bei schlechtem<br />

Wetter zuhause, auf meinem Laufband, und bei gutem<br />

Wetter jogge ich durch die Rheinhessischen Weinberge,<br />

hier in der Region rund um Mainz. Das mache<br />

ich regelmäßig. Auch wenn ich unterwegs bin, habe<br />

ich meine Joggingsachen immer im Koffer. Danach<br />

wird kalt geduscht, genauso wie es uns Pfarrer Kneipp<br />

übermittelt hat. Wir kaufen ausschließlich im Biomarkt<br />

ein, denn nur ökologisch Angebautes hat den vollen<br />

Nährwert. Im Winter nehmen meine Familie und ich<br />

auch Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitamin C und<br />

Zink und wir legen ab und an ein paar Fasten- oder<br />

Obsttage ein, das entschlackt den Körper. Schon als<br />

ich im ZDF meine regelmäßige <strong>Gesund</strong>heitssendung<br />

„Teletipps vom Hausarzt“ moderiert habe, war mir<br />

meine jährliche Fastenzeit ganz wichtig. Die startet<br />

aber erst am Ende des Winters, nach dem Aschermittwoch,<br />

wie es ja auch Jahrhunderte lang eine Tradition<br />

war. Dann wird nur Gemüsesuppe gegessen und viel<br />

Wasser und Tee getrunken. Was ich übrigens auch nie<br />

auslasse, und auch meiner Familie, meinem Team und<br />

meine Patienten jedes Jahr vorschlage, ist eine Grippe-Impfung.<br />

Das gehört zu meinem Standard-Winter-Programm.<br />

/ ATH Medien<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 9


GESUND IM GESPRÄCH<br />

Prüfen! Rufen! Drücken!<br />

So funktioniert die lebensrettende<br />

Herzmassage im<br />

Bee-Gees-Rhythmus<br />

Andrea Thoma trifft den renommierten Kölner<br />

Notfall- und Intensivmediziner, Prof. Bernd Böttiger<br />

Wer im Notfall einem Bewusstlosen helfen will, der sollte bei der Herzdruckmassage ganz einfach an Musik denken.<br />

Zum Beispiel an den legendären Bee Gees-Hit „Staying Alive“. „Dieser schnelle Rhythmus hilft bei der Reanimation<br />

des Herzens immer im Takt zu bleiben“, so formuliert das einer der international renommiertesten Spezialisten für<br />

Notfall- und Intensivmedizin: Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin<br />

der Universitätsklinik Köln. Seit Jahren setzt sich Böttiger mit einfachen Konzepten für eine schnelle und<br />

effektive Erste-Hilfe ein. Vor allem auch schon bei den ganz Jungen in unserer Gesellschaft. Für Kinder und Jugendliche<br />

forderte der Mediziner immer wieder pro Schuljahr zwei Stunden aktiver Reanimationsübungen. Seit Ende 2014<br />

wird dieses Konzept nun endlich bundesweit Schritt für Schritt an den Schulen umgesetzt. Nun unterstützt auch die<br />

WHO Prof. Böttigers Initiative, um weltweit dieses ambitionierte Erste-Hilfe-Projekt in der Bevölkerung zu verbreiten.<br />

Das C<strong>red</strong>o der Initiative: Herzmassage ist viel wichtiger als<br />

Beatmen! Mehr Mut beim Helfen!<br />

Andrea Thoma: Herr Prof. Böttiger, Sie plädieren für eine<br />

Herzmassage nach Popmusik? Wie geht das denn?<br />

Prof. Bernd Böttiger: Wenn man sich an diese populäre Musik<br />

erinnert, bekommt man ein einfaches Gefühl für die Frequenz,<br />

für den Rhythmus der Herzdruckmassage. `Staying Alive´ hat<br />

etwas mehr als 100 Beats in der Minute. Das ist perfekt, um<br />

den Oberkörper eines Bewusstlosen mit der Herzmassage 100<br />

bis 120mal pro Minute zu bearbeiten. Und der Song macht<br />

klar, was man hier eigentlich macht: Man versucht nämlich<br />

einen Menschen am Leben zu erhalten.<br />

Und wer den Song nicht kennt?<br />

Der kann auch zu `Highway to Hell´ von AC/DC drücken. Das<br />

ist ein bisschen pietätlos, aber im Notfall auch hilfreich. Auch<br />

`Get Lucky´ von Duft Punk oder auch der Radetzkymarsch<br />

können helfen, im Takt zu bleiben. Ganz egal was der Ersthelfer<br />

an Musik im Kopf hat, Hauptsache er überwindet seine<br />

Ängste und legt in einem flotten Rhythmus los.<br />

Genau das machen in Deutschland aber nicht sehr viele<br />

Menschen…<br />

Da haben Sie absolut Recht. Nur 20 bis 30 Prozent der Ersthelfer<br />

legen auch wirklich mit der Herzmassage direkt los. Die<br />

10 | Herbst <strong>2015</strong>


Foto Prof. Bernd Böttiger © Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universitätsklinik Köln<br />

Prof. Bernd Böttiger<br />

Prof. Bernd Böttiger studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität<br />

Heidelberg, wo er 1988 promovierte. Vier Jahre<br />

später, 1992 machte er den Facharzt für Anästhesiologie und<br />

legte sein Examen an der European Academy of Anaesthesiology<br />

(DEAA) ab.<br />

1994 wurde Böttiger Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie<br />

des Universitätsklinikums Heidelberg, wo er 1997 mit dem<br />

Thema: Reanimation nach Herz-Kreislauf-Stillstand habilitierte.<br />

Im Jahr 20<strong>02</strong> bekam er die Stelle des stellvertretenden Klinikdirektors<br />

und des Leitenden Oberarztes in Heidelberg.<br />

Seit 2007 ist Prof. Böttiger Direktor der Klinik für Anästhesiologie<br />

und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln,<br />

Vorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung, German<br />

Resuscitation Council (GRC), Präsidiumsmitglied der Deutschen<br />

Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

(DGAI) und der Deutschen Gesellschaft<br />

für interdisziplinäre Intensiv- und Notfallmedizin<br />

(DIVI). Vor kurzem hat er das Institute of Medicine<br />

(IOM), das wichtigste und an die American Academy of<br />

Science angegliederte gesundheitspolitische Forum der USA,<br />

als einziger, nicht-amerikanischer Experte in einem Hearing<br />

zum Thema Wiederbelebung beraten.<br />

Böttiger forschte in den USA und am Max Planck Institut in<br />

Köln, er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem<br />

dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin<br />

und Notfallmedizin (DGIIN) und der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin<br />

(ÖGIAIM). Gastprofessuren führten ihn unter anderem<br />

an die Universitäten von Stanford, Duke, Chicago und Pittsburgh<br />

in den USA. Seit Juni 2014 ist er Mitglied in der Leopoldina,<br />

der Deutschen Akademie der Wissenschaften.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 11


GESUND IM GESPRÄCH<br />

Im Gespräch: Professor Bernd Böttiger<br />

anderen bleiben schockiert stehen, suchen Notrufnummern<br />

(112) oder telefonieren zunächst mit einem Arzt. In jedem<br />

Fall machen sie das Wichtigste nicht: Sie helfen nicht direkt.<br />

Und damit sinkt alle zehn Sekunden die Überlebenschance<br />

des Bewusstlosen. In vielen Ländern ist das völlig anders. In<br />

Norwegen oder Dänemark greifen 70 Prozent der Menschen<br />

direkt und beherzt zu. Auch in Amerika sind es immerhin<br />

noch 30 Prozent. Hier in Deutschland ist die Quote leider sehr<br />

schlecht. Wir haben einfach keine Kultur des Helfens.<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Wir sind nicht wirklich gut trainiert beim Thema `Servicementalität´.<br />

Noch immer überlegen Viele viel zu lange, ob sie<br />

nicht doch lieber einen Spezialisten zu Rate ziehen, wenn ein<br />

Mensch umfällt. Ganz sicher haben manche Menschen auch<br />

Angst, etwas falsch zu machen oder sogar nach der Hilfe noch<br />

rechtlich belangt zu werden. Wir haben auch eine große Distanz<br />

zu unseren Mitmenschen. Das ist nicht überall so. Man<br />

kann nichts falsch machen bei der Ersten-Hilfe. Nur wenn<br />

man nicht hilft, dann riskiert man womöglich das Leben und<br />

die <strong>Gesund</strong>heit eines Menschen. Denn schon nach etwa drei<br />

bis fünf Minuten sterben Zellen im Gehirn ab und damit entstehen<br />

irreversible <strong>Gesund</strong>heitsschäden.<br />

Was mache ich nun, wenn zum Beispiel jemand aus der<br />

Familie plötzlich zuhause kollabiert?<br />

Zunächst Ihre Schreck-Sekunde ganz schnell überwinden!<br />

Dann heißt es: Prüfen, Rufen, Drücken. Das bedeutet: Ich<br />

schaue, ob die Person noch atmet, ich spreche sie an, zwicke<br />

oder rüttele sie. Wenn keine Zeichen des Lebens mehr vorhanden<br />

sind, dann muss ich sofort die Notrufnummer 112 wählen<br />

und parallel am besten schon mit der Herzmassage starten.<br />

Wenn mehrere Personen da sind – zuhause, unterwegs, auf<br />

der Straße, an der Busstation - dann ruft einer die Notdienstzentrale,<br />

der andere legt sofort mit der Herzmassage los.<br />

Wie funktioniert nun eine korrekte Herzmassage? Muss ich<br />

drücken und gleichzeitig beatmen, so wie ich das im Rahmen<br />

meiner Führerscheinprüfung einmal gelernt habe?<br />

Nein, das hat man früher so gelehrt. Inzwischen sagen wir<br />

Spezialisten, dass die Herzmassage vor allen anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

steht. Und die geht so: Ich lege beide Hände<br />

übereinander und dann drücke ich in der Mitte des Brustkorbs,<br />

ungefähr zwischen den Brustwarzen, circa fünf bis maximal<br />

sechs Zentimeter tief ein. Dabei können auch schon mal ein<br />

paar Rippen zu Bruch gehen. Das ist egal. Es muss flott, fest<br />

und tief gedrückt werden. Immer im Beat von 100 bis 120mal<br />

in der Minute. Das ist sehr schnell und das Drücken ist auch<br />

sehr anstrengend. Es ist gut, wenn eine zweite Person spätestens<br />

nach etwa zwei Minuten übernimmt. Was auf keinen Fall<br />

passieren darf: Pausieren! Niemals. Denn daraus resultiert unmittelbar<br />

ein Stillstand des Blutkreislaufs und damit vermindert<br />

sich die Chance auf ein Überleben.<br />

Wissen Sie, was bei einem Herzstillstand im Körper passiert?<br />

Das Herz bleibt stehen, das Blut fließt nicht mehr. Drücken<br />

wir aber kräftig auf den Brustkorb, quetschen wir das Blut<br />

dort heraus und bringen es überall im Körper wieder zum<br />

Fließen. Damit bekommen die Organe wieder Sauerstoff. Vor<br />

allem unser Gehirn, das mit Abstand den meisten Sauerstoff<br />

braucht, wird damit wieder versorgt. Schon nach 15 Sekunden<br />

ohne frischen Sauerstoff <strong>red</strong>uziert das Gehirn seine Funktionen.<br />

Nach drei bis fünf Minuten wird die Struktur beeinträchtigt,<br />

das Gehirn stirbt. Deshalb ist die Herzmassage so wichtig.<br />

Es sterben in Deutschland jedes Jahr 70.000 Menschen<br />

durch Herzstillstand, obwohl hier der Rettungsdienst gerufen<br />

wurde und auch Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt<br />

wurden. Viele, sehr viele, hätte man durch schnelle Hilfe erfolgreich<br />

wiederbeleben können.<br />

Und was ist mit der Beatmung? Sie sagen, das Drücken sollte<br />

im Notfall Pflicht für jeden Bürger sein, die Beatmung sei<br />

die Kür? Kommt man denn ohne diese so genannte Kür im<br />

Notfall wirklich aus?<br />

Um diese Kür kümmern wir uns nur, wenn wir gut ausgebildet<br />

sind und uns eine Beatmung überhaupt zutrauen. Oder wenn<br />

wir auf einer einsamen Insel sind und keine professionelle Rettung<br />

naht. Dann wird massiert und beatmet. Und zwar solange,<br />

wie der oder die Helfer dazu in der Lage sind. Ist jemand in<br />

Erste-Hilfe geschult, kann und soll er natürlich beatmen, das<br />

verbessert die Überlebenschancen zusätzlich erheblich. Dann<br />

gilt: 30mal drücken, zweimal Atem spenden und dann immer<br />

in diesem Zyklus weitermachen. Für alle anderen Helfer heißt<br />

es: Hauptsache heftige Herzmassage. Häufig ist dann bei uns<br />

innerhalb von acht bis zehn Minuten ein Rettungswagen mit<br />

geschultem Personal vor Ort, die übernehmen können.<br />

Sie fordern schon lange eine Kultur des Helfens bei den ganz<br />

Jungen unserer Gesellschaft, zum Beispiel in den Schulen…<br />

Ja, wir haben seit Jahren gefordert - was in Ländern wie<br />

Dänemark oder Norwegen übrigens schon lange Normalität<br />

ist - Schüler ab dem 7. Schuljahr sollen zweimal im Jahr in<br />

aktiver Herzmassage ausgebildet werden und zwar bis zum<br />

Ende ihrer Schulzeit. Dann ist das Helfen ein Stück Normalität<br />

für diese Kinder und damit verschwinden auch viele Ängste,<br />

wenn der Notfall mal eintritt. Das ist wie Schwimmen lernen.<br />

Sie waren mit Ihrer Initiative für den bundesweiten Pflichtunterricht<br />

Wiederbelebung inzwischen erfolgreich und nun<br />

12 | Herbst <strong>2015</strong>


unterstützt Sie sogar die WHO (Weltgesundheits-Organisation<br />

der U.N.)…<br />

Ja, im Sommer 2014 hat die Kultusministerkonferenz den<br />

Beschluss gefasst, unser Projekt `Kids save Life´ umzusetzen.<br />

Damit werden grundsätzlich zwei Unterrichtsmodule<br />

pro Jahr, ab Jahrgangsstufe 7, mit dem Thema Wiederbelebung<br />

vertraut gemacht. Nun entscheidet jedes Bundesland,<br />

wann mit den Schulungen der Lehrer begonnen wird. Und<br />

seit <strong>2015</strong> haben wir die offizielle Bestätigung seitens der<br />

WHO, dass unser Projekt weltweit unterstützt wird. Das<br />

war ein großer Schritt! Wiederbelebungsunterricht gehört<br />

in alle Schulklassen, weltweit. Sie haben sicher von dem<br />

Fall des 12-Jährigen Nic aus Bad Honnef gehört, der auf<br />

dem Schulhof, mitten zwischen Schülern und Lehrern mit<br />

Kammerflimmern umgefallen ist. Zunächst hat keiner etwas<br />

getan. Ein Lehrer hat ihn dann in die stabile Seitenlage<br />

gebracht. Bei Kammerflimmern kann genau das absolut<br />

tödlich sein! Mitschüler hatten in dieser Zeit die 16-Jährige<br />

Kea geholt, die als Schulsanitäterin ausgebildet ist. Kea hat<br />

dann, gemeinsam mit ihrer Freundin, sofort mit der Herzmassage<br />

und der Beatmung begonnen. Der Notarzt kam<br />

nach zehn Minuten. Da hat Nic schon wieder etwas geatmet.<br />

Die beiden waren gemeinsam mit ihren Familien vor<br />

kurzer Zeit bei mir in der Klinik. Das war einer der bewegensten<br />

Momente meiner ärztlichen Karriere. Und genau<br />

da müssen wir weitermachen: Die Kinder an das beherzte<br />

Helfen heranführen.<br />

Vielleicht sagen Sie noch etwas zu den Defibrillatoren, die<br />

man jetzt in vielen öffentlichen Gebäuden und auch schon<br />

in Unternehmen sieht. Viele von uns kennen diese Instrumente<br />

sicher nur aus den Arztserien im Fernsehen. Dort ruft<br />

der Notarzt bei einer plötzlichen Bewusstlosigkeit seines Patienten<br />

immer nach dem so genannten Defi…<br />

Ganz ehrlich, ich halte das für keine gute Idee, einen Laienhelfer<br />

erst einmal mit einem Defi, also einem Defibrillator zu<br />

beschäftigen. Wissen Sie, wie viele Menschenleben dadurch<br />

gerettet wurden? Sehr wenige bisher! Wir haben vor kurzer<br />

Zeit hier in meiner Kölner Klinik die Astronauten der ESA in<br />

Notfallmedizin trainiert. Von der Herzmassage, über die Beatmung<br />

bis zur Benutzung eines Defi. Da oben im Weltall, wo<br />

die Astronauten bei einem Notfall auf sich alleine gestellt sind,<br />

da ist ein Defi vielleicht sinnvoll. Und auch in Flugzeugen<br />

oder an entlegenen Orten, wo der Rettungsdienst, der immer<br />

einen Defi dabei hat, sehr lange braucht. Aber bis sich ein<br />

ungeübter Helfer mit der Technik auseinandergesetzt hat, ist<br />

meist schon zu viel wertvolle Zeit vergangen, dass der Defi<br />

dann auch nichts mehr hilft. Es gibt nur eine wertvolle Erste-Hilfe<br />

- das sind die Hände für die Herzmassage. Das sollte<br />

jeder können und vor allem auch wollen!<br />

Lieber Prof. Böttiger, vielen Dank für dieses informative<br />

Gespräch!<br />

/ ATH Medien<br />

Können Sie sich noch an Ihren ersten Notfall erinnern?<br />

Ganz genau sogar. Das war während meiner Studienzeit vor<br />

einer Sparkasse auf dem Uni-Platz in Heidelberg. Eine alte<br />

Dame ist direkt vor mir umgefallen. Und wenn ich ganz<br />

ehrlich bin, ich habe mich auch erst umgeschaut, ob nicht<br />

ein anderer Helfer in der Nähe ist. Das war aber nicht der<br />

Fall. Also habe ich – nach der kurzen Schreck-Sekunde –<br />

mit Prüfen, Rufen, Drücken – losgelegt. Und ich habe zusammen<br />

mit einer Passantin auch beatmet. Die Dame hat<br />

tatsächlich überlebt!<br />

Wie sinnvoll ist die Telefon-Reanimation?<br />

Das halte ich für einen essentiellen Baustein in der schnellen<br />

Erste-Hilfe. Die Disponenten in den 112-Notdienst-Leitstellen<br />

sollten dafür noch besser ausgebildet werden. Sie können am<br />

Telefon Ruhe und Kompetenz vermitteln und einen Helfer genau<br />

anweisen, was er tun soll. Die Herzdruckmassage kann<br />

man effektiv am Telefon erklären. Es gibt mittlerweile viele<br />

Menschen, die allein deshalb überlebt haben. Die Telefon-Reanimation<br />

sollte daher auch in Deutschland verpflichtend eingeführt<br />

werden.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 13


GESUND IM GESPRÄCH<br />

100 x drücken<br />

pro Minute<br />

rettet leben<br />

Bis zu dreiMal HöHere<br />

üBerleBenscHance<br />

Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden<br />

treffen, zu jeder Zeit. Der Betroffene wird<br />

sofort bewusstlos und atmet nicht mehr<br />

normal oder gar nicht mehr.<br />

Wird nach einem Herzstillstand nicht<br />

innerhalb von 5 Minuten eine Herzdruckmassage<br />

durchgeführt, ist ein Überleben<br />

unwahrscheinlich. Je früher Sie beginnen,<br />

desto besser. Umgekehrt: Die sofortige<br />

Herzdruckmassage verdoppelt bis<br />

verdreifacht die Überlebenschance.<br />

Reanimation ist einfach.<br />

Jeder kann es tun.<br />

100 Pro!<br />

© BDA/DGAI<br />

14 | Herbst <strong>2015</strong>


Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht,<br />

sind drei Dinge wichtig:<br />

1. PrüFen<br />

Sprechen Sie die Person an:<br />

„Hören Sie mich?“<br />

Schütteln Sie an den Schultern:<br />

Keine Reaktion?<br />

Achten Sie auf die Atmung:<br />

Keine Atmung oder keine normale<br />

Atmung (Schnappatmung)?<br />

2. ruFen<br />

Rufen Sie 112 an. Oder veranlassen<br />

Sie eine andere Person zum Notruf<br />

3. drücken<br />

Drücken Sie fest und schnell. Beginnen<br />

Sie sofort mit der Herzdruckmassage:<br />

Machen Sie den Brustkorb frei<br />

Legen Sie den Ballen Ihrer Hand<br />

auf die Mitte der Brust, den Ballen<br />

Ihrer anderen Hand darüber<br />

Verschränken Sie die Finger. Halten<br />

Sie die Arme gerade und gehen Sie<br />

senkrecht mit den Schultern über den<br />

Druckpunkt, so können Sie viel Kraft<br />

ausüben<br />

Drücken Sie das Brustbein 5 – 6 cm<br />

nach unten<br />

Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute<br />

Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft<br />

Geschulte Helfer sollen die<br />

Mund-zu-Mund-Beatmungen im<br />

Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen<br />

zu 2 Beatmungen durchführen<br />

Für den notFall zur Hand<br />

Merkhilfe: Einfach ausschneiden, zweimal falten<br />

und für den Notfall einstecken.<br />

Keine Reaktion? Keine oder<br />

keine normale Atmung?<br />

Rufen Sie 112 an.<br />

Oder veranlassen Sie eine<br />

andere Person zum Notruf.<br />

Drücken Sie fest und schnell<br />

in der Mitte des Brustkorbs:<br />

mind. 100 x pro Minute.<br />

Hören Sie nicht auf, bis Hilfe<br />

eintrifft.<br />

1. PrüFen<br />

2. ruFen<br />

3. drücken<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 15


So sieht eine „herzgesunde“<br />

Lebensweise aus<br />

Wenig Salz, viel Obst und Gemüse, Bewegung<br />

Zu sämtlichen <strong>Gesund</strong>heitsthemen,<br />

aber speziell im Zusammenhang<br />

mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

hört und liest man immer<br />

wieder von gesunder Ernährung. Dass<br />

Burger, Pommes und Bier in großen<br />

Mengen und auf Dauer ungesund sind,<br />

weiß mittlerweile jeder. Aber was genau<br />

meinen Experten, wenn sie von (herz-)<br />

gesunder Ernährung sprechen?<br />

Zuviel Salz ist Gift für Herz und Gefäße.<br />

Würzen Sie Speisen daher nur sparsam<br />

mit Salz. Setzen Sie stattdessen vermehrt<br />

auf frische Kräuter wie Schnittlauch,<br />

Petersilie und Basilikum. Auch<br />

Gewürze wie Paprika oder Muskat sorgen<br />

für den nötigen kulinarischen Kick.<br />

Und: Wegen des meist hohen Salzgehaltes<br />

ist bei Fertiggerichten Vorsicht<br />

geboten.<br />

Gemüse, Salate, Obst, Kartoffeln – reich<br />

an Vitaminen und Ballaststoffen, sollten<br />

diese Lebensmittel möglichst häufig auf<br />

dem Speiseplan stehen. Und wer zwischendurch<br />

statt zu Chips oder Schokolade<br />

zu getrocknetem Obst oder Gemüse<br />

mit Dipp greift, spart zusätzlich<br />

Kalorien ein.<br />

Gute Fette,<br />

schlechte Fette<br />

Keine Frage: Fett – zum Beispiel in<br />

Form von Sahne, Butter oder Crème<br />

fraîche – ist ein wirkungsvoller Geschmacksträger<br />

und liefert essenzielle<br />

Fettsäuren. Aber was so köstlich<br />

schmeckt, kann auf Dauer nicht nur<br />

die Kilos in die Höhe treiben, sondern<br />

auch Gelenke und Gefäße schädigen.<br />

Fett<strong>red</strong>uziert lautet daher die Devise.<br />

Gesättigte Fettsäuren, die vor allem in<br />

tierischem Fett, aber auch in Palmöl<br />

vorkommen, lassen den Cholesterinspiegel<br />

ansteigen. Daher sollten diese<br />

„schlechten“ Fette durch „gute“, das<br />

heißt ungesättigte Fettsäuren, wie sie<br />

zum Beispiel in Oliven- und Leinnöl<br />

vorkommen, ersetzt werden.<br />

Insbesondere rotes Fleisch und daraus<br />

verarbeitete Wurst, wie Schinken und<br />

Salami werden mit einem erhöhten<br />

Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung<br />

gebracht. Und nicht nur das:<br />

Die Untersuchungen, die den Fleischkonsum<br />

mit einem erhöhten Krebsund<br />

Diabetesrisiko in Verbindung bringen,<br />

häufen sich. Verzichten Sie also<br />

öfter auf Steak, Schnitzel und Co. und<br />

trauen sich ruhig mal an Tofu-Gerichte<br />

ran – längst sind diese viel besser als<br />

ihr Ruf.<br />

Fisch für die Gefäße<br />

Ein- bis zweimal die Woche ein Fischgericht<br />

kann gerade bei Menschen mit<br />

Arteriosklerose und erhöhtem Cholesterin<br />

einen wertvollen Beitrag zur <strong>Gesund</strong>heit<br />

leisten. Die darin enthaltenen<br />

Omega-3-Fettsäuren verfügen über gefäßschützende<br />

Effekte.<br />

Speziell Getränke können aufgrund des<br />

hohen Zuckergehalts wahre Kalorienbomben<br />

sein. Limonaden, Fruchtsäfte<br />

oder Energydrinks gilt es daher möglichst<br />

zu vermeiden. Wasser, ungesüßte<br />

(Eis-)Tees, Saftschorlen oder Säfte ohne<br />

Zuckerzusatz sorgen für ein großes<br />

Getränkeangebot, das schmeckt, Durst<br />

löscht und sich nicht gleich negativ auf<br />

Gewicht und <strong>Gesund</strong>heit auswirkt.<br />

Eine Ernährungsumstellung kann in<br />

vielen Fällen positiv zur Behandlung<br />

einer Herz-Kreislauf-Erkrankung beitragen.<br />

So kann zum Beispiel der Blutdruck<br />

um 2 bis 4 mmHg pro Kilogramm<br />

verlorenem Körpergewicht sinken. Eine<br />

ausgewogene, bewusste Ernährung<br />

wird nicht von einem Tag auf den anderen<br />

umsetzbar sein. Lassen Sie sich<br />

Zeit für die Umgewöhnungsphase und<br />

essen Sie mit Genuss. Nur so können<br />

Sie über die Ernährung dauerhaft zum<br />

Behandlungserfolg beitragen. Radikalkuren<br />

oder Crash-Diäten bringen rein<br />

gar nichts und sind schlimmstenfalls<br />

sogar gesundheitsschädigend.<br />

In der Praxis<br />

„Bloß keine Eier!“, „Auf gar keinen<br />

Fall Leber!“ – das strikte Meiden von<br />

cholesterinhaltigen Lebensmitteln ist<br />

bei den meisten Patienten nicht zwingend<br />

nötig. Oft reicht es schon aus, eine<br />

leicht <strong>red</strong>uzierte Cholesterinaufnahme<br />

einzuhalten. Gute Alternativen finden<br />

Sie in folgender Übersicht:<br />

16 | Herbst <strong>2015</strong>


GESUND SPEZIAL<br />

„Regelmäßige Bewegung ist gleich dreifach gut: Erstens verbessert<br />

sie die körperliche Leistungsfähigkeit, zweitens kann sie sich positiv<br />

auf Herz und Kreislauf auswirken und drittens ist Bewegung<br />

ein guter Weg, um überflüssige Pfunde loszuwerden.“<br />

Da hüpft das Herz!<br />

Milch und Milchprodukte<br />

Vollmilch, Sahne, Crème fraîche,<br />

fettreiche Kondensmilch, Vollmilchjoghurt,<br />

Käsesorten mit<br />

mehr als 30% Fett i.Tr.<br />

fettarme Milch, Magermilch,<br />

Molke, Buttermilch, Magerquark,<br />

Hüttenkäse, Harzer Käse, Magerkäse<br />

unter 10% Fett i.Tr.<br />

Eier<br />

Eigelb, Rührei, Spiegelei, Omelette<br />

Eiweiß<br />

Fisch<br />

Aal, Räucherfisch, Fischfrikadelle,<br />

Mastkarpfen, panierter Fisch<br />

Magerfische wie Kabeljau, Scholle,<br />

Forelle, Seelachs<br />

Wurstwaren<br />

Wurstsorten mit einem Fettgehalt<br />

über 20%, Dauerwurst, Leber<br />

wurst, Mettwurst<br />

Wurstsorten mit einem Fettgehalt<br />

bis 20%, gekochter Schinken<br />

ohne Fettrand, Putenschinken,<br />

Geflügelwurst<br />

Fleisch<br />

fettes Fleisch vom Schwein, Rind<br />

oder Hammel, Innereien, Schinkenspeck,<br />

Speck, Gans, Ente<br />

Kalbfleisch, Kaninchen, Wild,<br />

Wildgeflügel, Hähnchen (ohne<br />

Haut)<br />

(Infos aus: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.)<br />

Kartoffeln<br />

Bratkartoffeln, Pommes frites,<br />

Kartoffelchips<br />

gekochte oder Pellkartoffeln,<br />

Kartoffelknödel, Püree<br />

Soßen<br />

Mayonnaise, Remoulade, sahne<br />

haltige Dressings, Butter-, Sahneund<br />

Käsesoßen<br />

fettarme Soßen, Soßen mit<br />

Zitrone oder Magerjoghurt zubereitet,<br />

fettarme Salatdressings<br />

Süßspeisen/Süßwaren<br />

butter-, sahne- oder vollmilchhaltige<br />

Nachspeisen, Nougatcreme,<br />

Schokoriegel, Pralinen<br />

Pudding mit fettarmer Milch,<br />

Fruchtpudding, Geleespeisen<br />

Kuchen/Gebäck<br />

Torten, Schmalz- und Ölgebackenes,<br />

Butterkekse, Salz- und Käsegebäck<br />

mit fettarmer Milch und pflanzlichen<br />

Fetten hergestellte Produkte<br />

ohne Eigelb<br />

Getränke<br />

zuckerhaltige Limonaden und<br />

Säfte, Sahne und Eierlikör, ungefilterter<br />

Kaffee, Irish Coffee<br />

Filterkaffee, Tee, Mineralwasser,<br />

ungezuckerte Frucht- und<br />

Gemüsesäfte<br />

Besonders Menschen mit bestehender<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankung profitieren<br />

von sportlicher Betätigung. Welche<br />

Sportart für Sie persönlich in Frage<br />

kommt, sollten Sie vorab mit Ihrem Arzt<br />

besprechen. Aufgrund ihrer günstigen<br />

Trainingseffekte auf das Herz-Kreislauf-System<br />

sind Ausdauersportarten generell<br />

gut geeignet. Auch betreute Herzsportgruppen,<br />

bei denen immer ein Arzt<br />

anwesend ist, können das Richtige sein.<br />

Folgende Tipps in puncto Ausdauertraining<br />

sollten Sie beherzigen:<br />

Es nützt nichts, einmal im Monat richtig<br />

Gas zu geben und den Rest der Zeit<br />

die Füße hochzulegen. Regelmäßige Bewegung<br />

– drei- bis viermal pro Woche für<br />

je 30 Minuten.<br />

Lieber langsamer, dafür länger.<br />

Keine Höchstbelastung! Die individuelle<br />

Belastungsgrenze sollte nicht überschritten<br />

werden. Hierfür gibt es inzwischen<br />

zahlreiche Apps zum Runterladen!<br />

Integrieren Sie insgesamt mehr Bewegung<br />

in Ihren Alltag (Treppe statt Fahrstuhl,<br />

Spaziergang oder Rad statt Auto<br />

usw.).<br />

Organisieren Sie einen Trainingspartner.<br />

Zu zweit sportelt es sich spaßiger<br />

und der Ansporn ist größer.<br />

Trainieren Sie nicht mit vollem Magen,<br />

warten Sie mindestens zwei Stunden<br />

nach dem Essen.<br />

Trinken Sie während des Trainings<br />

ausreichend.<br />

/ Petersen & Partner<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 17


GESUND & VITAL<br />

Foto: ©Orthomol arthroplus<br />

Die richtige Ernährung bei Arthrose:<br />

Die Gelenke „essen“ mit!<br />

Für den Erhalt funktionsfähiger und schmerzfreier Gelenke ist das Zusammenspiel aus einem gesunden BMI,<br />

ausreichend moderater Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung wichtig. Sie sind sozusagen die Eckpfeiler<br />

zur Aufrechterhaltung der Gelenkgesundheit. Eine bewusste, gelenkfreundliche Ernährung kann wichtige Nährstoffe<br />

für Knorpel und Knochen liefern, aber auch zur Verringerung von Übergewicht beitragen, das vor allem<br />

die Kniegelenke belastet. Der Zusammenhang zwischen dem Gelenkverschleiß und den Essgewohnheiten wird<br />

daher auch zunehmend wissenschaftlich untersucht.<br />

Es gibt durchaus Nahrungsmittel,<br />

die den Verlauf von Arthrose negativ<br />

oder postiv beeinflussen<br />

können. Zwar wächst ein einmal zerstörter<br />

Knorpel angeblich nicht mehr<br />

nach. Dennoch kann man mit der richtigen<br />

Ernährung einiges dafür tun, die<br />

Nährstoffversorgung und damit die<br />

Knorpelqualität zu verbessern. Daher<br />

lohnt es sich, die eigene Ernährungsstrategie<br />

einmal genauer unter die Lupe<br />

zu nehmen und gegebenenfalls umzustellen,<br />

denn unsere Gelenke essen mit.<br />

„Arthrose-Speiseplan“<br />

Wer seinen Gelenken etwas Gutes tun<br />

möchte, sollte einen „gelenkgesunden“<br />

Ernährungsplan aufstellen und den<br />

einen oder anderen einfachen Tipp<br />

beherzigen. Die Umstellung der Ernährung<br />

muss dabei aber keinesfalls<br />

Verzicht auf alles Leckere bedeuten.<br />

Wichtig ist es, wie bei jeder Ernährungsumstellung,<br />

das richtige Maß für<br />

sich zu finden und einen Blick auf die<br />

besonderen Eigenschaften der enthaltenen<br />

Nährstoffe zu haben.<br />

Ratsam ist eine möglichst fettarme, vitaminreiche<br />

und vielseitige Ernährung.<br />

Freie Radikale sind offenbar an den<br />

Entzündungsprozessen des Gelenkverschleißes<br />

beteiligt. Daher ist es sinnvoll,<br />

bei den Mahlzeiten besonders auf Vitamin<br />

E und C sowie Zink, Kupfer, Selen<br />

und Mangan zu achten. Diese Mikronährstoffe<br />

fangen freie Radikale ab und<br />

tragen so zur Reduktion von oxidativem<br />

Stress bei. Während Vitamin E und<br />

C überwiegend in Karotten, Paprika,<br />

Blattgemüse, Zitrus- und Beerenfrüchten<br />

vorkommen, finden sich Kupfer und<br />

Selen eher in Vollkornprodukten, Nüssen,<br />

Hülsenfrüchten und Pilzen. Viel<br />

frisches Obst und Gemüse hilft zudem<br />

dabei, den durch den Gelenkverschleiß<br />

erhöhten Bedarf an wichtigen Mikronährstoffen<br />

abzudecken. Saisonal und<br />

regional verfügbares Obst und Gemüse<br />

enthält die meisten Mikronährstoffe.<br />

18 | Herbst <strong>2015</strong>


GESUND & VITAL<br />

„Gezielt unterstützen kann man Knorpel und Knochen,<br />

neben einem gesunden Speiseplan, zusätzlich durch<br />

eine ausgewogen dosierte Nährstoff-Kombination“<br />

Apropos Obst und Gemüse: Die DGE<br />

(Deutsche Gesellschaft für Ernährung)<br />

rät zu fünf Portionen am Tag. Einfach<br />

zu messen: Eine Portion entspricht einer<br />

eigenen Hand voll. Auch Dinkel<br />

oder Magermilchprodukte dürfen gerne<br />

und viel verzehrt werden. Ein ideales<br />

Frühstück z. B. mit einem fettarmen<br />

Obstjoghurt hilft dabei, gesund in den<br />

Tag zu starten.<br />

Unsere Ernährungsweise hat auch einen<br />

Einfluss auf die entzündlichen Prozesse<br />

in unserem Körper. So gilt es, Lebensmittel,<br />

die entzündungsfördernde Eigenschaften<br />

aufweisen, zu vermeiden.<br />

Bei Arthrose sollten tierische Fette aus<br />

Wurst- und Fleischwaren vom Speiseplan<br />

möglichst verschwinden. Diese<br />

fügen dem Körper Arachidonsäure zu.<br />

Aus der Omega-6-Fettsäure werden im<br />

Körper Entzündungsbotenstoffe gebildet.<br />

Der Botenstoff steckt unter anderem<br />

auch in fetter Milch, Käse, Eiern<br />

und Butter.<br />

Wichtig für die Gelenkgesundheit sind<br />

hingegen Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren.<br />

Bekannte Omega-3-Fettsäuren<br />

sind EPA (Eicosapentaensäure) und<br />

DHA (Docosahexaensäure). Sie befinden<br />

sich in fettreichen Kaltwasser- oder<br />

Meeres-fischen, wie z. B. Hering, Makrele<br />

und Lachs. Gerne darf daher zwei bis<br />

drei Mal pro Woche Fisch auf den Tisch.<br />

Ergänzt durch Gemüse oder Kartoffeln<br />

stellt dies eine gesunde Grundlage für<br />

ein leckeres Mittagessen dar.<br />

Als leichtes, gelenkfreundliches Abendessen<br />

bietet sich ein gemischter Salat<br />

mit Vollkornbrot an. Für die Zubereitung<br />

von Salaten und anderen Speisen<br />

sind kaltgepresste Öle aus Oliven,<br />

Sesam, Disteln, Walnüssen oder Raps<br />

ideal. Auch garniert werden dürfen<br />

Speisen nach Herzenslust, denn mit<br />

Kräutern und Gewürzen schmeckt jede<br />

Mahlzeit gleich doppelt so gut.<br />

Die Gelenke „essen“ mit<br />

Bei der Aufstellung des richtigen Ernährungsplans<br />

für Arthrose ist es<br />

also wichtig, abwechslungsreich und<br />

mit frischen Produkten zu kochen.<br />

Schließlich soll die Umstellung nicht<br />

nur den Gelenken Spaß machen. Fällt<br />

es mal besonders schwer, auf bestimmte<br />

Lebensmittel, wie fetthaltige<br />

Produkte zu verzichten, sollte man<br />

sich nichts verbieten, die Mengen aber<br />

zumindest deutlich senken. So kann<br />

man etwa den Fleischkonsum auf einen<br />

Tag in der Woche <strong>red</strong>uzieren und<br />

dann eher mageres Geflügel- als fettigeres<br />

Schweinefleisch verwenden. Zu<br />

viel Alkohol und Koffein sind ebenfalls<br />

nicht zuträglich für unsere Gelenkgesundheit.<br />

Besser ist es natürlich, auf<br />

Wasser oder Tee zurückzugreifen.<br />

Wichtig ist es, sich konsequent und<br />

langfristig an den Arthrose-Speiseplan<br />

zu halten, damit die Zufuhr der<br />

richtigen Nährstoffe für die Gelenke<br />

gewährleistet ist und eine mögliche<br />

Gewichts<strong>red</strong>uktion erreicht werden<br />

kann. Dann freuen sich am Ende nicht<br />

nur die Gelenke.<br />

Zusätzliche Nährstoffe<br />

für die Gelenke<br />

Oftmals ist es schwierig, den im Falle<br />

einer Arthrose erhöhten Bedarf an<br />

Mikronährstoffen ausschließlich über<br />

die Nahrung abzudecken. Neben einer<br />

ausgewogenen Ernährung kann es<br />

daher sinnvoll sein, seine Gelenke zusätzlich<br />

mit einer Nährstoff-Kombination,<br />

wie z. B. Orthomol arthroplus®,<br />

zu unterstützen. Für sportlich aktive<br />

Menschen gibt es diese auch als Milchproteinriegel,<br />

der ganz praktisch in<br />

jede Tasche oder den Rucksack passt<br />

und sich somit bestens für Menschen<br />

eignet, die gerne viel an der frischen<br />

Luft unterwegs sind.<br />

Sie enthält wichtige Nährstoffe für<br />

Knorpel und Knochen: Vitamin C trägt<br />

zu einer normalen Kollagenbildung für<br />

eine normale Funktion von Knorpel<br />

und Knochen bei. Calcium wird für die<br />

Erhaltung normaler Knochen benötigt.<br />

Vitamin D und Vitamin K sowie Magnesium,<br />

Zink und Mangan tragen zur<br />

Erhaltung normaler Knochen bei. Vitamin<br />

D trägt zu einer normalen Aufnahme<br />

und Verwertung von Calcium und<br />

Phosphor sowie zu einem normalen<br />

Calciumspiegel im Blut bei. Mangan<br />

trägt zu einer normalen Bildung von<br />

Bindegewebe bei. Kupfer trägt zur Erhaltung<br />

von normalem Bindegewebe<br />

bei. Vitamin C, Vitamin E und Vitamin<br />

B2 (Riboflavin) sowie Zink, Selen,<br />

Kupfer und Mangan tragen dazu bei,<br />

die Zellen vor oxidativem Stress zu<br />

schützen. D-Glucosamin ist ein Aminozucker,<br />

der im Körper in Form von<br />

Glykosaminoglykanen vorkommt.<br />

Glykosaminoglykane, zu denen auch<br />

Chondroitinsulfat gehört, sind Bestandteile<br />

der Knorpelgrundsubstanz. Hyaluronsäure,<br />

ein langkettiges Molekül, das<br />

unter anderem Glucosamin enthält,<br />

findet sich insbesondere in der Gelenkflüssigkeit.<br />

Zu den Omega-3-Fettsäuren,<br />

die reichlich in Fischöl vorkommen,<br />

zählen insbesondere EPA und<br />

DHA. Dies sind mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren, die u. a. Bestandteile von<br />

Zellmembranen sind.<br />

/ Prof. Dr. rer. nat. Klaus Baum, Leiter<br />

eines <strong>Gesund</strong>heits- und Trainingszentrums<br />

in Köln, apl. Professor der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln, Betreuung<br />

der polnischen Handballnationalmannschaft<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 19


GESUND & VITAL<br />

SPORTARTEN IM ARTHROSE-<br />

CHECK – AUF DIE RICHTIGE<br />

WAHL KOMMT ES AN<br />

Auch mit Arthrose sollte Sport unbedingt auf dem Programm<br />

stehen: Durch maßvolle Bewegung wird das Gelenk wieder<br />

beweglicher und der Knorpel mit ausreichend Nährstoffen<br />

versorgt. Experten raten generell zu Sportarten, die mit gleichmäßigen,<br />

moderaten Bewegungen einhergehen, bei denen die<br />

Gelenke nicht zu stark belastet werden. Daher eignen sich z. B.<br />

Ausdauersportarten wie Schwimmen, Nordic Walking und<br />

Wie steht es um Ihre Gelenkgesundheit?<br />

Treppensteigen, Einkaufen, Haus- und Gartenarbeiten – jeden Tag sind unsere Gelenke verschiedenen<br />

Belastungen ausgesetzt. Gelenkschmerzen sind daher häufig eine Folge des natürlichen<br />

Abnutzungsprozesses des Knorpels im Alter. Aber auch in jüngeren Jahren kann es aufgrund von<br />

Leistungssportarten oder Übergewicht zu Arthrose kommen. Sich bei Gelenkproblemen in eine<br />

Schonhaltung zurückzuziehen, die viele Betroffene aufgrund der Schmerzen einnehmen, ist dabei<br />

der falsche Weg. Denn Bewegung ist notwendig, damit die Gelenke geschmeidig bleiben und<br />

genügend Nährstoffe in den Knorpel gelangen. Gelenkfreundliche Sportarten und eine ausgewogene<br />

Ernährung können helfen, belastete Knie & Co. gezielt zu unterstützen.<br />

Erfahren Sie, wie stark Ihre Gelenke gefordert sind, ob Sie erste Arthrose-Symptome aufweisen<br />

und wie Sie Ihre Gelenkgesundheit aktiv unterstützen können. Gezielte Übungen und kostenfreie<br />

Services rund um die Gelenke finden Sie auf www.orthomol.de/orthopaedie-service<br />

20 | Herbst <strong>2015</strong>


Aquajogging. Durchaus empfehlenswert sind zudem Krafttraining<br />

und gezielte Gymnastik, da sich dadurch Muskeln<br />

aufbauen lassen, die ein geschädigtes Gelenk stützen und<br />

somit entlasten können. Auch das noch relativ neue Vibrationstraining<br />

scheint ein guter Ansatz in der Arthrosetherapie<br />

zu sein. Jogging eignet sich hingegen nur in Maßen. Laufen<br />

belastet die Gelenke wesentlich stärker als normales Gehen.<br />

Auch Sportarten wie Tanzen, Reiten und Tischtennis sind nur<br />

mäßig empfehlenswert. Als ungeeignet gelten Sportarten, bei<br />

denen erhöhte Verletzungsrisiken auftreten und/oder die Gelenke<br />

zu einseitig belastet werden. Darunter fallen beispielsweise<br />

Kontaktsportarten mit schnellen Drehbewegungen und<br />

abrupten Stopps, wie z. B. Handball, Squash, Fußball und<br />

Hockey. Weitere Informationen: www.orthomol.de<br />

Foto: ©Orthomol arthroplus<br />

Outdoor-Übungen<br />

bei Arthrose<br />

Immer mehr Menschen leiden<br />

unter Arthrose. Wer betroffen<br />

ist, neigt dazu, sich in eine<br />

Schonhaltung zurückzuziehen.<br />

Prof. Dr. Klaus Baum, Leiter eines<br />

<strong>Gesund</strong>heits- und Trainingszentrums<br />

für Arthrose-Patienten<br />

in Köln, rät gerade im Falle einer<br />

Erkrankung zu gelenkfreundlicher,<br />

moderater Bewegung, damit<br />

der Verschleiß nicht weiter<br />

voranschreitet.<br />

Vor allem Krafttraining spielt<br />

für ihn eine wesentliche Rolle:<br />

„Die Muskulatur wird gekräftigt<br />

und das Gelenk erhält mehr Stabilität.<br />

Das Training kann zwar<br />

den einmal geschädigten Knorpel<br />

nicht wieder aufbauen, die<br />

Struktur und damit die Qualität<br />

hingegen kann durch gezielte<br />

Übungen deutlich verbessert<br />

werden.“<br />

Außerdem kann nur durch Bewegung<br />

der Knorpel mit den Nährstoffen<br />

versorgt werden, die er<br />

braucht. Ohne Bewegung würde<br />

er sozusagen „verhungern“.<br />

Die Outdoor-Übungen auf den<br />

folgenden Seiten lassen sich<br />

ganz leicht nachmachen und<br />

sollen zur Besserung der Beschwerden<br />

beitragen. Ratsam ist<br />

es, das Training zwei- bis dreimal<br />

wöchentlich durchzuführen.<br />

Mit diesem Programm kann man<br />

ganz unkompliziert etwas für<br />

die Gelenkgesundheit tun.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 21


GESUND & VITAL<br />

Ausgangsstellung: Einbeinstand, das Knie des<br />

anderen Beines ist angehoben. Ggf. an einem Baum<br />

festhalten.<br />

Ausführung: Ohne Rumpfdrehung das Knie nach<br />

außen und wieder zurück rotieren.<br />

Dauer: 10–15 Rotationen je Bein<br />

Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />

Ausgangsstellung: Einbeinstand, den Fuß des<br />

anderen Beines in die seitengleiche Hand nehmen.<br />

Ggf. an einem Baum festhalten.<br />

Ausführung: Den Fuß nach hinten/oben ziehen<br />

und die Hüfte dabei strecken.<br />

Dauer: 10–15 Wiederholungen je Bein<br />

Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />

1 2<br />

Ausgangsstellung: In leichter Schrittstellung das<br />

vordere Bein strecken, das hintere Bein ist leicht<br />

gebeugt. Die Fußspitze ist nach oben gezogen.<br />

Ausführung: Hände in Richtung des vorderen<br />

Fußes schieben, das vordere Bein bleibt gestreckt.<br />

Dauer: 10–20 Wiederholungen je Bein<br />

Für Fortgeschrittene: Die Fußspitze des vorderen<br />

Beines anheben<br />

3 4<br />

Ausgangsstellung: Seitlich neben einem 30–40<br />

cm hohen Gegenstand stehen und einen Fuß mit<br />

gestrecktem Knie auflegen.<br />

Ausführung: Das andere Knie beugen und<br />

strecken, der Oberkörperkörper bleibt aufrecht.<br />

Dauer: 10–15 Wiederholungen je Bein<br />

Für Fortgeschrittene: Das Bein auf höhere<br />

Gegenstände legen.<br />

22 | Herbst <strong>2015</strong>


Fotos: ©Orthomol arthroplus<br />

Ausgangsstellung: Einbeinstand, mit der Hand der<br />

Gegenseite ggf. an an einem Baum festhalten.<br />

Ausführung: Das andere Bein seitlich abspreizen<br />

und wieder zurückführen. Die Fußspitze zeigt immer<br />

nach vorne..<br />

Dauer: 10–15 Wiederholungen<br />

Für Fortgeschrittene: Ohne Festhalten<br />

Ausgangsstellung: Hinter einer fixierten Sitzbank<br />

stehen und mit beiden Händen an der Lehne festhalten.<br />

Ausführung: Den Po nach hinten unten absetzen<br />

und wieder zurück in die Ausgangsposition. Die Knie<br />

dabei nicht nach vorne schieben.<br />

Dauer: 10–20 Wiederholungen<br />

Für Fortgeschrittene: Die Gewichtslast mehr auf<br />

ein Bein verlagern.<br />

5 6<br />

Ausgangsstellung: Beidbeinig mit dem Fußballen<br />

auf einer Erhöhung stehen.<br />

Ausführung: Ferse anheben und wieder absenken,<br />

die Knie bleiben gestreckt.<br />

Dauer: 10–15 Widerholungen<br />

Für Fortgeschrittene: Einbeinig<br />

7 8<br />

Ausgangsstellung: Vor einer 30–50 cm hohen<br />

Erhöhung stehen.<br />

Ausführung: Einbeinig aufsteigen und das andere<br />

Bein wieder kontrolliert absetzen.<br />

Dauer: 5–10 Wiederholungen je Bein<br />

Für Fortgeschrittene: Nach dem Aufsteigen<br />

zusätzlich die Ferse anheben.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 23


GESUND & VITAL<br />

Die richtige Ernährung bei Arthrose:<br />

Die Gelenke „essen“ mit!<br />

Frühstück:<br />

Obst mit Leinsamen<br />

ZUTATEN:<br />

1 klein geschnittene Birne, 1 geriebener Apfel, 100 g Naturjoghurt i.Tr.<br />

(1,5% Fett), 2 EL geschroteter Leinsamen, 25 g geriebene Mandeln<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Zutaten mischen und verrühren. Je nach Geschmack mit Wasser<br />

oder frischem Orangensaft auffüllen.<br />

Mittagessen:<br />

Gegrilltes Ratatouille mit<br />

Hühnerbrustfilet und Kräutern<br />

Tipp:<br />

Saisonal und regional kochen!<br />

Achten Sie auf Gemüse und Obst<br />

der Saison. Tauschen Sie bei<br />

den Gerichten ruhig die Gemüsesorten<br />

saisonal aus.<br />

ZUTATEN:<br />

1 kleine Aubergine (ca. 120 g), 1 Zucchini (120 g), 1 große Paprikaschote (ca. 150 g),<br />

1 zerdrückte Knoblauchzehe, 4 TL Olivenöl, 100 g Champignons, 125 g Cherrytomaten,<br />

1 Hühnerbrustfilet (ca. 150 g)<br />

Kräuterpesto<br />

2 TL frisch gehackte glatte Petersilie, 2 TL frisch gehackte Basilikumblätter, 1 TL fein<br />

geriebene Zitronenschale, 2 TL gehackte geschälte Mandeln, 1 zerdrückte Knoblauchzehe,<br />

1 TL Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Gemüse säubern und in Würfel schneiden. Den Ofen auf 200 °C (180 °C Umluft)<br />

vorheizen. Aubergine, Zucchini, Paprika und Knoblauch in eine flache, ofenfeste Form<br />

geben und 2-3 TL Olivenöl darüber gießen. Das Gemüse unbedeckt im Ofen garen lassen.<br />

Nach 30 Minuten die Champignons und Tomaten hinzufügen. Weitere 10 Minuten garen<br />

lassen. Währenddessen alle Kräuter für das Pesto vermischen.<br />

In einer beschichteten Pfanne das Hühnerbrustfilet mit Olivenöl anbraten und dann auf<br />

kleiner Stufe garen. Das fertige Gemüse nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Das Hühnchen auf das Gemüse geben und mit Kräutern garnieren.<br />

24 | Herbst <strong>2015</strong>


Tipp:<br />

Mit einem großen Glas stillem<br />

Wasser und einem Spritzer<br />

Zitrone darin lässt es sich<br />

erfrischt in den Tag starten<br />

und der Stoffwechsel<br />

wird angeregt.<br />

Fotos: ©Orthomol arthroplus<br />

Unsere Empfehlung:<br />

Indem man sich möglichst vielseitig<br />

und ausgewogen ernährt, kann man<br />

einiges für seine Gelenkgesundheit<br />

tun. Die folgenden Rezeptvorschläge<br />

sind speziell für Arthrose-Patienten<br />

geeignet. Dabei wurde besonderer<br />

Wert darauf gelegt, dass<br />

Lebensmittel verwendet werden,<br />

die wichtige Nährstoffe für belastete<br />

Gelenke liefern. Die nachfolgenden<br />

Ideen zeigen, dass eine Ernährung<br />

bei Gelenkverschleiß kein Verzicht<br />

auf leckere Mahlzeiten bedeutet.<br />

Mit dem Speiseplan nehmen Sie<br />

1.220 kcal zu sich.<br />

ABENDESSEN:<br />

Tomatensuppe<br />

ZUTATEN:<br />

4 große Tomaten (ca. 880 g), klein geschnitten, 2 rote Paprika<br />

(ca. 350 g), klein geschnitten), 1 kleine Zwiebel (ca. 80 g),<br />

klein geschnitten, 2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben<br />

geschnitten, 1 EL Basilikum, klein geschnitten<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Den Ofen auf 180 °C (160 °C Umluft) erhitzen. Tomaten,<br />

Paprika, Zwiebeln und Knoblauch in ofenfeste Form geben und<br />

ca. 30 Minuten abgedeckt im Ofen garen lassen. Das Gemüse<br />

dann in ein Sieb geben und über einem Topf ausstreichen.<br />

Noch einmal kurz erwärmen und mit Basilikum garnieren.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 25


GESUND & ERNÄHRUNG<br />

Gluten-Unverträglichkeit<br />

Gluten-Allergiker müssen<br />

Getreideprodukte meiden<br />

Zöliakie tritt viel häufiger auf als bisher angenommen<br />

Da Ballaststoffe in großen Mengen im Getreide stecken, müssen Menschen mit einer Gluten-Unverträglichkeit<br />

(Zöliakie) besonders auf ihre Zufuhr achten. Zöliakie ist weit verbreitet - der Markt mit Gluten-freien Lebensmitteln<br />

boomt. Wildreis oder Gemüse und Obstsorten wie Erbsen, Brokkoli, Karotten, Paprika, Beeren, Äpfel oder<br />

Bananen enthalten viele Ballaststoffe und kein Gluten. Auch Nüsse und die meisten Samen können Menschen mit<br />

Zöliakie ohne Probleme essen. Wer Lust auf Brot hat, erkennt geeignete Lebensmittel am Aufdruck „Gluten-frei“<br />

oder an einer durchgestrichenen Ähre in einem Kreis. EU-weit gilt für diese Produkte ein Grenzwert von 20 Milligramm<br />

Gluten pro Kilogramm Lebensmittel.<br />

Die Zöliakie ist eine genetisch bedingte Nahrungsmittel-Unverträglichkeit<br />

gegen Gluten, die unbehandelt<br />

zu einer chronischen Schädigung der<br />

Dünndarmschleimhaut führt. Gluten kommt in der<br />

Kleber-Eiweißschicht des Getreidekorns (Weizen,<br />

Roggen, Hafer, Gerste) vor und löst bei manchen Menschen<br />

eine Überreaktion des Immunsystems aus. Die Immunzellen<br />

bilden Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen körpereigene<br />

Zellen des Dünndarms. Die Zöliakie wird deshalb auch<br />

zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Die Immunreaktion<br />

kann zu einer Rückbildung der Schleimhaut führen, so dass<br />

die geschädigten Bereiche des Dünndarms Nahrungsbestandteile<br />

nicht mehr ausreichend aufnehmen können.<br />

Typische Symptome einer Zöliakie sind Durchfälle mit fetthaltigem<br />

Stuhl, Blähungen, ein aufgetriebener Bauch, Blässe,<br />

Gewichtsverlust, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und Mangelerscheinungen durch die gestörte Nährstoffaufnahme.<br />

Bei Kindern können häufig Wachstumsstörungen<br />

hinzukommen.<br />

Die Zöliakie gehört zu den häufigsten lebenslangen Erkrankungen<br />

in vielen Industrieländern. Schätzungen zufolge sind<br />

0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen<br />

etwa dreimal häufiger erkranken als Männer. Man muss allerdings<br />

von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, so dass die<br />

Häufigkeit der Erkrankung deutlich höher liegen dürfte. Zudem<br />

ist die Zahl der Zöliakie-Erkrankungen in Europa während<br />

der vergangenen 40 Jahre von 0,8 pro 100.000 Einwohner<br />

auf 9,4 pro 100.000 Einwohner angestiegen.<br />

Die Krankheit tritt bei Kindern und Jugendlichen häufiger auf<br />

als bisher angenommen. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung<br />

von Blutseren des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.<br />

Die Dunkelziffer von Zöliakie-Betroffenen in Deutschland<br />

ist demnach weiterhin hoch. Im Rahmen der Langzeitstudie<br />

KiGGS, die die <strong>Gesund</strong>heit von Kindern und Jugendlichen in<br />

Deutschland untersucht, hat das RKI Blutproben von 12.000<br />

Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren auf<br />

Zöliakie untersucht: „Demnach sind 0,9 Prozent der Kinder<br />

und Jugendlichen von Zöliakie betroffen. Dieser Wert liegt<br />

26 | Herbst <strong>2015</strong>


IM ÜBERBLICK REGIONAL<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 27


GESUND & ERNÄHRUNG<br />

deutlich höher als frühere Daten vermuten ließen“, erklärt<br />

Dr. Stephanie Baas von der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft<br />

(DZG). Eine weitere wichtige Information sei die Zahl der<br />

unentdeckten Zöliakie-Fälle: „Auf jedes diagnostizierte Kind<br />

kommen zehn bis elf Kinder, bei denen die Krankheit noch<br />

nicht erkannt wurde.“<br />

Knochendichte ist unterschiedlich<br />

Die DZG sieht dringenden Handlungsbedarf bei Kinder- und<br />

Allgemein-Ärzten: „Eine unentdeckte Zöliakie hat negative<br />

Folgen für die <strong>Gesund</strong>heit und Entwicklung der Kinder. Sie<br />

sind tendenziell leichter und kleiner und weisen eine geringere<br />

Knochendichte auf als gesunde Kinder“, erklärt Dr.<br />

Baas. Für eine gesunde Entwicklung der Kinder sind die<br />

Diagnose und die anschließende Gluten-freie Ernährung<br />

notwendig.<br />

„80 Prozent der Menschen mit Zöliakie wissen nichts von ihrer<br />

Krankheit“, so die DZG. Allerdings sei die Krankheit auch<br />

sehr schwer zu erkennen, weil das Krankheitsbild unterschiedlich<br />

sein kann. Nicht jeder Betroffene habe immer gleichzeitig<br />

alle Beschwerden. Zu den bereits erwähnten Symptomen,<br />

wie Durchfälle, Verstopfungen, Blähungen, Bauchkrämpfe,<br />

Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und<br />

Mundschleimhautentzündungen können auch weitere Begleiterscheinungen,<br />

wie Kraft- und Antriebslosigkeit, Muskelschmerzen,<br />

Ödeme, Hautauschläge, Depressionen, Angststörungen,<br />

Epilepsie und Demenz auftreten.<br />

Um sich Klarheit zu verschaffen, ob tatsächlich eine Gluten-Unverträglichkeit<br />

vorliegt, sollte vom Arzt ein Bluttest auf<br />

Antikörper durchgeführt und zusätzlich eine Schleimhaut-<br />

probe aus dem Dünndarmbereich entnommen und beides<br />

untersucht werden. Steht die Diagnose Zöliakie fest, muss<br />

der Betroffene auf Erzeugnisse mit Gluten verzichten. Nicht<br />

Hintergrund: Zöliakie<br />

Die Deutsche-Zöliakie-Gesellschaft (DZG) ist eine<br />

Solidargemeinschaft für Zöliakie-Betroffene.<br />

Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V., Kupferstraße 36,<br />

70565 Stuttgart Telefon: 0711 / 45 99 81-13<br />

E-Mail: bianca.maurer@dzg-online.de<br />

http://www.dzg-online.de<br />

Nutzen Sie für Fragen rund um Gluten-freie Ernährung<br />

im Alter die telefonische Ernährungsberatung dienstags<br />

von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 20 Uhr<br />

unter 0711/459981-31 sowie die Telefonberatung durch<br />

Mitglieder freitags von 09.00 bis 13.00 Uhr unter<br />

Telefon: 0711 – 459981-0<br />

Bücher zum Nachlesen:<br />

Zöliakie: Mehr wissen - besser verstehen,<br />

Andrea Hiller Trias, 2006 ISBN: 3-83043-314-X<br />

Natürlich glutenfrei. Alltagsratgeber bei Zöliakie und Sprue<br />

Dr. Bettina Pabel Pala Verlag, 2005<br />

ISBN-10: 3-89566-204-6<br />

Köstlich essen bei Zöliakie<br />

Andrea Hiller Trias, 2005 ISBN-10: 3-83043-232-1<br />

28 | Herbst <strong>2015</strong>


nur Getreideprodukte sollen gemieden werden, sondern auch<br />

andere Lebensmittel, die angereichert sind mit Zusatzstoffe,<br />

die mit Gluten verarbeitet worden sind. Mitunter können es<br />

Wurstwaren, marinierte oder panierte Fleisch- oder Fischwaren<br />

sein, Müsli mit Getreidezusätzen, sogenannte Light-Produkte,<br />

fertige Desserts- und Puddingerzeugnisse und sogar in<br />

manchen Zahnpflege- und Kosmetikartikeln befindet sich das<br />

Klebereiweiß Gluten.<br />

Auf der Lebensmittelverpackung müssen, nach EU-Bestimmung,<br />

Gluten und mit Gluten-haltigen Bestandteile/Zusatzstoffe<br />

angegeben werden. Zöliakie-Patienten können sich<br />

trotzdem gesund und abwechslungsreich ernähren: Frisches<br />

Obst und Gemüse, Milch, Naturjoghurt und Naturkäse,<br />

Fleisch und Fisch, Eier und alle Sojaprodukte ohne Zusätze,<br />

Mais, Hülsenfrüchte und Nüsse können bedenkenlos auf dem<br />

Speiseplan stehen. Auch auf Brot, Kuchen und Kekse braucht<br />

niemand zu verzichten, wenn die Basis nicht Mehl ist, sondern<br />

aus gemahlenen Mandeln besteht.<br />

Gluten auch in Medikamenten<br />

Doch Gluten steckt nicht nur in Lebensmitteln. Auch in Medikamenten<br />

und Pflegeprodukten werden Gluten-haltige Inhaltsstoffe<br />

eingesetzt. Für den Verbraucher ist nicht immer<br />

auf einen Blick erkennbar, welche Produkte Gluten enthalten<br />

und welche nicht. Für Arzneimittel in Form von Tabletten,<br />

Pulvern oder Dragees kann Gluten als stärkehaltige Grundlage<br />

verwendet werden. Doch auch Augen- und Nasentropfen<br />

können Gluten enthalten. Bei der Anwendung von Nasentropfen<br />

besteht die Möglichkeit, dass Gluten über den Rachen<br />

in den Magen-Darm-Trakt gelang. Die DZG rät daher:<br />

„Betroffene sollten vor jeder Verschreibung von Medikamenten<br />

den Arzt auf die Erkrankung hinweisen und klären, ob<br />

das verschriebene Präparat Gluten-haltig sein könnte.“ Die<br />

DZG weist zudem darauf hin, dass Patienten darauf achten<br />

sollten, dass auf dem Rezept das Feld „nec-aut-idem“ angekreuzt<br />

wird. So wird sichergestellt, dass der Betroffene in der<br />

Apotheke exakt das verschriebene Medikament erhält und<br />

kein wirkungsgleiches Mittel, das möglicherweise Gluten<br />

enthalten könnte.<br />

ten-Aufnahme. Bei Kosmetik- und Hygieneartikeln, die im Gesicht<br />

oder Mund angewendet werden, ist auch für Erwachsene<br />

Vorsicht geboten. Inhaltsstoffe können leicht über den Mund<br />

in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Das gilt für Mundspülungen,<br />

Zahncremes und Lippenstifte, aber auch für Gesichtscremes,<br />

Make-up oder Artikel zur Gesichtsreinigung.<br />

Zöliakie im Alter<br />

„Als ich als 50-Jährige die Diagnose Zöliakie bekam, war ich<br />

erst mal ziemlich orientierungslos“, sagt Karen Bönig, Sprecherin<br />

des Seniorenbeirates der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft<br />

und heute 60 Jahre alt. „Deshalb möchte ich besonders<br />

diejenigen unterstützen, die erst im Alter erfahren haben, dass<br />

sie von Zöliakie betroffen sind.“ Gerade älteren Menschen fällt<br />

eine so drastische Umstellung der Ernährung nicht leicht, der<br />

Beratungsbedarf ist hoch. „Bei ihnen geht es besonders darum,<br />

auch im Alter zu lernen mit der Einschränkung umzugehen.<br />

Wir unterstützen sie dabei, ihre Selbständigkeit in der<br />

Ernährung zu erhalten. Natürlich gehen wir dabei auch auf<br />

altersbedingte Krankheiten wie Diabetes oder Osteoporose<br />

ein“, erklärt Karen Bönig. Gerade wenn eine Zöliakie lange<br />

Bei Produkten zur rein<br />

äußerlichen Anwendung<br />

wie Shampoos, Duschgels<br />

oder Körpercremes ist keine<br />

schädigende Wirkung<br />

für Zöliakie-Betroffene bekannt.<br />

Bei Kindern sollten<br />

auch bei der Körperpflege<br />

ausschließlich Gluten-freie<br />

Produkte verwendet werden.<br />

Kinder fassen vieles<br />

an und nehmen häufig die<br />

Hände in den Mund oder<br />

verschlucken versehentlich<br />

Badewasser. Dadurch<br />

besteht ein Risiko der Glu-<br />

GLUTENFREI<br />

Ristorante La Favola<br />

Erleben Sie original italienische<br />

Küche in außergewöhnlich<br />

familiärer Atmosphäre.<br />

Seit mehr als 10 Jahren bieten<br />

wir unseren Gästen nahe zu alle<br />

Speisen (wie z.B Pizza, Pasta,<br />

Tiramisu und Bier) auch als<br />

Glutenfreie Variante an.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Hügelstraße 2-8, 60435 Frankfurt<br />

Tel.: 069/5483828<br />

www.lafavola-frankfurt.de<br />

GRÖßTE GLUTENFREIE AUSWAHL EUROPAS<br />

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Querfood glutenfrei leben - Carsten Ax e.K. Wernher-von-Braun-Str. 5<br />

85640 Putzbrunn bei München an der A99, Telefon 089.61180688<br />

Telefax 089.61180690, www.querfood.de, info@querfood.de<br />

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in Putzbrunn<br />

bei München<br />

direkt an der A99<br />

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Gutschein-Code: DGM15<br />

Dieser Gutschein* ist ab einem Einkaufswert<br />

von 35,- € gültig.<br />

* = Aktionsgutschein entsprechend AGB nur einmal je<br />

Bestellung ab 35 € und je Anschrift einlösbar; nicht<br />

im Lagerverkauf; Rechtsweg ausgeschlossen; einlösbar<br />

bis 31.01.16<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 29


GESUND AUS DER PRAXIS<br />

Tipps für glutenfreie Senioren-Ernährung<br />

zu Hause:<br />

Fragen Sie im Supermarkt nach: Die Gluten-freien<br />

Produkte sind nicht immer sofort sichtbar.<br />

Nutzen Sie das Angebot von Reformhäusern, Drogerien<br />

und Biomärkten. Sie halten oft Gluten-freie Lebensmittel<br />

bereit.<br />

Zubereitete Mahlzeiten auch für zu Hause: Lieferdienste,<br />

Lieferanten von Tiefkühlprodukten und spezialisierte<br />

Versandhändler bieten Gluten-freie Gerichte. Eine Liste<br />

mit Anbietern finden Sie unter www.dzg-online.de.<br />

Vorsicht: Auf Frischemärkten ist das Thema Zöliakie<br />

noch unzureichend bekannt.<br />

Auf Reisen: Informieren Sie sich im Hotel vor der<br />

Anreise nach Gluten-freien Mahlzeiten.<br />

Informieren Sie sich bei der Auswahl eines Seniorenheimes<br />

bei den Trägern, ob diese Gluten-freie Ernährung<br />

anbieten.<br />

unentdeckt geblieben ist, kann der anhaltende Nährstoff und<br />

Vitaminmangel bei Älteren Osteoporose hervorrufen. Auch<br />

bei von Zöliakie betroffenen Diabetikern muss die Kost auf<br />

die Krankheit angepasst werden. Kommen andere Unverträglichkeiten<br />

wie Laktoseintoleranz oder Fruktose-Malabsorption<br />

hinzu, engt sich der Spielraum bei der Ernährung zusätzlich<br />

ein. Nicht zuletzt müssen auch sämtliche Medikamente strikt<br />

Gluten-frei sein.<br />

Ältere Zöliakie-Betroffene sollten sich soweit möglich selbst<br />

mit Lebensmitteln versorgen und deren Zubereitung auch<br />

selbst in die Hand nehmen, soweit sie dazu in der Lage sind.<br />

Weniger mobile Senioren können im Internet (Info-Kasten,<br />

siehe unten) Lieferdienste und Versandhändler für Gluten-freie<br />

Produkte recherchieren. Problematisch wird es erst<br />

dann, wenn alte Menschen sich nicht mehr selbst versorgen<br />

können und sie auf pflegerische Hilfe angewiesen sind. Ein<br />

Schwerpunkt des DZG-Seniorenbeirates ist deshalb auch die<br />

Aufklärung in Senioren- und Pflegeheimen: „Deren Küchen<br />

oder auch Lieferanten sind einfach noch nicht ausreichend darüber<br />

informiert, was eine rundherum Gluten-freie Versorgung<br />

bedeutet“, so Karen Bönig. Es fange oft schon bei der mangelnden<br />

Sensibilität dafür an, dass Gluten-freie Lebensmittel<br />

getrennt gelagert werden müssen, um sie vor einer Kontamination<br />

mit Gluten zu schützen.<br />

Eines steht fest: Der demografische Wandel und die zunehmende<br />

Alterung unserer Gesellschaft wird das Thema<br />

verstärkt in den Blickpunkt rücken und den Beratungsbedarf<br />

beim Umgang mit Zöliakie-Betroffenen weiter steigern.<br />

/ ATH Medien/Sabine Beuke/DZG/BDRh<br />

30 | Herbst <strong>2015</strong>


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Fotos: ©villamadonna.it<br />

Wir umsorgen Sie achtsam...<br />

ohne Gluten, Laktose und Bedenken<br />

Das Hotel Villa Madonna in Seis am Schlern ist der perfekte<br />

Urlaubsort für Familien, Gruppen oder Einzelreisenden auf der<br />

Suche nach einem entspannenden Reiseziel am Fuß von der<br />

Seiser Alm, im Herzen der Dolomiten (UNESCO Kulturerbe).<br />

Der Gast wird von einer gemütlichen und familiären Atmosphäre<br />

empfangen. Die typische Einrichtung aus Holz vom<br />

Südtirol und gleichzeitig der modernen Design schaffen eine<br />

entspannende Atmosphäre, reich an Eleganz und Charme. Die<br />

Aufmerksamkeit auf Details, die Raumgestaltung und die typische<br />

Tiroler Küche bieten die Möglichkeit an, einen erholenden<br />

Urlaub zu verbringen in einer exzellenten Lage.<br />

Eine feine Küche, Restaurant und Bar<br />

Die feine Tradition der Küche im Hotel Villa Madonna ist ein<br />

der beliebtesten Merkmale der Stammkunden. Seit mehr als<br />

10 Jahren bereitet ein ausgebildetes Küchenteam gluten- und<br />

laktosefreie Gerichte vor, sowie Menüs für diejenige, die gegen<br />

Das Hotel ist barrierefrei, vier der Zimmer sind behindertengerecht<br />

eingerichtet. 50 Zimmer stehen in drei Kategorien<br />

zur Verfügung. Die Zimmer sind in alpin geprägtem,<br />

klarem Design, mit viel Holz, sowie hell, freundlich und modern<br />

eingerichtet. Die Bäder sind mit Dusche, WC, Bidet und<br />

Haartrockner ausgestattet. Zimmer mit Verbindungstüren<br />

zum Nachbarzimmer sind ideal für Familien.<br />

Nickel oder Histamin<br />

allergisch sind. Das<br />

Restaurant des Hotels<br />

Villa Madonna serviert<br />

Gerichte der italienischen<br />

und Tiroler<br />

Küchentradition. Die<br />

sorgfältige Auswahl<br />

an echten Zutaten aus<br />

der Seiser Alm ist ein<br />

zusätzliches Plus.<br />

Das Hotel Villa Madonna verfügt über eine eigene Küche und<br />

Konditorei, die sich ausschließlich der Herstellung glutenfreier<br />

Gerichte und Backwaren widmen. Jeden Tag bereiten die<br />

Köche traditionelle Südtiroler und italienische Gerichte zu. So<br />

können sich Gäste ohne Sorgen und Ängste an den gedeckten<br />

Tisch setzen. Die Küche wird regelmäßig von der italienischen<br />

Zöliakievereinigung Südtirol kontrolliert und garantiert die<br />

Verwendung von Produkten, die der Verein zertifiziert hat.<br />

Das glutenfreie Menü<br />

unterscheidet sich<br />

nicht von dem der<br />

anderen Gäste. Auf<br />

Wunsch erhalten Gäste<br />

für Ausflüge in der<br />

Region oder auf die<br />

Skipiste eine Thermo-Lunchbox<br />

mit einer<br />

Auswahl an warmen<br />

Mittagsgerichten.<br />

Alle glutenfreien Gerichte werden vom Küchenteam mit frischen<br />

Produkten hergestellt – insbesondere Brot, Süßspeisen,<br />

frische Nudeln und Knödel. Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen<br />

Frühstücksbüffet, für das der Konditor Croissants,<br />

Brioches, Kuchen, Krapfen und andere Südtiroler Spezialitäten<br />

frisch gebacken hat. Die Küche ist auch auf die Zubereitung<br />

von laktosefreien Gerichten spezialisiert. Die geschulten<br />

Service – Mitarbeiter wissen um die besonderen Vorsichtsmaßnahmen<br />

im Umgang mit einer Glutenunverträglichkeit.<br />

/ www.VillaMadonna.it<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 31


GESUND REISEN<br />

Energiereicher Urlaub im energyness®<br />

Naturhotel WALDESRUHE*** s<br />

Das 3-Sterne-Superior-Hotel WAL-<br />

DES-RUHE, energyness® Naturhotel<br />

in Oberstdorf im Allgäu,<br />

ist nicht einfach nur ein weiteres Wellnesshotel.<br />

Denn das WALDESRUHE liegt direkt am<br />

starken, bekannten Energieplatz und<br />

wird von herzlichen Menschen nach dem<br />

energyness® Wohlfühlkonzept geleitet,<br />

bestehend aus den Feldern Energie,<br />

Natur, Ruhe, Bewusstsein und Bildung.<br />

Neue Kraft schöpfen und sich selbst von<br />

einer anderen Seite kennenzulernen<br />

gehört deshalb bei einem Aufenthalt im<br />

WALDESRUHE ebenso dazu wie entspannen<br />

im hoteleigenen Spa-Bereich.<br />

Sich wohl und willkommen fühlen<br />

ist dank der vielen Naturmaterialien<br />

wie Zirbenholz und des<br />

nach Feng-Shui-Prinzipien gestalteten<br />

Hauses im ganzen WAL-<br />

DESRUHE garantiert. Bei den<br />

SeminarenundWorkshopsdesenergyness®-<br />

Programms, die jeder freiwillig besuchen<br />

kann, finden Gäste einen neuen<br />

Zugang zu sich selbst und erleben die<br />

Kraft der Natur rund um den Energieplatz<br />

gemeinsam mit anderen. Dank<br />

der energyness®-PLUS-Leistungen<br />

können Yoga, Meditation, Geomantieführungen<br />

u.v.m. kostenlos erlebt werden.<br />

Zahlreiche sportliche Möglichkeiten<br />

in der herrlichen Umgebung sowie<br />

die schmackhaften Mahlzeiten der<br />

Vitalküche, immer auch vegetarische<br />

und vegane Varianten, geben ebenso<br />

neue Energien. Loslassen, den Körper<br />

verwöhnen und den Alltag hinter sich<br />

lassen können Urlauber auch im hoteleigenen<br />

Spa oder bei Wellnessanwendungen<br />

wie der heuer neu angebotenen<br />

Lomi Lomi Nui Heilmassage.<br />

„Wer seine Energien wieder<br />

so richtig aufladen will,<br />

der ist beim energyness®-<br />

Festival im Herbst <strong>2015</strong><br />

bestens aufgehoben.“<br />

32 | Herbst <strong>2015</strong>


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Fotos: ©Hotel Waldesruh<br />

Aki Brutscher<br />

Hotel Waldesruhe<br />

Alte Walserstraße 20<br />

87561 Oberstdorf/Deutschland<br />

T +49 8322 6010<br />

F +49 8322 601 100<br />

E info@hotel-waldesruhe.de<br />

www.hotel-waldesruhe.de<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 33


ACHTSAMKEIT<br />

34 | Herbst <strong>2015</strong>


ACHTSAMKEIT<br />

Entspannung fängt im Kopf an!<br />

Achtsamkeitstraining und TouchLife<br />

Stefan Barthmann im Interview<br />

Foto: © Stefan Barthmann privat<br />

Stress<strong>red</strong>uktion durch Achtsamkeit.<br />

Der amerikanische Molekularbiologe<br />

Jon Kabat-Zinn von der<br />

University of Massachusetts entwickelte<br />

dieses Programm vor fast 40 Jahren.<br />

Das Achtsamkeitstraining verbindet<br />

verschiedene Techniken des Yoga, der<br />

Meditation und ganz allgemein der<br />

Körperwahrnehmung. Einigen Studien<br />

zufolge lindert das konsequente<br />

Achtsamkeitstraining Schmerzen und<br />

Angst. Erst im April <strong>2015</strong> ergab eine<br />

große Studie im renommierten englischen<br />

Medizinmagazin „Lancet“, dass<br />

eine verwandte achtsamkeitsbasierte<br />

kognitive Therapie (MBCT) ähnlich gut<br />

vor Rückfällen nach einer Depression<br />

schützt, wie es Medikamente tun.<br />

Vereinfacht gesagt, zielt Achtsamkeit<br />

darauf ab, mehr im Hier und Jetzt zu leben.<br />

Es geht darum, dem Moment mehr<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu ist<br />

es wichtig, den „inneren Autopiloten“<br />

mal zu stoppen und einfach gedanklich<br />

abzuschalten. Ein regelmäßiges Training<br />

kann im Alltag in vielen Situationen<br />

helfen, auch um in stressigen Situationen<br />

souveräner zu reagieren.<br />

Ein Gespräch mit dem Hainburger Achtsamkeits-Trainer<br />

Stefan Barthmann:<br />

Herr Barthmann, kann ich Achtsamkeit<br />

trainieren?<br />

Stefan Barthmann: Ja. Einerseits durch<br />

regelmäßige Geh- oder Sitzmeditationen,<br />

Yoga oder Bodyscann. Auch durch<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 35


ACHTSAMKEIT<br />

Foto: © Stefan Barthmann privat<br />

Achtsamkeit im Alltag, zum Beispiel<br />

beim Essen durch bewusstes Kauen,<br />

beim Spüren des Wassers auf der Haut<br />

beim Duschen, wenn Sie sich im Sitzen<br />

auf Ihre Atmung konzentrieren oder<br />

beim Gehen bewusst Ihre Schritte beachten.<br />

Sie werden merken, dass Ihr<br />

Geist beginnt abzuschweifen und seine<br />

„Geschichten“ erzählt. Wenn Sie die<br />

abschweifenden Gedanken erkennen,<br />

haben Sie Ihren Beobachter kennengelernt.<br />

Dieser neutrale Beobachter hat<br />

nur eine Aufgabe: zu erkennen und zu<br />

benennen. Die Glücksformel lautet: erkannt<br />

– benannt – gebannt.<br />

Was passiert beim Achtsamkeitstraining?<br />

Mit Achtsamkeit trainieren wir unseren<br />

so genannten „inneren Beobachter“.<br />

Wir übernehmen Verantwortung<br />

für unsere Gefühle und Gedanken. Wir<br />

sind ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert<br />

und müssen nicht jedem Reiz<br />

folgen. Wir lernen den Handlungsspielraum<br />

zwischen Reiz und Reaktion<br />

kennen. Wir haben immer die Wahl.<br />

Das Faszinierende finde ich dabei, dass<br />

Verantwortung Spaß machen kann!<br />

Ist mangelnde Entspannungsfähigkeit<br />

ein Problem unserer Zeit?<br />

Ja, wir sind viel zu oft und zu lange angespannt.<br />

Das bedeutet auch steigender<br />

Blutdruck und steigende Herzfrequenz.<br />

Der Stress muss aber auch wieder nachlassen,<br />

wenn die Anspannung vorbei<br />

ist. Und genau das geschieht bei vielen<br />

Menschen nicht mehr automatisch. Sie<br />

bleiben in dieser angespannten Situation<br />

und kommen damit in eine chronische<br />

Stress-Situation. Das ist auf die<br />

Dauer für Körper, Psyche und soziale<br />

Beziehungen extrem schädlich.<br />

Bei welchen Krankheiten kann Achtsamkeitstraining<br />

schulmedizinischeoder<br />

naturheilkundliche Behandlungen<br />

unterstützen?<br />

Studien haben gezeigt, dass durch ein<br />

gezieltes und regelmäßiges Training<br />

Schlafstörungen, Schmerzen und Bluthochdruck<br />

sich verbessern. Sogar<br />

Krebs- und Schlaganfallpatienten können<br />

davon profitieren.<br />

Wie sieht ein Achtsamkeitstraining bei<br />

Ihnen in der Praxis aus?<br />

Ich würde sagen: sehr genussvoll. Mit<br />

Hilfe der Kunst der achtsamen Berührung<br />

– der TouchLife Massage - führe<br />

ich meine Klienten Stück für Stück raus<br />

aus dem Denken, zurück zu Ihrem Körper.<br />

In das Spüren im Hier und Jetzt.<br />

Der bewusst erfahrbare Atem schenkt<br />

dabei neue Energie. Im Vorgespräch<br />

stimme ich jede Massage individuell<br />

auf die aktuelle Situation meiner Klienten<br />

ab. Und damit meine Klienten einen<br />

entspannten und achtsamen Behandler<br />

vorfinden, meditiere ich selbst vor jeder<br />

Massage, um auch selbst innerlich<br />

in einer ruhigen Balance zu sein.<br />

Ist ein gesunder Nachtschlaf oder auch<br />

eine Siesta am Mittag nicht genau so<br />

entspannend als jede geführte Entspannungstechnik?<br />

Die entspannende Wirkung von Schlaf<br />

ist nachgewiesen und fast durch nichts<br />

zu ersetzen. Allerdings haben Menschen,<br />

die chronisch gestresst sind,<br />

ganz häufig auch Schlafprobleme. Auch<br />

bei vielen psychischen Erkrankungen<br />

ist der Schlaf oft massiv gestört. Dann<br />

sind Techniken zum Runterkommen in<br />

jedem Fall sinnvoll.<br />

Wie schaffe ich es, Achtsamkeit in den<br />

Alltag zu integrieren?<br />

In meinen so genannten Impulsvorträgen<br />

erkläre ich genau, wie man das im<br />

Alltag umsetzen kann. Diese Vorträge<br />

geben erste Denkanstöße und dabei<br />

zeige ich auch Übungsbeispiele. Mit<br />

meinem achtteiligen Achtsamkeitskurs<br />

führe ich tiefer in das Thema ein.<br />

Mit angeleiteten CD´ s, zum Beispiel<br />

Body Scan, Yoga oder Sitzmeditation<br />

kann dann erfolgreich alleine geübt<br />

werden. Die Lektüre von ausgewählter<br />

Literatur erleichtert das selbstständige<br />

Üben. Zwei Tipps aus eigener<br />

Erfahrung: Lassen Sie sich von einem<br />

erfahrenen Trainer anleiten und üben<br />

sie lieber öfters und kürzer, als länger<br />

und seltener.<br />

Warum finden Sie Achtsamkeit so<br />

wichtig?<br />

Wir haben kaum noch Nischen zum<br />

Ausruhen. Steigendes Arbeitstempo,<br />

ständige Erreichbarkeit, zunehmender<br />

Leistungs- und Erwartungsdruck, sowie<br />

die steigende Sorge um unseren Arbeitsplatz<br />

halten uns ständig auf Trapp. Wir<br />

sind häufig gestresst, spüren uns kaum<br />

noch und verlieren oft die Freude an<br />

den kleinen Dingen des Lebens.<br />

Wie können diese Schwierigkeiten<br />

überwunden werden?<br />

Sehr hilfreich ist es, wenn ich auf die<br />

kleinen Freuden des Alltags achte, auch<br />

auf das Gute im vermeintlich Schlechten.<br />

Feste Pausen und eins nach dem<br />

anderen tun, geduldig mit mir sein. Auf<br />

meine Talente zu achten und an ihnen<br />

dran bleiben. Auch Chancen nutzen<br />

und neue Erfahrungen sammeln. Aus<br />

dem, was ich geschafft habe, gewinne<br />

ich Selbstvertrauen und Sicherheit. Loslassen<br />

ist das Schlüsselwort.<br />

Was fasziniert Sie selbst am Thema<br />

Achtsamkeit?<br />

Dass es mit Achtsamkeit möglich ist,<br />

bewusst den gegenwärtigen Moment<br />

zu spüren. Wir leben meist im „Autopi-<br />

36 | Herbst <strong>2015</strong>


lot-Modus“ und machen uns zusätzlich<br />

Gedanken über Vergangenes oder Vorstellungen<br />

über Zukünftiges. Nur selten<br />

sind wir bewusst bei dem, was gerade<br />

ist. Häufig lassen wir das Erlebte verdecken<br />

von unseren rastlosen Gedanken,<br />

negativen Erfahrungen, Bewertungen,<br />

Ängsten, Zweifeln und Fantasien. Dabei<br />

verlieren wir die Freude am gerade<br />

Erlebten.<br />

Welchen Weg sind Sie bisher gegangen?<br />

Das heißt: Was hat Sie zum Thema<br />

Achtsamkeit gebracht?<br />

Ich bin als Seminarleiter für Prozessmanagement,<br />

aktiver Vater, Betreuer<br />

für Großtante und ehrenamtlich Engagierter<br />

mittendrin in der Sandwich-Generation.<br />

Ich weiß um die belastende<br />

Zeit in dieser Lebensphase und musste<br />

vor fast 20 Jahren durch eigene Krankheit<br />

lernen, achtsamer zu werden.<br />

Jetzt passe ich gut auf mich und andere<br />

auf. In diesem Prozess kam ich mit<br />

Achtsamkeitstraining und TouchLife in<br />

Berührung. Auch haben mir wertvolle<br />

Menschen geholfen, achtsamer zu werden.<br />

Diese Erfahrungen möchte ich aus<br />

Dankbarkeit weitergeben.<br />

Was tun Sie in Ihrem Alltag, um achtsam<br />

zu bleiben?<br />

Üben, üben, üben...Zwei- bis dreimal<br />

die Woche sitze ich Wohnzimmer auf<br />

meinem „Bänkchen“ und nehme mir<br />

eine halbe Stunde Zeit, um bewusst<br />

zu meditieren. Einmal die Woche gehe<br />

ich zum Yoga. Seit fünf Jahren fahre<br />

ich immer im Oktober für eine Woche<br />

zum „Achtsamkeits-Intensiv-Training“<br />

an den Edersee zu meinen Lehrern.<br />

Zudem unterstützt mich die Achtsamkeits-App<br />

auf meinem Smart-Phone.<br />

Letztlich werden durch das regelmäßige<br />

Üben immer mehr Momente zu<br />

One(Ein-)-Moment-Meditationen. Zugegeben:<br />

Auch ich bin nur ein Mensch<br />

und nicht immer achtsam, aber, durch<br />

das regelmäßige Training bin ich doch<br />

immer öfter achtsam. Und das ist im<br />

Alltag wichtig!<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

/ ATHM<br />

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RAUM FÜR BERÜHRUNG<br />

Stefan Barthmann<br />

Achtsamkeitstraining & TouchLife Massage<br />

Achtsamkeitstraining<br />

Mitgefühl, Zufriedenheit, Gelassenheit, innere Ruhe und gesunden Umgang mit Stress<br />

kann man lernen und trainieren – durch Achtsamkeit. Das ist wissenschaftlich belegt.<br />

Die Kunst der achtsamen Berührung<br />

Sie wollen sich und Ihre Mitarbeiter fit im Umgang mit Beanspruchungen machen?<br />

Sie wollen gelassener Tennis spielen?<br />

Ich biete Ihnen passgenaue Impulsvorträge, Workshops und regelmäßige<br />

Achtsamkeitstrainings.<br />

Oder wäre ein „Genuss-ohne-Reue-Erlebnis“ durch achtsames Essen etwas für Sie?<br />

Ein Training für Menschen, die bewusster leben möchten<br />

Touchlife Massage<br />

So individuell wie Sie!<br />

Wir sprechen vor der Massage über Ihre konkreten Wünsche.<br />

Sie erhalten eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Massage.<br />

Durch wohltuende Massagegriffe und achtsame Berührung<br />

lernen Sie Ihren Körper besser zu spüren. Bewusstes Atmen<br />

hilft Ihnen beim Loslassen und tiefen Entspannen.<br />

Tanken Sie neue Energie und Kraft für Ihren Alltag!<br />

Stefan Barthmann<br />

Königsberger Straße 143<br />

63512 Hainburg<br />

Telefon 06182 / 99 22 98<br />

Mobil 0171 / 140 60 68<br />

massage@stefan-barthmann.de<br />

www.stefan-barthmann.de<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 37


GESUND AUS DER PRAXIS<br />

Chinesische Medizin<br />

speziell für Senioren!<br />

TCM zum Aufbau und Ausgleich von fehlenden Energien des Körpers<br />

„Unsere Medizin ist keine reine Heilkunde, sie ist eine Philosophie“, so formuliert die Heilpraktikerin Claudia Christ<br />

aus Aschaffenburg ihre Arbeitsweise. „Um gesund zu werden, muss der Patient aber nicht die chinesische Geschichte<br />

und Lebensphilosophie kennen. Es ist auch nicht notwendig das Tao zu lesen, Konfuzius zu verehren,<br />

wochenlang wie ein Yogi zu fasten oder morgens im Kopfstand zu stehen. Aber wer zu mir kommt, der muss sich<br />

auf ein ganzheitliches <strong>Gesund</strong>heitskonzept einlassen wollen.“<br />

Fotos: ©Claudia Christ<br />

Claudia Christ<br />

Naturheilpraxis für „Traditionelle Chinesische<br />

Medizin und Hypnose“<br />

Glaubt man den chinesischen<br />

Mythen, dann war es ihr erster<br />

Stammesführer, der so genannte<br />

„Gelbe Kaiser“ und sein Medizin-Buch,<br />

der die Lehren von Akupunktur, Akupressur<br />

und Kräutermedizin verbreitete.<br />

Historisch nachweisbarer sind aber die<br />

Gedanken von „Yin und Yang“ durch<br />

die Literatur des chinesischen Philosophen<br />

Konfuzius und die Lehren des Taoismus<br />

aus dem 5. Jahrhundert v. Christus.<br />

– So der philosophische Unterbau<br />

der TCM von heute, in Kürze.<br />

Im Mittelpunkt des fernöstlichen Denkens<br />

steht die Vorstellung von Polarität:<br />

von Yin als der weiblichen, empfangenden<br />

Kraft und Yang als der männlichen,<br />

der gebenden Kraft. Der Mensch ist gesund,<br />

wenn Körper, Seele und Geist im<br />

Gleichgewicht dieser beiden Polaritäten<br />

sind. Dann fließt auch das Qi, die Energie<br />

des Körpers. Dieses Qi steuert alle<br />

Organe und ist für die Immunabwehr,<br />

die Verdauung und das System der Muskeln<br />

zuständig. Es bewegt sich auf einem<br />

Netz von Energiebahnen, den so<br />

genannten Meridianen, die den ganzen<br />

Körper durchziehen. Blockiert das Qi,<br />

kommt der Mensch aus dem Gleichgewicht<br />

und wird krank.<br />

Zurück nach Aschaffenburg. Heute ist<br />

Franziska Klein aus Goldbach (Name<br />

wurde von der Redaktion geändert) in<br />

der TCM- und Praxis für lösungsorientierte<br />

Hypnose bei Claudia Christ angemeldet.<br />

„Mir fehlte noch vor wenigen<br />

Monaten oft die Energie für einen aktiven<br />

Tag, obwohl für Unternehmungen<br />

ausreichend Zeit vorhanden war. Schon<br />

nach dem Frühstück hatte ich meistens<br />

keinen Antrieb mehr und an manchen<br />

Tagen plagten mich so viele schmerzvolle<br />

Zipperlein, das ich gleich wieder<br />

zurück ins Bett wollte. Manchmal hatte<br />

ich sogar das Gefühl, depressiv zu werden“,<br />

erzählt die 74-jährige.<br />

„Bei älteren Menschen ist grundsätzlich<br />

das Nieren-Qi nicht mehr so stark wie<br />

in jungen Jahren. Für die Chinesen ist<br />

die Niere die angeborene Lebensbatterie.<br />

Diese Batterie ist ererbt und sie ist<br />

bei unserer Geburt voll gefüllt. Aber<br />

im Laufe des Lebens wird sie einfach<br />

schwächer, daran kann man auch zunächst<br />

mal wenig ändern“, erklärt die<br />

Heilpraktikern. „Geht man dann noch<br />

schlecht mit seiner Magen- und Milzenergie<br />

um, dann geht der Körper an diese<br />

Nieren-Ursprungsenergie und zieht<br />

dieser Batterie noch mehr Kraft ab. Da<br />

beim älteren Menschen der Energielevel<br />

nun sowieso schon nicht mehr so<br />

hoch ist, kommt man schnell in einen<br />

Zustand der Leere. So beurteilen wir<br />

38 | Herbst <strong>2015</strong>


TCM-Therapeuten einen generellen<br />

Energiemangel im Körper und auch in<br />

der Seele. In diesem Zustand sind übrigens<br />

nicht nur viele ältere Menschen,<br />

sondern auch fast alle meine Burn-Out<br />

Patienten.“<br />

Kommen Menschen in diesem „Zustand<br />

der Leere“ zum TCM-Therapeuten, steht<br />

am Beginn der Behandlung zunächst<br />

ein ausführliches Aufnahmegespräch.<br />

Dafür nimmt sich Claudia Christ sehr<br />

viel Zeit. „Älteren Menschen wird oft in<br />

der Familie nicht mehr richtig zugehört.<br />

Noch schlimmer ist das bei meinen Patienten,<br />

die alleine oder im Heim leben.<br />

Ihre Antriebslosigkeit und das permanente<br />

Stöhnen über diverse Zipperlein<br />

nervt viele Menschen in ihrer Umgebung<br />

und sie schalten dann irgendwann<br />

bei Gesprächen auf `Durchzug´. Aber<br />

genau hier liegt der Ausgangspunkt,<br />

dass sich der Zustand nicht verbessert,<br />

sondern eher noch verschlimmert.“<br />

Franziska Klein aus Goldbach hat fast<br />

20 Akupunkturstunden hinter sich gebracht<br />

und trinkt regelmäßig Kräutertee<br />

aus einer für sie zusammengestellten<br />

chinesischen Kräutermischung. Auch<br />

die Ernährungs- und Kochtipps hat sie<br />

in den letzten Monaten meistens befolgt.<br />

„Frau Christ hat mir vor allem<br />

einfache Suppen- und Gemüserezepte<br />

mitgegeben, die ich schnell für meinen<br />

Mann und mich am Mittag nachkochen<br />

kann. Frisches Biogemüse kommt jetzt<br />

Polyneuropathie<br />

Quälende Schmerzen • Taube Füße • Unruhige Beine<br />

Bei einer Polyneuropathie<br />

(PNP) kommt es zu einem<br />

Absterben der langen Nerven,<br />

meist in den Beinen. Die Nervenerkrankung<br />

geht oft mit<br />

dem Restless Legs Syndrom<br />

(unruhige Beine) einher. Nicht<br />

nur Diabetiker sind betroffen.<br />

Die Chinesische Medizin kann<br />

hier gut helfen.<br />

• Beihilfefähigkeit<br />

• Kostenübernahme durch<br />

Privatversicherungen<br />

• Akutaufnahme ist möglich<br />

Informationen unter<br />

Klinik am Steigerwald<br />

Waldesruh, 97447 Gerolzhofen<br />

Tel.09382 /949-0<br />

info@tcmklinik.de<br />

Chinesische Medizin und biologische Heilverfahren<br />

Patienten-<br />

Informationstage<br />

PNP und RLS<br />

Sa. 31.10. | Sa. 21.11.<strong>2015</strong><br />

je 11.00 – 16.30 Uhr<br />

www.tcmklinik.de<br />

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Arztgespräch für Patienten mit<br />

PNP und „unruhigen Beinen“:<br />

Um Ihre Behandlungschancen<br />

klären zu können, bieten wir folgende<br />

Möglichkeit:<br />

• Bestellen Sie telefonisch oder online<br />

Unterlagen der Klinik.<br />

• Füllen Sie den Anfragebogen mit<br />

Ihrem Krankheitsbild und ihren Beschwerden<br />

aus.<br />

• Senden Sie Ihre Anfrage an uns zurück.<br />

• Innerhalb von zwei Wochen wird Sie<br />

ein Arzt der Klinik anrufen, um mit<br />

Ihnen die Möglichkeiten der Therapie<br />

mit Chinesischer Medizin ausführlich<br />

zu besprechen.<br />

Das Arztgespräch dient Ihrer<br />

Information und ist unverbindlich.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 39


DIE GESUND AUSGABE<br />

DER PRAXIS<br />

häufiger bei uns auf den Tisch.“ Und<br />

die TCM-Therapeutin ergänzt: „Es galt<br />

bei Frau Klein die Mitte zu stärken.<br />

Das mache ich grundsätzlich bei allen<br />

älteren Menschen. Denn Milz und Magen<br />

sind in der TCM die so genannten<br />

Energieumwandler.“ Diese Organe<br />

produzieren ab dem 40. Lebensjahr<br />

weniger Energie und genau dann sollte<br />

man sehr bewusst auf seine Ernährung<br />

achten und die Mitte des Körpers,<br />

also Magen und Milz, aber auch<br />

Galle und Leber, gut stärken.<br />

„Ältere Menschen muss man an dem<br />

Punkt abholen, wo sie gerade sind“,<br />

so beschreibt Christ ihren Therapieweg.<br />

„Aber sie müssen auch bereit<br />

sein, etwas zu verändern. Meine Oma<br />

ist 103 Jahre alt geworden. Ich habe<br />

sie auch ab und an mal genadelt und<br />

massiert. Sie blieb bis in dieses hohe<br />

Alter neugierig und aktiv. Aber sie<br />

achtete auch, vielleicht unbewusst,<br />

auf eine gute Ernährung, sie fuhr noch<br />

mit 100 Jahren mit ihrem Rad durch<br />

die Gegend, sie aß sehr langsam und<br />

nahm ihre Mahlzeiten immer zur gleichen<br />

Tageszeit zu sich. Nach der Lehre<br />

der TCM machte sie eigentlich alles<br />

richtig!“<br />

Franziska Klein aus Goldbach liegt<br />

inzwischen auf einer angewärmten<br />

Therapieliege. Obwohl sich durch<br />

Akupunktur, Schröpfen, chinesische<br />

Tuina-Massage, Kräutermischungen<br />

und eine andere Ernährung in den<br />

letzten Monaten erhebliche Verbesserungen<br />

ihres <strong>Gesund</strong>heitszustandes<br />

eingestellt haben, kommt sie doch<br />

ab und an noch in die Praxis. Heute<br />

klagt die 74-jährige über Schmerzen<br />

im unteren Rücken. „Ich habe mich<br />

einfach die letzten Wochen wieder zu<br />

wenig bewegt“, erklärt sie auf Nachfrage<br />

der Therapeutin. Für die akuten<br />

Schmerzen bekommt sie eine neue<br />

Kräutermischung zusammengestellt<br />

und als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ setzt<br />

die Heilpraktikerin Akupunkturnadeln<br />

und Schröpfkugeln auf den unteren<br />

Rücken.<br />

„Wenn die älteren Menschen grundsätzlich<br />

in einer besseren Balance<br />

sind, also die Lebensenergie der Mitte<br />

wieder aufgefüllt ist, dann hilft<br />

bei einem akuten Problem oft schon<br />

40 | Herbst <strong>2015</strong>


IM ÜBERBLICK<br />

eine TCM-Behandlung“, betont Claudia<br />

Christ. „Yin und Yang brauchen eben<br />

den Ausgleich, die Balance. Erst dann<br />

kann die Energie, das Qi, frei fließen.“<br />

„Am Anfang habe ich ungläubig geschaut,<br />

als Frau Christ mir diese Phi-<br />

losophie vermittelt hat“, sagt die Patientin.<br />

„Aber inzwischen kann ich mit<br />

dieser fernöstlichen Lehre etwas anfangen.<br />

Mein Körpergefühl hat sich jedenfalls<br />

ohne viele Pillen und Spritzen ganz<br />

erheblich verbessert.“ Inzwischen liest<br />

sie sogar manchmal aus den Lehren des<br />

Philosophen Konfuzius, der die Gedanken<br />

von Yin und Yang für die Nachwelt<br />

niedergeschrieben hat.<br />

/ ATHM<br />

Hintergrund: Chinesische Medizin (TCM)<br />

Unter TCM verstehen wir die Traditionelle Chinesische Medizin, die 1949 in China von Mao per Gesetz eingeführt wurde.<br />

Sie basiert aber auf den Mythen des so genannten „Gelben Kaisers“ und seines Medizin-Buches. Wissenschaftlich nachweisbar<br />

sind die Niederschriften des Philosophen Konfuzius und die Lehren des Taoismus aus dem 5. Jahrhundert vor<br />

Christus. Sie begründeten die Basis der heutigen TCM.<br />

Angewandt wird die TCM unter anderem bei: Bewegungsschmerzen, chronischen Schmerzen, Migräne, Allergien, Augenerkrankungen,<br />

Nervenerkrankungen, Problemen mit den Verdauungsorganen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Wechseljahresbeschwerden,<br />

Suchterkrankungen oder Ohrensausen.<br />

Eine Behandlung umfasst zwischen 10 - 20 Sitzungen und kostet jeweils 40 - 80 EUR. Sie dauert meist 45 - 60 Minuten.<br />

Mittlerweile zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für einige Schmerz-Indikationen, wenn Ärzte mit Zusatzausbildungen<br />

in TCM die Therapie durchführen. Weitere Informationen erhalten Sie über die Krankenkassen.<br />

Die Aschaffenburger Naturheilpraxis für „Traditionelle Chinesische Medizin und Hypnose“ hat eine ausführliche Internetseite:<br />

www.hp-christ.de.<br />

Allgemeine Auskunft zur TCM und zu Therapeuten gibt auch die Deutsche Ärzte-Gesellschaft für Akupunktur (dägfa),<br />

Telefon: 089/71005-11. Im Internet: www.dägfa.de<br />

Unser Literaturhinweis: „<strong>Gesund</strong> durch Chinesische Heilkunst“ von Dr. Erich Wühr, Gräfe und Unzer Verlag.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 41


GESUND KLINIKPORTRAIT<br />

Im Einklang mit der Natur<br />

DIE DR. VON ROSEN GESAMTMEDIZIN<br />

Seit über vier Jahrzehnten behandeln wir im idyllischen<br />

Heilklimatischen Kurort Gersfeld in der Rhön,<br />

im Herzen Deutschlands, Patienten auf Basis unseres<br />

gesamtmedizinischen Konzepts. Hierbei kombinieren<br />

wir natürliche Behandlungsmethoden aus dem großen<br />

Schatz der Erfahrungsheilkunde mit innovativen und<br />

sinnvollen Therapien der modernen Medizin. Während die<br />

Schulmedizin organbezogen behandelt, wird in unserem<br />

<strong>Gesamt</strong>medizinischen <strong>Gesund</strong>heitskonzept das gesamte<br />

System Mensch behandelt: Körper, Seele und Geist. Unser<br />

Ziel ist die Entlastung des <strong>Gesamt</strong>organismus unserer Patienten<br />

und damit das Öffnen von neuen Wegen - hin zu<br />

Heilung und Wohlergehen.<br />

Eine zentrale Säule in unserem <strong>Gesamt</strong>medizinischen Konzept<br />

spielt die Ernährung. Nicht nur was wir essen ist von Interesse,<br />

sondern vor allem auch wie wir essen. Wir empfehlen und<br />

zelebrieren in unserer Klinik eine vegetarische, basenreiche<br />

und somit säurearme Vollwerternährung, verteilt auf 3 Hauptmahlzeiten:<br />

morgens ein vollwertiges Frühstück, unterstützt<br />

durch Dinkelbrei und Tees, mittags ein leichtes, vegetarisches<br />

Menu und abends schließlich eine Mahlzeit „wie ein Bettelmann“,<br />

d. h. ohne Gärung verursachende Nahrungsmittel,<br />

unter Verzicht auf Rohkost oder übermäßig Brot.<br />

Ein wichtiges Ernährungs-Kriterium ist langsam zu essen und<br />

dabei sehr ausführlich zu kauen. Denn die Verdauung beginnt<br />

bereits im Mund mit dem Zermahlen und Einspeicheln der<br />

Nahrung. Dies verhindert Fäulnis- und Gärungsprozesse im<br />

Darm und sorgt für eine unbelastete, funktionstüchtige und<br />

natürliche Darmflora, welche eine überaus wichtige Rolle bei<br />

zahlreichen Stoffwechselvorgängen spielt.<br />

Wir achten auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und entlasten<br />

so das Lymph- und Immunsystem. Denn immerhin befinden<br />

sich 70-80% unserer Immunabwehr an der Darmoberfläche,<br />

die im entfalteten Zustand ein Ausmaß von mehreren<br />

hundert Quadratmetern hätte. Unverträglichkeiten zu berücksichtigen<br />

ist daher eines unserer zentralsten Anliegen, auch da<br />

schätzungsweise 90% aller chronischen Erkrankungen unbekannter<br />

Ursache sind oder der Gruppe der Autoimmunerkrankungen<br />

zugeordnet werden.<br />

Eine ausgeglichene Ernährungsweise können Sie im Rahmen<br />

eines Kuraufenthaltes in unserer Klinik durch unsere seit Jahrzehnten<br />

bewährte Dr. von Rosen Basenkur erlernen. In Kombination<br />

mit einer vorgeschalteten Dr. von Rosen Fastenkur<br />

wirkt diese wie eine heilsbringende Grundreinigung.<br />

Das Lymph- und das Bindegewebsystem spielen eine wichtige<br />

Rolle in unserem <strong>Gesamt</strong>medizinischen Behandlungskonzept.<br />

Das Lymphsystem ist Teil der Immunabwehr, dient jedoch<br />

auch dem körpereigenen Nährstoff- und Abwassertransport.<br />

Die Lymphgefäße laufen in den Lymphknoten zusammen.<br />

Dort wird die Lymphe gereinigt und von Fremdkörpern, Erregern<br />

und Zellmüll befreit. Der Transport der Lymphflüssigkeit<br />

erfolgt passiv durch die sog. Muskelpumpe. Bei Arbeit und<br />

sportlicher Betätigung steigt der Lymphfluss um das 10-15-fache<br />

an, was zeigt, wie wichtig tägliche Bewegung ist. Bei regelmäßiger<br />

Bewegung, bestenfalls an der frischen Luft, werden<br />

Zellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und<br />

wird unser Entgiftungssystem stimuliert.<br />

Lymphgefäße, Blutgefäße und Nerven bahnen sich ihren<br />

Weg im sogenannten Bindegewebe, der Matrix. Das Bindegewebe<br />

bildet quasi unser größtes Organ im Körper und<br />

ist Schaltstelle für die Nährstoffversorgung und Entgiftung<br />

unserer Zellen. Je älter wir werden, desto mehr ist unser<br />

Organismus belastet und desto mehr werden die Ausscheidungsmechanismen<br />

unseres Körpers überlastet. Sichtbar<br />

wird dies z.B. darin, dass wir mit zunehmendem Alter weniger<br />

leistungsfähig sind als in jungen Jahren oder auch daran,<br />

dass der Körper Abfallstoffe im Körper ablagert, was sich<br />

in Krankheitserscheinungen wie Gicht, Verkalkungen oder<br />

auch Altersflecken äußern kann.<br />

Wir haben nach Lösungen gesucht, um dem Lymphsystem<br />

eine adäquate, schonende und aufbauende Unterstützung zukommen<br />

zu lassen. Mit der in unserem Hause therapeutisch<br />

eingesetzten Methode des Einsatzes der Hydrotherapeutischen<br />

Dauerbebrausung haben wir eine einfache, aber umso effektivere<br />

Methode gefunden, das Lymphsystem und Bindegewebe<br />

zu entschlacken und zu damit optimal entlasten. Die aufprallenden<br />

Wassertropfen wirken wie eine Ganzkörperlymphmassage<br />

und zeitgleich entstehen vitalisierend wirkende Negativi-<br />

42 | Herbst <strong>2015</strong>


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Fotos: ©villamadonna.it<br />

onen. Und durch den Wechsel von wärmendem Wasser und<br />

kühlender Luft wird ein Pumpeneffekt erzeugt, der unseren<br />

Körper massiv energetisiert. Weitere von uns angewandte,<br />

bewährte Entgiftungsmethoden sind u. a. Schröpfungen, die<br />

sog. Petechiale Saugmassage, das Applizieren von Leberwickeln<br />

oder die von uns entwickelte, spezifische Dr. von Rosen<br />

Fußreflexzonenbehandlung.<br />

Um die Wirkungsweise unseres <strong>Gesamt</strong>medizinischen Behandlungsansatzes<br />

voll entfalten zu können, spielt die Analyse<br />

des Schlafplatzes unserer Patienten eine wichtige Rolle.<br />

In Zeiten zunehmender Belastung durch Elektrosmog ist für<br />

unseren Körper wichtig, einen erholsamen Schlaf zu haben<br />

und hierfür einen geopathisch unbelasteten Schlafplatz vorzufinden.<br />

Unter Rückgriff auf über tausende von Jahren überliefertes<br />

Wissen, analysieren wir etwaige geopathische Belastungen<br />

des Körpers unserer Patienten, wobei dies von uns z. Bsp.<br />

kinesiologisch ausgetestet und bewertet wird. Die eigentliche<br />

Schlafplatzsanierung wird dann durch einen mit unserem<br />

Haus seit vielen Jahren verbundenen, versierten Baubiologen<br />

durchgeführt. Was also ist die Essenz aus nunmehr über<br />

vier Jahrzehnten naturheilkundlicher<br />

Erfahrung? Was<br />

macht unser Dr. von Rosen<br />

<strong>Gesamt</strong>medizinisches <strong>Gesund</strong>heitskonzept<br />

so erfolgreich<br />

und beliebt?<br />

Foto: ©Schlosspark-Klinik Gersfeld<br />

Es ist die Kombination<br />

von traditioneller, europäischer<br />

Naturmedizin mit<br />

modernen, schulmedizinischen<br />

Therapiemethoden<br />

sowie die Integration von<br />

Elementen fernöstlichen<br />

Heilwissens. Unsere medizinisch-therapeutische<br />

Herangehensweise<br />

ist enorm<br />

breit aufgestellt und sehr<br />

weit gefächert. Wir betrachten<br />

Medizin als nichts Statisches,<br />

sondern als einen<br />

Prozess von stetiger Weiterentwickelung.<br />

Alle unsere therapeutischen Methoden dienen der Entgiftung<br />

des Körpers unserer Patienten und bilden die Basis für eine<br />

individuell zugeschnittene Medizin. Es gestaltet sich ähnlich<br />

wie bei der Ernte in der Landwirtschaft: ist ein Feld oder Beet<br />

geeggt oder gejätet, fällt der Ertrag ungleich höher aus. Das<br />

heißt: Bewährte, exakt auf unsere jeweiligen Patienten zugeschnittene,<br />

spezifische Behandlungsmethoden greifen besser,<br />

wenn der Boden dafür bereitet wurde.<br />

Einen ganz eigenen Stellenwert unter unseren <strong>Gesamt</strong>medizinischen<br />

Behandlungsmethoden genießt die von uns entwickelte<br />

Dr. von Rosen Störfeldtherapie. Angelehnt an die<br />

Neuraltherapie und die Akupunktur werden von uns Heilinjektionen<br />

an Nervengeflechte oder Nervenknoten gesetzt.<br />

Durch das dadurch erfolgende Lösen von Lymphblockaden<br />

oder energetischen Blockaden lassen sich selbst schon über<br />

lange Zeiträume bestehende Beschwerden beheben. Oftmals<br />

sehen wir Besserungen innerhalb von Sekunden, was wir<br />

dann als Sekundenphänomen bezeichnen.<br />

Die moderne Medizin folgt vielen Trends und Neuerungen, die<br />

mal segensreich, mal weniger sinnvoll sind. Und allzu häufig<br />

werden Trends nach wenigen Jahren wieder verworfen. Auch<br />

die Naturheilkunde entwickelt Therapien weiter, lebt aber vor<br />

allem von einem über Jahrhunderte gewachsenen, alten Erfahrungsschatz<br />

und von erfolgreichen Ärzten und Therapeuten,<br />

die den Menschen im Mittelpunkt ihres Handelns sehen.<br />

Aus altem Wissen und sinnhaften Neuerungen entwickelte<br />

sich das Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizinische <strong>Gesund</strong>heitskonzept<br />

- basierend auf den Prinzipien von Ehrlichkeit, Einfachheit<br />

und dem „primun nil nocere“: Dem Patienten keinen<br />

Schaden zufügen.<br />

Die Basis zur <strong>Gesund</strong>ung bildet naturgemäß auch die Eigenverantwortung<br />

des Einzelnen. Bringt ein Patient den Willen<br />

zur <strong>Gesund</strong>ung mit, wird er automatisch zum Verantwortungsträger<br />

für seine <strong>Gesund</strong>heit und generiert einen auf<br />

sich selbst gerichteten, von maximaler Wertschätzung geprägten<br />

Heilungsprozess. Wir als Ärzte wirken hierbei als<br />

ethischen Grundsätzen verpflichtete Unterstützer. Wir sehen<br />

uns in der Pflicht, mit unserem gesamten Sein, mit allem,<br />

was wir an Wissen uns angeeignet haben und schließlich<br />

mit dem, was die Dr. von Rosen <strong>Gesamt</strong>medizin an Errungenschaften<br />

hervorgebracht hat, unsere Patienten anzuleiten<br />

und zu begleiten.<br />

/ DR. VON ROSEN<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 43


GESUND IM MUND<br />

Experten im Gespräch<br />

Keine Angst mehr vor dem Zahnarztbesuch!<br />

Viele Menschen haben vor dem Zahnarztbesuch Angst oder fühlen sich innerlich sehr angespannt. Bei manchen<br />

ist es die Angst, dass etwas wehtun könnte bei der anstehenden Behandlung, andere empfinden vielleicht schon<br />

die Geräusche der Geräte des Zahnarztes als unangenehm. Die Ursachen für diese Anspannungen sind also sehr<br />

vielfältig. Lachgas hilft vielen Angst-Patienten schnell zur Ruhe zu kommen.<br />

Zahnarzt Sven Gerbig<br />

www.zahnarzthanau.de<br />

Dazu fragt GESUND-DasMagazin den<br />

Zahnarzt Sven Gerbig.<br />

Wie können Sie den Patienten die<br />

Angst vor dem Zahnarzt nehmen?<br />

Beispielsweise durch eine Behandlung<br />

mit Lachgas. Diese Methode wurde<br />

bereits im 19. Jahrhundert erfolgreich<br />

eingesetzt. In vielen europäischen<br />

Nachbarländern und den USA kommt<br />

diese Möglichkeit regelmäßig bei<br />

Zahnbehandlungen zum Einsatz, um<br />

den Patienten eine angenehmere Behandlung<br />

zu ermöglichen. Die Angst<br />

und Anspannung wird dadurch erheblich<br />

gemindert. Dadurch kann gerade<br />

bei Angstpatienten die Wirksamkeit<br />

der lokalen Betäubung auch spürbar<br />

verbessert werden.<br />

Wie muss man sich eine Lachgas-<br />

Behandlung vorstellen?<br />

In der Zahnarztpraxis wird Lachgas<br />

mit Sauerstoff gemischt. Die Dosierung<br />

des Gemisches kann der Zahnarzt<br />

auf den individuellen Bedarf des<br />

Patienten einstellen und somit die Sedierungstiefe<br />

bestimmen. Das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch<br />

wird über eine<br />

Nasenmaske verabreicht, die auch mit<br />

Duftstoffen versetzt sein kann, wodurch<br />

sich auch das Thema des so genannten<br />

‚Zahnarztgeruchs‘ angenehm<br />

beeinflussen lässt.<br />

Wird man dadurch bewusstlos?<br />

Nein. Während der gesamten Behandlung<br />

behält der Patient das Bewusstsein<br />

und ist ansprechbar. Es wird ein<br />

tranceähnlicher Zustand angestrebt, in<br />

dem der Patient wach, aber entspannt<br />

ist. Am Ende der Behandlung erhält<br />

der Patient statt dem Lachgas-Sauerstoff-Gemisch<br />

reinen Sauerstoff, wodurch<br />

das Lachgas über die Lunge<br />

abgeatmet wird und die Wirkung sehr<br />

schnell nachlässt. Dadurch ist diese Behandlung<br />

sehr gut steuerbar und auch<br />

längere Behandlungen werden für den<br />

Patienten angenehmer.<br />

Setzen Sie diese Form der Behandlung<br />

häufiger ein?<br />

Die Lachgasbehandlung ist bei nahezu<br />

allen zahnärztlichen Behandlungen<br />

einsetzbar. Damit ist eine ‚entspannte‘<br />

Behandlung für die meisten Patienten<br />

möglich, sofern die Mitarbeit des Patienten<br />

und die Möglichkeit, durch die<br />

Nase zu atmen gegeben sind und keine<br />

schwerwiegende Allgemeinerkrankung<br />

vorliegt. Wie bei allen ärztlichen- und<br />

zahnärztlichen Behandlungen muss<br />

natürlich immer eine Untersuchung vorangehen,<br />

in der dann individuelle Risiken,<br />

Möglichkeiten oder Kosten festgestellt<br />

und besprochen werden können.<br />

….vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

44 | Herbst <strong>2015</strong>


ANZEIGE<br />

Willkommen bei<br />

Deutschlands größter<br />

Praxis für Umwelt-<br />

ZahnMedizin<br />

Was bedeutet Umwelt-ZahnMedizin?<br />

Wir verwenden nur die bestverträglichen Zahnmaterialien – und testen<br />

sie bei Bedarf auf jeden Menschen individuell aus. Dabei arbeiten wir mit<br />

Deutschlands führendem Labor, dem Institut für medizinische Diagnostik<br />

in Berlin, zusammen.<br />

Wir stellen den Zahnersatz in unserem eigenen zertifizierten Meisterlabor<br />

her – ein Beispiel zeigt das bezaubernde Lächeln oben.<br />

Wir führen mit neuester 3-D Röntgentechnik(DVT) die Suche nach Zahnherden<br />

und die digitale Planung der Implantationen durch. Implantate<br />

aus Titan oder Zirkonoxid werden nach vorheriger Verträglichkeitstestung<br />

gesetzt.<br />

Alle Zahnärzte unseres Zentrums haben eine Spezialausbildung in<br />

Implantologie und Umwelt-ZahnMedizin.<br />

Dr. Uwe Drews ist Mitautor des „Lehrbuch für Orale Medizin“ und<br />

Referent sowie Zahnarztausbilder für die Umwelt-ZahnMedizin<br />

Auf dem Bild (v.l.n.r.): Die Die Zahnärztinnen Dr. Dagmar Dres. Müller, Dagmar Zahnarzt Müller, Dr. Alexandra Uwe Drews<br />

Zieglgänsberger, und die Zahnärztin Zahnarzt Dr. Jennifer Dr. Schmitt Uwe Drews und Zahnärztin Dr. Jennifer Schmitt<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 45


IMPRESSUM<br />

GESUND<br />

Das Regional-Magazin für die Metropolregion Rhein-Main<br />

ISSN 2364–9852<br />

Idee: Andrea Thoma und Bernd Schneider<br />

Herausgeber: Bernd Schneider<br />

DasMagazin<br />

Verlag:<br />

Verlagsbüro Bernd Schneider<br />

Josef-Bautz-Str. 15, 63457 Hanau<br />

Tel. 06181–52001-10, Fax.06181–52001-11<br />

Internet: www.gesund-dasmagazin.de<br />

E-Mail: info@gesund-dasmagazin.de<br />

oder bs@verlagsbuero-bschneider.de<br />

Redaktionsleitung:<br />

Andrea Thoma M.A. (V.i.S.d.P),<br />

Redaktions- und TV-Produktionsbüro ATH Medien<br />

Spessartstrasse 51, D- 63500 Seligenstadt<br />

Fon +49 (0) 6182 82 06 036, Fax +49 (0) 6182 82 00 835<br />

Internet: www.ath-medien.de, E-Mail: info@ath-medien.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Verlagsbüro Bernd Schneider, Hanau<br />

Tel. 06181-52001-10 oder per Mail bs@verlagsbuero-bschneider.de<br />

Verbreitungsgebiete:<br />

Monatlich in den Landkreisen Kreis Limburg-Weilburg,<br />

Rheingau-Taunus-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunus-Kreis,<br />

Wetteraukreis, Main-Kinzig-Kreis, Landkreis Offenbach, Landkreis<br />

Darmstadt-Dieburg, Kreis Groß-Gerau, Landkreis Aschaffenburg.<br />

Verbreitung und Zustellung:<br />

Die Verbreitung erfolgt im Abonnement. Die Zustellung des Abonnements<br />

erfolgt auf dem Postweg mit der Deutschen Post. Bestellungen<br />

des Abonnements sind nur schriftlich möglich. Per Post mit<br />

dem Coupon in dieser Ausgabe oder über www.agil-dasmagazin.<br />

de. Zusätzlich werden die Magazine an ausgewählten Stellen in<br />

den Städten und Gemeinden kostenlos zum Mitnehmen ausgelegt.<br />

Grafik, Layout und Gestaltung:<br />

Verlagsbuero Bernd Schneider, Hanau<br />

Titelfoto/Fotos: Fotolia.com:<br />

©anoli, ©ArtFamily, ©JenkoAtaman, ©Kzenon, ©E.Zacherl,<br />

©klickermint, ©Marco2811, ©AGcuesta, ©Brigitte Bonaposta,<br />

©ra2 studio, ©Picture-Factory, ©Syda Productions, ©Andrey<br />

Popov, ©laurentiu lordache, ©Kurhan<br />

Druck: www.PreisDruckRheinMain.de, www.pdrm.de<br />

© Copyright <strong>2015</strong> für alle Beiträge und Anzeigen liegt beim<br />

Verlag. Der Abdruck auch nur in Auszügen ist nicht ohne vorherige<br />

schriftliche Genehmigung möglich. Keine Haftung bei<br />

unverlangt eingesandten Manuskripten oder Bildern. Es gilt die<br />

Anzeigenpreisliste 01-<strong>2015</strong> gültig seit 01. Mai <strong>2015</strong><br />

Sicherheit bei Medizinprodukten:<br />

Beschluss im EU-Ministerrat<br />

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben sich im Rat der EU auf eine<br />

gemeinsame Linie für eine neue Medizinprodukteverordnung verständigt. „Die gute<br />

Nachricht ist, dass es überhaupt zu einer Überarbeitung der veralteten Regelungen<br />

kommen wird und strengere Regeln vor allem bei der Marktüberwachung vorgesehen<br />

sind. Die schlechte Nachricht: Hochrisikoprodukte werden auch in Zukunft<br />

weitgehend ohne klinische Studien auf den Markt kommen. Es ist unverständlich,<br />

warum man erst reagieren will, wenn Patienten durch mangelhafte Produkte zu<br />

Schaden gekommen sind, anstatt sie von vornherein davor zu schützen“, erklärt der<br />

Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann.<br />

Ein geplantes Expertengremium für die Bewertung von Hochrisikoprodukten sollte,<br />

laut Graalmann, verpflichtend eingeschaltet werden. Dies hatten mehrere Mitgliedstaaten<br />

gefordert. Stattdessen wird das Gremium nur aufgrund freiwilliger Aufforderung<br />

von Unternehmen oder nationalen Stellen tätig werden können.<br />

Nach dem Skandal um Brustimplantate der französische Firma PIP hatte die Europäische<br />

Kommission im Jahr 2012 bereits einen Entwurf für eine Medizinprodukteverordnung<br />

vorgelegt, die die bisherigen Richtlinien ablösen sollte. Das Europäische<br />

Parlament machte im April 2014 in erster Lesung eine große Zahl von Änderungsvorschlägen,<br />

die insbesondere die Patientensicherheit für Hochmedizinprodukte<br />

verbessern sollten.<br />

Sieben von zehn<br />

pflegenden<br />

Angehörigen<br />

sind urlaubsreif<br />

Wer einen Angehörigen pflegt, ist<br />

häufig rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Die Kosten für eine gute Vertretung<br />

in dieser Zeit übernehmen<br />

die Kassen. Und: Seit Jahresbeginn<br />

kann sich jeder Hilfebedürftige die<br />

Leistungen seiner Pflegeversicherung<br />

noch flexibler zusammenstellen.<br />

Darauf weist die Techniker<br />

Krankenkasse (TK) hin.<br />

46 | Sommer Herbst <strong>2015</strong> <strong>2015</strong>


NEUES AUS DER MEDIZIN<br />

<strong>Gesund</strong>heits-Kompetenz schon<br />

in jungen Jahren fördern<br />

Einrichtungen, die ein gesundheitsförderndes<br />

Projekt planen und finanzielle Unterstützung bei<br />

der Umsetzung benötigen, können jetzt Förderanträge<br />

der Krankenkasse (Barmer GEK) über<br />

eine eigens eingerichtete Projektbörse im Internet<br />

einreichen. „Uns muss es gelingen, das Bewusstsein<br />

für eine gesunde Lebensweise, eine<br />

ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung<br />

so früh wie möglich zu wecken und zu fördern.<br />

Deshalb ist es unser Ziel, einen entscheidenden<br />

Beitrag zum Aufbau und zur Stärkung<br />

der <strong>Gesund</strong>heitskompetenz von Kindern und<br />

Jugendlichen zu leisten“, so die Barmer.<br />

Schon gewusst?<br />

Augenleiden:<br />

Erste Gentherapie startet<br />

An der Augenklinik der Universität Tübingen<br />

erhalten voraussichtlich noch in diesem Jahr<br />

Patienten mit der Augenerkrankung Choroideremie<br />

eine Gentherapie. Für die Deutsche<br />

Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) markiert<br />

der Versuch den Beginn einer neuen Ära.<br />

Die Patienten der Tübinger Genstudie leiden<br />

seit früher Kindheit unter Sehstörungen. Zunächst<br />

verschlechtert sich das Dämmerungssehen,<br />

später kommt es zu einer zunehmenden<br />

Einschränkung des Gesichtsfelds und<br />

dem Verlust der Sehkraft. Bei der Gentherapie<br />

der Choroideremie schleusen Forscher eine<br />

gesunde Version des defekten Gens in die Zellen<br />

der Netzhaut. Dabei nutzen sie ein Virus<br />

als Träger.<br />

Neben der Anwendung bei der Choroideremie<br />

befinden sich weitere gentherapeutische<br />

Ansätze für erblich bedingte Netzhauterkrankungen<br />

in der Erprobung, darunter für<br />

Achromatopsie, Morbus Stargardt, Retinitis<br />

Pigmentosa und die feuchte Form der altersbedingten<br />

Makuladegeneration. Patienten<br />

oder Angehörige, die sich über klinische<br />

Studien informieren möchten, könnten dies<br />

unter https://clinicaltrials.gov tun. „Betroffene<br />

sollten ihren Augenarzt um eine Überweisung<br />

an die spezialisierten Zentren bitten“,<br />

rät Professor Barzt-Schmidt. (DOG)<br />

Patienten-Informationsfilm der Deutschen Krebshilfe<br />

Neben der Operation und der Bestrahlung zählt die medikamentöse Therapie zu den<br />

Standardverfahren der modernen Krebsmedizin. Zu ihr gehören die Chemotherapie,<br />

die Antikörpertherapie sowie die Antihormontherapie. Zur Patienteninformation<br />

und um den Betroffenen sowie ihren Angehörigen Mut zu machen und Hoffnung zu<br />

schenken, hat die Deutsche Krebshilfe ihre Reihe „Die blaue DVD“ um den Patienten-Informationsfilm<br />

„Medikamentöse Krebstherapien“ erweitert. Der Film kann ab<br />

sofort kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe unter der Telefonnummer <strong>02</strong> 28 / 7 29<br />

90-0 oder unter www.krebshilfe.de angefordert werden. Im neuen Patienten-Informationsfilm<br />

erklären Experten allgemeinverständlich die medizinischen Hintergründe<br />

der einzelnen Therapiestrategien. Sie beantworten unter anderem Fragen nach dem<br />

Behandlungsablauf, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie man diese<br />

unter Kontrolle bekommt.<br />

Vorschau<br />

<br />

<br />

aus dem Inhalt<br />

Moderne Wege in der<br />

Frauenheilkunde<br />

„Frausein ist keine Krankheit“<br />

Aus der Praxis: Umweltmedizin<br />

„Kein Wohlbefinden in den<br />

eigenen vier Wänden“<br />

Im exklusiven<br />

GESUND-Interview:<br />

Dr. Harro Albrecht,<br />

Arzt und Bestseller-Autor<br />

(„Schmerz – eine Befreiungsgeschichte“)<br />

15.<br />

Januar<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am<br />

Aus <strong>red</strong>aktionellen Gründen - Änderungen vorbehalten!<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 47


GESUND BUCHMESSE <strong>2015</strong><br />

Unsere Buchtipps<br />

Feldenkrais Verband Deutschland (FVD)<br />

Feldenkrais Leichtigkeit und Kreativität durch Bewegung<br />

Reihe: GU Multimedia mit 70 Minuten Anleitung auf CD und kostenlos Online<br />

ISBN: 978-3-8338-4857-5<br />

Wie neue Ergebnisse aus der Gehirnforschung zeigen, fördert Feldenkrais, die sanfte,<br />

ganzheitliche Methode über den Weg der Bewegung auch unser geistiges Wachstum.<br />

Das offizielle Einsteiger-Buch Feldenkrais vom Feldenkrais Verband Deutschland (FVD)<br />

erklärt, wie die Methode Körper und Geist wieder in Verbindung bringt und wie das sogenannte<br />

somatische Lernen sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene zu mehr<br />

Flexibilität und Effektivität verhilft. Neben einer ausführlichen Einführung in Geschichte,<br />

Theorie und Praxis der Feldenkrais-Methode liegt dem Buch auch eine Übungs-CD<br />

bei, die dem Leser einen einfachen Einstieg in die ganzheitliche, körperorientierte<br />

Bewegungslehre ermöglicht.<br />

Kurt Mosetter, Reiner Mosetter<br />

WIE DER RÜCKEN DIE SEELE UND DIE SEELE DEN RÜCKEN HEILT<br />

Die Psychologie der Muskeln, mit hochwirksamen Faszien-Dehnungs-Übungen<br />

ISBN: 978-3-442-34144-3<br />

Körper und Psyche sind eng vernetzt: Jede körperliche Aktivität und Belastung hinterlässt ihre<br />

Spuren im Kopf, genauso wie Emotionen und Gefühle auf den Körper abfärben. So verkörpern<br />

unsere Haltung und unsere muskulären Bewegungsmuster das seelische und geistige Befinden.<br />

„Unser Muskelsystem trägt alles, was wir erlebt und erfahren haben, in sich und beherbergt<br />

einen wesentlichen Anteil des Körpergedächtnisses“, schreiben Kurt und Reiner Mosetter in<br />

ihrem neuen Buch. Die Autoren erklären anhand verschiedener Fallbeispiele aus ihrem Praxisalltag,<br />

wie man individuelle Schmerzmuster entschlüsseln kann. Dabei vereinen sie umfassendes<br />

medizinisches Wissen, Philosophie und praktische Erfahrung zu einem ganzheitlichen<br />

Ansatz der Schmerz- und Traumatherapie.<br />

Christiane Northrup<br />

Göttinnen altern nicht<br />

Die Enthüllung des Geheimnisses der Alterslosigkeit mit Rezepten für ein strahlendes Äußeres,<br />

Lebenskraft und Wohlbefinden, Arkana Verlag<br />

ISBN: 978-3-442-34182-5<br />

Älterwerden ist nicht gleichbedeutend mit dem Verlust der <strong>Gesund</strong>heit, Schönheit oder dem<br />

Abgleiten in kulturelle Bedeutungslosigkeit. Niemand könnte das eindringlicher, überzeugender<br />

und leidenschaftlicher postulieren als die weltweit renommierte Gynäkologin und Bestseller-Autorin<br />

Christiane Northrup. Bereits mit „Frauenkörper, Frauenweisheit“ und „Weisheit der<br />

Wechseljahre“ ermutigte sie unzählige Frauen, ihrem ureigenen intuitiven (Körper-) Wissen<br />

zu vertrauen. Nun führt sie in das Geheimnis der Alterslosigkeit ein. Dabei geht es ihr um<br />

nichts weniger als die Emanzipation von allen Vorurteilen der Gesellschaft gegenüber dem<br />

Älterwerden, von den Erwartungen der anderen und auch von den Einflüsterungen der Ärzte.<br />

48 | Herbst <strong>2015</strong>


NEUERSCHEINUNGEN<br />

Bernadette Schwienbacher<br />

Wenn Körper und Seele zueinander finden<br />

Mit vielen Heilkräuteranwendungen sowie einem Verzeichnis von<br />

körperlichen Beschwerden und ihrer natürlichen Behandlung.<br />

ISBN: 978-3-7787-9260-5<br />

Leseprobe<br />

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen!“ Mit dieser Gewissheit wächst Bernadette Schwienbacher<br />

auf einem einsamen Bergbauernhof in Südtirol auf. Früh lernt sie, dass die Natur fast alles<br />

bereithält, was man zum Leben benötigt. Heute verbindet die bekannte Heilerin dieses alte Wissen<br />

ihrer Vorfahren mit modernen Methoden, um Körper und Seele in Einklang zu bringen. Bernadette<br />

Schwienbacher eröffnet faszinierende Einblicke in das ursprüngliche bäuerliche Leben. Sie zeigt,<br />

wie wir die Kräfte der Natur in unseren Alltag integrieren können, um zu einem gesunden und bewussten<br />

Leben zurückzufinden. Mit vielen praktischen Übungen, Heilkräuteranwendungen sowie<br />

einem Verzeichnis körperlicher Beschwerden und ihrer natürlichen Behandlung.<br />

Dr. med. Michael Nehls<br />

„Alzheimer ist heilbar - Rechtzeitig zurück in ein gesundes Leben“<br />

Paperback, 320 Seiten<br />

ISBN: 978-3-453-20100-2, Verlag: Heyne<br />

Jährlich über 200.000 Alzheimer-Neuerkrankungen allein in Deutschland – bisher<br />

ohne Hoffnung auf Heilung. Kein Wunder, dass die Angst vor Alzheimer wächst.<br />

Doch Dr. med. Michael Nehls will mit seinem Buch beweisen, dass Alzheimer keine<br />

Folge des Älterwerdens ist, sondern durch eine Lebensweise verursacht wird, die<br />

unsere natürlichen Bedürfnisse ignoriert. Er präsentiert einen ganzheitlichen Ansatz,<br />

mit dem man sich nicht nur effektiv vor Alzheimer schützen, sondern die Krankheit<br />

in einem frühen Stadium sogar besiegen kann. Eine hoffnungsvolle und richtungsweisende<br />

Erkenntnis, die dazu animiert, das Leben selbstverantwortlich in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Rüdiger Dahlke, Renato Pichler<br />

VEGANIZE YOUR LIFE!<br />

Das große Buch des veganen Lebens, 1000 Fakten zu Peace Food, Riemann Verlag, 368 Seiten<br />

ISBN: 978-3-570-50181-8<br />

Mit seinem Bestseller „Peace Food“ hat Ruediger Dahlke die vegane Bewegung beflügelt.<br />

Gemeinsam mit Renato Pichler liefert er jetzt mit „VEGANIZE YOUR LIFE!“ das zugehörige<br />

Faktenbuch. Darin belegen die Autoren mit Zahlen, Statistiken und Grafiken überzeugend,<br />

dass Veganismus der Lebensstil der Zukunft ist. So ist eine Ernährung ohne tierische Produkte<br />

gesünder, denn der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten erhöht das Risiko für unzählige<br />

Erkrankungen. Das vegane Leben ist dazu auch nachhaltiger und umweltfreundlicher, denn<br />

Fleisch- und Milchproduktion verschlingen Unmengen an Ressourcen. Ruediger Dahlke und<br />

Renato Pichler widerlegen mit fundiertem Faktenwissen die vielen kursierenden Halb- und<br />

Unwahrheiten zum Thema Veganismus.<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 49


ANZEIGEN<br />

HEILPRAKTIKER<br />

Heilpraktiker<br />

Heilpraktiker für<br />

Psychotherapie und Hypnose<br />

Industriestr. 8<br />

63834 Sulzbach<br />

Tel. 06<strong>02</strong>8/2106560<br />

Individuelle Hilfe für<br />

mehr Lebensqualität.<br />

Erfolg und <strong>Gesund</strong>heit<br />

durch Gesprächstherapie,<br />

Verhaltenstherapie,<br />

Hypnosetherapie.<br />

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Claudia Christ<br />

Heilpraktikerin | Mitglied der AGTCM<br />

Naturheilpraxis für<br />

traditionelle<br />

chinesische Medizin<br />

und Hypnose<br />

KLINIKEN<br />

Emma Klinik<br />

Klinik für operative Medizin<br />

Frankfurter Str. 51, 63500 Seligenstadt Tel.: 06182–9600, www.emma-klinik.de<br />

AUGENHEILKUNDE<br />

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Ambulante Operationen<br />

Ästhetische Lidchirurgie<br />

Faltenbehandlung<br />

mit Fillern<br />

Laserbehandlung<br />

für Netzhaut /<br />

Nachstar / Glaukom<br />

Makula-Diagnostik<br />

und Therapie<br />

Sehschule /<br />

Kindersprechstunde<br />

Privatpraxis für Augenheilkunde Dr. med. Christina Lisch<br />

Kurt-Blaum-Platz 8 · 63450 Hanau (City Center)<br />

lisch.hanau@t-online.de · Tel. 06181 / 42 86 757<br />

GESUNDHEITSMESSE<br />

LEBEN - WOHNEN - PFLEGEN<br />

▪ Chinesische<br />

Kräutermedizin<br />

▪ Akupunktur –<br />

Ohrakupunktur<br />

▪ Mykotherapie –<br />

Pilzheilkunde<br />

Termine nach Vereinbarung:<br />

Tel. 0 60 21| 45 15 15 ▪ Erthalstr. 7 ▪ 63739 Aschaffenburg<br />

claudia@hp-christ.de ▪ www.hp-christ.de<br />

14. - 15. 11. <strong>2015</strong><br />

ESUNDHEITSMESSE<br />

Rhein-Mosel-Halle<br />

KOBLENZ <strong>2015</strong><br />

GESUNDE ZÄHNE - STRAHLENDES LÄCHELN!<br />

Moderne Zahnheilkunde<br />

Prophylaxe<br />

Sportmundschutz<br />

Ästhetische Zahnmedizin<br />

Implantate<br />

Hochwertiger Zahnersatz<br />

Endodontie<br />

Paradontologie<br />

Behandlung mit Lachgas<br />

(Angstpatienten)<br />

Zahnärztliche Chirurgie<br />

Sie möchten uns gerne kennenlernen?<br />

Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin!<br />

Rosenstr. 12, 63450 Hanau I 06181-22735 I info@zahnarzthanau.de I www.zahnarzthanau.de<br />

50 | Herbst <strong>2015</strong>


ANZEIGE<br />

HAARVERLUST. WAS KANN ICH TUN?<br />

WODURCH ZEICHNET SICH EINE GUTE PERÜCKE AUS?<br />

Haare sind Ausdrucksmittel der eigenen Persönlichkeit, Synonym für Weiblichkeit, wichtig für eine gute, gesunde Ausstrahlung<br />

und stärken das Selbstbewusstsein. Alopecie (Haarausfall) ist eine der wenigen Krankheiten, die man kaschieren<br />

und verstecken kann. Entscheidend ist, nicht in Panik zu verfallen, sondern rechtzeitig einen Zweithaarspezialisten<br />

aufzusuchen. Dann muss niemand sehen, dass die Haare ausgefallen sind.<br />

Eine Perücke ist grundsätzlich nur so „gut“ wie sie von<br />

ihrer Trägerin aufgesetzt und frisiert wird und sie vom<br />

Zweithaarspezialisten angepasst wurde. Folgende<br />

Merkmale sind wichtig, damit eine gute Perücke optimal<br />

sitzt und aussieht:<br />

1. Die Qualität der Montur (Unterbau)<br />

2. Die Qualität der Haare und deren Verarbeitung<br />

3. Das richtige Anpassen durch den Spezialisten<br />

4. Das richtige Aufsetzen und Stylen üben<br />

Perücken gibt es in folgenden Varianten:<br />

• Kunsthaarmodelle<br />

• Synthetik- und Echthaar gemischt<br />

• Echthaar in unterschiedlicher Qualität<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten bei der Wahl einer Perücke:<br />

• Aus dem Sofortprogramm<br />

• Haarersatz nach Maß.<br />

Unsere separaten Räume, in ruhiger und harmonischer<br />

Atmosphäre, stehen zur Beratung durch unser qualifiziertes<br />

Team für Sie bereit. Fragen Sie uns, wir helfen gerne!<br />

Wir nehmen uns Zeit für Ihre Wünsche:<br />

Wir bitten deshalb um Terminvereinbarung unter<br />

der Telefonnummer 06181 9191493<br />

Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 9:00 Uhr – 19:00 Uhr und Samstag: 9:00 Uhr – 16:00 Uhr<br />

Friseurteam Hairline I Michael Dörr<br />

Nußallee 7f I 63450 Hanau<br />

Herbst <strong>2015</strong> | 51


© dr-von-rosen.de<br />

Im Einklang<br />

MIT DER NATUR<br />

.<br />

Im Herzen der Rhön. Mitten in der Natur. Ein Schloss im Park.<br />

Ein Ort der Harmonie und Stille. Ein Ort der Geborgenheit und Erholung.<br />

Bei uns gelangen Sie zurück zu Vitalität und Kraft. Zu Schmerzfreiheit und nachhaltiger <strong>Gesund</strong>heit.<br />

Zu innerem Frieden und Lebensfreude.<br />

Sie finden in unserem kleinen Paradies Ihren ganz persönlichen Platz.<br />

Wir zelebrieren naturkundliche Heilkunde. Im besten Sinn des Wortes.<br />

SCHLOSSPARK-KLINIK<br />

DR. MED. JÜRGEN FREIHERR VON ROSEN<br />

Fachklinik für naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />

Fritz-Stamer-Straße 11 · Gersfeld/Rhön · Tel 06654 ∙ 160<br />

PRAXIS<br />

DR. MED. MARTIN FREIHERR VON ROSEN<br />

Facharztpraxis für internistische & naturgemäße Ganzheitsmedizin<br />

Schloßplatz 3 · Gersfeld/Rhön · Tel 06654 ∙ 960950

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