Sizing von SAP-Systemen - SAP-Hefte
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2 <strong>Sizing</strong>-Methoden<br />
Wenn man diese Arten <strong>von</strong> Anfragen weiter analysiert,<br />
kommt man schließlich zu den verschiedenen Phasen,<br />
in denen <strong>Sizing</strong>-Projekte durchgeführt werden können<br />
(siehe Tabelle 2.1). Je nach Phase variiert die Aussagefähigkeit<br />
des <strong>Sizing</strong>s , zudem müssen nicht alle in Tabelle<br />
2.1 beschriebenen Phasen in einem <strong>SAP</strong>-Projekt vorkommen.<br />
Wenn der Produktivstart also noch in weiter Ferne liegt<br />
und Sie als Kunde die Software noch nicht so gut kennen,<br />
werden Sie meist nur grundlegende Informationen über<br />
Ihre Benutzung haben, sodass Sie zunächst eine Grobabschätzung<br />
machen können. Im Zuge des Implementierungsprojektes<br />
können die ersten Annahmen verfeinert<br />
werden, sodass die kritischen Punkte mithilfe <strong>von</strong> Standard-<strong>Sizing</strong>-Regeln<br />
genauer betrachtet werden können.<br />
Sind Installationen in ihrer Komplexität zu weit vom<br />
Standard entfernt, kann man zum Beispiel Kundenprozesse<br />
vermessen und damit kundenspezifi sche <strong>Sizing</strong>s<br />
erstellen.<br />
All diese unterschiedlichen Phasen erfordern unterschiedliche<br />
Herangehensweisen an das <strong>Sizing</strong>. Dabei<br />
werden grundsätzlich initiale und produktive <strong>Sizing</strong>s<br />
unterschieden. In Abbildung 2.1 sehen Sie eine Übersicht<br />
über die verfügbaren <strong>Sizing</strong>-Methoden, in der im<br />
oberen Bereich die initialen <strong>Sizing</strong>s aufgeführt sind, im<br />
Phase Zeitpunkt Beschreibung<br />
Orientierungsphase<br />
(Phase A)<br />
18 – 12 Monate vor<br />
Produktivstart<br />
Blueprint-Phase (Phase B) 12–6 Monate vor<br />
Produktivstart<br />
Implementierungsphase<br />
(Phase C)<br />
Konsolidierungsphase<br />
(Phase D)<br />
Erweiterungsphase<br />
(Phase E)<br />
Upgrade-Phase<br />
(Phase F)<br />
6–0 Monate vor<br />
Produktivstart<br />
10 © Galileo Press 2007. Alle Rechte vorbehalten.<br />
unteren die produktiven. Das Expert <strong>Sizing</strong> ist als Mischform<br />
gekennzeichnet, da unter Umständen einige Prozesse<br />
mit Standardmethoden abgebildet und andererseits<br />
kundeneigene Daten analysiert werden können.<br />
Wir gehen im Folgenden genauer darauf ein, was<br />
diese unterschiedlichen <strong>Sizing</strong>s charakterisiert. Wichtig<br />
ist an dieser Stelle, dass <strong>Sizing</strong>s in mehreren Phasen eines<br />
Projektes durchgeführt werden können: <strong>Sizing</strong> ist ein iterativer<br />
Prozess. Das Budget <strong>Sizing</strong> zum Beispiel könnte in<br />
den Phasen A und B stattfi nden, Advanced <strong>Sizing</strong>s in den<br />
Phasen A bis C, Expert <strong>Sizing</strong>s in den Phasen B und C, Re-<br />
<strong>Sizing</strong>s in Phase D, Delta <strong>Sizing</strong>s in Phase E und Upgrade<br />
<strong>Sizing</strong>s schließlich in Phase F.<br />
2.2 Methoden für ein initiales <strong>Sizing</strong><br />
Als initiales <strong>Sizing</strong> oder Erst-<strong>Sizing</strong> werden <strong>Sizing</strong>s bezeichnet,<br />
die sich auf Neuinstallationen beziehen, wenn<br />
<strong>SAP</strong>-Software also zum ersten Mal eingesetzt wird. Das<br />
gilt auch, wenn Sie zum Beispiel <strong>SAP</strong> SRM erstmalig einsetzen<br />
wollen, <strong>SAP</strong> ERP jedoch bereits produktiv in Ihrem<br />
Unternehmen eingesetzt wird – zumindest das <strong>Sizing</strong> für<br />
SRM gilt dann als initial.<br />
Je nach Projektphase unterscheiden wir die initialen<br />
<strong>Sizing</strong>s in Hardware Budget <strong>Sizing</strong> (oder kurz Budget Siz-<br />
Sie machen sich mit der Funktionalität der Software vertraut und möchten wissen, in<br />
welchem Rahmen sich die Ausgaben für die Hardware bewegen. Dementsprechend werden<br />
Sie wissen, welche Prozesse Sie mit der Software abbilden wollen, und Sie haben<br />
eine ungefähre Vorstellung, wie viele Daten verarbeitet werden sollen. Sie sprechen<br />
jedoch keinen »<strong>SAP</strong>-Jargon«, und Releases interessieren Sie auch nicht.<br />
Die ersten Business-Blueprints wurden erstellt und Sie möchten verlässlich wissen, wie<br />
viel Hardware Sie bestellen sollen, um die Lieferfristen einzuhalten. Sie wissen, welche<br />
Prozesse wie umgesetzt werden, Sie sind vertrauter mit den <strong>SAP</strong>-Produkten und<br />
-Bezeichnungen und wissen auch, welches Release Sie einsetzen wollen.<br />
Sie haben die Hardware geordert, oder sind kurz davor und wollen ganz sicher sein, dass<br />
das <strong>Sizing</strong> korrekt ist. Sie können zum Beispiel Kernprozesse mithilfe der Performancemonitore<br />
vermessen.<br />
System produktiv Das System ist produktiv und soll konsolidiert werden. Region eins ist zum Beispiel mit<br />
einer bestimmten Software produktiv gegangen, und nun soll Region zwei auf dem gleichen<br />
System produktiv gehen.<br />
System produktiv Das System ist produktiv, und neue Funktionalität soll hinzugefügt werden. Sie sind zum<br />
Beispiel mit den Applikationen <strong>von</strong> <strong>SAP</strong> ERP produktiv und wollen nun CRM-Anwendungen<br />
hinzufügen.<br />
System produktiv Das System ist produktiv, und ein Upgrade soll stattfi nden. Das System läuft beispielsweise<br />
produktiv auf <strong>SAP</strong> R/3 Enterprise und soll nun auf <strong>SAP</strong> ERP 6.0 gehen.<br />
Tabelle 2.1 Phasen, in denen ein <strong>Sizing</strong> durchgeführt werden kann