Karriere im Technikland Vorarlberg #1
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LERNEN<br />
„… UND DANN SPRINGT<br />
DER FUNKE ÜBER“<br />
Vom Lehren und Lernen in der Zumtobel Gruppe.<br />
Nina Wielander ist 18 Jahre alt und <strong>im</strong> dritten Lehrjahr<br />
zur Produktionstechnikerin. Ihre Ausbildung absolviert<br />
sie in Dornbirn bei der international tätigen Zumtobel<br />
Gruppe. Wie Nina ihre Ausbildung und die Sache<br />
mit dem Lernen sieht und warum in der Berufsschule<br />
die meisten be<strong>im</strong> Lernen laufen, erfahren wir von ihr<br />
persönlich …<br />
„Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so nervös war wie<br />
an meinem ersten Tag als neuer Zumtobel Lehrling. Mir<br />
war schlecht und meine Hände zitterten voll. Gleichzeitig<br />
konnte ich es aber kaum erwarten, bis es endlich losging.<br />
,Hoffentlich mache ich alles richtig‘, habe ich mir damals<br />
<strong>im</strong>mer gedacht. ,Nicht, dass ich schon am Anfang als<br />
Vollpfeife dastehe.‘ “<br />
EINE WERKSTATT ZUM LERNEN UND AUSPROBIEREN<br />
„Das erste Mal, als ich die Lehrwerkstatt betrat, war ich<br />
als Schülerin schnuppern und dachte nur: ,Wow, das alles für die<br />
Lehrlinge!‘ Da stehen echt massig Maschinen, sicher 40 Stück. Und<br />
ich hatte riesen Respekt vor den Dingern. Die größte Angst war, dass<br />
ich etwas kaputt mache. Heute habe ich aber keine Angst mehr, denn<br />
jetzt weiß ich, wie sie funktionieren und wie ich damit umgehen<br />
muss. Aber Respekt, den habe ich <strong>im</strong>mer<br />
noch und das muss man haben, damit man<br />
vorsichtig bleibt und nichts passiert.“<br />
„Wie alle Zumtobel und Tridonic Lehrlinge<br />
habe auch ich die meiste Zeit des ersten<br />
Ausbildungsjahrs in der Lehrwerkstatt verbracht<br />
– abgesehen von den Tagen in den<br />
Werken und natürlich den zehn Wochen<br />
Berufsschule. Das finde ich schon super, dass die Schulzeit geblockt ist.<br />
So kann ich mich voll aufs Arbeiten konzentrieren und dann auf die<br />
Schule. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich ja zugeben, dass ich früher<br />
schon faul war – Lernen in der Schule hat mir einfach keinen Spaß<br />
gemacht. Jetzt hat mich aber zum einen der Ehrgeiz gepackt und zum<br />
anderen habe ich erfahren, was für ein Lerntyp ich bin und wie ich mir<br />
das Lernen selbst leichter mache – mit Schreiben, Farbe und Bewegung.<br />
Wenn in der Schule gar nichts mehr geht, nehme ich das Buch<br />
und fange an herumzulaufen. So wie die meisten anderen auch. Ich<br />
denke, wir sind das vom Arbeiten so gewohnt – motorisch zu lernen.“<br />
In der Lehre hat die angehende Produktionstechnikerin Nina der Ehrgeiz gepackt und das<br />
Lernen in der Zumtobel Gruppe macht ihr richtig Freude.<br />
Kannst du’s anderen<br />
erklären, hast<br />
du’s verstanden.<br />
LERNEN DURCH LEHREN<br />
„Gerade am Anfang haben wir sehr viele neue Fachbegriffe gelernt.<br />
Das war schon schwer. Bald habe ich aber gemerkt, dass ich diese<br />
Wörter brauche, um zu verstehen, wie die Dinge funktionieren.<br />
Und wenn du das verstanden hast, dann kommt das<br />
Aha-Erlebnis. Dann geht dir ein Licht auf und du<br />
verstehst die Zusammenhänge. Das kam bei mir vor<br />
allem <strong>im</strong> zweiten Lehrjahr oft vor. Auch als ich in der<br />
Lernwerkstatt mein Wissen an Leasingarbeiter und<br />
Ferialpraktikanten weitergab. Die werden nämlich von<br />
den fortgeschrittenen Lehrlingen in die Kultur und den<br />
Produktionsprozess von Zumtobel eingearbeitet. Dabei<br />
lerne aber auch ich dazu, wie das Sprechen vor einer<br />
Gruppe. Und wenn du die Abläufe anderen erklären kannst, dann hast<br />
du sie auch wirklich verstanden.“<br />
„Das merke ich auch <strong>im</strong>mer, wenn ich mit den Leuten vom Berufsförderprogramm<br />
zusammenarbeite. Einen halben Tag in der Woche<br />
bereiten wir gemeinsam mit der Leiterin des Förderprogramms Jugendliche<br />
mit Behinderung auf den Berufsalltag vor. An diesen Tagen<br />
gibst du dein Wissen weiter und lernst dabei selber so viel – über dich,<br />
dein Verhalten und vor allem die Begegnung zwischen Menschen.“