Karriere im Technikland Vorarlberg #2
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bildungs- und<br />
Ausbildungswege<br />
Miteinander mehr erreichen<br />
Neben einer fachlichen Ausbildung, ist dem Hilti Werk Thüringen auch die soziale<br />
Entwicklung der Jugendlichen ein großes Anliegen, denn sie sind die Zukunft.<br />
Dieses einleitende Credo spielt in dem weltweit führenden<br />
Unternehmen eine wichtige Rolle. Denn Hilti steht nicht nur für<br />
qualitativ hochwertige Produkte für professionelle Kunden der<br />
Baubranche, sondern ist seit Jahren für seine außerordentliche<br />
Berufsausbildung bekannt.<br />
Alleine am <strong>Vorarlberg</strong>er Standort in Thüringen, dem Zerspanungsund<br />
Montageleitwerk innerhalb der Hilti Gruppe, werden kontinuierlich<br />
rund 80 Lehrlinge ausgebildet. Dabei erhalten die jungen Leute<br />
echte Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten. Sie können nicht<br />
nur ihre Chancen entdecken, sondern diese auch wirklich nutzen.<br />
Besonders fokussiert wird: Unternehmerisch denkende und selbstbewusste<br />
Menschen auszubilden, die mit Begeisterung dranbleiben und<br />
nachhaltig erfolgreich sind.<br />
Ein ganz besonderes Projekt<br />
Im Bereich der sozialen Entwicklung wie auch dem erfolgreichen<br />
Teamwork haben sich die Verantwortlichen <strong>im</strong> Werk in Thüringen<br />
ein besonderes Projekt ausgesucht. Der unabhängige, eingeschriebene<br />
Verein „Bauern helfen Bauern – Salzburg“ unterstützt seit dem Jahr<br />
2000 den Wiederaufbau, die Wiederansiedlung und -belebung der<br />
durch den Bosnienkrieg zerstörten ländlichen Gemeinden um Srebrenica<br />
und in ganz Bosnien / Herzegowina, unabhängig der ethnischen<br />
Zugehörigkeit. Im Zuge dieses Projekts machten sich <strong>im</strong> Mai 2014<br />
zwölf Lehrlinge und vier Begleitpersonen von Hilti für eine Woche auf<br />
nach Bosnien. Mit wenig persönlichem Gepäck und ganz viel Hilti-<br />
Werkzeug reisten sie nach Srebrenica, um dort zwei Holzhäuser zu<br />
bauen – für eine Familie und eine alleinstehende Frau, die <strong>im</strong> Krieg ihr<br />
gesamtes Hab und Gut verloren haben.<br />
Unterwegs für neue Hoffnung<br />
Die Reise wurde mit Unterstützung der Hilti-Foundation sowie<br />
dem Erlös einer zuvor organisierten Geräteverlosung finanziert und<br />
gemeinsam mit dem Verein BhB unternommen. Vor Ort lernten die<br />
Jugendlichen für sich selbst sehr viel über die Relativität von Wohlstand,<br />
Zufriedenheit und Glück. Gleichzeitig gaben sie fünf Menschen<br />
ein neues Zuhause und damit neue Hoffnung.<br />
Kleines<br />
Reisetagebuch<br />
Am ersten Tag in Bosnien besuchte die kleine Hilti-<br />
Gruppe die Gedenkstätte in Potocari, wo an die<br />
Ereignisse des Bosnienkriegs von 1992 bis 1995 erinnert<br />
wird. Nach diesem bewegenden Auftakt wurden die<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Helferinnen und Helfer in Srebrenica<br />
empfangen und machten sich gleich ans Werk: Täglich<br />
von 7 bis 18.30 Uhr wurde gearbeitet, motiviert vom<br />
Gedanken etwas Gutes zu tun und bestärkt durch die<br />
Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen vor<br />
Ort. „Es waren sehr anstrengende Arbeitstage, aber kein<br />
Einziger hat sich über die Mühen beklagt“, berichtet<br />
Hilti-Ausbildungsleiter Daniel Bitschnau.<br />
Aufgeteilt in zwei Gruppen von je sechs Lehrlingen,<br />
zwei Begleitern und noch einigen Helfern vor Ort<br />
errichteten die zwei Teams beide Holzhäuser in nur<br />
vier Tagen. Im Vergleich zum <strong>Vorarlberg</strong>er Standard<br />
erscheinen die zwei Unterkünfte mit je 48 m2 Wohnfläche<br />
zwar eher bescheiden, für Familie Harbas und<br />
ihren kriegsversehrten Vater sowie für Hajra Mujic, die<br />
seit dem Krieg bei verschiedenen Verwandten untergekommen<br />
war, ist das neue Zuhause aber ein Ort, der<br />
ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt. Bei allen<br />
Beteiligten haben die Erlebnisse von Srebrenica tiefe,<br />
bleibende Eindrücke hinterlassen.<br />
Leider wurde die Gegend um Srebrenica nur wenige<br />
Tage nach der Abreise der Hilti-Helfer von einer Flutkatastrophe<br />
he<strong>im</strong>gesucht – die beiden „Hilti“-Häuser<br />
blieben aber zum Glück unbeschadet. Betroffen von<br />
der Naturkatastrophe starteten die Lehrlinge gleich<br />
eine Hilti-Spendenaktion. Die wertvolle Erfahrung und<br />
die große Begeisterung der Lehrlinge hat uns veranlasst,<br />
den Bosnien-Einsatz als fixen Bestandteil in das<br />
Ausbildungsprogramm aufzunehmen. Bereits <strong>im</strong> Mai<br />
2015 werden die 20 Lehrlinge des dritten Lehrjahres mit<br />
Begleitpersonen nach Bosnien reisen, mit dem Ziel, in<br />
einer Woche drei Häuser zu bauen.