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BI-aktuell_1-2_2012

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Januar / Februar // <strong>2012</strong><br />

Bauindustrie<br />

/<strong>aktuell</strong><br />

Bitte vormerken:<br />

Tag der Deutschen Bauindustrie<br />

am 24. Mai <strong>2012</strong><br />

Baukonjunktur –<br />

Bauindustriepräsident Bauer<br />

vor der Presse in Berlin<br />

Deutsche Bahn AG –<br />

faire Risikoverteilung vereinbart<br />

Auslandsbau –<br />

Kooperationsvereinbarung mit<br />

Russland unterzeichnet


Inhalt<br />

/<br />

Daten zur Baukonjunktur<br />

finden Sie auf der Seite 23<br />

Anzeige /<br />

/ GASTKOMMENTAR 3<br />

„Zeit für einen Paradigmenwechsel“, Renate Künast, Vorsitzende<br />

Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

/ BAUKONJUNKTUR IM AUFWIND 4<br />

Bauindustrie geht mit gestärktem Rücken in ein schwieriges<br />

Jahr <strong>2012</strong> Bauindustriepräsident Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer<br />

vor der Presse in Berlin: „Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2011<br />

zurück, warnen aber vor allzu viel Euphorie“ Ausblick auf das<br />

Jahr <strong>2012</strong>: Gesamtwirt schaftliche Risiken drücken auf die Stimmung<br />

Investitionsrahmenplan: Kaum Spielraum für neue Projekte<br />

Infrastrukturbeschleunigungsprogramm: Eine Milliarde Euro zusätzlich<br />

für die Bundes verkehrs wege<br />

/ EUROPA 9<br />

Podiumsdiskussion mit Hauptverband und FNTP in Paris:<br />

Bauer und Bernasconi rechnen für <strong>2012</strong> mit Umsatzrückgang in der<br />

Bauwirtschaft<br />

/ VERBANDSINFORMATIONEN 10<br />

Deutsche Bahn, Hauptverband und Bundesvereinigung Mittelständischer<br />

Bauunternehmen unterzeichnen Erklärung: Faire Risikoverteilung<br />

bei der Vergabe – partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

stärken Kooperationsvereinbarung mit russischem Bauverband<br />

unterzeichnet IT-Benchmark 2011: Innovationsgeschwindigkeit<br />

erhöhte sich deutlich Innovationen der Bauindustrie: Entsorgen<br />

war gestern – Wiederverwenden ist heute: Vorgehängte hinterlüftete<br />

Fassade wird komplett entfernt und wieder montiert BFA Spezialtiefbau:<br />

Dipl.-Ing. Roland Wend neuer Vorsitzender Gesamtausgaben<br />

<strong>2012</strong> VOB/C – neue/überarbeitete ATVen Hauptverband<br />

und ZDB zur Energie-Einsparverordnung: Novellierung mit Augen -<br />

maß erforderlich Treffen mit Bundesministern<br />

/ LÄNDERSPIEGEL 15<br />

Bayern: Gerhard Hess: „Mit der Europaregion Donau-Moldau neue<br />

Wege bauen“ Hamburg: Angehende Bauingenieure ausgezeichnet<br />

Hamburg: Preise an die besten „Geprüften Poliere“ verliehen<br />

Baden-Württemberg: 2011 deutlich mehr Umsätze –<br />

Branche rechnet mit großem Fachkräftemangel Nordbaden:<br />

Jüttner zu Besuch im ABZ Bau Mannheim Nordbaden: Ludwig-<br />

Klee-Preis verliehen Nordrhein-Westfalen: Hannelore Kraft<br />

und Peter Ramsauer beim Martinsmahl 2011 Nordrhein-Westfalen:<br />

Erstes privates Berufskolleg startet in Kerpen Nordrhein-<br />

Westfalen: BFW jetzt auch auf Facebook! Nordrhein-Westfalen:<br />

Baurechtliche Tagung zu Nebenangeboten und Vergütung von<br />

Nachträgen Sachsen/Sachsen-Anhalt: Unternehmer besuchten<br />

„politisches“ Dresden Niedersachsen-Bremen: Hochschultag<br />

2011 in Mellendorf: Fachkräftemangel mit gemeinsamer Anstrengung<br />

begegnen<br />

/ SONSTIGES 21<br />

Die Überwachungsgemeinschaft „Bauen für den Umweltschutz“:<br />

Mit bewährten Instrumenten neue Märkte erschließen Erster<br />

Branchenbericht zur Arbeitsmarktsituation im Bausektor vorgelegt<br />

IMPRESSUM Philipp-Holzmann-Bildarchiv: 1.000 Bilder<br />

digitalisiert und bereitgestellt Buchtipp<br />

/ PERSONALIEN 22<br />

Personalien <strong>aktuell</strong><br />

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GASTKOMMENTAR /3<br />

»Zeit für einen<br />

Paradigmenwechsel«<br />

/ Renate Künast<br />

Vorsitzende Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Wohlstand und Wirtschaftskraft brauchen<br />

eine gute Verkehrsinfrastruktur. Sie zu erhalten<br />

und an entscheidenden Stellen zu verbessern,<br />

ist notwendig, um unsere globale<br />

Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden<br />

Jahren zu stärken.<br />

Verkehrspolitik wird jedoch nur dann erfolgreich<br />

sein, wenn wir zu einer neuen Ehrlichkeit<br />

und Transparenz in der Finanzierung<br />

kommen. Die überkommene Praxis,<br />

in Hinterzimmern Wünsch-dir-was-Listen<br />

für neue Straßen auszuhandeln, die wegen<br />

knapper Haushalte in Bau und Unterhalt<br />

aber nicht finanzierbar sind, führt uns nicht<br />

weiter. Bundesverkehrswegepläne alleine<br />

machen Deutschland nicht mobiler.<br />

Eine vernünftige Verkehrspolitik muss neue<br />

Prioritäten setzen und sich auf die bundesweit<br />

wichtigsten Vorhaben konzentrieren.<br />

Das heißt vor allem: Erhalt vor Neubau.<br />

Die bestehenden Wege des Straßen-, Schienen-<br />

und Wasserstraßennetzes werden seit<br />

Jahren auf Verschleiß gefahren und bedürfen<br />

dringend der Sanierung. Allein 46 Prozent<br />

der Brücken an Bundesfernstraßen haben<br />

nur die Zustandsnoten „ausreichend“<br />

oder schlechter, im Bahnverkehr nehmen<br />

die Langsamfahrstellen zu. Ein Paradigmenwechsel<br />

ist überfällig. Mehr Geld in die Erhaltung<br />

der Verkehrsnetze zu investieren,<br />

Engpässe gezielt zu beseitigen und Staus zu<br />

verhindern, hat hohen gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Nutzen. Denn klar ist<br />

auch: Je länger wir die Erhaltung hinauszögern,<br />

desto größer wird der spätere Investitionsbedarf.<br />

Eine moderne Infrastrukturpolitik des<br />

21. Jahrhunderts setzt auf effiziente Vernetzung<br />

und verbessert gezielt die Übergänge.<br />

Für die Bewältigung des wachsenden Güterverkehrs<br />

sind Gigaliner keine Lösung. Nur<br />

wenn es uns gelingt, intelligente Logistikketten<br />

zu schaffen und den Gütertransport<br />

viel stärker auf die Schiene zu verlagern, entlasten<br />

wir die Straßen und vermindern wirksam<br />

CO 2 -Emissionen. In die Lkw-Maut Umweltkosten<br />

ehrlicher einzubeziehen, wird die<br />

gewünschte Verlagerung fördern. Doch klar<br />

ist auch: Der Güterverkehr ist weiterhin auch<br />

auf leistungsfähige Autobahnen angewiesen.<br />

Statt weiter neue Straßen zu bauen, die kaum<br />

volkswirtschaftliche Effekte haben, müssen<br />

wir die Hauptkorridore modernisieren. Insbesondere<br />

der Seehafenhinterlandverkehr<br />

hat hierbei Priorität.<br />

Erfolgreiche Infrastrukturprojekte brauchen<br />

Zustimmung. Dazu ist es nötig, die Belastungen<br />

aus dem Verkehr durch vermehrten<br />

Lärmschutz zu verringern. Bürgerinnen<br />

und Bürger sind frühzeitiger und umfassender<br />

in die Planung einzubinden. Eine kluge<br />

Bau politik misst von Verbänden und Bürgerinitiativen<br />

entwickelten Alternativen Wert<br />

bei und nutzt ihre Vorschläge konstruktiv.<br />

Wir Grünen bekennen uns zu mehr Investitionen<br />

in Infrastruktur, wenn sie klug und<br />

nachhaltig sind. Eine zukunftsfähige Mobilität,<br />

die Klimawandel, teure fossile Ressourcen<br />

und demografischen Wandel berücksichtigt,<br />

erfordert ein stimmiges Konzept<br />

für sämtliche Verkehrswege des Bundes. Die<br />

Vorbereitungen für den kommenden Bundesverkehrswegeplan<br />

bieten die Chance für<br />

eine realistische und finanzierbare Verkehrspolitik.<br />

Die Zeit ist reif, sie endlich umzusetzen.<br />

/ Bitte vormerken /<br />

Tag der Deutschen Bauindustrie <strong>2012</strong><br />

Herausforderung Energiewende –<br />

Chancen und Risiken für die deutsche Bauindustrie<br />

24. Mai <strong>2012</strong>, Grand Hyatt Berlin


Bauindustrie geht mit gestärktem<br />

Rücken in ein schwieriges Jahr <strong>2012</strong>


BAUKONJUNKTUR IM AUFWIND /5<br />

Bauindustriepräsident Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer vor der Presse in Berlin:<br />

„Wir blicken auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2011 zurück, warnen aber vor<br />

allzu viel Euphorie“<br />

Mit durchweg positiven Zahlen für 2011 trat<br />

der Präsident des Hauptverbandes, Prof.<br />

Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, vor die Presse in<br />

Berlin. Das Statistische Bundesamt meldete<br />

für das Bauhauptgewerbe ein Umsatzplus<br />

von 12,5 Prozent. Bauer warnte aber vor<br />

allzu viel Euphorie für <strong>2012</strong>: „Wir müssen<br />

uns <strong>2012</strong> auf ein schwierigeres wirtschaftliches<br />

Umfeld einstellen, erwarten aber, dass<br />

insbesondere der Wohnungsbau seinen erfreulichen<br />

Aufwärtstrend fortsetzen wird.“<br />

Davon würden auch die Beschäftigten profitieren.<br />

„Wir steuern auf einen Fachkräftemangel<br />

zu“, erklärte Bauer und forderte,<br />

Bauingenieure aus dem Ausland frei anwerben<br />

zu dürfen.<br />

<strong>BI</strong> <strong>aktuell</strong> zitiert aus dem Sprechzettel:<br />

Das deutsche Bauhauptgewerbe kann auf ein<br />

gutes Geschäftsjahr 2011 zurückblicken: Die<br />

Umsätze sind so stark gestiegen wie seit 1992<br />

nicht mehr.<br />

Die auch für uns überraschend gute Baukonjunktur<br />

hat 2011 dafür gesorgt, dass die Umsatzverluste<br />

aus den Jahren der Kapitalmarktkrise<br />

2009 und 2010 mehr als ausge glichen<br />

werden konnten. Real betrachtet bewegt sich<br />

die Produktion heute wieder über dem Niveau<br />

des Jahres 2008. Es verwundert daher nicht,<br />

dass die Bauunternehmen in diesem Jahr<br />

ihre Geschäftslage zum Jahreswechsel deutlich<br />

günstiger beurteilen als vor einem Jahr.<br />

Die sich verschärfende Staatsschuldenkrise<br />

und die zunehmende Angst vor einer weltwirtschaftlichen<br />

Rezession haben viele Anleger<br />

dazu veranlasst, ihre Anlagepolitik neu<br />

auszurichten: Die gerade in Deutschland viele<br />

Jahre hindurch stiefmütterlich behandelte<br />

Wohnimmobilie erlebte 2011 eine unerwartet<br />

starke Renaissance. Stabile Einkommenserwartungen,<br />

sichere Arbeitsplätze und ein<br />

niedriges Zinsniveau sowie die Förderung<br />

der energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes<br />

taten ihr Übriges, um den Wohnungsbau<br />

zusätzlich anzukurbeln.<br />

Profitieren konnte davon vor allem der Geschosswohnungsbau:<br />

Lange Zeit ein Stiefkind<br />

der Baukonjunktur, stieg die Zahl der<br />

neu genehmigten Miet- und Eigentumswohnungen<br />

in den ersten elf Monaten des Jahres<br />

2011 um 23 Prozent. Wir rechnen heute damit,<br />

dass die Zahl der Fertigstellungen im<br />

Geschosswohnungsbau 2011 um 11.000 Einheiten<br />

bzw. 20 Prozent über dem Vorjahresniveau<br />

gelegen hat.<br />

Der von uns allen nach dem Auslaufen der<br />

beiden Konjunkturprogramme befürchtete<br />

Einbruch des Öffentlichen Baus ist 2011 ausgeblieben:<br />

Zwar hat der Bund – wie erwartet<br />

– die Bauausgaben zurückgefahren (2011:<br />

–6,9 Pro zent). Dafür haben aber die Städte<br />

und Gemeinden die wieder sprudelnden<br />

Gewerbesteuereinnahmen und das überaus<br />

niedrige Zinsniveau genutzt, um z.B.<br />

die während der Laufzeit der Konjunkturprogramme<br />

sträflich vernachlässigten Investitionen<br />

in das kommunale Straßennetz<br />

nachzuholen. Der Deutsche Städtetag hatte<br />

deshalb seine Prognose der kommunalen<br />

Bauausgaben für 2011 schon während des<br />

Jahres von minus 3 Prozent auf ein leichtes<br />

Plus von 1,4 Prozent korrigiert.<br />

Für die Beschäftigten in der deutschen Bauwirtschaft<br />

war der Konjunkturaufschwung<br />

des vergangenen Jahres eine gute Nachricht:<br />

Die Reserve an arbeitslosen Baufacharbeitern<br />

im Bauhauptgewerbe wie auch<br />

an arbeitslosen Bauingenieuren ist weitgehend<br />

abgebaut. Im Jahresdurchschnitt 2011<br />

sank die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter<br />

gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent<br />

auf 43.000, die der arbeitslosen Bauingenieure<br />

um 17 Prozent auf nur noch 3.000.<br />

Viele Unternehmen haben nach Jahren des<br />

Beschäftigungs abbaus ihre Belegschaften<br />

wieder aufgestockt. Im Gesamtjahr 2011 ist<br />

die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />

im Jahresdurchschnitt um 18.000 auf<br />

734.000 (+2,6 Prozent) angestiegen.<br />

istockph<br />

oto.de


Lammel<br />

Gesamtwirtschaftliche Risiken drücken die Stimmung nach einem sehr guten Baujahr 2011. RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer,<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident, Dr. Heiko Stiepelmann, Pressesprecher, vor der Hauptstadtpresse in Berlin (v. l.)<br />

Ausblick auf das Jahr <strong>2012</strong>:<br />

Gesamtwirtschaftliche Risiken<br />

drücken auf die Stimmung<br />

Trotz einer überaus positiven Baubilanz 2011<br />

können wir in der Bauwirtschaft nicht darüber<br />

hinwegsehen, dass die gesamtwirtschaftlichen<br />

Risiken für das Jahr <strong>2012</strong> deutlich<br />

zugenommen haben:<br />

Zwar rechnen weder die Forschungsinstitute<br />

noch Bundesregierung und Bundesbank<br />

in ihren Basisszenarien mit einer echten<br />

Rezes sion, die Wachstumsprognosen für das<br />

Brutto inlandsprodukt sind aber zum Jahresende<br />

hin deutlich gesenkt worden – und<br />

zwar auf Werte zwischen real 0,4 Prozent und<br />

0,6 Prozent.<br />

Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe<br />

Saldo aus „gut“/„schlecht“ und „günstiger“/„ungünstiger“-Meldungen<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

–40<br />

–50<br />

–60<br />

Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12<br />

Geschäftslage Geschäftserwartungen Quelle: ifo Konjunkturtest<br />

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht,<br />

dass die Angst vor einer gesamtwirtschaftlichen<br />

Rezession die Stimmung drückt: Fast<br />

jedes sechste Bauunternehmen rechnete im<br />

Januar mit einer Verschlechterung der Geschäftslage<br />

im 1. Halbjahr <strong>2012</strong>. Den noch:<br />

Der Anteil der Skeptiker war nicht höher als<br />

vor einem Jahr und vor allem deutlich niedriger<br />

als in den vergangenen Monaten.<br />

Vor diesem Hintergrund fällt die Prognose<br />

der bauwirtschaftlichen Entwicklung in diesem<br />

Jahr äußerst schwer. Folgende drei Eckpunkte<br />

sind nach unserer Meinung bedeutend:<br />

Wir sind davon überzeugt, dass der Euroraum<br />

<strong>2012</strong> nicht auseinanderbricht. Ein solcher<br />

Zusammenbruch hätte einen kaum<br />

noch vermeidbaren Einsturz des europä i-<br />

schen Banken systems und einen Absturz der<br />

europäischen Wirtschaft in die Rezes sion<br />

zur Folge.<br />

Mit Blick auf das nachlassende Wachstumstempo<br />

der Gesamtwirtschaft wird ohne<br />

Zweifel die konjunkturelle Dynamik auch<br />

in der deutschen Bauwirtschaft nach lassen.<br />

Die deutschen Bauunternehmen sind jedoch<br />

für eine vorübergehende Schwä chephase gut<br />

aufgestellt. Die Umsatzrenditen haben sich<br />

im Bauhauptgewerbe – wie die Statistiken<br />

des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

zeigen – sogar in den schwierigen Jahren<br />

2009 und 2010 verbessert. Mehr noch: Die<br />

Unternehmen haben die Gelegenheit genutzt,<br />

um ihre Eigenkapitalreserven aufzufüllen.


BAUKONJUNKTUR IM AUFWIND /7<br />

Dieser Konsoli dierungsprozess hat sich auch<br />

2011 fortgesetzt.<br />

Die Bauwirtschaft wird <strong>2012</strong> davon profitieren,<br />

dass die Baukonjunktur der gesamtwirtschaftlichen<br />

Konjunktur „nachläuft“.<br />

Die deutsche Bauwirtschaft hat insoweit gute<br />

Chancen, das von vielen Experten als schwierig<br />

angesehene erste Halbjahr <strong>2012</strong> halb wegs<br />

unbeschadet zu überstehen.<br />

Baugewerbliche Umsätze im Bauhauptgewerbe <strong>2012</strong><br />

nominale Veränderungsraten zum Vorjahr, gerundet<br />

Westdeutschland Ostdeutschland Deutschland<br />

Wohnungsbau 5,5 % 8,5 % 6,0 %<br />

Wirtschaftsbau 3,5 % 2,5 % 3,0 %<br />

Öffentlicher Bau –2,0 % –4,0 % –2,5 %<br />

Gesamt 2,5 % 2,0 % 2,5 %<br />

Prognose des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V., Veränderungsraten gerundet<br />

Für den Wohnungsbau eröffnen sich <strong>2012</strong> die<br />

besten Wachstumsperspektiven: Alle Vorlaufindikatoren<br />

senden unverändert positive<br />

Signale (Auftragseingänge 2011: +20,9 Prozent;<br />

Baugenehmigungen Jan. – Nov. 2011:<br />

+19,4 Prozent; Auftragsbestände Ende Sept.<br />

2011: +25,3 Prozent). Nichts deutet derzeit<br />

darauf hin, dass diese Entwicklung kurzfristig<br />

abbrechen könnte.<br />

Ganz im Gegenteil: Die anhaltende Unsicherheit<br />

auf den Kapitalmärkten wird auch <strong>2012</strong><br />

Kapital in Wohnimmobilienanlagen lenken.<br />

Deshalb sind wir wie die Bundesbank davon<br />

überzeugt, dass sich der konjunkturelle<br />

Aufschwung <strong>2012</strong> im Geschosswohnungs bau<br />

fortsetzen wird. Wir rechnen hier mit einem<br />

Anstieg der Fertigstellungen von über 15 Prozent<br />

auf 75.000 Einheiten (alle Wohnungen:<br />

+12 Prozent auf 210.000 Einheiten).<br />

Mit anderen Worten: Der Wohnungsbau<br />

wird <strong>2012</strong> von der Krise der Kapitalmärkte<br />

wieder profitieren. Wir gehen deshalb davon<br />

aus, dass die Wohnungsbauumsätze <strong>2012</strong><br />

zwar nicht mehr so stark wie im vergangenen<br />

Jahr, aber immerhin noch um nominal 6 Prozent<br />

wachsen werden.<br />

Dagegen ist eine Prognose der Umsätze im<br />

Wirtschaftsbau derzeit mit großen Unsicherheiten<br />

verbunden: Zwar zeichnen auch<br />

in dieser Bausparte die Frühindikatoren<br />

ein unverändert positives Bild (Auftragseingänge<br />

2011: +13,0 Prozent, Baugenehmigungen<br />

Jan.–Nov. 2011: +21,6 Pro zent,<br />

Auftragsbestände Ende Sept. 2011: + 9,1 Prozent);<br />

wir wissen aber auch, dass die Auftraggeber<br />

in diesem Marktsegment sehr<br />

viel schneller auf Konjunktureinbrüche<br />

mit dem Abbruch von Vorhaben und dem<br />

Einfrieren von Bau genehmigungen reagieren.<br />

Alle Frühindikatoren signalisieren für das<br />

neue Jahr Umsatzverluste: Die Auftragseingänge<br />

sanken 2011 um nominal 3,9 Prozent.<br />

Mehr noch: Auch das Volumen der Baugenehmigungen<br />

lag in den ersten elf Monaten<br />

2011 um 19 Prozent unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die Konjunkturprogramme sind endgültig<br />

ausgelaufen. Sie hatten den Öffentlichen Bau<br />

2011 noch mit rund 6 Milliarden Euro gestützt.<br />

Neue konjunkturstützende Maß nah men sind<br />

mit Blick auf die Höhe der Staatsschulden<br />

selbst bei einem Konjunktur einbruch auch in<br />

Deutschland nicht zu erwarten.<br />

Die europaweite Zuspitzung der Staatsschuldenkrise<br />

zwingt Bund, Länder und<br />

Gemeinden auf längere Sicht zu äußerster<br />

Sparsamkeit. Dies gilt vor allem mit Blick<br />

auf die Einführung der Schuldenbremse,<br />

die dem Bund ab 2016 nur noch einen Verschuldungsspielraum<br />

von 0,35 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts, also von etwa 9 Milliarden<br />

Euro, einräumt und in den Ländern<br />

ab 2020 überhaupt keine Verschuldung mehr<br />

zulässt.<br />

Wir gehen deshalb davon aus, dass die Umsätze<br />

im öffentlichen Bau <strong>2012</strong> um nominal<br />

2,5 Prozent zurückgehen werden.<br />

Fassen wir zusammen: Die deutsche Bauwirtschaft<br />

wird sich also <strong>2012</strong> auf ein schwierigeres<br />

Baujahr in einem unsicheren gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld einstellen müssen.<br />

Alle Überle gungen deuten aber auch darauf<br />

hin, dass wir uns nicht auf einen dramatischen<br />

Konjunktur einbruch vorbereiten<br />

müssen. Insbesondere der Wohnungsbau,<br />

zum Teil auch der Wirt schaftsbau, werden<br />

<strong>2012</strong> dafür sorgen, dass die zu erwartenden<br />

Rückgänge im Öffentlichen Bau aufgefangen<br />

werden können. Per Saldo werden wir voraussichtlich<br />

einen leichten Umsatzzuwachs von<br />

nominal 2,5 Prozent verbuchen können. Dahinter<br />

steht bei einer Preissteigerung von 1,5 Prozent<br />

ein Wachstum von real einem Prozent.<br />

Für die Beschäftigten heißt dies, dass sich<br />

die Unternehmen <strong>2012</strong> auf den Ersatz der<br />

in den Ruhestand gehenden Mitarbeiter beschränken<br />

werden; einen Beschäftigungsabbau<br />

wird es jedoch schon mit Blick auf den<br />

engen Arbeitsmarkt für Facharbeiter nicht<br />

geben. Stand: 22. Februar <strong>2012</strong><br />

Dagegen ist ein Rückgang der Umsätze im<br />

Öffentlichen Bau <strong>2012</strong> wohl nicht mehr zu<br />

verhindern:<br />

Große Resonanz bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz in Berlin<br />

Lammel


BAUKONJUNKTUR IM AUFWIND<br />

Investitionsrahmenplan:<br />

Kaum Spielraum für neue Projekte<br />

istockphoto.de<br />

Vor dem Hintergrund eines konjunkturell<br />

schwierigen Jahres <strong>2012</strong> ist es umso wichtiger,<br />

in den Neubau und Erhalt der Infrastruktur<br />

zu investieren. Der Investitionsrahmenplan,<br />

den Bundesbauminister Dr. Peter<br />

Ramsauer Ende 2011 vorgestellt hat, sieht<br />

von 2011 bis 2015 insgesamt 50 Milliarden<br />

Euro an Investitionen in die Schienenwege<br />

des Bundes, die Bundesfernstraßen und die<br />

Bundeswasserstraßen vor. Dabei überwiegen<br />

allerdings die Erhaltungsinvestitionen deutlich.<br />

Der Spielraum für neue Projekte ist gering.<br />

Dabei geht die Bundesregierung von einem<br />

weiter steigenden Verkehrsaufkommen<br />

aus, die ohne entsprechende Neubauprojekte<br />

nicht zu bewältigen sind.<br />

Bis 2015 soll die Personenverkehrsleistung<br />

um 9 Prozent, die Güterverkehrsleistung um<br />

14 Prozent gegenüber 2010 zunehmen. Sowohl<br />

im Personen- als auch im Güterverkehr<br />

dominiert die Straße.<br />

Langfristig sind im Güterverkehr noch viel<br />

höhere Wachstumsraten zu erwarten. Bis<br />

2025 soll – gegenüber 2010 – die Verkehrsleistung<br />

sogar um 55 Prozent zunehmen.<br />

Trotz einer äußerst optimistischen Prognose<br />

für den Schienengüterverkehr soll der Anteil<br />

der Straße am gesamten Verkehrsaufkommen<br />

auf zwei Drittel steigen. Damit dürften<br />

einige ohnehin schon hoch beanspruchte<br />

Autobahnstrecken deutlich über ihre Kapazitätsgrenze<br />

belastet werden.<br />

Die Mittelverteilung auf die Verkehrsträger<br />

zeigt eine klare Verschiebung hin zu Erhaltungsinvestitionen.<br />

Waren von 2006 bis 2010<br />

noch 56 Prozent der Bundesmittel für Erhaltungsinvestitionen<br />

vorgesehen, so sind es im<br />

Rahmenplan 2011 bis 2015 hingegen 66 Prozent.<br />

Besonders augenscheinlich wird dies<br />

bei den Bundesfernstraßen. Hier fließen<br />

20 Prozent mehr Mittel in den Straßenerhalt.<br />

Der Finanzbedarf für Aus- und Neubauvorhaben<br />

bei den drei Verkehrsträgern wird<br />

vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS) allerdings<br />

deutlich höher veranschlagt als in der Investitionsplanung<br />

vorgesehen. Unter Berücksichtigung<br />

des Erhaltungsbedarfes und des<br />

bis 2010 erreichten Realisierungsstandes bei<br />

Neubauten reicht das verfügbare Finanzvolumen<br />

nicht aus, den dringendsten Investitionsbedarf<br />

zu decken. Der über die in die<br />

Finanzplanung eingestellten Mittel hinausgehende<br />

Mehrbedarf für den Zeitraum bis<br />

2015 wird mit 5,7 bis 9,4 Milliarden Euro<br />

angegeben, mit einem Schwerpunkt bei den<br />

Bundesfernstraßen.<br />

Um die Haushaltsabhängigkeit der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung<br />

zu reduzieren,<br />

sollen daher Finanzierungskreisläufe eingerichtet<br />

werden. In einem ersten Schritt wurde<br />

2011 die Maut nach Abzug der Systemkosten<br />

erstmals vollständig für Investitionen in<br />

die Straße verwendet. Die Einnahmebasis<br />

soll durch die Einbeziehung von vierstreifigen<br />

Bundesstraßen in die Mautpflicht für<br />

schwere Lkw erweitert werden. Die Investitionen<br />

in die Schienen- und Wasserstraßeninfrastruktur<br />

werden allerdings derzeit noch<br />

vollständig konventionell finanziert.<br />

Investitionsplanung 2011– 2015<br />

2011 <strong>2012</strong> 2013 2014 2015 Summe<br />

Erhaltung 5.437 5.526 5.623 5.713 5.811 28.110<br />

Neu- und Ausbau 2.917 3.113 2.902 2.875 2.788 14.595<br />

Beschleunigungsprogramm 500 320 60 60 940<br />

Sonstige Investitionen 1.242 1.272 1.267 1.321 1.325 6.427<br />

Investitionen insgesamt 9.596 10.411 10.112 9.969 9.984 50.072<br />

Infrastrukturbeschleunigungsprogramm:<br />

Eine Milliarde<br />

Euro zusätzlich<br />

für die Bundesverkehrs<br />

wege<br />

Der Hauptverband begrüßt die einmalige<br />

Aufstockung der Investitionen in die Bundesverkehrswege<br />

um eine Milliarde in <strong>2012</strong>,<br />

kritisiert aber, dass mit einer auf das Jahr<br />

<strong>2012</strong> beschränkten Aufstockung der Gelder<br />

Deutschlands maroden Straßen und Brücken<br />

nicht geholfen sei. Bereits im Jahr 2000 habe<br />

die damalige Pällmann-Kommission einen<br />

jährlichen Investitionsbedarf von zwölf<br />

Milliarden Euro für die Bundesverkehrswege<br />

festgestellt. Diese Summe sei nie zur Verfügung<br />

gestellt worden. Der Höhepunkt der Investitionstätigkeit<br />

habe – inklusive der Konjunkturprogramme<br />

– im Haushaltsjahr 2009<br />

bei 11,5 Milliarden Euro gelegen. Für das<br />

laufende Jahr seien ursprünglich 10,1 Milliarden<br />

Euro veranschlagt.<br />

Rechne man die 12 Milliarden Euro der<br />

Pällmann-Kommission auf heutige Baupreise<br />

um, müsste der Bund sogar jährlich<br />

14 Milliarden Euro in seine Verkehrswege investieren,<br />

um die Vorgaben der Kommission<br />

zu erfüllen. Auch Bundesverkehrsminister<br />

Ramsauer habe im vergangenen Jahr festgestellt,<br />

dass ein Investitionsniveau von 14 Milliarden<br />

Euro sachgerecht wäre, um sowohl<br />

die bestehenden Bundesverkehrswege in einem<br />

qualitativ guten Zustand zu halten als<br />

auch die notwendigen Neubaumaßnahmen<br />

finanzieren zu können.<br />

Immerhin ist es dem Minister in den Haushaltsberatungen<br />

im Herbst 2011 gelungen,<br />

eine zusätzliche Milliarde an Investitionsmitteln<br />

zu erhalten. Diese teilt sich auf in<br />

■ 600 Millionen Euro für die Bundesfernstraßen<br />

(400 Millionen Euro <strong>2012</strong> und<br />

200 Millionen Euro 2013),<br />

■ 100 Millionen Euro für die Schienenwege<br />

des Bundes (40 Millionen Euro im laufenden<br />

Jahr und 60 Millionen Euro 2013) sowie<br />

■ 300 Millionen Euro (jeweils 60 Millionen<br />

Euro für die Haushaltsjahr <strong>2012</strong> bis 2016).<br />

Die 300 Millionen Euro für die Bundeswasserstraßen<br />

sollen ausschließlich für den Bau<br />

einer fünften Schleusenkammer in Bruns-


EUROPA /9<br />

büttel am Nord-Ostsee-Kanal eingesetzt werden.<br />

Bei den Eisenbahnen des Bundes konnte<br />

wegen eines langen Planungsvorlaufes und<br />

Realisierungszeitraumes nicht sichergestellt<br />

werden, dass die Mittel bei Neubaumaßnahmen<br />

bis 2013 verwendet werden können. Daher<br />

sollen die zusätzlichen 100 Milliarden<br />

Euro zur Modernisierung des bestehenden<br />

Schienennetzes eingesetzt werden; im Mittelpunkt<br />

stehe dabei die Verkehrsinfrastruktur<br />

der Personenbahnhöfe.<br />

Die Mittel für die Bundesfernstraßen werden<br />

in vier Bereichen verwendet. 400 Millionen<br />

Euro sollen zur Verstärkung und Beschleunigung<br />

laufender Bedarfsplanmaßnahmen<br />

(Neubauten) eingesetzt werden. Ohne die<br />

zusätzlichen Investitionen hätten laufende<br />

Maßnahmen teilweise nur zulasten anderer<br />

Ausgabebereiche oder mit weiteren Verzögerungen<br />

realisiert werden können.<br />

127 Millionen Euro werden für Erhaltungsmaßnahmen<br />

verwendet. Sie dienen zur<br />

Aufstockung der ursprünglich eingeplanten<br />

2,4 Milliarden Euro für das Bestandsnetz im<br />

Haushaltsjahr <strong>2012</strong>. Weitere 13 Millionen<br />

Euro dienen dem Bau zusätzlicher Radwege<br />

an bestehenden Bundesfernstraßen und sollen<br />

die Verkehrssicherheit durch die Trennung<br />

von Radverkehr und motorisiertem<br />

Verkehr erhöhen. 60 Millionen Euro dienen<br />

Neubeginnen von Bedarfsplanmaßnahmen,<br />

die ansonsten ebenfalls in die Zukunft hätten<br />

verschoben werden müssen.<br />

Drei Viertel der zusätzlichen 600 Millionen<br />

Euro entfallen auf Projekte in den fünf Bundesländern,<br />

die das höchste Verkehrsaufkommen<br />

zu bewältigen haben und die über<br />

relativ viele staugefährdete Autobahnstrecken<br />

verfügen. Die höchsten Summen fließen<br />

nach:<br />

Podiumsdiskussion mit Hauptverband und FNTP in Paris:<br />

Bauer und Bernasconi rechnen<br />

für <strong>2012</strong> mit Umsatzrückgang in<br />

der Bauwirtschaft<br />

Die Präsidenten der Bauindustrieverbände<br />

Deutschlands und Frankreichs, Prof. Dipl.-<br />

Kfm. Thomas Bauer, Hauptverband, und<br />

Patrick Bernasconi, FNTP, rechnen aufgrund<br />

der Staatsschuldenkrise und der daraus<br />

folgenden Sparsamkeit der öffentlichen<br />

Hand in beiden Ländern mit deutlichen<br />

Umsatzrückgängen in der Bauwirtschaft. In<br />

Deutschland sei mit einem Rückgang in diesem<br />

Jahr nominal um 2,5 Prozent, in Frankreich<br />

mit einem Minus von 1 bis 1,5 Prozent<br />

zu rechnen, erklärten beide Präsidenten im<br />

Vorfeld der Baumaschinenmesse Pré-Intermat<br />

am 13. Januar in Paris. Bauer betonte<br />

in diesem Zusammenhang den positiven<br />

Verlauf der Baukonjunktur im vergangenen<br />

Jahr. Für 2011 werde in Deutschland ein Umsatzplus<br />

von 9,5 Prozent erwartet. Die stärksten<br />

Wachstumsimpulse seien dafür aus dem<br />

Wohnungsbau gekommen.“<br />

Beide Präsidenten mahnten an, dass Brüsseler<br />

Regelungsbestrebungen im Vergaberecht<br />

und im Bereich von Zuwanderung Drittstaatsangehöriger<br />

nicht dazu führen dürften,<br />

dass bewährte Vorschriften ständig infrage<br />

gestellt und neue unklare Gesetze eingeführt<br />

würden. In Zeiten leerer Kassen müssten<br />

Öffentlich Private Partnerschaften noch mehr<br />

in Betracht gezogen werden. Frankreich<br />

und England seien hier Deutschland weit<br />

vo raus, so Bauer. Große Infrastrukturvorhaben<br />

könnten auch in Deutschland realisiert<br />

werden, wenn die mentale Großwetterlage<br />

sich ändere.<br />

Bernasconi unterstrich die Bedeutung eines<br />

gemeinsamen Vorgehens beider Verbände<br />

auf europäischer Ebene. Dies sei besonders<br />

in Hinblick auf die ICT-Richtlinie wichtig,<br />

mit der der Zugang von Drittstaatsangehörigen<br />

zum europäischen Markt neu geregelt<br />

werden soll. Die Präsidenten befürchten bei<br />

einer Neuregelung erhebliche Nachteile für<br />

die Bauwirtschaft. Erleichtertes Lohndumping<br />

und Dumping sozialer Bedingungen<br />

dürfe nicht Konsequenz europäi scher Regelungen<br />

sein, so Bauer und Bernasconi.<br />

Hier bestehe auch Einigkeit mit den Sozialpartnern.<br />

Beide plädierten für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

im europäischen Raum;<br />

auch im Hinblick auf die Marktöffnung<br />

und den Marktzugang. China müsse seine<br />

„Closed Shop“-Politik ändern und sich öffnen,<br />

wolle es umgekehrt auf europäischen<br />

Baumärkten mitbieten. Hier hoffen beide<br />

Präsidenten auf entsprechende Maßnahmen<br />

der Europäischen Kommission.<br />

■ Nordrhein-Westfalen: 133 Millionen Euro<br />

■ Baden-Württemberg: 102 Millionen Euro<br />

■ Bayern:<br />

102 Millionen Euro<br />

■ Niedersachsen: 67 Millionen Euro<br />

■ Hessen:<br />

42 Millionen Euro<br />

Bauindustriepräsident Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer (l.) und sein französischer Amts kollege<br />

Patrick Bernasconi (r.) betonen die Bedeutung der Zusammenarbeit


Zur Sicherstellung eines verbindlichen gemeinsamen<br />

Vertragsverständnisses zu Bauverträgen<br />

der DB AG erklärten die Partner<br />

übereinstimmend, dass „Bauleistungen in<br />

einem transparenten Wettbewerb auf der<br />

Basis einer erschöpfenden und eindeutigen<br />

Leistungsbeschreibung mit fairer Risikoverteilung“<br />

vergeben würden und eine Übertragung<br />

von originären Bauherrenrisiken nicht<br />

im Interesse der DB AG liege. Ziel der Partner<br />

ist es, bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten<br />

juristische Auseinandersetzungen<br />

und damit einhergehende Verzögerungen zu<br />

vermeiden. Die Deutsche Bahn verbaut jährlich<br />

ein Volumen von 4,2 Milliarden Euro in<br />

Bauleistungen und ist somit einer der größten<br />

Bauinvestoren Deutschlands.<br />

Deutsche Bahn AG, Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) und<br />

Hauptverband stellen Zusammenarbeit auf neue Füße: Thorsten Bode, Präsident BVMB,<br />

Dr. Volker Kefer, DB-Vorstand Technik und Infrastruktur, und Dipl.-Ing. Klaus Pöllath,<br />

Vizeprä sident Technik Hauptverband (v.l.)<br />

Deutsche Bahn, Hauptverband und Bundesvereinigung Mittelständischer<br />

Bauunternehmen unterzeichnen Erklärung:<br />

Faire Risikoverteilung bei der<br />

Vergabe – partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit stärken<br />

Die Deutsche Bahn AG (DB AG), der Hauptverband<br />

und die Bundesvereinigung Mittelständischer<br />

Bauunternehmen (BVMB) wollen<br />

die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

bei der Vergabe von Bauleistungen ausbauen.<br />

Eine entsprechende Erklärung haben<br />

Dr. Volker Kefer, DB-Vorstand Technik und<br />

Kranert<br />

Infrastruktur, Dipl.-Ing. Klaus Pöllath, Vizepräsident<br />

Technik des Hauptverbandes, und<br />

Thorsten Bode, Präsident der BVMB, am<br />

13. Dezember 2011 in Berlin unterzeichnet.<br />

„Mit dieser Erklärung wollen wir unsere Zusammenarbeit<br />

auf eine neue Basis stellen.<br />

Entscheidend ist, dass wir damit auch einen<br />

wichtigen Schritt machen, um die Qualität<br />

von Bauleistungen nachhaltig zu verbessern“,<br />

erklärte Kefer. Pöllath machte in<br />

diesem Zusammenhang deutlich: „Die gemeinsame<br />

Erklärung ist ein Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einem partnerschaftlichen Miteinander.<br />

Wir begrüßen das Bekenntnis der<br />

Bahn zu einer fairen Risikoverteilung. Nur so<br />

werden bei der Realisierung von Infrastrukturvorhaben<br />

wichtige technische Innovationen<br />

und ein Qualitätswettbewerb gefördert.“<br />

„Nun kommt es entschieden darauf an, dass<br />

die gemeinsame Erklärung für alle neuen<br />

Vergabeverfahren von Anfang an von den<br />

Beteiligten in der Praxis gelebt wird“, sagte<br />

Bode. „Das neue Miteinander muss sich im<br />

Praxistest beweisen.“<br />

istockphoto.de


VERBANDSINFORMATIONEN /11<br />

IT-Benchmark 2011:<br />

Innovationsgeschwindigkeit<br />

erhöhte sich<br />

deutlich<br />

RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband (r.), und Efim Bassin, Präsident des<br />

russischen Bauverbandes (l.), unterzeichneten in Moskau eine Kooperationsvereinbarung<br />

Kooperationsvereinbarung mit russischem<br />

Bauverband unterzeichnet<br />

Der russische Baudachverband „Nostroy“<br />

und der Hauptverband haben in Moskau eine<br />

engere Zusammenarbeit bei der technischen<br />

Normung sowie bei der Entwicklung und der<br />

Qualitätssicherung der Berufsbildung vereinbart.<br />

Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung<br />

haben der Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbands, RA Michael Knipper,<br />

sowie der Präsident von Nostroy, Efim Bassin,<br />

in Moskau unterzeichnet.<br />

Der Besuch fand im Rahmen des russischen<br />

Investitions- und Bauforums, einer<br />

Fachveranstaltung der Baubranche auf<br />

föderaler Ebene, statt, das vom Ministerium<br />

für Regionalentwicklung der Russischen<br />

Föderation und dem Gastgeberverband<br />

organisiert worden war. Während<br />

des Forums hatten die Vertreter des Hauptverbands<br />

die Möglichkeit, sich mit der<br />

Struktur und den Aufgaben von Nostroy bekannt<br />

zu machen, und beteiligten sich an<br />

Fachtagungen mit einem Vortrag über die<br />

Bedeutung und Verantwortung der Bauwirtschaft<br />

bei der Ausarbeitung und Umsetzung<br />

von technischen Normen.<br />

Interesse an<br />

Ausbildungsprogramm<br />

In der bilateralen Diskussion zeigte die russische<br />

Seite Interesse an den Erfahrungen der<br />

deutschen Bauindustrie mit Ausbildungsprogrammen<br />

für Projektmanagement im<br />

Baubereich. Es wurde die Absicht ausgesprochen,<br />

Experten der deutschen Bauindustrie<br />

für mehrtägige Blockseminare nach<br />

Russland einzuladen, wo sie entsprechende<br />

Kenntnisse vermitteln können.<br />

Ein Informationsaustausch wurde ferner<br />

zum Thema FIDIC-Musterverträge vereinbart.<br />

Der Hauptverband bot an, im Jahr <strong>2012</strong><br />

für die Mitglieder des russischen Verbands<br />

Seminare zur Vorstellung der EIC-Kommentare<br />

zu den FIDIC-Mustervertragsbedingungen<br />

durchzuführen, in denen der Umgang<br />

mit den FIDIC-Dokumenten seitens der Bauunternehmen<br />

vorgestellt wird.<br />

Als weiterer Bereich der Zusammenarbeit<br />

wurde die technische Regulierung identifiziert.<br />

Im Zuge des WTO-Beitritts arbeitet der<br />

russische Bauverband derzeit an der Reformierung<br />

des russischen Systems der technischen<br />

Normen und Standards auf dem<br />

Bau. In diesem Prozess werden sowohl europäische<br />

als auch amerikanische Normen und<br />

Standards analysiert und in russischer Übersetzung<br />

herausgegeben. Der Hauptverband<br />

bot an, im Rahmen der Arbeitsgruppen des<br />

Hauptverbands zur technischen Normung<br />

einen Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

mit dem russischen Verband zu etablieren.<br />

Der Beitritt Russlands zur WTO und<br />

die sich daraus ergebenden Impulse für die<br />

Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden<br />

Ländern wurden von beiden Seiten sehr positiv<br />

bewertet.<br />

Der Hauptverband erhielt Exemplare der<br />

russischen Übersetzung der Europäischen<br />

Richtlinien zur technischen Regulierung im<br />

Baubereich sowie einen Leitfaden für ausländische<br />

Bauprojektträger in der russischen<br />

Föderation. Diese können bei Interesse in der<br />

Stabstelle Auslandsbau des Hauptverbands<br />

angefordert werden.<br />

Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis<br />

100 Millionen Euro gaben 0,66 Prozent ihres<br />

Umsatzes für Informationstechnik aus.<br />

Bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz<br />

zwischen 100 bis 400 Millionen Euro waren<br />

es 0,48 Prozent und bei Unternehmen mit einem<br />

Jahresumsatz über 400 Millionen Euro<br />

0,56 Prozent. Dies ist das Ergebnis des IT-<br />

Benchmark 2011, der vom Arbeitskreis Informationsmanagement<br />

des Hauptverbandes<br />

erhoben wird. Im Vergleich zu vorhergehenden<br />

Umfragen zeigte sich auch, dass sich die<br />

Innovationsgeschwindigkeit deutlich erhöhte.<br />

30 Prozent der Investitionen wurden für<br />

neue Systeme, 20 Prozent für die Erweiterung<br />

bestehender Systeme ausgegeben. Die ge -<br />

ringsten Kosten pro Nutzer entfielen mit<br />

2.700 Euro auf die Unternehmen mittlerer<br />

Größe, während die kleineren Unternehmen<br />

mit 3.700 Euro die höchsten Kosten pro Nutzer<br />

aufwiesen.<br />

Mit PC und Notebook<br />

auf der Baustelle<br />

Die Umfrage zeigte darüber hinaus, dass Informationstechnik<br />

fester Bestandteil auf den<br />

Baustellen ist: Alle Bauleiter und mehr als<br />

die Hälfte der Poliere der Bauindustrie nutzen<br />

PC oder Notebook auf der Baustelle.<br />

An der Datenerhebung, die 2011 bereits zum<br />

dritten Mal durchgeführt wurde, beteiligten<br />

sich Unternehmen mit rund 125.000 Arbeitnehmern,<br />

64.000 IT-Nutzern und einer Bauleistung<br />

von insgesamt 33 Milliarden Euro.<br />

Die Erhebung wird ab <strong>2012</strong> jährlich durchgeführt.<br />

Die Datenerfassung erfolgt über einen<br />

Online-Erfassungsbogen und startet im<br />

zweiten Quartal <strong>2012</strong>. An der Teilnahme interessierte<br />

Unternehmen können sich ab sofort<br />

beim Geschäftsführer des Arbeitskreises<br />

Informationsmanagement des Hauptverbandes,<br />

Martin Schneider, Tel. 0911 99207-11,<br />

E-Mail: martin.schneider@bauindustriebayern.de,<br />

registrieren lassen oder weitere<br />

Einkünfte einholen.


Entsorgen war gestern – Wiederverwenden ist heute:<br />

Vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />

wird komplett entfernt und wieder<br />

montiert<br />

<strong>BI</strong> <strong>aktuell</strong> im Interview mit Dipl.-Ing.<br />

Jürgen Bösecke, Vorsitzender der Bundesfachabteilung<br />

Fassadenbau im Hauptverband.<br />

Sie zeigen, wie durch eine einfache<br />

Idee Ressourcen wirkungsvoll<br />

geschont und die Umwelt<br />

geschützt werden können. Sie verwenden<br />

vor gehängte hinterlüftete<br />

Fassaden (VHF) vollständig wieder,<br />

zum Beispiel bei der energetischen<br />

Sanierung von Plattenbauten,<br />

und zeigen damit die<br />

Nach haltigkeit der VHF auf. Wie<br />

sind Sie darauf gekommen?<br />

Vor zwölf Jahren haben wir am Giebel eines<br />

zehngeschossigen Gebäudes in Magdeburg<br />

Nord eine vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />

montiert. Das Gebäude sollte im Rahmen<br />

des Stadtumbauprogramms abgerissen werden.<br />

Da die Fassade mangelfrei war und eine<br />

Lebensdauer von ca. 50 Jahren hatte, widerstrebte<br />

es mir, diese intakte Fassade zu Abfall<br />

werden zu lassen. Ich wusste, dass es in<br />

Magdeburg noch einen gleichen ungedämmten<br />

Giebel einer Wohnungsbaugenossenschaft<br />

gab. Der Genossenschaft bot ich den<br />

Giebel zu einem weitaus günstigeren Preis als<br />

bei Verwendung von Neu material an und wir<br />

wurden uns handelseinig. Daraufhin haben<br />

wir diese Fassade demontiert.<br />

Warum kommen diese Fassaden<br />

besonders für die Wiederverwendung<br />

im Rahmen der energetischen<br />

Sanierung infrage?<br />

Das System der vorgehängten hinterlüfteten<br />

Fassade besteht aus einzelnen Bauteilen wie<br />

Dübel und Schrauben zur Verankerung der<br />

Wandhalter an der Wand, der Dämmung, die<br />

von den Wandhaltern durchdrungen und<br />

zur Vermeidung von Wärmebrücken direkt<br />

auf der Wand verdübelt wird, den Tragprofilen,<br />

die an den Wandhaltern befestigt werden,<br />

und der Bekleidung, die wiederum auf<br />

den Tragprofilen befestigt wird. Diese Bauteile<br />

lassen sich jederzeit in umgekehrter<br />

Reihenfolge einzeln wieder demontieren.<br />

Sind besondere technische Voraussetzungen<br />

erforderlich und eignen<br />

sich alle „Spendergebäude“ und<br />

Elemente der VHF für eine Wiederverwendung?<br />

Eine besondere technische Voraussetzung ist<br />

eigentlich nicht erforderlich, außer dass man<br />

die Möglichkeit haben muss, die Fassadenfläche<br />

durch Gerüste oder – wie bei uns – durch<br />

Hängegerüste flächig erreichen zu können.<br />

Da die Fassade in alle vorher beschriebenen<br />

Bauteile zerlegt werden kann, können von allen<br />

„Spendergebäuden“ auch einzelne Bauteile<br />

wieder genutzt werden. Damit realisieren<br />

wir in der fünfstufigen Abfallhierarchie<br />

die höchste Stufe – die Abfallvermeidung!<br />

Innovationen<br />

/ der Bauindustrie<br />

Wie lässt sich der Beitrag für die<br />

Umwelt beziffern? Welche Anforderungen<br />

gemäß Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) werden erfüllt?<br />

Für zurückgewonnene und wiederverwendbare<br />

Materialien benötigt man keine Neuherstellung<br />

und die Ressourcen bleiben erhalten.<br />

Gemäß der neuen EnEV können bei<br />

der Weiterverwendung auch die erforderlichen<br />

stärkeren Dämmstoffdicken eingesetzt<br />

werden.<br />

Welche ökonomischen Vorteile hat<br />

Ihr Verfahren für den Bauherrn?<br />

Der Bauherr spart ca. 30 Prozent der Kosten<br />

und hat durch die Wiederverwendung umweltbewusst<br />

gehandelt und den Verbrauch<br />

neuer Rohstoffe verhindert.<br />

Was wünschen Sie sich von Ihren<br />

Architekten und Bauherren?<br />

Von den Architekten und Bauherren wünsche<br />

ich mir, dass sie ihre Projekte umweltbewusst<br />

planen und ausschreiben, damit unnötig<br />

große Verschnitte und somit unnötige<br />

Abfälle vermieden werden.<br />

Liebe Leser, in dieser Rubrik stellen wir in<br />

lockerer Reihenfolge innovative, interessante<br />

Bauprojekte vor, die die Leistungsfähigkeit<br />

der deutschen Bauindustrie widerspiegeln.<br />

Wenn auch Sie ein Projekt haben, das Sie gerne<br />

vorstellen wollen, schicken Sie eine E-Mail<br />

an die Redaktion von Bauindustrie <strong>aktuell</strong><br />

unter iris.grundmann@bauindustrie.de.<br />

Durch Recycling von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden lassen sich optimale Ergebnisse beim Ressourcenschutz in der energetischen<br />

Sanierung erzielen<br />

Bösecke


VERBANDSINFORMATIONEN /13<br />

// BUNDESFACHABTEILUNG SPEZIALTIEFBAU<br />

Dipl.-Ing. Roland Wend<br />

neuer Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Roland Wend ist neuer Vorsitzender<br />

der Bundesfachabteilung Spezialtiefbau<br />

des Hauptverbandes. Wend, Geschäftsführer<br />

der Bilfinger Berger Spezialtiefbau GmbH<br />

und der Grund- und Pfahlbau GmbH, löst<br />

Dr.-Ing. Michael Knöfel ab, der bei der Mitgliederversammlung<br />

am 9. November 2011 in<br />

Berlin nicht mehr zur Wiederwahl angetreten<br />

war. Wend ist seit vier Jahren im Vorstand<br />

der Bundesfachabteilung Spezialtiefbau und<br />

seit drei Jahrzehnten in unterschiedlichen<br />

Gremien für die Belange des Spezialtiefbaus<br />

aktiv. Stellvertretende Vorsitzende wurden<br />

Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann, Leiter Zentraleuropa<br />

Keller Grundbau GmbH, und Ing.<br />

Ronald Bruckner, Geschäftsführer der Universale<br />

Grund- und Sonderbau GmbH und<br />

der Stump Spezialtiefbau GmbH.<br />

Nach seiner Wahl bezeichnete Wend die Auftragssituation<br />

in der Branche als zufriedenstellend.<br />

Er betonte jedoch, dass die zögerliche<br />

Vergabe von Aufträgen der öffentlichen<br />

Hand und die unklare rechtliche Situation<br />

bei großen Infrastruktur- und Energieprojekten<br />

den Unternehmen die Möglichkeit einer<br />

wirtschaftlich notwendigen Planung von<br />

Ressourcen nehme.<br />

Die BFA Spezialtiefbau repräsentiert mit ihren<br />

Mitgliedern die führenden Unternehmen<br />

des Spezialtiefbaus in Deutschland mit<br />

einem Jahresumsatz von mehr als 700 Millionen<br />

Euro. Vor allem die größeren Unternehmen<br />

sind mit „Spezialtiefbau – Made in<br />

Germany“ zudem in Europa und in Übersee<br />

als gefragter Baupartner tätig. Der außerhalb<br />

Deutschlands erwirtschaftete Umsatz<br />

liegt noch einmal bei mehr als 700 Millionen<br />

Euro.<br />

Gesamtausgaben<br />

<strong>2012</strong> VOB/C –<br />

neue/überarbeitete<br />

ATVen<br />

VOB<br />

/<strong>aktuell</strong><br />

Die neue Gesamtausgabe<br />

der VOB <strong>2012</strong> wird<br />

für August <strong>2012</strong> erwartet.<br />

Fest steht bereits der<br />

Umfang der neuen bzw.<br />

überarbeiteten ATVen,<br />

die mit dieser Gesamtausgabe erscheinen<br />

werden:<br />

(neu) 18323 Kampfmittelräumarbeiten<br />

(neu) 18326 Kanalrenovierungsarbeiten<br />

18299 Allgemeine Regelungen für<br />

Bauarbeiten jeder Art<br />

18303 Verbauarbeiten<br />

18304 Ramm-, Rüttel- und<br />

Pressarbeiten<br />

18317 Verkehrswegebauarbeiten –<br />

Oberbauschichten aus Asphalt<br />

18309 Einpressarbeiten<br />

18313 Schlitzwandarbeiten<br />

Parallel dazu arbeiten die Hauptausschüsse<br />

und Fachberaterkreise des DVA bereits an<br />

den ATVen, die in der nächsten Gesamtausgabe<br />

erscheinen sollen (diese wird für 2014<br />

erwartet):<br />

Der neue Vorstand: Dipl.-Ing. Dirk Siewert (Geschäftsführer), Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Bliss, Mitglied der Geschäftsleitung Bauer Spezialtiefbau<br />

GmbH, Ing. Ronald Bruckner (Stellv. Vorsitzender), Geschäftsführer Universale Grundund<br />

Sonderbau GmbH, Dipl.-Ing. (FH) Harald Gollwitzer, Geschäftsführer Harald Gollwitzer<br />

GmbH, Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann (Stellv. Vorsitzender), Leiter Zentraleuropa Keller Grundbau<br />

GmbH, Dipl.-Ing. Ansgar Langemeyer, Geschäftsführer Demler Spezialtiefbau GmbH &<br />

Co. KG, Dipl.-Ing. Roland Wend (Vorsitzender), Geschäftsführer Bilfinger Berger Spezialtiefbau<br />

GmbH, Dipl.-Bw. Harald Steltner, Geschäftsführer Franki Grundbau GmbH & Co. KG,<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Nolte, Geschäftsführer Nolte Grundbau GmbH, Dipl.-Ing. Walter Ensinger,<br />

BG Bau – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Dipl.-Ing. Ralf Armbruster, Leiter Bereich<br />

Nord Züblin Spezialtiefbau GmbH, Dipl.-Ing. Walter Haus, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Bauer Spezialtiefbau GmbH (v.l.). Nicht auf dem Foto: Dipl.-Ing. Peter Arz (Ehrenmitglied)<br />

Fromm<br />

18300 Erdarbeiten<br />

18301 Bohrarbeiten<br />

18311 Nassbaggerarbeiten<br />

18312 Untertagebauarbeiten<br />

18314 Spritzbetonarbeiten<br />

18319 Rohrvortriebsarbeiten<br />

(neu) 18329 Verkehrssicherungsarbeiten<br />

18335 Stahlbauarbeiten<br />

18339 Klempnerarbeiten<br />

18360 Metallarbeiten<br />

18363 Maler- und Lackierarbeiten –<br />

Beschichtungen<br />

Die überarbeitete ATV DIN 18300 Erdarbeiten<br />

liegt zwar schon vor, wird aber aufgrund<br />

des völlig neuen Konzeptes zur Beschreibung<br />

von Boden und Fels (Homogenbereiche)<br />

zunächst in einer Pilotphase bei einigen<br />

Bauvorhaben „getestet“. Die Ergebnisse<br />

werden auch auf jene ATVen Einfluss haben,<br />

in denen Boden/Fels beschrieben werden<br />

muss.


VERBANDSINFORMATIONEN<br />

Hauptverband und ZDB zur Energie-Einsparverordnung:<br />

Novellierung mit Augenmaß erforderlich<br />

„Wir unterstützen die klimapolitischen Ziele<br />

der Bundesregierung. Leider hat aber die<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 ihre<br />

Ziele verfehlt. Die energetische Modernisierung<br />

des Gebäudebestands verharrt mit<br />

einer Modernisierungsquote von unter einem<br />

Prozent auf einem völlig unzureichenden<br />

Niveau. Bei der jetzt anstehenden Novellierung<br />

müssen die starren Anforderungen<br />

der EnEV 2009 deutlich flexibler werden,<br />

um die zur Erreichung der klimapolitischen<br />

Ziele der Bundesregierung erforderliche<br />

Sanierungsquote von 3 Prozent bis 2050 zu<br />

erreichen.“ Dies erklärten Dr.-Ing. Hans-<br />

Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB), und Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer,<br />

Präsident des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, in Berlin.<br />

Die EnEV berücksichtige nicht die spezifischen<br />

Belange des einzelnen Bauwerks und stelle<br />

damit die Wirtschaftlichkeit und somit auch<br />

die Nachhaltigkeit vieler Maßnahmen im Gebäudebestand<br />

infrage, kritisierten Loewenstein<br />

und Bauer. Die geforderten großen<br />

Dämmstoffdicken zögen aufwen dige bauliche<br />

Details nach sich und führten zu Einbußen an<br />

gestalterischer Qualität. Die Anforderungen<br />

der EnEV 2009 an die Gesamtenergieeffizienz<br />

des Gebäudes könnten zudem nur durch<br />

Kombination zusätzlicher Wärmedämmung<br />

der Gebäudehülle mit der Installation aufwendiger<br />

haustechnischer Anlagen erfüllt werden.<br />

Loewenstein weiter: „Vor dem Hintergrund<br />

des erzwungenen Umfangs der Maßnahmen<br />

verzichten viele Eigentümer bewohnter Gebäude<br />

gänzlich auf eine energetische Modernisierung.<br />

Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle<br />

sind nach EnEV zwar möglich, jedoch<br />

sind hierbei noch höhere Anforderungen an<br />

die Wärmedämmung einzelner Bauteile als<br />

bei einer Gesamtmaßnahme einzuhalten.“<br />

Bauer ergänzend: „Für eine Förderung der energetischen<br />

Gebäudemodernisierung und damit<br />

einer Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />

wäre eine nochmalige Anhebung<br />

der Anforderungen mit Sicherheit der falsche<br />

Weg. Vielmehr ist eine Flexibilisierung der Anforderungen<br />

an Bestandsgebäude notwendig,<br />

die auch eine schrittweise energetische Modernisierung<br />

erlaubt. Dem Klimaschutz ist nicht<br />

gedient, wenn die EnEV-Anforderungen weiterhin<br />

eine unzureichende Modernisierungsquote<br />

von unter einem Prozent bewirken, sodass im<br />

Jahr 2050 erst ein Drittel des Gebäudebestandes<br />

energetisch modernisiert sein würde.“<br />

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

und der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie fordern zudem als notwendigen<br />

Impuls für die energetische Gebäudemodernisierung<br />

eine steuerliche Abschreibung analog<br />

der Denkmal-AfA, um die Wirtschaftlichkeit<br />

der Maßnahmen zu verbessern.<br />

Treffen mit Bundesministern<br />

Treffen mit Bundesarbeitsministerin<br />

Ursula von der Leyen<br />

Die drei Tarifvertragsparteien des Baugewerbes haben am 11. Januar<br />

mit Bundes arbeitsminis terin Dr. Ursula von der Leyen <strong>aktuell</strong>e<br />

sozial politische Fragen erörtert. Von der Leyen lobte dabei die Sozialpartnerschaft<br />

im Bauge werbe.<br />

Bauspitzenverbände treffen Bundesinnen minister<br />

Hans-Peter Friedrich<br />

Die ICT-Richtlinie, die die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen<br />

im Rahmen einer konzerninternen Entsendung regelt,<br />

stand im Mittelpunkt eines Gesprächs der Bauspitzenverbände<br />

mit Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich am 20. De zember<br />

2011 in Berlin. Der Hauptverband und der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB) fordern die Herausnahme des Baugewerbes<br />

aus dem Anwendungsbereich der Richtlinie. Die Verbände befürchten<br />

erhebliche Wettbewerbsverzerrungen, weil die Umgehung von Sozialund<br />

Mindestlohnstandards möglich wird.<br />

RA Oliver Zander, Hauptverband, Andreas Schmieg, Vize präsident<br />

Hauptverband, Klaus Wiesehügel, Vorsitzender IG BAU, Dr. Ursula<br />

von der Leyen, Bundesarbeits ministerin, Dietmar Schäfers, IG BAU,<br />

Frank Dupré, Vizepräsident ZDB, RA Harald Schröer, ZDB, Gregor<br />

Asshoff, IG BAU (v. l.)<br />

Fromm<br />

RAin Katrin Kandaouroff, ZDB, RA Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />

ZDB, Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesinnenminister, Prof.<br />

Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident Hauptverband, RA Oliver Zander,<br />

Hauptverband (v.l.)<br />

ZDB


LÄNDERSPIEGEL /15<br />

Bayern:<br />

Gerhard Hess: „Mit der Europaregion<br />

Donau-Moldau neue Wege bauen“<br />

„Mit der Europaregion Donau-Moldau haben<br />

wir einen weiteren Mitstreiter, um Bayern<br />

und Tschechien durch bessere Verkehrswege<br />

so zusammenfinden zu lassen, wie dies für<br />

Nachbarn im Herzen Europas normal sein<br />

sollte. Dass historische Verkehrsverbindungen<br />

Goldene Straße oder Goldener Steig genannt<br />

wurden, zeigt, welche große Bedeutung<br />

die Verbindung Bayerns zu Tschechien bzw.<br />

früher Böhmen hatte“, sagte Gerhard Hess,<br />

Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes,<br />

beim Workshop „Europaregion<br />

Donau-Moldau – Potenziale der<br />

Zusammenarbeit zwischen Tschechien und<br />

Bayern“ an der Hochschule Deggendorf.<br />

Die Goldene Straße verlief ausgehend von<br />

Lux em burg über Frankfurt und Nürnberg<br />

nach Prag, der Goldene Steig ermöglichte den<br />

Salz transport von Passau nach Prag.<br />

Der „Eiserne Vorhang“ sei Geschichte, doch eine<br />

leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur sei<br />

immer noch nicht gebaut. Ohne diese gelinge<br />

die Vernetzung beider Regionen aber nicht, so<br />

Hess. Es fehlten sowohl die Hauptachsen wie<br />

die A 94 als auch gut ausgebaute Quertraversen<br />

wie die B 20, die B 85 und die B 15 neu. In<br />

einem Vierteljahrhundert sei gerade einmal<br />

die BAB 6 gebaut worden, in Deutschland<br />

obendrein viel zu spät, beklagt Hess.<br />

„Auch unser Schienennetz ist immer noch<br />

nicht auf das neue Europa ausgerichtet. Von<br />

München aus erreicht man Frankfurt am Main<br />

in drei Stunden. Nach Prag braucht man mit<br />

dem Zug aber sechs Stunden. Auch Nürnberg<br />

ist schlecht an Prag angebunden“, so Hess. Im<br />

europäischen TEN-Netz fehle eine markante<br />

Kraftlinie, die Südwest-Nordost-Achse von Lyon<br />

ausgehend über Zürich, München, Prag in<br />

das Baltikum. Die TEN-Achse 22 Prag – Nürnberg<br />

müsse bis Stuttgart weitergeführt werden.<br />

Die Europaregion Donau-Moldau umfasst die<br />

Regionen Pilsen, Budweis, Vysocina, Niederösterreich,<br />

Oberösterreich, Niederbayern und<br />

Oberpfalz. Zur Region gehören die Metropolen<br />

Prag, München, Wien und Nürnberg.<br />

Hamburg:<br />

Angehende<br />

Bauingenieure<br />

ausgezeichnet<br />

Die drei besten Absolventen des Bachelor -<br />

stu diengangs Bauingenieurwesen, Fabian<br />

Fengler, Felix Krohn und Dennis Mundorf,<br />

sind in der HafenCity Universität Hamburg<br />

mit dem Förderpreis der Stiftung der Hamburger<br />

Bauindustrie ausgezeichnet worden.<br />

„Die Hamburger Bauindustrie will mit dem<br />

Förder preis gute Studienleistungen honorieren<br />

und Anreize für eine kurze Studienzeit<br />

schaffen“, betonte Dr.-Ing. Friedrich W.<br />

Oeser, Vorstandsvorsitzender des Bauindustrieverbandes<br />

Hamburg und der Stiftung der<br />

Bauindustrie Hamburg.<br />

Der diesjährige erste Preisträger, Fabian<br />

Fengler, referierte zum Thema „Vergleich der<br />

statis tischen Berechnung einer Ufereinfassung<br />

nach DIN 1054 (1/2005) und EC 7 [DIN<br />

EN 1997 (9/2009)/DIN 1054 (12/2010)]“, der<br />

zweite Preisträger, Felix Krohn, zum Thema<br />

„Entwurf und Berechnung einer tiefen<br />

Baugrube mit FEM PRGRM PLANS“ und<br />

der dritte Preisträger, Dennis Mundorf, zum<br />

Thema „Entwurf und statistische Berechnung<br />

einer Baugrubenkons truktion für ein<br />

Löschwasserbecken der Flüssiggasanlage<br />

Swine münde“. Die Förderpreise waren mit<br />

insgesamt 4.500 Euro dotiert.<br />

Hamburg:<br />

Preise an die besten<br />

„Geprüften Poliere“ verliehen<br />

Im Rahmen einer Feierstunde im Ausbildungszentrum-Bau<br />

in Hamburg wurden die<br />

drei besten „Geprüften Poliere“ mit Geldpreisen<br />

und Urkunden durch die Stiftung<br />

der Bauindustrie Hamburg geehrt. Die besten<br />

Polierprüfungen in Hamburg absolvierten<br />

Jürgen Petersen, Mathias Petersen und<br />

Hans-Dieter Miersen.<br />

Der Geschäftsführer des Bauindustrieverbandes<br />

Hamburg, RA Peter Wagenmann, der<br />

die Preise überreichte, betonte: „Der Polier<br />

ist einer der wichtigsten Leute auf der Baustelle<br />

und trägt eine hohe Verantwortung.<br />

Der Preis soll auch als Anreiz für den Nachwuchs<br />

zur Weiterbildung dienen.“<br />

RA Peter Wagenmann, Geschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hamburg, Jürgen Petersen,<br />

Mathias Petersen und Hans-Dieter Miersen (v.l.)


Baden-Württemberg:<br />

2011 deutlich mehr Umsätze –<br />

Branche rechnet mit großem Fachkräftemangel<br />

Die baden-württembergische Bauwirtschaft<br />

im Land blickt auf ein umsatzstarkes Jahr zurück<br />

und zeigt sich entsprechend zufrieden.<br />

Bis auf den öffent lichen Bau konnten 2011<br />

alle Bausparten deutlich zulegen. Nach Angaben<br />

der Landesvereinigung Bauwirtschaft<br />

setzten die baden-württembergischen Bauunternehmen<br />

zwischen Januar und November<br />

rund 10,3 Milliarden Euro um, das ist ein<br />

Zuwachs von 9,7 Prozent. Auch der Dezember<br />

werde sich aufgrund der milden Witterung<br />

in diese positive Gesamtbilanz einreihen.<br />

Anders als im Vorjahr habe die Baubranche<br />

2011 vom allgemeinen Wirtschaftsaufschwung<br />

profitieren können. Zahlreiche<br />

gewerbliche Unternehmen im Südwesten<br />

hätten wegen der guten Auftragslage verstärkt<br />

in neue Produktions- und Lagerstätten<br />

investiert und so dem Wirtschaftsbau<br />

ein Umsatzplus von 12,8 Prozent beschert.<br />

Kräftig angezogen habe mit plus 13,6 Prozent<br />

auch der Wohnungsbau. Dagegen habe<br />

der öffentliche Bau nur 1,7 Prozent mehr<br />

Umsatz erzielt.<br />

Für <strong>2012</strong> ist Thomas Schleicher, Präsident<br />

der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg,<br />

mit Blick auf die sprunghaft<br />

gestiegenen Auftragseingänge beim<br />

Wirtschafts- und Wohnungsbau im Oktober<br />

und November 2011 durchaus optimistisch:<br />

„Unsere Branche wird auch in diesem<br />

Jahr weiter wachsen, allerdings in stark abgeschwächter<br />

Form. Bis Jahresende rechnen<br />

wir mit einer Umsatzsteigerung von etwa<br />

2 Prozent.“ Als unerwartet stabiler Faktor<br />

erweist sich laut Verbandschef zurzeit der<br />

Wohnungsbau. Die Betriebe hätten gut zu<br />

tun und auch der deutliche Anstieg bei den<br />

Wohnungsbaugenehmigungen sei ein positives<br />

Signal: „Offenbar investieren viele Anleger<br />

angesichts der Euro-Krise ihr Geld lieber<br />

in werthaltige Immobilien statt in spekulative<br />

Anlagen. Trotzdem werden in Baden-<br />

Württemberg seit Jahren weit weniger Wohnungen<br />

gebaut als notwendig wären.“ 2010<br />

war die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten<br />

mit 24.380 auf ein Rekordtief gesunken,<br />

der jährliche Bedarf ist etwa doppelt so<br />

hoch.<br />

Nordbaden:<br />

Jüttner zu Besuch im ABZ Bau Mannheim<br />

Positiv beeindruckt zeigte sich Prof. Dr. Egon<br />

Jüttner, Mitglied des Bundestags, bei einem<br />

Besuch des Ausbildungszentrums (ABZ) Bau<br />

in Mannheim anlässlich des Abschlusses der<br />

Sanierungsarbeiten. Der Verband Bauwirtschaft<br />

Nordbaden hat fast eine Million Euro<br />

in das Ausbildungszentrum mit angeschlossenem<br />

Internat investiert.<br />

„Die Bauwirtschaft sucht dringend Nachwuchs.<br />

Vor allem gut ausgebildete Fachkräfte<br />

werden benötigt. Wir haben bereits einiges<br />

zu bieten. Zum Beispiel eine überdurchschnittlich<br />

gute Bezahlung schon während<br />

der Ausbildung. Aber auch der Standard im<br />

Ausbildungszentrum muss natürlich stimmen“,<br />

so Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden.<br />

Der Schwerpunkt der Investitionsmaßnahmen<br />

lag bei der Modernisierung der Werkstätten<br />

sowie der Internatszimmer. Außerdem<br />

wurde die Heizungsanlage saniert.<br />

Das Ausbildungszentrum Bau in der Mannheimer<br />

Gartenstadt ist spezialisiert auf den<br />

Bereich Tiefbau. Vor allem Kanalbauer,<br />

Rohr leitungsbauer und Straßenbauer werden<br />

dort ausgebildet. Insgesamt sind im ABZ<br />

Bau Mann heim derzeit 156 Lehrlinge in der<br />

Ausbildung.<br />

Konrad Schlichter, stellv. Fraktionsvorsitzender CDU Mannheim, Bruno Schwegler, Leiter<br />

ABZ Bau in Mannheim, Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer Verband Bauwirtschaft<br />

Nordbaden, Prof. Dr. Egon Jüttner, MdB und Stadtrat (v.l.)<br />

Außerdem finden im ABZ Bau regelmäßig<br />

technische Fortbildungen und Seminare<br />

statt.


LÄNDERSPIEGEL /17<br />

Nordbaden:<br />

Ludwig-Klee-Preis verliehen<br />

„Eure Berufsaussichten sind gut!“, beglückwünschte<br />

Michael Schmieder, Vorstandsvorsitzender<br />

der Ludwig-Klee-Stiftung, die<br />

Preisträger des diesjährigen Ludwig-Klee-<br />

Preises bei der Preisverleihung am 29. November<br />

2011 im Ausbildungszentrum der<br />

Bauwirtschaft Nordbaden in Mannheim.<br />

„Alle Prognosen weisen darauf hin, dass sich<br />

der Fachkräftemangel in Zukunft noch verschärfen<br />

wird“, so Schmieder weiter.<br />

Präsident des Verbandes Bauwirtschaft<br />

Nordbaden, bei der Preisübergabe. „Man<br />

kann erkennen, dass unseren Preisträgern<br />

ihre Ausbildung Spaß macht. Wenn junge<br />

Menschen Überdurchschnittliches leisten<br />

und eine Vorbildfunktion für ihre Kameraden<br />

haben, sollten wir sie ermutigen, so weiterzumachen.“<br />

Insgesamt wurden bei der Preisverleihung<br />

Preisgelder im Wert von 9.500 Euro vergeben.<br />

Eine Liste der Preisträger findet sich im Internet<br />

unter http://www.klee-stiftung.de/<br />

klee-preis-2011.html<br />

Der Ludwig-Klee-Preis wird jedes Jahr an die<br />

besten Prüflinge der Gesellen- bzw. Lehrabschlussprüfung<br />

im Maurer- und Betonbauerhandwerk<br />

vergeben. Zusätzlich wurden in diesem<br />

Jahr ein Sonderpreis im Rohrleitungsbau<br />

sowie vier Sonderpreise für besondere Leistungen<br />

während der Ausbildung vergeben.<br />

„Wir können auf die Ausbildung in Deutschland<br />

stolz sein“, betonte Thomas Schleicher,<br />

Die Ludwig-Klee-Preisträger 2011 mit Michael Schmieder (4.v. links) und Thomas Schleicher<br />

(Mitte)<br />

Nordrhein-Westfalen:<br />

Hannelore Kraft und Peter Ramsauer<br />

beim Martinsmahl 2011<br />

Die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore<br />

Kraft, war die Festrednerin des 39.<br />

Freundschaftsmahles St. Martin des Bauindustrieverbandes<br />

NRW am 7. November<br />

2011 in Düsseldorf. Vor rund 450 Gästen aus<br />

Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft<br />

referierte sie über Wirtschafts- und<br />

Industriepolitik in Nordrhein-Westfalen. Für<br />

festliche Stimmung im Sinne des heiligen<br />

St. Martin sorgte traditionell der Kinderchor<br />

der Clara-Schumann-Musikschule, der mit<br />

bunten Laternen und klassischen Brauchtumsliedern<br />

den Abend eröffnete. Als Schirmherr<br />

der festlich-karitativen Abendveranstaltung<br />

ließ es sich der Festredner des Vorjahres,<br />

Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer, nicht<br />

nehmen, auch in diesem Jahr persönlich<br />

an der Veranstaltung teilzunehmen. „Das<br />

Freundschaftsmahl St. Martin gehört zu<br />

den Veranstaltungen, wo man bedingungslos<br />

und gerne wieder hingeht“, resümierte er<br />

in seinem Grußwort. Er war zusammen mit<br />

der Leiterin des Mütterzentrums Traunstein,<br />

Anja Preuster, angereist, um sich nochmals<br />

bei den anwesenden Gästen für die Spende zu<br />

bedanken.<br />

Auch in diesem Jahr stellen die nordrheinwestfälischen<br />

Bauunternehmer mit 40.000<br />

Euro eine beachtliche Summe für den guten<br />

Zweck zur Verfügung. NRW-Bauindustrie-<br />

Präsident Andreas Schmieg überreichte den<br />

Spendenscheck an Kraft, die mit dem Geld<br />

fünf Freiwilligenagenturen unterstützen<br />

wird, um das bürgerschaftliche Engagement<br />

in Nordrhein-Westfalen weiter zu stärken.<br />

Seit dem ersten Freundschaftsmahl St. Martin<br />

im Jahr 1973 haben die nordrheinwestfälischen<br />

Bauunternehmer nun über<br />

1,25 Millionen Euro für soziale Einrichtungen<br />

gespendet.<br />

Martinsmahl der Bauindustrie NRW mit hochrangigen Gästen: NRW-Bauindustriepräsident<br />

Dipl.-Oec. Andreas Schmieg, HGFin Prof. Beate Wiemann, NRW-Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft, Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer (v.l.)<br />

Bauindustrieverband NRW


Nordrhein-Westfalen:<br />

Erstes privates Berufskolleg startet in Kerpen<br />

Mit Beginn des neuen Schuljahrs 2011/<strong>2012</strong><br />

startete am 5. Sep tember 2011 im Ausbildungszentrum<br />

der Bauindustrie NRW in<br />

Kerpen das erste private Berufskolleg der<br />

Bauwirtschaft. Neben der klassischen Berufsschule<br />

für Auszubildende der Lehrberufe<br />

Beton- und Stahlbetonbauer/-in,<br />

Straßenbauer/-in, Kanalbauer/-in und Rohrleitungsbauer/-in<br />

wurde auch ein Berufsorientierungsjahr<br />

für Jugendliche ohne<br />

Schulabschluss eingerichtet. Damit sind die<br />

Kerpener im Bereich der Nachwuchsförderung<br />

Vorreiter in Deutschland. Sie bieten die<br />

gesamte Bandbreite der überbetrieblichen<br />

Ausbildung aus einer Hand.<br />

„Mit dem zusätzlichen Angebot eines privaten<br />

Berufskollegs beschreiten wir interessantes<br />

Neuland“, fasst Ulrich Goos, Leiter des Ausbildungszentrums<br />

(ABZ) Kerpen, zusammen.<br />

Dass der eingeschlagene Weg richtig<br />

sei, beweise aber die äußerst positive Resonanz.<br />

„Uns liegen bereits erste Anfragen von<br />

Bauinnungen und Kreishandwerkerschaften<br />

vor, zukünftig hier in Kerpen auch Handwerksklassen<br />

einzurichten“, freut sich Goos.<br />

„Diesen Anfragen stehen wir selbstverständlich<br />

positiv gegenüber.“ Sie stimmten die<br />

Verantwortlichen zuversichtlich, die Schüleranzahl<br />

vor Ort weiter steigern zu können.<br />

Außerdem belege das aus seiner Sicht einen<br />

Trend, der sich schon bei der Einführung der<br />

dualen Studiengänge gezeigt habe. „Im Bereich<br />

der Berufsausbildung wird die strikte Trennung<br />

zwischen Bauindustrie und Bauhandwerk<br />

langsam aufgehoben“, stellt Goos fest.<br />

Hohe Qualitätsanforderungen<br />

Derzeit besuchen etwa 140 Schüler das Berufskolleg,<br />

verteilt auf insgesamt acht Klassen<br />

des ersten und zweiten Ausbildungsjahres<br />

sowie des Berufsorientierungsjahres. Das<br />

dritte Ausbildungsjahr startet erst im kommenden<br />

Schuljahr. Für Schüler, deren Wohnort<br />

zu weit von der Schule entfernt liegt, besteht<br />

die Möglichkeit der Unterbringung im<br />

angegliederten Gästehaus des ABZ Kerpen.<br />

Der Unterricht am neuen Berufskolleg unterliegt<br />

sowohl im Hinblick auf die Ausstattung<br />

als auch auf das Lehrpersonal hohen Qualitätsanforderungen.<br />

So wurde bei der Zusammenstellung<br />

des Lehrerkollegiums größter<br />

Wert auf eine gute Qualifizierung, Motivation<br />

und den nötigen Pioniergeist gelegt.<br />

Zurzeit unterrichten neun erfahrene Lehrkräfte<br />

in Voll- und Teilzeit am Berufskolleg<br />

der Bauwirtschaft. Selbstverständlich richten<br />

sich die Unterrichtsinhalte nach den offiziell<br />

geltenden Lehrplänen für Berufskollegs<br />

in Nordrhein-Westfalen. Im Übrigen gelten<br />

auch hier die üblichen Blockzeitenpläne.<br />

Förderverein unterstützt das<br />

Berufskolleg<br />

Die Vorteile der privaten Institution liegen<br />

für die Verantwortlichen klar auf der Hand:<br />

■ Kleine Klassen<br />

■ Individuelle Ausbildung<br />

■ Engere Verzahnung der überbetrieblichen<br />

Ausbildung mit dem Berufsschulunterricht<br />

■ Motiviertes Lehrpersonal<br />

■ Moderne Ausstattung<br />

■ Zeitgemäße Unterrichtstechniken<br />

■ Unterbringungsmöglichkeit in unserem<br />

Internat<br />

Die Schule ist im Ausbildungszentrum der<br />

Bauindustrie NRW in Kerpen untergebracht<br />

und verfügt dort in der ersten Etage über eigene<br />

Räumlichkeiten sowie ein Schulsekretariat.<br />

Grundsätzlich finanziert die Schule<br />

sich selbst, ein Schulgeld wird nicht erhoben.<br />

Rund 87 Prozent der Schul- und Raumkosten<br />

werden vom Land Nordrhein-Westfalen<br />

gedeckt. Um die gemeinnützige Schulträgerschaft<br />

finanziell zu unterstützen, gründeten<br />

zwölf Firmenvertreter aus der Bauwirtschaft<br />

sowie Privatpersonen bereits im Dezember<br />

2010 den Förderverein des Berufskollegs der<br />

Bauwirtschaft NRW, der gerne weitere Fördermitglieder<br />

aufnimmt, um den Schulbetrieb<br />

auch zukünftig auf seinem erfolgreichen<br />

Weg unterstützen zu können.<br />

Weitere Informationen erteilt:<br />

Berufskollegs der Bauwirtschaft gGmbH<br />

Humboldtstraße 30–36<br />

50171 Kerpen<br />

Telefon: 02237 561823<br />

Fax: 02237 53937<br />

sekretariat@bkbw-kerpen.de


LÄNDERSPIEGEL /19<br />

Nordrhein-Westfalen:<br />

BFW jetzt auch auf Facebook!<br />

Ab sofort ist das Berufsförderungswerk (BFW)<br />

des Bauindustrieverbandes NRW mit dem<br />

Thema „Ausbildung in Bauberufen“ auch<br />

bei Facebook vertreten. Auf der Facebook-<br />

Seite „BFW der Bauindustrie NRW e.V.“ gibt<br />

es Informationen über die Duale Ausbildung<br />

und über Karrieremöglichkeiten in Bauberufen.<br />

Außerdem werden Fotos von Azubis<br />

in Aktion gezeigt, <strong>aktuell</strong>e Termine und<br />

Neuigkeiten veröffentlicht sowie freie Ausbildungsplätze<br />

und unsere jährliche Ausbildungsplatzliste<br />

vorgestellt u.v.m.<br />

Mehr dazu auf Facebook.<br />

Kontakt<br />

Sandra Schelonka<br />

Telefon: 0211 6703-232<br />

s.schelonka@bauindustrie-nrw.de<br />

Nordrhein-Westfalen:<br />

Baurechtliche Tagung zu Nebenangeboten<br />

und Vergütung von Nachträgen<br />

Die Zulässigkeit von Nebenangeboten und<br />

die Vergütung von Nachträgen waren die<br />

zentralen Themen der Baurechtlichen Tagung<br />

2011 in Düsseldorf. Etwa 110 Teilnehmer,<br />

unter ihnen Vertreter der Gerichte,<br />

Hochschulen, Ministerien, Bauverwaltungen,<br />

privater Auftraggeber, der Rechtsanwaltschaft,<br />

der Verbände und Unternehmen<br />

der Bauwirtschaft, waren im Oktober der<br />

Einladung des Bauindustrieverbandes NRW<br />

in die Landeshauptstadt gefolgt. Die Tagung<br />

wurde erneut gemeinsam mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Baurecht durchgeführt.<br />

„Nebenangebote – zulässig oder<br />

unzulässig“<br />

Peter Hoppe von der Bilfinger Berger Ingenieurbau<br />

GmbH aus Berlin schilderte die rechtlichen<br />

Probleme, die sich für Unternehmen<br />

bei der Überlegung ergeben, Nebenangebote<br />

einzureichen. Die Unterbereitung von Nebenangeboten<br />

fördere die Innovation in der Bauwirtschaft<br />

und bringe für den Auftraggeber<br />

häufig kostengünstigere Lösungen als in der<br />

Standardausschreibung. Allerdings lohne<br />

sich der Aufwand nur, wenn dem auch Chancen<br />

gegenüber stünden. Das Europäische<br />

Vergaberecht erleichtere dies nicht ohne Weiteres,<br />

denn die Europäische Vergabekoordinierungsrichtline<br />

(Artikel 24 Abs. 3 VKR)<br />

habe abstrakte Voraussetzungen aufgestellt,<br />

die beachtet werden müssten, damit Auftraggeber<br />

Nebenangebote überhaupt werten<br />

dürften. Wenn dies streitig sei, lande die Problematik<br />

nicht selten bei den Vergabekammern<br />

und anschließend bei den Oberlandesgerichten,<br />

so Hoppe in seinem Vortrag.<br />

über die Zulässigkeit der Nebenangebote gestritten<br />

wird, sowie Aufforderungen zu deren<br />

konkreter Ausgestaltung erfolgen.<br />

„Nachträge – wie vergüten?“<br />

Wie Nachträge zu vergüten sind, war das<br />

zweite Thema der Baurechtlichen Tagung.<br />

Durch Zusatzwünsche des Auftraggebers<br />

komme es regelmäßig zur Stellung von Nachträgen<br />

bei der Abwicklung von Bauvorhaben.<br />

Rechtliche Voraussetzungen und die Berechnungsfragen<br />

für die zügige Abwicklung eines<br />

Nachtrags seien wichtige Kriterien für die<br />

Baubeteiligten, erläuterte Andreas Schmieg,<br />

Vorstandsvorsitzender der Torkret AG in<br />

Essen und NRW-Bauindustriepräsident. Er<br />

schilderte das Problem der Nachtragsstellung<br />

aus Sicht des Unternehmers. Nachträge<br />

könnten verschiedene Gründe haben und<br />

so sei schon die Ermittlung der Voraussetzungen<br />

für einen Nachtrag nicht unproblematisch.<br />

Nicht weniger leicht sei es, die zutreffende<br />

Vergütung für einen Nachtrag zu<br />

ermitteln. Übersehen werde immer wieder,<br />

dass der sorgfältigen Ausschreibung ganz<br />

wesentliche Bedeutung bei der Vermeidung<br />

streitauslösender Nachträge zuzumessen sei.<br />

Günther Jansen, Vorsitzender Richter eines<br />

Bausenats am OLG Hamm, referierte über<br />

die rechtlichen Voraussetzungen eines Nachtrags<br />

und die Probleme bei der Festlegung<br />

des strittigen Preises in klaren Zahlen. Ob<br />

sich Nachträge künftig eventuell schneller,<br />

einfacher und sachgerechter regeln lassen,<br />

darüber referierte Dr. Rüdiger Kratzenberg,<br />

Ministerialdirigent im Bundesbauministerium.<br />

Gerade im Hinblick auf die <strong>aktuell</strong>e<br />

Intention des Gesetzgebers, das Bauvertragsrecht<br />

gesetzlich zu regeln, stellt sich die Frage,<br />

welche Regelungen in das Gesetz einfließen<br />

sollten.<br />

Heinz-Peter Dicks, Vorsitzender Richter des<br />

Vergabesenats am OLG Düsseldorf, schilderte<br />

die Handhabung des Gerichts, wenn<br />

Diskutierten über die Zulässigkeit von Nebenangeboten und die Vergütung von Nachträgen<br />

auf der baurechtlichen Tagung in Düsseldorf


LÄNDERSPIEGEL<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt:<br />

Unternehmer besuchten „politisches“ Dresden<br />

Dresdner Runde im Sächsischen Landtag mit Thomas Jurk, MdL (oben l.)<br />

<strong>BI</strong>SA<br />

Die rückläufigen Zuweisungen aus dem<br />

Länderfinanzausgleich und der EU waren<br />

Thema einer Diskussion zwischen dem sächsischen<br />

Staatsminister der Finanzen, Prof.<br />

Dr. Georg Unland, und Mitgliedsunternehmen<br />

des Bau industrieverbandes Sachsen/<br />

Sachsen-Anhalt am 16. Januar in Dresden.<br />

Unland machte im Rahmen der „Dresdner<br />

Runde“ den Unternehmern deutlich, dass<br />

die einzige Chance zur Kompensation der<br />

rückläufigen Einnahmen die Förderung der<br />

Wirtschaft sei. Der Freistaat Sachsen werde<br />

sich daher auch weiterhin bemühen, die<br />

Investitionsquote auf dem bestehenden hohen<br />

Niveau zu halten. Allerdings werde der<br />

Gesamthaushalt künftig ein geringeres Volumen<br />

aufweisen, damit würden auch die<br />

Investitionen zwangsläufig zurückgehen.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden<br />

Wachstumspotenziale im Bereich der energetischen<br />

Sanierung hob Unland die Leistungen<br />

und Chancen in diesem Bereich hervor.<br />

Nach den Einblicken in die Finanzpolitik<br />

des Freistaates trafen sich die Unternehmer<br />

mit dem ehemaligen sächsischen Wirtschaftsminister<br />

Thomas Jurk. Themen des<br />

Gesprächs waren die Wirkungen der Konjunkturpakete,<br />

die Entwicklungen in der<br />

Tarifpolitik sowie die soziale Verantwortung<br />

der Unternehmer. Im Anschluss führte Jurk<br />

die Teilnehmer durch den Sächsischen Landtag<br />

und gab Einblicke in das politische Tagesgeschäft<br />

eines Landtagsabgeordneten.<br />

Niedersachsen-Bremen:<br />

Hochschultag 2011 in Mellendorf: Fachkräftemangel<br />

mit gemeinsamer Anstrengung begegnen<br />

„Die Bauwirtschaft steht bei der Rekrutierung<br />

ihres Fachpersonals in immer größerer<br />

Konkurrenz zu anderen Wirtschaftszweigen<br />

mit attraktiven Berufsperspektiven.<br />

Besonders vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels muss die Bauindustrie<br />

gemeinsame Anstrengungen unternehmen,<br />

um auch in Zukunft ihren Fachkräftebedarf<br />

decken zu können.“ Dies erklärte Prof.<br />

Dr.-Ing. Rolf Warmbold, Präsident des Bauindustrieverbandes<br />

in Niedersachsen-Bremen,<br />

zur Eröffnung des 14. Hochschultages<br />

2011 im Ausbildungszentrum seines Verbandes<br />

in Mellendorf. Dipl.-Ing. Hans-Ullrich<br />

Kammeyer, Präsident der Ingenieurkammer<br />

Niedersachsen, forderte, den Titel des Dipl.-<br />

Ing. nicht leichtfertig aufzugeben und auch<br />

weiterhin an der Qualität der Ausbildung zu<br />

arbeiten. Der Hochschultag wird gemeinsam<br />

vom Bauindustrieverband und der Ingenieurkammer<br />

Niedersachsen veranstaltet.<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

führte aus, dass es in Bezug auf<br />

den demografischen Wandel wichtig sei, den<br />

Menschen in den Vordergrund zu stellen und<br />

Wollen Fachkräftemangel mit gemeinsamer Anstrenung begegnen: Dr. Wolfgang Bayer,<br />

Hans-Ullrich Kammeyer, Prof. Dr. Sven Voelpel, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Prof. Michael<br />

Sommer, Siebrecht, Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold (v.l.)<br />

nicht das Unternehmen. Dies bedeute, dass<br />

man älter werdenden Arbeitnehmern flexiblere<br />

Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick<br />

auf ihren Arbeitsplatz zur Verfügung stellen<br />

müsse. Lebenslanges Lernen stehe in Zukunft<br />

im Vordergrund; jedoch auch der Wissenstransfer<br />

von erfahrenen Mitarbeitern zu<br />

Berufsanfängern müsse gestärkt werden.<br />

Prof. Dr. Sven C. Voelpel, Jacobs University<br />

Bremen, führte aus, dass neben der Abnahme<br />

der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit<br />

es gleichwohl Möglichkeiten gebe,<br />

die kognitive Verfassung zu erhalten oder<br />

gar zu steigern. So sei es im fortschreitenden<br />

Lebensalter wichtig, neben körperlicher Fitness<br />

sich regelmäßig bestimmten Aufgaben<br />

zu widmen, um einen Abbau des zentralen<br />

Nervensystems zu verhindern bzw. um neue<br />

Kapazitäten aufzubauen.


SONSTIGES /21<br />

Die Überwachungsgemeinschaft „Bauen für den Umweltschutz“:<br />

Mit bewährten Instrumenten neue Märkte erschließen<br />

Von Dipl.-Geol.<br />

Thomas Paetzold,<br />

Vorsitzender des<br />

Umweltausschusses<br />

im Hauptver band<br />

und Vorstands vorsitzender<br />

der Überwachungsgemeinschaft<br />

Bauen für<br />

den Umweltschutz (BU) und der Entsorgergemeinschaft<br />

Bauen und Umwelt (B+U).<br />

Seit 1989 leistet die Überwachungsgemeinschaft<br />

wertvolle Dienste für ihre Mitgliedsfirmen<br />

aus der Bauindustrie. Die Gemeinschaft,<br />

auf Initiative des HDB gegründet,<br />

stellt in einer Zeit sich verschärfender Haftungsrisiken<br />

für Auftraggeber und Auftragnehmer<br />

die Qualifika tion von Fachbetrieben<br />

und eine qualifizierte Ausführung von<br />

Leistungen in der baunahen Umwelttechnik<br />

sicher. Die Zertifizierung erleichtert den<br />

Nachweis der Fachkunde in Bewerbungsverfahren<br />

und unterstützt die Firmen im<br />

Hinblick auf eine qualifizierte Ausführung,<br />

Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.<br />

Die Überwachungsgemeinschaft ist strukturell<br />

und personell mit dem Umweltausschuss<br />

des HDB und der Entsorgergemeinschaft<br />

Bauen und Umwelt verbunden. Beiden Gemeinschaften<br />

gehören zurzeit 53 Firmen an.<br />

Da mit der Mitgliedschaft eines Unternehmens<br />

verschiedene Niederlassungen und<br />

Standorte zertifiziert werden können, sind<br />

eine deutlich größere Zahl an Fachbetriebsstätten<br />

auf den Gebieten des Deponiebaus,<br />

der Deponiesanierung, der Altlastensanierung,<br />

des selektiven Rückbaus, des Stoffstrommanagements<br />

und des Betriebs von<br />

Bodenbehandlungsanlagen, aber auch im<br />

Flächenrecycling sowie im Erdbau und in der<br />

Landschaftsgestaltung aktiv.<br />

Über die reine Zertifizierungsarbeit hinaus<br />

leistet BU als Verband wertvolle Lobbyarbeit<br />

für die Mitgliedsunternehmen. Nach außen<br />

stehen die Stellungnahme zu Gesetzesentwürfen,<br />

Veranstaltung von Seminaren und<br />

Versorgung von Auftraggebern mit Informationsmaterial<br />

über die anerkannten Fachbetriebe<br />

im Vordergrund. Nach innen stehen<br />

die Aufbereitung und Verbreitung fachlicher<br />

Informationen und die Durchführung von<br />

Schulungsveranstaltungen an erster Stelle.<br />

Der Fachbetriebsnachweis hat z.B. einigen<br />

Mitgliedsbetrieben bei der Expansion in Auslandsmärkte<br />

wertvolle Unterstützung geleistet.<br />

So sind sämtliche Zertifikate seit Jahren<br />

mehrsprachig erhältlich und das BU-Zertifikat<br />

findet sich regelmäßig in den Bewerbungsbedingungen<br />

z. B. osteuropäischer Auftraggeber.<br />

Die <strong>aktuell</strong>en Initiativen des Gesetzgebers zur<br />

Neuordnung der Entsorgung der Boden- und<br />

Abbruchabfälle durch die Mantelverordnung<br />

(vgl. Aufsatz in <strong>BI</strong> <strong>aktuell</strong> vom Sept./Okt. 2011)<br />

haben die Diskussionen über neue Marktchancen<br />

für die Mitgliedsfirmen im Bereich<br />

des Deponiebaus und der Herstellung von<br />

Bodenbaukörpern mit besonderen Anforderungen<br />

an die Abdichtung gemäß Ersatzbaustoffverordnung<br />

neue Nahrung gegeben. Da<br />

mineralische Abfälle nun einmal nicht brennen,<br />

liegt es im Interesse der gesamten Bau-<br />

wirtschaft, dass wirtschaftliche und umweltgerechte<br />

Möglichkeiten zur Beseitigung von<br />

Boden und Bauschutt in geringer Entfernung<br />

vom Entstehungsort existieren, wenn der Gesetzgeber<br />

eine Aufbereitung und Verwertung<br />

untersagt. Die Fachbetriebe der Bauindustrie<br />

haben das technische und organisatorische<br />

Know-how zur Lösung dieser Aufgaben.<br />

Weitere Informationen und Angaben zu den<br />

Mitgliedsfirmen können unter dem folgenden<br />

Link abgerufen werden:<br />

www.ueberwachungsgemeinschaft-bu.de<br />

Die zertifizierbaren Tätigkeitsbereiche wurden<br />

im Laufe der Jahre an die Erfordernisse<br />

des Marktes angepasst. BU ist jederzeit<br />

bereit, die Aufnahme neuer Tätigkeitsbereiche<br />

in das Leistungsspektrum zu untersuchen:<br />

Aus der <strong>aktuell</strong>en Entwicklung heraus<br />

können z. B. die folgenden Tätigkeitsbereiche<br />

diskutiert werden: Anlagen moderner<br />

Energiesysteme, z. B. Bodenwärmespeicher,<br />

Rückbau und bauliche Sicherung von kerntechnischen<br />

Anlagen, Sanierung von Gebäuden<br />

gegen Radongas oder Bau von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

als Folge des<br />

Klima wandels, um nur einige zu nennen. Bei<br />

Fragen und Anregungen steht die Geschäftsstelle<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Erster Branchenbericht<br />

zur Arbeitsmarktsituation im<br />

Bausektor vorgelegt<br />

Der erste Branchenbericht des Institus für<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)<br />

und der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur<br />

Arbeitsmarktsituation im Bausektor, der im<br />

Auftrag des Hauptverbandes erstellt wurde,<br />

liegt nun vor. Er betrachtet den Zeitraum von<br />

2000 bis 2010 und zeigt unter anderem, dass<br />

der Bausektor die Wirtschaftskrise gut überstanden<br />

hat.<br />

Der Branchenbericht betrachtet die Entwicklung<br />

der Erwerbstätigkeit und Beschäftigung<br />

von 2000 bis 2010, die jeweilige Arbeitskräftenachfrage<br />

und das Arbeitskräfteangebot.<br />

Die Analyse erfolgt auf Basis der Daten der BA,<br />

des IAB sowie des Statistischen Bundesamtes.<br />

Es ist vereinbart, die Berichte jährlich zu erstellen<br />

und um eine Analyse zum zukünftigen<br />

Fachkräftebedarf der Branche zu ergänzen.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)<br />

Iris Grundmann, M.A.<br />

Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)<br />

Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030 21286-0<br />

Fax: 030 21286-189<br />

Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet.<br />

Belegexemplar erbeten.<br />

Gestaltungskonzept, Layout und Realisation<br />

construktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin<br />

Titelfoto<br />

Vodafone-Campus Düsseldorf, Zech Group GmbH<br />

© Jens Howorka, blendfabrik.com<br />

Druckerei<br />

Graphia – Huss, Frankfurt a. M.<br />

ISSN 0940-7367


SONSTIGES / PERSONALIEN<br />

Philipp-Holzmann-Bildarchiv:<br />

1.000 Bilder<br />

digitalisiert und<br />

bereitgestellt<br />

Das Kooperationsprojekt des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie und der Fachbereiche<br />

Informationswissenschaften und Bauingenieurwesen<br />

der Fachhochschule Pots dam<br />

hat einen neuen Meilenstein erreicht: 1.000 Fotos<br />

aus dem umfangreichen Bildbestand der<br />

2002 in Insolvenz gegangegen Philipp Holzmann<br />

AG sind nun digitalisiert, mit Metadaten<br />

versehen und im Web veröffentlicht.<br />

Die frisch überarbeitete Website zum Projekt<br />

bietet über eine Weltkarte der Holzmann-Baustellen<br />

Zugang zu den Bildergalerien:<br />

http://holzmann.fh-potsdam.de/.<br />

Informationen zum gesamten, überwiegend<br />

noch nicht digitalisierten Bildbestand erhält<br />

man über Verzeichnisse der Baustellen<br />

in Form von zwei durchsuchbaren Tabellen<br />

(1900 –1970 sowie 1971–2000). Des<br />

Weiteren wurden einzelne bauhistorische<br />

Themen wie z. B. zur Wasserkraftanlage<br />

am Río Negro in Uruguay in Text und Bild<br />

für die Website des Projektes aufbereitet.<br />

Mit der steigenden Anzahl der verarbeiteten<br />

Bilder wird aber deutlich, dass für das<br />

Projekt ein professionelles Media-Asset-Management-System<br />

benötigt wird.<br />

Buchtipp<br />

Anlässlich des 100-jährigen<br />

Bestehens des St. Pauli-<br />

Elbtunnels in Hamburg ist<br />

im Verlag Edition Stadtpark<br />

ein ausführlicher Bild band<br />

erschienen, der die Bauund<br />

Nutzungsgeschichte<br />

des Tunnelwerks, gebaut von der Philipp-Holzmann-Bauunternehmung,<br />

dokumentiert. Das<br />

Projekt galt zu seiner Zeit als Pionierleistung.<br />

Für dieses Buch hat der Hauptverband sein<br />

Philipp-Holzmann-Archiv geöffnet und zahl -<br />

reiche Bilder zur Verfügung gestellt, die noch<br />

nie zuvor publiziert wurden.<br />

Zu beziehen bei Edition Stadtpark<br />

Falkenried 84, 20251 Hamburg<br />

www.edition-stadtpark.de<br />

mail@edition-stadtpark.de<br />

Personalien<br />

/ <strong>aktuell</strong><br />

Dr.-Ing. Dieter Meyer-<br />

Keller, Präsident der<br />

Bauwirtschaft Baden-<br />

Württemberg, beging<br />

seinen 70. Geburtstag.<br />

Dipl.-Ing. Per-Carsten<br />

Meyer, Geschäftsführer<br />

Willi Meyer Bauunternehmen<br />

GmbH, wurde<br />

zum neuen Vorsitzenden<br />

der Bezirksgruppe Lüneburg-Celle<br />

im Bauindustrieverband<br />

Niedersachsen-Bremen gewählt.<br />

80 Jahre alt wurde RA<br />

Günter Buchenroth,<br />

ehemaliger Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes.<br />

Seinen 70. Geburtstag<br />

feierte Dr.-Ing.<br />

Wilfried Peters, ehemaliges<br />

Mitglied im<br />

Präsidium des Hauptverbandes<br />

und ehemaliger<br />

Präsident des<br />

Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt.<br />

Dem Speyrer Bauunternehmer<br />

Frank Dupré,<br />

Vizepräsident des Zentralverbandes<br />

des Deutschen<br />

Baugewerbes, ist<br />

für seine besonderen<br />

Leistungen im Ehrenamt<br />

der Verdienstorden der Bundesrepublik<br />

Deutschland verliehen worden.<br />

Dr. Klaus Murmann,<br />

Ehrenpräsident der<br />

Bundesvereinigung der<br />

Deutschen Arbeitgeberverbände,<br />

feierte seinen<br />

80. Geburtstag.<br />

65 Jahre alt wurde Prof.<br />

Dr.-Ing. Rolf Warmbold,<br />

Präsident des<br />

Bauindustrieverbandes<br />

Niedersachsen-Bremen.<br />

Seinen 65. Geburtstag<br />

feierte Prof. Dr.-Ing.<br />

Hans-Josef Krämer,<br />

Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses<br />

des<br />

Hauptverbandes.<br />

85. Geburtstag feierte<br />

Bauing. Dipl.-Kfm.<br />

Hanns van Kann,<br />

ehemaliger Hauptgeschäftsführer<br />

des<br />

Hauptverbandes.<br />

Mit dem Verdienstkreuz am Bande des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland ist der Präsident der Bundesingenieurkammer,<br />

Dr.-Ing. Jens Karstedt,<br />

ausgezeichnet worden. Den Orden überreichte<br />

Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer<br />

vor rund 80 Gästen in der Deutschen<br />

Parlamen tarischen Gesellschaft in Berlin.


DATEN ZUR BAUKONJUNKTUR IN DEUTSCHLAND /23<br />

2011 schließt mit Umsatzplus von 12,5 Prozent<br />

Baunachfrage<br />

Auftragseingang 1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)<br />

Nominal Jan. – Dez. 2011<br />

Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 9.523,3 20,9<br />

Wirtschaftsbau 22.650,3 13,0<br />

Öffentlicher Bau 18.862,7 –3,9<br />

Öffentlicher Hochbau 3.677,7 –8,2<br />

Straßenbau 8.900,2 –0,8<br />

Sonstiger Tiefbau 6.284,9 –5,5<br />

Insgesamt 51.036,4 7,3<br />

Hochbaugenehmigungen (Neubau)<br />

Gebäudeart Jan. – Nov. 2011<br />

Zahl der genehmigten Wohnungen absolut in % z. Vj.<br />

Wohn- und Nichtwohngebäude insg. * 204.735 19,4<br />

dar.: Wohngebäude insg. ** 179.671 19,4<br />

dar.: Einfamilienhäuser 85.335 17,9<br />

Zweifamilienhäuser 15.754 5,1<br />

Mehrfamilienhäuser 74.701 22,9<br />

Veranschlagte Baukosten (Mio. Euro)<br />

Nichtwohngebäude insgesamt 20.867 9,7<br />

dar.: Wirtschaftsbauten 16.373 21,6<br />

Öffentliche Gebäude 4.494 –19,0<br />

dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 3.338 28,5<br />

Fabrik- und Werkstattgeb. 3.843 36,9<br />

Handels- und Lagergeb. 5.177 18,5<br />

*<br />

Einschl. Umbauten<br />

**<br />

Einschl. Wohnheime<br />

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten)<br />

Bauart<br />

Jan.<br />

<strong>2012</strong><br />

Dez.<br />

2011<br />

Nov.<br />

2011<br />

Jan.<br />

2011<br />

Dez.<br />

2010<br />

Nov.<br />

2010<br />

Wohnungsbau 2,3 2,3 2,4 2,1 1,9 2,1<br />

Wirtschaftshochbau 3,1 3,1 3,1 2,8 2,7 2,8<br />

Öffentlicher Hochbau 2,2 2,1 2,2 2,3 2,2 2,3<br />

Straßenbau 2,2 2,2 2,5 2,3 2,3 2,4<br />

Sonstiger Tiefbau 2,4 2,3 2,6 2,4 2,4 2,5<br />

Insgesamt 2,5 2,5 2,6 2,4 2,3 2,5<br />

Bauleistung<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)<br />

Nominal Jan. – Dez. 2011<br />

Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 30.950,2 17,7<br />

Wirtschaftsbau 33.645,4 13,9<br />

Öffentlicher Bau 27.596,8 5,8<br />

Öffentlicher Hochbau 6.336,2 –3,3<br />

Straßenbau 12.182,2 10,8<br />

Sonstiger Tiefbau 9.078,4 6,2<br />

Insgesamt 92.192,4 12,5<br />

Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in 1.000)<br />

Bauart Jan. – Dez. 2011<br />

in 1.000 Std. in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 371.188 15,4<br />

Wirtschaftsbau 286.645 10,8<br />

Öffentlicher Bau 253.870 6,3<br />

Hochbau 56.738 –2,6<br />

Straßenbau 108.645 11,8<br />

Sonstiger Tiefbau 88.487 6,1<br />

Insgesamt 911.703 11,3<br />

Arbeitsmarkt<br />

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)<br />

Jan.–Dez. 2011 *<br />

Anzahl in % z. Vj.<br />

Insgesamt 734.128 2,6<br />

*<br />

Durchschnitt.<br />

Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im Bauhauptgewerbe<br />

Jan.<br />

<strong>2012</strong><br />

Dez.<br />

2011<br />

Jan.<br />

2011<br />

Dez.<br />

2010<br />

Offene Stellen<br />

für Baufacharbeiter * 6.695 6.738 6.235 5.496<br />

Arbeitslose Baufacharbeiter * 62.238 38.519 77.516 49.129<br />

Offene Stellen<br />

für Bauingenieure 1.576 1.557 1.309 1.308<br />

Arbeitslose Bauingenieure 2.859 2.710 3.549 3.186<br />

*<br />

Die Helferberufe sind nicht mehr enthalten, da die BA eine berufsfachliche Zuordnung nicht<br />

mehr vornehmen kann.<br />

Auftragseingang 1 im Bauhauptgewerbe, Januar–Dezember 2011, in % zum Vorjahreszeitraum<br />

Wohnungsbau 20,9<br />

Wirtschaftsbau 13,0<br />

Öffentlicher Bau –3,9<br />

Öffentlicher Hochbau –8,2<br />

Straßenbau –0,8<br />

Sonstiger Tiefbau –5,5<br />

Insgesamt 7,3<br />

1<br />

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit , ifo Institut<br />

istockphoto.de


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