der altlandkreis - das Magazin - Ausgabe 32 - November/Dezember 2015
der altlandkreis, Ausgabe 32. Interessante Geschichten aus dem Schongauer Land, 2-monatiger Veranstaltungskalender, Tipps für Weihnachten, Übersicht über die Adventsmärkte in der Region u.v.m.
der altlandkreis, Ausgabe 32. Interessante Geschichten aus dem Schongauer Land, 2-monatiger Veranstaltungskalender, Tipps für Weihnachten, Übersicht über die Adventsmärkte in der Region u.v.m.
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>32</strong> | <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Mauritius Images<br />
mit Veranstaltungskalen<strong>der</strong> für zwei Monate<br />
Auf f<strong>der</strong> roten Couch Alpenfluss-Projekte<br />
Pfarrerin Brigitte Weggel<br />
Informatives zu Ammer, Lech & Co.<br />
Adventszeit<br />
im Altlandkreis<br />
Son<strong>der</strong>teil in dieser <strong>Ausgabe</strong>
2 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Keramik + Stein,<br />
1/2 Seite quer abf.
Zwei Monate voll Glück<br />
Jetzt im Herbst geht vieles<br />
plötzlich ganz schnell. Die<br />
Laubbäume kleiden sich<br />
zunächst farbenprächtig<br />
ein, bevor sie ihr Gewand<br />
geschwind abwerfen, um<br />
sich auf den Winter vorzubereiten.<br />
Die Temperaturen<br />
werden merklich<br />
kühler und die Landschaft<br />
hüllt sich zunehmend in<br />
eine flauschige Decke aus Nebelschwaden. An<strong>der</strong>erseits<br />
ist <strong>das</strong> die Zeit, die uns gut tut. Man wird fast<br />
gezwungen, <strong>das</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e etwas ruhiger anzugehen,<br />
sich auf <strong>das</strong> zu konzentrieren, was <strong>das</strong> Leben<br />
so wichtig macht und sich bewusst zu werden,<br />
woher man kommt. Nach diesen meditativen Wochen<br />
im <strong>November</strong> kommt die freudige Vorbereitung auf<br />
die „Ankunft des Herrn“ — die Adventszeit.<br />
Im Schongauer Land hat sich im Herbst wie<strong>der</strong> einiges<br />
ereignet. Vieles ging ganz schnell, wie etwa<br />
<strong>das</strong> Projekt des Umzugs eines ganzen Krankenhauses<br />
nach Schongau. O<strong>der</strong> auch die Überlegungen zu<br />
einer Fusion <strong>der</strong> Kreissparkasse mit benachbarten<br />
Sparkassen. Ebenfalls unglaublich schnell ging <strong>der</strong><br />
Kartenvorverkauf für <strong>das</strong> Musical „Danke für die Lie<strong>der</strong>“<br />
<strong>der</strong> Young People Band in Reichling, genau wie<br />
die erste Blutspende unseres Auszubildenden Jonas<br />
Desche. Aber auch dem beschaulichen <strong>November</strong><br />
wollen wir mit <strong>der</strong> aktuellen <strong>Ausgabe</strong> gerecht werden<br />
und für unsere Leser nachdenkliche Themen aufgreifen:<br />
Unser Gast auf <strong>der</strong> roten Couch, die evangelische<br />
Pfarrerin von Peiting und dem Umland, Brigitte Weggel,<br />
berichtet über ihre Arbeit als Seelsorgerin. Zudem<br />
beleuchten wir mit ein paar Anregungen einer<br />
drohenden Herbstdepression vorzubeugen und dem<br />
Thema „still geborener Kin<strong>der</strong>“ die negativen Seiten<br />
des Lebens und unseren Umgang damit.<br />
Einer, <strong>der</strong> sich auf <strong>das</strong> neue Jahr jetzt schon freuen<br />
kann, ist <strong>der</strong> Peitinger Günther Neureuther. 40 Jahre<br />
ist es dann her, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Judoka mit <strong>der</strong> Silbermedaille<br />
dekoriert von den Olympischen Spielen zurück nach<br />
Hause kam. Aber auch an<strong>der</strong>e Gründe lassen 2016 für<br />
ihn ein beson<strong>der</strong>es Jahr werden. Etwas Beson<strong>der</strong>es<br />
findet ebenfalls je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich mit unserer schönen<br />
Ammer beschäftigt. Deshalb widmet <strong>der</strong> WWF ein großes<br />
Projekt dem Lebensraum Ammer und Loisach …<br />
und Martin Grelics, bekannter Fußballer aus <strong>der</strong> Region,<br />
lässt uns an seinem Dasein als Profi-Fußballtrainer<br />
in Tansania teilhaben. Und nachdem wir einen Ausflug<br />
in den Keller des Hohen Peißenbergs machen — über<br />
<strong>das</strong> Peißenberger Bergwerksmuseum — widmen wir<br />
uns <strong>der</strong> staden Zeit, den zahlreichen Adventsmärkten<br />
und Veranstaltungen im Altlandkreis. Möge <strong>der</strong> geneigte<br />
Leser sich selbst ein Bild davon machen, welcher<br />
ein echt adventlicher Markt und welcher mehr<br />
eine Art „Schmankerltage <strong>der</strong> Winterzeit“ ist. Das<br />
herauszufinden alleine kann schon unglaubliches Vergnügen<br />
bereiten — allemal gemeinsam mit Freunden.<br />
Ihr gesamtes „<strong>altlandkreis</strong>“-Team jedenfalls wünscht<br />
Ihnen allen an dieser Stelle zwei Monate, in denen<br />
auch die ruhigen, nachdenklichen Momente nicht zu<br />
kurz kommen. Die Kraft und den Mut, sich diese notwendige<br />
Ruhe auch einmal zu gönnen, innezuhalten<br />
und sich bewusst zu werden, wie schön wir es im Großen<br />
und Ganzen haben, hier im Schongauer Land.<br />
Denn man darf nie vergessen: Erfolg ist, wenn man<br />
kriegt was man will, Glück aber ist, wenn man will,<br />
was man kriegt! In diesem Sinne: eine besinnliche Adventszeit!<br />
Peter Ostenrie<strong>der</strong><br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Fußballtrainer Martin Grelics<br />
über sein persönliches<br />
Abenteuer in Afrika<br />
Seite 6<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Azubi<br />
Jonas Desche beim<br />
Blutspende-Selbstversuch<br />
Seite 9<br />
Auf <strong>der</strong> Roten Couch:<br />
Die evangelische Pfarrerin<br />
Brigitte Weggel<br />
Seite 14<br />
Ein Hotspot-Projekt soll den<br />
Lebensraum von Ammer,<br />
Loisach und Co. erhalten<br />
Seite 20<br />
Peitings Judo-Held<br />
Günther Neureuther öffnet<br />
sein Fotoalbum<br />
Seite 29<br />
Still geborene Kin<strong>der</strong>:<br />
Wenn <strong>das</strong> Leben endet,<br />
bevor es begonnen hat<br />
Seite 43<br />
Schauspieler und Koch:<br />
Christian Gschmeißner aus<br />
Steingaden, sag mal!<br />
Seite 44<br />
Plantsch-Karten für<br />
Burgwissen — diesmal im<br />
Heimaträtsel<br />
Seite 52<br />
Sparkasse Oberland —<br />
Eine Chane für Schongau<br />
und die Region?<br />
Seite 66<br />
Bücherkauf als Erlebnis:<br />
Der Einzelhandel trotzt <strong>der</strong><br />
Internet-Konkurrenz<br />
Seite 70<br />
Aktuell wie eh und je:<br />
Die Kleinsten zeigen<br />
ihre Wunschzettel<br />
Seite 74<br />
Geschenketipps aus <strong>der</strong><br />
Region für ein entspannteres<br />
Weihnachtsfest<br />
Seite 76<br />
Weihnachtsstimmung pur:<br />
Eine Übersicht über die<br />
Adventsmärkte im Altlandkreis<br />
Seite 81<br />
Besinnlich, lustig, fetzig:<br />
Der Veranstaltungskalen<strong>der</strong> für<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 3
Martin Grelics’ Leben als Profi-Fußballtrainer in Tansania<br />
Abenteuer Afrika<br />
Rott / Mwanza | Stromausfälle,<br />
Malaria-Spray und Zwei-Tages-<br />
Touren zu Auswärtsspielen — <strong>das</strong><br />
sind Aspekte, die man hierzulande<br />
so gar nicht mit einem Profi-Fußballtrainer<br />
assoziiert. Für Martin<br />
Grelics stehen sie seit Anfang August<br />
<strong>2015</strong> auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />
Da begann für den 29-Jährigen<br />
aus Rott <strong>das</strong> größte Abenteuer<br />
seines bisherigen Lebens.<br />
Nachdem Grelics im Mai sein Engagement<br />
als Übungsleiter bei<br />
den Fußballern des TSV Peiting<br />
beendet hatte, wurde er auf einem<br />
Portal für Fußball-Jobs auf<br />
die „Toto African Mwanza“ aufmerksam.<br />
Die Mannschaft aus<br />
dem ostafrikanischen Tansania<br />
war jüngst in die erste Liga des<br />
Landes, die „Premier League“,<br />
aufgestiegen. In Kooperation mit<br />
dem Fußballentwicklungsprojekt<br />
„Fels“ suchten sie einen Trainer<br />
mit A-Lizenz, <strong>der</strong> zweithöchsten<br />
Ausbildungsstufe in Deutschland.<br />
Und da Grelics diese seit Februar<br />
<strong>2015</strong> vorweisen kann, ging alles<br />
ziemlich schnell. Rund zwei Monate<br />
später saß <strong>der</strong> mittlerweile in<br />
München lebende Sportlehrer im<br />
Flugzeug. Im „<strong>altlandkreis</strong>“ lässt<br />
er seine Eindrücke aus den ersten<br />
Monaten in einer „fremden Welt“<br />
Revue passieren.<br />
Fan-Aufstand zur<br />
Begrüßung<br />
Bereits am Tag seiner Ankunft in<br />
Mwanza, <strong>der</strong> zweitgrößten Stadt t<br />
Tansanias, nahm Martin Grelics<br />
die Arbeit auf. Mit seinem westfälischen<br />
Assistenten und einem<br />
tansanischen Kollegen musste er<br />
aus 40 Spielern 25 für seinen Ka<strong>der</strong><br />
auswählen — ein nicht ganz<br />
einfacher Vorgang in Tansania.<br />
Ratschläge gibt es von allen Seiten:<br />
vom Vorstand, <strong>der</strong> Opposition,<br />
von Fangruppierungen. Nachdem<br />
die Auswahl publik wurde,<br />
war Grelics froh, <strong>das</strong>s „wir kein<br />
Wort Suaheli verstanden“. Ein<br />
Fanmob hatte sich zusammengerottet.<br />
„Es ist eben alles sehr<br />
emotional hier“, weiß <strong>der</strong> Rotter<br />
um die existenzielle Entscheidung,<br />
ob es ein Spieler zum Profi<br />
geschafft hat.<br />
Rund 150 Euro verdient ein Erstliga-Spieler<br />
mit dem Fußball<br />
monatlich und ist damit meist<br />
Hauptverdiener <strong>der</strong> Familie.<br />
Grelics bekommt zwar etwa <strong>das</strong><br />
Doppelte, wird seine <strong>Ausgabe</strong>n<br />
jedoch nicht decken können. Aber:<br />
„Die Erfahrung ist mit keinem Geld<br />
<strong>der</strong> Welt zu bezahlen.“ Er hofft auf<br />
ein ähnliches Engagement nach<br />
seiner Rückkehr.<br />
4 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Die tansanischen Bürger hat er<br />
bereits nach wenigen Wochen ins<br />
Herz geschlossen: „Ein sehr fröhliches<br />
und hilfsbereites Volk. Doch<br />
strukturell fehlt es an allen Ecken<br />
und Enden.“ Langfristiges Planen<br />
sei nur bedingt möglich, weil es für<br />
viele Menschen ums nackte Überleben<br />
geht. Dinge wie eine Müllabfuhr<br />
gebe es schlichtweg nicht.<br />
Die Umstände zeigten sich auch in<br />
<strong>der</strong> Ausstattung <strong>der</strong> Sportler, was<br />
Grelics bereits im Vorfeld bewusst<br />
war. Da „abgetragene Schuhe ganz<br />
normal, neue zu teuer“ sind, hat<br />
er bei seinen Heimatvereinen in<br />
Deutschland fleißig Exemplare<br />
gesammelt, die er nach und nach<br />
bei den „Toto Africans“ verteilt. Positives<br />
kann er <strong>der</strong> erzwungenen<br />
Bescheidenheit dennoch abgewinnen:<br />
„Dinge, die man in Deutschland<br />
als Problem bezeichnen würde,<br />
werden hier nicht als solches<br />
wahrgenommen“. Zwischendurch<br />
keinen Strom zu haben o<strong>der</strong> kein<br />
warmes Wasser, kann durchaus<br />
vorkommen. „Man widmet sich<br />
dann einfach auch mehr sich<br />
selbst. Mit Sicherheit etwas, was<br />
einigen Menschen in Deutschland<br />
gut tun würde“, sagt Grelics.<br />
Mit attraktiver Spielweise<br />
Entwicklungshilfe leisten<br />
In <strong>der</strong> Regel zweimal täglich bittet<br />
er seine Profis zum Training.<br />
Wegen <strong>der</strong> Hitze startet die erste<br />
Einheit bereits um 7.30 Uhr. Für<br />
den jungen Trainer und seinen Assistenten,<br />
mit dem er sich ein Zimmer<br />
teilt, bedeutet dies, um 5.50<br />
Uhr aufzustehen. Anschließend<br />
geht es mit dem „DalaDala“, einem<br />
öffentlichen Kleinbus, in den<br />
Martin Grelics leistet Entwicklungshilfe in Sachen Sport: Hier kümmert<br />
sich <strong>der</strong> Fußball-Lehrer persönlich um den Nachwuchs.<br />
sich bis zu 30 Personen quetschen,<br />
ins „CCM Kirumba Stadium“.<br />
Das altehrwürdige Gemäuer hat<br />
ein Fassungsvermögen von 35 000<br />
Zuschauern. Allerdings ist es nur<br />
gegen die beiden Traditionsmannschaften<br />
des Landes mit 20 000<br />
Leuten gut gefüllt. Sonst verlaufen<br />
sich meist nur einige Tausend im<br />
weiten Rund. Auch hier möchte<br />
<strong>der</strong> deutsche Trainer Entwicklungshilfe<br />
leisten: „Mit einer<br />
attraktiven Spielweise wollen<br />
wir mehr Menschen anlocken“,<br />
hat er sich vorgenommen.<br />
Eine Umstellung für den<br />
29-Jährigen ist die Arbeit mit<br />
den Medien, die er in dieser<br />
Form bei seinen Stationen in<br />
Deutschland nicht erlebt hatte.<br />
Als Trainer <strong>der</strong> Peitinger<br />
Herrenmannschaft musste er<br />
meist nur vor und nach den<br />
Spielen Auskunft an die Heimatzeitung<br />
geben. In seiner<br />
Tätigkeit bei <strong>der</strong> Jugendabteilung<br />
<strong>der</strong> JFG Ammertal, als<br />
Stützpunkttrainer, sowie als<br />
Co-Trainer <strong>der</strong> U15-Mannschaft<br />
des TSV 1860 München fiel diese<br />
Arbeit fast komplett weg. In<br />
Tansania dagegen seien „die<br />
Medien sehr präsent“, mehrmals<br />
in <strong>der</strong> Woche muss er für<br />
Fernsehen, Radio und Printmedien<br />
Interviews geben. Die Erwartungen<br />
an den Mann mit den<br />
kurzrasierten Haaren, den sie wie<br />
alle weißen Europäer „Muzungu“<br />
nennen, sind enorm: „Der Druck<br />
ist schon gewaltig“, sagt er mit<br />
Blick auf die Mentalität <strong>der</strong> Menschen.<br />
Die Emotionalität gehe in<br />
beide Richtungen: „Gewinnst du<br />
ein Vorbereitungsspiel gegen einen<br />
Drittligisten, bist du <strong>der</strong> Held.<br />
Steht es in <strong>der</strong> Halbzeit gegen einen<br />
Zweitligisten unentschieden,<br />
wird schon gemeckert.“<br />
Freundin kommt an<br />
Weinachten zu Besuch<br />
Ganz alleine wird Martin Grelics<br />
während seines Afrika-Abenteuers<br />
nicht sein. Bereits Ende August<br />
besuchte ihn seine Freundin,<br />
eine Lehrerin aus München, und<br />
erlebte zwei Wochen lang den Alltag<br />
in Mwanza. Einen Freund traf<br />
er im Oktober, gemeinsam unternahmen<br />
sie eine Safari in <strong>der</strong><br />
Serengeti und besichtigten den<br />
Ngorongoro-Krater. Der Spielplan<br />
lies dies zu, da für seine Mannschaft<br />
ein spielfreies Wochenende<br />
anstand. Für <strong>das</strong> Weihnachtsfest<br />
fernab <strong>der</strong> Heimat hat er ebenfalls<br />
schon Pläne. Einen Tag vor Heiligabend<br />
kommt seine Partnerin<br />
erneut zu Besuch, am 24. <strong>Dezember</strong><br />
geht es dann nach Sansibar,<br />
wo <strong>das</strong> Paar zwei Wochen Urlaub<br />
verbringt. Die Bevölkerung<br />
Tansanias feiert ebenfalls<br />
Weihnachten, fast die Hälfte<br />
ist christlichen Glaubens. Der<br />
Großteil <strong>der</strong> weiteren Konfessionen<br />
besteht aus Muslimen,<br />
was in Tansania keineswegs<br />
ein Problem darstellt, wie<br />
Grelics berichtet: „Vor und<br />
nach dem Spiel o<strong>der</strong> Training<br />
beten meine Spieler gemeinsam.<br />
Das kann also auch<br />
funktionieren“.<br />
Die Rückkehr nach Deutschland<br />
hat Martin Grelics nach<br />
Ende <strong>der</strong> Spielzeit im Mai 2016<br />
geplant. Wie es für den Rotter<br />
dann weitergeht, steht noch in<br />
den Sternen. Seine erste Station<br />
als Profitrainer hat er dann<br />
aber hinter sich — und reichlich<br />
Erfahrung im Gepäck. tis<br />
Grelics mit zwei seiner Spieler<br />
<strong>der</strong> „Toto Africans“<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 5
Der „<strong>altlandkreis</strong>“ beim Blutspende-Selbstversuch<br />
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Bernbeuren | Laut einer Umfrage<br />
des Bayerischen Roten Kreuz (BRK)<br />
signalisieren rund 60 Prozent <strong>der</strong><br />
Deutschen ihre Bereitschaft, Blut<br />
zu spenden. Gar 94 Prozent halten<br />
es für wichtig. Doch lediglich<br />
3,5 Prozent spenden tatsächlich.<br />
Dabei kann eine einzige Spende<br />
bis zu drei Patienten helfen. Grund<br />
genug für den „<strong>altlandkreis</strong>“, im<br />
Selbstversuch zu testen, wie eine<br />
Blutspende abläuft.<br />
Zur Verfügung stellte sich Jonas<br />
Desche, seit September Auszubilden<strong>der</strong><br />
Mediengestalter beim<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“. Für den 19-Jährigen<br />
ist es im Pfarrheim St. Nikolaus<br />
in Bernbeuren die erste<br />
Blutspende. Insgesamt bietet <strong>der</strong><br />
Blutspendedienst des BRK bayernweit<br />
circa 5 000 Termine im Jahr<br />
an. Spenden kann je<strong>der</strong> gesunde<br />
Mensch mit einem Körpergewicht<br />
über 50 Kilogramm von seinem<br />
18. Geburtstag bis zum vollendeten<br />
69. Lebensjahr. Am Spendetag<br />
sollten im Vorfeld bis zu zwei Liter<br />
getrunken und nicht zu fettreich<br />
gegessen werden. Zwölf Stunden<br />
zuvor darf kein Alkohol konsumiert<br />
und drei bis vier Stunden<br />
vorher nicht geraucht werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Anmeldung klärt eine <strong>der</strong><br />
rund 15 ehrenamtlichen Helfer,<br />
die solch einen Termin begleiten,<br />
Jonas über die Formalitäten auf:<br />
Beispielsweise über den neuen<br />
Spen<strong>der</strong>ausweis, den er mit seiner<br />
Einverständniserklärung als<br />
Erstspen<strong>der</strong> nachträglich zugeschickt<br />
bekommt. Zudem muss<br />
<strong>der</strong> 19-Jährige zwei Formulare<br />
ausfüllen. Eines, <strong>das</strong> die wichtigsten<br />
Informationen rund ums Thema<br />
Blutspende enthält. Das zweite<br />
ist ein ausführlicher medizinischer<br />
Fragebogen, <strong>der</strong> vorab klärt, ob<br />
Jonas für die Spende geeignet ist<br />
und mit dem es schließlich zur<br />
ärztlichen Voruntersuchung geht.<br />
Einer <strong>der</strong> Ärzte bespricht mit den<br />
Spen<strong>der</strong>n den Bogen, überprüft<br />
Blutdruck, Puls und Körpertemperatur.<br />
Unser Tester eignet sich trotz<br />
einer Hausstauballergie perfekt<br />
für eine Blutspende. Bevor ihm<br />
Blut „abgezapft“ wird, muss <strong>der</strong><br />
Hämoglobinwert bestimmt werden.<br />
Der zeigt an, ob <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong><br />
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Halb so wild! Testperson Jonas Desche (19) kann auch während <strong>der</strong> Blutspende lachen. Mit <strong>der</strong> linken Hand<br />
knetet er einen Ball, um den Blutfluss anzuregen.<br />
6 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Als Dankeschön für <strong>das</strong> „Blut lassen“ darf sich je<strong>der</strong> Spen<strong>der</strong> ein kleines<br />
Präsent mitnehmen.<br />
<strong>der</strong> Wert zu niedrig sein, ist eine<br />
Blutspende nicht möglich und<br />
eine Rücksprache mit dem Hausarzt<br />
unumgänglich.<br />
Jonas legt seinen Finger in ein<br />
Gerät, <strong>das</strong> den Wert bestimmt.<br />
Mo<strong>der</strong>nste Technologie hat auch<br />
hier Einzug gehalten. Da <strong>der</strong> Wert<br />
bei Jonas im „grünen Bereich“<br />
liegt, darf er auf einer <strong>der</strong> zahlreichen<br />
Liegen Platz nehmen. Eine<br />
Ärztin erkundigt sich nach dem<br />
Wohlbefinden und legt ihm <strong>das</strong><br />
„Werkzeug“ zur Blutentnahme an.<br />
Ein kurzer Stich — und exakt 491<br />
Milliliter fließen aus Jonas A<strong>der</strong>n.<br />
Seine einzige Aufgabe dabei ist<br />
<strong>das</strong> Kneten eines Balles, um den<br />
Blutfluss anzuregen.<br />
Nach knapp acht Minuten ist alles<br />
schon wie<strong>der</strong> vorbei. Zehn Minuten<br />
soll Jonas noch auf <strong>der</strong> Liege<br />
entspannen, danach kurz die Beine<br />
baumeln lassen, um Kreislaufproblemen,<br />
die in seltenen Fällen<br />
vorkommen, entgegen zu wirken.<br />
Durch einen anonymen „Selbstausschluss“<br />
ss“ könnte Jonas noch<br />
sein Blut von<br />
<strong>der</strong> Verwendung ausschließen.<br />
Nach <strong>der</strong> Blutspende ist wichtig,<br />
genügend Flüssigkeit und Nahrung<br />
aufzunehmen. Dafür sorgen<br />
<strong>das</strong> BRK und die ehrenamtlichen<br />
Helfer vor Ort. Kostenlos gibt es<br />
wahlweise Wiener, Kuchen, Tee,<br />
Orangensaft und weitere kleine<br />
Snacks.<br />
Zu guter Letzt darf sich Jonas ein<br />
kleines Präsent aussuchen und<br />
entscheidet sich für ein Schweizer<br />
Taschenmesser. Insgesamt<br />
hat die Spende kaum eine ganze<br />
Stunde gedauert. Wenig Zeitaufwand<br />
also, mit dem er viel Gutes<br />
bewirkt. Denn je<strong>der</strong> dritte Bundesbürger<br />
ist mindestens einmal<br />
im Leben auf <strong>das</strong> Blut an<strong>der</strong>er<br />
angewiesen.<br />
Für Jonas Desche wird es nicht die<br />
letzte Bluspende gewesen sein.<br />
Alle Blutspendetermine in <strong>der</strong><br />
Region finden unsere Leser gebündelt<br />
auf <strong>der</strong> ersten Seite des<br />
Veranstaltungskalen<strong>der</strong>s im „<strong>altlandkreis</strong>“.<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 7
8 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Auf <strong>der</strong> roten Couch<br />
In Gottes Dienst —<br />
seit zehn Jahren<br />
an <strong>der</strong> Peitnach<br />
Die gebürtige Münchnerin Brigitte Weggel<br />
ist Pfarrerin für Peiting und Herzogsägmühle.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 9
Peiting | Auch wenn sie im Gespräch<br />
jedweden bayerischen<br />
Zungenschlag vermissen lässt —<br />
Brigitte Weggel ist ein Münchner<br />
Kindl. Sie wurde 1970 in München-Giesing<br />
geboren und wuchs<br />
ab ihrem vierten Lebensjahr im<br />
Stadtteil Untermenzing auf. Seit<br />
zehn Jahren wirkt sie als evangelische<br />
Pfarrerin in Peiting und<br />
dem Umland, vor drei Jahren<br />
übernahm die zweifache Mutter<br />
die Pfarramtsleitung. Als eines<br />
von drei Kin<strong>der</strong>n engagierte sie<br />
sich schon früh in <strong>der</strong> kirchlichen<br />
Jugendarbeit. Was nicht verwun<strong>der</strong>t:<br />
Ihr Vater war Pfarrer in <strong>der</strong><br />
Münchner Bethlehems-Kirche, die<br />
Mutter arbeitete dort als Religionspädagogin.<br />
Pfarrerin zu werden<br />
habe sie sich nicht vorstellen<br />
können, „weil ich meinen Vater<br />
immer mit seiner Gemeinde teilen<br />
musste, es gab fast kein Privatleben.“<br />
An<strong>der</strong>erseits habe für sie<br />
„Kirche nicht nur Glaube bedeutet,<br />
son<strong>der</strong>n auch Gemeinde“ — den<br />
Austausch und <strong>das</strong> Zusammenleben<br />
mit Menschen. So kam dann<br />
doch alles etwas an<strong>der</strong>s, wie Brigitte<br />
Weggel im Interview auf <strong>der</strong><br />
„Roten Couch“ erzählt. In lupenreinem<br />
Hochdeutsch, was nach<br />
den Jahren, in denen ihr Lebensmittelpunkt<br />
in Norddeutschland<br />
lag, ebenfalls nicht verwun<strong>der</strong>t.<br />
Frau Pfarrerin Weggel, wie weit<br />
müssen Sie fahren, um sich mit einer<br />
Berufskollegin auf einen Kaffee<br />
zu treffen?<br />
Es gibt zahlreiche Pfarrerinnen im<br />
Dekanat mit ganzen und Teilzeitstellen.<br />
Die nächsten Kolleginnen<br />
sitzen in Weilheim. Dass Frauen<br />
Pfarramtsführung übernehmen,<br />
ist eher selten. Ulrike Wilhelm in<br />
Tutzing, die auch in <strong>der</strong> Synode<br />
<strong>der</strong> Evangelischen Landeskirche<br />
sitzt, ist augenblicklich die einzige<br />
im Dekanat Weilheim.<br />
Findet zwischen Ihnen und Ihren<br />
Kolleginnen ein regelmäßiger Austausch<br />
statt?<br />
10 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Mit Kolleginnen und Kollegen treffe<br />
ich mich einmal pro Monat bei<br />
<strong>der</strong> Dekanatskonferenz in Weilheim,<br />
da kommen immer so um<br />
die 30 Leute zusammen. Früher<br />
hatten wir einen regelmäßigen<br />
Theologinnenstammtisch, aber<br />
den gibt es lei<strong>der</strong> seit einigen Jahren<br />
nicht mehr.<br />
Ist es ein Unterschied, ob eine<br />
Pfarrgemeinde von einer Frau o<strong>der</strong><br />
einem Mann geleitet wird?<br />
Ich habe vor einiger Zeit beschlossen,<br />
<strong>das</strong>s ich mir <strong>das</strong> nicht zum<br />
Thema mache. Aber es ist durchaus<br />
ein Thema bei den sogenannten<br />
„Stellenteilern“, wenn also ein<br />
Ehepaar eine Pfarrstelle fünfzig zu<br />
fünfzig Prozent besetzt: Dann ist,<br />
salopp formuliert, er <strong>der</strong> „Herr<br />
Pfarrer“ — und als seine Frau bist<br />
du die Frau Meier. Hier in Peiting<br />
habe ich <strong>das</strong> allerdings nicht so<br />
erlebt. Wobei — es gibt manche<br />
Menschen, die unsicher sind, wie<br />
sie mich o<strong>der</strong> überhaupt eine<br />
Pfarrerin ansprechen sollen. Ein<br />
Vorteil ist vielleicht sogar, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Berufsbild einer Pfarrerin nicht so<br />
gefestigt ist; <strong>das</strong>s es von den Aufgaben,<br />
die sie übernehmen kann,<br />
weniger klare Vorstellungen gibt.<br />
Das erleichtert mitunter sogar unsere<br />
Arbeit als Frauen.<br />
Pfarrerin Brigitte Weggel im Gespräch mit „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Tobias Schumacher.<br />
Wie kam es dazu, <strong>das</strong>s sie Pfarrerin<br />
wurden?<br />
Dazu möchte ich ein wenig in<br />
meiner eigenen Geschichte zurückblättern:<br />
Nachdem ich <strong>das</strong><br />
Abitur gemacht hatte, habe ich zunächst<br />
überlegt, Sozialpädagogik<br />
zu studieren und absolvierte ein<br />
Freiwilliges Soziales Jahr an <strong>der</strong><br />
Landesschule für Blinde in München<br />
— bewusst nicht bei einem<br />
kirchlichen Träger. Ich wollte nie<br />
Pfarrer werden, weil ich meinen<br />
Vater immer mit seiner Gemeinde<br />
teilen musste, es gab fast kein Privatleben.<br />
Die Arbeit mit den blinden<br />
Jugendlichen war toll. Doch<br />
an<strong>der</strong>erseits hat mir irgendwann<br />
die Beschäftigung mit dem Glauben<br />
gefehlt. In diesem Jahr habe<br />
ich dann doch beschlossen, Theologie<br />
zu studieren.<br />
Sie blieben in München?<br />
Ja, weil ich dort die Jugendarbeit<br />
fortsetzen und mich sozial engagieren<br />
konnte, als Pflegehelferin in<br />
einem Altenheim, bei Schwerstbehin<strong>der</strong>ten<br />
jungen Menschen — ich<br />
habe vieles gemacht. Dann kamen<br />
im Studium zu Latein noch Griechisch<br />
und Hebräisch dazu und ich<br />
spürte, ich will meinen Horizont<br />
erweitern. Für ein „Auslandsstudium“<br />
bin ich mit Rucksack und<br />
Fahrrad in eine Wohngemeinschaft<br />
nach Hamburg gezogen<br />
und arbeitete nebenher in den<br />
„Alsterdorfer Einrichtungen“ mit<br />
Schwerstbehin<strong>der</strong>ten. In Hamburg<br />
lernte ich auch meinen Mann kennen,<br />
Dirk Wollenweber. Er hatte<br />
eine Stelle bei <strong>der</strong> Nordelbischen<br />
Landeskirche und ich arbeitete in<br />
einer Sozialstation, wo ich mit allen<br />
menschlichen Facetten zu tun<br />
hatte: Alkoholiker, Junkies, Pflegebedürftige.<br />
Wenn man <strong>das</strong> macht,<br />
wird man im Leben geerdet. Und<br />
es ergänzte meine Erfahrungen<br />
aus München ...<br />
… wohin es Sie schließlich wie<strong>der</strong><br />
gezogen hat?<br />
Mein Mann konnte nach Bayern<br />
tauschen, wo wir beide unser<br />
Vikariat und zweites Examen gemacht<br />
haben. Ich war in <strong>der</strong> Dachauer<br />
Friedenskirche, er in Gröbenzell.<br />
Als Fortbildung habe ich in den<br />
ersten Amtsjahren Krankenhausseelsorge<br />
in Großha<strong>der</strong>n gemacht,<br />
in dieser Zeit waren wir dann auf<br />
unserer ersten gemeinsamen Stelle<br />
in Garmisch-Partenkirchen, die<br />
wir teilen mussten.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
Wenn wir richtig mitgerechnet<br />
haben, blieben Sie dort drei Jahre?<br />
Ja. Dann hörten wir, <strong>das</strong>s eine<br />
Stelle frei ist in Herzogsägmühle,<br />
was uns vom Namen her etwas<br />
sagte. Dass die evangelische Gemeinde<br />
Peiting-Herzogsägmühle<br />
heißt, haben wir in <strong>der</strong> ganzen<br />
Tragweite zunächst gar nicht realisiert.<br />
Zuvor<strong>der</strong>st hat uns gereizt,<br />
<strong>das</strong>s mein Mann und ich in Herzogsägmühle<br />
unsere bisherigen<br />
Lebenswelten verbinden konnten.<br />
Wir sind mit Direktor Wilfried<br />
Knorr übers Gelände gegangen<br />
und waren begeistert. Die Mischung<br />
einer sozialen Einrichtung<br />
und normalen Ortgemeinde hat<br />
uns gereizt.<br />
Kurzum: Wir teilten uns die Stelle<br />
zunächst lange Zeit fifty-fifty,<br />
bis wir vor drei Jahren unsere<br />
Aufgaben neu verteilen und ausdehnen<br />
konnten: Ich habe meine
Gemeindearbeit auf 75 Prozent<br />
aufgestockt und die Pfarramtsleitung<br />
übernommen, mein Mann<br />
arbeitet nun zu 50 Prozent als<br />
„stellvertreten<strong>der</strong> Beauftragter für<br />
Notfallseelsorge und Seelsorge in<br />
Feuerwehr und Rettungsdienst in<br />
<strong>der</strong> evangelischen Landeskirche<br />
Bayern“ — wie die Stelle offiziell<br />
heißt. Dazu übernimmt er den<br />
Religionsunterricht, was zu einer<br />
Pfarrstelle dazugehört. Und er<br />
kümmert sich um die IT im Pfarrbüro<br />
— wenn etwas nicht funktioniert,<br />
kann ich sagen: „Dirk, Du<br />
bist schuld!“ (lacht)<br />
Nimmt er <strong>das</strong> auf sich? O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s<br />
gefragt: Was passiert, wenn Sie<br />
und Ihr Mann einmal unterschiedlicher<br />
Auffassung sind? Wird ein<br />
Streichholz gezogen? O<strong>der</strong> was bedeutet<br />
Diplomatie im Hause Weggel-Wollenweber?<br />
Wir arbeiten schon so lange<br />
zusammen, da hat sich vieles<br />
eingespielt. Wir sind sicher unterschiedliche<br />
Typen, haben unterschiedliche<br />
Meinungen, vertreten<br />
vielleicht sogar unterschiedliche<br />
theologische Ansichten. Oft ergänzt<br />
sich <strong>das</strong> gut. Manchmal nehmen<br />
wir ein Thema mit in unsere<br />
Team-Supervision und diskutieren<br />
es dort, damit es nicht ins Familienleben<br />
einfließt. O<strong>der</strong> wir sprechen<br />
unterschiedliche Ansichten<br />
vor dem Kirchenvorstand an, wo<br />
je<strong>der</strong> seinen Standpunkt präsentiert,<br />
<strong>der</strong> in größerer Runde diskutiert<br />
und dann entschieden wird.<br />
Wobei wir vieles vorher schon<br />
abwägen. Im Grunde liegen wir<br />
auf <strong>der</strong> gleichen Linie. Und wenn<br />
einer von uns beiden wirklich einmal<br />
einen an<strong>der</strong>en Standpunkt<br />
hat, ermuntern wir uns gegenseitig,<br />
ihn zu vertreten. Wir finden eigentlich<br />
immer einen Modus.<br />
Unter den evangelischen Gemeinden<br />
in Südbayern ist Peiting sicher<br />
eine beson<strong>der</strong>e angesichts <strong>der</strong><br />
Einrichtungen <strong>der</strong> Diakonie in Herzogsägmühle<br />
und den Menschen,<br />
die dort leben …<br />
… wobei Peiting zugleich die zweitkleinste<br />
evangelische Gemeinde im<br />
Dekanat Weilheim ist. Schongau hat<br />
über 3 000 Gemeindemitglie<strong>der</strong>,<br />
wir haben 1 500 Leute, davon 800<br />
in Peiting, <strong>der</strong> Rest verteilt sich auf<br />
die Dörfer bis zu den Orten Steingaden,<br />
Prem und Birkland. Durch<br />
Herzogsägmühle ist die Pfarrstelle<br />
in Peiting zugleich aber auch eine<br />
beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit<br />
mit dem Diakoniedorf, dessen<br />
Leitung immerhin in männlicher<br />
Hand liegt?<br />
Die Zusammenarbeit ist einfach<br />
super, sehr gut, toll! Wilfried Knorr<br />
ist ein wun<strong>der</strong>barer Mensch, auch<br />
spirituell, mit dem ich immer wie<strong>der</strong><br />
im Dialog stehe. Wenn ich<br />
etwas brauche, und sei es nur<br />
kurz mal einen Bus, dann rufe ich<br />
einfach an. Braucht jemand eine<br />
Andacht, eine Trauerfeier, dann<br />
komme ich schnell rüber. Es ist ein<br />
Geben und Nehmen, in meinen<br />
zehn Jahren hier ist uns ein großer<br />
Brückenschlag gelungen. Viele ehrenamtlich<br />
Engagierte sind bei uns<br />
Gemeindemitglie<strong>der</strong> und sie sind<br />
fest im Leben in Herzogsägmühle<br />
integriert — am meisten, wenn<br />
wir vor Weihnachten mit den einzelnen<br />
Fachbereichen „Specials“<br />
planen, etwa mit Menschen mit<br />
geistiger Behin<strong>der</strong>ung, mit den<br />
Mitarbeitern aus den Werkstätten:<br />
Das sind dann Gottesdienste <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Art, wo man als Seelsorgerin<br />
an<strong>der</strong>s gefragt ist. Als Vorteil<br />
sehe ich auch: Herzogsägmühle ist<br />
nicht meine Einrichtung. Mein Chef<br />
sitzt in Weilheim.<br />
Was sind Ihre Grundsätze in <strong>der</strong><br />
Seelsorge? An welchen Leitlinien<br />
orientieren Sie sich?<br />
Ich möchte mein Wirken nicht nur<br />
auf die Seelsorge beschränken. In<br />
meinem Glauben ist mir ein Leitsatz<br />
wichtig, den ich mit 14 Jahren<br />
schon als Konfirmationsspruch<br />
gewählt hatte: „Nehmt einan<strong>der</strong><br />
an, wie Christus uns angenommen<br />
hat.“ Mir ist wichtig, <strong>das</strong>s wir<br />
Schwächere unterstützen, <strong>das</strong>s wir<br />
in <strong>der</strong> Jugendarbeit nicht von oben<br />
herab handeln, <strong>das</strong>s wir als Menschen<br />
generell von Angesicht zu<br />
Angesicht miteinan<strong>der</strong> umgehen.<br />
Welche Schwerpunkte setzen Sie in<br />
Ihrer täglichen Arbeit?<br />
Meinen Konfirmationsspruch will<br />
ich als Pfarrerin hier im täglichen<br />
Umgang leben: Ob ich nun mit<br />
Bürgermeister Michael Asam o<strong>der</strong><br />
einem Obdachlosen spreche — ich<br />
versuche, jedem in <strong>der</strong> Kommunikation<br />
ebenbürtig zu begegnen.<br />
Das gilt auch für die Seelsorge:<br />
Ich habe einen Menschen nicht<br />
zu bewerten o<strong>der</strong> die moranovember<br />
/ dezember <strong>2015</strong> | 11
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wichtig, gemeinsam mit einem<br />
an<strong>der</strong>en Menschen <strong>das</strong> Göttliche<br />
zu entdecken. Je<strong>der</strong> trägt diesen<br />
Funken in sich. Und diesen im Gespräch<br />
miteinan<strong>der</strong> zu entfachen —<br />
<strong>das</strong> ist für mich Seelsorge. Wenn<br />
ich <strong>das</strong> einmal nicht schaffe, dann<br />
vertraue ich auf Gott im Hintergrund,<br />
auf den zugewandten Gott,<br />
<strong>der</strong> uns allen gnädig sein möchte,<br />
auch denen, denen es dreckig<br />
geht. Als Pfarrerin bin ich hier Lebensbegleitung,<br />
Lebensperspektive,<br />
auch Lebensfreude will ich<br />
sein — wie Jesus, <strong>der</strong> auch zu allen<br />
Menschen gegangen ist.<br />
Wie wirkt sich <strong>das</strong> Flüchtlingsthema<br />
aktuell auf die Arbeit in Ihrer<br />
Gemeinde aus?<br />
Zunächst einmal bin ich ganz stark<br />
in die Verwaltung eingebunden,<br />
was vielerlei an<strong>der</strong>e Arbeit mit<br />
sich bringt. Was die Flüchtlinge<br />
anbetrifft, läuft alles über die Arbeitszeit<br />
von Monika Heerd, unsere<br />
Religionspädagogin im Gemeindedienst.<br />
Sie bringt sich ein<br />
in den Peitinger Helferkreis, den<br />
sie mit koordiniert und begleitet.<br />
Sie hat im Kirchenvorstand schon<br />
gesagt, <strong>das</strong>s sie die meiste Zeit im<br />
Moment für die Flüchtlinge aufwenden<br />
muss. Dazu kommen aber<br />
auch ganz viele aus <strong>der</strong> Kirchengemeinde,<br />
die ihre Arbeitskraft<br />
zur Verfügung stellen. Und wen<br />
ich nicht vergessen möchte, ist Elisabeth<br />
Walter, die sich schon seit<br />
mehr als zehn Jahren engagiert,<br />
unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Unterkunft<br />
im Schongauer Osten. Sie ist für<br />
mich <strong>der</strong> Inbegriff für Asylarbeit<br />
in unserer Gegend — und ein Mitglied<br />
unserer Gemeinde.<br />
Gibt es auf Seiten <strong>der</strong> Kirche Ansatzpunkte<br />
für Verbesserungen,<br />
was könnte o<strong>der</strong> sollte die Politik<br />
besser o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s machen?<br />
Was hier in Peiting einfach toll ist:<br />
Bürgermeister Asam und seine<br />
Verwaltung, meine Kirchengemeinde<br />
wie auch die Katholiken<br />
und auch viele Leute, die mit<br />
Kirche überhaupt nichts am Hut<br />
haben, bringen sich ein. Monika<br />
Heerd koordiniert vieles o<strong>der</strong> hält<br />
Kontakt zu an<strong>der</strong>en Gemeinden,<br />
etwa zu Pfarrer Jost Hermann in<br />
Weilheim.<br />
Wie engagieren Sie sich persönlich?<br />
Ich selbst spreche Klartext in den<br />
Gottesdiensten, versuche Wege<br />
aufzuzeigen, wie wir christlich mit<br />
dem Thema und dessen Lösungen<br />
umgehen können.<br />
Welchen Stellenwert haben hier in<br />
Deutschland Konfessionen o<strong>der</strong> Religionen<br />
beim Umgang mit Flüchtlingen<br />
— o<strong>der</strong> auch bei Gesprächen<br />
und im Handeln innerhalb <strong>der</strong> Gemeinde?<br />
Florian Mühlegger, Lehrer am<br />
Schongauer Welfengymnasium<br />
und stellvertreten<strong>der</strong> Vertrauensmann<br />
in unserem Kirchenvorstand,<br />
engagierte sich schon,<br />
bevor die Flüchtlinge zu uns kamen,<br />
ganz groß im interreligiösen<br />
Dialog — sei es mit einer Fahrt in<br />
die Synagoge nach Augsburg, mit<br />
einem Besuch <strong>der</strong> Moschee in<br />
Penzberg o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> islamischen<br />
Gemeinde in Schongau. Jetzt geht<br />
es erst einmal darum, <strong>das</strong> Leben<br />
in <strong>der</strong> aktuellen Situation gemeinsam<br />
zu gestalten.<br />
Was verstehen Sie darunter im<br />
Detail?<br />
Ich war viel unterwegs als Rucksack-Reisende.<br />
Dabei habe ich erfahren,<br />
<strong>das</strong>s Dialog die Grundlage<br />
für ein Zusammenleben überhaupt<br />
ist. Ich muss wissen, was mein<br />
Glaube mir bedeutet. Und ich muss<br />
erfahren, was Glaube für den an<strong>der</strong>en<br />
bedeutet. Was ist uns wichtig?<br />
Wenn es gelingt, den eigenen<br />
Standpunkt zu klären, bin ich auch<br />
in <strong>der</strong> Lage, mich auf Neues einzulassen.<br />
Und überhaupt: Die Bibel<br />
ist ohnehin „multikulti“ — deshalb<br />
habe ich übrigens auch gerne<br />
Theologie studiert.<br />
Kommt <strong>das</strong> auch zur Sprache in den<br />
Helferkreisen?<br />
Ob es dort Diskussionen in diese<br />
Richtung gibt, müsste ich Monika<br />
Heerd fragen. Ich glaube, die haben<br />
im Moment mit ganz an<strong>der</strong>en<br />
„Basics“ zu tun. Doch generell<br />
kommen spannende Fragen auf<br />
uns zu: Brauchen wir, um nur ein<br />
Beispiel zu nennen, in Zukunft<br />
eventuell zu Schuljahresbeginn<br />
einen interreligiösen Schulgottesdienst.<br />
Was ist mit Gebetsräumen<br />
für Moslems? All <strong>das</strong> kann sehr<br />
spannend werden.<br />
Wenn Sie ein Wun<strong>der</strong> bewirken<br />
könnten — welches wäre <strong>das</strong>?<br />
Ich glaube, wir brauchen in diesen<br />
Zeiten viele Wun<strong>der</strong>! Mich selbst<br />
bewegt im Moment sehr, <strong>das</strong>s<br />
wir uns auf Jesus berufen, <strong>der</strong> im<br />
Heiligen Land gewirkt hat, in einer<br />
Region, wo sich heute Israelis und<br />
Palästinenser bekämpfen. Es ist<br />
für mich erstaunlich, <strong>das</strong>s unser<br />
christlicher Glaube aus einer Ecke<br />
<strong>der</strong> Welt kommt, wo so viel Not,<br />
Grauen und Gewalt herrschen. Ich<br />
würde mir Frieden wünschen. Ich<br />
würde mir wünschen, <strong>das</strong>s Interessen<br />
nicht mit Gewalt verfolgt<br />
werden; <strong>das</strong>s je<strong>der</strong> den Menschen<br />
in sich entdeckt und auf einen an<strong>der</strong>en<br />
Menschen zugeht, anstatt<br />
tt<br />
sich mit<br />
ihm<br />
zu prügeln.<br />
ts<br />
12 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Schülergruppe gibt kulturgeschichtlichen Reisebegleiter heraus<br />
Auf Spuren <strong>der</strong> Römer vom<br />
Ammersee nach Verona<br />
Weilheim | Zunächst war ein<br />
Schnellhefter geplant, mit Materialien<br />
zu den Römern zwischen<br />
Oberbayern und Norditalien. Doch<br />
die Idee, im Projektseminar Latein<br />
am Gymnasium Weilheim geboren,<br />
wird nun von <strong>der</strong> archäologischen<br />
Fachpresse gefeiert. Mit Lehrerin<br />
Carolin Völk schufen 14 Oberstufenschüler<br />
ein Werk, <strong>das</strong> auf 368<br />
Seiten mit 400 Bil<strong>der</strong>n bis heute<br />
sichtbare und in Vergessenheit geratene<br />
Spuren <strong>der</strong> Römer zwischen<br />
dem Ammersee und Verona präsentiert.<br />
Dazu kommen viele Tipps<br />
für Ausflüge. Ein Jahr lang recherchierten<br />
und forschten die Schüler,<br />
kontaktierten Experten, baten um<br />
Informationen und Beiträge und<br />
besuchten Orte nördlich und südlich<br />
<strong>der</strong> Alpen. Bald war klar: Ein<br />
Schnellhefter wird den wertvollen<br />
Informationen nicht gerecht. Mit<br />
Josef Fink fand sich in Lindenberg<br />
im Allgäu sogar ein Verlagschef,<br />
<strong>der</strong> wagte, mit einer Schülergruppe<br />
ein Buch zu produzieren. Der Mut<br />
wurde belohnt. Denn zu den Beiträgen<br />
<strong>der</strong> Schüler gesellen sich in<br />
dem kulturgeschichtlichen Reisebegleiter<br />
Artikel von Altphilologen<br />
und Archäologen aus Deutschland,<br />
Österreich und Italien, von Heimatforschern<br />
und Römerexperten. Das<br />
Autorenverzeichnis verrät, <strong>das</strong>s die<br />
Weilheimer Koryphäen auf ihren<br />
Gebieten für ihr Projekt begeistern<br />
konnten: Etwa Prof. Dr. Klaus Stefan<br />
Freyberger, bis vor kurzem Direktor<br />
des Deutschen Archäologischen Instituts<br />
in Rom, Prof. Dr. Wolf-Dieter<br />
Heilmeyer, ehemaliger Direktor <strong>der</strong><br />
Antikensammlung zu Berlin, und<br />
Prof. Dr. Umberto Pappalardo, <strong>der</strong><br />
einst die Ausgrabungen von Pompeji<br />
und Herculaneum leitete.<br />
Die Reise beginnt nördlich des<br />
Ammersees und folgt keiner klaren<br />
Route, son<strong>der</strong>n streift auch<br />
sehenswerte Plätze abseits. Im<br />
Pfaffenwinkel werden die Geschichte<br />
Raetiens und <strong>das</strong> Landleben<br />
zur Römerzeit unter die<br />
Lupe genommen. Dazu Orte mit<br />
römischen Spuren wie Raisting,<br />
Marnbach, Murnau, Epfach, <strong>der</strong><br />
Auerberg und Peiting.<br />
„Auf Spuren <strong>der</strong> Römer vom<br />
Ammersee nach Verona“ ist<br />
im Kunstverlag Josef Fink<br />
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erschienen und kostet 19,80<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 13
Hotspot-Projekt möchte Flüsse erlebbar machen<br />
Lebensraum von Ammer,<br />
Loisach & Co. erhalten<br />
Altlandkreis | Tosend bricht sich<br />
<strong>das</strong> Wasser Bahn, starke Strömungen<br />
begleiten seinen Weg, sanft<br />
mäan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Flusslauf durch<br />
die Landschaft: Wild- und Alpenflüsse<br />
haben ihren ganz eigenen<br />
Charakter. Nicht nur <strong>der</strong> Mensch,<br />
auch unzählige Tiere und Pflanzen<br />
profitieren vom „Gabentisch“<br />
<strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> mit seinen Flussarmen<br />
die Landschaft mit kostbarem<br />
Nass, Nahrung und Energie<br />
versorgt. Doch haben viele Flüsse<br />
im Laufe <strong>der</strong> Vergangenheit ihren<br />
wilden Charakter eingebüßt; sie<br />
sind aufgestaut, kanalisiert und<br />
ihrer natürlichen Dynamik beraubt<br />
worden. Doch immer noch haben<br />
Ammer, Lech, Wertach, Isar und<br />
Loisach in einigen Abschnitten<br />
ihre „Wildheit“ bewahrt. Im Zuge<br />
des Hotspot-Projekts „Alpenflusslandschaften<br />
— Vielfalt leben von<br />
Ammersee bis Zugspitze“ sollen die<br />
Alpenflüsse teilweise renaturiert,<br />
Moore revitalisiert und Auwäl<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> an Wasserläufe angebunden<br />
werden.<br />
Große Bedeutung<br />
für den Naturschutz<br />
Das Projekt, initiiert vom „World<br />
Wild Fund for Nature (WWF)“<br />
Deutschland, in Zusammenarbeit<br />
mit regionalen Partnern, beinhaltet<br />
außerdem die Wie<strong>der</strong>ansiedelung<br />
bereits verloren geglaubter Tierund<br />
Pflanzenarten.<br />
Mit „im Boot“ sitzen 18 Organisationen<br />
aus den Bereichen Naturschutz,<br />
Verwaltung, Wirtschaft und<br />
Soziales. Geför<strong>der</strong>t wird <strong>das</strong> Hotspot-Projekt<br />
mit rund 3,5 Millionen<br />
Euro im Rahmen des Bundesprogramms<br />
„Biologische Vielfalt“<br />
vom Bundesamt für Naturschutz<br />
(BfN) und mit Mitteln aus dem<br />
För<strong>der</strong>topf des Bundesministeriums<br />
für Umwelt, Naturschutz,<br />
Bau- und Reaktorsicherheit.<br />
Auch <strong>der</strong> Bayerische Naturschutzfonds<br />
unterstützt <strong>das</strong> Konzept mit<br />
rund 700 000 Euro. Bis 30. September<br />
2020 erstreckt sich <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>zeitraum; danach wird bis<br />
30. September 2022 ausgewertet.<br />
Mit einem Alpenfluss-Erlebnistag<br />
in <strong>der</strong> Weilheimer Stadthalle wurde<br />
Ende April dieses Jahres auf den<br />
Start des Projekts „Alpenflusslandschaften“<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Beate Jessel, Präsidentin des BfN,<br />
14 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Bis 2020 läuft <strong>das</strong> Projekt,<br />
<strong>das</strong> sensibilisieren<br />
will für die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
<strong>der</strong> Alpenflüsse.
wies dabei auf die große Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Alpenflusslandschaften für den<br />
Naturschutz hin. Alpine Flüsse mit<br />
ihren Auen übernähmen — trotz vieler<br />
Eingriffe und Verän<strong>der</strong>ungen —<br />
noch immer eine wichtige Funktion<br />
im Biotopverbund, erklärte Jessel.<br />
„Sie beheimaten wertvolle Lebensraumtypen<br />
sowie gefährdete o<strong>der</strong><br />
vom Aussterben bedrohte Tier- und<br />
Pflanzenarten“, sagte die Präsidentin.<br />
„Die Ammer muss<br />
wild bleiben“<br />
Gerade die Ammer hat den WWF<br />
seit Januar 2010 aktiv werden lassen.<br />
Sie ist einer <strong>der</strong> letzten Flüsse<br />
<strong>der</strong> Nordalpen, die ohne Speicher<br />
und Großwasserkraft von <strong>der</strong> Quelle<br />
bis zur Mündung in einen Voralpensee,<br />
den Ammersee fließen.<br />
Unter dem Motto „Die Ammer muss<br />
wild bleiben“ zeigt <strong>der</strong> WWF, <strong>das</strong>s<br />
es möglich ist, ein Gebiet zu schützen<br />
und trotzdem zugleich den unterschiedlichen<br />
Interessen gerecht<br />
zu werden — Hochwasserschutz,<br />
Landwirtschaft, Energiegewinnung,<br />
Freizeitnutzung.<br />
Entlang <strong>der</strong> Ammerschlucht etwa<br />
finden Besucher Informationstafeln<br />
vom WWF vor, die auf beson<strong>der</strong>e<br />
Tier- und Pflanzenarten hinweisen.<br />
Damit sollen Spaziergänger<br />
für Verhaltensregeln sensibilisiert<br />
werden. Überhaupt wird auf die<br />
Zusammenarbeit o<strong>der</strong> den Zusammenschluss<br />
mit Partnern vor Ort<br />
aus den Bereichen Naturschutz,<br />
Fischerei, Jagd, Forst- und Wasserwirtschaft<br />
viel Augenmerk gelegt.<br />
„Wenn die Menschen mitgenommen<br />
und begeistert werden können,<br />
dann nur werden Projekte erfolgreich<br />
sein“, umreißt Christoph<br />
Heinrichs, Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
beim WWF Deutschland,<br />
die Devise seiner Organisation.<br />
Seit Oktober 2009 gehört <strong>der</strong> WWF<br />
ebenfalls zur Ammer-Allianz (www.<br />
ammer-allianz.de), einem Zusammenschluss<br />
unter an<strong>der</strong>em von<br />
Bund Naturschutz (BUND), dem<br />
Landesbund für Vogelschutz und<br />
dem Fischereiverband Oberbayern.<br />
Sie setzen sich für den Erhalt und<br />
eine naturnahe Entwicklung <strong>der</strong><br />
Ammer ein.<br />
Mitmachen erwünscht —<br />
Anlaufstellen geben Tipps<br />
Mit Diskussionsrunden und Aktionstagen<br />
soll künftig <strong>das</strong> Bewusstsein<br />
<strong>der</strong> Menschen für die beson<strong>der</strong>en<br />
Naturschätze ihrer Region<br />
gestärkt werden, so die Intention<br />
<strong>der</strong> Verantwortlichen. Aufgrund<br />
des großen Spektrums an unterschiedlichen<br />
Lebensräumen wurden<br />
vom BfN für den Raum zwischen<br />
Ammersee und Zugspitze<br />
zwei Hotspots ausgewiesen. Das<br />
Bundesprogramm „Biologische<br />
Vielfalt“ möchte hier erhaltenswerte<br />
Bereiche heimischer Flüsse<br />
för<strong>der</strong>n, etwa entlang <strong>der</strong> Lin<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ammerschlucht.<br />
Wer sich selbst für den Schutz <strong>der</strong><br />
Ammer o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Flüsse einsetzen<br />
möchte, findet eine zentrale<br />
Anlaufstelle in Weilheim in<br />
Bahnhofsnähe. Ein dreiköpfiges<br />
Team um Sigrun Lange steht hier<br />
im „WWF Büro Wildflüsse Alpen“<br />
Interessierten für Fragen zur Verfügung<br />
(Tel. 0881 / 122 333 13, E-Mail:<br />
sigrun.lange@wwf.de). Weitere<br />
regionale Anlaufstellen gibt es in<br />
Schongau (Anlaufstelle Lech des<br />
Vereins Lebensraum Lechtal —<br />
www.lebensraumlechtal.de) und<br />
in Wolfratshausen (Anlaufstelle<br />
Isar und Loisach). Informationen<br />
zum Hotspot-Projekt gibt es auch<br />
im Internet (www.alpenflusslandschaften.de).<br />
rp<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 15
„Den Lebensraum Lech mit seinen Tieren und Pflanzen begreifen“<br />
Grundschulunterricht am Lido<br />
Schongau | Drei 4. Klassen <strong>der</strong><br />
Grundschule Schongau haben ihren<br />
Unterricht im vergangenen<br />
Sommer ins Freie an den Lido<br />
verlegt. Mit <strong>der</strong> Umweltpädagogin<br />
und Diplom-Biologin Barbara Lena<br />
Fassnacht erkundeten und erlebten<br />
die Kin<strong>der</strong> an zwei Projekttagen<br />
<strong>das</strong> Lechufer am Stausee mit allen<br />
Sinnen. Der Ausflug war Auftakt für<br />
sechs Jahre „Umweltbildung am<br />
Lech“, zu dem künftig und bis zum<br />
Jahr 2020 im Altlandkreis 3. bis<br />
5. Klassen eingeladen werden.<br />
Der Unterricht läuft im Rahmen <strong>der</strong><br />
„Alpenflusslandschaften — Vielfalt<br />
leben von Ammersee bis Zugspitze“<br />
(siehe S. 14), <strong>das</strong> Projekt<br />
betreut im Schongauer Land <strong>der</strong><br />
„Lebensraum Lechtal e.V.“: „Unser<br />
Verein will den Lech wie<strong>der</strong> mehr<br />
in den Gedanken-Fokus seiner<br />
Anrainer rücken“, erklärt Harald<br />
Jungbold, <strong>der</strong> regionale Projektmanager.<br />
Er zeigte mit einem Informationsstand<br />
am Wasser den<br />
Kin<strong>der</strong>n, „wie es am Lech einmal<br />
war, wie es jetzt ist und wie es sein<br />
könnte — und die Kin<strong>der</strong> sollen<br />
dies durch ‚Begreifen‘ verstehen“.<br />
Die Kin<strong>der</strong> beschäftigten sich mit<br />
dem Wildflusscharakter, den Mythen<br />
des Lechs, den menschlichen<br />
Einflüssen auf den Fluss sowie <strong>der</strong><br />
Pflanzen- und Tierwelt. Motto <strong>der</strong><br />
Unterrichtseinheiten: „Es lebe <strong>der</strong><br />
Lech“.<br />
Eintagsfliegen und<br />
weitere Insekten<br />
Ein Thema war „die versteckte Welt<br />
<strong>der</strong> Eintagsfliege“. Die Grundschüler<br />
beobachteten frisch geschlüpfte<br />
Fliegen und erfuhren, <strong>das</strong>s sie,<br />
entgegen ihres Namens, rund ein<br />
Jahr als Larven im Wasser leben,<br />
bis sie schlüpfen und an Land<br />
kommen, wo die Weibchen große<br />
Schwärme bilden und mit Flugkapriolen<br />
die Männchen anlocken.<br />
„Früher gab es Eintagsfliegen in<br />
solchen Mengen, <strong>das</strong>s Schneeschieber<br />
kommen mussten, um<br />
Brücken wie<strong>der</strong> befahrbar zu machen“,<br />
erklärte Umweltpädagogin<br />
Fassnacht den staunenden Kin<strong>der</strong>n<br />
und erzählte von weiteren spannenden<br />
und unbekannten Insekten<br />
und ihrer wichtigen Funktion als<br />
Nahrung für Fische und Vögel.<br />
Außerdem ging es um die chemischen<br />
Eigenschaften des Wassers.<br />
Um den pH-Wert zu verstehen,<br />
hielten die Kin<strong>der</strong> Indikatorpapier<br />
ins Wasser, <strong>das</strong> den Unterschied<br />
anzeigt zwischen saurem o<strong>der</strong><br />
kalkhaltigem Wasser. Schon am<br />
ersten Projekttag, einige Wochen<br />
zuvor, war <strong>das</strong> Wasser ein Thema<br />
gewesen. Bei einer Schnitzeljagd<br />
galt es, verschiedene Wasserarten<br />
zusammenzutragen — „Grundwasser,<br />
Abwasser, Spritzwasser, Flusswasser“;<br />
o<strong>der</strong> aufzuschreiben,<br />
worin <strong>der</strong> Name „Lech“ überall<br />
vorkommt. Lechvorstadt, Lechbruck<br />
o<strong>der</strong> Lechkurier fanden die<br />
Kin<strong>der</strong> als Lösungen.<br />
Um den Lernerfolg zu überprüfen,<br />
wurden diese Themen am zweiten<br />
Projekttag mit einem Quiz-Heft<br />
wie<strong>der</strong>holt. Dazu waren Fragen<br />
zu beantworten wie: „Woher kommen<br />
die Steine, die <strong>der</strong> Lech mitführt?“<br />
— „Wie heißt ein Gebiet,<br />
<strong>das</strong> aufgrund seines Artenreichtums<br />
als beson<strong>der</strong>s schützenswert<br />
ausgezeichnet ist?“ Außerdem<br />
waren Kreuzworträtsel zu lösen.<br />
„So wollen wir herausfinden, was<br />
die Kin<strong>der</strong> noch wissen von dem,<br />
was wir am ersten Tag erarbeitet<br />
haben“, erklärte Fassnacht.<br />
Für Elke Häberlin, Lehrerin einer<br />
4. Klasse, passte <strong>der</strong> Projekttag<br />
gut in den Lehrplan, auf dem <strong>das</strong><br />
„Wasser“ als Thema stand. Zum<br />
Projekttag sollten die Schüler auf<br />
Plakaten zeichnen, was sie sich<br />
zum Thema ausdachten o<strong>der</strong> was<br />
sie dabei bewegte. „Es geht darum,<br />
den Lech auch als Mythos zu<br />
begreifen“, gab die Lehrerin zu<br />
verstehen. Irmi Bognar begleitete<br />
die Auftaktveranstaltung und<br />
schaute den Kin<strong>der</strong>n beim Bemalen<br />
<strong>der</strong> Plakate über die Schulter.<br />
Magnus Magg von <strong>der</strong> Wasserwacht<br />
übernahm die Aufsicht am<br />
Lido, ohne ihn hätte die Aktion<br />
nicht stattfinden können.<br />
Hier wird gerätselt und gemalt: 2. Reihe von links.: Irmi Bognar (Begleitung) mit Elke Häberlin (Lehrerin).<br />
Vorne von links.: Leon, Timm, Hannah, Vasiliki, Sandra und Alex<br />
60 Stück Kuchen<br />
als Verpflegung<br />
Weil die Umweltbildungsaktion<br />
auch Spaß machen sollte, durften<br />
sich die Kin<strong>der</strong> alles Mögliche<br />
in die Haare stecken und sich als<br />
Lechgeister bunt anmalen. Timm,<br />
<strong>der</strong> sich wie alle Schüler mit Eifer<br />
beteiligte, hatte sich als Lechgeist<br />
für den angekündigten Fototermin<br />
in Pose gesetzt. Was ihm am<br />
Projekttag beson<strong>der</strong>s gefalle? „Ich<br />
find’s cool, <strong>das</strong>s es in Naturschutzgebieten<br />
so interessante Tiere<br />
16 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Die Lechgeister von links: Julian, Vasiliki, Noah, Sandra und Leonie mit Diplombiologin<br />
Lena Fassnacht und dem Projektmanager Harald Jungbold<br />
und Pflanzen gibt.“ Preise für die<br />
Sieger beim Quiz sponserten <strong>das</strong><br />
„Plantsch“, die Schongauer Touristinfo,<br />
„Naturkost Pfifferling“,<br />
die Buchhandlungen Einzinger<br />
und Bücher Galerie, „flic flac“, <strong>das</strong><br />
„Jeanscafe“, „Heim und Hobby“,<br />
die Bäckerei Michl hatte 60 Stück<br />
Kuchen zur Verpflegung gestiftet.<br />
„Ich habe bei mehreren Schulen<br />
angefragt, ob Interesse für dieses<br />
Projekt besteht“, berichtete<br />
Umweltpädagogin Fassnacht. Die<br />
Schongauer Grundschule hatte<br />
sich rasch angemeldet, weitere<br />
Schulen sollen in den kommenden<br />
Jahren folgen. Fassnacht legt<br />
Wert darauf kindliche Kompetenzen<br />
zu för<strong>der</strong>n. Dabei arbeitet sie<br />
mit Methoden <strong>der</strong> „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung (BNE)“,<br />
die von den Vereinten Nationen in<br />
<strong>der</strong> „Weltdekade 2005—2014“ entwickelt<br />
wurden.<br />
Sie sollen Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen mit nachhaltigem<br />
Denken und Handeln in <strong>der</strong><br />
Lage versetzen, sinnvolle Entscheidungen<br />
zu treffen und dabei<br />
die Konsequenzen für künftige<br />
Generationen o<strong>der</strong> <strong>das</strong><br />
Leben in an<strong>der</strong>en Regionen<br />
berücksichtigen.<br />
Lernziel sei, jedem Einzelnen<br />
zu vermitteln:<br />
„Mein Handeln hat Konsequenzen<br />
— nicht nur<br />
für mich und mein Umfeld,<br />
son<strong>der</strong>n auch für<br />
an<strong>der</strong>e. Ich kann etwas<br />
dazu beitragen, die Welt<br />
ein Stück zu verbessern.“<br />
Für Projektleiter Jungbold<br />
bedeutet <strong>der</strong> Unterricht<br />
im Freien, <strong>das</strong>s<br />
die Schulklassen vor Ort<br />
erfahren, wie wild <strong>der</strong><br />
Fluss einmal war, welche<br />
‚Biodiversität‘, also<br />
biologische Vielfalt <strong>der</strong><br />
Arten und Ökosysteme<br />
er aufweist und welche<br />
Interessen auf den Fluss<br />
einwirken: „Unsere Alpenflüsse<br />
beinhalten<br />
sehr selten gewordene Lebensräume.“<br />
Wenn <strong>der</strong> Lech etwa bei Hochwasser<br />
mit Geröll eine neue Kiesbank<br />
aufschütte, entstehe wie<strong>der</strong> einer<br />
dieser Lebensräume. „Wir zeigen<br />
den Kin<strong>der</strong>n anhand konkreter<br />
Maßnahmen auf, wie es zu Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> Lebensbedingungen<br />
von Tieren und Pflanzen<br />
kommen kann“, sagt Jungbold.<br />
Er ist Ansprechpartner für interessierte<br />
Schulen, die in den kommenden<br />
Jahren ähnliche Projekttage<br />
durchführen wollen. gk<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 17
Das „<strong>altlandkreis</strong>-Team“ auf <strong>der</strong> Oberland-Ausstellung<br />
Besucher-Magnet Couch<br />
Weilheim | Informative Gespräche<br />
wurden geführt, zahlreiche Heißgetränke<br />
genossen und alle Wandkalen<strong>der</strong><br />
restlos mitgenommen.<br />
Nicht nur die Organisatoren <strong>der</strong><br />
20. Oberland-Ausstellung durften<br />
sich mit knapp 35 000 Besuchern<br />
über einen neuen Rekord freuen.<br />
Auch für den „<strong>altlandkreis</strong>“ war<br />
die fünftägige Messe ein voller<br />
Erfolg.<br />
Gemeinsam mit <strong>der</strong> Kafferösterei<br />
„Wiener’s“ aus Starnberg sorgte<br />
<strong>das</strong> Team hinter Ihrem Regionalmagazin<br />
für eine willkommene<br />
Pause während des hektischen<br />
Messetreibens im „Café tassilo“.<br />
Ob „Wiener Melange“, „Franziskaner“<br />
o<strong>der</strong> „Kaffee Verkehrt“,<br />
die Auswahl an Spezialitäten war<br />
genauso ausgefallen wie vielfältig.<br />
Nebenan bekamen alle Besucher<br />
einen Blick hinter die Kulissen des<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ und seines Schwestermagazin<br />
„tassilo — Das Regionalmagazin<br />
rund um Weilheim<br />
und die Seen“. Wir durften viele<br />
Fragen, wie etwa zur Finanzierung,<br />
den Vertriebswegen o<strong>der</strong> zu<br />
einzelnen Themen aus dem <strong>Magazin</strong><br />
beantworten. Über <strong>das</strong> Interesse<br />
<strong>der</strong> Orla-Besucher haben<br />
wir uns sehr gefreut. Und noch<br />
mehr über die konstruktive Kritik<br />
<strong>der</strong> Einen und <strong>das</strong> überwältigende<br />
Lob An<strong>der</strong>er. Auch in Zukunft geben<br />
wir unser Bestes, spannende<br />
und informative Geschichten aus<br />
<strong>der</strong> Region für unsere Leser<br />
recherchieren und auf<br />
Papier zu bringen. Als<br />
beson<strong>der</strong>es „Orla-<br />
Souvenir“ hat sich<br />
schon nach kurzer<br />
Zeit unser eigens<br />
für die Oberland-<br />
Ausstellung kreierter<br />
Wandkalen<strong>der</strong><br />
zu<br />
entpuppt. Bereits am Sonntag-<br />
Nachmittag waren die über tausend<br />
Exemplare vergriffen. Toll,<br />
wenn <strong>der</strong> Jahresplaner 2016 viele<br />
Wände im Altlandkreis schmückt.<br />
Einmal selbst auf unserer „Roten<br />
Couch“ Platz zu nehmen, war für<br />
so manchen ein beson<strong>der</strong>er Höhepunkt,<br />
wie diese Auswahl an<br />
Bil<strong>der</strong>n beweist. Der Ort, auf dem<br />
sich auch zukünftig regionale Persönlichkeiten<br />
tummeln werden.<br />
Und wer weiß, vielleicht hat <strong>der</strong><br />
ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e schon mal den<br />
Platz vorgewärmt.<br />
tis<br />
18 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
november / dezember <strong>2015</strong> | 19
SO HAB ICH FRÜHER AUSGESEHEN<br />
Günther Neureuther,<br />
<strong>der</strong> Peitinger Judo-Held<br />
Neureuther 1968<br />
als Bayerischer Schülermeister<br />
Peiting | Einer <strong>der</strong> erfolgreichsten<br />
Judokämpfer <strong>der</strong> früheren<br />
Bundesrepublik Deutschland und<br />
<strong>der</strong> wohl bedeutendste Sportler<br />
<strong>der</strong> Marktgemeinde ist Günther<br />
Neureuther. Im Jahr 1966 trat <strong>der</strong><br />
damals Elfjährige in die Judoabteilung<br />
des TSV Peiting ein. Schon<br />
fünf Jahre später, 1971, wurde er<br />
erstmals in die deutsche Jugend-<br />
Nationalmannschaft berufen und<br />
auch die Nominierung für die<br />
Herren-Nationalmannschaft ließ<br />
nicht lange auf sich warten. Von<br />
1973 bis 1988 gehörte Neureuther<br />
ihr ununterbrochen an. Im gleichen<br />
Zeitraum kämpfte er für die<br />
damalige „Judo-Hochburg“, den<br />
TSV Großha<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> 1. Bundesliga<br />
verlor er für diesen Verein in<br />
15 Jahren keinen einzigen Kampf.<br />
Olympia-Silber trotz<br />
höherer Gewichtsklasse<br />
Einer <strong>der</strong> größten unter seinen<br />
zahlreichen Erfolgen feierte <strong>der</strong><br />
Peitinger indes 1976 mit dem<br />
Gewinn <strong>der</strong> olympischen Silbermedaille<br />
in Montreal. „Eigentlich<br />
war <strong>das</strong> gar nicht zu erwarten“,<br />
blickt <strong>der</strong> heute 60-Jährige zurück.<br />
Denn im Vorfeld <strong>der</strong> Spiele in Kanada<br />
hatte ihn eine kurze Krankheit<br />
mattgesetzt, weshalb sich <strong>der</strong><br />
Bundestrainer für einen Mitstreiter<br />
in seiner Gewichtsklasse, im Halbschwergewicht<br />
entschied.<br />
„Im Nachhinein war <strong>das</strong><br />
völlig okay“, schmunzelt<br />
Neureuther, fügt aber<br />
hinzu, „<strong>das</strong>s <strong>das</strong> damals<br />
schon ein gewisses<br />
Politikum war“. Die<br />
Enttäuschung hielt sich<br />
in Grenzen, weil Neureuther<br />
im ungewohnten<br />
Schwergewicht startete, die ab 93<br />
Kilogramm aufwärts begann. „Ich<br />
brachte knapp 94 auf die Waage —<br />
nach einem ausgiebigen Frühstück“,<br />
blickt <strong>der</strong> Judoka lachend<br />
zurück. Er war <strong>der</strong> leichteste in<br />
<strong>der</strong> Gewichtsklasse, kämpfte sich<br />
deshalb aber umso überraschen<strong>der</strong><br />
ins Finale, wo er dem 30 Kilogramm<br />
schwereren Russen Sergej<br />
Novikov gegenüberstand — und<br />
unterlag.<br />
Die Peitinger waren dennoch stolz<br />
auf ihren Judo-Helden und bereiteten<br />
ihm einen fulminanten Empfang.<br />
Mit dem Bus wurde er vom<br />
Flughafen in München abgeholt,<br />
durch die Marktgemeinde ging<br />
es für den Olympioniken dann in<br />
einer Kutsche von <strong>der</strong> Schloßberghalle<br />
bis zum Rathaus.<br />
Der Boykott, Bronze<br />
und EM-Titel<br />
1980 boykottierte Deutschland<br />
die Olympischen Spiele<br />
in Moskau wegen des sowjetischen<br />
Einmarsches in Afghanistan.<br />
Die Nationalmannschaften<br />
mussten zuhause bleiben<br />
und Günther Neureuther wurde<br />
vorerst seiner nächsten Medaillenchance<br />
beraubt. „Ich stand zu<br />
dieser Zeit in <strong>der</strong> Blüte meiner<br />
Karriere“, bedauert <strong>der</strong> vierfache<br />
Familienvater noch heute.<br />
Eine nächste Möglichkeit eröffnete<br />
sich erst wie<strong>der</strong> bei Olympia 1984<br />
in Los Angeles. Mit dem Gewinn<br />
<strong>der</strong> Bronzemedaille feierte er dort<br />
den nächsten Meilenstein seiner<br />
Karriere, auch wenn es <strong>der</strong><br />
ehrgeizige Sportler etwas an<strong>der</strong>s<br />
sieht: „Das war eigentlich eine<br />
Enttäuschung.“ Denn im Kampf<br />
um den Finaleinzug gegen den<br />
Koreaner Ha Hyoung-zoo lag er<br />
lange Zeit in Führung, um — auch<br />
bedingt durch eine diskussionswürdige<br />
Wertung <strong>der</strong> Kampfrichter,<br />
am Schluss doch noch den<br />
Kürzeren zu ziehen.<br />
Olympiafinale ale 1976<br />
und<br />
bei<br />
<strong>der</strong><br />
Siegerehrung g (mitte/rechts)<br />
te/r<br />
echt<br />
20 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Umso bitterer, da Neureuther bis<br />
heute überzeugt ist: „Den Brasilianer<br />
im Finale hätte ich geschlagen.“<br />
Ein weiterer Titel aus seiner beeindruckenden<br />
Sammlung — unter<br />
an<strong>der</strong>em ist er neunfacher Deutscher<br />
Meister — ist für Günther<br />
Neureuther ein ganz beson<strong>der</strong>er:<br />
die Europameisterschaft 1984. „Es<br />
ist einfach nochmal etwas an<strong>der</strong>es,<br />
wenn man auf dem Treppchen<br />
ganz oben steht“, sagt er über den<br />
Titelgewinn.<br />
Seine aktive Karriere beendete er<br />
schließlich 1988, wenngleich er<br />
zugibt, nach einem Kreuzbandriss,<br />
den er zwei Jahre zuvor in Paris<br />
erlitten hatte, „innerlich bereits<br />
etwas abgeschlossen gehabt zu<br />
haben“. Und dennoch wurde er<br />
1988 zum siebten Mal „internationaler<br />
deutscher Meister“.<br />
Erfolge sind eng mit<br />
Beruf verbunden<br />
Die herausragenden Leistungen<br />
hängen eng mit dem beruflichen<br />
Werdegang Günther Neureuthers<br />
zusammen. Nach dem Schulabschluss<br />
erlernte er zunächst den<br />
Beruf des Drehers bei <strong>der</strong> Firma<br />
Hoerbiger, ehe er sich 1973 <strong>der</strong><br />
Bereitschaftspolizei in München<br />
anschloss. „Während meiner aktiven<br />
Zeit wurde ich für Training<br />
und Wettkampf je nach Bedarf<br />
freigestellt“, erklärt <strong>der</strong> Polizei-<br />
Hauptkommissar die Rahmenbedingungen,<br />
die ihm seine Erfolge<br />
erst ermöglichten.<br />
Im Oktober 2002 ließ sich <strong>der</strong><br />
Vater dreier Töchter und eines<br />
Sohnes freiwillig in die Polizeiinspektion<br />
Schongau versetzen,<br />
auch, um näher bei seiner Familie<br />
zu sein, die „während <strong>der</strong> sportlichen<br />
Aktivtäten immer wie<strong>der</strong><br />
zurückstehen musste“, wie er unumwunden<br />
einräumt. Mittlerweile<br />
ist Neureuther zum fünften Mal<br />
Großvater geworden.<br />
Großvater<br />
und TSV-Vorstand<br />
Von seinem umfangreichen sportlichen<br />
Wissen und seinem Engagement<br />
profitiert seit geraumer<br />
Zeit sein Heimatverein. Von 1995<br />
bis 2011 leitete Neureuther als<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> die Geschicke <strong>der</strong><br />
Judoabteilung in Peiting. Seit<br />
2011 ist er Vorstand des gesamten<br />
Turn- und Sportvereins und<br />
damit verantwortlich für knapp<br />
2600 Mitglie<strong>der</strong>. Im kommenden<br />
Jahr 2016 stehen für den Träger<br />
des silbernen Lorbeerblatts — die<br />
höchste Auszeichnung für Sportler<br />
in Deutschland, die ihm 1984<br />
vom Bundespräsidenten verliehen<br />
wurde — mehrere beson<strong>der</strong>e Ereignisse<br />
an: Im April verabschiedet<br />
sich Neureuther in den beruflichen<br />
Ruhestand. Zudem jährt<br />
sich <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> olympischen<br />
Silbermedaille zum 40. Mal. Ebenso<br />
wie einer <strong>der</strong> größten privaten<br />
Erfolge — die Hochzeit mit seiner<br />
Ehefrau Luise.<br />
tis<br />
Tankstelle Peiting<br />
2007: Wie<strong>der</strong>sehen mit Sergey Novikov, Finalgegner von Olympia 1976<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Geehrt, gefor<strong>der</strong>t, gewonnen —<br />
und dazu jede Menge Kultur<br />
Feuerwehr-Steckkreuz für Ludwig Fernsemmer<br />
Foto- und Filmwettbewerb an Lech, Ammer und Isar<br />
Peiting | Es ist die höchste<br />
staatliche Auszeichnung, die<br />
an Feuerwehrleute für beson<strong>der</strong>e<br />
Verdienste um <strong>das</strong><br />
Feuerwehrwesen o<strong>der</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Bekämpfung von Bränden<br />
und Notständen verliehen<br />
wird: Das Feuerwehr-<br />
Steckkreuz des Freistaates<br />
Bayern. Kreisbrandinspektor<br />
Ludwig Fernsemmer aus<br />
Peiting wurde diese Ehre am<br />
2. Oktober zu teil.<br />
Der 56-Jährige weist eine beeindruckende<br />
Feuerwehr-Karriere auf: 1973<br />
in die Jugendgruppe eingetreten übernahm<br />
er bereits 1979 als Gruppenführer<br />
Verantwortung. Von 1992-2004 war er<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Kommandant, zudem<br />
übte er ab 1999 zehn Jahre lang<br />
die Tätigkeit als Jugendwart aus. Verantwortlicher<br />
Ausbil<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Truppmann-<br />
und Truppenführerausbildung,<br />
sowie die ABC-Ausbildung sind weitere<br />
Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, Kreisbrandinspektor<br />
Ludwig Fernsemmer, Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß, Kreisbrandrat Dr. Rüdiger Sobotta<br />
Steckenpferde. Im Oktober 2009 wurde<br />
Fernsemmer zum Kreisbrandinspektor<br />
für den Bereich „West“ im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau bestellt. Seitdem<br />
kümmert er sich um die Bereiche Unfallverhütung<br />
und Katastrophenschutz.<br />
Außerdem fungiert <strong>der</strong> dekorierte Feuerwehrmann<br />
als Einsatzleiter etwa<br />
bei schwieriger Suche nach<br />
Vermissten o<strong>der</strong> Hochwastiserlagen.<br />
Altlandkreis | Im Rahmen des Hotspot-<br />
Projekts „Alpenflusslandschaften — Vielfalt<br />
leben von Ammersee bis Zugspitze“<br />
(siehe Bericht S. 14) veranstaltet <strong>der</strong><br />
WWF Deutschland den Foto- und Filmwettbewerb<br />
„Am Fluss dahoam“. Der<br />
Wettbewerb soll Menschen dazu bewegen,<br />
sich mit den Alpenflusslandschaften<br />
ihrer Heimat auseinan<strong>der</strong>zusetzen<br />
und die vielfältigen Lebensräume, Tiere<br />
und Pflanzen zu erkunden und einen<br />
persönlichen Zugang zu den beson<strong>der</strong>en<br />
Landschaften zu finden.<br />
Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 30. <strong>November</strong>,<br />
Fotos können hochgeladen werden auf<br />
<strong>der</strong> Website des Projektes (www.alpenflusslandschaften.de/wettbewerbe).<br />
Zu gewinnen gibt es hochwertige Kameras<br />
von Olympus, eine Reise an die Ostsee,<br />
eine Kajakfahrt auf <strong>der</strong> Isar, Tages-<br />
Rucksäcke von Vaude sowie Bücher und<br />
Bildbände.<br />
Zur Jury gehören Bayerns Umweltministerin<br />
Ulrike Scharf, Terra-X-<br />
Mo<strong>der</strong>ator Dirk Steffens, Isarkenner Joachim<br />
Kaschek, Ammerkenner Werner<br />
Schubert und Lechkenner Dr. Eberhard<br />
Pfeuffer. Die Fünf bewerten die Beiträge<br />
in zwei Kategorien: „Jugendliche bis 15<br />
Jahre“ und „Erwachsene ab 16 Jahren“.<br />
Aus den besten Bil<strong>der</strong>n und Video-Clips<br />
wird eine Wan<strong>der</strong>ausstellung konzipiert,<br />
die bei <strong>der</strong> Preisverleihung am 22.<br />
Mai 2016, dem „Internationalen Tag <strong>der</strong><br />
biologischen Vielfalt“ vorgestellt<br />
und dann in <strong>der</strong> Region<br />
zwischen Lech,<br />
Ammer und<br />
Isar gezeigt<br />
werden<br />
soll. ts<br />
22 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Endspurt im Kulturherbst<br />
Schwabbruck | Das Jahr neigt sich langsam<br />
dem Ende entgegen, ebenso <strong>der</strong> „Kulturherbst<br />
<strong>2015</strong>“. An drei Abenden im <strong>November</strong><br />
wird die Bühne des Kuhstalls noch besetzt<br />
sein: Unter dem Motto „3 Männer — nur<br />
mit Gitarren“ brillieren die bayerischen Lie<strong>der</strong>macher<br />
und Kabarettisten Keller Steff,<br />
Roland Hefter und Michi Dietmayer mit Darbietungen<br />
<strong>der</strong> Höhepunkte aus <strong>der</strong>en Solo-<br />
Programmen. Zudem dürfen sich alle Kulturfreunde<br />
am 4. <strong>November</strong> ab 20 Uhr auf die<br />
brandneuen gemeinsamen Stücke <strong>der</strong> drei<br />
Männer freuen.<br />
Die einheimische Band „Mary Lou“ vereinen<br />
am 6. <strong>November</strong> ab 21 Uhr frische Alternativ-<br />
Klänge und altbewährte Mittel. Dabei trifft<br />
Melancholie auf stürmische Gitarrenriffs,<br />
Pianoparts auf mehrstimmigen Gesang. Den<br />
Abschluss <strong>der</strong> Konzertreihe bilden am 13. <strong>November</strong><br />
„Fleischmann und Bande“ mit ihrem<br />
Programm „Da passt ja gar nix z’am“. Ab 20<br />
Uhr sorgt „Bayern 3-Frühaufdreher“ Bernhard<br />
Fleischmann mit seiner „Bande“ für<br />
einen bemerkenswerten und unterhaltsamen<br />
Abend voller Wortwitz und Humor.<br />
Einlass ist jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.<br />
Infos, Tickets und Vorverkaufsstellen<br />
finden sich im Internet<br />
(www.schaeferivent.de). tis<br />
Unsere Gewinner aus <strong>Ausgabe</strong> 31<br />
Altlandkreis | Die Fülle an Postkarten und E-Mails,<br />
die uns jede <strong>Ausgabe</strong> erreichen, begeistert uns<br />
stets aufs Neue. Mit jeweils zwei Karten für einen<br />
Abend bei „Kultur im Kuhstall“ durften wir<br />
diesmal den Peitingerinnen Heike Podack und<br />
Jutta Peteran<strong>der</strong>l, Petra Kula aus Schongau, Johann<br />
Fiala aus Altenstadt und Tanja Weber aus<br />
Schwabsoien, eine Freude machen. Ein Exemplar<br />
des Buches „Zwischen den Toren“ bekamen<br />
Markus Kögel aus Schwabsoien, Brigitte<br />
Weiß aus Peiting und Kathrin Högg aus<br />
Altenstadt zugeschickt<br />
tis<br />
Einheimische Künstler im Ballenhaus<br />
Schongau | Künstler <strong>der</strong> „Schongauer Gruppe“<br />
präsentieren am dritten <strong>November</strong>wochenende im<br />
Schongauer Ballenhaus aktuelle Werke, die in jüngerer<br />
Vergangenheit entstanden sind. Vernissage<br />
ist am Freitag, 13. <strong>November</strong>, um 19 Uhr, geöffnet<br />
ist die Ausstellung noch am 14. und 15. <strong>November</strong><br />
jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.<br />
Zu sehen sind Arbeiten von Ilse Bill, Theodora<br />
Hadiak, Erik Liebermann, Peter Paul Kulot, Wally<br />
Kulot, Beate Speck-Kafkoulas, Egon<br />
Stöckle, Marion Werner und Fride<br />
Wirtl-Walser.<br />
ts<br />
„Die drei Dorfheiligen“ in Apfeldorf<br />
Apfeldorf | Ein neuer Pfarrer kommt ins Dorf, und<br />
damit gerät <strong>der</strong> ehrenhafte Bürgermeister Simon<br />
Hilgermoser arg in Bedrängnis. Denn <strong>der</strong> Vorgänger<br />
hatte ihm regelmäßig die Alimente für seinen<br />
Ausrutscher an die fesche Resei weitergeleitet,<br />
doch nun hält <strong>der</strong> neue Pfarrer sogar ein Bündel<br />
Liebesbriefe aus dem Besitz <strong>der</strong> schwarzen Resei<br />
in den Händen.<br />
Wie <strong>der</strong> Titel des Apfeldorfer<br />
Theaters schon sagt,<br />
ist <strong>der</strong> Bürgermeister aber<br />
nicht <strong>der</strong> einzige „Dorfheilige“,<br />
dem Reseis Briefe<br />
Sorge bereiten. Verwirrungen<br />
und Verwicklungen<br />
sind auf <strong>der</strong> Bühne vorprogrammiert.<br />
Mit Spielkomik und viel Liebe zum Detail setzt<br />
<strong>der</strong> Theaterverein Apfeldorf diese ländliche Komödie<br />
um, wobei neben den erfahrenen Schauspielern<br />
auch ein paar junge Talente integriertwerden.<br />
Premiere ist am Freitag, 6. <strong>November</strong>, die weiteren<br />
Vorstellungstermine sind am 7. und 8. <strong>November</strong>,<br />
am Wochenende von 13.<br />
bis 15. <strong>November</strong> sowie am<br />
Freitag, 20., und Samstag, 21.<br />
<strong>November</strong>, jeweils um 20 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle Apfeldorf.<br />
Kartenreservierung rung nimmt<br />
Familie Zwick unter<br />
Tel. 08869 / 1378<br />
entgegen. rg<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 23
Ursachen und Auswirkungen <strong>der</strong> Pendlerströme<br />
Der Berufsverkehr<br />
nimmt stetig zu<br />
Altlandkreis | „Es wird immer<br />
mehr, was morgens, mittags und<br />
abends auf <strong>der</strong> Straße unterwegs<br />
ist“, stellt <strong>der</strong> Peitinger Bauhof-<br />
Chef Franz Multerer fest.<br />
Die gefühlte Verkehrszunahme<br />
im Schongauer Land zu den<br />
klassischen Berufsverkehrszeiten<br />
wird durch die „Sozialraumanalyse<br />
2011 — 2013“ des Landkreises<br />
Weilheim-Schongau bestätigt: Nur<br />
ein knappes Drittel aller sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten<br />
im Landkreis kann am eigenen<br />
Wohnort arbeiten. Rund ein weiteres<br />
Drittel pendelt innerhalb des<br />
Landkreises. Und stolze 37 Prozent<br />
müssen den Landkreis verlassen,<br />
um zu ihrer Arbeitsstelle auswärts<br />
zu gelangen.<br />
Dass ein steigen<strong>der</strong> Pendlerverkehr<br />
auf den Straßen im Landkreis<br />
wahrzunehmen ist, verwun<strong>der</strong>t<br />
nicht beim Blick auf die Grafiken<br />
in <strong>der</strong> Sozialraumanalyse. Denn<br />
die Voraussetzungen haben sich<br />
grundlegend geän<strong>der</strong>t: Im Jahr<br />
2003 lebten im Landkreis 42 638<br />
sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer.<br />
Zehn Jahre später,<br />
2013, waren es 48 402 — also fast<br />
6 000 Berufstätige mehr. Nicht<br />
berücksichtigt sind in <strong>der</strong> Statistik<br />
Selbständige, Beamte, Studenten<br />
und Schüler.<br />
Dabei hat <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> „Auspendler“<br />
deutlich zugenommen.<br />
Die größte Gruppe fährt nach<br />
München, aber auch sämtliche<br />
Nachbarlandkreise werden von<br />
den Berufstätigen angefahren. In<br />
<strong>der</strong> Landkreisgrafik ist weiter zu<br />
erkennen, <strong>das</strong>s aus dem Altlandkreis<br />
Schongau nur weniger als<br />
fünf Prozent nach München pendeln,<br />
während aus den östlichen<br />
Regionen des Landkreises bis zu<br />
27 Prozent zur Arbeitsstelle in die<br />
Landeshauptstadt fahren.<br />
Aus- und Einpendler<br />
haben zugenommen<br />
In <strong>der</strong> Sozialraumanalyse werden<br />
in diesem Zusammenhang weitere<br />
Einzelheiten angesprochen. Den<br />
Zahlen <strong>der</strong> Auspendler stellt sie<br />
auch gegenüber, wie viele Berufstätige<br />
jeden Tag in den Landkreis<br />
einpendeln.<br />
Die Unternehmen des Landkreises<br />
stellen 42 241 Arbeitsplätze zur<br />
Verfügung, in <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Kuchen-Grafik bleiben die am<br />
Wohnort Beschäftigten mit 13 955<br />
sowie die im Landkreis Beschäftigten<br />
mit 16 353 gleich. Es gibt<br />
aber auch fast 12 000 Arbeitnehmer,<br />
die von an<strong>der</strong>en Landkreisen<br />
einpendeln. Hier wie<strong>der</strong>holt sich<br />
die Zahl 6 000, allerdings in einem<br />
an<strong>der</strong>en Zusammenhang: Zum<br />
einen gibt es 6 000 Berufstätige<br />
mehr als noch vor zehn Jahren,<br />
zusätzlich pendeln 6 000 mehr Arbeitnehmer<br />
in an<strong>der</strong>e Landkreise<br />
aus als ein.<br />
Die Beobachtungen bestätigt Harald<br />
Mack von <strong>der</strong> Tankstelle an<br />
<strong>der</strong> Bundesstraße 17 bei Kinsau,<br />
<strong>der</strong> einen stärkeren Berufsverkehr<br />
in Richtung Norden als in Richtung<br />
Schongau wahrnimmt. „In<br />
<strong>der</strong> Früh holen die Pendler nur<br />
schnell eine Brotzeit o<strong>der</strong> etwas<br />
zu Trinken, getankt wird abends“,<br />
weiß Mack weiter von interessanten<br />
Angewohnheiten zu berichten.<br />
Gleitzeit zum Vorteil<br />
für Pendler<br />
Die Pendlerströme auszuwerten,<br />
ist für die größeren Betriebe am<br />
Standort Schongau gar nicht so<br />
einfach. Bei Hoerbiger arbeiten<br />
beispielsweise auch Mitarbeiter<br />
aus Würzburg, Bochum o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Schweiz. „In unserer Datei ist<br />
immer <strong>der</strong> Erstwohnsitz maßgebend,<br />
diese Mitarbeiter haben<br />
aber bestimmt eine Zweitwohnung<br />
in <strong>der</strong> Nähe“, erläutert<br />
Petra Hunger, Pressesprecherin<br />
von Hoerbiger. An den Unternehmens-Standorten<br />
im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau sind 1 600<br />
Mitarbeiter beschäftigt, wovon<br />
1 118 im Landkreis wohnen. Das<br />
entspricht fast 70 Prozent, somit<br />
hat Hoerbiger einen wesentlich<br />
höheren Anteil an Mitarbeitern<br />
aus <strong>der</strong> Region, als es <strong>der</strong> Landkreisdurchschnitt<br />
aufzeigt. „Unsere<br />
Pendler profi tieren natürlich<br />
von <strong>der</strong> Gleitzeit“, unterstreicht<br />
Hunger dabei. Die Möglichkeit,<br />
nicht zu festgesetzten Zeiten am<br />
Arbeitsplatz sein zu müssen, sei<br />
ein großer Vorteil für Mitarbeiter<br />
mit weiteren Anfahrtswegen.<br />
Fahrgemeinschaften<br />
bilden<br />
Bei Hirschvogel-Komponenten<br />
in Schongau sind 750 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, wovon 17 Prozent<br />
24 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Auspendler aus den Gemeinden des Landkreises in die Region München<br />
(Stadt und Landkreis) in % <strong>der</strong> im Ort wohnenden Arbeitnehmer, Stand Sommer 2013:<br />
Auspendler und Auspendlerquote<br />
in die Region München in %, Stand Juni 2013<br />
< 5 (13)<br />
< 10 (5)<br />
< 15 (5)<br />
< 20 (7)<br />
< 30 (4)<br />
Hohenfurch<br />
17<br />
Wessobrunn<br />
Schwabsoien 28 2,8<br />
46<br />
14<br />
6,4<br />
Altenstadt<br />
Raisting<br />
126<br />
15,2<br />
Pähl<br />
182<br />
21,4<br />
Wielenbach<br />
198<br />
17,8<br />
Bernried<br />
208<br />
25,2<br />
2,7 1.412 Seeshaupt<br />
45<br />
Hohenpeißenberg<br />
18,3<br />
243<br />
3,7<br />
27,2<br />
Schwabbruck<br />
0<br />
0,0<br />
116<br />
8,4<br />
Weilheim i.OB<br />
Polling<br />
145<br />
Peißenberg 12,7<br />
461<br />
95 9,5<br />
Oberhausen<br />
Iffeldorf<br />
213<br />
22,1<br />
Ingenried<br />
Eberfing<br />
Schongau<br />
0<br />
73<br />
172<br />
Peiting<br />
0,0<br />
14,8<br />
3,8 145<br />
Antdorf<br />
Burggen<br />
101<br />
3,5 Böbing<br />
85<br />
12<br />
14,5 Obersöchering<br />
38<br />
17,3<br />
1,9<br />
Huglfing<br />
65<br />
6,0<br />
139 Eglfing 11,3<br />
Rottenbuch<br />
Bernbeuren<br />
15,2 27<br />
Habach<br />
18<br />
17<br />
Steingaden<br />
7,8<br />
76<br />
3,3<br />
18 1,8 19<br />
Region München: Stadt und Landkreis<br />
17,9<br />
2,1<br />
- Gemeindenamen<br />
Prem<br />
- Absolute Zahl <strong>der</strong> Auspendler in die Region München<br />
Wildsteig<br />
0<br />
- Auspendlerquote in Prozent<br />
12<br />
0,0<br />
2,8<br />
Landkreis Weilheim-Schongau insgesamt:<br />
5.646 Auspendler in die Region München (11,7%)<br />
Penzberg<br />
1.095<br />
16,6<br />
Sindelsdorf<br />
66<br />
13,9<br />
einen Anfahrtsweg von unter<br />
fünf Kilometern haben. Weitere<br />
<strong>32</strong> Prozent fahren weniger als 20<br />
Kilometer zur Arbeit und 51 Prozent<br />
sind mehr als 20 Kilometer<br />
vom Wohnort zum Arbeitsplatz<br />
unterwegs. „Bei weiteren Strecken<br />
organisieren sie sich selber<br />
mit Fahrgemeinschaften“, weiß<br />
<strong>der</strong> Personalleiter Claus Fischer<br />
aus <strong>der</strong> Belegschaft. Fahrzeiten<br />
von 45 Minuten und mehr sind<br />
bei den Hirschvogel-Angestellten<br />
weniger beliebt. „Erfahrungsgemäß<br />
verän<strong>der</strong>t dieser Mitarbeiter<br />
über kurz o<strong>der</strong> lang seine Situation“,<br />
ergänzt Fischer, was bedeute,<br />
„<strong>das</strong>s <strong>der</strong> Mitarbeiter den Wohnort<br />
und ganz selten den Arbeitgeber<br />
wechselt“.<br />
Beim Autokauf kommen die Ansprüche<br />
von Pendlern beson<strong>der</strong>s<br />
deutlich zum Vorschein. „Je größer<br />
<strong>das</strong> Budget ist, umso wichtiger<br />
ist dem Kunden <strong>das</strong> Thema<br />
Sicherheit“, sagt Reiner Heuberger,<br />
Geschäftsführer des gleichnamigen<br />
Autohauses in Bernbeuren.<br />
Aber auch <strong>der</strong> Unterhalt spiele bei<br />
den Vielfahrern eine große Rolle:<br />
Spritverbrauch, Wartungsintervalle<br />
und Zuverlässigkeit seien<br />
maßgebende Kriterien. „Die Mobilitätserhaltung<br />
ist für den Pendler<br />
sehr wichtig; auch, <strong>das</strong>s er eben<br />
einen Ersatzwagen bekommt,<br />
wenn <strong>der</strong> eigene in die Werkstatt<br />
muss“, ergänzt <strong>der</strong> Autohändler.<br />
Winterdienst weitet<br />
Fahrzeiten aus<br />
Bei dem immer steigenden Berufsverkehr<br />
ist ein funktionierendes<br />
Straßenverkehrsnetz unerlässlich.<br />
Bei Straßenbaumaßnahmen geht<br />
<strong>der</strong> Peitinger Bauhof direkt auf<br />
die anliegenden Betriebe zu, um<br />
Details zu Sperrungen, Umleitungen<br />
und Dauer <strong>der</strong> Maßnahmen<br />
abzusprechen. „Im Winterdienst<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Die Pendler in Zahlen:<br />
sind wir selbstverständlich auf<br />
den Berufsverkehr eingestellt“,<br />
hat Bauhof-Mitarbeiter Franz<br />
Thiel den täglichen Berufsverkehr<br />
o<strong>der</strong> den Schichtwechsel <strong>der</strong> örtlichen<br />
Betriebe im Blick. „Aber es<br />
wird morgens immer noch früher<br />
und abends immer noch später“,<br />
<strong>das</strong>s Berufstätige unterwegs sind,<br />
ergänzt <strong>der</strong> Bauhofleiter Franz<br />
Multerer.<br />
Ursache dafür sind nicht nur die<br />
gestiegenen Zahlen an Berufstätigen<br />
und Pendlern im Landkreis.<br />
Von Mitarbeitern wird heutzutage<br />
viel mehr Flexibilität verlangt.Im<br />
Berufsverkehr ist deshalb inzwischen<br />
fast jedes Auto von nur einer<br />
Person allein besetzt. rg<br />
48 402 Arbeitnehmer wohnten im Jahr 2013 im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau,<br />
13 955 davon haben ihren Arbeitsplatz am Wohnort<br />
16 353 pendeln innerhalb des Landkreises<br />
18 094 pendeln außerhalb des Landkreises<br />
11 933 pendeln in den Landkreis ein<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 25
Tipps und Wege aus <strong>der</strong> Herbstdepressionssion<br />
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„Die Blätter fallen,<br />
fallen wie von weit …“<br />
Altlandkreis | „... als welkten in<br />
den Himmeln ferne Gärten; sie<br />
fallen mit verneinen<strong>der</strong> Gebärde.“<br />
Mit diesen schweren und<br />
doch poetischen Worten malt <strong>der</strong><br />
Dichter Rainer Maria Rilke ein<br />
Bild des beginnenden Herbstes.<br />
Die Natur verän<strong>der</strong>t sich, alles<br />
Grün wird zu Braun, neblig verhangen<br />
zeigt sich gemeinhin <strong>der</strong><br />
<strong>November</strong>himmel. Was Rilke in<br />
seinem Herbstgedicht zur Sprache<br />
bringt, ist laut Statistik jedem<br />
vierten Bundesbürger nicht unbekannt:<br />
Das Einsetzen des Herbstes<br />
führt zu gedrückter Stimmung,<br />
zu Antriebslosigkeit und einem<br />
vermehrten Schlafbedürfnis. Betroffene<br />
verspüren <strong>das</strong> Verlangen,<br />
sich zurückzuziehen. Oft steigt<br />
auch die Lust auf Kohlenhydrate<br />
und Süßes. Der Nahrungszettel<br />
wird schwerer und fetter, die Verdauung<br />
damit überfor<strong>der</strong>t, was<br />
sich zusätzlich aufs Wohlbefinden<br />
auswirkt — ein Teufelskreis.<br />
Selbsthilfe durch<br />
Bewegung, Farben, Düfte<br />
Wer <strong>der</strong> Herbstdepression, <strong>der</strong><br />
sogenannten saisonal bedingten<br />
Depression (SAD) entgegenwirken<br />
möchte, kann selbst viel dafür<br />
tun. Die gute Nachricht dabei: Die<br />
meisten Hilfsmöglichkeiten gibt es<br />
zum Nulltarif.<br />
Um sich aus einer beginnenden<br />
Krise zu befreien, helfen zum Beispiel<br />
flotte Spaziergänge an <strong>der</strong><br />
frischen Luft — auch bei schlechtem<br />
Wetter. Regelmäßige — und<br />
am besten tägliche — Bewegung<br />
bringt Stoffwechsel und Psyche<br />
auf Trab. Der Serotoninspiegel,<br />
auch als die Konzentration <strong>der</strong><br />
„Glückshormone“ im Körper apostrophiert,<br />
erhöht sich, und <strong>das</strong><br />
wirkt stimmungsaufhellend. Ideale<br />
Bedingungen bietet <strong>das</strong> Klima<br />
in den Bergen o<strong>der</strong> an Seen. Der<br />
Altlandkreis hat davon reichlich.<br />
Einen weiteren „Stimmungskick“<br />
ermöglichen Farben und Düfte.<br />
Kleidung und Wohntextilien in belebenden<br />
Farben, die <strong>das</strong> Sonnenlicht<br />
nachahmen, können Wun<strong>der</strong><br />
wirken. Frische Blumen, die auch<br />
noch wun<strong>der</strong>bar duften, ja überhaupt<br />
Düfte sind Streicheleinheiten<br />
für die Seele. Bergamotte und<br />
Zitrusaromen gelten als energieför<strong>der</strong>nd<br />
und aufbauend, Jasmin<br />
und Rosendüfte erinnern an sonnige<br />
Tage. Hochwertige Kräuterund<br />
Früchtetees können helfen,<br />
dem Blues ein Schnippchen zu<br />
schlagen, denn die Darmflora beeinflusst<br />
den Serotoninspiegel.<br />
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26 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Und Farben spielen en auch in<br />
Sachen Ernährung eine Rolle:<br />
Wer seinen Speiseplan „bunt“ hält<br />
— etwa mit Obst und Gemüse —<br />
versorgt sich nicht nur mit Vitaminen<br />
und Ballaststoffen, son<strong>der</strong>n<br />
gleichzeitig mit kalorienarmer<br />
Kost, die nicht belastet und Energie<br />
schenkt. Verstärken kann <strong>das</strong><br />
Gefühl noch flotte Musik: Mit <strong>der</strong><br />
Begleitung rhythmischer Melodien<br />
zu kochen, hat einen starken<br />
Effekt, <strong>der</strong> Körper bewegt sich wie<br />
von selbst. Und wer gerne singt —<br />
nur zu. Der eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Griff zu Schokolade o<strong>der</strong> Kuchen<br />
wiegt dann gar nicht so schwer.<br />
Und sollte auch nicht ganz tabu<br />
sein, denn gerade Süßigkeiten<br />
enthalten Stoffe, die im Körper zu<br />
Serotonin umgebaut werden; ein<br />
weiterer Stimmungskick, natürlich<br />
in Maßen.<br />
Keine Scham vor<br />
therapeutischer Hilfe<br />
Wen die Herbstdepression stark<br />
belastet, kann mit Licht Abhilfe<br />
schaffen. So genannte Tageslicht-<br />
Vollspektrumlampen haben eine<br />
Stärke von 2 500 Lux und sorgen —<br />
bei direkter Bestrahlung — ebenso<br />
für die Bildung von Serotonin, <strong>das</strong><br />
in <strong>der</strong> lichtarmen Zeit des Herbstes<br />
weniger im Körper vorhanden<br />
ist. Schuld daran ist die Zirbeldrüse.<br />
Fällt weniger Licht auf die<br />
Netzhaut des Auges, produziert<br />
sie mehr Melatonin. Dieses Hormon<br />
steuert den Schlafrhythmus<br />
und damit auch<br />
den<br />
Antrieb. Das<br />
„Programm“<br />
m“ steht<br />
dann<br />
auf<br />
Modus Winterschlaf.<br />
Die Tageslicht-Vollspektrumlampen<br />
gibt es für<br />
den Privatgebrauch zu kaufen.<br />
Auch eine Möglichkeit ist <strong>der</strong><br />
Besuch eines auf Lichttherapie<br />
spezialisierten Arztes. Sollte sich<br />
die Herbstdepression allein nicht<br />
mehr bewerkstelligen lassen, ist<br />
<strong>der</strong> Besuch bei einem Arzt o<strong>der</strong><br />
Psychotherapeut ebenfalls anzuraten.<br />
Den Wechsel <strong>der</strong><br />
Jahreszeiten annehmen<br />
Weiter findet sich in <strong>der</strong> geistigen<br />
Welt viel Potential zur Lin<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Herbstdepression.<br />
Die Beschäftigung mit erbaulicher<br />
Literatur, mit Besuchen von<br />
Kunstausstellungen, Theater- und<br />
Filmabenden lässt positive Gedanken<br />
in den Alltag hinüberschwingen.<br />
Wer sich Zeit für sich selbst<br />
reserviert, vielleicht, um etwas<br />
aus eigener Hand zu schaffen —<br />
ein Bild malen, etwas basteln,<br />
Werk- o<strong>der</strong> Handar-<br />
beiten —, kann auch<br />
daraus Kraft schöpfen. Dabei<br />
geht es nie darum, wie perfekt et-<br />
was gelingt. Es zu tun um des Tuns<br />
Willen, darin liegt <strong>der</strong> Zauber.<br />
So vergänglich und<br />
schwer sich<br />
die Zeit in Rilkes Herbstworten<br />
nie<strong>der</strong>schlägt, ersc<br />
enden seine Zeilen<br />
dennoch mit positivem Tenor:<br />
„Wir alle fallen. Diese Hand da<br />
fällt“, schreibt <strong>der</strong> Dichter, „und<br />
doch ist Einer, welcher dieses<br />
Fallen unendlich sanft in seinen<br />
Händen hält.“ Auch darin liegt<br />
wohl zuletzt eine Chance, dem<br />
Herbstblues ein Schnippchen zu<br />
schlagen: Wer die Jahreszeit mit<br />
all ihren Schattenseiten als biologischen<br />
und perfekten Rhythmus<br />
<strong>der</strong> Natur begreift und annimmt,<br />
hat gute Karten, erst gar nicht ins<br />
Stimmungstief zu verfallen.<br />
Denn zu den Dingen im Leben gehören<br />
immer zwei: Wo Licht ist,<br />
ist auch Schatten — gäbe es <strong>das</strong><br />
Dunkle nicht, würde <strong>das</strong> Helle als<br />
solches nicht erkannt. Der Herbst<br />
(und <strong>der</strong> Winter) stehen für Rückzug,<br />
für <strong>das</strong> Sammeln <strong>der</strong> Kräfte,<br />
für die Vorbereitung auf die Erneuerung<br />
durch den Frühling.<br />
Sich selbst in diesem Rhythmus zu<br />
bewegen, ist klug gewählt. Diese<br />
Zeit kann zur Konsolidierung genützt<br />
werden, um von altem Ballast<br />
befreit und mit neuen Ideen in<br />
<strong>das</strong> Frühjahr zu starten.<br />
rp<br />
Tristes Herbst- und Frühwinterwetter — hier kann bei Depressionen vor<br />
allem Licht Abhilfe schaffen.<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 27
Still geborene Kin<strong>der</strong>: Elternbegleitung in Schongau<br />
Wenn <strong>das</strong> Leben endet<br />
bevor es begonnen hat<br />
Altlandkreis | Abtreibungen o<strong>der</strong><br />
Schwangerschaftsabbrüche nach<br />
medizinischer Indikation werden<br />
im Krankenhaus Schongau nicht<br />
durchgeführt. Doch es gibt auch<br />
Kin<strong>der</strong>, die ihr Leben schon vor <strong>der</strong><br />
Geburt aus unerklärlichen Gründen<br />
beenden und die dann von <strong>der</strong><br />
Mutter noch entbunden werden<br />
müssen. Ihnen steht Diakon Hans<br />
Steinhilber zur Seite. Und er betont:<br />
„Die Aussage ‚Das war ja noch kein<br />
wirkliches Kind‘ finde ich gar nicht<br />
gut.“ Der Krankenhausseelsorger<br />
weiß, <strong>das</strong>s selbst bei Föten unter<br />
500 Gramm Körpergewicht vom<br />
kleinen Finger bis zum großen Zeh<br />
schon alles entwickelt ist.<br />
Viele Frauen wollten den Tod ihrer<br />
ungeborenen Kin<strong>der</strong> am liebsten<br />
verheimlichen und hätten dann<br />
doch Probleme, die Geschehnisse<br />
zu verarbeiten, weshalb am Krankenhaus<br />
Schongau sehr sensibel<br />
mit den still geborenen Kin<strong>der</strong>n<br />
umgegangen werde, erklärt Steinhilber.<br />
Bei einem Körpergewicht<br />
über 500 Gramm werden die Babys<br />
Krankenhausseelsorger Hans Steinhilber<br />
mit einer Auswahl handgestrickter<br />
Mützen aus dem Marie-<br />
Eberth-Heim<br />
immer einzeln bestattet. Seit 2005<br />
ist <strong>das</strong> Krankenhaus verpflichtet,<br />
auch Föten unter 500 Gramm zu<br />
beerdigen. Die Eltern können entscheiden,<br />
ob sie <strong>das</strong> Totgeborene<br />
in ihrem Heimatort, zum Beispiel<br />
im Familiengrab beisetzen, o<strong>der</strong><br />
ob es mit einer Sammelbestattung<br />
am Schongauer Waldfriedhof seine<br />
letzte Ruhe findet. Diese werden<br />
einmal im Vierteljahr angeboten.<br />
Das Standesamt Schongau hat Zahlen<br />
dazu gesammelt: Im vergangenen<br />
Jahr waren es 36 Kin<strong>der</strong>, die in<br />
<strong>der</strong> schönen Grabanlage für still geborene<br />
Kin<strong>der</strong> bestattet wurden. Bis<br />
September <strong>2015</strong> waren es 22 Kin<strong>der</strong>.<br />
Hans Steinhilber und die Hebammen<br />
begleiten die Mütter intensiv.<br />
„Ich plädiere dafür, <strong>das</strong>s die Eltern<br />
dem Kind einen Namen geben“,<br />
sagt <strong>der</strong> Diakon. Aus eigener<br />
schmerzlicher Erfahrung weiß er,<br />
wie wichtig es ist, <strong>das</strong>s die Angehörigen<br />
die Erlebnisse verarbeiten<br />
können. Die tot geborenen Kin<strong>der</strong><br />
werden in ein „Moseskörbchen“<br />
gelegt, dann dürfen sich die Eltern<br />
von ihm verabschieden. Seniorinnen<br />
im Marie-Eberth-Altenheim<br />
stricken regelmäßig Mützchen in<br />
verschiedenen Größen, die den<br />
Kleinen von den Eltern aufgesetzt<br />
werden dürfen.<br />
Wenn eine Bestattung gemeinsam<br />
„Du kamst, Du gingst mit leiser Spur, woher, wohin, wir wissen nur, aus<br />
Gottes Hand, in Gottes Hand“ steht auf dem Grabstein für still geborene<br />
Kin<strong>der</strong> im Schongauer Waldfriedhof.<br />
mit an<strong>der</strong>en tot geborenen Kin<strong>der</strong>n<br />
gewünscht wird, weiß Hans<br />
Steinhilber um die Beerdigungstermine,<br />
die mit einer Gedenkandacht<br />
an <strong>der</strong> Aussegnungshalle<br />
im Schongauer Waldfriedhof gestaltet<br />
werden. „Manche Mütter<br />
kommen gleich bei ihrer Kindesbestattung,<br />
an<strong>der</strong>e später und wie<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e kommen mehrmals“, berichtet<br />
<strong>der</strong> Seelsorger. Er respektiere<br />
jedes Verhalten <strong>der</strong> Betroffenen.<br />
Auch Konfessionen spielen bei<br />
ihm keine Rolle. Im muslimischen<br />
Glauben hätten Totgeburten keinen<br />
Wert. Deshalb seien türkische<br />
Frauen oft sehr dankbar für diese<br />
Möglichkeit eines Abschiedes. Gepflegt<br />
wird die Grabstätte von den<br />
städtischen Friedhofsmitarbeitern.<br />
Auch die Firmlinge helfen im Rahmen<br />
ihrer Vorbereitung jedes Jahr<br />
bei <strong>der</strong> Grabpflege.<br />
Weil Hans Steinhilber selbst ein<br />
Kind verloren hat, <strong>das</strong> schwer behin<strong>der</strong>t<br />
zur Welt kam und nur einen<br />
Tag lang lebte, kann er sich in den<br />
Schmerz <strong>der</strong> Familien gut einfühlen.<br />
Oftmals übernimmt er deshalb<br />
die Trauerfeier und die Beerdigung,<br />
wenn Kin<strong>der</strong> am Heimatort bestattet<br />
werden sollen. In <strong>der</strong> Pfarrgemeinde<br />
habe <strong>das</strong> Buch von Sandra<br />
Wiedemann (siehe nebenstehen<strong>der</strong><br />
Artikel) viele Diskussionen ausgelöst:<br />
„Man muss den Frauen Mut<br />
machen, <strong>das</strong> Kind auszutragen“,<br />
sagt <strong>der</strong> Krankenhausseelsorger.<br />
Denn aus seiner Erfahrung entscheide<br />
ein Kind ganz selbständig,<br />
wann es geht. „Ich werde solche<br />
Frauen niemals verurteilen, aber<br />
man sollte ihnen auch an<strong>der</strong>e<br />
Wege aufzeigen“, plädiert Steinhilber,<br />
die Entscheidung <strong>der</strong> Natur zu<br />
überlassen.<br />
rg<br />
28 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Sandra Wiedemanns Buch zu einem Tabu-Thema<br />
„Am Ende aller<br />
guten Hoffnung“<br />
Schwabsoien | Schwanger mit einem<br />
Wunschkind. Alles scheint<br />
ganz normal. Doch dann, in <strong>der</strong><br />
25. Schwangerschaftswoche, die<br />
Hiobsbotschaft: Das werdende Kind<br />
ist schwerstbehin<strong>der</strong>t und nicht<br />
überlebensfähig.<br />
Die Entscheidung zu einer Abtreibung<br />
fällt innerhalb weniger Tage.<br />
Was bedeutet <strong>das</strong> für eine werdende<br />
Mutter? Sandra Wiedemann<br />
aus Schwabsoien hat diese Hölle<br />
durchlebt und ein ergreifendes<br />
Buch darüber geschrieben mit dem<br />
Titel „Am Ende aller guten Hoffnung“.<br />
„Schon als Jugendliche wollte ich<br />
Autorin werden, doch mir hat <strong>das</strong><br />
Durchhaltevermögen gefehlt“, erzählt<br />
Wiedemann. Doch als sie<br />
dann im Krankenhaus lag, fasste<br />
sie den spontanen Entschluss, ihre<br />
Erlebnisse rund um den Schwangerschaftsabbruch<br />
schriftlich zu fixieren.<br />
Unterstützt von ihrem Mann<br />
hat sie <strong>das</strong> Buch vor knapp einem<br />
Jahr veröffentlicht.<br />
Ehrlich und einfühlsam beschreibt<br />
die Schwabsoierin die anfangs heile<br />
Welt: Wie sie und ihr Mann zwei<br />
Jahre nach <strong>der</strong> Geburt von Sohn<br />
Niklas den Wunsch nach einem<br />
zweiten Kind hegten. Sie erzählt<br />
von den Gefühlen, als es ziemlich<br />
schnell geklappt hat und sich in<br />
den ersten Monaten alles ganz normal<br />
entwickelte. Dann erste dunkle<br />
Vorahnungen. Verwirrende statt<br />
klärende Frauenarztbesuche. Und<br />
plötzlich <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Wahrheit. Es<br />
war kurz vor Weihnachten. Innerhalb<br />
weniger Tage musste sie sich<br />
entscheiden, ob sie <strong>das</strong> behin<strong>der</strong>te<br />
Kind austragen möchte o<strong>der</strong> einer<br />
Abtreibung zustimmt. „Was <strong>das</strong> für<br />
Kämpfe für mich waren, <strong>das</strong> ist fast<br />
nicht in Worte zu fassen“, erzählt<br />
die 37-Jährige. Heute kann sie ruhig<br />
darüber sprechen.<br />
Diese Gefühle schriftlich auszudrücken<br />
und sich den Schmerz von<br />
<strong>der</strong> Seele zu schreiben, war ihre<br />
Art <strong>der</strong> Therapie. „Je<strong>der</strong> muss für<br />
sich ganz allein die Entscheidung<br />
treffen“, rät Sandra Wiedemann<br />
an<strong>der</strong>en Frauen in einer ähnlichen<br />
Situation — nicht auf die Ratschläge<br />
Außenstehen<strong>der</strong> zu hören, son<strong>der</strong>n<br />
auf <strong>das</strong> eigene Innere. Schonungslos<br />
beschreibt die Autorin auch <strong>das</strong><br />
Proze<strong>der</strong>e des Schwangerschaftsabbruches<br />
und wie sie ihr Kind danach<br />
auf normalem Weg gebären<br />
musste. Als sie und ihr Mann ihre<br />
tote Tochter in den Armen hielten,<br />
konnten sie erkennen, <strong>das</strong>s die<br />
Kleine nicht lebensfähig gewesen<br />
wäre. So war die Zeit danach<br />
trotzdem nicht einfach: extreme<br />
Hormonumstellung, Beerdigung,<br />
unterschiedliche Reaktionen <strong>der</strong><br />
Mitmenschen — und dann auch<br />
noch Weihnachten!<br />
„Je mehr Zeit nach <strong>der</strong> schweren<br />
Entscheidung vergangen ist, umso<br />
klarer wurde mir alles“, resümiert<br />
Sandra Wiedemann heute. Doch für<br />
sie war es außerordentlich wichtig,<br />
alles aufzuschreiben. „Die Erinnerungen<br />
werden im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />
vielleicht verblassen, durch <strong>das</strong><br />
Buch sind die Ereignisse dokumentiert“,<br />
sagt die Autorin. Die Suche<br />
nach einem Verlag sei anfangs<br />
ziemlich entmutigend gewesen.<br />
Doch dann stieß sie auf den österreichischen<br />
Verlag „edition riedenburg“.<br />
Als sie ihr Manuskript dort<br />
abgab, meldete sich die Verlegerin<br />
schon nach zwei Tagen und bot ihr<br />
den Druck an.<br />
Mittlerweile ist <strong>das</strong> 248 Seiten starke<br />
Buch im Buchhandel o<strong>der</strong> über<br />
gängige Online-Bücherdienste als<br />
e-book und Print-<strong>Ausgabe</strong> erhältlich.<br />
Die Autorin aus Schwabsoien<br />
hat außerdem eine Facebook-<br />
Gruppe gegründet für Betroffene<br />
eines Schwangerschaftsabbruchs<br />
nach medizinischer Indikation,<br />
über die Betroffene sie kontaktieren<br />
können.<br />
Durch ihren offenen Umgang mit<br />
dem Tabu-Thema habe sie schon<br />
viele interessante Menschen kennen<br />
gelernt, erzählt Sandra Wiedemann.<br />
Sie wurde in Radio- und<br />
Fernsehsendungen eingeladen.<br />
„Es war die Auffor<strong>der</strong>ung unserer<br />
Kleinen, ein Buch darüber zu<br />
schreiben“, erzählt sie dort ihren<br />
Gesprächspartnern. Sie sei heute<br />
dankbar für ihre Erfahrungen. Und<br />
sie kann inzwischen auch ein „Folgewun<strong>der</strong>“<br />
auf dem Arm halten,<br />
ihren 18 Monate alten, kerngesunden<br />
und quirligen Sohn Jannis. Ihr<br />
Buch hat Sandra Wiedemann den<br />
Mut erhalten, im Leben nach vorne<br />
zu blicken.<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 29
Die Jagdschule Schongau und ihre flexiblen Konzepte<br />
Intensive Praxis und<br />
fernmündliche Theorie<br />
Peiting | Martin Kästls Unterrichtskonzept<br />
ist ein spezielles<br />
Versprechen: „Wir haben es uns<br />
zur Aufgabe gemacht, den Weg<br />
zur Jägerprüfung in Bayern so<br />
kundenfreundlich wie möglich zu<br />
gestalten“, umfasst <strong>der</strong> 60-Jährige<br />
<strong>das</strong> Angebot <strong>der</strong> Jagdschule<br />
Schongau. Anspruch und <strong>der</strong><br />
zentrale Punkt bei <strong>der</strong> Ausbildung<br />
ist Flexibilität. „Ein Einstieg ist<br />
je<strong>der</strong>zeit möglich. Die Schüler<br />
Die angehenden Jäger bei einer praktischen Unterrichtseinheit mit Falknern<br />
bestimmen selbst, wann sie die<br />
Prüfung ablegen“, erklärt Kästl,<br />
<strong>der</strong> von 2003 bis <strong>2015</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Jagd- und Naturschutzvereins<br />
Schongau war. So haben angehende<br />
Jäger neben den abendlichen<br />
Kursen, die jeden Dienstag<br />
und Donnerstag stattfinden, auch<br />
die Möglichkeit, Wochenendkurse<br />
zu absolvieren. Außerdem bietet<br />
die Jagdschule mehrmals im<br />
Jahr Blockkurse an: „Wer eingeschrieben<br />
ist, darf an je<strong>der</strong> Veranstaltung<br />
teilnehmen“, präzisiert<br />
Kästl. Vorteil für die Jungjäger: Sie<br />
können mehrere Angebote kombinieren.<br />
Jägerprüfung<br />
aus drei Teilbereichen<br />
Um anschließend zur Jägerprüfung<br />
antreten zu dürfen, müssen 120<br />
Unterrichtstunden absolviert werden.<br />
Eine Hälfte davon ist Theorie.<br />
Prüfung kann <strong>der</strong> Jagdschein be-<br />
Jagdrecht, Naturschutz und vieles<br />
mehr — <strong>der</strong> Lehrplan ist vielfältig.<br />
Die an<strong>der</strong>e Hälfte ist praktischer<br />
antragt werden, den die zuständige<br />
Behörde nur ausstellt, wenn<br />
eine Zuverlässigkeitsüberprüfung<br />
Unterricht: Waffenhandhabung, des Absolventen keinen Anlass zur<br />
Tontaubenschießen, aber auch<br />
Waldbegehungen und Hundetage<br />
gehören zum Lehrinhalt. „Man<br />
lernt viel über die Natur“, beschreibt<br />
Kästl <strong>das</strong> umfangreiche<br />
Wissen, <strong>das</strong> in <strong>der</strong> Ausbildung verund<br />
erlangt wird.<br />
Die Jägerprüfung besteht aus drei<br />
Teilbereichen: Der schriftlichen<br />
folgt die mündliche Prüfung. Die<br />
praktische Schießprüfung besteht<br />
aus Waffenhandhabung und Kugelschießen.<br />
Nach bestandener<br />
Sorge gibt.<br />
Fernkurse<br />
übers Internet<br />
Damit auch Schüler von weiter her<br />
den Unterricht von Martin Kästl<br />
belegen können, überträgt er seine<br />
Theoriekurse live im Internet.<br />
Per Kamera können die Schüler,<br />
die bisweilen sogar in Würzburg<br />
sitzen, interaktiv am Unterricht<br />
und Diskussionen teilnehmen o<strong>der</strong><br />
30 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Museum - Bewegende Kunst<br />
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Kartenvorverkauf:<br />
• am Sa 24.10.<strong>2015</strong> 9.00 - 12.30 Uhr in <strong>der</strong> Ballettschule SOG,<br />
• ab Do 29.10.<strong>2015</strong> Fa. Köpf Audio TV, Marienplatz 16, SOG,<br />
• sowie Abendkasse<br />
Choreographie / Einstudierung: Anne Blackwell, Gitti Frommhold-Horber, Herbert Groß<br />
Ballettschule Schongau GbR<br />
Marktoberdorfer Str. 26, 86956 Schongau ,Tel.: 08861 / 2896, Fax: 8524<br />
Internet: www.Ballettschule-Schongau.de E-mail: Ballettschule.Schongau@t-online.de
Mensch, Tier und Natur — die Jägerausbildung ist vielseitig<br />
Fragen stellen. Bemerkenswert<br />
an <strong>der</strong> Jagdausbildung sei, „<strong>das</strong>s<br />
die Leute aus sämtlichen Bevölkerungsschichten<br />
kommen“, merkt<br />
Kästls Frau Ingrid an, die in den<br />
Räumlichkeiten <strong>der</strong> Jagdschule einen<br />
Laden für Ausrüstung und Bekleidung<br />
betreibt. „Alle sitzen im<br />
gleichen Boot, haben <strong>das</strong> gleiche<br />
Ziel — <strong>das</strong> schweißt zusammen.“<br />
Rund 60 Personen absolvierten die<br />
Prüfung jedes Jahr erfolgreich. „Wir<br />
erzielen ein überdurchschnittliches<br />
Ergebnis“, berichtet Kästl stolz, da<br />
er weiß, <strong>das</strong>s die Prüfung nicht<br />
einfach ist: „Gerade Waffenkunde<br />
ist gnadenlos, da wird dir kein<br />
Fehler verziehen.“ Deshalb können<br />
sich seine „Lehrlinge“ jeden<br />
Tag von 8 bis 22 Uhr in den Schulungsräumen<br />
<strong>der</strong> Langwandstraße<br />
<strong>32</strong> in Peiting beson<strong>der</strong>s in dieser<br />
Materie weiterentwickeln. Die unterschiedlichen<br />
Angeboten seiner<br />
Jagdschule zeigen, <strong>das</strong>s Martin<br />
Kästls Fokus auf den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Schüler liegt. Das kommt nicht<br />
von ungefähr: Kästl ist ehemaliger<br />
Gymnasiallehrer für die Fächer<br />
Deutsch und Religion, „<strong>das</strong> Lehren<br />
ist meine Leidenschaft“, sagt er. Bis<br />
heute.<br />
tis<br />
Martin Kästl (2. von rechts) bei einer Waldbegehung mit Jagdschülern.<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 31
Wissenswertes aus <strong>der</strong> Geschäftswelt<br />
Professionelle Beratung — individuelle Betreuung<br />
TRAINIEREN MIT BELLEZZA ATHLETIK IN DER SCHONGAUER ALTSTADT<br />
Schongau | Bellezza<br />
Athletik Personal<br />
Training — <strong>das</strong> sind<br />
Anja Buccarella,<br />
Sportphysiotherapeutin<br />
und <strong>der</strong> Sportwissenschaftler<br />
Dominik<br />
Bätzner. Gemeinsam<br />
bieten sie ein Training<br />
<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art<br />
an, insbeson<strong>der</strong>e für<br />
Menschen, die keine<br />
Lust auf die Größe<br />
eines Fitnessstudios<br />
haben und lieber unbeobachtet<br />
trainieren.<br />
Professionelle Beratung und individuelle<br />
Betreuung sind dabei die Fixpunkte. Ganz<br />
nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden hat sich<br />
Bellezza — eine Symbiose aus den Namen<br />
Buccarella und Bätzner — ein Studio in <strong>der</strong><br />
Löwenstraße eingerichtet. Kleingewichte,<br />
Therabän<strong>der</strong>, Langhanteln, Black Rolls, ein<br />
dreidimensionaler Slingtrainer „Cross Core“<br />
und an<strong>der</strong>e Geräte stehen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Kraft und Koordination zur Verfügung.<br />
Auf Wunsch kann auch draußen o<strong>der</strong> zuhause<br />
trainiert werden. Zum Kennenlernen bietet<br />
Bellezza eine umfangreiche Körperanalyse<br />
samt Fitnesscheck<br />
an. Das vielseitige<br />
und individuell buchbare<br />
Leistungsspektrum<br />
umfasst neben<br />
funktionalem Ganzkörpertrainings<br />
auch<br />
Ernährungspläne und<br />
sogenannte „Challenges“.<br />
Unter professionellen<br />
Bedingungen<br />
wird ein achtwöchiger<br />
Trainingsplan erstellt,<br />
damit Kunden ihre<br />
persönlichen Ziele erreichen.<br />
Um rechtzeitig<br />
für den Wintersport, sei es Skifahren, Snowboarden<br />
o<strong>der</strong> Langlaufen, in Bestform zu<br />
sein, bietet Bellezza gezielte Gruppenkurse<br />
an. Jeweils eine Stunde werden Oberschenkel,<br />
Rumpf und Schultern auf die beson<strong>der</strong>en<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen vorbereitet.<br />
Für die Weihnachtszeit gibt es, neben Gutscheinen<br />
zum Verschenken, bis 24.12. einmalig<br />
genau 24 Prozent Rabatt auf alle Leistungen<br />
für Neukunden.<br />
Alle Angebote, sowie die Kontaktdaten gibt<br />
es auf <strong>der</strong> Internetseite von Bellezza Athletik<br />
(www.bellezza-athletik.de).<br />
tis<br />
Mit 22 in die Selbstständigkeit<br />
DIE BESTE LÖSUNG FÜR KUNDEN MIT DER „PREMIUS VERSICHERUNGSMAKLERIN“<br />
Peiting | Den Entschluss, sich als Versicherungsmaklerin<br />
selbständig zu machen,<br />
fasste Franziska Zepf bereits 2013.<br />
„Aus absoluter Überzeugung“, wie die<br />
erst 23-Jährige verrät. Seit dem 1. März<br />
2014 hat sie ihr Büro in <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />
bezogen und findet seither unter dem<br />
Namen „Premius Versicherungsmakler“<br />
<strong>das</strong> beste Preis-Leistungsverhältnis für<br />
Ihre Kunden.<br />
Die mittlerweile auch in Peiting lebende<br />
Maklerin hat mit einer klassischen<br />
Banklehre begonnen. Während dieser<br />
Ausbildung hat sie sich bereits auf<br />
den Versicherungsbereich spezialisiert.<br />
Anschließend war sie<br />
für die Bank als Beauftragte für<br />
<strong>das</strong> Versicherungsgeschäft tätig,<br />
ehe sie ein Studium zur Versicherungsfachfrau<br />
darauf sattelte. Der<br />
Reiz, als unabhängige Maklerin zu<br />
arbeiten, liegt laut Franziska Zepf<br />
vor allem darin „alle frei zugänglichen<br />
Gesellschaften in Deutschland<br />
vergleichen und somit für<br />
den Kunden die beste Versicherung<br />
heraussuchen zu können.“<br />
Da keiner Gesellschaft weisungsgebunden,<br />
kann sie im reinen<br />
Kundeninteresse handeln und „über<br />
den Tellerrand hinausblicken, während<br />
Agenturen o<strong>der</strong> Banken meist nur ihre<br />
eigenen Leistungen anbieten“, wie die<br />
Maklerin erklärt. Der Erfolg scheint ihr<br />
Recht zu geben. So habe <strong>der</strong> Jahresabschluss<br />
von 2014 aufgezeigt, <strong>das</strong>s die<br />
von ihr überprüften Versicherungsbestände,<br />
monatlich im Durchschnitt 41<br />
Prozent einsparen konnten. Daher sei<br />
sie „täglich aufs Neue froh darüber,<br />
mich bereits so früh selbstständig gemacht<br />
zu haben.“<br />
tis<br />
<strong>32</strong> | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Einkaufen bei einem Glas Prosecco<br />
FRAUENZIMMER SCHONGAU ZIEHT AN DEN MARIENPLATZ<br />
Schongau | Bei einem Glas Prosecco die Gar<strong>der</strong>obe<br />
für den Abend zusammenstellen. Das ermöglicht<br />
Maria Ma<strong>der</strong> vom Frauenzimmer Schongau ihren<br />
Kunden jeden Donnerstag von 18—20 Uhr: „Prosecco-Shopping“,<br />
wie es die 40-Jährige nennt.<br />
Oftmals treffen sich die Damen im Laden in <strong>der</strong><br />
Schongauer Altstadt nur zum „schnacken“, so Ma<strong>der</strong>.<br />
Es sei „ein schöner Treffpunkt vor dem Weggehen“.<br />
Mitte September ist <strong>das</strong> Frauenzimmer von<br />
IHK baut den Standort Weilheim aus<br />
NEUE GESCHÄFTSRÄUME DIREKT AN DER OLYMPIASTRASSE<br />
<strong>der</strong> Löwenstraße in <strong>das</strong> ehemalige „Schuhhaus<br />
Mack“ am Marienplatz gezogen. Der Laden ist<br />
dadurch wesentlich geräumiger. Neben dem bisherigen<br />
Sortiment des Frauenzimmers, wie etwa<br />
Damenkleidung, Schmuck o<strong>der</strong> Geschenken, bietet<br />
Maria Ma<strong>der</strong> weiterhin Schuhe an. Sie findet<br />
es wichtig, „<strong>das</strong>s man in <strong>der</strong> Altstadt auch Schuhe<br />
kaufen kann“ und gibt zu, selbst ein „Faible für<br />
Schuhe“ zu haben.<br />
Mittlerweile haben auch Männer<br />
einen Grund für einen Besuch im<br />
Frauenzimmer, denn Herrenschuhe<br />
sind ebenso im Angebot. Um<br />
männlichen Kunden den Einkauf<br />
o<strong>der</strong> auch die Begleitung <strong>der</strong> Damen<br />
angenehmer zu machen, hat<br />
Ma<strong>der</strong> für diese extra eine Ecke —<br />
den so genannten „Männerhort“<br />
eingerichtet. Wem kein Prosecco<br />
zusagt, kann wahlweise auch einen<br />
Kaffee o<strong>der</strong> ein kühles Bier<br />
genießen.<br />
tis<br />
Weilheim | Für insgesamt 5 Landkreise ist die<br />
IHK-Geschäftsstelle in Weilheim unter Leitung von<br />
Klaus Hofbauer tätig. Weilheim-Schongau, Landsberg<br />
am Lech, Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen und Miesbach. Da ist nicht verwun<strong>der</strong>lich,<br />
<strong>das</strong>s man innerhalb <strong>der</strong> IHK für den<br />
Standort Weilheim gekämpft hat, und <strong>das</strong> mit Erfolg.<br />
Insgesamt etwa 38 500 Betriebe aus Handel,<br />
Industrie, Gewerbe und Dienstleistung betreuen<br />
die 8 Mitarbeiter <strong>der</strong> IHK. Dazu kommen 3 Mitarbeiter<br />
in <strong>der</strong> IHK-Akademie, die ebenfalls in den<br />
„Glaspalast“ an <strong>der</strong> Olympiastraße umgezogen ist.<br />
Über 1,4 Millionen Euro kostete die IHK <strong>der</strong> Umbau<br />
<strong>der</strong> Räumlichkeiten, Hausherr sind die Vereinigten<br />
Sparkassen Weilheim. Der IHK-Präsident Eberhard<br />
Sasse eröffnete die neuen, sehr repräsentativen<br />
Räume im Beisein zahlreicher Vertreter <strong>der</strong> Kommunalpolitik.<br />
Was leistet die IHK-Geschäftsstelle?<br />
Über 1 000 <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen im Bereich<br />
<strong>der</strong> Weilheimer Geschäftsstelle bilden aus und<br />
werden hierbei unterstützt, jährlich werden rund<br />
400 Betriebe persönlich besucht. 1 500 IHK-Abschlussprüfungen<br />
sowie etwa 200 Teilnehmer an<br />
den Kursen <strong>der</strong> IHK-Akademie runden die Betreuungsleistungen<br />
vor Ort ab.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die betriebswirtschaftliche<br />
Beratung für Existenzgrün<strong>der</strong> und Unternehmer<br />
in den genannten Landkreisen.<br />
Zu erreichen ist die Geschäftsstelle <strong>der</strong> IHK unter<br />
Telefon 0881 / 925474-0.<br />
op<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 33<br />
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Am Lech daheim,<br />
in <strong>der</strong> Welt zu Hause<br />
Apfeldorf | Sie ist in Siebenbürgen<br />
aufgewachsen, kam während<br />
des Krieges nach Deutschland<br />
und musste dann aus <strong>der</strong> Ferne<br />
miterleben, wie <strong>das</strong> kommunistische<br />
Regime den Grundbesitz <strong>der</strong><br />
Eltern enteignete. Ihrer Schwester<br />
wurde erst 40 Jahre später<br />
die Ausreise erlaubt. Heute lebt<br />
Mathilde Clormann zufrieden in<br />
Apfeldorf, ihre vier Kin<strong>der</strong> sind in<br />
<strong>der</strong> ganzen Welt verstreut. Dem<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ hat die 95-Jährige<br />
nun aus ihrem bewegten Leben<br />
erzählt.<br />
Ihre Schul- und Jugendzeit verbrachte<br />
Clormann im wohlhabenden<br />
Hermannstadt und entwickelte<br />
schon früh ihre Begeisterung für<br />
Sport. 1940 hat sie den rumänischen<br />
Landesrekord im Kugelstoßen<br />
mit 10,98 Metern aufgestellt<br />
und hätte damit eigentlich an den<br />
Olympischen Spielen teilnehmen<br />
können, die kriegsbedingt allerdings<br />
ausfielen. Zum Vergleich: 75<br />
Jahre später, bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft<br />
<strong>2015</strong> in Peking, errang die<br />
Deutsche Christina Schwanitz mit<br />
20,37 Metern die Goldmedaille.<br />
Als die Deutschen<br />
Siebenbürgen besiedelten<br />
Die Siebenbürgener Sachsen waren<br />
stolz auf ihre deutsche Herkunft.<br />
Schon im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hatte <strong>der</strong> ungarische König Géza<br />
II. deutsche Siedler ins Land gerufen.<br />
Sie bauten Dörfer mit Kirchen,<br />
die Burgen ähnelten, und organisierten<br />
sich in sieben Verwaltungseinheiten,<br />
Stühle genannt.<br />
Während die Landbevölkerung<br />
in Deutschland zum großen Teil<br />
weltlichen Herren o<strong>der</strong> Kirchenfürsten<br />
untertan waren, erhielten<br />
die Siedler in Siebenbürgen ein<br />
Stück Land, <strong>das</strong> sie urbar machten<br />
und als freie Bauern bewirtschaften<br />
konnten. Deshalb folgten über<br />
die Jahrhun<strong>der</strong>te immer wie<strong>der</strong><br />
neue Siedlungswellen nach Siebenbürgen.<br />
Bis 1918 gehörte die<br />
Region zu Ungarn, dann wurde<br />
<strong>der</strong> Landstrich in den Karpaten<br />
Rumänien zugeschlagen.<br />
Die Siebenbürger besuchten deutsche<br />
Schulen und mussten auch<br />
im deutschen Heer in<br />
den Zweiten Weltkrieg<br />
ziehen. Mathilde Clormann<br />
erinnert sich<br />
noch an Schulfreunde,<br />
die nach Krieg und<br />
Gefangenschaft nicht<br />
mehr nach Siebenbürgen<br />
durften, son<strong>der</strong>n<br />
ohne ihre Familien<br />
in Deutschland<br />
bleiben mussten.<br />
Auch den Zurückgebliebenen<br />
ging es<br />
nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg nicht gut.<br />
Russland verlangte<br />
von Rumänien Aufbauhilfe,<br />
und dazu<br />
wurden vorwiegend die Deutschstämmigen<br />
nach Russland in Arbeitslager<br />
deportiert. Um 1930<br />
hatte Siebenbürgen etwa 2,7 Millionen<br />
Einwohner, davon waren<br />
zehn Prozent Deutsche. Bei einer<br />
Volkszählung 2002 hatte Siebenbürgen<br />
7,2 Millionen Einwohner,<br />
wovon nur noch 0,73 Prozent<br />
Deutsche waren. Die Siebenbürger<br />
Sachsen sind mittlerweile fast<br />
alle ausgewan<strong>der</strong>t, die verblieben<br />
sind überaltert.<br />
In Mathilde Clormanns Familie mit<br />
dem deutschen Namen Thal besuchten<br />
die fünf Kin<strong>der</strong> deutsche<br />
Schulen in Hermannstadt. Ihr Bru<strong>der</strong><br />
studierte später in Tübingen<br />
und auch Mathilde verbrachte 1939<br />
ein Jahr bei einer Familie nahe<br />
In den schönen Trachten von Siebenbürgen<br />
hatte Mathilde Clormann (rechts) mit ihrer<br />
Schwester Hanna 1935 Konfirmation.<br />
34 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Von einem bewegten Leben zeugen auch die vielen Raritäten in Mathilde<br />
Clormanns Wohnung in Apfeldorf.<br />
Esslingen. „Heute würde man Au-<br />
Pair-Mädchen sagen, damals hieß<br />
es einfach Haustochter“, berichtet<br />
sie von ihrem ersten Aufenthalt in<br />
Deutschland.<br />
Hochzeit in<br />
Siebenbürgen<br />
Aus dem Briefwechsel mit einer<br />
Freundin in Siebenbürgen kannte<br />
sie den Namen Karl Clormann,<br />
den sie in ihrer Zeit in Deutschland<br />
dann persönlich kennen und<br />
lieben lernte. Als Soldat bekam er<br />
1941 nur wenige Tage frei, um zur<br />
Hochzeit nach Siebenbürgen zu<br />
fahren und seine junge Frau mit<br />
nach Koblenz zu bringen. „Das<br />
war sehr hart für mich, denn ich<br />
konnte erst 1960 wie<strong>der</strong> nach<br />
Rumänien reisen, um meine Angehörigen<br />
zu besuchen“, erzählt<br />
Mathilde Clormann. Beson<strong>der</strong>s zu<br />
ihrer nur ein Jahr älteren Schwester<br />
Hanna hatte sie sehr engen<br />
Kontakt. Durch die politischen<br />
Umstände konnte Hanna erst 1985<br />
Siebenbürgen verlassen.<br />
Doch auch in Deutschland war <strong>das</strong><br />
Leben nicht einfach. Der Mann<br />
war im Krieg und sie wurde mit<br />
<strong>der</strong> ersten Tochter Gudrun nach<br />
Weimar evakuiert, wo die zweite<br />
Tochter zur Welt kam. Als ihr Mann<br />
schließlich aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft<br />
zurückkehrte, gingen sie<br />
zurück nach Koblenz. Es folgten<br />
noch zwei Kin<strong>der</strong>, und heute sind<br />
ihre vier Nachkommen in <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt verstreut: Tochter Renate<br />
lebt in Südafrika, Sohn Karl ist<br />
Musikprofessor in <strong>der</strong> Schweiz und<br />
Tochter Hanna wohnt in Bielefeld —<br />
so war Mathilde Clormann oft in<br />
<strong>der</strong> Welt unterwegs. „Zum Glück<br />
gibt es mo<strong>der</strong>ne Kommunikationsmöglichkeiten“,<br />
schmunzelt<br />
die betagte Dame heute, die mit<br />
schnurlosem Telefon o<strong>der</strong> E-Mails<br />
umzugehen weiß. Zu ihrem 95.<br />
Geburtstag kamen die vier Kin<strong>der</strong><br />
nach Apfeldorf und auch von den<br />
sieben Enkeln und acht Urenkeln<br />
waren einige da.<br />
Nach dem Tod ihres Mannes lebte<br />
Mathilde Clormann 16 Jahre allein<br />
an <strong>der</strong> Mosel und zog dann zu ihrer<br />
Tochter Gudrun. Als <strong>der</strong> Enkel<br />
Sven 2007 <strong>das</strong> Schwaller-Anwesen<br />
kaufte und zu einer Schreinerei<br />
umbaute, ging sie mit nach<br />
Apfeldorf.<br />
Das hohe Alter ist in ihrer Familie<br />
nichts Beson<strong>der</strong>es. Mathilde kann<br />
sich noch vage an ihren eigenen<br />
Urgroßvater erinnern, <strong>der</strong> fast 100<br />
Jahre alt wurde. Bis hin zu den<br />
Urenkeln sind es sieben Generationen,<br />
die sie miterleben durfte.<br />
Auch zwei ihrer Geschwister wurden<br />
95 Jahre alt, doch mittlerweile<br />
ist sie die einzige aus <strong>der</strong> Generation.<br />
Gerne erinnert sie sich an ihre<br />
Kin<strong>der</strong>zeit in Siebenbürgen, an<br />
die aufwändigen Trachten, die sie<br />
getragen haben o<strong>der</strong> an die Traditionen<br />
beim Kirchgang.<br />
Im Gegensatz zu dem Leben damals,<br />
einem Nebeneinan<strong>der</strong> von<br />
Rumänen, Ungarn und Deutschen,<br />
wünscht sich Clormann eine friedliche<br />
Integration an<strong>der</strong>er Volksgruppen<br />
in unserem Land. rg<br />
Mathilde Clormann bei ihrem 95. Geburtstag mit ihren Kin<strong>der</strong>n (von<br />
links) Renate (wohnhaft in Südafrika), Gudrun (Apfeldorf), Karl<br />
(Schweiz) und Hanna (Bielefeld).<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 35
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Florian Hechenrie<strong>der</strong>,<br />
Torhüter des EC Peiting<br />
Meister im Beruf und Eishockey-Tor<br />
Peiting | Mit sechs Jahren hütete<br />
Florian Hechenrie<strong>der</strong> erstmals <strong>das</strong><br />
Tor des EC Peiting.<br />
Heute zählt <strong>der</strong> 29-Jahrige längst<br />
zu den Leistungsträger seines<br />
Teams. Das Eigengewächs feierte<br />
sein Debüt in Peitings Oberligamannschaft<br />
in <strong>der</strong> Saison<br />
2003/2004 und ist seither nicht<br />
mehr wegzudenken. Drei Jahre<br />
mussten die Peitinger Eishockeyfans<br />
jedoch auf ihn verzichten.<br />
Zwischen 2007 und 2010 stand er<br />
zunächst für den SC Riessersee<br />
und anschließend für den ESV<br />
Kaufbeuren auf dem Eis.<br />
Mit einer För<strong>der</strong>lizenz <strong>der</strong> DEL-<br />
Mannschaft aus Nürnberg ausgestattet,<br />
durfte er einmal sogar in<br />
Deutschlands höchster Spielklasse<br />
ran. Sein sportliches Talent beschränkt<br />
sich indes nicht nur aufs<br />
Eis: Zweimal gewann er bereits<br />
die prestigeträchtige Peitinger<br />
Fußball-Marktmeisterschaft —<br />
natürlich als Torhüter. Und sein<br />
privates Glück hat <strong>der</strong> Peitinger<br />
längst gefunden. Im August diesen<br />
Jahres feierte er Verlobung<br />
mit seiner Freundin Christina.<br />
Wie Leistungssport und Beruf in<br />
Einklang zu bringen sind, beweist<br />
<strong>der</strong> Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik<br />
(SHK) Woche für Woche. Seit 2003<br />
kann er bei <strong>der</strong> Firma Haustechnik<br />
Mödl Sport und Beruf unter<br />
einem Hut bringen. Mittlerweile<br />
hat Hechenrie<strong>der</strong> sogar den Meisterbrief.<br />
Ein Titel, den er zu gerne<br />
auch mit dem EC Peiting gewinnen<br />
würde, wie er in unserem<br />
Frage- und Antwortspiel verrät.<br />
Beginne bitte folgende Sätze:<br />
Viele sagen ein Torhüter macht 70<br />
Prozent <strong>der</strong> Mannschaft aus. Da<br />
je<strong>der</strong> Fehler zum Gegentor führt,<br />
aber auch weil man Spiele durch<br />
gute sowie weniger gute Leistung<br />
beeinfl ussen kann,<br />
... ist <strong>der</strong> Torhüter die wichtigste<br />
Position im Eishockey.<br />
Wir haben bereits ligaweit die<br />
meisten und vor allem Besten im<br />
Ka<strong>der</strong>,<br />
... daher bin ich mit <strong>der</strong> Anzahl<br />
<strong>der</strong> Peitinger Eigengewächse in<br />
<strong>der</strong> Mannschaft völlig zufrieden.<br />
Weil ich nicht fünf Stunden im<br />
Bus sitzen muss, wie etwa bei den<br />
Fahrten nach Schönheide, und bei<br />
solchen Spielen einfach mehr Zuschauer<br />
kommen,<br />
... fehlen mir die Derbys gegen<br />
den EV Füssen.<br />
Die würde ich noch sehr gerne spielen<br />
— deshalb kann ich nicht sagen,<br />
welche<br />
... die beste Saison meines Lebens<br />
war.<br />
36 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Der Aufstieg mit den Junioren in die<br />
Bundesliga, <strong>der</strong> Aufstieg mit Kaufbeuren<br />
von <strong>der</strong> Oberliga in die 2.<br />
Liga, was Wahnsinn wäre, wenn ich<br />
<strong>das</strong> mit Peiting nochmal schaffen<br />
würde,<br />
... waren die größten Erfolge meiner<br />
Karriere.<br />
Mit Freunden auch mal einen „heben“<br />
gehen,<br />
... ist meine größte Leidenschaft<br />
neben dem Eishockey.<br />
Eishockey ist ein toller Sport. Wir<br />
haben ein überragendes Stüberl<br />
und viele einheimische Spieler im<br />
Ka<strong>der</strong>,<br />
... deshalb lohnt sich ein Besuch<br />
eines Heimspiels des ECP.<br />
Ich wollte mein Wissen ausdehnen<br />
und auch mal einen „Titel“ feiern,<br />
... deshalb habe ich meinen Meister<br />
als Anlagenmechaniker für<br />
SHK gemacht.<br />
Weil es mir wahnsinnig Spaß macht,<br />
... kann ich mich nach einem langen<br />
Arbeitstag noch für <strong>das</strong> Training<br />
motivieren.<br />
Ergänze bitte folgende Sätze:<br />
Ich beende meine Karriere irgendwann<br />
in Peiting, weil ...<br />
ich hier daheim bin und es mir super<br />
gefällt.<br />
Mein DEL-Spiel mit den Nürnberg<br />
Ice Tigers gegen Hamburg war ein<br />
Erlebnis, weil ...<br />
es die höchste Liga in Deutschland<br />
ist und viele Zuschauer im Stadion<br />
waren.<br />
Die langen Auswärtsfahrten bringe<br />
ich mit meinem Arbeitgeber<br />
unter einen Hut, weil ...<br />
die Liga in Nord-Süd aufgeteilt ist<br />
und daher die Abfahrtszeiten nicht<br />
zu früh sind.<br />
Haustechnik Mödl ist ein perfekter<br />
Arbeitgeber, um dem Eishockeysport<br />
in dieser hohen Liga<br />
nachzugehen, weil ...<br />
mein Chef ab und zu selbst zu<br />
schaut und mir immer frei gibt,<br />
wenn es nötig ist.<br />
An den Strukturen des DEB würde<br />
ich än<strong>der</strong>n, ...<br />
<strong>das</strong>s sie nicht jedes Jahr am Regelwerk<br />
arbeiten.<br />
Die Meisterprüfung war schwerer<br />
als ein Shutout, weil ...<br />
ich ganz auf mich alleine gestellt<br />
war, bei einem Shutout hab ich<br />
eine ganze Mannschaft, die mich<br />
unterstützt.<br />
Die herausragende Persönlichkeit,<br />
die ich im Eishockeysport getroffen<br />
habe, war ...<br />
mein ehemaliger Trainer Peppi Heiss,<br />
weil er einfach eine Legende ist.<br />
Für die aktuelle Saison wünsche<br />
ich mir, ...<br />
erst einmal verletzungsfrei zu bleiben<br />
und so oft wie möglich zu gewinnen.<br />
Für die EA Schongau wünsche ich<br />
mir, ...<br />
so schnell wie möglich in die Oberliga<br />
aufzusteigen, damit ich mit<br />
dem Fahrrad zum Auswärtsspiel<br />
kommen kann.<br />
Wähle bei den nachfolgenden<br />
Sätzen eine von drei Antworten<br />
aus o<strong>der</strong> formuliere eine vierte<br />
unter d):<br />
Wenn ich nicht Eishockeytorhüter<br />
geworden wäre, wäre ich ...<br />
a) Fußballtorwart<br />
b) Dartspieler<br />
c) Golfer<br />
Der größte Erfolg außerhalb des<br />
Eishockeys war ...<br />
a) <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> Fußball-<br />
Marktmeisterschaft<br />
b) die Meisterprüfung<br />
c) <strong>das</strong> Treffen meiner Freundin<br />
Die schönsten Derbys waren/sind<br />
gegen den/die ...<br />
a) EV Füssen<br />
b) SC Riessersee<br />
c) ESV Kaufbeuren<br />
Am besten entspannen kann ich ...<br />
a) bei einem Weißbier<br />
b) in <strong>der</strong> Allianz Arena<br />
c) im Bett<br />
An meinem Beruf als Anlagenmechaniker<br />
schätze ich beson<strong>der</strong>s ...<br />
a) die Arbeitszeiten<br />
b) die handwerkliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
c) den Kontakt mit vielen verschiedenen<br />
Charakteren tis<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 37
Das Krankenhaus Peißenberg zieht nach Schongau<br />
Eine Klinik wechselt den Standort<br />
Peißenberg | Sicher war es für alle<br />
Beteiligten eine schwierige Entscheidung,<br />
die Ende September<br />
im Aufsichtsrat <strong>der</strong> Krankenhaus<br />
GmbH gefallen ist und Ende Oktober<br />
im Kreistag Weilheim-Schongau<br />
diskutiert und auf den Weg gebracht<br />
wurde: Das Krankenhaus in<br />
Peißenberg — eine Einrichtung mit<br />
Tradition und Geschichte seit 1876<br />
— soll bis Februar 2016 komplett<br />
im Krankenhausstandort Schongau<br />
integriert werden und dadurch die<br />
mo<strong>der</strong>ne und auf höchstem Niveau<br />
ausgestattete Klinik dort weiter<br />
aufwerten. Der neue ärztliche Direktor<br />
des Krankenhauses Schongau<br />
ist bereits seit 1. Oktober <strong>der</strong><br />
Internist Dr. Wilhelm Fischer. Er ist<br />
bereits seit über 30 Jahren Chefarzt<br />
in Peißenberg und ist weitum für<br />
die Herzschrittmacher- und Defibrillatortherapie<br />
bekannt.<br />
Die Zukunft des Krankenhauses<br />
Peißenberg ist seit vielen Jahren<br />
ein immer wie<strong>der</strong> heiß diskutiertes<br />
Thema. Zuletzt war eine sofortige<br />
Schließung des Krankenhausstandortes<br />
Peißenberg — die <strong>der</strong> Umzug<br />
Chefarzt Dr. Wilhelm Fischer (li.) und Claus Holm, leiten<strong>der</strong> Oberarzt<br />
ja letztendlich bedeutet — im Sommer<br />
2013 vom Kreistag mehrheitlich<br />
abgelehnt und ein Betriebserhalt<br />
bis zur Vollendung des Umbaus<br />
in Weilheim beschlossen worden.<br />
Ausschlaggebend war damals,<br />
<strong>das</strong>s im Rahmen <strong>der</strong> Bauphasen<br />
an den Krankenhäusern Schongau<br />
und Weilheim <strong>das</strong> Krankenhaus<br />
Peißenberg mit seinen Bettenkapazitäten<br />
einen Beitrag zur Sicherstellung<br />
<strong>der</strong> Patientenversorgung<br />
leisten sollte. Diese wird heute<br />
bereits nicht zuletzt durch ein optimiertes<br />
Verweildauermanagement<br />
an den Standorten Schongau und<br />
Weilheim gewährleistet. Zum damaligen<br />
Zeitpunkt wäre aber auch<br />
für die Mitarbeiter keine Perspektive<br />
geboten worden; dies zeichnet<br />
sich nun komplett an<strong>der</strong>s ab. Das<br />
Krankenhaus Peißenberg soll komplett<br />
in <strong>das</strong> Krankenhaus Schongau<br />
integriert werden. „Auf diese<br />
Weise sollte niemand ausgestellt<br />
werden und wir vermeiden soziale<br />
Härten. Sogar auf einen teuren<br />
Sozialplan kann jetzt gänzlich verzichtet<br />
werden“, so Dr. Wilhelm Fischer,<br />
<strong>der</strong> in dieser Frage auch die<br />
Peißenberger Belegschaft hinter<br />
sich sieht.<br />
Wie aber war es zu dieser überraschenden<br />
Wendung, und vor allem<br />
zu dieser Lösung in einem enormen<br />
Tempo gekommen? Der bisherige<br />
ärztliche Direktor des Krankenhauses<br />
Schongau, Dr. Andreas<br />
E<strong>der</strong> (er hatte diese Funktion erst<br />
zum Jahresanfang übernommen,<br />
war aber seit 2004 Chefarzt <strong>der</strong><br />
Inneren Medizin) wird in Kürze als<br />
nie<strong>der</strong>gelassener Arzt tätig werden.<br />
Auch dort wird er künftig eng<br />
mit <strong>der</strong> Krankenhaus GmbH zusammenarbeiten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e da<br />
sich die Praxis auf dem Schongauer<br />
Klinikgelände befindet. Für die<br />
Geschäftsleitung und <strong>das</strong> Team in<br />
Schongau stellte sich die Aufgabe<br />
eines zeitnahen Lösungsansatzes<br />
für die neu zu besetzende Chefarztstelle<br />
für Innere Medizin und<br />
zugleich die ärztliche Direktion <strong>der</strong><br />
Klinik. Durch den Ansatz, den bisherigen<br />
Chef des Krankenhauses<br />
Peißenberg als Direktor des Krankenhauses<br />
Schongau einzusetzen,<br />
und zugleich auch seine Mannschaft<br />
nach Schongau mit umzuziehen,<br />
sollte sich diese Lösung<br />
als optimaler Glücksfall anbieten.<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
bezeichnete diese Möglichkeit als<br />
„Win-win-Situation für alle“, da einerseits<br />
Sicherheit für <strong>das</strong> Personal<br />
entstehe, an<strong>der</strong>erseits <strong>das</strong> hochqualifizierte<br />
Team aus Peißenberg<br />
die Klinik in Schongau weiter im<br />
Wettbewerb stärke. Der aus dieser<br />
verzwickten Situation entstandene<br />
straffe zeitliche Ablauf und daraus<br />
resultierende Zeitdruck überraschte<br />
nicht zuletzt die zuständigen<br />
Gremien, den Vorteilen dieser für<br />
alle Beteiligten charmanten und<br />
sinnvollen Lösung konnten und<br />
wollten sich jedoch <strong>der</strong> Aufsichts-<br />
38 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
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Ziel des Standortwechsels — <strong>das</strong> Schongauer Krankenhaus<br />
rat, und letztendlich auch <strong>der</strong><br />
Kreistag nicht verschließen — insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Hinblick auf einen<br />
weiteren Ausbau des Angebots<br />
am Krankenhaus Schongau. Dr.<br />
Fischer weist darauf hin, <strong>das</strong>s man<br />
so wie<strong>der</strong> aktiv in die Zukunft planen<br />
könne und nennt als Beispiele<br />
Fachgebiete wie die Lungenheilkunde<br />
o<strong>der</strong> die Gefäßchirurgie.<br />
Freilich werden nicht alle Arbeitsplätze<br />
nach Schongau wan<strong>der</strong>n,<br />
einige Mitarbeiter werden künftig<br />
auch in Weilheim eingesetzt<br />
werden. „Der Geist von Peißenberg<br />
soll auch mit nach Schongau<br />
Einzug halten“, beteuert Thomas<br />
Lippmann, <strong>der</strong> damit nicht nur die<br />
fachliche Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter,<br />
son<strong>der</strong>n auch die spezielle,<br />
sehr familiäre Atmosphäre meint,<br />
die im Haus Peißenberg über viele<br />
Jahre gewachsen ist. Wie die<br />
Verteilung <strong>der</strong> 35 Betten auf die<br />
beiden Häuser in Weilheim und<br />
Schongau genau aussieht, steht<br />
indes noch nicht fest. „Wir versuchen<br />
hier mit dem Ministerium<br />
bestmöglich zu verhandeln“, blickt<br />
Thomas Lippmann optimistisch<br />
in die Zukunft. Die verbleibenden<br />
beiden Häuser sollen künftig eine<br />
gemeinsame Bettenkapazität von<br />
etwa 400 Betten vorhalten. Aktuell<br />
sind es 180 in Schongau und 160 in<br />
Weilheim.<br />
Das Gebäude, in dem in Peißenberg<br />
<strong>das</strong> Krankenhaus untergebracht<br />
ist, fällt nach dem Auszug<br />
<strong>der</strong> Klinik wie<strong>der</strong> an die Bundesknappschaft<br />
zurück. Bereits vor <strong>der</strong><br />
Kooperation mit <strong>der</strong> landkreiseigenen<br />
GmbH, die 1995 gegründet<br />
wurde, wurde <strong>das</strong> Haus von <strong>der</strong><br />
Knappschaft betrieben, was auf die<br />
Tatsache des Bergwerksorts Peißenberg<br />
zurückzuführen ist. Schon<br />
damals waren Schließungsgedanken<br />
im Raum gestanden. Nur<br />
durch die Übernahme durch den<br />
Landkreis konnten diese damals<br />
jedoch verhin<strong>der</strong>t werden. Aktuelle<br />
Denkansätze für eine Weiternutzung<br />
gebe es wohl, lässt Landrätin<br />
Jochner-Weiß durchblicken, und<br />
<strong>das</strong> seien idealerweise auch Nutzungen,<br />
die mit Medizin zu tun<br />
hätten. Das Krankenhaus Peißenberg<br />
aber wird ab Februar 2016<br />
Geschichte sein. Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann wünscht sich für<br />
die Zukunft, <strong>das</strong>s die Bevölkerung<br />
den Schritt so positiv sieht, wie<br />
die Belegschaft des Peißenberger<br />
Krankenhauses, und <strong>der</strong> etwas<br />
weitere Weg nach Schongau durch<br />
die noch bessere medizinische<br />
Versorgung am dortigen Standort<br />
ausgeglichen werden kann. op<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Christine Klingel<br />
<br />
Nails uvm.<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 39
Kurz-Interview zum Krankenhaus-Umzug nach Schongau:<br />
Vier Fragen an den neuen<br />
Ärztlichen Direktor Dr. Wilhelm Fischer<br />
Herr Dr. Fischer, Sie sind nun neuer<br />
ärztlicher Direktor im Krankenhaus<br />
Schongau und ziehen mit Ihrer<br />
ganzen Mannschaft dorthin um.<br />
Überwiegt bei Ihnen <strong>das</strong> weinende<br />
Auge über <strong>das</strong> historische Haus<br />
in Peißenberg, o<strong>der</strong> doch eher ein<br />
lachendes, weil sich neben <strong>der</strong><br />
Sicherheit für die Mitarbeiter in<br />
Schongau auch neue Möglichkeiten<br />
bieten?<br />
Natürlich habe ich ein weinendes<br />
Auge, schließlich war ich<br />
über 31 Jahre Chefarzt in diesem<br />
Krankenhaus und hänge natürlich<br />
auch dran. An<strong>der</strong>erseits ist diese<br />
Lösung gerade für die Mitarbeiterschaft<br />
eine so gute Perspektive,<br />
<strong>das</strong>s man sie doch gar nicht<br />
ausschlagen kann. Also wische<br />
ich mir dieses tränende Auge aus<br />
und freue mich darauf, mit den<br />
Schongauer Kollegen und meinem<br />
Team etwas Neues aufzubauen.<br />
Möglichkeiten auszuloten,<br />
die sich ja in Peißenberg gar nicht<br />
mehr boten.<br />
Das Tempo, in dem diese Entscheidung<br />
offenbar gefallen ist, war rekordverdächtig.<br />
Wie haben Sie <strong>das</strong><br />
empfunden, nachdem Sie ja eine<br />
Hauptrolle in dem Stück spielen?<br />
Um ehrlich zu sein, kam die Idee<br />
von den Chefärzten und <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
in Schongau. Der<br />
Vorschlag war, doch <strong>das</strong> ganze<br />
Krankenhaus von Peißenberg<br />
nach Schongau zu transferieren.<br />
So könne man die Innere Medizin<br />
wie<strong>der</strong> optimal besetzen, Neues<br />
vorantreiben und zugleich auch<br />
die Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
in Schongau noch steigern. Sie<br />
können sich vorstellen, <strong>das</strong>s am<br />
gesamten Wochenende die Telefonleitungen<br />
heiß liefen und<br />
es viel zu bereden gab. Zunächst<br />
war ich natürlich überrascht,<br />
je mehr ich aber über den Vorschlag<br />
nachdachte, desto plausibler<br />
erschien er mir. „Alleine<br />
kann ich <strong>das</strong> sicher nicht, da<br />
brauch ich mein Team“, so war<br />
mein Credo, als Geschäfstführer<br />
Thomas Lippmann gleich am<br />
nächsten Tag mich und meinen<br />
leitenden Oberarzt Claus Holm in<br />
Peißenberg aufsuchte, um einen<br />
möglichen gemeinsamen Weg zu<br />
skizzieren. Und <strong>das</strong> Ergebnis hat<br />
uns begeistert: Top-Lösung für<br />
Peißenberg und Schongau zugleich.<br />
Für unser Team war es die<br />
Gelegenheit, nicht als Bittsteller<br />
in einem an<strong>der</strong>en Haus anzukommen.<br />
Am ersten Tag nach ihrem<br />
Urlaub wurde die Landrätin<br />
mit dem Vorschlag konfrontiert,<br />
und dann ging bekanntermaßen<br />
alles sehr schnell. Eine Lösung —<br />
zwar aus <strong>der</strong> Not heraus geboren,<br />
aber in Gänze doch eine perfekte<br />
Lösung!<br />
Viele Peißenberger Patienten werden<br />
künftig nach Schongau zu<br />
Ihnen fahren. Die Erreichbarkeit<br />
des zentral gelegenen Hauses in<br />
Peißenberg war ja für Patienten<br />
augenscheinlich doch besser als<br />
die des Krankenhauses in Schongau.<br />
Gibt es da schon Ideen, wie<br />
man die Erreichbarkeit verbessert?<br />
Wir möchten in jedem Fall, <strong>das</strong>s<br />
alle Patienten, die <strong>das</strong> Krankenhaus<br />
in Schongau erreichen<br />
möchten, dies auch mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln gut<br />
bewerkstelligen können. Gerade<br />
für diejenigen, die jetzt mit dem<br />
Bus o<strong>der</strong> Zug erst nach Schongau<br />
fahren müssen, soll <strong>der</strong> ‚neue‘<br />
Aufwand doch in Grenzen gehalten<br />
werden. Hier gibt es bereits<br />
verschiedene Ansätze für eine Art<br />
Shuttle-Service zum Schongauer<br />
Bahnhof. Ob man den dann letztendlich<br />
selbst organisiert o<strong>der</strong> mit<br />
Taxi-Unternehmen zusammenarbeitet,<br />
wird sich in den nächsten<br />
Wochen noch entscheiden.<br />
Die positiven Aspekte des Umzugs<br />
nach Schongau sollten die negativen<br />
<strong>der</strong> Schließung in Peißenberg<br />
überstrahlen. Wo sehen Sie die<br />
größten Potenziale des Krankenhauses<br />
in Schongau für die Zukunft?<br />
Zunächst stellt unser Umzug<br />
eine weitere wichtige Stabilisierung<br />
für den Standort Schongau<br />
dar, zugleich ist es eine einmalige<br />
Chance für unser Team, mit<br />
offenen Armen empfangen zu<br />
werden. Die Einbindung unseres<br />
Schrittmacher- und Defibrillatoren-Know-Hows<br />
in Schongau<br />
soll dabei nur ein Anfang sein.<br />
Ab März erweitern ein Pulmologe<br />
(Lungenfacharzt) und eine Fachärztin<br />
für Intensivmedizin und<br />
Nephrologie (Nierenheilkunde)<br />
die Abteilung Innere Medizin. Die<br />
Gastroenterologie wird künftig,<br />
auch in weiterer Kooperation mit<br />
Dr. E<strong>der</strong>, weiter ausgebaut, ebenso<br />
die Kardiologie und Gefäßchirurgie.<br />
Darüber hinaus möchte ich<br />
<strong>das</strong> Thema Schlaganfallzentrum<br />
in Schongau intensivieren. Die<br />
geriatrische Rehabilitation und<br />
die weitum einzigartige Akut-<br />
Geriatrie sind zudem perfekte<br />
Voraussetzungen, Dinge zu<br />
entwickeln. Für mich ist es jetzt<br />
eine umso größere Sache, etwas<br />
aufbauen zu können, als etwas —<br />
wie es ja ursprünglich geplant<br />
war — abbauen zu müssen. op<br />
40 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Freiwilligenagentur im Landkreis<br />
Vernetzt im und<br />
fürs Ehrenamt<br />
Weilheim-Schongau | Wie die<br />
„Agentur für Arbeit“ Berufstätige<br />
berät und in Jobs vermittelt,<br />
so kümmert sich die Weilheimer<br />
„Freiwilligenagentur“ um Ehrenamtliche<br />
— als Einzelpersonen, in<br />
Vereinen o<strong>der</strong> Institutionen. Die<br />
Fäden rund ums Ehrenamt laufen<br />
zusammen bei Gabriele Königbauer.<br />
Seit 2013 bietet sie 24 Stunden<br />
pro Woche eine „Engagementberatung“<br />
an, ihre Kernaufgabe. Das<br />
heißt, sie zeigt Menschen auf, wo<br />
und wie sie sich freiwillig einbringen<br />
können, 224 Personen haben<br />
<strong>das</strong> Angebot in drei Jahren genutzt.<br />
Außerdem kümmert sie sich um<br />
Initiativen, vernetzt sie mit Kooperationspartnern<br />
und konnte <strong>der</strong>er<br />
120 gewinnen. Zudem ermittelt sie<br />
mögliche Einsatzorte — von Bernried<br />
bis Bernbeuren. Der Bedarf<br />
an Ehrenamtlichen und ihre Verfügbarkeit<br />
ist im Internet vernetzt<br />
(www.anpacken-mit-herz.de).<br />
Immerhin konnte Königbauer über<br />
200 Angebote von Ehrenamtlichen<br />
weiterreichen, die sich engagieren<br />
wollen. „Das reicht von<br />
Schülerpaten über die ‚Leseratten<br />
Pfaffenwinkel‘, eine Vorleseinitiative<br />
für Schulen, Büchereien o<strong>der</strong><br />
Seniorenheime, bis in die Bereiche<br />
Natur und Umwelt, Gartenbauund<br />
Sportvereine, Asylhelferkreise<br />
o<strong>der</strong> Schulen“, erklärt die Agentin.<br />
Fünf Mittelschüler brachten in nur<br />
einem Jahr 200 Stunden zusammen,<br />
indem sie in Büchereien halfen<br />
o<strong>der</strong> mit Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>n<br />
spielten. Das Pilotprojekt trägt den<br />
Namen „Youngagement“. Weitere<br />
Schwerpunkte sind soziale Projekte<br />
für Alzheimerpatienten, in <strong>der</strong><br />
Hospizarbeit und den Nachbar-<br />
arschaftshilfen,<br />
von denen es inzwiischen<br />
15 im Landkreis gibt.<br />
Zweiter Bereich <strong>der</strong> Agentur sind<br />
kostenlose Fortbildungsangebote.<br />
ote.<br />
Um sie zu koordinieren, wurde<br />
2014 <strong>das</strong> „Vereinsforum“ aus <strong>der</strong><br />
Taufe gehoben, <strong>das</strong> bis Juli <strong>2015</strong> in<br />
zwölf Seminaren und Workshops<br />
op<br />
s<br />
309 Teilnehmer erreichte. Es ging<br />
um die Organisation von Festen,<br />
e<br />
Rechte im Ehrenamt o<strong>der</strong> Versicherungsfragen.<br />
Fünf Menschen<br />
schulten sich weiter zu „Seniortrainern“,<br />
<strong>der</strong> Kurs mit sechs Teilnehmern<br />
diesen Herbst ist ausgebucht.<br />
Außerdem will die Freiwilligenagentur<br />
gezielt Freiwillige gewinnen<br />
und ihnen Engagement in<br />
Städten und Gemeinden ermöglichen.<br />
Königbauer spricht dazu<br />
die Bürgermeister an. Aktuell<br />
wichtig sind die „Sprachpaten“ für<br />
Deutschunterricht und -konversation.<br />
Sie treffen sich mit Auslän<strong>der</strong>n,<br />
die schon länger in Deutschland<br />
leben und arbeiten, sich mit<br />
sozialen Kontakten aber schwer<br />
tun, o<strong>der</strong> helfen Flüchtlingen bei<br />
<strong>der</strong> Integration o<strong>der</strong> auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Aktuell gibt es 17 Patenschaften,<br />
<strong>das</strong> Projekt läuft in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Diakonie<br />
Oberland und dem Bildungskolleg<br />
Weilheim.<br />
Am 31. Oktober endet die dreijährige<br />
Projektphase <strong>der</strong> Freiwilligenagentur<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Lea<strong>der</strong>-<br />
För<strong>der</strong>ung. Ob sie weiter besteht,<br />
hängt vom Landkreis und dessen<br />
Unterstützung ab. Der hat sich bis<br />
Redaktionsschluss schl<br />
s dieser er<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
nicht öffentlich geäußert. ert.<br />
Getragen<br />
wird die<br />
Agentur von <strong>der</strong><br />
„Caritas“,<br />
die Eigenmittel einbringt. Und,<br />
ergänzt Königbauer: „Wir könnten<br />
nicht bestehen ohne <strong>das</strong> Regionalmanagement<br />
Bayern.“ Die<br />
„Lagfa“, eine Arbeitsgemeinschaft,<br />
zu <strong>der</strong> sich Agenturen in ganz Bayern<br />
zusammengeschlossen haben,<br />
dient zudem <strong>der</strong> Vernetzung und<br />
gewährt Unterstützung.<br />
Mit Monika Funk, <strong>der</strong> Caritas-<br />
Geschäftsführerin in Weilheim,<br />
hat Königbauer einen „Planungsentwurf<br />
für Weiterführung“ erarbeitet.<br />
Engagementberatung und<br />
„Youngagement“ sollen weiter<br />
laufen; wie auch <strong>das</strong> „Vereinsforum“,<br />
<strong>das</strong> sechs Weiterbildungstermine<br />
noch vor Weihnachten<br />
plant. Neu ist <strong>das</strong> Fortbildungsund<br />
Netzwerktreffen für Nachbarschaftshilfen,<br />
<strong>das</strong> schon zweimal<br />
stattfand. Auch eine Datenbank<br />
mit Fortbildungsangeboten regen<br />
Funk und Königbauer an, vor allem<br />
für Asyl-Helfer. Angedacht ist<br />
weiter die Kooperation mit Unternehmen,<br />
um Mitarbeiter auf <strong>das</strong><br />
Leben nach dem Beruf vorzubereiten.<br />
Und sie als Ehrenamtliche zu<br />
gewinnen, etwa als „Seniortrainer“.<br />
ts<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 41
EAS unterstützt die Schongauer Schulen<br />
Programm auf dem Eis<br />
Schongau | Der Herbst hat<br />
längst Einzug gehalten,<br />
die kalte Jahreszeit steht<br />
an. Um auch bei winterlicher<br />
Witterung sportliche<br />
Ertüchtigungen zu<br />
ermöglichen, hat die Eislaufabteilung<br />
Schongau<br />
(EAS) ein umfangreiches<br />
Programm auf die Beine<br />
gestellt. Neben den<br />
Spielern <strong>der</strong> Eishockey-<br />
Mannschaften sollen<br />
möglichst viele Menschen<br />
den Weg in die Eissporthalle<br />
finden. „Das Eissportzentrum<br />
Schongau<br />
verbindet man schnell<br />
mit den Mammuts. Doch<br />
<strong>das</strong> allein macht diese Sportstätte<br />
nicht aus, denn <strong>der</strong> Auftrag <strong>der</strong><br />
EAS ist viel reichhaltiger als mancher<br />
glauben mag“, verrät Pressesprecher<br />
Uwe Hoffmann.<br />
Eislaufschule und<br />
Discolauf<br />
Am 25. Oktober fiel <strong>der</strong> offizielle<br />
Startschuss in die Eislaufschulsaison<br />
<strong>2015</strong>/2016. Rund 200 Kin<strong>der</strong><br />
besuchen im Schnitt die zwei<br />
Kursstunden, die immer sonntags<br />
um 9 und 10 Uhr beginnen. Dabei<br />
sind die Inhalte identisch, so<strong>das</strong>s<br />
Eltern die Möglichkeit haben, die<br />
Zeit frei zu wählen. Geleitet werden<br />
die Stunden von geschultem<br />
Personal <strong>der</strong> ersten Mannschaft<br />
und des 1B-Teams. Die kleinen<br />
Lerngruppen werden je nach Fähigkeiten<br />
zusammengestellt, um<br />
einen optimalen Lernerfolg zu garantieren.<br />
Um die Scheu vor dem<br />
Eis zu nehmen, schaut zur Unterstützung<br />
gelegentlich Maskottchen<br />
„Manni“ vorbei.<br />
42 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Maskottchen „Manni“ unterstützt die Kleinen bei den<br />
ersten Versuchen auf dem Eis.<br />
Der Discolauf startete schon am 3.<br />
Oktober in eine neue Runde, nach<br />
Aussage <strong>der</strong> Organisatoren „<strong>der</strong><br />
beliebteste <strong>der</strong> Region“. Jeden<br />
Samstag von 19.30 bis 20.50 Uhr<br />
sorgt EAS-Stamm-DJ „Goldberg“<br />
für „heiße“ Rhythmen und „coole“<br />
Stimmung auf <strong>der</strong> Eisfläche. Nach<br />
dem großen Erfolg im vergangenen<br />
Jahr sollen die Veranstaltungen<br />
weiter perfektioniert werden.<br />
Außerdem sind Aktionen wie <strong>das</strong><br />
„Valentins-Spezial“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Faschingstanz<br />
auf heißen Kufen“<br />
heuer wie<strong>der</strong> fester Bestandteil.<br />
Ebenso wie die Discolauf-Wunschbox:<br />
Dort können Gäste sich ihre<br />
Lieblingslie<strong>der</strong> online o<strong>der</strong> direkt<br />
im Eissportzentrum auf die<br />
Wunschliste setzen zu lassen.<br />
Eislaufen als<br />
Schulsport<br />
Darüber hinaus können weiterhin<br />
individuelle Eiszeiten gebucht<br />
werden. Örtliche Unternehmen<br />
o<strong>der</strong> kleinere Vereine, die kein<br />
eigenes Stadion haben,<br />
nehmen <strong>das</strong> Angebot<br />
regelmäßig in Anspruch.<br />
Einen großen<br />
Teil <strong>der</strong> Belegungszeiten<br />
wird — insbeson<strong>der</strong>e<br />
am Vormittag — in<br />
diesem Winter dem<br />
staatlichen Bildungssystem<br />
vorbehalten<br />
sein. Mit dem Wegfall<br />
<strong>der</strong> Berufsschulturnhalle,<br />
die aktuell<br />
als Notunterkunft für<br />
Flüchtlinge dient, müssen<br />
die Sportstunden in<br />
den Schulen teilweise<br />
neu ausgerichtet werden.<br />
„Die Eislaufabteilung<br />
Schongau hilft gerne mit<br />
Eiszeiten für den Schulsport aus,<br />
natürlich sollen sich die Schüler<br />
sportlich betätigen können“, erklärt<br />
Uwe Hoffmann. Das Schongauer<br />
Schulzentrum habe bereits<br />
über 200 Stunden reserviert. tis
SAG’ MAL, DIESMAL MIT<br />
Christian Gschmeißner<br />
aus Steingaden<br />
Steingaden | Einmal im Jahr verwandelt<br />
sich die Holzwerkstatt<br />
des historischen Kornkastens in<br />
Steingaden-Lindegg in eine Bühne.<br />
Dann präsentiert <strong>das</strong> achtköpfige<br />
Ensemble des „Kornkasten<br />
Theaters“ um Christian Gschmeißner<br />
ein selbst erarbeitetes und geschriebenes<br />
Stück, <strong>das</strong> den Mitwirkenden<br />
auf den Leib geschrieben<br />
ist. Und <strong>das</strong> kommt an: Rund 60<br />
Zuschauer fanden <strong>2015</strong> den Weg<br />
in den Kornkasten, um die „Farben<br />
des Lebens“ zu sehen. Obwohl <strong>der</strong><br />
21-jährige Impresario eine Ausbildung<br />
zum Koch absolviert hat,<br />
pulsiert wohl schon seit seiner Geburt<br />
Theaterblut in Gschmeißners<br />
A<strong>der</strong>n. Eine Anekdote besagt, <strong>das</strong>s<br />
seine Großeltern schon früh ahnten,<br />
was sich in ihm verbirgt: „Des<br />
werd’ amol koa Baur, <strong>der</strong> werd’<br />
Schauspieler“, hieß es. Sie hatten<br />
Recht.<br />
Sag mal Christian, was macht für<br />
dich den Reiz des Theaterspielens<br />
aus?<br />
Ich finde <strong>das</strong> Spannende am Theaterspielen,<br />
<strong>das</strong>s man nie weiß, wie<br />
die Zuschauer reagieren. Was nehmen<br />
sie daraus mit nach Hause,<br />
was lernen sie? Wir versuchen deshalb<br />
immer, einen tiefsinnigeren<br />
Hintergrund mit einzubringen, so<br />
<strong>das</strong>s für diejenigen, die mehr auf<br />
Lustiges stehen und die Zuschauer,<br />
die etwas zum Nachdenken brauchen,<br />
immer etwas dabei ist.<br />
Wie fi ndest du die Themen, die du<br />
gemeinsam mit Deinem Ensemble<br />
zu Stücken verarbeitest?<br />
Das sind meistens nur Grundvorstellungen,<br />
in welche Richtung es<br />
gehen soll. Um dieses Thema baut<br />
sich quasi ein Gerüst mit vielen<br />
neuen Dingen auf, <strong>das</strong> zum Schluss<br />
ein Ganzes ergibt. Wir gestalten<br />
<strong>das</strong> Stück auch immer miteinan<strong>der</strong>,<br />
damit viel Abwechslung entsteht.<br />
Hast du noch Lampenfi eber vor deinen<br />
Auftritten — und, wenn ja, was<br />
unternimmst du dagegen?<br />
Eigentlich mache ich mir vor <strong>der</strong><br />
Premiere so einen Stress mit den<br />
letzten Vorbereitungen, <strong>das</strong>s ich<br />
überhaupt nicht an Lampenfieber<br />
denken kann.<br />
Wie gehst du mit Kritik um, aus den<br />
Reihen Deiner Familie o<strong>der</strong> Freunde,<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit?<br />
Ich respektiere jede gegebene<br />
Kritik und versuche, sie schon im<br />
nächsten Auftritt umzusetzen.<br />
Wie hat sich die Idee entwickelt, ein<br />
eigenes Theater zu gründen?<br />
Wir haben als Kin<strong>der</strong> schon mit kleinen<br />
Zirkusspielereien begonnen.<br />
Als ich zehn Jahre alt war, führten<br />
wir <strong>das</strong> erste Theaterstück auf.<br />
Du bist ausgebildeter Koch und übst<br />
damit einen Beruf aus, <strong>der</strong> sich nicht<br />
unbedingt an konventionelle Arbeitszeiten<br />
hält. Wie bringst du <strong>das</strong><br />
mit Deiner Leidenschaft fürs Theater<br />
unter einen Hut?<br />
Es ist natürlich schwierig zu planen,<br />
denn die meisten Proben finden<br />
am Abend statt und auch <strong>der</strong><br />
Bühnenbau geht oft bis spät in die<br />
Nacht.<br />
Mit wem würdest du gern für einen<br />
Tag die Rolle tauschen?<br />
Das kommt immer darauf an, wie<br />
<strong>der</strong> Tag so wäre. Im Prinzip am besten<br />
mit keinem. Da würde ich den<br />
Tag ja in meinem Leben verpassen.<br />
Was sind deine Stärken und Schwächen?<br />
Und wie zeigt sich <strong>das</strong>?<br />
Meine Schwäche ist die Ungeduld.<br />
Von mir aus gesehen dürften manche<br />
Dinge sofort fertig sein, die<br />
eigentlich nicht schneller gehen.<br />
Als meine Stärke würde ich unser<br />
Theater einstufen; es ist jedes Mal<br />
ein enormer Aufwand, den ich versuche<br />
zu bewältigen. Dazu brauche<br />
ich aber immer mein Team.<br />
Welche Freundschaften sind dir<br />
wichtig?<br />
Die allerwichtigste Freundschaft in<br />
meinem Leben ist die zu meiner<br />
„Theaterfreundin“. Sagen wir —<br />
mehr Seelenverwandte denn gute<br />
Freundin. Denn wir befassen uns ja<br />
nicht immer nur mit Theater.<br />
Welches Buch o<strong>der</strong> CD hast du dir<br />
zuletzt gekauft?<br />
Christian<br />
Gschmeißner<br />
beim Abflammen<br />
von hölzernen<br />
Kulissenteilen<br />
Ich habe mir zuletzt ein paar Lie<strong>der</strong><br />
von James Horner gekauft. Er ist<br />
mein absoluter Lieblingskomponist.<br />
Auf welche Adresse im Internet<br />
möchtest du nicht verzichten?<br />
Ich finde Wikipedia am wichtigsten;<br />
<strong>das</strong> ist informativ, wenn man<br />
bestimmte Sachen wissen will.<br />
Welches deiner Kleidungsstücke hat<br />
für dich Kultstatus?<br />
Ich finde, in unserem Theater hat<br />
jedes unserer Kostüme Kultstatus.<br />
Immer, wenn es einem in die Hände<br />
fällt, erinnert man sich an <strong>das</strong><br />
damit gespielte Theaterstück.<br />
Welche drei Dinge nimmst du mit<br />
auf eine einsame Insel?<br />
Ich würde meinen Glücksbringer,<br />
die Wieskirche, und meine Heimat<br />
Lindegg mitnehmen, dazu alle Personen,<br />
die in meinem Leben eine<br />
Rolle spielen.<br />
Und wie sieht deine Zukunft aus?<br />
Ich plane nicht sehr weit in die Zukunft,<br />
ich genieße am liebsten den<br />
Moment jetzt.<br />
rp<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 43
iologisch wirksam durch Auszüge <strong>der</strong><br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus<br />
Der Gut Ai<strong>der</strong>bichl in Iffeldorf ist zum Gnadenhof für 350 Tiere geworden<br />
Ein perfektes Paar<br />
ProNatura Schlafsysteme<br />
im Zirbenholzbett<br />
<br />
<br />
Das sagen die unabhängigen Therapeuten<br />
und Rückenexperten des IGR<br />
über <strong>das</strong> biologische Schlafsystem von<br />
ProNatura:<br />
Das biologische Schlafsystem von<br />
ProNatura<br />
<br />
den Rücken<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ein Ruheort für 1 400 Beine<br />
Iffeldorf | Noch immer gibt es Rin<strong>der</strong><br />
auf dem Osterseehof in Iffeldorf —<br />
und noch immer werden sie von<br />
Landwirt Hans Süß betreut. Dennoch<br />
hat sich <strong>das</strong> Dasein <strong>der</strong> Tiere<br />
auf diesem Hof gravierend verän<strong>der</strong>t.<br />
Sie sind aus ihrer domestizierten<br />
Haltung befreit und werden<br />
nicht mehr als Nutzvieh gehalten.<br />
Im Gegenteil: Aus den Rin<strong>der</strong>n<br />
sind — wenn man so will — Rentner<br />
geworden. Sie verbringen hier<br />
ihr Altenteil frei von Aufgaben und<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, die an Milchvieh<br />
sonst gestellt werden.<br />
Ihren ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb<br />
hat die Familie Süß dem<br />
Gut Ai<strong>der</strong>bichl überschrieben. Der<br />
Osterseehof ist damit zu einem<br />
weiteren Gnadenhof <strong>der</strong> Stiftung<br />
geworden und beherbergt seit <strong>der</strong><br />
Eröffnung Anfang 2013 mittlerweile<br />
350 Tiere, die hier ihre letzten Jahre<br />
verbringen. Neben den Rin<strong>der</strong>n<br />
wird auch Schweinen, Hunden,<br />
Katzen, Pferden und selbst einem<br />
Kamel Asyl gewährt. Unter liebevoller<br />
Pflege und Zuwendung dürfen<br />
sie <strong>das</strong> sein, was sie sind: freie<br />
Geschöpfe.<br />
Über 20 Jahre hatten sich Hans<br />
und Martina Süß als Milchbauern<br />
dem Kampf des Marktes unterworfen.<br />
2010 war dann Schluss;<br />
die fallenden Milchpreise zwangen<br />
<strong>das</strong> Paar zum Umdenken.<br />
Ein Tierleben ohne Angst<br />
und ohne Stress<br />
Ihre Rin<strong>der</strong> einfach wegzugeben,<br />
<strong>das</strong> passte nicht zu ihrer Lebenseinstellung.<br />
Da sich unter ihren<br />
tierischen Schützlingen auch damals<br />
schon zwei ausrangierte<br />
Zirkus-Ponys befanden, die hier<br />
auf dem Hof ihr Gnadenbrot bekamen,<br />
wollten sie <strong>das</strong> auch ihren<br />
Rin<strong>der</strong>n ermöglichen. Die Philosophie<br />
von Gut Ai<strong>der</strong>bichl traf den<br />
Nerv <strong>der</strong> beiden, sie überschrieben<br />
ihren Osterseehof an die gemeinnützige<br />
Stiftung. Das Konzept<br />
von Gut Ai<strong>der</strong>bichl um Grün<strong>der</strong><br />
Michael Aufhauser hat einen<br />
klaren Nenner: Die Tiere, die auf<br />
den Gnadenhöfen leben, sollen<br />
in ihrem Leben nie wie<strong>der</strong> Angst<br />
und Stress erfahren. Stark geprägt<br />
wurde Aufhauser durch die Zusammenarbeit<br />
mit Johanna Wothke,<br />
<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>in des Vereins<br />
„Pro Animale“,<br />
die ein angstund<br />
auch<br />
stressfreies<br />
Dasein von Tieren<br />
als ihre oberste<br />
Maxime versteht. Der<br />
aus Augsburg stammende<br />
Tierschützer<br />
Aufhauser kann sein<br />
Ziel, Tieren eine<br />
gleichwertige Stellung<br />
wie dem Menschen<br />
einzuräumen,<br />
mit seinen Gnadenhöfen<br />
weitestgehend<br />
umsetzen. Dass dies<br />
nicht nur ein körperlicher<br />
Kraftakt ist,<br />
steht außer Frage. Auch <strong>das</strong> Aufbringen<br />
<strong>der</strong> finanziellen Mittel,<br />
um alles am Laufen zu halten, ist<br />
eine immerwährende Aufgabe.<br />
„Tiere sind fühlende<br />
Mitgeschöpfe“<br />
Kameldame Franziska hat <strong>das</strong> Zirkusleben hinter<br />
sich gebracht und darf jetzt auf dem Osterseehof<br />
alt werden.<br />
Rund 24 Jahre ist es her, <strong>das</strong>s Michael<br />
Aufhauser von seinem Bürofenster<br />
aus an <strong>der</strong> Costa del Sol<br />
in Spanien beobachten musste,<br />
wie Hundefänger Straßenhunde<br />
abtransportierten. Als er sich kurzentschlossen<br />
auf die Spuren dieser<br />
Fänger machte, erlebte er Erschreckendes:<br />
Rund 40 Hunde und<br />
Katzen wurden mittels Gas getötet.<br />
Kurzentschlossen kaufte Aufhauser<br />
die noch lebenden Tiere, die als<br />
nächstes getötet werden sollten,<br />
aus den Händen <strong>der</strong> Fänger frei<br />
und vermittelte sie an Privatleute.<br />
Mittlerweile wurden um die 1 000<br />
Tiere gerettet. Das Engagement<br />
<strong>der</strong> Tierschützer machte Schlagzeilen,<br />
auch im Rahmen <strong>der</strong> ARD-<br />
Sendung „Das Leid <strong>der</strong> Tiere“.<br />
<br />
Tel. 08861-2695<br />
www.pronatura-voelk.de<br />
44 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
<br />
<br />
Anfassen erwünscht: Auf dem großzügigen<br />
Freibereich tummeln sich Pferde und Ziegen.
Dass er allein durch Rettungsmaßnahmen<br />
<strong>der</strong> Misere nicht Herr werden<br />
konnte, war Michael Aufhauser<br />
klar. Er suchte nach einer Lösung<br />
schon zu Beginn <strong>der</strong> Verkettungen —<br />
die Philosophie von Gut Ai<strong>der</strong>bichl<br />
war geboren. „Ich möchte den<br />
Menschen in Erinnerung bringen,<br />
<strong>das</strong>s es sich bei Tieren nicht um<br />
eine Sache, son<strong>der</strong>n um fühlende<br />
Mitgeschöpfe handelt“, betont<br />
Aufhauser. Nur wenn sich dieser<br />
Grundsatz einpräge, könne sich an<br />
<strong>der</strong> Gesetzgebung etwas än<strong>der</strong>n<br />
und <strong>das</strong> Leid von Tieren reduziert<br />
werden, lautet sein Credo.<br />
Borsti & Co. — von<br />
Schweinen und Menschen<br />
Das Katzenzimmer ist eine <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten auf dem Osterseehof.<br />
Mit <strong>der</strong> Verwirklichung von Gut<br />
Ai<strong>der</strong>bichl und dessen Gnadenhöfen<br />
erweise er nicht nur den<br />
Tieren einen Dienst. Auch <strong>der</strong> Mehrwert<br />
für diejenigen, die täglich mit<br />
ihnen in Stall und Hof zu tun haben,<br />
sei enorm, sagt Michael Aufhauser.<br />
Viele Ehrenamtliche bestätigen ihn.<br />
Sie stehen zum Beispiel den Katzen<br />
auf dem Osterseehof als „Schmusepersonal“<br />
zur Verfügung. Sie bekomme<br />
viel von den Tieren zurück,<br />
bestätigt eine Pflegerin, die sich im<br />
Katzenraum des Hofes in Iffeldorf<br />
mit Hingabe um die Vierbeiner<br />
kümmert. Balsam für die Seele sei<br />
diese Arbeit, meint sie gar.<br />
Gerade die Katzen- und Hundeanlage<br />
auf dem Osterseehof belegt,<br />
<strong>das</strong>s ein würdevolles und artgerechtes<br />
Dasein für Tiere machbar<br />
ist.<br />
Und<br />
ein<br />
Blick in den Schweinestall,<br />
l, <strong>das</strong><br />
Betrachten te<br />
<strong>der</strong> prächtigen<br />
und rosigen Tiere, ist allein<br />
schon ein Vergnügen: Hier haben<br />
sie Bewegungsfreiheit, können —<br />
ganz nach „Schweine-Art“ — Streu<br />
durchwühlen, sich suhlen. Rosalie,<br />
Borsti, Rudi und die an<strong>der</strong>en führen<br />
ein Leben jenseits <strong>der</strong> Mast bis<br />
zu ihrem natürlichen Ende.<br />
Auch die Kameldame Franziska<br />
darf sich ihrer beson<strong>der</strong>en Stellung<br />
auf dem Osterseehof bewusst<br />
sein. Lange Jahre hatte sie einem<br />
Zirkus gedient, jetzt besetzt sie die<br />
Position <strong>der</strong> Exotin und zählt zu<br />
den Besucherlieblingen. Im Rahmen<br />
von Gutsführungen, die alle<br />
zwei Stunden stattfinden, können<br />
sich Interessierte Hof und Tiere aus<br />
nächster Nähe ansehen. Streicheln<br />
inbegriffen, auch <strong>das</strong> gehört zur<br />
Maxime von Gut Ai<strong>der</strong>bichl. Der<br />
respektvolle Umgang <strong>der</strong> Pfleger<br />
mit den Tieren überträgt sich —<br />
im besten Falle — auf den Besucher.<br />
Gerade bei<br />
jungen<br />
Menschen könne dieser Respekt<br />
so ideal geför<strong>der</strong>t werden, erklärt<br />
Aufhauser Ein Umdenken in <strong>der</strong><br />
Gesellschaft in Bezug auf Tiere sei<br />
nach wie vor nötig, sagt <strong>der</strong> Tierschützer.<br />
Und wo könne besser begonnen<br />
werden, als bei <strong>der</strong> jüngsten<br />
Generation. Noch unverkrampft<br />
und frei von Doktrinen gingen<br />
Kin<strong>der</strong> auf die Tiere des Hofes zu,<br />
hat er beobachtet und hofft, unter<br />
ihnen Nachwuchs zu finden, <strong>der</strong> im<br />
Sinne seiner Philosophie <strong>das</strong> Projekt<br />
weiterführen wird.<br />
Der Wirtschaftlichkeit<br />
Rechnung tragen<br />
Da es von Seiten des Staates keinerlei<br />
finanzielle Unterstützung<br />
gibt, muss Aufhauser neben <strong>der</strong><br />
Verantwortung für die Tiere auch<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit Rechnung<br />
tragen. Auf Spenden sei man nach<br />
wie vor angewiesen, Eintrittsgel-<br />
<strong>der</strong> allein reichten zur Rentabilität<br />
nicht aus. Eine Möglichkeit zur Unterstützung<br />
tü<br />
ist die „Gut Ai<strong>der</strong>bichl<br />
Mitgliedskarte“, die freien Eintritt<br />
an 365 Tagen im Jahr (inklusive<br />
Begleitpersonen) e gewährt. Geöff-<br />
net hat <strong>der</strong> Osterseehof in Iffeldorf<br />
täglich von 9 bis 18 Uhr. Weitere Informationen<br />
im Internet (www.gutai<strong>der</strong>bichl.de),<br />
wo unter <strong>der</strong> Rubrik<br />
„Besuchen Sie uns“ <strong>der</strong> Link „Aus-<br />
flug<br />
nach Iffeldorf“ alle relevanten<br />
Daten zum Hof beinhaltet. rp<br />
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27. - 29. NOVEMBER <strong>2015</strong><br />
FREITAG 11.00 BIS 18.00 UHR<br />
11.00 Uhr Eröffnung in <strong>der</strong> Deckerhalle<br />
18.00 Uhr Gospelkonzert in <strong>der</strong> Martinskirche<br />
SAMSTAG 11.00 BIS 18.00 UHR<br />
15.30 Uhr Weihnachtskonzert von Musik im Pfaffenwinkel<br />
in <strong>der</strong> Martinskirche<br />
SONNTAG 11.00 BIS 17.00 UHR<br />
10.15 Uhr Adventsgottesdienst in <strong>der</strong> Martinskirche<br />
14.00 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />
17.00 Uhr Adventliche Stunde mit <strong>der</strong> Harfenistin Silke Aichhorn<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 45
Kabarett zu Gunsten <strong>der</strong> Michl-Dacher-Schule in Nepal<br />
Lachen mit<br />
dem Broadway-Joe<br />
Peiting | Vor rund 20 Jahren<br />
schrieb er ein Lied mit dem Titel<br />
„Die Warze“, welches bei den Zuhörern<br />
ein wahrer Ohrwurm wurde.<br />
Mittlerweile steht sein Name<br />
„Broadway-Joe“ wie kein an<strong>der</strong>er<br />
für bestes Allgäuer Mundart-Kabarett.<br />
Seinen Künstlernamen hat<br />
Josef Haberstock einem damaligen<br />
Job als Skilehrer einer großen<br />
Skischule in Colorado zu verdanken.<br />
Weil Skilehrer in den USA<br />
üblicherweise mit dem Vornamen<br />
angesprochen werden, sein<br />
Nachname für die amerikanischen<br />
Kollegen jedoch unaussprechlich<br />
war, bekam er den Spitznamen<br />
„Broadway-Joe“ verpasst.<br />
Mittlerweile spielt <strong>der</strong> 54-Jährige<br />
etwa 45 bis 50 Kabarettauftritte<br />
im Jahr. Hinzu kommen rund 30<br />
Kin<strong>der</strong>programme für Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
Grundschulen und öffentliche<br />
Feste.<br />
Am Samstag, 20. Februar, strapaziert<br />
er ab 20 Uhr knapp drei<br />
Stunden lang die Lachmuskeln<br />
in <strong>der</strong> Peitinger Schloßberghalle.<br />
Das verrät schon <strong>das</strong> Motto des<br />
Abends: „Vom Lachen wird man<br />
nicht schöner! Es ist aber g’sund<br />
und guat für’s Gemüt. Wer schöner<br />
werden will, <strong>der</strong> muss zum<br />
Friseur. Beim Lachen und den an<strong>der</strong>en<br />
Sachen kann <strong>der</strong> Joe helfa.“<br />
Der Künstler aus Bad Hindelang<br />
verspricht, wie<strong>der</strong> vielen neuen<br />
Blödsinn im Gepäck zu haben.<br />
Wie etwa seine Hymne über die<br />
Bauern und Käser aus dem Allgäu<br />
So sah die Schule vor dem Erdbeben im Frühjahr aus.<br />
mit dem Titel „Lua d’ Käsar a!“.<br />
Zu seinem „es isch Stammtisch in<br />
Franz seim Ranze“ hat ihn die Polka<br />
„auf <strong>der</strong> Vogelwiese liegt <strong>der</strong><br />
Franz“ inspiriert. Auch sich selbst<br />
nimmt <strong>der</strong> passionierte Skifahrer<br />
gerne aufs Korn. Wie etwa mit einer<br />
Ballade über den Hexenschuss<br />
und einem Lied über einen Hosenknopf,<br />
<strong>der</strong> sich aufregt, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />
Joe zu korpulent wird.<br />
Wer einen launigen Abend genießen<br />
möchte, kann sich Karten im<br />
Vorverkauf in den Geschäftsstellen<br />
<strong>der</strong> Kreissparkasse Schongau,<br />
den Peitinger Filialen <strong>der</strong> Raiffeisenbank<br />
Pfaffenwinkel und in<br />
<strong>der</strong> Tourist-Information Peiting<br />
sichern. Die Tickets kosten zwölf<br />
Euro, für Jugendliche bis 18 Jahren<br />
acht Euro.<br />
Der Reinerlös des Abends kommt<br />
<strong>der</strong> Nepalhilfe „Beilngries“ zum<br />
Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Michl-Dacher-<br />
Schule in Nepal zu Gute, die im<br />
Frühjahr diesen Jahres vom Erdbeben<br />
zerstört wurde.<br />
tis<br />
46 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />
Eine stolze Burg am Lech<br />
Altlandkreis | Ganz nah am Lech<br />
stand vom 13. Jahrhun<strong>der</strong>t eine<br />
stolze Burg, die damals auch<br />
Sitz eines Gerichts- und Verwaltungsterritoriums<br />
zwischen Lech<br />
und Ammer war. Das Pfleggericht<br />
wurde 1803 aufgelöst und<br />
an die Landgerichte Weilheim<br />
und Schongau zugeschlagen. Die<br />
Zuständigkeit bezog sich auf die<br />
Verwaltung, die Eintreibung ibung von<br />
Steuern ern und Abgaben, be<br />
<strong>das</strong><br />
Polizei-<br />
und Wehrwesen und die nie<strong>der</strong>e<br />
e e<br />
Gerichtsbarkeit. rkei<br />
eit.<br />
Nach dem Jahr<br />
1803 wurde die Burg komplett abgetragen,<br />
heute erinnert nur noch<br />
ein Gedenkstein auf dem Burgberg<br />
an <strong>das</strong> Bauwerk, <strong>der</strong> 1859<br />
errichtet wurde.<br />
Unsere Frage ist zweigeteilt: Wie<br />
hieß die Burg auf dem historischen<br />
Kupferstich und in welchem<br />
heutigen Ort im Altlandkreis befand<br />
sich dieser Gerichtssitz?<br />
Wenn Sie es wissen, schicken cken Sie<br />
bis 15. <strong>November</strong> er die<br />
Namen<br />
entwe<strong>der</strong> e<strong>der</strong>e<br />
per<br />
Post-<br />
karte an:<br />
„<strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>“, Stichwort „Heimaträtsel“,<br />
Birkland 40, 86971<br />
Peiting, o<strong>der</strong> per E-Mail an info@<br />
<strong>altlandkreis</strong>.de. Ganz wichtig: Absen<strong>der</strong><br />
bitte nicht vergessen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
<strong>das</strong> Los entscheidet. Zu gewinnen<br />
gibt es auch diesmal wie<strong>der</strong> fünf<br />
Familientageskarten fürs Schongauer<br />
„Plantsch“.<br />
ts<br />
Des Rätsels Lösung<br />
Schwabsoien erkannt?<br />
Altlandkreis | Die Einheimischen<br />
haben es natürlich gewusst. Das<br />
zeigten deutlich die zahlreichen<br />
Einsendungen aus Schwabsoien,<br />
die uns bezüglich des Heimaträtsels<br />
aus <strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong> 31 erreichten.<br />
Richtig: Die Ortschaft mit dem<br />
unkenntlich gemachten Kirchturm<br />
und den Ingenrie<strong>der</strong> Windrä<strong>der</strong>n<br />
im Hintergrund ist selbstverständ-<br />
lich<br />
<strong>das</strong><br />
Dorf am Norwestrand des<br />
Pfaffenwinkels. Passen<strong>der</strong>weise<br />
meinte es Fortuna<br />
gut mit zwei Teilnehmern<br />
aus Schwabsoien.<br />
Arnold Bäckerbauer und<br />
Maria Haggenmüller dürften sich<br />
jeweils über eine Familientageskarte<br />
im „Plantsch“ freuen. Ebenso<br />
wie Hemut Lin<strong>der</strong> und Andreas<br />
Scheuerer aus Hohenfurch, sowie<br />
Susi Fichtl-Perst aus Peiting. Obwohl<br />
nicht ganz <strong>das</strong> Heimatdorf,<br />
wussten auch sie die richtige Lösung.<br />
Der „<strong>altlandkreis</strong>“ gratuliert<br />
allen Gewinnern und wünscht viel<br />
Spaß beim „Plantschen“. tis<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 47
Die 90-jährige Geschichte eines Handwerkerbetriebs<br />
Vier Schreiner-<br />
Generationen in Epfach<br />
Epfach | Für Handwerker im Baugewerbe<br />
wie Fenster- o<strong>der</strong> Türenbauer,<br />
Schreiner, Zimmerer o<strong>der</strong><br />
Metallbauer ist heute fast undenkbar,<br />
ohne einen „Systemlieferanten“<br />
am Markt zu bestehen.<br />
Solche Industriebetriebe fertigen<br />
beispielsweise Beschläge und<br />
Profile vor, <strong>der</strong>en Einzelanfertigung<br />
viel zu teuer wäre. Doch sind<br />
immer noch individuelle Lösungen<br />
möglich, in Architektur und Innenausbau,<br />
bei <strong>der</strong> Gestaltung von<br />
Wohn- o<strong>der</strong> Geschäftsräumen,<br />
wenn hinter einem Konzept ein<br />
kreativer Handwerksmeister steht.<br />
Ein Beispiel für solch ein Zusammenwirken<br />
von Industrie und<br />
Handwerk ist „Riedles Schreinerwerkstatt“<br />
in Epfach; nicht<br />
nur wegen <strong>der</strong> pfiffigen Weiterentwicklung<br />
von Lösungen des<br />
Systempartners, welcher dem<br />
Betrieb mit fünf Mitarbeitern im<br />
Jahr 2011 einen Design-Preis für<br />
die Ausstattung eines Wohnhauses<br />
in Denklingen verlieh und die<br />
Epfacher Partner dafür im <strong>Magazin</strong><br />
„Schöner Wohnen“ mit einer<br />
ganzseitigen Anzeige hervorhob.<br />
Auch besteht <strong>der</strong> Bezug zur Industrie<br />
auf Kundenseite: „Wir<br />
führen für einen großen Automobilzulieferer<br />
hier in <strong>der</strong> Region<br />
sämtliche Schreinerarbeiten<br />
aus“, erzählt Manfred Riedle. Der<br />
50-Jährige hatte die Schreinerei<br />
vor zwei Jahrzehnten von seinem<br />
Vater Ludwig übernommen. Sein<br />
vier Jahre jüngerer Bru<strong>der</strong> Werner<br />
stieg 1997 mit ein, seither firmiert<br />
man als GmbH.<br />
Neben den Ideen für Wohnen,<br />
Büro und individuelle Schranksysteme<br />
ist an <strong>der</strong> Schreinerei allerdings<br />
wirklich beson<strong>der</strong>s, <strong>das</strong>s<br />
sie seit 90 Jahren besteht; <strong>das</strong>s<br />
die Geschichte lückenlos dokumentiert<br />
ist; <strong>das</strong>s die wichtigsten<br />
Stationen vom Erfindungsreichtum,<br />
wirtschaftlichem Geschick<br />
und unternehmerischem Mut<br />
künden, ebenso von technischen<br />
Innovationen entlang des Bedarfs<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Zeit. Und weil sie<br />
Details <strong>der</strong> Familiengeschichte immer<br />
spannen<strong>der</strong> fanden, je mehr<br />
sie erfuhren, trugen Manfred und<br />
Werner Riedle schließlich Daten,<br />
Fakten und Fotos systematisch zusammen.<br />
Sie erzählen nicht nur<br />
Firmen- son<strong>der</strong>n auch Epfacher<br />
Ortgeschichte.<br />
Dabei ist die Forschungsarbeit<br />
noch gar nicht beendet: Ein Verwandter,<br />
den die Brü<strong>der</strong> bei ihrer<br />
Suche um Hilfe baten, vermutet<br />
nämlich, <strong>das</strong>s es in Epfach „theoretisch<br />
möglich wäre, <strong>das</strong>s schon<br />
Mittlerweile führen Manfred und Werner Riedle die traditionsreiche Schreinerwerkstatt.<br />
48 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
vor dem Jahr 1900 eine<br />
Schreinerei Riedle bestand“.<br />
Er nennt Namen<br />
von Vorfahren, <strong>der</strong>en<br />
Berufe, Herkunft und<br />
Beziehungen untereinan<strong>der</strong>.<br />
Doch Rückschlüs-<br />
se<br />
wären erst möglich,<br />
„wenn man die alten Kirchenbücher<br />
durchschaut,<br />
und die könnten in Augsburg<br />
im Archiv zu finden<br />
sein“.<br />
Deshalb zu dem, was Manfred<br />
und Werner<br />
Riedle<br />
inzwischen<br />
sicher wissen: Ihr<br />
Ur-Großvater<br />
Germanus<br />
Riedle legte<br />
1930 die Meisterprüfung<br />
im Schreinerhandwerk<br />
ab, hatte<br />
1925 aber schon<br />
eine kleine Werkstatt<br />
eingerichtet<br />
im heutigen Anwesen<br />
Römerstraße<br />
15. Dort fertigte er<br />
einfache<br />
Möbel,<br />
Fenster und Särge. Seine<br />
Söhne Anton und Xaver, geboren<br />
1909 und 1910, traten<br />
bei ihm in die Lehre ein und<br />
Germanus erwarb <strong>das</strong> alte<br />
Schulhaus, heute Römerstraße<br />
11.<br />
Dieses baute <strong>der</strong> Anton 1937<br />
großzügig zu einer Werkstatt<br />
mit drei Arbeitsräumen und<br />
einer aufgestockten Wohnung<br />
aus. 1939 wurde <strong>der</strong> ältere<br />
Bru<strong>der</strong> Schreinermeister und<br />
beschäftigte hernach zeitweise<br />
neun Gesellen. Die Schreinerei<br />
florierte, wurde mo<strong>der</strong>n eingerichtet<br />
mit Bandsäge, Hobelmaschine,<br />
Fräse und sogar einer<br />
Furnierpresse, die alle über eine<br />
Transmission von einem Elektromotor<br />
angetrieben wurden.<br />
Vom Wohlstand kündeten „Pkw<br />
samt Anhänger, Motorrad,<br />
Schreibmaschine und bedruckte<br />
Briefköpfe“, weiß Enkel Werner,<br />
<strong>der</strong> heutige Inhaber. Verdient<br />
wurde <strong>das</strong> Geld mit Möbeln,<br />
Fenstern, Türen, Särgen und Bienenstöcken,<br />
da Anton Riedle auch<br />
begeisterter Imker war. Eine Spezialität<br />
von Bru<strong>der</strong> Xaver wurde<br />
<strong>das</strong> Maserieren von Möbeln, eine<br />
damals preisgünstige Technik zur<br />
optischen Gestaltung. Mit sehr<br />
konkreten Plänen, mit <strong>der</strong> Schreinerei<br />
auf ein freies Feld vor Epfach<br />
umzuziehen, wurde Anton Riedle<br />
in den Zweiten Weltkrieg eingezogen.<br />
Er starb 1943 in Russland und<br />
hinterließ seine Frau und zwei<br />
kleine Kin<strong>der</strong>.<br />
Vater Germanus führte die Werkstatt<br />
weiter bis zu seinem Tod<br />
1949. Seine Frau machte noch bis<br />
1952 weiter, ehe Xaver Riedle mit<br />
seinem Sohn Ludwig, <strong>der</strong> inzwischen<br />
ebenfalls eine Schreinerlehre<br />
abgeschlossen hatte, in einem<br />
landwirtschaftlichen Anwesen am<br />
Raiffeisenweg 3 mit einer kleinen<br />
Werkstatt von Neuem begann. Es<br />
war jener Ludwig Riedle, <strong>der</strong> die<br />
Kontinuität in den Betrieb brachte,<br />
die seine Söhne Manfred und<br />
Werner heute fortführen.<br />
ts<br />
Ein Auszug <strong>der</strong><br />
lückenlosen Riedle-<br />
Familienchronik<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 49
Abfallentsorger und Papierproduzenten heizen künftig gemeinsam<br />
Abenteuerlust auf beiden Seiten<br />
Schongau | Von „Abenteuer“ war<br />
vielfach die Rede, als die Schongauer<br />
Papierfabrik UPM und <strong>das</strong><br />
landkreiseigene Abfallentsorgungszentrum<br />
Erbenschwang<br />
(EVA) Mitte September die Ergebnisse<br />
ihrer „Brennstoff-Test-Kooperation“<br />
vorstellten. Der erfreuliche<br />
Ausgang des „Abenteuers“ vorweg:<br />
Das UPM-Heizkraftwerk 2, <strong>das</strong><br />
die Stadt Schongau auch mit Fernwärme<br />
versorgt, bessert künftig die<br />
Energiebilanz des Landkreises mit<br />
auf, weil es einen regional erzeugten<br />
Brennstoff verfeuern wird. Start<br />
ist, sobald <strong>das</strong> Landratsamt dessen<br />
Vom ersten Tag an mit eingebunden<br />
waren die Genehmigungsbehörden,<br />
mehrere unabhängige<br />
Prüfinstitute itut<br />
und auch<br />
die<br />
UIP,<br />
die sämtliche Messergebnisse erge<br />
se eigenen<br />
Experten en vorlegen konnte.<br />
Diese „Transparenz renz<br />
und<br />
die<br />
Einbeziehung<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit fent<br />
it haben<br />
sich<br />
rentiert“, ert“<br />
t“, hob Hans<br />
Schütz<br />
von <strong>der</strong> UIP hervor, <strong>der</strong> auch<br />
Landesvorstand<br />
stan<br />
ist bei „Das<br />
besse-<br />
se-<br />
re<br />
Müllkonzept“. lkon<br />
So konnte eine<br />
BUND-Expertise bestätigen, ti<br />
<strong>das</strong>s<br />
„keine negativen en Auswirkungen<br />
unge<br />
auf Asche, Umwelt, Abluft und<br />
Abwasser“ festgestellt stel<br />
lt wur-<br />
Einsatz genehmigt. Mit<br />
einem em<br />
entsprechenden<br />
ende<br />
Bescheid rechnet et Dr.<br />
Thomas Krauthauf, uf<br />
Leiter er<br />
Unternehmensentwicklung<br />
ense<br />
ntwi<br />
ng bei<br />
UPM<br />
in<br />
Schongau, noch dieses Jahr. Rund-<br />
um begrüßt wird die Kooperation<br />
oper<br />
auch<br />
von<br />
<strong>der</strong><br />
„Umweltinitiative<br />
itia<br />
iati<br />
tive<br />
Pfaffenwinkel“ f<br />
fenw<br />
(UIP).<br />
Der<br />
neue<br />
Brennstoff heißt<br />
„BauhM“, seine Bezugsquelle uell<br />
ist<br />
so regional wie unerschöpflich: ch: Die<br />
Rohstoffe stammen men aus dem Hausmüll,<br />
den knapp 155 000 Menschen<br />
in den Landkreisen Weilheim-<br />
Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
produzieren — jeden Tag.<br />
Mittels biologisch-mechanischer<br />
Reststoffaufbereitung gewinnen<br />
die Mülltrennanlagen in Erbenschwang<br />
seit Frühjahr 2013 alle<br />
„heizwertreichen“ Materialen aus<br />
dem Hausmüll zurück. Zugleich<br />
scheiden sie Metalle ab, die recycelt<br />
werden, dazu Nichtbrennbares<br />
und Stoffe wie PVC o<strong>der</strong> chlorhaltige<br />
Verbindungen, die beim<br />
Verbrennen schädliche Wirkungen<br />
entfalten.<br />
Fe<strong>der</strong>führend auf den Weg gebracht<br />
hat<br />
die<br />
Mülltrennung ltre<br />
EVA-<br />
Prokurist und Projektleiter eite<br />
ter Holger<br />
Poczka. Über die<br />
Investitionen, tion<br />
en, die<br />
technischen hen Innovationen nova<br />
on<br />
und<br />
den<br />
Probebetrieb etri<br />
rieb<br />
Anfang 2013<br />
berichte-<br />
e-<br />
te <strong>der</strong><br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ andk<br />
in <strong>Ausgabe</strong> 16.<br />
Als <strong>der</strong> Ersatzbrennstoff nsto<br />
toff<br />
„BauhM“<br />
danach Marktreife reif<br />
erlangt hatte,<br />
sprich, in gleichbleiben<strong>der</strong> leib<br />
iben<br />
Qualität<br />
und Menge in Erbenschwang anfiel,<br />
fand<br />
EVA-Geschäftsführer führ<br />
hrer<br />
Fritz<br />
Raab<br />
ab umgehend en<br />
Abnehmer: er: Ze-<br />
Anschaulicher Heizwertvergleich: 440 Kilogramm Holzhackschnitzel<br />
links, ein 200 Liter Diesel-Fass in <strong>der</strong> Mitte, rechts die entsprechende<br />
Menge EVA-„BauhM“.<br />
mentwerke in Baden-Württemberg<br />
o<strong>der</strong> Industriekraftwerke in Bayern.<br />
Doch die Transportwege dorthin<br />
sind weit, die<br />
EVA<br />
sieht sich als Unternehmen<br />
ehme<br />
des Landkreises auch<br />
dessen en<br />
Klimazielen en verpflichtet.<br />
t.<br />
Raab ab<br />
und<br />
Poczka suchten deshalb<br />
Brennstoffkunden nsto<br />
nden<br />
in <strong>der</strong> Nähe,<br />
sprachen UPM<br />
an und „waren froh,<br />
jemanden en für<br />
<strong>das</strong><br />
Abenteuer“ euer<br />
er“ zu<br />
gewinnen.<br />
en<br />
Für die Kooperation op<br />
mussten zahlreiche<br />
Parameter amet<br />
er<br />
festgee-<br />
legt<br />
und<br />
getes-<br />
es<br />
tet t werden.<br />
en.<br />
50 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Jeden Tag liefern Müllfahrzeuge ihre Rohstoffe nach Erbenschwang, die<br />
Materialien werden sortiert und weitervermarktet, nur ein geringer<br />
Prozentsatz muss deponiert o<strong>der</strong> geson<strong>der</strong>t entsorgt werden.
den, weshalb die UIP <strong>der</strong> künftigen<br />
„BauhM“-Verbrennung bei UPM<br />
„vorbehaltlos zustimmen“ könne.<br />
Zunächst war „BauhM“ im September<br />
2013 fünf Tage lang bei<br />
UPM anstelle von Altholz verfeuert<br />
worden. Nachdem feststand, <strong>das</strong>s<br />
<strong>der</strong> Ersatzbrennstoff Anlagen, Maschinen<br />
und Filter im Heizkraftwerk<br />
nicht beschädigt und alle qualitativen<br />
und technischen Ansprüche erfüllt,<br />
vereinbarten die Partner eine<br />
zweite, nun dreimonatige Testphase.<br />
Sie lief von Februar bis Mai<br />
<strong>2015</strong>, die EVA lieferte dafür 2 500<br />
Tonnen Brennstoff nach Schongau.<br />
Nur eine erfreuliche Feststellung<br />
war dabei, <strong>das</strong>s „BauhM“ prozentual<br />
einen höheren Heizwert hat<br />
als <strong>das</strong> Altholz, mit dem UPM bisher<br />
heizt.<br />
Der EVA-Ersatzbrennstoff enthält<br />
Holz, Papier, Pappe, Textilien und<br />
Kunststoffe, die Zusammensetzung<br />
wurde während <strong>der</strong> drei<br />
Testmonate penibel geprüft: „Wir<br />
konnten je<strong>der</strong>zeit nachvollziehen,<br />
was transportiert worden ist“, erläuterten<br />
Poczka und Raab. Nicht<br />
nur von jedem Lkw, <strong>der</strong> nach<br />
Schongau fuhr, wurde eine Probe<br />
genommen, die Lieferungen wurden<br />
außerdem in „Wochen-Misch-<br />
Proben“ zusammengefasst, um die<br />
gleichbleibende Qualität zu prüfen<br />
und zu gewährleisten. Und: Es gab<br />
jede Probe doppelt — eine fürs unabhängige<br />
Prüflabor, die zweite zur<br />
Dokumentation bei <strong>der</strong> EVA.<br />
Den Langzeitversuch mit den Probenerfassungen<br />
in Erbenschwang<br />
und den Immissionsmessungen in<br />
Schongau prüfte abschließend <strong>das</strong><br />
„bifa Umweltinstitut“ in Augsburg,<br />
<strong>das</strong> den Kooperationspartnern am<br />
7. Juli seine Bewertung vorlegte.<br />
Darauf beruft sich <strong>der</strong> gemeinsame<br />
Abschlussbericht von EVA,<br />
Landratsamt, UPM und UIP, in dem<br />
es heißt: „Störungen traten nicht<br />
auf, Probeentnahmen und Messung<br />
<strong>der</strong> Abgasparameter wurden<br />
fachgerecht durchgeführt, so<br />
<strong>das</strong>s belastbare Daten vorliegen.“<br />
Sie entsprächen „je<strong>der</strong>zeit den<br />
Die „Köpfe <strong>der</strong> EVA“, auf die die Landrätin stolz ist: Fritz Raab und<br />
Holger Poczka (r.).<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bundesimmissionsschutzverordnung“,<br />
die<br />
Tests hätten „keinen Hinweis auf<br />
eine nachteilige Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Abgasqualität durch den Einsatz<br />
von BauhM“ ergeben, wobei sogar<br />
nachgewiesen werden konnte,<br />
<strong>das</strong>s die Reinigungsanlage bei<br />
UPM „auch im Fall <strong>der</strong> höchsten<br />
anzunehmenden Schadstoffgehalte<br />
im Brennstoff <strong>das</strong> entstehende<br />
Abgas problemlos ausreichend behandeln<br />
kann“.<br />
Diese Sätze verband Landrätin<br />
Andrea Jochner-Weiß namens<br />
<strong>der</strong> EVA mit dem erneuten Dank<br />
an UPM, „sich auf <strong>das</strong> Abenteuer<br />
einzulassen“. Sie sei „stolz auf<br />
die Köpfe bei <strong>der</strong> EVA und glaube,<br />
uns ist Unglaubliches geglückt“.<br />
Dr. Krauthauf unterstrich, <strong>das</strong>s die<br />
Qualität des Brennstoffes für UPM<br />
im Vor<strong>der</strong>grund gestanden und<br />
hier „die EVA gute Arbeit geliefert“<br />
habe. Komme die behördliche Genehmigung,<br />
wolle UPM „an den<br />
Start gehen“.<br />
Dank des besseren Heizwertes von<br />
„BauhM“ geht Fritz Raab von 1850<br />
Tonnen jährlicher CO2-Ersparnis<br />
aus, die sich in <strong>der</strong> Energiebilanz<br />
des Landkreises nie<strong>der</strong>schlägt.<br />
Zum Vergleich nannte er die Solarparks<br />
auf den Deponieflächen,<br />
die rund 900 Tonnen pro Jahr<br />
einsparen. Hinzu komme <strong>der</strong> kurze<br />
Lieferweg nach Schongau, was<br />
pro Jahr 21000 Lkw-Kilometer erübrige.<br />
Holger Poczka wies darauf<br />
hin, <strong>das</strong>s es deutschlandweit nur<br />
20 bis 30 Müllaufbereitungsanlagen<br />
gebe, die ähnlich arbeiteten<br />
wie jene in Erbenschwang: „Und<br />
in Bayern sind wir die einzige“,<br />
sagte <strong>der</strong> Brennstoff-Projektleiter<br />
abschließend.<br />
ts<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 51
Weilheim, Garmisch-Partenkirchen und Schongau prüfen die Möglichkeit einer Fusion<br />
„Sparkasse Oberland“ —<br />
Chance für die Kreissparkasse Schongau?<br />
Altlandkreis | Das war ein Paukenschlag!<br />
Am 15. Oktober wurden<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> Kreissparkasse<br />
Schongau zu einer Mitarbeiterversammlung<br />
eingeladen. An sich<br />
nichts beson<strong>der</strong>es, aber an diesem<br />
Abend sollte <strong>das</strong> an<strong>der</strong>s sein.<br />
Die Vorstände Alexan<strong>der</strong> Schmitz<br />
und Michael Lautenbacher informierten<br />
darüber, <strong>das</strong>s man mit<br />
den benachbarten Sparkassen in<br />
Weilheim (Träger: Stadt Weilheim,<br />
Markt Peißenberg, Stadt Penzberg,<br />
Markt Murnau) und Garmisch-<br />
Partenkirchen (Träger: Landkreis<br />
Garmisch-Partenkirchen) Gespräche<br />
darüber führe,<br />
ob es eventuell<br />
Sinn machen<br />
könnte,<br />
die drei Häuser zu einer neuen<br />
großen Sparkasse werden zu lassen.<br />
Ein Paukenschlag deshalb,<br />
weil die Kreissparkasse Schongau<br />
in den vergangenen Jahren und<br />
auch aktuell immer mit guten<br />
Zahlen nie einen Zwang zur Fusion<br />
mit an<strong>der</strong>en Häusern verspürt<br />
hatte. Erst im vergangenen Jahr<br />
hatte Schmitz in unserem <strong>Magazin</strong><br />
noch auf die gesunde<br />
Struktur des<br />
Hauses,<br />
zugleich<br />
aber auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Zukunft verwiesen.<br />
„Einen Zwang gibt es auch aktuell<br />
nicht“, weist Alexan<strong>der</strong> Schmitz<br />
nachdrücklich auf die aktuelle<br />
Situation hin „aber es gibt eine<br />
Gelegenheit, die in <strong>der</strong> Tat günstig<br />
sein könnte“. Bereits im Jahre<br />
2003 gab es erste Gespräche,<br />
da ein größeres Haus prinzipiell<br />
schon damals als sinnvoll und<br />
wirtschaftlich interessant erachtet<br />
wurde. „Vielleicht war die Zeit damals<br />
noch nicht reif“, führte dazu<br />
<strong>der</strong> Weilheimer Bürgermeister<br />
Markus Loth im Pressegespräch<br />
aus. Loth ist Verwaltungsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Vereinigten<br />
Sparkassen in Weilheim.<br />
Auch danach gab<br />
es nochmal Anläufe,<br />
aber es hatte sich nie<br />
wirklich etwas Greifbares<br />
daraus entwickelt.<br />
Diesmal<br />
sei dies etwas an<strong>der</strong>s, was auch<br />
die Verwaltungsratsvorsitzende<br />
<strong>der</strong> Kreissparkasse Schongau,<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß,<br />
bestätigt. Die überproportional<br />
wachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Regulatorien durch die Europäische<br />
Zentralbank, die Deutsche<br />
Bundesbank und die Bankenaufsicht<br />
BaFin zwingen gerade kleine<br />
Häuser (Häuser mit einer Bilanzsumme<br />
unter 1 Mrd. Euro, Schongau<br />
liegt aktuell bei ca. 760 Mio.,<br />
Anm. <strong>der</strong> Redaktion) immer weiter<br />
in die Knie. Nicht zuletzt belasten<br />
auch politische Entscheidungen,<br />
die bezüglich ihrer For<strong>der</strong>ungen<br />
große Investmentbanken mit den<br />
„Vor-Ort-Banken“ (VR- und Raiffeisenbanken<br />
und Sparkassen,<br />
Anm. <strong>der</strong> Redaktion) in einen Topf<br />
werfen. Die aktuelle Lage auf dem<br />
Zinsmarkt stellt obendrein für alle<br />
Banken logischerweise ein großes<br />
Problem dar. „Wir vertreiben ein<br />
Produkt, <strong>das</strong> keinen Preis haben<br />
darf. Da tut man sich schwer mit<br />
Erträgen, wie man sie von früheren<br />
Jahren her kennt.“, beschreibt<br />
<strong>das</strong> Alexan<strong>der</strong> Schmitz. Und wenn<br />
ein Bankhaus in den kommenden<br />
Jahren unter eine bestimmte<br />
Ertragsgrenze sinkt, wird <strong>der</strong> Betrieb<br />
einfach ‚von oben‘ eingestellt.<br />
„Zwar sind wir davon noch<br />
weit entfernt, aber die Einbrüche<br />
sind so massiv, <strong>das</strong>s man weit vorausdenken<br />
muss.“ Durch in den<br />
nächsten Jahren anstehende Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in den Sparkassen-<br />
Vorständen von Garmisch-Partenkirchen<br />
und Weilheim zeigte<br />
sich nun <strong>der</strong> aktuelle Zeitpunkt<br />
als optimal, um nochmals intensiv<br />
in Gespräche einzusteigen.<br />
„Diese Gesamtsituation hat sowohl<br />
uns als Vorstände als auch<br />
den Verwaltungsrat überzeugt,<br />
neuerliche Gespräche ernsthaft<br />
52 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
anzugehen und auszuloten, wie<br />
sich für Schongau eine solche<br />
Fusion darstellen könnte.“ Denn<br />
eines wird im Gespräch mit <strong>der</strong><br />
Landrätin und auch den Schongauer<br />
Sparkassenvorständen klar:<br />
Schongau ist zwar <strong>das</strong> kleinste<br />
Haus unter den dreien, aber man<br />
versucht in jedem Fall, für die Mitarbeiter<br />
und die Standorte so viel<br />
in den Verhandlungen zu bewirken,<br />
wie möglich ist. „Nur, wenn<br />
<strong>das</strong> Erreichte auch nachhaltig für<br />
unser Geschäftsgebiet und unsere<br />
Mitarbeiter positiv gesehen werden<br />
kann, werden wir letztendlich<br />
einer Fusion zustimmen“, sind<br />
sich alle einig. Nach <strong>der</strong> Zustimmung<br />
im Verwaltungsrat wäre<br />
dann noch die Zustimmung im<br />
Kreistag Weilheim-Schongau in<br />
<strong>der</strong> <strong>Dezember</strong>sitzung notwendig,<br />
um die angedachte Fusion faktisch<br />
zu besiegeln. „Ein ambitionierter<br />
Zeitplan, <strong>der</strong> aber bei konzentrierter<br />
Verhandlung und Arbeit zu<br />
schaffen wäre“, stellt Andrea Jochner-Weiß<br />
heraus. Sie bezeichnet<br />
die Kreissparkasse als „Stolz <strong>der</strong><br />
Bürger im Schongauer Land“ und<br />
trifft damit den Nagel sicher auf<br />
den Kopf. Nach einem Fusionszeitpunkt<br />
befragt, antwortet <strong>der</strong><br />
Weilheimer Vorstandsvorsitzende<br />
Josef Koch: „Wir drei Sparkassen<br />
werden unseren Trägern den 1.<br />
April 2016 vorschlagen“ und sein<br />
Kollege Georg Fink aus Garmisch-<br />
Partenkirchen ergänzt, „Es ist unser<br />
aller Ziel, die beste Sparkasse<br />
zu schaffen.“<br />
Ganz sicher nimmt die Kreissparkasse<br />
Schongau in <strong>der</strong> Tat eine<br />
Bürgermeister Falk Sluyterman<br />
ganz beson<strong>der</strong>e Rolle im Schongauer<br />
Land ein. Noch vor Kurzem<br />
konnte die Bank ihren 160. Geburtstag<br />
begehen. Nicht zu vernachlässigen<br />
sind auch die regionalen<br />
und örtlichen Engagements<br />
des Hauses vor Ort. Angefangen<br />
bei <strong>der</strong> „Kulturstiftung <strong>der</strong> Kreissparkasse<br />
Schongau“, die jährlich<br />
wichtige Projekte in <strong>der</strong> Gegend<br />
för<strong>der</strong>t, über die persönliche Betreuung<br />
<strong>der</strong> vielen Bürgerstiftungen<br />
bis hin zu den unzähligen<br />
Sponsorings und Unterstützungen<br />
für Projekte und Vereine <strong>der</strong> Region<br />
im Jahresverlauf. Das ist es, was<br />
unsere örtlichen Banken vor Ort<br />
auszeichnet, ganz gleich ob nun<br />
Genossenschaftsbank o<strong>der</strong> Sparkasse.<br />
Diese für Schongau ganz<br />
typischen und wichtigen Punkte<br />
müssen sicher eine große Rolle in<br />
den Verhandlungen spielen. Bürgermeister<br />
Falk Sluyterman weist<br />
im Gespräch mit dem „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
explizit auf die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Stadt Schongau hin, die bisher<br />
Sitz des Geldhauses ist. Neben<br />
den Bedenken bezüglich des starken<br />
regionalen Engagements und<br />
<strong>der</strong> Verlagerung von Arbeitsplätzen<br />
(die massive Verlängerungen<br />
<strong>der</strong> Arbeitswege nach sich ziehen<br />
könnten) gehen seine Fragen in<br />
eine ganz pragmatische Richtung:<br />
„Welche Geschäftsstellen werden<br />
noch erhalten bleiben? Wie werden<br />
sich die Gewerbesteuereinnahmen<br />
für die Stadt Schongau<br />
entwickeln? Die Kreissparkasse<br />
war für uns immer Garant für<br />
beständige Gewerbesteuerzahlungen.“<br />
Als Erstem Bürgermeister<br />
täte ihm aber ganz beson<strong>der</strong>s<br />
weh, wenn mit einer Fusion „eine<br />
Einrichtung verloren ginge, die<br />
bisher noch Beleg dafür war, <strong>das</strong>s<br />
es bis 1972 einen Landkreis gab,<br />
dessen Kreisstadt Schongau war“.<br />
Die angedachte Fusion bringe<br />
logischerweise auch personelle<br />
Konsequenzen mit sich, laut Andrea<br />
Jochner-Weiß sollen aber<br />
betriebsbedingte Kündigungen<br />
ausgeschlossen werden. Ein erfor<strong>der</strong>licher<br />
Personalabbau solle<br />
durch die natürliche Fluktuation<br />
(z.B. durch Ruhestandsregelungen,<br />
Altersteilzeit o.ä.) geregelt<br />
werden. „Für den Kunden soll die<br />
Fusion im Idealfall kaum Verän<strong>der</strong>ungen<br />
vor Ort mit sich bringen.“<br />
Wir dürfen in jedem Fall gespannt<br />
sein. Wenn Ende <strong>Dezember</strong> <strong>der</strong><br />
nächste „<strong>altlandkreis</strong>“ erscheint,<br />
steht bereits fest, ob es im Schongauer<br />
Land demnächst eine<br />
„Sparkasse Oberland“ gibt o<strong>der</strong><br />
weiterhin eine „Kreissparkasse<br />
Schongau“.<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 53
54 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Bürgersendung des BR in <strong>der</strong> Schloßberghalle<br />
„Jetzt red i“ in Peiting<br />
BR-Redakteurin Isabella Schuppke, Marktkämmerer Christian Hollrie<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> den verhin<strong>der</strong>ten Bürgermeister Michael Asam vertrat und BR-<br />
Redakteurin Judith Hermes (von lInks)<br />
Peiting | Es gibt Themen über die<br />
an den Stammtischen <strong>der</strong> Region<br />
nur allzu gerne diskutiert wird.<br />
Ob Behörden, eine bestehende<br />
Gesetzeslage o<strong>der</strong> konkrete Probleme<br />
mit <strong>der</strong> Politik — die Anliegen<br />
sind breit gefächert. Bei <strong>der</strong> Sendung<br />
„Jetzt red i“ des Bayerischen<br />
Rundfunks haben Bewohner eine<br />
Gelegenheit, ihrem Ärger in einer<br />
breiten Öffentlichkeit Luft zu machen<br />
und gemeinsam mit den Politikern,<br />
die live zur Sendung kommen,<br />
eine Lösung zu suchen. Und<br />
<strong>das</strong> bereits seit über 40 Jahren.<br />
„Es ist eines <strong>der</strong> traditionsreichsten<br />
Formate“, verrät Redakteurin<br />
Judith Hermes im Pressegespräch.<br />
Die nächste Aufzeichnung findet<br />
nun am 4. <strong>November</strong> in <strong>der</strong> Peitinger<br />
Schloßberghalle statt. Ab<br />
20.15 Uhr wird sie live im Bayerischen<br />
Fernsehen ausgestrahlt. Die<br />
<strong>Ausgabe</strong> dauert 45 Minuten, ehe<br />
es im Anschluss rund eine halbe<br />
Stunde per Internet Live-Stream<br />
weitergeht. Ein Jahr lang kann die<br />
Sendung in <strong>der</strong> Mediathek abgerufen<br />
werden.<br />
Die möglichen Themen sind vielfältig:<br />
Beispielsweise Wirtschaft<br />
und Energie o<strong>der</strong> Umwelt- und<br />
Verbraucherschutz. Wichtig dabei<br />
ist lediglich, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Themenkreis<br />
über die Kommunalpolitik hinausreicht.<br />
„Immer wie<strong>der</strong> zeigt sich,<br />
<strong>das</strong>s auch hinter scheinbar kleinen<br />
Dingen ein diskussionswürdiger<br />
Kern stecken kann“, erklärt<br />
Redakteurin Isabella Schuppke<br />
und ergänzt, „alles was auf einen<br />
Missstand hinweist, ist theoretisch<br />
ein Thema für ‚Jetzt red i‘.“<br />
In <strong>der</strong> Regel schaffen es etwa<br />
sechs Themen in die Sendung. Je<br />
nach Anliegen wendet sich <strong>der</strong> BR<br />
an die entsprechenden Ministerien,<br />
bestenfalls komme <strong>der</strong> Staatminister<br />
selbst.<br />
Bereits im Vorfeld haben sich die<br />
Redakteurinnen und Bürgermeister<br />
Michael Asam mit rund 20<br />
„Multiplikatoren“ aus Peiting getroffen.<br />
Alle Redner, die mit einem<br />
Anliegen auf die Bühne „dürfen“,<br />
finden sich am 3. <strong>November</strong> zwischen<br />
16 und 19 Uhr in <strong>der</strong> Schloßberghalle<br />
ein. Hier bekommen<br />
sie vom Team Tipps gegen <strong>das</strong><br />
Lampenfieber und wie die Fragen<br />
möglichst präzise formuliert<br />
werden. Darüber hinaus erhalten<br />
alle Redner eine Eintrittskarte. Die<br />
> > > INFORMATIONEN<br />
restlichen <strong>der</strong> rund 150 kostenlosen<br />
Karten — bereits seit Beginn<br />
<strong>der</strong> Sendung ein Bierfilz — werden<br />
ab 19.30 Uhr an alle Interessierten<br />
verteilt. Bei zu vielen Anfragen<br />
entscheidet <strong>das</strong> Los.<br />
In Peiting wird Tilmann Schöberl<br />
als Bürgeranwalt die Diskussion<br />
mo<strong>der</strong>ieren und die Verantwortlichen<br />
mit den Themen konfrontieren.<br />
Damit die Sendung auch<br />
nachhaltig wirkt, fragt die Redaktion<br />
mit <strong>der</strong> Rubrik „nachgehakt“<br />
in je<strong>der</strong> Folge nach, ob die gegebenen<br />
Aussagen eingehalten wurden.<br />
tis<br />
Wenn Sie zu Wort kommen wollen ...<br />
Auch die „<strong>altlandkreis</strong>“-Leser sollen sich mit ihren Anliegen, Themen<br />
o<strong>der</strong> Problemen, die sich an die bayerische Staatsregierung<br />
o<strong>der</strong> an übergeordnete Institutionen richten, gerne an den Bayerischen<br />
Rundfunk wenden:<br />
Per Mail: jetztredi@br.de<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 55
Die Geschichte des Kohlebergbaus im Hohen Peißenberg<br />
Stollen vom Ammersee<br />
bis kurz vor Schongau<br />
Peißenberg | Das Museum auf<br />
dem ehemaligen Bergwerksgelände<br />
in Peißenberg ist je<strong>der</strong>zeit<br />
einen Besuch wert, auch und vor<br />
allem mit Kin<strong>der</strong>n. Der Komplex<br />
besteht aus dem Museum, wo<br />
die Geschichte des Kohleabbaus<br />
im Ort, in Hohenpeißenberg und<br />
Peiting aufbereitet ist, einem Saal<br />
in <strong>der</strong> Tiefstollenhalle mit großen<br />
Ausstellungsstücken, und dem<br />
Schaustollen. Der ist zwar schon<br />
lange zu besichtigen, doch erst seit<br />
Mai 2014 können Besucher mit einer<br />
Bockerlbahn tatsächlich „einfahren“.<br />
Früher hatte <strong>der</strong> „Verein<br />
<strong>der</strong> Bergbaumuseumsfreunde“ in<br />
<strong>der</strong> Bergmannsprache angekündigt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> „Einfahren“ möglich<br />
sei. Doch gab es regelmäßig Enttäuschte,<br />
die sich auf eine tatsächliche<br />
Fahrt gefreut hatten. Es ging<br />
nur zu Fuß in den Berg.<br />
Dieses Missverständnis lösten<br />
Hermann Schnitzer, lange Jahre<br />
Peißenbergs Bürgermeister, und<br />
seine Vereinskollegen mit einer<br />
Idee: Würden sie die sechs Meter<br />
dicke Betonmauer sprengen, die 15<br />
Meter nach dem „Mundloch“, dem<br />
Stolleneingang, eingefüllt worden<br />
war, um den Stollen im Zweiten<br />
Weltkrieg zum Luftschutzbunker<br />
umzufunktionieren, müsste die<br />
Strecke doch lang genug sein für<br />
die Bockerlbahn.<br />
Ein Haufen Arbeit stand an für die<br />
teils schon betagten Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Museums- und des Knappenvereins:<br />
„Bis aufs Sprengen haben<br />
wir alles selbst erledigt“, erzählt<br />
Schnitzer stolz: Schutt schaufeln,<br />
Stützen mauern, ein Fenster<br />
setzen, <strong>das</strong> den Blick tief in den<br />
Berg freigibt. Und Schienen legen<br />
für die Bahn. Früher fuhr sie die<br />
Bergleute in den Stollen, nun Besucher;<br />
entlang an Felswänden,<br />
die vor Feuchtigkeit glänzen, als<br />
wären sie versilbert. Immer wie<strong>der</strong><br />
fallen Tropfen herab. Nicht nur<br />
deshalb gilt Helmpflicht.<br />
Eine Familiengruppe des Deutschen<br />
Alpenvereins wird am Museum<br />
erwartet von Alfred Schmidhammer,<br />
Johann Zapf und Lothar<br />
Wagner. Alle drei haben bis zur<br />
Stilllegung des Bergwerkes 1971<br />
hier als Bergmänner unter Tage<br />
gearbeitet. Ihren Erzählungen<br />
lauschen die Gäste interessiert.<br />
Die Führung übernimmt Schmidhammer.<br />
Er hat eigens seine Bergmannstracht<br />
angelegt, bis heute<br />
trägt er sie an Festtagen und zu<br />
beson<strong>der</strong>en Anlässen. Nur die<br />
Kopfbedeckung mit dem Fe<strong>der</strong>busch<br />
fehlt. An dessen Farbe ist zu<br />
erkennen, aus welchem Revier ein<br />
Bergmann kommt.<br />
Entstanden in über<br />
140 Millionen Jahren<br />
Im Museum wird erklärt, wie die<br />
Peißenberger Pechkohle entstanden<br />
ist, im Heizwert liegt sie zwischen<br />
Braun- und Steinkohle: Die<br />
Auffaltung <strong>der</strong> Alpen dauerte von<br />
<strong>der</strong> Unterkreide vor etwa 145 Millionen<br />
Jahren bis ins Tertiär vor<br />
rund 2,5 Millionen Jahren — ein<br />
unvorstellbar langer Zeitraum.<br />
Nördlich <strong>der</strong> Alpen erstreckte sich<br />
in West-Ost-Richtung eine Vortiefe,<br />
in die schon während <strong>der</strong> Entstehungszeit<br />
des Gebirges Gestein<br />
abgetragen wurde. Die Sedimente,<br />
Molasse genannt, lagerten sich in<br />
dieser Vortiefe ab. Im Tertiär drang<br />
immer wie<strong>der</strong> ein flaches, tropisches<br />
Meer in die Region vor.<br />
Als die üppige Vegetation an den<br />
Ufern, auf Inseln und in Lagunen,<br />
abgestorben war und sich am<br />
Peißenbergs langjähriger Bürgermeister<br />
Hermann Schnitzer<br />
56 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
SKIZZE 1<br />
SKIZZE 2<br />
SKIZZE 3<br />
Boden zersetzt hatte, überdeckten<br />
sie rasch die Sedimente <strong>der</strong><br />
Gebirgsflüsse o<strong>der</strong> des Meeres.<br />
Vom Luftsauerstoff abgeschlossen,<br />
zersetzten sich die Pflanzenreste<br />
nicht weiter. Wechselnde<br />
Schichten entstanden: Sandsteine,<br />
Tonsteine, Mergel und eben Pflanzenreste<br />
— wie ein unordentlich<br />
übereinan<strong>der</strong>gelegter Stapel verschieden<br />
großer Handtücher. Mit<br />
dem Entstehen <strong>der</strong> Alpen wurden<br />
die südlichsten Molasseablagerungen<br />
von ihrem Untergrund abgeschert,<br />
nach Norden gedrückt,<br />
zusammengepresst und gefaltet —<br />
als würde <strong>der</strong> Handtuchstapel von<br />
den Rän<strong>der</strong>n her zusammengeschoben.<br />
Die Sedimentschichten<br />
waren enormem Druck ausgesetzt,<br />
dazu herrschten hohe Temperaturen.<br />
Die organische Substanz <strong>der</strong><br />
Pflanzenreste verwandelte sich in<br />
die Pechkohle.<br />
Allerdings verhin<strong>der</strong>ten die unruhigen<br />
geologischen Bedingungen,<br />
<strong>das</strong>s sich mächtigere und<br />
gleichmäßige Kohleschichten bildeten<br />
wie in an<strong>der</strong>en Revieren.<br />
Im Peißenberger Abbaugebiet<br />
entstanden übereinan<strong>der</strong> zahlreiche<br />
dünnere Kohleschichten, Flöze<br />
genannt, die durch sogenannten<br />
Stinkstein voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />
sind. Der Stinkstein wurde zur<br />
Bergbauzeit zu Düngekalk gebrannt<br />
im benachbarten Zementwerk.<br />
Energielieferant war hier<br />
natürlich die Pechkohle. Stellenweise,<br />
vor allem in großer Tiefe,<br />
bauten die Bergleute bis zu 1,6<br />
Meter mächtige Reinkohleflöze ab,<br />
die weiter oben auch nur 30 Zentimeter<br />
stark waren.<br />
Wie die Menschen<br />
die Kohle entdeckten<br />
Doch wie entdeckten die Menschen,<br />
<strong>das</strong>s unter ihren Füßen<br />
Kohle zu finden ist, unsichtbar unter<br />
<strong>der</strong> Grasnarbe? Alfred Schmidhammer<br />
erzählt die Legende, <strong>das</strong>s<br />
ein Hütebub ein Feuer entfacht<br />
hatte, <strong>das</strong> auch weiter brannte, als<br />
<strong>der</strong> Junge kein Holz mehr nachlegte.<br />
Zunächst konnte sich niemand<br />
<strong>das</strong> Phänomen erklären, bis einem<br />
Pfarrer klar wurde, <strong>das</strong>s Kohle, die<br />
an <strong>der</strong> Oberfläche anstand, den<br />
Flammen Nahrung gab.<br />
Bereits im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t begann<br />
ein erster ungeregelter Abbau im<br />
Gebiet von Hohenpeißenberg. Gegraben<br />
wurde an Stellen, wo <strong>das</strong><br />
Flöz offen zu Tage trat (Skizze 1).<br />
Bald vermuteten die Kohlengräber,<br />
<strong>das</strong>s die Schichten dem Gelän<strong>der</strong>elief<br />
folgen. Am Südhang des<br />
Hohen Peißenbergs wurde <strong>der</strong> erste<br />
Stollen in den Hang getrieben.<br />
„Stollen“ sind die waagrechten<br />
Gänge im Bergwerk.<br />
Der planmäßige Kohlebergbau<br />
durch den bayerischen Staat begann<br />
1837 im Hauptstollen in Hohenpeißenberg.<br />
1869 wurde <strong>der</strong><br />
Tiefstollen in Peißenberg „angeschlagen“,<br />
also mit dessen Bau<br />
begonnen. Mit den beiden Unterbauschächten<br />
(ein Schacht verläuft<br />
von <strong>der</strong> Erdoberfläche senkrecht<br />
nach unten) in Hohenpeißenberg<br />
drangen die Bergleute ab 1889 zu<br />
tiefer gelegenen Flözen vor. Ab 1912<br />
verlagerte sich <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nach Peißenberg<br />
mit dem „Abteufen“, dem Bau<br />
des Hauptschachtes, dem späteren<br />
„Ziegelmeierschacht“.<br />
Für Bergleute „unter Tage“ war die<br />
Versorgung mit Frischluft essenziel.<br />
Schmidhammer erklärt, <strong>das</strong>s<br />
<strong>der</strong> Spruch „Jetzt haut’s mich vom<br />
Stangerl“ aus dem Bergbau kommt.<br />
Die „Hauer“ hatten einen Kanarienvogel<br />
im Käfig dabei. Fiel <strong>der</strong> Vogel<br />
von seiner Sitzstange, wussten sie,<br />
<strong>das</strong>s <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt in <strong>der</strong><br />
Luft zu gering ist und traten den<br />
Rückzug an. Deshalb wurden „Wetterschächte“<br />
angelegt, als Verbindungen<br />
zwischen den Stollen und<br />
<strong>der</strong> Erdoberfläche (Skizze 2). Die<br />
Luft im Bergwerk wird als „Wetter“<br />
bezeichnet, die Belüftung als „Bewetterung“.<br />
Durch den Kamineffekt<br />
entsteht ein ständiger Strom, <strong>der</strong><br />
verbrauchte Luft und Gase, die aus<br />
dem Gestein austreten, abtransportiert<br />
und den Arbeitern Frischluft<br />
zuführt (Skizze 3). Für den Ziegelmeierschacht,<br />
<strong>der</strong> in 1 245 Metern<br />
unter Flur seinen tiefsten Punkt<br />
hatte, reichte eine natürliche Belüftung<br />
nicht mehr aus. Hier kamen<br />
riesige Lüfter zum Einsatz.<br />
1950 ist <strong>der</strong> Schacht<br />
einen Kilometer tief<br />
Für solch tiefe Schachtanlagen waren<br />
zudem leistungsstarke Pumpen<br />
nötig. Enorme Wassermengen<br />
mussten abgepumpt werden, damit<br />
die Grube nicht absoff. Ab<br />
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november / dezember <strong>2015</strong> | 57
den 1950er-Jahren, als <strong>der</strong> Schacht<br />
bei 1000 Metern angelangt war,<br />
kamen pro Minute 3800 Liter Wasser<br />
an die Oberfläche. Außerdem<br />
waren große Motoren, dicke Stahlseile<br />
und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>turm nötig, um<br />
Bergleute, Material und Kohle zu<br />
transportieren. Der „Lift“ fuhr beim<br />
Mannschaftstransport mit neun<br />
Metern pro Sekunde etwas schneller<br />
als heute <strong>der</strong> Lift im Münchner<br />
Fernsehturm, die Bergleute<br />
brauchten stabile Mägen. Körbe<br />
mit Kohle und Material fuhren fast<br />
doppelt so schnell.<br />
Schmidhammer berichtet, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Gebiet um den Hohen Peißenberg<br />
durchlöchert ist wie ein Emmentaler.<br />
Insgesamt erstrecken sich die<br />
Stollen über eine Länge von 100<br />
Kilometern. Sie reichten im Westen<br />
bis nach Schongau und im Osten<br />
fast bis zum Ammersee. „Nicht<br />
ganz“, sagt <strong>der</strong> Führer schmunzelnd.<br />
Niemand wollte riskieren,<br />
dem See „den Stöpsel zu ziehen“.<br />
Die Schachtanlage und viele Details<br />
sind im Museum mit Modellen<br />
und Fotos veranschaulicht. Von<br />
<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Bergleute künden<br />
Werkzeuge wie Schlägel und Meißel,<br />
Bohrer für die Sprenglöcher,<br />
Vermessungsinstrumente, Grubenlampen,<br />
die Ausrüstung <strong>der</strong><br />
Grubenrettung und an<strong>der</strong>es mehr.<br />
Bil<strong>der</strong> von Bergleuten bei <strong>der</strong> Arbeit<br />
lassen nur erahnen, wie hart,<br />
staubig und laut ihr Beruf war: Die<br />
Lufttemperatur am Arbeitsplatz lag<br />
bei 40 Grad Celsius, als zuletzt in<br />
1200 Metern Tiefe gegraben wurde.<br />
Die Mechanisierung<br />
steigert die För<strong>der</strong>menge<br />
In nicht ganz so tiefen Bereichen<br />
war es kühler. Dort waren die Flöze<br />
allerdings nicht so mächtig, abgebaut<br />
wurde ab 30 Zentimetern. Ein<br />
Bergmann durfte hier keine Platzangst<br />
haben, er konnte sich nicht<br />
umdrehen, son<strong>der</strong>n musste nach<br />
unten aus dem Abbaubereich rutschen<br />
und „gewendet“ wie<strong>der</strong> zurück<br />
robben.<br />
Besucher des Bergwerks in Peißenberg können seit vergangenem Jahr<br />
mit <strong>der</strong> Bockerlbahn tatsächlich in den Schaustollen „einfahren“.<br />
Ab 1954 trugen maschinelle Riesenhobel<br />
die Kohle ab, die ein<br />
Spezialför<strong>der</strong>band, <strong>der</strong> „Panzerför<strong>der</strong>er“,<br />
abtransportierte. Hydraulische<br />
Stützen sicherten den<br />
Abbaubereich, sie wurden mit<br />
dem Fortschreiten des Schachts<br />
versetzt. Nur im abgestützten Bereich<br />
konnte ein Bergmann sich<br />
gebückt o<strong>der</strong> auf Knien bewegen.<br />
Das Gestein <strong>der</strong> Decke, „<strong>das</strong><br />
Hangende“, bricht ohne Stützen<br />
ein. Mit <strong>der</strong> Mechanisierung stieg<br />
die För<strong>der</strong>ung erheblich: 1965 erreichte<br />
<strong>das</strong> Bergwerk mit 925 000<br />
Tonnen verwertbarer Kohle die<br />
höchste Jahresför<strong>der</strong>ung und 1970<br />
mit 4 908 Kilogramm pro Mann<br />
die höchste Schichtleistung.<br />
Laut, staubig und ungesund war<br />
die Arbeit nach wie vor. Die Bergmannskrankheit<br />
„Silikose“ wird<br />
laut Schmidhammer nicht durch<br />
den Kohlestaub verursacht, <strong>der</strong><br />
gröber ist und den ein Bergmann<br />
„abhusten“ kann. Gefährlich ist<br />
<strong>der</strong> viel feinere Gesteinsstaub. In<br />
Verbindung mit den Sekreten <strong>der</strong><br />
Atemwege betoniert er die Lunge<br />
nach und nach zu. Schutz hätten<br />
Atemschutzmasken mit Filtern geboten,<br />
doch oft trugen die Bergleute<br />
sie nicht, weil <strong>das</strong> Arbeiten<br />
mit ihnen beschwerlicher war.<br />
Die meisten Lehrlinge begannen<br />
im Alter von 14 Jahren im Bergwerk.<br />
Die ersten zwei Jahre erhielten<br />
sie eine handwerkliche Ausbildung<br />
in den Werkstätten über<br />
Tage, in Zimmerei o<strong>der</strong> Schlosserei.<br />
Dann lernten sie zwei Jahre<br />
unter Tage, bis ihre Ausbildung<br />
zum Hauer abgeschlossen war. So<br />
anstrengend und gefährlich <strong>der</strong>en<br />
Arbeit war — Schmidhammer betont,<br />
<strong>das</strong>s er und die meisten seiner<br />
Kollegen gerne als Bergleute<br />
arbeiteten. Der Verdienst war sehr<br />
gut und es gab Vergünstigungen<br />
wie preiswerte Baugrundstücke<br />
samt Plan. Dazu kam die Gemeinschaft<br />
unter den Bergleuten.<br />
Kohlestück für Kin<strong>der</strong><br />
als Erinnerung<br />
Im Ausstellungsraum <strong>der</strong> Tiefstollenhalle<br />
zeigt ein Film die Arbeit<br />
des Bergmanns und die Technik,<br />
die eingesetzt wurde. Dann führt<br />
Schmidhammer die Besucher zu<br />
den großen Exponaten wie Grubenlok<br />
und Hunte, Waggons zum<br />
Kohletransport, einem großen<br />
Lüfter und einem Kohlehobel<br />
samt hydraulischer Abstützung.<br />
Die Kin<strong>der</strong> steigen in den Führerstand<br />
<strong>der</strong> Lok und bekommen<br />
ein kleines Kohlestück zur Erinnerung.<br />
Natürlich beantwortet er<br />
58 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
alle Fragen. Schmidhammer ist<br />
eben nicht nur Museumsführer,<br />
son<strong>der</strong>n auch Bergmann. Behelmt<br />
fahren die Familien zuletzt mit <strong>der</strong><br />
Bockerlbahn in den Stollen. Plötzlich<br />
knallt es laut, <strong>der</strong> Boden vibriert,<br />
überall ist Staub. Der Lärm<br />
und <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s ein Stollen<br />
gleich einbricht, gehörten für die<br />
Bergleute zum Alltag.<br />
Kohle für Jahrzehnte<br />
schlummert im Berg<br />
Die Besucher erleben eine simulierte<br />
Sprengung. Und dies schon<br />
ganz am Anfang des Tiefstollens,<br />
<strong>der</strong> bis 1923 in Betrieb war. 670<br />
Meter weit bohrte er sich einst in<br />
den Berg und war verbunden mit<br />
dem Schacht, <strong>der</strong> von Hohenpeißenberg<br />
herabkam. Von 1869 bis<br />
1923 wurden allein hier 1,5 Millionen<br />
Tonnen Pechkohle abgebaut.<br />
Noch schlummern rund 40 Millionen<br />
Tonnen Pechkohle im Berg.<br />
Sie abzubauen würde bei <strong>der</strong><br />
zuletzt erreichten För<strong>der</strong>leistung<br />
noch einige Jahrzehnte dauern.<br />
Dennoch schloss <strong>das</strong> Bergwerk<br />
1971. Bei einem Ölpreis von damals<br />
fünf Pfennig pro Liter war<br />
<strong>der</strong> Betrieb nicht mehr rentabel.<br />
Die Erinnerung an den Bergbau<br />
in Peißenberg lebendig zu halten,<br />
dem fühlen sich die Mitglie<strong>der</strong><br />
im Museumsverein verpflichtet.<br />
Damit auch nachfolgende Generationen<br />
erkennen, wie sehr die<br />
Kohle die Marktgemeinde geprägt,<br />
sogar geformt hat. Am Luftbild im<br />
Museum ist zu sehen, wie aus<br />
dem ehemaligen Bauerndorf ein<br />
Bergarbeiterort wurde, <strong>der</strong> sich<br />
erst zum Tiefstollen hin, später um<br />
den Schacht drängte.<br />
Doch es ist nicht nur Verantwortungsgefühl<br />
und Geschichtsbewusstsein,<br />
<strong>das</strong> Altbürgermeister<br />
Schnitzer und seine Mitstreiter<br />
antreibt: „Es macht auch unwahrscheinlich<br />
Spaß“, sagt er, immer<br />
wie<strong>der</strong> gebe es interessante Begegnungen<br />
mit Besuchern. Bei<br />
einer Führung sei ein Mann dabei<br />
gewesen, <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>t habe,<br />
wie er bei Bombenangriffen mit<br />
seinen Eltern und an<strong>der</strong>en Peißenbergern<br />
in den Luftschutzstollen<br />
geflüchtet ist. Schnitzers Vater<br />
fuhr jeden Tag ein, bis er im Alter<br />
von nur 47 Jahren zu krank war,<br />
um weiter zu arbeiten. Mit Anfang<br />
60 starb er mit kaputter Lunge:<br />
„Das war <strong>der</strong> klassische Bergmannstod“,<br />
sagt <strong>der</strong> Sohn. khw/cr/ts<br />
Die großen Maschinen im Ausstellungssaal <strong>der</strong> Tiefstollenhalle sind<br />
Zeitzeugen <strong>der</strong> Mechanisierung des Kohlebergbaus im Oberland.<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 59
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Reichling | Das Augenmerk <strong>der</strong><br />
1995 gegründeten Reichlinger<br />
„Young People Band“ (YPB) liegt<br />
hauptsächlich auf <strong>der</strong> musikalischen<br />
Gestaltung von Trauungen,<br />
Jugendgottesdiensten und Taufen.<br />
Doch weil <strong>der</strong> Chor auch <strong>der</strong><br />
„coolen Popmusik“, wie die Mitwirkenden<br />
es nennen, zugeneigt<br />
ist, starten die Musiker in unregelmäßigen<br />
Abständen beson<strong>der</strong>e<br />
Projekte. 2003 brachte <strong>das</strong> Ensemble<br />
um Chorleiter Jochen Geisenberger<br />
„Joseph meets Disney“ auf<br />
die Bühne, worauf 2005 <strong>der</strong> „Tanz<br />
<strong>der</strong> Vampire“ folgte. Mit „YPB-Die<br />
Show“ inszenierte die Band 2012<br />
einen weiteren Höhepunkt.<br />
Für <strong>das</strong> 20-jährige Jubiläum <strong>der</strong><br />
Young People Band hatten sich die<br />
Verantwortlichen etwas Beson<strong>der</strong>es<br />
einfallen lassen: Eine Eigenfassung<br />
des Musicals „Mamma Mia“<br />
samt aufwändiger Bühnenshow<br />
unter dem Namen „Danke für die<br />
Lie<strong>der</strong>“. „Das wurde intern demokratisch<br />
abgestimmt“, verrät ein<br />
sichtlich zufriedener Chorleiter<br />
nach den Auftritten in <strong>der</strong> Reichlinger<br />
Mehrzweckhalle. Geisenberger<br />
gibt die grobe Richtung vor,<br />
ehe eine „Brainstorming-Runde“<br />
folgt. „Die Anregungen nehme ich<br />
mit nach Hause und wähle etwa<br />
drei aus. Anschließend wird gemeinsam<br />
entschieden.“ Regulär<br />
probt <strong>der</strong> Chor einmal wöchentlich.<br />
Im Vorfeld einer Konzertreihe<br />
verdoppelt sich diese Anzahl. Die<br />
letzten zwei Wochen vor <strong>der</strong> Premiere<br />
geht es mit fast täglichen<br />
Proben in die Vollen.<br />
Die hohen<br />
Erwartungen erfüllt<br />
Aufgrund <strong>der</strong> bisherigen Inszenierungen<br />
waren die Erwartungen<br />
des Publikums an <strong>das</strong> „Abba“-<br />
Projekt enorm, wie <strong>der</strong> Vorverkauf<br />
für „Danke für die Lie<strong>der</strong>“ zeigte.<br />
Die sieben Konzerttermine Anfang<br />
Oktober waren nach kürzester<br />
Zeit restlos ausverkauft. Am ersten<br />
Vorverkaufstag gingen bereits<br />
1 500 Tickets über die Ladentheke,<br />
für den Telefonverkauf blieb gar<br />
kein Kontingent mehr vorhanden.<br />
Geisenberger empfand schon <strong>das</strong><br />
als „Bestätigung“ für die bisher<br />
gezeigten Leistungen.<br />
Und die Musical-Fans aus <strong>der</strong> Region<br />
sollten nicht enttäuscht werden.<br />
Mit einer fulminanten Show<br />
begeisterten die 27 Darsteller, zum<br />
Teil stilecht in Schlaghosen gekleidet,<br />
<strong>das</strong> Publikum. 15 weitere<br />
Helfer unterstützten die Truppe<br />
bei Make-Up, Ton, Licht o<strong>der</strong> am<br />
Eingang. „Wie eine große Familie“,<br />
freute sich Geisenberger<br />
über den Zusammenhalt und lobt<br />
die hohe Eigenmotivation seines<br />
Chors. Nach den anstrengenden<br />
Auftritten und einer großen „After-Show-Party“<br />
geht es für den<br />
Betriebswirt nun in die wohlverdiente<br />
Pause. Im nächsten Jahr<br />
60 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
stehen für die YPB wie<strong>der</strong> mehr<br />
Hochzeiten und ähnliche Feiern<br />
auf dem Programm, die im Zuge<br />
einer solchen Konzertreihe vermehrt<br />
hinten anstehen.<br />
Zahlreiche Ideen<br />
für neue Projekte<br />
Allzu lange müssen sich die Anhänger<br />
wohl dennoch nicht gedulden.<br />
„Ideen gibt es viele“,<br />
sprudelt es aus dem musikalischen<br />
Multitalent heraus. Er fügt hinzu,<br />
<strong>das</strong>s es zwei Arten von Konzerten<br />
gebe: Entwe<strong>der</strong> wird ein fertiges<br />
Stück adaptiert o<strong>der</strong> ein eigenes<br />
kreiert. „Das nächste könnte wie<strong>der</strong><br />
ein eigenes werden“, verrät<br />
<strong>der</strong> 36-jährige. „Es soll immer ein<br />
bisschen an<strong>der</strong>s sein“, will er den<br />
musikalischen Horizont des Chors<br />
stets erweitern.<br />
Wer nicht auf die nächsten Auftritte<br />
warten möchte o<strong>der</strong>, viel schlimmer,<br />
dieses Jahr keine Eintrittskarte<br />
ergattert hatte, kann sich eine<br />
CD von „Danke für die Lie<strong>der</strong>“ bei<br />
<strong>der</strong> Bäckerei Lindner in Reichling<br />
o<strong>der</strong> bei eBay sichern. Ein passendes<br />
Weihnachtsgeschenk zudem —<br />
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Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
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Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im August <strong>2015</strong>.<br />
Än<strong>der</strong>ungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 27000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr<br />
übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und weitere<br />
technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Geplanter Erscheinungstermin <strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong> Januar / Februar 2016: Mittwoch,<br />
23. <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong> (Anzeigenschluss 30. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrie<strong>der</strong><br />
Redaktion: Tobias Schumacher, Tim Schmid, Peter Ostenrie<strong>der</strong> (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Rosi Geiger, Regine Pätz, Gudrun Kropp, Kathrin Hauser-Weishaupt,<br />
Caroline Rappold<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid, Marén Arnótfalvy<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />
Peter Ostenrie<strong>der</strong>, Kurt Zarbock, Christian Lechner, Irmgard Gruber,<br />
Tim Schmid, Jutta Kopf, Jonas Desche<br />
Druck:<br />
Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice:<br />
KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 Weilheim<br />
Fotos:<br />
Mauritius Images, Johann Jilka, Claire Tranter, Tobias Schumacher, Peter Ostenrie<strong>der</strong>,<br />
Tim Schmid Rosi Geiger, Regine Pätz, Kathrin Hauser-Weishaupt, Gudrun Kropp, Karin Haas,<br />
Martin Grelics, Helen Garber, Sigrud Lange, Kaschek, Günther Neureuther, Stefan Himml,<br />
Ludwig Fernsemmer, Florian Hechenrie<strong>der</strong>, Landratsamt Weilheim-Schongau, Ingrid Kästl,<br />
Martin Kästl, Bellezza Athletik, Franziska Zepf, Maria Ma<strong>der</strong>, Mathilde Clormann,<br />
Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Tobias Fuhrmann, Gut Ai<strong>der</strong>bichl,<br />
Nepalhilfe Beilngries, Josef Haberstock, Familienchronik Riedle, EVA GmbH, Stadt Schongau,<br />
Jonathan Fischer, Konzept+Dialog.Medienproduktion, Hans-Jürgen Sopper, die Hauswirtschafterei,<br />
Tourist-Information Schongau, Herzogsägmühle, Gemeinde Apfeldorf, Schäferwirt,<br />
Waldort Gut Kinsegg, Vaganti Artistic Theatre, Fotolia<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen<br />
angrenzenden Gemeinden<br />
62 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Aus dem Inhalt<br />
Seite 64 Den Advent erleben<br />
Seite 65 Gourmet-Pralinen aus Schongau<br />
Seite 66 Buchhandlungen trotzen Internet-Konkurrenz<br />
Seite 68 Ein Weihnachtsgericht vom Moserwirt<br />
Seite 70 Der Wunschzettel — aktuell wie eh und je<br />
Seite 71 Peiting backt — Süßes aus dem Pfaffenwinkel<br />
Seite 72 „Klöpfeln“ an <strong>der</strong> Schönach<br />
Seite 74 Geschenkideen vor <strong>der</strong> Tür<br />
Seite 76 Weihnachtsmärkte im Schongauer Land<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 63
Was bedeutet eigentlich Advent?<br />
Altlandkreis | Der Begriff „Advent“<br />
kommt aus dem lateinischen und<br />
bedeutet „Ankunft“. Die Christenheit<br />
bereitet sich in den Wochen<br />
vor Weihnachten auf die Ankunft<br />
des Herrn vor. Mit dem ersten<br />
Adventsonntag beginnt für die<br />
römisch-katholische und die evangelische<br />
Kirche auch <strong>das</strong> neue Kirchenjahr.<br />
Wir haben drei Personen<br />
befragt, was sie mit dem Begriff<br />
Advent verbinden.<br />
Pfarrer Michael Vogg<br />
aus Reichling<br />
Advent bedeutet ja „Ankunft des<br />
Herrn“ und da frage ich mich, kann<br />
er wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> bei mir ankommen?<br />
Priester zu sein ist nicht<br />
<strong>das</strong> Ende, man muss sich selber<br />
fragen, bleibe ich weiter in <strong>der</strong> mir<br />
gestellten Aufgabe o<strong>der</strong> suche ich<br />
neue Herausfor<strong>der</strong>ungen? Oft ist<br />
alles bequem, aber will <strong>der</strong> Herr,<br />
<strong>das</strong>s ich bequem bin? In <strong>der</strong> Adventszeit<br />
mache ich es mir schon<br />
gerne gemütlich, heize den Ofen<br />
an, schaue dem Feuer zu. Das sind<br />
die Momente <strong>der</strong> Besinnung, in<br />
denen ich mich ansprechen lasse<br />
und neu orientiere.<br />
Advent bedeutet für mich aber<br />
auch Singen <strong>der</strong> schönen Lie<strong>der</strong>,<br />
die mich immer schon faszinieren.<br />
„Wachet auf“, „Freut Euch“ o<strong>der</strong><br />
„Macht hoch die Tür“ — <strong>das</strong> sind<br />
Weisen, die es lohnen bedacht zu<br />
werden. Unabdingbar gehört dazu<br />
auch die Adventmesse von Johann<br />
Ulrich Mayrhofer. Seine letzte Wirkungsstätte<br />
war ganz in <strong>der</strong> Nähe<br />
meines Heimatortes Bubesheim<br />
und so habe ich schon als junger<br />
Kirchenchorsänger seine Werke<br />
gesungen. In meinen Überlegungen<br />
zur Berufung hat mich <strong>der</strong><br />
Text aus <strong>der</strong> Adventmesse getroffen<br />
wie ein Pfeil. „Fürchte dich<br />
nicht, denn ich habe dich erlöst<br />
und gerufen bei deinem Namen.<br />
Mein bist du ...“ — <strong>das</strong> hat mich<br />
<strong>der</strong>art angerührt, <strong>das</strong>s ich mich<br />
damals ernsthaft auf den Weg<br />
machte. Der Herr rief mich aus<br />
meiner Heimat, meiner Arbeit und<br />
meinem Freundeskreis weg in ein<br />
an<strong>der</strong>es, neues Leben.<br />
Martina Listl vom<br />
Weltladen in Schongau<br />
Für mich ist ganz wichtig, <strong>das</strong>s<br />
die Adventszeit auch wirklich erst<br />
mit dem ersten Adventsonntag<br />
beginnt. Wir achten im Weltladen<br />
sehr darauf und fangen erst nach<br />
Allerheiligen mit <strong>der</strong> Dekoration<br />
an. Beson<strong>der</strong>s schön ist es, wenn<br />
kleine Kin<strong>der</strong> vor Weihnachten<br />
kommen und manchmal auch nur<br />
für fünf Euro etwas für die Mama<br />
aussuchen. Einige Männer schauen<br />
erst am Tag vor Heiligabend<br />
nach einem Geschenk für die Gattin.<br />
Der 24., an dem ich meistens<br />
arbeite, hat in unserem Weltladen<br />
eine ganz beson<strong>der</strong>e Stimmung.<br />
Wir freuen uns, wenn <strong>der</strong> Kunde<br />
etwas Passendes gefunden hat,<br />
mit dem er seiner Familie eine<br />
Freude bereitet. An<strong>der</strong>erseits bedeutet<br />
<strong>der</strong> Advent für mich auch<br />
Stress. Wir im Team müssen über<br />
20 Ehrenamtliche organisieren.<br />
Der <strong>Dezember</strong> ist einfach <strong>der</strong><br />
wichtigste Verkaufsmonat.<br />
Privat freue ich mich im Advent beson<strong>der</strong>s<br />
auf <strong>das</strong> Plätzchen backen.<br />
Dann zusammen sitzen, Glühwein<br />
trinken und Plätzchen essen — <strong>das</strong><br />
sind die schönsten Momente in<br />
<strong>der</strong> Familie.<br />
Zum Advent gehört für mich<br />
auch unbedingt die Weihnachtsbeleuchtung<br />
in <strong>der</strong> Stadt. Es ist<br />
schön, wenn überall die Lichter<br />
brennen, <strong>das</strong> gehört einfach dazu.<br />
Leonhard Bertl,<br />
Musikant aus Böbing<br />
Wenn man die Gabe hat und musizieren<br />
o<strong>der</strong> singen kann, dann<br />
kann man im Advent viel geben.<br />
Nicht nur Geld und Geschenke,<br />
enke<br />
son<strong>der</strong>n durch die Musik den<br />
Menschen Freude bereiten und<br />
<strong>das</strong> gibt einem selber dann auch<br />
viel. Mit dem Böbinger Dreigsang<br />
singen wir nicht mehr so viel, wir<br />
suchen uns Veranstaltungen aus,<br />
die uns persönlich ansprechen<br />
und wo es von <strong>der</strong> christlichen<br />
Linie passt. Seit einigen Jahren<br />
bin ich auch Dirigent des Böbinger<br />
Männerchores, <strong>der</strong> natürlich<br />
im Advent mit Weihnachtsfeiern,<br />
Adventsingen und jedes Jahr <strong>der</strong><br />
Gestaltung <strong>der</strong> Christmette viel<br />
unterwegs ist. Mit <strong>der</strong> Familienmusik<br />
gestalten wir seit Jahren<br />
am Heiligabend eine besinnliche<br />
Nachmittagsstunde in einem<br />
Oberammergauer Hotel. Daraus<br />
entstanden freundschaftliche<br />
Bande zu <strong>der</strong> Familie des Hotels,<br />
da stimmt die Atmosphäre und<br />
dann ist <strong>das</strong> auch für uns selber<br />
jedes Jahr die Einstimmung auf<br />
<strong>das</strong> Fest.<br />
In meinem Beruf als Polizist ist<br />
<strong>der</strong> <strong>Dezember</strong> eigentlich wie je<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Monat. Ich nehme lediglich<br />
in den letzten Tagen vor Weihnachten<br />
meine Zither mit in die<br />
Dienststelle und dann setzen wir<br />
uns für eine halbe Stunde zusammen.<br />
Es überrascht mich immer<br />
wie<strong>der</strong>, <strong>das</strong>s sogar unsere jungen<br />
Kollegen jedes Jahr danach fragen.<br />
Wir haben inzwischen auch<br />
in Böbing Flüchtlinge vor Ort und<br />
da wird in nächster Zeit bestimmt<br />
eine Annäherung kommen. Vielleicht<br />
machen wir im nächsten<br />
Jahr eine gemeinsame kulturelle<br />
Veranstaltung.<br />
rg<br />
64 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Ausgefallene Namen, kreative Rezeptur, absolut natürlich<br />
..<br />
TRAUME AUS<br />
LEDER<br />
<br />
Schongau | Sie heißen „Scharfes<br />
Ingwal“, „Vanilla-Herzal“ o<strong>der</strong><br />
„Tina-Banana“ — die Pralinen von<br />
Hans-Jürgen Sopper, die er unter<br />
<strong>der</strong> Marke „gaucho — Schokolade<br />
aus Bayern“ vertreibt. Im <strong>Dezember</strong><br />
2014 hat <strong>der</strong> 48-jährige Dießener<br />
in <strong>der</strong> Altstadt von Schongau<br />
eine Gourmet-Schokoladen-Küche<br />
gegründet, in <strong>der</strong> er seine Passion<br />
als Chocolatier pflegt. Sein Anspruch<br />
war dabei die Kreation von<br />
naturbelassenen Pralinen ohne<br />
jegliche synthetische o<strong>der</strong> künstliche<br />
Aromen, Hilfs- o<strong>der</strong> Frischhaltemittel:<br />
„Meine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
war, etwas Neues zu entwickeln,<br />
<strong>das</strong> diesem Anspruch auch gerecht<br />
wird“, sagt Sopper mit Blick<br />
auf seine innovativen Rezepturen,<br />
„die es so in <strong>der</strong> Fachwelt noch<br />
nicht gibt“.<br />
Die Zutaten sind erlesen, sei es<br />
nun Vanille aus Tahiti und Madagaskar<br />
o<strong>der</strong> frisches Obst vom<br />
Biomarkt. Das Verfahren, wie er<br />
die Früchte verarbeitet möchte<br />
<strong>der</strong> Dießener aber nicht verraten:<br />
„Betriebsgeheimnis“, ebsg<br />
eheiei<br />
is“,<br />
schmunzelt<br />
Sopper. Für die Kuvertüre<br />
verwendet e er<br />
laut eigener<br />
Aussage „die<br />
beste<br />
Schokolade,<br />
die ich je<br />
ge-<br />
gessen habe“. Nach intensiver<br />
Recherche war er auf<br />
einen Schokoladenanbieter<br />
in <strong>der</strong> Schweiz<br />
aufmerksam geworden, ein<br />
Familienunternehmen, <strong>das</strong> mit<br />
seinen e Kakaobauern in fairen<br />
Handelsbeziehungen steht und<br />
Kin<strong>der</strong>arbeit nicht duldet. Auch in<br />
dieser er Richtung ist Sopper Nachhaltigkeit<br />
wichtig, wenngleich<br />
<strong>das</strong>, wie er zugibt, „natürlich auch<br />
seinen Preis hat“.<br />
Gleichbleibende Raumtemperatur,<br />
konstante Luftfeuchtigkeit,<br />
richtiges Mischverhältnis — die<br />
Vorgänge und Schritte, um die<br />
perfekte Praline zu zaubern, sind<br />
komplex. Den Ausführungen von<br />
Sopper, wenn er sie zu erklären<br />
versucht, ist dies anzumerken.<br />
Und in je<strong>der</strong> Aussage schwingt<br />
zugleich die Leidenschaft für seine<br />
„Schokoladenkunst“ mit. Der Antrieb,<br />
eine Gourmet-Praline anzubieten,<br />
die „absolut natürlich ist“,<br />
wie er unterstreicht.<br />
Der Werdegang von Hans-Jürgen<br />
Sopper ist mindestens so außergewöhnlich<br />
wie seine Pralinen.<br />
Nach einer Lehre legte er bereits<br />
mit 22 Jahren die Meisterprüfung<br />
im Konditorenhandwerk ab. 1992<br />
gründete er seine eigene Bäckerei-Konditorei<br />
in Dießen am Ammersee,<br />
doch eine Mehlstauballergie<br />
„zwang“ ihn im Alter von<br />
28 Jahren zur Umschulung zum<br />
Bankkaufmann. kauf<br />
nn. Er<br />
erwarb eine<br />
Lizenz als Börsenhändler, den<br />
„Master of Management“ und war<br />
als Vermögensverwalter, Leiter im<br />
Kundenservice und als Vertriebsleiter<br />
tätig.<br />
Doch die Liebe zum erlernten<br />
Handwerk ließ ihn nie los, jahrelang<br />
verfolgte er es als Hobby weiter,<br />
bevor ihn im <strong>Dezember</strong> 2014<br />
<strong>der</strong> eigene Mut und „<strong>das</strong> Drängen<br />
vertrauter Personen“ erneut aufs<br />
Gleis eines Selbstständigen setzten.<br />
Seither entwickelt und produziert<br />
er mit Unterstützung seiner<br />
Lebensgefährtin Stephanie und<br />
seiner Familie die „gaucho-Schokolade“<br />
und vertreibt sie übers Internet.<br />
et. Die Nachfrage age sei steigend<br />
g g nd Bay<br />
und komme mittlerweile aus ganz<br />
Deutschland.<br />
Neun bis zwölf Pralinen-Sorten<br />
hat Sopper ständig im Sortiment,<br />
weil er nur mit dieser selbstauferlegten<br />
Begrenzung „die absolute<br />
Frische und Naturbelassenheit<br />
garantieren kann“. Natürlich hat<br />
er etliche weitere Kreationen in<br />
<strong>der</strong> Hinterhand. Als Spezialität<br />
für Weihnachten hat er sich eine<br />
Bierpraline einfallen lassen, stilecht<br />
verpackt mit weiß-blauem<br />
Schleier und verfeinert nicht mit<br />
einer „Bierpaste“, wie Sopper es<br />
nennt, son<strong>der</strong>n mit echtem Bier.<br />
Natürlicher geht Schokolade aus<br />
Bayern nicht.<br />
tis<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 65<br />
Bereiten Sie Freude<br />
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Die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen für Buchhandlungen<br />
Altlandkreis | Die Vorboten auf<br />
Weihnachten halten in den Läden<br />
Einzug. Auch Buchhandlungen<br />
wollen ein möglichst großes Stück<br />
vom Kuchen im Jahreshauptgeschäft<br />
abbekommen. Doch eines<br />
macht auch im Altlandkreis inzwischen<br />
zu schaffen: die Konkurrenz<br />
<strong>der</strong> Internet-Versandplattformen,<br />
die nicht nur Bücher, son<strong>der</strong>n auch<br />
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Sogar große Filialisten wie Thalia<br />
o<strong>der</strong> Hugendubel sind betroffen.<br />
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in <strong>der</strong> Regel einen 24-Stunden-<br />
Lieferservice, <strong>der</strong> zudem kostenlos<br />
und umweltschonend ist. Und:<br />
Neue Bücher kosten dank <strong>der</strong> deutschen<br />
Preisbindung (noch) überall<br />
gleich viel. Doch nur die Buchhändler<br />
vor Ort bieten Serviceleistungen<br />
wie individuelle Beratung —<br />
und an<strong>der</strong>es mehr.<br />
Der „<strong>altlandkreis</strong>“ hat Buchhändler<br />
befragt, mit welchen Strategien<br />
und neuen Ideen sie <strong>der</strong> virtuellen<br />
Konkurrenz entgegenwirken. Dabei<br />
ist festzuhalten, <strong>das</strong>s sie den Riesen<br />
kreativ die Stirn bieten, statt<br />
sich einschüchtern zu lassen.<br />
Einzinger, Schongau<br />
Michael Sewald ist gelernter Buchhändler<br />
und führt in <strong>der</strong> Schongauer<br />
Christophstraße sein Fachgeschäft<br />
für Büro- und Schulbedarf,<br />
Papeterie und Buchhandlung, <strong>das</strong><br />
er <strong>2015</strong> umfassend mo<strong>der</strong>nisiert<br />
und beim Büchersortiment erweitert<br />
hat:<br />
Michael Sewald, Sie haben Ihr Geschäft<br />
komplett umgebaut und mit<br />
mo<strong>der</strong>ner Technik ausgestattet.<br />
Michael Sewald an <strong>der</strong> hochmo<strong>der</strong>nen Tablet-Bar im Einzinger<br />
66 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Können Sie zu E-Books und E-Book-<br />
Rea<strong>der</strong>n technische Details nennen?<br />
Wir sind stolz auf unsere technische<br />
Entwicklung, die in <strong>der</strong> Umgebung<br />
ihresgleichen sucht. Über den E-<br />
Book-Rea<strong>der</strong> von „PocketBook“,<br />
<strong>der</strong> gleichwertig, wenn nicht besser<br />
ist als <strong>der</strong> „Kindle-Rea<strong>der</strong>“<br />
o<strong>der</strong> ein „Tolino“, bieten wir einen<br />
einfachen und direkten Zugriff auf<br />
unseren Online-Shop, wo Kunden<br />
die E-Books kaufen und herunterladen<br />
können. Sie können E-Books<br />
zudem bei uns erwerben.<br />
Sind nur E-Books für Ihr „Pocket-<br />
Book“ erhältlich o<strong>der</strong> auch für an<strong>der</strong>e<br />
Geräte?<br />
Wichtig war ihnen beson<strong>der</strong>s, ers,<br />
im Bücherbereich<br />
neue Wege zu gehen en<br />
—<br />
welche?<br />
Wir haben unter an<strong>der</strong>em eine<br />
Tablet-Bar<br />
installiert, an <strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />
Kunde selbstständig ein Bild von<br />
unserem Sortiment mit insgesamt<br />
über 485 000 Artikeln machen<br />
kann — Bücher, E-Books, Filme,<br />
Hörbücher, Musik, Software, Spiele<br />
und Lifestyle-Artikel. Ein Vorteil<br />
ist, <strong>das</strong>s er ohne Rücksicht auf<br />
Schlangen an <strong>der</strong> Kasse seine Artikel<br />
direkt über unseren hauseigenen<br />
Shop auf www.einzinger.net<br />
bestellen kann. Die Ware wird am<br />
nächsten Tag entwe<strong>der</strong> nach Hause<br />
geliefert o<strong>der</strong> kann in <strong>der</strong> Filiale<br />
abgeholt werden. Über 1300 Titel<br />
sind sofort im Laden verfügbar.<br />
Ins Sortiment haben wir zusätzlich<br />
E-Books und E-Book Rea<strong>der</strong> aufgenommen<br />
und bieten als Service<br />
nun auch kostenloses WLAN.<br />
Unsere „PocketBook“-Rea<strong>der</strong> ok“-<br />
sind<br />
sehr<br />
komfortabel. Aber wir vertreiben<br />
E-Books oks in<br />
allen gängigen<br />
Formaten, die<br />
von dem meisten<br />
Geräten unterstützt werden.<br />
Zur Neueröffnung warben sie für<br />
den Buchhandelsbereich mit <strong>der</strong><br />
Aussage: „Auch bei uns gibt es<br />
Amazonien“. Welchen Service bieten<br />
Sie an, um sich von <strong>der</strong> Online-<br />
Konkurrenz abzuheben?<br />
Bei uns können Kunden Bücher<br />
zur Ansicht bestellen und wir<br />
packen die Bücher gerne als Geschenk<br />
ein.<br />
Sind Sie für die Zukunft nun aufgestellt?<br />
Weitere Neuerungen sind in Planung,<br />
über die wir noch nichts<br />
verraten wollen. Wer neugierig<br />
ist, kann sich auf unserer Webseite<br />
o<strong>der</strong> auf Facebook regelmäßig informieren.<br />
Buchhandlung<br />
„Buch am Bach“, Peiting<br />
Stefanie Bertram-Kempf ist Buchhändlerin<br />
und Inhaberin <strong>der</strong><br />
„Buchhandlung am Bach“ in <strong>der</strong><br />
Meierstraße in Peiting. Auch sie ist<br />
längst im Online-Zeitalter ankommen,<br />
wie im Internet auf www.<br />
buchambach.de eindeutig zu erkennen<br />
ist:<br />
Stefanie Bertram-Kempf, Sie betreiben<br />
einen Online-Shop, <strong>der</strong> 24<br />
Stunden geöffnet ist. Wozu brauchen<br />
Kunden noch riesige Internetanbieter?
Stefanie Bertram-Kempf von <strong>der</strong> Buchhandlung „Buch am Bach“<br />
Formulieren wir die Frage an<strong>der</strong>srum:<br />
Warum lohnt es sich,<br />
unseren Internet-Shop zu nutzen?<br />
Gründe dafür gibt es einige: So<br />
gibt es bei uns zum Internet-Shop<br />
auch persönliche Beratung und<br />
einen Ansprechpartner, den man<br />
kennt. Unter Umständen können<br />
wir sogar schneller liefern, wenn<br />
ein Titel im Laden vorrätig ist. Und<br />
bestellte Bücher sind meist um 9<br />
Uhr am nächsten Tag abholbereit<br />
— <strong>das</strong> schafft kein Versen<strong>der</strong>.<br />
Und man darf nicht vergessen: Wir<br />
verkaufen keine Kundendaten, die<br />
sind <strong>das</strong> momentane Gold sämtlicher<br />
Internethändler.<br />
Sie veranstalten Lesungen mit Autoren.<br />
Kaufen Kunden, die dorthin<br />
kommen, hinterher Bücher bei Internet-Anbietern,<br />
weil sie sich Vorteile<br />
versprechen?<br />
Was für Vorteile denn bitte? Sofort<br />
mitnehmen, sogar noch mit<br />
einer persönlichen Widmung des<br />
Autors — was gibt es Besseres?<br />
Warum kaufen viele Leser Bücher im<br />
Internet — aus Bequemlichkeit, nicht<br />
erst eine Buchhandlung aufsuchen<br />
zu müssen?<br />
Ein gewisser Prozentsatz vielleicht.<br />
Solchen Nutzern empfehlen<br />
wir, einfach mal bei uns vorbeizuschauen<br />
o<strong>der</strong> den hauseigenen<br />
Shop zu testen — die werden staunen<br />
…<br />
Auf Ihrer Website ist zu lesen: „Wir<br />
bieten mehr als Worte auf Papier“.<br />
Was kann sich ein Kunde unter dem<br />
„mehr“ vorstellen?<br />
Das Mehr ist neben dem Buch zum<br />
Beispiel unser Notenbestellservice,<br />
ein Suchservice für antiquarische<br />
Bücher, Kartenvorverkauf für Bühnen<br />
im Umkreis, Geschenkideen<br />
kleiner, eigentümergeführter Firmen,<br />
edles Geschenkpapier, usw.<br />
Und wir besorgen sogar Saiten für<br />
Musikinstrumente. Dazu gibt es<br />
<strong>das</strong> Einkaufserlebnis umsonst: Auf<br />
unserem roten Sofa darf nach Herzenslust<br />
geschmökert werden.<br />
Können Sie sich vorstellen, <strong>das</strong>s Leser<br />
sich künftig darauf besinnen, mit<br />
ihrem Kaufverhalten mittelständische<br />
Unternehmen zu unterstützen?<br />
Das ist nicht nur für mittelständische<br />
Unternehmen überlebenswichtig,<br />
son<strong>der</strong>n auch für die Kommunen,<br />
da wir es sind, die hier<br />
Steuern bezahlen und so öffentliche<br />
Einrichtungen unterstützen.<br />
Zudem bemühen wir uns stets, <strong>das</strong><br />
kulturelle Leben mit am Laufen zu<br />
halten. Nur mit einer gesunden Infra-<br />
und Ortstruktur bleibt <strong>das</strong> Leben<br />
auf dem Land lebenswert.<br />
Bücher Galerie, Schongau<br />
Susanne Segmihler-Pye ist Inhaberin<br />
und Geschäftsführerin <strong>der</strong><br />
„Bücher Galerie“ in <strong>der</strong> Schongauer<br />
Münzstraße, die ebenfalls<br />
im Internet zu einem Besuch einlädt<br />
(www.buechergalerie-schongau.de):<br />
Susanne Segmihler-Pye, auf Ihrer<br />
Website stehen acht „Bs“ für:<br />
Bücher Galerie, Beratung, Begeisterung,<br />
Bestellung, Besorgung,<br />
Beschaffung, Belieferung, Buchhandlung<br />
— Ihre Säulen gegen die<br />
Online-Konkurrenz?<br />
Richtig, <strong>das</strong> sind die B-Schlagworte<br />
(lacht) — und noch vieles mehr!<br />
Wir versuchen, so gut es uns möglich<br />
ist, die „Bs“ umzusetzen.<br />
Welche Chancen hat eine Buchhandlung,<br />
sich zu behaupten und<br />
welche Werbung setzen Sie ein?<br />
Wir sollten bereit sein, von <strong>der</strong><br />
„Konkurrenz“ zu lernen und uns<br />
die Frage stellen: „Warum bestellen<br />
Kunden gerne im Internet?“<br />
Dort, wo es Schwächen gibt, müssen<br />
wir einen Ausgleich schaffen.<br />
An<strong>der</strong>erseits ist wichtig, eigene<br />
Stärken zu kennen und<br />
sich bewusst zu machen,<br />
was die Kunden an einer<br />
Buchhandlung am Ort<br />
schätzen. Das müssen wir<br />
nutzen und ausbauen.<br />
Die beste Werbung ist die<br />
persönliche Empfehlung<br />
zufriedener Kunden.<br />
Sichern Stammkunden <strong>das</strong><br />
Überleben?<br />
Für uns sind alle Kunden<br />
gleich wichtig —<br />
Stammkunden machen<br />
aber beson<strong>der</strong>s viel Freude,<br />
weil sie sozusagen die<br />
Bestätigung sind, <strong>das</strong>s wir<br />
unsere Arbeit nicht ganz<br />
schlecht machen.<br />
Hängt Erfolg auch vom<br />
Team hinter <strong>der</strong> Inhaberin<br />
ab?<br />
Sehr — ohne gute Mit-<br />
(denk)arbeiter kann eine<br />
Buchhandel keine großen<br />
Projekte stemmen. Der<br />
persönliche Kontakt zu den Menschen,<br />
die Möglichkeit und <strong>das</strong><br />
Privileg, <strong>das</strong> Buch nicht nur als<br />
beliebiges Produkt zu vermarkten,<br />
son<strong>der</strong>n es als Kulturgut zu vermitteln,<br />
ist für mich und unsere<br />
Mitarbeiterinnen eine große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Es geht auf Weihnachten zu, die<br />
Zeit des Wünschens: Was wäre Ihr<br />
Wunsch, wenn Sie für Ihre Buchhandlung<br />
einen frei hätten?<br />
Dass dem Einzelnen bewusst ist,<br />
<strong>das</strong>s er durch seine Einkaufsentscheidung<br />
<strong>der</strong>en Erhalt zu sichern<br />
hilft.<br />
Und, <strong>das</strong>s Menschen Buchhandlungen<br />
weiterhin als „magische“<br />
Orte wahrnehmen, an denen<br />
je<strong>der</strong> Anregung, Bildung, Unterhaltung<br />
und auch Ruhe und<br />
Zuflucht finden kann; <strong>das</strong>s es<br />
uns gelingt, die Bücher Galerie<br />
immer wie<strong>der</strong> zu so einem beson<strong>der</strong>en<br />
Ort werden zu lassen.<br />
Offensiv: Susanne Segmihler-Pye<br />
gk<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 67
Weihnachtsgericht vom Moserwirt in <strong>der</strong> Wies<br />
Steingaden | Die Jäger aus den<br />
umliegenden großen Forstgebieten<br />
sind sowohl Stammgäste wie<br />
Lieferanten. Dadurch kann <strong>das</strong><br />
Gasthaus Moser in <strong>der</strong> Wies immer<br />
wie<strong>der</strong> frische Wildgerichte auf<br />
seiner Speisekarte anbieten. Denn<br />
Wirt Stefan Moser weiß auch mit<br />
Wildbret umzugehen. Für ein beson<strong>der</strong>es<br />
Weihnachtsmenü empfiehlt<br />
er Hirschsteaks mit einer<br />
Orangen-Preiselbeersoße. Das Gericht<br />
ist relativ schnell gegart und<br />
kann je<strong>der</strong>zeit zu Hause nachgekocht<br />
werden.<br />
Viele Metzgereien im Altlandkreis<br />
bieten vor Weihnachten Wildfleisch<br />
an. Auf Bestellung sind auch die<br />
beson<strong>der</strong>en Stücke einer Hirschlende<br />
erhältlich.<br />
„Man kann auch<br />
die Hirschoberschale<br />
o<strong>der</strong> <strong>das</strong><br />
Fricandeau verwenden,<br />
<strong>das</strong> ist<br />
halt nicht ganz so<br />
gut“, empfiehlt<br />
<strong>der</strong> Küchenchef<br />
vom Moserwirt<br />
mit Blick auf den<br />
etwas günstigeren<br />
Preis.<br />
Im Gasthof Moser<br />
wird <strong>das</strong> Wild<br />
frisch vom Jäger<br />
angeliefert. Die Gerichte mit Kalbund<br />
Rindfleisch sind teilweise sogar<br />
aus eigener Aufzucht. Denn neben<br />
<strong>der</strong> großen Gaststätte betreibt<br />
Stefan Moser zusammen mit seinem<br />
Vater eine Landwirtschaft mit<br />
Mutterkuh-Haltung. Durch einen<br />
separaten Neubau <strong>der</strong> Stallungen<br />
konnte <strong>der</strong> ehemalige landwirtschaftliche<br />
Teil im Hauptgebäude<br />
2012 zu einem Festsaal mit 160<br />
Sitzplätzen umgebaut werden.<br />
Auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse vor dem Moserwirt lassen<br />
es sich viele Besucher <strong>der</strong> Wieskirche gut gehen.<br />
Damit besitzt <strong>der</strong> Wieswirt, wie<br />
er in er Umgebung genannt wird,<br />
mehrere Gaststuben mit 30 bis 50<br />
Plätzen, den großen Saal sowie die<br />
Sonnenterrasse — genügend Auswahl<br />
für Familien-, Firmen- o<strong>der</strong><br />
Vereinsveranstaltungen.<br />
Die Familie ist bereits seit 1907 im<br />
Besitz <strong>der</strong> Wieswirtschaft. So führen<br />
Stefan und Karin Moser <strong>das</strong><br />
Haus in vierter Generation. Menschen<br />
aus aller Welt kehren nach<br />
Da steckt 100% EINZINGER drin<br />
www.einzinger.net net<br />
Online-Shops,<br />
Angbote, News<br />
und Tipps<br />
68 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Moritz Einzinger GmbH<br />
Christophstraße 20 - 86956 Schongau<br />
Der Wieswirt Stefan Moser brät<br />
die Hirschsteaks nur kurz an.<br />
Zutaten für Hirschsteaks in<br />
Orangen-Preiselbeer-Soße<br />
(für 4 Personen)<br />
<br />
- Hirschsteaks von <strong>der</strong> Lende<br />
o<strong>der</strong> Hirschoberschale<br />
(200 g pro Person)<br />
- 2 klein gehackte Zwiebeln<br />
- 2 Karotten in Scheiben geschnitten<br />
- Rotwein (Merlot)<br />
- Tomatenmark<br />
- 1 Orange geschält und filetiert<br />
(evtl. eine zweite zur Deko)<br />
- 1 Esslöffel Preiselbeeren<br />
- Salz, Pfeffer, Paprika, Zucker<br />
- Fett zum Anbraten
einem Besuch<br />
in <strong>der</strong> Wieskirche<br />
hier ein. Trotzdem liegen den<br />
Wirtsleuten auch die Besucher<br />
aus <strong>der</strong> Umgebung am Herzen:<br />
„Mehr als die Hälfte sind Stammgäste,<br />
Vereine und Jäger“, weiß<br />
Stefan Moser über seine Kunden<br />
zu berichten. Deshalb ist ihm die<br />
Ausrichtung als bayerische Traditionsgaststätte<br />
sehr wichtig. Schon<br />
seit 1917, also seit fast 100 Jahren,<br />
werden Biere <strong>der</strong> Aktien-Brauerei<br />
Kaufbeuren ausgeschenkt.<br />
„Erfüllte Seelen, gefüllte Mägen“ —<br />
dieser Spruch in <strong>der</strong> Speisekarte<br />
trifft nicht nur nach einem Besuch<br />
<strong>der</strong> Wieskirche beim Gasthof<br />
Moser zu. Er kann auch auf <strong>das</strong><br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Weihnachtsmenü<br />
angewendet werden. Denn nach<br />
dem Besuch <strong>der</strong> Christmette sind<br />
die Hirsch-<br />
steaks<br />
schnell bereitet und runden <strong>das</strong> Weih-<br />
zunachtsfest<br />
perfekt ab.<br />
Die Zubereitung<br />
Für die Soße eine Zwiebel und zwei<br />
Karotten gut anbraten, Tomatenmark<br />
dazu, mit einem Schuss Rotwein<br />
und etwas Brühe aufgießen.<br />
Diesen Grundstock <strong>der</strong> Soße kann<br />
man gut schon früher vorbereiten<br />
und einige Zeit ziehen lassen.<br />
Die Hirschsteaks mit Salz, Pfeffer<br />
und etwas Paprika würzen und<br />
kurz von beiden Seiten anbraten.<br />
„Das Fleisch darf nicht zu lange<br />
braten und soll danach auch ein<br />
paar Minuten ruhen“, rät dazu Stefan<br />
Moser. Die Steaks warm stellen<br />
und in <strong>der</strong> gleichen Pfanne klein<br />
geschnittene Zwiebelstücke anbraten,<br />
gewürfelte Orangenstücke<br />
zugeben, einen<br />
Esslöffel Preiselbeeren,<br />
eine Prise Zucker und<br />
einen Schuss Rotwein<br />
bei geringer Hitze einrühren.<br />
„Dazu empfehle ich einen<br />
Merlot wegen seines<br />
herben Geschmacks“, rät<br />
<strong>der</strong> Moserwirt.<br />
Dann<br />
den<br />
vorbereiteten Soßen-<br />
Grundstock durchpassieren und<br />
zugeben, bei Bedarf etwas nachwürzen<br />
— und fertig ist die Soße.<br />
Die Hirschsteaks in Orangen-Preiselbeersoße<br />
kann man mit Orangenstücken<br />
und Preiselbeeren anrichten.<br />
Als Beilagen passen dazu<br />
Spätzle o<strong>der</strong> Semmelknödel und<br />
natürlich Blaukraut.<br />
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www.boeglmueller.com<br />
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<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 69
Wunschzettel — aktuell wie eh und je und mitunter sehr verwun<strong>der</strong>lich<br />
Altlandkreis | Playmobil, Barbie,<br />
Lego o<strong>der</strong> Baby-Born sind wohl die<br />
Klassiker unter den Spielwaren, die<br />
auf den Wunschzetteln <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
im Schongauer Land zu vermuteten<br />
sind. In <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit<br />
machen sich viele ans Werk, um<br />
dem Christkind ihre Wünsche mitzuteilen.<br />
Der „<strong>altlandkreis</strong>“ hat<br />
deshalb zwei Familien besucht um<br />
herauszufinden, was heute auf <strong>der</strong><br />
Beliebtheitsskala <strong>der</strong> Kleinen ganz<br />
oben steht. Mit dem erstaunlichen<br />
Ergebnis, <strong>das</strong>s bei den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Familien auch Waschmaschine,<br />
Almhütte o<strong>der</strong> Milchkannen auf<br />
dem Papier klebten.<br />
Ja, es gibt ihn noch, den klassischen<br />
Wunschzettel! Die kleineren Kin<strong>der</strong><br />
benutzen Kataloge und Prospekte,<br />
um sich ihre Weihnachtswünsche<br />
auszusuchen und an <strong>das</strong> Christkind<br />
zu schicken. Die Größeren könnten<br />
eigentlich schon schreiben,<br />
Die Buben <strong>der</strong> Familie Kölbl (von links) Georg, Franz und Hannes haben<br />
mit ihrer Mama Ulrike viele Fahrzeuge auf die Wunschzettel geklebt.<br />
Die kleine Lena Arnold aus Hohenfurch präsentiert ihren Wunschzettel.<br />
verwenden aber auch meistens<br />
noch ausgeschnittene Bil<strong>der</strong> und<br />
ergänzen sie höchstens mit einer<br />
Prioritätenangabe. Hintergedanke<br />
vieler Eltern ist natürlich, durch <strong>das</strong><br />
Schreibenlassen <strong>der</strong> Wunschzettel<br />
ein wenig auszuhorchen, was beim<br />
Nachwuchs unterm Weihnachtsbaum<br />
ankommt. Die Wunschzettel<br />
werden immer noch auf den<br />
Fenstersims o<strong>der</strong> unter den Teppich<br />
gelegt, wo die Engel sie dann<br />
abholen sollen. Manche schicken<br />
sie auch als Weihnachtspost nach<br />
Himmelstadt.<br />
Bei Familie Kölbl aus Apfeldorf<br />
geht es turbulent zu, wenn <strong>der</strong><br />
Wunschzettel vorbereitet wird.<br />
Neben einem ferngesteuerten<br />
Bagger, einem Heckmähwerk und<br />
einem Ballenanhänger für seinen<br />
Spielzeugtraktor hat sich Schorschi<br />
ein Bild mit acht Milchkannen aus<br />
einem Playmobil-Angebot ausgeschnitten.<br />
„Die brauch’ ich, weil<br />
mir ham so viele Kiah“, erzählt <strong>der</strong><br />
Vierjährige stolz. Auch wenn die<br />
Milch in <strong>der</strong> Realität eines Bauernhofes<br />
heute über die Melkanlage<br />
in einen großen Tank kommt — auf<br />
seinem Spielzeugbauernhof kann<br />
er die Kannen auf jeden Fall bestens<br />
gebrauchen.<br />
Sein Bru<strong>der</strong> Hannes hat eine Seilbahn,<br />
ein Winterdienstfahrzeug<br />
mit Schneeräumschild und eine<br />
Almhütte ausgeschnitten. Auf die<br />
Frage, warum denn ausgerechnet<br />
eine Almhütte, meint <strong>der</strong> Dreijährige:<br />
„Weil meine Tante immer auf<br />
die Alm geht“. Ob sie die Wünsche<br />
alle umsetzt, ist sich Ulrike<br />
Kölbl indes noch nicht sicher: „Bis<br />
Weihnachten machen sie bestimmt<br />
nochmal drei Wunschzettel“, erzählt<br />
die Mama und macht ihren<br />
Kin<strong>der</strong>n deshalb jetzt schon vorsorglich<br />
klar, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> Christkind<br />
aus den Listen nur etwas aussuchen<br />
wird.<br />
Während auf den Zetteln <strong>der</strong> Jungen<br />
die Fahrzeuge dominieren, ist<br />
<strong>der</strong> Brief <strong>der</strong> vierjährigen Lena Arnold<br />
aus Hohenfurch überwiegend<br />
rosarot. Ein Frisierkoffer und ein<br />
Schminktisch stehen ganz oben, es<br />
folgen ein Roller, ein Walky-Talky<br />
und ein Arztkittel. Doch dann stutzt<br />
man beim Betrachten <strong>der</strong> Liste:<br />
Ein Haushalts-Rührgerät und eine<br />
klassische Waschmaschine sind<br />
abgebildet. Darauf angesprochen,<br />
meint Lena ganz selbstbewusst: „I<br />
brauch’ doch oh a Waschmaschine.“<br />
Den Eltern sei ans Herz gelegt,<br />
diesen Wunschzettel unbedingt<br />
aufzubewahren und ihrer Tochter<br />
später, wenn sie erwachsen ist,<br />
noch einmal vorzulegen.<br />
Ob sie sich dann noch eine<br />
Waschmaschine zu Weihnachten<br />
wünscht?<br />
rg<br />
70 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Die „Hauswirtschafterei“ stellt Buch mit über 80 Backrezepten vor<br />
Peiting | Die Peitinger Vereine feiern<br />
viele Feste. Überall bekommen<br />
die Gäste köstliche, selbstgebackene<br />
Kuchen angeboten. Grund<br />
genug für die „Hauswirtschafterei“<br />
ein Buch zusammenzustellen,<br />
welches die Lieblingsbackrezepte<br />
<strong>der</strong> Peitinger zusammenträgt. Die<br />
Resonanz auf einen Rezeptaufruf<br />
in diesem Frühjahr war überwältigend.<br />
Per Mail, Fax, Brief o<strong>der</strong><br />
persönlich haben über 100 Hobby-<br />
Bäcker ihre Ideen eingereicht. Aus<br />
diesen wurden elf Tortenrezepte<br />
ausgesucht und im Sommer beim<br />
Finale auf dem Bauernmarkt vorgestellt.<br />
Eine Jury bewertete Optik,<br />
Originalität und natürlich den<br />
Geschmack. Das Rennen machte<br />
eine „Erdbeercharlotte“ von Regina<br />
Eding.<br />
Für die „Hauswirtschafterei“ ging<br />
es anschließend ans Backen, Fotografieren,<br />
Rezepte in Reinform<br />
bringen und Layout erstellen. Nach<br />
monatelanger Arbeit wird „Peiting<br />
backt“ am 6. <strong>November</strong><br />
auf dem Bauernmarkt ark<br />
rkt<br />
vorgestellt. Das mehr<br />
als 80 Rezepte umfassende<br />
Werk wird<br />
von <strong>der</strong> Bücherei am<br />
Bach für zehn Euro<br />
vertrieben. Pro Exemplar<br />
gehen zwei<br />
Euro an die Bürgerstiftung<br />
Peiting.<br />
Aus <strong>der</strong> Heimat für<br />
die Heimat. tis<br />
Peiting backt Süßes aus dem Pfaffenwinkel<br />
Peiting<br />
backt<br />
Süßes aus dem<br />
Pfaffenwinkel<br />
> > > BUCHVERLOSUNG<br />
„<strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei Bücher von „Peiting backt“. Wer<br />
sich selbst an den schmackhaften Rezepten versuchen möchte,<br />
sendet eine Postkarte mit dem Stichwort „Peiting backt“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting. O<strong>der</strong> schickt uns eine E-<br />
Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 15.11.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auch diesmal entscheidet <strong>das</strong><br />
Los. Wir wünschen viel Glück.<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 71
Seit 50 Jahren ziehen sie von Haus zu Haus<br />
21. und 22. <strong>November</strong> <strong>2015</strong><br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Hohenfurch | „Klöpfeln is’ einfach<br />
bärig!“ Der kleine Franz Taufratshofer<br />
bringt es auf den Punkt: Die<br />
Hohenfurcher Trachtenjugend hat<br />
ihren Spaß, wenn sie jedes Jahr<br />
im Advent mit Lie<strong>der</strong>n und ihrem<br />
Verserl (siehe Kasten) von Haus zu<br />
Haus zieht. Als <strong>der</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
diesen Herbst zu den Ursprüngen<br />
und Beson<strong>der</strong>heiten dieses<br />
Brauchs in <strong>der</strong> Schönachgemeinde<br />
nachfragt, stoßen die Jugendleiter<br />
überrascht auf die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />
in Hohenfurch seit genau 50 Jahren<br />
geklöpfelt wird. Helmut Lin<strong>der</strong><br />
kann sich an die Anfänge noch sehr<br />
gut erinnern. Der Lehrer Johann<br />
Schmidt kam aus dem Chiemgau<br />
und stellte mit seinen Schülern<br />
zur Einweihung <strong>der</strong> Hohenfurcher<br />
Schule 1965 eine Volksmusikgruppe<br />
zusammen. Damit die Jugendlichen<br />
auch weiter musizierten,<br />
schlug er ihnen vor, in <strong>der</strong> Adventszeit<br />
zum Klöpfeln zu gehen.<br />
„Mit Zither, Hackbrett<br />
und Flöten sind wir<br />
losgezogen, <strong>das</strong> war<br />
eine Erfahrung fürs<br />
Leben“, erzählt Helmut<br />
Lin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> den<br />
Brauch seither begleitet.<br />
Ob die Saiteninstrumente<br />
bei den<br />
winterlichen Temperaturen<br />
immer so<br />
genau gestimmt waren, sei nicht<br />
so wichtig gewesen. Hauptsache,<br />
man konnte den Dorfbewohnern<br />
eine Freude machen und ein paar<br />
Mark mit nach Hause bringen.<br />
Für die jungen Hohenfurcher war<br />
es außerdem abenteuerlich, bei<br />
Dunkelheit durch den Schnee zu<br />
den Aussiedlerhöfen zu stapfen,<br />
dort dann in <strong>der</strong> warmen Stube<br />
mit Tee und Plätzchen versorgt zu<br />
werden, um schließlich wie<strong>der</strong> den<br />
Rückweg anzutreten. „Wir sind bis<br />
zum Lech runter zu Fuß gegangen,<br />
und ein Anwohner hat uns sogar<br />
mit zurück begleitet“, unterstreicht<br />
Lin<strong>der</strong> die Wertschätzung <strong>der</strong> Hohenfurcher<br />
Bürger für den damals<br />
neuen Brauch. 1969 wurde Lin<strong>der</strong><br />
dann zum Jugendleiter im Trachtenverein<br />
gewählt. Fortan zog die<br />
Trachtenjugend ganz offiziell von<br />
Haus zu Haus.<br />
Der Originalbrauch wird im Chiemgau<br />
an den drei Donnerstagen<br />
vor Weihnachten abgehalten. Die<br />
<br />
Schongau-West<br />
Gewerbegebiet<br />
Lerchenfeld<br />
Unsere Auswahl lässt jedes Musikerherz höher schlagen!<br />
72 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
<br />
<br />
www.kirstein.de
Hohenfurcher haben <strong>das</strong> aus organisatorischen<br />
Gründen etwas<br />
abgewandelt. Sie ziehen am Donnerstag<br />
nach Nikolaus erstmals los<br />
und<br />
setzen ihre Hausbesuche am<br />
Freitag, Samstag und Sonntag fort.<br />
„Wir machen <strong>das</strong> gebündelt an einem<br />
Wochenende, weil wir danach<br />
schon wie<strong>der</strong> für die Weihnachtsfeier<br />
proben müssen“, berichtet<br />
<strong>der</strong> heutige Jugendleiter Jürgen<br />
Gistl. Er hat rund 40 Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche in <strong>der</strong> Trachtenjugend<br />
beisammen, die er zum Klöpfeln in<br />
vier Gruppen einteilt. Dabei achtet<br />
er darauf, <strong>das</strong>s immer größere und<br />
kleinere Kin<strong>der</strong> gemischt in einer<br />
Gruppe sind. Da mittlerweile auch<br />
einige Kin<strong>der</strong> aus Schwabnie<strong>der</strong>hofen<br />
dem Trachtenverein angehören,<br />
geht eine Gruppe auch dort im<br />
Dorf zum Klöpfeln. Helmut Lin<strong>der</strong><br />
hat sein Amt als Jugendleiter 2002<br />
nach 33 Jahren aufgegeben. Doch<br />
zu den Aussiedlern muss er am<br />
Sonntag immer noch mitfahren.<br />
Ausgestattet und verkleidet als<br />
Hirten und begleitet von einem<br />
Erwachsenen, ziehen die Kin<strong>der</strong><br />
bei Einbruch <strong>der</strong> Dunkelheit los.<br />
Vor jedem Haus singen sie zwei<br />
Klöpfl-Lie<strong>der</strong> und sagen ihr Sprücherl<br />
auf. „Dieses Verserl können<br />
mittlerweile Generationen von<br />
Hohenfurchern“, weiß Gabi Hagl,<br />
die selbst als Kind dabei war und<br />
dann als Jugendleiterin viele Jahre<br />
die Klöpfler begleitet hat. In einem<br />
Wagerl haben die Kin<strong>der</strong> ein<br />
kleines Andenken für jedes Haus<br />
dabei. Wie etwa selbstgebastelte<br />
Sterne, Engelchen o<strong>der</strong> bemalte<br />
Steine, die sie in den Plattlerproben<br />
selbst vorbereiten.<br />
„Eigentlich ist es jedes Jahr <strong>der</strong> volle<br />
Stress, aber es ist auch immer lustig“,<br />
gesteht Hagl. „Einmal kam ein<br />
Windstoß und hat alle unsere Hüte<br />
weggeweht“, erzählt beispielsweise<br />
Sarah van Denzen. Doch<br />
die Kin<strong>der</strong> seien mit Begeisterung<br />
dabei und freuen sich natürlich<br />
auch über die Geldspenden und<br />
Süßigkeiten, die sie von den Besuchten<br />
erhalten. Und auch, wenn<br />
Die Hohenfurcher Trachtenjugend bei <strong>der</strong> Plattlerprobe mit (hinten von<br />
links) Musikant Stefan Lin<strong>der</strong>, Gabi Hagl, dem Initiator des Klöpfelns<br />
Helmut Lin<strong>der</strong> und Jugendleiter Jürgen Gistl.<br />
die Finger beim Flötenspielen nur<br />
noch klamm seien, schreckten die<br />
Klöpfler selbst vor widrigstem Wetter<br />
nicht zurück. Ihr Lohn sind drei<br />
Euro pro abendlichem Rundgang.<br />
Die vielen Geschenke in Form von<br />
Naschereien und Süßigkeiten werden<br />
am letzten Tag gerecht verteilt,<br />
<strong>der</strong> mit einem Spaghetti-Essen im<br />
Haus eines Betreuers endet.<br />
Die Hohenfurcher und Schwabnie<strong>der</strong>hofener<br />
Bürger geben aber<br />
nicht nur Süßes, sie spenden vor<br />
allem sehr viel Geld für einen guten<br />
Zweck. In den zurückliegenden<br />
Jahren sind regelmäßig zwischen<br />
1 500 und 1 800 Euro zusammen<br />
gekommen, die an krebskranke<br />
Kin<strong>der</strong>, den Tabaluga-Hof, die Rumänienhilfe<br />
o<strong>der</strong> „Tropfen e.V.“<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Der Hohenfurcher Klöpfle-Spruch:<br />
weitergegeben wurden. „Wir entscheiden<br />
immer gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> Jugend, wer <strong>das</strong> Geld bekommen<br />
soll, und bei <strong>der</strong> Weihnachtsfeier<br />
findet meist schon die Übergabe<br />
statt“, berichtet Jürgen Gistl<br />
vom sozialen Engagement, <strong>das</strong> die<br />
Trachtenjugend alljährlich leistet.<br />
Und Ludwig Nuscheler, auch nach<br />
50 Jahren noch ein begeisterter<br />
Klöpfler, fügt hinzu: „Das Beste<br />
ist, weil man da von Haus zu Haus<br />
geht, <strong>das</strong>s man überall mal die<br />
Leute kennenlernt.“<br />
Dieses Jahr sind die Hohenfurcher<br />
Klöpfler unterwegs von Donnerstag,<br />
10., bis Samstag, 12. <strong>Dezember</strong>,<br />
embe<br />
jeweils ab 17 Uhr.<br />
Am Sonntag, 13.<br />
<strong>Dezember</strong>, er, ziehen en sie<br />
zu den Aussiedlerhöfen.<br />
en. rg<br />
Guten Abend ihr liaben Leit,<br />
jetzt is mea do die Klöpflszeit,<br />
deant enk bsinna, kommts zur Ruah,<br />
und horcht´s de Trachtenkin<strong>der</strong> zua.<br />
Was de alls spielen und singan,<br />
soll Eich im Advent a Freid no bringa.<br />
Mir sammeln für Kin<strong>der</strong>, de arm sind und krank,<br />
für Eure Gaben sag m´r Vergelt´s Gott und vielen Dank!<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 73
Geschenkideen vor <strong>der</strong> Haustür<br />
Altlandkreis | Alle Jahre wie<strong>der</strong><br />
stellt sich die zermürbende Frage:<br />
Was schenk ich meinen Lieben?<br />
Es soll ja doch etwas sein, <strong>das</strong><br />
dem Beschenkten gefällt und womit<br />
er etwas anfangen kann. Der<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ hat sich nach Geschenkideen<br />
für seine Leser umgehört.<br />
Sie reichen vom Klassiker<br />
Schmuck bis zum handgefertigten<br />
Bogen für einen Trendsport.<br />
Dazu haben Geschäftsleute und<br />
ihre Mitarbeiter verraten, was<br />
sie selbst ihren Lieben unter den<br />
Christbaum legen.<br />
Hans-Otto Schmid von <strong>der</strong> Schongauer Goldschmiede<br />
„Mein Geschenktipp sind Schmuckstücke aus <strong>der</strong> eigenen Goldschmiedewerkstatt.<br />
Das sind ganz individuelle Geschenke, denn<br />
ich fertige Unikate o<strong>der</strong> Schmuckstücke in Kleinserien — alles sozusagen<br />
„Made in Schongau“. Und die sind nur bei mir erhältlich.<br />
Als Goldschmiedemeister achte ich neben <strong>der</strong> attraktiven Formgestaltung<br />
beson<strong>der</strong>s auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung.<br />
Meiner Frau werde ich beim Ludwig Wieser nebenan einen schönen<br />
Le<strong>der</strong>rucksack aussuchen, denn Handtaschen findet sie unpraktisch.<br />
Fritz Preuß von Fritzbogen in Reichling<br />
Als Bogen- und Gitarrenbauer ist mein Geschenktipp ein handgefertigter<br />
Bogen. Der reicht preislich von 200 Euro für einen Kin<strong>der</strong>bogen<br />
bis 900 Euro, beispielsweise für einen zugkräftigen Recurve.<br />
Meine Bögen sind immer Einzelanfertigungen, eine gewisse Auswahl<br />
hab ich auf Lager, beson<strong>der</strong>e Wünsche setze ich nach Auftrag<br />
um. Das Bogenschießen ist <strong>der</strong>zeit eine Trendsportart, deshalb bie-<br />
te<br />
ich auch regelmäßig Bogenbaukurse an.<br />
Meine Frau und ich schenken uns immer gegenseitig etwas für unser<br />
Wohnmobil, mit dem wir gerne auf Reisen gehen. Heuer wird<br />
es ein Digitalradio sein.<br />
Claudia Dadatschek, Malermeisterin<br />
aus Schwabsoien<br />
Ich beflocke Spardosen, Bil<strong>der</strong>rahmen,<br />
Teelichter, Laubsägebil<strong>der</strong><br />
und Deko-Figuren ganz persönlich<br />
nach den Wünschen <strong>der</strong> Kunden.<br />
Einige Geschenkartikel habe ich<br />
auf Lager, wie zum Beispiel Spar-<br />
Kühe. Die eine habe ich als Milka-<br />
Kuh mit lila Flecken beflockt, die<br />
an<strong>der</strong>e schimmert gelb-grün.<br />
Auf Weihnachten hin habe ich<br />
auch schon so manches alte Schränkchen neu lackiert o<strong>der</strong> einen<br />
Werbeschriftzug auf Folie für <strong>das</strong> Auto produziert. Letztes Jahr hab ich<br />
bei meinem Freund mit einer CD-Box seiner Lieblingsband „Rome“<br />
voll ins Schwarze getroffen. Die sind sehr selten live zu hören, doch<br />
heuer möcht ich versuchen, Konzertkarten zu ergattern.<br />
KÖNIGLICHE KRISTALL-THERME SCHWANGAU/FÜSSEN<br />
viel mehr als<br />
nur eine Therme<br />
74 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
Extra Urlaub<br />
Lebenslust<br />
meine Kristall-<br />
Therme<br />
Geschenk-Idee<br />
Jetzt schon an Weihnachten<br />
denken. Verschenken Sie Wohlfühlzeit,<br />
Schönheit und Entspannung mit<br />
einem Geschenk-Gutschein für die<br />
Thermen- und Saunawelt, für eine<br />
Massage, Wellnessbehandlung o<strong>der</strong><br />
einen ganzen Verwöhntag.<br />
Beachten Sie auch unsere Aktionen<br />
zum Weihnachtsfest unter:<br />
www.kristalltherme-schwangau.de<br />
Öffnungszeiten: So–Do 9–22 Uhr, Fr + Sa 9–23 Uhr, auch an allen Feiertagen (außer 24.12.) · Am Ehberg 16 · 87645 Schwangau · Tel. 0 83 62/81 96-30 · Di und Fr ab 19 Uhr textilfreies Baden
Franz Köpf öf von Euronics-Köpf öfi in Schongau<br />
Die digitale Welt macht auch<br />
vor<br />
dem<br />
guten alten Radio nicht Halt.<br />
Deshalb empfehle eh<br />
ich<br />
ein<br />
Digitalradio als Weihnachtsgeschenk. Hier<br />
habe ich ein ganz stylisches Gerät des deutschen Herstellers „sonoro“<br />
in <strong>der</strong> Hand, <strong>das</strong> auch einen CD-Spieler und einen Bluetooth-<br />
Anschluss für die Musik vom Smartphone bietet. Diese Radios haben<br />
eine topp Qualität und es gibt sie in vielen verschiedenen Farben.<br />
Ein Wochenende in Südtirol möcht ich heuer meiner Frau schenken. .<br />
Das ist natürlich nicht ohne Eigennutz, denn da fahre ich selbstverständlich<br />
mit.<br />
Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Schweizer Bustouristik aus Peiting<br />
Barbara Eichelberg (links): Mein Tipp für einen tollen Winterausflug ist<br />
<strong>der</strong> Biathlon-Weltcup in Antholz. An den drei Tagen kann man alle fünf<br />
Rennen miterleben und <strong>das</strong> ist für jeden Sportbegeisterten ein beson<strong>der</strong>es<br />
Erlebnis.<br />
Manuela Hanusa: O<strong>der</strong> man macht einen Familienausflug zu Apassionata,<br />
<strong>der</strong> außergewöhnlichen Pferdeshow. Die Vorstellung in <strong>der</strong> Münchner<br />
Olympiahalle steht heuer unter dem Motto „Im Bann des Spiegels“. Mein<br />
Mann ist Busfahrer bei <strong>der</strong> Firma Schweizer und wünscht sich heuer einen<br />
E-Book-Rea<strong>der</strong>, damit kann er die Wartezeiten zum Lesen nutzen.<br />
Kamila Mostowska studiert Hotelmanagement<br />
und arbeitet Auf <strong>der</strong> Gsteig im Hotel in Lechbruck<br />
Je<strong>der</strong> hat doch eigentlich alles. Und wenn man etwas braucht, dann<br />
braucht man es sofort und kauft es sich. Das einzige, was man nicht<br />
kaufen kann, ist Zeit. Deshalb schenke ich meinen Lieben einfach nur<br />
Zeit, vielleicht auch mit einem Geschenkgutschein von <strong>der</strong> Gsteig. Ein<br />
romantisches Dinner für zwei Personen in unserem Restaurant mit<br />
Blick auf die winterliche Alpenkette o<strong>der</strong> ein Verwöhntag in unserem<br />
„Gsteiger“ Spa-Bereich — da kann man nach <strong>der</strong> stressigen Adventszeit<br />
relaxen und die Seele baumeln lassen. Das wäre meine Geschenkidee<br />
in Form von Gutscheinen, die wir ganz individuell nach den Wünschen<br />
unserer Kunden ausstatten.<br />
Magdalena Weißenbach vom Betten- und Modehaus<br />
Weißenbach in Peiting<br />
Was Kuscheliges für die kalten Wintertage — <strong>das</strong> kommt an Weihnachten<br />
immer gut an. Wir haben eine große Auswahl an Wolldecken<br />
in allen Farben. In unserem Haus ist <strong>das</strong> Angebot sehr vielfältig<br />
von Mode über Heimtextilien bis hin zu Betten. en. Gerne stellen en wir<br />
auch Gutscheine aus, dann kann <strong>der</strong><br />
Beschenkte en<br />
selber er<br />
aussuchen.<br />
su<br />
Für meinen Mann muss es irgendetwas etwas für den Garten sein. Da<br />
werde e ich in<br />
die<br />
Peitinger er<br />
Gärtnerei ei Leinauer gehen und etwas Schö-<br />
nes aussuchen. suche<br />
rg<br />
rg<br />
Wir wünschen allen unser en<br />
K unden und Geschäftspartnern<br />
Fr ohe Weihnachten und<br />
ein gutes neues J ahr<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 75
Unsere kommenden<br />
Veranstaltungen:<br />
06.12.15, 13.12.15, 20.12.15:<br />
von 9.30 - 13.00 Uhr<br />
Adventsbrunch<br />
ab 17.00 Uhr<br />
Feuertonne & Glühwein<br />
31.12.15:<br />
ab 21.30 Uhr<br />
5-jähriges Jubiläum<br />
& Silvester-Party<br />
vom 02.11. bis 03.12. Betriebsruhe<br />
Kunstcafe<br />
am Tor<br />
Reservierung unter:<br />
0 88 67 - 92 10 40<br />
info@kunstcafe-rottenbuch.de<br />
www.kunstcafe-rottenbuch.de<br />
bayrisch · traditionell · kreativ<br />
Was wäre Weihnachten<br />
ohne Festessen<br />
?<br />
Spezialitäten vom heimischen Wild<br />
Ideenreiche Schmankerl<br />
vom Schwein und Rind<br />
Ofenfrische Gänse und Enten<br />
Hausgemachte Leckereien zum Dessert<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
Landgasthof „Zum Eibenwald“<br />
82405 Paterzell · 08809/92040<br />
www.landgasthof-eibenwald.de<br />
Advents- und Christkindlmärkte im Schongauer Land<br />
Altlandkreis | Was ist <strong>das</strong> Beson<strong>der</strong>e<br />
an den vielen Advents- und<br />
Weihnachtsmärkten im Schongauer<br />
Land? Es sind die vielen<br />
selbstgemachten Angebote, die<br />
in den Bastelstuben, Kochtöpfen<br />
und Nähzimmern vorbereitet<br />
wurden. 16 Märkte hat <strong>der</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
zusammen getragen.<br />
Die meisten schlagen am ersten<br />
Adventwochenende ihre Buden<br />
auf, doch mittlerweile verteilt<br />
sich <strong>das</strong> Markttreiben bis zum<br />
dritten Advent.<br />
Unser Rundgang lässt schon jetzt<br />
die Herzen aller Marktbummler<br />
höher schlagen und die Gaumenfreuden<br />
bei dem vielfältigen Angebot<br />
erfreuen.<br />
SCHONGAU<br />
„Heuer haben wir eine Verlängerung<br />
erwirkt und können den<br />
Weihnachtsmarkt über drei Wochenenden<br />
anbieten“, freut sich<br />
Hermann Gleich auf einen noch<br />
größeren Weihnachtsmarkt in<br />
<strong>der</strong> Altstadt. Rund 35 Stände<br />
werden von Donnerstag, 3. <strong>Dezember</strong>,<br />
bis Sonntag, 20. <strong>Dezember</strong>,<br />
am Marienplatz aufgebaut —<br />
mit viel Kunsthandwerklichem,<br />
Weihnachtlichem und Geschenkideen.<br />
Ganz zu schweigen vom<br />
heißen Jagertee, einer Bratwurst<br />
o<strong>der</strong> Schupfnudeln, die zum winterlichen<br />
Besuch in Schongaus<br />
guter Stube gehören.<br />
Obwohl <strong>der</strong> Markt eine Woche<br />
länger dauert, hat Organisator<br />
Gleich wie<strong>der</strong> ein paar Standbetreiber<br />
mehr gewinnen können.<br />
Jeden Abend wird eine Musikgruppe<br />
für weihnachtliche Stimmung<br />
sorgen: Alphornbläser, verschiedene<br />
Blaskapellen aus <strong>der</strong><br />
Umgebung o<strong>der</strong> Musikanten mit<br />
peruanischen Panfl öten. Ob es bei<br />
<strong>der</strong> langen Dauer bleibt, macht<br />
Gleich vom Besuch heuer abhängig,<br />
weshalb sich <strong>der</strong> Organisator<br />
viele Gäste wünscht, die sich von<br />
<strong>der</strong> schönen Atmosphäre am Marienplatz<br />
verzaubern lassen.<br />
PEITING<br />
Viel los ist regelmäßig am Peitinger<br />
Weihnachtsmarkt, für den am<br />
27. <strong>November</strong> und für drei Tage<br />
die Buden aufgebaut werden.<br />
Vereine, Kin<strong>der</strong>gärten und soziale<br />
Einrichtungen bereiten vielerlei<br />
Weihnachts-Accessoires o<strong>der</strong> Geschenkideen<br />
vor, und für <strong>das</strong> leibliche<br />
Wohl ist auch gesorgt. Am<br />
Freitag haben die rund 20 Stände<br />
am unteren Marktplatz von 17 bis<br />
21 Uhr geöffnet, am Samstag von<br />
15 bis 21 Uhr und am Sonntag soll<br />
die adventliche Atmosphäre von 11<br />
bis 18 Uhr die Besucher anlocken.<br />
Beson<strong>der</strong>s, wenn <strong>der</strong> Nikolaus am<br />
Samstagnachmittag vorbei schaut<br />
und zugleich die Peitinger Bläser<br />
ihre Weisen spielen, kommt Weihnachtsstimmung<br />
auf. Am Sonntag<br />
unterhalten nachmittags die Birklän<strong>der</strong><br />
Musikanten.<br />
Da die Straße am Hauptplatz an<br />
diesem Wochenende gesperrt<br />
ist, steht zwanglosem Flanieren<br />
und einem Treffen mit Bekannten<br />
nichts im Weg.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
Vom Dorfplatz über die Deckerhalle,<br />
den Rainer-Endisch-Saal<br />
al<br />
im Kapellenfeld, lenf<br />
e die<br />
Gärtnerei<br />
ei<br />
und den Mühlenmarkt erstreckt<br />
reck<br />
sich in Herzogsägmühle gm<br />
<strong>der</strong><br />
gro-<br />
Die schönen Lichterketten sorgen am Schongauer Weihnachtsmarkt für<br />
eine beson<strong>der</strong>e Stimmung.<br />
76 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
Der Nikolaus schaut auch auf dem<br />
Markt in Herzogsägmühle vorbei.<br />
ße und vielfältige Weihnachtsmarkt.<br />
Eröffnet wird <strong>der</strong> Markt<br />
am 27. <strong>November</strong> um 11 Uhr,<br />
er dauert bis 29. <strong>November</strong>, 17<br />
Uhr. Rund um den festlich geschmückten<br />
Dorfplatz warten<br />
verschiedenste Speisen und Getränke<br />
auf die Besucher. Auf dem<br />
gesamten Markt gibt es handgefertigte<br />
Geschenke aus den Herzogsägmühler<br />
Werkstätten, den<br />
Fach- und Ausbildungsbetrieben<br />
sowie aus verschiedenen Therapieeinrichtungen.<br />
Den Bummel<br />
über den Markt kann man mit<br />
einem Besuch verschiedener<br />
Veranstaltungen verbinden: Am<br />
Freitag gibt es um 18 Uhr ein Gospel-Konzert<br />
in <strong>der</strong> Martinskirche,<br />
am Samstag gestaltet „Musik im<br />
Pfaffenwinkel“ um 15.30 Uhr ein<br />
Weihnachtskonzert, am Sonntag<br />
ist um 10.15 Uhr ein Adventsgottesdienst,<br />
gegen 14 Uhr kommt<br />
<strong>der</strong> Nikolaus auf den Dorfplatz<br />
und um 17 Uhr gestaltet die Harfenistin<br />
Silke Aichhorn eine adventliche<br />
Stunde.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Einen malerischen Weihnachtsmarkt<br />
bietet die Gemeinde Bad<br />
Bayersoien in <strong>der</strong> Brandstatt. Am<br />
13. <strong>Dezember</strong>, einem Sonntag,<br />
werden zahlreiche Stände mit<br />
Im Pfarrhof ist eine<br />
e<br />
Kunstausstellung us<br />
stel<br />
lung<br />
arrangiert,<br />
und den Abschluss bestreitet<br />
et am Sonntag ab 18 Uhr die<br />
Trachtenkapelle mit weihnachtli-<br />
i-<br />
chen Weisen.<br />
selbst st gefertigten er<br />
gten<br />
Produkten<br />
aus dem Dorf aufgebaut. ut. Die<br />
Blaskapelle lle sorgt für adventliche<br />
Stimmung mung<br />
bei<br />
Glühwein,<br />
Plätzchen und Bratwurst. rst Ab 14<br />
Uhr ist eine lebende Krippe zu<br />
bewun<strong>der</strong>n, und für alle kleinen<br />
Gäste hält <strong>der</strong> Nikolaus eine<br />
kleine Überraschung bereit. Wie<br />
stets wird <strong>der</strong> Erlös von den beteiligten<br />
Vereinen an soziale Einrichtungen<br />
gespendet.<br />
APFELDORF<br />
Zu einem Treffpunkt im Lechrain<br />
hat sich <strong>der</strong> Apfeldorfer Weihnachtsmarkt<br />
entwickelt, <strong>der</strong> am<br />
28. und 29. <strong>November</strong> seine Pforten<br />
öffnet.<br />
Von handgefertigten Filzhüten<br />
über kreative Kerzen, selbstgemachte<br />
Marmeladen bis hin<br />
zu handgestrickten Socken gibt<br />
es einige Raritäten entlang <strong>der</strong><br />
Flößerstraße zu entdecken. Mit<br />
rund 35 Ständen wird <strong>der</strong> Markt<br />
heuer bis zum Kastanienplatz erweitert.<br />
Für die Kin<strong>der</strong> gibt es ein<br />
Karussell, Kamelreiten und am<br />
Sonntag schaut bei Einbruch <strong>der</strong><br />
Dunkelheit <strong>der</strong> Nikolaus vorbei.<br />
In <strong>der</strong> Pfarrkirche liest am Samstag<br />
um 17 Uhr Albert Hutterer die<br />
„Heilige Nacht“, kurz darauf wird<br />
ein Engel vom Balkon die Weihnachtsbotschaft<br />
verkünden.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
Seit über 40 Jahren gibt es in<br />
Hohenpeißenberg einen Christkindlmarkt,<br />
<strong>der</strong> im dreijährigen<br />
Rhythmus vom Kin<strong>der</strong>garten-<br />
För<strong>der</strong>verein organisiert wird.<br />
Doch <strong>das</strong> ist den Dorfbewohnern<br />
mittlerweile zu wenig, und so<br />
lädt seit sieben Jahren die Gemeinde<br />
in den Zwischenjahren<br />
zu einem stimmungsvollen Markt<br />
ein.<br />
Am 28. <strong>November</strong> werden zahlreiche<br />
Stände an <strong>der</strong> Primus-<br />
Koch-Schule aufgebaut, die<br />
ausschließlich von den örtlichen<br />
Vereinen bestückt werden. Das<br />
Angebot reicht von klassischen<br />
Adventskränzen über weihnachtliche<br />
Basteleien bis hin zu kulinarischen<br />
Schmankerln.<br />
Eröffnet wird <strong>der</strong> Markt um 15<br />
Uhr mit musikalischer Umrahmung<br />
durch die Jugendkapelle.<br />
Bürgermeister Thomas Dorsch,<br />
heuer <strong>der</strong> Gastgeber, hat auch<br />
den Nikolaus für die kleinen Gäste<br />
bestellt.<br />
Die Engel bekamen nach ihrem Prolog auf einem Balkon von Apfeldorfs<br />
Bürgermeister Georg Epple eine heisse Schokolade spendiert.<br />
BUCH<br />
<br />
BACH<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 77
Uhr einen stimmungsvollen Adventsmarkt<br />
mit vielen heimischen<br />
Produkten zu organisieren.<br />
LECHBRUCK<br />
Viel<br />
Gebasteltes, es<br />
Gestricktes tes und<br />
Eingelegtes egte<br />
haben die Lechbruckerinnen<br />
ne<br />
n für ihren Adventsmarkt<br />
am 28. <strong>November</strong> ab 15 Uhr vorbereitet.<br />
Der Markt neben dem Rathaus<br />
lockt Jahr für Jahr viele Besucher<br />
in die Flößergemeinde, die<br />
sich mit liebevoll dekorierten<br />
Adventskränzen und -gestecken<br />
versorgen möchten. Für die kleinen<br />
Besucher kommt gegen 17<br />
Uhr <strong>der</strong> Nikolaus. Dazu gibt es<br />
kulinarische Schmankerl und<br />
verschiedene Musikgruppen aus<br />
dem Ort, die für weihnachtliche<br />
Stimmung sorgen.<br />
STEINGADEN<br />
Eigentlich steigt in Steingaden<br />
ein herkömmlicher Krämermarkt,<br />
doch <strong>der</strong> Name „Nikolausmarkt“<br />
verrät, <strong>das</strong>s weihnachtliche Vorfreude<br />
mit einfließt. Rund 40<br />
Stände werden am 6. <strong>Dezember</strong><br />
den Marktplatz und die Welfenstrasse<br />
in Beschlag nehmen, die<br />
neben ihrem normalen Marktangebot<br />
auch einiges zur Vorweihnachtszeit<br />
bieten. Gegen 15<br />
Uhr fährt <strong>der</strong> Nikolaus mit <strong>der</strong><br />
Kutsche vor und wird von jungen<br />
Bläsern <strong>der</strong> Musikkapelle Steingaden<br />
empfangen.<br />
GUT KINSEGG<br />
„Das Beson<strong>der</strong>e an unserem<br />
Weihnachtsmarkt ist die gemütliche<br />
Atmosphäre“, sagt Christa<br />
Rodenkirchen zu ihrem Markt auf<br />
Gut Kinsegg.<br />
Malerisch gelegen e<br />
g zwischen<br />
Bernbeuren und<br />
Roßhaupten<br />
wird am 5. <strong>Dezember</strong> em<br />
von 13 bis<br />
18 Uhr mit vielen kleinen n und feinen<br />
Produkten aus <strong>der</strong><br />
Region aufgewartet. et. Als<br />
Hartwürste aus Hirschfleisch gibt<br />
es auf Gut Kinsegg.<br />
beson<strong>der</strong>e Angebote nennt die<br />
Gutsherrin die frisch geschlagenen<br />
Christbäume sowie Hirschfleisch<br />
und Hirschwurst. Wem<br />
<strong>das</strong> stolze Waldtier lebendig lieber<br />
ist, <strong>der</strong> kann dem Hirschgehege<br />
einen Besuch abstatten.<br />
KINSAU<br />
Der Kinsauer Adventsmarkt wurde<br />
vor über zehn Jahren vom<br />
Gartenbauverein im Pfarrhof initiiert,<br />
doch <strong>der</strong> wird zurzeit umfassend<br />
renoviert.<br />
Ausweichquartier ist wie schon<br />
im vergangenen Jahr die Mehrzweckhalle,<br />
wodurch sich die<br />
Möglichkeit ergab, nicht nur Adventskränze<br />
und Weihnachtliches<br />
drinnen anzubieten, son<strong>der</strong>n<br />
auch im Freien mit Bratwürstl,<br />
Waffeln o<strong>der</strong> Glühwein die Besucher<br />
zu verwöhnen. Der Versuch<br />
2014 war ein Erfolg und so machen<br />
sich die Organisationen —<br />
BERNBEUREN<br />
Nikolaus, Kutschenfahrten, Tombola<br />
und frisch geschlagene<br />
Christbäume direkt vom Auerberg<br />
sind Garanten für zahlreiche Besucher<br />
des Weihnachtsmarktes in<br />
Bernbeuren. Unter <strong>der</strong> Organisation<br />
<strong>der</strong> Ski-Abteilung im Sportverein<br />
werden am 13. <strong>Dezember</strong><br />
rund 15 Stände am Marktplatz<br />
aufgebaut. Ab 13.30 Uhr bieten<br />
Vereine und Organisationen aus<br />
dem Dorf ihre Spezialitäten an.<br />
Neben typischen Weihnachtsmarkt-Schmankerl<br />
möchten die<br />
Bernbeurer Kin<strong>der</strong> heuer etwas<br />
Neues ausprobieren: geröstete<br />
Kartoffelscheiben, die auch wie<strong>der</strong><br />
an Kin<strong>der</strong> verkauft werden.<br />
EPFACH<br />
Fe<strong>der</strong>führend für die Epfacher<br />
Dorfweihnacht ist heuer die Feuerwehr,<br />
die am 12. <strong>Dezember</strong> in<br />
und um <strong>das</strong> Pfarrheim einlädt.<br />
Ab 16 Uhr gibt es im Freien allerlei<br />
Kulinarisches, am Hirtenfeuer<br />
wird Stockbrot gebacken<br />
und die Bläsergruppe sorgt für<br />
weihnachtliche Stimmung. Die<br />
filigraneren Angebote sind im<br />
Pfarrheim zu bestaunen, wofür<br />
sich die beteiligten Vereine —<br />
Schützen, Trachtler, TSV, Landjugend,<br />
Faschingsgesellschaft und<br />
die Feuerwehr — einiges einfallen<br />
lassen werden.<br />
ROTTENBUCH<br />
Bücherstube, Kin<strong>der</strong>garten, n, Turnerfrauen,<br />
Fußballjugend, Land-<br />
Im zweijährigen Rhythmus laden<br />
jugend und <strong>der</strong><br />
Gartenbau-<br />
au<br />
die Rottenbucher zu ihrem Dorfadvent<br />
in den Klosterhof ein. Am<br />
am 27.<br />
<strong>November</strong> ab<br />
14 13. <strong>Dezember</strong> er<br />
bieten die heimiverein<br />
— heuer er wie<strong>der</strong> daran,<br />
schen Bastelstuben, Kunsthandwerker<br />
e und Vereine an<br />
rund 15 Ständen ihr<br />
Produkte an. Zudem<br />
öffnet fn<br />
die Bücherei<br />
78 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong>
ihre<br />
Türen, in<br />
<strong>der</strong> Schule gibt<br />
es ein<br />
Stehcafé<br />
und Märchenstunden. Um 14.30<br />
Uhr und um 17 Uhr gestalten ten die<br />
Flötengruppe, die Saitenmusik ik<br />
und die Jungmusiker <strong>der</strong> Blaskapelle<br />
eine adventliche Serenade<br />
im Rathaus. Zum Abschluss liest<br />
Pastoralreferent Georg Jocher<br />
in <strong>der</strong> Klosterkirche die „Heilige<br />
Nacht“. Umrahmt wird die Erzählung<br />
von Ludwig Thoma durch<br />
die Illachtaler Sängerinnen.<br />
SCHWABBRUCK<br />
„Wir behalten auch bei unserem<br />
zwölften Weihnachtsmarkt die<br />
Tradition bei, <strong>das</strong>s wir die regionalen<br />
Kunsthandwerker im Kuhstall<br />
ausstellen lassen und für die<br />
Verpflegung im Freien sorgen“,<br />
sagt Stephan Kögl vom Schwabbrucker<br />
„Schäferwirt“. Es habe<br />
sich bewährt, die handgefertigten,<br />
hochwertigen Produkte <strong>der</strong><br />
Handwerker und Bastlerinnen<br />
wetterunabhängig im Warmen zu<br />
präsentieren. Das Gasthaus-Team<br />
hält <strong>der</strong>weil draußen Glühwein,<br />
Grillwurst und Schupfnudeln<br />
bereit. Der Weihnachtsmarkt beginnt<br />
am 29. <strong>November</strong> um 14 Uhr,<br />
bei Einbruch <strong>der</strong> Dunkelheit sorgen<br />
die Turmbläser für adventli-<br />
che<br />
Klänge.<br />
RETTENBACH<br />
Das Sonnendorf Rettenbach hat<br />
auch im Winter einiges zu bieten,<br />
unter an<strong>der</strong>em den kleinen<br />
aber feinen Weihnachtsmarkt<br />
am 13. <strong>Dezember</strong>. Beim Gasthaus<br />
„Goldenes Kreuz“ werden rund<br />
ein Dutzend Stände aufgebaut,<br />
die heimisches Kunsthandwerk,<br />
Speis und Trank bieten. Ab 14<br />
Uhr stimmt die Blaskapelle musikalisch<br />
ein und <strong>der</strong> Nikolaus<br />
hat für kleine Besucher etwas im<br />
Sackerl.<br />
DENKLINGEN<br />
Sehr beliebt bei Kin<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong><br />
Nikolausmarkt in Denklingen am<br />
29. <strong>November</strong>. Gegen 17 Uhr fährt<br />
<strong>der</strong> Heilige Mann samt Krampus<br />
in einer Kutsche am Kriegerdenkmal<br />
vor und hat für alle<br />
Kleinen ein Geschenk dabei. Verschiedene<br />
Musik- und Gesangsgruppen<br />
umrahmen den Besuch<br />
vom Nikolaus. Die erwachsenen<br />
Besucher werden an mehreren<br />
Ständen mit Glühwein o<strong>der</strong> Bratwürsten<br />
versorgt.<br />
rg<br />
„Echte Natürlichkeit ist <strong>der</strong> Grundgedanke unserer<br />
Firmenphilosophie. In diesem Sinne produzieren wir Produkte,<br />
die den Wünschen bewusster Verbraucher gerecht werden.“<br />
Es ist in aller Munde: Immer mehr Handwerksbäcker verwenden immer mehr Fertigbackmischungen und künstliche<br />
Backmittel. Dieser Trend macht es dem Handwerksbäcker einfach: Sack mit Fertigbackmischung auf, Wasser und Hefe<br />
dazu, umrühren - fertig. Durch die vielen chemischen Helferlein erreicht man eine hohe Fertigungssicherheit, so<strong>das</strong>s<br />
Fachwissen und echtes Handwerkskönnen immer weniger benötigt werden. Dieses hat jedoch seinen Preis: Diese<br />
Backwaren schmecken überall mehr o<strong>der</strong> weniger gleich. Von den gesundheitlichen Aspekten ganz zu schweigen.<br />
Unsere Philosophie:<br />
Wir, die Bäckerei Würfl verzichten konsequent auf diese Fertigbackmischungen sowie jegliche chemische Zusätze und<br />
wissen, <strong>das</strong>s Brot eines <strong>der</strong> wichtigsten Lebensmittel für den Menschen ist. Deshalb ist es für uns so entscheidend,<br />
<strong>das</strong>s im Brot nur <strong>das</strong> drin ist, was wirklich rein gehört.<br />
Um dies garantieren zu können, stammen ALLE Backwaren <strong>der</strong> Bäckerei Würfl ausnahmslos aus eigener Herstellung<br />
und nach eigenen Rezepten.<br />
Zusätzlich führen wir ein umfangreiches Bio/Vollwert-Sortiment, wofür wir <strong>das</strong> Getreide vom regionalen Bauern<br />
in <strong>der</strong> eigenen Mühle vermahlen.<br />
Wir verwenden ausschließlich:<br />
- Hochwertige Rohstoffe, die wir so regional wie möglich beziehen.<br />
- Als Gewürze nur echte Gewürze o<strong>der</strong> Extrakte aus dem namensgebenen Rohstoff<br />
- Natürliche Hilfsstoffe<br />
- Naturbelassenes Salz OHNE Jod und Rieselhilfe<br />
- Natursauerteige, Quell- und Brühstücke sowie lange Teigführungen nach hauseigenen Rezepten<br />
Warum gut essen, wenn’s besser geht?<br />
Ihre Bäckerei Würfl<br />
Zusätzlich führen wir ein umfangreiches Bio-Sortiment!<br />
Sportplatzweg 1, 86980 Ingenried, Tel. 08868/342<br />
Im Kuhstall des Schäferwirtes in Schwabbruck gibt es Kunsthandwerk<br />
zu bestaunen und jede Menge Geschenkideen.<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 79
80 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
/
Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />
1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong><br />
PEITING<br />
SO 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
EC Peiting gegen EHC Klostersee<br />
Eishockey Playoff-Oberligaspiel in<br />
<strong>der</strong> Eishalle<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Fotogruppe in <strong>der</strong><br />
Aula des MIZ. Bis 8.11.<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bia 16.00 Uhr<br />
Kreisgeflügel-, Kaninchen und<br />
Vogelschau in <strong>der</strong> Kleinen<br />
Hochlandhalle. Große Kleintierausstellung<br />
mit Prämierung und<br />
Tombola<br />
18.00 Uhr<br />
Gespenster — ein (Familien-)<br />
Drama von Henrik Ibsen im Stadttheater.<br />
Karten zwischen 8,50 €<br />
und 25,50 € im Veranstaltungsbüro<br />
(weilheiminfo@weilheim.de<br />
o<strong>der</strong> 0881 / 6825<strong>32</strong> ) o<strong>der</strong> beim<br />
Kreisboten<br />
PEISSENBERG<br />
MO 02.11.<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend <strong>der</strong> Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in<br />
<strong>der</strong> Bücherei<br />
PEITING<br />
DI 03.11.<br />
16.00 Uhr<br />
<strong>Ausgabe</strong> Eintrittskarten für<br />
BR-Sendung „Jetzt red i“ in<br />
<strong>der</strong> Schloßberghalle. 16-19 Uhr:<br />
<strong>Ausgabe</strong> an die Redner. 19.30 Uhr:<br />
Verteilung <strong>der</strong> kostenlosen Eintrittskarten<br />
an Zuschauer. Weitere Infos<br />
auf Seite 55<br />
19.30 Uhr<br />
Infoveranstaltung <strong>der</strong> Maro-<br />
Genossenschaft im Gasthof zum<br />
Dragoner. „Investment dahoam“<br />
— Mehrgenerationen-Wohnen in<br />
Peiting<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Wun<strong>der</strong>, Zoff und<br />
Zun<strong>der</strong>“ <strong>der</strong> Landjugend in <strong>der</strong><br />
Auerberghalle. Karten bei Familie<br />
Lieb unter 08860 / 350<br />
LECHBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Motorradstammtisch im Gasthof<br />
Holler. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> ein motorisiertes<br />
Zweirad besitzt ist herzlich<br />
Willkommen. Falls Gasthof Holler<br />
geschlossen ist, treffen wir uns im<br />
Gasthaus Zum Weißen Rößl<br />
PEITING<br />
MI 04.11.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
20.15 Uhr<br />
Live-Sendung „Jetzt red i“ des BR<br />
in <strong>der</strong> Schloßberghalle. Einlass ab<br />
19 Uhr. Anschließend Live-Stream<br />
im Internet. Siehe Seite 55<br />
ALTENSTADT<br />
19.45 Uhr<br />
Spieleabend <strong>der</strong> KAB im Pfarrsaal<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion<br />
10.00 Uhr<br />
Einführungskurs für Bauernmalerei<br />
im Rathaus. Jeden Mittwoch<br />
bis 30.12.; Kursgebühren: 10€<br />
+ 3€ für Material. Anmeldung<br />
bis Montag 2.11. 16.00 Uhr bei<br />
<strong>der</strong> Touristinformation unter Tel.<br />
08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2.<br />
Eintritt frei<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Bad Bayersoien öffnet die Türen<br />
<strong>der</strong> Geschichte im Museum im<br />
Bierlinghaus. Eintritt: 2,50 €<br />
KINSAU<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag über Schüssler Salze von<br />
Frau Porsche-Rohrer im Frauenbundzimmer<br />
LECHBRUCK<br />
DO 05.11.<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag über den Wasserreichtum<br />
im Allgäu von Michael F.<br />
Schnei<strong>der</strong> im Flößermuseum. Die<br />
Alpenflüsse und ihre Bedeutung<br />
für Mensch und Natur. Eintritt frei<br />
ROTT<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in <strong>der</strong> Volksschule,<br />
weitere Termine und Infos siehe<br />
Seite 81<br />
SCHONGAU<br />
FR 06.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen <strong>der</strong> Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evangelischen Pfarrheim<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Klänge aus Mähren“<br />
im Ballenhaus. Mit drei jungen<br />
Künstlern des Mozarteums Salzburg.<br />
Einlass um 18 Uhr. Eintritt<br />
frei<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung „Gegen<br />
<strong>das</strong> Vergessen“ im Pfarrsaal<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE DES ROTEN KREUZ<br />
19.15 Uhr<br />
Vortrag „Politischer Umbruch<br />
in Hohenpeißenberg 19<strong>32</strong>-1935“<br />
von Rudi Hochenauer mit anschließen<strong>der</strong><br />
Gesprächsrunde im<br />
Pfarrsaal<br />
SCHWABBRUCK<br />
21.00 Uhr<br />
Kulturherbst <strong>2015</strong> im Schäferwirt.<br />
„Mary Lou — Lokalmatadoren aus<br />
Schwabsoien“. Eintritt 11 € (VVK),<br />
12 € (AK). VVK bei den Schongauer<br />
Nachrichten, Lechkurier und <strong>der</strong><br />
Süßen Hanni. Siehe Seite 23<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Nikolaus- und Eröffnungsschießen<br />
des Schützenvereins Alpenblick<br />
im Schützenheim<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Wun<strong>der</strong>, Zoff und<br />
Zun<strong>der</strong>“ <strong>der</strong> Landjugend in <strong>der</strong><br />
Auerberghalle. Karten bei Familie<br />
Lieb unter 08860 / 350<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Wan<strong>der</strong>ung „Folgen Sie den Spuren<br />
<strong>der</strong> Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Do, 5. <strong>November</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />
Mo, 9. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Do, 19. Nobember 17.00 bis 20.00 Uhr Rottenbuch, Grundschule<br />
Fr, 23. <strong>November</strong> 16.30 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
Fr, 27. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Lentner-Grundschule<br />
Fr, 4. <strong>Dezember</strong> 16.30 bis 20.00 Uhr Fuchstal, Mittelschule<br />
Mo, 21. <strong>Dezember</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
(Wegen krankheitsbedingtem Personalmangel können einzelne<br />
Termine entfallen. Infos unter www.blutspendedienst.de)<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 81
&SCHLOSSBRAU<br />
SOUND<br />
SA<br />
7.11.<br />
EINTRITT FREI!<br />
Gipsmühlweg 5<br />
87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
Einheimische und Gäste mit<br />
Gästekarte zahlen 3 € (ohne Karte<br />
4 €). Kin<strong>der</strong> bis einschließlich 15<br />
Jahren und Gäste mit KC sind frei.<br />
Anmeldung bis Donnerstag 16 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Tourist-Information unter<br />
08862 / 987830<br />
19.00 Uhr<br />
Weinverkostung im Hotel „Auf<br />
<strong>der</strong> Gsteig“ mit 5-Gänge-Menü.<br />
Kosten: 49,50 €. Reservierung unter<br />
08862 / 9877 0<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
STEINGADEN<br />
16.00 Uhr<br />
Musik im Advent in <strong>der</strong> Wieskirche<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
SCHONGAU<br />
SA 07.11.<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Gottesdienst<br />
mit Stadtpfarrer Norbert Marx in<br />
<strong>der</strong> St. Sebastian Kirche, anschl.<br />
Pferdesegnung und Umritt in <strong>der</strong><br />
Altstadt<br />
82 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Kunstfilmtage im Lagerhaus.<br />
„Harold & Maude“ thematisiert<br />
humorvoll zwei gesellschaftliche<br />
Tabus: den selbstbestimmten Tod,<br />
sowie eine Liebesbeziehung mit<br />
erheblichem Altersunterschied<br />
19.30 bis 20.50<br />
Discolauf mit EAS Stamm-DJ<br />
Goldberg im Eisstadion. Weitere<br />
Infos auf Seite 42<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Totengedenken <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft an <strong>der</strong><br />
Gedenkkapelle am Kalvarienberg<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Ausstellung „Gegen <strong>das</strong> Vergessen“<br />
im Pfarrsaal<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Herzogsägmühle in<br />
<strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus“<br />
von Dr. Annette Eberle mit<br />
anschließen<strong>der</strong> Gesprächsrunde<br />
im Pfarrsaal<br />
19.00 Uhr<br />
Jahreskonzert <strong>der</strong> Knappschaftskapelle<br />
im Haus <strong>der</strong> Vereine<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Fotogruppe<br />
Altenstadt in <strong>der</strong> Schulaula bzw.<br />
im MiZ<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Der Schnei<strong>der</strong><br />
und sein Hausgeist“ im Zuge des<br />
20-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> Theatergruppe<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle.<br />
Kartenvorbestellung bei Helene<br />
Hätscher unter 08868 / 1370 und an<br />
<strong>der</strong> Abendkasse ab 19.30 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Wun<strong>der</strong>, Zoff und<br />
Zun<strong>der</strong>“ <strong>der</strong> Landjugend in <strong>der</strong><br />
Auerberghalle. Karten bei Familie<br />
Lieb unter 08860 / 350<br />
LECHBRUCK<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Oberland Ralley des MSC. Veranstaltungsorte:<br />
Lechbruck/Dessau/<br />
Bernbeuren<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Edelweißabend <strong>der</strong> Sektion<br />
Peiting des Alpenvereins im<br />
Gasthaus Graf. Alle Mitglie<strong>der</strong><br />
und Bergfreunde sind herzlich<br />
willkommen<br />
URSPRING<br />
19.30 Uhr<br />
Weinfest <strong>der</strong> drei Urspringer<br />
Vereine im Vereinsheim<br />
BÖBING<br />
14.00 Uhr<br />
Generalprobe des Theaters „Ein<br />
guter Einfall“ vom Trachtenverein<br />
im Scheiberhaus<br />
REICHLING<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardifest mit Gottesdienst<br />
und anschließendem Umzug<br />
LUDENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
„The Roadmaster“ im Happerger.<br />
Eintritt: 14 € (VVK), 16 € (AK).<br />
Vorverkauf in <strong>der</strong> „Semmelbar“,<br />
Autohaus Ressle und unter www.<br />
ludenhausen.de<br />
KINSAU<br />
20.00 Uhr<br />
Weinfest <strong>der</strong> Fußballabteilung im<br />
Sportheim<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in <strong>der</strong> Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
15.00 und 20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
MARKTOBERDORF<br />
19.00 Uhr<br />
19. Ballettabend <strong>der</strong> Ballettschule<br />
Schongau im Modeon. Vorverkauf<br />
bei <strong>der</strong> Fa. Köpf und an <strong>der</strong><br />
Abendkasse<br />
SCHWANGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Maria Reiser mit Band serviert ihr<br />
neues Album „Bayern Delüxe“ im<br />
Schlossbrauhaus Saal. Eintritt frei<br />
SO 08.11.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Briefmarken- und Münztag <strong>der</strong><br />
Sammlerfreunde Peiting und Umgebung<br />
e.V. in <strong>der</strong> Deckerhalle<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Gegen <strong>das</strong> Vergessen“<br />
im Pfarrsaal<br />
/
17.00 Uhr<br />
Dokumentarfilm „Endstation<br />
Seeshaupt“ von Walter Steffens<br />
im Pfarrsaal<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Fotogruppe<br />
Altenstadt in <strong>der</strong> Schulaula bzw.<br />
im MiZ<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Der Schnei<strong>der</strong><br />
und sein Hausgeist“ im Zuge des<br />
20-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> Theatergruppe<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle.<br />
Kartenvorbestellung bei Helene<br />
Hätscher unter 08868 / 1370 und an<br />
<strong>der</strong> Abendkasse ab 19.30 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Flohmarkt in <strong>der</strong> Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 14.00 Uhr<br />
„Martini“ Brunch im Hotel „Auf<br />
<strong>der</strong> Gsteig“. Kosten: 27,50 €. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770<br />
14.00 Uhr<br />
Pfarrfamilientag in <strong>der</strong> Lechhalle.<br />
Um 10 Uhr Gottesdienst<br />
STEINGADEN<br />
17.30 Uhr<br />
Konzert mit Jiddischer Musik und<br />
Texten im Welfenmünster<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Feldmesse am<br />
Fohlenmarktplatz. Aufstellung um<br />
9 Uhr am neuen Sportgelände<br />
BÖBING<br />
9.30 Uhr<br />
Kartfahren des MSC auf dem<br />
Dorfplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Ein guter<br />
Einfall“ des Trachtenvereins im<br />
Scheiberhaus<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
15.00 und 20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
MARKTOBERDORF<br />
16.00 Uhr<br />
19. Ballettabend <strong>der</strong> Ballettschule<br />
Schongau im Modeon. Vorverkauf<br />
bei <strong>der</strong> Firma Köpf und an <strong>der</strong><br />
Abendkasse<br />
SCHONGAU<br />
MO 09.11.<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus, weitere<br />
Termine und Infos siehe Seite 81<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesenachmittag in <strong>der</strong> Gemeinde-<br />
und Pfarrbücherei<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Töpfern mit Susann Zinßmeister<br />
in <strong>der</strong> Schule<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Basteln für den Adventsbasar vom<br />
Frauenbund im Pfarrheim<br />
PEITING<br />
DI 10.11.<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Auch uns kann es<br />
treffen!“ von Vera Simeth-Lukas<br />
zum Thema Vorsorgevollmacht,<br />
Betreuungsverfügung und Patientenvollmacht<br />
im AWO Seniorenzentrum<br />
19.30 Uhr<br />
Erlebnislesung „Die Rote Wand“<br />
mit David Pfeifer über den Dolomitenkrieg<br />
im Pfarrsaal. Eintritt:<br />
15 € inkl. Südtiroler Marende. VVK<br />
in <strong>der</strong> Buchhandlung am Bach<br />
ALTENSTADT<br />
13.30 Uhr<br />
Treffen <strong>der</strong> Aktiv-Senioren <strong>der</strong><br />
Caritas am Basilika-Parkplatz<br />
BERNBEUREN<br />
14.30 bis 17.00 Uhr<br />
Rentnerhoagart im Auerbergmuseum<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Basteln für den Adventsbasar vom<br />
Frauenbund im Pfarrheim<br />
KINSAU<br />
19.00 Uhr<br />
Jubiläumsschießen zum Vereinsjubiläum<br />
des Schützenvereins im<br />
Schützenheim<br />
SCHONGAU<br />
MI 11.11.<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Die Schüßler<br />
Salze in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heilkunde“<br />
im Altenheim. Anmeldung unter<br />
08861 / 214191<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag: Kroatien — Dalmatien<br />
— die Perle an <strong>der</strong> Adria in <strong>der</strong><br />
ehem. Mädchenschule. Eintritt:<br />
3,50 €<br />
SCHWABBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Martinsumzug am Kin<strong>der</strong>garten<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 83
BERNBEUREN<br />
16.45 Uhr<br />
Martinsumzug an <strong>der</strong> Kirche<br />
BURGGEN<br />
17.00 Uhr<br />
Martinsumzug am Kin<strong>der</strong>garten<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Martinsfeier an <strong>der</strong> katholischen<br />
Pfarrkirche. Anschließen Zug mit<br />
den Laternen zum Musikpavillon<br />
18.00 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion<br />
STEINGADEN<br />
17.00 Uhr<br />
Martinsfeier. Beginn <strong>der</strong> Feier<br />
im Innenhof des Fohlenhofes.<br />
Anschließen Zug mit den Laternen<br />
zum Seniorenheim<br />
BÖBING<br />
16.00 Uhr<br />
Töpfern mit Susann Zinßmeister<br />
in <strong>der</strong> Schule<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2.<br />
Eintritt frei<br />
REICHLING<br />
17.00 Uhr<br />
St. Martin am Kin<strong>der</strong>garten<br />
KINSAU<br />
19.00 Uhr<br />
Jubiläumsschießen zum Vereinsjubiläum<br />
des Schützenvereins im<br />
Schützenheim<br />
APFELDORF<br />
15.00 Uhr<br />
St. Martinsumzug des Kin<strong>der</strong>gartens<br />
an <strong>der</strong> Kirche<br />
84 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
ROTTENBUCH<br />
DO 12.11.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Schloss<br />
<strong>der</strong> Don-Bosco-Schwestern<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Asyl-Helferkreistreffen im Gasthof<br />
Alte Post<br />
KINSAU<br />
19.00 Uhr<br />
Jubiläumsschießen zum Vereinsjubiläum<br />
des Schützenvereins im<br />
Schützenheim<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
MÜNCHEN<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Abwehr und Durchsetzung<br />
von Pflichtansprüchen“ von<br />
Rechtsanwältin Caroline Kistler in<br />
Gasteig, EG Raum 0131. Eintritt frei<br />
SCHONGAU<br />
FR 13.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
18.30 bis 20.30 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Sauna, Dampfbad<br />
und Infrarot“ im Altenheim. Anmeldung<br />
unter 08861 / 214191<br />
19.00 Uhr<br />
Vernissage zur Ausstellung <strong>der</strong><br />
Schongauer Künstlergruppe im<br />
Ballenhaus. Siehe Seite 23<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Die Musikschule als<br />
Wegbereiter“ im Sparkassenforum.<br />
Einlass ab 18.30 Uhr. Eintritt<br />
frei<br />
SCHWABBRUCK<br />
21.00 Uhr<br />
Kulturherbst <strong>2015</strong> im Schäferwirt.<br />
„Fleischmann und Bande — Da<br />
passt gar nix z’sam!“. Der beliebte<br />
Bayern3-DJ mit seinem CD Debüt.<br />
Eintritt: 16,50 € (VVK), 18 € (AK).<br />
Vorverkauf bei den Schongauer<br />
Nachrichten, Lechkurier und <strong>der</strong><br />
Süßen Hanni. Siehe Seite 23<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Der Schnei<strong>der</strong><br />
und sein Hausgeist“ im Zuge des<br />
20-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> Theatergruppe<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle.<br />
Kartenvorbestellung bei Helene<br />
Hätscher unter 08868 / 1370 und an<br />
<strong>der</strong> Abendkasse ab 19.30 Uhr<br />
20.00 Uhr<br />
Nikolaus- und Eröffnungsschießen<br />
des Schützenvereins Alpenblick<br />
im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Wan<strong>der</strong>ung „Folgen Sie den<br />
Spuren <strong>der</strong> Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuse-<br />
/
um. Einheimische und Gäste mit<br />
Gästekarte zahlen 3 € (ohne Karte<br />
4 €). Kin<strong>der</strong> bis einschließlich 15<br />
Jahren und Gäste mit KC sind frei.<br />
Anmeldung bis Donnerstag 16 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Tourist-Information unter<br />
08862 / 987830<br />
19.00 Uhr<br />
Tanzabend im Café Andrea. Eintritt<br />
frei<br />
URSPRING<br />
20.00 Uhr<br />
Wirtshauslie<strong>der</strong>singen<br />
„D’ Lechtaler Urspring“ im<br />
Gasthof Drei Mohren<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Ein guter<br />
Einfall“ des Trachtenvereins im<br />
Scheiberhaus<br />
KINSAU<br />
19.00 Uhr<br />
Jubiläumsschießen zum Vereinsjubiläum<br />
des Schützenvereins im<br />
Schützenheim<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
SCHONGAU<br />
SA 14.11.<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Schongauer<br />
Künstlergruppe im Ballenhaus.<br />
Siehe Seite 23<br />
18.00 Uhr<br />
Kunstfilmtage im Lagerhaus. „Ein<br />
Fisch namens Wanda“, bei dem<br />
die vier Protagonisten nach einem<br />
Juwelenraub haarsträubende<br />
Verwicklungen durchleben<br />
19.30 bis 20.50<br />
Discolauf mit EAS Stamm-DJ<br />
Goldberg im Eisstadion. Weitere<br />
Infos auf Seite 42<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
13.00 Uhr<br />
Wohltätigkeitsschießen des<br />
Schützenvereins im Schützenstüberl<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hobbyausstellung mit Kaffee und<br />
Kuchen im Haus <strong>der</strong> Vereine<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Ausstellung „Gegen <strong>das</strong> Vergessen“<br />
im Pfarrsaal<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Konzentrationslagerkomplex<br />
Landsberg-Kaufering<br />
1944-1945“ von Manfred Deiler<br />
mit anschließene<strong>der</strong> Gesprächsrunde<br />
im Pfarrsaal<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Der Schnei<strong>der</strong><br />
und sein Hausgeist“ im Zuge des<br />
20-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> Theatergruppe<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle.<br />
Kartenvorbestellung bei Helene<br />
Hätscher unter 08868 / 1370 und an<br />
<strong>der</strong> Abendkasse ab 19.30 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit <strong>der</strong> Fraunhofer Saitenmusik<br />
im Waldort Gut Kinsegg.<br />
Volksmusik, Klassik und Folk<br />
erwarten Sie an diesem Abend.<br />
Karten gibt es an <strong>der</strong> Abendkasse<br />
o<strong>der</strong> unter www.waldort.de für<br />
10 €, Reservierung möglich unter<br />
08367 / 352<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Herbstkonzert <strong>der</strong> Jugendkapelle<br />
in <strong>der</strong> Lechhalle<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Flohmarkt an <strong>der</strong> Pizzeria „La<br />
Piazza“<br />
BÖBING<br />
15.00 Uhr<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür des Asylhelferkreis<br />
in <strong>der</strong> Ammermühle<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Ein guter<br />
Einfall“ des Trachtenvereins im<br />
Scheiberhaus<br />
EPFACH<br />
20.00 Uhr<br />
Preisschafkopfen des TSV im Haus<br />
<strong>der</strong> Vereine<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
15.00 und 20.00 Uhr<br />
„Hinterhofhelden“ vom Vaganti<br />
Artistic Theatre im Stadttheater.<br />
Eine artistische Inszenierung<br />
und Akrobatikshow mit einem<br />
bewegten Blick auf die Welt<br />
hinter <strong>der</strong> Fassade. Tickets: 9-24 €,<br />
bei Fam. Kluthe unter 0881 / 1410,<br />
im Medienhaus Weilheim unter<br />
0881 / 68611 o<strong>der</strong> online unter<br />
www.vaganti.de.<br />
SCHONGAU<br />
SO 15.11.<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung <strong>der</strong> Schongauer<br />
Künstlergruppe im Ballenhaus.<br />
Siehe Seite 23<br />
16.00 Uhr<br />
Konzertreihe „Festlicher Sommer<br />
in <strong>der</strong> Wies“ mit dem Orchester<br />
<strong>der</strong> Stadt und vielen weiteren in<br />
Verklärung Christi<br />
PEITING<br />
8.40 Uhr<br />
Veteranenjahrtag und Volkstrauertag<br />
mit Gottesdienst um 9<br />
Uhr und Kranznie<strong>der</strong>legung am<br />
Kriegerdenkmal. Anschließend<br />
Frühschoppen beim Keppeler<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
EC Peiting gegen Deggendorfer SC<br />
Eishockey Playoff-Oberligaspiel in<br />
<strong>der</strong> Eishalle Peiting<br />
BIRKLAND<br />
8.30 Uhr<br />
Volkstrauertag und Totenehrung<br />
am Kriegerdenkmal mit anschließen<strong>der</strong><br />
Jahreshauptversammlung<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobbyausstellung mit Kaffee und<br />
Kuchen im Haus <strong>der</strong> Vereine<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Flohmarkt an <strong>der</strong> Pizzeria „La<br />
Piazza“<br />
BÖBING<br />
8.45 Uhr<br />
Volkstrauertag mit anschließen<strong>der</strong><br />
Jahreshauptfeier zu 155 Jahre<br />
Veteranen im Gasthof Haslacher<br />
november / dezember <strong>2015</strong> | 85
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Kartenverkauf<br />
unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
SCHONGAU<br />
MO 16.11.<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Einführung in<br />
<strong>das</strong> Leben und die Heilkunde<br />
<strong>der</strong> Hildegard von Bingen“ im<br />
Altenheim. Anmeldung unter<br />
08861 / 214191<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Offenes Singen des katholischen<br />
Frauenbund im Haus <strong>der</strong> Vereine<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Treffen <strong>der</strong> Aktiv-Senioren <strong>der</strong><br />
Caritas im Pfarrsaal<br />
PEITING<br />
DI 17.11.<br />
20.00 Uhr<br />
Bürgerversammlung in <strong>der</strong><br />
Schloßberghalle<br />
BÖBING<br />
19.30 Uhr<br />
Weihnachtliche Backvorführung<br />
mit Brigitte Hindelang im Gasthof<br />
Haslacher<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Vortrag von Pfarrer Grimm im<br />
Pfarrheim<br />
86 | <strong>der</strong> <strong>altlandkreis</strong><br />
SCHONGAU<br />
MI 18.11.<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Schnupfen — nein<br />
danke!“ im Altenheim. Anmeldung<br />
unter 08861 / 214191<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Senioren-Nachmittag <strong>der</strong> Caritas<br />
im Pfarrsaal<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
1. Weilheimer Seniorenmesse in<br />
<strong>der</strong> Stadthalle. Infoveranstaltung<br />
für die ältere Generation mit Themen<br />
wie Gesundheit, Wohnen,<br />
soziale Dienste, Pflege Sicherheit,<br />
Ehrenamt, kirchliches Engagement<br />
uvm. Eintritt frei<br />
SCHONGAU<br />
DO 19.11.<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Mietrecht für Vermieter“<br />
im Berufl. Schulzentrum.<br />
Anmeldung unter 08861 / 214191<br />
STEINGADEN<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesestunde in <strong>der</strong> Bücherei im<br />
Fohlenhof. Für Kin<strong>der</strong> bis 7 Jahre<br />
ROTTENBUCH<br />
17.00 bis 20.00<br />
Blutspenden in <strong>der</strong> Grundschule,<br />
weitere Termine und Infos siehe<br />
Seite 81<br />
SCHONGAU<br />
FR 20.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Marienplatz<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag „Hormone in Balance<br />
— Wertvolles Wissen für Frauen<br />
ab 40“ im Altenheim. Anmeldung<br />
unter 08861 / 214191<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Comedy & Dinner „Schiach ist<br />
sche gnua!?“ mit Gradraus Solo<br />
im Barnsteiner. Preis: 29 €, ohne<br />
Dinner 12 €. VVK bei <strong>der</strong> Tourist-Info<br />
Peiting unter 08861 / 6535<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Nikolaus- und Eröffnungsschießen<br />
des Schützenvereins „Alpenblick“<br />
im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Vivid Curls“ im Flößermuseum.<br />
Eintritt: 13 € (VVK), 15 €<br />
(AK). Vorverkauf bei <strong>der</strong> Tourist-Info<br />
unter 08862 / 987830<br />
APFELDORF<br />
/<br />
20.00 Uhr<br />
Theateraufführung „Die drei<br />
Dorfheiligen“ des Theatervereins<br />
in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle. Einlass<br />
und Bewirtung ab 19 Uhr. Karten-
verkauf unter 08869 / 1378. Weitere<br />
Infos auf Seite 23<br />
HUGLFING<br />
20.30 Uhr<br />