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Skitour-Magazin 3.15

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Saison 2015/16<strong>3.15</strong><br />

Lady-Special<br />

Alles für Frauen: Camps, Tourenski & Produkte<br />

20Teile<br />

Klamotten-Highlights der Saison<br />

Zell am See<br />

Top-Touren für den Saisonstart<br />

Pik Lenin<br />

Abenteuer: 7000er-Expedition mit Ski<br />

10 Modelle von Mammut, ABS, BCA & Co.<br />

Test: Airbag-Rucksäcke<br />

SCHUH-PFLEGE:


Editorial<br />

Ihr direkter Draht in die Redaktion<br />

REKORDWERTE<br />

SOMMER, SONNE, SONNENSCHEIN<br />

Alles andere als enttäuschend war<br />

der heurige Sommer für weite Teile<br />

Mitteleuropas. Eine beständige Hitzewelle<br />

sorgte für die heißesten Monate<br />

seit dem Jahr 2003.<br />

Der Rekordsommer spiegelte sich aber nicht<br />

nur in den Temperaturen wider. Das milde Klima<br />

sorgte für ideales Bergwetter, das die Hüttenübernachtungen<br />

in die Höhe schnellen ließ<br />

wie die Skala am Thermometer. Zahlreiche<br />

beliebte Unterkünfte gerieten an die Grenze<br />

der Belastbarkeit. Eine persönliche Grenzerfahrung<br />

der anderen Art verschaffte uns diesen<br />

Sommer die Expedition auf den Pik Lenin<br />

– fernab vom Massentourismus. Doch für<br />

den Winter ist erneut mit großem Zuwachs<br />

zu rechnen. Denn <strong>Skitour</strong>en boomen. Und<br />

die Branche bemüht sich eifrig darum, diese<br />

Sportart ständig weiter zu etablieren. Sei es<br />

durch verbesserte und ausgeklügelte Produkte<br />

oder mit Hilfe von attraktiven Einsteigerangeboten.<br />

Innovative Lawinenrucksäcke oder <strong>Skitour</strong>encamps<br />

nur für Frauen bestätigen diesen<br />

Ansatz. – wie Sie in der ersten Ausgabe des<br />

Winters erfahren werden. Bleibt nur noch zu<br />

hoffen, dass die kommende Jahreszeit ähnlich<br />

rekordverdächtige Werte liefert, die sich in<br />

überragenden Schneehöhen ablesen lassen.


Inhalt<br />

4<br />

REPORTAGE<br />

Skiexpedition Pik Lenin<br />

Auf 7134 Meter mit Tourenski: Unsere Micro-Expedition<br />

im Alpinstil im Pamir-Gebirge in Kirgisistan.<br />

NEWS<br />

Termine, Teile & Typen<br />

<strong>Skitour</strong>en-Tagebuch, Nachtspektakel, Rückruf<br />

Jetforce, 4 Trolleys, Matterhorn Ultraks<br />

20<br />

32<br />

AIRBAG-RUCKSÄCKE<br />

Alle Systeme im Vergleich<br />

Wir haben 10 Tagesrucksäcke von Mammut, BCA,<br />

ABS, Ortovox, Scott und Black Diamond getestet.<br />

DAMEN ON TOUR<br />

Women Camp & mehr<br />

Frauen unter sich: Zu Besuch beim Women Camp<br />

plus coole Ski, Teile und Klamotten für Damen.<br />

44<br />

56<br />

RENNSZENE<br />

MOUNTAIN ATTACK<br />

Mitgelaufen: Wir waren mit 1000 Racern bei der<br />

Mountain Attack in Saalbach am Start.<br />

FARBFLASH<br />

Neue Teile für den Saisonstart<br />

Was sind die Farben der Saison? Wir präsentieren<br />

Teile und Klamotten in den Top-Farben für 2016.<br />

62<br />

66<br />

REVIERGUIDE<br />

Zell am See/Kaprun<br />

Von den Pinzgauer Grasbergen bis zu den Hohen<br />

Tauern: die besten <strong>Skitour</strong>en rund um Zell am See.<br />

Titelfoto: Robert Niedring<br />

SERVICE<br />

Schuhpflege<br />

Stinkende Innenschuhe sind ein Graus: Wir<br />

zeigen, was Sie gegen Stinkstiefel tun können.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 3<br />

76


Expedition<br />

Pik Lenin


LENINS<br />

EISIGES ERBE<br />

Ein 2500 Meter hohes Bollwerk aus Seracs, Eis und<br />

Schnee: Die Nordflanke des 7134 Meter hohen Pik<br />

Lenin schwang Luis Stitzinger 2007 im Alleingang<br />

hinab. Genau dieses Abenteuer suchten zwei junge<br />

Skibergsteiger in Kirgisistan. Eine Micro-Expedition im<br />

Alpinstil.


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Sortieren, abwägen, packen<br />

Im Basislager muss man sich von den<br />

Luxus-Teilen trennen. Denn was weiter<br />

hoch soll, kostet Muskelkraft oder Dollar.<br />

In der rechten Jurte versteckt sich<br />

die Küche, die linke dient als Essenszelt.<br />

6<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Vierbeinige<br />

Unterstützung:<br />

Bis zum vorgeschobenen<br />

Basislager<br />

schleppten Träger<br />

einen Teil unserer Ausrüstung.<br />

Trocken gelegt<br />

Die verschiedenen<br />

Lager werden jedes<br />

Jahr an neuen Stellen<br />

errichtet. Verteilt über<br />

die Riesenmöräne des<br />

Lenin-Gletschers.<br />

Einatmen, ausatmen, rechter<br />

Fuß. Einatmen, ausatmen,<br />

linker Fuß. Obwohl<br />

ich nur zwei Schritte hinter<br />

Andreas her stapfe, verwischt<br />

der Schnee seine Trittspuren<br />

wie im Zeitraffer. Denn der Wind<br />

bläst so stark über den exponierten<br />

Gratrücken, dass wir uns immer<br />

wieder tief gebückt gegen die<br />

Böen stemmen. Lediglich zwei Meter<br />

weit sehe ich im diesigen Schein<br />

meiner Stirnlampe. Doch das reicht<br />

vollkommen aus, denn ich befinde<br />

mich sowieso in meiner eigenen<br />

Welt. Und statt im Zeitraffer bewege<br />

in mich gefühlt wie in Zeitlupe. Getrieben<br />

von den immer selben Gedanken:<br />

Finger bewegen, damit sie<br />

wieder warm werden. Auf eine tiefe<br />

Atmung konzentrieren und gegen<br />

die innere Stimme ankämpfen, die<br />

mich zum Umkehren bewegen will.<br />

Ein Kampf gegen mich selbst, von<br />

dem Andreas nichts mitbekommt<br />

– obwohl er mich besser kennt wie<br />

jeder andere.<br />

Dabei war bis zu diesem Zeitpunkt, unserem<br />

Gipfeltag, alles so glatt gelaufen.<br />

Genau so, wie wir die dreiwöchige Ski-Expedition<br />

auf den 7134 Meter hohen Pik Lenin<br />

über Monate geplant hatten. Kein Pauschal-Angebot<br />

von Amical, Summit Club &<br />

Co. sollte es sein, sondern ein Abenteuer-<br />

Trip zu zweit. Ohne Vier-Sterne-Service<br />

im Basislager und Hochträger, die unsere<br />

Ausrüstung gegen Bares den Berg hinauf<br />

schleppen. Kein Führer, keine Gruppe und<br />

kein Sauerstoff (obwohl Bekannte regelmäßig<br />

erstaunt danach fragten). Ähnlich<br />

unserer Muztagh Ata-Expedition vor vier<br />

Jahren. Inspiriert hatte uns Steilwand-Ass<br />

Luis Stitzinger, der 2007 die Nordflanke<br />

des Pik Lenin im Alleingang aufgestiegen<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 7


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Top View<br />

Zähneputzen vor der Nordflanke<br />

des Pik Lenin.<br />

Tunnelblick<br />

Im Essenzelt im vorgeschobenen<br />

Basislager trifft man sich<br />

mit anderen Expeditionen<br />

und spricht über die Verhältnisse.<br />

Strom gab es dank<br />

Aggregat auch, aber nur zwei<br />

Stunden am Tag.<br />

und mit Ski abgefahren war. Deshalb sollte<br />

es also ins Pamir-Gebirge nach Kirgisistan<br />

gehen. Die Tourenski waren für uns von<br />

vornherein gesetzt, denn das stundenlange<br />

Gehatsche über Gletscherpisten ist<br />

nicht unser Ding. Zudem bieten die Ski an<br />

hohen Bergen ein Sicherheits-Plus. Denn<br />

mit Skiern an den Füßen ist man schneller<br />

unten, kann zügiger große Höhen verlassen.<br />

Geschwindigkeit bedeutet beim Höhenbergsteigen<br />

Sicherheit.<br />

Wie unberechenbar die Bedingungen an einem<br />

so hohen Berg sein können, zeigte sich<br />

bereits bei unserer Ankunft im vorgeschobenen<br />

Basislager (ABC) auf 4400 Metern,<br />

das als zerstückelte Zeltstadt auf der Riesen-Moräne<br />

des Lenin-Gletschers ruht.<br />

Tags zuvor war eine hunderte Meter breite<br />

Nassschneewalze die Nordflanke herunter<br />

gekommen. Morgens um 7:30 Uhr.<br />

Mitten über die Aufstiegsspur. Wie durch<br />

ein Wunder wurde keiner der vielen Bergsteiger,<br />

die sich gerade durch das Gletscher-Labyrinth<br />

hinauf kämpften, verletzt.<br />

Viel zu warm waren die Temperaturen am<br />

Berg, die Nullgradgrenze krebste seit Tagen<br />

irgendwo zwischen 4500 und 5000<br />

8<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Ruhe vor dem Sturm<br />

Trotz strahlendem Sonnenschein fesselt<br />

uns die Akklimatisation ans vorgeschobene<br />

Basislager in 4400 Meter Höhe.<br />

Zeit, um Ausrüstung zu sortieren und<br />

Wäsche zu waschen.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 9


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Spalten-Labyrinth<br />

Die Etappe vom vorgeschobenen<br />

Basislager<br />

zum ersten Hochlager<br />

führt im Zick-Zack durch<br />

Spalten, Seracs und<br />

über Schneebrücken. Sie<br />

ist mit knapp 1000 Höhenmeter<br />

lang und die<br />

objektiv gefährlichste<br />

Passage am Pik Lenin.<br />

Meter herum. Dieser Umstand<br />

sollte uns die komplette Expedition<br />

über begleiten. Ein erfahrener,<br />

russischer Bergführer<br />

sagte uns gar: „So etwas<br />

habe ich am Pik Lenin noch<br />

nicht erlebt um diese Jahreszeit.<br />

Es ist viel zu warm.“<br />

Von Wärme ist nichts zu spüren.<br />

Stattdessen kämpfe ich<br />

mit den Fingern meiner rechten<br />

Hand. Selbst in den dicken<br />

Daunen-Fäustlingen habe ich<br />

ein klammes Gefühl. Minus 15<br />

Grad Celsius hatte der ZAMG-<br />

Bericht aus Innsbruck ausgegeben.<br />

Dazu 30 km/h Wind.<br />

Das hört sich nach nicht so<br />

viel an, Surfer würden darüber<br />

nur müde lächeln. Doch<br />

auf über 6000 Metern vermischen<br />

sich diese Zutaten zu einem<br />

Temperatur-Cocktail von<br />

gefühlten minus 30 Grad Celsius.<br />

„Bis zur nächsten Pause<br />

noch, dann kehre ich um“, redet<br />

mir meine innere Stimme<br />

10<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Bergsteiger-<br />

Karawane<br />

Auf der Etappe zum<br />

ersten Hochlager<br />

tummeln sich in der<br />

Hochsaison<br />

Bergsteiger aus allen<br />

Nationen. Von Speed-<br />

Läufern, die mit<br />

getunten Laufschuhen<br />

hochrennen, bis zu<br />

überforderten<br />

Möchtegern-Alpinisten,<br />

die viel zu spät<br />

aufbrechen und wie<br />

Schnecken<br />

dahinkriechen.<br />

immer wieder ein. Wenigstens sind meine<br />

Zehen wohlig warm. Hier scheint sich<br />

unsere Erfahrung bezahlt zu machen.<br />

Denn im Gegensatz zum Muztagh Ata haben<br />

wir einen breiten, gut isolierten Stiefel<br />

mitgenommen – eine Nummer größer<br />

als wir normal tragen. Wir erreichen einen<br />

Felsabsatz, endlich Pause. Erschöpft<br />

hieve ich den Rucksack von den Schultern.<br />

Andreas hält mir ein Energy-Gel<br />

unter die Nase, das ich mir ohne Murren<br />

hineindrücke. Doch schon schreit Bergführer<br />

Kai in den Wind, dass wir weiter<br />

müssen, da uns der Wind sonst auskühlt.<br />

Ihm und der deutschen Summit Club-<br />

Gruppe haben wir uns für den Gipfeltag<br />

angeschlossen, denn gemeinsam spurt<br />

es sich leichter durch den Triebschnee.<br />

Kurzerhand klippse ich die Ski vom Rucksack,<br />

vergrabe sie notdürftig im Schnee.<br />

Vielleicht geht es ohne die 2,5 Kilo am<br />

Rücken leichter, denke ich, und reihe<br />

mich wieder hinter Andreas ein. Weiter<br />

geht’s. Dabei hatten wir in den Tagen zuvor<br />

viel schwerer geschleppt als am Gipfeltag.<br />

Belächelt von Bergsteigern aus aller Welt,<br />

einheimischen Nomaden und Trägern hatten<br />

wir unsere Abfahrtslatten bis ins vorgeschobene<br />

Basislager getragen. Doch auch<br />

darüber blieben die Felle fast ausschließlich<br />

im Rucksack. Denn der steile Weg durch<br />

das Spalten-Labyrinth zum ersten Hochlager<br />

war nur mit Steigeisen zu bewältigen.<br />

Zudem hätten wir mit Ski eine eigene Spur<br />

durch das unübersichtliche Spaltengewirr<br />

und die Lawinenboller, die teils so groß wie<br />

Kleinwagen waren, legen müssen. Auf dem<br />

Weg zwischen Hochlager eins und zwei dasselbe<br />

Bild: Die ausgetretene Spur zieht als<br />

Direttissima durch zwei 40 Grad steile Hänge.<br />

Die Ski blieben am Rucksack, die Steigeisen<br />

an den Skistiefeln. Obwohl die Ski komplett<br />

nur 2,5 Kilo ausmachten, schleppten<br />

wir wie Bundeswehrler in der Grundausbildung.<br />

Zelt, Kocher, Isomatte, Schlafsack, Essen,<br />

Daunen-Klamotten: Bis wir die beiden<br />

Hochlager eingerichtet hatten, vergingen einige<br />

Tage mit übersäuerten Muskeln, brennenden<br />

Lungenflügeln und schmerzenden<br />

Schultern. Doch neben unserem bärtigen<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 11


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Seilverbund<br />

Die letzten Meter zum<br />

ersten Hochlager quert<br />

man über Lawinenkegel<br />

und unter Serac-<br />

Hängen hinüber zum<br />

geschützten Lagerplatz.<br />

Unter dem Schnee verstecken<br />

sich tiefe Spalten,<br />

deshalb ist ein Seil<br />

Pflicht.<br />

Basecamp-Boss Hamit, den wir nur „Taliban“<br />

nannten, müssen wir wie jammernde<br />

Schuljungen ausgesehen haben. Denn er<br />

schleppte fast sein eigenes Körpergewicht<br />

auf dem Rücken den Berg herunter. Satte<br />

60 Kilo wog das Ungetüm, das wir ihm eines<br />

Nachmittags von den Schultern hievten.<br />

Aber jedes Kilo, das er für westliche Bergsteiger<br />

den Berg rauf- und runterträgt, bringt<br />

ihm und seiner Familie bares Geld. Und die<br />

Saison für Hamit und seine Kollegen dauert<br />

am Pik Lenin nur gute zwei Monate, danach<br />

sitzt er wieder am Steuer eines Taxis.<br />

Doch warum überhaupt Ski<br />

hochschleppen? Weil uns die<br />

Leichtbau-Modelle den Abstieg<br />

versüßten. Statt die aufgeweichte<br />

Trittspur über fragile Spaltenbrücken<br />

hinunter zu rutschen,<br />

schwangen wir im Pappschnee-<br />

Mischmasch in großen Bögen<br />

hinunter. Das sparte Kraft (auch<br />

wenn es in dieser Höhe auch einige<br />

kostete) und Zeit, die wir<br />

sinnvoll im vorgeschobenen Basislager<br />

nutzten, um Bier aufzutreiben.<br />

Gar nicht so einfach auf<br />

4400 Meter in einem Land mit<br />

größtenteils muslimischer Bevölkerung.<br />

Doch wir wurden fündig,<br />

in einem benachbarten Lager<br />

verkaufte man uns ein paar<br />

verbeulte Dosen russisches Bier.<br />

Damit schien der Abend gerettet.<br />

Doch wir hätten uns das Bier lieber<br />

einteilen sollen, denn die folgenden<br />

vier Tage fesselte uns das<br />

schlechte Wetter im ABC. Während<br />

es hier unten regnete und<br />

graupelte, kam weiter oben eine<br />

beachtliche Menge Neuschnee<br />

zusammen. So viel, dass eine<br />

Gruppe blauäugiger Dänen,<br />

12<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


DISCOVER<br />

THE BACKLAND<br />

ABSOLUT NATÜRLICHE BEWEGUNGSFREIHEIT BEIM<br />

AUFSTIEG, ÜBERRAGENDE KONTROLLE BEI DER ABFAHRT,<br />

ULTIMATIVER KOMFORT BERGAUF UND BERGAB.<br />

BACKLAND MIT MEMORY FIT<br />

DER NEUE TOURENSCHUH VON ATOMIC<br />

ATOMIC.COM


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Sauna auf 5300 Meter<br />

Während es nachts empfindlich<br />

kalt wird, heizt die Sonne das<br />

Gletscherbecken des ersten<br />

Hochlagers mächtig auf. Schwitzen<br />

im Zelt: Das Thermometer<br />

unserer Uhr zeigte 44 Grad!<br />

die sich mit uns das ABC teilten, für<br />

zwei Tage eingeschneit im ersten Hochlager<br />

festsaß. Doch auch an uns nagte<br />

die Warterei. Täglich rief Summit Club-<br />

Bergführer Kai seine Wetterprognose<br />

vom ZAMG ab, die nur wenig Besserung<br />

versprach. Aufstehen, frühstücken, lesen,<br />

Mittagessen, Nachmittagsschlaf,<br />

Abendessen, lesen, schlafen. Und dazwischen<br />

täglich drei teils spontane Besuche<br />

auf dem Plumpsklo. Unser Aktionsradius<br />

beschränkte sich größtenteils<br />

auf unser grünes Zweimannzelt, das gelbe<br />

Essenszelt und das blecherne Abort<br />

am Rande des Lagers. Einen bewölkten,<br />

aber trockenen Vormittag feierten wir<br />

wie ein stabiles Hochdruckgebiet und<br />

stapften einen nahen Moränenhang bis<br />

auf 5000 Meter hinauf. Damit die Muskeln<br />

nicht einrosten, der Kreislauf in<br />

Schwung kommt und die Moral ihren<br />

Tiefpunkt überwindet. Uns lief langsam<br />

die Zeit davon. Wir zählten bereits die<br />

Tage rückwärts und rechneten, wann wir<br />

spätestens gen Gipfel starten mussten,<br />

um wieder rechtzeitig unten zu sein. Ein<br />

zartes Wetterfenster tat sich auf, in zwei<br />

Tagen sollte der Wind erträglich sein für<br />

einen Gipfelversuch. Unsere Chance, wir<br />

wollten es wenigstens probieren.<br />

14<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Im Schneckentempo<br />

Der Weg ins zweite<br />

Hochlager ist kurz, dafür<br />

steil. Da kann es<br />

schon mal vorkommen,<br />

dass man mit fettem<br />

Rucksack für einen<br />

300-Höhenmeter-Hang<br />

zwei Stunden rechnen<br />

muss. Unten unser<br />

Lager auf 6100 Meter:<br />

Zwischen hohe Schneewände<br />

haben wir unser<br />

Zelt gequetscht. Leben<br />

wie in einer Konservendose.<br />

Endlich, die Finger meiner rechten<br />

Hand kribbeln und ich spüre<br />

das Blut zirkulieren. Mittlerweile<br />

ist es hell, jetzt erst sehe ich<br />

den Anraum, der an Andreas’ Jacke,<br />

Ski und Rucksack klebt wie<br />

Puderzucker. Vier Stunden haben<br />

wir uns bereits den Gratrücken<br />

empor gekämpft. Aber der<br />

Wind hat bereits seine Opfer gefordert:<br />

Zwei Mitglieder aus der<br />

Summit Club-Gruppe sind bereits<br />

umgedreht. Ich war ganz<br />

kurz davor, doch nun geht es mir<br />

besser. Es klingt vielleicht komisch,<br />

aber ich habe mich mittlerweile<br />

auf die Quälerei eingestellt.<br />

Kopf ausschalten, dem<br />

Tritt des Vordermanns folgen<br />

und die Zähne zusammenbeißen.<br />

Wir erreichen die „Sichel“,<br />

ein kurzer Steilaufschwung mit<br />

45 Grad. Wie im Schneckenrennen<br />

schieben wir uns an drei anderen<br />

Bergsteigern vorbei, die<br />

vor uns aufgebrochen waren.<br />

Immer wieder hüllen uns Wolkenfetzen<br />

ein, so dass wir meist<br />

nur wenige Meter weit sehen.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 15


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

„Hinter dem nächsten Aufschwung, da<br />

muss doch irgendwann Schluss sein“, sage<br />

ich zu Kai. Der nickt nur, zieht sich die Kapuze<br />

ins Gesicht und stapft weiter. 8,5<br />

Stunden dauert unser Aufstieg nun schon.<br />

Mittlerweile haben wir zu drei anderen<br />

Gipfelaspiranten aufgeschlossen und stolpern<br />

gemeinsam durch die Wolkenfetzen.<br />

Noch ein Aufschwung, eine weitere Querung,<br />

eine weitere Kurve. Plötzlich stoppt<br />

das Männchen, das etwa 50 Meter voraus<br />

war und reißt die Arme hoch. Der Gipfel!<br />

Ein Adrenalin-Schub lässt unsere müden<br />

Beine ein letztes Mal beschleunigen, die<br />

Lunge kratzt am Drehzahlbegrenzer. Neben<br />

einer 25 Zentimeter großen Lenin-<br />

Büste liege ich mit Kai schließlich in den<br />

Armen. Würde die nicht den Gipfel markieren,<br />

hätten wir in der Wolkensuppe<br />

gar nicht gemerkt, dass wir am höchsten<br />

Punkt stehen. Unsere ursprünglichen Pläne<br />

mit der Abfahrt über die Nordflanke<br />

hatten Andreas und ich bereits tags zuvor<br />

verworfen. Zu viel Neuschnee und zu viele<br />

Nassschnee-Lawinen hatte es gegeben.<br />

Aber wo ist Andreas? Er war in der letzten<br />

Stunde immer langsamer geworden<br />

und immer weiter zurückgefallen. Doch<br />

ein paar Minuten später posieren wir gemeinsam<br />

für das Gipfelfoto. Dann verrät<br />

er mir, dass es immer härter für ihn wurde,<br />

er in seiner eigenen Welt gegen sich<br />

selbst gekämpft habe. Aber das muss es<br />

mir nicht erklären. Denn ich weiß, wie<br />

sich das anfühlt. Schließlich kenne ich ihn<br />

besser wie jeder andere.<br />

16<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Am Ziel<br />

Kurzer Erfolg: Nur für drei Fotos<br />

blieben wir am Gipfel des Pik<br />

Lenin.<br />

Menschlicher Lasten-Muli<br />

Unser Basislager-Chef schleppt<br />

60 Kilo Material vom Berg,<br />

jedes Gramm bringt ihm<br />

bares Geld.<br />

Nach getaner Arbeit<br />

Wir brechen nach dem<br />

Gipfeltag unser Lager ab und<br />

nehmen alles wieder mit<br />

nach unten.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 17


Expedition<br />

Pik Lenin<br />

Dicke Beine<br />

Die Abfahrt mit einem 25-Kilo-Brummer<br />

am Rücken fordert die Oberschenkel<br />

wie in einer Beinpresse.<br />

Schwingen statt stapfen<br />

Die finale Abfahrt über den Lenin-<br />

Gletscher belohnte uns mit passablem<br />

Schnee und einigen Genuss-<br />

Schwüngen.<br />

Die Gipfel-Torte<br />

Unseren Gipfelerfolg feierte die Küchenmannschaft<br />

im Basislager mit<br />

einer zuckersüßen Lenin-Torte.<br />

18<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE


Tour Jacket & Pants


Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

Sicher ist sicher<br />

Wissen kann man nie genug: Die Kurse der Safety Academy bilden<br />

umfassend aus, der Münchner Lawinenabend bildet weiter.<br />

Die Lawinenkurse der Safety Academy gehen diesen Winter in die achte Runde. In Kooperation<br />

mit 22 Bergschulen bietet Ortovox wieder seine modularen Schnee- und Lawinenkunde-Trainings<br />

an. In drei unterschiedlichen Kursen vermittelt die Ausbildung richtiges<br />

Verhalten im Gelände, richtige Tourenplanung und den Umgang mit LVS-Gerät und Co. Vergangenen<br />

Winter wurden in der Safety Academy etwa 200 Kurse mit mehr als 1100 Teilnehmern<br />

durchgeführt. Alle Kurstermine für die aktuelle Saison sind unter www.ortovox.com<br />

zur Anmeldung freigeschaltet. Am 24. Oktober laden Ortovox und Globetrotter zum 5. Lawinenabend<br />

in das Münchner Cinemaxx ein. Als Hauptreferenten berichten die Leiter des<br />

Lawinenwarndienstes Tirol – Rudi Mair und Patrick Nairz – anhand von vielen Lawinenunfällen,<br />

wie diese durch ordentliche Vorbereitung hätten vermieden werden können. Für Furore<br />

sorgten die beiden Tiroler mit der Veröffentlichung ihres Buchs „Die 10 Gefahrenmuster“, in<br />

dem sie zahlreiche Lawinenunfälle der letzten Jahre analysierten und jedes Unglück einem<br />

bestimmten Muster zuordnen konnten. Zum 5. Münchner Lawinenabend präsentieren sie<br />

ihre neuesten Erkenntnisse und sensibilisieren die Zuschauer vor dem Start der Wintersaison.<br />

Der Lawinenabend findet im Cinemaxx am Isartorplatz in München statt. Die Veranstaltung<br />

beginnt um 17:30 Uhr. Tickets<br />

gibt es an der Abendkasse oder online:<br />

www.cinemaxx.de/globetrotter<br />

20 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Aktuelles<br />

News<br />

Messner kommt nach Osttirol<br />

Das 3. Austria <strong>Skitour</strong>enfestival steht für Spaß und Sicherheit.<br />

Osttirol lädt vom 11.-13. Dezember – Stargast Reinhold Messner.<br />

Das 3. „Austria <strong>Skitour</strong>enfestival“ wird am 11. Dezember 2015 im Lienzer Stadtsaal feierlich eröffnet.<br />

Nach der Vorstellung der schönsten <strong>Skitour</strong>en in Osttirol durch die Osttiroler Bergführer,<br />

beginnt um 20 Uhr der Vortrag von Reinhold Messner. Geboten werden neben interessanten<br />

Fachvorträgen und Filmen (u.a. von den Freeride-Profis Sandra Lahnsteiner, Melissa Presslaber<br />

und Samuel Anthamaten) die überaus beliebte „<strong>Skitour</strong>ensafari“ unter der professionellen<br />

Anleitung und Begleitung von einheimischen,<br />

staatlich geprüften Bergführern. Speziell das Erlernen<br />

und Perfektionieren der Ski,- Aufstiegs,- und<br />

Spitzkehrentechnik sowie das alpine Verhalten im<br />

Gelände soll den Teilnehmern in Kleingruppen die<br />

Sicherheit für weitere <strong>Skitour</strong>en vermitteln. Beim<br />

Safety Camp werden Lawinen- und Schneekunde<br />

sowie der Umgang mit einem speziellen LVS-Gerät<br />

gelehrt und vor Ort im Zuge einer genussvollen<br />

<strong>Skitour</strong> auch gleich angewendet. Der Festivalpass<br />

kostet 25 Euro. www.austria-skitourenfestival.com<br />

<strong>Skitour</strong>en-Tagebuch<br />

Dieses Büchlein unterstützt <strong>Skitour</strong>engeher,<br />

ihre Erlebnisse am Berg festzuhalten,<br />

sie sich später wieder ins Gedächtnis zu rufen<br />

und mit anderen zu teilen.<br />

Für jede <strong>Skitour</strong> gibt es liebevoll gestaltete<br />

Tourenseiten zum Ausfüllen: Name der Tour,<br />

Gipfel, Datum, die Begleiter, die zurückgelegten<br />

Höhenmeter, die Frequentierung der<br />

Route, das Wetter u.v.m. Ein Muss für jeden<br />

<strong>Skitour</strong>engeher, der auf GPS-Tracks verzichten<br />

will, und ein tolles Geschenk!<br />

Preis: 9,99 Euro.<br />

www.m-vg.de<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 21


Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

Rückruf von Jetforce-Rucksäcken<br />

Black Diamond ruft Jetforce-Rucksäcke zurück, die zwischen<br />

November 2014 und Juli 2015 verkauft wurden.<br />

Die Sicherheit der Kunden ist das wichtigste Anliegen der Black<br />

Diamond, Inc. und ihrer Marken Black Diamond, Pieps und<br />

POC. Aus diesem Grund führt die Black Diamond Company<br />

einen freiwilligen Rückruf sämtlicher Jetforce-Lawinenairbags<br />

durch, die zwischen dem 15. November 2014 und dem<br />

7. Juli 2015 verkauft wurden. Dieser Rückruf ist vorsorglich.<br />

Unfälle und/oder Verletzungen, die in Zusammenhang mit<br />

den beschriebenen Fehlfunktionen stehen könnten, sind<br />

nicht bekannt. Aufgrund eines Systemfehlers kann es bei den<br />

Modellen mit einer Kennzahl zum Fertigungsdatum zwischen<br />

4275 und 5077 zu einem unfreiwilligen Abschalten und/<br />

oder fehlerhaftem Auslösen des Airbagsystems kommen.<br />

Diese Fehlfunktion wird über ein Firmware-Update<br />

im JetForce-Service-Center behoben werden. Weitere<br />

Informationen unter: www.jetforcerecall.com<br />

Lawinenkolloqium: Experten-Austausch<br />

Als überregionales Lawinen-Netzwerk bringt das Lawinenkolloquium<br />

Organisationen, Vordenker und Interessierte zusammen.<br />

Auch diesen Winter ist Berghaus wieder Partner des überregionalen Lawinen-Netzwerkes Lawinenkolloquium<br />

und unterstützt damit die professionelle Verbreitung des Themas „Umgang<br />

mit Lawinen“ in Theorie und Praxis. Auftakt-Veranstaltung ist ein Symposium am 22. November<br />

2015 von 12 bis 14 Uhr im Rahmen des Alpintags des DAV Münchens in der BMW-Welt München.<br />

Christoph Mitterer, Georg Kronthaler und Bernd Niedermoser, Experten der Lawinenwarnzentralen<br />

Bayern und Salzburg, geben einen<br />

Einblick in den Lawinenlagebericht –<br />

wie er entsteht, nationale Besonderheiten<br />

und den sinnvollen Einsatz im<br />

Gelände. Das Lawinenkolloquium an<br />

der Uni Salzburg findet am 14. Januar<br />

2016 statt. Die Termine der Praxiskurse<br />

sind am 23. und 30.1. zum Thema<br />

Lawinenprävention sowie am 24.<br />

und 31.1. zu Kameradenrettung. Alle<br />

Einzelheiten und Anmeldung unter:<br />

www.lawinenkolloquium.net<br />

22 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Aktuelles<br />

News<br />

15 Spots für Feierabend-Touren<br />

Wer nach Feierabend die Ski anschnallen will, findet im deutschen<br />

Alpenraum 15 Hütten, die zur Afterwork-<strong>Skitour</strong> einladen.<br />

Nacht<br />

spektakel.<br />

Das Nachtspektakel von Dynafit, das in Kooperation mit Hüttenwirten und Sportfachhändlern<br />

organisiert wird, geht in die sechste Runde. Auch dieses Jahr können <strong>Skitour</strong>enfans<br />

nach Feierabend ihre Bretter anschnallen und nach dem Anstieg mit Stirnlampe bei 15<br />

Hüttenwirten im deutschen Alpenraum einkehren. Das Nachtspektakel wird an verschiedenen<br />

Wochentagen und an unterschiedlichen Orten angeboten – eine gesicherte und präparierte<br />

Aufstiegsmöglichkeit <strong>Skitour</strong>en-abende macht die alpenweit.<br />

vor allem für Einsteiger unkompliziert. An den <strong>Skitour</strong>en-Abenden<br />

und entlang der gekennzeichneten Tourenstrecken sind keine Schneekanonen<br />

oder Pistenraupen im Einsatz. Dennoch sollte stets auf die Bedingungen und die passende<br />

Ausrüstung teste geachtet vor ort werden. unser Um dYnaFit Licht ins Dunkel <strong>Skitour</strong>en zu bringen, Material empfiehlt und es sich, dass jeder<br />

<strong>Skitour</strong>engeher lass den eine abend leistungsfähige gemütlich Stirnlampe in einpackt. der Hütte Infos ausklingen.<br />

zu aktuellen Bedingungen gibt‘s<br />

kurzfristig unter: www.facebook.com/dynafit<br />

bloMbergHauS<br />

Dienstag<br />

unternbergalM<br />

Dienstag & Donnerstag<br />

bergHotel breitenStein<br />

Donnerstag<br />

dr. Hugo beck HauS<br />

Donnerstag<br />

gorialM<br />

Donnerstag<br />

weinbergerHauS<br />

Freitag<br />

HirScHberg SkiScHule<br />

Donnerstag<br />

kolbenSattelHütte<br />

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag<br />

tegelbergHauS<br />

Donnerstag<br />

oStlerHütte<br />

Mittwoch<br />

bergHauS ScHönblick<br />

aM Söllereck<br />

Mittwoch & Donnerstag<br />

HocHScHwarzeck<br />

HirScHkaSer<br />

Montag<br />

StauFner HauS<br />

Donnerstag<br />

SonnenalM<br />

Freitag<br />

erfahre mehr über dYnaFit auf<br />

alle termine und infos auf www.dynafit.com<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 23


Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

Generalprobe für die PDG<br />

Drei Wochen vor der PDG findet in Zermatt das Matterhorn<br />

Ultraks statt. Drei Strecken für Zweiter- oder Dreier-Teams.<br />

Dadurch, dass das Matterhorn Ultraks 2016 drei Wochen vor der Patrouille des Glaciers<br />

stattfindet – am 2. April 2016 – ist das Rennen über Zermatt der perfekte Testlauf für die<br />

Patrouille. Sei es, um in der definitiven Zusammenstellung zu laufen oder damit der Ersatzläufer<br />

noch etwas an seiner<br />

Form feilen kann – das Matterhorn<br />

Ultraks <strong>Skitour</strong>en-Rennen<br />

ist perfekt dafür. Dank einer<br />

technischen und abwechslungsreichen<br />

Strecke können<br />

die PDG-Aspiranten ein letztes<br />

Mal alle Facetten des Rennens<br />

üben (Tragepassagen, Fellwechsel,<br />

etc.). Zudem wurden<br />

die Anmeldegebühren herabgesetzt.<br />

Wer sich vor dem 31.<br />

Dezember anmeldet, profitiert<br />

von besonders günstigen<br />

Preisen. www.ultraks.com<br />

Das Beste aus drei Welten<br />

Montane hat mit „Primino“ eine Neuentwicklung<br />

auf den Unterwäsche-Markt<br />

gebracht. Der Stoff besteht zu 50 % aus<br />

Merinowolle, zu 25 % aus besonders<br />

hochwertigem Primaloft-Garn und zu 25 %<br />

aus Polyester. Er wärmt in feuchtem<br />

Zustand, ist so gut wie geruchsneutral,<br />

verteilt die Feuchtigkeit großflächig<br />

und trocknet schnell. Preis für die 220-Gramm-<br />

Version: 89,95 Euro. www.montane.co.uk<br />

24 SKITOUR-MAGAZIN.DE


you have got<br />

the POWER<br />

LIGHTNESS<br />

TR2 COMPATIBILITY<br />

CONTROL<br />

STABILITY<br />

SPITFIRE 2.0<br />

SIDERAL 2.0 STARLET 2.0<br />

in collaboration<br />

with skitrab.com<br />

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Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

SELBSTLÄUFER<br />

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Reisen noch zur Herkulesarbeit<br />

wurde. Die modernen Koffersysteme auf Rollen – die Trolleys – eignen<br />

sich ideal für längere Ausflüge.<br />

Der Wasserdichte<br />

Funktion meets Komfort. Der vielseitig<br />

einsetzbare Trolley der Heilsbronner<br />

Company glänzt durch ein enormen<br />

Stauraum, der durch wasserdichtes<br />

Material geschützt wird. Die Rollen<br />

sind mit Profil versehen, so dass Unebenheiten<br />

locker geschluckt werden. Der stabile Reisebegleiter<br />

kann dank gepolsterter Schulterträger auch bequem am Rücken<br />

transportiert werden. Ausgetüftelte Details sorgen zudem dafür, dass<br />

sich das Gewicht in Grenzen hält. In zwei weiteren Größen (85/110) erhältlich.<br />

ORTLIEB Duffle RS 140 / 3200g / 280 € /<br />

www.ortlieb.com<br />

Der Robuste<br />

Neues Modell in der Serie der Rucksack-Spezialisten von<br />

Osprey. Das speziell angefertigte Gestell überzeugt durch<br />

Robustheit bei relativ geringem Gewicht. Ebenso strapazierfähig<br />

zeigen sich die Rollen, denen kein Untergrund<br />

gewachsen ist. Osprey-typisch besticht der Shuttle außerdem<br />

durch eine clevere Aufteilung der Fächer und bietet<br />

aufgrund mehrerer Griffe verschiedene Transportmöglichkeiten<br />

sowie ein tolles Handling. Kompressionsriemen im<br />

Inneren lassen keine Kleidung oder Gegenstände wild durch<br />

den Trolley fliegen. Der Shuttle ist zudem als 100l-Version<br />

verfügbar.<br />

OSPREY Shuttle 130/ 4200g / 230 € /<br />

www.ospreyeurope.com<br />

26 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Aktuelles<br />

News<br />

Der Trendige<br />

Lässig kommt der Rover von Evoc daher. Durch die individuelle<br />

Raumaufteilung und die variablen Packoptionen<br />

im Innenbereich macht er nicht nur von außen<br />

einen guten Eindruck. Die 80l Volumen entpuppen<br />

sich als großartiger Stauraum und können auch<br />

bequem als Tragetasche benutzt werden. Da spielt<br />

auch das vorteilhafte Gesamtgewicht des Rover eine<br />

tragende Rolle. Ein Teleskopgriff, Tragehenkel und<br />

leichtläufige Rollen runden dieses gelungene Produkt<br />

ab.<br />

EVOC Rover Trolley 80 / 3600g / 230 €<br />

www.evocsports.com<br />

Der Preiswerte<br />

Der Duffle Roller vereint vor allem zwei Merkmale:<br />

praktisch und preiswert. Der schlichte<br />

Trolley von Dakine punktet mit seinem strapazierfähigem<br />

Material und einer schnörkellosen<br />

Verarbeitung. Die Verteilung der Fächer ist<br />

praktikabel, so dass er für jede Reise zu haben<br />

ist. Daneben lässt auch der Preis keine Wünsche<br />

offen.<br />

DAKINE Duffle Roller 90 / 155 € / 4500g /<br />

www.dakine.com<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 27


Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

3, 2, 1 ... Film ab!<br />

Im Herbst und Frühwinter machen viele Filmtouren in europäischen<br />

Städten halt. Wir zeigen die besten drei samt Trailer.<br />

Abenteuer beginnen mit einem Bild, einer wagen Vorstellung oder einem Gefühl, das uns<br />

antreibt. Wenn wir mutig genug sind, gehen wir diesem Gefühl nach, finden Mitstreiter<br />

und Mittel, planen, zweifeln und träumen – bis zu dem Tag, an dem wir das Haus verlassen<br />

und uns auf den Weg ins Abenteuer stürzen. Viele dieser Abenteuer werden heutzutage<br />

von Filmern begleitet oder selbst gefilmt, die Ergebnisse ziehen mit Filmtouren durch die<br />

Städte. Wir zeigen die spannendsten Filmtouren. Die Filme sollen unterhalten, zum Träumen<br />

anregen und zu eigenen Abenteuern inspirieren.<br />

European Outdoor Film Tour<br />

Ab Oktober tourt die E.O.F.T. durch 14<br />

europäische Länder und zeigt neun Wege ins<br />

Abenteuer auf der großen Leinwand: Das Programm<br />

folgt Athleten auf das Dach der Welt,<br />

erkundet eine unbewohnte Vulkaninsel im<br />

Nirgendwo des Pazifiks, begibt sicht mit den<br />

besten Slacklinern der Welt auf Sinnsuche und<br />

entdeckt das wilde Amerika. www.eoft.eu<br />

Ride Night Freeride Film Tour<br />

Atemberaubende Winterlandschaften,<br />

spektakuläre Steilhänge, rasante Lines, verrückte<br />

Ideen und einzigartige Einblicke in<br />

den Lifestyle professioneller Ski-Athleten:<br />

Die Ride Night Freeride-Film-Tour 2015,<br />

präsentiert von Peak Performance, ist ein<br />

fantastisches Leinwanderlebnis<br />

mit beeindruckenden Filmprojekten.<br />

www.ride-night.com<br />

Alp-Con Cinema Tour<br />

Die Alp-Con Cinema Tour 2015, präsentiert<br />

von Alpina, startet ab Mitte Oktober mit<br />

den Premierenshows in Innsbruck. Ab Anfang<br />

November gibt es dann zum fünften<br />

Mal die besten Outdoorfilme in höchster<br />

Qualität in deinem Kino – im deutsprachigen<br />

Raum, über 100 Stopps, in über 30<br />

Städten. www.alp-con.net<br />

Zum Trailer: Hier klicken!<br />

Zum Trailer: Hier klicken!<br />

Zum Trailer: Hier klicken!


Aktuelles<br />

News<br />

100 Touren mit Genuss-Faktor<br />

Vom Untersberg, über Reit im Winkl, Dienten,<br />

Fieberbrunn bis Zederhaus: Dieser<br />

<strong>Skitour</strong>en-Führer enthält 100 Tourentipps.<br />

Nach dem <strong>Skitour</strong>enatlas und den „60 Super-<strong>Skitour</strong>en“<br />

kommt nun der dritte <strong>Skitour</strong>enführer des Salzburger Journalisten<br />

und Alpinisten Thomas Neuhold. Im Mittelpunkt<br />

stehen <strong>Skitour</strong>en, bei denen der Genuss-Faktor überwiegt:<br />

technisch einfacher, ohne schwindelerregende Gratpassagen<br />

oder furchteinflößende Steilrinnen. Viele der hier versammelten<br />

<strong>Skitour</strong>en-Ziele werden regelmäßig begangen,<br />

die Spurarbeit hält sich meist in Grenzen. Allerdings gibt es<br />

in dem neuen <strong>Skitour</strong>enführer auch einige wenig frequentierte<br />

Geheimtipps. Der Band richtet sich an Neu- und Wiedereinsteiger<br />

in den <strong>Skitour</strong>ensport ebenso wie an Routiniers<br />

– mit Touren im Raum Salzburg-Berchtesgaden. Preis:<br />

22 Euro. Mehr Infos und Bestellung unter: www.pustet.at<br />

Für Aufsteiger<br />

Die 4-Wege-Stretch Hybrid Jacke besteht aus<br />

einer dehnbaren 3-Lagen-Membran. Der gezielte<br />

Einsatz von Comfortshell-Material<br />

macht die Ascent Jacket zu einer perfekten<br />

Mischung aus Hard- und Softshell.<br />

Die weiche und geräuscharme Kombi<br />

überzeugt durch Tragekomfort und<br />

hohe Funktionalität. Eine helmkompatible,<br />

2-Wege-verstellbare Kapuze,<br />

verschließbare Ärmelabschlüsse sowie<br />

wasserabweisende YKK-Reißverschlüsse<br />

runden die Jacke ab. Die Ascent Jacket<br />

und Pants von Houdini sind aus<br />

recyceltem Polyester hergestellt.<br />

Preis: 400/330 Euro.<br />

www.houdinisportswear.com


Darüber spricht die Szene<br />

News & Termine<br />

Bindung der Zukunft?<br />

Die PINDUNG soll die Vorteile der Pin-Bindung mit denen einer<br />

Alpinbindung vereinen. Ein spannendes Projekt.<br />

Markus Steinke alias „Bambam“, der Gründer der Bavarian Alpine Manifest GmbH, ist der<br />

Mann mit der Idee namens „Pindung“. Die Pindung soll die Vorteile der Pin-Bindung mit<br />

denen einer Alpinbindung – unter Berücksichtigung aller Sicherheitsstandards – vereinen:<br />

Hoher Gehkomfort und geringes Gewicht im Aufstieg treffen auf Sicherheit und Steifigkeit<br />

bei der Abfahrt.<br />

Diese Freeride- und Tourenbindung ist eine modifizierte Alpinbindung mit einem integrierten<br />

Pin-System im Vorderbacken. Das Designkonzept des Hinterbackens basiert auf<br />

Drehtellerbindungen, um eine sichere und solide Bindungsauslösung zu gewährleisten.<br />

Die Klammern (sog. Pins) werden am Vorderbacken nur im Aufstiegsmodus verwendet.<br />

Die zweistufig einstellbare Steighilfe gewährleistet dabei einen hohen Gehkomfort. Für die<br />

Abfahrt wird die Bindung mit einem Handgriff am vorderen Bedienhebel in die Abfahrtsposition<br />

geschoben und zu einer alpinen Sicherheitsbindung mit Z-Wert umfunktioniert.<br />

Die Pindung realisiert somit maximale und direkte Kraftübertragung an Vorder- und Hinterbacken<br />

durch hohe Steifigkeit und Stabilität unter Gewährleistung aller relevanten Sicherheitsaspekte.<br />

Merkmale der Pindung:<br />

- Sicherheitsbindung (angestrebter Z-Wert 6 bis 14)<br />

- niedrige Standhöhe (ca. 15 mm)<br />

- perfekte Kraftübertragung<br />

- geringes Gewicht (angestrebt ca. 800 - 900 g)<br />

- idealer Drehpunkt<br />

- wenig anzuhebendes Gewicht am Fuß<br />

- Pin-System wahlweise mit Auslösefunktion<br />

- bedienerfreundliche Handhabung<br />

- zweistufige Aufstiegshilfe<br />

Zum Video: Hier klicken!<br />

30 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Aktuelles<br />

News<br />

Skitraining für Anden-Bergführer<br />

Dynafit unterstützt Skitraining<br />

für Bergführer in Südamerika<br />

mit Material.<br />

Im September 2015 hat der Internationale<br />

Bergführerverband (IVBV) ein Skitraining für<br />

Bergführer aus so genannten „No Ski“-Ländern<br />

organisiert. 29 Bergführer aus Peru, Bolivien,<br />

Ecuador, Chile und Venezuela wurden<br />

in einem speziellen Lehrgang in Argentinien<br />

ausgebildet. Organisiert und durchgeführt<br />

vom IVBV, wird den Teilnehmern eine fundierte<br />

Ausbildung in den Bereichen Winter-Berg-<br />

Ski ermöglicht. 29 <strong>Skitour</strong>en-Sets aus Skiern,<br />

Fellen, Bindungen und Schuhen hat der Ausrüster<br />

dafür nach Argentinien geschickt.


Luftige Lebensversicherung<br />

Lawinenrucksäcke entwickeln sich rasant weiter,<br />

können aktiv Leben retten und werden immer beliebter<br />

– auch unter Tourengehern. Wir haben uns<br />

alle aktuellen Systeme im Format von Tagesrucksäcken<br />

vorgenommen.


Vergleich<br />

Lawinenrucksäcke<br />

Vielseitigkeit<br />

Wer sich für einen<br />

Airbag-Rucksack<br />

entscheidet, erwartet<br />

einen durchdachten<br />

Rucksack<br />

mit allem Komfort.<br />

Dazu gehört insbesondere<br />

eine Helmhalterung,<br />

sowie<br />

eine ordentliche<br />

diagonale Skibefestigung,<br />

die die<br />

Latten einfach und<br />

sicher aufnimmt.<br />

Als wir dieses Jahr im Frühjahr in<br />

der Dauphiné unterwegs waren,<br />

mussten wir tragischerweise<br />

feststellen, an welch seidenem<br />

Faden das Leben hängen kann. Wäre das<br />

Unglück anders ausgegangen, wenn jeder<br />

einen Lawinenrucksack dabei gehabt hätte?<br />

Diese Frage stellten wir uns sofort. Leider<br />

ist es bislang so, dass der Lawinenrucksack<br />

gerade auf langen und anstrengenden<br />

Touren, wo es auf jedes Gramm Gepäck<br />

ankommt, nicht viel Zuspruch erntet.<br />

Anders verhalten sich vor allem die<br />

Variantenfahrer und Tages-<strong>Skitour</strong>er. Und<br />

auch bei Tourengehern, die sich alleine im<br />

Gelände bewegen, ist der Lawinenrucksack<br />

zur Standardausrüstung avanciert. Um auf<br />

<strong>Skitour</strong> eine Extraportion Sicherheit für sich<br />

selbst zu gewinnen, werden die Airbag-<br />

Rucksäcke Jahr für Jahr beliebter. Und das<br />

nicht ohne Grund. Versprechen die Hersteller<br />

doch nach wie vor Überlebenschancen<br />

ABS scharf<br />

gemacht<br />

Im Lift, Bus oder<br />

Auto ist der Griff<br />

stets mit dem Klettverschluss<br />

gesichert.<br />

Im Gelände dagegen<br />

muss der Auslösegriff<br />

mit der integrierten<br />

Druckkapsel<br />

immer frei<br />

zugänglich sein.<br />

34 SKITOUR-MAGAZIN.DE


von über 90 Prozent. Das ist viel. Auch das<br />

Schweizer Lawinenforschungsinsitut SLF<br />

misst dem Aribagsystem eine um 50 Prozent<br />

bessere Überlebenschance bei großen und<br />

komplexen Lawinenabgängen bei. Denn<br />

nur der Airbag-Rucksack kann bislang eine<br />

Verschüttung aktiv verhindern.<br />

Inzwischen finden sich fünf verschiedene<br />

Systeme auf dem Markt. Bislang waren alle<br />

Systeme mit Patronen ausgestattet. Einzig<br />

Black Diamond hat zusammen mit Pieps ein<br />

elektrisches System entwickelt, welches<br />

ohne Kartusche auskommt.<br />

Dass alle Verfahren bislang nicht ganz<br />

fehlerfrei waren, oder zumindest in der<br />

Qualitätssicherung noch Mängel aufwiesen,<br />

beweisen die Rückrufaktionen der letzen<br />

Jahre. Doch nun scheinen die Platzhirsche<br />

ihre Systeme vorerst unter Kontrolle zu<br />

haben. Das sollten sie auch. Schließlich ist<br />

der teure Rucksack ein<br />

Der Rucksack macht<br />

den Unterschied<br />

Wir haben alle Systeme mehrere Tage<br />

bei -18 Grad Celsius eingefroren und<br />

bei dieser Temperatur einer Testauslösung<br />

unterzogen. Dabei funktionierten<br />

alle Systeme einwandfrei.<br />

Betrachtet man die unterschiedlichen<br />

Systeme genauer, ist neben dem Preis<br />

der Gewichtsunterschied einer der entscheidenden<br />

Faktoren, der die Bewertung<br />

beeinflusst.<br />

Deshalb spielt für einen reinrassigen<br />

<strong>Skitour</strong>enrucksack auch die Skibefestigung<br />

eine wichtige Rolle. Besondere<br />

Bedeutung hat auch die Ausstattung<br />

des Systems: Sind Fächer für Schaufel<br />

und Sonde enthalten? Wie ist die Aufteilung<br />

gelungen? Schlummert die Auslöseeinheit<br />

verdeckt im Rucksack oder<br />

steht die Thermosflasche direkt neben<br />

der Patrone.<br />

Je schwerer der Rucksack, umso mehr<br />

gewinnt auch ein gutes Tragesystem an<br />

Bedeutung und beeinflusst den Gesamteindruck.<br />

Unsere Bewertungskriterien im Überblick:<br />

Gewicht 20% | Anschaffungskosten 20%<br />

Skibefestigung 10% | Tragesystem 15%<br />

Ausstattung Ruckack 10% | Folgekosten 15%<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 35


Vergleich<br />

Lawinenrucksäcke<br />

BCA<br />

Float 22 l<br />

3.800 Gramm<br />

500,00 EUR<br />

www.backcountryaccess.com<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

Ausstattung: Skihalterung/Helmhalterung/Notfallfach<br />

Übersichtlicher Tagesrucksack mit der notwendigen Ausstattung. Eine Helmhalterung<br />

versteckt sich unter dem BCA-Logo. Auch die anderen Schlaufen können<br />

bei Bedarf in Garagen versteckt werden. Der Float ist länglich und schmal<br />

geschnitten und sitzt sehr flach am Rücken. Der Hüftgurt lässt sich beidseitig<br />

schnell justieren. Wer den Auslösegriff lieber auf der rechten Seite mag, kann<br />

diesen umbauen. Etwas schwerer Rucksack, dafür sind alle Fächer gut gepolstert.<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

SCOTT<br />

Air Free Ap Alpride 22 l<br />

2.720 Gramm<br />

620,00 EUR<br />

www.scott-sports.com<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Brillenfach<br />

Gute, diagonal verbundene Skibefestigung, die sich von oben straff ziehen lässt.<br />

Ein großes Hauptfach bietet zusätzliche Möglichkeiten für Sonde und Schaufelstiel.<br />

Der Griff im linken Schultergurt sollte in der Länge nach unten versetzt werden,<br />

sonst drückt er. Die Auslösung ist nur links möglich. Zusätzlich befindet sich eine<br />

Tasche am linken und eine Materialschlaufe am rechten Hüftgurt. Oben befindet<br />

sich ein gepolstertes Brillenfach. Die Schnalle am Hüftgurt lässt sich gut bedienen.<br />

36 SKITOUR-MAGAZIN.DE


weiterer Baustein, um im Falle des Falles<br />

die Überlebensaussichten zu steigern.<br />

Jedoch darf nicht vergessen werden, dass<br />

der Airbag bei weitem nicht der einzige<br />

Faktor ist, der diese Chance beeinflusst.<br />

Die Dimension der Lawine, das Tragen<br />

eines LVS-Gerätes und der Zeitpunkt der<br />

Erfassung spielen eine wesentliche Rolle,<br />

ob man sich verletzt oder nicht.<br />

Doch zurück zu den Airbag-Systemen:<br />

Die Gewichte der Systeme sind sehr<br />

unterschiedlich und spiegeln sich ungefähr<br />

in den Gesamtgewichten der Rucksäcke<br />

wider. Für uns waren die Einzelgewichte<br />

der Auslöseeinheiten nicht relevant, da<br />

das System ohne den passenden Rucksack<br />

wertlos ist. Wer sich für ein Airbag-System<br />

entscheidet, muss sich mit der Technik und<br />

der Bedienung vertraut machen – auch<br />

wenn alle Systeme nach dem gleichen<br />

Prinzip ausgelöst werden. Die Unterschiede<br />

liegen in der Vorbereitung des Systems für<br />

den Ernstfall und beim Zurücksetzen in den<br />

Ausgangszustand nach einer Auslösung.<br />

Der größte Abschreckungsfaktor für die<br />

Anschaffung dürfte für viele nach wie<br />

vor der Preis sein. Immerhin muss man<br />

zwischen 500 und 1000 Euro hinblättern.<br />

Dafür kauft man sich zumindest eine<br />

50-prozentige Lebensversicherung. Ein<br />

weiterer Punkt, der vom Kauf abhält, ist das<br />

Gesamtgewicht. Gerade für den sportlich<br />

orientierten Tourengeher, der ausschließlich<br />

im gespurten Gelände unterwegs ist, fehlt<br />

derzeit noch die Überzeugung für dieses<br />

Produkt.<br />

In unserem Test unterbot nur der Rucksack<br />

von Deuter die 2,5-Kilo-Marke. Immerhin<br />

noch drei weitere Hersteller blieben<br />

mit ihrem Modell unter drei Kilogramm.<br />

Bei den übrigen vier Rucksäcken bleibt<br />

die Nadel knapp unter 3,5 Kilo stehen.<br />

Ortovox und BCA bringen die schwersten<br />

Rucksäcke in den Test. Zwar haben die<br />

Systeme als Soloeinheit unterschiedliche<br />

Gewichte, dennoch macht der Rucksack<br />

insgesamt einen gravierenden Anteil am<br />

Gesamtgewicht aus. Ortovox und Deuter<br />

setzen beide das ABS-System ein, Der<br />

Gewichtsunterschied liegt jedoch bedingt<br />

durch die unterschiedlichen Rucksäcke bei<br />

immerhin 1100 Gramm.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 37<br />

Kompakte<br />

Ladung<br />

Alpride verwendet<br />

zwei kleine Gaspatronen<br />

und hält<br />

somit zumindest<br />

das reine Systemgewicht<br />

sehr niedrig.


Vergleich<br />

Lawinenrucksäcke<br />

Die Systeme im Überblick:<br />

BCA:<br />

Die Amerikaner setzen bei ihrem Float-<br />

System auf eine Metall-Kartusche, die mit<br />

Druckluft gefüllt ist und relativ einfach<br />

wieder befüllt werden kann. Ein Manometer<br />

an der Kartusche zeigt an, ob der richtige<br />

Druck vorhanden ist.<br />

Mammut:<br />

Im Sommer 2011 übernahm Mammut das<br />

bis dahin eigenständige Unternehmen<br />

Snowpulse und entwickelt seitdem<br />

verschiedene Rucksäcke rund um deren 150<br />

Liter große Airbags. Zur Auswahl stehen<br />

zwei verschiedene Kartuschen: Stahl und<br />

Carbon. In Europa sind die Kartuschen leider<br />

nicht wieder befüllbar.<br />

ABS:<br />

Bereits seit 30 Jahren bauen die Gräfelfinger<br />

Lawinenrucksäcke. Neben den eigenen<br />

Produkten wird das ABS-System auch<br />

von vielen anderen Herstellern in deren<br />

Rucksäcken verbaut. Auch ABS benutzt eine<br />

Kartusche aus Carbon oder Stahl. Zusätzlich<br />

ist nach einer Auslösung der Griff zu tauschen,<br />

in dem eine kleine Druckkapsel geladen ist.<br />

ABS verwendet als einziger Hersteller zwei<br />

Einzelairbags, die links und rechts aus dem<br />

Rucksack schießen und ein Gesamtvolumen<br />

von 170 Litern aufweisen.<br />

Alpride (Scott):<br />

Ein weiteres Schweizer Unternehmen<br />

hat sich seit einigen Jahren den Airbag-<br />

Rucksäcken verschrieben. Alpride stattet die<br />

Firmen Scott, Millet und Ferrino mit ihrem<br />

Blasebalg aus. Zwei kleine Kartuschen mit<br />

CO2 und dem Edelgas Argon schießen in den<br />

150 Liter großen Airbag. Beide Patronen sind<br />

nur einmal zu verwenden und müssen nach<br />

einer Auslösung getauscht werden.<br />

Black Diamond/Pieps:<br />

Das amerikanisch-österreichische Joint<br />

Venture geht mit dem Jetforce Airbag-<br />

System einen vollkommen neuen Weg.<br />

Statt mit Druckluft aus einer Patrone den<br />

Ballon aufzublasen, wird ein Düsengebläse<br />

eingesetzt, das die Umgebungsluft in den<br />

200-Liter-Airbag verfrachtet. Gespeist<br />

wird das Getriebe durch einen Akku, der<br />

mindestens vier Auslösungen pro Ladung<br />

durchhält. Die hochtechnische Auslösung<br />

hat den Vorteil, dass Probeschüsse keine<br />

Extrakosten verursachen und das System<br />

innerhalb weniger Minuten sofort wieder<br />

komplett einsatzbereit ist.<br />

Kosten je Auslösung:<br />

Die Druckluft-Kartusche von BCA kann<br />

entweder beim Händler gegen eine neue<br />

getauscht werden oder man lässt sie in<br />

einem Taucherladen an der Maschine<br />

befüllen. Beides kostet jeweils nur um die<br />

zehn Euro.<br />

Mammut und ABS haben jeweils eine Metalloder<br />

Carbon-Kartusche im Sortiment. Die<br />

Kosten je Kartusche liegen bei Metall um<br />

die 100 Euro, bei Carbon um die 200 Euro.<br />

Die Gewichtsersparnis im Vergleich zur<br />

Metallpatrone beträgt ca. 200 Gramm. Bei<br />

ABS liegt jeder Kartusche zusätzlich ein<br />

neuer Griff zum Wechseln bei.<br />

Alpride verwendet je eine Metallpatrone<br />

mit CO2 und eine mit dem Edelgas Argon.<br />

Die beiden Patronen lassen sich für 40<br />

Euro noch relativ kostengünstig ersetzen.<br />

38 SKITOUR-MAGAZIN.DE


MAMMUT<br />

Ride On Removeable Airbag 22 l<br />

2.960 Gramm<br />

600,00 EUR<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

www.mammut.ch<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/Brillenfach<br />

Einseitig verbundene Skibefestigung auf der rechten Seite, die sich zwar gut zusammenziehen<br />

lässt, die Ski aber geradlinig aufnimmt. Konstruktionsbedingt ist<br />

der Zugriff auf das hintere der beiden großen Fächer etwas eingeschränkt, da im<br />

oberen Bereich der Airbag befestigt ist. Ein großes gepolstertes Brillenfach bietet<br />

Platz für viel Kleinzeugs. Der Ride On besteht aus recycelten PET-Flaschen und<br />

lässt den Stoff wie eine Mischung aus Jeans und Nylon wirken. Gut verarbeitet.<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

ABS<br />

Powder 26 l<br />

2.980 Gramm<br />

770,00 EUR<br />

www.abs-airbag.com<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall- u. sonst. Fächer<br />

Vario-System mit vielen verschiedenen Aufsatzmöglichkeiten. Diagonale Skibefestigung<br />

mit einer verbundenen Bandschlinge. Die Aufteilung ist sehr unübersichtlich,<br />

da der Rucksack über insgesamt sechs verschiedene Fächer verfügt.<br />

Der Hüftgurt sitzt mit seinem breiten Klettverschluss sehr gut, kann für manche<br />

im Aufstieg aber störend wirken. Der Aufsatz mit 26 Litern ist aus leichtem<br />

Material und hängt bei wenig Inhalt dementsprechend labberig am Rücken.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 39


Vergleich<br />

Lawinenrucksäcke<br />

ORTOVOX<br />

Free Rider ABS 24 l<br />

3.580 Gramm<br />

720,00 EUR<br />

www.ortovox.com<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/Brillenfach etc.<br />

Diagonale Skibefestigung, die sehr hoch angebracht ist und die Ski dadurch instabil<br />

wackeln lässt. Die Aufteilung ist noch akzeptabel, es gibt mehr als genug Fächer.<br />

Hinten befinden sich eigenwillige Polsterknubbel, die den Rücken sehr gut belüften.<br />

Der Rucksack trägt insgesamt viel auf. Das wertige Design lässt die komplette<br />

Technik im Rucksack unsichtbar verschwinden. Sehr breiter Hüftgurt, der in der Abfahrt<br />

ein gutes Tragegefühl vermittelt, für den Aufstieg leider etwas voluminös ist.<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

VAUDE<br />

ABSecond Flow 22+6 l<br />

3.300 Gramm<br />

760,00 EUR<br />

www.vaude.com<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/Brillenfach<br />

Vaude stattet den Daypack mit dem Notwendigsten aus. Zusätzlich können Hüftund<br />

Schultergurte in der Länge sehr variabel angepasst werden. Insgesamt ist der<br />

Flow recht schmal und etwas länger geschnitten. Ein zusätzlicher Reißverschluss<br />

lässt den Ruckack um sechs Liter anwachsen. Die Skihalterung ist eher einfach.<br />

Am Hüftgurt befinden sich eine Tasche und Materialschlaufe. Der Auslösemechanismus<br />

lässt sich auf beiden Seiten anbringen. Das Auslösekabel liegt weit offen.<br />

40 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Einfache Mechanik<br />

Bei Mammut (Foto), BCA und Scott wird durch einen<br />

unkonventionellen, manuellen Auslösemechanismus<br />

mit Stahlseilführung die Patrone gezündet.<br />

Durchdachte Elektronik<br />

Die Jetforce-Modelle von Pieps und Black<br />

Diamond zeigen auf Knopfdruck die Akkuladung<br />

sowie den Systemzustand an.<br />

DAKINE<br />

ABS Signal 28 l<br />

3.320 Gramm<br />

800,00 EUR<br />

www.dakine.com<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Notfall-/Brillenfach<br />

Diagonale, verbundene Skibefestigung mit Stahlseil unten, die über einen schwer<br />

zu findenden Mechanismus im Inneren des Rucksacks zu verstellen ist. Die Beinschlaufe<br />

ist mit einem Clip zu befestigen und muss nicht in den Hüftgurt gefädelt<br />

werden. Wer die integrierte Helmhalterung benutzt, kann nicht mehr auf die Fächer<br />

zugreifen. Das ABS-System ist gut versteckt untergebracht. Nichts kommt<br />

mit der Patrone in Kontakt. Die Hüftgurte haben jeweils eine kleine Tasche.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 41


Vergleich<br />

Lawinenrucksäcke<br />

Anders gedacht<br />

Ortovox sichert die Beinschlaufe über eine Metallschnalle<br />

mit Kunststoff-Druckknopf. Mit<br />

dicken Handschuhen wird‘s etwas fummelig.<br />

Man(n)ometer<br />

Um den Druck in der BCA-Patrone überprüfen zu<br />

können, ist diese mit einer ablesbaren Druckanzeige<br />

ausgestattet.<br />

DEUTER<br />

On Top Lite ABS 26 l<br />

2.480 Gramm<br />

730,00 EUR<br />

www.deuter.com<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung<br />

Sehr weit einstellbare, diagonale Skihalterung, die weit oben sitzt. Der Rucksack<br />

besitzt nur ein Hauptfach und ist auf minimales Gewicht getrimmt. Als einziger<br />

Rucksack im Testfeld hat der Deuter keine Helmhalterung im Lieferumfang. Diese<br />

ist optional. Die Ausstattung ist dementsprechend einfach. Eher untypisch für Deuter<br />

ist die leichte Machart. Alle Schlaufen sind in dafür vorgesehenen Garagen zu<br />

verstauen. Lediglich das Schaufelfach ist etwas verstärkt. Eine Tasche am Hüftgurt.<br />

42 SKITOUR-MAGAZIN.DE


BLACK DIAMOND<br />

Halo Jetforce 28 l<br />

3.480 Gramm<br />

1.050,00 EUR<br />

www.blackdiamondequipment.com<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Brillenfach/kl. Seitenfach<br />

Die Skihalterung ist sehr niedrig angebracht. Die Ski schlagen teilweise in die Kniekehle.<br />

Das Brillenfach ist ungepolstert. Im Hauptfach finden sich Schlaufen für Lawinensonde<br />

und Schaufelstiel. Alle Reißverschlüsse sind selbst mit Handschuhen<br />

sehr gut zu bedienen. Die elektrische Auslösung ist nur links zu bedienen. Leider sitzt<br />

der Brustgurt insgesamt sehr hoch, was den Tragekomfort einschränkt. Das Airbag-<br />

System benötigt viel Platz. Der Rucksack wirkt sehr voluminös. Baugleich mit Pieps.<br />

Gewicht<br />

Preis<br />

Folgekosten<br />

Skibefestigung<br />

Aufteilung<br />

Tragesystem<br />

Gesamteindruck<br />

PIEPS<br />

Jetforce Tour Rider 24 l<br />

3.480 Gramm<br />

1.050,00 EUR<br />

www.mammut.ch<br />

Ausstattung: Pickel- und Skihalterung/Helmhalterung/Brillenfach/kl. Seitenfach<br />

Die Skihalterung ist sehr niedrig angebracht. Die Ski schlagen teilweise in die Kniekehle.<br />

Das Brillenfach ist ungepolstert. Im Hauptfach finden sich Schlaufen für Lawinensonde<br />

und Schaufelstiel. Alle Reißverschlüsse sind selbst mit Handschuhen sehr<br />

gut zu bedienen. Die elektrische Auslösung ist nur links zu bedienen. Leider sitzt der<br />

Brustgurt insgesamt sehr hoch, was den Tragekompfort einschränkt. Das Airbag-<br />

System benötigt viel Platz. Der Rucksack wirkt sehr voluminös. Baugleich mit BD.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 43


Report<br />

Lady Camp<br />

Unter Frauen...<br />

Männer müssen drauß<br />

Immer mehr Frauen ziehen ihre Spuren abseits<br />

der präparierten Pisten in den Schnee.<br />

Doch der Umstieg ins Gelände fällt nicht jedem<br />

leicht. Julia und Johanna wagen den Einstieg in<br />

einem speziellen Lady-Camp – ganz ohne den<br />

Druck männlicher Begleitung.<br />

Text: Johanna Liebl / Fotos: Klaus Kranebitter<br />

Das Wort „Klettergurt“ steht wie<br />

ein riesiges, rotes Ausrufezeichen<br />

im Raum. Es will einfach<br />

nicht in die abendliche Vorbesprechung<br />

zu einer Anfängertour passen.<br />

Gerade noch waren wir vorfreudig<br />

schnatternd die Ausrüstung für die morgige<br />

<strong>Skitour</strong> durchgegangen, als Klaus,<br />

unser Bergführer, etwas von Seilpflicht<br />

bei Gletscherquerungen erklärt. Ungläubig<br />

blicke ich zu Julia. Ich kann kaum fassen,<br />

dass ich scheinbar auf meiner ersten<br />

<strong>Skitour</strong> im Gelände, nur von einem<br />

dünnen Seil gesichert, über brüchiges<br />

Gletschereis laufen soll.<br />

Meine Leidenschaft für Touren abseits<br />

überfüllter Skipisten entdeckte ich –<br />

zuerst noch Schneeschuh-wandernd –<br />

nach einer schlimmen Knieverletzung.<br />

Doch während unsere Männer ihr Heil<br />

meist in tief verschneiten, weiß glitzernden<br />

Pulverhängen suchen, bevorzugten<br />

44 SKITOUR-MAGAZIN.DE


en bleiben<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 45


Report<br />

Lady Camp<br />

Julia und ich für die Abfahrt lieber die glatt geleckte<br />

Piste. Das sollte sich ändern. Beim Marmot<br />

Women‘s Winter Camp in Sulden wollten<br />

wir endlich unsere ersten Spuren durch den<br />

unberührten Tiefschnee ziehen. Das Angebot<br />

klang verlockend: viereinhalb Tage Wellnesshotel,<br />

umfangreiches Testmaterial, Workshops<br />

zum Thema Lawinensicherheit und erfahrene<br />

Guides, die uns sicher durch den tiefen Schnee<br />

geleiten würden. Zusammen mit 26 Teilnehmerinnen<br />

freuten wir uns auf ein <strong>Skitour</strong>en-<br />

Wochenende auf Augenhöhe. Ungeduldig vorausstapfende<br />

Männer standen hier nämlich auf<br />

der Verbots-Liste.<br />

Am nächsten Morgen herrscht Chaos. Obwohl<br />

wir eigentlich schon am Abend zuvor mit Testmaterial<br />

versorgt wurden, müssen noch hektisch<br />

Bindungen adaptiert, Stöcke auf die passende<br />

Länge eingestellt und Rucksäcke mit dem<br />

nötigen Proviant vollgestopft werden. Helm,<br />

Handschuhe, Brille, Felle und Harscheisen – etwas<br />

angespannt und unsicher, ob ich nicht ein<br />

entscheidendes Detail vergessen habe, stolpere<br />

ich gerade noch rechtzeitig zum Ski-Bus. Die<br />

ersten Höhenmeter wollen wir noch entspannt<br />

mit dem Lift erklimmen, als eine der Teilnehmerinnen<br />

überstürzt die Gondel verlässt, Ski<br />

vergessen! „Normalerweise trägt mein Mann<br />

immer meine Ski,“ grinst sie uns wenige Minuten<br />

später mit hochrotem Kopf an der Bergstation<br />

entgegen. Unter schallendem Gelächter<br />

Umfangreiches Testmaterial<br />

stand den<br />

Damen während des<br />

Camps zur Verfügung.<br />

Schnell noch die Bindung richtig<br />

einstellen und schon geht‘s ab in<br />

den Schnee.<br />

46 SKITOUR-MAGAZIN.DE


klicken Julia und ich in die Bindungen ein und<br />

nehmen bei strahlendem Sonnenschein die ersten<br />

Höhenmeter des Tages in Angriff. Einige der<br />

Mädels stürmen bereits im flotten Tempo voran<br />

– Alphatiere gibt es scheinbar auch in Frauengruppen.<br />

Doch schon nach wenigen hundert<br />

Metern haben wir das keuchende Grüppchen<br />

wieder eingeholt. Eine <strong>Skitour</strong> auf über 2500<br />

Metern ist eben kein Strandspaziergang.<br />

Ab hier bestimmt unser Bergführer das Tempo.<br />

Ganz gemütlich zieht Klaus seine Spur in den<br />

knirschenden Schnee. Immer wieder legt er<br />

kurze Pausen ein, um uns Anfängern wertvolle<br />

Ein sicherer Umgang<br />

mit LVS-Gerät,<br />

Sonde und<br />

Schaufel: Das Einmaleins<br />

der Lawinenkunde<br />

ist vor<br />

der ersten <strong>Skitour</strong><br />

für jeden Pflicht.<br />

Tipps zu geben. Erste Lektion: die Spitzkehre. Wir<br />

sind uns sicher, dass wir nach der Pause doppelt<br />

so viele Kurven laufen als eigentlich nötig. Wohl<br />

damit wir uns möglichst schnell an die richtige<br />

Technik gewöhnen. Die Gelegenheit zum Üben<br />

nehmen wir dennoch dankbar an. Egal ob uns<br />

der Guide die Aufstiegsroute ebnet oder ein<br />

kleines Plumpsklo für die Pinkelpause schaufelt<br />

– als Frauengruppe genießen wir scheinbar ein<br />

paar Privilegien, auf die ein Männerausflug definitiv<br />

verzichten müsste. Während wir langsam<br />

an Höhe gewinnen, breitet sich vor uns mehr<br />

und mehr das gewaltige Panorama der Ortlergruppe<br />

aus. Egal ob Königsspitze, Zebru oder<br />

Ortler – Klaus kennt die umliegenden Gipfel wie<br />

der Almbauer seine Kühe und gibt uns bereitwillig<br />

eine kostenlose Geographie-Stunde. Während<br />

mein Blick noch über die majestätischen<br />

Dreitausender schweift, gerät die Gruppe ins<br />

Stocken. Auf einem kleinen Plateau kurz vor der<br />

Suldenspitze ist Bergführer Klaus einen Schritt<br />

zur Seite getreten und verkündet grinsend, was<br />

ich seit gestern Abend recht erfolgreich verdrängt<br />

habe: „Ski abschnallen, Klettergurte anlegen.”<br />

Mir rutscht mein Herz in die Skistiefel,<br />

damit habe ich nun gar nicht mehr gerechnet.<br />

Wenige Minuten später hängen wir, wie an einer<br />

Perlenschnur aufgereiht, an einem Kletterseil,<br />

dessen Ende sich Klaus an den Gurt knotet.<br />

Die letzten Meter zum Gipfel erklimmen wir zu<br />

Fuß. Zum Teil klettere ich auf allen Vieren die<br />

verflucht steile Wand hinauf.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 47


Report<br />

Lady Camp<br />

Das gewaltige Panorama der Ortlergruppe<br />

wartet nur darauf, von<br />

den Ladies erobert zu werden.<br />

Dass wir hier oben keine Angst vor Gletscherspalten<br />

haben müssen, beruhigt mich nur wenig<br />

– neben mir geht es steiler runter als beim<br />

Olympia-Looping auf dem Oktoberfest. Doch<br />

der Blick vom Gipfel entschädigt mich für jeden<br />

vergossenen Schweißtropfen. Die Aussicht ist<br />

gigantisch, überrannt von meinen Glücksgefühlen<br />

umarme ich Julia.<br />

Wieder heil bei unseren Skiern unten angekommen,<br />

überprüfen wir vor der Abfahrt nochmals<br />

unsere Sicherheits-Ausrüstung. Sind die LVS-<br />

Geräte auf Senden gestellt? Klaus geht mit uns<br />

noch einmal die wichtigsten Punkte im Falle eines<br />

Lawinen-Abgangs durch. Grobsuche, Feinsuche<br />

und das Lokalisieren des Verschütteten<br />

mit der Sonde – die Theorie haben wir auf jeden<br />

Fall drauf. Gleich am ersten Tag des Camps<br />

haben wir eine umfangreiche Einführung zum<br />

Thema Lawinensicherheit erhalten. Auf die Praxis<br />

würden wir aber bei der heutigen Abfahrt<br />

dennoch gerne verzichten. Angst habe ich davor<br />

auch so schon genug. Es ist ja meine erste<br />

richtige Tiefschnee-Abfahrt. Wie im Anfänger-<br />

Der Bergführer bestimmt das Tempo<br />

und schaufelt schon mal ein<br />

Plumpsklo für die Pinkelpause.<br />

48 SKITOUR-MAGAZIN.DE


NAO ®<br />

Neue Version<br />

Bordcomputer mit REACTIVE LIGHTING.<br />

Du kannst Dich auf den Weg konzentrieren.<br />

Extrem leistungsstarke, intelligente Stirnlampe mit Akku<br />

Dank ihrer REACTIVE LIGHTING Technologie ist die NAO ideal für Nachtskitouren oder einen frühen Aufbruch im Spätwinter<br />

geeignet. Die Sensortechnik passt Leuchtkraft und Lichtkegel automatisch der Umgebung an - und das in Sekundenbruchteilen.<br />

Kein Blenden beim Blick auf die Ski oder in den Führer, dafür geballte Power beim Wegausleuchten. Das reduziert die manuellen<br />

Eingriffe und erhöht die Akkulaufzeit. Leuchtkraft: 575 Lumen. www.petzl.com<br />

Photo © www.kalice.fr


Report<br />

Lady Camp<br />

Kurs fährt unser Guide voraus und zeigt uns mit<br />

langsamen Schwüngen die richtige Tiefschnee-<br />

Technik. Wir tasten uns nur gemächlich durch<br />

den weichen Puder vor, dann immer schneller.<br />

Die Bedingungen sind perfekt. Der Schnee<br />

schießt unter unseren Skiern hervor wie das<br />

Adrenalin durch unseren Körper. Unsere Gruppe<br />

harmoniert prächtig. Auch wenn immer wieder<br />

eins der Mädels kopfüber in den Schnee<br />

eintaucht. Alle haben sichtbar Spaß. Klaus motiviert<br />

die Gruppe ständig und verbessert unseren<br />

Fahrstil mit wertvollen Tipps. Die Abfahrt<br />

rauscht wie im Zeitraffer an uns vorbei und ehe<br />

wir uns versehen, stehen wir an unserem Ausgangspunkt<br />

vor der Liftstation – erschöpft, aber<br />

überglücklich.<br />

Zurück im Hotel, stoßen wir mit einem breiten<br />

Grinsen im Gesicht auf unsere erste „richtige“<br />

<strong>Skitour</strong> an. Natürlich nicht mit Prosecco, sondern<br />

mit einer ordentlichen Halbe Bier. Wie es<br />

sich nach so einem Abenteuer eben gehört. Wie<br />

gerne würden wir jetzt bei einem Sauna-Aufguss<br />

die Beine baumeln lassen. Doch die Veranstalter<br />

haben sich für den heutigen Abend noch<br />

ein besonderes Schmankerl ausgedacht. Im<br />

schwachen Fackelschein leuchten wir uns den<br />

Weg zu einer kleinen, urigen Hütte. Dort werden<br />

wir bereits mit Glühwein und Live-Musik erwartet.<br />

Dank der hausgemachten Schlutzkrapfen<br />

sind unsere Energiespeicher schnell wieder<br />

bis zum Rand gefüllt. Die werden wir auch brauchen.<br />

Morgen erwartet uns nämlich eine neue<br />

Herausforderung: unsere erste Freeride-Tour.<br />

Den Klettergurt dürfen wir dieses Mal aber zum<br />

Glück im Hotel lassen.<br />

Leckere Hüttenschmankerl versüßten<br />

den ohnehin schon traumhaften<br />

ersten Tag auf <strong>Skitour</strong>.<br />

Ob mit oder ohne Klettergurt,<br />

der Stimmung tat dies keinen Abbruch.<br />

50 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Lust bekommen auf unvergessliche Tage auf<br />

<strong>Skitour</strong>? Dann haben wir hier genau das<br />

Richtige für Euch.<br />

Termine <strong>Skitour</strong>en-Camps 2015/2016<br />

1<br />

13./19. Dezember 2015<br />

Training Basic-Eintageskurs<br />

Sudelfeld, Chiemgau, Kühtai<br />

Preis: 59 Euro, Infos unter: www.ortovox.com<br />

7.-10. Januar 2016<br />

Marmot - Women`s Winter Camp<br />

Kleinwalsertal<br />

Preis: 697 Euro, Infos unter: www.womenswintercamp.com2<br />

3<br />

15.-17 Januar 2016<br />

SkiYo Tiefschnee Technik Training<br />

Stubaier Gletscher<br />

Preis: 325 Euro, Infos unter: www.skiyo.de<br />

4<br />

18.-20. März 2016<br />

BergYoga-<strong>Skitour</strong>encamp<br />

Trattenbachalm<br />

Preis: 445 Euro, Infos unter: www.skitourenwinter.at<br />

10.-13. April 2016<br />

Marmot - Women`s Winter Camp<br />

Sulden<br />

Preis: 599 Euro, Infos unter: www.womenswintercamp.com5<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 51


Report<br />

Lady Camp<br />

DAMEN-WAHL<br />

Sesvenna Vest - Vaude<br />

www.vaude.com<br />

Preis: 100 €<br />

Vor allem Frauen fröstelt bei zapfigen<br />

Temperaturen schnell. Die umweltfreundliche<br />

Primaloft-Weste von Vaude hält den<br />

Körperkern und die Hüften wohlig warm.<br />

Mit körpernahem Schnitt – wie es sich für<br />

das weibliche Geschlecht gehört.<br />

BH light & firm - Anita<br />

www.anita.com<br />

Preis: 60 €<br />

Um nicht zu frieren sollte keine Frau<br />

ihren Sport-BH bei einer <strong>Skitour</strong> zu<br />

Hause lassen. Bequem, atmungsaktiv<br />

muss er natürlich sein; und einen<br />

festen Halt bieten wie dieser Sport-<br />

Allrounder von Anita.<br />

Talkback 82 Ecore - K2<br />

www.k2skis.com<br />

Preis: 530 €<br />

Der Öko-Variante des K2-Klassikers<br />

ist einfach zu fahren, federleicht<br />

und schick anzusehen. So muss<br />

ein Frauenski sein.<br />

52 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Jamspitz - Hyphen<br />

www.my-hyphen.com<br />

Preis: 399 €<br />

Die Hyphen-Crew um Andi Schreilechner weiß,<br />

dass Frauen leichter frieren und die Klamotten<br />

einen besonderen Schnitt brauchen. Trotz<br />

höchster Funktionalität müssen Frauen nicht<br />

auf Bequemlichkeit und Style verzichten. Die<br />

elastische Shell-Jacke lässt sich minimal zusammenpacken<br />

und schützt selbst im größten<br />

Schneesturm das weibliche Gesicht.<br />

X-Kross Winter - Sziols<br />

www.sziols.de<br />

Preis: 160-190 €<br />

Eine Brille beim <strong>Skitour</strong>engehen sollte perfekt sitzen,<br />

für Durchblick sorgen und zur meist schmalen Kopfform<br />

bei Frauen passen. Bei Sziols kann Frau sich<br />

ihre Brille selbst und nach individuellen Wünschen<br />

zusammenstellen.<br />

Evolution 100% Mohair - Kohla<br />

www.kohla.at<br />

Preis: 145 €<br />

Das bunte Kohla-Fell haftet wie Kaugummi<br />

an den Schuhen und gleitet wie Butter in der<br />

Pfanne. Zudem lässt es sich mit einem Handgriff<br />

an die Ski klippen. Die spezielle Beschichtung<br />

verhindert, dass es sich vollsaugt und bei<br />

nassem Pappschnee zum Anker wird.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 53


Report<br />

Lady Camp<br />

Makai Jacket - Mammut<br />

www.mammut.ch<br />

Preis: 300 €<br />

Eine Hardshelljacke ist ein Must-Have für alle Tourengeherinnen.<br />

Sie schützt gegen Wind und Nässe<br />

und kann an kalten Tagen über der Daunenjacke<br />

getragen werden. Die Makai Jacke gibt<br />

es in drei Farben und besteht aus<br />

elastischer Membran mit 20.000 mm<br />

Wassersäule.<br />

Vert - Salewa<br />

www.salewa.com<br />

Preis: 160 €<br />

Helm nicht vergessen! Durch seine gerade mal<br />

350 Gramm ist der Vert optimal für <strong>Skitour</strong>en.<br />

Der Magnet-Verschluss ist spielend mit Handschuhen<br />

zu schließen. Das ausklippbare Innenpolster<br />

lässt sich rausnehmen und waschen.<br />

Orbit II Carbon - Scott<br />

www.scott-sports.com<br />

Preis: 650 €<br />

Mit dem Scott-Stiefel am Fuß schwebt<br />

man beim Aufstieg förmlich gen Gipfel.<br />

Der angenehme Leisten steht bei Frauen<br />

hoch im Kurs. Die Grilamid-Schale<br />

bietet einen guten Kompromiss aus<br />

Beweglichkeit und Stabilität für die Abfahrt.<br />

Der Gore-Tex-Innenschuh ist thermoverformbar,<br />

extrem atmungsaktiv<br />

und trägt sich angenehm. Die Vibram-Sohle<br />

sorgt für Grip auf Felsen.<br />

54 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Aergon Lite 2 - Leki<br />

www.leki.com<br />

Preis: 100 €<br />

Multi mit RV - Peak Performance<br />

Leicht, haltbar und angenehm zu greifen:<br />

Mit dem Aergon Lite 2 stochert man<br />

nicht planlos im Tiefschnee herum.<br />

www.peakperformance.com<br />

Preis: 80 €<br />

Das langärmlige Unterhemd mit Reißverschluss<br />

aus einem weichen Wollmischgewebe trägt sich<br />

wie dein Lieblings-Kuschelpulli. Merinowolle<br />

hinterlässt ein weiches natürliches Gefühl auf<br />

der Haut, der Thermocool-Anteil transportiert<br />

übeschüssige Wärme ab.<br />

Quasar Hoody - Marmot<br />

www.marmot.com<br />

Preis: 300 €<br />

Das Lieblingsteil von Frauen – die<br />

Daunenjacke. Eine Pertex Quantum-Membran<br />

ummantelt die<br />

kuschlige 850er-Gänsedaunen-<br />

Füllung. 371 Gramm leicht<br />

und mit Kapuze.<br />

Piz Duleda - Ortovox<br />

www.ortovox.com<br />

Preis: 270 €<br />

Athletisch geschnitten, ergonomisch vorgeformt<br />

und elastisch: Das Geheimnis der Ortovox-Hose ist<br />

sein hochwertiger Materialmix. Das Gewebe aus<br />

feinen Merinofasern innen und schützendem Polyamid<br />

außen macht jede noch so sportliche <strong>Skitour</strong> mit.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 55


Report<br />

Mountain Attack<br />

Steilgehen im<br />

Glemmtal<br />

Text: Stefan Loibl / Fotos: Sportograf, WildBild, Marc Stickler


Wenn die Pisten-Jünger zum Après-Ski in den Saalbacher<br />

Ortkern störmen, stürzen sich 1100 Skibergsteiger in die<br />

Nordrampe des Schattbergs. 3000 eiserne Höhenmeter<br />

nehmen die Marathon-Starter unter die Felle. Ein nächtlicher<br />

Sprint zwischen Sauerstoffschuld und Schußfahrten.<br />

Freitag, 15:00 Uhr. Beim Spazieren<br />

durch die Saalbacher Fußgängerzone<br />

mischen sich lycra-tragende<br />

Rennläufer unters<br />

Après-Ski-Volk. Die einen grölen zu<br />

Helene Fischers „Atemlos“, die anderen<br />

diskutieren angeregt. Alles dreht<br />

sich um den Schattberg, genauer gesagt<br />

die Nordabfahrt. Die tiefschwarze<br />

Piste, die wie eine Wand 400 Höhenmeter<br />

zur Mittelstation in den Himmel<br />

zeigt, zieht die Blicke der Tourengeher<br />

und Zuschauer an. Welche Linie<br />

ist die schnellste? Harscheisen oder<br />

nicht? Ich treffe Toni Palzer, der zum<br />

Zuschauen vorbeigekommen ist, und<br />

das deutsche Skibergsteiger-Ass gibt<br />

mir bereitwillig Auskunft: „Auf jeden<br />

Fall mit Harscheisen. Der zweite Berg<br />

ab der Mittelstation ist sogar noch<br />

steiler“, flößt mir Palzer Respekt ein.<br />

Zwei Stunden später werden mehr<br />

als 1000 Tourengeher diese Himmelsleiter<br />

am Schattberg stürmen. Auch<br />

ich. Erstmals habe ich mich für die<br />

Mountain Attack angemeldet. Das Pistenrennen<br />

in der Skihochburg gehört<br />

mit mehr als tausend Startern zu den<br />

ganz großen Herausforderungen für<br />

Skibergsteiger. Das Kräftemessen im<br />

Glemmtal findet 2016 bereits zum 18.<br />

Mal statt und gehört wie der Sellaronda<br />

Skimarathon zu den ganz Großen.<br />

Die Startplätze für das per<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 57


Report<br />

Mountain Attack<br />

Trockenstart: Die Mountain Attack beginnt mit einem Sprint durch den Saalbacher Ortskern.<br />

fekt organisierte Groß-Event sind im<br />

Internet innerhalb weniger Stunden<br />

ausgebucht. Der Run auf eine Teilnahme<br />

ist vergleichbar mit der PDG. Aber<br />

was macht die Mountain Attack so attraktiv?<br />

Da das Rennen auf präparierten<br />

Pisten stattfindet, ist man nicht<br />

so auf perfekte Schneebedingungen<br />

angewiesen. Zudem muss man sich<br />

keine zerfahrenen Gelände-Abfahrten<br />

hinunter kämpfen, sondern fährt auf<br />

Pisten zurück ins Tal. Doch genau diese<br />

Tatsache macht das Rennen verdammt<br />

schnell. Wer alles herausholen<br />

will, nimmt die Direttissima – rauf wie<br />

runter. Die Schnellsten brauchen für<br />

die Marathon-Runde mit 3000 Höhenmetern<br />

weniger als 2:30 Stunden ¬–<br />

ein Vollgas-Sprint in drei Akten.<br />

16:00 Uhr, der Startschuss knallt. Unter<br />

Hunderten laufe ich durch die Fußgängerzone<br />

zum Pistenrand. Ski anlegen<br />

im nervösen Gewusel. Nach 100<br />

Metern hängt mein rechtes Harscheisen<br />

seltsam neben der Bindung. Mist,<br />

gebrochen. Keuchend reiße ich es herunter<br />

und stopfe es in den Rucksack.<br />

Wie auf rohen Eiern balanciere ich das<br />

vereiste Pisten-Ungeheuer hinauf. Die<br />

Zwangslösung mit nur einem Harscheisen<br />

funktioniert erstaunlich gut. Neben<br />

mir stürzen, zittern und rutschen<br />

immer wieder Rennläufer, einige verlieren<br />

den Halt und gleiten auf dem<br />

Hintern wie die Lemminge die Rutschbahn<br />

hinunter.<br />

Nach einer Stunde passiere ich den<br />

Schattberg-Gipfel. Puh, die ersten 1000<br />

Höhenmeter sind geschafft. Am höchsten<br />

Punkt passiere ich eine Fan-Gasse,<br />

die mich an die PDG erinnert. Ich würge<br />

mir ein Energy-Gel rein, dann folgt<br />

die rasante Fell-Abfahrt zum Fuße des<br />

Westgipfels hinüber. Im letzten Abendlicht<br />

gleite ich mit meinen Mitstreitern<br />

zum Schattberg-Westgipfel hinauf.<br />

58 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Vom Farbenspiel und dem rot-leuchtenden<br />

Sonnenuntergang mit Steinberge-Panorama<br />

bekomme ich nichts mit<br />

– erst auf den Fotos später sehe ich das<br />

Naturschauspiel. Felle runter, dann mit<br />

Vollspeed nach Hinterglemm runter.<br />

Dort verpasse ich die Verpflegungsstation,<br />

denn keiner um mich rum bleibt<br />

stehen. Die nächsten 1000 Höhenmeter<br />

auf den Zwölferkogel warten.<br />

An der Mittelstation schallen Aprés-<br />

Ski-Beats von einer Almhütte herüber<br />

und geben den Schritt-Rhythmus vor.<br />

Wieder geht es die Piste im zweiprozentigen<br />

Steigungsbereich hinauf. Ich<br />

lege mein übrig gebliebenes Harscheisen<br />

an, ziehe es aber zu früh wieder<br />

aus, denn oben hat der Wind die Piste<br />

in eine hängende Eislaufbahn verwandelt.<br />

Mehr Stockeinsatz, brennende<br />

Oberarme, um nicht abzurutschen. Am<br />

Gipfel bläst eisiger Wind. Für ein paar<br />

Stücke Schokolade ist aber Zeit. Auch<br />

die Trinkflasche lasse ich mir mit lauwarmem<br />

Tee auffüllen. Die folgende<br />

Nordabfahrt vom Zwölferkogel hat es<br />

in sich. Zum Glück kenne ich die steile<br />

Piste noch vom Skilager zu Schulzeiten.<br />

Die unübersichtlichen Übergänge können<br />

einem im Renntempo schnell zum<br />

Verhängnis werden im diesigen Schein<br />

der Stirnlampe.<br />

Der letzte Anstieg zum Reiterkogel<br />

zieht sich. Er ist zwar bei weitem nicht<br />

mehr so steil wie die ersten beiden,<br />

dafür ist er länger. Milchsäure bringt<br />

meine Oberschenkel fast zum Platzen,<br />

die Knöchel reiben in den engen Rennstiefeln.<br />

Noch ein Mal beißen, gleiten,<br />

hyperventilieren. Dann habe ich die<br />

Der steilste Teil kommt zu Beginn. Am „Schattberg<br />

Nord“ spielen sich kleine Dramen ab. Unten Sieger<br />

Tadei Pivk nach seinem Streckenrekord 2015.


Report<br />

Mountain Attack<br />

Für das grandiose Panorama der Leoganger Steinberge haben die schnellsten Athleten keinen Blick.<br />

3000 Höhenmeter überwunden. Die<br />

letzte Abfahrt flutet die Oberschenkel<br />

noch einmal mit Laktat-Wellen. Links,<br />

rechts, dann durch die ersten Häuser<br />

in die Fußgängerzone. Unter schallenden<br />

Beats durchquere ich nach 3:52<br />

Stunden den Zielbogen im Ortskern<br />

von Saalbach. Zufrieden und völlig fertig<br />

schleppe ich mich ins Finisher-Zelt<br />

und schütte eine Dose Bullen-Brause<br />

auf Ex hinunter.<br />

2:24 Stunden hat Sieger Tadei Pivk<br />

aus Italien für dieselbe Strecke gebraucht.<br />

Eine Fabelzeit, am Rande des<br />

Menschenmöglichen und ein neuer<br />

Rekord. Noch abends legen Pistenbullys<br />

den Asphalt der mit Schnee<br />

präparierten Zielgerade wieder frei.<br />

Morgen wird die Fußgängerzone wieder<br />

den Après-Ski-Jüngern gehören.<br />

Doch auch sie werden von hier hinüberschauen<br />

zur steilen Nordflanke des<br />

Schattbergs, die sie nachmittags im<br />

Schneckentempo heruntergerutscht<br />

sind. Nur um die beste Aufstiegslinie<br />

werden sie sich nicht scheren.<br />

60 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Photo: Alexander Fuchs Location: Allgäu<br />

ISOLIERT VOM ALLTAG<br />

Men’s Bormio Jacket<br />

Kleine Abenteuer liegen direkt vor Deiner Haustüre,<br />

ganz ohne weite Wege – jederzeit. Unsere Bormio<br />

Jacket ist durch ihre intelligente Isolation der perfekte<br />

Begleiter für Dein Feierabenteuer. vaude.com


Ausrüstung<br />

Trends 2016<br />

FARB-FLASH<br />

The trend is your friend! Diese farbfrohen Kombis sorgen in der kommenden<br />

Saison bei den Ladies für den Blickfang am Berg.<br />

MAMMUT Miva Light Jacket /<br />

270 Euro / www.mammut.ch<br />

BUFF ELM Stirnband / 14 Euro / www.buff.eu<br />

TRIPLE 2 Kamsool W / 120 Euro / www.triple2.de<br />

UVEX Jakk+ / 190 Euro / www.uvex-sports.de


MALOJA Mainstram Ski Touring Pants /<br />

270 Euro / www.maloja.de<br />

ORTOVOX Sport Top<br />

185 Merino / 55 Euro /<br />

www.ortovox.com<br />

RAB Boulder Hoodie / 130 Euro /<br />

www.rab.equipment<br />

DYNAFIT Mercury Durastretch /<br />

80 Euro / www.dynafit.com<br />

PATAGONIA Merino Midweight<br />

Zip-Neck / 100 Euro /<br />

www.patagonia.com<br />

EVOC Slope 18 / 115 Euro /<br />

www.evocsports.com


Ausrüstung<br />

Trends 2016<br />

STILMITTEL<br />

Diese 10 Teile begleiten die Herren stilvoll durch den <strong>Skitour</strong>enwinter.<br />

Mit diesen Farben ist Er mit Sicherheit „in“.<br />

OAKLEY Prizm Crowbar Snow /<br />

175 Euro / www.oakley.com<br />

PYUASundowner /<br />

35 Euro / www.pyua.de<br />

LA SPORTIVA Chalten Pant /<br />

270 Euro / www.lasportiva.com<br />

DYNAFIT Vulcan Downhood /<br />

280 Euro / www.dynafit.com<br />

CEP Ski Thermo Socks /<br />

50 Euro / www.cepsports.com


PEAK PERFORMANCE Trigger mit RV /<br />

115 Euro / www.peakperformance.com<br />

VAUDE Kabru Light Vest /<br />

180 Euro / www.vaude.com<br />

ORTOVOX Merino Guardian Shell /<br />

650 Euro / www.ortovox.com<br />

HAGLÖFS Roc Rescue 40 /<br />

200 Euro / www.haglofs.com<br />

LEKI Mountain Trail S /<br />

100 Euro / www.leki.com


Reise<br />

Zell am See/Kaprun<br />

Festspiele<br />

am See<br />

Bei Zell am See denken Skisportler an Kaprun und das Kitzsteinhorn.<br />

Doch das zahme Zeller Becken wird im Süden<br />

von den Hohen Tauern begrenzt, im Norden schmiegen sich<br />

die Pinzgauer Grasberge an. Eine perfekte Mischung für<br />

abwechslungsreiche <strong>Skitour</strong>en ab November.<br />

Text: Stefan Loibl / Fotos: R. Niedring & S. Loibl


Reise<br />

Zell am See/Kaprun<br />

Ende November, im Auto kauernd<br />

irgendwo zwischen Saalfelden<br />

und Zell am See. Am<br />

Ende des Saalachtals sticht mir<br />

diese imposante Pyramide in den Blick.<br />

Formschön schält sich dieser Gipfel<br />

hinter dem Zeller See aus dem Talnebel.<br />

So gewaltig, dass ich mich konzentrieren<br />

muss, meine Augen auf die<br />

Fahrbahn zu richten. Einen Tag später<br />

bekommt die unbekannte Bergspitze<br />

einen Namen: „Das muss das Imbachhorn<br />

sein“, sagt Marco. Meine Augen<br />

funkeln, als ich erfahre, dass sich über<br />

die Ostseite eine knackige, 1800 Höhenmeter<br />

lange <strong>Skitour</strong> hinaufzieht.<br />

Lang, fordernd und mit 360-Grad-Panorama<br />

von den Hohen Tauern bis in<br />

die bayerischen Voralpen. Da muss ich<br />

rauf! Deshalb setze ich das Imbach-<br />

horn auf meine virtuelle To-Do-Liste<br />

für diese <strong>Skitour</strong>en-Saison.<br />

Ein Tag später, erster Schneekontakt<br />

auf dem Gletscher des Kitzsteinhorns.<br />

Was für ein überragendes Gefühl nach<br />

knapp sechs Monaten wieder in die<br />

Pin-Bindung zu steigen und klackernd<br />

Schritt für Schritt Höhenmeter zu gewinnen.<br />

Der erste Skitag zu Beginn der<br />

Saison, wenn sich nach wenigen Schritten<br />

wieder alles so vertraut anfühlt, als<br />

wäre der Sommer im Zeitraffer vergangen.<br />

Doch so früh im Winter sind<br />

die Möglichkeiten rar, das Kitzsteinhorn<br />

wimmelt daher von eingefleischten<br />

Tourengehern, die die Saison einläuten.<br />

Während der Herbst die Täler<br />

noch in der Hand hat, hat hier oben<br />

der Winter bereits eine erste Duftmarke<br />

gesetzt. Die zwei <strong>Skitour</strong>en-Routen<br />

68 SKITOUR-MAGAZIN.DE


Die <strong>Skitour</strong>en-Routen am Kitzsteinhorn sprechen Anfänger und Könner an: Die einen stehen das<br />

erste Mal auf Tourenski, die anderen nutzen die Route im Frühwinter als Trainingsstrecke.<br />

im Gletscher-Skigebiet haben sich in<br />

den letzten Jahren herumgesprochen.<br />

So reißt nicht nur die Renn-Elite um<br />

Toni Palzer hier am Kitzsteinhorn tausende<br />

Höhenmeter herunter, sondern<br />

es tummeln sich auch <strong>Skitour</strong>en-Neulinge<br />

und Frühstarter an den Hängen<br />

des bekanntesten Berges von Kaprun.<br />

Kein Wunder, denn die Region hat sich<br />

auf die Ski-Bergsteiger eingestellt und<br />

gibt sich Mühe. Zwei <strong>Skitour</strong>en-Routen<br />

am Kitzsteinhorn mit Schneegarantie<br />

ab Oktober, eine spezielle Speisekarte<br />

im Alpincenter und das erste Rennen<br />

der Saison in den nördlichen Alpen<br />

machen das Kitzsteinhorn zum Szene-<br />

Hotspot zu Saisonbeginn. Am 28. November<br />

2015 wird wieder der Schneekönig<br />

des Kitzsteinhorns gesucht. Als<br />

Rennstrecke dienen die 899 Höhen


Reise<br />

Zell am See/Kaprun<br />

Hinter der Hinterjudendorfer Alm öffnet sich das Gelände am Imbachhorn. Ab dort warten noch immer<br />

11oo Höhenmeter zum Gipfel (oben). Eisiger Hochprozenter im Iglu Camp am Kitzsteinhorn.


Endlich geschafft: Der höchste Punkt der Eisbrecher-Route am Kitzsteinhorn ist erreicht. Auf satte 2900<br />

Meter schraubt sich die Route hinauf, die selbst <strong>Skitour</strong>en-Einsteiger locker bewältigen können.<br />

meter der „Eisbrecher“-Route vom<br />

Langwiedboden bis zur Bergstation<br />

des Maurerlifts. Der erste Showdown<br />

der Leichtbau-Racer in dünner Luft. Im<br />

vergangenen Jahr jagte Deutschlands<br />

<strong>Skitour</strong>en-Ass Toni Palzer nach nur 42<br />

Minuten ins Ziel. Bei den tausenden<br />

Höhenmetern, die Palzer in den Wochen<br />

zuvor am Kitzsteinhorn trainiert<br />

hatte, kein Wunder.<br />

Drei Monate später. Statt die Alpen<br />

wöchentlich mit Schnee-Ladungen<br />

zu versorgen, dümpelt der Winter im<br />

Standby-Modus vor sich hin. Wir haben<br />

uns für ein Wochenende in Zell<br />

am See einquartiert. Ich will endlich<br />

das Imbachhorn abhaken. Doch statt<br />

im knietiefen Pulverschnee stundenlang<br />

gen Gipfel zu spuren, kämpfen wir<br />

uns auf Altschnee-Feldern durch die<br />

Nebelsuppe. Für den Schlechtwettertag<br />

haben wir uns die Schwalbenwand<br />

vorgenommen. Ein Grasberg nordöstlich<br />

des Zeller Sees. Trotz White-Out<br />

leitet uns der breite Gipfelrücken entspannt<br />

zum höchsten Punkt auf 2011<br />

Metern. Statt die Gipfel der Loferer<br />

Steinberge zu identifizieren, enteisen<br />

wir am Schwalbenwand-Gipfel unsere<br />

Skibrillen. An eine ernstere Tour wie<br />

das Imbachhorn wäre bei diesem Sauwetter<br />

nicht zu denken gewesen. Doch<br />

so wechselhaft wie die Witterung sind<br />

auch die <strong>Skitour</strong>en-Ziele rund um den<br />

Zeller See. Während im Süden die Hohen<br />

Tauern mit langen, teils rassigen<br />

Touren locken, kann man sich an den<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 71


Reise<br />

Zell am See/Kaprun<br />

Ein Berg allein für <strong>Skitour</strong>engeher: Die Route<br />

am Ronachkopf bei Thumersbach wird extra<br />

für Tourengeher mit einem Pistenbully<br />

präpariert.<br />

Grasbergen, die den nördlichen Teil<br />

des Sees umzingeln, im Hochwinter<br />

austoben. Da uns die 800 Höhenmeter<br />

der Schwalbenwand nur minimal angezählt<br />

haben, beschließen wir es uns<br />

nachmittags so richtig einzuschenken.<br />

An der <strong>Skitour</strong>en-Route am Ronachkopf<br />

in Thumersbach. 550 teils steile<br />

Höhenmeter gehören seit vergangenem<br />

Jahr dort alleine den <strong>Skitour</strong>engehern.<br />

Eine seit 15 Jahren stillgelegte<br />

Skiabfahrt wurde von 36 freiwilligen<br />

Thumersbachern in eine 2,5 Kilometer<br />

lange <strong>Skitour</strong>en-Piste verwandelt. Von<br />

Anfang Dezember bis Mitte April sorgt<br />

ein Pistenbully dort für die Präparierung.<br />

Rauf, runter, wieder anfellen und<br />

nochmal rauf. Nun nähert sich unsere<br />

Energie-Bilanz gefährlich dem roten<br />

Bereich. Doch die prall gefüllte, gußeiserne<br />

Pfanne Käsespätzle in der Enzianhütte<br />

sorgt für schnellen Ausgleich.<br />

Der Enzianschnaps darf nicht fehlen,<br />

dann geht‘s über die frisch präparierte<br />

Piste hinunter nach Thumersbach.<br />

Nächster Tag, 7:30 Uhr an der Großglockner-Hochalpenstraße.<br />

Monika<br />

und Peter Embacher warten bereits<br />

am Parkplatz, sie werden uns heute<br />

aufs Imbachhorn begleiten. Monikas<br />

braune Gesichtsfarbe verrät, dass sie<br />

mit ihrem Mann jede freie Minute in<br />

den Bergen rund um Fusch verbringt.<br />

Zügig kämpfen wir uns durch den Wald<br />

unter der Hinterjudendorfer Alm. Ab<br />

dort öffnet sich das Gelände, die Sonne<br />

brennt uns in den Nacken. Wo ist


Morgens, abends oder mehrmals rauf und runter: Die 550 Höhenmeter-Route am Ronachkopf bietet viele<br />

Optionen (oben). Die tolle Küche der Enzianhütte sorgt für einen fixen Ausgleich des Energie-Haushalts.


Reise<br />

Zell am See/Kaprun<br />

<strong>Skitour</strong>magazInfo<br />

Das Gebiet: Zell am See liegt etwa<br />

60 km südwestlich der Landeshauptstadt<br />

Salzburg und 30 km<br />

nördlich des Großglockners. Die<br />

Berge rund um den Zeller See bieten<br />

unterschiedliche Touren-Möglichkeiten.<br />

Im Westen hat man die<br />

Ausläufer der Kitzbüheler Alpen, im<br />

Norden die Pinzgauer Grasberge.<br />

Im Süden schließen sich die Hohen<br />

Tauern mit imposanten Gipfeln wie<br />

Kitzsteinhorn und Imbachhorn an.<br />

Beste Jahreszeit: <strong>Skitour</strong>en sind<br />

den kompletten Winter über möglich.<br />

Bereits ab Mitte Oktober kann man<br />

die <strong>Skitour</strong>en-Routen am Gletscher<br />

begehen. Im Hochwinter bieten die<br />

Grasberge im Norden lohnende Ziele.<br />

Im Frühjahr locken die Dreitausender<br />

der Hohen Tauern bis Anfang<br />

Mai mit meist guten Bedingungen.<br />

Karte: Alpenvereinskarte „Kitzbüheler<br />

Alpen Ost“ 1:50 000 Blatt 34/2<br />

S: Topo-<strong>Skitour</strong>enkarte mit eingezeichneten<br />

Routen. Alpenvereinskarte<br />

„Niedere Tauern I“ 1:50 000<br />

Blatt 45/1<br />

Übernachtung: Unzählige Pensionen,<br />

Zimmer und Hotels in jeder<br />

Preislage<br />

www.zellamsee-kaprun.com<br />

<strong>Skitour</strong>en-Routen: Am Ronachkopf<br />

gibt es von Dezember bis April eine<br />

Tourengeher-Route (www.enzianhütte.at).<br />

Und am Kitzsteinhorn warten<br />

zwei Routen auf dem Gletscher.<br />

Touren: Rechts drei Touren-Tipps.<br />

Imbachhorn: Lange <strong>Skitour</strong> einen imposanten<br />

Gipfel über Zell am See mit<br />

grandiosem Panorama.<br />

Schwalbenwand: Einfache Tour auf<br />

einen 2000er der Pinzgauer Grasberge<br />

<strong>Skitour</strong>en-Route Eisbrecher: 900-Höhenmeter-Tour<br />

mit Schnee-Garantie<br />

74 SKITOUR-MAGAZIN.DE


der Gipfel denn? Da? „Nein, den sehen<br />

wir noch nicht“, sagt Peter. Trotz<br />

zwei Stunden auf den Ski warten noch<br />

1100 Höhenmeter auf uns. Also keine<br />

Zeit verlieren. Einmal noch links durch<br />

den Wald, dann queren<br />

wir im großen Bogen in<br />

die markante Scharte<br />

zwischen Rosskopf und<br />

Imbachhorn. Endlich<br />

taucht rechts die Gipfelflanke<br />

auf. Wenig später<br />

recken wir unsere Nasen<br />

neben dem massiven<br />

Gipfelkreuz in die<br />

Sonne. Von unten spitzt<br />

der Zeller See herauf,<br />

die Gipfel der anderen<br />

Seite kann Peter wie La-<br />

tein-Vokabeln im Schlaf runterrattern.<br />

Und ich erinnere mich an den Tag, als<br />

mir dieser Gipfel ins Auge sprang und<br />

setze in meiner virtuellen To-Do-Liste<br />

einen Haken hinter das Imbachhorn.<br />

Video: <strong>Skitour</strong>en in Zell am See<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 75


Service<br />

Schuhpflege<br />

Skistiefel sind ein<br />

Brutkasten für Bakterien.<br />

Im feuchten Innenschuh<br />

finden sie den idealen<br />

Nährboden und sorgen<br />

für penetranten Geruch.<br />

Wir zeigen Ihnen, wie<br />

Sie Stinkstiefeln<br />

vorbeugen und lästigen<br />

Schweißgeruch<br />

loswerden können.<br />

Die Tour ist geschafft. Erschöpft aber<br />

überglücklich lässt man sich in den<br />

bequemen Sitz des Autos fallen. In<br />

Gedanken zieht noch einmal das gerade<br />

Erlebte vorbei. Der schweißtreibende Aufstieg,<br />

der überwältigende Blick vom Gipfel und<br />

vor allem der Pulverschnee, der unter den Skiern<br />

gestaubt hat, wie Puderzucker auf dem Geburtstagskuchen.<br />

Gerade möchte sich die wohlige<br />

Wärme der Heizung im Körper ausbreiten,<br />

als ein beißender Geruch die Nasenhöhle emporkriecht.<br />

Fußschweiß. Der Geruch von Stinkefüßen<br />

dringt auch noch in die letzte Ecke des<br />

Körpers und lässt die Heimreise zur Horrorfahrt<br />

werden. Man wünscht sich nur noch eins:<br />

raus aus dem Auto. Dabei ist Schwitzen eine<br />

lebenswichtige Funktion des Körpers: Schweiß<br />

verdunstet und entzieht der Haut Wärme. Nur<br />

so kann sich der Körper vor Überhitzung schützen.<br />

Schweiß an sich riecht zudem nicht und<br />

besteht vor allem aus Wasser. Beim Schwitzen<br />

scheiden wir hauptsächlich Kochsalz aus. Erst<br />

wenn Bakterien, die wir auf der Haut tragen,<br />

zum Schweiß hinzukommen, entstehen die<br />

üblen Gerüche. Die Bakterien zersetzen den<br />

Schweiß und produzieren Buttersäure – und die<br />

riecht penetrant und stechend. Die geschlossenen<br />

Skistiefel sind dabei der ideale Nährboden<br />

für die Bakterien. Sie hindern den Schweiß am<br />

Verdunsten und servieren den Bakterien quasi<br />

ein Festmahl. Schweißfüße werden sich auf<br />

<strong>Skitour</strong>en wohl kaum ganz verhindern lassen.<br />

Trotzdem kann man mit entsprechender Behandlung<br />

des Schuhs und ein paar Hausmitteln<br />

dem lästigen Geruch zu Leibe rücken. Wir<br />

zeigen, wie es geht.<br />

76 SKITOUR-MAGAZIN.DE


1<br />

Nach der Tour<br />

Nach einer anstrengenden <strong>Skitour</strong> hat man sich den Abend auf der Couch redlich<br />

verdient. Doch bevor man sich in die Horizontale begibt, sollte man seinen Tourenschuhen noch<br />

etwas Aufmerksamkeit widmen.<br />

1<br />

2<br />

Nehmen Sie den Innenschuh aus Ihrem Skistiefel<br />

heraus. So kann die Feuchtigkeit, die sich<br />

während der Tour angesammelt hat wesentlich<br />

besser entweichen.<br />

Je länger der Schuh feucht ist, desto besser können<br />

sich Bakterien darin vermehren. Also ab damit<br />

an einen warmen Ort. Aber nicht direkt unter<br />

die Heizung oder vor Öfen und Kamine, das<br />

kann dem Schuh und der Passform schaden<br />

3<br />

4<br />

Wenn es schneller gehen soll, können Sie den Innenschuh<br />

zum Beispiel auch großzügig mit Zeitungspapier<br />

ausstopfen. Dadurch wird die Feuchtigkeit<br />

noch schneller aufgesaugt.<br />

Ist der Innenschuh trocken und ordentlich ausgelüftet,<br />

kommt er wieder in den Skistiefel. Leicht<br />

verschlossen behält er seine Form und kann an<br />

einem trockenen Ort gelagert werden.<br />

SKITOUR-MAGAZIN.DE 77


Service<br />

Schuhpflege<br />

2<br />

Richtig waschen<br />

Wer seine Schuhe von lästigem Schweißgeruch befreien möchte, nimmt gerne die Waschmaschine<br />

zu Hilfe. Sofern der Innenschuh dafür geeignet ist, gibt es dagegen nichts einzuwenden.<br />

Trotzdem sollten Sie ein paar Dinge beachten.<br />

1<br />

Die wichtigste Regel:<br />

immer die Gebrauchsanweisung<br />

lesen. Oft sind die<br />

Innenschuhe nicht<br />

für die Maschinenwäsche<br />

freigegeben.<br />

Zu heiß oder gar im<br />

Schleudergang waschen<br />

sollte in jedem<br />

Fall vermieden werden.<br />

Zur Not einfach<br />

per Hand waschen.<br />

2<br />

Generell sollte<br />

man auf Weichspüler<br />

verzichten<br />

und spezielles<br />

Hygienewaschmittel<br />

(z.B. von Sagrotan)<br />

verwenden, das<br />

gezielt gegen die<br />

Bakterien vorgeht.<br />

3<br />

Nach der Wäsche<br />

muss der Schuh<br />

möglichst schnell<br />

getrocknet werden,<br />

damit sich Bakterien<br />

in der feuchten Umgebung<br />

nicht gleich<br />

wieder einnisten.<br />

Falls erlaubt, kann<br />

man den Schuh hierfür<br />

in den Trockner<br />

geben.<br />

4<br />

Ansonsten den<br />

Schuh am besten<br />

wie oben bereits beschrieben,<br />

an einem<br />

warmen Ort stellen<br />

oder mit Zeitungspapier<br />

ausstopfen.<br />

Heizung, Öfen oder<br />

offene Feuerstellen<br />

meiden.<br />

3<br />

Hausmittelchen<br />

Oma bäckt nicht nur die besten Kuchen. Sie schrubbt hartnäckige Grasflecken mit<br />

Kernseife aus den Jeans ihrer Enkel und hat natürlich auch für Stinkstiefel ein paar hilfreiche Hausmittel<br />

parat. So bekommen Sie den Mief auch ohne die chemische Keule aus ihrem Ski-Schuh.<br />

Backpulver/Kaffeepulver<br />

Gegen üblen Geruch verteilt man<br />

etwas Backpulver, Backnatron<br />

oder Kaffeepulver im Schuh. Das<br />

Ganze lässt man über Nacht in<br />

einer verschlossenen Schachtel<br />

einwirken. Am nächsten Morgen<br />

saugt man das Pulver wieder<br />

aus. Damit sollte der Mief fürs<br />

Erste aus den Schuhen vertrieben<br />

sein.<br />

Babypuder<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Schwitzkammer<br />

in den Schuhen auszutrocknen,<br />

ist Babypuder oder spezieller<br />

Fußpuder. Er saugt die Schweißperlen<br />

auf und sorgt dafür, dass der<br />

Schuh trockener ist. Etwas Puder<br />

vor der Tour direkt auf die Füße und<br />

Fußzwischenräume geben. Es schadet<br />

auch nicht, zusätzlich den Innenschuh<br />

„auszupudern“.


Photo: Michael Müller, KME<br />

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Service<br />

Schuhpflege<br />

Katzenstreu<br />

Eine weitere Möglichkeit,<br />

lästige Gerüche zu entfernen<br />

ist Katzenstreu.<br />

Es saugt nicht nur Flüssigkeiten<br />

auf, sondern<br />

schließt auch Gerüche<br />

ein. Das Streu kann<br />

man entweder lose<br />

in den Schuh rieseln<br />

oder in einen leichten<br />

Stoffbeutel oder einen alten<br />

Feinstrumpf füllen. Auch hier sollte die Füllung<br />

mindestens eine Nacht lang im Schuh bleiben. Danach<br />

sollten die Gerüche verschwunden sein.<br />

Tiefkühltruhe<br />

Wer etwas Platz<br />

in der Tiefkühltruhe<br />

hat, kann seine<br />

Schuhe in eine Tüte<br />

eingepackt, für ein<br />

bis zwei Tage dort<br />

aufbewahren. Die<br />

Gerüche werden<br />

so quasi eingefroren<br />

und die Bakterien<br />

im Schuh<br />

abgetötet. Bei Minus-Temperaturen<br />

reichen oft auch ein paar Nächte auf dem Balkon aus.<br />

4<br />

Chemische Keule<br />

Wo die altbewährten Hausmittel versagen, hilft oft nur noch der Griff zur „chemischen<br />

Keule“. Zahlreiche Produkte aus Apotheke oder Drogerie versprechen dem Mief ein Ende zu setzen.<br />

Das sind die besten Alternativen zum Hausrezept.<br />

Gehwol Fußdeo<br />

Deosprays für die Füße mit Aluminiumchlorid,<br />

verringern gezielt die<br />

Schweißproduktion. Die Alternative,<br />

um Aluminium zu vermeiden: Fußdeos<br />

mit Alkohol, der die Bakterien<br />

angreift. Dadurch wird wiederum<br />

die Schweißzersetzung vermindert.<br />

Das pflegende Fußdeo von Gehwol<br />

enthält natürliche Pflanzenöle und<br />

regt die Durchblutung an. Preis:<br />

8,30 Euro<br />

Pedaxan Desinfektionsspray<br />

Zusätzlich zu Fußdeos hilft es, die<br />

Schuhe zu desinfizieren. So gibt man<br />

den Bakterien wenig Möglichkeit in<br />

den Schuhen zu überleben. Am besten<br />

man sprüht die Schuhe einmal<br />

in der Woche gut mit Desinfektionsmittel<br />

ein. Die Pedaxan Schuhdsinfektion<br />

soll einen antimikrobiellen<br />

Effekt entwickeln, der über mehrere<br />

Wochen anhält. Preis: 2 x 125 ml für<br />

17,90 Euro<br />

Pedaq Aktivkohle-Sohlen<br />

Wer ausreichend Platz in seinem<br />

Skischuh hat, kann mit Aktivkohle-Sohlen<br />

gegen Schweißgeruch<br />

vorgehen. Die Aktivkohle im Latexschaum<br />

der Sohle bindet den Fußgeruch.<br />

Am besten verwendet man zwei<br />

Paar im Wechsel, da die Sohlen zwischendurch<br />

immer wieder eine „Verschnaufpause“<br />

benötigen. Die Pedaq<br />

Aktivkohle-Sohle kostet 5,95 Euro.<br />

Perspirex Lotion<br />

Auch die Anwendung einer<br />

Lotion mit Aluminiumchlorid<br />

vor der <strong>Skitour</strong> kann<br />

helfen Durch das Aluminiumchlorid<br />

ziehen sich die<br />

Schweißkanäle zusammen<br />

und die Schweißdrüsen<br />

können den Schweiß nicht<br />

abgeben. Der Vorteil: Lotionen<br />

ziehen schnell in<br />

die Haut ein. Eine Salbe<br />

dagegen dichtet die Haut<br />

ab und man schwitzt noch<br />

mehr. Preis: 100 ml, 12,95 Euro


Experten-Interview<br />

Matthew<br />

Manser,<br />

Schuh-Experte<br />

von Atomic<br />

Wie behandelt man seine feuchten Innenschuh<br />

nach der <strong>Skitour</strong>?<br />

Am besten nimmt man den Innenschuh aus dem<br />

Stiefel und lässt ihn Lufttrocknen. Thermo-formbare<br />

Innenschuhe könnten auf der Heizung ihre Passform<br />

verlieren.<br />

Arbeitet die Industrie an speziellen Beschichtungen,<br />

um Gestank im Skischuh zu vermeiden?<br />

Wir experimentieren mit verschiedenen antibakteriellen<br />

Behandlungen. Die sind in einigen Ländern<br />

aber verboten. Daher ist für uns aktuell der beste<br />

Weg, möglichst atmungsaktive Innenschuhe zu entwickeln.<br />

Wie sieht es mit der Pflege aus. Darf der Innenschuh<br />

einfach in die Waschmaschine?<br />

Bestimmte Kleber, die für Innenschuhe verwendet<br />

werden sind wasserlöslich. Der Liner könnte also<br />

in der Waschmaschine zerstört werden. Außerdem<br />

könnte der Innenschuh seine Form verlieren. Wir<br />

empfehlen daher immer, die Liner nur per Hand zu<br />

waschen.<br />

Können Schäden am Innenschuh repariert werden?<br />

Verarbeitungsfehler werden natürlich von der Garantie<br />

abgedeckt. Ein ausgerissenes Schnürsenkel, offene<br />

Nähte oder kleine Risse kann der örtliche Schuhmacher<br />

schneller und günstiger reparieren.<br />

Lohnt es sich einen defekten Innenschuh zu auszutauschen<br />

oder kauft man besser gleich einen<br />

neuen Skischuh?<br />

Wenn die Schale keine Risse oder strukturelle<br />

Schäden aufweist, lohnt es sich definitiv einen neuen<br />

Liner zu kaufen. Die gibt es preiswert im Zubehörsortiment.<br />

Außerdem können bei vielen Skistiefeln<br />

auch einzelne Teile der Schale ausgetauscht werden,<br />

falls mal etwas beschädigt wird. Es muss nicht immer<br />

gleich ein neues Modell sein.<br />

HANDS FREE<br />

LEICHTIGKEIT, KOMFORT UND<br />

PERFORMANCE.<br />

Der F1 TR ist der Schuh für den<br />

abitionierten <strong>Skitour</strong>engeher, leicht und<br />

präzise im Aufstieg sowie beim klettern<br />

mit Steigeisen. Ausgezeichnete<br />

Performance bei der Abfahrt -<br />

egal ob im Couloir oder im Powderhang.<br />

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<strong>Skitour</strong>-<strong>Magazin</strong> 4.15, ab 23. Dezember<br />

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diese zehn Top-Touren vor. Vom Geheimtipp<br />

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im Gelände. Wir geben wertvolle<br />

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und Ausbildung.<br />

Impressum<br />

Ausgabe <strong>3.15</strong> - November 2015<br />

Neues Material<br />

im Test<br />

Wir fühlen neuen Tourenski-<br />

Modellen, Stiefeln und Bindungen<br />

auf den Zahn. Unter anderem Dynafit<br />

Winter Guide, Dynastar Mystic,<br />

Scarpa F1 TR & Atomic Backland.<br />

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den Puls und leiten per<br />

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fürs Handgelenk. Wir testen<br />

<strong>Skitour</strong>en-taugliche Modelle.<br />

<strong>Skitour</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Kellnauweg 7 a<br />

93326 Abensberg<br />

Erscheinungsweise<br />

Das <strong>Skitour</strong>-<strong>Magazin</strong> erscheint während der<br />

Tourensaison alle vier bis sechs Wochen,<br />

kostenfrei, mindestens vier Mal pro Saison.<br />

Redaktion<br />

Andreas Poschenrieder<br />

a.poschenrieder@skitour-magazin.de<br />

Stefan Loibl<br />

s.loibl@skitour-magazin.de<br />

<strong>Skitour</strong>-<strong>Magazin</strong> im Web<br />

http://skitour-magazin.de<br />

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Fotos<br />

Namentlich nicht aufgeführte Fotos wurden<br />

vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt<br />

Mitwirkende dieser Ausgabe<br />

Stefan Loibl<br />

Andreas Poschenrieder<br />

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Stefan Frey<br />

Johanna Liebl/Christine Brandl<br />

Julia Loibl<br />

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